FOTOS: FREQUENCY/HEIMO SPINDLER, STOCK. ADOBE. COM
FOUND FREQUENCY
KOLUMNE THOMAS WINKELMÜLLER
SELBSTREFLEXION Wie viel Prozent der Journalistinnen und Journalisten in Österreichs Medien haben Migrationshintergrund? Deutschsprachige ausgenommen, ein Familienmitglied aus dem Ausland reicht uns schon – was glauben Sie? Sechs Prozent. Das sagt eine neue Studie aus dem Medienhaus Wien. Umgelegt auf die Gesamtbevölkerung ist das wenig. Jeder vierte hier lebende Mensch hat Migrationshintergrund, also beide Elternteile kommen aus dem Ausland. Und lassen Sie uns ehrlich sein: Es geht hier weniger um Migrationshintergrund als um Religion und Hautfarbe. Ist diese krasse Ungleichheit ein Problem? Nun, wir Journalistinnen und Journalisten sollten objektiv (und das ist nur bedingt möglich) die Welt erklären und darstellen. Um kurz das identitätspolitische Argument zu entkräften: Auch Weiße müssen über Schwarze schreiben können. Ansonsten darf kein Reicher über Arme, keine Heterosexuelle über Queere berichten. Zweifelsfrei braucht das viel Selbstreflexion und Weiterbildungen. Im Kern sind wir Dienstleister, die den Leuten Informationen bieten. Im Idealfall zu den Themen, die unsere Konsumentinnen und Konsumenten beschäftigt. Ergo: Vielfalt tut unseren Produkten gut. Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund bringen andere Geschichten mit, bieten andere Blickwinkel. Außerdem ist das Problem ein strukturelles. Wir haben kaum Migrationshintergrund in unseren Redaktionen, weil es aufwendig und teuer ist, erfolgreich in der Medienwelt zu sein. Da muss sich etwas ändern – auch bei uns.
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nd sie dreht sich doch … weiter … die Welt. Während wir noch vor wenigen Wochen in der Stube quasi zum Nichtstun verdammt waren und im Vorjahr schmerzhaft die Absage des Jubiläums-Frequency zur Kenntnis nehmen mussten, überraschte zuletzt die Ankündigung der Regierung, dass es ab Juli keine Kapazitätsbeschränkungen mehr für Veranstaltungen geben wird. Fre-
quency-Chief Harry Jenner quittierte diese Frohbotschaft via APA trocken mit „Ich habe wieder Arbeit!“ Und St. Pölten – wie es aussieht – sein Frequency Festival 2021, für das sich Größen wie Bilderbuch, Marshmello, Martin Garrix, RAF Camora, Kontra K uvm. angesagt haben. In diesem Sinne … Pack die Badehose ein, und Campingzeug und jede Menge gute Laune! Frequencyyyyyyyyyy!
EINF A C H F ÜR UNS DA
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ir waren da, wir sind da, wir werden da sein“, verspricht Obmann Bernhard Zima vom Verein Jugend- und Lebenswelt, und hält, was er verspricht. Im Mai wurde am St. Pöltner Bahnhofsplatz wieder eine fixe Jugendberatungsstelle eröffnet, wo ein Team von Sozialarbeitern Jugendlichen im Alter von zwölf bis 25 Jahren zur Verfügung steht – jeweils Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12.00 bis 16.00 Uhr. Kommen kann man mit jedem Anliegen, egal ob es um Troubles mit den Eltern, in der Schule, mit Mobbing, Sexualität, Drogen, Gewalt oder was auch immer geht. Wie formulierte es Zima gegenüber ORF NÖ: „Eine Jugend-
beratungsstelle ist eine AllroundAnsprechstelle. Man kann ohne große Nöte hereinkommen und wir schauen, was Sache ist.“ Also, wenn wo der Schuh drückt, ohne Scheu die Chance nutzen. Hier wird euch – anonym versteht sich – weitergeholfen.