St. Josefs 124. Jahrgang 2020 | 4
Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ erscheint 4-mal im Jahr
Inhalt
Spruch
3 Hans Kronbichler: Vorwort 4 Konrad Willeit: Borneo –
die ersten Josefs-Missionare
Man darf dast Evangelium vom Heil nicht mit Glücksrezepten verwechseln, wie die Welt sie mit sich führt. Madeleine Delbrêl
Titelbild: Kutchi-Boy, Pakistan Fotos: Lindero 1; freepik.com/Valeria Aksakova 2; Rottensteiner 4; Freytag & Berndt 5; Archiv 6; Amort 10–13.24; Luna 15f; Gufler 18; Mitterer 20; Pixelio 21
8 Konrad Willeit: Benedikt Pundleider, der erste Tiroler Josefs-Missionar
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Toni Amort: Gefängnisseelsorge
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Hermann Gufler †
Toni Amort: Weihnachten auf der Mülldeponie Nachrichten Bernie Luna: Pakistan – Überschwemmungen Alois Mitterer † Verstorbene Mitglieder und Wohltäter Leserbriefe Ratefüchse zu Weihnachten Peter Mair: Widersprüche
Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill
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Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95
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Liebe Missionsfreunde! „Alle Jahre wieder…“ Der Text dieses Liedes verrät viel von unserem Leben, wie wir es gestalten, was unsere Erwartungen sind, vielleicht auch viel Enttäuschung oder Langeweile. Dennoch ist es so wichtig, dass wir alle Jahre wieder einmal stille werden, die Botschaft der Engel in unser Herz einlassen und ihr dort einen Platz anbieten. Unsere Leben wird neuen Schwung bekommen. Die Frohbotschaft spendet neue Lebensfreude und hilft uns, andere mit dieser Freude anzustecken, damit mehr wahre Freude in die Welt komme. So oft habe ich gespürt, wie Menschen, gerade arme Menschen, zu Weihnachten eine tiefe Freude erleben. Bei meinem ersten Weihnachtsfest in Kenia habe ich erfahren, wie sehr die Frohbotschaft Kraft und Freude schenkt. Viele Leute sind 30 und mehr Kilometer zu Fuß zur Kirche gekommen. In Decken gehüllt – es war nämlich nicht gerade warm –, haben sie bis Mitternacht in der Kirche gesungen und sich aufs Fest vorbereitet. Die Mette war ein Freudenfest, die Lieder kamen aus der tiefsten Seele. Um fünf Uhr holten sie mich aus dem Bett und wollten noch eine MesVorwort
se feiern, bevor sie sich wieder auf den Heimmarsch machen konnten. Oft stelle ich mir die Frage, woher diese Menschen die Energie nehmen, um unermüdlich, ohne Essen so lange feiern und marschieren zu können. Die Antwort liegt wohl auf der Hand: die Frohbotschaft und Freude an der Geburt des Erlösers! Ich möchte euch, liebe Missionsfreunde, für euren Beitrag danken, dass die Friedensbotschaft auch heute weitergegeben und gelebt werden kann. Wir dürfen uns freuen und sind dankbar, Boten dieser Mission zu sein und Menschen zum wahren Frieden zu verhelfen. Gott segne euch alle und schenke euch die Gnade, auch im Jahr 2021 tief ins Geheimnis der Liebe Gottes hineinzuschauen. Mögen sie die Freude empfinden, die die Hirten in Betlehem erlebten und allen mitteilten, denen sie begegnet sind. Johann Kronbichler, Rektor in Brixen
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Aller Anfang ist mühsam ¦ Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen
Der Wind hatte sich mächtig gedreht, ebenso die Machtverhältnisse in der umkämpften Inselwelt zwischen Singapur und den Philippinen. Vergeblich hatte Msgr. Quarteron versucht, Labuan und Nordborneo für die spanische Krone zu sichern; doch die erfolgreichen Handelbeziehungen mit Honkong stärken den Einfluss Englands in der Region.
Die Pfarre Long San: rechts die neue Kirche, links das Pfarrhaus. Long San war das Einsatzgebiet des verstorbenen Bruders Albert Rottensteiner (Nachruf im vorigen Missionsboten).
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Möglicherweise hatte Bischof Herbert Vaughan, der Gründer der St. JosefsMissionare, visionär auch diese politische Entwicklung im Auge, als er in den späten 1870er Jahren vehement darauf drängt, seine Missionare nach Borneo zu schicken. Als Engländer konnte er nämlich im Kielwasser der Britischen Entdecker und Beamten schwimmen und mit Recht auf Unterstützung des britischen Königreiches hoffen. Tatsächlich betreten im Sommer 1881 vier Josefs-Missionare voller Enthusiasmus, Unternehmungs-
geist und erfüllt von missionarischem Eifer die Insel Borneo. Zwei bleiben in Sarawak und machen sich sofort an den Aufbau neuer Missionsstationen. Zunächst in Sibu, wenig später am Rejang Fluss in Kapit und Kanowit, während der junge Daniel Kilty und der designierte Apostolische Präfekt, Thomas Jackson, sich in Labuan den Herausforderungen stellen – und deren gibt es jede Menge. Die Missionare aus England werden zwar vom britischen Verwalter, Raja Charles Brooke, in Sarawak herzlich willkommen geheißen und mit einem feinen Stück Land beschenkt, wo sie die erste Missionsstation errichten können. Es zeigt sich aber bald, dass die Interessen beider Seiten nicht deckungsgleich sind. Die einen haben Mission, Christianisierung, Schulbildung und Hilfe für kranke und ausgebeutete Eingeborene im Sinn. Ihr Hauptaugenmerk gilt der „Rettung der Seelen vor Tod und Teufel“. Aus Aller Anfang ist mühsam
dem tiefen Glauben an Gott und Jesus Christus schöpfen sie ihre Kraft und Motivation, unvorstellbare Schwierigkeiten zu überwinden. Die kolonialen Behörden andererseits hoffen, die Missionare nutzen zu können, die Stammeskämpfe und die Revolten gegen die Kolonialmacht zu befrieden. Die Missionare sollen die in den Urwäldern verstreuten Familien in Dorfgemeinschaften zusammenführen und überzeugen, sesshaft zu werden und ihre gewohnte Wanderwirtschaft aufzugeben. Denn Sesshafte kann die Regierung leichter kontrollieren als Menschen, die immer wieder weiterziehen, um fruchtbareren Boden und reichere Fischgründe zu suchen. Auf Labuan streckt der neue Apostolische Präfekt, Thomas Jackson, seine Fühler aus, wie und wo er das Missionswerk am besten über Borneo ausbreiten könne. Zur selben Zeit weilt der Austro-ungarische Weltenbummler und Abenteurer Franz Xaver Witti auf Labuan. Er ist Entdecker
und Forscher und berät die Britische Regierung in Sachen Kolonialisierung. Er gibt Jackson im November 1881 den Hinweis, dass die Mission unter den Volksstämmen der Kadazan und Dusun auf der Hauptinsel wahrscheinlich den meisten Erfolg bringen könnte. Er hält Orte in der Nähe der Mündung des Papar-Flusses und die Gegend am Tampassuk, am Fuße des Mount Kinabalu, als geeignetste Plätze für eine Missionsstation. Noch im selben Monat brechen die Missionare auf: Kilty an den Papar Fluss und Jackson weiter nördlich in die Gegend am Tampassuk, rund um das heutige Kota Belud. Um einen ungefähren Überblick über sein Missionsgebiet zu bekommen, reist Jackson weiter nach Osten. Es ist auch belegt, dass er im Mai 1882 an der offiziellen Eröffnungsfeier der „British North Borneo Chartered Company“ (BNBC) in Sandakan, an der Ostküste Nordborneos teilnahm.
Die Karte zeigt vom heutigen Staat Malaysia den nördlichen Teil der Insel Borneo, genannt Sabah; an der Küste die Provinzhauptstadt Kota Kinabalu, früher Jesselton; südlich an der Küste liegt Labuan, an der NO-Küste Sandakan.
Aller Anfang ist mühsam
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Sandakan ist heute die zweitgrößte Stadt in Sabah, ein wichtiges Zentrum der Katholischen Kirche. Damals war es wegen der geographischen Nähe zu den Gewürzinseln eine bedeutende Handelsstadt. Später verlegt die BNBC ihren Sitz nach Kota Kinabalu, der heutigen Hauptstadt von Sabah, an der Westküste des Landes. Am 26. Juni 1946 löst sich die Gesellschaft vertraglich auf und übergibt
Eine Strich zeichnung, welche Kirche und Widum der Missionsstation Kanowit in Sarawak zeigt.
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die Agenden und Anlagen der neu gegründeten Regierung der Britischen Kronkolonie Nordborneo. Als Apostolischer Präfekt ist Jackson viel auf Reisen, um Kontaktpersonen und geeignete Orte für die Mission zu finden. Vor allem besucht er die bereits gegründeten christlichen Gemeinden und verteilt die wenigen verfügbaren Gelder möglichst gerecht. Die finanzielle Not ist groß, der Bedarf riesig, die Unsicherheit ein ständiger Begleiter. Daniel Kilty, ein scheuer und zurückhaltender Mensch, kommt in Papar mit dieser ausgesetzten und bedrohlichen Lebensweise nur schwer zurecht. 1884 bittet er, in die Mission nach Indien versetzt zu werden, wo er am 30. Dezember 1889, noch sehr jung, stirbt. Indes scheut Mill Hill keine Anstrengung, neue Leute nach
Borneo zu schicken. Das Missionsprojekt soll unter keinen Umständen gefährdet sein. Der Holländer Alois Keyzer und der aus Mauls im oberen Eisacktal gebürtige Benedikt Pundleider treten 1882 die Reise nach Borneo an. Schon ein Jahr später folgt der Holländer Alexander Prenger und der vom Schölzhornhof in Rust bei Sterzing stammende Anton Haidegger. Laut der Chronik kommt er am 27. März 1883 in Sarawak an und arbeitet dort nahezu 50 Jahre, obwohl er gesundheitlich mit einem Nierenleiden stark angeschlagen ist. Seine Missionsarbeit wird 1904 kurz unterbrochen. Er begibt sich nach Europa zum Geldsammeln für Projekte: Kirche, Knabenschule, Behausung für die Schüler, Versammlungshaus für Jugendliche, Mädchenschule, Missionsprokur, Pfarrhaus… 1931 zieht Haidegger, gesundheitlich schwer beeinträchtigt, nach Labuan. Am 30. November 1932 bringt ihn ein Dampfschiff allerdings wieder nach Kuching zurück, wo die katholische Gemeinde „ihrem“ ‚Ko Shinfu‘ zum goldenen Priesterjubiläum am 1. Jänner 1933 ein großartiges Fest bereitet. Am 18. November 1935 stirbt Anton Haidegger und wird in Kuching begraben. Derweil geht die personelle „Aufrüstung“ in Nordborneo weiter. 1884 kommen John Byron und erstmalig auch ein Missionsbruder, Theodor Wagner, sowie der aus Cortina gebürtige Subdiakon Franz Xaver Dibona nach Borneo. Cortina, das 1964 durch die Diözesanreform der Diözese Belluno eingegliedert wurde, gehörte damals noch zur Diözese Brixen. Am 7. Dezember 1884 wird F. X. Dibona in Mill Hill zum Subdiakon geweiht. Tags darauf bricht er von England aus Aller Anfang ist mühsam
zu seinem Missionseinsatz in Borneo auf. Mit gerade einmal 21 ist er noch zu jung für die Priesterweihe. Erst am 20. Juni 1886 wird er in Singapur fernab der Heimat geweiht. Seine ist die allererste Priesterweihe und Primiz in Singapur überhaupt. Mit der Ankunft weiterer Missionare kann man ab 1885 von so etwas wie einer halbwegs gesicherten und planbaren Missionsarbeit sprechen. Es bestehen mehrere Missionsstationen, aber erst acht Schulen mit etwa 175 Schülern. Dieses, nach Vorstellung der Missionare, eher magere Ergebnis erklärt sich folgendermaßen: Das Landesinnere ist einerseits nur auf kaum begehbaren Pfaden durch den dichten und gefährlichen Urwald erschlossen. Reisen ist nur zu Fuß oder im Einbaum auf Flüssen möglich. Stromschnellen und Dickicht behindern ein Weiterkommen. Andererseits lebt die einheimische Bevölkerung arg dezimiert im Urwald weit verstreut, aus Angst vor Raubüberfällen und Verschleppung durch Sklavenhändler. Seuchen und andere Krankheiten tun das Ihrige. Die heftigen Widerstände gegen die Fremden aus Europa, ihre neue Religion und die fremde Kultur sind verständlich. Selbst das Interesse an Schulbildung hält sich in Grenzen. Die Missionare brauchen Zeit, um
die unterschiedlichen Sprachen, die Kultur und Traditionen der einheimischen Völker kennen und verstehen zu lernen. Die Leute ihrerseits fassen erst allmählich Vertrauen zu den weißen Männern in ihrer sonderbaren Kleidung. Zunächst merken Kinder und Jugendliche, aber schließlich auch die Erwachsenen, dass die Glaubensboten ihnen eigentlich wohlgesinnt sind. Nach etwa 15 mühsamen Jahren fühlt sich Fr. Jackson zunehmend erschöpft und ausgelaugt. Denn die Missionare sind den vielen beschwerlichen Reisen ausgesetzt, den Sorgen um eine minimale materielle Absicherung der Missionsstationen, der kargen Ernährung, den regelmäßigen Fieberattacken und der zermürbenden Einsamkeit. Nach mehreren erfolglosen Anläufen nimmt der Generalobere Vaughan, damals bereits Kardinal von London, endlich 1896 Jackson’s Rücktrittsgesuch als Apostolischer Präfekt an. Mit Dekret vom 4. Mai 1897 wird der Ire Edmund Dunn zu seinem Nachfolger ernannt, obwohl Anton Haidegger in geheimer Vorwahl die meisten Stimmen erhalten hatte. Im Nachhinein betrachtet – eine gute Entscheidung der Vorgesetzten. Denn so konnte sich Anton Haidegger mit aller Kraft dem Aufbau der Mission in Sarawak widmen.
Anton Haidegger, * 1856 in Rust bei Sterzing, stammt aus einer tiefreligiösen Familie: drei Onkel und ein Neffe haben wie er den Priesterberuf gewählt. Er war der 2. Tiroler, der sich den Josefs-Missionaren anschloss. Er wurde 1882 zum Priester geweiht, landete 1883 in Kuching auf Borneo, lernte die Sprache und Gewohnheiten der eingewanderten Chinesen, baute das Schulwesen auf, errichtete 1891 die St. Josefs-Kirche, die 1969 dem Neubau der Kathedrale in Form eines Zeltes weichen musste. Missionar Haidegger stand in hohem Ansehen bei den politischen Behörden. Er starb am 18. November 1935.
Aller Anfang ist mühsam | Anton Haidegger
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Benedikt Pundleider
der erste Josefs-Missionar aus Tirol Im Dom zu Brixen spendet Fürstbischof Vinzenz Gasser am Pfingstmontag 1866 unter rauschendem Orgelspiel die Firmung. Der achtjährige Benedikt Pundleider aus Mauls ist so tief ergriffen von der Pracht, dass er in dem Augenblick unwiderruflich beschließt, Priester zu werden, und zwar um jeden Preis.
1858 geboren in Mauls; 1882 Priester weihe; im selben Jahr nach Borneo; 1906 auf die Philippinen; 1915 dort gestorben.
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Kinderträume, denkt die Mutter und hofft trotzdem insgeheim. Da rinnt noch viel Wasser den Eisack hinunter, wenn überhaupt… Benedikts Vater können nur inständiges Bitten und Betteln erweichen, studieren gehen zu dürfen. Als dieser überraschend stirbt, sollte Benedikt das Studium aufgeben. Doch er beschließt: „Ich lasse es nicht, ich will Priester werden, ich kann nicht anders!“ Ein Artikel in den „Katholischen Missionen“, Jahrgang 1875, wo Herbert Vaughan seine Missionsgesellschaft vorstellt und die Aufnahmebedingungen mitteilt, lenkt Benedikts Aufmerksamkeit auf die Mission. Sofort schreibt er nach Mill Hill und bittet um Aufnahme. Mit der Zusage kommt postwendend auch die Fahrkarte von München nach London. Am 24. April 1877 soll Benedikt seiner Mutter beim Abschied gesagt haben: „Wenn ich wiederkomme, komme ich als Priester, oder gar nicht. Betet für mich!“
Am 29. Jänner 1882 erhält er in Mill Hill durch Bischof Vaughan die Priesterweihe. Auf dem Weg von London über Triest nach Borneo legt er einen Zwischenstopp in Mauls ein, um dort am 12. Februar 1882 Primiz zu feiern. Im Juni 1882 erreicht er Papar, wo gerade eine heftige Choleraepidemie grassiert, der viele Einheimische zum Opfer fallen. Sein Vorgesetzter Jackson notiert im Tagebuch: „Der Häuptling wurde von Cholera befallen. Pundleider hat ihn erfolgreich behandelt.“ Nur wenige Monate bleibt Benedikt in Papar. Ihn zieht es flussaufwärts, wo er in Simpudu auf einem kleinen Hügel am Flussufer eine kleine Hütte aus Brettern und eine Holzkirche baut. Unterernährt und geschwächt muss er sich im November nach Labuan begeben, wo Missionar Jackson ihn wieder aufpäppelt. Im Jänner 1883 kehrt Pundleider nach Simpudu zurück, bis er und sein Mitbruder nach Sandakan gerufen werden. Dort können sie bereits im Juli in einer einfachen Hütte St. Mary’s School eröffnen. Es hält ihn nicht lange in Sandakan. Im Februar 1884 findet man ihn an der Westküste, in Bundu Kuala Penyu. Als eine schlimme Hungersnot die Menschen zwingt, Bundu zu verlassen, muss im Juli 1893 auch die Missionsstation geschlossen werden. Nun arbeitet Pundleider einige Zeit in Tamparuli, bis er schließlich auf Labuan zurückkehrt, von wo aus er seine frühere Gemeinde Bundu Kuala Penyu betreut. Benedikt Pundleider
23 Jahre hat Benedikt Pundleider sich in Nordborneo abgemüht, dass die Frohe Botschaft gegen alle Widerstände Fuß fassen kann. Müde und ausgelaugt nimmt er 1905 den ersten Heimaturlaub, um Körper, Seele und Geist Erholung zu gönnen. Da Mill Hill 1905 die Mission auf den Philippinen übernommen hatte, wo die Katholische Kirche durch bürgerkriegsähnliche Aufstände arg in Bedrängnis geraten war, bot sich für Benedikt eine neue Herausforderung, der er sich ab Jänner 1906 stellte. Nach einem Jahr schreibt er an seine Schwester: „Noch lebe ich und es geht mir gut. Seit Juni 1906 bin ich Pfarrer in Dao. Ich habe 8.000 Pfarrkinder, die in 40 größeren und kleineren Dörfern zerstreut wohnen. Obwohl ich erst kurze Zeit hier angestellt bin, habe ich schon über 300 Kinder getauft und etwa 90 Paare ‚unter Dach‘ gebracht.“ Nur auf die Auseinandersetzungen mit den Aglipayanern, einer revolutionären philippinischen Sekte, hätte er gerne verzichtet. Im April 1912 schreibt er erneut begeistert an seine Schwester: „Ich habe jetzt von Dao nach Sibalom geschlängelt, das von meiner früheren Pfarre in acht Stunden erreichbar ist. Es ist die größte Pfarre dieser Provinz, hat 27.000 Einwohner, dazu noch San Remigio … alles in allem 32.000 Seelen … verteilt auf 62 Dörfer, aber nicht sehr weit voneinander entfernt,
höchstens drei bis vier Stunden in den Bergen... “ Am 26. August 1913 kommt sein letzter Brief. Darin bemerkt er: „Es gibt sehr viele gute Leute hier, aber auch das Unkraut ist stark in die Halme geschossen. Trotzdem kann ich einen merkbaren Fortschritt verzeichnen… Anfangs haben mir die Gassenbuben Schimpfworte nachgerufen und Steine auf das Dach meines Hauses geworfen, aber jetzt ist vieles besser geworden. Gott wird schon weiterhin helfen. Betet für mich!“ Nach einem schweren Anfall von Ruhr bringt man den geschwächten Missionar nach Iloilo ins Krankenhaus, jedoch er erholt sich nicht und stirbt am 15. August 1915, nachdem er aus der Hand seines Freundes, Johann Kaufmann aus Welschnofen, die hl. Sterbesakramente empfangen hatte. Tags darauf wird er in der Gemeinde der Mill Hill Mission von Arevalo unter großer Anteilname beerdigt. Pundleider war der erste Tiroler Josefs-Missionar in Mill Hill, 14 Jahre vor der Gründung des Brixner Missionshauses. Er war der erste Tiroler auf Borneo und der erste Tiroler Josefs-Missionar auf den Philippinen. In unerschütterlichem Glauben wollte er den Menschen in fremden Ländern von Gott erzählen. Durch seinen unermüdlichen Einsatz und die Gnade Gottes ist seine Saat aufgegangen. Konrad Willeit
Franz Xaver Dibona, * 1863 in Cortina, kommt vom Kassianeum in
Brixen 1880 zum Theologiestudium nach Mill Hill, reist 1884 als Subdiakon nach Borneo, empfängt 1886 in Singapur die Priesterweihe. Wegen Sonnenstich kehrt er 1897 endgültig in die Heimat zurück. Er ist Seelsorger in mehreren Pfarren (Landro bei Toblach, Navis im Wipptal, Pichl in Gsies, Abfaltersbach, Antholz-Mittertal) und fast 34 Jahre Kaplan der Klarissinnen in Taisten im Pustertal. Dort stirbt er am 22. Oktober 1940.
Benedikt Pundleider | Franz Xaver Dibona
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„Für mich ist es mein Sohn“ ¦ Toni Amort, Herberthaus, Brixen
Eines Tages bat mich eine Katechistin, doch zu einer Aufbahrung in der Kapelle ihrer Gemeinde zu kommen. Dort liege ein junger Mann, der vor wenigen Stunden ermordet worden war. „Er hatte mit Drogen zu tun“, sagte sie, um mich aufzuklären, worum es sich handelte.
Oben: Söhne im Kerker, Kinder auf der Straße, aber sie haben eine Mutter!
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Ich trat in die Kapelle; dort stand der offene Sarg und rings um ihn ein Dutzend Menschen mit ernsten Gesichtern. Jemand bedeutete mir, dass auf einem Stuhl in der Ecke die Mutter saß. Gleich ging ich auf sie zu, nahm sie bei beiden Händen und drückte ihr mein sehr aufrichtiges Beileid aus. Sie war eine arme Frau, aber eine beeindruckende Person. Ganz laut, sodass alle es hören konnten, sagte sie zu mir: „Die Leute sagen, dass er mit Drogen zu tun hatte, dass er Einbrüche und Diebstähle verübt und viel-
leicht sogar Menschen umgebracht habe. Für sie ist er ein Bandit; aber für mich ist es mein Sohn!“ Diese Worte sind mir unvergesslich geblieben. Als ich dann zum ersten Mal mit den Leuten der GefangenenPastoral zum Gefängnis fuhr und verständlicher Weise gar nicht so begeistert war, mitten unter Verbrecher hinein zu gehen und ihnen unter vier Augen zu begegnen, halfen mir die Worte dieser Mutter sehr! Im Innenhof des riesigen GebäudeKomplexes warteten wenigstens hundert Männer auf uns. Meine Begleiter hatten gleich freundlichen Kontakt, sie kannten sich ja schon. So fasste auch ich mir ein Herz und ging auf den Ersten zu und begrüßte ihn etwas scheu, aber doch freundlich. Was redet man bei einem solchen Anlass? Grundsätzlich fragen wir nie, warum „Für mich ist es mein Sohn“
sie da seien. Zumeist lassen wir sie anfangen. Gar nicht selten stellt sich heraus, dass es da Leute gibt, die gar nicht da sein sollten. Wir von der Gefängnisseelsorge haben eine tüchtige Advokatin zur Verfügung, die dann in solchen Fällen die Prozesse durchsieht und die nötigen Schritte unternimmt. Mit ihr ging ich einmal ins Frauen-Gefängnis, wo man mich auf eine Mutter von drei kleinen Kindern hinwies. Sie war zu zwei Jahren Kerker verurteilt worden, weil sie im Supermarkt etwas mitgehen ließ. Die Advokatin erwirkte ziemlich schnell ihre Freilassung. Viele sind Opfer von Polizei-Willkür. Einer gab mir die Telefonnummer seiner Frau, die 300 Kilometer weit weg lebte. „Niemand weiß daheim, wo ich bin. Man hat mich auf dem Autobahnhof festgenommen, weil mein Ausweis verfallen war. Schon zwei Monate bin ich da.“ Da waren auch zwei Brüder, die mich kannten, von der Mülldeponie her, wo ihre Mutter arbeitete. Sie baten mich inständig, die Mutter zu be-
„Für mich ist es mein Sohn“
wegen, dass sie doch einmal auf Besuch komme. Ich fand dann heraus, dass sie einfach nicht das Geld für die Busreise hatte. Häufig baten die Männer um Telefon-Karten, denn im Kerker waren Handys verboten und die einzige Möglichkeit, mit der Familie in Verbindung zu treten, war über ein öffentliches Telefon. Wenn einmal das Vertrauen da ist, gibt es auch vertrauliche Gespräche. Einer bekannte mir, dass er schon elf Jahre da war, jedoch immer noch sieben fehlten. „Aber ich klage nicht, ich will zahlen, für was ich getan habe.“ Ganz offensichtlich hat er ein sehr schweres Verbrechen begangen, war also wirklich ein großer Verbrecher. Und doch frage ich mich: ist er es immer noch? Zu meinem Erstaunen zeigte sich, dass diese Menschen durchwegs ein religiöses Interesse haben. Sie bitten um religiöse Schriften, sogar Rosenkränze, bitten um den Segen und erzählen, dass sie sogar öfters – dort im Kerker – Andachten hielten. Erst recht zeigte sich das bei der darauf-
Feierlicher Einzug zur Messe im Gefängnis.
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Andächtige „Verbrecher“ – auch im Kerker gibt es noch Glauben!
folgenden Messe. Wir hatten alles Nötige mitgebracht, auch einige Musikinstrumente. Texte werden verteilt. Wir feiern Einzug, quer durch den Innenhof. Durch die Gitter in den oberen Stockwerken sehen uns die Augen jener zu, die „aus Sicherheitsgründen“ nicht herunterdurften. Häftlinge tragen Kreuz und Leuchter und die Opfergaben; und es wird kräftig gesungen. Einer von ihnen hält die Lesung, die Fürbitten sind ganz spontan. Ich staune sehr, wie viele doch mit tiefer Andacht mitmachen. Der Friedensgruß dauert ziemlich lang, denn da grüßt jeder jeden recht ausgiebig. Bei jedem Besuch im Gefängnis habe ich Neues und Überraschendes dazu gelernt. Es ist freilich nicht so, dass etwa nichts zu spüren wäre von dem, was so manche von ihnen auf
dem Gewissen haben und vielleicht auch imstande wären, es nochmals zu tun. Viele haben niemanden mehr, sie sind selbst von der eigenen Familie verdammt. Für andere konnten wir Werkzeug sein, solche Verbindungen wiederherzustellen. Ich erinnere mich lebhaft, wie eine ganze Familie sich gerührt fühlte, als ich von ihrem Vater Grüße überbrachte und seinen sehnlichsten Wunsch, Besuch zu bekommen. Sie hatten vollständig mit ihm gebrochen! Mir fällt die Antwort Jesu ein an die Kritiker, die ihm vorwarfen, mit Verbrechern am selben Tisch zu sitzen: „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten zu berufen, sondern die Sünder zur Umkehr“ (Lk. 5,32). Nicht die Strafe ist ihm wichtig, sondern das Heilen.
Setzen wir doch überall, wo wir sind, Zeichen des Friedens. Roger Schutz
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„Für mich ist es mein Sohn“
Weihnachten auf der Mülldeponie
¦ Toni Amort, Herberthaus, Brixen
Zweitausend Jahre nach der Geburt Jesu im Stall von Betlehem feierte ich Weihnachten mitten auf der Mülldeponie der Stadt Governador Valadares in Brasilien.
Die Menschen, die an diesem Ort ihr Leben fristeten, wären sicher nicht zu einer schönen, großen Kirche gegangen: bei den schön festlich gekleideten Gläubigen hätten sie sich fehl am Platze gewähnt. Sie wären wohl nicht willkommen gewesen; denn vor ihnen hätten sich die „besseren“ Leute die Nase zugehalten, wenn sie etwa in der gleichen Kirchenbank zusammen gekniet wären. Für die Müllmenschen hatte ich eine wichtige Botschaft mitgebracht: „Wenn Jesus heute in Valadares noch einmal auf die Welt käme, dann würde er das gewiss hier bei euch machen, da auf der Mülldeponie! Denn der Stall von Betlehem war ja auch nicht viel nobler!“ Ich sagte das mit großer Überzeugung. Sowas hatten sie natürlich noch nie gehört und entsprechend war die Freude, die Weihnachtsfreude! Weihnachten auf der Mülldeponie
Der Altar war aus Sperrmüll an Ort und Stelle aufgebaut worden, nur das Altartuch und die Geräte für die Messe haben wir mitgebracht. Eine große Menge lästiger Fliegen wollten mitmachen. Der abscheuliche Gestank von Müll erfüllte die Luft anstatt Weihrauch, was die Sommerhitze alles noch viel schlimmer machte. Mit mir waren auch die Leute von der Gruppe „Sauerteig“ gekommen, die schon seit einigen Monaten jede Woche hierhergekommen waren und mit den „Müllmenschen“ Freundschaft aufbauten. Sie kannten inzwischen einander beim Namen. Mit ihnen kamen noch einige Leute aus der Pfarre, die gerne ihren Beitrag zu dieser ganz besonderen Weihnachtsfeier leisten wollten. Zum Schluss der Messe wurden Thermosflaschen voll Kaffee und Tee, sowie Kuchen, Kekse und Schokoladen auf den Altar geladen. Es entstand ein Fest voll aufrichtiger Freundschaft, eine unglaublich schöne Überraschung für die Menschen vom Müll! Weihnachten, wohin es am meisten gehörte!
Oben: Müllsammler wie Hirten an der Krippe; die frohe Nachricht auch für sie! (Leider steht kein passenderes Foto zur Verfügung.)
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Nachrichten aus Kirche und Welt Mill Hill Seminar Nairobi: Feier zum Abschluss des Schöpfungsjahres Papst Franziskus hat 2016 in der katholischen Kirche die Schöpfungszeit vom 1. September bis zum 4. Oktober eingeführt. – Zur Abschlussfeier 2020 wurde am Eingang zum Seminar ein Obstbaum gepflanzt. Der Rektor Damien Fuh segnet ihn und lud die Anwesenden ein, die Schönheit des Ausbildungszentrums zu schätzen und zu überlegen, wie es am besten erhalten werden kann. Papst Franziskus sage in seiner Botschaft für 2020: Die Schöpfungszeit sei eine besondere Zeit zum Gebet und zur Achtung des gemeinsamen Hauses. – Dem symbolischen Akt des Pflanzens eines Baumes folgte ein Hymnus auf die Schöpfung. – Für das Ausbildungsjahr 2020/2021 hat das Seminar das Thema „Erneuere das Gesicht der Erde“ gewählt. Dieses Thema erinnert uns,
Malaysia: Der Missionar als Verwalter der Schöpfung Oniz Kihokolo MHM ist Pfarrer in St. Alfons in Julau. Der aus Uganda stammende JosefsMissionar hat einen Demonstrationsgarten angelegt, in dem er Ananas, Süßkartoffeln, Papaya, Tomaten und Passionsfrüchte anbaut. Er
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der Pflege der Schöpfung zu dienen. Es ist ebenso eine Zeit zu überdenken, wie wir die Schönheit der Schöpfung am besten bewahren. Die Veränderung beginnt mit kleinen Handlungen, die von der Entsorgung unserer Abfälle bis zur Schonung der Umwelt reichen.
züchtet auch Kaninchen und Hühner und nutzt die natürlichen Abfälle für organische Pestizide und Düngemittel. Das Motto des Missionars lautet: „Eine gesunde Umwelt macht eine gesunde Mission. Als Missionare müssen wir in Kontakt mit der Natur sein… Wir lesen die Zeichen der Zeit.“ – Die ganze Gemeinde ist daran beteiligt, Verschwendung zu verringern und Selbstversorger zu werden. Josephine, die Pfarrhelferin, erklärte, dass die Pfarrküche umweltfreundlicher wird. Plastikteller und -becher werden durch Edelstahlgeschirr ersetzt. Mitglieder der Legio Maria und einige junge Leute der Pfarre pflanzen Blumen in recycelten Reifen für Pfarrveranstaltungen, anstatt sie zu kaufen. Die Jugend der Gemeinde betreibt auch einen Recyclinghof für Plastik und Dosen.
Nachrichten aus Kirche und Welt
Nach der Pandemie die Überschwemmung ¦ Bernie Luna, Sindh, Pakistan Hier in Pakistan hat die Zahl der Infizierten bis zu 300.000 Fälle erreicht. Die Leute beobachten kein Protokoll, kein Tragen einer Maske, kein Abstandhalten, kein Händewaschen. Die Immunität der Leute scheint ziemlich stark zu sein. Die Situation vor Ort vermittelt den Eindruck, als wäre Covid-19 bereits verschwunden. Nicht das Virus, sondern die Angst der Menschen vor dem Virus ist weg! Abgesehen von den Schulen stehen die meisten Büros, Restaurants, Parks, Geschäfte und Regierungsbüros offen. Am 15. September haben alle Schulen eröffnet. Man hofft, dass es keine weitere Infektionswelle gibt. Unser Pastoralteam vermochte, die pastoralen Dienste fortzuführen. Wir haben fast alle Familien in unseren Gemeinden besucht. Das Pastoralteam war in der Lage, den Familien während der Ausgangssperre zu helfen, insbesondere Familien, die wirklich Hilfe beim Essen und bei der meNach der Pandemie die Überschwemmung
dizinischen Versorgung benötigten. Es war in der Tat eine anstrengende Zeit für viele, insbesondere für diejenigen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, und für diejenigen, die keine Arbeit finden. Hier in Sindh schien das Leben langsam zur „neuen Normalität“ zurückzukehren. Doch dann wurden wir wieder für drei Wochen gehörig erschüttert: wegen starker Regenfälle wurden die Felder zu einer Seenlandschaft und die Ernte vernichtet. Die Felder mit Baumwolle, Zuckerrohr, Zwiebeln, Chilischoten und Gemüse wurden durch das Wasser verdorben. Da die Ernte verwüstet ist, gibt es keine Feldarbeit, was kein Essen für die Familie bedeutet. In den großen Städten Pakistans gab es Überschwemmungen und Todesfälle wegen Ertrinken, Stromschlag und Sturzfluten. In vielen Dörfern wurden Lehmhäuser durch den Anstieg des Wassers zerstört. Einige Menschen starben, als die Wände
Oben: Die für die Monsunzeit typischen Regenfälle verursachten in Pakistan in der 2. Augusthälfte erhebliche Schäden. Die pakistanischen Streitkräfte wurden für Rettungsaktionen eingesetzt. Viele Distrikte der Provinz Sindh wurden zum Katastrophengebiet erklärt.
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Im Gegensatz zu den sicheren Orten in höheren Lagen wurden die Dörfer und Gehöfte im Tiefland von der Überschwemmung arg getroffen. Bis das Land trocken und die finanziellen und materiellen Mittel vorhanden sind, muss gewartet werden.
und Dächer der Häuser nachts auf sie fielen. Die Orte in höheren Gebieten waren sicher, aber die Dörfer und Bauernhöfe im Tiefland wurden arg zugerichtet. Die betroffenen Familien leben jetzt am Straßenrand. Sie bauten ein provisorisches Zelt und bleiben dort bei ihren Kindern und ihren Haustieren. Die Familien, die schwer von den Überschwemmungen getroffen sind, brauchen dringend Lebensmittel und Medikamente. Nach einigen Monaten werden sie es schaffen, die Häuser langsam wiederaufzubau-
en, wenn sie den Hunger bis dahin überleben. Die internationalen Medien haben von unserer Unglückserie kaum berichtet. Zurzeit ist es nicht die Angst der Menschen vor der Pandemie, sondern die Sorgen um den Lebensunterhalt, die die Menschen bewegt.
Wer den Familien in der Pfarre des Missionars Bernie Luna helfen möchte, kann den beiliegenden Zahlschein verwenden mit dem Vermerk: Anderes – „Bernie“.
Sr. Serafika zum Gedenken †
S
ie ist mit 90 Jahren am 4. Juli 2020 im Klaraheim in Hall in Tirol gestorben. Mit 27 Jahren trat sie bei den Tertiarschwestern in Hall ein. Drei Tage nach ihrer ersten Profess am 1. Mai 1959 kam sie ins St. Josefs-Missionshaus in Absam und verrichtete die verschiedenen Hausarbeiten bis 1964. Nach ihrem Einsatz in Schwaz, Hall, Reith im Alpachtal und Maria Luggau kam sie am 9. Jänner 1970 zurück ins Missionshaus. Bei den Studenten und den Missionaren fand sie ihr Zuhause. Mit Hingabe und Eifer bei der Arbeit und dem Gebet, mit gesundem Humor und Witz lebte sie ihre Berufung. Sie strahlte den Frohsinn und die Arbeitsfreude einer glücklichen Ordensfrau aus. Welcher Missionar oder Student hat Sr. Serafikas Aufmerksamkeit selbst in den kleinen Dingen je vergessen! Aus gesundheitlichen Gründen musste sie am 20. März 2018 ins Klaraheim ziehen. Nach 53 wahrhaften „Dienstjahren“ bei den Missionaren fiel ihr der Abschied sehr schwer. – Sr. Serafika, der Herr sei dir ewiger Lohn im Reich seiner nie endenden Freude. – R.i.P. sta.
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Nach der Pandemie die Überschwemmung | Sr. Serafika zum Gedenken †
Missionar Hermann Gufler †
Baumeister christlicher Gemeinden im Busch Kameruns Hermann wurde am 25.10.1941 als Sohn des Hermann Gufler und der Berta geb. Walser in Längenfeld im Ötztal geboren. Seine Mutter starb bei der Geburt von Zwillingen, als Hermann neun Jahre alt war. Sein Vater war Bergführer und Leiter der Schischule in Vent und heiratete ein zweites Mal. Nach den Philosophie- und Theologie-Studien in Brixen und Mill Hill, London, wurde er am 29. Juni 1967 von Bischof Paulus Rusch in Innsbruck St. Jakob zum Priester geweiht. „Mit Siebenmeilenstiefeln nach Afrika“ überschreibt Hermann 1968 seinen ersten Artikel im Missionsboten. Unbändig ist sein Wunsch, endlich in Westkamerun zu sein, wo er an seinem 26. Geburtstag eintrifft. Die ersten Jahre ist er Kooperator in Njinikom, Widikum und Nkambe, wo er 1975 Pfarrer wird. Seine Vorstellung von Missionar ist „bei den Menschen sein“. Er macht sich zur Aufgabe, die Familien in ihrem Zuhause zu besuchen, die Leute kennenzulernen; denn er sagt sich: „Wie kann ich ein Priester sein, wenn ich das alles nicht kenne?“ So fühlt er sich am wohlsten, wenn er sich mit den Leuten über ihren Alltag und ihre Sorgen unterhält. Also ist es nicht bloß Gerede über Wetter und körperliches Wohlbefinden. Ihn interessieren ihre Lebensweise, ihre Sitten und Bräuche, ihre Sorgen und Freuden. Die vielen Außenstationen im riesigen Einsatzgebiet erreicht der MisMissionar Hermann Gufler †
sionar zum Großteil nur in anstrengenden Tagesmärschen zu Fuß. Mit einigen Helfern ist er unterwegs. Sie tragen das aller Notwendigste; denn es kann Wochen dauern, bis man wieder ins Pfarrhaus in der Hauptstation zurückkommt. Das Klima ist mörderisch heiß und feucht, das Übernachten im Busch kein lustiges Abenteuer. Zu den schwierigsten Jahren seines Priesterlebens zählt Hermann die Zeit als Pfarrer in der St. Josephs-Kathedrale in Bamenda (1980-1982) und als Sekretär im Finanzbüro der Diözese Kumbo (1983-1985). In der Kathedrale freut ihn zwar die Pastoral; jedoch das Drumherum an Verwaltung, Büroarbeit, Erfüllen verschiedenster Besucherwünsche trüben den Einsatz. Als 1983 Bischof Cornelius von Kumbo Hermann ins Finanzbüro holt, wehrt er sich mit „Händen und Füßen“ und antwortet dem Bischof: „Ich habe mich nie geweigert und ich würde mich nie weigern, zu den schwierigsten Missionen oder Gebieten zu gehen. Aber die Aussicht, jahrelang in einem Raum hinter einem Schreibtisch zu sitzen, macht mir Angst.“ Nach zwei Jahren ist er wieder dort, wohin er sich so sehr sehnt: bei der Missionsarbeit und den Leuten im „Busch“. Eines weiß er gleich: es wird keine leichte Arbeit. Ein Teil der riesigen Pfarre Tabenken soll als neue Pfarre Sabongari errichtet werden, was 1987 geschieht. Hermann wirkt
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dort bis 2001. Die nächsten 17 Jahre ist Elak-Oku sein Wirkungsfeld. In der Missionskirche sind die Katechisten unentbehrliche Mitarbeiter des Priesters. Hermann versucht sie für eine neue Sicht der Kirche zu begeistern. Die Christen sollen aus der namenlosen und farblosen Menge herausgeholt werden und in kleinen Ge-
Der herzliche und endgültige Abschiedsgruß.
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meinschaften aktiv mitarbeiten. Dank der Unterstützung aus seiner Heimatgemeinde Längenfeld und anderer Gönner kann er vieles verbessern und ermöglichen, sei es der Bau von Schulen, Brunnen, Kirchen, Kindergärten oder Gesundheitszentrum. Das Wirken des Verstorben würdigt der spätere Erzbischof von Bamenda, Paul Verdzekov, in einem Brief. Hier einige Auszüge: „Die Pfarre insgesamt hat von Ihren vielen Talenten großen Nutzen gezogen. Der Katechese haben Sie ständige Aufmerksamkeit geschenkt. Der kürzlich von Ihnen erstellte Katechismus ist ein Beweis für Ihren Eifer in dem Bereich, der für uns obersten Vorrang hat. Auch die Liturgie wurde unter Ihrer Leitung geschickt und kompetent betreut,
und das von Ihnen zusammengestellte Pfarrgesangbuch ist noch besser als unser Kameruner Kirchengesangsbuch… Ich möchte mich für die Art und Weise bedanken, wie Sie mit Ihren Katecheten zusammengearbeitet haben. Wann immer ich Ihre Gemeinde besuchte, hatte ich den starken Eindruck, dass Ihre Beziehungen zu Ihren Katecheten von echter Herzlichkeit geprägt waren. Weit davon entfernt, ihnen gegenüber eine überlegene oder herablassende Haltung einzunehmen, betrachteten Sie sie als Ihre wirksamen Mitarbeiter.“ Ende November 2016 fliegt Hermann nach Kamerun zurück, voll Vertrauen, dass der Bindehautkrebs (Melanom) im linken Auge kuriert ist. Aber Mitte Februar 2017 bricht für Hermann die Welt zusammen. Der bösartige Tumor ist zurück! Das Ergebnis intensiver Untersuchungen in Innsbruck ist zunächst der Verlust des linken Auges. Immer schwerer wird Hermanns Leidensweg, den er im Missionshaus in Absam geht, wo er schließlich am Abend des 1. Juli 2020 stirbt. Fünfzig Jahre lang hat Missionar Gufler den Menschen in Kamerun mit Ausdauer und Leidenschaft gedient. Sein Wirken stand unter dem Motto der Josefs-Missionare „Lieben und Dienen“. Ein Missionar am Rande, draußen im Busch! In der Pfarre Oku wurde er wegen der Studien- und Forschungsarbeit für ihr Volk als eine wichtige Persönlichkeit geehrt. Daher wurde Missionar Guflers Tod mit großem Schock aufgenommen. Am Tag seiner Beerdigung in Längenfeld (6. Juli) gab es in Oku ein großes Fest, bei dem sein Leben und alles, was er für die Menschen war, gefeiert wurde. – R.i.P. sta Missionar Hermann Gufler †
Missionar Alois Mitterer †
Missionar, wo immer er war Am 26. August 2020 verstarb im Herberthaus in Brixen Missionar Alois Mitterer. Fünfundneunzig Lebensjahre waren ihm beschieden, und nie war er krank gewesen. Wer immer ihm irgendwo in Europa oder in Afrika begegnet ist, konnte die Freude, Missionar zu sein, vom seinem Gesicht ablesen. Als er am 26. Juli 1925 in Proveis am Nonsberg geboren wurde, war das eine der entlegensten Ortschaften Südtirols. Mit zwölf Jahren tat er von dort den ersten Schritt in die weite Welt: zuerst nur nach Brixen ins Josefs-Missionshaus. Schon damals trug er einen deutlichen Ruf im Herzen: Missionar werden. Es folgte die Ausbildung in Mill Hill in England, wo er im Jahre 1953 zum Priester geweiht wurde. Erst nach fünf Jahren als „MissionsPropagandist“ in Südtirol konnte er in die Mission ziehen, und zwar gleich in eine besonders herausfordernde Gegend von Kamerun in Westafrika: Tausende von Quadratkilometern Urwald zwischen Widikum, Mamfe und Akwaya. Da war alles nur in tage- und wochenlangen Fußmärschen erreichbar. Zehn Jahre lang hat unser Missionar das durch gemacht. Er erhielt den Auftrag, in Akwaya eine Mission zu errichten. Eine unvorstellbare Pionierleistung sollte das werden, der Höhepunkt seines Lebens: 130 km von der nächsten Straße, kein Telefon, kein Pfarrhaus, der einzige Luxus – das Bad im Fluss. In tagelangen Missionar Alois Mitterer †
Märschen wurden die ersten Kontakte zu den Menschen geknüpft und die Entdeckung gemacht, dass der Heilige Geist schon vor ihm da gewesen war: ein wahrer Hunger, das Christentum kennen zu lernen! In vier Jahren entstanden siebzehn weit zerstreute kleine christliche Gemeinden unter der Leitung von Katechisten. Was in dieser Abgelegenheit unmöglich schien, packt Luis Mitterer an: den Bau von Pfarrhaus, Pfarrkirche, 8-klassiger Volksschule samt Wohnungen für die Lehrer und zuletzt noch ein Entbindungsheim. Das Besondere an dieser Leistung: aller Zement, das Wellblech für die Dächer, Wasserrohre, und was sonst in Akwaya nicht erhältlich war, musste in tagelangen Fußmärschen, durch viele Flüsse und Bäche watend, aus Mamfe oder Nigeria herbeigetragen werden! Dass so große Mitarbeit möglich war, zeugt von seiner Verbundenheit mit dem Volk. Im Jahr 1968 nimmt er Urlaub und erlebt ein gewaltiges Wechselbad: er soll Rektor im Missionshaus in Brixen werden. Schülerheim, Heim der Mitbrüder, Missionsbote und Fördererwesen, Umbauten, Finanzen – wie schwer muss es gewesen sein, Akwaya mit solchen Problemen zu vertauschen! Es sollten andere solcher Wechselbäder folgen: in Vorarlberg und Württemberg und später sogar in Münster in Westfalen für die Mission und unsere Gesellschaft die Werbetrommel schlagen. Das waren Gebiete, wo er
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Das mörderische Klima und die Arbeit zehren an den Kräften. Von einer bösen Tropenkrankheit blieb Missionar Mitterer wie ein Wunder verschont, der Malaria.
nie gewesen war und die Josefs-Missionare recht wenig bekannt waren. Also wieder Pionierarbeit, ein Kulturschock nach dem andern, jedoch immer aus vollem Herzen, mit Eifer und Freude an der Sache der Mission. Dazwischen kam er drei Jahre lang nach Kamerun zurück. Aber dort war jetzt alles sehr anders: er wurde Pfarrer in einer Stadt an der Küste. Im Vergleich zu Akwaya schien er, auf einem anderen Kontinent zu sein! Schließlich kehrete er nach Tirol zurück, diesmal
nach Absam für Missionsarbeit in Nord- und Osttirol. Mit besonderem Eifer leistete er Aushilfen und Missionstage in vielen Pfarren, betreute die Förderinnen und Förderer unserer Missionszeitschrift von 1996 bis 2007. Überall ist er in guter Erinnerung geblieben. Mit 82 Jahren war er bereit, in den mehr als verdienten Ruhestand zu treten. Auch das war für so einen großen Apostel wieder ein schmerzliches Wechselbad. Im Herberthaus bei Brixen mitten unter ebenfalls betagten Mitbrüdern wuchs er allmählich in seine neue Berufung hinein: immer voll da zu sein, wie und wo und wann der Herr es wollte. Sein besonderes Interesse für die Mission stets gewürzt mit einer Prise Humor und kurzen Einlagen der Strenge haben ihn bis zuletzt gezeichnet. Die Jahre über Neunzig haben ihn wohl geplagt, doch nie gebeugt. Schließlich kam jener Morgen, an dem er in aller Stille von uns ging, heim zum Herrn, dem er sein Leben lang, an so vielen verschiedenen Orten aus ganzem Herzen und selbstlos gedient hat. „Begrabt mich, wo ihr wollt; gedenkt aber meiner am Altar!“, stand in seinem Testament. In der Grabstätte der Josefs-Missionare im Friedhof von Brixen haben wir ihn zur Ruhe gelegt, wo er mit seinen Mitbrüdern der Auferstehung entgegen harrt. – R.i.P. Toni Amort
Wir danken allen, die ihren jährlichen Mitgliedsbeitrag bezahlt haben. Dieser bleibt auch 2021 gleich: EURO 6,00 Als Mitglieder erhalten Sie nicht nur den Missionsboten. Für Sie und Ihre Familie feiern wir auch wöchentliche eine hl. Messe.
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Missionar Alois Mitterer †
Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Aicha: Otmar Mahlknecht. Altrei: Amort, Otto Marchio, Varesco, Außervillgraten: Johann –Mair. – Ida Bichlbach: Greti Strolz. Regina – Bürs: Maria Robert Huber, Felix Huber. – Baden (Schweiz): Hilda Kohler. – Bozen: Hw. Bahl. – Gnadenwald: Helga Kaiser (langjährige Förderin), Johanna Johannes Noisternigg (gew. KolpingKlotz. Südtirol). – Brixen: Maria Rohrmoser. – Huben im Dekan, Ötztal:Präses Margaretha – Ischgl: Thomas Kronbichler (langjährige Förderin). – Eppan: Rudolf Hell. – Girlan: Marta Walser, Alexander Walser. – Kals: Maria Nöckler (langjährige Förderin). – Leimgruber-Ortler, Anton Mair, Maria Runggatscher-Wöth, Karrösten: Maria Konrad, Walter Neuner. – Kaunerberg: Marta RudolfSpitalerHafele, Toll. – Glurns: Mina Stecher. – Gossensaß: Johannes Pittracher. – Kaltern: Johann Neuner. – Kundl: Josef Hörhager. – Nassereith: Georg Adolf Anna Blasiol. – Kiens: Maria Mair. – Klobenstein: Josef Frötscher. – Lajen: Schleich. – Nauders: Ulrich HelmutVerginer, Stecher. –Maria Nesselwängle: Gratian Mark. – Johann Überbacher, Runggatscher. – Latzfons: Neustift: Rudolf Obholzer, Ernst Schlaucher, Marianne Pfurtscheller. Josef Braun, Barbara Winkler. – Laurein: Kajetan Ungerer. – Leifers: – Neustift-Kampl: – Luttach: Nüziders: Stefanie Keckeis. – Waltraud Perathoner,Elisabeth Giuseppe Steixner. Zenorini. – Maria Abfalterer, Helga Oberperfuß: Peter Lang.Theresia – Prägraten: Ludwig Unterwurzacher. – Radfeld: Niederkofler-Oberhofer, Stolzlechner-Unteregger. – Martell: Walter Maria AntonHolzknecht-Kuenz, Angerer. – Santa Cruz Leonarda Bischof– Preiss, und Martina Josef(Bolivien): Perkmann,Sr.Johann Kaserer. Mölten: Richard Mair. – Montal: Erika Lerchner, Alois Molling. – Mühlen: (Schwester des Missionars Franz in Kenia). – Schoppernau: Germana Marianna Pranter, Sebastian Oberbichler, FlorindaOthmar Kröll, Johann Nigsch (langjährige Förderin). – Schwarzach: Gasser,Brugger, Marko Maria Puecher, Peter Mutschlechner. – Nals: Friedrich Perkmann, Veronika Jurcevic. – Silz: Edith Stampfer. – St. Siegmund im Sellrain: Anna Ruetz. Kofler-Crazzolara. – Niederdorf: Anna Innerkofler-Ranalter. – Partschins: – Steeg: Arthur Walch, Anna Hammerle (Schwester der Förderin Klara Rosa Forcher. – Pawigl: Margarita Klotz-Pixner. – Petersberg: Alois Kerber). – Strengen: Johann Mair. – Telfes: Barbara Dießner. – Tobadill: Niedermair. – Pichl in Gsies: Agnes Hintner. – Prad: Ludwig Thöni, Gotthard Helmut Zangerl. – Tux: Johann Geisler. – Übersaxen: Maria Fritsch, Paulmichl. – Prettau: Alfons Steger (Bocha). – Schlanders: Bernhard Garber, Olga Umhausen: Irmtraud Schöpf. – Umhausen-Tumpen: Josef Berta Lins. Pilser,–Urwe Niedermair. – Spinges: Maria Baumgartner. – St. Johann Klotz. – Vils: Helmut Bieber, Elisabeth Vogler. – Völs: Hilda Spörr, Sollo in Ahrn: Zäzilia Stolzlechner, Herbert Notdurfter. – St. Leonhard in Passeier: Salvatore. – Wildermieming: Cilli Vienna, Entner. Franz Gartner. – Sterzing: Otto Anton Gufler. – Steinhaus: Florian Amort. – Stilfes: Josef Leitner, Rosa Leitner, Anna Abraham, Agnes Firler, Maria Senn-Wild, Wieser. – Tall: Pichler. – Teis: Kreszenz Herr,Paula schenke ihnen dieRosa ewige Freude! Lambacher-Fischnaller. – Terenten: Maria Mayr-Niederhof. – Toblach: Josef Hofer, Johanna Walder. – Trens:Gedenken Otto Niederkofler, Johanna Feichtnauer. Kranzspenden: In liebevollem an Missionar Hermann Gufler – Truden: Anton Amplatz, Theresia Epp, Hildegard Kostner-Pernter, Alois von Brigitte Schöpf € 300 (hl. Messen). – In liebem Gedenken an Johann Lochmann, Arnold Amplatz. – Tschengls: Karlheinz Riedl, Maria Luise Mair von Anna Mair Strengen € 100 (Spende). Riedl-Niederegger, Maria Tanzer-Tappeiner. – Untertelfes: Walter Kinzner. – Villanders: Rosa Untermarzoner-Gasser. – Wangen: Georg Wieser, Luise Für alle Zilli Spenden und Messintentionen Hermeter. – Weitental: Lamprecht, Isidor Unterkircher, Notburga ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Leitner-Schifferegger, Katharina Unterkircher-Weber, Rosa BergmeisterSchifferegger. – Wolkenstein: Luisa Delladdio.
Helga Kaiser
Maria Nöckler
Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Helga Kaiser, Gnadenwald, * 17.9.1943, † 18.8.2020, Förderin von 2012 bis 2020 Maria Nöckler, Kals, * 17.3.1930, † 25.8.2020, Förderin von 1986 bis 2007 Maria Kronbichler, Brixen, * 13.5.1921, † 12.9.2020, Förderin vonvon 20071980 bis 2011 Germana Nigsch, Schoppernau, * 2.3.1930, † 9.10.2020, Förderin bis 2020
Unsere Verstorbenen
Germana Nigsch Hildegard Brunner
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Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Außervillgraten: Johann Mair. – Bichlbach: Greti Strolz. – Bürs: Maria Bahl. – Gnadenwald: Helga Kaiser (langjährige Förderin), Johanna Rohrmoser. – Huben im Ötztal: Margaretha Klotz. – Ischgl: Thomas Walser, Alexander Walser. – Kals: Maria Nöckler (langjährige Förderin). – Karrösten: Maria Konrad, Walter Neuner. – Kaunerberg: Rudolf Hafele, Johann Neuner. – Kundl: Josef Hörhager. – Nassereith: Georg Adolf Schleich. – Nauders: Helmut Stecher. – Nesselwängle: Gratian Mark. – Neustift: Rudolf Obholzer, Ernst Schlaucher, Marianne Pfurtscheller. – Neustift-Kampl: Elisabeth Steixner. – Nüziders: Stefanie Keckeis. – Oberperfuß: Peter Lang. – Prägraten: Ludwig Unterwurzacher. – Radfeld: Maria und Anton Angerer. – Santa Cruz (Bolivien): Sr. Leonarda Bischof (Schwester des Missionars Franz in Kenia). – Schoppernau: Germana Nigsch (langjährige Förderin). – Schwarzach: Othmar Gasser, Marko Jurcevic. – Silz: Edith Stampfer. – St. Siegmund im Sellrain: Anna Ruetz. – Steeg: Arthur Walch, Anna Hammerle (Schwester der Förderin Klara Kerber). – Strengen: Johann Mair. – Telfes: Barbara Dießner. – Tobadill: Helmut Zangerl. – Tux: Johann Geisler. – Übersaxen: Maria Fritsch, Olga Lins. – Umhausen: Irmtraud Schöpf. – Umhausen-Tumpen: Josef Klotz. – Vils: Helmut Bieber, Elisabeth Vogler. – Völs: Hilda Spörr, Sollo Salvatore. – Wildermieming: Cilli Entner.
Helga Kaiser
Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Kranzspenden: In liebevollem Gedenken an Missionar Hermann Gufler von Brigitte Schöpf € 300 (hl. Messen). – In liebem Gedenken an Johann Mair von Anna Mair Strengen € 100 (Spende).
Maria Nöckler
Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!
Helga Kaiser, Gnadenwald, * 17.9.1943, † 18.8.2020, Förderin von 2012 bis 2020 Maria Nöckler, Kals, * 17.3.1930, † 25.8.2020, Förderin von 1986 bis 2007 Germana Nigsch, Schoppernau, * 2.3.1930, † 9.10.2020, Förderin von 1980 bis 2020
Unsere Verstorbenen
Germana Nigsch
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Leser/innen schreiben:
I
Die Nachrichten aus Kirche und Welt haben mich tief beeindruckt. Ganz besonders von den Studenten, die den zeitlichen Missionseid abgelegt haben. Mögen sie mit dem Segen Gottes ihren Weg mit Freude weitergehen für Gottes Reich. Rosaris, Rum; Walburg, Sillian
n mehreren Zuschriften schreiben Leser von ihrem Gebet für die Anliegen der Weltmission. Sie äußern ihr Interesse am Missionsboten. Das freut uns alle sehr, und wir danken dafür. Meine Intention beim Rätsel mitzumachen, ist in erster Linie nicht zu gewinnen, sondern meiner Wertschätzung für den Missionsboten und die viele Arbeit, die dahintersteckt, Ausdruck zu verleihen. – Freue mich auf jedes Heft mit den interessanten Beiträgen. Mein Gebet begleiten die vielfältigen und schwierigen Aufgaben der Missionare. – Der ganze Bote ist interessant, so dass man ihn jedem empfehlen kann. – Man erfährt so viel Wertvolles, was die Missionare leisten. – Wenn man den Boten liest, so muss man fast annehmen, dass die Missionare mit Gottes Gnade oft wie „Zauberer“ (Lösungswort) wirken. – Die Missionare sind wirklich Zauberer… Wir beten für die Mission bei unserem täglichen Rosenkranz. – Dank für das wunderschöne, wertvolle Missionsblatt. Alles in der weiten Welt ist so nah. Oft möchte ich alles liegen und stehen lassen, um den Ärmsten zu helfen. Gott segne Sie alle. Elisabeth, Volders; Christa, Götzens; Burgl, Längenfeld; Elisabeth, Strengen; Raimund, Oberpinswang; Renate, Strassen; Elisabeth, Lana
In seinem Schreiben (Fritz Neuhauser) spürt man heraus, dass er trotz hohen Alters angetrieben wird, Gutes zu tun, um junge Menschen anzueifern und zu begeistern. Gebharda, Rum Der Bericht von Toni Amort über seine Abenteuer in den Favelas, das Elend, in dem die Menschen dort leben müssen, ist wirklich zum Weinen. Konrad, Ampass Ich bin so erfreut, dass wir in unserem Ländle, noch solch liebe Menschen haben (Nothelfer), die es ermöglichen, einer Familie von acht Kindern aus einem baufälligen Haus eine Wohnung zu bauen. Hildegard, Mäder Gedanken zur Schöpfungszeit (1.9. bis 4.10.): Wenn ich spazieren gehe, sprechen mich die wunderschönen Blumen am Wegrand an. Ein Wegkreuz oder ein Marterl laden mich zu einem kurzen Gebet ein. Gottes wunderschöne Natur zu bewundern, tut meiner Seele sehr gut. Da sieht man erst, wie schön die Natur ist, wenn man mit offenen Augen dahinspaziert. Aber manche sehen das gar nicht, die tun mir leid. Klara, Steeg
Die Rodung von Wäldern, aber auch die Naturkatastrophen gehen auch mir nahe. Bruder Albert Rottensteiner hat seine Mission in der Ferne und hier in der Heimat bestens erfüllt. – Oft sind es unscheinbar Menschen, die zu scheinbar Unmöglichem in der Lange sind. Martha, St. Magdalena; Walburga, Sillian
Behelf, um die Buchstaben des nebenstehenden Weihnachtsrätsels zu reihen:
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10 11 12 13 14 15 Leserbriefe
Für gewitzte Ratefüchse Die Rätsellösung des Missionsboten 2020/3:
Zauberer Gewinner in Brixen: Kalditsch: Maria Luise Thaler Kastelruth: Barbara Goller St. Martin am Kofl: Helene Pixner St. Martin in Thurn: Emma Sorà Steinhaus: Martha Wasserer
Gewinner in Absam: Absam: Paul Lechner Bürs: Hannelore Braun Hopfgarten im B.: Annemarie Hausberger Nauders: Berta Pali Oberlienz: Paula Gliber Weißenbach: Berta Wechselberger
Hier der Schlüssel zum nächsten Rätsel: Um dieses zu lösen, muss dieser Bote aufmerksam gelesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte eingetragen werden. A: Bis er und sein Mitbruder nach…
sich in den bunten Feldern. Dieser zählt nicht zur Lösung, die bis zum 31. Dezember 2020 an eine der unten angeführten Adressen geschickt werden muss: entweder mit Postkarte, Fax oder Mail; immer mit vollem Namen, Straße/ Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Die Namen mit der richtigen Lösung werden im nächsten Boten abgedruckt.
Für Südtirol:
St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com
Für Österreich: Achtung neue Mail-Adresse! St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshaus.absam@gmail.com
Die Leserbriefe und den Sinnspruch erwarten wir bis 31. Dezember 2020. – Der nächste Missionsbote 2021/1 erscheint im Februar. Viel Spaß wünscht euch das RedaktionsTeam: Konrad, Sepp & Anton
B: Mit gesundem Humor und Witz lebte sie
ihre… C: Der Taufname von Missionar Pundleider. D: Wir feiern Einzug quer durch den… E: Denkt die Mutter und hofft … insgeheim. F: Stadt, wo Missionar Dibona zum Priester geweiht wird. G: In der Kathedrale freute ihn zwar die… H: Als ich wiederum den Katechisten in…
A
B 5
Für gewitzte Ratefüchse
D
E
F
G
H
14 10 9
11
7
Jetzt die nummerierten Buchstaben aneinander reihen und den folgenden Satz ergänzen: Das Herz des Menschen ist gemacht… Heraus kommt ein weihnachtlicher Sinnspruch eines Heiligen. Sein Name versteckt
C
1 8
3
4 2
12 6 15
13
23
Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam
Widersprüche W
ir haben wieder Allerheiligen und Allerseelen gefeiert, auch auf unseren schön gepflegten Friedhöfen. Das ist aber nicht überall so: „Der Friedhof ist ein Ort, den man besser in Ruhe lässt“, sagte mir ein Katechist in der Stadt Victoria in Kamerun, als ich mich bei ihm darüber beschwerte, dass der Friedhof auf dem Hügel ziemlich weit hinter der Kirche von Gestrüpp und Elefantengras völlig überwuchert sei. Blickte etwa gar Angst aus seinen Augen? Szenenwechsel: Wiederum in Kamerun, aber diesmal in einem Außendorf tief drin im Urwald. Als ich dort die Nacht in einer der Hütten verbrachte, musste ich in der Nacht auch gleich ein paarmal auf das „stille Örtchen“ gehen. Dabei musste ich ein paar Schritte hinter den Hütten eine Art Acker überqueren, aus dem an einigen Stellen kleine Stöcke aus dem Boden ragten. Dazu lagen auch überall Kleider- und Papierfetzen herum. Als ich mir aber am Morgen dann diesen „Acker“ etwas genauer anschaute, erschrak ich: Es war nämlich der „Dorffriedhof “. Und ich war in der Nacht unwissentlich auf den Gräbern herumgewandert! Als ich dann wiederum den Katechisten in Victoria auf diesen Widerspruch aufmerksam machte, zuckte er nur etwas hilflos mit den Schultern. Zur Zeit hagelt es in dieser „Corona-Zeit“ auch bei uns von nervigen Ungereimtheiten und Widersprüchen. Sogar die Experten sind inzwischen ziemlich still geworden, da auch ihre Ansichten und Überzeugungen sich öfters widersprachen. Kein Wunder, dass sich da bei den Leuten immer mehr Verunsicherung breit macht. Hoffentlich kann uns da der Text der 2. Strophe im Gotteslob Nr. 140 weiterhelfen, wo es heißt: „Er ist Gott, Gott für uns, ER ALLEIN IST LETZTER HALT.“ (Foto: Friedhof in Tumiritinga, Diözese Gov. Valadares, Brasilien)
Peter Mair