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EARTH KVEIK HEFEBEBEN AUS NORWEGEN

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SASIKAYA

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TEXT » TILL GABRIEL FOTO » STUDIO WEICHSELBAUMER

Die Hefe macht das Bier“, sagen die Brauer. Das bedeutet: Nicht die verwendeten Malzsorten entscheiden vorrangig darüber, wie ein Bier am Ende schmeckt und welchem Bierstil man es zuordnet. Vielmehr ist es die Art der Hefe, mit der der Braumeister im Gärkeller steuert, welche geschmacklichen und sensorischen Eigenschaften sein Produkt erhält. Differenziert wird gemeinhin zwischen ober- und untergärigen Hefen. Erstere verwendet man z. B. für Bayerisches Weißbier, letztere für Pils und Helles. Es gibt hunderte verschiedene Hefestämme, die den Brauereien rund um die Welt zur Verfügung stehen. Die meisten davon sind sogenannte Reinzuchthefen, bei denen ein isolierter Hefestamm vorliegt. Ganz im Unterschied zu wilden Hefen, die auf jeder Weintraube und jedem Gersten- oder Weizenkorn von Natur aus zu finden sind: Diese sind keinesfalls rein, sondern eine Mischung, die bei spontaner Gärung vollkommen unterschiedliche, unvorhersehbare Ergebnisse produziert. Womit wir bei den Kveik-Hefen (sprich wie engl. Quake und nicht etwa Kwaik) wären. Es handelt sich dabei um eine eigene Hefefamilie aus Westnorwegen, deren unterschiedliche Vertreter teilweise über Jahrhunderte innerhalb einer Familie oder eines Freundeskreises weitergegeben wurden. Man bezeichnet sie als Farmhouse-Hefen, weil mit ihnen auf abgelegenen Höfen individuelles Hausbier für den heimischen Verzehr gebraut wurde. Woher diesen Hefen ursprünglich kommen, verliert sich jedoch im Dun- kel der Geschichte. Eine kommerzielle Nutzung hat es eigentlich nie gegeben, auch wenn heute nicht nur Hobbybrauer, sondern auch kleinere Brauereien damit experimentieren. Als die Brauwelt von der Existenz dieser Hefen erfuhr, lösten vor allem ihre einzigartigen Eigenschaften ein kleines Beben aus. Denn anders als sämtliche bekannte Bierhefen vergären die Kveik am besten bei 30 bis 40 °C. Es entstehen dabei weder Fuselalkohole noch unerwünschte Nebenprodukte. Kveik lassen sich im Backofen trocknen und/oder einfrieren und sind jahrzehntelang haltbar. Und das Allerbeste: Sie vergären die Würze meist innerhalb von 36 Stunden, das Bier ist sogar sofort trinkbar. Für (Hobby-)Brauer scheinen Kveik so etwas wie der heilige Gral zu sein, braucht man doch normalerweise kühlere Temperaturen und wesentlich mehr Geduld, um zu einem guten Bier zu kommen. Einige Kveik sind sogar vielversprechend für alle, die bei warmen Temperaturen untergäriges Bier herstellen möchten (oder müssen). Denn manche dieser merkwürdigen Farmhouse-Hefen vergären selbst bei 37 °C nahezu so sauber wie eine untergärige Reinzuchthefe. Unser Earth-Kveik war ein erster Versuch, mit einer Kveik eine Art Lagerbier zu brauen. Herausgekommen ist ein relativ schlankes, spritziges Bier ohne Fehlgeschmack, das uns aber eher an ein belgisches Saison-Bier erinnert: leicht zitrusartige, pfeffrige Aromen mit einer recht präsenten Säure. Wer probieren mag – bitte bei unserem Gewinnspiel mitmachen!

PASTA! GEMEINSCHAFTSSUD #26

BIERNAME Earth Kveik

ALKOHOL 5,2 %

BITTERE ca. 15 IBU

FARBE ca. 20 EBC

HOPFEN Hersbrucker Spät, Hallertauer Tradition

MALZ Pilsner Malz extrahell, Pilsener Malz

STAMMWÜRZE 12,0 ° P

HEFE Oslo Kveik von Bootleg Biology

Gewinnspiel

Die Bayernausstellung in Zusammenarbeit mit dem Haus der Bayerischen Geschichte

Exklusiv in Aldersbach: Die Ausstellung "Wirtshaussterben? Wirtshausleben!"

Der perfekte Ausflug Bräustüberlgaudi, Biergartenbrotzeit, frisches Bier und ein Abstecher in die bayerische Geschichte.

Öffnungszeiten Ausstellung

Donnerstag bis Sonntag 12:00 bis 17:00 Uhr

Mehr Infos unter www.aldersbacher.de /Ausstellungen

Und hernach eine frisch gezapfte Maß im Bräustüberl

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