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Ohne meine Hände wäre ich verloren

BASEL BY HANDS

Als wir ihn 2017 zum ersten Mal an der Landestelle spielen hörten, war der Fall klar: Wir kommen nächste Woche wieder! Der ursprünglich aus Neuseeland stammende Gitarrist Zarek Silberschmidt hat sich mittlerweile nicht nur in Basel einen Namen gemacht.

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Text: Valérie Ziegler Bilder: Ben Koechlin

Zarek wird gerne als musikalisches «Chamäleon» bezeichnet. Zurecht: Seine Wandelbarkeit ist beeindruckend! Seit 2016 in der Schweiz wohnhaft, beherrscht der humorvolle Entertainer nicht nur die verschiedensten Spieltechniken, sondern switcht auch mit viel Leichtigkeit und fast schon selbstverständlich zwischen den unterschiedlichsten Stilen. Eine verjazzte Fingerstyle-Eigenkomposition trifft auf eine gefühlvolle Version von «Somewhere Over The Rainbow» mit FlamencoAnklängen? Sounds like Zarek.

Jeden Tag anders

Musik begleitet ihn schon sein ganzes Leben. Wenn er an seine Kindheit zurückdenkt, denkt Zarek an den Song «Ocean» von John Butler. Der 29-jährige Vollblutmusiker lebt seit nun bald fünf Jahren in Basel. «Meine Ankunft hier war gleichzeitig auch meine erste Reise in die Schweiz», erzählt er. Wieso den Ozean, den Zarek übrigens wahnsinnig vermisst, hinter sich lassen und hier neu starten? «Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens lebt mein Vater mit meiner Stiefmutter in Basel. Nachdem ich auf der anderen Seite der Welt aufgewachsen bin, schätze ich es sehr, heute Zeit mit ihnen verbringen zu

können. Zum anderen wollte ich auch die Chance nutzen, das europäische Leben kennenzulernen – sowohl privat als auch in musikalischer Hinsicht.» Im Gegenzug zum geografisch isolierten Neuseeland schätzt Zarek in Basel nämlich insbesondere den direkten Zugang zu verschiedensten Kulturen, Sprachen und Musikrichtungen. «Diese interkulturelle Diversität hat mich enorm bereichert. Auf persönlicher und musikalischer Ebene.»

Die Abwechslung ist es auch, die Zarek an seinem Gitarrenspiel besonders mag. «Meine Musik ist jeden Tag anders und darf das auch sein.» Zu Beginn seiner Karriere liess er sich vor allem vom Gitarristen Tommy Emmanuel inspirieren. «Heute ist es gute Musik an sich, die mir Energie gibt. Natürlich war so ein Neustart aber nicht immer einfach. «Vor allem am Anfang hatte ich grosse Schwierigkeiten; damals wusste ich noch nicht, wie ich die verschiedenen Verhaltensformen der vielen Kulturgruppen hier zu lesen habe. So viele Feinheiten, Nuancen und unausgesprochene Bedeutungen, die da zusammenkommen!» Fünf Jahre später fühlt sich Zarek in Basel zuhause. Überhaupt: «Home is where the guitar is», neckt er.

Musikalischer Liebesakt

Die Sprache der Musik beherrscht Zarek seit Kindesalter. Er war 14, als er mit dem Gitarrespielen begann. «Ich hatte den grossartigsten Lehrer, den man sich wünschen konnte: Lance Murch. Er lehrte mich nicht nur den Wert von Timing und musikalischem Gespür, sondern brachte er mir auch bei, wie wichtig Professionalität ist in diesem Business – und das nicht nur auf der Bühne! Ausserdem schenkte er mir meine erste Elektrogitarre. Seine Grosszügigkeit und seine Führungsqualitäten versorgten mich mit der nötigen Portion Inspiration, um meine musikalische Karriere in Angriff zu nehmen.»

«Diese interkulturelle Diversität hat mich enorm bereichert. Auf persönlicher und musikalischer Ebene.»

Eine Karriere, die durch Corona leider ein wenig ins Stocken geraten ist. «Ich kann es nicht erwarten, endlich wieder ein richtiger Musiker zu sein – an fremde Orte zu reisen und die Musik mit den Menschen zu teilen, denen ich dort begegne.» Wie viele andere Kunstschaffende hat Zarek es satt, angeschlossen an ein billiges Mikrofon vor einer Kamera zu hocken, um in einem leeren Raum für ein Internet-Publikum von ein paar wenigen Leuten zu spielen. «Das Grossartige an Live-Konzerten ist die Kombination der Erfahrungen und das Gefühl, mit der jeweiligen Show im Flow zu sein! Jedes Konzert bringt etwas Spezielles und Einzigartiges mit sich.» Einzigartig wie sein Gitarrenspiel. Das muss man einfach live erleben! Wenn Zarek spielt, scheint er mit seinem Instrument zu verschmelzen. Seine Finger bewegen sich, als wären sie dazu geschaffen, die Gitarre zum Leben zu erwecken und, Rücksicht nehmend auf all ihre Launen und Stimmungen, zu liebkosen.

Für Zarek ist Musik in allem. «Selbst wenn ich nicht spiele, ist sie da.» Auch unter der Dusche bleibt Zarek nicht still: «Am liebsten singe ich improvisierter Verse über die Feinheiten der exquisiten Kunst des Duschens», witzelt er. Humorvoll und schlagfertig: Das ist Zarek –sowohl privat als auch an der Gitarre.

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THEATER FÜR ALLE GENERATIONEN

“This intercultural diversity has been enormously enriching for me. On both a personal and musical level.”

“WITHOUT MY HANDS, I WOULD BE LOST”

When we heard him playing at the Landestelle (Rhine, ‘landing spot’) for the first time in 2017, the case was clear: We’re coming back next week! The guitarist Zarek Silberschmidt, who originally hales from New Zealand, has now made quite a name for himself, and not just in Basel.

Zarek tends to be described as a musical chameleon. And rightly so: his versatility is impressive! This humorous entertainer, who has been living in Switzerland since 2016, has not just mastered the widest range of techniques, he also switches between the most varied of styles with great ease and almost as a matter of course. An original jazzy fingerstyle composition meets a soulful version of “Somewhere over the rainbow” with echoes of flamenco? Sounds like Zarek. Every day a little different Music has accompanied Zarek throughout his life. When he thinks back to his childhood, he thinks of the song Ocean by John Butler. The 29-year-old full-blooded musician has been living in Basel for almost five years now. “When I arrived here, it was also my first trip to Switzerland”, he recalls. Why leave behind the ocean, which Zarek misses terribly by the way, and start anew here? “Well, there are two reasons: Firstly, my father lives with my stepmother here in Basel. Having grown up on the other side of the world, I really appreciate being able to spend time with them now. And secondly, I wanted to take the opportunity to get to know what it is like living in Europe – in private life and from a musical perspective.” What Zarek particularly appreciates about Basel, in contrast to New Zealand, which is geographically very isolated, is the direct access to the widest varieties of cultures, languages and musical styles. “This intercultural diversity has been enormously enriching for me. On both a personal and musical level.”

It is also the diversity in his guitar playing which Zarek particularly enjoys. “My music is different every day and that’s the way it should be.” At the beginning of his career his main source of inspiration was the guitarist, Tommy Emmanuel. “Nowadays it is good music per se that gives me energy. Of course, starting afresh like this has not always been easy. “Especially at the beginning, I found it really difficult; I didn’t know yet how to interpret the various forms of behaviour of the many different cultural groups here. So many subtleties, nuances and unexpressed implications, all at once there!” Five years on, Zarek feels at home in Basel. And anyway: “Home is where the guitar is”, he banters.

Musical act of love Zarek has mastered the language of music since he was a child. He was 14 when he started playing the guitar. “I had the greatest teacher you could possibly wish for: Lance Murch. He didn’t just teach me the value of timing and musical instinct, he also taught me how important a professional attitude is in this business – and not just when you’re on stage! On top of that, he gave me my first electric guitar. His generosity and leadership provided me with the necessary portion of inspiration to tackle my musical career.”

A career that has unfortunately been held up a bit thanks to corona. “I just can’t wait to be a real musician again – to travel to new places and share my music with the people I meet there.” Like plenty of other artists Zarek is fed up of sitting in front of a camera, hooked up to a cheap microphone, and then playing in an empty room for an internet audience of just a couple of people. “The great thing about live concerts is the combination of the experiences and the feeling of being in flow with the show you are playing! Each concert has something special and unique about it.”

As unique as his guitar playing. You just have to experience that live! When Zarek plays he seems to merge into one with his instrument. His fingers move as though they were created to arouse the guitar to life and show consideration for all its moods and whims, to caress it.

For Zarek there is music in everything. “Even when I’m not playing, it’s there.” Zarek is not even quiet when he takes a shower: “What I like best, is singing improvised choruses about the nuances of the exquisite art of showering”, he jokes. Humorous and witty: That is Zarek – in private and when he is playing guitar.

ZAREK SILBERSCHMIDT

zarekmusician.com

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