GESELLSCHAFT & MENSCHEN
EUGENIO COMINI
Toblachs Ältester ist tot D
er Hotelier Eugenio Comini ist am 17. Juni in aller Herrgottsfrüh im Alter von 100 Jahren und sechs Monaten (geb. 26.12.1920) verstorben. Zwei Tage später, am 19. Juni, feierte Pfarrer Josef Gschnitzer in der Ortskirche die Totenmesse für ihn. Hierauf nahmen die Angehörigen sowie die sehr zahlreich vertretene Dorfgemeinschaft an der Bare definitiv Abschied von ihrem Mitbürger und Seniorchef des Hotel Union. Berufskollege Hans-Peter Fuchs vom Hotel Bellevue, Nachbar und Freund des Verstorbenen, sagte in seinem Abschiedsgruß: „Eugenio war Hotelier aus Leidenschaft; für die Verwirklichung seiner Lebensziele arbeitete er unermüdlich und mit großer Entschlossenheit. Doch auch für sein Heimatdorf hat er sich Zeit seines Lebens, das Gemeinwohl stets im Auge behaltend, zielstrebig eingesetzt.“
GROSSER EINSATZ
Einer dieser Einsätze galt übrigens dem Sport. Eugenio Comini war nicht allein treibende Kraft und Mitbegründer der RienzSkilift-Gesellschaft, sondern er hatte immer auch ein offenes Ohr für die in der Kultur
Der Jubilar feierte seinen 100-sten am Stephanstag 2020 im Pflegeheim in Innichen. Ob des coronabedingten Besuchsverbots ohne die eigene Familie.
Nach seiner 15-jährigen aktiven Präsidentschaft des AHC Toblach wurde E. Comini zum Ehrenpräsidenten berufen. 24
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und im Sport ehrenamtlich tätigen Vereine. Besonderen Gefallen fand er am Eissport. Dem Hockeyclub stand er 15 Jahre lang als Präsident vor. Die Fruchtbarkeit seines jahrelangen Einsatzes wurde ihm schließlich durch die Verleihung der Ehrenpräsidentschaft attestiert. Auf der Totenfeier sprach Patrick Rizzo für den AHC Toblach ehrende Abschiedsworte. Der ehemalige Bürgermeister von Toblach, Dr. Guido Bocher, nannte seinen Freund Eugenio Comini einen „Gran Signore“; er wollte damit zu allererst des Unternehmers vornehme Etikette ins Licht rücken, bevor er näher auf die Person und deren Tätigkeit im Gemeinderat zu sprechen kam. Eugenio Comini, so Bocher, habe unter den Bürgermeistern Johann Baur-Bindter, Anton Mair, Jakob Ranalter und Heinrich Stauder als Assessor gedient. Er genoss ob seiner Offenheit, seiner stets vorhandenen Gesprächsbereitschaft, ob seines respektvollen und korrekten Umgangs mit den Mitmenschen hohes
Ansehen überall; er war sowohl als Gemeindeverwalter als auch als privater Arbeitgeber allseits beliebt und geschätzt. Kurzum: eine verdienstvolle Persönlichkeit von Format. Die Gemeindeverwaltung war offiziell durch Vizebürgermeister Dr. Matteo Andronico vertreten. Bürgermeister Martin Rienzner war auf Urlaub.
WEITSICHT UND ERFOLG
Die Verabschiedung des „Nonno“ seitens der Familie war dem Enkel Enrico anvertraut worden. „Danke Opa, für all das, was du für uns getan hast! Ich habe mir in den letzten Stunden immer wieder darüber den Kopf zerbrochen, was man in einer für uns alle so traurigen Stunde überhaupt noch sagen darf oder soll?“ Enrico ging in seiner Abschiedsrede kurz auf das von Weitsicht und Erfolg geprägte Schaffen des Nonno ein, der im fernen Jahr 1946 unbegütert mit Frau und Mutter nach Toblach gekommen war, dort zunächst das