RePHlex Ausgabe 38

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Studierendenzeitung der PH ZĂźrich Nr. 38, 14.12.2020


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Impressum

Ausgabe: RePHlex Nr. 38, 14. Dezember 2020, Auflage: ∞ Stück. Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich; vs@phzh.ch; www.facebook.com/vsphzh Druck: – Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich; rephlex@phzh.ch Redaktionsleitung: Marcel Freuler Redaktion: Jelena Bosiokovic, Céline Haag, Miro Müller, Teresa Dreßler, Whitney Huber, Lisa Rebmann, Chiara Profeta, Valentina Botic, Dorina Kista, Gioia Rodriguez, Marcel Freuler, Sabrina Fehr, Vera Kobler, Endrit Sula Titelbild: Whitney Huber Layout & Gestaltung: Miro Müller Inserieren: public-relations@vs.phzh.ch – Einsendeschluss Ausgabe 39: Mittwoch, 03.02.2021 2


Beziehungen 6

Monotonie in der Monogamie? Eine Übersicht nicht-exklusiver Beziehungsmodelle

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LGBTQ+ – Stereotypen und Stellungsnahmen Promiskuöse Schwule und nichtexistente Asexuelle

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Steht unser Liebesleben wirklich in den Sternen? Was unsere Sternzeichen über Romantik verraten

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Plastik – der VN informiert! So einfach geht ökologisch leben

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Was Krabbeldecke, Ballermann und Baby-Schwimmkurs gemeinsam haben Ein fiktiver Lebenslauf

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Die Dozcars! Wir haben gefragt – ihr habt abgestimmt

2 Impressum 18 Portraitiert 24

Netflix, Chill and Books

29 Pinnwand 30 Rätsel 31 Comic 32

Dr. PHlex

Exgüsi, dass min TeamsHintergrund cooler isch als dine!

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Du bist, mit wem du bist Wie uns unsere Vorbilder formen

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Stille Post Über Fluch und Segen der Isolation

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Kolumne: Sex and the Campus Was gute Beziehungen wirklich brauchen

DIE ZAHL

127

Anzahl Studierende, die bei den Dozcars abgestimmt haben

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Beziehungen Wenn man 2020 als Beziehung beschreiben müsste, dann kann man Folgendes sagen: Mit «Burglind» sind wir besonders stürmisch ins 2020 gestartet, und noch während uns die heftigen Buschbrände in Australien zutiefst erschütterten, mussten wir wegen «Covid-19» auch bald schon eine neue Beziehung eingehen – mit der Maske. Sie ist geschmückt mit Punkten, bunten Papageien, einfarbig oder hellblau wie die Hygienemaske. Im Sommer stand dann die Beziehung zur Schweiz im Vordergrund: Endlich konnten wir uns wieder etwas freier bewegen. Nun, mitten in der 2. Welle, ist der perfekte Moment gekommen, unsere zweite Online-Ausgabe dieses Jahres zu geniessen. Diese Ausgabe beschäftigt sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Hast du dir schon Gedanken gemacht, ob du mit deiner Beziehungsform zufrieden bist? Kennst du den Unterschied zwischen Polygamie und Polyamorie?

Bild Miro Müller

«Homosexuelle gehen allgemein mit Sex offener um – vor allem, wenn sie geoutet sind» - vielleicht hast du dich auch schon bei der Stereotypisierung ertappt. Wir haben mit betroffenen Personen gesprochen und räumen mit den Vorurteilen auf. Zudem erfährst du, inwiefern sich dein Sternzeichen auf deine Beziehung auswirkt, welche Beziehungsdramen wir auf Netflix empfehlen und vieles mehr. Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit und einen guten Start ins 2021 – und nun viel Spass bei der Lektüre. Marcel Freuler 5


Monotonie in de

Viele streben nach einer monogamen Beziehung mit n stellt sich nun aber immer wieder die Frage: Ist der gemacht? Offene Beziehungsmodell

Text Valentina Botic // Illustration Lisa Rebmann

Offene Beziehung Für manche ist es die Lebensform, in der sie ihr Glück gefunden haben und für andere ist es nur eine Lizenz zum Fremdgehen. In einer offenen Beziehung führt man eine feste Kernbeziehung, Sex und Leidenschaft können dagegen mit anderen ausgeübt werden. Dies können One-Night-Stands, Affären oder auch ein Besuch im Swingerclub sein. Menschen üben einen Reiz auf uns aus, und nur weil man in einer Beziehung lebt, fällt dieser nicht gerade auf null.Viele Paare erzählen Ähnliches: Der Partner wird stets geliebt und man will auch alt werden miteinander, aber im Bett wird gerne auch mal eine Expedition in etwas Unbekanntes unternommen. Wenn Sex allein nicht Grund genug ist, um sich zu trennen, oder man tatsächlich die Liebe gefunden hat, ist die offene Beziehung ein Ausweg. Man öffnet sich nach aussen und gegenseitig werden neue Freiheiten gewährt. Klingt vernünftig, aber kann dies auf Dauer funktionieren? Muss man bei völliger sexueller Freiheit hart im Nehmen und sehr grosszügig sein oder einfach wenig ineinander verliebt sein? Bei erlaubten Seitensprüngen ohne unbedingte Beichtpflicht kann es schon einfacher sein, jedoch es schwierig. Probleme können bei den erotischen Möglichkeiten entstehen. Während der eine Partner sich munter an jeder Ecke auswärts vergnügen kann, sitzt der andere zuhause auf dem Trockenen und braucht eine Menge Toleranz. Hier kann es trotzdem zu Eifersucht oder Missgunst kommen. Der beidseitig überzeugte Freigeist ist Voraussetzung für eine offene Beziehung ohne Seelenschmerz. 6

Polygamie Diese Beziehungsform ist nicht zu verwechseln mit der offenen Beziehung. Denn in der Polygamie führt jemand eine Ehe oder eine eheähnliche Beziehung mit mehreren Personen gleichzeitig. Oft spricht man auch von einer Vielehe oder Mehrehe. Ob dies ein Mann mit mehreren Frauen (Polygynie/ Vielweiberei) ist oder eine Frau mit mehreren Männern (Polyandrie/Vielmännerei), spielt dabei keine Rolle. Diese Form des Zusammenlebens ist in der Schweiz nicht erlaubt. Viele Menschen leben aber bereits polygam. Sie sind verheiratet und führen daneben noch eine Beziehung ausserhalb der Ehe. Es gibt Länder, in der die Mehrehe akzeptiert und anerkannt ist. Dies hat nicht nur religiöse Hintergründe, sondern auch soziale. In einigen Ländern ist eine Frau erst dann abgesichert, wenn sie verheiratet ist. Durch eine Ehe, ob als Erst-, Zweitoder Drittfrau ist ihre finanzielle Existenz gesichert. So heiratet ein Mann zum Beispiel eine Frau und ihre verwitwete Schwester auch, damit diese mitversorgt wird. In jeder Form ist hier die Voraussetzung, dass eine Person die Rolle als Familienernährer mehrerer Ehepartner übernimmt.


er Monogamie?

nur einer Partner*in. Mit dem Wandel der Gesellschaft r Mensch überhaupt für eine monogame Beziehung le sind immer häufiger und beliebter.

Polyamorie Polyamor lebende Menschen streben nicht nur die freie körperliche Liebe an: Sie freuen sich sie freuen sich und unterstützen ihre Partner, wenn sie sich in andere Menschen verlieben. Hier geht es um mehrere Liebesbeziehungen, welche parallel zueinander gefühlt werden. In einer offenen Beziehung bleiben die Seitensprünge Nebenschauplatz. Bei der Polyamorie ist es aber anders. Hier lassen die Beteiligten zu, andere Menschen nicht nur sexuell interessant zu finden. Man liebt mehrere Menschen und wenn ein Partner das Verliebtheitsgefühl mit einer anderen Person hat, dann freut man sich für ihn, weil man ihn liebt. Es ist noch fragiler und komplizierter als eine offene Beziehung. Was wenn einer von beiden sich in jemand anders verliebt und eine andere Beziehung beginnt, der andere aber nicht? Wenn beide noch eine weitere Person lieben, wird es sicher einfacher. Noch komplizierter und schwieriger wird es, wenn beide sich in dieselbe Person verlieben. Diese Dreiecksbeziehung ist aber ein seltener Fall. Im Normalfall ist die dritte Person im Bunde mit einer Person zusammen und mit der anderen nur befreundet. Schwierigkeiten bei diesem Konzept sind die verschiedenen Fronten. Eine Beziehung braucht schon Arbeit, um zu funktionieren, da wird es bei mehreren nicht einfacher.Wie organisiert man seine Gefühle? Liebt man eine Person zu einem Zeitpunkt nicht mehr als die anderen? Gibt es also Platz eins, zwei und drei? Mit wem geht man in die Ferien? Dies sind alles Fragen, die aufkommen werden.

Fazit Solange alle Beteiligten glücklich mit der Situation sind, ist jedes Konzept der Beziehung machbar. Jede Beziehung braucht ihre Übungs- und Einkling-Zeit. Ob monogam, offen, polygam oder polyamor, alle haben sie eines gemeinsam: Damit über Jahre eine stabile und feste Bindung hält, wird in jedem Konzept der Liebe eine klare Kommunikation über Gefühle, Regeln und die Art des Vertrauens benötigt.

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LGBTQ+ – Stereotypen und Stellungsnahmen Zum Thema zwischenmenschliche Beziehungen gilt es auch, über die verschiedenen Stereotypen zu sprechen, welche der LGBTQ+-Community gegenüber vorkommen. Vor allem durch die Geschehnisse in den USA und die Proteste in Polen sind diese wieder zu einem präsenten Thema geworden. “Trump vs. LGBTQ+“ ist eine immer wiederkehrende Diskussion, und der polnische Präsident kommt momentan wegen seiner beängstigenden Intoleranz gegenüber LGBTQ+-Menschen und Frauenrechten unter Feuer. Wir haben deshalb einige der verbreitetsten Klischees zu vier verschiedenen sexuellen Orientierungen genommen und je eine Person mit dieser Orientierung gebeten, sich dazu zu äussern. Text Dorina Kista, Lisa Rebmann und Gioia Rodriguez Illustration Lisa Rebmann

Schwul Stereotyp: „Homosexuelle gehen allgemein mit Sex offener um – vor allem, wenn sie geoutet sind.“ Stellungnahme: Männliche Homosexuelle achten darauf, mit wem sie über das Thema Sex reden und wie tief das Thema mit der jeweiligen Person thematisiert werden kann. Sie tendieren eher mit Leuten über das Thema zu sprechen, von denen sie wissen, dass sie nicht aufgrund ihrer Sexualität abgewiesen werden. Das liegt unter anderem an der Vielschichtigkeit des Themas Sex bei Schwulen und der intensiven, persönlichen Auseinandersetzung damit. Dadurch, dass unsere Wahrnehmung und unser Interesse bezüglich Sex bei vielen Heterosexuellen über die „normale“ Vorstellung hinauswachsen kann, kommt es leider immer wieder zu Missverständnissen und Abwertungen. Die abwertende Haltung entsteht vor allem durch die Erziehung der Eltern, Religion, Bildungslücken in der Sexualität, Normen der Gesellschaft und vielen weiteren Faktoren. Dabei kann das Thema Sex bei den Heterosexuellen genau so bunt und vielfältig wie bei den Homosexuellen sein. Jedoch wird leider vieles, was von der Norm abweicht, als „pervers“ oder „grusig“ abgestuft und die Leute bekommen Hemmungen. Sie trauen sich dann nicht das Thema anzusprechen oder sich damit zu befassen, da man eventuell abgestempelt wird. Und genau da entstehen dann Blockaden, welche die Kommunikation behindern und zu Verständnislosigkeit und Missverstehen führen. Als Homosexueller mit gleichgesinnten oder mit anderen LGBTQ+-Zugehörigen über Sex zu reden ist wesentlich einfacher, da wir uns etwa auf der gleichen Wellenlänge befinden und uns auch gegenseitig eher akzeptiert fühlen. Bei Menschen, die wir kaum kennen, checken wir erst ab, ob die Person imstande ist, über das Thema zu reden. Sex kann nämlich ein ernstes Thema sein, und wenn die Person nicht imstande ist, ernsthaft darüber zu reden oder die jeweilige Sexualität nicht anerkennt, kann es zu negativen Reaktionen kommen, was sehr unangenehm sein kann. Als geouteter Homosexueller kommt es vor, dass Leute nachfragen, wie der Sex zwischen zwei Gleichgeschlechtlichen läuft. Oftmals spürt man auch ein gewisses Interesse, auf welchem sich eine Diskussion aufbauen lässt. Wenn man geoutet ist und auch akzeptiert wird, hat man als Homosexueller tendenziell weniger Hemmungen und Angst, über das Thema Sex zu reden oder dieses anzusprechen, da man sich oft persönlich bereits tief mit dem Thema auseinandergesetzt hat. – Der freundliche Schwule aus der Nachbarschaft Unser Kommentar: Ein Thema, das viel Offenheit erfordert. Wir können gut nachvollziehen, dass man sich mit “Gleichgesinnten” eher darüber unterhält, weil man sich verstanden und aufgehoben fühlt. Schade ist es, dass Sex im 21. Jahrhundert noch immer als Tabu-Thema gilt, weshalb wir hier Potenzial sehen, daraus auszubrechen und unsere Zukunft offener, aufgeschlossener und empfänglicher für Neues zu gestalten.

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Lesbisch Stereotyp: „Lesben sind alle Mannsweiber.“ Stellungnahme: Für mich sind Menschen, die solche Aussagen machen oder ihnen Glauben schenken, schlichtweg ignorant. Sie haben sich offensichtlich nicht die Mühe gemacht, das Thema oder die Menschen dahinter richtig kennenzulernen. Eine Bemerkung, die man oft hört, ist: “Die sieht aus wie eine Lesbe”, wenn jemand ein Mädchen mit kurzen Haaren oder einem Tomboy-Look sieht. Das stört aufgrund verschiedener Dinge. Erstens finde ich es mühsam, dass das Patriarchat derart in den Gedanken der Menschen verankert ist, dass sie sich keine Beziehung vorstellen können, wo niemand “der Mann” ist oder “die Hosen anhat” (ein weiteres dummes Statement, das sich die Gesellschaft aus dem Kopf schlagen sollte). Zweitens zwingt dies Frauen, die einen nicht typisch maskulinen Stil haben, ein kontinuierliches “Coming-Out” durchlaufen zu müssen. Man glaubt ihnen nicht, weil sie nicht “wie eine Lesbe” aussehen und fragt deshalb so unangebrachte Fragen wie: “Bist du dir sicher, dass du…?” – ja, danke der Nachfrage, Karen. Ich finde es schade, wie auch in LGBTQ+-Repräsentation Frauen oft falschund unterrepräsentiert sind. – E.R. Unser Kommentar: Uns hat dieses Statement natürlich nicht überrascht. An sich ist es problematisch, alle Dinge einzuschränken. Leuten aufgrund ihres Kleiderstils oder Verhaltens eine sexuelle Orientierung aufzuzwängen ist nicht okay. Alles immer mit „maskulin“ und „feminin“ zu konnotieren ist völlig überflüssig und veraltet. Wie man so schön sagt: “Fashion has no gender”. Da stehen wir ganz klar dahinter.

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Pansexualität Stereotyp: „Pansexualität ist doch das Gleiche wie Bisexualität.“ Stellungnahme: Bisexualität bedeutet, dass man sich zu mehr als einem Geschlecht emotional und/oder sexuell hingezogen fühlt. Pansexuelle Menschen fühlen sich nicht von Geschlechtern angezogen, sondern vom Menschsein, vom Charakter einer Person oder ihren Eigenschaften. Sowohl Bisexualität als auch Pansexualität gehören demnach zu den nicht-monosexuellen Orientierungen und haben Ähnlichkeiten, bedeuten aber nicht zwingend dasselbe. Für mich passt der Begriff bisexuell nicht, weil ich finde, dass er von einer Zweigeschlechtlichkeit ausgeht – dass es also nur Mann oder Frau gäbe und dass dies von der Biologie bestimmt würde. Geschlechtsidentität kann zwar binär, eindeutig und dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht entsprechend sein, muss dies nicht. Es gibt Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, Menschen, die sich als beides fühlen, und Menschen, die sich nicht immer dem gleichen Geschlecht zugehörig fühlen. Um das besser nachvollziehen zu können, hilft es, wenn man Geschlecht (unabhängig von biologischen Körpermerkmalen) auf einer Art Spektrum sieht, bei dem männlich und weiblich lediglich Extreme darstellen. Ebenso wie auf einem Spektrum zwischen Schwarz und Weiss gibt es ganz viele verschiedene Grautöne. Der Begriff Pansexualität schliesst für mich also eher alle existierenden Geschlechter und somit alle Menschen ein, als dies Bisexualität tut. Begriffe werden nicht immer von allen Menschen gleich definiert und verwendet – unter anderem, weil Sprache selten die ganze Komplexität der Realität abdecken kann. Daher ist es am besten, man fragt nach, wenn es einen interessiert. – Rebecca Unser Kommentar: Die Unterscheidung von Bisexualität und Pansexualität ist eine verzwickte Angelegenheit. Rebecca hat uns ihre Sicht der Dinge wissen lassen und uns Einblick in ihre Wahrnehmung und ihr Erleben von Pansexualität verschafft. Die Meinungen von Bi- und Pansexualität gehen darin auseinander, inwiefern diese beiden Sexualitäten miteinander “verwandt” sind. Für uns ist dieses Statement jedoch sehr aufschlussreich und wir können uns so ein besseres Bild machen. Ausserdem finden wir nicht nur die Akzeptanz von unterschiedlichen Sexualitäten wichtig, sondern auch die eigene Definition aller Betroffenen.

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Asexualität Stereotyp: „Asexualität gibt es gar nicht.“ Stellungnahme: Diese Aussage kommt mir tatsächlich oft zu Ohren. Immer wieder die Behauptungen, dass ich einfach noch nicht den Richtigen gefunden hätte und ich deshalb noch nie Spass an Sex hatte. “Hattest du schon einmal einen Orgasmus beim Sex?” ist eine genauso gängige Frage, die ich jedes Mal mit “Nein” beantworten muss. Dann sitzt mein Gegenüber da, schaut mich verdutzt an und seufzt: “Logisch, magst du keinen Sex.” Dabei geht mir immer nur eines durch den Kopf: Es hat nichts damit zu tun! Dass ich schlichtweg nicht gerne ausgezogen werde und nicht das Verlangen habe, etwas in mir zu spüren, das hat doch nichts mit irgendwelchen Orgasmen zu tun. Und doch höre ich es mir an – jedes Mal. Innerlich würde ich am liebsten schreien, toben und um mich schlagen, weil ich es mir nicht mehr anhören kann.Was viele Menschen nicht verstehen, ist, dass es zwischen asexuell und aromantisch einen Unterschied gibt. Ich liebe Nähe, einen Freund würde ich mir sogar wünschen, aber alles Sexuelle ist mir zu viel. Die ganze Vorstellung vom “nackten” Zusammensein und sich geschmeidig aneinanderreiben finde ich abstossend. Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass es Asexualität gibt, denn ich bin fast täglich damit konfrontiert und aufgrund der fehlenden Repräsentation hinterfrage ich mich selbst ständig. Mittlerweile weiss ich, dass ich anders bin, habe jedoch gelernt, damit zu leben. Ich akzeptiere mich so, wie ich bin – obwohl das Gesellschaftsbild ein anderes ist. – D.K. Unser Kommentar: Ganz ehrlich, dieses “Konzept” war uns bis vor ein paar Jahren auch völlig fremd. Die Unterrepräsentation in den Medien wie auch in der Schule ist hier besonders ausschlaggebend. Entsprechend fanden wir es auch sehr schwierig, uns etwas darunter vorzustellen oder in solche Menschen hineinzuversetzen. In gewissen Situationen führt dies sicherlich auch für andere zu fehlender Empathie und blöden Kommentaren.

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Steht unser Liebesleben wirklich in den Sternen?

Stell dir vor, du triffst diesen einen süssen Jungen zum ersten Mal. Ein überraschend angenehmer Herbstabend, sitzend vor einer Bar geht das Date in die richtige Richtung. Kleine Flirtereien wechseln sich mit «zufälligen» Handberührungen ab. Du lächelst, er lächelt. Doch dann kommt die Frage aller Fragen: Was für ein Sternzeichen bist du? Text und Illustration Chiara Profeta

Er antwortet selbstbewusst mit «Steinbock, natürlich!» In dir zieht sich gerade jede Zelle zusammen. Du als Widder weisst genau, dass jede weitere Minute bei dieser Verabredung verschwendet wäre. Ein Steinbock und ein Widder können nicht miteinander. Zu sehr haben beide einen Dickkopf, wollen einander dominieren und so die Oberhand gewinnen. Zu schön war die Vorstellung, er könnte der Richtige sein. Ein falsches Wort hat die Blase sofort und unwiderruflich zum Platzen gebracht. Doch nicht alle teilen diese Meinung. Erzählst du diese Szene deinen Freunden, kommt mit Sicherheit eine Antwort wie: «Macht der Sterne? So ein Quatsch!» Diese Szene steht exemplarisch für den Graben, der die Gesellschaft spaltet, wenn es um Astrologie geht. Die einen wollen ihr Schicksal in die Hände der Sterne legen, andere halten Astrologie für eine harmlose Spinnerei oder gar für gefährlich. Manche Sternzeichen sind wie füreinander gemacht – andere jedoch gar nicht. Ob es nun daran liegt, dass sich manche Zeichen einfach zu ähnlich sind oder zu sehr unterscheiden: Sind bestimmte Beziehungen dazu verurteilt, in die Brüche zu gehen, und ergänzen sich andere optimal? Was steckt wirklich hinter den altbekannten Liebessternzeichen?

Die astrologische Bedeutung von Partnerschaft und Liebe Jedes individuelle Horoskop besteht nicht nur aus den zwölf Tierkreiszeichen, sondern auch aus den zwölf Häusern. Der äußere Kreis im Horoskop wird von den zwölf Tierkreiszeichen gebildet. Der innere Kreis umfasst die zwölf Häuser. Die Häuser korrespondieren mit den Tierkreiszeichen im Jahreslauf. Diese zwölf Häuser werden jeweils von einem Sternzeichen beherrscht und repräsentieren einen Bereich im Leben. Jedes Haus repräsentiert somit einem bestimmten Lebensbereich. Das siebte Haus und seine Aspekte sagen dir, wer zu dir passt und wenn du eher meiden solltest. Was halten Sternzeichen von der Liebe? Zuallererst wäre interessant, was die einzelnen Sternzeichen eigentlich von der Liebe halten. Wie geben sich die zwölf Tierkreiszeichen, wenn sie verliebt sind? Was ist den einzelnen Sternzeichen in einer Beziehung wichtig? Und auf was müssen wir uns besonders achten? Der astrologische Tierkreis umfasst zwölf Sternzeichen. Jedes dieser Zeichen ist einem der vier Elemente zugeordnet: Feuer, Erde, Luft und Wasser. Diese nehmen ebenso Einfluss auf den Charakter eines Menschen und sein Verhalten in der Beziehung wie die Sternzeichen an sich.

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Welche Sternzeichen passen gut zusammen? Passen Waage-Männer und Widder-Frauen wirklich gut zusammen? Zwischen welchen Sternzeichen herrscht eher eine freundschaftliche Atmosphäre, und bei welchen Sternzeichen springt der Funke der Liebe garantiert über? Die Traumpartner-Typologie verrät dir, warum es mit deinem letzten Partner nicht geklappt hat und nach welchem Sternzeichen du Ausschau halten solltest. Widder Der Partner eines Widders sollte uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Hingabe schenken. Ideale Lebenspartner sind Löwe oder Schütze. Problematische Lebenspartner sind Steinbock, Krebs und Widder.

Die Feuerzeichen: Widder, Löwe und Schütze Wer das Herz eines Feuerzeichens erobern möchte, muss ihm das Gefühl von Sicherheit geben, darf es aber nicht einengen. Ständige Kontrolle oder gar Eifersucht sind ein No-Go für die feurigen Zeitgenossen. Wenn sie eine feste Bindung eingehen, darf es alles, nur nicht langweilig sein. In erster Linie sehnen sie sich nach Leidenschaft – und das Feuer der Anfangszeit am Leben zu erhalten, sehen sie vor allem als Aufgabe ihres Partners. Die Erdzeichen: Stier, Jungfrau und Steinbock Treu und bodenständig sind die Erdzeichen. In einer festen Beziehung sind ihnen Sicherheit und gegenseitiger Respekt wichtig. Wer ihr Herz für sich gewinnen möchte, sollte dieselbe Vorstellung von einer gemeinsamen Zukunft haben. Ihr Partner muss vor allem Sinn für Ordnung haben und ihren beruflichen Ehrgeiz teilen oder zumindest verstehen. Haben sie einmal den Richtigen gefunden, sind Erdzeichen treu und loyal. Die Luftzeichen: Zwillinge, Waage und Wassermann Die Luftzeichen sind unabhängig, lebensfroh und spontan. Wer sie für sich gewinnen möchte, muss für Abwechslung sorgen – die brauchen sie nämlich wie andere die Luft zum Atmen. Sind sie in einer festen Partnerschaft, wünschen sie sich Wärme und Geborgenheit. Sie bewahren sich aber stets ein Stückchen Unabhängigkeit. Auch nach Jahren wollen sie noch überrascht werden; ist der Reiz erst einmal verflogen, sind sie schnell weg. Die Wasserzeichen: Krebs, Skorpion und Fische Wenn du einen liebevollen und romantischen Partner willst, dann scheint ein Sternzeichen aus dem Element Wasser ideal für dich zu sein. Sie sind sehr emotional dafür aber auch einfühlsam und flexibel. Wassersternzeichen sind zu vollkommener Hingabe fähig, machen sich dadurch aber auch verletzlich.

Stier Der Partner eines Stiers sollte mit Liebesbeweisen nicht sparsam sein. Ideale Lebenspartner sind Jungfrau oder Steinbock. Problematische Lebenspartner sind Löwe undWassermann. Zwillinge Der Partner eines Zwillings sollte ihm die fehlende zweite Hälfte bieten. Ideale Lebenspartner sind Wassermann und Waage. Problematische Lebenspartner sind Jungfrau und Fische. Krebs Der Partner eines Krebses muss eine innige Beziehung liefern können. Ideale Lebenspartner sind Skorpion und Fische. Problematische Lebenspartner sindWidder undWaage. Jungfrau Der Partner einer Jungfrau darf nicht schlampig oder schusselig sein. Ideale Lebenspartner sind Steinbock oder Stier. Problematische Lebenspartner sind Zwilling und Schütze. Waage Der Partner einer Waage darf keine Eifersucht wecken, eher Hingabe und Treue sollen vermittelt werden. Ideale Lebenspartner sind Zwilling oderWassermann. Problematische Lebenspartner sind Krebs und Steinbock. Skorpion Der Partner eines Skorpions muss abenteuerlustig sein. Ideale Lebenspartner sind Krebs oder Fische. Problematische Lebenspartner sindWassermann und Löwe. Schütze Der Partner eines Schützen muss geduldig sein und seinem Partner viel Freiraum schenken. Ideale Lebenspartner sind Widder oder Löwe. Problematische Lebenspartner sind Fische und Jungfrau. Steinbock Der Partner eines Steinbocks darf keine halben Sachen beabsichtigen. Ideale Lebenspartner sind Stier oder Jungfrau. Problematische Lebenspartner sind Widder und Waage. 13


Fakten zu Plastik

Der Verein für Nachhaltigkeit der Studierenden der PHZH setzt sich für eine zukunftsgerichtete Hochschule ein. Wir geben auch Tipps und Infos, damit wir uns alle im Alltag ökologischer verhalten können. Hier ein paar Ausschnitte aus unserem Artikel zum Thema Plastik. Den ganzen Artikel inklusive Quellenangaben findest du auf http://vsphzhnachhaltig.ch/plastik/.

Text Anja Kollmuss Plastik in Zahlen In der Schweiz produzieren wir jährlich 780’000 Tonnen Kunststoffabfall. 90 % davon wird verbrannt. Die Abwärme, die dabei entsteht, wird genutzt, um Gebäude zu heizen und Strom zu produzieren. Die PHZH und 170’000 Haushalte werden in der Stadt Zürich mit solcher Fernwärme geheizt. Erfreulicherweise werden schweizweit 80 % der PET-Flaschen rezykliert. Aber insgesamt sieht die Situation weniger rosig aus: Weniger als 10 % aller Kunststoffe werden in der Schweiz recycelt. Unsere Tipps: 1. Papier, Glas oder Plastik? Egal! Die Umweltbilanz zeigt: Alternativen zu Plastikverpackungen belasten die Umwelt gleichermassen oder sogar noch mehr. 2. Hilft weniger Plastik dem Klima? Minimal! Von deinem ökologischen Fussabdruck ist Plastik nicht mal der kleine Zeh. Vermeidest du Plastik, so oft es geht, senkst du damit deinen Klimafussabdruck um höchstens 1 %. 3. Stop Littering! Ist dein Plastikmüll erst einmal in einem Abfallsack oder öffentlichen Abfalleimer, gelangt er nicht mehr in die Umwelt. 4. Fahr weniger Auto! In der Schweiz kommen 93 % der Kunststoffmikropartikel in Natur und Landschaft von Autoreifen. Fazit Weniger Plastik zu benutzen und fleissig zu recyceln ist nicht schwierig. Wir sollten es alle tun. Unseren ökologischen Fussabdruck verkleinern wir damit jedoch nur geringfügig. Ob du dein Take-away in Plastik oder Karton mitnimmst, macht keinen nennenswerten Unterschied; dein Essen in der Tupperware mitnehmen hingegen schon, wenn auch nur einen kleinen. In den allermeisten Fällen ist der Inhalt aus Umweltsicht sehr viel relevanter als die Verpackung. Wählst du einmal ein vegetarisches oder veganes Mittagessen statt eines mit Rind, sparst du genauso viel CO2, wie wenn du ca. zwölfmal deine Tupperdose mitnimmst, statt ein Einweggeschirr zu benutzen. Auch der Einkauf per Auto kann schnell einmal mehr Umweltbelastung verursachen als die eingekauften Verpackungen. Willst du was für die Umwelt und das Klima tun, dann fliege nicht, fahr Velo und ÖV und verzichte öfter auf Fleisch und Käse. Damit kannst du deinen Fussabdruck um mehrere Tonnen verringern. Willst Du imVN mitmachen? Schreibe uns: vn@phzh.ch.Wir freuen uns auf dich! Mehr Informationen über uns findest du unter www.vsphzhnachhaltig.ch 14


Arbeitsblätter, Lehrfilme, Grafiken

Bibliothek

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Suchen Sie – Lesestoff für Ihre Klasse? – fixfertige Arbeitsblätter? – Lehrfilme? Bei uns finden Sie alles – schnell, kostenlos, einfach.

Nutzen Sie unsere Datenbanken auf bibliothek.phzh.ch und die Medien der Zentrale für Klassenlektüre im Stockwerk G («ZKL» im Rechercheportal). Weitere Tipps finden Sie auf blog.phzh.ch/bibliothek/

Und übrigens ...

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Was Krabbeldecke, Ballermann und BabySchwimmkurs gemeinsam haben Sandkastenkollegin, Bro, Buddy, Kollegin, Kumpel, Freundschaft mit Vorzügen oder doch Freund*in – in unserem Sprachgebrauch gibt es für das Wort Freund die unterschiedlichsten Bezeichnungen mit diversen und teilweise auch denselben Bedeutungen. Diese beziehen sich oftmals auf den Lebensabschnitt, in wessen wir uns gerade befinden – das soll jedoch nicht heissen, dass daraus nicht auch eine enge oder gar beste Freundschaft entstehen kann. Text Marcel Freuler Illustration Vera Kobler Verflixtes 7. Jahr Begegnungen an Orten, an denen wir uns aufgrund unserer Biografie aufhalten, beeinflussen unsere Wahl nach Freundschaften massgeblich. Laut einer niederländischen Studie, die vom Soziologen Gerald Mollenhorst durchgeführt wurde, tauschen wir zirka alle sieben Jahre die Hälfte unseres Freundeskreises aus. Es hätte also unter Umständen auch eine ganz andere Begegnung werden können: beispielsweise im Tambourenverein statt des Unihockeyclubs. Sieben Jahre später ist unser Interesse vielleicht auch wieder anders. Überdauert eine Lebensabschnitts-Freundschaft verschiedene Phasen, so kann man von einer engen Freundschaft sprechen. Anlässlich des Internationalen Tages der Freundschaft ergab eine repräsentative Studie 2020, dass Deutsche im Schnitt 2,9 ziemlich beste Freunde haben. Die Studie wurde bereits in anderen Jahren durchgeführt und die Ergebnisse variieren jeweils. Man kann also davon ausgehen, dass ein Mensch durchschnittlich zwischen 3 bis 4 enge Freundschaften pflegt. Dies soll jedoch unter keinen Umständen den Wert einer Lebenschabschnitts-Freundschaft schmälern. 16


Eine fiktive Reise durchs Leben 1988, Krabbeldecken-Freund: Alessandra ist gerade mal sechs Monate alt und lernt ihren ersten Freund Simon auf der Krabbeldecke kennen. Die Freundschaft ist vor allem für die Eltern ein grosses Highlight. Für Alessandra ist das natürlich alles interessant, aber sie kann sich an diese erste Begegnung nicht mehr erinnern.

1994, beste Freundin: Alessandra hat ihren ersten Schultag hinter sich. Sie ist nicht mehr mit Simon in der Klasse und interessiert sich nun kaum mehr für ihn. Viel wichtiger wird ihre beste Freundin Jacqueline.

1992, Sandkastenkollegen: Nach der Spielgruppe kommen Alessandra und Simon zusammen in den Kindergarten. Sie spielen gerne zusammen Verstecken, «Fangis» und sind nun auch Sandkastenkollegen.

2000, Schulkolleg*innen: Inzwischen ist Alessandra mit ihrer Familie von der Stadt in die Agglo umgezogen und hat schon neue Freund*innen gefunden. Von Jacqueline hört sie nicht mehr so viel wie früher. Sie findet das zwar schade, aber so ist das Leben nun mal. Und damals gab es noch kein WhatsApp und Co.

2003, Ex-Freund: In der Badi ist Alessandra gerade ihrem Ex-Freund Kevin über den Weg gelaufen. Es war eine schöne Zeit, aber nun will sie ihn nie wieder sehen.

2016, BF: Samanta und Alessandra sind bereits seit mehr als 10 Jahren befreundet. Nun hat Alessandra vor allem viel Stress als Trauzeugin und braucht bald einen kurzen Urlaub.

2018, Lebensabschnittspartner: Alessandra ist mit ihrem Lebensabschnitts-Partner Dominik in eine neue Wohnung gezogen. Dort besucht sie ein neues Yoga-Studio und lernt Amanda kennen.

2074, Freund fürs Leben: Alessandra hat schon viele Lebensabschnitte erlebt und wohnt in einer Alterssiedlung. Sie schaut sich im Park Fotos an, als sie von ihrem ersten Freund Simon mit grossem Enthusiasmus begrüsst wird.

2007, BFF: Alessandra hat ihre Lehre als Mediamatikerin abgeschlossen und fährt mit ihrer besten Freundin Samanta nach Mallorca an den Ballermann. Dort trifft sie Dominik.

2020, Eltern-Freundschaft: Zusammen mit Amanda besucht Alessandra einen Baby-Schwimmkurs und sie unternehmen mit ihren Kindern viel zusammen. In diesem Abschnitt passt einfach alles perfekt zusammen, gerade auch, weil sich beide Freundinnen in der gleichen Lebensphase befinden.

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Portraitiert

Wen wir so im Redaktionsteam überzeugen konnten, sich fürs Portraitiert interviewen zu lassen. Text Dorina Kista Illustration Miro Müller

Lisa, Sek I, HS16 Was ist dein Sternzeichen? Döner. Beschreibe dich in drei Worten. Chaotisch, kreativ, dickköpfig. Was hat dich dazu bewogen, dich bei der RePhlex zu bewerben? Vor einigen Semestern fragte mich ein Freund, ob ich denn Lust hätte, dem Team beizutreten. Als ich erfuhr, dass ich für die RePHlex illustrieren durfte, konnte ich nicht nein sagen. Zeichnen ist meine Leidenschaft. Es macht riesigen Spass, bereits bestehende Konzepte mit eigenen Ideen zu vertiefen und auf Papier abzubilden. Hätte ich gewusst, dass die RePHlex mehr Leute sucht, hätte ich mich viel früher beworben. Deswegen, Notiz an alle da draussen: Bewirbt euch & werdet Teil vom RePHlex-Team! #noschleichwerbung Was ist für dich das Wichtigste in zwischenmenschlichen Beziehungen, jetzt vor allem in Bezug auf die Lehrperson-SuS-Beziehung? Bezugsperson und wandelndes Lexikon in einem sein. Mit dem Thema offene Beziehung wird heute viel offener umgegangen, weshalb es auch öfter ausgelebt wird. Wie stehst du dazu? Leben und leben lassen. Ich denke, dass Kommunikation die Basis jeder zwischenmenschlichen Beziehung ist. Es müssen meiner Meinung nach viele Voraussetzungen erfüllt sein, um die notwendige Vertrauensbasis für eine offene Beziehung zu ermöglichen, doch ich denke, dass es bei der richtigen Chemie durchaus machbar ist, vorausgesetzt beide Partner sehen es als Bereicherung.

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Endrit, Sek I, HS20

Gioia, KUst, HS19

Was ist dein Sternzeichen? Steinbock.

Was ist dein Sternzeichen? Sagittarius A*.

Beschreibe dich mit drei Worten. Quirlig, lustig, authentisch.

Beschreibe dich in drei Worten. Das ist schwierig.

Was hat dich dazu bewogen, dich bei der RePhlex zu bewerben? Meine Liebe für den Journalismus!

Was hat dich dazu bewogen, dich bei der RePhlex zu bewerben? Ich wollte ursprünglich mal etwas in diese Richtung studieren, und mir gefiel die Idee, das in meinen CV schreiben zu können.

Was ist für dich das Wichtigste in zwischenmenschlichen Beziehungen, jetzt vor allem in Bezug auf die LehrpersonSuS-Beziehung? Die Lehrperson muss die Schüler*innen auf emotionaler Ebene verstehen und nachvollziehen können. Mit dem Thema offene Beziehung wird heute viel offener umgegangen, weshalb es auch öfter ausgelebt wird. Wie stehst du dazu? You do you... Wenn es für beide passt, sollen sie es tun. Wenn beide die Beziehung offen leben, denke ich, werden auch keine Gefühle verletzt. Ansonsten müssen sie halt Konsequenzen ziehen.

Was ist für dich das Wichtigste in zwischenmenschlichen Beziehungen, jetzt vor allem in Bezug auf die LehrpersonSuS-Beziehung? Natürlich Kommunikation. Das ist immer und überall wichtig, aber vor allem die Kinder sollen sich von uns verstanden und ernst genommen fühlen. Mit dem Thema offene Beziehung wird heute viel offener umgegangen, weshalb es auch öfter ausgelebt wird. Wie stehst du dazu? Haha, keine Ahnung. Ich kann persönlich nicht viel darüber sagen, habe aber Freunde, die das auch schon erfolgreich ausgelebt haben. Auch hier ist der Schlüsselpunkt wohl ehrliche und offene Konversation, genau wie in einer «klassischen» Beziehung. 19


Valentina, Primar, Teilzeit HS19 Was ist dein Sternzeichen? Widder. Beschreibe dich in drei Worten. Energisch, laut, lustig. Was hat dich dazu bewogen, dich bei der RePhlex zu bewerben? Ich habe eine grosse Klappe und mache sie allzu gerne auf. Was ist für dich das Wichtigste in zwischenmenschlichen Beziehungen, jetzt vor allem in Bezug auf die Lehrperson-SuS-Beziehung? Überhaupt eine Beziehung aufzubauen mit der Klasse ist wichtig. Ist eine Beziehung vorhanden, versteht man das Gegenüber besser und wird auch selbst besser verstanden. Gute Kommunikation bedeutet weniger kritische Diskussionen, und weniger Diskussionen mehr Zeit für Gescheiteres. Mehr Zeit für Gescheiteres wirkt sich wiederum positiv auf die Lernumgebung aus. Das motiviert die Schüler*innen, und ich habe noch mehr Spass am Unterrichten. Mit dem Thema offene Beziehung wird heute viel offener umgegangen, weshalb es auch öfter ausgelebt wird. Wie stehst du dazu? Ich sage nicht, dass man Sex und Liebe nicht trennen kann. Als Single ist das ziemlich einfach, in einer Beziehung: „Schatz, ich liebe dich, aber ich vögel jede andere, bei der es in der Hose zuckt.“ Nope, ohne mich! Nenn mich altmodisch, prüde oder besitzergreifend, aber ich teile meinen Mann nicht gerne und finde Treue etwas Schönes. Lust ausleben oder animalische Triebe hin oder her. Wenn ich enorme animalische Triebe habe, dann such ich mir einen Partner, der diese ausfüllen kann. Theoretisch kann es funktionieren, aber man läuft auch Gefahr, Gefühle, die man nicht steuern kann, für einen Seitensprung oder eine Sexbeziehung zu entwickeln, also steht man vor dem Aus mit dem Partner und jemand wird verletzt. Gefühle zu unterdrücken, ob inner- oder ausserhalb der Beziehung, ist eine Art, sich zu verbiegen. 20 Wer hat hinter den Silhouetten in der letzten Ausgabe gesteckt? Hier die Auflösung: S.14: Tobias Rüegg, Quest, FS20. S. 15: Evelyne Kohler, Quest, FS20. S. 16: Leonie Vollenweider, Primar HS18.


Die Dozcars! Text und Illustration Valentina Botic

Liebe Dozierende! Wir möchten ein grosses DANKE aussprechen, für Ihre Mühe, Ihren Fleiss und Ihr Kopfzerbrechen. Die Studierenden haben abgestimmt, wer Ehrenpreis und Stolz gewinnt. Bei gleichen Ergebnissen der Wahlen erlauben wir beiden, mit einem Dozcar zu strahlen. Die stylishsten Dozenten

Dominic Leu & Reto Allenspach

Die erfahrensten Dozenten

Die stylishsten Dozentinnen Kira Schlund & Sarah Jandl

Die erfahrensten Dozentinnen

Stefan Lüönd-Ramirez & Christoph Schmid

Barbara Höhtker & Johanna Weinmann

Der/die nerdigste Dozent/in

Der/die fröhlichste Dozent/in

Christoph Schmid

Laura Loder-Büchel

Der bestaussehendste Mathematik-Dozent

Die bestaussehendste Mathematik-Dozentin

Der/die lustigste Dozent/in

Der/die wortgewandteste Sprach-Dozent/in

Peter Flury

Felix Bürchler

Der attraktivste Dozent Dominic Leu

Der coolste DozeNT

Sarah Jandl

Katrin Blättler

Die attraktivste Dozentin Sarah Jandl

Die coolsten Dozentinnen

Fabian Rohrer

Yael Herz & Johanna Weinmann

Der musikalischste Musik-Dozent

Die musikalischste Musik-Dozentin

Der sportlichste Dozent

Die sportlichsten Dozentinnen

Edi Grüber

Jürg Baumberger

Elsbeth Thürig-Hofstetter

Simone Bislin & Pascale Lüthy

Der/die einfühlsamste Mentor/in Dominic Leu & Annina Giordano

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Wähle behutsam, denn du bist, mit wem du bist

Warum besteht dein Freundeskreis aus genau den Menschen, aus denen er nun mal besteht? Warum hast du dich für diese Menschen entschieden? Welche Art von Mensch bist du überhaupt? Und wärst du anders, wenn du dich für andere zwischenmenschliche Beziehungen entschieden hättest? Text Jelena Bosiokovic Illustration Sabrina Fehr Ein Ex-Kommilitone, Simon Heiniger, schrieb einmal in einer älteren Ausgabe der RePHlex, dass jede Entscheidung vorhersehbar ist. Er beschrieb es wie folgt: Wenn man jedes Detail des eigenen Lebens in eine Maschine eingeben würde, könnte diese Maschine unsere Entscheidungen vielleicht genau berechnen.. Jedoch… Beeinflussen unsere Mitmenschen unsere Entscheidungen? Und wenn ja, wie fest? ...und du bist, mit wem du isst Im Serbischen gibt es eine Redewendung: «S kim si takav si», was übersetzt so viel heisst wie: «Du bist so, wie der, mit dem du bist.» Dein Umkreis widerspiegelt also eigentlich dich selber.Wir müssen uns unsere Mitmenschen sehr behutsam aussuchen, denn sie beeinflussen und formen uns.Wenn alle in deinem Umfeld ständig über Mode, Makeup und Frisuren sprechen, wirst du diese Dinge ebenfalls als wichtig erachten. Vielleicht wird nicht zwingend dein Interesse geweckt, aber deine Aufmerksamkeit ganz bestimmt. Die Meinungen deiner Mitmenschen formen gleichzeitig auch deine Meinung und dein Weltbild. 22

Du verdrängst gewisse Themen oder siehst sie gar nicht erst, da sie in deinem Umkreis nie angesprochen werden und ordnest kleinen Dingen eine grosse Priorität zu. Sind deine Mitmenschen eher pessimistisch und negativ eingestellt, wirst du es automatisch auch sein. Genauso beeinflusst es deine tägliche Laune, wenn deine Freunde dich ständig in allem bestärken und das Beste in dir sehen. Suchen wir uns wirklich aus, wen wir werden? Nicht nur unsere Freunde beeinflussen uns. Das wäre ja auch zu einfach, denn diese können wir nach Belieben wechseln und uns neu orientieren. Es spielen so viel mehr Faktoren eine entscheidende Rolle. Spürst du den Einfluss der PHZH bereits? Wie auf dem Campusplatz eine Meinung als die Richtige zählt und dich zwingt, sie zu verinnerlichen? Wie sich die kleine Blase um die Institution schliesst und den Rest der Welt abschottet? Wie du plötzlich das Gefühl hast, dich rechtfertigen zu müssen, wenn du Frontalunterricht eigentlich okay findest, und Fleisch und Milch halt eigentlich «scho no fein» sind? Schämst du dich schon? Du hast dich selber für diesen Weg und die


Du formst die nächste Generation. Welche Art von Lehrperson willst du sein? Die Lehrperson, die ihre Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität fördert und sie zu selbstständig denkenden Persönlichkeiten formt? Vielleicht spricht dich doch eher eine Klasse an, die auf dich hört, dich nicht hinterfragt und deine Aufträge ausführt, wie du es wünscht? Welches Verhältnis willst du zu deinen Schülerinnen und Schülern? Offen? Distanziert? Persönlich? Welches zu den Eltern? Wie willst du die Kinder nach drei Jahren Formen und Beeinflussen an die neue Lehrperson übergeben? Was genau ist dein Ziel? Wie erfüllst du es?

PHZH entschieden. D ­ eine Schüler*innen haben diesen Luxus (noch) nicht. Sie haben sich nicht ausgesucht, von dir unterrichtet zu werden, mit diesen anderen Kindern zusammen in die Klasse zu gehen oder an diesem Ort zu wohnen. Trotzdem beeinflusst jeder einzelne dieser Faktoren das Kind wie auch dich als Lehrperson entscheidend. Bist du dir bewusst, wie gross dein Einfluss auf die Entwicklung deiner Schüler*innen ist? Deine Denkweise, deine Einstellung, dein Verhalten und sogar deine Kleidung werden die Kinder prägen und sie auf ihre weiteren Weg ins Leben vorbereiten. Du bist ein Vorbild. Nicht nur für die Kinder, sondern zum Teil auch für die Eltern. Sie richten sich nach deinen Empfehlungen – vielleicht nicht immer, aber doch sehr oft. Wen willst du wie werden lassen? Ich will meine Schülerinnen und Schüler in den drei Jahren zur besten Version ihrer selbst machen. Sie sollen lernen, dass sie die grössten Fans von sich selbst sein sollen und gleichzeitig auch ihre Mitmenschen unterstützen können – auch die, die anders denken

und vielleicht nicht unbedingt ihre Ansichten teilen. Nicht nur Lehrerin, sondern auch Bezugsperson will ich sein. Der Mensch, der an diese beste Version von ihnen glaubt – nicht nur daran glaubt, sondern diese auch sieht. Um das Beste aus ihnen herausholen zu können, muss ich aber zunächst einmal das Beste aus mir machen und diese Einstellung auch für mich verinnerlichen. Auf diesem Weg ist es sicherlich nicht besonders unterstützend, wenn ich in meinem Umkreis Freunde habe, die nicht an mich und meine Vision glauben. Ich brauche Menschen, die Balsam für meine Seele sind; eine Bereicherung, und keine Last. Menschen die mein Ziel unterstützen und mich wieder auf den richtigen Weg leiten, wenn ich mal davon abkomme. Menschen, die genauso ein klares Ziel vor Augen haben und darum die Wichtigkeit eines gesunden Verstandes und einer ebenso gesunden Beziehung verstehen. Indirekt beeinflusst sogar unser Umfeld die Entwicklung der Kinder in unserer Klasse. Darum: Wähle behutsam, denn du bist, mit wem du bist. Du formst die nächste Generation. Welche Art von Lehrperson willst du sein? 23


Netflix, Chill and Books

Passend zum «Sweater-Weather» habt ihr Empfehlungen aus der Redaktion: Der ultimative Guide für euren “Netflix & Chill”-Abend, inklusive Erfolgsgarantie beim nächsten Date! Oder zumindest etwas frischen Wind für eure Netflixliste und hoffentlich auch euer Bücherregal. Vielleicht lässt euch eine Empfehlung sogar eine Träne verdrücken. Hier sind unsere Serien-, Film- und Buchempfehlungen rund ums Thema zwischenmenschliche Beziehungen. Text Gioia Rodriguez und Chiara Profeta Serien

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Bücher

Filme YOU – Du wirst mich lieben

Madame Mallory und der Duft von Curry

Dear Martin

Netflix

Amazon

Nic Stone

Besessenheit

Unterhaltsame Restaurantkonkurrenz

Ein Teenager vs. aktuelle gesellschaftliche Vorurteile

Plan Coeur

Knives Out

Gespräche mit Freunden

Netflix

Prime Video

Sally Rooney

Lügenbasierte Dates

Spannende Detektivgeschichte

Ein Buch, das man irgendwie nicht weglegen kann

Rache ist süss

Begabt

Ein Mann names Ove

Netflix

Netflix

Frederik Backman

Gerechtigkeit

Berührend anders

Ove vs. die Welt/ seine Nachbarn

Liebe und Anarchie

Isi und Ossi

Liebe auf den zweiten Klick

Netflix

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Rainbow Rowell

Gegen die soziale Norm

Eine etwas andere Liebeskomödie

Amüsant und süss: als das Internet noch neu war


Dein StudiLaden in der Europaallee

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Stille Post 1,5 (c)m

Wer kennt es nicht; man trifft jemanden zufällig auf der Strasse, setzt zu einem Händedruck oder einer Umarmung an, aber im letzten Moment erinnert man sich: „Nein, das ist verboten!“ Also geht man über in ein unbeholfenes Winken und Lächeln wie die Pinguine aus Madagascar. Text und Illustration Teresa Dreßler

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Schöne neue Welt Auf die Frage, wie es einem geht, antwortet man nicht wie damals anstandshalber „gut“, sondern in etwa: „Ja, isch halt chli schwierig mit de Massnahme und dem ganze Corona aber molmol so wiit so guet.“ Diese Antwort bietet eine super Vorlage für einen regen Austausch von Mini-Horrorstories über den Alltag, den wir alle momentan bezwingen müssen. Aber wie sorgt man dafür, über diese zufälligen und oberflächlichen Kontakte hinaus den Anschluss zu Freunden und Familie nicht zu verlieren? Winter is coming Was ist mit den wirklichen Hürden, die wir zu bezwingen haben? Der Winter mit seiner endlos erscheinenden Dunkelheit und der alles verschlingenden Kälte. Diese Dinge, gekoppelt mit der erdrückenden Endzeitstimmung, die von unserer Pandemie ausgeht, ergeben den Endboss schlechthin. Ich glaube, es gibt zwei Arten von Wegen, wie Menschen mit der Pandemie umzugehen: Die einen ärgern sich über die Beschränkungen, dass sie nicht mehr raus gehen darf, nicht mehr in den Ausgang, an keine Feste und kulturellen Anlässe usw. Ihr kennt die Liste. In dieser Wut kann man richtig aufgehen. Das ist nicht mal schlecht, weil einem dann nie langweilig wird und man mit gleichgesinnten Diskussionpartner*innen in Kontakt bleibt. Dann gibt es aber noch die anderen Menschen, die gar keine Kraft mehr haben, sich aufzuregen, die keine Motivation mehr haben und nur noch versuchen, jeden einzelnen Tag zu überstehen. In den Kokon verbannt – dort geblieben Man darf also keinen physischen Kontakt mehr zu den Menschen haben. Sie nicht einfach treffen, wann und wo man will. Das führt zwangsläufig dazu, dass alle mehr Zeit mit sich allein verbringen. Allein sein kann nicht jeder. Das ist etwas, was einige vielleicht erst einmal lernen müssen, damit sie nicht in der Einsamkeit eingehen. Wenn man sich aber daran gewöhnt hat, viel Zeit mit sich zu verbringen und dem eigenen Zeitplan zu folgen, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen und immer das zu tun, was man selbst in diesem Moment gerade will, kann man die Situation fast geniessen. Lustigerweise sind jetzt die Creeps, Nerds, Streber und alle anderen Aussenseiter im Vorteil, weil sie das Alleinsein schon vorher perfektioniert haben. Aber Spass beiseite, in diesem Kokon, abgeschirmt von der Welt und den Menschen, kann es wirklich ausgesprochen gemütlich sein. Die ersten zwei WhatsApp-Nachrichten werden ignoriert, Telefonate wurden schon vorher kaum angenommen. Wer so weit gekommen ist, sollte darauf achten, es sich nicht zu gemütlich in der Isolation zu machen. Irgendwann ist man

nur noch ein passives Mitglied der Clique und verliert den Anschluss. Aber eines fernen Tages in der Zukunft wird (aller Wahrscheinlichkeit nach) die pandemiebedingte Abgrenzung der Mitmenschen aufgehoben, und dann steht man unter Umständen allein da. Kontakt halten, ohne Kontakt zu haben Wie soll man also den Kontakt zu Freunden und Familie halten, obwohl es einem schlichtweg zu anstrengend und mühsam erscheint, mit ihnen zu chatten oder zu telefonieren? In einem Telefonat oder Videochat spricht man über ein Thema nach dem anderen. Wer allerdings vom Corona-Sog eingesaugt wurde, hat keine Lust, sich die Geschichten der anderen anzuhören, und hat daher Mühe, angemessen zu reagieren und interessiert zu wirken. Ausserdem vergisst man schnell wieder, was erzählt wurde. Bei WhatsApp oder anderen Kurznachrichten-Diensten werden immer relativ schnelle Antworten erwartet, die eine Konversation ergeben. Auch hier muss man zur Verfügung stehen – meistens noch über einen längeren Zeitraum, da das Gespräch viel langsamer vorankommt als in einem Telefonat. Eigentlich will man gar keinen richtigen Kontakt mit den Menschen, da man mit sich selbst beschäftigt ist. Man möchte die Menschen aber auch nicht verlieren. Was bleibt also noch übrig? Die gute alte Post. Die Post funktioniert still und leise; sie erfordert keine sofortige Reaktion und keinen direkten Kontakt zu anderen Menschen. Man kann eine SMS mit dem Inhalt «MARKE» an 414 senden und erhält sofort einen Code, der als Briefmarke funktioniert. Einen Brief hat man schnell verfasst und verschickt. Der Empfänger freut sich eigentlich immer darüber, auch wenn die Freude nur daher rührt, dass der soeben erhaltene Brief keine Rechnung ist. Wer nicht gerne viel schreibt, kann auch einfach eine Postkarte verschicken, die sollte als Lebenszeichen und kurzes Anstupsen genügen. Eigentlich will man ja nur sagen: Hey, ich habe dich nicht vergessen. Vergiss mich bitte auch nicht. Ich hab dich immer noch lieb, aber lass mich bitte in Ruhe. Nimm’s mir nicht übel. Bis bald! Was ist also die Moral dieser Geschichte? Was will ich euch damit sagen? An alle, deren WhatsApp-Nachricht, E-Mail oder was-auch-immer von meiner Seite unbeantwortet blieb (und an die, bei denen ich mich unanständig lange nicht gemeldet habe): Ich habe euch nicht vergessen. Ich kann nur gerade nicht.

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SEX CAMPUS AND THE

Ich lebe nicht in New York wie Carrie Bradshaw, aber ich lebe im New York der Schweiz, bin eine Schreiberin, Studentin und Angestellte. Der grösste Unterschied zwischen meinem Leben und der Kultserie der 90er-Jahre: Ich bin kein Single Mitte 30 auf der Suche nach einer Beziehung. Ich, Mitte 20, gehöre zu den Personen, die heutzutage bereits OUT sind: Ich lebe meinen Alltag in einer Beziehung.

Text Valentina Botic Illustration Chiara Profeta Wieso out? –Weil es in ist, sich alle Optionen freizuhalten. Es scheint, als sei nun das Singledasein etwas Beständiges und das Beziehungsdasein eine vorübergehende Phase. Wir suchen heute nicht die Beziehung, wir scheinen auf der Suche nach Auswegen aus jeglichen Verbindungen zu sein – oder wir wollen gleich mehrere gleichzeitig haben. Monogamie scheint eine altmodische Marotte zu sein. Muss man denn sein Single-Ich ablegen, um ein Teil eines Paares zu sein? Ich bin und bleibe doch dieselbe Person mit denselben Interessen. Das einzige Interesse, welches ich ablege, ist das Interesse an anderen Männern. Einen Partner zu finden, ist einfach. Einen Partner zu finden, der ALLE Erwartungen mit Bravour erfüllt, ist utopisch. Die wirkliche harte Arbeit in zwischenmenschlichen Beziehungen ist es, eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Reibungslos? Nein, definitiv nicht, aber es wäre auch irrational, anzunehmen, dass zwei Menschen immer einer Meinung sind.Was sind Kriterien, damit eine Beziehung funktionieren kann? Meiner Meinung nach sind es wenige Dinge, die nichts mit dem Einkommen, dem Aussehen oder mit Geschenken zu tun haben. Zunächst: Kommunikation! Damit ist nicht das Sprechen beim Abendessen oder zwischen Zähneputzen und zu Bett gehen gemeint. Das natürlich auch, wenn man will. Was ich aber meine, ist das Reden über die Beziehung. Sag deinem Partner, wenn du etwas gut findest, und genauso, was du gerne ändern willst. Du brauchst keine Andeutungen und Manöver in den Alltag zu schleusen, damit dein Partner spürt, was du willst. Wenn du es einfach sagst, sind das Verständnis und zumindest der Versuch zur Veränderung garantiert. Sage es direkt und EHRLICH, genauso, wie du es denkst oder fühlst – keine Verharmlosung und keine Ausschmückungen. Zweitens: Nicht zu wissen, was man will, ist in Ordnung! Die Behauptung, dass man nur wissen muss, was man will, damit eine Beziehung funktioniert, höre und lese ich immer wieder, aber selbst ich mit meinem sturen und eisernen Willen kann nicht sagen, dass ich zu jedem Zeitpunkt meines Lebens weiss, was ich will. Es ist durchaus okay, mal unentschlossen zu sein. Ich kann mich 28

manchmal nicht entscheiden, ob ich den Abend nun mit meinem Freund, alleine, meiner Familie oder meinen Freunden verbringen will. Es kann daher durchaus auch vorkommen, dass ich mich mal umentscheide. Das soll auch akzeptiert werden, denn ich, wie auch mein Partner, haben das Recht dazu, mal spontan Nein zur Beziehung und Ja zum Alleinsein zu sagen. Zu wissen, dass mein Freund nicht an die Decke geht, weil ich mich mal kurzfristig umentscheide, ist ein tolles Gefühl. Es gehört einfach nicht alles auf einen mündlichen Verbindlichkeitsvertrag. Der für Frauen wahrscheinlich schwierigste Punkt: Wenn du sagen kannst: „Ich brauche dich nicht, aber ich will dich“, dann gratuliere ich dir zur emotionalen Unabhängigkeit. Was ich als Single gelernt habe, ist, dass ich zu meinem Glück keinen Partner brauche, ich selbst genüge mir. Diese Unabhängigkeit macht mich weniger anfällig für unerfüllte Erwartungen. Nenn es Stolz, nenn es wie du willst – mir egal, aber dieser eine Satz ist für mich das grösste Kompliment, das du irgendjemandem machen kannst oder bekommen kannst. Durch diese Unabhängigkeit habe ich mein Single-Ich nicht abgelegt und bin trotzdem Teil einer Partnerschaft.


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RÄTSEL von Vera Kobler

1 Wortschlange

u

e

h

rg g k w el sa t s iönseem

rn

ct w harcovmz

t

e

e

a

u

g

r

cshz cit t n k

w

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ir kd

Tipp: Nur die Hälfte der Buchstaben wird gebraucht. Den Spruch gibt es im Englischen auch als Song.

bi aou k t.

Welcher bekannte Spruch verbirgt sich in dieser Wortschlange?

2 Kinderleichte Rechnung Welche Zahl wird gesucht? Tipp: Mit Rechnen hat diese Knobelaufgabe nicht viel am Hut. Schaue genau hin, wie sich die Ziffern visuell unterscheiden.

56784 = 11111 = 72348 = 88652 =

4 0 3 5

88811 = 6 75213 = 0 65465 = 3 62257 = ?

3 Streichholzrätsel Füge zu diesen Streichhölzern noch vier weitere hinzu, dann erhältst du ein Fahrzeug. Tipp: Nein, eine Automarke ist es nicht, aber wer genau hinschaut, erkennt vielleicht schon den letzten Buchstaben des Wortes.

3

1 Auch Rom wurde nicht an einem Tag gebaut (Das Geheimnis liegt darin, dass man sich immer einen Buchstaben wegdenken muss!) 2 Die Lösung besteht darin, die durch die Ziffern umrandeten Bereiche zu zählen. Eine 8 hat zwei solche Bereiche. Die Zahlen 4, 6, 9 und 0 haben je einen Bereich. In der Zahl 62257 gibt es genau einen (1) Bereich.

30


Comic von Lisa Rebmann

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Dr. PHlex

Es plagt dich PH-Kummer? Du kannst dich nicht konzentrieren? Nicht zögern: Dr. PHlex konsultieren! Liebe Dr. Phlex Hast du schon gehört, dass an der PH viele Gerüchte umhergehen? Hast du gewusst, dass es auch Gerüchte über dich gibt? Dass du deine Anfragen selbst schreiben sollst und dass du erfunden seist?! Ich habe auch gehört, dass die Leitung der PH von Robotern übernommen worden sei, die Studis grösstenteils Hippies sind und im Sekretariat Hexen arbeiten. Von den Gerüchten über die Diplomprüfungen und die Praxiseinsätze mit all den guten und schlechten Praxislehrpersonen möchte ich gar nicht erst anfangen. Das alles ist schon echt viel, und manchmal weiss ich gar nicht mehr, wem und was ich glauben soll. Kann ich dir überhaupt trauen? Was soll ich bloss machen, wie soll ich so den Überblick behalten?! Verzweifelt G. Lester

Liebe G. Gerüchte sind Gerüchen gleichzusetzen. Darum klingen sie auch so ähnlich. Wenn du ihnen folgst, wirst du meistens mit etwas Leckerem – oder eben etwas Stinkigem – belohnt. Der wärmende Duft eines Apfelstrudels auf dem Fenstersims (d)einer Oma führt dich zu einer süssen Verführung. Genauso ist es mit dem berauschenden Gerücht, dass sich Chantal von Mischa hat schwängern lassen. Es führt dich zwar zu keinem Dessert, dafür zu einem zuckersüssen Rausch aus Schadenfreude, Mitleid und Erleichterung, dass es nicht dich erwischt hat. Manche Gerüchte sind auch gar kein echter Tratsch. Jeder weiss es! Oder besser gesagt, jeder sollte es wissen. Und darum teilt man sein Wissen darüber gerne mit allen neuen Gesichtern. Beispielsweise, dass Auftrittskompetenz eines der lehrreichsten Module an der PH ist, und das, obwohl man grösstenteils die Decke anschreit und sich auf dem Boden herumwälzt. Vielleicht sind Gerüchte und die Wahrheit näher aneinander dran, als man das glauben mag. Werden Gerüchte denn nicht zur Wahrheit, wenn sie von genügend Menschen geglaubt werden? Glaube ist schliesslich ein mächtiges Instrument. Frag mal die Kirche, die kann dir das bestätigen. Aber unterhalten wir uns doch lieber nicht über den guten Herrgott. Der ist mir zu stark ein Gerücht, als das ich dazu Stellung nehmen möchte. Falls alle Stricke reissen, weisst du ja, dass du dich immer an mich wenden kannst. Sämtliche Gerüchte über mich und meine Person sind FAKE NEWS! Und sie sind auch kein bisschen wahr oder süss. Alle Regeln brauchen eine Ausnahme. So werden sie bestätigt. In diesem Falle bin ich die Ausnahme: Bei Gerüchten über meine Allerheiligkeit handelt es sich sicherlich um Lügen, und du solltest ihnen gar nicht erst nachgehen.Und jetzt entschuldige mich, ich muss dem Duft einer ungewollten Schwangerschaft folgen. Unter dem Regenbogen liegt bekanntlich das Gold. Deine Dr. Phlex


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