Was Krabbeldecke, Ballermann und BabySchwimmkurs gemeinsam haben Sandkastenkollegin, Bro, Buddy, Kollegin, Kumpel, Freundschaft mit Vorzügen oder doch Freund*in – in unserem Sprachgebrauch gibt es für das Wort Freund die unterschiedlichsten Bezeichnungen mit diversen und teilweise auch denselben Bedeutungen. Diese beziehen sich oftmals auf den Lebensabschnitt, in wessen wir uns gerade befinden – das soll jedoch nicht heissen, dass daraus nicht auch eine enge oder gar beste Freundschaft entstehen kann. Text Marcel Freuler Illustration Vera Kobler Verflixtes 7. Jahr Begegnungen an Orten, an denen wir uns aufgrund unserer Biografie aufhalten, beeinflussen unsere Wahl nach Freundschaften massgeblich. Laut einer niederländischen Studie, die vom Soziologen Gerald Mollenhorst durchgeführt wurde, tauschen wir zirka alle sieben Jahre die Hälfte unseres Freundeskreises aus. Es hätte also unter Umständen auch eine ganz andere Begegnung werden können: beispielsweise im Tambourenverein statt des Unihockeyclubs. Sieben Jahre später ist unser Interesse vielleicht auch wieder anders. Überdauert eine Lebensabschnitts-Freundschaft verschiedene Phasen, so kann man von einer engen Freundschaft sprechen. Anlässlich des Internationalen Tages der Freundschaft ergab eine repräsentative Studie 2020, dass Deutsche im Schnitt 2,9 ziemlich beste Freunde haben. Die Studie wurde bereits in anderen Jahren durchgeführt und die Ergebnisse variieren jeweils. Man kann also davon ausgehen, dass ein Mensch durchschnittlich zwischen 3 bis 4 enge Freundschaften pflegt. Dies soll jedoch unter keinen Umständen den Wert einer Lebenschabschnitts-Freundschaft schmälern. 16