Monotonie in de
Viele streben nach einer monogamen Beziehung mit n stellt sich nun aber immer wieder die Frage: Ist der gemacht? Offene Beziehungsmodell
Text Valentina Botic // Illustration Lisa Rebmann
Offene Beziehung Für manche ist es die Lebensform, in der sie ihr Glück gefunden haben und für andere ist es nur eine Lizenz zum Fremdgehen. In einer offenen Beziehung führt man eine feste Kernbeziehung, Sex und Leidenschaft können dagegen mit anderen ausgeübt werden. Dies können One-Night-Stands, Affären oder auch ein Besuch im Swingerclub sein. Menschen üben einen Reiz auf uns aus, und nur weil man in einer Beziehung lebt, fällt dieser nicht gerade auf null.Viele Paare erzählen Ähnliches: Der Partner wird stets geliebt und man will auch alt werden miteinander, aber im Bett wird gerne auch mal eine Expedition in etwas Unbekanntes unternommen. Wenn Sex allein nicht Grund genug ist, um sich zu trennen, oder man tatsächlich die Liebe gefunden hat, ist die offene Beziehung ein Ausweg. Man öffnet sich nach aussen und gegenseitig werden neue Freiheiten gewährt. Klingt vernünftig, aber kann dies auf Dauer funktionieren? Muss man bei völliger sexueller Freiheit hart im Nehmen und sehr grosszügig sein oder einfach wenig ineinander verliebt sein? Bei erlaubten Seitensprüngen ohne unbedingte Beichtpflicht kann es schon einfacher sein, jedoch es schwierig. Probleme können bei den erotischen Möglichkeiten entstehen. Während der eine Partner sich munter an jeder Ecke auswärts vergnügen kann, sitzt der andere zuhause auf dem Trockenen und braucht eine Menge Toleranz. Hier kann es trotzdem zu Eifersucht oder Missgunst kommen. Der beidseitig überzeugte Freigeist ist Voraussetzung für eine offene Beziehung ohne Seelenschmerz. 6
Polygamie Diese Beziehungsform ist nicht zu verwechseln mit der offenen Beziehung. Denn in der Polygamie führt jemand eine Ehe oder eine eheähnliche Beziehung mit mehreren Personen gleichzeitig. Oft spricht man auch von einer Vielehe oder Mehrehe. Ob dies ein Mann mit mehreren Frauen (Polygynie/ Vielweiberei) ist oder eine Frau mit mehreren Männern (Polyandrie/Vielmännerei), spielt dabei keine Rolle. Diese Form des Zusammenlebens ist in der Schweiz nicht erlaubt. Viele Menschen leben aber bereits polygam. Sie sind verheiratet und führen daneben noch eine Beziehung ausserhalb der Ehe. Es gibt Länder, in der die Mehrehe akzeptiert und anerkannt ist. Dies hat nicht nur religiöse Hintergründe, sondern auch soziale. In einigen Ländern ist eine Frau erst dann abgesichert, wenn sie verheiratet ist. Durch eine Ehe, ob als Erst-, Zweitoder Drittfrau ist ihre finanzielle Existenz gesichert. So heiratet ein Mann zum Beispiel eine Frau und ihre verwitwete Schwester auch, damit diese mitversorgt wird. In jeder Form ist hier die Voraussetzung, dass eine Person die Rolle als Familienernährer mehrerer Ehepartner übernimmt.