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MICROLINO

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VICTORINOX

VICTORINOX

Ist das nicht? Ja, genau! Es ist das kleine Elektroauto, das in den wenigen Wochen seit seiner Ankündigung bereits für enormes Aufsehen sorgt. Man sagt, es sei das Auto, das die Menschen zum Lächeln bringt: Platz frei für den kleinen Microlino!

Text: Joachim Fischer ∙ Fotos: Microlino

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HEY! AUS DEM WEG:

JETZT KOMME ICH – MICROLINO

Mit einer Länge von 2,51 Meter und einer Breite von 1,47 Metern eignet sich der Microlino hervorragend für die Fahrt durch den Großstadtdschungel

Wenn er Ihnen irgendwie bekannt vorkommt, dann haben Sie sich nicht geirrt. Die coole „Kühlschranktür“ an der Vorderseite ist ein eindeutiges Indiz: Ja, der Microlino ist eine stilvolle Neuinterpretation des kultigen Luftkissenautos Isetta, einer beliebten Sensation der 1950er-Jahre. Die Isetta machte das Autofahren in der knappen Nachkriegszeit für die breite Masse erschwinglich und obwohl sie ein Billigauto war, wurde sie von den Reichen und Berühmten verehrt, nicht zuletzt von Hollywood-Legende Cary Grant. Der Neuling hat lange auf sich warten lassen, doch es hat sich gelohnt. Über sechs Jahre ist es bereits her, dass der erste Prototyp das Licht der Welt erblickte. 2021 wurde schließlich die Serienversion des kleinen Elektrofahrzeugs auf der IAA Mobility vorgestellt. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn die sogenannten LEM – Leichtelektromobile – finden immer mehr Fans und mausern sich zum perfekten Alltagsbegleiter für die Großstadt. schon gar nicht eine, die (voraussichtlich) nur ein begrenztes Publikum haben wird. Noch dazu, wenn man sich nicht einig ist. Wie so oft gab es auch hier zwei Wechsel der Auftragsfertiger, erst war es Tazzari, dann Artega, heute ist man sich mit Cecomp einig. Das führte zu einer kompletten Überarbeitung des Microlino 1.0, sodass beim Model 2.0 nicht mehr viel an den ursprünglichen Micro-Mini erinnert außer dem grundsätzlichen Fahrzeuglayout und dem Design. Daher ist das jüngste Update von Micro Mobility und seinem Retro-Mini-Auto Microlino ermutigend. Nun fährt das Bubble Car auf unsere Straßen - dank des unermüdlichen Tüftlers, welcher der Welt den Roller gebracht hat. Der 62-jährige Schweizer Erfinder Wim Ouboter hat vor 25 Jahren seinen ersten faltbaren Aluminium-Micro-Scooter entwickelt und damit die Art und Weise, wie sich Menschen fortbewegen, revolutioniert. Zusammen mit seinen Söhnen hofft er, dass dieses neue Auto eine smarte Verkehrsrevolution auslösen wird - die wohl radikalste Verkleinerung der Stadtautos. Und das ganz charmant mit einem Lächeln!

Einfach ist es nicht, einen der begehrten Microlinos zu bekommen. Meinen habe ich vor über zwei Jahren in Genf vorbestellt. Und noch weniger einfach ist es, eine Autofirma von Grund auf aufzubauen, und

DAS COMEBACK EINER KNUTSCHKUGEL

Wieder zum Leben erweckt hat den Isetta-Nachbau die 1996 in der Schweiz gegründete Firma Micro Mobility Systems AG, die als Marke besser bekannt ist für ihre originellen Miniscooter, Tretroller, Kickboards und E-Scooter. Wie schon die Isetta soll auch der Microlino erschwinglich sein und mit einem Einstiegspreis von knapp 15.000 Euro auf den Markt kommen. Die Schweizer planen außerdem, das Angebot auf drei Batterieoptionen auszuweiten. Die möglichen Reichweiten liegen bei 95 bis 230 Kilometern. Geladen wird der Akku des Zwerges per Typ-2-Stecker, ein einfaches Schuko-Notladekabel reicht jedoch völlig aus, um wieder rund fünf Stunden fahren zu können.

Der Microlino ist bereits jetzt ein großer Erfolg. Mehr als 36.000 Kaufinteressenten haben sich für einen Microlino angemeldet, obwohl in diesem Jahr in Europa nur 500 Stück ausgeliefert werden. Nächstes Jahr werden es schon 5.000 sein. Microlino bemüht sich um Produktionspartner in jedem Land, um den ökologischen Fußabdruck des Transports zu verringern.

Seit diesem Herbst kann man ihn kaufen: den Microlino, der mit einer Länge von 2,40 Metern und einem Gewicht von 450 Kilogramm ohne Akku der kleinste und auch günstigste Elektrowagen ist. Der dem BMW Isetta nachgebaute Kleinstwagen bietet Platz für zwei Personen und ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 90 m/h für den Stadtverkehr ausgelegt. Zwar ist er nicht sonderlich schnell, aber die 50 schafft er aus dem Stand in knapp fünf Sekunden – nicht schlecht für den kleinen Flitzer.

Während das Äußere wie eine modernisierte Isetta aussieht, ist die Antriebsquelle auf der Höhe der Zeit: mit elektrischem Antrieb anstelle eines winzigen Zweitakters. Das Auto hat viele der charmanten Eigenschaften der Isetta geerbt: Drei Microlinos können auf einem Standardplatz quer parken. Er hat auch die gleiche, nach vorne öffnende Tür, sodass der Fahrer direkt auf den Bürgersteig aussteigen kann.

Eigentlich ist er nicht wirklich ein Auto. Das Fahrzeug, das Micro zwischen einem Motorrad und einem Auto ansiedelt (betrachten Sie es als trendige Alternative zu Modellen wie dem Renault Twizy und dem Citroën Ami), verfügt über einen Elektromotor mit 21 PS. Blickt man ins Innere findet man eine komplett neu konstruierte Rohbaukonstruktion, anstelle des einst angedachten Gitterrohrrahmens kommt nun eine Karosserie aus Stahlblechen und Aluminium zum Einsatz. Die Hinterachse hat zugenommen: Um ganze 50 Prozent ist sie breiter geworden damit die Räder einzeln aufgehängt werden. Klingt schon fast nach gehobener Fahrzeugtechnik. Dass der Microlino jetzt schon zum Sammlerobjekt werden könnte, zeigt die geplante limitierte Edition „Pioneer Series“ von 999 Modellen. Außen entweder Atlantis Blue oder Torino Aluminium, im Innenraum mit tragbaren Bluetooth-Lautsprechern und mit einem Faltdach wird er wohl bald Fiat-500-Kunden in ihren Bann ziehen. Der Clou an der Sache: Mit jedem Pioneer-Modell erhält man einen Micro E-Scooter.

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