Rheuma Management, Ausgabe Juli/August 2022

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Rheuma MANAGEMENT | Juli/Aug 2022

EULAR-KONGRESS 2022 – Kopenhagen

RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Lässt sich die Entwicklung frühzeitig stoppen? Das unbestrittene Highlight in Bezug auf die rheumatoide Arthritis (RA) war die Präsentation des Updates der EULAR-Leitlinie, die auch die ORAL Surveillance-Daten zu Tofacitinib, die auch in Kopenhagen intensiv diskutiert wurden, berücksichtigte. Ein weiterer Themenkomplex war die Frage, ob sich bei Risikopatienten im Stadium der Arthralgie die Entwicklung zur RA durch eine frühe, aggressive Therapie stoppen lässt. Auch die TREAT EARLIER-Studie zu Methotrexat (MTX) liefert hierzu keine definitive Antwort. Von Interesse waren weiterhin die 48-Wochen-Daten der NORD-STAR-Studie, die MIRACLE-Studie zu MTX in reduzierter Dosis und die GLORIA-Studie, in der das Nutzen/Risiko-Verhältnis niedrig dosierter Glukokortikoide (GK) bei älteren RA-Patienten untersucht wurde.

Mit der Frage, ob sich durch eine frühe Intervention im Stadium einer klinisch verdächtigen Arthralgie (CSA) die Entwicklung zur manifesten RA stoppen lässt, hatten sich bereits einige randomisierte, kontrollierte Studien beschäftigt. So lieferten die PRAIRI-Studie zu Rituximab und zuletzt die ARIAA-Studie mit Abatacept durchaus Hinweise für zumindest eine Verzögerung der RA, waren aber nicht ganz konklusiv. Ein von Jürgen Rech, Erlangen, und Kollegen präsentiertes Update zu ARIAA, einer Studie, in der 100 ACPA- und MRT-positive Patienten 6 Monate Abatacept erhalten hatten, ergab, dass diese 12 Monate nach dem Stopp von Abatacept häufiger keine RA entwickelten (35 vs. 57 %; p=0,0421). (1)

TREAT EARLIER: Methotrexat als vertraute Ersttherapie Noch interessanter erscheint der von Doortje Krijbolder, Leiden (Niederlande), und Kollegen in der randomisierten, doppelblinden, 2-jährigen Proof-of-concept-Studie TREAT EARLIER verfolgte Ansatz: Hierin wurden 236 Patienten mit CSA und subklinischer Entzündung im MRT im Verhältnis 1:1 auf eine i.m. Glukokortikoid (GK)-Injektion (120 mg) und 12 Monate MTX (bis zu 25 mg/Tag) oder Placebo randomisiert und in einem 12-monatigen Follow-up (ohne Therapie) nachverfolgt. Primärer Endpunkt war die Entwicklung einer persistierenden (≥2 Wochen) klinischen Arthritis (gemäß RA-Kriterien 2010 oder ≥2 betroffene Gelenke). Die sekundären Endpunkte waren der

HAQ, Morgensteifigkeit, Schmerzen und Präsentismus, überdies wurden MRT-Parameter (Tenosynovitis, Synovitis, Osteitis) im RAMRIS-Score erfasst. Im Ergebnis war das Arthritisfreie Überleben nach 24 Monaten vergleichbar (80 vs. 82 %, Hazard ratio, HR 0,81). Der HAQ verbesserte sich unter MTX in den ersten Monaten stärker und blieb auch über 2 Jahre signifikant besser (-0,1; p=0,004), selbiges galt für Schmerzen (-9 auf Skala 0-100; p<0,001), Morgensteifigkeit (-12; p<0,001) und Präsentismus (-8 %; p=0,001). Auch die Gelenkentzündung im MRT zeigte sich über 2 Jahre verbessert (im Mittel -1,4 Punkte; p<0,001). In einer Subgruppe von Hochrisiko-Patienten für RA wurde die Entwicklung zu einer solchen unter Therapie verzögert, nach 24 Monaten bestand aber kein Unterschied ( je 67 %). Ähnlich war dies bei ACPA-positiven Patienten, von denen 48 vs. 52 % eine persistierende klinische Arthritis entwickelten. Insgesamt misslang der Nachweis einer Prävention der RA, eine Modifizierung des Krankheitsverlaufs wurde unter MTX in der prä-arthritischen Phase der RA jedoch erreicht. (2) Die Studie liefert die bislang wohl beste Evidenz für die Vertretbarkeit einer solchen frühen Intervention.

Neues zur RA aus NORD-STAR, MIRACLE und GLORIA Über die 48-Wochen-Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten NORD-STAR-Studie zur First-line-Therapie bei früher RA berichteten Mikkel Østergaard, Glostrup (Dänemark), und


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