Spring Issue Schlossseiten Magazin 2020

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AUSGABE 01/2020 • € 9,80

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ZEITHORIZONT

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EDITORIAL SCHLOSSSEITEN – AUSGABE 01/2020

Liebe Leserinnen und Leser der SCHLOSSSEITEN, in den letzten Wochen hat sich unser gesamtes Leben innerhalb von nur wenigen Tagen komplett verändert und wir befinden uns aufgrund des weltweit grassierenden Virus COVID-19 in einer absoluten Ausnahme­ situation. Für meinen Mann und mich ist das Arbeiten im Homeoffice zwar relativ normal, weil wir stets von zu Hause aus arbeiten und hier viel Zeit gemeinsam verbringen – nun bleiben wir jedoch verstärkt in unseren eigenen vier Wänden, um andere zu schützen. Ich hoffe, dass Sie sich nach wie vor guter Gesundheit erfreuen, und wünsche Ihnen, dass Sie diese Zeit nützen können, um neue Kraft und Energie zu sammeln oder um schon lange Aufgeschobenes endlich zu erledigen – und sei es nur, sich wieder einmal so richtig auszuschlafen. Für die Wirtschaft sind die durch die Regierung verhängten Maßnahmen und Einschränkungen ein wirklich schlimmer Schlag. Ich habe in den letzten Tagen mit befreundeten Unternehmerinnen und Unternehmern gesprochen, die nicht wissen, ob ihre Betriebe diese Krise überstehen werden. Auch wir selbst sind davon betroffen. Auf der Rückseite der aktuellen SCHLOSSSEITEN-Ausgabe sollte ein Sujet des neuen James-Bond-Films aufscheinen, der im April in den heimischen Kinos hätte anlaufen sollen – und das war nicht die einzige Stornierung, die wir zu verzeichnen hatten. Trotz aller Widrigkeiten haben wir uns dazu entschlossen, der aktuellen Krise die Stirn zu bieten und Sie, unsere treuen Leserinnen und Leser, nicht zu enttäuschen, indem wir die erste Ausgabe des heurigen Jahres trotz der zu erwartenden finanziellen Einbußen wie angekündigt publizieren. Wenn wir uns dann, nach den kommenden Wochen des Social Distancing, hoffentlich wieder alle sicher und unbekümmert im Freien bewegen und unseren früheren Tätigkeiten nachgehen können, bitte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, die SCHLOSS­SEITEN als liebgewonnenes Medium zu empfehlen und sich oder auch befreundete Unternehmerinnen und Unterneh-

mer zu motivieren, auf den Seiten unseres Magazins zu inserieren. Selbstverständlich werden wir KrisenPakete schnüren, aber vielleicht gibt es ja doch noch die eine oder andere Person in Ihrem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis, die von dem Shutdown in Österreich nicht betroffen ist und uns gerne unterstützen möchte. Wir sind für alles offen und wollen auch für unsere ganz speziellen Kleinstbe­ triebe in Österreich werben. Schauen Sie sich um, wo man helfen kann – oft erscheint es nur wenig, und trotzdem ist viel getan. Gehen Sie, sobald wir wieder ungehindert ins Freie dürfen, in unseren Lokalen und Restaurants essen, genießen Sie die wiedergewonnene Freiheit, gönnen Sie sich das eine Kleidungsstück, das Sie schon so lange haben wollten. Kaufen Sie sich ein Schloss, um künftig einen sicheren Rückzugsort zu haben, falls eine weitere Pandemie kommen sollte … Nein, Letzteres ist natürlich nur als Scherz gemeint – oder vielleicht doch gerade jetzt eine Überlegung wert, die man bisher immer vor sich hergeschoben hat, weil man es sich nicht zutraute oder keine Zeit dafür hatte. Vieles wird auch in Zukunft möglich sein, wir werden neu durchstarten und voller Energie, die wir nun hoffentlich tanken können, unseren Weg gehen. Wir haben zum ersten Mal ein Modeshooting auf Schloss Loosdorf veranstaltet, das von der fantastischen Beatrice Tourou geleitet wurde. Selbstverständlich würden wir Sie gerne in jeder Ausgabe mit einem Modeshooting bespaßen, aber die Produktionskosten müssen gestemmt werden. Genau an dieser Stelle freuen wir uns, wenn Kleinunternehmer unseren einzigartigen Stellenwert erkennen und mit uns kooperieren. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien das Allerbeste. Machen Sie, sobald wir alles überstanden haben, Urlaub in unserem herrlichen Österreich. Übernachten Sie vielleicht sogar in einer der wunderschönen Burgen, die unser Land zu bieten hat, oder besuchen Sie auf einem Schloss eine der vielen Ausstellungen, die Sie schon lange sehen wollten. Hier ist jeder Cent richtig angelegt, denn die Betreiber sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Lisa Gasteiger-Rabenstein

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INHALT 128 SCHLOSS KRUMBACH

40 FRÜHLINGSERWACHEN

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CASTELLO DI RESCHIO

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SCHLOSS HALBTURN

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MIT FEDER UND PINSEL

Ein Sehnsuchtsort in Umbrien

Ein Schloss nicht nur zum Champagnertrinken

70 ZEITHORIZONT Zeit ist das, was man an der Uhr abliest 76

FERIENCHALET BREITENEBEN Historisches Kartäuserhaus

82 DIE KÖNIGIN DER SCHLOSSHOTELS Von Beruf: 5-Sterne-Hotels bereisen

40 FRÜHLINGSERWACHEN In Frühlingsgarderobe durch Schloss Loosdorf

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RIDING DINNER

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TRADITION NEU ERLEBEN

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Die Leidenschaft zum Beruf gemacht

90 RIDING DINNER

SCHLOSS LOOSDORF

Die lange Reise der Scherben nach Japan

Frischer Wind für Wiener Fiaker

mit Susanne Spatt

58 FRÜHLINGSTRENDS von Beatrice Tourou

98 THE EUROPEAN HERITAGE PROJECT

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ZEIT MESSEN Die Geschichte der Uhr

SCHLOSSSEITEN

SCHLOSS HOFHEGNENBERG Renaissance-Schlossanlage erstrahlt in neuem Glanz


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INHALT 100 SCHLOSS HOFHEGNENBERG 10 CASTELLO DI RESCHIO

106 IMMOBILIENKÄUFE IN TSCHECHIEN

Tipps & Tricks

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Königin der Blumen

112 120 122

DIE ROSE HOME & GARDEN Schönes für Ihr Zuhause

SAG ES MIT BLUMEN von Eva von Schilgen

GÄRTEN AN DEN ITALIENISCHEN SEEN

30 MIT FEDER & PINSEL

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SCHLOSS ARENBERG

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HOTEL MOZART

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FRISCH IN DEN FRÜHLING

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NEUE HILFE BEI MIGRÄNE

Where Science meets the Arts

Salzburgs modernste Klassik

Interview mit Dr. med. Alexander Papp

Interview mit Dr. med. Barbara Greibl

152 KOLUMNE von Beatrice Tourou

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Die Villa Barco bietet fßr 12 Gäste sechs elegante Schlafzimmer mit Badezimmern. Der beste Start in den Tag ist ein Sprung in den Pool, der direkt am Haus liegt.


Fotos: Castello di Reschio

Graf Benedikt mit seiner Frau Gräfin Nencia und den fünf gemeinsamen Kindern in ihrer italienischen Küche.

CASTELLO DI RESCHIO Italien

In der romantisch-einsamen Hügellandschaft Umbriens entdeckte Graf Bolza in der Nähe von Perugia ein verlassenes Dorf aus Ruinen und einer alten Burg. Der einer alten Aristokratenfamilie entstammende Antonio Bolza hatte Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen müssen und auf der Suche nach einem neuen Zuhause für sich, seine Frau und seine Kinder genau hier, fernab jeglicher Zivilisation, diesen Sehnsuchtsort gefunden. Im krisengebeutelten Italien konnte er 1984 das Grundstück günstig erwerben. Damals war schwer vorstellbar, dass aus ein paar verfallenen Gemäuern ein kleines Paradies aus prachtvollen Ferienvillen entstehen würde. Text: Cecile von Fürstenberg

N LIE I T A CES LA P GO TO

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Fotos: Castello di Reschio

Atemberaubender Blick auf die Villa Brusceto mit sieben Doppelbett-Schlafzimmern und eigenen Badezimmern.

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evor man das 1500 Hektar große Anwesen Castello di Reschio erreicht, geht es kilometerweit durch unberührte bergige Natur. Enge Straßen führen bergauf durch Olivenhaine, Weinberge, Eichenund Kastanienwälder. Ab und zu erlaubt die Wildnis einen atemberaubenden Blick auf den kristallklaren Lago Trasimeno, am Fuße der Hügel liegend. Mit je­ der Kurve steigt die Spannung auf das märchenhafte Refugium der Bolzas. Die Vorstellung ist schwer, dass sich in dieser Einsamkeit tatsächlich eine Burg befindet, umgeben von ehemals 50 mittelalterlichen Rui­ nen, von denen heute bereits 26 zu originellen Villen renoviert sind. Umso größer ist die Überraschung bei Ankunft in dieser malerischen Szenerie. Benedikt Bolza, Sohn des Hauses und erfolgrei­cher Architekt, empfängt seine Gäste persönlich. Sein bescheidendes Auftreten und seine Begeisterungsfähigkeit ziehen seine Zuhörer in den Bann. Der junge Conte hat lange in London gelebt, bevor er sein Leben vollkommen dem Erbe widmete. Er verkaufte ein paar der Ruinen an Interessierte aus aller Welt

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SCHLOSSSEITEN

und renovierte die Gemäuer nach den Wünschen der Käufer. „Es war nicht leicht, denn zu sehen gab es ja nichts.“ Doch das Vertrauen in das Talent und den Geschmack des Architekten wurde nicht enttäuscht. Graf Benedikt hält sich beim Wiederaufbau strikt an die historische Struktur, denn das italienische Gesetz duldet keine Neubauten und schreibt nur Rekonstruktionen der ehemaligen Häuser vor. Einige der komfortablen Luxusdomizile sind für Ferien zu mieten. Es fehlt an nichts. Jedes Haus besitzt einen großen Garten mit eigenem Gemüse- und Obstanbau, Infinity-Pool, Küche, mehrere Schlafzimmer und ein gemütliches Wohnzimmer. Der Einrichtungsstil ist zeitlos elegant. Selbst bemalte Tapeten, gemischt mit antiken Möbeln und britischen Feldbetten aus dem 19. Jahrhundert, treffen auf französische Art-déco-Leuchten und vor Ort eigens herge­ stelltes Interior-Design. „Die Dinge dürfen nicht zu perfekt zusammenpassen“, findet Benedikt Bolza. Zusammen mit dem Anwesen in Reschio erwirbt der Käufer nicht einfach nur ein Haus. „Gärtner, Haushälter und Köche gehören zum italienischen


Villa Arrighi mit sechs Doppelbett-Schlafzimmern und eigenen Badezimmern. Dazu gehört ein großer Pool mit Blick auf die weite Hügellandschaft.

Der 20 x 5 Meter große Pool gehört zum typisch italienischen Palazzo, der mit eigens hergestellten Reschio-Möbeln eingerichtet SCHLOSSSEITEN 47 ist.


Im ehemaligen Pferdestall steht eine Skulptur von Hans Kupelwieser.

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Fotos: Castello di Reschio

Die Villa Spinaltermine ruht friedlich auf einem einsamen Hügel mit Blick auf das ganze Anwesen Castello di Reschio.

Landleben dazu“, sagt Benedikts Ehefrau Gräfin Nencia. Die beiden haben sich in Reschio kennengelernt. Die Trompe-l’œil-Künstlerin entstammt ebenfalls ei­ ner alten Adelsfamilie, den Corsinis aus dem nahe gelegenen Florenz. Sie war beauftragt worden, Fresken zu malen, und ist für immer geblieben. „Es überfiel mich sofort ein Gefühl von Heimat in Reschio.“ Was für ein Glück, denn es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, aus Ruinen ein florierendes Familienunternehmen zu erschaffen. Benedikt und Nencia fällt das Leben in der italienischen Landidylle leicht. Jeder hat seine Aufgaben: Benedikt widmet sich der Architektur, Nencia kümmert sich um das Wohl der Familie – das Paar hat 5 Kinder. Zusätzlich gilt es noch, das Perso­ nal sowie das Angebot an Unternehmungen zu managen: Wanderungen, Fischen, Mountainbiken, Tennis, Kochkurse, Konzerte und Reiten. Mitten auf dem Gelände liegt das Andalusier-Gestüt, auf dem die besten reinrassigen andalusischen Pferde der Welt gezüchtet und trainiert werden. Gräfin Nencia reitet jeden Tag in Begleitung der beiden pechschwarzen Labrador Retriever Mora und Dama. Auf dem täglichen Spazierritt umrunden Reiterin und Hunde den romantischen kleinen Badesee, der zum Anwesen gehört. Es gibt sogar eine Hütte mit

privatem Steg, wo Gäste des Hauses mit liebevoll zubereiteten Mahlzeiten aus gezüchteten frischen Zutaten verwöhnt werden. Man fühlt sich wie in einem Märchen beim Anblick der hübschen Nencia, im langen Mantel auf dem Pferd reitend, stets umzingelt von fröhlichen Hunden. Ein neues Highlight ist seit Juni 2019 das Ristorante alle Scuderie. Zwischen riesigen Farnbäumen, unendlich hohen Decken und großen Fensterfronten sitzen die Gäste auf handgefertigten Möbeln und blicken in die weite Ferne. Serviert werden Zutaten aus dem Bio-Gemüsegarten und den frischesten lokalen Produkten. Schon beim ersten Bissen schmeckt man, dass hier nur mit bester Qualität gekocht wird. Dem Ehepaar Bolza geht die Energie nicht aus. Nach der Eröffnung des Restaurants ist das nächste Projekt schon in der Umsetzung: In der mittelalterlichen Burg, dem Herzstück von Reschio, entsteht im Frühjahr 2020 ein Hotel mit 36 Zimmern, einer Osteria und einem Spa in einer natürlichen Grotte unterhalb der Burg. „Inzwischen beschäftigt Castello di Reschio mehr als hundert Mitarbeiter“, berichtet Benedikt, während er immer wieder unauffällig Handyfotos von seiner Frau macht. Wer ihn dabei beobachtet,

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Die alte Tabakverarbeitungsfabrik „Tabaccaia di Reschio“ aus den 1940er-Jahren dient als Büro und Rezeption für die Gäste.


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Fotos: Castello di Reschio


Fotos: Castello di Reschio

Im ehemaligen Pferdestall steht eine Skulptur von Hans Kupelwieser.

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Foto: Castello di Reschio

Einblick in das private Kaminzimmer von Graf Benedikt und Gräfin Nencia. Rechts hängt ein Porträt der schwangeren Gräfin.

dem entgeht nicht der liebevolle Blick, den er Nencia dabei schenkt. Die beiden sind ein harmonisches Liebespaar – wahrscheinlich der Schlüssel für den Erfolg des gemeinsamen Projekts „Castello di Reschio“. „Reschio wird weiterwachsen. Wir sind uns der Ver­ antwortung gegenüber den Angestellten und dem Erhalt alter Traditionen bewusst.“ Als das Paar zu Beginn in die 100 Jahre alte Festung zog, regnete es überall hinein. Es gab keine Heizung, nur Holzofen und offenes Feuer – keine leichte Zeit, aber die schönste. Den beiden ist es gelungen, aus heruntergekommenen Ruinen ein Stück Geschichte zwischen Pinien und Olivenhainen zu erhalten. Es ist, als wäre die Zeit hier einfach stehen geblieben und als wären die Bolzas schon immer hier gewesen. Das Architectural Digest Magazine zählt Benedikt Bolza zu den 100 einfallsreichsten und inspirierendsten Architekten unserer Zeit. Unter der Marke „BB for Reschio“ entwirft er auch Möbel und Lampen, mit denen er die „Castello di Reschio“-Interiors ausstattet. Liebhaber können die Stücke vor Ort erwerben. Die lu­ xuriösen Möbel- und Beleuchtungskollektionen sind alle vollständig von Hand gefertigt. Benedikt arbei­ tet mit den talentiertesten Handwerken Italiens und verwendet nur hochwertige Materialien wie Bronze,

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Messing, Kupfer, handgenähtes Leder, Eiche und Seide. Wer zu Besuch in Reschio ist, möchte bleiben. Die Familie Bolza und ihr italienisches Team vermitteln sofort ein Gefühl der Zugehörigkeit. Auch wenn man zum ersten Mal hier ist, fühlt es sich an wie nach Hause zu kommen. Text: Cecile von Fürstenberg

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Markus und Philippa Königsegg

SCHLOSS HALBTURN

Ein Schloss nicht nur zum Champagnertrinken Östlich des Neusiedler Sees, inmitten der burgenländischen Weite zwischen Weinreben und Windrädern, liegt das Schloss Halbturn – ein barockes Juwel, das von seinen Besitzern perfekt renoviert und im Jahresrhythmus mit Leben befüllt wird. Kaiserin Maria Theresia, die Halbturn zu ihrem persönlichen Lieblingsplatz für Jagd und Ruhe erkoren hatte, wäre zufrieden.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

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Foto: Beatrix Lehner

Schloss Halbturn stammt aus der Barockzeit und wurde von Johann Lucas von Hildebrandt entworfen.

E

s war im Jahre 1701, als der legendäre Barock­architekt Lucas von Hildebrandt von Karl VI., dem Vater Maria Theresias, den Auftrag erhielt, an diesem Platz ein Jagdschloss zu erbauen. Es sollte binnen einer Tagesreise mit der Kutsche von Wien aus zu erreichen sein, außerdem waren Klima, Wilddichte und Vegetation für den Regenten verlockend. Zehn Jahre Bauzeit lassen auf allerhand Schwierigkeiten schließen, die sich letztendlich aber in einem eindrucksvollen Ensemble in Wohlgefallen aufgelöst zu haben scheinen. Große schmiedeeiserne Tore führen von beiden Seiten in den Park und in den Hof, das Herzstück des Schlos­ ses. Hier steht es, das elegante Barockgebäude, das mit seinem Deckenfresko von Franz Anton Maulbertsch, das die Kaiserin für ihre Lieblingstochter Marie Christine anlässlich der Hochzeit mit Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen als Geschenk anfertigen ließ, eine einzigartige Aura verbreitet. Es schließen sich eingeschossige Flügelbauten an, die den Ehrenhof, den Gesindehof und den Wirtschaftshof umrahmen. Der westliche Trakt, das Knappenstöckl, diente ehemals zur Unterbringung der Knappen, später von Gästen und zuletzt als Weincomptoir. Im östlichen Trakt gab es die herrschaftliche Küche, die durch einen unterir-

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dischen Gang mit dem Hauptschloss verbunden war, um sicherzugehen, dass die aufgetragenen Speisen noch warm zu Tisch kamen. Die Wirtschaftshöfe waren jahrhundertelang als Gestüt in Verwendung. Das letzte Pferd in den schloss­eigenen Stallungen, eine Lipizzaner-Stute, hieß Saida und durfte hier bis zum Jahr 2010 sein Gnadenbrot genießen. Der ursprünglich halbrunde Hof hin­ ter dem Wirtschaftstrakt muss um einen Turm herum angelegt gewesen sein, der dem ganzen Schloss seinen Namen gab. Markus Königsegg, der in Deutschland aufgewachsene Erbe des Schlosses, bemüht sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Philippa und der 90-jährigen Grande Dame des Hauses, seiner Tante Marietheres Waldbott-Bassenheim, um das Gut. „Es ist ein Schloss nicht nur zum Champagnertrinken“, sagt er schmunzelnd und erzählt, was hier in den letzten Jahrzehnten geschehen und gelungen ist. Mehrere Brände, der letzte im Jahr 1949, die Zeit der russischen Besatzung und Einquartierung, aber auch der Zahn der Zeit hatten Schloss Halbturn schwer zugesetzt. Nachdem der letzte Russe 1955 abgezo-


Foto: fotogarage-1552 Foto: Beatrix Lehner

Auf den weitläufigen Parkanlagen finden Lipizzaner-Shows und andere Kulturevents statt.

Die großzügige Terrasse eignet sich 47 fürSCHLOSSSEITEN Feste und Feiern aller Art.


Bild links: Mächtige Tore führen in den Hof vor das Schloss. Bild unten: Kaiserin Maria Theresia schenkte Schloss Halbturn ihrer Tochter Marie Christine. Bild ganz unten: Eine befreundete Galeristin hat im Park temporäre Ausstellungen gestaltet.

gen war und der Ökonomierat Paul Waldbott-Bassenheim das Erbe seines Habsburger Onkels antrat, war der Besitz vollkommen heruntergewirtschaftet und die Gebäude befanden sich in einem lamentablen Zustand. Man überlegte, das Schloss zu schleifen. Zu verhindern wussten das allerdings der klingende Name seines Erbauers Lucas von Hildebrandt, das gut erhaltene Maulbertsch-Fresko „Allegorie der Zeit und des Lichts“ – und allem voran die Willensstärke von Paul Waldbott-Bassenheim und seiner Ehefrau Marie­ theres. Sie vermochten mit eigener Kraft und durch die Hilfe von Bund und Land dem Barockensemble seine Würde wiederzugeben und den ganzen Besitz auf solide Beine zu stellen. 1991 kamen Markus und Philippa Königsegg ins Burgenland. Die beiden – er ein direkter Neffe von Paul Waldbott und sie ebenfalls aus einer großen, kunstsinnigen adeligen Familie aus Hohenems in Vorarlberg stammend – krempelten ihre Ärmel auf. Es ist bemerkenswert, was sie geschaffen haben und was alles heute hier in Halbturn los ist. Tausende von Besucherinnen und Besuchern kommen jedes Jahr, um die diversen Events zu erleben, die von den Halbtur­ ner Schlosskonzerten über „Gartenlust“ und „Lipizzaner & Friends“ bis zum jährlichen Weihnachtsmarkt reichen. Größter Gästemagnet ist die Jahresausstellung, die jeweils von April bis November läuft und das Schloss bespielt. Nach „Hunnen und Awaren“, „Die

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Seidenstraße“ oder „300 Jahre Halbturn“ lautet das diesjährige Motto „Bei Genießern zu Gast – von der Antike bis heute“. „Das Thema passt zu uns“, sagt Philippa Königsegg voll Freude und ist in ihrem Element, wenn sie davon erzählt, wie man Ausstellungsmacher und Architekten gewinnt, wie sie auf Messen die schönen Dinge wie Bücher und Papierwaren, Schals und Handtaschen, Kinderspielsachen und andere Kleinigkeiten für den Shop einkauft, wie sie Programme und Folder erstellt und gemeinsam mit dem Halbturner Kulturverein diese gewaltige Aufgabe stemmt. In den Räumlichkeiten neben dem großen Barocksaal breitet sich die Schau aus und beleuchtet die verschiedensten Facetten des Genusses. „Einem fröhlichen Menschen schmeckt alles gut“, so lautet ein Satz aus dem Buch Sirach (30, 27), der quasi als Motto für die Ausstellung gilt, die sich einem menschlichen Phänomen beziehungsweise einer besonderen Kunst –


Der Weinkeller des Schlossweinguts kann sich sehen lassen.

und zwar jener des Genusses – widmet. Der kulturhistorische Bogen spannt sich vom römischen Kochbuch­ autor Apicius, der sich umbrachte, als er sich seinen kulinarischen Luxus nicht mehr leisten konnte, über Georg Friedrich Händel und seine Vorliebe für Eis oder Marilyn Monroe und ihre Leidenschaft für gefüllte Champignons bis zu Wladimir Putin, der bei seinem Inkognito-Besuch im niederösterreichischen Göstling nicht Kaviar, sondern „Waldviertler Saumeisen“ bestellte. Im Freskensaal findet auch im heurigen Sommer eine ganze Reihe an Konzerten statt, die Philippa Königsegg gemeinsam mit dem „Verein der Halbturner Schlosskonzerte“ zusammenstellt. Da werden Texte von Felix Mitterer zu Musik von Maria Ma und Robert Lehrbaumer gelesen. Der international erfolgreiche Bariton Bruno Praticò wird Opernmelodien singen, E­rich Oskar Huetter und Armin Egger, zwei Virtuosen auf dem Violoncello und der Gitarre, spielen Musik aus Spanien und Südamerika, und Kabarettist Alfred Dorfer wird gemeinsam mit Kammersängerin Angelika Kirchschlager hier in Halbturn auftreten, um nur einige der Events zu nennen. Ebensolche Freude hat die Hausfrau über die Lipizzaner-Show, die hier einmal jährlich stattfindet und zu der die Stammgäste ihrer Einladung „Habe Mut und komm mit Hut!“ folgen und durch ihre ele-

gante Kleidung ein richtiges Ascot-Gefühl erzeugen, während sie eindrucksvolle Quadrillen und andere Reitkünste im Schlosspark erleben. Großen Anklang finden die geführten Wildkräuter-Wanderungen. Der altgediente Schlossgärtner führt durch sein Reich und sammelt mit den Gästen Kräuter und Gewürze, um daraus dann Schnäpse, Kräuteröle, Salben und anderes zu erzeugen. Gemeinsam mit dem Ehepaar Königsegg schlendern wir durch die Höfe, vorbei am Restaurant und am Hotel, das immer gut besucht ist und auch für viele Hochzeiten, Firmenfeiern, Familienfeste und andere eingemietete Veranstaltungen mitverantwortlich zeich­net, bis hin zur Weinkellerei. Hier ist Markus Königsegg in seinem Element. Das Schlosswein­ gut wurde vor etwa 20 Jahren mit größtem Ehrgeiz umstrukturiert, die Weingärten wurden neu ausge­ pflanzt, die historischen Terrassen am Jungenberg, am Südrand des Neusiedler Sees, revitalisiert und ein Keller im Bordelaiser Stil errichtet. „Wir machen Wein unter bedingungslosem Quali­ tätsanspruch“, erzählt der Schlossherr. Zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland bestätigen, dass sich die naturnahe Bodenbewirtschaftung, aber auch die selektive Lese per Hand lohnen. Die meisten Weine werden in Holzfässern ausgebaut und im Keller des Schlosses Halbturn in Reih und Glied gela-

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Bild links: Work in progress – Vor jeder Ausstellung müssen die Räume aufs Neue adaptiert werden. Bild unten: Markus und Philippa Königsegg füllen das Schloss mit Leben. Bild ganz unten: Die Deckenmalerei des Barocksaals stammt von Franz Anton Maulbertsch.

gert. Pinot Noir, Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc sind ebenso Teil des Sortiments wie Grüner Veltliner oder Chardonnay. Seit einigen Jahren gibt es einen eigenen Gin und seit Kurzem auch Vodka. Als wesentliches wirtschaftliches Standbein hat sich Markus Königsegg einer Bio-Landwirtschaft verschrieben. Auf dem fruchtbaren burgenländischen Boden werden Getreide, Soja, Sonnenblumen, Erbsen und Kürbisse angebaut. Vielleicht kommen später auch einmal Walnüsse dazu. „Tante Baby“, wie die Schlossherrin Marietheres Waldbott von Familienmitgliedern liebevoll genannt wird, hat persönlich den Grundstein zu den meisten der Schlossaktivitäten gelegt und mit ihren legendären Koch- und Weinbüchern auch das literarische Fundament dazu gegeben. Wenn sie oder auch Markus und Philippa Königsegg samt ihren beiden Söhnen, ihrer Tochter, dem Schwiegersohn und den Enkelkindern Rückzug von ihrer Rolle als permanente Gastgeber suchen, gehen sie einige Hundert Meter unter wunderschönen alten Bäumen und durch die gepflegte Parkanlage in den „Roten Hof“. Das ehemals wehr­ hafte Gebäude war vor langer Zeit die Zentrale der Landwirtschaft und für die Unterbringung nobler Jagd­gäste in Verwendung. Nach einem Funkenflug, ausgelöst durch einen Brand in den Stallungen um das

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Jahr 1902, ließ sich der damalige Gutsherr Erzherzog Friedrich den „Unteren Hof“ mit roten Dachziegeln decken, was in der damaligen Zeit der Schilfrohr­ dächer eine Sensation war. Hier sind die Schlossbesitzer zu Hause und hier trin­ ken sie hoffentlich doch gelegentlich ein Glas Champagner, um sich über das jährliche Feuerwerk an Aktivitäten und Veranstaltungen zu freuen, das Schloss Halbturn so lebendig und wirtschaftlich erfolgreich erhält. Text: Clarissa Mayer-Heinisch I N F O B OX

Schloss Halbturn Parkstraße 4 7131 Halbturn www.schlosshalbturn.com


RESTAURIERUNG UND KONSERVIERUNG HISTORISCHER MÖBEL UND HOLZOBJEKTE FÜR PRIVATKUNDEN, INSTITUTIONEN UND MUSEEN V E R AN T WORTUNG ÜBER N EHMEN Unwiederbringliche Originalsubstanz und Patina weitestmöglich erhalten und Geschichte bewahren

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MIT FEDER & PINSEL Valerie Nützel-Freudenthal illustriert mit großer Leidenschaft Schriften sowie erinnerungswerte Bilder und Grafiken. Mit Kalligrafie und Letterings gibt sie verschiedenen Papiersorten einen einzigartigen handschriftlichen Look. Wie kommt man zu diesem Beruf? Mit welchen Herausforderungen ist er verbunden? Die Illustra­torin hat uns spannende Fragen zu ihrem kreativen Berufsalltag beantwortet. SCHLOSSSEITEN: Du hast deine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Wie bist du dazu gekommen? Valerie Nützel-Freudenthal: Gemalt habe ich schon immer gerne. Als Kind konnte ich in einigen Zeichenwettbewerben gute Platzierungen erreichen. Es fiel mir intuitiv sehr leicht, Bilder zu malen und damit Geschichten zu erzählen. Auch meine Kindheit war im Allgemeinen sehr kreativ. In der Großfamilie mit fünf Geschwistern am Land aufzuwachsen, da gab es immer viel Gelegenheit, kreativ zu sein, ob allein, gemeinsam mit den Geschwistern oder mit Freundinnen. Wir haben einfach immer gewerkelt, gemalt, gebastelt, genäht. Es war stets Teil meines Lebens. Manchmal wurde in der Kindheit unsere Kreativität einfach auch dadurch befeuert, dass es immer wieder hieß, zu improvisieren, weil es – im Gegensatz zur heutigen Zeit mit wirtschaftlichem Überfluss und Onlinehandel – nicht immer alles gab, was man sich als Kind gewünscht

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Bild oben: Tischkärtchen, handbeschrieben, in Gold im klassischen Copperplate-Stil

hätte. Das hat mich oftmals dazu gebracht, aktiv zu werden. Dann hieß es einfach, etwas selbst zu machen, und daraus entstanden wunderbare Dinge. Das hat sicher von klein auf eine kreative Ader in mir geweckt. Vielleicht war es mir aber auch ein wenig in die Wiege gelegt, da ich, wenn ich zurückdenke, von mehreren wunderbar kreativen Menschen umgeben war. Damals war der Begriff „Kreativität“ vielleicht noch nicht so hipp wie heute, aber ich erinnere mich gut, dass mein Vater seine Ideen und auch seine wirtschaftlichen Pläne für den landwirtschaftlichen Betrieb oft auf Papier kritzelte und somit visualisierte. Sogar seine Jagdbücher und Listen waren hübsch gestaltet, in einer beneidenswert schönen Alltagsschrift, teilweise mit schönen Rahmen und, wie man heute sagen würde, Visual Elements verziert.

Rekonstruiertes Wappen in Aquarell nach alten Vorlagen

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Meine Mutter zauberte mit ihren Näh- und Strickmaschinen immer tolle Kleidungsstücke für uns, obwohl sie selbst von sich behauptet, nicht besonders kreativ zu sein. Aber sicherlich war sie vor allem als Mutter von sechs Kindern tagtäglich eine kreative Improvisationsmeisterin – mehr, als es uns Kindern damals auffiel. Und dann gab es noch eine Tante, die in unserer unmittelbaren Nähe wohnte. Nicht nur „regnete“ es auf wundersame Weise regelmäßig Zuckerl aus dem ersten Stock, wenn wir auf unserem Heimweg von der



Bild links: Bananenblätter Bild unten: Blätterkranz im Entstehen

Schule an ihrem Haus vorbeigingen, auch bei ihr gab es immer kreative Projekte zu entdecken. Sie war eine sichere Anlaufstelle, wenn wir für Basteloder Malprojekte Hilfe oder Material benötigten. Bis zum Ende ihres Lebens malte sie wunderbare kleine Kunstwerke aus der Natur auf Porzellan, und ich liebte es sehr, mit ihr am kleinen Küchentisch zu sitzen, zu plaudern und ihr beim Malen zuzusehen. Diesbezüglich bin ich extrem dankbar, dass ich als Kind immer viel Raum und Zeit bekam, um diese schöpferische Vielfalt zu erleben und auch leben zu dürfen. Einerseits, indem mich meine Eltern immer mit Materialien unterstützten, die vorhanden waren. Wir Kinder mussten sie uns nur – wenn möglich – selbst organisieren. Andererseits, indem sie im richtigen Zeitpunkt wegsahen, wenn das Kinderzimmer drohte, in Papierschnipsel, Kleberresten, Farben und Pinseln unterzugehen. Nach dem Motto „Wo gehobelt wird, fallen Späne“ vertrauten sie sichtlich darauf, dass wichtige Projekt zu einem guten Ende kommen und der Kinderschreibtisch dann auch wieder einmal sichtbar werden würde. Als Jugendliche trat das Malen eher in den Hintergrund. Nach der Matura verspürte ich ganz stark

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den Wunsch, dass mein späterer Beruf mir auch die Chance geben sollte, kreativ sein zu können, und so fiel meine Wahl auf ein Garden-Design-Studium in England. Diese Ausbildung und meine berufliche Tätigkeit in dieser Branche vereinten das Gärtnerhandwerk mit der kreativen Planungs- und Gestaltungsarbeit in einem für mich perfekten Ausmaß. Nach den Jahren der Betreuung meiner eigenen kleinen Kinder, deren Größerwerden und einem runden Geburtstag spielten meine Gedanken mit der Frage: „Was willst du zukünftig machen?“ Seit diesem Tag male ich jeden Tag. Ich habe mich in Kursen und autodidaktisch fortgebildet und lerne stetig weiter, indem ich tatsächlich täglich entweder einen meiner Pinsel oder die Kalligrafiefeder in die Hand nehme und damit arbeite. Auch die Leidenschaft für Pflanzen und den Garten sind geblieben, aber diese kommt, neben dem Malen und der Betreuung von drei schulpflichtigen Kindern, nun ausschließlich meinem eigenen Garten zugute.


Welche Kunden und Referenzen hast du? Was war das für dich schönste bzw. spannendste Projekt? Jedes Projekt, das zustande kommt, ist für mich eine schöne Herausforderung, auf die ich mich jedes Mal aufs Neue voll und ganz einlasse. Ich bin ein lösungsorientierter Mensch, und nachdem im Grunde keiner meiner Kundenaufträge so ist wie der andere, bin ich damit auch immer erst zufrieden, wenn meine Kunden es sind.

Welche Projekte bereiten dir die größte Freude? Welche Herausforderungen stellt dein Beruf an dich? Die, wo ich merke, dass das Projekt auch meinem Kunden richtig am Herzen liegt, und ferner Projekte mit historischem Bezug. Die Herausforderung ist es, neben dem künstlerischen Anspruch und meiner Liebe zur Malerei natürlich auch der Wirtschaftlichkeit meiner Tätigkeit gerecht zu werden.

Die Kunden und Projekte sind sehr individuell. Meine Aufträge reichen von kleinen Einzelillustrationen bis zu Serienillustrationen zu einem bestimmten Thema für den privaten Gebrauch, aber auch für Printme­ dien. Zusätzlich beschäftige ich mich mit Kalligrafie und dem zurzeit so angesagten Lettering und beschrifte damit Tischkärtchen, Menükarten, Glückwunschkarten, Tafeln für Feste und vieles andere mehr.

Woher nimmst du deine Ideen und Inspirationen? Wenn es darum geht, dass ich malen kann, was ich will, dann habe ich stets viel mehr Ideen als Zeit zum Malen. Ich sehe jeden Tag so viele Dinge, die ich mir anschaue und bei denen ich mir denke: „Das würde ich gerne malen.“ Das sind kleinere, detaillierte und größere Bilder von Dingen aus der Natur, von Blättern, Blüten, Insekten und Vögeln über Lebensmittel wie Früchte, Gemüse, Gebäck oder auch Desserts bis zu Alltagsgegenständen wie Kleidung, Brillen usw.

Tatsächlich war eines der spannendsten Projekte wahrscheinlich die Herstellung einer sehr großen Menge an Tischkärtchen für eine große Veranstaltung in Zusammenarbeit mit einer namhaften Wiener Eventagentur, wo die bekanntesten Namen aus Politik, Kultur und Society sozusagen über meinen Schreibtisch hüpften.

Du bietest auch Workshops an. Was kann man da erwarten? Ich biete Aquarell- und Kalligrafie-Workshops an. Beide Kurse zielen auf Anfänger sowie fortgeschrittenere Interessierte ab, die sich mit der jeweiligen kreativen Tätigkeit auseinandersetzen wollen und einfach Freu-

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Hofansicht als Hausporträt

de daran haben, unter Anleitung selbst schöne Dinge auf Papier herzustellen. Die Workshops beinhalten einen Technik- wie auch einen Praxisteil, denn eine gute Erklärung der Grundlagen einer Mal- oder Schreibtechnik ist die Basis dafür, dass die Teilnehmer meiner Workshops zum Erfolg kommen. Siehst du deine Arbeit eher für den Endkundenbereich oder auch für B2B-Kunden? Auf jeden Fall beides. Welche Möglichkeiten gibt es für B2B-Kunden? Briefings müssen doch persönlich sein? Oder geht es auch per E-Mail oder Telefonat? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Briefings per E-Mail oder Telefon ebenfalls funktionieren. Es ist mir nur besonders wichtig, dass beim Entstehen des Auftrags beide Seiten ganz genau wissen, was sie vom anderen erwarten können. Werde ich beauftragt, eine

Illustra­tion oder eine Kalligrafiearbeit zu erstellen, dann gibt es einen genauen Plan über den zeitlichen Ablauf, den Leistungsumfang, eine Teilzahlung, die Gelegenheit zur Korrektur durch den Kunden und dergleichen mehr. Mit wie viel muss man für eine so schöne Illustration rechnen – zum Beispiel für ein Wappen, die Illustration eines Hauses oder die Gestaltung von Briefpapier für eine Einladung? Das hängt sehr stark vom zeitlichen Aufwand und vom Umfang ab. Einzelillustrationen liegen bei circa 120 Euro, ein detailliertes Wappen bei 600 Euro und Hausporträts zwischen 450 und 600 Euro.

MIT FEDER & PINSEL Valerie Nützel-Freudenthal E-Mail: servus@mitfederundpinsel.at www.mitfederundpinsel.at

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Foto: Harry Schiffer

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FRÜHLINGSERWACHEN Prinz und Prinzessin Sayn-Wittgenstein-Sayn führen die Frühlingsgarderobe auf Schloss Loosdorf durch den Tag. Ein Schlossleben bedarf eben vieler Kleider.




Bild oben und Bild links: Nachtwäsche und Morgenmantel von Wäscheflott www.waescheflott.at

Produktion: Beatrice Tourou Models: Louis Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn & Philippa Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn Fotos: Christina Danetzky, Joseph Gasteiger, Beatrice Tourou Creative Direction: Beatrice Tourou Styling: Beatrice Tourou Location: Schloss Loosdorf (Dank an die Grafen Piatti) Produktionsassistenz: Alina Ludwigstorff Das Schloss war lediglich Kulisse und ist nicht der Wohnort von Philippa und Louis.

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Bild rechts: Jacke von it’s alippa, Schmuck von A.E. Köchert, Tasse von Herend bei Lobmeyr Bild links: Diamantring mit Saphir von Juwelier Jul. Hügler, anderer Ring von A.E. Köchert


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Bild rechts: Philippa trägt eine Robe mit Mantel von Atelier Laskari (machen auch Maßanfertigungen), Schmuck von A.E. Köchert; Louis trägt einen Dreiteiler von Cesare Attolini bei Sartale, Schuhe von Ludwig Reiter, Brillen von Tom Ford. Bild links: Kleid von LoveShackFancy, Hut von Sensi Studio, Ohrringe von A.E. Köchert


Philippa trägt eine Robe mit Nerzapplikationen von Atelier Laskari, Schmuck von A.E. KÜchert, Schuhe von Bellas Vienna.


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Philippa trägt eine Robe mit Cape von Atelier Laskari, Schmuck von A.E. Köchert. Louis trägt seinen privaten Smoking.

Wir bedanken uns beim Schloss Loosdorf und bei Familie Piatti sowie bei den geduldigen Models Philippa und Louis und deren Kindern für den schönen Tag am Schloss. Vor allem aber danken wir jenen Firmen, die durch ihre finanzielle Unterstützung das Shooting erst ermöglicht haben.

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Gesamter Look von FRANKEN & Cie., Manschettenknรถpfe von A.E. Kรถchert


„Meine Berufskleidung ist eigentlich meine Jagdgarderobe.“ 9.

Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn Louis macht nicht nur im Dreiteiler von Sartale eine gute Figur, sondern vor allem auf dem Hochstand, wenn er seinem Beruf nachgeht. Nach vielen Jahren als Leiter des Auktionshauses Joh. Springer’s Erben hat sich der fotogene Prinz nun auch nebenbei selbstständig gemacht und bietet seinen Kunden Hilfe bei allen jagdlichen Belangen an. Ob Jagdreisen oder der jagdliche Einkauf – er ist immer zur Stelle. Umso wohler fühlt er sich in FRANKEN & Cie.

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1. Anzug von Cesare Attolini, bei Sartale, Preis auf Anfrage | 2. Korrekturbrille von Tom Ford, ab € 220 | 3. Krawatte von Cesare Attolini, ab € 150 | 4. Raulederschuhe „Bostonian“, von Ludwig Reiter, um € 559 | 5. Lodenweste „Aussee“ mit Tierdetails auf Knöpfen, von FRANKEN & Cie., um € 259 | 6. Kariertes Hemd mit Manschette, von FRANKEN & Cie., um € 119 | 7. Gürtel von www.bellas-vienna.at, um € 79 | 8. Tweed-Gilet mit Lederapplikationen, von Holland & Holland, um GBP 450 | 9. Manschettenknöpfe von A.E. Köchert, Preis auf Anfrage

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Weste von it’s alippa, um € 289, Twilly-Tuch von Dolce & Gabbana, um € 112, Schmuck von A.E. Köchert

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„Ich trage selbst zu Abendroben flache Schuhe.“

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Philippa Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn Als geborene Gräfin Spannocchi konnte Philippa mit ihren Vorzeigemaßen bereits für andere Modelabels als Model Erfahrung sammeln – deshalb war es für sie auch kein Problem, am Set ihre zwei kleinen Kinder nebenbei bei Laune zu halten und bei eisigen Temperaturen trotzdem im zarten Seidenkleid zu lächeln. Eleganz und Anmut sind Einstellungssache – bei Philippa kommen diese ganz zum Tragen.

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1. Nachthemd, von Wäscheflott, ab € 150 | 2. Samtslippers, von Bellas Vienna, um € 169 | 3. Brosche mit Maiglöckchen in Diamantausführung, von Jul. Hügler, um € 3.500 | 4. Strohhut, von Mühlbauer, um € 320 | 5. Wollstutzen, von Le Chameau, bei avalon-guns.com, um € 39 | 6. Retro-Fahrrad, von Victoria, um € 649 | 7. Jagdgilet in Navy, von Holland & Holland, um GBP 690 | 8. Gummistiefel, von Ludwig Reiter, um € 398 | 9. Seidenschal, von Purdey, um GBP 275

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INTERVIEW

DIE LANGE REISE DER SCHERBEN NACH JAPAN SCHLOSSSEITEN durfte das Mode-Shooting mit Louis und Philippa Sayn-Wittgenstein-Sayn auf dem prächtigen Schloss Loosdorf abhalten und entdeckte dabei nicht nur fast unberührte Räume, einen opulenten Schlossgarten französischer Manier sowie ausgesprochen nette Gastgeber, sondern auch den unangetasteten Prunkraum, der das Zuhause einer geschichtsträchtigen Scherbensammlung darstellt.

O

bwohl die Familie Piatti die wertvollen Stücke am Ende des Zweiten Weltkrieges im Keller einmauern ließ, fiel der Großteil der beträchtlichen Sammlung den Unruhen der Besatzungszeit zum Opfer. Das Schloss diente als Stützpunkt für die russischen Besatzungstruppen, deren Soldaten auf der Suche nach Wertgegenständen das Porzellan kurzerhand zerschlugen. Die später in den Gebäuden und im Park wieder aufgefundenen Scherben wurden schließlich nach Manufakturen geordnet. Dank der Bemühungen der Bewohner und Bewahrer des Schlosses Loosdorf – der Familie Piatti – werden die Scherben nun einen glanzvollen Auftritt in Japan haben, denn dort wird das wertvolle Porzellan in drei Museen ausgestellt werden. Graf Gabriel Piatti erklärt, wie die Ereignisse Form annahmen. SCHLOSSSEITEN: Es heißt, das Schloss Loosdorf beherbergte in der Vergangenheit die – neben jenen der Liechtensteins und der Habsburger – prächtigste Porzellan-Sammlung Österreichs. Welchen Stellenwert räumen Sie persönlich dem Porzellan ein? Gabriel Piatti: Dass dies die prächtigste Porzellan-Samm­ lung neben jenen der Liechtensteins bzw. der Habsbur­ ger war, würde ich so nicht unterschreiben. Dennoch war es eine sehr große und auch sehr wertvolle PorzellanSammlung – und sie ist heute definitiv die prächtigste Scherbensammlung. Was verbinden Sie mit der Scherbensammlung? Grundsätzlich verbinde ich drei Dinge mit ihr. Vanda­ lismus: Der sinnlose Vandalismus, der mit dem Zweiten

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Weltkrieg einhergegangen ist und leider auch vor unserem Porzellan nicht Halt gemacht hat. Werte: Mein Urgroßvater hat etwas scheinbar Wertlosem wieder einen Wert gegeben, indem er die Scherben nicht auf dem nächsten Misthaufen entsorgt hat. Ganz im Gegenteil: Er hat den Scherben einen Platz in unserem Museum gegeben und damit etwas objektiv Wertlosem wieder zu einem Wert verschafft. Spielzeug: Mit dem Erlös durch das Reinigen der Scherben in meiner Kindheit konnte ich mir damals durchaus das ein oder andere Spielzeug kaufen. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, die Scherben zusammenführen zu lassen? Nein. Der Gedanke, wie man die Scherbensammlung in der heutigen Zeit vermarkten kann, wurde zwar des Öfteren in unserer Familie diskutiert, jedoch hatte ich bis vor Kurzem noch nicht an eine Zusammenführung der Scherben gedacht. Wie kam es dazu, dass die Scherben nun in Japan ausgestellt werden? Meine Eltern waren 2015 in Japan zu Besuch und erzählten im Zuge einer Teezeremonie die Geschichte der Scherben, die sofort das Interesse der Teezeremonienmeisterin weckte. Experten haben daraufhin die Scherben genauestens untersucht. Nun wird die Scherbensamm­ lung für mehr als ein Jahr in drei namhaften japanischen Kunstmuseen ausgestellt. Werden sie dort rekonstruiert oder lose präsentiert? Die Sammlung wird in Japan historisch und kulturell


aufgearbeitet. Teile der Sammlung werden vollkommen restauriert, wobei die Rückseiten der Stücke die ursprünglichen Züge des Bruches weiterhin zeigen werden, um so die Geschichte der Scherben zu bewahren. Andere Teile der Sammlung werden nicht restauriert und in ihrer zerstörten Form ausgestellt. Darüber hinaus wird die einzigartige Geschichte der Scherben erzählt: von der Produktion in Japan und ihrem Export nach Europa für europäische Adelshäuser über die Entstehung der Sammlung Piatti in Dresden und Loosdorf bis zur Zerstörung des Porzellans nach dem Zweiten Weltkrieg durch die russischen Besatzer trotz Einmauerung im Keller des Schlosses und zur mehr als 70 Jahre dauernden Aufbewahrung der Scherben im Schlossmuseum. Wie lange und wo genau wird man die Sammlung sehen können? Und in welchem Kontext? Ab November 2020 wird die Ausstellung über die Samm­lung im Ōkura Shūkokan, dem Ōkura Museum of Art, in Tokyo zu sehen sein. Danach wandert sie zu weiteren Museen in die Nähe von Nagoya und Fukuoka. Anfang 2021 werden die Stücke wieder zurück nach Österreich kommen und mit großer Wahrscheinlichkeit in Wien ausgestellt werden. Danach kehrt die Samm­ lung nach Schloss Loosdorf zurück. Teile der Sammlung befinden sich aber auch weiterhin im Schloss Loosdorf und können dort im Museum besichtigt werden. Können Sie das ungefähre Prozedere von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Ausstellung schildern? Die besagte Teezeremonienmeisterin organisierte ein Research Team einer japanischen Universität, das die Scherben vor Ort bei uns in Loosdorf analysierte und den Großteil als japanisches Kulturgut bestätigte. Rund 80 Prozent der Scherbensammlung bestehen aus japanischem Porzellan, dem sogenannten Old Imari aus dem 17. bis 18. Jahrhundert. Ein Großteil davon ist nun Teil der kommenden Ausstellung. Werden Sie ebenfalls nach Japan fliegen? Waren Sie schon vor Ort? Ja, ich werde zur Eröffnung nach Tokyo fliegen. Und ja, ich war auch bereits in Japan, jedoch rein privat. Es heißt, der Prunkraum mit den Scherben ist seit dem Jahr 1945 unangetastet. Es wird sicherlich die Raumdynamik ändern, wenn nach dieser langen Zeit ein so wichtiger Bestandteil fehlt. Was denken Sie? Da nicht alle Scherben das Haus verlassen, habe ich keine Angst, dass sich die Raumdynamik bedeutend ändern wird. Der Raum wird weiterhin so belassen, wie er 1945 von den russischen Besatzern vorgefunden wurde. Gibt es jetzt Führungen, bei denen man sich als Privatperson die Scherben ansehen kann, bevor sie auf die große Reise gehen?

Das Museum wird wie gewohnt seine Türen am 1. Mai öffnen, Besuche sind unter Voranmeldung möglich. Die verbliebenen Scherben können daher besichtigt werden, auch wenn wichtige Teile davon aktuell auf Reisen sind. Gab es schon andere Besucher von Fach, die sich mit diesen Scherben auseinandergesetzt haben, oder ist das die erste Kooperation dieser Art? Wir wussten schon vor dem Projekt mit Japan, dass die Sammlung sehr alt und wertvoll ist. Eine Aufarbeitung in dem Detailierungsgrad, der gerade in Japan stattfin­ det, hat es aber davor noch nicht gegeben. Werden Sie den Raum in der Zwischenzeit anders nutzen oder einfach wieder auf die Scherben warten? Wie bereits erwähnt, befinden sich Teile der Sammlung weiterhin im sogenannten „Scherbenzimmer“ des Museums, aber natürlich nützen wir das aktuelle Projekt in Japan, um das Museum weiterzuentwickeln. Wir haben viele Ideen und sind zurzeit noch in der Konzeptionsphase. Aber es ist gewiss, dass mit der Rückkehr unserer Sammlung aus Japan auch eine Umgestaltung des Museums einhergehen wird. Was ist denn – abgesehen von der Scherbensamm­ lung – Ihr persönliches Hauptaugenmerk im Schloss Loosdorf? Mein Hauptaugenmerk liegt zum einen auf der erfolg­ reichen Weiterführung und -entwicklung der biologisch-dynamisch geführten Land- und Forstwirtschaft, zum anderen werde ich versuchen, das Schloss und alle damit verbundenen Möglichkeiten wie Museum, Konzerte, Veranstaltungen, Vermietung etc. nach meinen Vorstellungen umzusetzen. Eine Verbindung der Landwirtschaft mit den Aktivitäten im Schloss ist in Zukunft ebenfalls vorstellbar. Welche Herausforderungen das Schloss und das Forstgut betreffend sehen Sie auf sich zukommen? Bezüglich der Land- und Forstwirtschaft gilt es, sich in Zukunft bestmöglich auf die deutlich spürbaren Klima­ veränderungen einzustellen. Das wärmere Klima führt unter anderem zu einem erhöhten Schädlingsdruck und zu einer Wasserknappheit. Hier muss in Zukunft sehr voraus­schauend geplant und gearbeitet werden. Im Gegensatz dazu muss das Schloss in erster Linie ordnungsgemäß erhalten werden. Das allein stellt schon eine riesige Herausforderung dar. Interview: Beatrice Tourou I N F O B OX

Schloss Loosdorf Loosdorf 1, 2133 Loosdorf www.schloss-loosdorf.at

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Die Enkelin von Estée Lauder hat nicht nur ihre eigene Parfum-Linie (AERIN), die eine olfaktorische Reise durch die Lieblingsdestinationen des internationalen Jetsets wiedergibt, sondern auch eine eigene Interior-Linie sowie Bekleidungsaccessoires. Aktuell freuen wir uns außerdem auf Kooperationen mit LoveShackFancy und Blazé Milano.

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Redaktion: Beatrice Tourou

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1. „Gardenia Rattan“ (EdP) 50 ml, von AERIN, um € 102 | 2. Tischkalender 2020, von bellinvito.com, um USD 170 | 3. Tablett in Stachelrochenleder-Optik, von AERIN bei Amara, um € 395 | 4. Geschenke-Anhänger „Cheers“ (manchmal ist die Verpackung ausschlaggebender als der tatsächliche Inhalt), bei bellinvito.com, um USD 6 | 5. Sommerkleid, von Carolina Herrera bei Popp & Kretschmer (dort bekommt man übrigens auch ähnliche Roben wie jene, die Aerin Lauder auf dem Bild trägt), um € 1.879 | 6. Wasserglas-Set (6 Teile), von Zafferano bei westwing.de, um € 83 | 7. Ballerinas, von Bellas Vienna, um € 159 | 8. 6-armige Hängeleuchte aus Rattan, bei maisonsdumonde.com, um € 345 58

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Wäscheflott ist, wo der Wiener Stil zu Hause ist. Wäscheflott ist Tradition. Seit 1948 der Inbegriff von Wäschewarenerzeugung, Stoffdesign, Nachtwäsche, Berufsbekleidung auf Maß oder in Kleinserien, Damenblusen, und für das Maßhemd. Wir sind der älteste Wiener Fachbetrieb in diesem Segment, der seine Produkte in Wien herstellt. Das Maßhemd und die Maßbluse wird nach individuellen Maßen und im persönlichen Dialog mit dem Kunden kreiert. Jeder Schnitt wird per Hand in unserer hauseigenen Werkstatt erstellt. Ein Probehemd wird angefertigt und bei einem Anprobetermin werden noch Details besprochen und gegebenenfalls kleine Änderungen für eine optimale Passform vorgenommen, dannach erstellen wir den individuellen Schnitt. Bei unserer umfassenden Stoffauswahl ist für jeden etwas dabei – wir beraten Sie gerne.

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Öffnungszeiten: Mo – Fr 11.00 – 18.00 Uhr sowie Sa 11.00 – 16.00 Uhr


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ALICE IN HER

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PALACE

Freunden des gepflegten englischen Upperclass Countryside Lifestyle ist Alice NaylorLeyland vermutlich bereits ein Begriff. Die Mutter von drei kleinen Kindern begeistert nicht nur die Instagram-Gemeinde mit ihren traditionellen Looks (sehr zeitgenössisch interpretiert), sondern mittlerweile auch Leser der amerikanischen Vogue und hat mit ihrem Onlinehandel gleichen Namens der Tisch­ kultur neues Leben eingehaucht.

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1. Kleid „Valencia“, von Emilia Wickstead bei net-a-porter.com, um € 1.100 | 2. Pom-Pom Mules (Vintage), von Aquazzura, um € 350 | 3. Teller in Gemüseform, bei www.alicenaylorleyland.com, ab GBP 30 | 4. Betthaupt, von Eichholtz, um € 1.560 | 5. Kerzenständer in Leopardenform, von www.alicenaylorleyland.com, um € 50 (für das Paar) | 6. Notizbuch „Guilty Pleasures“, von Smythson, um € 110 | 7. Bast-Ballerinas, Limited Edition, ältere Kooperation, Alice Naylor-Leyland for French Sole, um GBP 190 | 8. Ohrringe „Aqua & Tansania“, 13,9 ct, Diamanten 0,73 ct, Weißgold, von Rozet & Fischmeister, um € 3.950

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Rauhensteingasse 7 I 1010 Wien


Tischuhr mit AchtelStundenschlag London, um 1740, „Ledeirk London“ auf Platine signiert, Bronze, graviert, feuer­ver­goldet und versilbert, ⅛-Stundenschlag auf Glocke auf Anfrage, Wecker auf Glocke, 9 x 7,7 cm, Höhe: 6,5 cm

ZEIT.MESSEN – ZEIT.MESSER DIE GESCHICHTE DER UHR

„Die Zeit, die ist ein sonderbares Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie.“

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Aus der Oper „Der Rosenkavalier“, Libretto von Hugo von Hofmannsthal (1874–1929), einem der wichtigsten Repräsentanten der Wiener Moderne und Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

eit Jahrtausenden teilen die Menschen den Tagesablauf ein. Die großen Philosophen der Antike beschäftigten sich mit der Frage, ob die Zeit im menschlichen Bewusstsein erst „erschaffen“ wird oder unabhängig davon sachlich vorhanden ist. Tatsache ist, dass Uhren als „Zeitmes­ ser“ heute zu einem unverzichtbaren Requisit unseres Lebens geworden sind. Eine Studie von Apple besagt, dass wir bewusst oder unbewusst bis zu 4- bis 5-mal in der Stunde auf unsere Uhr blicken, jede von ihnen ein kleines Kunstwerk mit einer erstaunlichen Geschichte. Wie so viele Erfindungen liegt auch der Ursprung der Zeiteinteilung im Gebiet der Wiege unserer Kultur, in dem bereits im 11. Jahrtausend vor Christus besiedelten fruchtbaren, zwischen Euphrat und Tigris gelegenen Zweistromland Mesopotamien. Hier in Babylon berechnete man erstmals den Tag mit 24 Stunden. Seit der Antike bis weit in das 19. Jahrhundert dien­ ten zur Zeitbestimmung Sonnenuhren, bei welchen

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ein einen Schatten werfender Stab auf einem skalierten Ziffernblatt die Stunden anzeigte. Der Nachteil war, dass sie vom Sonnenlicht oder von der Witte­ rung abhängig und in geschlossenen Räumen oder im Schatten nicht funktionsfähig waren. Nachweislich ab etwa 1400 vor Christus wurden die ersten Wasseruhren verwendet. Das Prinzip war einfach: Aus einem Gefäß rann durch ein Loch das Wasser in das untere Gefäß, der Wasserstand zeigte die verstrichene Zeit an. Wenn Frost den Wasserablauf behinderte, wurden Fackeln aufgestellt oder das Was­ ser durch Quecksilber ersetzt. Später verwendete man, um eine Zeitanzeige zu ermöglichen, einen mit einen Räderwerk verbundenen Schwimmer. Die Griechen nannten diese Wasseruhr „Klepshydra“ („Wasserdieb“) und setzten sie bei Gericht zur Begrenzung der Redezeit ein – vermutlich stammt daher die Redewendung „seine Zeit ist abgelaufen“. Um etwa 250 vor Christus wurde in Griechenland das


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Astrolabium verwendet, ein scheibenförmiges astro­ nomisches Instrument zur Darstellung der Bewegung der Gestirne und zur Winkel- und Zeitmessung. Die Römer übernahmen die Techniken der Griechen und verbreiteten sie über das ganze Römische Reich, doch mit dessen Niedergang verschwand auch dieses Wissen. Während es in den nachfolgenden Jahrhunderten in vielen Gegenden Europas sehr dunkel wurde, erblüh­ ten in den islamischen Ländern die Wissenschaften – und die Kunst des Baus von Wasseruhren in Form von prachtvollen Figuren-Automaten. Berühmtheit erlangte die Elefantenuhr des Per­ sers al-Dschazarī (1136–1206), die erste Uhr mit einem Automaten, der nach einem bestimmten Zeitabstand erneut ablief. Sie hatte die Form eines lebensgroßen Elefanten, der eine Sänfte mit Figuren trug. Angetrieben wurde der Automat durch eine Wasseruhr im Inneren des Elefanten, die Figuren bewegten sich zu jeder ganzen und halben Stunde und der mechanische Vogel am Baldachin der Sänfte begann zu singen. Urkundlich erwähnt wurde eine Wasseruhr mit einem Automa­ ten, die der Kalif Hārūn al-Raschīd (763–809) dem fränkischen Kaiser Karl dem Großen (747–814) zum Geschenk machte. Auch im fernen China bediente man sich des Prinzips der antiken Einlauf- und Auslaufuhren. So baute um 725 ein Mönch eine mit Wasserkraft betriebene astronomische Uhr, deren Schaufelrad innerhalb von 24 Stunden eine vollständige Umdrehung durchführte. Jede Stunde läutete eine Glocke, eine Trommel schlug jede Viertelstunde. „Feueruhren“, bei denen eine brennende Harzmischung in Bronzeschalen quer darüber gespannte Fäden mit daran befestigten Metallkugeln zum Verglühen brachte, wurden in China und Japan nur bei Kulthandlungen verwendet.

terkerze und übertrug die Einteilung mit Schablonen auf weitere Kerzen. Das Bienenwachs stellten die Mönche selbst her. Ebenso wurde in den königlichen Gemächern die Zeit gemessen. Der Chronist des eng­lischen Königs Alfred des Großen (848–899) berichtete über dessen Tagesablauf. Dieser bestand aus 8 Stunden für die öffentlichen Pflichten des Königs, 8 Stunden für Studieren, Essen und Schlafen sowie 8 Stunden für das Gebet. Um diesen streng eingeteilten Tagesablauf durchhalten zu können, benötigte der Kaiser täglich 6 Kerzen zu je 4 Stunden Brenndauer. Ab dem 14. Jahrhundert wurden in Europa Sanduhren verwendet. Zentren der Herstellung waren Nürnberg und Venedig, da man dort über entsprechende Sandvorkommen verfügte. Die ältesten Exemplare bestanden aus zwei miteinander verbundenen Glaskolben, durch eine Lochblende aus Metall oder Holz rieselte der Sand. Infolge von Abnützung und Lufteintritt wurde die Sanduhr nach längerem Gebrauch allerdings ungenau. Erst im 18. Jahrhundert gelang es, eine Sanduhr aus einem Stück Glas zu fertigen. Die Versiegelung durch Verschmelzung der Einfüllöffnung für den Sand verbesserte deren Genauigkeit. Aus Glas waren auch die Ölbehälter der aus Zinn gefertigten Öllampenuhren, die seit dem 16. Jahrhundert bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in Mittel­ europa verwendet wurden. Die Zeit las man an der am Ölbehälter angebrachten Stundenskala ab.

Erst die bahnbrechende Erfindung der „Hemmung“, des Gangreglers, machte aus den mechanischen Ge­ trieben, welche bereits zum Antrieb der Automaten verwendet wurden, Zeitmesser, die auf den Türmen von Rathäusern, Kirchen und Uhrtürmen installiert wurden und nun die Laterndluhr „F. Schönberg in Wien“ genaue Zeit zur Öffnung von StadtWien, erste Hälfte 19. Jahrhundert toren, Gerichts- und Marktzeiten sowie andere wichtige Zeiten des Tages und der Nacht angaben. Angetrieben wurden die ältesten Räderuhren Der Umstand, dass eine Kerze bei gleichem Durchunter Verwendung eines langsam fallenden Gewich­ messer gleichmäßig abbrennt, führte ab dem tes, welches an einem Seil oder an einer Kette am An9. Jahrhundert in Europa zur Einführung der Kertriebsrad der Uhr befestigt war. 1335 wurde die erste zen- oder Stundenuhren. Diese wurden hauptsächlich Räderuhr urkundlich in Mailand erwähnt, 1344 die in Klöstern zur genauen Einhaltung der Gebetszeiten Schlaguhr erfunden. In der Folge verbreitete sich diese verwendet. Um die Skalierung zu bestimmen, richtete Technik in ganz Europa. Durch die neuen Erkenntman sich nach der Gebetsdauer, markierte eine Mus-

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Werk der Tischuhr mit Achtel-Stundenschlag im geöffneten Zustand (Bild im geschlossenen Zustand am Anfang des Artikels)

nisse aus Mathematik und Astronomie entstanden monumentale astronomische Uhren, die zusätzlich zur Zeitangabe die Lage von Sonne und Mond, die Mondphasen, Tierkreiszeichen sowie die Planetenstellungen anzeigten. Gleichzeitig erfolgte die Entwicklung zur kleinen eisernen Uhr für den Hausgebrauch des Adels oder wohlhabender Bürger. Hergestellt wurden diese von Schlossern und Büchsenmachern, der Beruf des – in Zünften organisierten – Uhrmachers entstand. Bekannt sind auch hölzerne Räderuhren, die sich ab dem frühen 17. Jahrhundert in Mitteleuropa stark verbreiteten. Frühe Räderuhren besaßen nur einen Stundenzeiger, erst um das Jahr 1700 wurden der Minutenund der Sekundenzeiger eingeführt. Bereits im 15. Jahrhundert gelang es durch neue Erfin­ dungen sowie durch die Verwendung von Messing für die Zahnräder, die Uhren kleiner zu bauen. Die erste tragbare Uhr, vermutlich in Form eines kleinen, runden Behälters, des sogenannten „Bisamapfels“, der als Duftstoffbehälter am Körper getragen wurde, soll der Nürnberger Schlossermeister Peter Henlein (1479 oder 1485–1542) gebaut haben. 1512 schrieb der Humanist und Theologe Johannes Cochläus (1479–1552), einer der schärfsten Gegner von Martin Luther, in seinem Werk „Brevis Germaniae Descriptio“, dass diese Uhren an die 40 Stunden liefen, „auch wenn sie in einer Tasche in den Falten des Gewandes getragen werden“.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurden in Nürnberg, damals Hochburg der Uhrmacherkunst, Taschenuhren in Eiform, die sogenannten „Nürnber­ ger Eier“, hergestellt. Weitere technische Erfindungen ermöglichten ab dem 17. Jahrhundert die Produktion von Uhren von allerhöchster Qualität in England, Frankreich und Deutschland. Unter anderem wurden Miniaturuhren am Fingerring oder am Degenknauf getragen. Aus den deutschen Zentren Augsburg und Nürnberg stammen viele prachtvolle Entwürfe mit Gehäusen in Tierformen und aus edlen Metallen wie Silber und Gold. Eine weitere bedeutende technische Neuerung bei Stand­uhren war die Einführung des Pendels. Der Universalgelehrte Galileo Galilei (1564–1641) hatte zwar bereits 1583 die Pendelgesetze beschrieben, doch verwendeten Wissenschaftler seinerzeit für kurze Zeitabschnitte oftmals den eigenen Pulsschlag. Unabhängig davon entwickelte der holländische Astronom und Mathematiker Christiaan Huygens (1629–1695) eine Uhr mit Pendel und meldete seine Erfindung 1656 zum Patent an. Die neuen Uhren erreichten eine Ganggenauigkeit von 10 Sekunden am Tag – ein Rekord, der erst Jahrhunderte später gebrochen wurde. Huygens war auch maßgeblich an der Entwicklung von Taschenuhren beteiligt, die sich allerdings nur Begüterte leisten konn­ ten und zum Symbol für Reichtum wurden.

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Bild links: Die Elefantenuhr des al-Dschazarī (1136–1206) war ein mittelalterlicher Automat in Form einer lebensgroßen Nachbildung eines Elefanten, der mithilfe einer Wasseruhr die Zeit anzeigte. Bild unten: Sonnenuhr aus Schiefer, Gnomon, Eisen, Nordfrankreich, 1658; Foto: Museum Golling, www.burg-golling.at

Zentrum der Uhrmacherkunst wurden nun die Niederlande und England. Von dort kamen die ersten Bodenstanduhren, die sogenannten „Grandfather Clocks“. Auch die „Bracket Clock“, eine Uhr zum Aufstellen auf Kommoden oder Kaminen, stammt aus England, während die „Pendule“, eine meist auf einer Wandkonsole stehende Uhr, sich von Frankreich aus verbreitete. Dass man bereits mit Uhren reiste, belegen die im 18. Jahrhundert in England gebauten, meist mit Schlagwerk und oft auch mit Spielwerken ausgestatteten „Kutscheruhren“, aus welchen sich die englische „Carriage Clock“ und die französische „Pendule d’Officier“ entwickelten. Die ersten „Armbanduhren“ für Damen entstanden, indem man Miniaturührchen auf Bänder nähte, die am Handgelenk getragen wurden. Kaiserin Joséphine de Beauharnais (1763–1814), Ehefrau von Napoleon Bonaparte, ließ von der Pariser Hofjuwelierin Marie-Étienne Nitot 1806 für ihre Schwiegertochter Amalie Auguste als Hochzeitsgeschenk zwei mit Perlen besetzte Bänder anfertigten, von denen eines einen mechanischen Kalender, das andere ein Miniührchen trug. Der Schweizer Uhrmacher Abraham Louis Bre­ guet (1747–1823) baute seine erste Armbanduhr 1810 für die jüngste Schwester Napoleons, Caroline Murat, Königin von Neapel.

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Professor Kristian Scheed, Uhrenexperte und Ge­ schäftsführer bei Lilly’s Contempory Art in Wien, weiß Folgendes zu berichten: „Ende des 18. Jahrhunderts erfuhr der österreichische Kaiser, dass eine vazie­ rende (Anm.: umherziehende) Uhrma­ cher-Kolonie am Regensburger Hof vergeblich Ar­beit suchte. Er ließ sie nach Wien rufen und gab ihnen Steuer- sowie Niederlassungsfreiheit. In Verbindung mit den ansässigen Meistern wurde so der Grundstein zu einer höchst erfolgreichen, etwa sechs Jahrzehnte dauernden Hochblüte der Wiener Uhrmacherei gelegt. Feuervergoldete Offiziers-Reiseuhren und Bronzeuhren, kostbare Uhren mit Musikwerken, Bilderuhren mit Automaten und Musik sowie die präzisen, wunderschönen ,Laterndluhren‘ verhalfen den mehr als 300 in Wien ansässigen Uhrmachern und einigen Meistern im heutigen Ungarn und Polen bald zu absoluter Weltgeltung, die sich in einer Exportquote von etwa 80 Prozent niederschlug.“ Die „maschinelle Revolution“ des späteren 19. Jahr­ hunderts läutete aber auch das Ende der handwerklichen Fertigung ein. Mit der im 19. Jahrhundert einsetzenden Industrialisierung konnten Taschenuhren zwar in größeren Mengen produziert werden, sie blieben aber immer noch ein Statussymbol. Männer trugen diese meist an einer Uhrkette, Frauen an Ketten um den Hals oder an einer Broschierung. Beim Militär erkannte man schon bald den Vorteil einer Uhr am Handgelenk. 1880 vergab die deutsche Kriegsmarine einen Großauftrag, im Burenkrieg 1899–1902 trugen britische Soldaten Armbanduhren der Firma


Die erste Omega Armbanduhr aus dem Jahr 1900 Zifferblatt aus weißem Emaille, arabische Ziffern, gebläute Poire-Zeiger

OMEGA, die sich auch im Ersten Weltkrieg bewährten. Die Firma Cartier entwickelte für die USArmee die sogenannte „Tank Watch“. Mit der einsetzenden Berufstätigkeit und mit Beginn des Ersten Weltkrieges, als in Fabriken vermehrt Frauen anstelle der in den Krieg gezogenen Männer arbeiteten, setzte sich die Armbanduhr auch hier durch. Als 1923 der Engländer John Harwood (1893–1965) die Automatikuhr entwickelt, die sich durch die Armbewegungen des Trägers selbst aufzieht, der deutschstämmige Hans Wildsorf (1881–1960), Gründer der Rolex-Uhren AG, 1926 eine wasserdichte Uhr auf den Markt brachte und die Uhren nach 1930 auch noch stoßsicher wurden, verdrängte die Armband­uhr endgültig die Taschenuhr. Die derzeit genaueste Uhr, eine Atomuhr, gibt es seit dem Jahr 1949. Anfang der Siebzigerjahre setzten sich Quarzuhren durch; Letztere machen heute, auf die Verkaufszahlen bezogen, den Hauptteil des Uhrenweltmarktes aus. Mit der Verbreitung des Smartphones und der Smartwatches, welche die Funktionen einer Armbanduhr mit jenen eines Smartphones vereinen, hat die traditionelle Armbanduhr eine starke Konkurrenz bekommen – doch verdrängen wird sie sich nicht lassen. Schließlich ist die Uhr am Handgelenk nicht nur ein Zeitmesser, sondern schmückendes Accessoire, geliebtes Statussymbol und Anlageobjekt.

Barockuhr mit Wochengang Erlau (Eger)/Ungarn, erste Hälfte 18. Jahrhundert, Gangdauer 1 Woche, Höhe: 62 cm

DIE UHRENSAMMLUNG IM MUSEUM BURG GOLLING/Salzburg Im Salzburger Tennengau, in einer strategisch wichtigen Lage an der alten Römerstraße, liegt inmitten des Ortes Golling die im 13. Jahrhundert errichtete Burg Golling. 1971 wurde das Museum eröffnet, welches heute zu den großen Regionalmuseen im Land Salzburg zählt. Die umfangreiche Fossiliensammlung mit Exponaten aus dem Tennengau hat ebenso überregionalen Rang wie die Sammlung von fluoreszierenden Mineralien. 2007 besuchten Otto und Regina von Habsburg das Museum. Eine besondere Attraktion ist das Uhrenmuseum im Turmzimmer des mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichneten Museums, darunter Österreichs zweitgrößte Taschenuhrensammlung. Dem Gründer des Museums sowie dessen ehrenamtlichem Kustos Erich Urbanek gelang es, im Jahr 2011 die Sammlung der Prinzessin Anna Marie zu Ysenburg und Büdingen als Stiftung für das Museum erwerben. Ein weiteres Highlight des Uhrenmuseums ist die voll­ kommen eingerichtete alte Werkstätte des Gollinger Uhrmachermeisters Georg Metzenrath. Text: Eva von Schilgen SCHLOSSSEITEN

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Fotos: © The Watch Book by Gisbert L. Brunner & Christian Pfeiffer-Belli, published by teNeues, www.teneues.com | Zenith, © Zenith | Cartier, © Cartier

ZEITHORIZONT „ZEIT IST DAS, WAS MAN AN DER UHR ABLIEST.“ (wusste schon Albert Einstein)

Ob als Investment oder als Schmuckstück – die Uhr als solches hat noch weitaus mehr zu bieten als die bloße Messung der Zeit. Eine persönliche Reise durch die Uhrenlandschaft auf der Suche nach einem adäquaten Erbstück für meinen Sohn, das sich vielleicht noch als taugliches Asset entpuppt.

Text: Beatrice Tourou

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elten wird einem so sehr bewusst, wie schnell die Zeit verfliegt, als wenn man das Aufwachsen eines Kindes begleitet. Und nichts eignet sich demnach besser, um das Kostbarste, das uns gegeben wird, sprich die Zeit, mit dem wohl symbolträchtigsten Ge­schenk festzuhalten oder viele Male abzulesen. Der Gedanke, meinem durchaus jungen Sohn (gerade zwei geworden) eine Uhr kaufen zu wollen, kam zufällig. Die Zinsen auf dem Sparbuch sind nicht der Rede wert, also warum nicht in ein Asset investieren, das einem Freude schenkt und vielleicht auch noch wertstabil ist? Man denkt an Kunst, wobei man mit ein paar Tausend Euro ja viel­ leicht nur in der Kunstdruckgattung fündig werden würde; bei einer Uhr hingegen darf man auf klingende Namen mit reichlich Wachstumspotenzial hoffen, gemäß dem Spruch: „Ich mag mein Geld am liebsten, wo ich es sehen kann: am Handgelenk.“ Mein Mann hat sich vor ei­nigen Jahren eine Vintage-Rolex als sportliche Uhr für das Wochenende zugelegt und wurde in der Chronothek (Spezia­ listen für Vintage-Uhren in der Wiener Innenstadt) so gut beraten, dass die Uhr überraschenderweise den Wert innerhalb von 5 Jahren verdoppelt hat. Ähnlich wie wir verbringen viele unserer Freunde lustvoll viel Zeit auf chrono24.de, wo die wohl begehrteste Funktion der Wertindex ist – ein Onlinetool, das dem Besucher sofort verrät, wie sich der Wert der nachgefragten Uhr über die Jahre entwi­ckelt hat.

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„Je kleiner die Edition, desto interessanter für Käufer.“

EXPERTENBUCH Der renommierte Armbanduhrenexperte und -historiker Gisbert L. Brunner lässt uns an seinem umfangreichen Fachwissen teilhaben. Dieser Band ist ein unfehlbares Geschenk für den Uhrensammler und für jeden, der es werden möchte.


Die gravierte Rückseite der Tank von Cartier, die Jacqueline Kennedy-Onassis von Stanislaw Radziwill geschenkt bekam. Sie trug ausschließlich ein Echsenlederarmband.

Foto: Instagram

„Es ist ein bisschen wie in der Kunstszene: Schwer zu sagen, was genau sich am besten entwickeln wird.“

Foto: Christie’s

Fotos: © The Watch Book Compendium – Gisbert L. Brunner & Christian Pfeiffer-Belli, published by teNeues, www.teneues.com | Heritage Anniversary Place Girardet 1867, 2016, Girard-Perregaux, © Girard-Perregaux

Wie bei Schmuck und Kunst ist auch bei Uhren der historische Hintergrund der Preis­katalysator. Berühmte Träger oder tragende Momente lassen den Wert einer Uhr in die Höhe schnellen. Ebenso gesucht sind Kleinst­auflagen; hier lassen sich nach dem Gesetz der Nach­frage-Angebot-Dynamik gewisse Wertsteigerungen erzielen. Was sind nun allerdings die Uhren, die im Moment besonders gefragt sind? Lukas Schullin vom Uhren­haus Schullin im Looshaus erklärt, dass zurzeit die längste Warteliste für eine blau-rote GMT Master II von Rolex besteht. Auch für Schullin gilt Rolex als jene Marke, welche die stabilste Wertentwicklung vorweisen kann. Klar, dass er seiner Frau Oriane zur Geburt ihres Sohnes eine Rolex gekauft hat, Modell „36 mm Datejust Stahl“. Eine Möglichkeit, um mir ein umfangreiches Bild über die aktuellen Uhrentrends zu machen, wäre natürlich ein Besuch auf der Baselworld, wo sich alljährlich die Uhrenszene trifft – aber so fundiert muss mein Uhrenkauf gar nicht sein. Ein solides Stück mit ei­ner schönen Gravur auf der Rückseite, ähnlich wie in der Abbildung unten, soll es werden. Diese klassische Tank von Cartier ist selbst„Man braucht natürlich auch ein verständlich keine gewöhnliche Uhr, glückliches Händchen beim Vinsondern ein Geschenk, das Jackie tage-Uhren-Kauf“, erklärt Franziskus Kennedy von ihrem Schwager Prinz Kriegs-Au, der in seinem Geschäft Lukas Schullin Stanislaw „Stas“ Radziwill im FebHügler in der Wiener Innenstadt ruar 1963 erhielt. Das schöne Stück nicht nur Schmuck, sondern auch mit persönlicher Gravur wurde um Uhren verkauft, diese allerdings 379.500 US-Dollar bei Christie’s versteigert. nach­rangig. „Die Margen sind bei Vintage-Uhren oft sehr gering, man braucht das notwendige Volumen für Es muss ja nicht staatstragend sein – ein persönlicher dieses Geschäft“, weiß der Juwelier. Den Uhrenhandel Spruch, ein paar liebende Worte, die Initialen, etwas, das überlässt er daher lieber den Profis; aber wenn ihm ein vielleicht zeigt, wie viele Gedanken ich mir um dieses schönes Stück in die Hände fällt, darf sich der Kunde Geschenk gemacht habe. Lukas Schullins erste Uhr war über einen günstigen Preis freuen, denn lange möchte eine TAG Heuer, heute trägt er Rolex. Warum also nicht Franziskus nie etwas auf Lager halten. „Im Moment hagleich auf die wertsolideste aller Uhren setzen und dem ben wir eine schöne Jaeger-LeCoultre Master Perpetual Sohn erklären, er bekommt die eine und dann keine an750 Roségold aus dem Jahre 2002 um 12.900 Euro im dere mehr, bis er die Erbschaft seines Vaters antritt. AnGeschäft. Überhaupt ist LeCoultre eine Marke, die undererseits: Einen 14-Jährigen mit Rolex-Firm­uhr in der gerechtfertigt unter dem Radar läuft. Eine großartige Wiener Innenstadt Tuchlauben-Eis schlecken sehen, ist Manufaktur“, so Kriegs-Au. Die Jahrhundertuhr scheint möglicherweise auch nicht der richtige Eindruck. Dann allerdings die persönliche Rolex – ein gewöhnliches bleiben wir vielleicht doch bei Swatch und lassen das InEdelstahlmodell – von Paul Newman gewe­sen zu sein, vestment im Tresor, bis der Filius den Wert von Geld die im Jahr 2017 um 17,7 Millionen Dollar versteigert schätzen gelernt hat. Und vor allem den der Zeit. wurde und seither als teuerste Armbanduhr der Welt gilt. Diese wie ein Aktienindex anmutende Darstellung überzeugte sogar das Mutterherz, also habe ich mich kurzum entschlossen, mein Geld in eine Uhr zu investieren. Das Erste, was professionelle Uhrenverkäufer raten, ist, sich nicht an dem Investment und an der Aussicht auf etwaigen Profit zu orientieren, sondern eine Uhr zu kaufen, die einem gefällt. Gleiches hört man übrigens auch bei Edelsteinen, Kunst oder Autos. Hauptsache, das Herz erfreut sich an so viel Schönheit. Gut, man kann sich leicht in eine Uhr verlieben, und die Komplikationen sind mittlerweile so ausgefeilt, dass diese durchaus an Anmutung mit jedem Schmuckstück mithalten können. Diamantenbesetzte Damenuhren gibt es mitunter selbst in der sportlichen Variante. Wie nun wählen, wenn man die Auswahl hat? Ist man budgetär eingeschränkt, fällt die Mondphasen-Uhr von Patek Philippe schon mal weg. Selbst eine „Nautilus“ ist außer Reichweite. Aller­dings bekommt man um circa 10.000 Euro bereits eine große Auswahl an Rolex-Uhren, denn diese werden als Basis aller Uhreninvestments gehandelt.

@wmbrownproject hat auf Instagram diese Cartier-Tank-Rückseite gezeigt: Die HollywoodIkone George Folsey Jr. wurde von John Landis damit beschenkt.

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AUTHENTIFIZIERUNGSKLASSEN Kategorie I a: 100 Prozent Komplett original im Zustand der ursprünglichen Fertigung; außer technischen Wartungen und Reparaturen mit Originalteilen keine technischen oder optischen Veränderungen. Kategorie I b: 90 Prozent Komplett original im Zustand der ursprünglichen Fertigung. Wie I a, aber mit optischer Aufarbeitung einzelner Teile, wie z. B. des Gehäuses und/oder des Ziffernblatts mit dem Ziel, diese Teile aufgrund ihrer Abnutzung wieder in den Originalzustand zu versetzen. Je nach Art der Aufarbeitung kann diese Uhr auch in Kategorie II eingestuft werden. Bild oben: Rattrapante-Chronograph, eines von 12 Exemplaren, die produziert wurden, 1942; Foto: Christie’s, Geneva Bild unten: Oyster Precision, 1926: Die britische Schwimmerin Mercedes Gleitze trug diese Uhr, als sie im Oktober 1927 den Ärmelkanal durchquerte; Foto: Christie’s, Geneva

Kategorie II: 75 Prozent Komplett original, aber nicht vollständig im Zustand der ursprünglichen Fertigung. Einzelne Teile oder Komponenten wurden durch originale, aber nicht im ursprünglichen Fertigungszustand vorgesehene Teile ersetzt. Zu vernachlässigen sind Ersatzteile, die nicht mehr im Originalzustand beschafft werden können und in ihrer Summe nicht als wesentliche Veränderungen zu betrachten sind (einzelne Krone, Drücker etc.). Kategorie III: 65 Prozent Nicht komplett original und nicht im Zustand der ursprünglichen Fertigung. Einzelne Teile oder Komponenten wurden durch nicht originale Teile oder nicht passende Originalteile ersetzt, um die Funktionalität wiederherzustellen.

DIE ROLEX-BIBEL Neue, aktualisierte und erweiterte Ausgabe des Standardwerks; mit informativen Texten und einer Vielzahl von Bildern wird der weltbekannten Marke Rolex ein Denkmal gesetzt.

Kategorie IV: 55 Prozent Teilweise original, vermischt mit reproduzierten oder nicht passenden Originalteilen („Mariage“). Kategorie V: 25 Prozent Fälschung mit Originalteilen.

Fotos: © THE WATCH BOOK ROLEX – Updated and Extended Edition of the Reference Work by Gisbert L. Brunner, published by teNeues, www.teneues.com | Oyster Precision, 1926: Mercedes Gleitze wore this watch when she swam across the English Channel on October 21, 1927, © Christie’s, Geneva | Rattrapante chronograph, one of twelve watches produced, 1942, © Christie’s, Geneva

Walter Castillo ist begeisterter Sammler von historischen Flieger- und Militäruhren. Er ist Betreiber des Internetforums Vintage-Time.de, das sich seit 2007 dem Thema klassische Uhren mit Schwerpunkt Flieger- und Militäruhren widmet. Er erklärt die Details bei Vintage-Uhren:


THOMAS GRILL Seit 30 Jahren verkaufen Thomas Grill und Rudolf Haider in ihrem Geschäft in der Wiener Bräunerstraße Vintage-Uhren. Grill, der Uhrenliebhaber, und Haider, ein leidenschaftlicher Oldtimer-Sammler, fanden auf einem Flohmarkt zueinander und beschlossen, gemein­ sam das Geschäft in der Wiener Innenstadt zu eröffnen. Überwiegend bei Sammlern bekannt, steht das Geschäft auch Neueinsteigern offen, denn selten findet man so viel Uhrenkompetenz in einem Raum. SCHLOSSSEITEN: Was bestimmt den Wert der Uhr? Thomas Grill: Grundsätzlich sind Angebot und Nachfrage für den Wert einer Uhr verantwortlich, aber auch die Emotion, das Prestige, die Geschichte der Uhrenmarke und anderes mehr spielen eine wesentliche Rolle.

© The Watch Book by Gisbert L. Brunner & Christian Pfeiffer-Belli, published by teNeues, www.teneues.com, Patek Philippe

Welche Marke ist die wertsolideste, hat also den höchsten Wiederverkaufswert? Rolex – in Relation zu ihrem Anschaffungspreis. Wie funktioniert der Uhrenmarkt als solcher? Welche sind die Einsteigermodelle, welche die Superstücke? Was ist quasi der Anlagehorizont, wenn man auf Wertzuwachs hofft? Einsteigermodelle gibt es bereits ab 1.000 €, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt; in Uhren nur um des Wertzuwachses willen zu investieren ist jedoch eine riskante Variante. Besser ist es, in Uhren zu investieren, weil sie einen begeistern. Woran erkennt man einen Investor, woran einen Sammler? Ein Sammler hat einen emotionalen Zugang zum Thema und hofft zumindest auf Wertstabilität, während für einen Investor ausschließlich die Rendite zählt. Was sagt die Uhr über den Träger für Sie aus? Am Detail kann man den Connaisseur vom Parvenu unterscheiden. Welche war Ihre erste Uhr? Und welche ist jetzt Ihre Alltagsuhr? Ein Omega-Chronograph aus den 1940er-Jahren. Tragen Sie zum Frack Uhr? Welche zum Smoking? Nur ein Parvenu trägt eine Armbanduhr zum Frack.

Ein ausgesuchtes Patek Philippe Portfolio aus dem Watch Book

Welcher Uhrentrend ist gerade zu verzeichnen? Der Trend zur Sportuhr ist ungebrochen. Für welche Uhren gibt es im Moment die längsten Wartelisten? Patek Philippe „Nautilus“ und Sportmodelle von Rolex. Wo trifft sich die Uhrenelite und wann? Baselworld? Oder gibt es noch Geheimtipps? Macht es Sinn, als Laie dort hinzupilgern, um sich zu informieren? In der Chronothek – während der Öffnungszeiten ;) Wer ist der typische Rolex-Käufer, wer kauft Patek? Stereotypen gibt es nicht. Was war das seltenste Exemplar, das sie jemals in Händen hielten – und war der Mythos gerechtfertigt? Das war eine Rolex Chronograph Daytona „Paul Newman“, Ref. 6265. Definitiv! Welche Uhr hat Sie schon enttäuscht? Uhren haben mich noch nie enttäuscht, sie bereiten mir Freude. Welche Uhr haben Sie Ihrer Frau geschenkt und warum? Das war eine Rolex Oyster Perpetual Airking aus ihrem Geburtsjahr. Diamanten auf Herrenuhren – ja oder nein? Definitiv, allerdings nur auf dem Ziffernblatt einer Rolex Day-Date in Platin. Was wird Ihre nächste persönliche Anschaffung werden? Ich lasse mich überraschen ... Interview: Beatrice Tourou

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Johannes Hoyos

FERIENCHALET BREITENEBEN

Historisches Kartäuserhaus inmitten wertvollster Natur Friedlich eingebettet inmitten der weitläufigen und ökologisch wertvollen Wiesen und Wälder der Hinterbreiteneben ruht das Gutshaus Breiteneben. Ursprünglich wurde das charakteristische Kartäuserhaus wohl vor dem 16. Jahrhundert errichtet. Benannt nach dem breiten und ebenen Bergrücken zwischen Bodingbach und dem wundervollen Bergsteigerdorf Lunz am See hat es nahezu unverändert die Jahrhunderte überdauert.

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Das Ferienhaus liegt in absoluter Alleinlage.

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„Hier kommen vor allem Familien her, die Ruhe und Platz suchen“, sagt Hoyos. Im Sommer und Herbst lädt der Ötscher mit seinen spektakulären Gräben zum Wandern ein. Mutige kühlen sich im Lunzer See ab, der im Winter zu einem Eislaufplatz gefriert. Auch die umliegenden Skigebiete wie Maiszinken oder Hochkar locken. Rund um das Haus ist aber die Wiese der größte Abenteuerspielplatz.

Die Jahresinschrift „1796“ in der Marienschnitzerei am Hauptbalken der geschnitzten Holztram-Stubendecke erzählt dem Betrachter von einer lange vergangenen Zeit. Einer Zeit, als Napoleon Bonaparte Joséphine de Beauharnais heiratete und die Premiere von Goethes „Egmont“ in Weimar gefeiert wurde. Die Hinterbreiteneben bietet knapp 300 m² Wohnfläche und wurde mit alten Werkstoffen nach traditionellem Vorbild in jahrelanger Hand­ arbeit liebevoll renoviert. Dabei hat man, wo nötig, in höchster Zurückhaltung, aber modernster Umsetzung die Technik des 21. Jahrhunderts integriert. So wurden die alten Holzböden, der Schlupfkamin mit alter Selch und Brotbackofen, die niedrigen historischen Türen und auch Einzelelemente wie die geschnitzte Ochsenblutdecke original erhalten. Ergänzt wurden historische Baumaterialien wie zum Beispiel originale Kachelöfen aus dem 16. Jahrhundert, die – via App gesteuert – die Zimmer auf das Grad genau temperieren. Weiters finden sich Annehmlichkeiten wie ein Sichtkamin im Salon, guter WLAN-Empfang im ganzen Haus, eine Panoramasauna und ein wunderbarer Hot Pot im Garten.

Das auf 750 m Seehöhe liegende Gebäude mit dem typi­ schen, Ruhe ausstrahlenden Krüppelwalmdach überschaut, gänzlich ungestört von Zeichen menschlicher Bautätigkeit, die ökologisch wertvollen und naturnah bewirtschafteten Wiesen. Es ist einzigartig in seiner romantischen, offen liegenden Einzellage wie auch mit seinen vielen traditionellen Attributen.

Man schreitet hier über jahrhundertealte Holzböden und hat die Wahl, in einem sich wie von Magie selbst heizenden Zimmer seine E-Mails zu durchforsten oder doch besser die Stille zu nutzen, um ein gutes Buch zu lesen. Auch kann man wählen, ob man in einer authentisch erhaltenen Kuchl auf einem Holzofen kochen oder die gewünschten Speisen doch lieber in einer modernen Küche zubereiten

it viel Zeit, Ruhe und Einsatz hat Johannes Hoyos die lange im Dornröschenschlaf liegende Hinterbreiteneben revitalisiert. Seit er das historische Land- und Forstgut in der Ybbstaler Alpenregion vor knapp zwanzig Jahren von seinem Großonkel Alexander Prinz von Bayern vermacht bekam, erfüllt er dieses von der Zeit losgelöste Ensemble in Lunz am See mit neuem Leben. Eingefügt in die umgebende Landschaft mit dem neu eröffneten Haus der Wildnis, nahe des UNESCO Weltnaturerbes „Wildnisgebiet Dürrenstein“, erstrahlt die Hinterbreiteneben heute als ganz besonderes Luxus-Ferienchalet für ein bis zwei Familien mit Kindern.

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Salon mit Ochsenblutdecke und Kamin

SCHLOSSSEITEN 47 Das Herrenzimmer


Im ehemaligen Pferdestall steht eine Skulptur von Hans Kupelwieser.

Die Zeit als Almhaus

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Der Hot Pot wird mit Holz aus dem eigenen Forst beheizt und steht Sommer und Winter bereit.

möchte. Wer nicht selbst zu kochen gedenkt, kann auch von der bestehenden Kooperation mit einem hervorragenden lokalen Gasthaus profitieren, das die Gerichte bis an den Speisezimmertisch liefert. So bietet das Haus heute den Komfort, den Platz, die Eleganz wie auch die Extravaganz, welche man selbst in den großen Nobeltou­rismusorte oft vergebens sucht. Und die Bewohner können auf Zeit mit ihren Familien in die Vergangenheit reisen, ohne auf Qualität und Service der Gegenwart verzichten zu müssen. Man fühlt bei seiner Ankunft sofort, dass man hier, eingebettet im dazugehörigen Jagd­ revier, seinen Ruhepunkt findet. „Mit der Ruhe jedoch“, sagt der Hausherr freundlich, „damit muss man am Anfang erst umgehen lernen.“ Die ökologisch wertvollen Wiesen rund ums Haus sind ebenfalls einen zweiten Blick wert. Hier finden sich Margeriten, Rauer Löwenzahn, Wiesen-Glockenblumen, Kuckucks-Lichtnelken sowie als lokale Besonderheit auch Narzissen. Ihren Artenreichtum verdanken die Wiesen besonderen Pflegemaßnahmen wie etwa dem Verzicht auf Dünger und späten Mahdterminen, die heute immer seltener durchgeführt werden und auf deren Einhaltung Johannes Hoyos besonderen Wert legt. Wer mehr über das Zusammenspiel der unzähligen Tier- und Pflanzen­ arten wissen möchte, der kann von der Haustüre weg eine exklusiv angepasste und von einer Försterin geführte Wald- und Wiesenexkursion machen.

„Fünf Sterne unter tausend Sternen“ – so nennt sich ein erst seit Kurzem verfügbares Angebot, bei welchem Gäste im wahrsten Sinne des Wortes, eingebettet inmitten wildester Natur, den Nachthimmel erleben können. Der Gast ruht nächtens in einem echten Bett inmitten einer wilden Wiese. In Kombination mit der dazugehörigen kleinen Luxus-Holzhütte mit Hot Pot, Holzofen und WLAN erlebt man diesen Aufent­ halt als spannende Melange aus einem authentischen Luxus-Chalet-Aufenthalt inmitten der Natur und dessen Gegenstück, dem archaischen Schlafen unter freiem Sternenhimmel. Die Breiteneben ist für das NachtErleben hervorragend geeignet, da die Umgebung eine besonders geringe Lichtverschmutzung aufweist. Nächtens ist es so dunkel, dass bei der Hütte oft gar kein künstliches Licht wahrgenommen werden kann. So sieht man bei passendem Wetter die Milchstraße wie ein unendliches Band über dem Nachthimmel liegen – ein Erlebnis, das einen tiefen Eindruck vermitteln kann. Das Erleben, wie allumfassend Natur sein kann. I N F O B OX

Forstgut Hinterbreiteneben Mag. Johannes Hoyos A-3293 Lunz am See Tel.: +43 699 12581519 johanneshoyos@aon.at www.breiteneben.at

SCHLOSSSEITEN

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Foto: Christoph Schalasky

Caroline von Waldburg in ihrem Haus am Englischen Garten in MĂźnchen.


Foto: The Mustique Company

Die karibische Insel MUSTIQUE ist nicht für königliche Familien ein beliebtes Reiseziel, sondern für alle ein Geheimtipp, die Wert auf Privatsphäre legen und es in den Ferien gerne rundum sorglos haben.

DIE KÖNIGIN DER SCHLOSSHOTELS

D

VON BERUF: 5-STERNE-HOTELS BEREISEN

ie Welt zum eigenen Arbeitsplatz gestalten – Caroline von Waldburg ist das gelungen. Vor 10 Jahren gründete sie ihre eigene PR-Agentur in München, heute besteht ihr Team aus acht dynamischen, weitgereisten Damen. In einem romantischen kleinen Haus am Englischen Garten managt Waldburg PR mit großer Leidenschaft die Herausforderungen und Strategien der internationalen Reise- und Luxusmarken. Zu den Kunden zählen die größten der weltweit berühmten 5-Sterne-Hotels, wie z. B. Oetker Collection, COMO Hotels and Resorts und Aman Resorts. Tauchen auf den Malediven, Shopping in New York oder PizzaBacken in Umbrien – Caroline von Waldburg ist auf dem ganzen Erdenrund unterwegs. Wo andere ihre Ferien verbringen, organisiert die toughe Münchnerin Pressereisen mit Journalisten und berät ihre Kunden vor Ort – nur eben nicht im neongrellen Bürolicht, sondern mal am Strand, mal am Pool oder in einer pulsierenden Großstadt wie Tokyo, New York oder London. Was gibt es Schöneres, als das Reisen in atemberaubende Destinationen zum Beruf zu machen?

Caroline ist glücklich verheiratet, stolze Mutter von drei Söhnen und hat zwei Hunde. Ihre Energie zieht sie aus ihrer mitreißenden Begeisterungsfähigkeit. SCHLOSSSEITEN: Wie kam es zu deiner Selbstständigkeit? Caroline von Waldburg: Ich habe in London gelebt und auch damals schon Reise-PR gemacht. Als ich nach Deutschland zog, habe ich die Zeit in London sehr vermisst. Der enge Kontakt zu meinen ehemaligen Kollegen und Kunden ist jedoch nie abgebrochen, und so kam es, dass ich den Eigentümer des Hotels „The Mark“ traf. Das „The Mark“ in New York wurde damals von der Mandarin Oriental Gruppe verkauft, und ich bekam das Angebot, die PR zu übernehmen. Nun hatte ich zwar einen Auftrag, aber keine Agentur – somit entstand mein Entschluss, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Das war kein langer Traum, sondern eher eine spontane Entscheidung aus einer glücklichen Situation heraus. Es sind nun fast 10 Jahre vergangen und ich habe es nie bereut.

SCHLOSSSEITEN

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Foto: Hôtel du Cap-Eden-Roc

Das HÔTEL DU CAP-EDEN-ROC ist seit 1870 ein Hotspot an der französischen Riviera mit Blick auf das azurblaue Meer.

Was war die größte Herausforderung seit der Gründung deiner Agentur? Die größte Herausforderung ist und bleibt es, Kinder und Job unter einen Hut zu bringen. Als meine Kinder noch sehr klein waren, konnte ich den Nachmittag zu Hause verbringen, sie zum Fußballspielen und zum Kindergarten-Vorsingen begleiten. Abends habe ich oft bis Mitternacht meine E-Mails bearbeitet. Mein Mann und ich teilen uns die Aufgaben zu Hause. Er schätzt es sehr, dass ich arbeite. Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass Frauen sich nur um den Haushalt kümmern. Letztendlich ist es eine Frage der Organisation, dann lassen sich auch Karriere und Familie sehr gut vereinbaren. Eine weitere Challenge besteht darin, ein gutes Team zu finden. Jeder Chef hat die Mitarbeiter, die er verdient, deshalb achte ich sehr auf ein faires und gleichberechtigtes Miteinander. Was ist dein Erfolgsrezept? Was würdest du heute anders machen? Ich kann mit Stolz sagen, dass ich nichts anders machen würde. Ich hatte schnell das Glück, mir ein super Team aufzubauen, auf das ich mich verlassen kann – und umgekehrt natürlich auch. Jeder bringt seine Kreativität ein und kann eigene Ideen umsetzen. Wir arbeiten sehr viel, behalten dabei aber immer eine gewisse Leichtigkeit. Keiner muss sich verstellen. Es ist

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wichtig, dass ich meinen Mitarbeitern Flügel gebe. Als Resultat entsteht eine unheimliche Dynamik. Jeder von uns kennt die Stärken und Schwächen der anderen, somit bilden wir eine perfekte Synergie. Ein absoluter Optimismus ist mir in die Wiege gelegt. Das ist auch ein Rezept für den Erfolg. Es ist alles Ansichtssache: Das Glas ist entweder halb voll oder halb leer. Ich fühle mich außerdem verantwortlich für meine Mitarbeiter, das treibt mich an. Und auch die Neugierde, Dinge zu verändern, macht mir Spaß und motiviert mich. Ich bin ein weiblicher Chef und arbeite mit Bauchgefühl. Wenn ich meinen Mann um Rat frage, denke ich oft: So mache ich das auf keinen Fall! Er wäre ein viel strengerer Vorgesetzter. Ich betrachte mich nicht als die Beste – die anderen haben Stärken, die ich nicht habe. Ich möchte den Unternehmergeist bei allen wecken. Sie sollen mitdenken und Verantwortung übernehmen. Zusätzlich ist es wichtig, sich immer über die neuesten Trends zu informieren. Mit den Kunden findet ein regelmäßiger Austausch statt: Was läuft gut, was läuft nicht gut? Was können wir besser machen? Außerdem ist es wichtig, eine Story für Journalisten zu bieten. Du betreust Luxusmarken. Wie beschreibst du deinen eigenen, persönlichen Stil? Klassisch und modern gemischt. Meine Mode kaufe ich nur auf Reisen in kleinen, unbekannten Geschäf-


Dylan Rhys Davies

Owner and head designer

WOODWORK & DESIGN

DIVINE GARDEN

Our designs continue a tradition of English style carpentry made to the highest quality and without compromise. We are making bespoke furniture at any size and finish. Our furniture is designed to be either fitted or free standing and is appreciated by everyone who admires fine English carpentry. Our Divine furniture are all hand made and hand painted in our workshops in the Czech Republic.

Now in 2020, we have expanded our portfolio of products by introducing high quality British garden items. On our website you can find an extensive range of cast stone garden ornaments, architectural stoneware and garden buildings, for example orangeries, temples, pavilions, pergolas, follies, belvederes and hardwood garden rooms.

WWW.DIVINEHOME.CZ DIVINE HOME & GARDEN S.R.O. Horky nad Jizerou 116 I 294 73 Brodce I Czech Republic info@divinehome.cz I phone: +420 774 090 450


Foto: Christoph Schalasky

Foto: Hôtel du Cap-Eden-Roc

Bild unten: Am Meerwasser-Infinity-Pool des HÔTEL DU CAP-EDEN-ROC sonnten sich schon Stars wie Romy Schneider und Angelina Jolie.

Bild oben: Caroline von Waldburg mit ihrer Dackelhündin Murxel in ihrem Haus am Englischen Garten in München.

ten. Es sind Dinge, die hier keiner hat. Für mich gewinnt Slow Fashion immer mehr an Bedeutung. Ich liebe Accessoires wie Ohrringe und Ketten. Lieber weniger besitzen, dafür qualitativ hochwertige Produkte. Verrätst du uns deine Lieblingsoutfits auf Reisen? Jeans und ein warmer Pullover. Und ganz klar die Zwiebeltechnik: T-Shirt, Pullover, Jacke, mehrere Lagen. Das Outfit muss warm und bequem sein. Ich reise nur mit Handgepäck, deshalb trage ich alles an mir und lege ab, je nach Temperatur. Die Hotels deiner Kunden sind auf der ganzen Welt. Ist es überhaupt möglich, dort überall hinzureisen? Ich bin jeden Monat unterwegs, um meine Kunden zu besuchen. Auch wenn es lange Trips sind, dauern meine Reisen stets nur ein paar Tage. Es inspiriert mich, immer woanders zu sein. Wenn meine Kinder aus dem Haus sind, werde ich noch viel mehr reisen. Hast du Tipps gegen Jetlag? Ich habe keinen Jetlag mehr, seit ich Mutter bin. Die meisten Leute sagen, man sollte nicht tagsüber schlafen. Eine kleine Siesta bewirkt jedoch Wunder. Es ist reine Kopfsache, am besten einfach nicht so viel darüber nachdenken. Gott sei Dank besitze ich die Gabe, überall gut zu schlafen. Zusätzlich helfen Melatonin-Tabletten. Nach einem langen Flug schmerzt zwar der Nacken, aber an einem neuen Ziel angekommen, bin ich immer relativ aufgeregt. Das hält wach.

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Gibt es Länder, die du noch nicht kennst, aber gerne kennenlernen möchtest? Ich war noch nie in Südafrika und muss unbedingt dorthin. Ich betreue leider keine Hotels dort, also würde ich mich sehr über einen neuen Kunden aus Südafrika freuen. Ganz toll ist Costa Rica. Es ist das nachhaltigste Land der Welt, habe ich gehört. Hawaii steht auch auf meiner Wunschliste, aber der Flug ist leider sehr lang. Was sind deine drei liebsten Reiseziele? London, New York und Mustique. In London habe ich sehr lange gewohnt. Es ist meine absolute Lieblingsstadt und mit wahnsinnig schönen Erinnerungen verbunden. Ich habe viele Kunden dort, die ich oft besuche. In New York faszinieren mich die Geschwindigkeit und die Power der Stadt. Mustique ist eine wunderschöne Insel in der Karibik, die von den Einheimischen geprägt ist. Es kommt sofort ein Insel-Feeling auf. Jeder grüßt jeden, alles ist sehr naturbelassen und nicht manikürt. Wir betreuen das Hotel und die privaten Villen dort schon seit Jahren. Die Atmosphäre ist atemberaubend. Man bewegt sich den ganzen Tag in der Natur. Mit meinem Mann und unseren


Jagdhaus Kalwang steht zum Verkauf 8775 Kalwang, Österreich

Das Jagdhaus Kalwang wurde im Jahr 1904 von Baron Ru-

600 m² Wohnfläche stehen drei großzügige und geschmack-

dolf Gutmann als Gästevilla seines Jagdschlosses errichtet,

voll eingerichtete Salons samt Speisezimmer sowie neun

das auf der anderen Seite des Baches stand, aber 1912 durch

Schlafzimmer mit insgesamt fünf Bädern und sechs Toilet-

einen Brand zerstört wurde. Durch das Grundstück fließt

ten zum Einzug bereit. Sämtliche Räumlichkeiten sind in ei-

mit der Teichen ein herrlicher Fischbach. Das Haus wurde

nem eleganten, authentischen Stil eingerichtet, nichts wirkt

im Stil von Schweizer Alpenhütten gebaut und außen mit

auch nur im Ansatz überkandidelt oder pseudomodern.

Holz verkleidet, so wie es zu jener Zeit in der Steiermark

„Es war uns enorm wichtig, bei der Renovierung den ur-

üblich war. Im Haus gibt es in fast jedem Zimmer einen Ka-

sprünglichen Charme dieses Herrenhauses zu erhalten, denn

min, manche ließ Baron Gutmann extra aus Wien kommen,

es soll ja ein Jagdhaus am Land und nicht eine Villa in einer

und einige stammen sogar aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Großstadt sein“, meint der derzeitige Besitzer. Im Zuge der

Das wunderschöne Jagdhaus wurde als Massivholzbau in

aufwendigen Renovierungsarbeiten wurden auch das Dach,

Blockbauweise errichtet. Auf drei Etagen mit insgesamt ca.

die Heizung sowie die Hauselektrik erneuert.

Sie haben Interesse, möchten mehr Informationen oder das Haus besichtigen? E-Mail an: Kontakt@Schlossseiten.at


Foto: The Mustique Company

Foto: Brenners Park-Hotel & Spa

Foto: Corinthia Hotel London

Bild links: Das luxuriöse Corinthia Hotel nahe dem Trafalgar Square mit einem unglaublichen Spa-Bereich. Bild unten: Das elegante Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden begrüßt seine Gäste mit außergewöhnlicher Herzenswärme. Bild ganz unten: Ein Aufenthalt in einer privaten Luxusvilla auf Mustique bleibt ein unvergessliches Erlebnis.

Kindern verbringe ich jedes Jahr eine Woche Urlaub auf diesem magischen Flecken der Erde. Wie hältst du dich auf deinen Reisen fit? Die meisten schönen Hotels bieten Yoga-Stunden an und haben ein super Fitnesscenter. Yoga und Pilates sind für mich unverzichtbar. Ich achte auf meine Ernährung und mache täglich Sport. Die Luxushotellerie setzt auf eine ausgewogene Kost, viel vegan und ein gesundes Frühstück. Es gibt heutzutage keine Ausrede mehr, obwohl ich sehr gerne schlemme. Am liebsten würde ich mich in die Croissants reinlegen, die es natürlich auch immer zum Frühstück gibt. Was empfiehlst du als Reiselektüre? Ich lese immer weniger und höre fast nur noch Hörbücher. Aber mein letztes Buch, das ich verschlungen habe, war „THE SUBTLE ART OF NOT GIVING A FUCK“ von Mark Manson. Ich ziehe Dinge durch, die mich überzeugen, bin dabei aber nicht beratungsresistent. Wo siehst du die Zukunft von Waldburg PR? Wir werden organisch wachsen, mit mehr Mitarbeitern und Kunden, nicht nur aus der Touristikbranche. Die einzige Konstante in der PR ist die Veränderung. Alles wird digitaler, der Trend zum Video immer stärker. Bald

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SCHLOSSSEITEN

werden Pressemitteilungen nur noch per Video verschickt werden, soziale Netzwerke gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Fokus auf klassische PR verschiebt sich hin zu Events und Marketing-Aktionen. Die DNA eines Hotels zu erkennen und das auch in die Presse einzubinden, darauf kommt es an. Aman Hotels haben einen tibetanischen Mönch, der Spiritual Healing lehrt – das interessiert die Presse. Manche Hotels setzen stark auf Kunst. Im Hôtel du Cap-Eden-Roc war Picasso zu Gast. Es gibt dort ein internationales Kunstprogramm, das Gäste und Journalisten aus aller Welt anzieht. Was sind die wichtigsten Kriterien, damit du dich in einem Hotel wohlfühlst? Die Menschen, die dahinterstehen. Die Feinfühligkeit des Personals. Die Erwartungen der Gäste sollen übertroffen werden. Gute Manieren, aber gleichzeitig nicht hölzern wirken, sondern auch zusammen lachen können. Es gibt Hotels wie das Brenners Park-Hotel in Baden-Baden, deren Mitarbeiter sehr loyal sind. Viele arbeiten seit über 30 Jahren dort. Die Angestellten leben für ihren Beruf. Die Gehälter in der Touristikbranche sind nicht so


Foto: The Mustique Company

Jedes Jahr verbringt Caroline von Waldburg mit ihrer Familie eine Woche Urlaub in einer Traumvilla auf Mustique.

hoch, dass Menschen den Job wegen des Geldes machen. Sie arbeiten mit Leidenschaft, und das zeichnet ein gutes Hotel aus. Alle unsere Hotels sind familiengeführt. Ich freue mich immer, die Eigentümer kennenzulernen. Das Interior ist extrem wichtig, es muss gemütlich sein. Maßgeblich ist auch eine harmonische Beleuchtung. Die Bäder müssen komfortabel sein. Das Castello di Reschio in Umbrien hat unglaubliche Badezimmer. Das ist Luxus. Das Personal muss so einfühlsam sein, dass dein Wunsch bereits erfüllt wird, bevor du ihn selbst erkennst. Ein Beispiel: Auf meiner letzten Reise kam ich durstig vom Strand und bekam ein Glas gekühltes Kokoswasser – genau das hatte ich gebraucht. Wenn du vom Strand kommst, möchtest du keinen Champagner, und das weiß ein sensibles Personal. Wie beschreibst du deinen Einrichtungsstil zu Hause? Ich liebe Zeitgeist, momentan ist Mid-Century absolut angesagt. Ich mische modern mit Antiquitäten. Mein liebstes Stück ist eine Hängelampe des österreichischen Designers Kalmar von einem Händler aus Wien. Die Interior-Designer kommen aus der ganzen Welt in die österreichische Hauptstadt. Meine Sessel des tschechischen Designers Jindřich Halabala machen mich auch jeden Tag glücklich. Das Wohnzimmer schmückt ein Kunstwerk von Scott Campbell. Es zeigt eine mit Bleistift gezeichnete Tattoo-Maschine. Unglaublich, dass es keine Fotografie ist. Hast du auch Kunden, die aus alten Schlössern Hotels gemacht haben?

Graf Benedikt Bolza und seine Frau Nencia restaurieren gerade das Castello di Reschio in Umbrien. Es entsteht ein Hotel aus 30 Zimmern, einer Osteria und einem Spa mit einer natürlichen Grotte unterhalb der Burg. Eröffnung ist im Juni. Zu meinen Kunden zählen noch weitere Schlosshotels wie das berühmte Hôtel du Cap-Eden-Roc oder das romantische Château Saint-Martin & Spa, beide Hotels in Südfrankreich aus der Oetker Collection. Im Endeffekt ist jedes Grandhotel ein Schloss. Würdest du selbst gerne ein Schloss bewohnen? Selbstverständlich! Ich möchte gerne im Schloss wohnen, aber es kommt darauf an, wo es steht. Es muss ein Stadtschloss sein. Ich habe das Landleben wahnsinnig gerne, aber ich ziehe das Stadtleben vor. In München kann ich mir Schloss Nymphenburg als Wohnsitz vorstellen. In London wäre der Kensington Palace mein Traumwohnsitz. Und es muss renoviert sein. Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass ein unrenoviertes Schloss ein Fulltime-Job ist. Es gibt in meiner Familie noch Schlösser, die privat bewohnt werden, wie Schloss Wolfegg und Schloss Kißlegg. Ein Schloss zu bewohnen will gut überlegt sein: Hohe Erhaltungskosten und viel Arbeit sind unvermeidbar. Text: Cecile von Fürstenberg I N F O B OX

WALDBURG PR Caroline von Waldburg Paradiesstr. 2, D-80538 München Tel.: + 49 89 20925241 caroline.waldburg@waldburg-pr.com www.waldburg-pr.com Instagram: @waldburg_social

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Fotos: Raphael Berthold, Hype Grafik

RIDING DINNER

FRISCHER WIND FÜR WIENER FIAKER – JOHANN PAUL & „RIDING DINNER“ VERLEIHEN DEM TRADITIONSGEWERBE NEUEN GLANZ Jede Wienerin und jeder Wiener sollte zumindest einmal im Leben dringesessen sein, um das Flair aus alten, höfisch-monarchischen Zeiten etwas nachfühlen zu können. Sie traben durch Wiens historische Gassen, vorbei an stadtbekannten Sehenswürdigkeiten, und verleihen Österreichs Bundeshauptstadt seit jeher ihren ganz besonderen Charme – die Fiaker.

H

eute weiß man: Fiaker sind zweispännige Kutschen, jedoch stammt der Begriff selbst eigentlich aus dem Französischen. Die allerersten dieser Kutschen standen in den 1660er-Jahren in Frankreichs Hauptstadt, genauer gesagt in der Rue de Saint Fiacre, von der sich der heutige Begriff ableitet. Rund 30 Jahre später waren die Fiaker 1693 auch in Wiens innerstädtischem Verkehr zum ersten Mal unterwegs. Früher als alltägliches Transportmittel dienend, zieren die zweispännigen Kutschen heute das Altstadtbild in Wien. Für viele sind die Fiaker und das imperiale Erbe der Stadt allein schon Grund genug, um von weit her die Stadt zu besuchen.

ganz Wien. Darüber hinaus sind die Fiaker von Herrn Paul die einzigen, die Touristinnen und Touristen sowie Einheimische „auf Sisis Spuren“ durch den Schlosspark von Schönbrunn kutschieren dürfen.

Fiaker heute

Der Betrieb selbst wird seit mittlerweile fast 30 Jahren von Herrn Johann Paul bereits in der dritten Generation familiär geführt. Im Laufe der Jahre machte er Bekannt­ schaft mit etlichen Promis und Stars. In den 1980erJahren kutschierte er sogar das englische Königshaus, genauer gesagt Prinz Charles und Lady Diana, gemein­ sam mit Helmut Zilk durch Wiens prachtvolle Gassen. Über die Gäste selbst und die Erlebnisse mit den Gästen in den Kutschen spricht Herr Paul allerdings nicht wirklich – das haben Fiaker noch nie getan.

Gegenwärtig gibt es in Wien sage und schreibe 27 Fia­ kerbetriebe mit in Summe ca. 300 Pferden. Das Wiener Unternehmen „Fiaker Paul“ betreibt unter der Leitung von Herrn Johann Paul, der das Handwerk durch seinen Vater im Stall erlernt hat, das mit insgesamt 70 Pferden nicht nur mit Abstand größte Unternehmen in ganz Österreich, sondern wohl auch das renommierteste von

Diskretion und Geheimhaltung hinsichtlich Adeligen und Prominenten ist das oberste Gebot als Fiakerfahrer. Neben der Diskretion gegenüber seinen Gästen muss sich ein Fiakerbetrieb aber auch an zahlreiche gesetzliche Vorgaben halten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Bundestierschutzgesetzes sowie des Wiener Fiaker- und Pferdemietwagengesetzes sorgen

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Fotos: Raphael Berthold, Hype Grafik

dafür, dass die Pferde artgerecht sowie liebevoll und sorgsam behandelt werden. Für Fiakerbetriebe ist das eine Selbstverständlichkeit, doch allzu oft werden die Fiaker von der Öffentlichkeit kritisiert und nicht selten zur Debatte gemacht. Wer allerdings bereit ist, ein wenig genauer hinzuse­ hen, der erkennt zweifelsohne, wie gut es den Pferden geht. So gibt es spezielle Vorlagen in Bezug auf die Einrichtung der Pferdeställe, die Ernährung und die Pflege sowie die sonstige Betreuung der Tiere. Jede durchgeführte Fiakerfahrt muss in einem Fahrtenbuch erfasst werden – selbiges wird übrigens vom Amtstierarzt der Bundesregierung regelmäßig kontrolliert. Ab einer Außentemperatur von 35 °C dürfen die Pferde nicht mehr im Einsatz sein; sie sind sodann entweder im Stall oder auf der Weide anzutreffen. Ein Fiaker­pferd darf laut gesetzlicher Vorgabe an maximal 4 Tagen pro Woche im Einsatz sein, und in der Regel erhalten die Tiere von Herrn Paul zusätzlich noch 5 bis 7 Wochen im Jahr Urlaub auf dem eigenen Pferdehof mit 10 Hektar Weidefläche in der Nähe von Göttlesbrunn. Um es auf den Punkt zu bringen: Fiakerpferde haben im 21. Jahrhundert ähnliche (und zum Teil sogar bessere) Arbeitsumstände als so mancher Arbeiter oder Ange­ stellte. „Wir müssen den Leuten mehr von unserer täglichen Arbeit mit unseren Pferden vermitteln. Die Tiere

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brauchen außerdem eine Aufgabe und wollen genauso wie wir Menschen wertgeschätzt werden“, ergänzt Herr Paul. Man ist bei diesem Traditionsbetrieb um Transparenz bemüht, und so lädt der Pferdestall von Johann Paul auch seit gut zwei Jahren neben den klassischen Fiakerfahrten Besucherinnen und Besucher ein, die Stallungen morgens zu besichtigen. Hier wird die Möglichkeit geboten, bei einer Stallführung unter dem Tournamen „Geheimnisse der Fiaker“ einen tie­ feren Einblick in die uralte Tradition zu erhalten sowie bei den Vorbereitungen der Kutschen und der Pferde zuzusehen. Interessierte können währenddessen Fragen stellen und anschließend mit der Kutsche in die Innenstadt fahren. Kurioses Detail am Rande: Die Idee zu den Stallführungen stammt gar nicht vom Fiakerbetrieb selbst, sondern von zwei jungen Burschen aus Wien, die bereits seit 2017 mit Herrn Paul zusammenarbeiten und mit ihrem Konzept des „Riding Dinner“ österreichweit für Aufse­ hen sorgten. Beim „Riding Dinner“ ist der Name Programm! Das weltweit einzigartige Konzept wurde von den beiden Gastroprofis Raimund Novotny und Marco Pollandt ins Leben gerufen und lässt seine Gäste die Hauptstadt Wien mit allen Sinnen erleben. Das Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl Touristen als auch Wienliebhaber dank eines speziell dafür gefertigten


Im ehemaligen Pferdestall steht eine Skulptur von Hans Kupelwieser.

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Tisches die feine Wiener Küche ganz bequem während einer entschleunigenden Kutschenfahrt genießen können. Dabei hat man wirklich an alles gedacht und verwendet sogar edle Gläserhalterungen aus dem Yachtbau, damit während der Fahrt auch nichts verschüttet werden kann. Um den Service der Speisen und Getränke sowie selbst­ verständlich um die Gäste selbst kümmert sich ein persönlicher Butler, der die gesamte Kutschfahrt neben dem Kutscher auf dem Kutschbock begleitet. Gemein­ sam wird man während dieses einmaligen Erlebnisses von Kutscher und Butler auch mit heiteren Anekdoten und Geschichten rund um Wien und seine Sehenswürdigkeiten unterhalten. Bei der Wahl der Wiener Restaurant-Partner für die Zubereitung der Speisen und Ge­ tränke hat man bei „Riding Dinner“ besonderen Wert darauf gelegt, dass die unterschiedlichen Facetten der Wiener Küche präsentiert werden: Vom Stadtheurigen über die Wiener Traditionsrestaurants bis hin zum typischen Wiener Kaffeehaus sind alle vertreten. Dabei kooperiert man mit Wiener Institutionen wie dem Lokal „Zum Schwarzen Kameel“, dem „Café Landtmann“ oder „Bitzinger’s Augustinerkeller“. Die Delikatessen und fei­nen Getränke werden bei einem kleinen Zwischenstopp vor dem jeweiligen Restaurant vom Butler direkt in die Kutsche serviert. Ein praktischer, bis ins Kleinste organisierter so­wie zuverlässiger Ablauf garantiert, dass die Speisen perfekt temperiert bei den Gästen am Fiaker-Tisch ankommen. Eine weitere Besonderheit der speziell von „Riding Dinner“ ausgestatteten Fiaker ist, dass diese wie Cabrios fungieren und innerhalb weniger Sekunden ver-

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schließbar sind. Dies hat den Vorteil, dass die Gäste zu jeder Jahreszeit mit dem Fiaker fahren können. Wem nun der Magen knurrt und das Wiener Herzerl höherschlägt, der darf sich gerne auf der Website www. ridingdinner.com umsehen und sich für den nächsten Wien-Trip oder einen Sonntagsausflug eines der exklusiven Fiaker-Angebote aussuchen. „Wir haben fast über 50 Prozent einheimische Gäste bei uns im Genussfiaker, das macht uns schon ein kleines bisschen stolz“, so Marco Pollandt, einer der beiden „Riding Dinner“-Gründer. Gleichzeitig gelang es damit, dem traditionellen Fiakertum neuen Glanz zu verleihen. Vor allem die Angebote „Sparkling Sightseeing“ sowie „Culinary Sightseeing“ erfreuen sich besonders bei den einheimischen Gästen großer Beliebtheit. Das beliebteste Angebot – „Sparkling Sightseeing“ – setzt sich aus Sekt, Brötchen, Petit Fours, dem Tisch inklusive der Gläserhalterungen sowie dem berühmten ButlerService zusammen. Die Fiakerfahrt selbst dauert vierzig Minuten und führt an allen schönen und wichtigen Sehenswürdigkeiten der Innenstadt vorbei. Speisen und Getränke werden dabei direkt aus dem Restaurant „Zum Schwarzen Kameel“ serviert. Während des Buchungsvorganges können online auf der Website Allergene angegeben sowie vegetarische oder vegane Alternativen ausgewählt werden. Ein Fiaker hat vier Sitzplätze, sodass sich der Preis pro Person auf rund 75 € und insgesamt auf 299 € beläuft. Das zweite Premium-Angebot „Culinary Sightseeing“ dauert insgesamt 90 Minuten und bietet dementspre­ chend noch mehr kulinarische Köstlichkeiten. Im An-


Foto: Hermann Hofer

Fotos: Familie Paul

und Marco Pollandt im selben Luxusrestaurant in der Wiener Innenstadt tätig und erkannten schnell, dass sie aus dem gleichen Holz geschnitzt waren: Beide hatten die Tourismusschule in Wien und Niederösterreich absolviert und anschließend einschlägige Erfahrungen in der Luxusgastronomie im In- und Ausland gesammelt. gebot inkludiert sind ein 3-Gänge-Menü aus dem Besten, das die Wiener Küche zu bieten hat, dazu Wein und Butler-Service sowie anschließender Kaffee samt Mehlspeise. Der erste Gang besteht aus einem handgeschnittenen Beinschinken mit frischem Kren und Hausbrot vom „Schwarzen Kameel“. Anschließend folgt der zweite Gang mit einem Wiener Kalbsschnitzel, Braterdäpfeln sowie Wiener Garnitur aus „Bitzinger’s Augustinerkeller“. Selbst­verständlich kommen auch die Leckermäuler nicht zu kurz, denn abgerundet wird das Menü mit einem Wiener Apfelstrudel sowie Schlagobers vom „Café Landtmann“. Für zwei Personen beträgt der Preis in Summe 485 €, für jede weitere Person kommen 55 € dazu. Alles ist individuell möglich Wem die klassische Fiakerfahrt und das kulinarische Meisterwerk auf vier Rädern immer noch nicht exklusiv genug erscheint, der kann sich vom Team rund um Fiaker Paul und „Riding Dinner“ auch jederzeit ein individuelles Erlebnis planen lassen. Ganz egal, ob es dabei um Hochzeiten geht oder ob jemand lieber mit vier statt mit zwei Pferden auffahren möchte – den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Gerne reist man auf Wunsch und Bestellung samt Lipizzanern, Fiaker, Butler & Co. auch in andere Länder, um den luxuriösen Service in jedem Land, an jedem Ort und zu jeder Zeit zu ermöglichen. Wie es zu „Riding Dinner“ kam Die Entstehungsgeschichte zu den kulinarischen Fiaker­ fahrten ist ähnlich einzigartig wie das Konzept selbst. Im Jahr 2015 waren die beiden Gründer Raimund Novotny

Eines Tages stellten sich die zwei Kollegen auf ihrem Arbeitsweg durch die Innenstadt die Frage, warum man denn eigentlich in einem Fiaker nicht genauso essen und trinken könne wie in einem Restaurant … Das eine führte zum anderen, und schnell erkann­ten Novotny und Pollandt, dass sie sich nicht nur auf persönlicher Ebene gut verstanden; vielmehr entdeckten die beiden, dass sie unbedingt gemeinsam die Vision vom weltweit ersten „Fiaker-Restaurant“ realisieren wollten und als Geschäftspartner wahnsinnig gut harmonierten: „Der eine hat, was dem anderen fehlt.“ Und so entstand ein ehrliches, sympathisches Wiener Unternehmen mit Herz. Text: Sophie Fügenstein

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„Riding Dinner“ Laurenzerberg 3/21, 1010 Wien E-Mail: contact@ridingdinner.com Tel.: +43 660 7060502 Instagram: ridingdinneraustria Facebook: Riding Dinner Austria www.ridingdinner.com Fiaker Paul Albrechtskreithgasse 28, 1160 Wien E-Mail: info@fiaker-paul.at Tel: +43 699 11091803 Instagram: fiakerpaulvienna Facebook: Wiener Fiaker – Fa. Paul www.fiaker-paul.at

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WIEN PLACES TO GO

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TRADITION NEU ERLEBEN MIT SUSANNE SPATT Die neue Frühling/Sommer-Kollektion 2020 lässt Wien aufblühen. Wir freuen uns darauf, Sie in unserem neuen Shop in der Plankengasse 7 begrüßen zu dürfen!

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ien – bereits seit einigen Jahren liegt uns die Hauptstadt Österreichs am Herzen. Schon oft wurde uns die Frage gestellt: „Und wo kann man Ihre Kollektion in Wien kaufen?“ Jetzt ist es so weit. Unsere neue Frühling/SommerKollektion 2020 lässt Wien aufblühen. Die Blumen sprießen und die Schanigärten füllen sich. Rosé- und Puderfarben, satte Blautöne, Limettengrün und Pink, so vielfältig im Design. Aufwendigste Blumenhanddrucke und Paisley-Muster, kombiniert mit weißem Leinen. Die Sonne kann kommen und das Dirndl wird gerne getragen: zu Bällen, Anlässen, Kirtagen oder einfach als Alltagsbekleidung. In jeder Gesellschaft ist die Tracht nicht wegzudenken. Die kleine Lady, der junge Sir, die Dame, der Herr – jeder fühlt sich wohl und hat Freude an Traditionen. Kostbarste Materialien wie Reinleinen, Baumwolle und Seide werden mit alten Modeln handbedruckt und lassen den Frühling in Wien einziehen.

Auf der Basis von Handwerkskunst wird jedes einzelne Teil aufwendig verarbeitet und in Österreich hergestellt – einzigartig, klassisch und mit Liebe zum Detail. Die Tradition in eine „Art de Vivre“ zu verwandeln, darin liegt seit 1996 die Ambition von Susanne Spatt. I N F O B OX

Susanne Spatt Wien Plankengasse 7, 1010 Wien Mo - Fr: 10 - 18 Uhr / Sa: 10 - 17 Uhr Tel.: +43 1 5123333 wien@susanne-spatt.com www.susanne-spatt.com SCHLOSSSEITEN

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Prof. DDr. Peter Löw

Liebe Leserinnen und Leser!

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erne möchten wir Ihnen in einer Serie, die sich über unsere nächsten Ausgaben erstrecken wird, eine Initiative vorstellen, die sich unermüdlich für den Erhalt bedeutender historischer Monumente engagiert – THE EUROPEAN HERITAGE PROJECT by Peter Löw. Für gewöhnlich ist Prof. DDr. Peter Löw für die Sanierung von Firmen bekannt; im Rahmen der von ihm gegründeten Initiative THE EUROPEAN HERITAGE PROJECT engagiert sich der Unternehmer, der unter anderem auch promovierter Historiker ist, darüber hinaus sehr erfolgreich für die Instandsetzung und die Bewahrung von erhaltenswerten historischen Monumenten und Denkmälern in Europa. Ziel dieses Projekts ist es, historisch einmalige und ihre Region über Jahrhunderte hinweg prägende Monumente zu erwerben und für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Denn Burgen, Schlösser, Klöster, Paläste, Hofgüter und historische Stadtensembles reflektieren nicht nur den Stolz ihrer Zeit, sondern waren und sind bis heute Identifikationspunkte der kulturellen Selbstverortung der dort ansässigen Bevölkerung. Im Jahr 1999 begann Prof. DDr. Löws Beitrag zum aktiven Schutz des europäischen Kulturerbes mit dem Erwerb eines historischen Objekts aus dem frühen 17. Jahrhundert. Dieses Anwesen befand sich in einem solch schlechten Zustand, dass sofortige Erhal-

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tungsmaßnahmen getroffen werden mussten, um den Verlust der historischen Substanz zu verhindern. Nachdem die dringlichsten Arbeiten abgeschlossen waren, folgten umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten, bis der ursprüngliche Glanz wiederhergestellt war. Über die Jahre hinweg erwarb Prof. DDr. Löw zahlreiche Monumente, um nach dem immer gleichen Schema vorzugehen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt umfasst die Initiative dreizehn Projekte, darunter Schlösser, Weingüter, sakrale Bauten und historische Stadtensembles, in fünf verschiedenen Ländern. Bei einigen Anwesen sind die Instandhaltungsmaßnahmen bereits abgeschlossen, andere befinden sich noch im Sanierungsprozess, der sich mitunter über mehrere Jahre erstrecken kann. Für das Portfolio des EUROPEAN HERITAGE PROJECT kommen solche Bauwerke infrage, die sich aufgrund fehlender Mittel in einem so lamentablen Zustand befinden, dass zu befürchten ist, dass mit dem Voranschreiten der Zeit der vollständige Verfall droht. Nach positiver Eignungsprüfung durch das Kuratorium und in Abstimmung mit zuständigen Denkmalämtern führt das EUROPEAN HERITAGE PROJECT diese Denkmäler mit hohem wissenschaftlichem Aufwand, unermüdlicher Geduld und nicht zuletzt erheblichem finanziellen Aufwand zum Glanz längst vergangener Zeiten zurück. Ein besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, den heutigen Stand der Technik zu berücksichtigen und gleichzeitig Eingriffe in die historische Substanz der Bauwerke so gering wie möglich zu halten.


Fotos: vadim-photo.com

Schloss Hofhegnenberg vor der Sanierung.

Schloss Hofhegnenberg nach der Sanierung.

Das Palais Sonnenhof vor der Sanierung

Das Palais Sonnenhof nach der Sanierung


Schloss Hofhegnenberg erhebt sich auf einer AnhĂśhe Ăźber den anliegenden Gemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg.


Fotos: vadim-photo.com

SCHLOSS HOFHEGNENBERG Renaissance-Schlossanlage erstrahlt in neuem Glanz

Auf dem Rossberg, der höchsten Erhebung zwischen Augsburg und München, liegt Schloss Hofhegnenberg, dessen Geschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. In einem vierjährigen Sanierungs- und Renovierungsprozess führt das EUROPEAN HERITAGE PROJECT das vormals stark einsturzgefährdete und heruntergekommene Anwesen wieder zu seinem alten Glanz zurück.

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Fotos: vadim-photo.com

Blick auf die Südseite des Schlosses.

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n Zusammenhang mit dem Ritter Winhart von Rohrbach wurde die Festung im Jahre 1354 als „Burg zu Haegniberg“ erstmals schriftlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert war das Schloss Wohnsitz der Herzöge von Bayern-München des Hauses Wittelsbach – jener Dynastie, die Bayern später als Könige regieren sollte. Nach mehr als sechs Jahrhunderten in Adelsbesitz erwarb Prof. DDr. Peter Löw im Jahr 2008 das stark heruntergekommene Schloss und gliederte es anschließend in das von ihm initiierte THE EUROPEAN HERITAGE PROJECT ein. Diese Initiative engagiert sich aktiv für den Erhalt bedeutender europäischer Monumente und sorgt für eine umfassende Sanierung und Renovierung des Schlosses. Das Anwesen liegt inmitten eines fünf Hektar großen Landschaftsgartens, der im 19. Jahrhundert von Peter Joseph Lenné konzipiert wurde. Als kaiserlicher Gartenbauingenieur des preußischen Hofes war Lenné unter anderem auch mit der Planung des Berliner Tiergartens und des Parks Sanssouci beauftragt. Obwohl nur ein kleineres Projekt in seinem Œu­vr­e, ist der Schlosspark von Hofhegnenberg dennoch ein wunderbares Beispiel für Lennés einzigartigen Stil, der die strengen französischen Geometrien mit idyllischen und naturalistischen Landschaften verbindet.

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Als das EUROPEAN HERITAGE PROJECT das Schloss erwarb, befand sich die Anlage in einem besorgniserregend schlechten Zustand: Zwei Jahrzehnte, in denen keinerlei Reparatur- oder Instandhaltungs­ maßnahmen durchgeführt worden waren, hatten dazu geführt, dass der vollständige Verlust der Gebäudestruktur drohte. Hauptursache für den Zustand des Schlosses war Feuchtigkeit, die über einen Zeitraum von zwanzig Jahren hinweg, in denen das Schloss nicht geheizt wurde und die Fenster stark beschädigt waren, unvorstellbare Schäden verursacht hatte. Die fehlende Erwärmung der Räumlichkeiten hatte zu Schimmelpilz-, Frost- und Wasserschäden geführt, die wiederum geplatzte Rohrleitungen, gerissene Fassaden sowie Versalzungen im Mauerwerk nach sich zogen. Um die Statik des Schlosses zu verbessern, mussten teilweise Wandverankerungen installiert werden. Das Hauptaugenmerk der Renovierung galt nicht nur dem Bestreben, die entstandenen Schäden einzudämmen und zu beheben, sondern das Schloss als Ganzes zu revitalisieren und als wertvolles kulturelles Erbe für die Nachwelt zu erhalten. So wurden selbst kleinste Details und Elemente der verschiedenen historischen Stile und Epochen – darunter Mittelalter, Renaissance, Barock und Neugotik – sorgfältig aufgearbeitet, um


Das gesamte Schloss wurde aufwendigst reinventarisiert. Zum Bestand gehören heute auch zahlreiche historische Rüstungen.

Aufwendig in restaurierte Wandmalerei im Wappenraum des Schlosses.

Im Südflügel des Schlosses befindet sich der prächtige Rittersaal aus dem 17. Jahrhundert, in dem heute festliche Banketts stattfinden.

Kupferstich von Schloss Hofhegnenberg, Michael Wening, 1701.

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Die Marienkapelle wurde im 16.Jahrhundert errichtet und war bis zu Säkularisation im 19.Jahrhundert ein beliebter Wallfahrtsort. Die Deckenmalereien stammen aus dem Jahr 1740.

den Charme, der das Schloss seinerzeit umgab, wie­ der zum Leben zu erwecken. Mit dem Ziel, auch die Innenräume des Schlosses zu ihrem historischen Erscheinungsbild zurückzuführen, wurde beispielsweise auf den Einbau historisch nicht adäquater Heizkör­ per verzichtet und stattdessen im Zuge der Bodensa­ nierungen eine Fußbodenheizung verbaut. Bis auf zwei barocke Gemälde des Hofmalers Franz Joachim Beich (1665–1748) waren im Schloss kei­ nerlei originale Einrichtungsgegenstände mehr vorhanden. Nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgte daher eine schrittweise Reinventarisierung der gesamten Räumlichkei­ten, die insgesamt 2.500 Quadratmeter Wohnfläche bieten. Der Schlosskomplex setzt sich aus fünf unterschiedlich hohen Giebelgebäuden zusammen, die in ihrer Mitte den Schlosshof beherbergen. Schmuckstück dieses Hofes ist, neben einer zum Teil vergoldeten Madonnen­figur, der prächtige Arkadengang im ersten Stock, der im Zuge der Arbeiten auf Geheiß des EUROPEAN HERITAGE PROJECT freigelegt wurde, nachdem er in der Vergangenheit zugemauert worden und dadurch schließlich vollständig in Vergessenheit geraten war.

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Im südwestlichen Teil überragt heute wieder der Wehr­ turm, der zur Zeit des Erwerbs eingestürzt war, die anderen Gebäude des Schlosses. In Abstimmung mit dem örtlichen Landratsamt konnte er im Rahmen des Sanierungsprozesses durch das EUROPEAN HERITAGE PROJECT wieder aufgebaut werden und verleiht dem Schloss nun aufs Neue seine historisch-herrschaftliche Erscheinung, die es bereits vor vielen Jahrzehnten inne­hatte. Michael Wening hat im Auftrag des bayerischen Kurfürsten zu Beginn des 18. Jahrhunderts diese imposante Erscheinung in einem Kupferstich, der Schloss, Gartenanlage und Gehöft zeigt, für die Ewig­keit festgehalten. Im südöstlichen Teil des Schlosses befindet sich im Erdgeschoss die Marienkapelle, ein zehn mal zehn Meter großer Raum mit einer Kreuzgewölbedecke, die sich auf eine Säule in der Mitte des Raumes stützt. Die Freskenmalerei in der Kapelle stammt aus dem Jahr 1740 und ist noch so gut erhalten, dass sie kürzlich für das Archiv des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte fotografiert wurde. Die barocke Kapelle besticht durch ihren prächtigen, mit Blattgold ­vergoldeten Altar, in dessen Zentrum eine gotische Ikone der Jungfrau Maria aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts steht.


Zum Zeitpunkt des Erwerbs durch das European Heritage Project war der markante Wehrturm des Schlosses eingestürzt. In Abstimmung mit dem örtlichen Landratsamt konnte er wiederaufgebaut und das Schloss so zum ursprünglichen Erscheinungsbild zurückgeführt werden.

Einer Legende nach ist es dieser Ikone zu verdan­ ken, dass Schloss und Kapelle vor den Verwüstungen, die der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert im gesam­ten Landkreis nach sich zog, verschont geblie­ ben waren: Eine schwedische Reitertruppe fiel im Schloss ein und entzündete ein Feuer in der Kapelle, in das einer der Reiter die Madonnen-Ikone warf. Nach­ dem diese auch nach drei Stunden in den Flammen unversehrt blieb, packte die Männer die Angst und sie verließen Schloss und Kapelle fluchtartig. Die Madonna wurde daraufhin an jenen Platz gestellt, an dem sie sich bis heute befindet. Die Geschichte verbreitete sich bald darauf über die Grenzen von Hofhegnenberg und führte dazu, dass die Schlosskapelle zu einem berühmten Wallfahrtsort wurde, bevor sie durch die Säkulari­ sierung im 19. Jahrhundert ihre Bedeutung verlor. Direkt über der Kapelle, zwischen dem ersten und zweiten Geschoss, befindet sich der inzwischen vollständig restaurierte Wappenraum, der im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Die Holzverkleidungen, welche die Wände des Raumes schmücken, sind mit knapp 200 Wappen regionaler und europäischer Adelshäu­ ser verziert. Darunter befinden sich auch einige fiktive Wappen, wahrscheinlich um einen kosmopolitischen Eindruck zu erwecken. Der Raum erfüllte seinerzeit einen hochoffiziellen Zweck: Er diente als Vorraum

für den Gerichtssaal der Niedergerichtsbarkeit, die auf Schloss Hofhegnenberg ausgeführt wurde. Historische Schränke, in denen Unterlagen der Urteile verwahrt wurden, befinden sich heute noch hinter ei­ ner schweren Eisentür in einem der Schlosstürme. Schloss Hofhegnenberg öffnet heute zu besonderen Anlässen seine Tore. So wird alljährlich im Mai eine Marienandacht mit anschließender Prozession abgehalten. In der Vorweihnachtszeit wird in inzwischen zwanzigjähriger Tradition im Schlosshof der Kipferlmarkt veranstaltet, ein karitativer Weihnachtsmarkt, dessen Erlöse bedürftigen Familien aus der Umgebung zugutekommen. I N F O B OX

Die von Prof. DDr. Peter Löw ins Leben gerufene Initiative THE EUROPEAN HERITAGE PROJECT engagiert sich mit unermüdlicher Geduld und hohem wissenschaftlichen und finanziellen Aufwand aktiv für die Bewahrung von kulturhistorisch bedeutenden Monumenten und Denkmäklern. Informationen zu allen Objekten unter www.europeanheritageproject.com

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INTERVIEW

Johannes Prinz von Lobkowicz

TIPPS & TRICKS FÜR IMMOBI­ LIENKÄUFE IN TSCHECHIEN Der Kauf eines verlassenen, malerischen Schlösschens inmitten eines idyllisch kleinen Dorfes in einer hübschen, vielleicht sogar hügeligen Gegend gehört zu den Träumen mutiger Immobilieninvestoren. SCHLOSSSEITEN hat bei Johannes Lobkowicz nachgefragt, was man im Falle des Falles unbedingt beachten sollte.

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rinz Lobkowicz muss es wissen, ist er doch selbst erst 1993 mit seiner ganzen Familie von München nach Böhmen gezogen. Bis dahin war er mit zwei Staatsexamen, 10 Berufsjahren in einer Bank und einem Eheleben samt sieben Kindern mehr als beschäftigt. Als sich dann die Restitution eines kleinen Familienbesitzes, des großväterlichen Schlosses Drahenice, ergab, beschloss Johannes Lobkowicz, in die alte Heimat seiner Familie zurückzugehen. Inzwischen führt sein ältester Sohn Wenzel den Besitz und Johannes Lobkowicz hat Zeit, um sich als Prokurator des Großpriorats Böhmen des Souveränen Malteser Ritterordens unter anderem der Restitution des 1948 enteigneten Ordensbesitzes sowie der Entwicklung ordenseigener Immobilien zu widmen. SCHLOSSSEITEN: Wie wird man als Ausländer in Tschechien empfangen und wahrgenommen? Johannes Lobkowicz: Die Tschechen sind nicht fremdenfreundlich, eher im Gegenteil. Andererseits sind sie dem Geld nicht abgeneigt und neigen dazu, ihre diesbezügliche Sympathie auf dessen Besitzer auszudehnen. Braucht man einen einheimischen Mittelsmann? Wofür? Wenn man kein Tschechisch spricht, braucht man eher einen „Pfadfinder“, der einem hilft, die richtigen Schritte zu machen, um sich nicht zu verirren. Gibt es rechtliche und bürokratische Hürden, die schwierig zu bewältigen sind? Wenn ja – welche sind es? Seit Tschechien Mitglied der EU ist, gibt es für andere EU-Bürger keine rechtlichen Hürden, hier Grundbe-

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sitz zu erwerben und zu verwalten. Als früherer kommunistischer Staat ist die Bürokratie allerdings extrem ausgeprägt, langwierig und langweilig. Das betrifft aber Tschechen und Ausländer gleichermaßen. Ist es als Geldanlage sinnvoller, Schlösser bzw. Häuser zu kaufen oder eher in Wald und Felder zu investieren? Diese Frage hat, glaube ich, weniger mit Tschechien zu tun. Schlösser neigen dazu, ein „Money Pit“ zu sein. Wohnt man selbst darin, ist jede Verbesserung und Reparatur Konsum. Das kann auch sehr schön sein, ist aber eben Liebhaberei. „Häuser“ ist ein schillernder Begriff. Ferienhäuser? Mietshäuser? Stadthäuser? Die Preise jedenfalls haben sich dem deutschen und österreichischen Niveau stark angenähert und bieten kaum noch Schnäppchen. Land- und Forstwirtschaft sind im Vergleich zu den westlichen Ländern noch vergleichsweise günstiger, etwa um ein Drittel. Der Preisvorteil wird aber durch die nötige Verwaltung in einer fremden Sprache ziemlich neutralisiert. Aufgrund der Borken­käfer-Katastrophe werden zweifellos demnächst ruinierte Fichtenwälder auf den Markt kommen, möglicherweise schon bald zu jedem Preis. Das kann eine Gelegenheit für Investoren sein, die bereit sind, über einige Jahrzehnte „draufzuzahlen“. Welche Renditen kann man erwarten? Oder ist es „nur“ Liebhaberei? Rendite ist ja immer eine Funktion von Erwerbspreis und Ertrag. Zahlt man für einen Hektar Wald z. B. 8.000 Euro und gelingt ein Ertrag nach Kosten und


Die Lobkowicz sind ein altes böhmisches Geschlecht. Nach 1945 verloren sie ihre Schlösser und Besitzungen in Böhmen und flüchteten mehrheitlich in den Westen. Nun ist Schloss Drahenice wieder im Besitz von Johannes Prinz von Lobkowicz.

„vor Schloss“ von 100 Euro je Hektar – was in einem gesunden Mischwald eine durchschnittliche Hausnummer ist –, so ergibt das eine Rendite von 1,25 % p. a. In der Landwirtschaft wird der Ertrag heute, berechnet auf Pachtpreise, die zwischen 150 und 250 Euro liegen, und bei Kaufpreisen zwischen 10.000 und 12.000 Euro pro Hektar, ähnlich aussehen. Bei Mietshäusern in Prag kann man noch Renditen von 4 % erzielen. Sind für Ausländer Sanierungen von Schlössern aus der Ferne möglich oder muss man dazu im Land leben? Alles ist möglich, wenn man einen vertrauenswürdigen Mann vor Ort und sehr viel Geld hat. Ersterer ist nicht ganz leicht zu finden. Macht es Sinn bzw. ist es möglich, vom Ausland aus Landwirtschaft zu betreiben? Nach aller Erfahrung nein. Ein aktiver Landwirt in Österreich mag es mithilfe eines guten tschechischen Verwalters allerdings im Einzelfall zuwege bringen. Ist es unumgänglich, zuerst Tschechisch zu lernen, bevor man sich in so ein Abenteuer stürzt? In einem Land investiert zu sein ohne wenigstens rudimentäre Sprachkenntnisse stelle ich mir nicht nur halsbrecherisch riskant, sondern auch äußerst langweilig vor. Muss oder soll man das neue Eigentum der Öffentlichkeit zugänglich machen? Der Wald ist grundsätzlich für die Öffentlichkeit offen –

die Tschechen sind passionierte Pilzsammler. Natürlich müssen private Häuser, Schlösser etc. der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Gibt es Ihrer Meinung nach am Markt noch verlockende Objekte als Anlage oder Familiensitz? Die Frage erscheint mir zu allgemein. Für jemanden, der nicht auf Rendite schaut, der gerne in einer neuen Heimat „baronisieren“ und sich mit Haut und Haar in ein nicht nur finanzielles Abenteuer stürzen will, wird sich in den nächsten Jahren aufgrund der BorkenkäferKatastrophe die eine oder andere Gelegenheit ergeben. Tschechien ist andererseits nicht geeignet, um als Absentee Landlord Revenuen aus einem Investment zu ziehen. Dafür ist der Volkssport, den eigenen Vorteil vor den des Dienstherren zu stellen, zu ausgeprägt. Zusammenfassend sei gesagt: Tschechien ist Mitglied der EU und der Nato und genießt in Bezug auf Investitionen ein ähnliches Niveau wie andere westliche Mitglieder der EU. Tschechisch ist eine nicht ganz einfache Sprache, und völlige Unkenntnis der Sprache wird sich als ernsthaftes Hindernis erweisen, hier Fuß zu fassen. Preisliche Schnäppchen sind heute nicht mehr zu erwarten. Wer aber mit viel Geld im Hintergrund und einiger Sprachbegabung eine neue Heimat in einem noch einfachen und sehr sympathischen Land sucht, dem werden sich sicherlich bald einige Möglichkeiten bieten. Interview: Clarissa Mayer-Heinisch

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Foto: Shutterstock.com

DIE ROSE

KÖNIGIN DER BLUMEN „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, sang einst Hildegard Knef mit ihrem sehr speziellen Timbre, und schon steigt in der Fantasie des Zuhörers ein romantisches Bild auf. Die meisten Menschen mögen Rosen. Aber wie kam es, dass die Rose unter den zahllosen Blumen eine so großartige Karriere machte und zur „Königin der Blumen“ avancierte?

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ie Rose zählt zu den ältesten Zierpflanzen der Menschen, sie ist so alt wie die menschliche Kultur selbst und wurde schon immer als Blume geschätzt. Doch noch bevor man sie wegen ihrer Farbe, ihres Duftes und ihrer besonderen Schönheit züchtete, soll sie als Nahrungsmittel gedient haben. Wild wachsende Rosen gibt es überall im gemäßigten Klima, aber die kultivierten Sorten kamen vor allem aus China und Persien. Sie verbreiteten sich im Mittelmeerraum und traten so ihren Siegeszug durch ganz Europa an. Man mag es kaum glauben, aber bereits aus dem Tertiär sind eindeutige Funde der Gattung Rosa erhalten. Fossile Rosenfunde, deren Alter man auf 25 Millionen Jahre datierte, wurden in den Rocky Mountains freigelegt und zeigten, dass die Rosenpflanze noch älter ist als ursprünglich gedacht. In der griechischen Götterwelt der Antike wird die Rose als Attribut von Aphrodite, der Göttin der Liebe, beschrieben, und schon erschließt sich einem die Symbolbedeutung roter Rosen als Liebesgruß. Von Königin Kleopatra sagt man, dass sie ihren Liebsten Marcus Antonius in einem Raum empfangen haben

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soll, der kniehoch mit Blütenblättern von Rosen bedeckt war. Was für ein Auftritt! Als die Rose das römische Imperium erreichte, wurde sie bald zu einem begehrten Luxusgut. Eine besondere Rolle spielte sie während opulenter römischer Festmahle: Die Gäste rieben sich mit duftendem Rosenöl ein, schritten auf Rosenblütenteppichen zur Tafel und dekorierten ihre Weingläser mit schwimmenden Rosenblättern. Legendär war das Fest „sub rosa“ von Kaiser Nero, bei dem im Goldenen Palast Rosenblätter, Blüten und Rosenöl von der Decke rieselten. Nach Rosen duftender Wein wurde zum Mahl kredenzt und die Gäste konnten ausgiebig in Rosenwasser baden. Kein Wunder, dass das Volk solche Feste bald als Ausdruck von Dekadenz und Lasterhaftigkeit empfand. Aber die Symbolbedeutung der Rose als Blume der Schönheit und der Liebe hat sich seit damals über 2000 Jahre erhalten. Im Mittelalter wechselte die Symbolik, und die weiße Rose stand bei den Christen für die Reinheit der Jungfrau Maria. Von der Rosa Rubiginosa, der Weinrose, glaubte man damals, dass sie von einem Blutstropfen Jesu abstamme, der aus der Dornenkrone zur Erde gefallen war.


Foto: Gettyimages.at

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Im profanen Volksglauben hatte auch die vielfältige Symbolkraft der Rose unterschiedliche Bedeutungen: Je nach Blütenfarbe und Anlass wurde vor allem Liebe, aber auch Trauer, Unschuld, Jugend oder sogar Neid damit ausgedrückt. Nicht von ungefähr kommt der Spruch „Sag es durch die Blume“.

Rose ihre Entsprechung als Blickfang in den Rosetten, den Rosenfenstern gotischer Kathedralen, die wie die Blütenblätter einer geöffneten Rose gestaltet sind. Im weltlichen Bereich zeigt sich das Abbild der Rose als Emblem auf Fahnen, Wappen und Münzen. Nach den „Rosenkriegen“ („Wars of the Roses“) in England, deren Name sich von den Wappen der beiden Adelsgeschlechter Lancaster und York herleitet, in deren Wappen sich jeweils die Rose befand, wurde die Rose sogar zur Nationalblume erhoben.

In direkter Verbindung mit dem ästhetischen Wert der Rosenblüte findet man ihre Abbilder auch in der Kunst. Im Kirchenbau des Mittelalters erhielt die

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Fotos: Spektrum-farbe.de, Lodenfrey.com

Bild links: Tapete mit Wildrosenmotiv in Taupe und Rauchblau Bild unten: Handbedruckte Samt-Clutch von Susanne Spatt

delikater altenglischer Rosen, die auch meistens exquisit duften, werden heute wegen ihres nostalgischen Charmes wieder besonders geschätzt. Sie zieren die Gärten vieler Rosenliebhaber und sind auch als Dekor in Hochzeitsbouquets äußerst beliebt. In der Neuzeit begannen die europäischen Höfe der Renaissance und des Barocks mit der Rosenzucht zur Gestaltung ihrer prachtvollen Schlossgärten und Park­ anlagen. Besonders in Frankreich, Holland und Spa­ nien begann man durch gezielte Auswahl, neue Sorten zu züchten. Daraus entstand im Laufe der Zeit eine unüberschaubare Vielfalt an wunderschönen Exemplaren der Königin der Blumen. Durch Kreuzungen und Züchtung immer weiter veredelt, zählt man heute bis zu 30 000 verschiedene Rosenarten. Oft sind diese Züchtungen mit den Namen berühmter Persönlichkeiten verbunden oder werden nach ihnen benannt. Eine besondere Liebhaberin der Rose dürfte Kaiserin Joséphine, die Gemahlin Napoleon Bonapartes, gewesen sein. In ihrem prächtigen Garten, damals die Visitenkarte wohlhabender Adelshäuser, ließ sie rund um Schloss Malmaison westlich von Paris schon damals 250 verschiedene Rosensorten anbauen. Durch zahlreiche Kupferstiche, die den artenreichen Rosengarten zeigen, sollten die Nachkommen an ihre Leidenschaft erinnert werden. Der Maler Pierre-Joseph Redouté ging als „Raffael der Blumen“ in die Geschichte ein. Er gestaltete am Hof der Königin Marie Antoinette eine dreibändige Sammlung von 167 Kupfertafeln mit verschiedensten Rosenarten in schönster Vollendung („Kalenderbilder“). Als berühmter Kenner und Rosenzüchter ist auch David Austin bekannt. Seine Züchtungen

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Ihrem unvergleichlichen Duft verdankt die Rose eine Sonderstellung in der Parfumindustrie. Vor allem in Osteuropa werden die Rosa damascena sowie die Rosa alba großflächig zur Gewinnung von Rosenöl angebaut. Auch in Südfrankreich kann man riesige Felder mit Rosa centifolia bewundern, die den unverzichtbaren Grundstoff vieler Parfums und Kosmetikartikel liefern und Seifen sowie Cremes herrlich zart duften lassen. In der Kulinarik dient die Rose als Essenz für die wohlschmeckende Rosenbowle, sie liefert Blüten für kandierte Rosenblätter und Rosenwasser und wird auch für Marmelade verwendet. Weißwein, der einst wie bei den Römern mit einem roten Blütenblatt im Glas serviert wird, nennt man noch heute „Rosenwein“. Mit diesem Namen assoziiert man in Österreich eher einen südsteirischen Wein, die Klöcher Rose: Das ist ein Traminer Weißwein aus dem Vulkanland, der für seinen zarten Duft nach Rosen berühmt ist. Im Alltag leistet der Rosenblütentee gute Dienste, denn einige Rosen (Rosa gallica, Rosa centifolia) werden auch als Heilpflanzen mit medizinischer Wirkung geschätzt. Der Tee hilft angeblich bei Entzündungen des Zahnfleisches, bei Erkältung und ist gut zur Linderung von Halsschmerzen, weil er die Schleimhäute beruhigt. Man nimmt dazu die Blütenblätter von drei bis fünf (ungespritzten!) Rosen und lässt sie ungefähr zehn


Fotos: Eijffinger.com, NTPL/Jonathan Buckley, Westwingnow.de

Bild links: Rosengarten von Sissinghurst Castle, histo­rischer Landsitz in der englischen Grafschaft Kent, 40 Kilometer südwestlich von Canterbury Bild unten: Pfingstrosen-Tapete als Kunstwerk für die Wand

Minuten ziehen. Danach wird das Wasser durch ein Sieb in eine Tasse (vielleicht von Augarten mit Rosendekor) gegossen und langsam getrunken. Neben den Blüten sind auch die Früchte der Rosen, die Hagebutten, von Nutzen, denn sie sind außergewöhnlich reich an Vitamin C. Rosenblätter enthalten viele Gerbstoffe und ätherische Öle und werden deshalb in der Medizin bei schlecht heilenden Wunden, Nierenerkrankungen und als mildes Mittel gegen Durchfall empfohlen. Aber wenden wir uns wieder den schönen Seiten des Lebens zu und erfreuen uns am Anblick dieser herrlichen Blumen – sei es nun als Gruß der Verliebten mit einer einzelnen roten Blüte, als opulentes Rosenarrangement in der Vase, das eine dunkle Ecke strahlen lässt, als Blumentopf mit Biedermeier-Röschen oder als treuer Rosenbusch im Garten, der uns jedes Jahr schon im Frühling mit seiner Blütenpracht überrascht. Sollten Sie nun auch Ihre Freude und Ihr Interesse an diesen unwiderstehlich schönen und vielfältigen Blumen entdeckt haben oder bereits ein Rosenfreund sein, dann empfehlen wir die dazu passende Lektüre. Für Gartenfreunde bietet das Buch „Rosen: Gestalten –

Pflanzen – Pflegen“ von Gabriele Richter und Thomas Proll (Kosmos Verlag) Gestaltungsideen für kleine und große Gartenecken in Kombination mit Stauden, Gräsern und Hecken. Es enthält viele praktische Anregungen und Tipps für die richtige Pflege und stellt von Bodendeckern über Strauch- und Edelrosen bis zu Kletterrosen mehr als 100 robuste Rosensorten vor. Ein wunderschön gestaltetes Buch ist das umfassende Werk „Die Rose: Vom Zauber einer Königin“ von David Austin (Kosmos Verlag), das neben herrlichen Bildern von Rosen alles Wissenswerte enthält. Es eignet sich nicht nur als Nachschlagewerk, sondern auch als Coffee Table Book, in das man zwischendurch gerne hineinschaut, um darin zu blättern – ein echter Augenschmaus für Rosenliebhaber! Empfehlenswert ist auch DuMonts Botanisches Kabinett – ein Kalendarium mit den schönsten botanischen Rosenbildern der Welt. Text: Hannelore Lensing

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ereits in der Antike verwendeten gebildete Griechen in der Rhetorik Formulierungen mit Blumen, denen man bestimmte Aussagen zuordnete. Und aus dem lateinischen Begriff „flosculus“ (Blümchen) entstand das deutsche Wort „Floskel“ (veraltet: Redeblume) für eine banale Redewendung, die man meist nur aus Höflichkeit gebraucht. Seit dem 16. Jahrhundert ist im Deutschen das Sprichwort „Sag es durch die Blume“ bekannt, und zwar sowohl im positiven Sinn als auch in der Bedeutung, bei schlechten Nachrichten den Empfänger behutsam zu behandeln. Im Gegensatz dazu drückt „etwas unverblümt sagen“ aus, Kritik ohne Rücksichtnahme zu äußern. Jedoch sollte sich derjenige nicht wundern, wenn er daraufhin ein spitzes „Danke für die Blumen“ zur Antwort erhält. Die englische Schriftstellerin Lady Mary Wortley Montagu, welche durch ihre geistreichen Briefe aus der Türkei an historische Persönlichkeiten Weltruhm erlangte, schrieb Anfang des 18. Jahrhunderts über die Bedeutung, die jeder Blüte im Orient zugesprochen wurde. Durch ihren Ehemann, den englischen Botschafter am osmanischen Hof in Istanbul, hatte sie Zugang zum Harem des Sultans erhalten und dort die Kunst der Verständigung durch Blumen entdeckt. Ihr Werk „Briefe aus dem Orient“ löste im puritanischen England des 19. Jahrhunderts einen wahre Blumen-Hype aus, denn nun konnten sich Liebende „wortlos“ und züchtig ihre Gefühle offenbaren. Aber auch die Art, wie die Blumen überreicht wurden sowie ob und wo die Beschenkte das Bouquet am Kleide befestigte, hatte Bedeutung. Wurde ein Sträußchen links über dem Herzen angesteckt, erwiderte die Beschenkte die Zuneigung; trug sie dieses hingegen im Haar, hatte der Geber bei der Angebeteten keine Chance.

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Zwar kennen viele Damen – denn Blumen werden grundsätzlich nie an einen Herrn verschenkt – kaum mehr die Bedeutung der Blumensprache, dennoch gilt es einiges zu beachten, wenn Sie Blumen als Geschenk mitbringen. Rote Rosen dürfen nur Liebende verschenken, weiße, rosa, blaue oder lilafarbene Rosen assoziieren hingegen weder Leidenschaft noch Liebe. Weiße Blumen bedeuten an und für sich Reinheit und Vornehmheit, jedoch gelten weiße Blumenarten wie Astern, Callas, Chrysanthemen, Hortensien und Lilien als böses Omen, ja sogar als „Todesahnung“, insbesondere am Krankenbett. Die Farbe Gelb steht für Freundschaft, aber auch für enttäuschte Liebe und Eifersucht. Blaue Blumen symbolisieren Treue, rosafarbene Zärtlichkeit und Romantik. Zu beachten ist auch die Anzahl der Schnittblumen. Außer bei Jubiläen sollten diese in ungerader Zahl – ausgenommen die 13 – gebunden sein. Eine einzelne rote Rose bedeutet: „Du bist meine Auserwählte.“ Drei rote Rosen sagen: „Ich bete dich an.“ Bei fünf roten Rosen versteht die Beschenkte: „Du bist vollkommen.“ Überreicht wird ein Blumenstrauß immer ohne Verpackungspapier. Die Beschenkte wiederum platziert diesen gut sichtbar für den Geber im Raum. Bei größeren Einladungen zeugt es von gutem Stil, die Blumen am Vortag mit einer persönlichen Grußkarte senden zu lassen, auch um der Gastgeberin die Möglichkeit zu geben, diese in Ruhe zu dekorieren. Ebenso kann man sich nach einer Einladung mit einem Blumengruß und Brief bedanken. Topfpflanzen sind ein No-Go, es sei denn, man(n) weiß, dass sie erwünscht sind. In diesem Sinne schicke ich Ihnen einen Blumengruß aus orangefarbenen Rosen …


Nach mehr als 40 Jahren in seinem Beruf, die meisten da-

Es scheint als kennt man sich im Brunnauer, ein Nicken hier,

von in seiner Heimatstadt Salzburg, ist Haubenkoch Richard

ein Grüßen dort und zwischendrin kurz ein paar nette Wor-

Brunnauer ein Urgestein der hiesigen Gastroszene. Gäste

te an der Bar gewechselt. Man möchte es fast als Wohn-

schätzen seine auf’s Wesentliche reduzierten Gerichte der

zimmeratmosphäre bezeichnen, mit der willkommenen Zu-

österreichischen Küche – die Speisekarte hie und da um in-

gabe, dass man nicht selbst für das leibliche Wohl Sorge

ternationale Einflüsse ergänzt.

tragen muss. Das übernehmen Richard Brunnauer und sein Team, das ihm bereits seit Jahren die Treue hält. Auch

Vor nunmehr acht Jahren hat sich der Salzburger den Traum

das spricht für die Seele dieses Hauses. Hier wird nicht nur

der eigenen kulinarischen vier Wände erfüllt. Seit 2017 ist er im

zusammen gearbeitet, sondern Gastronomie gelebt. Eine

Nonntal anzutreffen. Unweit der Altstadt, in den historischen

ausgesprochene Harmonie, die in angenehmer und ruhiger

Gemäuern einer Ceconi Villa, wird pure Leidenschaft serviert.

Atmosphäre zum Ausdruck kommt.

Hier geht es nicht nur um Kochen, Essen und Trinken. Das Brunnauer-Erlebnis, das so viele Gäste wiederkehren lässt,

Umrahmt wird der Restaurantbesuch von äußerster Pro-

beginnt bereits bei Betreten des Lokals. Die prachtvolle Ein-

fessionalität, die trotz Haubenniveau Platz für spürbares

gangstür wirkt als zeitloses Genussportal in eine Welt fern der

Wohlwollen und Leichtigkeit lässt. Es ist wohl diese seltene

Hektik. Bereits die herzliche, persönliche Begrüßung durch die

Kombination aus gehobener Klasse und ehrlicher Mensch-

Dame des Hauses, Sybille Brunnauer, sorgt für ein wohliges

lichkeit, die den Großteil der Gäste wiederkehren lässt.

Ankommen. Rundherum kümmert sich das Serviceteam ausgesprochen freundlich, zuvorkommend und zurückhaltend zu-

Und wer jetzt bereits am Hörer sitzt, um einen Tisch zu re-

gleich um das persönliche Befinden. Jeder Handgriff sitzt und

servieren, der sei gewarnt: Absolute Wiederholungsgefahr.

trotz gut gefülltem Hause, wird sich jedem Gast mit absoluter

Bei Familie Brunnauer kommt man als Gast und geht als

Aufmerksamkeit gewidmet.

Freund!

RESTAURANT BRUNNAUER, Fürstenallee 5, 5020 Salzburg +43 662 251010, office@restaurant-brunnauer.at, www.restaurant-brunnauer.at


Fotos: Marianne Majerus, aus: Gärten an den italienischen Seen, Gerstenberg Verlag

Isola Bella – im Reich des Conte Borromeo am Lago Maggiore

GÄRTEN AN DEN ITALIENISCHEN SEEN STEVEN DESMOND UND MARIANNE MAJERUS (GERSTENBERG VERLAG, 2016)

W

eißt du, wo wir gerade gewesen sind?“, fragte mich eine weitgereiste, gut gelaunte Freundin. Neben den üblichen Wochenendtrips nach London, Paris und Rom fielen mir nur exotische Reiseziele ein. Deshalb war ich sehr erstaunt über ihre Antwort: „Nein, diesmal hat es uns nicht in die Ferne gezogen, aber wir haben etwas Besonderes entdeckt: die ober­ italienischen Seen!“ Bevor ich noch einwenden konnte, dass sie diesmal aber nicht sehr weit gekommen wären, setzte sie schon fort mit einer Lobeshymne auf die fantastischen Gärten am Comer See und am Lago Maggiore im Norden Italiens, die zwar für ihre Schönheit und für ihre abwechslungsreiche Landschaft berühmt, aber von normalen Reisenden noch weitgehend unentdeckt seien. Dafür weht ein historischer Hauch über diese Landschaften rund um den Comer See, der von hohen Bergen eingeschlossen ist und wunderschöne Gärten auf seinen Felsvorsprüngen und Terrassen ausgebrei­ tet hat. Dagegen wirkt der Lago Maggiore wie ein kleines Binnenmeer mit charmanten Uferorten und herrschaftlich herrlichen Gärten auf den Inseln. Beide

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SCHLOSSSEITEN

Seen sind von Palais, Villen und großen klassischen Hotels gesäumt und beherbergten, als Fern- und Flug­ reisen noch nicht en vogue waren, prominente Gäste, Schriftsteller, Komponisten und vornehme Adelige. Die Gärten atmen nach wie vor den Glanz der Gartenplanung des prachtvollen Barocks mit poetischen Visionen von Romantik und später – im 19. Jahrhundert – britisch beeinflusster Landschaftsgestaltung. Die Vielfalt der Pflanzen ist ebenso legendär wie die verschiedensten Persönlichkeiten, die diese Gärten im Laufe der Zeit besaßen und prägten. Von altbekann­ ten Aristokratenfamilien, Mailänder Granden, napoleonischen Gefolgsleuten und vergnügungshungrigen Exilanten reicht der Bogen der Besitzer. Kein Wunder also, dass man auch heute noch neben noblen Unterkünften und der bekannt guten italienischen Küche Ausflugsziele der Sonderklasse findet. „Aber weißt du, bevor ich dich mit meinen bilderlosen Erzählungen langweile, sag’ ich dir noch, wie ich überhaupt auf die oberitalienischen Seen gekommen bin: Es war ein tolles Buch, das mich dorthin geführt hat!“


Es war das Buch eines Gartenexperten. Steven Desmond ist Leiter spezialisierter Gartenreisen und bringt als Landschafts- und Gartendenkmalpfleger umfassen­ des Wissen mit. Er berät den National Trust bei der Erhaltung historischer Parks und Gartenanlagen, hält Vorträge an der Universität Oxford und war bereits über dreißig Mal an den italienischen Seen. Marianne Majerus, von der die schönsten Bilder dieser Gärten stammen, ist eine der besten Gartenfotografinnen weltweit und erhielt für ihre Arbeiten zahlreiche Aus­ zeichnungen. Kein Wunder also, dass es ihr gelingt, die Schönheit und die Atmosphäre extravaganter Garten­ anlagen im milden Klima und Schutz der Berge besonders schön zu zeigen. Die großen Wasseroberflächen der Seen begünstigen Temperatur und Vegetation und unter der italie­ nischen Sonne blühen die Blumen früher und länger als in nördlicheren Breiten, was sich positiv auf die Reisezeit auswirkt. Zitronenbäume vor dem Hintergrund schneebedeckter Alpen, dieser Ausblick macht den besonderen Zauber des Gartenklimas dieser Seen aus: nicht ganz so weit weg und doch schon von mediterran üppiger Vielfalt. Seit Goethes italie­ nischer Reise und der verhei­ ßungsvollen Frage „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?“ fühlten sich viele von diesem Sehnsuchtsort angelockt. Die Rede ist vom Lago Maggiore mit seinen Borromäischen Inseln. Der Garten der Isola Bella wurde nämlich von der Familie Borromeo geschaffen, die seit dem 15. Jahrhundert eine beherrschende Rolle am See einnimmt. Noch heute befinden sich die Inseln Isola Bella, Isola Madre und das eindrucksvolle Kartell in Angera im Besitz der Familie. Wie eine große Theaterkulisse wirkt das Amphitheater der Isola Bella, das von ihrem Wappentier, einem geflügelten Einhorn, beherrscht wird, umrahmt von Götterstatuen, Obelisken, Stufen und kunstvoll gestalteten Naturumrahmungen. Bis 1900 war der Lago Maggiore Erholungsort gekrönter Häupter und des Hoch- oder Geldadels, der sich diese exklusive Abgeschiedenheit leisten konnte. Nach 1906, als der Simplontunnel eröffnet wurde, kamen der Massentourismus und die Vergnügungsdampfer, was dazu führte, dass einige Parkanlagen und Privatgärten für das „gewöhnliche“ Volk geöffnet wurden und die königlichen Besucher wegblieben. Der Gartenbesucher genießt heute am Lago Maggiore eine enorme Vielfalt: Den Morgen verbringt man

hochherrschaftlich zwischen Terrassen, Blumenbeeten und Statuen auf der Isola Bella. Zu Mittag nimmt man, nur einen Steinwurf entfernt, auf der Isola dei Pescatori einen Imbiss ein. Am Nachmittag spaziert man in Begleitung von bunten Fasanen, Papageien und Pfauen durch die grünen Wäldchen der Isola Madre mit Blick auf Kamelien oder farbenprächtige Rabatten, je nach Jahreszeit. Wer seine Ruhe haben will, fährt mit der Seil­ bahn zum 800 m hoch gelegenen Giardino Alpinia Botanico di Mottarone oder besucht den in den Burgmauern von Angera angelegten mittelalterlichen Garten. Alles ist gut erreichbar und die Reise mit dem Schiff, das regelmäßig fährt, ist völlig entspannend. Wo es sich auszusteigen lohnt, verrät Ihnen das Buch, und Sie erhalten neben den Anregungen auch Einblicke in die Hintergründe der Entstehungsgeschichte und ihrer Besitzer. Begeben Sie sich aber jedenfalls auf die Barockterrasse des Gartens auf der Isola Bella und genießen Sie den wunderschönen Blick auf den See, der schon Generationen bezaubert hat. Die Stimmung ist einzigartig und den Vorgeschmack liefern Ihnen die herrlichen Fotografien im Buch. Ein florales Wunderland ist die Isola Madre mit ihren mit Palmen, Oleander und Kletter­ pflanzen eingefassten Terrassen. Die Insel besteht lediglich aus der großen, eher schmucklosen Villa und dem reich bepflanzten, ornamentalen Garten im eng­ lischen Stil neben der typisch italienischen Linie aus Treppen und regelmäßig gestalteten Blumeninseln. Dieser Stilmix macht neben den großartigen Ausblicken auf den dunkelblauen See, die Berge, Landzungen und Nachbarinseln die Besonderheit aus. Exotische Gartenpflanzen aus aller Welt – ein Renommee jedes speziellen Gartens – sowie Bäume, Sträucher und Blumen vervollständigen das Porträt der Garteninsel. Das Zusammenspiel von Licht, Schatten und Vegetation schafft starke Effekte. Aloen, Agaven, Bambusstämme, ins Mauerwerk integrierte Töpfe mit saisonalen, farblich abgestimmten Blumen, Seerosen und eine Orangerie – mehr kann sich der Gartenfreund nicht wünschen, wenn er diese Arrangements sieht. Zwischen den Bäumen der Zierbaumsammlung laufen farbenprächtige Fasane auf grünem Rasen wie im Paradies ganz ungezwungen neben anderen bunten Vögeln und weißen Pfauen frei herum. An der Seeseite der Villa blühen Bougainvillea in dich­ ten Vorhängen. SCHLOSSSEITEN

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Fotos: Marianne Majerus, aus: Gärten an den italienischen Seen, Gerstenberg Verlag

Bild links: Die Villa Carlotta ist eine Sommerresidenz aus dem 18. Jahrhundert in Tremezzo am Comer See. Bild unten: Villa Taranto am Lago Maggiore Bild rechts: Wenn man in der Nähe von Rom ist und noch ein bisschen Zeit hat, empfiehlt sich ein Ausflug in die Villa d’Este.

Weniger bekannt, aber genauso sehenswert wie die be­ reits erwähnten Villen und Gärten sind die Villen Taranto und San Remigio, die Villa della Porta Bozzolo, die Villen Cicogna Mozzoni und Pallavicino sowie die Villa Alpino. Man hat also genug zu tun, wenn man als Gartenliebhaber hier unterwegs ist. Die Freundin schwärmt: „Und dann sind wir zum Comer See hinübergefahren … aber nicht, weil George Clooney dort seine Villa hat“, kam sofort der Zusatz. „Es ist ein herrliches Szenario, das auch die Italiener sehr schätzen.“ Gut also, dass das Buch im zweiten Teil auch für die Sehenswürdigkeiten am Comer See die besten Anregungen liefert. „Beim Comer See empfiehlt es sich, die Landschaft vom Wasser aus zu erkunden“, rät uns der kundige Reiseführer Steve Desmond, denn sich im Auto durch die Dörfer entlang des Ufers zu quälen, macht wenig Spaß. Der Schiffsverkehr auf vielen Routen dagegen lässt einen schnell den freien Blick über Inseln und Ufer genießen. Grundstücke am See haben nicht nur hübsche Privatgärten, sie sind auch selten am Markt, denn die Gegend ist sehr begehrt. Doch das Mikroklima mit trockenen Wintern und feuchten Sommern hat seine Tücken: Im Mai und August empfiehlt es sich, die Regenjacke einzupacken, auch wenn es dazwischen prächtige Sonnentage gibt. Nicht umsonst gedeihen hier die Pflanzen so gut. Was der Gartenliebhaber hier findet, sind reiche Sammlungen von Bäumen und Sträuchern sowie anderen botanischen

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Schmuckstücken in großer Vielfalt, die ihresgleichen suchen. Seine goldene Ära erfuhr der Comer See, als Ende des 18. Jahrhunderts die Romantiker die Schönheit der Lage entdeckten und in vielen Schriften lobten. Be­reits Plinius der Jüngere, der den Vesuvausbruch beschrieb, baute sich im 1. Jahrhundert nach Christus zwei Villen an den Ufern des Comer Sees mit Blick auf die Halbinsel Bellagio, einen der schönsten Orte dieser Gegend. Heute findet man in der Mitte des Sees in und um Bellagio so­ wie in Menaggio und Cadenabbia am Westufer viele sehr schöne Unterkünf­te. Mit der Fähre gelangt man schon kurz hinter den Anlegestellen nach einem Spaziergang zu den schönsten Gärten. Neben Nobelboutiquen gibt es in den kleinen Orten traditionelles Kunsthandwerk und in den Restaurants lokale Fisch- und Risotto-Spezia­ litäten. An zahl­reichen Aussichtspunkten bietet sich ein magischer Blick auf die verschiedenen Stimmungen des im wechselnden Licht glitzernden Wassers. Einen der wenigen öffentlich zugänglichen Gärten fin­det man bei der Villa Melzi, die man von Bellagio aus nach einem schönen Spaziergang entlang der Uferpromenade erreicht. Um die Villa herum entstand ein englischer Landschaftsgarten, beides geschaffen um 1810 im Auftrag des Mailänder Patriziers Francesco Melzi, der offensichtlich keinen typisch italienischen Garten wollte, was nicht mehr dem Zeitgeist entsprach. Üppiges Grün, strategisch wirkungsvolle Baumgruppen, Kieswege und Gartenpavillons sowie Statuen schmücken diesen sehr bewusst gestalteten Garten. Auch ein japanischer Be­ reich befindet sich der Nähe des Eingangs. Ganz anders ist der Eindruck des Gartens rund um die herrschaftliche Villa Carlotta. Hier üben üppige Azaleen


Fotos: Marianne Majerus, aus: Gärten an den italienischen Seen, Gerstenberg Verlag

und Rhododendronbüsche, kombiniert mit Stiegen, Aufgängen, Brunnen und Palmenschmuck, eine romantisch lockere Stimmung auf die Besucher aus. Was hier besonders besticht, sind die gekonnten Arrangements von bunten Blumenkissen oder Kakteen in Wechselwirkung mit schroffem Fels oder sanftem Blattgrün. Die Aus- und Durchblicke auf den Wanderwegen sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Kamera brauchen Sie nicht, denn Marianne Majerus hat schon die ganze Schönheit für Sie im Bild festgehalten. Jedenfalls ist die Villa Carlotta mit ihrem Gartenparadies auch in der Realität sehr sehenswert – es sei denn, Sie möchten nicht unter einem langen Laubengang mit herabhängenden Orangen lustwandeln. Die Gärten der Villa del Balbianello sollte man im Frühling besuchen, wenn zarter Frühnebel aufsteigt und die Kaskaden des Blauregens (Wisteria) eine feine Duftwolke verbreiten. Der letzte Besitzer kaufte die Villa ihrer einzigartigen Lage wegen und als sicheren Rückzugsort. Sogar ein James-Bond-Film wurde hier aufgrund eines Systems von aus dem Felsen gehauenen Geheimgängen gedreht. Die Einrichtung und Begrenzung des noblen Gartens mit durchbrochenen Steinverzierungen, klassischen Skulpturen und Kontrasten zwischen strenger Ordnung und freiem Wuchs ergeben ein stimmiges Gesamtbild: Die verschlungenen Triebe der Kletterfeige erinnern Romantiker oft an grünen Stuck oder an sich windende Schlangen an Bäumen und Fassade. Vielleicht schaffen Sie es, sich auch noch die Villen Sommi Picenardi, Serbelloni, Cipressi und Monastero oder die Villa d’Este anzusehen. Der Autor rät, sich mit dem Buch auf einen Besuch in den Gärten der ober­

italienischen Seen einzustimmen. Suchen Sie sich diejenigen Sehenswürdigkeiten aus, die Ihnen besonders gut gefallen, um in den Gärten Ihre Urlaubsstimmung zu genießen. Kulturgenuss in der Altstadt von Como oder ein wohlschmeckendes italienisches Menü am See run­den die Reise zu den Gärten ab. Und das Beste in Zeiten des Klimawandels: Die Anreise ist kurz und angenehm. Text: Hannelore Lensing I N F O B OX

GÄRTEN AN DEN ITALIENISCHEN SEEN Autor: Steven Desmond | Fotos: Marianne Majerus aus dem Englischen von Anke Albrecht 224 S., durchgehend farbig, geb., SU | EUR 39,95 ISBN 978-3-8369-2112-1 www.gerstenberg-verlag.de

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FEST.E FEIERN – UND DABEI GUTES TUN

Am 31.7.2020 findet der Benefizball des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens, Delega­tion Salzburg, in der Alten Residenz in Salzburg statt, dessen Reinerlös Sozialprojekten der MALTESER in Salzburg zugutekommt.

E

r ist einer der ältesten katholischen Laien­ orden weltweit – der Souveräne MalteserRitter-Orden. Gegründet wurde er im 11. Jahrhundert in Jerusalem, um sich dem Dienst an Armen, Kranken und Pilgern zu widmen. Die ersten Spitäler entstanden in Jerusalem, Akkon und auf Zypern, später auf Rhodos (1306–1523) und Malta (1530–1798), wo der Orden auch als Militärund Seestreitmacht des Mittelmeerraums fungierte. Seit dem Jahr 1834 hat der Orden seinen Sitz in Rom. Als internationales Völkerrechtssubjekt unterhält der Souveräne Malteser-Ritter-Orden volle diplomatische Beziehungen zu 107 Staaten auf allen Kontinenten, u. a. auch zur Republik Österreich; zudem hat er einen permanenten Beobachterstatus bei allen UN-Organisationen und anderen internationalen Organisationen. Er besitzt eine eigene Verfassung, eigene öffentliche

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Institutionen und Gerichte, stellt Pässe aus und hat eigene Briefmarken und Münzen. Weltweit unterstützen die Malteser über 15 Millionen notleidende Menschen, unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung. In Österreich hat der Orden mit dem Großpriorat von Österreich seit dem 12. Jahrhundert eine eigene Gliederung. Er besitzt 8 Kirchen und hat im Laufe der Zeit gemäß seinem Charisma zahlreiche karitative Werke gegründet. Das größte Hilfswerk des Malteserordens ist der Malteser-Hospitaldienst mit über 2200 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Zu ihren Aufgaben gehören Alten- und Krankendienste, Integrationsdienste im Rahmen der Flüchtlingshilfe, Ambulanzeinsätze, Krankentransporte, Rettungs- und Notarztdienste sowie der Katastro-


phenschutz. Besonders hervorzuheben ist in Salzburg der wöchentliche Besuchsdienst an Sonntagen im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Die Malteser organisieren Wallfahrten für Menschen mit Beeinträchtigung, darunter jedes Jahr eine Pilgerfahrt nach Lourdes und alle fünf Jahre eine nach Rom. Alle diese Aufgaben erfordern nicht nur einen hohen personellen Einsatz, sondern auch finanzielle Mittel. Die Malteser finanzieren sich hauptsächlich aus Spenden- und Sponsoreneinnahmen. Eine wichtige Einnahmequelle sind daher Benefizveranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und festliche Bälle. Salzburg feiert dieses Jahr das Jubiläum „100 Jahre Salzburger Festspiele“, und einer der gesellschaftlichen Höhepunkte ist der MALTESER Benefizball in der ehemaligen Residenz der Fürsterzbischöfe zu Salzburg. „Daß es Leut’ gibt, die auf ein’ Ball gehn, das find’ ich begreiflich, aber daß es Leut’ gibt, die einen Ball geben, das is das, was mir ewig ein Rätsel bleibt.“ Ganz im Gegensatz zu Johann Nepomuk Nestroy (1801–1862), dem österreichischen Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor, wissen dies die beiden Ball-Organisatorinnen Mega Altenburg und Elfriede Hofbauer genau. Beide sind ehrenamtlich im Malteser Hospitaldienst Salzburg tätig.

Damit der Abend ein finanzieller Erfolg wird, haben sich die Ball-Organisatorinnen einiges einfallen lassen. Im prachtvollen Carabinierisaal mit dem monumentalen Deckenfresko von Johann Michael Rottmayr (1654–1730) findet das gesetzte Dinner mit Tafelmusik statt. Künstler der Salzburger Festspiele werden auftreten. Nach alter Tradition wird die Jugend den Ball eröffnen, die Besucher können anschließend im Ballsaal und in der Disco bis 3 Uhr früh das Tanzbein schwingen. Um tanzfreudige, aber „herrenlose“ Ballbesucherinnen kümmern sich Tanzkavaliere. Eine Tombola und ein Roulettetisch des Casinos Salzburg werden helfen, für den guten Zweck zu sammeln. Also feiern Sie mit und tun Sie – ganz nebenbei – auch Gutes. Belohnt werden Sie mit einem unvergesslichen Ballabend, und wenn Sie Glück haben, zusätzlich mit schönen Preisen. Die Devise des Abends lautet: „JEDER HIER GEWINNT – Jedes Los ein Treffer.“ I N F O B OX

Anmeldungen werden bereits entgegengenommen unter: benefizball@salzburg.malteser.at www.malteser.at Spendenkonto: IBAN AT26 2011 1837 1390 3100

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Die Maklerin und die Schlossherrin

SCHLOSS KRUMBACH International School

Auf einem bewaldeten Hügel südlich des Marktes Krumbach erhebt sich stolz das Schloss Krumbach auf einem Areal von etwa 43.700 m². Die Anfänge der einstigen Burg reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück, somit verfügt diese über eine reiche Vergangenheit. Im Jahre 1683 konnte die damals wehrhafte Burg sogar den Türken standhalten. In den darauf­ folgenden Jahrhunderten wurde sie zu einem Schloss und schließlich zu einem Hotel umgebaut. Das Schloss präsentiert sich heute mit seinen mittelalterlichen Außenstrukturen als dreieinhalbgeschossige Vierflügelanlage mit kleiner Kapelle oberhalb des Zöbernbaches und bietet einen herrlichen Rundumblick in die sanft hügelige Landschaft.

SCHLOSSSEITEN

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Um eine Schule in Österreich zu eröffnen, haben das pädagogische Konzept und das Schulgebäude die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

S

chlossseiten: Frau Hendrich, ein Privatgymnasium im Schloss ist selbst für Sie eine Einzigartigkeit, nicht wahr? Evelyn Hendrich: Ja, durchaus – es ist ebendiese überraschende Vielfalt an Menschen und Konzepten, die es für mich wirklich spannend macht, als Schlossmaklerin tätig zu sein. Frau Prof. Dr. Oksana Volozhanina kontaktierte uns Anfang März 2019 mit der Idee der Eröffnung einer internationalen Privatschule. Sie interessierte sich für eines unserer Schlösser. Nach dem Kennenlernen des Raumbedarfs schlugen wir schließlich das Schloss Krumbach als ideale Liegenschaft für die Verwirklichung ihres Lebenstraumes vor. War es Liebe auf den ersten Blick? Davon kann man sprechen! Es war schnell klar, dass das erhaben gelegene 4-Sterne-Schlosshotel der perfekte Ort für eine Privatschule mit Internat für 12- bis 19-Jährige aus der ganzen Welt ist. Die liebliche Landschaft und die Nähe zu Wien taten das ihre. Aber wie bei anderen großen Lieben ist auch hier der Weg bis zur Erfüllung steinig. Welche Schwierigkeiten gibt es und wie werden sie gelöst? Selbst für einen fachkundigen Österreicher ist die Aufgabe, alle erforderlichen Genehmigungen einzuholen, eine gewaltige Herausforderung. Umso mehr war und ist es für das russische Ehepaar Volozhanin – trotz guter Deutschkennt­nisse – ein Hürdenlauf. Siegbert Sappert und ich haben unsere Käufer bisher ein Jahr lang intensiv

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SCHLOSSSEITEN

unterstützt, wenn es um Behördenwege, Verständnis für Abläufe, Fachleute in allen Bereichen und wichtige Kontakte gegangen ist. Es ist nach wie vor ein Prozess, der aber bereits große Unterstützung findet. Und so konnte die Entscheidung für den Ankauf des Schlosses gefällt und durchgeführt werden. Die Hochzeit ist also vollzogen, aber die Hochzeitsnacht ist noch offen! Es bedarf der weiteren Unterstützung der Behörden. Wer ist die Leiterin der Schule und wie kam die Idee zur Privatschule in Österreich? Frau Prof. Dr. Oksana Volozhanina gehört einer berühmten Lehrerdynastie an. Diese Schule ist eine Hommage an die besten Lehrtraditionen ihrer Familie. Ihr Vater, Großvater und Urgroßvater waren Lehrer und Leiter von Bildungseinrichtungen in schwierigen Zeiten in Russland. Das von ihnen organisierte Waisenhaus, Kinderheim und Internat war für Kinder gedacht, denen aufgrund dramatischer Umstände die Wärme der Familie fehlte. Über drei Generationen hinweg wurden unschätzbare pädagogische Erfahrungen gesammelt. Die vollständigste Verkörperung fanden diese in den Aktivitäten des Vaters, des in Russland verehrten Lehrers Alexander Solomonowitsch Gurewitsch. Dank seines Talents und seiner selbstlosen Arbeit wurde ein gewöhnliches Internat für die Schüler zu einem wirklichen Zuhause, einer großen Familie, einer „Kinderrepublik“ auf der Grundlage demokratischer Gesetze. Sie sieht es daher als ihre


Die gewünschte Einschreibung kann ab April 2020 für das erste Schuljahr erfolgen.

Bei Vollbelegung in den kommenden Schuljahren sind maximal 120 Schüler in Schloss Krumbach angedacht. SCHLOSSSEITEN 47


freudige Pflicht als Lehrerin und Mutter von drei Kindern, diese wunderbaren Erfahrungen und Erkenntnisse weiterzugeben und in einer europäischen Schule weiterzuentwickeln. Welches Schulsystem ist geplant? Geplant ist die Schloss Krumbach International School als internationale Schule mit betreuter Unterkunft im Schulhotel Schloss Krumbach für Schüler im Alter von 12 bis 19 Jahren, also von der 7. bis zur 12. Klasse, mit Klassen bis zu 10 Schülern. Das Niveau entspricht einer österreichischen Sekundarschule, die in das internationale Bildungsprogramm IB (MYP, IB DP) eingebettet ist. Der Lehrplan soll auf dem international anerkannten IB-System International Baccalaureate basieren, das mit einer internationalen Matura die Mittel- und Oberstufe abschließt. Es sollen zusätzliche Unterrichtseinheiten angeboten werden, die im Lehrplan einer österreichischen AHS (Oberstufe) stehen, sowie selbstbestimmte Wahleinheiten. Es soll generell in Englisch unterrichtet werden. Deutsch wird als zweite Sprache etabliert, und die jeweiligen weiteren Muttersprachen der internationalen Schüler werden angeboten. Wann wird die Schule eröffnet und woher kommen die Schüler? Die wichtigsten Voraussetzungen zur Eröffnung der Schule sind die diversen Genehmigungen, die aktuell noch nicht vorliegen. Zwar wurde mit allen Behördengängen rechtzeitig begonnen, aber bei einigen Themen be-

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finden sich die Schlossherren in einem auch durch Aufschub nicht vermeidbaren „Henne und Ei“-Kreislauf. Nun wurde gestartet, da es sonst kein Weiterkommen gibt – im großen Vertrauen auf die weitere Unterstützung der Behörden. Geplant ist, die Schule ab dem Schuljahr 2020/2021 im August zu eröffnen. Eine Vormerkung zur Einschreibung ist ab April möglich. Schüler aus allen Nationen sind willkommen. Voranmeldungen gibt es derzeit aus 8 verschiedenen Ländern. Im ersten Schuljahr können jedoch – aufgrund der Bestimmungen zur Visumspflicht – ausschließlich Schüler aufgenommen werden, die kein Visum in Österreich benötigen. Ein Schlusswort? Wir gratulieren dem Ehepaar Volozhanin zu seinem Mut, einen Lebenstraum so beherzt umzusetzen, und freuen uns, dass die beiden durch uns den idealen Ort dafür gefunden haben. Wir wünschen ihnen die so wichtige Unterstützung aller Behörden und sind davon überzeugt, dass Österreich und die Region um Schloss Krumbach eine große Bereicherung erfahren. I N F O B OX

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Sebastian und Anton Wagner

GEWÖLBEBAU WAGNER Längst vergangen, neu erweckt!

Die Beschäftigung mit Ruinen, Burgen und Schlössern sowie den damit verbundenen Zeitepochen trägt wesentlich zum Verständnis der baugeschichtlichen Entwicklung in unserem Land bei. Unzählige dieser Zeitzeugen – von majestätisch bis nur mehr fragmentartig erhalten – thronen weithin sichtbar auf Anhöhen und Hügeln und blicken über Täler hinweg. Jedes einzelne dieser Gemäuer hat seine eigene Geschichte und erzählt still und leise von seiner früheren Prunkzeit und dem Schicksal aus vergangenen Tagen.

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Damals wie heute gilt es, gemeinsame Ziele zu erreichen.

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irgendwo anders treffen Historie, Architektur, Kunst und Natur so geballt aufeinander wie in diesen mächtigen Zeitzeugen. Bewegt man sich durch die alten Gemäuer, spürt man schnell deren Magie – aber auch Ruhe, Ge­ borgenheit und Harmonie. Viele dieser Bauten sind heute noch bewohnt, werden bewirtschaftet oder für Kunst, Kultur und Kulinarik genutzt; andere wiederum wurden schon vor langer Zeit dem Niedergang preisgegeben. Alle haben sie aber meist eines gemeinsam: Sie stehen unter Denkmalschutz. Solch geschichtsträchtige Denkmäler der Nachwelt zu erhalten, sie zu neuem Leben zu erwecken und in ihrer alten Pracht wiederauferstehen zu lassen – das ist das Ziel der Wagners! Anton Wagner hat seinen Traum wahr und sein Hobby zum Beruf gemacht. Sein ganzes Leben lang haben ihn alte Gemäuer gefesselt, haben ihn Ziegel und Steine fasziniert. Diese Leidenschaft fließt wesentlich bei der Realisierung verschiedenster Gewölbearten mit ein und verleiht Wohnhäusern, Gasthöfen, Kellern und Gärten ein einzigartiges Flair. Ein besonderes Augenmerk des Gewölbes gilt Ruinen, Burgen und Schlössern sowie denkmalgeschützten Bauwerken und deren Wiedererweckung zu neuem Leben. Gemeinsam mit seinem Sohn Sebastian führt er das Unternehmen. Sebastian hat von klein auf die Begeisterung seines Vaters für alte Bauwerke und deren Erhaltung mitgelebt. Nicht von

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ungefähr kommt daher seine Ausbildung im Bauwesen; Erfahrung in den Bereichen Planung, Kalkulation und Bauführung konnte er in mehreren Baufirmen sammeln. Sein Einstieg in den väterlichen Betrieb ist für ihn ein besonderer Reiz und Herausforderung zugleich – handwerkliches Können, jugendliche Dynamik sowie väterliches Know-how kommen ihm in der Geschäftsführung zugute und resultieren in einer meisterhaften, kreativen Zusammenarbeit. Die Erhaltung und Wiederherstellung denkmalge­ schützter Ruinen, Burgen, Schlösser und alter Bau­ werke ist eine Wissenschaft für sich. Nur die perfekte Kombination von traditionellem Handwerk und umfangreichem Wissen – vor allem zu historischen Baumaterialien und alten Rezepturen – sowie sehr viel Lie­ be zum Detail lassen diese Bauwerke wieder in neuem Glanz erstrahlen. Das Unternehmen Gewölbebau Wagner legt großen Wert darauf, dass sich die zu ergänzenden Elemente harmonisch in das Gesamtbild einfügen und trotzdem vom Originalbestand unterscheidbar und „ablesbar“ bleiben. „Ausführliche Besichtigungen, Erforschung des Bestands sowie eingehende Gespräche mit dem Bau- oder Schlossherrn sowie mit dem BDA über individuelle Anforderungen und Machbarkeit sind uns sehr wichtig. Denn darauf bauen wir unser Konzept auf, das dann im wahrsten Sinne des Wortes ,Stein auf Stein‘ umgesetzt wird.“


Harmonie aus Ziegel und Stein

Verspielte Details und liebevolle Verarbeitung SCHLOSSSEITEN 47 lassen das Herz hรถherschlagen.


Im ehemaligen Pferdestall steht eine Skulptur von Hans Kupelwieser.

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Wenn Arbeit Spaß macht, wird’s am schönsten!

Die Restaurierung von historischem Mauerwerk ist aus­ schlaggebend für ein einwandfreies und nachhaltiges Ergebnis. Hierbei ist die langjährige Erfahrung von Vorteil: Einschlägiges Wissen sowie eine gründliche Bestandsaufnahme im Vorfeld der Arbeitsschritte einer Renovierung sind wichtige Eckpfeiler einer gelungenen Sanierung historischer Bauten. Die Materialien können von Projekt zu Projekt anders kombiniert sein. Ebenfalls wichtig ist die Regionalität. „Alte Ziegel sind nicht gleich alte Ziegel“, erklärt uns Anton Wagner, „denn das Mischungsverhältnis von Lehm und Sand, Format und Brenntemperatur der handgeformten Ziegel bestimmen maßgeblich, wo, wie und warum diese genau für ein bestimmtes Objekt der richtige Baustoff sind.“ Ähnliche Regeln gelten auch für die Verwendung von Natursteinen. Soweit es möglich ist, sollten Steine der Region verwendet werden. Waldviertler Granit im Mostviertel hat nur bedingt seine Berechtigung, ist aber sicher besser als frostempfindlicher, teils relativ weicher Granit aus Übersee. Gewaschene und ungewaschene Natursande, gebrannter und zu Sumpfkalk geloschener Kalkstein, naturhydraulischer Kalk sowie Romanzemente als Bindemittelzugabe sind wichtige Eckpfeiler bei den Mörtelrezepturen. Anton und Sebastian Wagner machen sich mit Begeisterung und Leidenschaft persönlich auf die Suche nach

historischem Baumaterial. So hat sich im Laufe von Jahrzehnten ein beachtlicher Fundus „gewichtiger“ Materialien angesammelt. Verschiedenste Arten von Ziegeln – auch mit eingebrannten „Zeitzeugen“ – aus unterschiedlichen Regionen und Epochen sowie eine große Vielfalt an steinernem Baumaterial ermöglichen jeden erdenklichen Einsatz an historischen Bauwerken. Häufig muss man sich aber auch erst vor Ort auf die Suche nach passendem Material machen. Zu den besonderen Anforderungen einer Restauration von Ruinen, Burgen und Schlössern gehört auch die Fertigkeit des historischen Maurerhandwerks. Hierzu zählt das Wissen um alte Rezepturen genauso wie der gekonn­te Umgang mit kraftschlüssigem Mauerverband bei kleinformatigen Ziegeln und Steinen. All das und noch einiges mehr zeichnet Vater und Sohn Wagner und das „gestandene“ Team der Gewölbebau-Firma aus. I N F O B OX

Gewölbebau Wagner GmbH Gewölbe aus Ziegel & Stein, Weinkeller, Garten und Mauern Ing. Sebastian Wagner Feldpichl 5, 3364 Neuhofen an der Ybbs Tel.: +43 664 1728985 sw@gewoelbebau-aw.at www.gewoelbebau-aw.at

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Schloss Arenberg in Salzburg


Fotos: Salzburg Stiftung der AAF

Wolfgang Aulitzky und Stephanie Faschang

SCHLOSS ARENBERG

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WHERE SCIENCE MEETS THE ARTS

eit Jahrhunderten verbindet sich Tradition mit Innovation in Schloss Arenberg. Das Schloss ist Sitz der Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation (AAF) und liegt inmitten eines prachtvollen Parks, in welchem zeitgenössische Skulpturen aus der „Sammlung Würth“ ausgestellt sind. Ziel der ersten österreichischen gemeinnützigen Privatstiftung neuen Typs (1995) ist die Unterstützung wissenschaftlicher und kultureller Projekte der AAF, welche im Jahr 1984 vom damaligen österreichischen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger gegründet wurde. Programme in den Bereichen Medizin, Musik, bildende Künste, Diplomatie und Medien sollen zur Völkerverständigung beitragen sowie Salzburg und Österreich als kulturelles und wissenschaftliches Zentrum Europas fördern. Im Rahmen des Open Medical Institute (OMI) ist das Schloss Zentrum für die Ausbildung von Ärzten aus aller Welt. Treibende Kraft hinter den Projekten ist Univ.-Prof. Dr. Wolfang Aulitzky. SCHLOSS.GESCHICHTE Schloss Arenberg steht auf geschichtsträchtigem Boden. Hier, an der in den Süden führenden Römerstra-

ße, befand sich eine antike Begräbnisstätte. Urkundlich erstmals erwähnt wird ein „Sitz Kheutzl“ um das Jahr 1434. Erhalten ist ein Teil eines romanischen Turms, welcher sich im Mauerverband östlich des heutigen Stiegenhauses befindet. Eigentlicher Bauherr von Schloss Bürglstein – der Name leitet sich von „kleine Burg“ (= Bürgl) „am Stein“ ab und weist auf die Lage des Gebäudes hin – ist Haimeran Ritz, der 1604 die Gründe erwirbt. 1627 lässt sein Sohn Johann Ludwig von Ritz die „Ritzenkapelle“ errichten. Der Salzburger Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, genannt „der Stifter“ (1643– 1709), kauft das Schloss im Jahr 1695 ursprünglich für die Schwestern des Orden der Ursulinen. Nachdem diese jedoch einen Standort in der Stadt vorziehen, wird 1698 ein Waisenhaus im Schloss eingerichtet. Den Garten erhält das Priesterhaus zur Erholung seiner Alumnen. Für diese lässt der Fürsterzbischof Leopold Anton von Firmian (1679–1744) im Jahr 1730 eine Gloriette als Sommerhaus errichten. Nachdem ab 1784 eine Konzession für Wein- und Bierausschank am Bürglstein erteilt wird, entwickelt sich das Gebiet

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Fotos: Salzburg Stiftung der AAF

Bild links: Großer Phönix III von Bernhard Heiliger (Sammlung Würth) Bild unten: Schloss Arenberg, Vorderansicht

zu einem beliebten Ausflugsziel der Salzburger und Fremden. Hieronymus Graf Colloredo (1732–1812), Salzburgs letzter regierender Fürsterzbischof, verkauft 1791 Bürglstein an seinen Gärtner Joseph Rosenegger (1767–1846), welcher neben seinem Obst- und Gemüseanbau eine rege Ausgrabungstätigkeit betreibt und die Fundstücke der ehemaligen römischen Totenstadt gegen Entgelt ausstellt. 1814 zerstört ein Brand fast das gesamte Schloss, das zu diesem Zeitpunkt aus zwei Renaissance-Vierkanter-Haupthäusern, der Kapelle, den Stallungen aus dem 17. Jahrhundert sowie Glashäusern besteht. Sein heutiges Aussehen im Biedermeierstil und seinen Namen gibt dem Schloss Fürstin Sophie von Arenberg, welche den Besitz 1861 kauft, die Baukörper durch die neobarocke Prunkstiege und die parkseitig gelegene Gusseisenveranda verbinden lässt und das Gebäude mit einer einheitlichen Fassade ausstattet. Nach dem Tod der Gräfin im Jahr 1901 wird das Schloss in Mietwohnungen aufgeteilt. Von 1912 bis 1922 wohnen hier der österreichische Schriftsteller und Philosoph Hermann Bahr (1863–1934) und seine Ehefrau, die Sängerin Anna Bahr-Mildenburg (1872–1947). Gern gesehener Gast ist der deutsche Theatertycoon und Regisseur Max Reinhardt (1873–1943). Bahr hatte sich bereits ab 1904 mit der Gründung von „Salzburger Festen“ befasst, bei welchen seine Frau Opern und Max Reinhardt Theaterstücke inszenieren sollten. Ab 1931 sind Stadt und Land Salzburg sowie die Salzburger Sparkasse die neuen Eigentümer, 2001 kauft die Salzburg Stiftung der AAF das Schloss Arenberg.

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VISIONÄR.GRÜNDER.MOTOR Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Aulitzky Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor dreißig Jahren wurde in Osteuropa ein großer Nachholbedarf in vielen Bereichen des täglichen Lebens deutlich. Vor allem im Gesundheitswesen und in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung zeigten sich große Unterschiede zwischen Ost und West. Zudem drohte durch die Öffnung der Grenzen ein Exodus von medizinischem Fachpersonal in Richtung Westen (Braindrain). Um der Abwanderung von Ärzten nachhaltig entgegenzuwirken und den Aufbau lokaler Kapazitäten zu fördern, gründete Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Aulitzky gemeinsam mit KR Heinrich Spängler, Johannes Graf von Moy, Ing. Christian Struber, Astrid Wimmer und anderen interessierten Salzburgern im Jahr 1995 die Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation. Vorrangiges Ziel dieser ersten gemeinnützigen Privatstiftung Österreichs war die Schaffung des Open Medical Institute, eines Ausbildungsprogramms, das den Ärzten aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks Zugang zu moderner Medizin ermöglichen sollte. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit als Urologe in Österreich haben Prof. Aulitzkys internationale Erfahrungen und seine Funktion als Lehrstuhlinhaber und stellvertretender Dekan für Internationale Medizin und Distance Learning an der Weill Cornell Medical School in New York wesentlich zum Erfolg dieser Initiative beigetragen. In den Anfangsjahren fanden die Seminare auf Schloss Leopoldskron statt. Aufgrund der rasanten Entwicklung des Programmes wurde zur Jahrtausendwende


Bild oben: Teilnehmer des urologischen Operationskurses 2019 Bild rechts: Johannes Graf von Moy, Wolfgang Aulitzky, Heinrich Spängler, Christian Struber (Mitglieder des Stiftungsrates)

Schloss Arenberg angekauft und unter maßgeblicher finanzieller Unterstützung von Philanthropen wie Gerhard Andlinger, George Soros und Milton Wolf ein dauerhafter Standort für das Open Medical Institute in Salzburg geschaffen. Seit 2005 treffen sich hier nun Faculty und Fellows aus aller Welt, um in einwöchigen Intensivseminaren medizinisches Fachwissen auszutauschen. Geleitet werden die Kurse von Medizinern renommierter US-amerikanischer und österreichischer Universitäten und Spitäler, die bereit sind, ihr Wissen und ihren Forschergeist an junge Kollegen weiterzugeben. Neben dem unentgeltlichen Einsatz der Faculty – nahezu einzigartig stellen sich die Spitzenmediziner ohne Honorar zur Verfügung – spielt die Art und Weise der Wissensvermittlung eine maßgebliche Rolle. Aulitzky: „In den USA herrscht eine besondere Kultur der universitären Lehre, die sich durch die Bereitschaft der Lehrenden, ihr Wissen mit den Lernenden zu teilen, auszeichnet. Die Location Schloss Arenberg tut ihr Übriges. Während der Seminarwoche leben die Teilnehmer auf Schloss Arenberg unter einem Dach und haben damit auch außerhalb des Vortragssaales Gelegenheit zum informellen Wissens- und Erfahrungsaustausch.“ Um die Beziehungen zwischen den Medizinern aus aller Welt und Salzburg zu vertiefen, finden jede Woche zwei kulturelle und gesellschaftliche Highlights statt. Ein Konzert im Schloss mit jungen Musikern in Kooperation mit dem Mozarteum sowie ein Faculty Dinner, welches von Salzburger Familien ehrenamtlich ausgerichtet wird – eine Tradition, die besonders geschätzt wird. GRENZENLOS.LERNEN Das Programm des Open Medical Institute Seit 1993 wurden mehr als 23 000 Ärzte aus 128 Ländern von 2100 enthusiastischen Faculty-Mitgliedern

im Rahmen der OMI-Seminare in Salzburg ausgebildet. Zusätzlich wurden mehr als 3500 Stipendien für Hospitationen und Studienaufenthalte an österreichischen und amerikanischen Krankenhäusern vergeben. Der von Prof. Aulitzky und Stephanie Faschang, Generalsekretärin der Salzburg Stiftung der AAF, organisierte mehrstufige Ausbildungsansatz stellt sicher, dass die teilnehmenden Ärzte nicht über längere Zeit im Ausland bleiben. Aulitzky: „Wir geben unseren Fellows die Möglichkeit zur mehrmaligen Teilnahme an Kurzzeitprogrammen, wobei die Rückkehr in ihre Heimatländer, wo sie mit dem erworbenen Wissen zur Verbesserung der lokalen medizinischen Kapazitäten beitragen sollen, Voraussetzung für ein erneutes Kommen ist.“ Durch die enge Kooperation der Salzburg Stiftung der AAF mit der Österreichischen Ärztekammer und den führenden Spitälern des Landes ist das qualitativ hochwertige Ausbildungsprogramm auch österreichischen Ärzten zugänglich. Die Aktivitäten des Open Medical Institute werden durch Mittel der AAF, des Bundes und der Open Society Foundations sowie durch Spendengelder finanziert. Der größte Beitrag wird durch das traditionelle Benefizkonzert der Wiener Philharmoniker geleistet, das alljährlich in New York stattfindet. KUNST.KULTUR.ARENBERG Auch während der Sommermonate wird der Standort Schloss Arenberg genutzt. Die Gründung der Salzburger Operncamps im Jahre 2009 gehen auf eine Idee von Prof. Aulitzky und den damaligen Vorständen der Wiener Philharmoniker, Prof. Clemens Hellsberg und Prof. Dieter Flury, zurück. Musikinteressierten Kindern verschiedener Altersgruppen wird die Möglichkeit geboten, Opern des regulären Festspielprogrammes in Begleitung von Musikpädagogen und Mitgliedern der Wiener Philharmoniker

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Fotos: Salzburg Stiftung der AAF

Bild links: Vortragssaal Schloss Arenberg Bild unten: Teilnehmer des Operncamps im Würth Skulpturengarten von Schloss Arenberg

zu entwickeln und diese am Ende der Woche aufzuführen. Die teilnehmenden Kinder sind als Musiker, Sänger, Tänzer, Schauspieler und Bühnenbildner aktiv eingebunden. Im Jahr 2019 haben 165 Kinder aus 23 verschiedenen Ländern an den vier Operncamps auf Schloss Arenberg teilgenommen und in Salzburg einmalige Erinnerungen gesammelt. Unter der musikalischen Leitung von Hanne Muthspiel und durch die offizielle Kooperation mit den Salzburger Festspielen haben sich diese Operncamps zu einem Fixpunkt des Salzburger Festspielkalenders entwickelt. Im Rahmen der Ansbacher Fellowships vergibt die AAF Stipendien für junge US-amerikanische Dirigenten während der Salzburger Festspiele. Zudem fördert die AAF mit dem „Seebacher Prize for Fine Arts“ und dem „Daisy Soros Prize for Fine Arts“ US-amerikanische Kunststudenten, um diesen die Teilnahmen an der von Oskar Kokoschka im Jahr 1953 gegründeten „Schule des Sehens“ der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg zu ermöglichen. Daisy Soros ist gebürtige Burgenländerin und Schwägerin des US-Finanzmagnaten George Soros. Weitere Kooperationen der Stiftung bestehen mit dem Wiener Kunsthistorischen Museum und dem Metropolitan Museum, welche in das „AAF/Young Curators Exchange Program“ mit eingebunden sind. Bei diesem Programm empfehlen die Direktoren führender US-amerikanischer und österreichischer Museen junge Kuratoren für einen wechselseitigen Austausch. Im öffentlich zugänglichen Park von Schloss Arenberg, wo sich in der Antike eine große römische Grabstätte befand und man um 1800 „lustwandelte“, ist heute ein Teil der sehenswerten Skulpturensammlung moderner Kunst des Kunstsammlers und Mäzens Reinhold Würth (*1935) zu besichtigen. Der erfolgreiche Unternehmer – das von ihm aufgebaute Handelsunternehmen Würth mit heute mehr als 77 000 Mitarbeitern ist internationaler Marktführer in der Befestigungs- und Montagetechnik – ist der Überzeugung, dass Kunst Mitarbeiter zu Höchstleistungen motiviert. Seine „Sammlung Würth“ zählt zu den bedeutends-

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ten europäischen Privatsammlungen. Als absolutes Glanzstück der Sammlung Würth gilt die „Schutzmantelmadonna“ von Hans Holbein dem Jüngeren (ca. 1497–1543). Im Schloss finden zudem regelmäßig Fotoausstellungen der Leica Galerie statt. ZUKUNFT.PERSPEKTIVE Das Open Medical Institute hat sich in den vergangenen 25 Jahren zu einer weltumspannenden Organisation für postgraduale ärztliche Ausbildung entwickelt. „Schloss Arenberg in Salzburg fungiert dabei als internationaler Netzwerkknoten“, unterstreicht Stephanie Faschang die Rolle des Standortes. Das neue Jahrzehnt stellt das Open Medical Institute vor spannende Herausforderungen. Aufgrund des Erfolges der Initiative und des großen Interesses von Ärzten aus aller Welt an den einzigartigen postgradualen Kursen ist in Kooperation mit einem weltbekannten Architekten ein Neubau in unmittelbarer Nähe von Schloss Arenberg geplant. Damit soll den räumlichen und technischen Anforderungen eines modernen Seminarbetriebs entsprochen und der einzigartige Campus-Charakter erhalten werden. Zusätzlich zum OMI Hub in Salzburg wurde zwischenzeitlich ein zweiter Standort für lateinamerikanische Ärzte in Mexiko City geschaffen. Ein weiterer Standort in Südostasien ist in Planung, um die Inhalte des Programmes fortan auch weltumspannend anbieten zu können. Text: Eva von Schilgen I N F O B OX

Stephanie Faschang Executive Director Salzburg Stiftung der AAF Schloss Arenberg Arenbergstraße 10, 5020 Salzburg Tel.: +43 662 640101 E-Mail: s.faschang@openmedicalinstitute.org


Vorhang auf! Im Salzburg Museum wird das Jubiläum 100 Jahre Salzburger Festspiele mit einer Ausstellung gefeiert, die vielfältige Blicke auf das weltweit bedeutendste Festival für Musik und darstellende Kunst ermöglicht.

Highlight-Führungen finden täglich, ohne Voranmeldung, um 14 Uhr statt, sonntags zusätzlich um 10 Uhr. Jeden Samstag um 10 Uhr gibt es Führungen in englischer Sprache.

Salzburg Museum Neue Residenz Mozartplatz 1, 5010 Salzburg salzburg2020@salzburgmuseum.at www.salzburgfestival100.at


SALZBURG PLACES TO GO

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SALZBURGS MODERNSTE KLASSIK

Die einzige Prachtstraße von Salzburg beherbergt ein Bistro, in dem Tradition charmant und stilsicher mit dem Besten aus dem 21. Jahrhundert harmoniert.

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as, wenn man Mozart einfach mal in ein neues Licht rückt? Martina Toifl hat mit dem The Mozart Bistro einen inspirierenden Ort für lebendigen Austausch bei einem guten Glas Wein geschaffen. Inmitten des Andräviertels ein stimmiger Ort der Begegnung, an dem gute Freunde und Gäste aus aller Welt in einem besonderen Ambiente zusammenkommen. Auf der Bistrokarte findet sich eine Symphonie verschiedenster Geschmäcker. Kleine regionale Gerichte zu Mittag oder als Begleiter zu Apéro an der Bar, ebenso wie österreichische Traditionsgerichte mit internationalen Einflüssen. Besonders beliebt ist der „1756“, ein erfrischender Gin-Cocktail, benannt nach dem Geburtsjahr Mozarts. Mozart – Kissed by the Muse Das Haus wurde mit der Idee übernommen, die hervorragende Substanz und den historischen Charme intelligent und gefühlvoll in die neue Zeit zu brin-

gen. Der Coup ist gelungen: Das „Hotel und Bistro“Konzept inszeniert Mozart nicht als verstaubten Touristenmagneten; vielmehr hat man sich beim Design­ konzept von Mozarts Muse inspirieren lassen und damit ein individuelles Stück Salzburg kreiert. I N F O B OX

Öffnungszeiten: täglich 12:00–00:00 Uhr Bistrokarte: Di–Sa, 18:00–22:00 Uhr Franz-Josef-Straße 27, 5020 Salzburg Tel.: +43 662 872274 www.themozarthotel.com @themozartboutiquehotel

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FRISCH IN DEN FRÜHLING – KOSMETISCHE EINGRIFFE, DIE LANGFRISTIGES WOHLBEFINDEN VERMITTELN Dr. med. Alexander Papp

Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie

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er kennt es nicht – das Spiegelbild am Morgen und die ungeschminkte Wahrheit! An sich, Gott sei Dank, nur ein oberflächliches Problem, aber doch eines, das dem Tag oftmals noch vor dem ersten Kaffee ein leichtes Unbehagen vermittelt. Man stellt sich die Frage, ob die Creme um mehrere Hundert Euro vielleicht doch nicht so wirksam war wie in der Werbung angepriesen, und selbst weiß man natürlich, dass hängende Augenlider und Tränensäcke auch durch eine Wundercreme nicht zu beheben sind. Wer hat sich nicht schon einmal dabei ertappt, mit den eigenen Fingerspitzen seine Wangen ein bisschen anzuheben oder zu straffen? Angeblich sollen auch bereits Männer bei derartigen Lifting-Versuchen gesehen worden sein. Die Hoffnung, dass sich plötzlich wie von selbst die Zornesfalte in Luft auflöst, stirbt ja bekanntlich zuletzt. Der Weg zum Schönheitschirurgen stellt für zahlreiche Menschen, besonders für jene der älteren Generation, nach wie vor eine große Überwindung dar. So mancher verspürt bei der Vorstellung, dass einem das eigene Ge-

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sicht im Nachhinein fremd erscheinen könnte, ein gewisses Unbehagen. In vielen Fällen fehlt allerdings nur die nötige Information, was eigentlich bei diesen Eingriffen gemacht wird – oder auch gar nicht gemacht werden soll. Die moderne plastische und ästhetische Chirurgie ermöglicht uns, in jedem Alter nicht nur attraktiv auszusehen, sondern auch Gesundheit und Fitness zu versprühen. Jeder von uns ist anders, deshalb müssen auch die Behandlungsmethoden den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen angepasst werden. Der bekannte Botox-Eingriff ist inzwischen nicht mehr die einzige Lösung für einen Frischekick im Gesicht. Die moderne Medizin verfügt über vielerlei Möglichkeiten, angefangen bei der Ernährung über die fachkundige Beratung bis zu chirurgischen Eingriffen, die heutzutage keine Ausfälle oder Schmerzen mehr verursachen. Natürlich muss man all dies wissen, um sich vertrauensvoll in die Hände eines Facharztes bzw. einer Fachärztin zu begeben. Zeitlose Schönheit dank modernster Behandlungen ist also ein neues Credo der plastischen Chirurgie. Opera-


tionen und Behandlungen zur natürlichen Gesichts- und Körperverjüngung sind derzeit populärer denn je. Der enorme Fortschritt in allen Bereichen der plastischen Chirurgie bringt jedes Jahr revolutionäre minimal-invasive OP-Techniken und hochwirksame Behandlungsmethoden, die exzellente, außergewöhnlich natürliche Ergebnisse und eine breite Palette an Möglichkeiten liefern. Nicht nur in Hollywood wollen die Leute für den Red Carpet glänzen, sondern auch die beliebte Festspielzeit bringt einen gewissen Glamour in die Mozartstadt, wo man sich neben den Hauptakteuren zur Schau stellt. Dies passiert automatisch, denn sehen und gesehen werden erfordert ein gewisses Maß an Selbstzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen. Wer sich vor dem großen Auftritt und dem alljährlichen Treffen mit allen Freunden schon fürchtet und lieber mit strahlender Frische beeindrucken möchte, hat mit kleinen Hilfsmitteln die Möglichkeit, sich in der eigenen Haut so richtig wohlzufühlen. Zu diesem Thema befragten wir Dr. Alexander Papp. SCHLOSSSEITEN: Was empfehlen Sie als Experte, wenn jemand sein Auftreten noch ein bisschen verbessern möchte? Was ist ein besonderes Anliegen dabei? Dr. Papp: Je nach Ursache, Umfang und Ausprägung der Gesichtsfalten stehen mit Botulinumtoxin bzw. Botox, Hyaluronsäure oder Eigenfett verschiedene sehr effiziente Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die für ein schnelles, natürliches und schmerzfreies Ergebnis sorgen. Eine Faltenunterspritzung mit Eigenfett, Hyaluron oder Botox ist eine schnelle, einfache und ausgesprochen effektive Behandlungsmethode, die eine weitgehende Glättung der Mimikfältchen sowie feiner und tiefer Linien – und somit eine sofortige Verjüngung des Gesichts – ermöglicht. Mittels winziger Einstiche mit einer sehr feinen und kurzen Nadel werden konzentrierte Wirkstoffe unter die Haut gespritzt. Je nach Tiefe und Ausprägung werden Sorgen- und Denkfalten auf der Stirn, Krähenfüßchen rund um die Augen und Lachfältchen im Mundbereich sichtbar geglättet. Feine Linien verschwinden sogar komplett. Um das schöne Ergebnis möglichst lange auf natürliche Weise aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, in einem Beratungsgespräch zu ermitteln, was für die Patientin bzw. für den Patienten sinnvoll ist. Inzwischen kommen immer öfter Männer in unsere Praxis, und ich freue mich hier besonders, auch den Herren wirklich einen Hauch Frische ins Gesicht zaubern zu können. Als zweiten Schritt lege ich aber den meisten eine Ernährungsumstellung ans Herz und empfehle ihnen die optimale Pflege, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Haut. Denn wir können zwar an der Oberfläche helfen, aber ein wirkliches Wohlbefinden ist oftmals ein ganzheitlicher Aspekt. Gibt es etwas gegen Augenringe? Die Injektionslipolyse – umgangssprachlich auch Fett-

weg-Spritze genannt – ist die ideale Behandlungsmethode für Patientinnen und Patienten, die ambulant kleinere und mittlere Fettdepots loswerden möchten. Aber auch Hängewangen, Tränensäcke oder Doppelkinn können hiermit behandelt werden. Das Ergebnis einer Lipolyse ist nicht vergleichbar mit einer operativen Fettabsaugung und erzielt im Gesichts die besten Ergebnisse. Der hier von uns eingesetzte Wirkstoff heißt Phosphatidylcholin und wird aus der Sojabohne gewonnen. Er ist ein natürlicher Zellbestandteil und gehört zur Gruppe der Phospholipide. Im menschlichen Körper erfüllt dieser Stoff eine Reihe von Funktionen und ist unter anderem für die Regeneration von Leberzellen verantwortlich. Dunkle Augenringe und Schatten verleihen einen müden und fahlen Gesichtsausdruck. Augenringe entstehen meistens durch den Fettabbau rund um die Augenpartie. Sie sind aber auch häufig genetisch bedingt und seit frühester Kindheit vorhanden. Der Leidensdruck vieler Patienten ist über die Jahre sehr groß und enorm belastend. Durch den gezielten Einsatz von Hyaluronsäure können Augenringe umgehend gemindert werden. Bei der Behandlung entstehen keine blauen Flecken oder Blutergüsse. Sie verläuft völlig schmerzfrei und das Ergebnis ist sofort sichtbar und hält ein bis zwei Jahre. Besonders zur Sommerzeit ist Schwitzen eine oftmals sehr unangenehme Begleiterscheinung der hohen Temperaturen. Gibt es hier Abhilfe und wie schnell wirkt eine Behandlung? Schwitzen dient in erster Linie der Wärmeregulation des Körpers, es ist ein natürlicher Prozess und lebensnotwendig. Eine übermäßige Schweißproduktion ist häufig durch eine verstärkte Aktivität des vegetativen Nervensystems sowie der Schweißdrüsen bedingt und verursacht bei den meisten Patientinnen und Patienten großen sozialen und psychischen Druck. Im Bereich der Achselhöhlen sowie an Hand- und Fußflächen kann Botox gegen übermäßiges Schwitzen eingesetzt werden. Die Behandlung ermöglicht ein sehr schnelles Ergebnis, das zwischen 6 und 12 Monate lang anhält. Die Behandlung ist ganz einfach und wird ambulant durchgeführt: Nach einer lokalen Betäubung wird das Mittel punktuell in die betroffenen Areale injiziert und die Schweißsekretion auf diese Weise gestoppt. Die volle Wirkung tritt zwei bis drei Tage nach der Behandlung ein. Botox kann gegen das Schwitzen an den Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen sowie auf der Stirn angewendet werden. I N F O B OX

Dr. med. Alexander Papp Innsbrucker Bundesstraße 35 A-5020 Salzburg Tel: +43 676 5353531 praxis@drpapp.at www.drpapp.at

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KOLUMNE

Dr. med. univ. Barbara Iris Greibl Fachärztin für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie

MIGRÄNE – ES GIBT NUN ENDLICH HILFE! Es könnte so ein schöner Frühlingstag werden: Das Wetter passt, die Stimmung ist gut, alle freuen sich bereits auf den Ausflug … und dann ist plötzlich alles ganz anders. Es ist kein gewöhnlicher Kopfschmerz, sondern Migräne. Die Schmerzen sind deutlich heftiger, selten ganz plötzlich, und sie beschränken sich oft nur auf eine Kopfseite. Licht und Lärm stören und manchmal begleiten Übelkeit und sogar Erbrechen die Schmerzen. Migräne ist weit verbreitet – aber was kann man vorbeugend dagegen tun?

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ir haben uns an Frau Dr. Barbara Greibl, Fachärztin für plastische, ästhe­ tische und rekonstruktive Chirurgie gewandt, die in Wien und Leonding (Oberösterreich) in einer eigenen Praxis tätig ist. Als von Migräne betroffene Person möchte man ja nicht nur eine kompetente Expertin bzw. einen ebensolchen Experten aufsuchen, sondern es geht auch darum, dass ein positiver menschlicher Zugang zur Ärztin bzw. zum Arzt die Vertrauensbasis für eine Behandlung schafft. Schon im Vorgespräch ist es daher wichtig, ein ausführliches Gespräch über die Gesamtsituation der Patientin bzw. des Patienten zu führen, um nach der Anamnese die bestmögliche Behandlungsmethode anbieten zu können. Auch über Risiken und Nebenwirkungen einer Behandlung gilt es aufzuklären, um auf Basis dieser ausführlichen Information das Einverständnis für eine Behandlung einzuholen. Auf das alles legt Frau Dr. Greibl großen Wert, denn neben fachärztlicher Expertise können auch die Patientinnen und Patienten selbst positiv zu ihrer Genesung beitragen. „Botox bei Migräne“ ist ein im Internet häufig abgefragtes Thema, da Betroffene chronische oder episodisch auftretende Migräne nicht ständig nur mit Schmerzmitteln bekämpfen wollen, sondern lieber vorbeugen möchten, damit es gar nicht erst zu den gefürchteten Schmerzattacken kommt. Bei Botox (Botulinumtoxin) denken viele an die eigenartig verändert wirkenden, starren Gesichter von Hollywoodstars mit glatt gebügelter Stirn. „Wenn

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es um den kosmetischen Einsatz von Botox geht, dann wünschen sich die Klientinnen und Klienten eine frische, natürliche Optik, was mit kleineren, gut platzierten Mengen an Botox erreicht wird“, weiß Dr. Barbara Greibl aus ihrer langjähriger Erfahrung. Diese Personen freuen sich darüber, auf ihre frische, natürliche Ausstrahlung angesprochen zu werden, ohne dass die Behandlung direkt sichtbar ist. Hat man es jedoch mit Migräne zu tun, dann geht es nicht um eine optische Verbesserung, sondern um einen legitimen medizinischen Grund, Botox als Hilfsmittel einzusetzen. Wenn schon kleine Außenreize ausreichen, um eine Kette biochemischer und elektrischer Prozesse in Gang zu setzen, die zu einer Schmerzattacke führen, dann ist jede Erleichterung angenehm. Expertinnen und Experten glauben, dass Botox eine spezielle Art der Neurotransmission, d. h. der Informationsweiterleitung zwischen den Nervenzellen, blockiert. Dies würde bedeuten, dass Botox die Weiterleitung des Schmerzsignals im Körper unterbindet, wenn es an den richtigen Stellen injiziert wird. Die Aussicht darauf, im Zuge der Behandlung mehrfach in der Gesichts- und Kopfregion Botox gespritzt zu bekommen, verunsichert manche Patientinnen und Patienten nicht zuletzt im Hinblick auf ihre Besorgnis, ob sich danach die Mimik verändern könnte. Auch hier kommt wiederum die ärztliche Erfahrung und Expertise von Frau Dr. Greibl zum Tragen, denn sie klärt indivi­


duell über die Anwendung von Botox auf, um den Betroffenen je nach ihrer unterschiedlichen Ausprägung der Krankheit bestmöglich helfen zu können. Der Erfolg ihrer Behandlung – eine Verringerung der Migräneattacken in Zahl und Stärke – gibt ihr recht, denn niemand sollte mit starken Schmerzen und den entsprechenden Begleiterscheinungen leben müssen. SCHLOSSSEITEN: Frau Dr. Greibl, was ist bei diesen Botox-Behandlungen zu beachten? Dr. Barbara Greibl: Nicht jede Migräne kann mit Botulinumtoxin behandelt werden, jedoch spricht ein muskulär bedingter Spannungskopfschmerz sehr gut auf diese Behandlung an. Hier ist im Vorfeld die jeweilige Form der Migräne abzuklären. Wie oft ist eine Behandlung erforderlich bzw. wie lange hält diese an? Eine Behandlung hält bis zu 6 Monate an und kann dann wiederholt werden. Mit welchen Kosten muss man pro Sitzung rechnen? Das kommt auf die Zonen und die verwendete Menge Botulinumtoxin an. Im Durchschnitt kann man mit circa 500 Euro rechnen. Die Zusatzversicherung kann je nach Vertrag bis zu 430 Euro übernehmen, eine Übernahme ist jedoch leider nicht gesichert, da es viele unterschiedliche Verträge gibt. Hier sollte man sich vorab bei seiner Versicherung erkundigen. Übernimmt die Krankenkasse etwas? Die Krankenkasse übernimmt leider keine Kosten. Wie sind Ihre Erfahrungswerte? Bei Patientinnen und Patienten, die Spannungskopfschmerz oder Migräne oft aufgrund von Stress und mus-

kulären Dysbalancen haben, ist eine tolle Wirkung zu beobachten. Wie schnell wirkt eine Botox-Behandlung gegen Migräne? In den meisten Fällen tritt ein Behandlungseffekt nach ungefähr 3 Tagen ein. Die maximale Wirkung entfaltet sich nach 1 bis 2 Wochen. Der verzögerte Wirkungseintritt beruht auf einer schleichenden Schwächung bzw. Blockade der Reizweiterleitung zwischen Nerv und Muskel. Gibt es noch andere Anwendungsgebiete für Botulinumtoxin? Zum ersten Mal wurde Botulinumtoxin in der Behandlung des Strabismus (Anm.: Schielen) verwendet und in vielen anderen Bereichen der Neurologie. Besonders wirkungsvoll hat sich auch die Behandlung bei übermäßigem Schwitzen, der Hyperhidrose, sowie bei Personen mit Spannungskopfschmerz und Migräne erwiesen. Die Faltenreduktion, bedingt durch eine reduzierte Muskelaktivität, ist eigentlich nur eine positive Nebenwirkungen. I N F O B OX

Dr. med. univ. Barbara Iris Greibl Terminvereinbarungen unter der Nummer +43 664 4609310 oder per E-Mail an ordination@dr-greibl.at Frau Dr. Greibl freut sich auf ein Erstgespräch mit Ihnen! Ordination Wien: Kupkagasse 5/1, 1080 Wien Ordination Oberösterreich: Leondinger Straße 140, 4060 Leonding www.dr-greibl.at Facebook: @drbarbaragreibl Instagram: @drgreibl

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- Ein Wort -

BENEHMEN Eine wohl ausufernde Begriffsdefinition ist das „Benehmen“. Für manche beschreibt es ein Kind, das einem dressierten Lipizzaner gleichkommt, mit einem Jahr bereits artig bei Tisch sitzt und sich ordentlichst den Silberlöffel in den Mund schiebt, ohne dabei auf sein monogrammiertes Lätzchen zu kleckern. Von iPad- oder Zucker-Konsum gar keine Rede. Und bei Restaurantbesuchen spürt man selbstredend die Anwesenheit des Kindes keine Sekunde. Für andere ist das beherzte „Hallo!“ und „Tschüss!“ (woher mein Sohn das auch immer hat, von mir jedenfalls nicht) beim Verabschieden schon aller Grund, stolz zu sein. Ach ja, er isst übrigens auch Bananen mit dem Löffel. Hat er ebenfalls nicht von mir. Redaktion: Beatrice Tourou

DER MÄUSEKÖNIG Tagebuch einer Mutter

Wer Prinzessin Marie-Chantal von Griechenland bis dato noch nicht auf der Social-MediaPlattform Instagram abonniert hat, sollte das vielleicht nachholen, denn es mangelt nicht an glamouröser Unterhaltung (Bild rechts). Die adrette Prinzessin ist nicht nur eine erfolgreiche Unternehmerin (sie führt das wohl begehrteste Kinderlabel „Marie Chantal“), 5-fache (!) Mutter wunderhübscher Kinder und vielgeliebtes Socialite, nun ist sie auch Buchautorin. Dank ihres umfangreichen Fanclubs war die Vorbestellung von „Manners begin at Breakfast“ noch vor Erscheinen (März!) unter Amazons Bestsellern. Natürlich ist das Buch nicht nur ein Buch, sondern eine Stilbibel, die mit Notizblock und Geschenkkarton kommt und somit auch noch das perfekte Geschenk für jede Baby Shower darstellt. Damit wären wir beim Thema: Die „Baby Shower“ ist eigentlich eine amerikanische Erfindung, um die werdende Mutter zu feiern. Dafür braucht man besonders ansehnliche Torten, Kekse und handgedruckte Einladungskarten – und natürlich Champagner für alle (außer für die Mutter in spe, ganz klar). Wenn einen also so eine elegante Einladung erreicht, sollte das Geschenk wohldurchdacht und repräsentativ sein. Aber Vorsicht! Wer bereits einmal mit einer jungen Mutter diskutiert hat, weiß, dass auch Ratschläge nun einmal „Schläge“ sind, also muss man mit dem Buchtitel behutsam umgehen. Man könnte fast meinen, die Beschenkte wisse nicht, wie man ein Kind richtig erzieht. Hormone feuern schnell. Beatrice Tourou, bt@schlossseiten.at

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SCHLOSSSEITEN

„Manners begin at Breakfast“ von Marie-Chantal von Griechenland

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Die Frühlingsgarderobe des adrett gekleideten Mini-Großstädters: 1. Pullover „Sebastian“, von Thomas Brown, um € 57 | 2. Gestreiftes Leinenhemd, von Cyrillus, um € 32 | 3. Kinder-Holzlaufrad „Balance Bike 3in1“, von leg&go, um € 295 | 4. Stoffhund „Lielou Mops 30 cm“ (noch immer pflegeleichter und günstiger als ein echter Hund), von Steiff, um € 173 | 5. Loafers in Rauleder, von Tod’s, um € 180


IM BOUTIQUE HOTEL WACHTELHOF BEGINNT DER URLAUB 1000 M HOCH ÜBER DEM ALLTAG. DAS BOUTIQUE HOTEL WACHTELHOF BEGRÜSST SEINE GÄSTE AM FUSSE DES HOCHKÖNIGS IM SALZBURGER LAND. DIREKT VOR DEM HOTEL FÜHREN ZAHLREICHE WANDERWEGE IN DIE UMLIEGENDE NATUR, WO URIGE ALMHÜTTEN UND EINSAME BERGGIPFEL WARTEN. Die 29 Zimmer und Suiten im traditionellen und

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Entspannung und Gemütlichkeit. Weit weg von

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umgeben von einer malerischen Bergwelt. Erle-

hochköniglichen Naturlandschaft mit dem ohren-

ben Sie die Besonderheiten der Region, Bräuche,

betäubenden Klang der Stille.

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IMPRESSUM

SCHLOSSSEITEN MAGAZIN Lensing Kommunikationsagentur Döblinger Hauptstraße 26/5 1190 Wien, Österreich Tel: +43 664 527 30 70 http://magazin.schlossseiten.at magazin@schlossseiten.at HERAUSGEBER: Lisa Gasteiger-Rabenstein Joseph Gasteiger-Rabenstein REDAKTION: Lisa Gasteiger-Rabenstein Mag. Clarissa Mayer-Heinisch Mag. Eva-Maria von Schilgen-Arnsberg Dr. Hannelore Lensing Maria Theresia Spatt, Beatrice Tourou Lina Ludwigstorff, Sophie Fügenstein ANZEIGEN: Lisa Gasteiger-Rabenstein LEKTORAT: Die Fehlerwerkstatt www.fehlerwerkstatt-wien.at LAYOUT UND GRAFIK: Joseph Gasteiger-Rabenstein Maria Theresia Spatt Beatrice Tourou FOTOS: Joseph Gasteiger-Rabenstein (wenn nicht anders vermerkt)

Coverfoto: Castello di Reschio IDEAS & CONNECTIONS: Mag. Eva-Maria von Schilgen-Arnsberg ABONNEMENT: abo@schlossseiten.at +43 1 267 51 72 DRUCK: Gerin Druck GmbH Gerinstraße 1–3, 2120 Wolkersdorf Die Zeitschrift und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. © Lensing Kommunikationsagentur, Wien

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SCHLOSSSEITEN

Abonnieren Sie ein Abonnement mit 4 Heften inkl. Versand & MwSt. 39,- EUR (Österreich) 44,- EUR (Deutschland) 49,- CHF (Schweiz) Bestellen Sie ganz einfach per E-Mail: abo@schlossseiten.at, per Telefon +43/1/2675172 oder online unter http://magazin.schlossseiten.at


SCHLOSS OSOVÁ STEHT ZUM VERKAUF TSCHECHISCHE REPUBLIK

Preis für den Schlosskomplex (Schloss, Parkgebäude, Park, Teich): EUR 880.000,Weitere Kaufmöglichkeiten: • Angrenzende Gebäude außerhalb des Parkhauses am Teich am Waldrand am Südhang mit Garten und größerer Scheune: EUR 100.000,• Ackerland, Wiesen, Waldflächen - ca. 50 ha: EUR 600.000,Landflächen im Flächennutzungsplan: • I. Fläche hinter dem Schlosspark - 2,3 ha fuer Ferienhäuser bestimmt: EUR 280.000,• II. Fläche für Sportplatz bestimmt - die ostliche Seite des Dorfes - 0,65 ha: EUR 80.000,-

Schloss Osová (Ossowa) war ursprünglich eine Burg. Sie wurde im 16. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss umgebaut und liegt am südlichen Ufer des Okolník-Teichs in der Ortschaft Osová Bítýška. In den 1820er-Jahren erfolgte der Umbau im Barockstil. Die Gesamtfläche des Schlossparks mit Gebäuden und einem Teich beträgt ca. 6,5 ha. Es besteht die Möglichkeit, die dazugehörige Grundstücksfläche von ca. 50 ha zu erwerben. Das Schloss Osová liegt in der malerischen Landschaft der Region Vysočina, etwa 4 km

Luftlinie von der Autobahn D1, 2 Fahrtstunden von Wien, 25 km von Brünn und 1,5 Fahrtstunden von Prag entfernt. Es wurde eine vollständige statische Sicherung des Gebäudes durchgeführt, einschließlich Stahldrahtziehen, spiralförmiger Verstärkung, neuer Auskleidung und Stürzen an den Fenstern. Neue Decken, reparierte Dachstühle und Dächer. Rekonstruierte historische Fassade im Südflügel, einschließlich originalgetreuer Kopien der historischen Fenster.

SIE HABEN INTERESSE, MÖCHTEN MEHR INFORMATIONEN ODER DAS SCHLOSS BESICHTIGEN? E-Mail an: kontakt@schlossseiten.at


Josef Frank Kabinett (Schweden 1957), Vasen und Schalen Berndt Friberg (Schweden 1950er), Bild: Gerwald Rockenschaub

MADERO COLLECTORSROOM SKANDINAVISCHES VINTAGE-DESIGN, KUNST & HOCHWERTIGES HANDWERK AUS EUROPÄISCHEN MANUFAKTUREN Alejandro Madero hat im ältesten Stadtteil von Salzburg, das Nonntal, einen CollectorsRoom eingerichtet. Hier teilt er seine Leidenschaft für Design und Kunst mit seinen Kunden. Wer ein Wohnambiente mit klassischen Entwürfen der Zwischen- und Nachkriegszeit aufwerten will, ist bei ihm richtig. Madero, der in Mexiko-Stadt geboren wurde und sich nach Zwischenstopps in New York, Schweden und Frankreich schließlich in Salzburg niederließ, weiß, wie man kosmopolitisches Flair in die eigenen vier Wände bringt.

Salzburg I Nonntaler Hauptstr. 10 I Di-Fr 10-18, Sa 10-14 I Tel +43 662 844008

www.madero.at

COLLECTORSROOM VINTAGE DESIGN FURNITURE AND ART INTERIOR DESIGN HIGH END CRAFTMANSHIP


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