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DENKMALNEO

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GRÜNER DAUMEN

GRÜNER DAUMEN

VieVinum Internationales Weinfestival, Hofburg Wien, von 21. bis 23. Mai 2022

Eigenschaften in sich: Das Ambiente der Hofburg und die zentrale Lage, Wien als Kultur- und Weinstadt – hier fühlt man sich einfach wohl. Alle Winzer/-innen sind persönlich anwesend, Service für Aussteller und Besucher hat einen hohen Stellenwert. Die langjährige gute Zusammenarbeit mit der Österreich Wein Marketing ist ein besonderer Vorzug und ermöglicht den Winzerinnen und Winzern, zahlreiche Einkäufer, Journalisten und Weinliebhaber aus der ganzen Welt kennenzulernen.

Gastfreundschaft ist das Zauberwort, das Alexandra Graski-Hoffmann antreibt und das die Grundlage für viel persönlichen Austausch und Begegnung vor Ort bietet. All das spiegelt sich auch in einem MentoringProgramm wider, das die Unternehmerin kürzlich ins Leben gerufen hat. 24 junge Winzer/-innen werden mit Persönlichkeiten aus der Gastronomie, aus Politik und Gesellschaft „gematcht“, um einander gegenseitig zu beflügeln. So kümmert sich die renommierte Winzerin Eva Pölzl um die junge Katharina Baumgartner aus Untermarkersdorf, Gastroprofi Stefanie Herkner begleitet den Illmitzer Jungwinzer Helmut Lang und Sportmanager Johannes Graski steht Lisa Paschinger vom Urbanihof in Fels am Wagram zur Seite, um nur einige Paarungen zu nennen.

„Es geht um Themen wie Generationswechsel, nachhaltige Landwirtschaft, biodynamisches Produzieren oder neue Technologien. Die Mentoren sorgen für entsprechenden Austausch und Vernetzung“, erklärt Alexandra Graski-Hoffmann. Was die Messemacherin antreibt, ist schnell auf den Punkt gebracht: sich mit schönen und ansprechenden Themen und Locations zu umgeben, Menschen zusammenzubringen, Kontakte und Begegnungen zu ermöglichen. Wenn sich die Tore der Messe nach intensiven Tagen schließen, atmet Alexandra Graski-Hoffmann kurz durch, um schnell für ihr nächstes Projekt bereit zu sein: die ART VIENNA, ein neues Format, das im September in der Orangerie Schönbrunn Kunst und Design für einige Tage an einem wunderschönen Ort zusammenbringt. Text: Clarissa Mayer-Heinisch

INFOBOX

SAVE THE DATE

VieVinum Internationales Weinfestival Hofburg Wien 21. bis 23. Mai 2022

ART&ANTIQUE Residenz Salzburg 12. bis 21. August 2022

ART VIENNA Orangerie Schönbrunn 16. bis 18. September 2022

M.A.C. Hoffmann & Co GmbH Hofburg-Schweizertor PF 22, 1016 Wien T +43 1 5871293 www.mac-hoffmann.com

SCHLOSS WALLHAUSEN

Zu Gast bei Prinz Salm

Photos © Ela Angerer unless otherwise stated

VDP.Großes Gewächs, FELSENECK, auf Grünschiefer gewachsen

PRINZ SALM WEIN MUSS SEIN

Die Leidenschaft zum Beruf machen – das ist ein Traum, den sich nur wenige Menschen tatsächlich erfüllen. Es gehört nicht nur Glück dazu, sondern auch eine ganze Menge Mut. Felix Prinz zu Salm-Salm ist dies gelungen. Anstatt des geplanten BWL-Studiums hat er sich nach seiner Zeit beim Militär in Pfullendorf am Bodensee im Jahr 2001 kurzerhand entschlossen, das Studium einfach sein zu lassen, um Vollzeitwinzer zu werden, erfahre ich im Interview für die SCHLOSSSEITEN.

Fotos: Carla Nagel, Robert Dieth

Als Prinz Felix nach seiner Stationierung nach Hause ins elterliche Weingut an der Nahe fuhr, begann plötzlich ein heftiger Schauer. Seine Sorge galt sofort der anstehenden Weinlese und er betete zu Gott, dass die Reben nicht im Regen „ertrinken“ würden. Wie einen Geistesblitz sah er seine Bestimmung vor sich, und ihm war klar, dass er Winzer werden wollte. Eine Entscheidung, die seinen Vater Michael Prinz zu Salm-Salm mit Freude erfüllte. Schließlich besitzt die Familie der Prinzen zu Salm-Salm bereits in der 32. Generation das Weingut Prinz Salm in Wallhausen an der Nahe mit knapp 11 Hektar Rebfläche und in Bingen/Rheinhessen mit 7 Hektar; dazu gehören auch noch 175 Hektar Wald sowie 15 Hektar Landwirtschaft.

Allerdings war es bislang nicht üblich gewesen, dass ein Mitglied der Familie zum Vollzeitwinzer wird. Es hatte immer einen angestellten Verwalter und einen Kellermeister gegeben. Prinz Felix hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon austoben können und vieles von der Welt gesehen. Während seiner Zeit im Internat bei Bath im Süden Englands schloss er Freundschaften mit Mitschülern aus der ganzen Welt. Es war also der richtige Zeitpunkt, um endlich nach Hause zu kommen. Auch stand ihm keines seiner fünf Geschwister bei seiner Entscheidung im Wege, alle hatten einen anderen beruflichen Weg als Ziel. Prinz Felix zog seine Entscheidung durch und absolvierte das Studium der Önologie an der Hochschule Geisenheim mit Erfolg. Als ausgebildeter Winzer stieg er 2007 als Betriebsleiter in den elterlichen Betrieb ein, um das Weingut im Jahr 2018 zur Gänze zu übernehmen. Gott sei Dank konnte er hier allerdings nicht nur auf die Unterstützung seiner Eltern zählen, sondern auch auf die seiner heutigen Ehefrau, Prinzessin

Méthode champenoise, 32-monatiges Hefelager

Victoria, die leidenschaftlich und in Vollzeit im Familienbetrieb mitarbeitet. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Jugend, es war also kein Zufall, dass sie sich ineinander verliebten, heirateten und heute drei Kinder zusammen haben: zwei Söhne und eine Tochter im Alter von 4 Jahren und 11 Monaten.

„Ich habe ein paar Praktika in anderen Weingütern absolviert, aber eine Ausbildung zur Winzerin habe ich nie gemacht“, erzählt Victoria mit strahlendem Lächeln. Learning by Doing sei ihr Erfolgsrezept. Vor ihrer Hochzeit mit Prinz Felix studierte sie Grafik & Werbung sowie Politikwissenschaft. „Während unserer ersten beiden Ehejahre wollte ich nicht im familiären Betrieb mitarbeiten, aber nach zwei Jahren war meine Leidenschaft für den Wein so groß, dass ich meinen ursprünglichen Job in der politischen Kommunikation an den Nagel gehängt habe, um voll in den Weinanbau einzusteigen“, berichtet die Prinzessin. Außerdem habe sie gemerkt, wie wichtig es ist, dass in einem Familienbetrieb alle mit anpacken. „Wir produzieren zu 70 Prozent Riesling sowie Pinot und Merlot. Das Besondere sind die gehaltvollen, mineralischen, sehr strukturierten Rieslinge. Da wir sehr unterschiedliche Böden hier in Rheinhessen und an der Nahe haben und der Riesling ein Botschafter des Bodens ist, bieten wir eine große Palette an vielfältigen Rieslingen an. Mein Lieblingsriesling ist der Grünschiefer, der auf dem gleichnamigen Felsen, auch als Chloritschiefer bekannt, gewachsen ist. Wir sind tatsächlich das einzige Weingut, das einen Grünschiefer führt. Der Geschmack hat durch die Schwefeleinschlüsse, die im Gestein enthalten sind, eine schön tänzelnde Salzigkeit auf der

Victorias Experiment: Weißburgunder „V“

Zunge. Und das ist wirklich mein absoluter Lieblingsriesling mit seiner eleganten Mineralität“, schwärmt Prinzessin Victoria.

Neben Victoria und Felix arbeiten drei weitere Angestellte im Außenbetrieb, dazu gibt es einen Kellermeister sowie eine Teilzeitkraft fürs Büro, um die 25 Weinarten herzustellen. Die Arbeit im Weinberg zieht sich über das ganze Jahr: Von Dezember bis Februar werden die Reben zurückgeschnitten, es folgt das Biegen und Heften der neuen Rute. Dann kommen der Austrieb und die Blüte. „Winzer zu sein bedeutet in unserem Fall viel Handwerk: Wir berühren jeden Rebstock über das Jahr circa 12- bis 18-mal“, erzählt Prinzessin Victoria. „Wir haben zusätzlich acht Galloway-Rinder und 160 Hühner, da wir das Prinzip der regenerativen Landwirtschaft verfolgen, um die Böden zu verbessern.“

Ist der Wein dann einmal in die Flaschen abgefüllt, wird er natürlich auch in vollen Zügen genossen. Einerseits von der Familie und engen Freunden, aber auch von Gästen: Jedes Jahr finden Vermählungen im Standesamt im Schloss der Prinzen zu Salm-Salm statt, danach wird angestoßen. Im Frühjahr und im Advent werden bei Verkostungen die neuen Jahrgänge im Rahmen eines gesetzten Dinners probiert, das ein Koch aus der Region zubereitet. Gäste sind Topkunden, alles private Weinliebhaber, die unterschiedliche Privilegien genießen, wie zum Beispiel die besonderen Verkostungen.

Der Klimawandel und das damit verbundene wärmere Wetter hat eher positive Auswirkungen auf den Weinan

FELSENECK, VDP.Große Lage, Nahe

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