Nachfolgesuche in der Krise? Ja, das macht durchaus Sinn, sagt die Nachfolgemoderatorin von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. „Denn dabei geht es um die persönlichen Ziele des Unternehmers.“ Foto: alphaspirit - fotolia.com
Nachfolgesuche in der Krise Sie wollen einen Nachfolger für Ihren Betrieb suchen, aber Corona hält Sie davon ab? Mit diesen vier Schritten können Sie trotz Krise zum Ziel kommen. Sie glauben, dass es wegen der Corona- Krise momentan keine gute Idee ist, einen Nachfolger für Ihren Betrieb zu suchen? Das stimmt nicht, sagt Nachfolgemoderatorin Katharina Meier von der Handwerkskammer Braunschweig Lüneburg Stade. Aus Erfahrung weiß sie, dass momentan durchaus Anfragen von potenziellen Übernahmekandidaten bei den Handwerkskammern eingehen. Aber das ist nicht der einzige Grund, der dafür spricht, das Thema Betriebsnachfolge trotz Corona anzugehen.
„Überlegen Sie, wer als Übernahmekandidat geeignet wäre, und blenden Sie bei Ihren Überlegungen die Krise zunächst aus.“ Katharina Meier, Nachfolgemoderatorin
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„Es geht dabei um Sie und Ihre persönlichen Ziele“, sagt Meier. „Eine Krise wie zum Beispiel die Corona-Pandemie ändert an diesem Ziel nichts, nur der Weg dahin wird möglicherweise ein anderer.“ Hier erklärt die Kammermitarbeiterin, wie Inhaber die Suche jetzt angehen können. Übrigens: Die meisten ihrer Tipps gelten auch unabhängig von Krisensituationen wie Corona.
Schritt 1: Machen Sie den Selbst-Check!
Der eigene Beruf ist einfach nur ein Job? Nicht für die meisten Handwerksunternehmer! Sie gehen in der Regel in dem auf, was sie machen. „Die Entscheidung, den eigenen Betrieb aufzugeben, fällt den meisten deshalb nicht leicht und ist mit vielen Emotionen verbunden“, sagt Nachfolgemoderatorin Meier. Sie rät dazu, mit diesen Emotionen achtsam umzugehen. „Sonst kann es sein, dass Sie bei der Nachfolgesuche später unbewusst auf die Bremse treten.“
Ihr Tipp für Unternehmer: Machen Sie als Erstes einen Selbst-Check und finden Sie heraus, ob Sie Ihren Betrieb wirklich abgeben wollen. Folgende Fragen sollten Sie sich in diesem Zusammenhang stellen: ɓɓ Was wollen Sie für sich? ɓɓ Werden Sie möglicherweise von Ihrem Umfeld zur Betriebsaufgabe gedrängt? ɓɓ Haben Sie alle Ziele erreicht, die Sie sich als Unternehmer gesetzt haben? ɓɓ Haben Sie noch den Antrieb, neue Unternehmensstrategien zu entwickeln? ɓɓ Sehnen Sie sich nach Entlastung, Freizeit oder Urlaub? Beim Selbst-Check sollten sich Unternehmer laut Meier allein darauf fokussieren, persönlich Bilanz zu ziehen, und die Krise dabei ausblenden. Denn wichtig sei es, die eigenen Wünsche zu erkennen und sich nicht von negativen Gedanken leiten zu lassen, die möglicherweise durch die Krise ausgelöst wurden.
NDH 01/2021