Vorsicht! Dieser Fehltritt kann fatale Folgen haben. Daher kommt es bei der Auswahl von Berufsbekleidung keinesfalls nur auf die Optik an.
Stylisch, sicher und gesund? Arbeitskleidung für Handwerker erinnert inzwischen oft an Freizeitkleidung. Geht das zu Lasten der Arbeitssicherheit? ANNA-MAJA LEUPOLD
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3 Zufriedenheit: Trägt das Team einheitliche Arbeitskleidung, die gut geschnitten und modern ist, stärkt das das Zusammengehörigkeitsgefühl im Betrieb. Letztendlich wirkt sich das positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus.
b Arbeitsschuhe in Sneaker-Optik oder stylische Arbeitshosen: Mittlerweile sieht Arbeitskleidung oft freizeittauglich aus. „Das ist eine tolle Entwicklung“, sagt Frank Werner von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau). Vor etwa 15 Jahren hätten viele Handwerker auf den Baustellen alte Kleidung getragen. Heute dagegen trügen sie meist speziell für den Arbeitseinsatz konzipierte Berufsbekleidung. „Die meisten Produkte auf dem Markt sind schick, bequem und haben tolle Features“, sagt er.
Mitarbeiter wollen Auswahl
Arbeitsschutz ist laut Werner immer die Kombination aus Sicherheit und Gesundheitsschutz. Das spiele auch bei der Berufsbekleidung eine Rolle. „Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) dient der Sicherheit“, erläutert er. Zum Gesundheitsschutz trage Kleidung bei, wenn sie etwa einen integrierten UV-Schutz oder einen Regenschutz habe. Die Entwicklung hin zu Berufsbekleidung, die immer mehr an Freizeitkleidung erinnert, sieht der Experte von der BG Bau aus drei Gründen positiv: 1 Guter Schutz: Moderne Arbeitskleidung ist meist modular aufgebaut und verfügt zum Teil über integrierte Schutzfunktionen. So gibt es beispielsweise Arbeitshosen mit Einschüben, die bei Bedarf mit Kniepolstern getragen werden können, oder Wetterschutzjacken, die mit einer Warnkleidungsfunktion ausgestattet sind. 2 Image: Moderne Arbeitskleidung sorgt für eine positive Außenwirkung und trägt somit zu einem positiven Image des Handwerks bei.
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Warum die Entwicklung positiv ist
„Die Persön liche Schut zausrüstung (PSA) dient der Sicher heit.“ Frank Werner, BG Bau
Für den Trend zu freizeittauglicher Berufsbekleidung hat Thomas Krause vom Miettextildienstleister DBL eine Erklärung: „Der Einsatz von hochwertiger, moderner Workwear wird in den Betrieben sehr von den Mitarbeitern vorangetrieben.“ Wichtig sei für viele Profis dabei eine attraktive Auswahl, mit der sie individuelle Vorlieben berücksichtigen können. „Also gerne auch mal Softshelljacke statt Bundjacke. Shorts statt Latzhose. Eben auch, um sich je nach Witterung komfortabel einkleiden zu können.“
Was ist bei der Auswahl noch wichtig?
Frank Werner hat Tipps, worauf Handwerker bei der Auswahl der Bekleidung achten sollten: ɓ eine bequeme Passform, ɓ jahreszeitabhängige Kleidung, die vor der jeweiligen Witterung schützt – also zum Beispiel Kleidungsstücke mit UV-Schutz im Sommer, ɓ gute Kombinierbarkeit der einzelnen Kleidungsstücke, damit der Zwiebeleffekt genutzt werden kann. So kann im Sommer eine lange Arbeitshose mit Zippfunktion sinnvoll sein, sodass sich bei langen Hosen zusätzliche Lüftungsschlitze öffnen lassen.
NDH 01/2021