Nr. 7 Saison 21/22 – Seelentrost

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INTERV IE W

CL AUDI A ZSCHOCH & MICH A EL A LBER im Gespräch

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«EIN W ERK, DAS STARKE EMOTIONEN W ECK T»

VON COR I NA KOL BE

Mit Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms ­gastiert der MDR-Rund­ funk­chor erstmals im ­Stadtcasino Basel. Chor­ mana­gerin Claudia Zschoch und Chorleiter Michael Alber sprechen über die Herausforderungen der ­Corona-Krise und die ­Vorfreude auf die erneute ­Zusammenarbeit mit dem Sinfonieorchester Basel. verbinden Sie beide persönlich mit dem Brahms-Requiem? CZ Als ich das Werk zum ersten Mal hörte, hat es mich sofort gepackt und seitdem nie mehr losgelassen. Ganz gleich, wie oft ich es auf der Bühne erlebe – ich bekomme an bestimmten Stellen immer wieder eine Gänsehaut. «Denn alles Fleisch, es ist wie Gras», das ergreift mich jedes Mal. Die grosse Kraft dieses Werks liegt darin, dass es beim Publikum solch starke Emotionen weckt. Dem kann sich wohl kaum jemand entziehen. CK

Was

«Schon bei den ersten Takten spürte ich, wie sehr mich die Texte aus der Lutherbibel, die Brahms ausgesucht ­hatte, trösten konnten.» MA Ich habe das Requiem während meiner Studienzeit in einem Moment persönlicher Trauer kennengelernt. Schon bei den ersten Takten spürte ich, wie sehr mich die Texte aus der Lutherbibel, die Brahms ausgesucht hatte, trösten konnten. Da sich das Stück an die Lebenden richtet, un­ terscheidet es sich grundlegend von den Ver­tonungen lateinischer Totenmessen. Brahms hatte den Wunsch, ein ‹menschliches› Requiem zu komponieren, das nicht auf eine bestimmte Konfession festgelegt ist. Als Chorleiter komme ich glücklicherweise immer wieder damit in Berührung.

«Mit 73 Sängerinnen und Sängern sind wir der grösste Rundfunkchor Deutschlands.»


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