Der gute Hirte

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DER GUTE HIRTE


Inhalt: Bei diesem Schäfchen

geht die Geschichte weiter!

Saftige Weiden und Rastplatz am Wasser .................. 3 Buchstabensalat ............................................................... 5 Immer in der richtigen Spur ....................................... 6 Der Weg durchs dunkle Tal ........................................ 8 Das Hirtenspiel .............................................................. 10 Be“mäh“rkenswert: Die Ausrüstung des Hirten .......... 16 Ein gedeckter Tisch ................................................... 17 Rezept: Schäfchen-Muffins ............................................ 19 Zurück nach Hause ................................................... 21 Buchstabengitter ............................................................ 23 Wie kann ich ein Schaf des guten Hirten werden? ....... 24 Labyrinth: Das verlorene Schaf ..................................... 26 Mehr vom guten Hirten und den Schafen .................... 27

Impressum: Herausgeber: Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach 51700 Bergneustadt, Deutschland Auflage-Nr.: KH04 30 2009 2 Konzept und Text: Bettina Bräul und Ralf Kausemann Zeichnungen: Joy Katzmarzik Gestaltung: rk-design, Bergisch Gladbach


Saftige Weiden und Rastplatz am Wasser „Flocke, du kleiner Wirbelwind, komm hierher!“ „Määääh.“ „Du siehst doch, dass an der Stelle das Gras schon abgeknabbert ist. Und da drüben hat es die Sonne schon ausgetrocknet. Stups, halt! Nicht an das bittere Unkraut, das macht dich krank.“ „Määäh, mäh.“ „Jaa, hier rüber. Oh Schnucke, du kleines Schmuseschäfchen, hast du dir etwa wehgetan? Du humpelst ja ein bisschen. Oder willst du wieder nur gekrault werden?“ „Mäh.“ Die laue Morgenluft tut wirklich gut. Der Himmel ist wolkenlos. Dafür wird aber die Sonne in wenigen Stunden brennend heiß auf sie herunterscheinen. David muss sich beeilen, alles zu erledigen, bevor die Mittagssonne ihn und die Schafe lahmlegt. Auf der Weide wachsen noch einige bittere Kräuter, die für die Schafe schädlich sind. Mit geschultem Blick sucht er die Wiese danach ab, um die Schädlinge zu beseitigen.

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Währenddessen schaut er sich immer wieder nach allen Seiten um. Seine Herde muss immer vollständig und in Sicherheit bleiben. Jetzt braucht seine Herde nur noch frisches Wasser. Also, los. „Schnucke, Flocke und ihr anderen, kommt ihr mit mir an den Bach? Da könnt ihr euch satt trinken!“ Blökend läuft die Schäfchengruppe hinter David her. So, endlich ist die ganze Herde versorgt. „Schöner könnte es heute kaum sein“, denkt er sich. „Wo habe ich jetzt meine Harfe¹ abgestellt? Aaah, da vorn an dem kleinen Baum.“ Gleich daneben liegt auch seine Schleuder. Ein hübsches schattiges Plätzchen. Da kann David sich jetzt endlich niederlassen und sein Lieblingslied spielen. Außerdem kann er von dort aus die ganze Weide überblicken. „Wäre doch nur jeder Tag so sorglos …“, träumt er und zupft die ersten Töne. „Alle Nationen, lobt den Herrn! All ihr Völker, rühmt ihn! Denn machtvoll ist seine Gnade über uns, und ewig währt die Treue des Herrn. Halleluja!“, singt David. Dann überlegt er: „Das ist das kürzeste Lied, das ich kenne. Dieser Herr, das ist der Gott, von dem Vater mir oft erzählt hat. Dieser Gott war immer gut zu unserem Volk. Und im Haus Gottes² haben sie gesagt, dass er die ganze Welt geschaffen hat. Dieser Gott muss wirklich unbegreiflich groß sein! Dass er sich dann noch um uns kleine Menschen kümmert, das kann ich nicht begreifen …“ Aufmerksam gleitet Davids Blick über die Schafherde. Da kommt ihm plötzlich ein Gedanke: Wir Menschen sind eigentlich auch wie Schafe, die einen Hirten brauchen, der sie beschützt und ihnen den Weg zeigt. Er zupft weiter an seiner Harfe herum, bis ihm plötzlich ein Liedvers über die Lippen kommt: „Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt es an nichts: Er bringt mich auf saftige Weiden, und führt mich zum Rastplatz am Wasser.“ David gefällt das. Er wiederholt die Zeilen ein paar Mal und freut sich riesig über dieses kurze, fröhliche Lied.

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Bald wird es Abend. David schaut sich die Weide an und beschließt, am nächsten Tag weiterzuziehen. Schließlich hat die Herde hier schon fast alles abgegrast. Sorgfältig sucht er die Gegend nach wilden Tieren ab. Aber die Luft ist rein. Dann zählt er seine Schafe – ja, sie sind vollzählig. Also kann er sich auch bald schlafen legen. Angst hat er keine: Er weiß, dass Gott, sein Hirte, gut auf ihn aufpassen wird. ¹ Musikinstrument, das einer heutigen Schoßharfe ähnelt. ² Gotteshaus der Juden, zu deren Volk David gehörte.

Buchstabensalat Suche die Buchstaben heraus, die nur einmal vorkommen. Schreibe sie der Größe nach geordnet auf (fange beim größten an). Dann entdeckst du einen Berufsnamen, mit dem man einen Hirten noch benennen kann.

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Immer in der richtigen Spur Früh am nächsten Morgen steht David auf. Am Bach wäscht er sich das Gesicht und putzt sich die Zähne. Dann stapft er los. Er muss schauen, wo er seine Herde am besten entlangführen kann, damit sie unbeschadet zum nächsten Weideplatz kommt. So eine Wanderung ist nicht immer ganz einfach. Einige Schafe laufen immer wieder in die falsche Richtung oder halten sich irgendwo auf. „Die Sonne brennt in diesem Jahr wieder unbarmherzig. So viele schöne Wiesen sind bereits ausgetrocknet … Ob ich bald eine gute Weide finde? … Aaah, da vorn, die sieht wirklich super aus.“ David nähert sich der Weide, um sie genauer zu untersuchen. „Diese paar wilden bitteren Kräuter rupfe ich schnell aus. Nur der Weg hierher ist etwas weit und nicht ganz ungefährlich. Teilweise ist er sehr schmal oder auch steil und holprig. Aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen.“

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Guten Mutes geht David wieder zu seiner Herde zurück. Mit lauter Stimme ruft er alle Schafe zusammen: „Flocke, Schnucke, Stups, kommt ihr? Wir ziehen weiter. Alle mir nach!“ Da setzt sich die Schafherde auch schon in Bewegung. Doch es dauert gar nicht lange, bis David das erste Schäfchen mit seinem Stock zurück auf den Weg lenken muss. Es hat am Wegrand hübsche bunte Blumen gefunden und wollte sich gerade genüsslich darauf stürzen. „Mäh“, beschwert sich das Schaf. „Na komm schon, auf der neuen Weide gibt es genügend Futter für dich. Och, Flocke, musst du immer alle durcheinanderbringen? Hier geht es lang!“, ordnet David an. Er legt einen Zahn zu, so werden die Schafe schneller müde und weniger übermütig. Jetzt folgen sie David zahm und gehorsam. Wie ein weißes Bächlein bewegt sich die Schafherde zwischen Feldern und Hügeln auf ihren neuen Weideplatz zu. „So, wir sind endlich angekommen. Ihr seht echt müde aus. Na, dann fresst euch jetzt erst einmal satt und macht es euch gemütlich.“ „Määäh“, antworten die Schafe zufrieden. David sieht schnell noch nach dem Rechten und lässt sich dann mit seiner Harfe nieder. „Hm“, überlegt er, „wie war das gestern noch mit dem Lied? Der Herr ist mein Hirte …, ja genau: ‚Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt es an nichts: Er bringt mich auf saftige Weiden, und führt mich zum Rastplatz am Wasser.‘“ Seine Finger tänzeln leicht über die Saiten, während er weitersingt: „Er schenkt mir wieder neue Kraft. Und weil sein Name dafür steht, lenkt er mich immer in die richtige Spur.“ David denkt: „Ja, das ist wahr. Genau so ist mein Gott!“

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Der Weg durchs dunkle Tal Es dauert gar nicht lange, da muss David mit seiner Herde wieder weiterziehen. Der Weg zum nächsten Weideplatz führt durch tiefe Täler und Schluchten. Und diese sind dunkel und furchterregend. David rechnet bereits damit, dass seine Schafe scheuen werden, doch er selbst hat keine Angst. Schließlich weiß er, dass sie wieder ans Tageslicht kommen. Und außerdem ist er bestens für jede Situation ausgerüstet. Jetzt stehen sie vor so einem Tal. Einige Schafe weigern sich weiterzugehen. Doch David spricht ihnen beruhigend zu und lotst sie mit seinem Hirtenstab vorwärts. „Kommt schon, ich kenne den Weg, folgt mir einfach …“ Immer wieder schaut sich David um und prüft, ob alle Schafe dabei sind und ob kein gefährliches Tier in der Nähe ist. Doch, was ist das? Im Schatten vor ihm bewegt sich etwas. David bleibt abrupt stehen. Jetzt knurrt das Tier, das ihnen dort auflauert. Das ist sicher eine Gefahr für seine Schafe! Wenn David jetzt nicht schnell und genau genug reagiert, dann wird dieses wilde Tier mindestens eines seiner Schafe zerreißen. Jetzt jault das Tier auf – eine Hyäne! Mit einer geschickten Handbewegung schwingt David seinen Wehrstock … zielt … und schmettert ihn dem Raubtier über den Kopf. „So, die richtet keinen Schaden mehr an. Aber vielleicht sind hier noch weitere Hyänen. Die treten oft in Gesellschaft auf.“ Und tatsächlich: Einige Meter vor sich erspäht David eine weitere Hyäne. Ja, die kann er mit seiner Schleuder vertreiben. Blitzschnell zieht er einen Stein aus seiner Tasche, hängt ihn in die Schleuder und schwingt diese. Mit einem leisen Pfeifen fliegt das Steinchen durch die Luft … und landet genau vor der Bestie. Diese erschrickt und sucht fluchtartig das

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Weite. Hoffentlich war das das letzte Hindernis auf dieser Wanderschaft. Gut, dass es zum Weideplatz nicht mehr weit ist. Dort angekommen, sucht David die gesamte Umgebung nach Gefahren ab. Als alles in Ordnung zu sein scheint, greift er wieder zu seiner Harfe und dichtet weiter an seinem Lied: „Selbst auf dem Weg durch das dunkelste Tal, fürchte ich mich nicht, denn du bist bei mir. Dein Wehrstock und dein Hirtenstab, sie trösten und ermutigen mich.“ – „Ja, Herr, mit dir habe ich wirklich keinen Grund zur Sorge!“ So kann auch David ruhig einschlafen.

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Das Hirtenspiel Zuerst kannst du ein wenig basteln: Deine Vorlagen für Schäfchenfiguren und Spielkarten findest du auf den Seiten 12 und 13. Kopiere diese Seiten, um sie nicht zu zerschneiden. Damit die Karten und Figuren besser halten, kannst du sie vor dem Ausschneiden auf etwas festeres Papier oder Pappe kleben. Achte nur darauf, dass alle Rettungskarten jeweils denselben Hintergrund haben (z. B. grün) und alle Gefahrenkarten auch (z. B. rot). Wenn dir das „Spielbrett“ zu weich ist, kannst du auch das kopieren und auf Karton kleben, damit es besser hält. Spielvorbereitung und Regeln: Du brauchst einen Würfel – sicher hast du einen zu Hause von einem anderen Spiel. Denk nur am Ende des Spiels daran, ihn wieder zurückzulegen! Damit das Hirtenspiel nicht zu schnell vorbei ist, kannst du folgende Wertung gelten lassen: Würfelzahl 4 = 2 Felder weiter Würfelzahl 5 = 1 Feld weiter Würfelzahl 6 = 3 Felder weiter Lege alle Gefahrenkarten mit dem Bild nach unten auf einen Stapel und alle Rettungskarten ebenso auf einen zweiten Stapel. Achte bei den Rettungskarten darauf, dass auf dem Hinweg die „Wiesen-Karte“ nicht im Stapel und auf dem Rückweg die „Stall-Karte“ nicht im Stapel ist. Übersicht über Gefahren und Rettung: Die Übersicht findest du auf Seite 13.

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Jetzt kann es losgehen! Zwei oder mehr Spieler können mitspielen. Jeder Spieler ist ein Hirte. Ziel des Spiels ist es, die Schafe gemeinsam sicher zur grünen Wiese zu bringen – und wenn ihr Spaß daran habt, auch wieder zurück zum Stall. Gespielt wird reihum im Uhrzeigersinn. Landet ein Schäfchen auf einem dunkelbraunen Feld, muss der Hirte eine Gefahrenkarte aufdecken. Der nächste Spieler darf daraufhin eine Rettungskarte ziehen, um das Schaf aus der Gefahr zu befreien. In der Tabelle unter dem Spielplan kannst du nachlesen, welche Karte für welchen Fall eingesetzt werden kann – und was passiert, wenn die Karte nicht passt. Die schwarzen Balken kennzeichnen abschnittsweise, in welche Hürde das Schaf jeweils gebracht werden muss, wenn die Rettungskarte „Schafhürde“ gezogen worden ist. Es kann dabei auch sein, dass das Schaf einige Felder zurückwandern muss. Der Weg aus den Hürden heraus beginnt immer auf dem Feld mit dem Pfeil. Die Gefahrenkarten und Rettungskarten werden wieder umgedreht und unter die anderen Karten im Stapel gemischt. Landet ein Schaf auf dem Feld, an dem der kleine Brunnen steht, darf es sich satttrinken. Wenn es das nächste Mal an der Reihe ist, kann es das dunkle Feld überspringen, auch wenn nur eine 1 (bzw. 5) gewürfelt wurde. Treffen zwei Schafe auf einem Feld aufeinander, können beide darauf stehenbleiben. Es wird nicht rausgeworfen. Haben alle drei Schafe die grüne Wiese erreicht, beginnt der Rückweg.

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Kopiere diese Seiten, um sie nicht zu zerschneiden.

Spielfiguren Bastel dir Spielfiguren für das Schäfchenspiel auf den Seiten 14 und 15! Einfach ausschneiden, an den gestrichelten Linien knicken und die beiden grünen Flächen aneinanderkleben. Für eine bessere Standfestigkeit kannst du das Schäfchen auch mit durchsichtigem Klebeband um eine Spielfigur kleben (zum Beispiel aus einem Brettspiel).

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Rettungs- und Gefahrenkarten

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Spielplan zum Hirtenspiel

Übersicht über Gefahren und Rettung: à Der gute Hirte leitet es mit seinem Stab Ein Schaf gerät in ein dunkles Tal, auf Felsen oder und befreit es. in Dornen. à Keule und Schleuder sind hier ungeeignet.

gilt in jedem Fall

à Das Schaf findet Zuflucht in einer Schafhürde. à Das Schaf kommt in seiner Ausgangsstation (Stall oder Wiese) in Sicherheit.

à Der gute Hirte vertreibt und besiegt sie mit Räuber, Bär, Schleuder oder Keule. Löwe und Wolf à Hat der Hirte nur den Stab zur Hand, kann er die gefährlichen Gegner nicht besiegen.

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à Das Schaf kann ein Feld vorrücken. à Das Schaf geht zwei Felder zurück. à Das Schaf bleibt so lange in der Schafhürde, bis es die vorgegebene Punktzahl oder eine 6 gewürfelt hat. à Das Schaf beginnt seinen Weg von vorn.

à Das Schaf darf ein Feld vor. à Das Schaf muss zwei Felder zurückwandern.

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Be“mäh“rkenswert: Die Ausrüstung des Hirten

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Ein gedeckter Tisch Die Weide, auf der die Schafe grasen, ist wirklich wie eine festliche Tafel. Die Gräser und Kräuter schmecken den Tieren besonders gut. Genüsslich kauen sie darauf herum. Auch in der Umgebung scheint alles ruhig zu sein. Ein Tag wie im Bilderbuch! Doch das soll nicht lange so bleiben. Denn bereits wenig später erlebt die Herde einen gefährlichen Angriff. Ein Bär hat die Schafherde beobachtet und sich auf leisen Tatzen herangeschlichen. Jetzt macht er einen Satz und schnappt sich ein Tier! Seine Krallen bohren sich in das Fell, bevor er es zum Maul führt und mit seinen scharfen Zähnen festhält. David reagiert pfeilschnell! Wenn eins seiner Tiere angegriffen wird, kann er nicht untätig zusehen. Flink wie ein Wiesel läuft er auf den Bären zu und schlägt ihn mehrmals. Überrascht lässt der Bär locker. Jetzt kann David ihm das Schäfchen aus dem Maul reißen! Doch dann dreht sich der Bär um. Mit blitzenden Augen macht er sich zum Sprung bereit. Im letzten Augenblick packt David seine Keule und holt aus! Er trifft ihn genau am Kopf. Der böse Eindringling taumelt tot zu Boden. „Danke, Gott!“, haucht David aus. Er hat zwar auch schon einen Löwen auf diese Weise erlegt, und doch möchte er sich an solche Kämpfe lieber nicht gewöhnen. Er weiß, wem er diese Kraft und diesen Mut zu verdanken hat. „Schnucke, das kann doch nicht wahr sein. Da hat dich tatsächlich ein Bär angegriffen. Na komm schon, ich nehme dich auf meine Schulter und gleich verarzte ich dich auch.“ „Mäh“, antwortet Schnucke. Wahrscheinlich heißt das „Danke“.

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Jetzt passt David noch genauer auf, was sich um die Weide herum abspielt. Doch bis zum Abend bleibt alles ruhig. „Dann war wahrscheinlich auch nur der eine hungrige Bär auf Beutezug. Aber kein wildes Tier bekommt meine Schäfchen!“ Als alles ringsherum still wird, greift David wieder nach seiner Harfe. Während er ein bisschen herumzupft, gehen ihm viele Gedanken durch den Kopf. „Wie ruhig die Schafe immer sind, während sie grasen. Sie haben heute wieder gar nicht damit gerechnet, dass ein wildes Tier sie angreifen könnte. Und ich tu alles dafür, um sie zu beschützen.“ Er denkt weiter und beginnt dann zu singen: „Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir einen Tisch, nimmst mich herzlich in Empfang und schenkst mir den Becher voll ein.“

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Zurück nach Hause Es ist Zeit für David und die Schafherde, wieder nach Hause zurückzukehren. Er denkt gern an die Heimweide und tröstet sich in gefährlichen Situationen immer wieder damit, dass er eines Tages wieder zu Hause sein wird. Dort steht die Schafhürde, in der das Vieh um einiges sicherer ist als hier auf freiem Feld. Und David kann dann seine Familie wiedersehen. „Wie es wohl Vater und Mutter geht? Und meinen Brüdern? Sie werden sicher viel zu berichten haben, wenn ich heimkomme. Oh, ich freue mich auf meine Familie. Morgen brechen wir auf!“ Träumend sieht David in den Himmel, von dem schon die ersten Sterne auf ihn herunterblinzeln. Da fällt ihm noch etwas ein: „Ich könnte ja meiner Familie mein neues Lied vorsingen. Ja, das ist eine gute Idee! Mutter wird sich bestimmt freuen. Aber … mir fehlt noch ein gutes Ende. Hm …“ Während David so grübelt, kommt Schnucke angetrottet und lässt sich gleich neben David nieder. „Ach Schnucke, du möchtest wohl wieder gestreichelt werden. Und du hast wahrscheinlich auch schon Heimweh. Na, dann hab ich gute Neuigkeiten für dich: Morgen geht's los nach Hause!“ „Mäh“, antwortet Schnucke etwas fröhlicher als sonst – und schläft dann unter den zarten Klängen von Davids Harfe endlich ein. „Gott, wie gut ist es, dich zu kennen“, betet David. „Bei dir kann ich mich so geborgen fühlen, wie sich Schnucke in meiner Nähe fühlt. Du bist der beste Hirte, den man sich wünschen kann. Du passt auf uns auf, beschützt uns vor bösen Feinden und verarztest uns, wenn wir verletzt sind. Ja, und eines Tages bringst du uns wieder zurück nach Hause. Das weiß ich ganz genau!“

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Da fällt es David ein: „Ja, der Abschluss meines Liedes soll etwas mit Heimkehr zu tun haben. Das ist ein gutes Ende!“ Nach einigem Herumprobieren singt David leise sein Lied. „Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt es an nichts: Er bringt mich auf saftige Weiden, und führt mich zum Rastplatz am Wasser. Er schenkt mir wieder neue Kraft. Und weil sein Name dafür steht, lenkt er mich immer in die richtige Spur. Selbst auf dem Weg durch das dunkelste Tal, fürchte ich mich nicht, denn du bist bei mir. Dein Wehrstock und dein Hirtenstab, sie trösten und ermutigen mich. Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir einen Tisch, nimmst mich herzlich in Empfang und schenkst mir den Becher voll ein. Nur Güte und Liebe verfolgen mich jeden Tag, und ich kehre für immer ins Haus des Herrn zurück.“ Zufrieden und dankbar blickt David in den Nachthimmel. „Ja, so ist es gut. Danke, Gott!“, flüstert er noch einmal, bevor er voller Vorfreude einschläft.

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Buchstabengitter David hat sein Lied fertiggeschrieben. Den Text dazu findest du übrigens auch im „Liederbuch der Bibel“ – in dem Buch der Psalmen. Da ist es die Nummer 23. Aus diesem Lied haben sich 14 Wörter im Buchstabengitter verirrt. Kannst du sie finden?

Für ganz Pfiffige: David hat in seinem Leben nicht nur gegen Tiere gekämpft. Lies einmal in der Bibel die Geschichte von David und Goliath aus 1. Samuel 17,39–50. Welchen Gegenstand benutzte David in diesem Kampf als Waffe?

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Wie kann ich ein Schaf des guten Hirten werden? Der Hirte, für den David sein Lied singt, ist Gott, der alles geschaffen hat. Auch uns Menschen, also dich und mich. Gott ist wie der Hirte und wir sind wie seine Schafe: So, wie Schnucke, Flocke, Stups und all die anderen Davids Schafe sind. Erinnerst du dich noch an die Schafe, die sich weigerten, David durch die dunkle Schlucht zu folgen? Genauso sind wir Menschen auch. Wir wollen Gott, dem Hirten, nicht folgen. Wir meinen, dass wir einen besseren Weg kennen und laufen einfach, wohin wir wollen. Wir folgen oft nicht unserem guten Hirten. Vielleicht fragst du dich jetzt, in welchen Situationen du diesem Hirten nicht folgst. Zum Beispiel, wenn du schlecht über jemanden redest, lügst oder jemandem nicht hilfst. Dem Hirten würdest du nur folgen, wenn du tust, was Gott will. David konnte seinen Schafen mit dem Hirtenstab und ein paar Worten klarmachen, was er von ihnen wollte. Gott hat dir einen Brief geschrieben, damit du weißt, was er von dir will. Dieser Brief ist die Bibel. Dort steht drin, was gut und richtig ist und auch, was nicht gut und richtig ist. Weißt du, Gott mag keine falschen und bösen Dinge. Er lügt nicht, er redet nicht schlecht über andere und er tut immer das Richtige. Deshalb bezeichnet man Gott als heilig. Und genau das ist ein riesiges Problem: Gott ist heilig und wir sind nicht heilig! Ich versuche mal, dir zu erklären, was „heilig sein“ bedeutet: Magst du es, wenn es im Sommer durch die Sonne richtig schön warm wird? Du denkst vielleicht: „Ach, wäre ich der Sonne doch viel näher, dann wäre es immer schön warm!“ Aber bestimmt weißt du, dass die Sonne unvorstellbar heiß ist. Wenn du ihr ganz nahe kommen könntest,

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würdest du verbrennen und sterben. Genauso ist es, wenn wir Gott zu nahe kommen. Wir müssten eigentlich tot umfallen, weil wir Gottes Heiligkeit nicht ertragen können. Weil Gott heilig ist und nichts Böses tut, kann er auch nichts Böses in seiner Nähe dulden. Stattdessen muss er Böses, also Ungehorsam, bestrafen. Er muss also eigentlich dich und mich bestrafen, wenn wir etwas tun, was er nicht will. Das nennt Gott „Sünde“. Aber Gott hatte eine Idee, denn er wollte, dass wir in seiner Nähe sein können. Anstatt uns zu bestrafen, bestrafte er jemand anders an unserer Stelle. Das wusste schon ein Mann, der Jesaja hieß und vor langer Zeit im Auftrag Gottes ausrief: „Wie Schafe hatten wir uns alle verirrt; jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihm lud Gott unsere ganze Schuld auf.“ Aber wer ist derjenige, dem Gott die ganze Sündenschuld auflud? Das ist Jesus Christus, Gottes Sohn! Gott bestrafte seinen eigenen Sohn Jesus für den ganzen Ungehorsam von allen Menschen mit dem Tod. Doch nach drei Tagen ist Jesus wieder auferstanden und lebt seitdem. Genau wie Gott möchte auch er dein Hirte sein. Und was für ein Hirte: Einer, der sogar bereit war, für dich, sein Schäfchen, zu sterben! Aus der Bibel wissen wir, dass Jesus selber sagte: „Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte setzt sein Leben für die Schafe ein.“ Möchtest du ein Schaf werden, das dem Hirten folgt? Dann rede mit dem guten Hirten Jesus Christus! Man nennt das „beten“. Sag ihm, dass es dir leidtut, dass du bisher einfach getan hast, was du wolltest und dich nicht für ihn interessiert hast. Erzähl ihm, was du falsch gemacht hast und was dir leidtut. Danke ihm dann, dass Gott ihn dafür bestraft hat und dass du deshalb zu Gott kommen darfst. Bitte Jesus, dir zu helfen, ihm als Hirten zu folgen und zu tun, was er sagt. Jesus ist wie ein Schutzschild, mit dem man sich der Sonne nähern kann, ohne dass einem etwas passiert. Mit ihm kommst du ans Ziel – nämlich, einmal ganz nahe bei Gott zu sein – und das für immer!

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Labyrinth: Das verlorene Schaf Jesus Christus ist wie ein guter Hirte, der auch dich lieb hat und auch dir nachgeht, wenn du auf falschen Wegen bist und Falsches machst. Hier sucht der gute Hirte das verlorene Schaf. Hilf ihm, den richtigen Weg zu finden, um zum Schäfchen zu gelangen. Welcher Weg führt zum verlorenen Schaf? Zeichne ihn mit einem Stift ein!

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Mehr vom guten Hirten und den Schafen ... Willst du noch mehr darĂźber erfahren, warum Jesus Christus an deiner Stelle gestorben ist und wie du als ein Schaf des guten Hirten leben kannst? Dann schau doch mal auf unserer Internetseite kinderbuero.info/bibelpiloten/eine-gute-frage vorbei. Dort ďŹ ndest du Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Gern kannst du uns auch schreiben. Oder du lässt dir von einem Erwachsenen auf shop.heukelbach.org kostenfrei noch mehr zum Lesen bestellen.

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Schafe hüten ist gar nicht mal so ungefährlich wie es manchmal scheint. Der Hirte David hat bei seiner Arbeit so einige Abenteuer erlebt – und kann davon sprichwörtlich ein Lied singen. Komm doch mit und begleite den jungen Hirten auf seiner Wanderung. Und lerne den guten Hirten kennen, dem David vertraut, und dem auch du vertrauen darfst.

Schreib uns. Wir sind für dich da! D

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Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach Postfach 650, 4800 Zofingen Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach Postfach 14 8200 Gleisdorf

kinderinfo@heukelbach.org oder heukelbach.org Die Stiftung Missionswerk Heukelbach arbeitet überkonfessionell, distanziert sich von allen Sekten und hat als Grundlage allein Gottes Wort, die Bibel. Allein die gute Nachricht von Jesus Christus soll verbreitet werden. Dieses Heft ist unverkäuflich und darf nur kostenlos weitergegeben werden. Hinweis für Verteiler: Vor der Weitergabe in privaten und öffentlichen Einrichtungen ist bitte grundsätzlich eine Erlaubnis einzuholen.

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