Strandgut 8/2022

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>> Film Alcarràs ab 11. August im Kino >> Theater Sommerwerft 22 auf der Weseler Werft >> Theater Serotonin im Theater Willy Praml >> Ausstellungen Three Doors Frankfurter Kunstverein >> Klassik Europa Open Air hr-Sinfonieorchester am Mainufer >> Kunst Life Time in der Kunsthalle Schirn für Frankfurtund Rhein-Main 522 -22-08 • August 2022 www.strandgut.de d a s K u l t u R M a g a z i n Foto: Ben Knabe Celebrating Europe EUROPA OPEN AIR DES hr -SINFONIEORCHESTERS UND DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK 25.08.2022 | Weseler Werft Frankfurt | Einlass ab 16 Uhr | Eintritt frei #EuropaOpenAirMit freundlicher Unterstützung von Celebrating Europe 20.15 Uhr

Gioachin o Rossini

Konzertpodium

Mi. 10. August 2022, 20 Uhr

Mi. 10. August 2022, 20 Uhr

„OH FREIHEIT, DU BIST EIN BÖSER TRAUM“

Werke von Bizet, Hollaender, Kreisler, Eisler, Sarasate, Beethoven Mitwirkende: Kalnina, Rosenberg, Rüger, Hunscha u.a.

„OH FREIHEIT, DU BIST EIN BÖSER TRAUM“ Werke von Bizet, Hollaender, Kreisler, Eisler, Sarasate, Beethoven Mitwirkende: Kalnina, Rosenberg, Rüger, Hunscha u.a.

Fr. 12. August 2022, 20 Uhr

Fr. 12. August 2022, 20 Uhr

„SÉPARÉE“

„SÉPARÉE“

Ein Abend… mit Liebe! Werke von Kreisler, Weill, Heine u.a. Mitwirkende: Kalnina, El Sigai, Rosenberg, Hunscha u.a.

Leitung

Leitung Stratievsky, Pudenz, Rosenberg, Vilagrasa, Keller, Bresgen, Meinberg, Villalobos u. a. Mitwirkende Raine, Ice, Peter, Wugk, Coelho, Hunscha, Mathes u. a. Orchester der Kammeroper Frankfurt Premiere Samstag 16. Juli 2022 Weitere Vorstellungen Mi. 20. Juli, Fr. 22. Juli, Sa. 23. Juli, Mi. 27. Juli, Fr. 29. Juli, Sa. 30. Juli, Mi. 3. August, Fr. 5. August, Sa. 6. August 2022, Beginn jeweils 20.00 Uhr. Bei Regen findet die entsprechende Aufführung konzertant statt. Aufführungsort Rossini / Konzertpodium Musikpavillon / Orchestermuschel im Palmengarten, Eingang Bockenheimer Landstraße/ Palmengartenstr. 11 und Siesmayerstr. 63 Vorverkauf Frankfurt Ticket 069 · 13 40 400, Kasse Palmengarten und an der Abendkasse www.kammeroper-frankfurt.de Kammeroper Frankfurt im Palmengarten Frankfurter Erstaufführung · Farsa per musica in einem Akt · Libretto Ein Abend… mit Liebe! Werke von Kreisler, Weill, Heine u.a. Mitwirkende: Kalnina, El Sigai, Rosenberg, Hunscha u.a.

von Maria Thomas
Giuseppe
Foppa Musik von Gioachino Rossini · In einer neuen deutschen Übersetzung von
Peter
»Die glücklich e Täuschung«
Stratievsky, Pudenz, Rosenberg, Vilagrasa, Keller, Bresgen, Meinberg, Villalobos u. a. Mitwirkende Raine, Ice, Peter, Wugk, Coelho, Hunscha, Mathes u. a. Orchester der Kammeroper Frankfurt Premiere Samstag 16. Juli 2022 Weitere Vorstellungen Mi. 20. Juli, Fr. 22. Juli, Sa. 23. Juli, Mi. 27. Juli, Fr. 29. Juli, Sa. 30. Juli, Mi. 3. August, Fr. 5. August, Sa. 6. August 2022, Beginn jeweils 20.00 Uhr. Bei Regen findet die entsprechende Aufführung konzertant statt. Aufführungsort Rossini / Konzertpodium Musikpavillon / Orchestermuschel im Palmengarten, Eingang Bockenheimer Landstraße/ Palmengartenstr. 11 und Siesmayerstr. 63 Vorverkauf Frankfurt Ticket 069 · 13 40 400, Kasse Palmengarten und an der Abendkasse www.kammeroper-frankfurt.de Kammeroper Frankfurt im Palmengarten Frankfurter Erstaufführung · Farsa per musica in einem Akt · Libretto von Giuseppe Maria Foppa Musik von Gioachino Rossini · In einer neuen deutschen Übersetzung von Thomas Peter Gioachin o Rossini »Die glücklich e Täuschung« Fotografie Martin Pudenz · Druck Vereinte Druckwerke Frankfurt am Main
Sa. 13. August 2022, 20 Uhr FESTKONZERT 40 JAHRE KAMMEROPER FRANKFURT Musik, Bilder, Geschichten, Informationen, Dialoge und einiges mehr mit dem Ensemble der Kammeroper Frankfurt Konzertpodium

Kammeroper Frankfurt im Palmengarten

Gioachin o Rossini

»Die glücklich e Täuschung«

Fi LM

Mi. 10. August 2022, 20 Uhr

„OH FREIHEIT, DU BIST EIN BÖSER TRAUM“

4 »Wettermacher« von Stanislaw Mucha

5 »Der perfekte Chef« von Fernando León de Aranoa

Herbst eines Patriarchen

»Der perfekte Chef« von Fernando león de Aranoa

MUSi K

20 Musiktermine

Sa. 13. August 2022, 20 Uhr

Werke von Bizet, Hollaender, Kreisler, Eisler, Sarasate, Beethoven

KLASSi K

7 abgedreht

8 »Alcarràs« von Carla Simón

Mitwirkende: Kalnina, Rosenberg, Rüger, Hunscha u.a.

9 Neu im Kino

Fr. 12. August 2022, 20 Uhr

TANZ

„SÉPARÉE“

Ein Abend… mit Liebe!

25 hr-Sinfonieorchester: Europa Open Air

26 Kammeroper: »Die glückliche Täuschung« Oper Frankfurt: Neues Programm der Spielzeit 2022/23

LiTEr ATU r

FESTKONZERT 40 JAHRE KAMMEROPER FRANKFURT Musik, Bilder, Geschichten, Informationen, Dialoge und einiges mehr mit dem Ensemble der Kammeroper Frankfurt

11 Night of Dance & More auf der Sommerwerft Biennale Wiesbaden 2022

Werke von Kreisler, Weill, Heine u.a.

Mitwirkende: Kalnina, El Sigai, Rosenberg, Hunscha u.a.

THEATEr

12 Sommerwerft 22

14 Bad Vilbel: Das Musical »Sister Act« Theater Willy Praml: »Serotonin«

15 Landungsbrücken

16 Barock am Main: »Worschtmichels Traum«

AUSSTELLUNgEN

17 Museum Wiesbaden: »Wasser im Jugendstil«

18 Kunsthalle Schirn: »Life Time«

19 Liebieghaus: »Sammlung Elfenbein« Senckenberg Museum: Aha!-Werkstatt

27 Alf Mayers Kolumne: Jonathan Moores Thriller »Poison Artist« 28 Richard Wright – eine Wiederentdeckung

FAMi Li E

29 Junges Museum Frankfurt: Ferienkurse Museum Angewandte Kunst: Sommerkurs

30 Theaterhaus im Grüneburgpark Bernemer Kerb

SErvicE

von Giuseppe Maria Foppa von Thomas Peter
InhAlT www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 3 Weitere Kritiken, Ankündigungen und Termine finden Sie unter www.strandgut.de 4
31 Kleinanzeigen 31 Impressum Leitung Stratievsky, Pudenz, Rosenberg, Vilagrasa, Keller, Bresgen, Meinberg, Villalobos u. a. Coelho, Hunscha, Mathes u. a. Orchester der Kammeroper Frankfurt Premiere Samstag 16. Juli 2022 Weitere Vorstellungen Mi. 20. Juli, Fr. 22. Juli, Sa. 23. Juli, Mi. 27. Juli, Fr. 29. Juli, Sa. 30. Juli, Mi. 3. August, Fr. 5. August, Sa. 6. August 2022, Beginn jeweils 20.00 Uhr. konzertant statt. Aufführungsort Rossini / Konzertpodium Musikpavillon / Orchestermuschel im Palmengarten, Eingang Bockenheimer Landstraße/ Palmengartenstr. 11 und Siesmayerstr. 63 Vorverkauf Frankfurt Ticket 069 · 13 40 400, Kasse Palmengarten und an der Abendkasse www.kammeroper-frankfurt.de
Frankfurter Erstaufführung · Farsa per musica in einem Akt · Libretto
Musik von Gioachino Rossini · In einer neuen deutschen Übersetzung
Vereinte Druckwerke Frankfurt am Main
Konzertpodium

im hohen Norden

»Wettermacher« von Stanislaw mucha

Am Anfang stand eine Frage, die sich der polnischen Regisseurs Stanislaw Mucha und seine CoAutorin Dorothea Braun stellten: Wie lebt ein Meteorologe in einer Wetterstation in der russischen Arktis, weitab der Zivilisation? Doch diesen Meteorologe machte die Einsamkeit zu einem alkoholabhängigen Wrack. Er musste abgelöst werden. Als die Dreharbeiten begannen, lebten drei Menschen in der Station: der Leiter Wladimir und die verheirateten Meteorologen Sascha und Alexander. Nebenan wohnte Wassili in einem stillgelegten Leuchtturm.

So ist aus dem Porträt eines Solitärs ein Kammerspiel mit vier Perso nen und einem Hund geworden. Der Hund Jack sollte vor Eisbären warnen, die auf noch vorhadenen Eisschollen an Land getragen wer den und mit ihrem Hunger den Menschen sehr gefährlich werden können. Jack ist am Ende des Films verschwunden.

Mehrere Male reiste man nach Russland , um dort die jährlich wiederkehrenden Ereignisse zu do kumentieren. Kameramann Marcus Winterbauer hat die Stimmung der Jahreszeiten in beeindruckenden Bildern eingefangen, den vereisten Winter und den trostlos grauen Sommer. Und Regisseur Mucha hat die Berichte von Vorkommnissen in seiner Abwesenheit in den Film eingearbeitet.

Alle vier Protagonisten belasten unglückliche Lebensgeschichten, von denen Mucha aus dem Off erzählt. Der Chef Wladimir ist nach Frauengeschichten und dem rätsel haften Todesfall einer schwangeren Mitarbeiterin auf die Wetterstation abgeschoben worden. Von ihm behauptet Mucha, dass er sich mit Wolken auskenne und nach ihrem Aussehen das kommende Wetter bestimmen könne. Wolken seien wie Frauen, wenn sie sich verzie hen, könne es doch noch schön werden.

Als Wladimir mit Sascha allein auf der Station geblieben ist, soll er sich ihr gewaltsam genähert haben. Da nach verlässt er die Station, kehrt aber mit dem Versorgungsschiff

wieder zurück. Mucha erzählt von einem Gespräch mit Wladimir und dessen Aussage, Sacha habe ihre Version und er seine. Auf die Frage, wie es weitergehen solle, sei seine Entgegnung gewesen: »Kann ein Urlaub zu dritt gut ausgehen?« Das ist alles, was wir über den Vorfall erfahren.

Sascha hat das schockierende Ende ihrer ersten Ehe zu verkraften: Ihr hochverschuldeter Mann erhängte sich vor ihren Augen und denen des gemeinsamen Kindes. Danach hat sie Alexander, der eine Ausbildung in Sibirien überstanden hat, gehei ratet.

Nachbar Wassili war jahrelang Funker auf einem sowjetischen Atom-U-Boot. Nach einer Krebs diagnose hat er seiner Familie den Rücken gekehrt und ist an die Stätte seiner Kindheit zurückgekommen.

Hier hat er mit seinem Vater, dem Leuchtturmwärter, und seiner Mutter, auch sie eine Meteorologin, seine Kindheit verbracht. Hier soll sich der Kreis schließen.

Die sehnlich erwarteten Männer vom Versorgungsschiff bringen Vorräte für ein Jahr, nehmen aber die leeren, in einer eindrucksvollen

Reihe dahinrostenden Ölfässer nicht wieder mit.

Sonst kommen nur ein paar Ninzen auf ihren Schlitten zu Besuch. Diese letzten Angehörigen eines indige nen, arktischen Nomadenvolkes sind mobile Metzger für die Meteo rologen. Wir sehen sie zusammen mit Sascha ein geschlachtetes Tier ausnehmen.

Der schon viele Jahre in Deutsch land lebende Pole Stanislaw Mucha ist durch skurrilen Filme, wie etwa »Absolut Warhola« über die slowa kischen Verwandten von Andy War hol, bekannt geworden. Diesmal beschränkt sich seine Ironie auf den Titel des Films. Weder Wassili noch Sascha oder Alexander »machen das Wetter«, ja, es wird noch nicht einmal klar, ob ihre altertümlich an mutende Arbeitsweise tatsächlich für die Wettervorhersage von Nut zen ist. Aber gerade Muchas Ernst haftigkeit macht seinen neuen Film empfehlenswert, auch wenn es um das Ansehen Russlands derzeit nicht gut bestellt ist.

WETTErMAcHEr von Stanislwa Much, D 2019, 92 Min. Dokumentarfilm / Start: 18.08.2022

Ein glänzend aufgelegter Javier Bardem und ein intelligentes Drehbuch haben dieser schwarzen Komödie zu vier Goyas, den wichtigsten spanischen Filmpreisen, und zu insgesamt zwanzig Nominierungen verholfen. Bardems famose Darstellung eines fürsorglichen Patriarchen in der vom Vorbildvater geerbten Fabrik für IndustrieWaagen entpuppt sich innerhalb einer Film-Woche als eine schaurig-schöne Heuchelei.

Wenn Julio Blanco mit seiner Jaguar-Limousine durch das Hoftor fährt, kontrolliert er die mechani sche Waage, die dort jedermann anzeigt, worum es in dem Werk dahinter geht. Ein Vögelchen hat die beiden Waagschalen aus dem Gleichgewicht gebracht, was natürlich überhaupt nicht geht, moniert der Chef beim Wachmann. Die Waage symbolisiert doch die gesamte Firma, und die ist für die Zuverlässigkeit ihrer Produkte be rühmt. Señor Blanco hat schließlich alle möglichen Preise gewonnen, sogar den Oscar der Industrie, den deutschen »schönen Ritter«. Nur der Preis für exzellente Geschäfts führung, dessen Verleihung die Regionalregierung schon ankün digt hat, fehlt ihm noch in seiner Sammlung.

Ob es darum geht, Salva (Martin Páez, wunderbar unsympathisch), den missratenen Sohn seines Mit arbeiters Fortuna (Celso Bugallo) aus dem Untersuchungsgefängnis herauszuholen oder die kriselnde Ehe seines Produktionsleiters Miralles (Manolo Solo) zu retten, der in seiner Verzweiflung extrem kostspielige Fehler macht – Señor Blanco kümmert sich darum.

Die feierliche Betriebsversamm lung nimmt er zum Anlass, seine Mitarbeiter als Ersatz für seine nicht vorhandenen Kinder zu um schmeicheln. Wie in einer richtigen Familie liebe er einige etwas mehr und auch den einen oder anderen etwas weniger. Doch bei seiner herzerwärmenden Rede wird er von dem gerade gekündigten Mit arbeiter José (Óscar de la Fuente) mit lautstarkem Protest gestört. José schlägt tags darauf mit seinen Kindern ein Protest-Camp vor dem Fabriktor auf, ruft durch ein Mega phon kämpferische Parolen gegen Blanco und gefährdet so dessen ersehnte Prämierung.

Aber Julio Blanco wäre nicht Julio Blanco, wenn er nicht auch für dieses Problem eine Lösung fände.

Claus Wecker
FI lm 4 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de
Fotos: © ???????????

Herbst eines Patriarchen

die Heisenbergsche Unschärfere lation diskutieren, nach der jede Beziehung zur Veränderung der Beteiligten beitrage.

Man braucht jedoch keine physi kalische Ausbildung, um an dem Film seinen Spaß zu haben. Neben Bardems augenzwinkerndem Spiel steigern die muntere Inszenierung von Fernando León de Aranoa, die schnörkellose Kamera von Pau Este ve Birba und die sehr gelungene Filmmusik von Zeltia Montes den Unterhaltungswert dieser köstli chen Komödie.

Mag sie auch noch so verwerflich sein. »Fleiß, Balance, Loyalität« ist an eine Wand als Motto für die An gestellten gepinselt. Wer dagegen verstößt, hat sich die bitteren Kon sequenzen selbst zuzuschreiben.

»Manchmal muss man die Waage etwas anstupsen, damit sie das

Gewicht richtig anzeigt«, verkündet »El buen patrón« – so der Original titel.

Nur in der jungen Praktikantin Lilia na (Almudena Amor) erwächst ihm eine ebenbürtige Gegnerin. Mit ihrem attraktiven Äußeren und zuk kersüßem Lächeln bringt sie Julios

Hormonhaushalt in Fahrt, bevor er erfährt, dass sie die Tochter eines Jugendfreundes ist, die er schon als Baby im Arm gehalten hat. Zur Marketing-Expertin herangereift, lässt sich mit ihr vortrefflich über die Astrologie – sie ist natürlich im Zeichen der Waage geboren – und

Ein Film von Carla Simón

DEr PErFEKTE cHEF (El buen patrón) von Fernando León de Aranoa, E 2021, 120 Min.

mit Javier Bardem, Manolo Solo, Almudena Amor, Óscar de la Fuente, Sonia Almarcha, Fernando Albizu Komödie / Start: 28.07.2022

DIE LETZTE ERNTE

Bester Film

„Von unglaublicher Schönheit, leuchtend und flirrend.“
THE OBJECTIVE
„Mehr als ein Film. Alcarràs ist ein Wunder.“
EL ESPAÑOL
„Das Ende dieses Films werden Sie niemals vergessen.“
THE TELEGRAPH
„Alcarràs. Merken Sie sich diesen Namen.“
EL MUNDO
»Der perfekte Chef« von Fernando león de Aranoa
FI lm
AB 11. AUGUST IM KINO
PREMIERE in Anwesenheit der Hauptdarsteller:innen Mo, 8. Aug, 20.00 im CINEMA
© Alamode Film

02

MI 18:00 MORAL

DE 1928 Willi Wolff Mit Klavierbegleitung

DO 20:30 LJUDYNA Z KINOAPARATOM

Der Mann mit der Kamera UdSSR 1929 D. Vertov Mit Musik

FR 18:00 BLIND HUSBANDS

Blinde Ehemänner US 1919 E. v. Stroheim Mit Musik

SA 18:00 LASTER DER MENSCHHEIT

DE 1927 Rudolf Meinert Mit Musik

SO 18:00 GUNNAR HEDES SAGA

Herrenhofsaga SE 1923 Mauritz Stiller Mit Musik

DI 20:30 ATLANTIS

DK 1913 August Blom Musikfassung

DI 18:00 BATHING BEAUTY

Badende Venus US 1944 George Sidney DF

06 SA 18:00 BATHING BEAUTY

09

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Badende Venus US 1944 George Sidney DF

DI 18:00 ZIEGFELD FOLLIES

Broadway Melodie 1950 US 1945 Vincente Minnelli OF

DI 18:00 ZIEGFELD FOLLIES

Broadway Melodie 1950 US 1945 Vincente Minnelli OF

DI 18:00 MILLION DOLLAR MERMAID

Die goldene Nixe US 1952 Mervyn LeRoy OF

SA 18:15 DANGEROUS WHEN WET

Die Wasserprinzessin US 1953 Charles Walters OF

DI 18:00 DANGEROUS WHEN WET

Die Wasserprinzessin US 1953 Charles Walters OF

MI 18:00 MILLION DOLLAR MERMAID

Die goldene Nixe US 1952 Mervyn LeRoy OF

03

MIYAZAKI MAGIC

MI 20:30 SEN TO CHIHIRO NO KAMIKAKUSHI

Chihiros Reise ins Zauberland JP 2001 Hayao Miyazaki OmU

FR 18:00 SEN TO CHIHIRO NO KAMIKAKUSHI

Chihiros Reise ins Zauberland JP 2001 Hayao Miyazaki OmU

MI 20:30 TONARI NO TOTORO

Mein Nachbar Totoro JP 1988 Hayao Miyazaki OmU

FR 18:00 TONARI NO TOTORO

Mein Nachbar Totoro JP 1988 Hayao Miyazaki OmU

SA 20:00 MONONOKE-HIME

Prinzessin Mononoke JP 1997 Hayao Miyazaki OmU

MI 18:00 MONONOKE-HIME

Prinzessin Mononoke JP 1997 Hayao Miyazaki OmU

FR 18:00 GAKE NO UE NO PONYO

Ponyo – Das große Abenteuer am Meer JP 2008 Hayao Miyazaki OmU

SO 18:00 GAKE NO UE NO PONYO

Ponyo – Das große Abenteuer am Meer JP 2008 Hayao Miyazaki OmU

ESTHER WILLIAMS
F Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de FF DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM AUGUST 2022
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38. INTERNATIONALE STUMMFILMTAGE D E U T S C H E S F I L M I N S TI T U T F I L M M U S E U M STREAMINGANGEBOT AUF DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM IM TIEFENRAUSCH. Film unter Wasser CINÉMA DU COMBAT: YVES BOISSET

abgedreht

Open Air Kino

hafen 2 in Offenbach: Konzerte (Sa./So.) oder Filme (Fr. und Sa., 27.8. »Wo in Paris die Sonne auf geht«, OmU). Programm: https:// www.hafen2.net

high Rise Cinema auf Frankfurts Dächern bis 13.8., Info u. Tickets: https://highrisecinema.de

Freiluftkino Frankfurt – Season IX im alten Polizeipräsidium bis 21.8., Info u. Tickets: www.freiluftki nofrankfurt.de

Kino auf dem Dach des Hauses am Dom bis 21.8., Info: https://haus amdom-frankfurt.de

Yves Boisset im Kino des DFF

Das Frankfurter Filmkollektiv be ginnt am 3.8. mit Schwerpunkt am Wochenende 11. bis 14.8. (mit zehn Vorstellungen) mit der hierzulande umfangreichsten Werkschau des Regisseurs unter dem Titel »Ci néma du combat – Das politische Genrekino von Yves Boisset«. Eine Auswahl von 14 Spielfilmen – aus nahmslos in 35mm-Kopien – bietet einen umfassenden Einblick in sei ne Kinofilm-Karriere zwischen 1968 und 1991. Sein politisches und ge sellschaftskritisches Engagement habe er auf einzigartige Weise mit den Schauwerten und der inszena torischen Dynamik des Polizei- und Actionfilms verbunden, verkünden die Veranstalter. Sie haben die in Deutschland seinerzeit ohne Ki noauswertung gebliebenen Filme eigens mit deutschen Untertiteln versehen.

www.filmkollektiv-frankfurt.de/ver anstaltungen/yves-boisset

Wettermacher

Deutschlandpremiere am Mi., 17.8., 18 Uhr im Mal Seh’n Kino in Anwe senheit des Regisseurs Stanislaw Mucha (s. Kritik S. 4).

www.malsehnkino.de

Beatrice Manowski

Das Filmkollektiv Frankfurt widmet der Schauspielerin, Filmemacherin, Sängerin und Künstlerin am Do./ Fr., 4./5.8., im Filmforum Höchst ein Porträt mit einigen ihrer schau spielerischen wie inszenatorischen Arbeiten. Sie hat ihr Kommen zu gesagt.

www.filmkollektiv-frankfurt.de

Alcarràs (OmU)

Vorpremiere in Anwesenheit der Hauptdarsteller Jordi Pujol Dolcet und Anna Otin am Mo., 8.8., 20 Uhr im Cinéma an der Hauptwache (s. Kritik S. 8).

www.arthouse-kinos.de

Esther Williams

Zu Unrecht ist die sympathische Esther Williams (1921–2013) als Filmschauspielerin von Filmhisto rikern ein wenig belächelt worden. Sie hatte bereits als Teenager meh rere Schwimmmeisterschaften gewonnen und trat zusammen mit Johnny Weissmuller in einer Show auf, als sie ein MGM-Talentscout entdeckte. Im Kino des DFF kann jetzt ihre Leinwandpräsenz in her vorragend choreografierten Musi cals gewürdigt werden.

www.dff.film.de

republik of Silence

Die vielschichtige, poetische Reflek tion der politischen und sozialen Entwicklungen der letzten Jahr zehnte in Syrien läuft am Sa., 13.8., um 14 Uhr in Anwesenheit der Filmemacherin Diana El Jeroudi im Mal Seh’n Kino.

www.malsehnkino.de

Die Känguru-verschwörung

Am Di., 23.8., um 16.30 Uhr im CineStar Metropolis macht die Kinotour mit Hauptdarsteller Di mitrij Schaad und einer Lesung von Autor Marc-Uwe Kling in Frankfurt Station.

www.x-verleih.de

FI lm www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 7
cw

Höhepunkt der Berlinale

»Alcarràs« von Carla Simón

Eine Pfirsischplantage in Katalonien – die Ernte steht an. Es könnte die letzte der Familie Solé sein, denn der junge Landbesitzer will die Pfirsischbäume abholzen lassen und eine riesige Photovoltaikanlage auf dem Grundstück nahe dem Dorf Alcarràs errichten lassen. Der alte Pinyol ist tot und der Pachtvertrag, aus Dank für die Rettung im spanischen Bürgerkrieg per Handschlag geschlossen, hat vor Gericht keinen Bestand.

Es geht also um ein hochpolitisches Thema, einen grünen Konflikt zwischen der Erhaltung der Natur und ihrer brutalen Zerstörung für eine Technologie, die vor der noch schlimmeren Klimaveränderung und somit einer katastrophalen Veränderung der Natur schützen soll. Was für einen Film macht man zu diesem Thema?

Die Katalanin Carla Simón, die durch ihren Spielfilmerstling »Fri das Sommer« aufgefallen ist, hat auf politisches Argumentieren verzichtet. Als erfahrene Dokumen taristin hat sie sich auf die betrof fenen Menschen konzentriert und eine semidokumentarisches Famili enporträt inszeniert.

Sie hat die erfundenen Figuren mit nicht-professionellen Darstellern aus der Region besetzt, die wissen, was Landarbeit bedeutet und mit ihrer Heimat verbunden sind. Die wissen, was es für sie bedeuten würde, ihr Land zu verlieren. Dies und die unverfälschte katala nische Sprache (der Film sollte in der untertitelten Originalfassung angehört werden), gibt »Alcarràs« eine einzigartige Atmosphäre. Denn bei aller Lebendigkeit in einer Großfamilie, die zur Ernte zeit zusammengekommen ist, durchzieht den Film eine gewisse Wehmut. Selbst der Obstanbau ist nur noch mit massiver staatlicher

Unterstützung wirtschaftlich überlebensfähig. »In diesem Sinn ist dieser Film auch eine Hommage an diese letzten Familien, die noch durchhalten auf ihrem Land. Sie sind es, die am respektvollsten mit dem Boden umgehen, nicht zuletzt, weil sie das Land ihren Kindern und Enkeln vermachen wollen«, sagt die Regisseurin.

Die kleinen Laiendarsteller kom men aus den ansässigen Bauern familien, und Carla Simón weiß sie klug einzusetzen. Die Kinder können das tragische Ausmaß des Geschehens nicht erfassen, aber andererseits sind sie es, die immer als erste die beginnenden Bau maßnahmen beobachten und den Erwachsenen aufgeregt berichten. Und wenn sie in ihrer Unbefangen heit die Erntearbeit behindern oder statt dessen helfen sollen, trägt dies dazu bei, die Stimmung im Kino aufzulockern.

Unterschiedlich ist die Einstellung der Erwachsenen zu der Krise. Der Familienvater Quimet (Jordi Pujol Dolcet) versucht es mit Ignorieren und verbissenem Arbeiten, seine Frau Dolors (Anna Otín) hält die Fa milie unerschütterlich zusammen, Großvater Rogelio (Josep Abad) gibt die Hoffnung nicht auf, dass der junge Pinyol (Jacob Diarte) den Solés doch noch den Boden überlas sen wird.

»Alcarràs« ist ein erstaunlicher Ensemblefilm, in dem sich alles wie in einer Dokumentation er gibt. Die Erntearbeit mit ihren Zwischenfällen – einer wird durch einen Streit ausgelöst – und das gemeinsame Essen an einer großen Tafel, die pubertären Probleme der Jugendlichen und das Feiern nach vollendetem Einsatz. Wie »Nomad land«, der semidokumentarische Vorgänger aus den USA, der aller dings eine international bekannte Profi-Schauspielerin für den Publi kumserfolg zu Hilfe nahm, besticht »Alcarràs« durch einen mitfühlen den Realismus. Auf der diesjährigen Berlinale wurde der Film nicht nur bei Kritikern als Höhepunkt des Wettbewerbs angesehen, auch Jurypräsident M. Night Shyamalan war begeistert und verlieh gemein sam mit der Jury »Alcarràs« den Goldenen Bären.

ALcArrÀS von Carla Simón, E 2022, 120 Min. mit Josep Abad, Jordi Pujol Dolcet, Anna Otín Drama / Start: 11.08.2022

Claus Wecker
FI lm 8 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de © Lluís Tudela

>> 28.7.2022

ArTHUr MALÉDicTiON (Arthur, malédiction)

von Barthélémy Grossmann, F 2022, 87 Min. mit Vadim Agid, Lola Andreon, Mathieu Berger, Ludovic Berthillot, Thalia Besson, Marceau Ebersolt

Horrorfilm

Alex liebt seit seiner Kindheit »Arthur und die Minimoys«. An seinem Geburtstag überraschen ihn seine besten Freunde mit einer Reise zu dem verlassenen Haus, in dem der Film gedreht wur de. Keiner von ihnen ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass sie auf eine machiavellistisch tödliche Falle zusteuern. Was einst ein Kindheitstraum war, verwandelt sich bald in einen wahren Albtraum. www.capelight.de

Dc LEAgUE OF SUPEr-PETS

von Jared Stern, USA 2022, 106 Min. Animationsfilm

Die Geschichte zweier unzertrennlicher bester Freunde: Superhund Krypto und Superman. Die beiden besitzen die gleichen Superkräfte und kämpfen in Metropolis Seite an Seite ge gen das Verbrechen. Doch als Superman und der Rest der Justice League entführt werden, muss Krypto alles daransetzen, sie zu befreien. Dazu müssen Hund Ace, Hängebauchschwein PB, Schildkröte Merton und Eichhörnchen Chip überzeugt werden, ihre neu entdeckten Kräfte zur Rettung der Superhelden einzusetzen. www.warnerbros.de

HATcH i Ng (Pahanhautoja)

von Hanna Bergholm, FIN/S 2022, 86 Min. mit Siiri Solalinna, Sophia Heikkilä, Jani Volanen, Reino Nordin, Oiva Ollila, Ida Määttänen

Horrorfilm

Die 12-jährige Tinja findet ein verlassenes Voge lei im Wald und nimmt es mit zu sich nach Hau se. Wohlbehütet in ihrem warmen Bett beginnt das Ei bald, größer zu werden – viel größer! Es dauert nicht allzu lange, da machen sich erste Lebenszeichen unter der harten Schale bemerk bar. Was schließlich aus dem Riesenei schlüpft, übertrifft Tinjas dunkelste Träume … www.capelight.de

Di E MAgNETiScHEN (Les Magnétiques)

von Vincent Maël Cardona, F/D 2021, 98 Min. mit Thimotée Robart, Marie Colomb, Joseph Olivennes, Fabrice Adde, Louise Anselme, Younès Boucif Drama

Frankreich Anfang der 1980er Jahre: Aufbruchs stimmung macht sich breit – auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt die Clique um den charismatischen Jerôme (Jose ph Olivennes) und seinen introvertierten Bruder Philippe (Thimotée Robart) auf einem Dachbo den einen Piratensender. Als Marianne (Marie Colomb) mit ihrer kleinen Tochter aus Paris zu rückkommt, verlieben sich beide in sie. Jerôme kann Marianne schnell für sich gewinnen, wäh rend Philippe zum Militärdienst eingezogen und nach West-Berlin versetzt wird … http://port-prince.de

MONEYBOYS

von C.B. Yi, A/F/B/RC 2021, 120 Min. mit Kai Ko, Chloe Maayan, Yufan Bai, JC Lin Drama

Der junge Fei lebt in einer chinesischen Groß stadt und verdient sein Geld als illegaler Sex arbeiter. So unterstützt er seine auf dem Land lebende Familie, die sein Geld annimmt, aber seine Homosexualität ablehnt. Fei beschließt, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für seinen neuen Geliebten Long. Doch die Vergangenheit als Moneyboy ist nicht so ein fach abzustreifen …

»Moneyboys« feierte seine Premiere in Cannes und wurde seitdem vielfach ausgezeichnet, u.a. bei dem Max Ophüls Preis 2022 als Bester Spielfilm.

https://salzgeber.de/moneyboys

DEr PErFEKTE cHEF (El buen patrón)

von Fernando León de Aranoa, E 2021, 120 Min. mit Javier Bardem, Manolo Solo, Almudena Amor, Ós car de la Fuente, Sonia Almarcha, Fernando Albizu Komödie

Julio Blanco (Javier Badem) scheint der per fekte Chef zu sein: kompetent, charismatisch und sehr fürsorglich. Als Inhaber eines Famili enunternehmens für Industriewaagen hat er viele Preise bekommen. Nur einer fehlt noch: der Preis der Regierung für exzellente Unter nehmensführung. Blancos glanzvolle Fassade beginnt zu bröckeln, als sich der Firmenchef mit einem entlassenen Mitarbeiter und einer verliebten Praktikantin herumschlagen muss … www.alamodefilm.de Siehe Kritik

THE SUrvivOr

von Barry Levinson, CDN/HU/USA 2022, 129 Min. mit Bob Foster, Vicky Krieps, Billy Magnussen, Peter Sarsgaard, John Leguizamo, Danny DeVito Drama

Der in Auschwitz internierte Harry Haft (Ben Foster) bekommt das Angebot, entweder zur Belustigung seiner Mitgefangenen im Boxring zu kämpfen oder zu sterben. Bei jedem Kampf überlebt der Gewinner, um erneut zu kämp fen. Der Verlierer wird erschossen oder in die Gaskammer geschickt. Wie weit wird Harrys Lebenswille ihn tragen? Und wird ihn sein Ge wissen quälen, wenn er überlebt?

www.leoninedistribution.com

>> 4.8.2022

BULLET TrAi N

von David Leitch, USA 2022, 152 Min.

mit Brad Pitt, Joey King, Aaron Taylor-Johnson, Brian Tyree Henry, Andrew Koji, Hiroyuki Sanada Actionthriller

Unter der Regie von David Leitch (»Deadpool 2«) steht Brad Pitt an der Spitze eines Staren sembles, das eine Gruppe von diversen Auf tragskillern vereint – die alle auf irgend eine Weise miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Dies alles wäh rend einer Non-Stop-Fahrt in einem Hochge schwindigkeitszug durch das moderne Japan.

www.BulletTrainFilm.de

gUgLHUPFgEScHWADEr

von Ed Herzog, D 2022, 97 Min.

mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Pott hoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Gerhard Wittmann Krimikomödie

Anstatt sich auf sein Dienstjubiläum zu freuen, bekommt es Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel), Bayerns entspanntester Dorfpolizist, nicht nur mit unverhofftem (Familien-)Zuwachs, sondern auch mit Glücksspiel und dem organisierten Verbrechen zu tun. Und als mafiöse Geldeintrei ber noch die frischgebackenen Guglhupfe der Oma (Enzi Fuchs) zerschießen, hört für Eberho fer der Spaß endgültig auf … www.constantin-film.de

N icHT gANZ KOScHEr –Ei NE gÖTTLicHE KOMÖDiE von Stefan Sarazin u. Peter Keller, D 2022, 121 Min. mit Hitham Al Omari, Luzer Twersky, Youssef Abuwar da, Makram J. Khoury Romanze

Um den Verkuppelungsversuchen seiner Fami lie in Jerusalem zu entgehen, bietet sich Ben (Luzer Twersky) kurzerhand selbst an, nach Alex andria zu fliegen, um die einst größte jüdische Gemeinde der Welt zu retten. Ihr fehlt der 10. Mann, um das Pessachfest begehen zu können. Nachdem Ben zuerst das Flugzeug verpasst hat und dann auch noch in der Wüste Sinai aus dem Bus geflogen ist, wird Adel (Haitham Omari), ein mürrischer Beduine auf der Suche nach seinem entlaufenen Kamel, Bens letzte Hoffnung. www.alpenrepublik.eu

WArTEN AUF BOJANgLES (En attendant Bojangles)

von Régis Roinsard, F 2020, 124 Min. mit Romain Duris, Virginie Efira, Grégory Gadebois, So lan Machado Graner, Elisa Maillot, Morgane Lombard

Drama

Es ist Liebe auf den allerersten Blick, zumindest bei Georges, der der phantasievollen und spon tanen Camille sofort verfällt. Doch so schnell, wie sie ihm erschienen ist, ist sie auch wieder verschwunden. Aber dann tauchen sie gemein sam in ein leidenschaftliches, unkonventionel les Leben im Frankreich der 50er Jahre ein. Nach der Geburt ihres Sohnes Gary gehört auch er zu dieser exzentrischen Welt. Doch die dunkle Seite von Camille droht ihr Leben zunehmend zu zerstören … www.studiocanal.de

>> 11.8.2022

ALcArrÀS – Di E LETZTE ErNTE

von Carla Simón, E/I 2022, 120 Min. mit Jordi Pujol Dolcet, Anna Otin, Xènia Roset, Albert Bosch Drama

Wegen der herausragenden Darstellungen, von den Kindern bis zu den 80-Jährigen, wegen der Fähigkeit, die Zärtlichkeit und Komödie einer Familie ebenso zu zeigen wie ihre Kämpfe ging der Goldene Bär der Berlinale 2022 an diesen Film. Er zeigt, wie sich das Leben einer Familie von Pfirsichbauern in einem kleinen Dorf in Ka talonien verändert, als der Besitzer ihres großen Anwesens stirbt und sein Erbe durch Verkauf ihre Existenz bedroht. www.piffl-medien.de Siehe Kritik

DEr ENgLÄNDEr, DEr i N Ei NEN BUS STi Eg UND BiS ANS ENDE DEr WELT FUHr (The Last Bus)

von Gillies MacKinnon, GB/ArabEm 2021, 86 Min. mit Timothy Spall, Phyllis Logan, Ben Ewing, Natalie Mitson, Patricia Panther, Steven Duffy Komödie

Im Norden Schottlands macht sich der Pen sionär Tom (Timothy Spall) auf den Weg nach Land’s End im Süden Englands, wo er seine kürzlich verstorbene Ehefrau Mary einst ken nengelernt hat. Dort möchte er ihre Asche verstreuen, die er in einem kleinen Koffer mit nimmt. Die über 1300 Kilometer lange Reise will er ausschließlich mit Nahverkehrsbussen zurückzulegen, da er sie als Rentner kostenfrei nutzen kann … www.capelight.de

grAND JETÉ

von Isabelle Stever, D 2022, 104 Min. mit Sarah Grether, Emil von Schönfels, Susanne Brede höft, Stefan Rudolf, Maya Kornev, Eva Medusa Gühne Drama

Nadja (Sarah Grether) träumte schon als kleines Kind davon, Balletttänzerin zu werden. Viele Jahre war sie eine berühmte Ballerina. Doch die Zeiten sind vorbei, und nur die Schmerzen sind ihr geblieben. Nadja ist ihr Körper zur ständigen Last geworden. Sie beschließt, wieder dorthin zurückzukehren, wo sie einst hergekommen ist, zu ihrer Mutter Hanne (Susanne Bredehöft). Bei der lebt auch ihr Sohn Mario (Emil von Schön fels), den sie als Teenager bekommen hat und der bei der Großmutter großgeworden ist. Nun treffen Mutter und Sohn als Fremde aufeinan der, und viel verbindet sie dennoch miteinander. www.littledream-entertainment.com

DEr JUNgE HÄUPTLiNg

Wi NNETOU

von Mike Marzuk, D 2022, 103 Min. mit Mika Ullritz, Milo Haaf, Lola Linnéa Padotzke, Meh met Kurtulus, Anatole Taubman, Tim Oliver Schultz

Familienfilm

Während sich der zwölfjährige Häuptlingssohn Winnetou (Mika Ullritz) bereits als großer Krie ger sieht, ist sein Vater Intschu-tschuna (Meh met Kurtulus) der Meinung, sein Sohn müsse erst noch lernen, sein hitziges Gemüt zu zügeln

und Verantwortung für andere zu übernehmen. Als die Büffel ausbleiben und die Apachen zu verhungern drohen, will klein Winnetou seine Fähigkeiten beweisen …

www.leoninedistribution.com

LAAL Si NgH cHADDHA

von Advait Chandan, IND/PK 2022, 165 Min. mit Aamir Khan, Kareena Kapoor, Manav Vij, Naga Chaitanya Akkineni, Abhinay Raj Singh, Mona Singh Tragikomödie

Eine Adaptation von »Forrest Gump«, welche die wichtigen Ereignisse der indischen Geschichte aus der Perspektive von Laal Singh Chadha (Aa mir Khan), einem autistischen Mann mit einem breiten emotionalen Spektrum erzählt. Zu den historischen Ereignissen, die enthalten sind, zählen die Cricket-Weltmeisterschaft 1983, die Operation Blue Star, der Rath Yatra und der Kargil-Krieg 1999.

www.paramountpictures.de

NAMASTE HiMALAYA – Wi E

Ei N DOrF i N NEPAL UNS DiE

WELT ÖFFNETE

von Anna Baranowski, Michael Moritz, D 2022, 93 Min. Dokumentarfilm

Zum Ausbruch der Pandemie stranden die bei den Weltreisenden Anna und Michael in Nepal. Als das Land vom Lockdown überrascht wird und die Städte abriegelt werden, ziehen sie sich in die Berge zurück. Am Fuß der Achttausender finden sie ein Wellblech über dem Kopf. Im Dorf begrüßt man sie zunächst zynisch mit »Nama ste Corona«, als hätten die Globetrotter das Vi rus im Gepäck. Doch als die Nahrung knapp wird und der Hunger einzieht, werden die beiden für fünf Monate Teil einer Schicksalsgemeinschaft. https://mindjazz-pictures.de

NOPE

von Jordan Peele, USA 2022, 135 Min. mit Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Steven Yeun, Michael Wincott, Brandon Perea, Wrenn Schmidt

Horrorfilm

Jill (Keke Palmer) und James (Daniel Kaluuya) sind die Eigentümer einer Farm für HollywoodFilmpferde. Ihre kalifornische Haywood-Ranch, weitab von den ersten Anzeichen menschlicher Zivilisation, ist bereits seit Jahrzehnten in Fa milienbesitz. Eines Nachts beobachten sie auf ihrem Land schockierende Phänomene, für die es keinerlei Erklärung zu geben scheint … https://upig.de

rEPUBLic OF SiLENcE

von Diana El Jeiroudi, D/F/SY/Q/I 2021, 183 Min. Dokumentarfilm Zensierte Bilder, verordnetes Schweigen, Ge danken im Geheimen. Das Leben der syrischen Filmemacherin Diana El Jeiroudi war von Dikta tur, Kriegen und Angst geprägt. In ihrem Film stellt sie einer politischen Tragödie ein Mosaik persönlicher Momente gegenüber. Von ihren frühesten Erinnerungen im Alter von sieben Jahren, als sie von ihrem Vater die erste Kamera geschenkt bekommt, bis zur Gegenwart, in der sie mit ihrem Partner in Berlin lebt.

www.salzgeber.de

SWEET DiSASTEr

von Laura Lehmus, D 2021, 93 Min. mit Friederike Kempter, Florian Lukas, Lena Urzendows ky, Sebi Jaeger, Katharina Behrens, Mareile Blendl Komödie

Frida ist 40 – und plötzlich schwanger. Noch bevor sie dem Kindsvater die frohe Kunde mit teilen kann, wird sie von ihm verlassen. Felix ist zurück bei seiner Ex, doch Frida benutzt bunte Farben nicht nur in ihren Malkursen, sondern auch zum Verschönern unangenehmer Wahr heiten: Sie will die Trennung nicht akzeptieren und versucht mit allen Mitteln, die meisten da von ziemlich absurd, Felix zurückzugewinnen. Unterstützt wird sie dabei von der 15-jährigen Yolanda, die die nötige Spionage-Ausrüstung liefert.

www.mfa-film.de

n eu Im KI nO www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 9

7 YEArS OF LUKAS grAHAM von René Sascha Johannsen, DK 2020, 78 Min. mit Mark Falgren, Lukas Forchhammer, Magnus Larsson, Morten Ristorp Musikfilm

Aus der Sicht der Fans und der Musikbranche verläuft die Karriere von Lukas Forchhammer, dem Lead-Sänger Soul-Pop-Band Lukas Graham, ohne Probleme. Sein Hit-Song »7 Years« ertönt auf den großen Bühnen der Welt. Aber aus der Insider-Perspektive sieht die ganze Sache ganz anders aus … https://filmperlen.com

DEr gESANg DEr

FLUSSKrEBSE

(Where the crawdads sing) von Olivia Newman, USA 2022, 125 Min. mit Daisy Edgar-Jones, Taylor John Smith, Harris Dickin son, Michael Hyatt, Sterling Macer, Jr., David Strathairn Thriller

Als junges Mädchen wird Kya von ihren Eltern verlassen. In den gefährlichen Sümpfen von North Carolina wächst sie heran und entwik kelt sich zur scharfsinnigen, zähen jungen Frau. Gerüchte über das »Marschmädchen« geistern durch das nahegelegene Örtchen Barkley Cove. Als einer von zwei jungen Männern aus der Stadt tot aufgefunden wird, sieht die Gemeinde sofort in Kya die Hauptverdächtige. Im Laufe des Falles wird immer mysteriöser, was tatsächlich passiert ist – und es droht die Gefahr, dass die vielen Geheimnisse, die im Sumpf verborgen liegen, ans Licht kommen … www.sonypictures.de

gOLiATH

von Frédéric Tellier, F/B 2022, 121 Min. mit Gilles Lellouche, Pierre Niney, Emmanuelle Bercot, Laurent Stocker, Yannick Renier, Chloé Stefani

Thriller

France (Emmanuelle Bercot) ist tagsüber Sport lehrerin und nachts eine Arbeiterin, die sich aktiv gegen den Einsatz von Pestiziden einsetzt. Patrick (Gilles Lellouche) ist ein zwielichtiger Anwalt aus Paris, der sich auf Umweltrecht spezialisiert hat. Der brillante Lobbyist Mathias (Pierre Niney) vertritt die Interessen eines Agro chemiegiganten. Nach der radikalen Tat einer anonymen Frau werden diese drei Schicksale durcheinandergewirbelt … www.studiocanal.de

JAgDSAiSON

von Aron Lehmann, D 2022, 90 Min.

mit Rosalie Thomass, Almila Bagriacik, Marie Burchard, Tobias Licht, August Wittgenstein, Golo Euler Komödie

Eva (Rosalie Thomass) versteht die Welt nicht mehr. Seit sie von ihrem Mann für die schöne und erfolgreiche Bella (Almila Bagriacik) ver lassen wurde, läuft alles schief. Nicht nur, dass Bella keine Gelegenheit auslässt, sich bei Evas kleiner Tochter beliebt zu machen, neuerdings versteht sich Bella auch noch prächtig mit Evas bester Freundin Marlene (Marie Burchard). Nach jeder Menge Chaos stellen die drei Frauen fest: »Gemeinsam sind wir unschlagbar...!« http://tobis.de/film

MEi N LOTTA-LEBEN – ALLES

TScHAKA MiT ALPAKA

von Martina Plura, D 2022, 95 Min. mit Meggy Hussong, Yola Streese, Timothy Scannell, Levi Kazmaier, Oliver Mommsen, Sarah Hostettler Kinderfilm

Lotta Petermann (Meggy Hussong) freut sich riesig auf ihre erste Klassenfahrt. Endlich ohne Eltern und mit ihren besten Freunden Amrum unsicher machen. Doch Mama Sabine (Laura Tonke) sabotiert Lottas Pläne und schlägt ausge rechnet Papa Rainer (Oliver Mommsen) als Be gleitperson für die Klassenfahrt vor. Und dann hängt sich auch noch der neue französische Mitschüler Rémi (Timothy Scannell) an „seine Lothar” und ihre Bande, die Wilden Kaninchen … www.wildbunch-germany.de

i L MiO cOrPO

von Michele Pennetta, CH/I 2020, 80 Min.

Dokumentarfilm

unter der sengenden Sonne Siziliens sammelt der Teenager Oscar mit seinem herrischen Va ter und seinem Bruder Altmetall auf den Müll halden, um es für ein wenig Geld zu verkaufen.

Ein paar Kilometer weiter putzt der aus Nigeria geflüchtete Stanley die Kirche. Er darf für sechs Monate bleiben und genießt den Schutz des Priesters, für den er sich auch um den Garten und die Schafe kümmert. Oscar und Stanley tei len das Gefühl, von den Entscheidungen ande rer abhängig zu sein. Werden sie dies erkennen, wenn sie aufeinandertreffen, auch wenn es nur eine flüchtige Begegnung ist?

www.salzgeber.de

WETTErMAcHEr (Weathermakers)

von Stanislaw Mucha, D 2019, 92 Min. Dokumentarfilm

Der wohl entlegenste Arbeitsplatz der Welt: Der polnische Regisseur Stanislaw Mucha (»Ko lyma«, »Absolut Warhola«) hat drei Meteorolo gen auf der Polarinsel Chodowaricha besucht, wo sie das Wetter ohne jegliche Elektronik mit einfachsten Hilfsmitteln messen. Unvorstellbar, denn ihre Arbeit hat auch Einfluss auf unsere Wettervorhersagen. Aber wie können die drei Meteorologen in völliger Isolation leben und arbeiten?

www.wfilm.de

Siehe Kritik

>> 25.8.2022

AFTEr FOrEvEr (After Ever Happy)

von Castille Landon, USA 2022, 119 Min.

mit Hero Fiennes Tiffin, Josephine Langford, Kiana Ma deira, Louise Lombard, Carter Jenkins, Rob Estes Drama

Tessa Young (Josephine Langford) und Hardin Scott (Hero Fiennes-Tiffin) haben zusammen schon viele Höhen und Tiefen erlebt, was ihre Beziehung umso stärker macht. Doch nun hat Tessa ihre jugendliche Naivität verloren, und Hardins Vergangenheit holt ihn ein und zwingt ihn dazu, sich von Tessa zu distanzieren. Er stößt jeden weg, der ihm wichtig ist, sogar den wich tigsten Menschen in seinem Leben. Wird Tessa es schaffen, zu ihm durchzudringen, ohne sich dabei selbst zu verlieren?

www.constantin-film.de

BEAST – JÄgEr OHNE gNADE

von Baltasar Kormákur, USA 2022, ca120 Min.

mit Idris Elba, Sharlto Copley, Iyana Halley, Leah Jeffries, Mel Jarnson, Kate Grisley

Abenteuerfilm

Nach dem tragischen Tod seiner Frau reist Dr. Nate Daniels (Idris Elba) in die südafrikanische Savanne, wo er sie einst kennenlernte. Die lang geplante Reise in das Wildreservat des Biologen und alten Freundes der Familie, Martin Battles (Sharlto Copley), soll ihm und seinen beiden Teenager-Töchtern über den schweren Verlust hinweghelfen. Doch sie werden zum Ziel meh rerer aggressiver Angriffe eines blutrünstigen Löwen, der es scheinbar bewusst auf Menschen abgesehen hat, nachdem er die Attacke brutaler Wilderer überlebt hat. Es beginnt ein verzweifel ter Kampf ums Überleben … https://upig.de

BULLET PrOOF

von James Clayton, CDN 2022, 81 Min. mit Vinnie Jones, Lina Lecompte, James C. Clayton, Jani ver Katabarwa, Danny Mac, Lori Triolo

Actionfilm

Aus dem große Coup vor dem Ruhestand wird schnell ein Albtraum, als sich ein kleiner Gele genheitsgauner (James C. Clayton) ausgerech net die Beute des jähzornigen und brutalen Dro genlords Temple (Vinnie Jones) unter den Nagel reißt. Im Kofferraum des Fluchtvehikels steckt ausgerechnet Temples schwangere Ehefrau Mia, die ihrerseits gehofft hatte, endlich den

Klauen ihres unberechenbaren Mannes zu ent fliehen. Temple ist mit seinen eigenen Männern und einem eiskalten Auftragskiller (Janvier Ka tabarwa), auf der Jagd nach seiner Beute, seiner Frau und nicht zuletzt dem ungeborenen Kind, das sie in sich trägt

EvOLUTiON

von Kornél Mundruczó, H/D 2021, 97 Min. mit Lili Monori, Annamária Láng, Goya Rego, Padmé Hamdemir, Jule Böwe

Drama

Das Schicksal einer jüdischen Familie über drei Generationen von 1945 bis heute. Ein kleines Mädchen hat auf wundersame Weise den Ho locaust überlebt. Jahrzehnte später in Budapest wird Éva, schon etwas dement, von ihrer Toch ter Léna nach Ausweispapieren gefragt. All ihre offiziellen Dokumente sind gefälscht, um ihre jüdische Herkunft zu verbergen. Und Évas Enkel Jonás, der, gerade mit seiner Mutter nach Berlin gezogen, weiß nicht, wer oder was er ist – nur das weiß er: dass er sich als Jude in der Schule ausgeschlossen fühlte … http://port-prince.de

Di E FArBE DES Wi NDES (grand ciel)

von Noël Alpi, F/D 2021, 92 Min. mit Laura Berlin, Anthony Jeanne, Elise Larnicol, Auré lien Recoing Drama

Die junge deutsche Windkraftingenieurin Luna hat die Aufgabe übernommen, in einer länd lichen Region in Frankreich einen Windpark zu errichten. Ihr steht als Chefin eines nur aus Männern bestehenden Technikerteams so eini ges bevor. Dazu kommen die Konflikte mit und zwischen den Landbewohnern. Der Einzug der Windenergie und die begleitenden wirtschaft lichen Verwerfungen spalten Familien und stür zen ganze Dörfer in erbitterte Kämpfe. www.realfictionfilme.de

THE i NviTATiON – BiS DASS

DEr TOD UNS ScHEi DET von Jessica M. Thompson, USA 2022, ca100 Min. mit Nathalie Emmanuel, Thomas Doherty, Stephanie Corneliussen, Alana Boden, Courtney Taylor, Hugh Skinner Horrordrama

Nach dem Tod ihrer Mutter glaubt Evie (Na thalie Emmanuel), dass sie keine weiteren Verwandten mehr hat. Doch durch einen DNATest erfährt sie von einem lange verschollenen Cousin, von dem sie bisher nichts wusste. Ihre neugefundene Familie lädt sie auf eine opulen te, englische Landhochzeit ein. Zunächst lässt sich Evie von ihrem gutaussehenden, adligen Gastgeber verführen, aber bald findet sie sich in einem Albtraum wieder, in dem sie erahren muss, welche dunklen Geheimnisse in ihrer Familiengeschichte verborgen sind und welche verstörenden Ziele die Familie mit ihrer sünd haften Großzügigkeit verfolgt. www.sonypictures.de

Di E KÄNgUrUvErScHWÖrUNg

von Marc-Uwe Kling, D 2022, 101 Min. mit Dimitrij Schaad, Volker Zack, Rosalie Thomass, Petra Kleinert, Michael Ostrowski, Benno Fürmann Komödie

Marc-Uwe und das Känguru verwetten ihre Wohnung, wenn sie es nicht schaffen, Marias Mutter aus den Fängen der Querdenker zu ret ten. Sie ist im Internet falsch abgebogen und leugnet nun die Klimakrise. Auf ihrem absurden Roadtrip zur Conspiracy Convention in Bielefeld geraten Kleinkünstler und Beuteltier ins Visier von Verschwörungs-Guru Adam Krieger und seinen fanatischen Anhängern. www.x-verleih.de

MÄrZENgrUND

von Adrian Goiginger, A/D 2021, 110 Min. mit Johannes Krisch, Verena Altenberger, Gerti Drassl, Annalena Hochgruber, Jakob Mader, Harald Windisch Drama

Als Sohn eines reichen Großbauern im Zillertal scheint der Lebensweg des 18-jährigen Elias (Ja kob Mader) vorbestimmt zu sein: Er soll in die Fußstapfen seines Vaters treten und den Hof der Familie übernehmen. Doch der sensible junge Mann schlittert in eine schwere Sinnkrise. Der Vater schickt ihn auf die Hochalm Märzengrund mitten in den Tiroler Alpen. Dort entscheidet er sich für ein radikales Leben im Einklang mit der Natur. Nach einer wahren Begebenheit. https://prokino.de/movies

MiT 20 WirST DU STErBEN (You will die at 20)

von Amjad Abu Alala, SUD 2019, 105 Min. mit Mustafa Shehata, Islam Mubarak, Mahmoud Elsa raj, Bunna Khalid Drama

Als der kleine Muzamil geboren wird, bringt sei ne Mutter Sakina ihn zu einer Sufi-Zeremonie, wo er gesegnet werden soll. Stattdessen pro phezeit ihnen ein islamischer, tanzender Der wisch, dass der Junge mit zwanzig sterben wird. Die Prophezeiung lastet schwer auf der Familie: Der Vater sucht schnell das Weite, das Dorf be handelt Mutter und Sohn wie Aussätzige. Die überfürsorgliche Mutter hofft, wenn er ein be sonders vorbildliches Leben führt, wird sich an der Prophezeiung noch etwas ändern. Und Mu zamil fasst einen Plan, kurz bevor er 20 wird … www.missingfilms.de

TAD STONES UND DiE SUcHE

von Enrique Gato, E 2022, ca90 Min. Animationsfilm

Tadeo wünscht sich nichts sehnlicher, als dass seine Archäologenkollegen ihn als einen der ihren akzeptieren. Doch leider richtet er immer nur Chaos an: Er zerstört einen Sarkophag und entfesselt einen Zauber, der das Leben seiner Freunde Mummy, Jeff und Belzoni gefährdet. Obwohl er alle gegen sich aufbringt, begleiten ihn die Freunde auf seiner langen Reise um die halbe Welt bis nach Ägypten, um den gefährli chen Fluch der Mumie zu beenden. www.paramountpictures.de

>> 31.8.2022

OvEr & OUT

von Julia Becker, D 2022, 110 Min. mit Julia Becker, Petra Schmidt-Schaller, Jessica Schwarz, Nora Tschirner, Lena Buhl, Ricardo Angelini Komödie

Die vier Freundinnen und selbst ernannten »Muskeltiere« schworen sich als Kinder, ihre Hochzeiten auf alle Fälle gemeinsam zu feiern. Maja fordert 26 Jahre später per Videobotschaft die Ausführung ein. Vor Lea, Toni und Steffi liegt eine unerwartet lange Autofahrt im Mietwag wen bis zu Majas Hochzeitslocation im sonni gen Italien.

www.warnerbros.de

Di E ZEiT, Di E Wir TEi LEN

(About Joan)

von Laurent Larivière, F/D/IRL 2021, 83 Min. mit Isabelle Huppert, Lars Eidinger, Swann Arlaud, Freya Mavor, Florence Loiret Caille, Stanley Townsend Drama

Die Pariser Verlegerin Joan Verra (Isabelle Hup pert) trifft nach Jahrzehnten ihre erste große Liebe wieder. Darauf verlässt sie Paris und zieht sich mit ihrem Sohn Nathan (Swann Arlaud), den sie allein großzog, in ihr Landhaus zurück. Sie lässt ihr Leben Revue passieren, und in ih ren Erinnerungen verschwimmen Wunsch und Wirklichkeit. Gesellschaft leistet ihr auch der exzentrische Schriftsteller Tim Ardenne (Lars Ei dinger), der fest an ihrer Seite zu stehen scheint.

www.camino-film.com

NAcH DEr SMArAgDTAFEL (Tadeo Jones 3: La maldición de la momia)
n eu Im KI nO 10 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de >> 18.8.2022

Kreuz und Queerin Bewegung

night of Dance & more auf der Sommerwerft

Kaum ist die erste Tanznacht (25. Juli) verklungen, steigt schon die nächste am 1. August ab 21 Uhr auf der Theaterbühne der Sommer werft mit vier Aufführungen im Halbstundentakt. Kuratiert wurde das Programm vom ID_Tanzhaus im Frankfurt LAB. Mit der furiosen Tanz- und Trommelperformance »Tor der Zukunft« des Wawa Aba Ensembles startet die »Night of Dance Vol. II«. Die aus Burkina Faso kommende Gruppe verbindet tradi tionelle Elemente des Bobodon mit aktuellen Formen des Tanzes, um zu einem bewussten Umgang mit heutigen Problemen zu finden. Die Performance »Valeriana« des Cho reografen Carlos Diaz thematisiert kulturelle Frauenfeindlichkeit im ländlichen Peru. Die ihr zugrunde liegende Musik des Huayno-Tanzes »Valicha« stammt von Miguel An gel Hurtado und steht im Zentrum der von Diaz und Diana Mora tän zerisch vorgetragenen Erzählung. Auf einer Recherche der Geschichte des chinesischen Feminismus fußt die solistische Tanzchoreografie »Mulans« von Yinfu Gao, benannt nach einer als männlicher Soldat in den Krieg ziehenden Ikone unter den Frauenbildern der chinesischen Literatur. Im vierten und letzten Part »The Sad-Mad Method« von Carla Sisteré und Anna Sagrera gibt es eimerweise Popcorn für

alle. Die Tänzerinnen erzählen zum Nebentitel »She doesn’t know what happened« eine Geschichte über Hass und Selbstliebe, umhüllt von Schmutz und Konfetti.

Am 3. August wartet Atsushi Take nouchi mit der von Life-Musik be gleiteten Jinen-Butoh-Performance »›Hana‹ Flowers« auf und öffnet sich dem Universum. (21.45 Uhr, Theaterplatz Ost). Am 4. August, gibt es eine Neuauflage der »Queer Night« mit einer Performance von Eleanor Walker (»Soft Self«), der zirzensischen Schau des Zirkus »Mops« und dem Tanztraum »Like Dorothy on her Way to Oz« von Guillermo de la Chica. Zum Ab schluss gibt es eine audiovisuelle Produktion von Andras (Brasilien) sowie dem 3D-Animator Lucas Becker.

Am selben Abend, aber auf dem Theaterplatz startet Jana Korb mit »#AbleBodiesAndStones« ihre luft artistische Performance über Zirkus und Körper. Mit der Frage: »Wie kann ich Teil einer Revolution sein, wenn ich zu verletzt zum Tanzen bin?« geht die Künstlerin auf die Suche nach dem Zirkus der Zukunft (4. August 21.45 Uhr).

www.sommerwerft.de

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Zum Auftakt wird‘s melancholisch

Die Biennale Wiesbaden 2022 startet mit Trajal harrells Interpretation von Keith Jarretts »The Köln Concert«

Um zwei Jahre verzögert und erst mals unter der Leitung des vormali gen Chefdramaturgen der Münch ner Volksbühne Kilian Engels steht vom 1.–11. September die dritte Ausgabe der Wiesbaden Biennale an. Die ins Postdramatische und Performative gewendete Nachfol gerin der früheren Europa-Biennale ist sowas wie die kleine zottelige Schwester der Internationalen Maifestspiele und lädt wie diese mit spektakulären Gastspielen, aber auch Uraufführungen in die Landeshauptstadt ein. Doch selbst wenn etliche der eingeladenen Pro duktionen auch dem Programm der großen Festspiele gut stünden, wird das Umfeld, in dem sie stattfinden, ein gänzlich anderes sein. Schon unter vorhergehenden Leitung der 2018 tödlich verunglückten Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer wurde der Bühnenpalast aus der Kaiser-Wilhelm-Zeit um funktioniert – beim ersten Mal zum Hotel, das andere Mal durch einen temporären Rewe-Supermarkt. Besprechen wollen wir in diesem Beitrag aber die Eröffnung des zwölftägigen Festes mit Trajal Har rells Tanzchoreografie »The Köln Concert«, eine schon im September 2020 zur Spielzeiteröffnung der Züricher Schauspielbühne uraufge führte Interpretation der legendä ren Aufzeichnung von Keith Jarretts Klavierkonzert 1975 in Köln. Der in der Schweiz lebende US-ameri kanische Harrell hat seine Arbeit auch als Antwort auf die CoronaDistanzregeln konzipiert und führt zwei Tänzerinnen und fünf Tänzer seines Ensembles immer wieder solistisch vor das Publikum. Stili stisch verbinden die Akteure dabei

Elemente der eigentlich extrem ge gensätzlichen Körpersprachen des Voguing und des Butoh-Tanzes. Er steres, abgeleitet von der Zeitschrift Vogue, kommt aus den queeren Submilieus New Yorks und basiert auf den Bewegungsabläufen von Models auf dem Catwalk. Dagegen fokussiert das ostasiatische exi stenzielle Butoh die Verletzlichkeit des Körpers aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs. Eröffnet wird der Abend aber mit einem tänzerischen Vorspiel zu Songs und vor allem der glasklaren Stimme der kanadischen Künstlerin Joni Mitchell. Dann aber lassen sich die Mitglieder von Harrells in Schwarz gekleidetem Ensemble von Hockern gleitend ganz auf Jarretts Meister werk ein. »Das Meisterstück der Im provisationskunst wird in Harrells Sinn zur Meisterklasse einer Trauer gemeinschaft (…), die Choreografie melancholisch, erdenschwer und auch herzzerreißend sentimental. Eine Abschiedsode an alles, was einmal ein unversehrter Körper –und eine heile Beziehung zwischen Körpern – war«, schrieb die Neue Züricher in ihrer Kritik. Ein bisschen depressiv klingt das schon – und ist vielleicht gar nicht mal so verkehrt. Über die weiteren Veranstaltun gen der zwölftägigen Bühnengala schreiben wir in unserer Septembe rausgabe. Die Stücke und auch die Informationen, wie man an Karten dafür kommt, finden Sie auf der Homepage des Staatstheaters wie auch des Festivals.

Termin Trajal Harrell:

1. + 2. September, jeweils 19.30 Uhr www.wiesbaden-biennale.eu

© Reto Schmidt A Religious Mating © Juan Carlos Gómez Villarmor
TAnZ www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 11

>> Alles wird perfekt: Ganz sicher ist die Zukunft des English Theatre noch nicht, nachdem die Commerzbank den Galileo-Turm verkauft hat, doch ist Intendant Daniel Nicolai guten Mutes. Schließlich heißt das Spiel zeitmotto »The Present is Tense, the Future Perfect«. Gezeigt werden ab 16. September »Secret Life of Humans«, ab 12. November bis 3. April das Musical »Sister Act«, und danach die Satire »Manor« und die Europapremiere der Komödie »Now and Then« von Sean Grennan.

>> Finden wir super: Sabine Fischmann erhält die Goetheplakette 2022 der Stadt Frankfurt. Die virtuose Bühnenkünstlerin ist unter anderem feste Partnerin Michael Quasts in der À-trois-Operetten-Serie der Fliegen den Volksbühne ( »Im weißen Rössl«, »Die Fledermaus«, »Don Giovanni», »Carmen«) und in etlichen der fein geistigen Satiren von Birgitta Linde (wie »Alpenglühn und Stützstrümp fe«, »Clara und Robert Schumann. Paartherapie« oder »Florence Foster Jenkins. Die coole Sängerin«). »Ein ganzer Kosmos, selbst alleine auf der Bühne ist sie große Oper« so die Laudatio der Kulturdezernentin Ina Hartwig

>> Geschlossene Liste. Nach dem Ende des Open Call für das 6. Internationa le Frauen*Theaterfestival (IFTF) sich ten die Veranstalter von Protagon die eingegangen Bewerbungen. Unter dem Motto »Feminist Futures« wird vom 26. September bis 2. Oktober ein großartiges Programm erwartet. Die ausgewählten Gruppen und Künstlerinnen sollten inzwischen auf den Social Media-Kanälen zu sichten sein. www.iftf-frankfurt.com

>> Geschlossene Kasse: Bis zum 28. August bleiben die Theaterkassen in Wiesbaden geschlossen. Wer vorher schon Karten braucht, kann das na türlich jederzeit über den Webshop tun. Auch den Oktober gibt es dort schon zu buchen. www.staatstheater-wiesbaden.de

>> Ausgezeichnet: Der Verein der Freun de des Hessischen Staatsballetts hat die Ensemble-Mitglieder Sayaka Kado und Ramon John für Ihre Ver dienste mit einem Publikumspreis im eigenen Namen ausgezeichnet.

>> Gefördert: Für eine vierwöchige Residenz im Frankfurt LAB wurden aus Hunderten von Bewerbungen die Multimediakünstlerin Carla Tapparo (Argentinien), die Tänzer und Choreografen Emmanuel Ndefo und Femi Adebajo (Nigeria), die liba nesischen Künstler Stephanie Kayal (Tanz) und Abed Kobeissy (Musik) sowie Manjari Kaul, Savita Rani und Priiya vom feministischen Theater kollektiv aus Neu Delhi (Indien) aus gewählt. Am 18. August ist ab 18.30 Uhr öffentliches Showing im LAB. www.frankfurt-lab.com

>> Vormerken: Am 11. September star ten Oper und Schauspiel Frankfurt von 11–17 Uhr mit einem Theater fest in die neue Saison. www.schauspielfrankfurt.de

Mögliches und Unmögliches auf der Weseler Werft

Die anstehenden hochkaräter des Theaterprogramms der Sommerwerft 22

Wir hätten ja gerne viel früher be richtet … Allein, auch in diesem Jahr ist das Sommerwerft-Programm wieder derart auf Kante gestrickt, dass ein Einblick erst wenige Tage vor der Eröffnung am 22. Juli ge geben werden konnte. Immerhin bleiben uns abseits unserer SocialMedia-Kanäle die Veranstaltungen der letzten Woche des am 7. August endenden Festivals. Also knapp die Hälfte. Und bei fünf Bühnen und 130 Veranstaltungen insgesamt unter dem Leitthema »Human Rights – Geschichten über das Mögliche« kommt da doch einiges zusammen.

Nicht zuletzt, sondern zu aller erst natürlich der zum Ausklang platzierte wahrscheinliche Hö hepunkt des Festivals: »Diaspora

– eine zeitgenössische Tragödie«, eine Ko-Produktion der Antagon Theateraktion mit dem aus Rom anreisenden Ondadurto Teatro (auf Deutsch: Schockwelle). Auf der Fo lie des antiken Klassikers »Die Troe rinnen« von Euripides behandeln die Festival-Gastgeber mit ihren durch »Terramia« noch bestens bekannten italienischen Freunden die Situation von Menschen auf der Flucht. Das globale und hochaktu elle Thema gehen die Darsteller aus der Perspektive der Betroffenen an, die Sicht des Weltgeschehens mit den Augen der Menschen vor Ort, von Flüchtenden, Unbeteiligten und Unschuldigen. (5./6. August, 21.45 Uhr, Theaterplatz West) Wer das Strandgut rechtzeitig liest,

hat die Chance, die spanische Grup pe Insectotropics mit ihrer Arbeit »Orpheus« zu erleben, die als eine »multidisziplinäre, überraschende und extrem freie Aufführung (mit …) unendlichen Ausdrucksmöglich keiten« angekündigt wird. (30. Juli)

Das tschechische Continuo Theatre beschäftigt sich in »Please leave a message« mit dem Symbol der Mauer in unserer Zivilisation. Mau ern trennen uns, begrenzen uns und hindern uns, aber sie schützen uns vermeintlich auch vor dem Fremden. Nicht zuletzt dienen Mauern dazu revolutionäre Sprü che zu zeigen – oder auch Werbung. (6. August, 21.30 Uhr)

Hinzu kommen viele weitere Thea terauftritte und Performances sowie Filme, Workshops, Diskussio nen und Konzerte, aber auch Kin dertheater und Tanz (siehe S. 11).

Zum Finale am 7. August werden unter anderem Ragawerk und – wie jedes Jahr – das einzigartige Musik kollektiv Embryo erwartet. gt

www.sommerwerft.de

© Holger Greiner Diaspora Edith van den Elzen
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Um Himmels Willen

Bloß nicht nachdenken: Sonst quält man sich gleich zu Beginn mit der Frage, was um Himmels Willen die Nachtklubsängerin Deloris denn an ihrem Lover Curtis gereizt haben mag. Außer, dass er Geld hat – was man ihm über das Goldkettchen im offenen Hemd hinaus aber nicht ansieht – und die Macht, sie zum Star zu machen! Und schon deshalb ließe sich auch darüber nachsinnen, ob die beiden nicht doch zusam menpassten, gäbe es diesen bruta len Mord nicht, den Curtis an einem Verräter seiner Bande verübt.

»Sister Act«-Regisseur Christian H. Voss tischt den von Raphael Löb verkörperten Halbwelt-Verschnitt in seiner Vilbeler Inszenierung als amoralisches Ekelpaket auf, und seine Kostümfrau Monika Seidl ser viert ihn frisurtechnisch als Com bover an – mit dem also, was der Volksmund einen Sardellen-Look nennt. Doch auch Tamara Wörners im knallroten Disco-Glitzer losrok kendes Energiebündel Deloris wird nicht eben als zartbesaitete Feen gestalt mit elaboriertem Sprach code aufbereitet.

»Zeig mir den Himmel« singt sie da und muss erfahren, dass Curtis das sehr wörtlich nimmt, nachdem sie als Augenzeugin jenes Mordes zu gefährlich für ihn wird. »Ich will sie, ich kill sie«, reimt der Gangster mit der Sch(l)ussfolgerung »Ich knall sie ab«. Gott sei Dank für das Musical, das nach der etwas holprig kon struierten Ouvertüre doch rasant in die Gänge kommt. Das auf Whoopi Goldbergs legendärem Film von 1992 basierende Musiktheater (2006) erzählt die Geschichte dieser sich in einem katholischen Nonnenkloster als Sister Mary Clarence nicht nur versteckenden, sondern – nach dem Kulturschock (»Heilige Scheiße, was ist das für ein Schuppen?«) – auch läuternden Soulsister. Mit ihrem Temperament, ihrer Geradlinigkeit und ihrem Ta lent mischt sie zwar den liturgisch

verstaubten Laden auf, weiß ihren erstaunlich jungen und durchweg weißen Schwestern in Ordens tracht aber auch viel zu geben. Dass es trotzdem zum Clash mit ihren kriminellen Verfolgern, zur dramatischen Showdown und ei nem glücklichen Ende für alle außer Curtis kommt, versteht sich. Den tanzenden Papst, den verliebten Polizisten und auch die Russen (!), die das Kloster erst kaufen wollen, und dann mit Spenden übersäen, sparen wir uns hier mal aus. Whoopi-verwöhnte Fans werden sich freilich über den Funk & DiscoSound Alan Menkens verwundern, doch auch ohne Mitsing-Filmhits wie »Oh Happy Day« und »I will Follow Him« geben Musik, Gesang und mitreißende Choreografien (Kerstin Ried) gepaart mit sinn freiem Spaß und blasphemischen Zutaten im Übermaß jeden Anlass, die kleinen Ungereimtheiten der Handlung schnell zu vergessen. Im Mittelpunkt natürlich Tamara Wör ners emphatisch treibender Roar, aber auch Helena Lenns hochva riable Stimme als Postulantin Mary Robert (»Die Welt, die ich nie sah«) bleibt in Erinnerung. Zu den Höhe punkten des Abends gehören vor al lem die choralen Passagen der vom heimischen Bel-Voce-Ensemble nicht nur gesanglich verstärkten Betschwestern – inklusive deren köstliche Kakophonien. Überdies macht es große Freude, die schrä gen Profile der Schwesterschaft um Mary Theresa, Mary Lazarus & Co über das gesamte Stück individuell zu verfolgen.

Am Ende steht das Publikum der glücklich wiederaufgenommenen Vilbeler Erfolgsproduktion aus dem Corona-Jahr 2021 frenetisch ap plaudierend auf den Bänken. Was will man mehr!

Winnie Geipert

Termine: 31. Juli und 7. August, jeweils 18.15 Uhr; 1.–3., 8., 17., 18. August, jeweils 20.15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de

Arme Aprikosen

Captorix nennt sich die erfundene Medizin, die der Agrarexperte Flo rent-Claude Labrouste auf Anraten seines Arztes täglich zu sich nimmt, um seinen Vervenhaushalt zu stabi lisieren. Das Anti-Depressivum hält den Protagonisten von Michel Hou ellebeqs 2019 erschienenem Ro man »Serotonin« an einem Leben, das er – gesellschaftlich gesehen –mit immer weniger Menschen teilt. Der fehlenden Liebe wegen, aber auch angesichts einer unrettbaren Welt.

Das Theater Willy Praml hat Hou ellebecqs Roman für die Bühne aufbereitet und folgt dort »einem Menschen, der der Welt nichts zu geben hat, und dem die Welt nichts gibt«. Regisseur Michael Weber liest die aus der Ich-Perspektive ge schilderte Geschichte als die eines in völliger Isolation mündenden Ausstiegs aus einer Welt, die der Protagonist in seinem verdunkelten Zimmer im obersten Stock eines Hochhauses nicht einmal mehr an sehen mag. So, wie der Autor früher selbst, im Landwirtschaftsministe rium angestellt, wird die Figur zu einem leidenden Chronisten des Untergangs der regionalen Erzeu gerkultur der Bauern: die Aprikosen des Roussillon, der Käse, die Kühe der Normandie, weggeschwemmt von der viel zu billigen Milch, dem viel zu billigen Fleisch. Nichts, das man nicht teilen würde. Mit seinem Schopenhauer-gepräg ten Blick zeichne Houellebecq eine »Tragödie der Umstände«, für die es keine Schuldigen gebe, meint Weber: »Es gibt niemanden, der et was Böses will, und doch geht alles zugrunde, gibt es Tote«. Nicht nur in Frankreich. Webers Bühnenfassung führt den Zusatz »Eurovision« und wird von Marc-Antoine Charpen tiers Te Deum akustisch untermalt.

Florent-Claude Labrouste sei ein stummer Beobachter der gesell schaftlichen Verhältnisse, der – so die Homepage des Theaters – »nicht einmal mit den Achseln zuckt. (…) Er könnte wie Jeanne d‘Arc versuchen, Frankreich zu retten, das Schwert gegen Freihan delsabkommen und EU-Richtlinien zu erheben, aber er ist nicht in der Lage, den kleinen Finger zu rühren, für den Selbstmord fehlt ihm die Entschlusskraft, lieber einfach die Tür hinter sich zumachen. Fertig.« Am bitteren Ende im HochhausAppartement führe Houellebecqs Titelheld ein inneres Zwiegespräch, vielleicht gar mit Gott. Dass die wie eine Hostie zu brechende CaptorixTablette voll religiöser Symbolik steckt, ist für Weber, der die Wer beplakate für seine Inszenierung mit dem Deckengemälde der Steingadener Wieskirche schmückt, offensichtlich.

Drei Frauen und drei Männer ge ben auf einer mehrteiligen in die Halle hinein verlegten 40 Meter breiten Bühne aus Vorhängen den Ich-Erzähler, als einzige Fremdfi gur tritt der Arzt in Molière-hafter Aufmachung wie eine sich ins falsche Stück verirrende Figur in Erscheinung. Molière? Man könne das extrem distanziert geschilderte Grauen gar nicht anders als mit clownesken Elementen auf die Bühne bringen, meint Weber. Die Sprache fungiere als Schutzpanzer und mache das Grauen zur Farce. Tragödie oder Komödie – eine Frage der Perspektive von alters her.

Termine: 26.–28. August, 2.–4., 9.–11., 16.–18. und 23.–25. September, jeweils 20 Uhr www.theaterwillypraml.de

Bad Vilbel: Das musical »Sister Act« rockt die Wasserburg
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Hass im Park und Kurzschluss im garten

der kurzen Stücke daheim ...

Auch im August ist das Theater Landungsbrücken beim Freilichtfe stival der Dramatischen Bühne im Frankfurter Westend-Park präsent. Highlight sollte die von Linus König inszenierte Stück »Hass – La Haine.

Bis hierher lief‘s noch ganz gut« am 18./19. des Monats werden, auch weil es gar nicht mehr so leicht ist, die nicht mehr nur in Frankfurt gefragten Darsteller zusammenzu bringen.

Die an den 1995 gedrehten Film von Mathieu Kassovitz anlehnende Ge schichte aus den Banlieus wird mit all ihren Frankfurter Brechungen von Amin Biemnet Haile, Jochen Döring und Hadi Khanjanpour um gesetzt: von einem Schwarzen also, der einen Schwarzen, einer Kartof fel, die eine Kartoffel, und einem arabisch Aussehenden, der einen arabisch Aussehenden spielt – so die Homepage der Landungsbrük ken. 2017 uraufgeführt, ist die Ei genproduktion längst ein Klassiker im Repertoire.

Vorher aber wird das »Das weiße Dorf« zu sehen sein. Kornelius Eich hat die mit dem ersten Preis

des Heidelberger Stückemarkts 2019 gewürdigte Arbeit von Teresa Dopler inszeniert. Erzählt wird die begegnung von Jean und Ruth auf einer Amazonas-Kreuzfahrt, zweier »Emotions-Zombies im Turbokapitalismus, (..) die spüren, dass ihnen die Kraft fehlt, aus der eigenen Lebenslüge herauszufin den«, wie es in der Laudatio heißt. Von Marlene-Sophie Haagen und Florian Mania gespielt. Am 21. August startet Julian Koenig den Monolog »Mephisto. Der Künstler. Die Kunst. Die Karriere«, eine faszi nierende Auseinandersetzung des virtuosen Frankfurter Schauspilers um die Künstlerexistenz auf Basis des gleichnamigen Romans von Thomas Mann.

Ende August steigt mit dem Kurz schluss-Festival die lange Nacht der kurzen Stücke im Rosengarten der Spielstätte. Die Teilnehmer stehen noch nicht fest, wer mit dabei sein will, kann sich noch immer bewer ben. Hauptsache, es macht keine Umstände, lässt Linus Koenig wis sen. Maximal 30 Minuten soll die Kurzschluss-Handlung dauern und bei maximal fünf Minuten Umbau stehen. Gewünscht seien »Stücke,

die man schon immer mal machen wollte, Sachen, die man schon im mer mal sagen wollte und Schnell schüsse, die jetzt einfach mal reif sind, ohne langen Vorlauf aus dem Bauch«. Es ist die 6. Ausgabe des 2011 ins Leben gerufenen Festivals. gt

Termine: 26. und 28. August, jeweils ab 19 Uhr www.landungsbruecken.org

NIko Neuwirth
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gt Termine Das weiße Dorf: 9. und 11. August, jeweils 20.15 Uhr Termine Hass – La Haine: 19., 20. August, jeweils 20.15 Uhr Termin Mephisto: 21. August, 20.15 Uhr www.diedramatischebuehne.de www.landungsbruecken.org www.kultur-bad-vilbel.de besser sehen und sitzen verweilen und genießen Spielzeitankündigung Kinderund Familienprogramm besser sehen und sitzen verweilen und genießen Kinderund Familienprogramm EXTRA für Schulklassen Der Vorverkauf www. 0610 06101 55 94 55 06101 55 94 55 Hass © NIko Neuwirth
landungsbrücken: Drei Gastspiele im Grüni und eine lange nacht

Sie spielen wie losgelassen

Barock

Es kann einem nicht worscht sein, gut frankforderisch, ob es das Barock-am-Main-Festival gibt oder nicht. Nach zweijähriger Abstinenz rufen Michael Quast und sein En semble im lauschig aufbereiteten Hof der Höchster Porzellanma nufaktur mit einer rauschhaften Vorführung eindrucksvoll – und hoffentlich auch nachhaltig – in Erinnerung, was uns, wenn nicht al len, so doch vielen, so lange gefehlt hat. Die Posse »Worschtmichels Traum oder der König von Frank fort«, nach Motiven des dänischen Barockdichters Ludvig Holberg von Rainer Dachselt sprachlich wie geographisch ins Hessische verlegt, wurde für Zuschauer und Darsteller zu einem Ventil der aufgestauten Gefühle.

Erzählt wird die Geschichte des tumben Metzgergesellen Michel, der sich nach einer sturztrunke nen Nacht in einem vornehmen Gemach wiederfindet und dort untertänig als König von Frankfurt angesprochen, bedient und einge kleidet wird, nebst einer turmho hen Perücke aus Klopapierrollen.

Es ist ein übles Spiel, das ein paar gelangweilte Patrizier zum Amüse ment mit ihm treiben. Dumm nur für diese, dass sich der Michel schon bald ziemlich anfreundet mit seiner neuen Existenz und vom Befehlen und Regieren gar nicht mehr lassen

Traum oder der König von Frankfort

will. Fassweise wird auf sein Geheiß Wacholder als Vorrat gehortet und Nüchternheit zum Hochverrat erklärt. Wie nur, fragen sich die Ur heber dieser Situation, werden wir ihn wieder los?

Es zeichnet die Inszenierung aus, dass es die offensichtliche Aktuali tät des an seinem Stuhl klebenden Regenten für die Stadt – wir hatten es in der Ankündigung im Juni-Heft ein Stück für Feldmann-Versteher genannt – allenfalls streift und nicht auszuschlachten sucht. Zu billig der Witz, zu nervig aber auch die inszenierten Aufgeregtheiten.

Die in üppigster Ausstattung voll zogene Farce auf der Bühne – ich kann mich an keine schrägere, buntere Inszenierung und Kostü mierung erinnern (Bühne. und Regie: Sarah Groß, Kostüme: Anna Sophia Blersch, Maske: Katja Reich) – nimmt auch so ihren skurrilen Verlauf.

Dabei gibt Michael Quasts gran dioses Spiel auch der durchaus ernsten Seite einer solchen in der Literatur häufig auftretenden Nasführung genügend Raum. Es ist auch für den Worschtmichel kein Leichtes, nicht mehr die von seiner Frau mit dem Bengel namens Her bert regelmäßig verdroschene Voll eule (sprich: Säufer) zu sein. »Der Worschtmichel, der ich nicht bin« wird ihm in ritualhafter Wieder holung fast zum Alp seiner neuen Identität. Wenigstens weiß in einer

Zeit, die noch keine Psychoanaly tiker kennt, auch der Wacholder – hier Wacholler – seine therapeu tischen Qualitäten zu entfalten. Dazu gibt es Musik (Rhodri Britton), Gesang und eine allegorisches Spiel um Weisheit und Trunkenheit. Michael Quast, klarer Fall, steht im Zentrum dieser Komödie. Ihm, so hat es ein Kollege aus der FAZ sinngemäß formuliert, könne man bedenkenlos auch die Lektüre eines Telefonbuchs anvertrauen. Ganz auf Augenhöhe mit dem Ausnahmekünstler im Stück wie on stage spielt Ulrike Kinbach als Worschtmichels grandiose Frau Käthche. Spielfreudig klingt so gebraucht, wie aber anders nennen dieses furiose, wie losgelassen agierende Ensemble mit Alexander J. Beck (Meister Schopp), Claudia Jacobacci (Madame Bimbernell), Eric Lenke (Konrad, der Wirt), Pirkko Cremer (Jettche), Ulrich Sommer (Herr von Schöneck) sowie den für den erkrankten Dominik Betz eingesprungenen Patrick Thomas (Herrr Seckel). Zu erfahren, welche gefeierte Rolle Paula Schulenburg spielt, möge das Privileg der Besu cher bleiben. Hingehen!

Winnie Geipert

Bis 14. August: Di.–Sa., 20 Uhr; So., 16 Uhr

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www.barock-am-main.de © Maik Reuß
am main zeigt Worschtmichels

»ich bin die Flut. ich bin die Finsternis.«

Wasser im Jugendstil – heilsbringer und Todesschlund im museum Wiesbaden

Mit einer wahren Weitwinkel-Per spektive betrachtet das Museum Wiesbaden die künstlerischen Ma nifestationen zum Thema Wasser im Jugendstil und Symbolismus, schlägt den Boden weit zu den bei den Antipoden Heilbringer und To desschlund und verankert die Inter pretationen in seinem historischen und gesellschaftspolitischen Unter grund: dem Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Zitat des Lyrikers Arno Holz bringt es buchstäblich auf den Punkt.

Viel Aufbruch ist darin zu erspüren, die Kritik am Industrialismus, das Abrücken von der aufkommenden Technisierung der Welt und des Ur banismus, hin zu einem befreiten Menschenbild, das sich in Abkehr von staatlichen und moralischen Ordnungen seine Ausdrucksformen selbst neu definiert.

In diese Zeit fällt das Korsett als Symbol für die unterwerfende Ein geschränktheit der Frau und fällt das Diktat der vorgeschriebenen Lebensformen. Man experimentiert mit kollektivem Zusammenleben, mit vegetarischer Ernährung und Naturheilkunde. Sport bedeutet Bewegungsfreude und nicht länger Zucht des Körpers. Die Natur – und auch das konzeptuelle »Zurück zur Natur« – nimmt in diesen Lebens vorstellungen eine überragende Position ein, sie bildet den Fundus für künstlerische – und auch kunst gewerbliche Ausdrucksformen.

Man denke nur an die zartflügeli gen Libellen und Schmetterlinge und filigranen Lilienblüten in den Schmuckentwürfen des Jugend stils. Oder an die Keramik-und Por zellangestaltung mit Tiermotiven, Teller, aus denen kleine Frösche krabbeln, Vasen, die mit stilisierten

Korallenbäumen verziert oder mit Meeresbewohnern bedeckt sind.

Die Ornamentik findet im Meer ein reiches Feld.

Der Symbolismus nährt sich fak tisch aus seinen Bezügen zur Natur, findet in Naturbildern Abbildungen von Seelenzuständen, verschränkt sie mit mystischen und mythischreligiösen Bezügen. Diesen Bewe gungen, so neu sie auch sind, haftet aber auch etwas Reaktionäres, Elitäres, Sektiererhaftes an, eine verklärende Sicht auf Heilsgestal ten, eine verblüffende Rückwärts gewandtheit, was sich die Präraf faeliten schon in ihre Begrifflichkeit eingeschrieben haben.

Alles nicht so einfach, wie es aussieht. Die Ausstellung jeden falls verhehlt nichts von diesen Theorien, möchte aber auch die handfesten regionalen Bezüge nicht aus dem Blickwinkel verlieren. Und so wird das Wasser zunächst als Heilsbringer eingeführt: als heilende und ergötzende Quelle nämlich, einmal in Wiesbaden (die Jugendstil-Kaiser-Friedrich-Therme und das Opelbad auf den Neroberg in einer wunderschönen Art-DécoFotografie von Paul Wolff) und im Sprudelhof in Bad Nauheim, der größten Badeanlage Europas mit größter Stilreinheit.

Die Skulptur eines sich im Spiegel(wasser) betrachtenden Narziss bildet das Entree zum gro ßen Ausstellungssaal, der seinen Parcours nach Themenüberschrif ten geordnet hat, überragt von einem riesigen blauen Wellenkubus in seiner Mitte und orchestriert vom stetem Wellenrauschen.

Eine Ophelia, ruhend in einem See rosenteich, empfängt uns, ein Lieb lingsmotiv in der Malerei, die Frau

en mit Wellen und Wasser immer wieder mythisch verbindet. Undine taucht als Keramikskulptur auf, drei rätselhafte »Seeweiber« (Hans Tho ma) spielen im mondbeleuchteten Wasser mit Fischen. In der dunkel unheilvollen »Melodie des Flusses« von Emilio Longoni verwebt sich das Haar einer geigenden Frau kaum wahrnehmbar mit Felsen und

Wasser. Sie verschmelzen geradezu zu einer einzigen Bewegung.

Im Jahr 1899 wurde der großfor matige Bildband »Kunstformen der Natur« von Ernst Haeckel publi ziert, der auf zahlreichen Farbtafeln meerische Lebewesen präsentiert. In einer sagenhaften Farben-und Formenvielfalt öffnet der Wissen schaftler den Betrachter*innen den Lebensraum des Wassers, das den heutigen wissenschaftlichen Krite rien nicht zu genügen vermag, ih nen als Phantasterei widerspricht, trotzdem bleibt dieses Werk, verhaftet man es in seine Zeit, sen sationell. Auch diese Tafeln sind in der Ausstellung zu finden, ebenso Farbholzschnitte aus Japan, die in der damaligen Epoche viel Begei sterung hervorriefen und mit ihrem Themen-und Farbspektrum die europäische Kunstwelt nachhaltig beeindruckten und beeinflussten.

Die Keramik, und besonders auch die Glasexponate, hingegen sind von einer hellen betörenden Schön heit und viel Witz, als Schlussbild kommt dann wieder das TragischVerrätselte zum Vorschein, und das – natürlich – in Gestalt einer Frau. Ein Traumbild. Aber von der dunk len Sorte.

Bis zum 23.10.: Di., Do., 10–20 Uhr; Mi., Fr., 10–17 Uhr; Sa., So., 10–18 Uhr www.museum-wiesbaden.de

Susanne Asal William de Morgan (Entwurf), William de Morgan Pottery, Merton Abbey (Aus Kachel Fischen, Hessi
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Frankfurt und der NS 9. Dezember 2021 —— 11. September 2022 Eine Stadt macht mit mit „ Tag der nationalen Arbeit“ am 1. Mai 1933, Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg, Fotografi e von Leonhard Kleemann, © HMF
führung),
fries mit
1882–1888
sches Landesmuse um Darmstadt. © 2022 Hessisches Landesmuseum Darmstadt / Wolf gang Fuhrmannek

Die Nackten und die Toten

Dreizehn lebensgroße, nur mit Kopfhauben bekleidete nackte Figuren, »nudes«, kauern über den Boden des Eintrittsraums der Schirn-Galerie weit verteilt. Wie Schaufensterpuppen mit lose ver schraubten Gliedmaßen muten sie an. Sie sind spektakulärer Teil von »Life Time«, der allerersten dem in New York lebenden hoch(preisig) gehandelten Schweizer Künstler Ugo Rondinone gewidmeten Werk schau in Deutschland – nicht eben aber ein Begrüßungskomitee. Jede sitzt für sich, jede sitzt anders, in sich gekehrt mit gesenktem Haupt, ausgebrannt vielleicht, ob Mann oder Frau, »puppets of colour« könnte man sie politisch korrekt be schreiben – und dann nachdenklich über so viel Traurigkeit westwärts gehen in den Nachtraum, dem laut

Kurator eigentlichen Ausgangs punkt, der mit großen LeinwandFormaten von sternhageldichten nächtlichen Himmelslandschaften (aus Sand und Stein), einem mitt lings mit geschlossenen Augen und ziemlicher Wampe liegenden Clown sowie einem schwer verrie gelten schwarzen Tor aufwartet, das einem Verließ zugehören könn te. Keiner kommt hier weiter, aber wir sollen ja eh die ostwärts führen de Route über die Nackten und zwei weitere Räume der Schirn-Galerie hinweg nehmen – mit porösen Sandstein-Gebilden und kleinfor matigen Zeichnungen der eine, mit zwölf Kurzfilmen im Dauerloop der andere –, um aus dem Dunkel ins Licht eines vom Ende des Raums aufleuchtenden himmlischen Sonnenaufgangs zu treten. Fünf aufreizend rote Äpfel aus Kupfer liegen davor, von oben rieselt es pa pierenen Schnee.

Eigentlich ist »Life Time« eine recht übersichtlich gestaltete Schau, werden doch die zumeist aus umfangreichen Werkgruppen entnommenen 80 Arbeiten des Künstlers auf dem 140 Meter lan gen Galerie-Parcours großflächig in fünf Arrangements präsentiert, die schnell durchschritten sind. Man muss sich Zeit lassen für sie. Nur so ist zu erfahren, dass zum Beispiel die erschöpften »Puppen« indivi duelle Abgüsse von Mitgliedern einer kanadischen Tanzkompagnie sind, und dass der Künstler dem dafür verwendeten Wachs (daher die haarschützenden Kopfhauben) Erdpigmente aus aller Welt unter gemengt hat – zusammengetragen

durch eine Aktion im World Wide Web. Für jede dieser isolierten und sich selbst überlassenen Spezies eine andere Erdmischung. Ange griffen, fragil wirken sie plötzlich, vielleicht sogar verletzt. Aber auch irgendwie einladend, sich dazu zusetzen und ihnen mitfühlend Gesellschaft zu leisten. Zur Eröff nung fühlte indes noch niemand so richtig mit ihnen mit. Erde befindet sich auch in der fast bis hin zur Decke reichenden volu minösen braunen Wand, mit der Rondinone das irdische PuppenValley durchzieht. »curved standing landscape« nennt er die monumen tale Skulptur: einen vertikal gestell ten Acker. Im Kontrast leuchten an den verbliebenen weißen Wänden drei hellfarbene kreisförmige Fenster, die aus der Nähe als zeiger lose Uhren mit römischen Ziffern zu erkennen sind – »red clock«, »blue clock«, »yellow clock« – und alles andere als die Zeit ansagen. Während die Figuren in den Jahren 2010/2011, und die Uhren 2018 entstanden sind, wurde die volumi nöse Ackerwand eigens und wohl auch ausschließlich für »Life Time« errichtet. Ob sie die Ausstellung überlebt?

Jeder, der fünf Räume lädt zum Bleiben, zum Gedankenwandern, ja vielleicht sogar zum Meditieren ein. Kunstexperten, so verrät es der Katalog, wissen gar Fährten zu anti ken Mythen und in die deutsche Ro mantik aus den Exponaten zu lesen, spüren Zitate der Kunstgeschichte auf oder legen Bahnen zu Rondi nones Außenseiter-Biographie als Kind italienstämmiger Arbeitsim

migranten in der Schweiz und vor allem als ein mit den Aids-Toden seines frühen Freundes sowie sei nes späteren Lebensgefährten kon frontierten Schwulen mit einem dadurch bedingten starken Bezug zur Natur.

Seine schönsten, angenehmsten und wohligsten Minuten erlebte der Chronist aus dem Dunkel des Video-Saals tretend beim Anblick der die Ausstellung schließenden »pure sunshine«-Scheibe am östli chen Ende der Galerie, die mit ihren sonnengelben konzentrischen Kreisen wie gemacht für ZenBogenschützen scheint. Flirrend sirrend rieselt dazu der Schnee aus der »thank you silence«-Truhe von der Decke. Und am Boden ein Ap felstillleben »in line«: Vanitas mit Augenzwinkern.

Drei weitere Arbeiten Rondinones gibt es außerhalb der Galerie: die einen 2.000 Jahre alten Oliven baum darstellende phantastische Skulptur »flower moon« inmitten der unteren Rotunde, Aberhun derte von Bildern aus Kinderhand über den Mond an den Wänden der oberen ein Stockwerk drüber. Und auf dem Dach der Schirn

Ugo
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der Ausstellungstitel »Life Time« als regenbogenfarbene und -geformte Wortskulptur – das Markenzeichen des Künstlers. Lorenz Gatt Bis 28. September: Di., Fr.–So., 10–19 Uhr; Mi., Do., 10–22 Uhr www.schirn.de
Die Kunsthalle Schirn stellt mit »life Time« das Werk von ugo Rondinone vor
Rondinone. LIFE TIME, Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022, Foto: Norbert Miguletz Ugo Rondinone, life time, 2019, Neon, Acrylglas, lichtdurchlässige Folie, Aluminium © Ugo Rondinone, Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022, Foto: Norbert Miguletz

Zu Beginn gleich ein Rückgriff: Das Liebieghaus präsentiert seit 2019 mit seiner kostbaren Sammlung an Elfenbeinkunst einen ganz be sonders prächtigen Schwerpunkt. Dem Mäzen und Sammler Reiner Winkler ist es zu verdanken, dass mittlerweile rund 200 exquisite El fenbeinskulpturen aus Barock und Rokoko in den Museumsräumen zu sehen sind. Es handelt sich dabei um die größte private Elfenbein sammlung, die je in den Besitz ei nes Museums übergegangen ist.

Das Untergeschoss des Hauses bie tet dafür einen luxuriösen Rahmen, wie er sonst wohl nur für Juwelen präpariert werden würde. Schim mernde Glasvitrinen werden in einem anthrazitgrauen Ambiente mit Punktstrahlern aus der Dunkel heit geholt, man versinkt im hoch florigen samtigen Teppichboden. Plastiken und Miniaturen, Genres zenen und Porträtmedaillons sind auf ihren Podesten sehr blickhei schend in Szene gesetzt. Es ist der pure Luxus, der pure Überfluss. Und exquisiteste Kunstfertigkeit.

Dem Liebieghaus ist es wichtig zu betonen, dass diese Arbeiten nicht zum massenhaften Sterben der Ele fanten geführt haben. Das ist ihren Recherchen zufolge erst im 19. Jahr hundert passiert, als Elfenbein zur Massenware wurde. Zu jener Zeit war das Material den Adelshöfen und dem Klerus vorbehalten.

»White Wedding« hieß die erste Ausstellung im Jahr 2019, nun also die Vervollständigung der Samm lung durch 21 neue Objekte, die bislang im Privathaus des Samm lers aufbewahrt wurden. In zwei Kabinetten werden die Kunstwerke der eigentlichen Ausstellung vor angestellt, und gleich zu Beginn wirft eine biblische Eva ihr Netz

Lust!

Bildnis Charles Marbury

David Le Marchand (1674–1726)

London, 1704–1720

Liebieghaus Skulpturen sammlung – Sammlung Reiner Winkler, Frankfurt am Main Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung

aus wie die allererste Verführerin vor dem Herrn, was sie ja auch war. Sofort ist man hingegeben an diese so zierliche, so filigrane, so seidig glänzende Kunst, aus einem Material, das sich ebenso sinnlich schmelzend zeigt wie die Szenen, die aus ihm gefertigt wurden. Skulpturen, Halbreliefs, Genresze nen und Medaillons von Repräsen tanten der Fürstentümer schöpfen motivisch aus einem adligen, antikmythischen und biblischen Fundus, betrachten das Leben aus höfischer Perspektive, und wo die Dargestell ten Bettler, Musiker, Bauern sind, darf der karikierende Blick nicht fehlen – man amüsierte sich bei Hofe über sie.

Die Elfenbeinschnitzer-Schulen konzentrierten sich in Sizilien, in Österreich und im südlichen Deutschland. Bei aller Anonymität, die im 17. und 18. Jahrhundert noch halbwegs für Kunsthandwerker galt, schälten sich doch mehrere Schulen und deren besondere Mei ster und Schüler heraus, darunter die Familie Lücke, Simon Troger, Jean Antoine Belleteste, die dem festen und doch elastischen Stoff zarteste Faltenwürfe, feinste Ge sichtszüge abzugewinnen in der Lage waren.

Die hier versammelten Arbeiten zählen in ihrem verschwenderi schen Formen- und Themenreich tum zu den großartigsten ihrer Art. Und auch angesichts aller wissen schaftlichen Begleitung, aller her ausgestellten Zusammenhänge ist diese Ausstellung vor allem eines: pure Augenlust.

Bis 8. Januar 2023: Di., Mi., 12–18 Uhr; Do., 10–21 Uhr; Fr.–So., 10–18 Uhr www.liebieghaus.de

Museum zum Anfassen

In der Aha!-Werkstatt des Senckenberg museum können jetzt alle forschen

Seit Ende Juni hat das Sencken berg-Museum hat einen neuen Mitmachbereich: die »Aha?! Forschungswerkstatt« des Künst lerkollektivs YRD.works. Es ist ein Ar beitsraum, in dem Erwachsene und Kinder ab acht Jahren selbst aktiv werden können: also wissenschaft liche Methoden ausprobieren, in Kontakt mit Wissenschaftlern treten, die vor Ort immer präsent und ansprechbar sind, oder auch an Sammlungsstücken arbeiten und kreativ werden. Der neugestaltete Raum ist vom Boden bis zur Decke mit Regalen besteckt, In seinem Herzen befindet sich eine eigens für diese Werkstatt zusammen gestellte Sammlung mit fast 100 Objekten, wie zum Beispiel das Gebiss eines Tigerhais, ein Schild krötenpanzer, das Fell eines Biber oder auch Schädel und Fossilien. Dazwischen stehen Mikroskope. In der »Aha?! Forschungswerk statt« können Besucher auch die Wissenschaft in Form von CitizenScience-Projekten unterstützen. Und via Computer-Arbeitsplatz etwa an dem Projekt »WildLIVE! – Entdecke die wilden Tiere Bolivi ens« mitzuarbeiten und auf Fotos Dschungel-Tiere zu identifizieren. Diese Erkenntnisse fließen direkt in das Forschungsprojekt zurück, das den Biodiversitätsverlust im bolivia nischen Regenwald dokumentiert und so ein Bewusstsein für unseren Umgang mit der Natur schaffen möchte. Ebenfalls möglich ist es, Sandproben für wissenschaftliche Untersuchungen vorzubereiten, indem man diesen mit der Pinzette winzige Schnecken, Muscheln und

Co. entnimmt und diese sortiert. Oder man beobachtet ein Fischad lernest per Fernkamera am Stein huder Meer. Wer kreativ arbeiten will, kann zeichnen, modellieren oder mit Naturmaterialen gestal ten. Unter dem Mikroskop lassen sich faszinierende Formen von Einzellern aus der Tiefsee oder die Insektenvielfalt erkunden. Für das Senckenberg Museum ist »Aha« ein Startpunkt für die Zukunft der Vermittlungs- und Museumarbeit, die durch die Arbeit mit den Besuchern stetig ausge baut werden kann. Schließlich ist der neugestaltete Raum nicht nur für ausgewählte Gruppen, sondern für alle zugänglich. Aber nicht im mer. Geöffnet ist die Werkstatt Di. und Do., 13–17 Uhr; Mi., 10–18 Uhr und Fr.–So., 10–17 Uhr.

www.museumfrankfurt.senckenberg. de

Die Sammlung elfenbein kunst im liebieghaus
© Senckenberg/Tränkner
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© Senckenberg/Tränkner

Montag 01.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Delta Danny

Frankfurt

GüNTHERSBURGPARK -

STOFFEL

18:00 The Keller Family

20:00 Juliana da Silva Duo

SOMMERWERFT

17:30 MellowMonsters

19:00 Mira Zounogo

20:30 Caro Trischler

ZOOM

20:00 Too Many Zooz

Dienstag

02.

Bad Homburg

KURPARK BAD HOMBURG

19:30 Billow Wood

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Old Stars Orchestra

Frankfurt

BATSCHKAPP SOMMER

GARTEN

19:30 Shantel & Bucovina Club Orkestar

DIE FABRIK

19:30 Frank Haunschild & Vitaliy Zolotov

GüNTHERSBURGPARKSTOFFEL

20:00 Markus Rill & The Trou blemakers

PALMENGARTEN - MUSIK PAVILLON

19:30 Mogli

SOMMERWERFT

17:30 Rosalie Gant & Tillmann Elliesen

19:00 Ole Peng

19:30 Song Slam

20:30 Salma mit Sahne

Mainz

SCHON SCHöN

20:00 Neumatic Parlo

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

20:00 Misery Index, Stillbirth

Mittwoch

03.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Julian Gramm (Solo)

Dreieich

BURG HAYN 20:00 ABBA 99

Frankfurt

GüNTHERSBURGPARKSTOFFEL

18:00 Rain Dance 20:00 Sun‘s Sons

SOMMERWERFT

17:30 Munterfel

19:00 Frankfurter Beschwerdechor

20:30 Non Solo Parole

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN)

19:00 Emilia Bullmann und Jochen Günther

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

20:00 Les Yeux D’La Tête

Donnerstag 04.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20.00 Antiheld - support: Blockhelden

Bad Homburg

SCHLOSSGARAGE

20:00 El Flecha Negra

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

Frankfurt BATSCHKAPP

20:00 Fäaschtbänkler GüNTHERSBURGPARKSTOFFEL

18:00 Gregor Praml & Tigisti

20:00 Marion & Sobo Band

LIEBIEGHAUS-GARTEN

19:00 Sacropolis

PALMENGARTEN - MUSIK PAVILLON

19:30 Dejan Terzic Axiom

SOMMERWERFT

17:30 The True Spacemen

19:00 Antibodies

20:30 Robert Carl Blank

Mainz

KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN)

19:00 Pennello

20:00 Open Air: Goran BregovicWedding & Funeral Band LANDESMUSEUM (INNENHOF)

19:00 Jupiter Jones

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: Acoustic Inside

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

20:30 Fucked Up

Freitag 05.

Bad Homburg

SCHLOSSGARAGE

20:00 The Les Clöchards

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Heiner Herchenröder HOFF-ART THEATER 20:00 Les Saxofous

Tocotronic –Schlachthof Wiesbaden

Was tut man als Musiker, wenn man sich nicht über Jahre selbst zitieren will, wenn man den festen Willen hat, dem Warenkreislauf Popmusik ein donnerndes »Nein!« entgegen zuschleudern? Zum Beispiel dies: Man verrin gert das Identifikationspotential mit seinen Hörern. Im Falle der Hamburger Band Toco tronic begann diese Entwicklung schon im Jahr 1999 mit dem Album »K.O.O.K.« und fand 2002 bei dem Nachfolger »Tocotronic« seine Fortsetzung.

Keine Hass-Lieder mehr wollte die vielleicht wichtigste deutsche Rockband der neunziger Jahre schreiben, keine Kampfansagen mehr, nicht mehr für ihre Generation sprechen – und veränderte sich auch optisch. Statt Trainings jacken trug man nun schlichte, schwarze Hemden, statt verwackelten Polaroids zierte ein einfacher Schriftzug das Cover – eine Band wurde älter. Vor allem aber veränderten sich die Texte: »Ich fand es am Schluss richtig be ängstigend, als ich merkte: Ich kann Sachen formulieren, die anderen Leuten unglaublich viel bedeuten«, sagte Sänger Dirk von Low tzow damals.

Seitdem sind weitere faszinierende Alben der Band erschienen, »Pure Vernunft darf niemals siegen«, »Kapitulation«, »Schall und Wahn«, »Wie wir leben wollen«, das »Rote Album«, »Die Unendlichkeit« – Alben, bei denen sich Tocotronic immer wieder aufs Neue selbst übertroffen haben. Alben, beinahe zu schön, um wahr zu sein. Das war Musik, schwelge risch, flirrend, raffiniert, opulent, warm, weich, verstörend, bereichernd. Ein Schatz. Musik, die wie kaum eine andere in Deutschland schließ lich auch essenzielle, hintergründige Fragen stellte wie: »Du zitterst noch und hörst in dich hinein. Was könnte das Ereignis sein?«. Das neue, inzwischen nun 13. Album trägt den Titel »Nie wieder Krieg«. Und wieder ist es ein Album zur Zeit, mit Liedern über allgemei ne Verwundbarkeit, seelische Zerrissenheit und existenzielles Ausgeliefertsein, über Einsamkeit und Angst, aber auch über Träume und Liebe. Und noch einmal kann man hören: Das Politische und das Private, das gehört für Tocotronic seit jeher zusammen. Zur Liebe gehört Rebellion und Surrealismus – versus Realität. Die Band mit den besten Song-Zeilen ist wieder da. Live im Schlachthof! Den Abend eröffnet Kathi Kollmann alias Nichtseattle, die einige Tage später auch alleine in Mainz gastiert.

mo., 10.8., 20 uhr, Schlachthof Wiesba den, murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 0611/97445-124 www.schlachthof-wiesbaden.de

Fischbachtal-Nonrod

NONSTOCK- FESTIVAL (Rö DERHOF)

24/7 Diva Heaven, Dead Taste, Gwen Dolyn + Toyboys, Third Wave, metty, Alle werden fallen, Sam u.a.

Frankfurt BATSCHKAPP SOMMER GARTEN 19:00 Bosca

GüNTHERSBURGPARKSTOFFEL 18:00 Jonas Noack 20:00 Kenneth Minor PONYHOF 19:00 John Garner + Support SOMMERWERFT 17:30 Marian Kleebaum 19:00 Minck 20:30 Mayiia

Hanau

AMPHITHEATER

19:30 OMD - Orchestral Manoeu vres in the Dark

Langen

NEUE STADTHALLE LANGEN 21:00 Seven Hell

Mainz KUZ MAINZ 19:00 Open Air: Antilopen Gang & Fatoni LANDESMUSEUM (INNENHOF) 19:00 Walking On Rivers

Mühlheim SCHANZ 20:00 MC Smooth

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN 19:00 The Ian Browne Band

Oberursel ARTCAFé & VINERIA MA CONDO 20:00 Huepa!

Offenbach HAFEN2 19:30 Son Mieux

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Noga Erez - Supp.:Kaleo Sansaa

Samstag

Darmstadt

06.GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Felix Krell

KNABENSCHULE

18:30 Open Air: Heiner Hootenan ny m. Candyjane, Wolf Schubert-K. & Friends, Brian Kenneth

Fischbachtal-Nonrod

NONSTOCK- FESTIVAL (Rö DERHOF) 24/7 Diva Heaven, Dead Taste, Gwen Dolyn + Toyboys, Third Wave, metty, Alle werden fallen, Sam u.a.

Frankfurt

GüNTHERSBURGPARKSTOFFEL 18:00 Natascha Leonie & Band 20:00 Postcards MAMPF 20:30 Holger Görrißen REBSTOCKPARK 16:00 25. Afrikanisches & Kari bisches Kulturfest m. Djibra Mussa Projekt, Sir Mystic & African Best, African Black Stars

SOMMERWERFT

17:30 Rami Hattab 19:00 Uncle Maze 20:30 Ernst Des Lebens

Groß-Gerau KULTURCAFé GROSS-GERAU

16:00 Dosenrock 2022 m. Sdunets, Hurricane Bar, Pretty Weird u.a. Hanau

AMPHITHEATER

19:30 Gregor Meyle & Band

© hr/Sebastian Schmid
muSIK 20 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de
mp

Königstein

BURG KöNIGSTEIN

15:00 Rock auf der Burg: 2 Büh nen, 13 Bands u.a.m. Itchy, Cold Years, Revolte Tanzbein, Raketen Jungs, Chiefland, Watch Me Rise, Certain Skies

Mainz

KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN)

18:00 KUZ Unplugged - Nach wuchsmusiker gesucht! LANDESMUSEUM (INNENHOF) 19:00 Neufundland

Offenbach

HAFEN2 19:30 Reuben Stone

Sonntag

07.

Frankfurt

HERRNGARTEN

11:00 2MeetYou PARK ROSENHöHE

16:00 Jazzy James

Dreieich

BURG HAYN

11:00 Georgi Mundrov & Friends 19:00 Cristina Branco & Band

Frankfurt

BATSCHKAPP

20:00 BHZ

JAHRHUNDERTHALLE SOM

MERWIESE

14:00 Horace Andy & Dub

Asante Band feat. Matic Horns + Armagiddeon Sound & Friends + Soundbwoys Destiny + Vintage Sounds + DJ Weller

14:00 Horace Andy & Dub

Asante Band feat. Matic Horns + Armagiddeon Sound & Friends + Soundbwoys Destiny + Vintage Sounssystem + DJ Weller

REBSTOCKPARK

16:30 25. Afrikanisches & Karibisches

Kulturfest m. Benedikt Alpha, Los 4 del Son, Abdou Day & Band

SOMMERWERFT

16:00 Rütten & Rubow 17:30 Elda 19:00 Ragawerk 20:45 Embryo

Hanau

AMPHITHEATER 19:30 Helge Schneider Mainz

KUZ MAINZ

18:00 Open Air: Faber

LANDESMUSEUM (INNENHOF)

19:00 Wallis Bird & Band

Offenbach

HAFEN2

16:00 Fred Garden, Leona Berlin

Rödermark DINJERHOF 17:00 JMO

Montag 08.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 julakim

Frankfurt

JAHRHUNDERTHALLE 20.00 Limp Bizkit + Special Guest: Wargsam Mühlheim SCHANZ

20:00 Leo‘s Music Monday

internationale Stummfilmtage.

38. Bonner Sommerkino

Vom 11. bis 21.8. findet in Bonn das größte Stummfilmfestival Deutschlands statt, das vom Förderverein Filmkultur Bonn und zum zweiten Mal in Kooperation mit dem DFF veranstaltet wird. Sechs Filme laufen auch im Frankfurter Kino des DFF. Besonders zu empfehlen ist Erich von Stroheims legendäres Meisterwerk »Blind Husbands« (1919) in einer neuen Restaurierung des Österreichischen Filmmuseums. www.dff.film

Dienstag 09.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Ill Nino

Bad Vilbel

BURGFESTSPIELE 20:15 Vicky Leandros

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus HALBNEUN THEATER 20:30 High South OETINGER VILLA 20:30 Militarie Gun

Dreieich

BURG HAYN 20:00 Alte Bekannte

Frankfurt DIE FABRIK 19:30 Jördis Tielsch JAHRHUNDERTHALLE SOM MERWIESE 19.00h Mine PONYHOF 19:00 Kei Car + Yuun Mainz

SCHON SCHöN 20:00 Newmen - Support: noiseUL - the Allan Deviation

Mittwoch 10.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

Secret Garden Liebieghaus Frankfurt

Der Garten der im späten 19. Jahrhundert gebauten Skulpturensammlung Villa Liebieg ist ein ganz besonderer Ort in Frankfurt. Inmitten einer einmaligen Atmosphäre, zwischen Pflanzen und Bäumen aus aller Welt, kann man nun ausgesuchten DJ-Sets lauschen und entspannt sommerliche Drinks genießen. Denn die Reihe »Secret Garden« feiert ihr Comeback und lädt auch im August zu Musik im Freien sowie Kunst in besonderer Atmosphäre ein. Nach GG Vybe sind nun die Frankfurter DJs und Produzenten Martyné und Bodin mit einem Set aus Hip Hop, R&B und Techno zu Gast. Kulinarisch wird der Abend von »Im Herzen Afrikas« bereichert. Kurzführungen bieten spannende Einblicke in die Highlights der Skulpturensammlung und in die Ausstellungen.

mp

Do., 18.8., 18 uhr, liebieghaus Skulpturen sammlung, Schaumainkai 71, 60596 Frank furt am main, 069/605098-200 www.liebieghaus.de

20:00 Ten Years After Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Light & Rain

Frankfurt

BATSCHKAPP 18:00 Alte Bekannte MILCHSACKFABRIK 20:00 Kerala Dust ZOOM 20:00 Alex Clare

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN) 19:00 Pop-Quiz-Konzert Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Tocotronic, Nichtseattle

Donnerstag

11.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

Frankfurt

JAHRHUNDERTHALLE SOM MERWIESE 19:00 Shame & Special Guest: Gustaf LIEBIEGHAUS-GARTEN 19:00 Rain Dance MILCHSACKFABRIK 20:00 Horse Lords, ampires

PALMENGARTEN - MUSIK PAVILLON

19:30 The Gypsy Tenors feat. Martin Sasse Trio

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: Cheers!

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20:00 Witch

Freitag 12.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Life Of Agony + Butcher Babies

Darmstadt AGORA 20:00 Holger Henning Quartett GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Grenas + Grab my Pi

Dreieich JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Jam Session - After Hours

25. August bis 11.

REUTER UND

JO VAN NELSEN

KAPELLE PETRA

FROWIN MICHI BOCK

SARAH HAKENBERG

ANNE HAIGIS

HERR STURM

UND SEIN WURM

ARNULF RATING

ASS-DUR MATTHIAS EGERSDÖRFER UNDUZO

KRÜMELMUCKE

SABINE FISCHMANN & ALI NEANDER

muSIK www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 21
“It’s all about Us and the Music”  Fresh Fruits Movement & Friends   Random Circles (1. bis 4. September) Tanz, Musik, Workshops, Battles, Artistic Crossovers und Performances mit: Cintia, Ukay, Oulouy, Walid, Physs, Greenteck, Inxi, Kwame, Clara, Alex The Cage, Kristián & Marek Mensa, Bachtale Kale Phrala / BKP, DJ VunkyLao, Riverside Collective, Yasmin, Do25sinco u. v. a. m. Künstler*innenhaus Mousonturm mousonturm.de
September 2022 CHRISTOPH
GÄSTE
Karten und Informationen: TICKET SERVICE DREIEICH · Tel. 06103-6000-0 www.bürgerhäuser-dreieich.de und alle Vorverkaufsstellen mit Frankfurt Ticket RheinMain SOMMER AUF DER PARKTERRASSE Für alle ab 3 Für alle ab 5
© Tetyana Lux 2019

Frankfurt BATSCHKAPP

19:30 As I Lay Dying - Special

Guests: Darkest Hour, Tenside

JAHRHUNDERTHALLE SOM

MERWIESE

17.00 Megaloh & Gäste: Teute rekordz MOSAIK

20:00 Janet Taylor & Word Up Band

PONYHOF

19:00 Vaataja - Support Acts: Half Me + Devastated

Hanau

AMPHITHEATER

19:30 Gipsy Kings feat. Nicolas Reyes

Langen

NEUE STADTHALLE LANGEN

21:00 Ivan Santos & Band

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN)

19:00 Paul Walke Trio

Mühlheim

SCHANZ

20:00 Luger & Friends

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

19:00 Marta’s Choice

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MA

CONDO

20:00 Call The Police

Wiesbaden

REDUIT MAINZ-KASTEL

Rockfield Open Air

SCHLACHTHOF

21:00 Donny Benét - Guest: Nand Samstag

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Suzzie Q

Bad Homburg

BEACH GARDEN AM KURHAUS

17:00 Duo René Moreno

Dreieich

BURG HAYN

20:00 Söhne Hamburgs

Frankfurt

BATSCHKAPP SOMMER

GARTEN

19:30 The Beatles Revival Band

DAS BETT

15:00 (Soli fürs) FEINSTAUB Open Air m. Sun, T-Killas, The Garciass, Scheisse Minelli, Ferien Auf Der Ratiofarm, Charakter, Rumble Deluxe

JAHRHUNDERTHALLE SOM

MERWIESE

18.00 Culcha Candela

REBSTOCKPARK

Rockfield Open Air Hanau

AMPHITHEATER

19:30 Pietro Lombardi & Band

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN)

19:00 Narcissus

KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN)

18:00 KUZ Unplugged - mit Yanis

Krämer

SCHON SCHöN

20:00 rufio & Dahoud + Mysha, Daria

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

19:00 Alex am Piano

Offenbach

HAFEN2

19:30 digi digi

WIENER HOF

19:00 Open Air: Wiener Hof Allstar

Band

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

20:00 War On Women

Sonntag 14.

Bad Vilbel BURGFESTSPIELE 12:00 ONAIR

Frankfurt HERRNGARTEN 11:00 Pickin’ Rooster Band

Dreieich BURG HAYN 19:00 Konstantin Wecker Trio

Frankfurt

DAS BETT

15:00 (Soli fürs) FEINSTAUB Open Air m. March, Fellaws Kingdom, The Bllodstrings, Suicide Outfit, The Dislikes, Voodoo Godz, From 7 To 7

Groß-Gerau

Bright Eyes –Batschkapp Frankfurt

Hoch lebe die Provinz! Schallte es schon in den Neunzigern. Damals räumte die ame rikanische Plattenfirma »Saddle Creek« mit der Legende auf, dass spannende Popmusik nur an Orten entstehen könne, wo ein crazy Metropolenleben pulsiert. Das Gegenteil ist der Fall, wie seit den frühen neunziger Jahren auch in Obernbayern die Bands und Musiker um das Weilheimer Label »Hausmusik« be wiesen haben.

Das amerikanische Weilheim ist zweifellos Omaha in Nebraska. Für die meisten Ame rikaner wohl die langweiligste Gegend der USA. Ein einsamer, stark von Landwirtschaft geprägter Landstrich. Für europäische PopSpezialisten aber schon lange ein beinahe hei liger Ort. Denn hier sitzt »Saddle Creek«, eine Plattenfirma, die seit den späten Neunzigern mit Bands wie Bright Eyes, Now It‘s Overhead, Azure Ray, The Faint, The Good Life oder Son, Ambulance immer stärker ins Zentrum des amerikanischen Alternativ-Pops gerückt ist. Und Bright Eyes gibt es immer noch. Im Zentrum steht der 1980 geborene Multiin strumentalist, Komponist und Sänger Conor Oberst – die Alben »Fevers and Mirrors« und »Lifted Or The Story Is In The Soil, Keep Your Ears To The Ground« machten die Band auch in Europa bekannt.

Und wie klangen und klingen Bright Eyes?

Das ist ein fein gewobener, getragener und brüchiger Anti Folk, voller herzzerreißender Melodien, denen Oberst seine melancholischtraurige Stimme leiht. Düster sind seine Texte – der Weltschmerz trieft aus den schweren Zeilen. Auf Alben wie »I‘m Wide Awake It‘s Morning« verneigte sich Oberst vor Country und Folk, auf »Digital Ash In A Digital Urn« ließen Bright Eyes die Keyboards und Sampler träumen.

Da klagte und wimmerte der schmale Front mann über mal flockigen, dann zunehmend abstrakten, knisternden Computer-Beats: dü sterer und gleichzeitig opulenter Elektro-Folk aus dem dritten Jahrtausend. Nun hat sich die Band nach neunjähriger Pause wieder zu sammengefunden – und stellen ihr aktuelles Album »Down in the Weeds, Where the World Once Was« in der Batschkapp vor. mp Sa., 20.8., 19 uhr, Batschkapp, Gwinnerstraße 5, 60388 Frankfurt, 069/95218410, www.batschkapp.de

KULTURCAFé GROSS-GERAU 11:00 Phonys

Hanau

AMPHITHEATER 19:00 Faber

Offenbach HAFEN2 16:00 Kids of Adelaide, August August, Rhodes

Rödermark DINJERHOF 17:00 The Gypsys

Wiesbaden REDUIT MAINZ-KASTEL Rockfield Open Air

Montag 15.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Delta Danny

Frankfurt BATSCHKAPP SOMMER GARTEN 19:00 Ross Learmonth of Prime Circle

DAS BETT 20:00 Marvin Game

JAHRHUNDERTHALLE SOM MERWIESE 20.00 Hypnotic Brass Ensemble

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Alex G

Dienstag 16.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 Mothers Finest

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Old Stars Orchestra

Frankfurt BROTFABRIK 20:00 Lucas Uecker

DIE FABRIK 19:30 Ali Neander Organ Quartet PALMENGARTEN - MUSIK PAVILLON 19:30 Ry X ZOOM

21:00 The Slow Show.- Support: Studio Electrophonique

Mainz SCHON SCHöN 20:00 Wenn Einer Lügt Dann Wir + The Rhino Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:30 Pallbearer

Mittwoch 17.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

18:30 Suffocation & Decapitated supp.: Rivers of Nihil, Rings of Saturn, Humanity‘s Last Breath

Darmstadt CENTRALSTATION 20:30 Dead Kennedys GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Rich Kid Rebellion

Frankfurt BATSCHKAPP 20:30 Yaenniver DAS BETT 20:00 Avatar

Mainz

KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN) 19:00 Aszendent Pirol

Tank and the Bangas –Summer In The City 2022 Frankfurt

Stilsicher schließen Tank and the Bangas an die Musiktraditionen von New Orleans an, würdigen alten Jazz und Blues, doch bringen das musikalische Erbe auch in die Gegenwart – mit Modern Soul, Hip-Hop, R’n’B, Funk und der Stimme der Sängerin Tank Ball, die in der Slam-Poetry-Szene groß geworden ist. Hea ther Rudow beschrieb die Musik der Gruppe in der Zeitung »The Washingtonian« als »leben dige Verschmelzung von Funk, Soul, Hip Hop, Rock und gesprochenem Wort« – und was da auf der Bühne passiert, das ist wirklich extrem lebendig.

In Frankfurt stellen sie ihr aktuelles Album »Red Balloon« vor, über das Tank Ball sagt: »Viele der Songs klingen, als seien sie sehr von Stevie Wonder oder Earth, Wind & Fire inspiriert, aber sie entstanden dadurch, dass wir alle zusammen jammten und einfach das Band mitlaufen ließen«. Explosive Mischung, jetzt live im Palmengarten. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Zugang nur über den Eingang in der Palmengartenstraße. mp Di., 23.8., 19.30 uhr, musikpavillon im Palmengarten, 069/4058950 www.mousonturm.de

Donnerstag

18.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Leprous supp.: Wheel & Aiming for Enrike

Darmstadt ACHTECKIGES HAUS

20:00 Jam Session mit Johnny’s Jazz Collection GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 Antilopen Gang & Gäste: Power Plush JAHRHUNDERTHALLE SOM MERWIESE

14:00 The Monsters

MILCHSACKFABRIK 20:00 Marek Hemmann, Bo Irion NACHTLEBEN 20:00 Zak Shot Lefunk

Hanau

AMPHITHEATER

19:30 ABBA-Night

Mainz

LANDESMUSEUM (INNENHOF) 19:00 Mayberg

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam-Session - Opener: Frank Mahler

muSIK 22 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de
13.

Freitag

Darmstadt

CARREE

19:00 Juli Kwadwo | Jamaram meets Jahcoustix GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 The Kern Brothers

Frankfurt BATSCHKAPP

20:00 Rakim

DAS BETT

20:00 The Butcher Sisters

JAHRHUNDERTHALLE SOM MERWIESE

18.00 1986zig

Hanau

AMPHITHEATER

19:30 Symphonic Rock In Concert - Vol. 2

Karben

KULTURSCHEUNE KARBEN

16:00 14. Karben Open Air m. Nura, Planlos, Mal Élevé & Band, Das Pack, Bird‘s View u.a.

Langen

NEUE STADTHALLE LANGEN 21:00 Mallet

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN)

19:00 Rheinstone Cowboys

19:00 Rheinstoned Cowboys

KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN)

19:00 Two Loners

LANDESMUSEUM (INNENHOF)

19:00 LIN - Support: Nik Heimfahrt

Mühlheim

SCHANZ

19:30 Canine + Makhaira + Aglossus + Idyll

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

19:00 Peter Ripkens Quintett

Out of Space

Das mainzer Tanz und Performance-Festival pad vom 1.–4. September

Ein Dutzend »unterschiedlicher Per formances – vom Liederabend mit einer veganen Drag-Kuh, über einen anarchistischen Audiowalk, tan zenden Fledermäusen und hybrider Weltrettungsperformance, bis hin zu einer interaktiven Ausstellung, einem Tanzworkshop und intimer Sündenbeichte – für Fans der per

formativen Kunst« verspricht das Performance Art Depot in Main am erste Septemberwochenende. Im Zentrum stehen dabei die im Zuge der Corona–Lockdowns umge setzten Erfahrungen der einzelnen Gruppen. Die Programme gibt es –hoffentlich zeitig – bis dahin auf der Homepage www.pad-mainz.de

Rodgau

MAXIMAL

19:00 SommerWiesenKonzert: Rodgau Groove Factory feat. Thomas »Tom« Schüler

Samstag 20.

Darmstadt CARREE

19:00 metty | Thala GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Jukebox22

Frankfurt BATSCHKAPP

19:00 Bright Eyes

JAHRHUNDERTHALLE SOM

MERWIESE

19:00 Music Sneak MAMPF 20:30 Thilo Fitzner

Karben

KULTURSCHEUNE KARBEN

14:00 14. Karben Open Air m. Slime, Blond, Engst, Drei Meter Feldweg, Apart From Us, u.a.

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN)

19:00 The Bruce Band

KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN)

18:00 KUZ Unplugged - mit Katrin und Janine

LANDESMUSEUM (INNENHOF)

19:00 Moritz Krämer & BandSupport: Imaginary Friend

Mühlheim SCHANZ

20:30 Laut gegen Antisemitismus: Corbian // Whatever We Trust u.a.

Rodgau MAXIMAL

19:00 SommerWiesenKonzert: Langer -Schmid- Messina

Rödermark

DINJERHOF

19:00 Thermalbad

Sonntag 21.

Darmstadt

CARREE

19:00 Poetry Slam meets Antoine Villoutreix

JAGDHOFKELLER 18:00 Appaloosa ORANGERIE 11:00 Swing-Sound-Orchestra Frankfurt

BATSCHKAPP SOMMER GARTEN

20:00 Shacke One & Achim Funk

JAHRHUNDERTHALLE SOM MERWIESE

19:00 Shantel Bucovina Club DJ Set + Gastone + The Ohohos + Nachttierhaus

Hanau

AMPHITHEATER

19:00 RESPECT- Die Aretha Franklin Tribute Show

Karben

KULTURSCHEUNE KARBEN

11:00 14. Karben Open Air m. Swiss & die Andern, Waving The Guns, Alarmsignal, Banjoory, Rising Anger u.a.

Mainz

LANDESMUSEUM (INNENHOF)

19:00 Enno Bunger

Offenbach HAFEN2

16:00 Patrick James

Museum der Mutigen

Von clever bis stark :

muSIK www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 23
19.
Sonntag, 4.9.2022, 10 18 Uhr Freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren, Eintritt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Familienkarte 18 Euro, liebieghaus.de/kinderfest ENDLICH WIEDER DA!

Montag 22.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 McEbel

Frankfurt

JAHRHUNDERTHALLE SOM

MERWIESE

19:00 Roy Bianco & Die Abbrunza

ti Boys + Amici Salo

MAMPF

20:30 M-Happening: 50 Jahre Mampf

Mühlheim

SCHANZ

20:00 Leo‘s Music Monday

Dienstag 23.

Bad Vilbel

BURGFESTSPIELE

20:15 Katharine Mehrling & Band

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt

DIE FABRIK

19:30 Zambra Cali

MAMPF

20:30 Johannes Mössinger

PALMENGARTEN - MUSIK

PAVILLON

19:30 Tank and the Bangas

Mainz

SCHON SCHöN

20:00 Nichtseattle

Mittwoch

24.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 The Gardener & The Treesupp.: Prince Jelleh

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Michael Sanderson (solo)

HALBNEUN THEATER

20:30 Frontm3n

Frankfurt

DAS BETT

20:00 Matthew Mole - Support: Will Linley ZOOM

20:00 Boy Harsher & Support: Kris Baha

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN)

19:00 Jürgen K.

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

20:00 Fontaines D.C.

Donnerstag 25.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

Frankfurt PALMENGARTEN - MUSIK

PAVILLON

19:30 Maria Baptist Quintett

PONYHOF

20:00 Asger Techau - Support: Pleil WESELER WERFT

18:00 Europa Open Air: Kinga Glyk - All About That Bass!

ZOOM

19:00 LGoony - Support: Mary 21:00 Symba

Hanau

AMPHITHEATER

19:30 The QUEEN Night

Mainz

LANDESMUSEUM (INNENHOF)

19:00 Sam Vance-Law

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: No Shelter

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

20:00 Open Stage

SCHLACHTHOF 19:45 Leoniden - Supp.: Lime Cordiale, Blush Always

Freitag 26.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Django 3000 - supp.: Brew Berrymore

Darmstadt

AGORA

20:00 Patricio Padilla y Sol del Sur

Dreieich

BüRGERHAUS DREIEICH

19:30 Open Air: Jo van Nelsen

Frankfurt BATSCHKAPP SOMMER GARTEN 17:30 20 Jahre NewcomerTV m. Pauli, Cool Aid, Andreas Kümmert, Lord0 & Friends, Fellaws Kingdom

Hanau

AMPHITHEATER 19:30 Konstantin Wecker Trio

Langen

NEUE STADTHALLE LANGEN

21:00 Duo Intact & Friends

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN) 19:00 Pepperoni Nipples LANDESMUSEUM (INNENHOF) 19:00 TripAdLib

Mühlheim SCHANZ 20:00 Wild im Wald

Neu-Anspach

ZIEGELEI

15:00 Ziegelei Open Air m. Band Of Friends, Mallet, Brew Berrymore, Pinski, Kellerkommando

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN 19:00 Lieblingsband Unplugged

Offenbach

HAFEN2 19:00 Tijuana Cartel

Rodgau

MAXIMAL 19:00 SommerWiesenKonzert: Jessica Born & Georg Crostewitz

Rödermark DINJERHOF 18:00 IKS Big Band

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Turbostaat

Samstag 27.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Spiderwebs & Foam

Dreieich

BüRGERHAUS DREIEICH

19:30 Open Air: Kapelle Petra

Frankfurt BATSCHKAPP 19:00 Krawallbrüder

Langen KIRCHHOF DER EV. STADT KIRCHE 19:00 Fast Eddy´s Blue Band

Mainz

KURFüRSTLICHES SCHLOSS (KULTURGäRTEN) 19:00 Jetlagged KUZ MAINZ (KULTURGäRTEN) 19:00 KUZ Unplugged - mit Teemo Ben LANDESMUSEUM (INNENHOF) 19:00 MIU.

Neu-Anspach

ALTE ZIEGELEI 17:00 Ziegelei Open Air m. Jupiter Jones, John Diva & The Rockets Of Love, The Chain, Manu Lanvin & Devil Blues, Dota, Lava 303

Offenbach

Neu-Anspach

ALTE ZIEGELEI 15:00 Ziegelei Open Air m. Makia, Gastone

Offenbach HAFEN2 15:00 Fee, Stanovsky, Whisky denker 17:15 Kim Churchill

Montag

29.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Delta Danny

Frankfurt BATSCHKAPP SOMMER GARTEN 19:00 Tolyqyn MOUSONTURM 19:00

Kid Koala - The Storyville Mosqui to - Konzert/Film/Theater

Dienstag

30.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Ian Paice feat. Purpendicular performing Classic Deep Purple Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Old Stars Orchestra Frankfurt DIE FABRIK 19:30 Samira Saygili & Peter Autschbach MOUSONTURM 19:00

Kid Koala - The Storyville Mosqui to - Konzert/Film/Theater

Mainz FRANKFURTER HOF 20:00 Billy Hart und Ben Street SCHON SCHöN 20:00 Culk - Support: Smile Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Kytes

Mittwoch

31.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Johnethen Fuchs

Nichtseattle – Kulturclub schon schön Mainz

»Nichtseattle«, das ist eine Metapher: »Man könnte genauso gut auch Nichtamerika, Nichtfilm, Nichtzukunft oder Nichtwennsie nichtgestorbensind sagen«, so die Musikerin Katharina Kollmann aus Berlin-Karlshorst, die seit über zehn Jahren Musik veröffentlicht. Ihr jüngstes Werk ist im Frühling bei »Staatsakt« erschienen und trägt den schönen Titel »Kom munistenlibido«. Was Kollmann da tut, vor al lem singen und Gitarre spielen, das klingt zart und gleichzeitig ungeschliffen – und ist von größtmöglicher Offenheit und Verletzlichkeit. Jetzt ist sie im Mainzer schon schön zu Gast.

mp

Di., 23.8., 20 uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 mainz, 06131/8929843

www.schon-schoen.de

Europa Open Air des hrSinfonieorchesters und der Europäischen Zentralbank Frankfurt

Eric Claptons »Tears in Heaven« machte sie 2016 zum YouTube-Star. Inzwischen ist Kinga Głyk eine der gefragtesten E-Bassistinnen ihrer Heimat. Vier Alben hat die gerade einmal 23-jährige Polin bereits veröffentlicht. Ihr aktuelles, »Feelings«, stellt sie beim Europa Open Air im Big-Band-Gewand bei freiem Ein tritt vor. Jörg Achim Keller hat sich den Songs von Głyks neuem Werk angenommen und sie in gefühlvolle Arrangements verpackt. Zudem ist Paweł Tomaszewski an den Keyboards zu erleben und Yoran Vroom am Schlagzeug.

mp

Do., 25.8., 18 uhr, Weseler Werft, eckhardtstraße, 60314 Frankfurt am main, 069/1552000 www.hr-bigband.de

Sonntag

28.

Mainz KURFüRSTLICHES

(KULTURGäRTEN)

LANDESMUSEUM

Frankfurt BATSCHKAPP 19:45 OG Keemo DAS BETT 20:00 Ghostrare MILCHSACKFABRIK 19:00 Shkoon - Support Act: Omar Tara

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:45 Götz Widmann, Gringo Meyer

Richter Knabe
muSIK 24 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de
HAFEN2 19:00 Hotel Rimini Rodgau MAXIMAL 19:00 SommerWiesenKonzert: Foolhouse Bluesband Wiesbaden KREATIVFABRIK 20:00 End of Pipe / The Scum Orchestra SCHLACHTHOF 20:00 Chefdenker, Oiro, Front
SCHLOSS
19:00 Betrayers of Babylon
(INNENHOF) 19:00 Absinto Orkestra
© Noel
Come and lay down by my side ... Strandgut Das Abo für Seh-Räuber  0 69/97 91 03-0 © hr/Ben

Ein Hauch von Frankreich

Open-Air-Konzert des hr-Sinfonieorchester am mainufer

Die reizvolle Tradition des hr-Sinfo nieorchesters, die neue Konzertsai son mit einem Open-Air- Konzert als Gemeinschaftsprojekt mit der Europäischen Zentralbank zu feiern, findet wieder am Mainufer unterhalb des Hauses seine Fortset zung. Alain Altinoglu, der an diesem Platz 2019 die Herzen der Musik freunde wie im Sturm erobert hat, verbindet damit auch die Erinne rung an den »Einstieg in die Stadt Frankfurt und bei den wunderbaren Musiker*innen des großartigen Orchesters« als das wahrscheinlich Beste, was er sich wünschen konn te. Nach pandemiebedingter Pause wird das Europa Open Air 2022 am 25. August ab 18 Uhr beginnen. Gewissermaßen als warming-up startet die hr-Bigband. Mächtig opernhaft gehts danach weiter mit dem hr-Sinfonieorchester und Verdis Ouvertüre zur »Macht des Schicksals«, um sich zu Beginn der Dämmerung auf besinnlichere »Nachtstücke« von Chopin und Weinberg zu kaprizieren. Der junge polnisch-kanadische Pianist Jan Liesiecki wird der Solist bei Chopins zweitem Klavierkonzert sein. Nachdem es nun in den Konzert sälen wieder »knistern« darf, wollen alle Beteiligten rund um die hr-Orchester wieder in die Vollen gehen mit Orchester- und Kam merkonzerten, Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche, neuen Konzert- und Abo-Formaten. Das von einem Musikmagazin gewählte »Publikum des Jahres 2021« darf gespannt sein auf eine thematische Vielfalt und (Wieder-)Begegnungen mit hochkarätigen Musikern. Le Chef Altinoglu selbst wird sechs Sinfoniekonzerte leiten, die einen

frankophilen Touch nicht verheh len. Am 23.11.werden beispiels weise Petitessen für Violine und Orcheter von Camille Saint-Saens den »Bildern einer Ausstellung« von Modest Mussorgski gegen übergestellt, selbstverständlich in der französichen Orchesterbearbei tung von Maurice Ravel. Solist wird Emmanuel Tjeknavorian, in dieser Saison auch Artist in Residence, sein und sich später als Dirigent des Orchesters präsentieren. Eine groß artige Konzeption verspricht auch ein Abend »Amériques« mit aus schließlich französischen Komponi sten wie Pépin (eine Uraufführung), Poulenc (das pfiffige Konzert für zwei Klaviere und Orchester), De bussy (Prélude á l´après midi d´un faune) und die seinerzeit bahnbre chende Komposition »Amérique« von Edgar Varése (9./10.3.2023). Neben bewährten Dirigenten wie Jukka-Pekka Saraste (10. bis 12.4.23) oder Ehrendirigent Hugh Wolff (8. bis 10.02.23 mit Gustav Holsts »Planeten«) taucht aus der wachsenden Dirigentinnenriege der rising stars die gerade einmal 32jährige Französin Marie Jacquot auf. Im hr-Sendesaal stellt sie sich mit einem bemerkenswerten Programm aus Werken von Dukas, Honegger, Korngold und Kurt Weill vor (12./13.01.23). Ein großes Fest könnte ein Konzert am 31.03.23 zum 100. Geburtstag von György Ligeti werden: ein, wie es heisst, »Klang-Raum-Erlebnis in drei Tei len – voller Überraschungen und Kontraste zwischen Renaissance und 21. Jahrhundert ... und 100 Metronome als Hauptakteure«. Neu sind, wie´s Neudeutsch heißt, »afterwork«-Kompaktkonzerte

als »Quick & Classy«. Thematische Kammerkonzerte mit Musikerin nen und Musikern des Orchesters, »Forum N« für neue Musik, Barock+ sind bewährte und beliebte Kon zepte, die ebenso weitergeführt werden wie die »Jungen Konzerte«.

Dies alles und Neues über die AboMöglichkeiten ist zu finden in der umfangreichen Broschüre oder auf der Webseite.

Bernd Havenstein www.hr-sinfonieorchester.de

ist

kursen
www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 25 So
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Fotos: © hr/Ben Knabe KlASSIK

geniestreich im Palmengarten

Kammeroper: »Die glückliche Täuschung«

Mit Phallussymbolen hat er‘s ja immer wieder gern, der Gründer und Imperator der Kammeroper Frankfurt im Palmengarten, Rai ner Pudenz: auf Programmheft und Plakaten zu seiner neuesten Produktion einer Farsa per musica, »Die glückliche Täuschung« von Gioachino Rossini, sticht ein ent blätterter Maiskolben ins Auge. Aufmerksamkeit gesichert. Seit nunmehr 40 Jahren bereichert die se »einzig freie Opernbühne weit und breit« die Szene und begeistert ihre Fans. Sehr oft mit Raritäten, die auf professionellen Bühnen kaum zu erleben sind – so auch hier. Und, weil‘s bei Rossini sehr oft ja nicht immer um eine gewisse Logik in der musikalischen Umsetzung von Libretti ging, sondern doch eher um Ausdruck von Sinnlichkeit und gelegentlichen Sarkasmus gegenüber menschlicher Unzu länglichkeiten: Pudenz‘ lockerer Umgang mit dem verschwurbelten Sujet würde dem Meister sicherlich gefallen haben. Zeitgenosse Berlioz bezeichnet Rossinis Musik gar als »melodischen Zynismus«. In dem frühen Geniestreich des erst 20jährigen Rossini geht es, wie so oft, um Lug und Trug zweier Rivalen, die um die Gunst einer der Fürstengattin buhlen. Da ist Fürst Bertrando, hier köstlich in szeniert als eitler Gecko (großartig der erfreulich verständliche und schlanke Tenor des Florian Wugk). Dessen einst verstoßene Frau Isa bella (als Mündel eines Tarabotto, Leiter eines Bergwerks, hier Nisa

genannt) wurde durch Intrigen eines gewissen Batone und dessen Freund Ormondo (bemerkenswert Marcelo Coelho) auf dem Meer ausgesetzt. Aus »verschmähter Be gierde der Untreue bezichtigt«, wie es heißt. Zwischen den Arien und Ensembleszenen (und eigentlich ohne Bezug zum Stück): ein Blinder (Philipp Hunscha) rezitiert, wie ein Rufer in der Wüste, Zwischentexte u.a. von Chamisso, Heine, Schiller u.a. Im Hintergrund und vor einer Bar turteln ein Kellner und eine Frau als Begleiterin des Fürsten: sie ganz im luftigen Rot gewandet, legt sich zu einer Arie des Fürsten sogar herausfordernd und mit geöffneten Beinen ihm zu Füßen. Eine Prise Erotik, wie sie Pudenz so gern als Pfefferle einstreut, auch hier: als etwas verspätete Monroe tanzt sie am Ende der »glücklichen Täuschung« zum Schlussquartett ganz so, als ob die Geschichte eine Fortsetzung fände.

Rossinis schon in diesem Frühwerk äußerst delikate, oft skurrile und immer geschmeidige Tonsprache wurde durch Daniel Stratievsky und sein Orchester vom nahezu ge hauchten Beginn der Ouvertüre an durch alle dramatischen Aufs und Abs sicher geleitet. Die entführte und verführende Isabelle/Nisa ist, ganz im unschuldig-eleganten Weiß, die Sopranistin Jana Raine. Etwas unsicher zu Beginn im engen Vibrato, gewann sie im Lauf des Einakters an Kontur und die Herzen des stürmisch applaudierenden Publikums.

Eindeutiger Sieger im Verwirrspiel ist wohl Fürst Bertrando, der so schmerzlich Begehrte, dessen ko mödiantische Sing- und Spielweise sich so ganz der Commedia dell Arte näherte, die dieses musikali sche Lustspiel ja ist.

Das Abbild eines gigantischen Kreuzfahrtschiffs als Hintergrund der Bühne im Kontext mit einer Handlung, die eigentlich vor einem Bergwerk spielt, ist eine weitere Täuschung der Regie. Oder doch nicht? Die Mine vor Venedig etwa?

Die ersten Menschen

Oper Frankfurt: neues Programm der Spielzeit 2022/23

Die Oper Frankfurt hat ihr Pro gramm für die neue Spielzeit 2022/23 vorgestellt, die letzte des langjährigen GMD Sebastian Wei gle. Neben der unverwüstlichen »Zauberflöte« (Premiere am 2.10.) und den »Meistersingern« (Pre miere am 6.11. mit Weigle am Pult) wird es spannende Projekte abseits der ausgetretenden Pfade geben. Hier eine Auswahl: als Frankfurter Erstaufführung ist »Die Zauberin« von Peter Tschaikowski geplant (4.12.). Ein relativ später Vierakter um Liebe, Eifersucht und Begierden, der sich kaum durchgesetzt hat – obgleich, wie es heißt, der Kom ponist sie für seine beste Oper hielt. Erst in den 50er Jahren und seit 2000 hat es in Bremen, Antwerpen, Wien und Lyon erfolgreiche Auffüh rungen gegeben. »Blühen« ist ein Auftragswerk der Oper Frankfurt an den slowe nischen Komponisten Vito Zuraj. Es wird am 22.1.23 Premiere im Bockenheimer Depot haben. In sieben Bildern, frei nach einer Erzählung (»Die Betrogene«) von Thomas Mann wird die Handlung geschildert: »Eine Frau verliebt sich in einen Mann, der ihr Sohn sein könnte.Sie hat das Gefühl, eine körperliche Verjüngung zu erleben, und wird auf dem Höhepunkt ihrer Hingabe mit der Nachricht konfron tiert, unheilbar krank zu sein« (Text aus der Opernankündigung). Die unermüdliche Brigitte Fassbaender

wird wieder einmal Regie führen. Ebenfalls für Aufführungen im Depot werden zwei Kostbarkeiten, »Kirchenparabeln«, von Benjamin Britten angekündigt (ab 2.4.2023): »The Prodigal Son« (die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn) und »The Burning Fiery Furnace« (Der Gesang der Jünglinge« aus dem Buch Daniel). Aufhorchen lässt auch eine Kombination des Einak ters »Der Zar lässt sich fotografie ren« von Kurt Weill mit »Die Kluge« von Carl Orff (Premiere am 9.4.23). Beide Werke sind Unterhaltungs musik im besten Sinne.

»Die ersten Menschen«, ein Musik drama um Adam und Eva, Kain und Abel, wird wohl die letzte Premiere von Sebastian Weigle am Pult des Opernorchesters sein (2.7.23). Es ist ein Werk des mit nur 28 Jahren im ersten Weltkrieg gefallenen Komponisten Rudi Stephan, dessen tonale Musiksprache entfernt an Schreker erinnern mag und den noch sehr eigenwillige, sinfonischfesselnde Klangflächen entwickelt. Wer sich auf dieses vor 102 Jahren in Frankfurt uraufgeführte Tonge mälde einlässt, wird nachvollziehen können, dass mit Rudi Stephan ein hoffnungsvolles Genie viel zu früh verloren gegangen ist.

Bernd Havenstein infos und Karten: www.oper-frankfurt.de

Sebastian Weigle© Alex Habermehl Außenansicht Oper Frankfurt © Barbara Aumüller Bernd Havenstein © Wolfgang Fuhrmannek
KlASSIK 26 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de
Opern-Termine: 3., 5., 6. August, jeweils 20 Uhr Musikpavillon im Palmengarten 40 Jahre Kammeroper Frankfurt gilt‘s zu feiern, auch mit einem Festkonzert am 13.8. und Konzertpodien am 10. und 12.8. www.kammeroper-frankfurt.de

Wie eine Blume, die nur in der Nacht blüht

Es kann sein, dass Sie am Ende dieses Buch hassen. Den Autor, den Herausgeber, den Verlag. Mich.

Es kann sein, dass dieses Buch Sie wie eine Keule trifft. Oder wie ein Peitschenhieb. Dass es auf Sie wirkt wie ein geöffnetes Glas mit verdor benem Inhalt. Oder wie süßes Gift.

Eine Reaktion aber werden Sie ha ben. »Poison Artist« von Jonathan Moore ist starker Lese-Toback.

Sein Held und Erzähler ist der Toxi kologe Caleb Maddox, der von der Polizei von San Francisco als Berater bei Mordfällen hinzugezogen wird. Sein Spezialgebiet ist die Schmerz forschung. »Quan tifizierung von Schmerz. Ein syste matischer Zugang zum Verständnis des Leidens«, hieß seine letzte Arbeit. Wie seine Mes sinstrumente und Analysengeräte ist auch seine Aufmerksamkeit geschärft für noch die kleinsten Spurenelemente und Hinweise. Ein Erzähler also mit hochsensiblen Sinnesorganen, der Gerüche und Stimmen, die Berührung von Stoff oder auch Farben intensiv wahr nimmt. Zudem ist er noch Zeichner. Und er war mit einer Malerin zu sammen.

Deren Whiskeyglas hat ihn an der Stirn getroffen, erfahren wir in Satz drei des Romans. Im Taxi, unterwegs zu einem Hotel, zieht Maddox sich die letzten Splitter aus der Haut. Das Hotel ist das Palace Hotel an der südwestlichen Ecke von Market Street und New Mont gomery, wir sind in San Francisco. Die Psychogeographie dieser Stadt ist integraler Bestandteil der Ge schichte, bis hin, dass wir das Cable Car kreischen hören, wenn unsere Nerven es auch gerade tun wollen. »Schon seltsam, aber jeder, der ver schwunden ist, soll in San Francisco gesehen worden sein«, lautet ein Bonmot von Oscar Wilde. Bald wim melt es auch in dieser Geschichte von verschwundenen wohlsitu ierten Männern, die dann tot aus der Bay gezogen werden und unter unbeschreiblichen Schmerzen ge storben sein müssen.

Doch der Reihe nach. Nachdem Maddox sein Zimmer bezogen und sich vor dem Spiegel verarztet hat, sucht er die Bar des historischen Luxushotels auf. Sie heißt »Pied Piper«, so nennt man im englischen

Sprachraum den Rattenfänger von Hameln. Den Namen verdankt sie – dies auch genauso in der Realität – dem gleichnamigen Gemälde von Maxfield Parrish (1870 – 1966), das hinter dem Tresen hängt und »neun Quadratmeter Licht, Schat ten und Bedrohlichkeit« ausstrahlt. Vermutlich überlesen die meisten von uns, dass es nicht das erste Mal ist, dass Maddox Zuflucht in einem Gemälde sucht, »dass er sich der Leinwand überließ, bis sowohl der Raum als auch die Außenwelt völlig verschwand. Vielleicht gab es Ge mälde, die speziell für diesen Zweck

gestiegen, wo sie einen bronzenen Olivenzweig gehalten und Licht und Schatten geworfen hatte.« Sie erinnert ihn an ein Gemälde. Viel leicht an eins, das er nur geträumt hat.

Er lädt sie zu einem Drink ein. »Berthe de Joux«, sagt sie. »Auf die französische Art.« Dann bringt sie ihm bei, wie man Absinth ser viert, wie man Eiswasser auf einen Zuckerwürfel und durch einen geschlitzten Löffel tröpfelt, wie das Getränk sich milchig verfärbt und nach Wermut, Steppenraute und Anis riecht. Noch mehr aber ist es ihr Parfüm, das ihn einhüllt wie einen Mantel, zart ist wie ein Spinnwebfaden, dunkel, wie eine Blume, die nur in der Nacht blüht. Dann streift sie ihn. Eine einzige, winzige Berührung nur. Es reicht, um ihn zu vergiften …

Stadt dazu. San Francisco. Nebel. Hügel. Obdachlose. Die Brücke. Eine Halbinsel gebrochener Träume. Goldenes Licht. Das alles ist nah am Klischee. Und ganz Absicht. Jona than Moore ist ein beachtenswer ter Autor. Der Gerichtsmediziner Henry Newcomb übrigens kommt in bisher drei Romanen vor, zuletzt uralt im dystopischen »The Night Market«, der im San Francisco des Jahres 2060 spielt. Auch die Ma lerin Bridget Laurent – jene Frau, die Maddox ein Glas an den Kopf geworfen hat – taucht dort auf und hat sich behauptet.

JONATHAN MOORE

geschaffen waren. Wenn er sie ent deckte und sich nahe genug setzte, um die einzelnen Pinselstriche unterscheiden zu können, kippte der Raum allmählich zum Rahmen hin, als hätte die Erde ihren Schwer punkt verlagert. Dann fühlte er sich immer mehr hineingezogen in die Welt, die unter der Farbschicht ver borgen lag.« Natürlich schüttelt man bei so et was den Kopf, gibt dem Barkeeper ein Zeichen, bestellt noch einen Drink und bekommt als Zugabe eine witzige Bildinterpretation (die ich hier nicht wiedergebe). Auf der Theke hat jemand die Abendzei tung liegengelassen. Ein Mann wird seit zehn Tagen vermisst, kündet die Schlagzeile. Maddox trinkt. Dann betritt, Seite Sieben des Buches, eine Frau in schwarzem Sa tinkleid die Bar und schaut sich um. Geht wieder hinaus. Das Kleid kom plett rückenfrei, die Haut so weiß wie eine Oleanderblüte. Maddox hat keine Ahnung, was ihm blüht. Als er seine Kneipentour in einer Cocktailbar auf der anderen Stra ßenseite fortsetzt, nimmt er ihren Duft wahr, noch bevor er sie sieht. Sie hat sich neben ihn gesetzt. »Ihre Stimme schien nicht von einem an deren Ort, sondern aus einer ande ren Zeit zu stammen. Vielleicht lag es aber auch an dem Kleid, das sie trug, an dem Perlenhalsband und dem dunklen Parfüm. Als wäre sie aus einem Stummfilm herausge treten oder von einer dieser Säulen

Was folgt, ist amour fou. Diese Frau muss er wiedersehen. Mit ihr will er sein. All die Anrufe seiner Freundin und ihre Entschul digungen bleiben vergeblich, auch das Bild, das sie ihm schickt, Titel »Bettlaken, mit Blut«. Im Leichen schauhaus häufen sich die Was serleichen, schauerlich ästhetisch beschrieben (»Man spricht von Leichenwachs«), ihre Blutwerte außer Rand und Band. Professionell funktioniert Maddox noch, nun ja, einigermaßen. Gut, dass er einen Freund wie den Gerichtsmediziner Henry Newcomb hat. Ein Inspector namens Kennon kommt ins Spiel, bleibt hartnäckig. Auf Seite 101 erfährt Maddox erstmals ihren Na men: Emmeline. Seine persönliche »grüne Fee«, wie man den Absinth nennt und wie er van Gogh und Toulouse-Lautrec aufgewühlt hat. Einmal singt sie ihm einen Song von Tom Waits. Einmal lädt sie ihn in ein leerstehendes historisches Haus ein, wo er für sie kocht. Gegrillte Au stern und Trüffelrisotto. Sie zu küs sen fühlt sich »so selbstverständ lich an, als würde man in einem vertrauten Schloss den Schlüssel drehen, eine Tür öffnen und nach Hause kommen«.

Aber natürlich ist hinter dieser Schwelle Abgrund. Nichts als Ab grund. Höllenschlund. Wir kennen unsere Pappenheimer. Kriminal autoren. Regisseure. Hitchcock. Psycho. Vertigo. Herb und feurig wie Absinth. Giftig. Und dann die

Kolumne: Alf Mayers Blutige Ernte Jonathan moore und sein San-Francisco-Thriller »Poison Artist«
»Siehst du«, sagte Emmeline.
»Du weißt, wie man etwas findet.«
»Wie kommst du darauf?«
»Du hast mich gefunden.«
Jonathan Moore: Poison Artist (The Posion Artist, 2016). Aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux. Herausgegeben von Thomas Wörtche. Klappenbroschur, 349 Seiten, 16,95 €.
lITeRATu R www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 27
THRILLER SUHRKAMP »Ich habe seit Roter Drache nichts so Furchterregendes mehr gelesen.« STEPHEN KING

In der FAS hieß es einmal sehr treffend, dass Richard Wright uns zeige, wie es ist, in der eigenen, das heißt hier: schwarzen Hautfarbe gefangen zu sein. Wright, 1908 auf einer Plantage in Natchez, Mississippi geboren, verließ schon mit neunzehn Jahren (und für immer) den Süden, ging nach Chicago, wo er sich in den einschlägigen Tätigkeiten für junge Autoren, Tellerwäscher, Straßenfeger und dann auch als Postangestellter durchschlug, Kurzgeschichten und Essays schrieb, bis ihm 1940 mit dem Roman »Native Son« (»Sohn dieses Landes«), jetzt ebenfalls wieder im Verlag Kein & Aber erschienen, der endgültige Durchbruch gelang. Mitte der fünfziger Jahre siedelt er endgültig mit seiner Familie nach Paris um, wo er 1960 an einem Herzinfarkt stirbt. Mit Richard Wright beginnt die Reihe der großen amerikanischen Schriftsteller schwarzer Hautfarbe, die über James Baldwin bis hin zu Teju Cole und Colson Whitehead reicht.

gerechtigkeit gibt es, vielleicht, im Himmel

Richard Wright – eine Wiederentdeckung

Es ist Samstagabend, der junge Schwarze Fred Daniels hat gerade seinen Wochenlohn bekommen und ist auf dem Weg nach Hause zu seiner hochschwangeren Frau Er freut sich auf den Sonntag, da geht er in die Kirche und am Montag, wenn er wieder zur Arbeit geht, fühlt er sich immer »wie neu«. Doch völlig überraschend wird er von drei weißen Polizisten in einem Auto gestoppt. Sie suchen, natürlich, einen Schwarzen, denn am Morgen dieses Samstags ist in dem Haus neben seiner Arbeitsstel le ein altes Ehepaar beraubt und ermordet worden. Die Polizisten sind froh, dass sie so schnell einen »passenden« Schwarzen gefunden haben. Auf der Wache erpressen sie mit den üblichen, äußerst bru talen Foltermethoden schnell ein Geständnis. Er unterschreibt, kaum noch bei Bewusstsein und nicht mehr zurechnungsfähig. Doch auf dem Weg ins Gefängnis kann Fred entkommen. Er versteckt sich in der Kanalisation, zum Glück ist das Wasser nur kniehoch. In den stinkenden Gängen kann er sich ab zu mit einem angezündeten Streichholz orientieren. Als er eine Metallstange findet, kann er damit Löcher in die Ziegelwände stemmen und so in die Keller der Häuser gelangen, z.B. in den eines Bestattungsunternehmens. Im Keller eines Juweliers lässt er ein ganzes Säckchen von Diamanten

und goldenen Uhren mitgehen. Der Wachmann, der eigentlich aufpassen soll, schnarcht so laut und schläft so tief, dass er ihm auch noch sein Halfter mit Pistole ent wenden kann. In einem Keller einer Bank schafft er es sogar, den Code zu entschlüsseln, um den Safe zu öffnen und ein Haufen Bargeld mit gehen zu lassen. (Er hat die Klicks mitgezählt, die bei der Drehung des Rades zu hören waren.) Doch bald kann er von seinem sicheren Beob achtungsposten aus erkennen, wie die Menschen, die er bestohlen hat, für seinen Diebstahl bestraft wer den. Ihm war es ja kürzlich genauso ergangen. So war die grausame Welt. Hier, in seinen Untergrund, hat er das Gefühl von oben auf das »vernunftlose, menschliche Leben« blicken zu können. Die Menschen wurden von »Scham und Schuld überwältigt, wenn sie auf die un abänderliche Schwäche ihrer Leben hinabsahen«. Er sieht in diesem Le ben keinen Sinn, keine Rettung und kriecht nach drei Tagen schon aus der Kanalisation an die Oberfläche. Er geht zurück zur Polizei. Doch dort hält man ihn für irre geworden, als er versucht, seine Zeit in der Kanali sation und seine Taten zu erklären. Die Polizisten haben inzwischen nämlich den richtigen Mörder ge funden, einen weißen Italiener, und befürchten nun, dass Fred Daniels verraten könnte, dass sein Ge ständnis durch Folter aus ihm her

ausgepresst wurde. Besessen von der Idee, den Polizisten zu zeigen, wie auch er sich schuldig gemacht hat an unschuldigen Menschen, steigt er noch einmal hinab in die Kanalisation, wo ihn die Polizisten erschießen. Dieses schreiende Unrecht, das ja bis heute geradezu systematisch von weißen Polizi sten an Schwarzen verübt wird, beschreibt Wright, nüchtern, ohne jedes Pathos und stellt es dadurch umso wirksamer heraus. (Man möchte, als Leser, mit dem Hammer draufschlagen.)

An den Roman schließt sich der Essay »Erinnerungen an meine Großmutter« an. Darin beschreibt Wright seine eigene Lebensge schichte, also wie er aufwuchs, welchen großen Einfluss die Groß mutter auf ihn und auch auf sein Schreiben hatte. »Die Religion war ihre Wirklichkeit, der einzige Sinn ihres Lebens.« Für ihn ist das Leben seiner Großmutter »völlig sinnlos gewesen«. Sie verstand nichts von »der Beschaffenheit der um sie herum herrschenden sozialen Beziehungen in der Welt«. Die Art, wie seine Großmutter das Leben sah, brachte ihn dazu, »mit fünf zehn von zu Hause wegzulaufen«.

Richard Wright hat Ähnliches erlebt wie sein Fred Daniels im Roman. »Wenn man jemandem etwas vorwirft, was er nicht getan hat, ist die Reaktion völlig unvorherseh bar. Eine falsche Beschuldigung

hat die Kraft, ein ganzes Leben durcheinanderzubringen.« Richard Wright weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, dass falsche Verdäch tigungen »eine der qualvollsten, verheerendsten, vernichtendsten und brutalsten Erfahrungen sind, die man machen kann«. Macolm Wright, der Enkel des Autors, ergänzt mit seinen Erinne rungen an seinen Großvater und dessen Geschichte, dieses kleine, aber wichtige Büchlein, das leider Gottes auf unabsehbare Zeit nicht veralten wird.

richard Wright: »Der Mann im Untergrund«. roman. Aus dem Amerikanischen von Werner Löcher-Lawrence. Mit einem Nachwort von Malcolm Wright. verlag Kein & Aber, Zürich 2022, 240 S., 24 €

lITeRATu R 28 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de
© Hulton Archive

Malen, Schneidern, Zeichnen

Junges museum Frankfurt: 3 × 3 Tage Ferienkurs

Für Kinder, die den Urlaub noch vor sich haben oder auch gar keine Reisen machen, hat das Historische Museum Frankfurt drei verschiede ne Ferienkurse für unterschiedliche Altersstufen organisiert. Gemein sam ist ihnen, dass bis zu acht Kinder jeweils teilnehmen können, jeweils 45 Euro kosten, täglich drei Stunden dauern sowie die Mate rialien beinhalten aber nicht die Verpflegung. Also Snack einpacken, wenn alles passt und dann ab. Für die 9- bis 14-Jährigen zur »Citys cape Acrylmalerei«. Stadtschaften statt Landschaften heißt hier die Devise, denn rund um das Histori

sche Museum holen sich die Teil nehmenden die Ideen für ein Bild und fertigen erste Skizzen und Ent würfe an, bevor sie im großen For mat umgesetzt werden. Problem: Der Kurs startet läuft schon vom 2.–4. August (täglich 14.30–17.30 Uhr), doch probieren geht über lamentieren, vielleicht lohnt ja die Nachfrage. Wer weiß, was das Bild, das das junge Malgenie da fertigt, einmal wert sein wird!

Für Kinder von 8 bis 12 Jahren ist der Ferienkurs »Textilwerkstatt« angelegt, bei dem, wenn alles gut geht ein selbstgemachtes fantasie volles Accessoire mit nach Hause

Wir bauen ein Vogelhaus

31. August bis 2. September: Der Sommerkurs des museums Angewandte Kunst

Schon mal gesehen, wie kunstvoll und aus welchen Materialien Vögel ihre Nester herrichten? Beim Som merkurs des Museums Angewand te Kunst schauen insbesondere die Vogelfreunde besonders genau hin. Zum einen darauf, was ihnen die Ausstellung »Mythos Handwerk« zum Thema Selbermachen sagt, aber auch wie die gefiederten Nesterbauer das bewerkstelligen. Schließlich will der dreitägige Som merworkshop mit dem Bau eines veritablen Vogelhauses, Nistplatzes und Futterstelle allen Teilneh menden spannende Ideen für das eigene Schaffen mit der Hand und Anregungen für einen bewussten Umgang mit Werkzeug, Material und Umwelt vermitteln. Der Work shop dauert jeweils von 10.15 Uhr bis 15.15Uhr.

Am ersten Tag (31. August) steht die Idee im Vordergrund. Wie kommt man dazu, wie entsteht daraus ein Plan und wie setzt man es um? Was braucht man dafür? Und wie funk tioniert Handwerk, das nachhaltig und umweltfreundlich ist und

dabei auch noch gut aussieht? Am zweiten Tag (1. September) aber geht es praktisch zur Sache: Es wird gebaut und es werden die benötig ten Materialien zusammengestellt, ausgemessen und zugeschnitten. Hämmern, Bohren und Schleifen ist angesagt bis am Ende des Tages der Vogelhaus-Rohling steht. Am Schlusstag (2. September) wird das Werk gestaltet, und das heißt durch den Einsatz von Farbe, Mustern und Deko zum unverkennbaren indivi duellen Werk der Teilenehmer. Der Workshop ist kostenlos (Mate rialien inklusive, Museumseintritt frei). für die Teilnahme braucht es allerdings einer Anmeldung unter Angabe des Workshop-Titels, sowie des Namens und Alters des Kindes, sowie zur Erreichbarkeit der Eltern (Telefon, Adresse, Mail). Für alle Workshops empfiehlt sich Klei dung, die schmutzig werden darf. Mehr über Telefon 069-212 38522 oder create.angewandte-kunst@ stadt-frankfurt.de.

www.museumangewandtekunst.de

gebracht werden kann – aus Stoff, Wolle oder auch Recyclingmateri alien. Fachkundig vermittelt wer den für die künftige Heimwerkstatt die Grundlagen unterschiedlicher Handarbeitstechniken und texti lem Gestalten vom 9. Bis 11. August jeweils von 10 bis 13 Uhr. 10–14 Jahre sollte sein, wer sich für das »Urban sketching in der Altstadt« interessiert. What the F…

denn das schon wieder ist? Nun: Stadtzeichnen! Und zwar dem Zeichenblock und dem Lieblings stift direkt vor ausgesuchtem Ort im Freien! Und warum englisch? Okay, man hätte ja auch »plein air» schreiben können, was noch weni ger verstanden hätten.

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vom 29.–31.August, jeweils 10–13 Uhr. https://junges-museum-frankfurt.de/

Ferienkurse © HMF/Stefanie Kösling
FAmI lI e www.strandgut.de | Strandgut 08/2022 | 29 KINDERTHEATER IM GRÜNEBURGPARK Freilichtfestival Juni bis August 2022 www.theaterhaus-frankfurt.de RZ_TH-Anz_93 x 133h Strandgut 5.2022.indd 1 20.05.22 11:06
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415. Bernemer Kerb

Im lustigen Dorf

Die Bernemer Kerb vom 12.–17. August.

Wo bitte geht‘snach Feenland?

Zweimal Theater für Kinder ab zwei Jahren im Grüneburgpark

Nach Hause – das kennt man doch. Nicht nur ET auch die Feen haben das Problem, nachdem der Wind stoppt und sie beim Lan den ihre Fähigkeit zum Fliegeen verlieren. »Wo ist Feenland?« heißt es darum im August an zwei Wochenenden beim Kinder theater auf der Freilichtbühne im Grüneburgpark. Ohne die Hilfe ihrer Flügel sind die Feen an die Erde gebunden. Können sie sich hier wohl-fühlen? Wird die Erde sie halten? Sie sind hier und kön

nen nicht weg. Sie haben nur sich selbst und das Hier, um die Welt zu erforschen. Also erforschen sie sich gegenseitig und lernen eine Menge über das, was die Welt zusammenhält, im Theaterbe wegungsstück von JokkMokk für Kinder ab zwei Jahren mit Margie King, Katrin Schyns: Die Regie führt Antony Haddon.

Termine: 6., 13. August, 14 Uhr; 7., 14. August, 11 + 14 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Die Bernemer Kerb wird seit 1608 gefeiert. Als anfängliches Kirch weihfest gehört sie zu den tradi tionsreichen Festen in Frankfurt. 1939 war die letzte Vorbereitung vor dem II. Weltkrieg, die Kerb konn te aber nicht mehr gefeiert werden. Nach dem Krieg dachte vorerst niemand ans Kerbetreiben. Carlo Munck kehrte nach dem Krieg zurück und brachte auf dem Weg durchs zerbombte Deutschland entlaufene Pferde mit, die bei den Bauern heiß begehrt waren. Einige Bauern versuchten sogar ihre Töchter mit Carlo zu verheiraten. Als weitere Kerbebur schen aus dem Krieg zurück kamen, stellte sich die Frage: »Wann ma chen wir wieder Kerb?« Bereits 1946 war es soweit. Die Ge nehmigung zum Feiern mußte bei den Amerikanern eingeholt wer den, die in den folgenden Jahren mit ihren Musikzug am Festumzug teilnahmen.

Bernemer Mittwoch verbrannt wird und das Ende des Festes bedeutet. Die Kerwelisbeth ist eine traditio nelle Figur, ob es sich hier um eine symbolische Hexenverbrennung handelt, ist nicht bekannt.

Die 415. Bernemer Kerb findet vom 12.08.2022 bis zum 17.08.2022 statt.

Dann herrscht Kerbetreiben in ganz Bernem, vor allem am Hohen Brunnen und am Fünffingerplätzchen.

Neben dem Kerwebaum und der Lisbeth darf bei der Bernemer Kerb auch der Gickelschmiss (»das Hahnen schlagen«) nicht fehlen. Bei diesem Brauch spielen ein Dreschfle gel und ein Tontopf die Hauptrollen. Der- oder diejenige bekommt die Augen verbunden und wird dann dreimal um die eigene Achse gedreht. Dann muss er oder sie versuchen, mit dem Dreschflegel den Topf zu tref fen. Gelingt das, winkt als Preis ein echter Hahn.

Was gehört alles zur Bernemer Kerb?

Die Bernemer Kerb braucht den Ker webaum, die Lisbeth und den Gik kelschmiss. Der Kerwebaum ist im mer eine Fichte, die am Kerwesams tag aus dem Stadtwald geholt wird. Nach einem Frühstück im Wald mit Bier vom Fass wird der Kerwebaum dann zum Festplatz gefahren. So wichtig wie der Kerwebaum ist auch die Kerwelisbeth, die am

Eröffnet wird die Kerb am Freitag auf dem Johanniskirchplatz. Ab 18 Uhr beginnt dort die Blues and Folk Night. Das Kerbepaar zieht ab 19 Uhr gemeinsam mit dem Ortsdiener durch Gaststätten und Kneipen Bornheims, um das Fest einzuläuten. Am Samstag fährt der Festzug von der Ecke Wittels bacherallee und Ernst-May-Platz bis zum Hauptschauplatz vor der Johanniskirche. Rund 50 Vereine, In stitutionen und Gewerbetreibende fahren mit.

© Katrin Schander Bernemer
FAmI lI e 30 | Strandgut 08/2022 | www.strandgut.de © bernemerkerb.de
sp www.bernemerkerb.de
12.–17. August 2022 Alle Veranstaltungen zur Kerb www.bernemer-kerb.de
Kerb ist die www.bernemer-kerb.de
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