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-20-09 • Septermber 2020 www.strandgut.de
das Kulturmagazin
>> Film
Love Sarah ab 10.9. im Kino
>> Theater
Sommersprossen
e9n im Gallus Theater
>> Museen
Sound of Disney
im Deutschen Filmmuseum
>> Literatur
Sara Sligar
Alles, was zu ihr gehört
für Frankfu und Rhein- rt Main
Inhalt
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Ein Film von Eliza Schroeder
Das Kellertheater zeigt Lutz Hübners Parodie
Love Sarah
Gretchen 89ff
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Corona-Sammlung
Alles, was zu ihr gehört
im Historischen Museum
Der neue Roman von Sara Sligar
Film
Theater
Museen
Literatur
4 Kiss Me Kosher von Shirel Peleg 5 Nina Wu von Midi Z 6 Corpus Christi von Jan Komasa 7 abgedreht 8 Love Sarah von Eliza Schroeder 9 Zwei hessische Gewächse Frankfurter Filmproduzenten Tonio Kellner und Jakob Zapf 10 Immer Ärger mit Grandpa DVD-Tipp 12 Neu im Kino
20 Buy little buy less buy nothing at all Gallus Theater Atmen Titania 21 Gretchen 89ff Kellertheater 22 Sommersprossen Gallus Theater Leben des Galilei Megalomania Theater 23 Satisfier – Wann ist der Mann ein Mann? Landungsbrücken 24 Spiel Volksbühne Gegen das Vergessen Studio Naxos & Theater Willy Praml 26 Tage des Verrats Staatstheater Mainz Ladies Night Burgfestspiele Bad Vilbel 27 Antigone Theater Willy Praml moved. Bewegt. déplacé Theaterperipherie 28 Premieren im September
29 à propos Museum Angewandte Kunst 30 Skulpturenpark Eschborn-Niederhöchstadt 31 Sound of Disney DFF 32 Corona-Sammlung Historisches Museum Neue Ausstellungen
40 Alles, was zu ihr gehört von Sara Sligar 41 Hölderlin-Festwoche 42 Die Scham von Annie Ernaux 43 Rot in Schwarz-Weiß von Brigitte Tast Lesungen
Tanz 18 Soul Chain + Extra Time Staatstheater Mainz 19 Vergissmeinnicht Theater Landungsbrücken
Musik
Esskultur
33 Terminkalender 37 Klassik
44 Die Grüne Soße Gala 46 Zum Lahmen Esel Traditionelles Apfelweinlokal
Familie
Service
38 Frauen wehren sich Kampagne des Frauenreferats Kindertheatertermine
36 jovi meckert 45 Kleinanzeigen 46 Impressum
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Film Fotos: © X-Verleih
Am Rand der Katastrophe »Kiss Me Kosher« von Shirel Peleg
Eine romantische Komödie über ein gleichgeschlechtliches Paar zwischen Deutschland und Israel. Mehr an Klischee-Fallen und GenreKonventionen ist eigentlich kaum vorstellbar. »Kiss Me Kosher« ist glücklicherweise das genaue Gegenteil, nämlich ein nun wirklich lustvolles Spiel mit eben solchen Klischees und Konventionen. Und kann man über eine romantische Komödie etwas Besseres sagen als dass sie nicht nur romantisch ist, sondern auch wirklich komisch? Kann man. Eine romantische Komödie, die sich leichtfüßig aber nicht leichtsinnig auf einem ernsten historisch-politischen Hintergrund entfaltet. Wie jede gute romantische Komödie beginnt sie mit der Konstruktion eines »unmöglichen Paares«. Die deutsche Biologin Maria Müller (Luise Wolfram) und die israelische Barbesitzerin Shira Shalev (Moran Rosenblatt) verlieben sich während Marias Israel-Aufenthalt. Und gleich so, dass man eine Heirat beschließt – auch wenn das zuerst als Missverständnis daherkommt. Die beiden Familien sind liberal genug, um sowohl die, wie man so sagt, »geschlechtliche Orientierung« als auch den historischen Bruch und den kulturellen Widerspruch zu akzeptieren. Mehr oder weniger ehrlich, mehr oder weniger nachhaltig. (Man kann sich den vielleicht kommenden Ehealltag von Maria und Shira ohne weiteres als Culture-Clash-Sitcom und in endlosen Spiralen von Missverständnissen und Konfrontationen vorstellen, bei aller Liebe.) Dafür, dass die Sache nicht so reibungslos ablaufen wird, wie erhofft, sorgen, neben den üblichen Eifersüchteleien, ein Bruder, der die ganze Geschichte für
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ein Schulprojekt auf Videokamera aufnimmt und den Beteiligten gelegentlich unangenehme Fragen stellt, eine Schwester, die als Soldatin einen etwas verengten Blick zu haben scheint, vor allem aber eine Oma namens Berta (Rivka Michaeli), die die Verbindung mit aller Macht verhindern will. Dabei hat sie ihr eigenes Nicht-ganz-Geheimnis, nämlich die Liebesbeziehung zu dem arabischen Arzt Ibrahim (Salim Daw). So weit das Setting, das im nebenhinein auch noch ein wenig unangenehme Wahrheiten aus Marias Familiengeschichte zutage fördert. Man verrät vermutlich nicht zu viel, wenn man ausplaudert, dass das Happy End in einer Massenprügelei besteht. Klar, gute RomComs leben zu einem nicht geringen Teil von gut getimeten One-Linern: »Niemand sagt, dass Lesben immer nur Katzen als Haustiere haben wollen« sagt der Bruder, der Shira ein Kaninchen aufdrängt, »Sie ist keine ›Holocaust-Überlebende‹, sie ist meine Oma« erklärt die, als sie von
ihrer deutschen Geliebten darauf hingewiesen wird, dass man doch »so« nicht über eine HolocaustÜberlebende sprechen dürfe. Und die Bemerkung: »Schnubsi? Soll das etwa mein neuer Kosename sein, oder niest ihr Deutschen so?« hätte auch von Mel Brooks stammen können. »Das ist so ein Israeli-Ding. Wir
demonstrieren nicht, wir brüllen den Fernseher an.« Damit ist die politische Haltung des Vaters hinreichend bezeichnet. Die PointenDichte bleibt naturgemäß nicht immer gleich hoch, aber sie werden mit schöner Nonchalance und Unaufdringlichkeit serviert.
Film Und natürlich wird, wie es sich für eine Komödie gehört, auch das Tragische gestreift. Dafür ist vor allem die Großmutter zuständig, die sich in ihrer Starrköpfigkeit auch nicht zu ihrer eigenen Liebe bekennen kann, und das ganze Geschehen stets an den Rand zur Katastrophe steuert. Aber es gibt auch Momente, die ziemlich genau darauf hinweisen, dass die Geschichte des Holocaust in Wirklichkeit nicht mit einem Liebespaar und nicht mit sarkastischen Bemerkungen erledigt werden kann. Für das Gelingen einer romantischen Komödie ist übrigens Musik mehr als nur eine wichtige Zutat. Hier wird sie sowohl in der klassischen Soundtrack-Funktion als auch in hübschen Zwischenschnitten auf ein Trio eingesetzt, das in sehr unterschiedlichen Kleidungen sehr unterschiedliche Musik spielt: Einer der kleinen Verfremdungseffekte, mit denen der Film auf seine eigene Traumhaftigkeit hinweist. Was kann man also einem Film wie diesem vorwerfen? Dass es leider nur ein Film ist. Die Wirklichkeit ist selten so leichtherzig. Ach ja: Und was man bei romantischen Komödien noch berücksichtigen muss! Das Wort »Kitsch« darf man nicht wirklich fürchten. Aber selbst im kitschigsten Moment kommt ein One-Liner um die Ecke. »Ihr Deutschen versteht es wirklich, einen romantischen Moment zu ruinieren.« Nicht, wenn wir den Mund voll Popcorn und die Augen voller Halbtränen haben. Georg Seeßlen KISS ME KOSHER von Shirel Peleg, D 2020, 101 Min. mit Moran Rosenblatt, Luise Wolfram, Rivka Michaeli, Juliane Köhler, Bernhard Schütz, Irit Kaplan Komödie Start: 10.09.2020
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Ein Film in Rot »Nina Wu« von Midi Z
47 Jahre ist es her, dass François Truffaut uns mit seiner Liebeserklärung an das Kino verzauberte. »Die amerikanische Nacht« war nicht einfach nur die Schilderung von Dreharbeiten an einem fiktiven Spielfilm, es war magisches Kino, das sogar den Blick hinter die Kulissen verklärte. Im Gegensatz dazu haben wir es heute in den Nachrichten mit der Weinstein-Affäre zu tun und mit einem Film wie »Nina Wu«, der zu den ersten Reaktionen darauf gehören dürfte und einem sensiblen Gemüt die Lust am Kino so richtig verderben kann. Der Vergleich, der ein wenig unfair erscheinen mag, zeigt deutlich, wie sich der kinematografische und auch gesellschaftliche Blick in den letzten fünfzig Jahren verändert hat. Heutzutage gibt es zwei Richtungen: Die eine führt in eine heile Welt mit Happy-End; hier findet man romantische Komödien, die vorwiegend von weiblichen Zuschauern goutiert werden. Die andere führt, mt zunehmender Drastik, in menschliche Abgründe. Quentin Tarantino, ein Experte auf diesem Gebiet, soll sich laut FAZBlog in Cannes »Nina Wu« höchst konzentriert bis zum Ende angeschaut haben, und für das amerikanische Traditionsblatt »Variety« ist Regisseur Midi Z gar »zu einem Star der Arthouse-Szene in Asien geworden«. Das verwundert nicht, schildert er doch in »Nina Wu« die systematische Demütigung einer zunächst hoffnungsvollen Nachwuchsschauspielerin in starken Bildern. Die Titelheldin (Ke-Xi Wu) hat einen großen Traum: Sie strebt in Taipeh eine Schauspielkarriere an, hat es bisher aber nur zu einigen Auftritten in Werbespots, Kurzfilmen und als Webcam-Girl gebracht. Deshalb sieht sie in dem Angebot für die weibliche Hauptrolle in einem Spionage-Thriller, das sie von ihrem Manager Mark (Lee-zen Lee) erhält, ihre große Chance, zögert aber, weil das Drehbuch einige deutliche Nackt- bzw. Sexszenen enthält.
Nach einigem Zureden entscheidet sich Nina, die Rolle anzunehmen. Doch während des Drehs erweisen sich nicht nur die Sexszenen, sondern auch die Drangsalierungen des Regisseurs (Ming-shuai Shih) als Zumutung für sie. Der Film wird ein großer Erfolg, was nur behauptet wird und man bei den wenigen Szenen, die am Set zu sehen sind, kaum glauben mag. Nina kann den Erfolg nicht genießen. Ihr Zustand wir immer kritischer, weil zu den traumatischen Dreherlebnissen auch noch ihre dramatischen Familienverhältnisse hinzukommen. Ihr Vater geht bankrott, und ihre Mutter erleidet einen Herzinfarkt. So lässt sie sich erneut zu einem Casting einladen, in dem der Produzent sie auf schockierende Weise demütigt.
»Nina Wu« kommt visuell sehr anspruchsvoll daher, Rot ist die dominierende Farbe. In kalkulierten Einstellungen wird eine bedrohliche Atmosphäre erzeugt. Leider ist das auch das einzig Positive, das man über diesen Film sagen kann. Denn nicht nur zieht sich die Handlung schleppend dahin, auch ist am Ende der Sadismus, den Regisseur Midi Z uns Zuschauern zumutet, nur schwer zu ertragen. Claus Wecker NINA WU (Juo ren mi mi) von Midi Z, Taiwan 2019, 102 Min. mit Ke-xi Wu, Vivian Sung, Kimi Hsia, Ming-Shuai Shih Drama Start: 03.09.2020
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Film Fotos: © Arsenal Filmverleih
Ein Gespür für Menschen »Corpus Christi« von Jan Komasa »Jeder von uns ist ein Priester von Christus«, sagt der Gefängnisgeistliche Tomasz (Lukasz Simlat), und diesen Satz nimmt sich der junge Daniel (Bartosz Bielenia) zu Herzen. Er steht kurz vor seiner Entlassung und möchte so gerne Priester werden. Doch Vater Tomasz sagt ihm, kein Priesterseminar in Polen werde einen aufnehmen, der aus einer Jugendhaftanstalt kommt. In einem Sägewerk in der Provinz soll sich Daniel bewähren. Im nahegelegenen Dorf ist allgemein bekannt, dass jugendliche Straftäter dort eine Chance bekommen. Als Daniel in der Fabrik ankommt, nimmt niemand Notiz von ihm. Da geht er erst einmal in die Kirche, lernt dort eine junge Frau kennen und gibt sich bei ihr als Priester aus. Eliza (Eliza Rycembel) staunt nicht schlecht. Einen Pfarrer hat sie sich anders vorgestellt. Doch der Fremde zieht eine Soutane aus seiner Reisetasche. Auch im Pfarrhaus wird nicht nach Papieren gefragt, denn dem alten Vikar macht sein Alkoholismus zu schaffen. Da kommt ein Vertreter für eine Auszeit gerade recht. Die Kurie muss ja nichts davon erfahren. Überhaupt der Alkohol! Eine Gruppe junger Leute ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Alkohol soll im Spiel gewesen sein, heißt es. Das Dorf gedenkt noch immer der Opfer, Ewa Kobielski (Barbara Kurzaj), die Witwe des schuldigen Fahrers ist geächtet. Sie bewahrt die Urne ihres Mannes im
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Haus, der »Mörder« soll nicht neben seinen Opfern die letzte Ruhe finden. In dieser brisanten Gemengelage findet sich Daniel ziemlich schnell zurecht. Die erste Beichte nimmt er mithilfe seines Smartphones ab. Bei seiner ersten Predigt erinnert er sich einfach an die Worte seines Vorbilds Tomasz, dessen Namen er sich auch zugelegt hat. Er wolle nicht mechanisch predigen, er hoffe, die Gläubigen seien nicht hier, um eine Pflicht zu erfüllen, Gott folge ihnen überall hin. Die Gemeinde staunt über den neuen Stil, nur die strenge Küsterin Lidia (Aleksandra Koniecza) behält ihn kritisch im Blick. Um bei der Gemeinde die Trauerarbeit in Gang zu setzen, setzt Daniel alias »Vater Tomasz« seine Erfahrungen aus den Selbsterfahrungsgruppen im Knast ein. Vor der Gedenktafel an der Hauptstraße initiiert er eine Art von Teufelsaustreibung, in der die Angehörigen ihre Trauer und Wut herauslassen. Erst als sich »Vater Tomasz« mit Bürgermeister Walkiewicz (Leszek Lichota) anlegt und auf einer Bei-
setzung des Unfallfahrers im örtlichen Friedhof besteht, beginnt sich sein Blatt zu wenden. Aber ist Daniel ein Fake-Priester? Oder ist er ein zeitgemäßer Pfarrer, den sich die Kirche wünschen sollte? Ein Naturtalent ist er allemal. Einer, der zuhören kann und ein Gespür für Menschen hat. Dabei kein Heiliger, er trinkt Alkohol (auch er), raucht Zigaretten, ist einem Joint nicht abgeneigt, und mit der Lidia aus der Kirche läuft er nicht nur herum, sondern verbringt auch eine Nacht mit ihr, in der es zur Sache geht. Daniel, den man nur einmal am Anfang beten sieht, ist jedenfalls kein Suchender. Er ist ein Zerrissener, der den jugendlichen Rebell in sich spürt. Aber für eine religiöse Figur ist er zu selbstgewiss. Indem er diesen selbsternannten Gottesmann das Paradies auf Erden proklamieren lässt, verspielt der Film seine spirituellen Möglichkeiten. Der Vergleich mit Robert Bresson und George Bernanos, den der Kritiker des von der Katholischen Filmkommission für Deutschland her-
ausgegebenen Internetmagazins »Filmdienst« gezogen hat, geht deshalb in die Irre. »Corpus Christi« verhandelt ein im Grunde religiöses Thema auf säkularer Ebene und ist gerade deshalb einer der Favoriten für den Europäischen Filmpreis. Claus Wecker CORPUS CHRISTI (Boze Cialo) von Jan Komasa, PL/F 2019, 116 Min. mit Bartosz Bielena, Eliza Rycembel, Aleksandra Konieczna, Tomasz Zietek, Leszek Lichota, Lukasz Simlat Drama Start: 03.09.2020
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Film
abgedreht 250 Jahre Friedrich Hölderlin
Seret International – The Israel Film Festival
Weil sich der Geburtstag von Friedrich Hölderlin (1770-1843) am 20. März zum 250. Mal jährte, wollte das Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums (DFF) herausragende Auseinandersetzungen mit dem sprachgewaltigen Dichter zeigen. Doch da waren die Kinos bekanntlich geschlossen. Jetzt werden Werke von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet wie »Der Tod des Empedokles« (1987) oder »Antigone« (1991) nachgeholt. Am 20.9. wird der Regisseur Harald Bergmann neue Digitalisierungen seiner Filme »Scardanelli« (2000) und »Lyrische Suite/Das untergehende Vaterland« (1992) persönlich vorzustellen.
Zwei exklusive Deutschland-Premieren gibt es zum Monatsbeginn im Cinéma: »The Art of Waiting« (OmeU) Regie: Erez Tadmor, am Di., 1.9., 20.30 Uhr und »Golda« (OmeU), ein intimes Gespräch mit der bis heute einzigen Ministerpräsidentin Israels über ihre fünf turbulenten Jahre, die die Geschichte des Mittleren Osten geändert haben, am Mi., 2.9., 20.30 Uhr im Cinéma.
www.dff.film
Spike Lees Filme der 80er und 90er Jahre
Das Frühwerk des amerikanischen Regisseurs Spike Lee, der 1957 in Atlanta geboren wurde und in Brooklyn aufgewachsen ist, wo auch sein erster Kinofilm und Überraschungserfolg »She’s Gotta Have It« (1986) spielt, steht im Kino des DFF auf dem Programm. Mit Filmen wie »Do The Right Thing« (1989), »Jungle Fever« (1991) und »Malcom X« (1992) etablierte er sich als eine der prägenden Figuren des New Black Cinema. www.dff.film
Pedro Costa Anlässlich des Kinostarts von Pedro Costas »Vitalina Varela« (2019), der im Kino des DFF am 1.9. als Vorpremiere gezeigt wird, gibt es im September die Gelegenheit, zwei selten gezeigte, frühe Werke des renommierten Regisseurs kennenzulernen: sein Debütfilm »O Sangue« (1989), eine hochstilisierte romantische Fabel mit zahlreichen Verweisen auf die Filmgeschichte, und »Casa De Lava« (1994), eine Auseinandersetzung mit Portugals kolonialer Vergangenheit anhand von Motiven aus Jacques Tourneurs »I Walked With a Zombie« (1943).
www.arthouse-kinos.de
Hass – Wir #zusammen« statt. Der Wettbewerb hat junge Offenbacher/innen dazu aufgerufen, sich filmisch mit den Themen Toleranz und Respekt auseinanderzusetzen und ihre Filmprojekte einzureichen. Egal ob einzeln, mit der Jugendgruppe oder Schulklasse – alle Jugendlichen zwischen 10 und 23 Jahren, die in der Stadt oder dem Kreis Offenbach wohnen, konnten mitmachen. Zudem wird 50 Jahre »Bundesverband Jugend und Film« in einem Jubiläumsprogramm mit Lesung & Kurzfilmen für die ganze Familie gefeiert. www.lucas-filmfestival.de
Jüdische Filmtage 2020 Die Jüdische Gemeinde Frankfurt richtet zusammen mit dem Kulturdezernat der Stadt in der Zeit vom 2. bis 13.9. in mehreren ArthouseKinos dieses Filmfest aus. Im Kino des DFF, im Cinéma, Mal Seh’n Kino und Orfeos Erben werden Filme aller Genres zu sehen sein, die einen Einblick in die Vielfalt aktueller jüdischer Filmproduktionen ermöglichen. http://juedische-filmtage.com
Super8-Workshop Analoges Filmemachen erlebt gerade eine Renaissance. Daher veranstaltet das Filmhaus Frankfurt vom 11. bis 13. 9. den Super8Workshop »Drehen und Entwickeln von Schmalfilm«. Nach einer theoretischen Einführung erhält jeder Teilnehmer eine Super8-Kamera sowie eine Filmrolle für drei Minuten Drehzeit. Das selbstgedrehte Mate-
rial wird entwickelt und in einer gemeinsamen Sichtung ausgewertet. Der Workshop wird in Zusammenarbeit mit Silvergrain Classics angeboten und von Kodak und JOBO unterstützt. Die Teilnahmegebühr beträgt 180 EUR, Studierende und Schüler erhalten 30 EUR Rabatt. www.filmhaus-frankfurt.de/Seminare
Anmeldeschluss für Kurzfilme zur Visionale Kinder, Jugendliche und Young Professionals bis 27 Jahre sind eingeladen, ihre Kurzfilme bei Hessens größtem JugendMedienFestival, einzureichen - Einsendeschluss ist der 11.09.2020. Die Visionale findet vom 27. bis zum 29. November 2020 im Gallus Theater Frankfurt statt. Voraussetzungen sind: Die Produktionen dürfen nicht älter als Oktober 2018, maximal 20 Minuten lang und die Filmemacherinnen und Filmemacher müssen aus Hessen sein. Das Thema des Sonderwettbewerbs lautet: #coronatime Alles Weitere unter www.visionalehessen.de cw
Corpus Christi/ Boże Ciało Das Deutsche Polen-Institut zeigt in Zusammenarbeit mit dem programmkino rex ebendort den der für den Europäischen Filmpreis 2020 nomminierten Film »Corpus Christi« (Polen/Frankreich 2019, 115 Min., OmU) am Di., 8.9., 20.15 Uhr. Einführung: Dr. Andrzej Kaluza. Siehe Kritik S. 6. https://www.kinopolis.de/rx
Lucas – Internationales Festival für junge Filmfans Im Zentrum stehen dieses ältesten deutschen Kinder- und Jugendfilmfestivals stehen die die internationalen Wettbewerbe. Aktuelle Lang- und Kurzfilme bringen die Vielfalt der Welt nach Frankfurt, Wiesbaden und auch online nach ganz Deutschland. Alle Wettbewerbsfilme sind in Originalsprache zu sehen, entweder mit deutscher Einsprache oder mit Untertiteln. Zum zweiten Mal findet der Jugendfilmwettbewerb »Krass gegen
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Film
Fotos: © Femmes + Films
Appetitanregend »Love Sarah« von Eliza Schroeder
Wenn ein Film heutzutage in Notting Hill spielt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit zu vermuten, dass es sich um eine romantische Komödie handeln dürfte. Und so entwickelt sich auch »Love Sarah«, der erste abendfüllende Kinofilm der Regisseurin Eliza Schroeder, nach traurigem und gar nicht optimistischem Beginn schließlich unaufhaltsam in eine romantische Komödie im angesagten Londoner Stadtteil. Die titelgebende Sarah sieht man nur kurz durch London radeln, bis der drohende Ton ein nahendes Unglück ankündigt. Vom tödlichen Unfall erfährt man kurz darauf, und dass die radelnde junge Frau nach Notting Hill unterwegs war, um als gelernte Konditorin ihren großen Traum von einer eigenen, kleinen Konditorei (im Original »Bakery«) zu verwirklichen. Ihre beste Freundin und Geschäftspartnerin Isabella (Shelley Conn) steht nun mit dem bereits angemieteten Laden, der gründlich instand gesetzt werden muss, alleine da und ist erst einmal bemüht, aus dem Mietvertrag auszusteigen. Doch Sarahs Tochter, die 19-jährige Clarissa (Shannon Tarbet) will das Projekt nicht aufgeben. Sie opfert ihre Karriere als Tänzerin, überredet ihre Oma Mimi (Celia Imrie), mit einer kräftigen Finanzspritze einzusteigen. Mimi hatte seit Jahren den Kontakt zu ihrer Tochter Sarah verloren, sich aber einen Sinn für Ausgefallenes bewahrt. Ein bis-
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schen scheint sie auch etwas nachholen zu wollen, und wohl auch, um etwas nachzuholen, wirkt sie dabei mit, wenn nicht ihre Tochter, so doch deren Traum zum Leben zu erwecken. Es sind schließlich drei Frauen aus drei Generationen, die den Laden herrichten. Und Eliza Schroeder hat dieses ›Triumfemirat‹ sehr treffend inszeniert. Wenn sich Frauen zusammentun und in die gleiche Richtung zielen, können sie so einiges bewirken. Erst als ein Mann auftaucht und seine Dienste anbietet, ist es mit dem Gleichklang vorbei. Matthew (Rupert Penry-Jones), Sarahs ehemaliger Liebhaber, der passenderweise auch ein Sternekoch ohne Job ist, weckt einerseits das Interesse der Damen, ganz besonders das von der jungen Clarissa, andererseits aber Isabelles Misstrauen, die ihm keinesfalls die Chefrolle zubilligt. Denn klar ist, dass Matthew als Fachmann in der Küche auch gleich die Führung übernehmen
will. Da sind die Damen gefordert, mal diplomatisch, mal energisch gegenzusteuern. Vor allem entwickelt sich eine Art Hund-und-KatzBeziehung zwischen Matthew und Isabelle, die der Film mit viel Ironie über Rollenklischees ausgestaltet. Und mit den hauptsächlich in britischen TV-Serien auftretenden Shelley Conn und Rupert PenryJones wandeln zwei grandiose Protagonisten auf den Spuren von Julia Roberts und Hugh Grant. Sie überspielen mit ihrem Charme und ihrer souveränen Ausstrahlung Jake Brungers mitunter allzu glattes Drehbuch und die Vorhersehbarkeit der Handlung. Alle Darsteller, besonders die famose Celia Imrie (»Tanz ins Leben«), deren Figur sich in einer Seitenhandlung ebenfalls verlieben darf, wissen zu überzeugen. Was man von der Drehbuchidee, den Laden zur internationalen Spezialitätenkonditorei zu machen, nicht unbedingt behaupten kann. Die süßen Leckereien aus den unterschiedlich-
sten Ländern, die den englischen Konditorinnen alle natürlich bestens gelingen, sollen den Einwanderern in London ein heimatliches Gefühl geben. Dieser deutliche politische Anti-Brexit-Kommentar ist ziemlich dick aufgetragen und hat mit der Geschichte des Films wenig bis nichts zu tun. Dennoch ist »Love Sarah« ein sehr unterhaltsamer Film, der Lust auf süße Naschereien macht. Und das ist ganz sicher ein klares Qualitätsmerkmal. Claus Wecker LOVE SARAH – LIEBE IST DIE WICHTIGSTE ZUTAT von Eliza Schroeder, GB/D 2020, 98 Min. mit Celia Imrie, Shannon Tarbet, Shelley Conn, Rupert Penry-Jones, Bill Paterson, Denise Welch Drama Start: 10.09.2020
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Film
Zwei hessische Gewächse Die Filmproduzenten Tonio Kellner und Jakob Zapf
Die romantische Komödie »Love Sarah«, deren Kinostart in der CoronaKrise ausfallen mussste und jetzt für den 10. September angekündigt wird, ist nicht nur für Regisseurin Eliza Schroeder ein Kinofilmdebüt, sondern auch für die Frankfurter Co-Produzenten Tonio Kellner und Jakob Zapf. Beide haben zunächst an der Frankfurter Goethe-Uni ihre filmtheoretischen Kenntnisse erworben und schon während des Studiums begonnen, diverse praktische Erfahrungen zu sammeln. Tonio Kellner arbeitete als Produktionsassistent, Tonmann und Drehbuchautor und legte noch einen Zwischenspurt am Atelier Ludwigsburg Paris ein, das für europäische Koproduktionen qualifizieren soll. Jakob Zapf betätigte sich bisher als Autor, Regisseur und Cutter. 2014 gründeten sie ihre eigene Produktionsfirma Neopol Film und ernteten mit dem ersten Film »Sein Kampf«, einem Kurzspielfilm über zwei jungen Neonazis und Günter Lamprecht in der Rolle eines Auschwitz-Überlebenden, erste Aufmerksamkeit auf den Festivals von Montreal und Hof sowie das Prädikat »wertvoll« von der deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Jakob Zapf und Tonio Kellner
Nach dem Kurzfilm »Der dritte König«, einer Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, die zur Menschlichkeit aufruft, produzierte ihre Neopol Film mit der Londoner Miraj Films und Rainstar Productions im Jahr 2019 schließlich »Love Sarah«, eine unterhaltsame Komödie, die sich am Ende auch besonders politisch korrekt gibt und prompt von der FBW das Prädikat »besonders wertvoll« erhalten hat. (Siehe Kritik nebenan)
Ebenfalls in 2019 arbeiteten sie mit der Münchener Rat Pack Filmproduktion, die »Die Wolf-Gäng« und »Fack ju Göthe« produziert haben, an dem in Hessen gedrehten Film »Max und die wilde 7« mit Uschi Glas, Thomas Thieme und Günther Maria Halmer in den Hauptrollen zusammen. Kellner übernahm dabei die Produktionsleitung. Mit »Eine Handvoll Wasser« will Jakob Zapf sein Langfilmdebüt als Regisseur geben. Neben einer pac-
kenden Geschichte wird ein Cast um Größen wie Jürgen Prochnow und Pegah Ferydoni aufgeboten. Ein anspruchsvoller Zeitplan sieht den Kinostart noch in diesem Jahr vor. Mit weiteren Projekten wollen die beiden auch Hessen als Filmproduktionsland stärker profilieren. Claus Wecker www.neopol-film.de
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Film für Fr und Rh ankfurt ein-Main
DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosungen
Alle Kinos im Überblick Berger Kino Berger Str. 177 Tel.: 069/45 64 05
Cinema Rossmarkt 7 www.arthouse-kinos.de Tel.: 069/21 99 78 55 Cinestar Mainzer Landstraße 681 www.cinestar.de Tel.: 01805/11 88 11 Cinestar Metropolis Eschenheimer Anlage 40 www.cinestar.de Tel.: 01805/11 88 11 Deutsches Filmmuseum Schaumainkai 41 www.deutsches-filmmuseum.de Tel.: 069/96 12 20 220 E-Kinos Hauptwache/Zeil 125 www.ekinos-frankfurt.de Tel.: 069/28 52 05 Eldorado Schäfergasse 29 www.ekinos-frankfurt.de Tel.: 069/28 13 48 Filmforum Höchst Emmerich-Josef-Straße 46a www.filmforum-höchst.com Tel.: 069/212 45 664 Harmonie Dreieichstraße 54 www.arthouse-kinos.de Tel.: 069/66 37 18 36 Mal Seh’n Adlerflychtstraße 6 www.malsehnkino.de Tel.: 069/597 08 45 Orfeos Erben Hamburger Allee 45 www.orfeos.de Tel.: 069/70 76 91 00 Pupille Mertonstraße 26–28 www.pupille.org Hafen 2 Nordring 129, Offenbach www.hafen2.net Tel.: 069/26 01 22 23 Kinopolis Main-Taunus-Zentrum www.kinopolis.de Tel.: 069/31 40 314 Kult Kinobar Zum Quellenpark 2 www.kultkinobar.de Tel.: 06196/92 16 700
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DVD-Tipp
Wie du mir, so ich dir »Immer Ärger mit Grandpa« von Tim Hill Wenn ein Film mit Robert De Niro und Uma Thurman in den Hauptrollen und Christopher Walken in einer markanten Nebenrolle nicht in die deutschen Kinos kommt, sondern als VoD und DVD unter die Leute gebracht werden soll, fragt man sich unwillkürlich, ob daran nur die Corona-Krise schuld ist. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick in den angebotenen Stream. »Immer Ärger mit Grandpa«, im Original etwas martialisch, aber treffender »War with Grandpa«, ist ein klassischer Familienfilm. Keine Sexszenen: Mutter Sally (Thurman), greift immer ein, bevor es bei der halbwüchsigen Tochter Emma (T.J. McGibbon) zum Äußersten kommt. Dafür bietet der Kampf zwischen Grandpa Ed (De Niro) und Enkel Peter (Oakes Fegley) eine Menge »Tit for Tat«, also viel Austausch gegenseitiger Gemeinheiten, die den Laurel-and-Hardy-Filmen abgeguckt scheinen, dort aber um einiges konsequenter bis in surrealistische Abgründe getrieben werden. In der Regiearbeit des SpongeBobAutors und Produzenten Tim Hill geht es um ein Kinderzimmer: Peter muss es räumen und auf den gruseligen Dachboden umziehen, als seine Mutter entscheidet, dass ihr verwitweter Vater Ed nicht mehr allein wohnen und unter ihrer Obhut ins Familienhaus einziehen soll. Mit Sätzen wie »Verwandte sind wie Fisch, nach drei Tagen stinken sie« versucht Ed vergeblich, den Umzug abzuwenden. Mit dem Ergebnis, dass Enkel Peter, angestachelt von seinen Schulfreunden, ihm in Schönschrift den Krieg erklärt. Und der nimmt zwar auch groteske bis klamaukige Formen an, findet schließlich aber dank genügend starker familiärer Bindung und eines Drehbuchkniffs (Opas neue
Beziehung) zu einem versöhnlichen Ende. Dass De Niro ein krantiger, aber auch liebevoller Großvater werden könnte, war nach seiner Vaterrolle im beachtlichen Regiedebüt »In den Straßen der Bronx - A Bronx Tale« von 1993 schon zu vermuten. Neben ihm behauptet sich jetzt Rob Riggle als spät akzeptierter Schwiegersohn Arthur. Als Nesthäkchen Jennifer glänzt mit leuchtenden Augen die famose Poppy Gagnon, die wieder einmal beweist, dass gestandene Schauspieler neben dem natürlichen Charme eines Kindes nur schwer bestehen können. Ob sich der Film an der Kinokasse hätte behaupten können, ist in diesen Zeiten schwer zu sagen. Auf jeden Fall taugt er zu einem gemütlichen Fernsehabend im trauten Kreis einer intakten Familie. Claus Wecker IMMER ÄRGER MIT GRANDPA (War with Grandpa)
Emily und der vergessene Zauber Fantasy ist derzeit angesagt. Auch in Schweden, denn aus diesem Land kommt der Film »Emily und der vergessene Zauber«. Die Emily aus dem Titel öffnet eine geheimnisvolle Truhe, und es stellt sich heraus, dass sie die Tür zu einer magischen Welt aufgemacht hat. Dort leben Feen und niedliche Monster. Aber das verzauberte Land und seine Geschöpfe sind dem Untergang geweiht, weil die Kinder auf der Erde ihre Fantasie verloren haben. Emily ist die einzige, die das Land retten kann. Dafür muss sie sich auf die Suche nach einem magischen Kristall machen, mit dem sie den vergessenen Zauber wiederentdecken kann … Zum Verkaufsstart von DVD, Blu-ray und VoD zu diesem zauberhaften Familienfilm am 17. September verlosen wir 3 DVDs, die uns MFA+ freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Wenn ihr Interesse habt, schreibt ihr uns eine E-Mail an verlosungen@strandgut.de mit Namen, Adresse und dem Kenwort »Emily«. Einsendeschluss am 15. September.
von Tim Hill, USA 2018, 94 Min. mit Robert De Niro, Uma Thurman, Rob Riggle, Oakes Fegley, Christopher Walken, Poppy Gagnon Komödie DVD-Start: 10.09.2020
HHHII Immer Ärger mit Grandpa Eurovideo hat uns freundlicherweise zum Verkaufsstart von »Immer Ärger mit Grandpa« für eine Verlosung 2 DVDs und eine Blu-ray zur Verfügung gestellt. Mit einer E-Mail an verlosungen@strandgut.de sind sie dabei und zählen sich mit etwas Glück zu den drei Gewinnern. Einsendeschluss ist der 10. September, Kennwort: »Immer Ärger mit Grandpa« und nicht die Adresse vergessen!
Neu im Kino
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CORPUS CHRISTI
ASPHALT BÖRNING
von Jan Komasa, PL/F 2019, 116 Min. mit Bartosz Bielena, Eliza Rycembel, Aleksandra Konieczna, Tomasz Zietek, Leszek Lichota, Lukasz Simlat Drama
(Boze Cialo)
(Børning 3) von Hallvard Bræin, N/D 2020, ca100 Min. mit Alexandra Maria Lara, Henning Baum, Milan Peschel, Kostja Ullmann, Peter Kurth Actionkomödie Am Tag vor der Hochzeit mit Sylvia lässt sich der Bräutigam Roy auf einen Seitensprung mit Jackie, Sylvias deutscher Ex-Freundin, ein. Nach der durchzechten Nacht buhlen die beiden auf dem Nürburgring um die Gunst von Sylvia. www.tobis.de
BE NATURAL: DIE UNERZÄHLTE GESCHICHTE VON ALICE GUY-BLACHé
FRAGEN SIE DR. RUTH ab 27.8.2020 im Kino!
(Be Natural: The Untold Story of Alice Guy-Blaché) von Pamela B. Green, USA 2018, 103 Min. mit Jodie Foster (als Erzählerin), Alice Guy-Blaché, John Bailey, Geena Davis, Julie Delpy Dokumentarfilm Dokumentarfilm über das Lebenswerk der ersten Regisseurin des Kinos: der Drehbuchautorin, Produzentin und Studiobesitzerin Alice Guy-Blaché. Als sie 1896 in Paris ihren ersten Film fertigstellte, gehörte sie zu den RegisseurPionieren. Zuvor war sie Gaumont-Sekretärin, um es ein Jahr später zur Produktionsleiterin und einer anschließenden illustren 20-jährigen Karriere in Frankreich und den USA zu bringen, wo sie ihr eigenes Studio gründete. Auf ihr Konto gehen ca. 1000 Filme. https://filmperlen.com
DIE BOONIES – EINE BÄRENSTARKE ZEITREISE (Xiong chu mo: Yuan shi shi dai) von Leon Ding, China 2019, 90 Min. Animationsfilm Kaum sind die Bären-Brüder Briar und Bramble mit ihrem witzigen Kumpel Vick in der Steinzeit gelandet, müssen sie auch schon vor Mammuts, Säbelzahntigern und einem Urzeitvogel fliehen und werden dabei getrennt. Grimmige Höhlenmenschen nehmen Bramble und Vick gefangen, um sie zu verspeisen. Doch die moderne Smartphone-Technik macht die Freunde zu Göttern, und damit beginnen weitere Abenteuer … www.littledream-entertainment.com
EXPERIMENT SOZIALISMUS – RÜCKKEHR NACH KUBA von Jana Kaesdorf, D 2019, 88 Min. Dokumentarfilm
Kuba 2019 – der Exilkubaner Arsenio kehrt zurück in seine Heimat, ein von den Folgen politischer Machtspiele geplagtes, sozialistisches Land. Fidel ist tot, der Staat ist pleite. Mit neuen Reformen, den »Lineamientos«, soll das Land aufblühen. Doch der alte Kader der Partei hält am Modell des kubanischen Sozialismus fest. Schonungslos offen berichten junge und alte Kubaner dem Ich-Erzähler Arsenio von ihren Hoffnungen, über ihr Bild vom Sozialismus und der Politik in der Welt. https://experiment-sozialismus-film.com
THE FARE
von D.C. Hamilton, USA 2018, 82 Min. mit Gino Anthony Pesi, Brinna Kelly, Jason Stuart, Jon Jacobs, Matt Fontana, Jeff Blum Thriller Der des Lebens überdrüssige Harris fährt sein altmodisches Taxi durch eine öde Landschaft. Von seinem Chef, der sich immer wieder über Funk meldet, bekommt er den Auftrag, einen Fahrgast abzuholen, worauf die bezaubernde Penny in sein Taxi einsteigt. Ein Flirt beginnt zwischen den beiden. Aber er endet, als sie an ihrem Ziel angekommen ist und aussteigt. Als Harris jedoch seinen Taxameter zurückstellt, wird er plötzlich an den Moment zurücktransportiert, an dem sie bei ihm eingestiegen ist, und die Fahrt beginnt von vorne …
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Als der 20-jährige Daniel einmal wieder in einer Jugendstrafanstalt sitzt, hat er eine spirituelle Erleuchtung. Er möchte als Priester den Pfad der Tugend beschreiten, was wegen seiner Vorstrafen allerdings unmöglich ist. In einer Kleinstadt, in der er nach seiner Entlassung arbeiten soll, verkleidet er sich als Priester und stellt sich der Gemeinde als neuer Pfarrer vor. Und mit der Ankunft dieses charismatischen Geistlichen verändert sich auch das Dorf positiv. Das polnische Drama basiert auf einer wahren Geschichte. https://corpus-christi.arsenalfilm.de
HHHII Siehe Kritik
DREI TAGE UND EIN LEBEN (Trois jours et une vie)
FRAGEN SIE DR. RUTH (Ask Dr. Ruth) von Ryan White, USA 2018, 100 Min. Dokumentarfilm Mit ihrer Show »Sexually Speaking« im amerikanischen Radio und Fernsehen ist Ruth Westheimer eine Legende geworden. Mit unverblümten, teils provozierenden Ratschlägen rund um das Thema Sex wurde die quirlige, nur 1,40 Meter große Frau international bekannt und von den Medien auch liebevoll »Grandma Freud«‹ genannt. Im Herbst 2019 wurde sie in New York mit dem Bundesverdienstkreuz für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. www.filmweltverleih.de
SEE DER WILDEN GÄNSE (Nan Fang Che Zhan De Ju Hui) von Diao Yinan, CHN/F 2019, 113 Min. mit Hu Ge, Chloe Maayan, Gwei Lun Mei, Liao Fan, Wan Qian, Qi Dao Thriller Nach einem Zusammenstoß in Wuhan mit einer rivalisierenden Bande, bei dem er einen Polizisten getötet hat, ist der Gangster Zhou Zenong auf der Flucht. Nicht nur die Gesetzeshüter ziehen das Netz enger, sondern auch seine ehemaligen Gangmitglieder wollen an ihn herankommen und senden dafür die Prostituierte Liu Aiai als Köder aus. www.eksytent.com
STILL HERE
von Vlad Feier, USA 2020, 99 Min. mit Johnny Whitworth, Maurice McRae, Afton Williamson, Zazie Beetz, Jeremy Holm, Danny Johnson Drama Als die 12-jährige Afro-Amerikanerin Monique Watson in New York City vermisst wird, unternimmt die Polizei nicht viel. Das lässt ihren Vater Michael verzweifeln. Seine Frau überredet ihn, von Christian Baker, dem Journalisten, der über Moniques Fall berichten will, Hilfe anzunehmen. Die beiden begeben sich auf die Suche nach der Wahrheit im Wettlauf gegen die Zeit – in der Hoffnung, Monique zu finden, bevor es zu spät ist. www.kinostar.com
HHHII TENET
von Christopher Nolan, GB/USA 2020, 150 Min. mit John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki, Aaron Taylor-Johnson, Clémence Poésie, Michael Caine Science-Fiction-Action Die Welt steht kurz vor dem Kollaps. Deshalb wird ein Agent (John David Washington) rekrutiert, der den 3. Weltkrieg verhindern soll. Diesmal geht es nicht um eine nukleare Bedrohung, sondern es muss eine Person gestoppt werden, die die Fähigkeit besitzt, die Zeit zu
manipulieren. Als Waffe steht nur ein Wort zur Verfügung: Tenet. Mit Spannung erwartetes neues Werk von Chris Nolan (»Memento«, »Inception« u.v.m.). www.warnerbros.de
HHHII YALDA
von Massoud Bakhshi, IR/F/D/CH 2019, 89 Min. mit Sadaf Asgari, Behnaz Jafari, Fereshte Sadre Orafaiy, Forough Ghajabagli, Arman Darvish, Babak Karimi Drama Ausgerechnet am Yalda-Feiertag, der persischen Wintersonnenwende, ist Maryam, eine zum Tode verurteilte junge Frau, zu Gast im TV-Studio. Ihr gegenüber sitzt Mona, die immer wie eine große Schwester für sie war. Maryam hat mit Monas Vater in einer Zeitehe gelebt. Jetzt ist sie des Mordes an ihm angeklagt. Vor laufender Kamera und Millionen von Zuschauern, muss Maryam um Vergebung und um ihr Leben kämpfen. www.littledream-entertainment.com
>> 3.9.2020 972 BREAKDOWNS – AUF DEM LANDWEG NACH NEW YORK
von Daniel von Rüdiger, D 2020, 110 Min. mit Anne Knödler, Elisabeth Oertel, Efy Zeniou, Kaupo Holmberg, Johannes Fötsch Dokumentarfilm Anne, Efy, Elisabeth, Johannes und Kaupo fahren auf 4 Ural-Motorrädern plus Beiwagen von Deutschland 43.000 Kilometer stets Richtung Osten: durch Kasachstan, die Mongolei, den Fernen Osten Russlands, über Alaska und Kanada bis nach New York City. Unterwegs werden sie in unzählige mechanische, körperliche und bürokratische Breakdowns verwickelt. Ohne die Hilfe der Menschen, die sie rund um den Globus treffen, wären sie nicht vorangekommen. www.leavinghomefunktion.com
AFTER TRUTH
von Roger Kumble, USA 2020, 105 Min. mit Josephine Langford, Hero Fiennes Tiffin, Selma Blair, Dylan Sprouse, Dylan Arnold, Samuel Larson Drama Seit Tessa (Josephine Langford) die Wahrheit über Hardin (Hero Fiennes Tiffin) erfahren hat, fühlt sie sich verraten und steht ganz alleine da. Ist er wirklich der tiefgründige, nachdenkliche Typ, in den sie sich verliebt hat, oder war er die ganze Zeit über ein Fremder? Hardin bittet Tessa um Verzeihung für alles, was zwischen ihnen passiert ist. Doch Tessa hat Angst, wieder von ihm enttäuscht zu werden. Und ihr Arbeitskollege Trevor (Dylan Sprouse) gibt Anlass zur Eifersucht. www.constantin-film.de
von Nicolas Boukhrief, F 2019, 120 Min. mit Sandrine Bonnaire, Charles Berling, Pablo Pauly, Jérémy Senez, Philippe Torreton, Margot Bancilhon Thriller Als der kleine Rémi in einem Dorf in den Ardennen verschwindet, sind alle entsetzt. Wer sich anders als sonst verhält, steht unter Verdacht, den Jungen entführt zu haben. Am dritten Tag nach Rémis Verschwinden muss die groß angelegte Suchaktion im angrenzenden Wald wegen eines verheerenden Sturms abgebrochen werden. Nur Antoine weiß, was wirklich geschah, und befürchtet, entdeckt zu werden. Als er 15 Jahre später in das Dorf zurückkehrt, werden die Sturmschäden endlich beseitigt. Aus Angst vor der Entdeckung fasst Antoine einen fatalen Entschluss. www.atlas-film.de/drei-tage.html
MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS
von Steven Wouterlood, NL/D 2019, 82 Min. mit Josephine Arendsen, Sonny Coops van Utteren, Julian Ras, Jennifer Hofman, Johannes Kienast Familienfilm Sam verbringt mit seiner Familie den ersten Urlaubstag auf der niederländischen Insel Terschelling. Als sich sein älterer Bruder das Bein gebrochen hat, trifft er auf die eigensinnige Tess, die ihn in ihren genialen Plan einweiht, endlich ihren Vater kennenzulernen, der noch nicht weiß, dass er eine Tochter hat. Eine Woche bleibt ihr, und sie braucht Sams Hilfe. Der übt allerdings gerade das Alleinsein. Aber durch das Abenteuer mit Tess entdeckt er, wieviel Familie und Freundschaft ihm wirklich bedeuten. www.farbfilm-verleih.de
HHHII NINA WU (Juo ren mi mi) von Midi Z, RC 2019, 102 Min. mit Ke-Xi Wu, Vivian Sung, Kimi Hsia, Li-Ang Chang, Jen-Shuo Cheng, Ping-Chun Cheng Drama Nina Wu (Wu Ke-xi), bislang eine erfolglose Schauspielerin, bekommt ihre große Chance. Sie ergattert eine vielversprechende Hauptrolle in einem Spionagefilm, der in den 1960er-Jahren spielt. Doch der Dreh wird zur Folter. Die Rolle mit Nackt- und Sexszenen und einem Regisseur, der sie immer wieder hart behandelt, verlangen ihr alles ab. Danach steht Nina vor dem psychischen Zusammenbruch, doch die Presse feiert den Film. Beim nächsten Casting erreicht sie den demütigenden Tiefpunkt … www.rapideyemovies.de
HIIII Siehe Kritik
Neu im Kino EINE PRIVATE ANGELEGENHEIT
tun gibt. Als Tina (Sina Tkotsch) auf der Wache 23 auftaucht, um zu überprüfen, ob man die Dienststelle aufgrund mangelnder Kriminalität nicht schließen sollte, beschließen die Gesetzeshüter kurzerhand, die Seiten zu wechseln, um ihre Arbeitsplätze zu retten … www.24-bilder.de
(Una questione privata) von Paolo Taviani, I 2017, 84 Min. mit Luca Marinelli, Lorenzo Richelmy, Valentina Bellè, Francesca Agostini, Jacopo Olmo Antinori, Antonella Attili Drama
KISS ME KOSHER
Paolo und Vittorio Taviani, die beiden großen Regisseure des europäischen Autorenkinos, erzählen in ihrem letzten gemeinsamen Film noch einmal von der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Eine packende Geschichte von Mut und Widerstand, Freundschaft und Liebe in Kriegszeiten. Darin sieht sich ein italienischer Partisan hin- und hergerissen zwischen der Widerstandsbewegung und seiner Obsession für eine junge Frau. www.kairosfilm.de
von Shirel Peleg, D 2020, 101 Min. mit Moran Rosenblatt, Luise Wolfram, Rivka Michaeli, Juliane Köhler, Bernhard Schütz, Irit Kaplan Komödie
DAS ARVO PÄRT GEFÜHL ab 10.9.2020 im Kino!
UFERFRAUEN – LESBISCHES L(I)EBEN IN DER DDR von Barbara Wallbraun, D 2019, 115 Min. Dokumentarfilm
Christiane aus Berlin, Carola aus Dresden, Pat aus Mecklenburg-Vorpommern sowie Elke und Langzeit-Paar Sabine und Gisela aus SachsenAnhalt lassen das Publikum an ihrem Lebensalltag in der DDR teilhaben, an ihrem Kampf um Selbstbestimmung, der ersten (lesbischen) Liebe, unkonventioneller Familienplanung sowie Konflikten mit der SED und dem Gesetz. www.dejavu-film.de
>> 10.9.2020 7 MINUTEN (7 minutes) von Ricky Mastro, F/I 2020, 78 Min. mit Antoine Herbez, Clément Naline, Valentin Malguy, Paul Arvenne, Cedrick Spinassou, Robin Larroque Drama Die Geschichte von Jean, einem 55-jährigen Polizisten, der seinen Sohn Maxime und dessen Freund tot in einem Hotelzimmer auffindet. Die Autopsie zeigt, dass Maxime nur sieben Minuten nach seinem Freund an einer Überdosis GHB starb. Weil er mehr über seinen Sohn erfahren will, zieht es den trauernden Vater schließlich in den Stammclub seines Sohnes: Das BISOU. Dort lernt Jean den jungen Fabien kennen … www.pro-fun.de
DAS ARVO PÄRT GEFÜHL
DIE EPOCHE DES MENSCHEN
(That Pärt Feeling)
(Anthropocene – The Human Epoch)
von Paul Hegeman, NL 2019, 75 Min. Dokumentarfilm
von Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky, Nicholas de Pencier, CDN 2018, 87 Min. Dokumentarfilm
Arvo Pärt, einer der berühmtesten lebenden Komponisten, gilt als Einsiedler. Doch der Film zeigt auch seine intensive Zusammenarbeit mit dem Cello-Oktett Amsterdam. Pärts einzigartiges Universum fasziniert klassische Musiker wie Tõnu Kaljuste, Candida Thompson oder Daniel Reuss. Ebenso Choreographen, Filmemacher und junge Technomusiker. Sie alle suchen nach dem Pärt-Gefühl, was Arvo Pärts Musik so einzigartig macht. www.filmkinotext.de
BODY OF TRUTH
von Evelyn Schels, D/CH 2019, 96 Min. Dokumentarfilm Die Künstlerinnen Marina Abramovic, Sigalit Landau, Katharina Sieverding und Shirin Neshat wurden durch ihre persönlichen Erfahrungen mit Krieg, Gewalt und Unterdrückung in ihren Heimatländern geprägt und politisiert. Diese Erfahrungen fließen in ihre Werke ein, werden von ihnen in Kunst verwandelt. Ihr Ausdrucksmittel ist das Persönlichste, was sie haben: ihr eigener Körper. www.nfp-md.de
Haben die Wissenschaftler der »Anthropocene Working Group« Recht? Sind wir im Zeitalter des Anthropozän angekommen, in dem die Spezies Mensch die Erde beherrscht und verändert – und dabei ausbeutet und zerstört? Die Filmemacher sind um den Globus gereist, um mit modernster Kameratechnik Beweise dafür zu sammeln und spürbar zu machen, wie sehr der Mensch den ganzen Planeten dominiert und was er dabei anrichtet. https://happy-entertainment.de
FAKING BULLSHIT – KRIMINELLER ALS DIE POLIZEI ERLAUBT! von Alexander Schubert, D 2020, 105 Min. mit Erkan Acar, Sina Tkotsch, Adrian Topol, Sanne Schnapp, Alexander Hörbe, Bjarne Mädel Krimikomödie
Die quirlige jüdische Großmutter Berta und ihre nicht weniger leidenschaftliche Enkelin Shira streiten über die Liebe und darüber, was Frau darf und was nicht. Vor allem, als sich ihre geliebte Enkeltochter ausgerechnet für Maria, eine junge Deutsche, entscheidet und sie heiraten will. Als Marias Eltern aus Deutschland auf die Mischpoke in Jerusalem treffen, ist das Chaos perfekt. Für Berta ist eine Ehe zwischen einer Israelin und einer Deutschen ein doppeltes Ding der Unmöglichkeit. www.x-verleih.de
HHHII Siehe Kritik
LOVE SARAH – LIEBE IST DIE WICHTIGSTE ZUTAT
von Eliza Schroeder, GB/D 2020, 98 Min. mit Celia Imrie, Shannon Tarbet, Shelley Conn, Rupert Penry-Jones, Bill Paterson, Denise Welch Drama Sarahs Herzenswunsch war immer, eine eigene Bäckerei im Londoner Stadtteil Notting Hill zu eröffnen. Als sie überraschend stirbt, ist ihre 19-jährige Tochter Clarissa fest entschlossen, den Traum ihrer Mutter wahr werden zu lassen. Mit Charme und Überredungskunst holt sie erst Sarahs beste Freundin und schließlich auch ihre exzentrische Großmutter Mimi mit ins Boot. Zwischen Cremetörtchen, Himbeer-Eclairs und Schokoladenküchlein wachsen Stück für Stück neue Liebe und Hoffnung. www.weltkino.de
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Eine verschlafene Kleinstadt in NordrheinWestfalen ist für die Polizisten Deniz (Erkan Acar), Rocky (Adrian Topol), Netti (Sanne Schnapp) und Hagen (Alexander Hörbe) das reinste Paradies, weil es für sie fast nichts zu
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Neu im Kino NEW MUTANTS
von Josh Boone, USA 2020, 98 Min. mit Anya Taylor-Joy, Maisie Williams, Alice Braga, Blu Hunt, Charlie Heaton, Henry Zaga Actionfilm Ursprünglich als elfter Film der X-Men-Filmreihe konzipiert, kommt »New Mutants« jetzt als Spin-off heraus. Die ersten Mutanten, die die Schule von Professor Charles Xavier absolviert haben, bilden ein Team. Sie werden gegen ihren Willen in einer geheimen Forschungseinrichtung festgehalten und müssen sich mit ihren außergewöhnlichen Kräften vertraut machen, um von dort zu fliehen. https://disney.de
PETLA
von Patryk Vega, POL 2020, 105 Min. mit Antoni Królikowski, Katarzyna Warnke, Piotr Stramowski, Dagmara Kazmierczak Thriller Scheinbar zufällig kreuzen sich die Wege des Polizeibeamten Daniel (Antoni Królikowski) und zweier ukrainischer Zwillingsbrüder. Durch deren Informationen wird der junge Polizist schnell zum Officer beim Zentralen Antikorruptionsbüro (ZAB) befördert. Daniel richtet einen exklusiven Ort ein, an dem man in vollständiger Diskretion Sex mit hochklassigen Prostituierten haben kann. Doch sind in allen Räumen versteckte Kameras installiert. Ein Moment der Ablenkung genügt, um den Jäger zum Gejagten vom polnischen und vom russischen Geheimdienstzu machen. www.kinostar.com
THE PHOTOGRAPH
von Stella Meghie, USA 2020, 106 Min. mit Issa Rae, LaKeith Stanfield, Chanté Adams, Y‘lan Noel, Kelvin Harrison Jr., Lil Rel Howery Drama Nachdem er bei Recherchen in New Orleans über ein Foto aus den Achtzigern gestoßen ist, will der New Yorker Journalist Michael Block (LaKeith Stanfield) die Fotografin ausfindig machen. Sie ist erst vor wenigen Wochen gestorben, aber Michael trifft auf ihre Tochter Mae (Issa Rae), die als Kuratorin im Queens Museum arbeitet. Neben knappen Rückblenden in die Achtziger erzählt der Film die Liebesgeschichte von Michael und Mae, die von einem SmoothJazz-Soundtrack unterlegt ist. https://upig.de
VITALINA VARELA
von Pedro Costa, P 2019, 124 Min. mit Vitalina Varela, Ventura, Manuel Tavares Almeida, Francisco Brito, Imídio Monteiro, Marina Alves Domingues Drama Vitalina kommt mit 55 Jahren endlich von den Kapverden nach Portugal. Über 20 Jahre wartete sie auf ein Flugticket, und nun ist ihr Mann drei Tage zuvor gestorben. Irritiert versucht sie, sich im Haus des Verstorbenen, das im Lissaboner Armenvorort Fontainhas steht, zurechtzufinden und sein Leben zu rekonstruieren … https://grandfilm.de
WE ALMOST LOST BOCHUM – DIE GESCHICHTE VON RAG
von Julian Brimmers & Benjamin Westermann, D 2019, 100 Min. Dokumentarfilm Obwohl nie im Mainstream angekommen, haben RAG (Ruhrpott AG), eine der wichtigsten Rap Crews der Neunziger, Spuren hinterlassen: Jan Delay, Kool Savas, Curse, Die Kassierer und die Stieber Twins erzählen, wie sehr RAG sie damals und heute inspiriert haben. Und welche Bedeutung die Gruppe für den Deutschrap hatte – weit über den Pott hinaus. Zwei Jahrzehnte später begleitet der Film die ehemaligen Mitglieder vom tiefsten Ruhrgebiet bis nach Washington D.C., dokumentiert ihre ersten Konzerte nach 15 Jahren Bühnenabstinenz und beleuchtet den tragischen Tod des RAG-Mitglieds Galla. https://mindjazz-pictures.de/filme
ÜBER DIE UNENDLICHKEIT ab 17.9.2020 im Kino!
>> 17.9.2020 CHICHINETTE – WIE ICH ZUFÄLLIG SPIONIN WURDE von Nicola Alice Hens, D 2019, 86 Min. Dokumentarfilm
Mit ihren 99 Jahren tourt die kleine weißhaarige Marthe Hoffnung Cohn wie ein Rockstar durch die ganze Welt. »Chichinette« (Kleine Nervensäge) wurde sie genannt – mit Pointen, mit Schlagfertigkeit und Charme erzählt sie ihre unglaubliche Lebensgeschichte: Eine französischen Jüdin aus Metz, die im Krieg ihren Verlobten und ihre Schwester verlor und entschied, als Spionin für die Alliierten in Nazi-Deutschland ihr Leben aufs Spiel zu setzen. www.missingfilms.de
HELLO AGAIN – EIN TAG FÜR IMMER
von Maggie Peren, D 2020, ca100 Min. mit Alicia von Rittberg, Samuel Schneider, Edin Hasanovic, Emilia Schüle, Tim Oliver Schultz, Harald Burmeister Komödie Zazie (Alicia von Rittberg) lebt mit ihren zwei besten Freunden Patrick und Anton (Edin Hasanovic) in einer WG, einem Rückzugsort für Beziehungsunfähige. Für die große Liebe sind die drei nicht geschaffen, glaubt Zazie. Doch eines Tages flattert die Hochzeitseinladung von Philipp (Tim Oliver Schultz), Zazies bestem Freund aus Kindertagen, ins Haus. Er heiratet Franziska (Emilia Schüle), die Zazie ebenfalls noch von früher kennt. Zazie ist außer sich, denn Franziska ist laut ihrer Meinung nicht die Richtige für Philipp. www.warnerbros.de
JEAN SEBERG – AGAINST ALL ENEMIES
von Bendeict Andrews, USA 2019, 102 Min. mit Kristen Stewart, Yvan Attal, Gabriel Sky, Jack O‘Connell, Margaret Qualley, Colm Meaney Politthriller Inspiriert von wahren Ereignissen, erzählt der Regisseur Benedict Andrews (»Una und Ray«) das Geschehen um den »Außer Atem«- und Nouvelle-Vague-Star, Jean Seberg. Ende der 1960er Jahre wurde die Schauspielerin aufgrund ihres Engagements für die Bürgerrechtsbewegung in Los Angeles und ihrer Liaison mit dem schwarzen Aktivisten Hakim Jamal (Anthony Mackie) zum Opfer einer beispiellosen Verschwörungs- und Hetzkampagne des FBI. www.prokino.de
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THE KING‘S MAN: THE BEGINNING (The King‘s Man) von Matthew Vaughn, GB/USA 2020, ca100 Min. mit Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Rhys Ifans, Matthew Goode, Tom Hollander, Daniel Brühl, Alexandra Maria Lara Abenteuerkomödie Die schlimmsten Tyrannen und kriminellen Masterminds der Menschheitsgeschichte schmieden den Plan, mit einem Krieg Millionen Menschen weltweit auszulöschen. Nur ein Mann kann sich ihnen in einem Wettlauf gegen die Zeit stellen. Die Agenten des allerersten unabhängigen Geheimdienstes sind smart, stilvoll und beherrschen jeden noch so ausgefallenen Trick. https://disney.de
LORD & SCHLUMPFI – DER LANGE WEG NACH WACKEN
von Sabine Schreiber, D 2020, 93 Min. mit Tobias Öller, Andi Rinn, Carmen Jahrstorfer, Martin Thaler, Boris Schumm Musikalische Komödie Mit Grabesstimme und Schrammelgitarre sind Lord und Schlumpfi einsame Vertreter ihrer musikalischen Nische »Black Bavarian Splatter Metal«. Der Weg vom lokalen TV-Sender zur Weltbühne ist steinig, deshalb verbrüdern sie sich mit den diensthabenden Mächten der Finsternis. Doch auch diesesr Pakt mit dem Teufel hat unerwünschte Nebenwirkungen: Lord und Schlumpfi geraten tief ins Dickicht einer volkstümelnden Unterhaltungsindustrie. Eine einzigartige Mischung aus bayerischer Comedy, Pop-Parodie, Horror-Persiflage und Fantasy. www.24-bilder.de
EINE NACHT IM LOUVRE: LEONARDO DA VINCI (Une Nuit Au Louvre: Léonard de Vinci) von Pierre-Hubert Martin, F 2020, 90 Min. Dokumentarfilm Nachts für die große Leinwand gefilmt, ist diese Privatführung durch die Leonardo-da-VinciAusstellung, entworfen und kuratiert vom Louvre Museum, eine einzigartige Gelegenheit die schönsten Werke des Meisters aus der Nähe zu betrachten. Die große Retrospektive zeigt, wie Leonardo die Malerei über alle anderen Künste stellte und wie die »Wissenschaft des Malens«, wie er sie nannte, das Instrument einer Kunst war, die danach strebte, seinen Werken Leben einzuhauchen. In Französisch mit deutschen Untertiteln. www.kinostar.com
NACKTE TIERE
von Melanie Waelde, D 2020, 83 Min. mit Marie Tragousti, Sammy Scheuritzel, Michelangelo Fortuzzi, Luna Schaller, Paul Michael Stiehler, Luna Krüger Drama Fünf Jugendliche, die an einem dieser Orte aufwachsen, wo Auto und Führerschein Freiheit bedeuten. Noch ein letzter gemeinsamer Winter bis zum Schulabschluss. Katja, Sascha, Benni, Laila und Schöller. Sie rennen aufeinander zu, voreinander weg. Sie küssen sich, sie schlagen sich. Sie lieben sich. Sie kreisen umeinander in einem Wechselspiel aus Abgrenzung, Gewalt, Liebe und Einsamkeit. www.dejavu-film.de
THE OUTPOST – ÜBERLEBEN IST ALLES
von Rod Lurie, USA/BG 2020, 123 Min. mit Scott Eastwood, Caleb Landry Jones, Orlando Bloom, Jack Kesy, Taylor John Smith, Jacob Scipio Kriegsfilm Der Kampfaußenposten Keating in der Provinz Nuristan im Nordosten Afghanistans wurde errichtet, um Einheimische in Gemeindeent-
Neu im Kino wicklungsprojekte einzubeziehen. Am Fuße von drei steilen Bergen, nur 14 Meilen von der pakistanischen Grenze entfernt, bestand für die dort stationierten US-Soldaten ständig das Risiko, von den Taliban angegriffen zu werden. Am 3. Oktober 2009, kurz vor der Schließung des USAußenpostens, zogen die Taliban all ihre Anhänger für einen Angriff auf Keating zusammen … www.24-bilder.de
DIE RÜCKKEHR DER WÖLFE von Thomas Horat, CH 2019, 91 Min. Dokumentarfilm
150 Jahre nachdem der Wolf in Mitteleuropa ausgerottet wurde, erobert er sich unaufhaltsam seinen Platz zurück. Sind Wölfe gefährlich für den Menschen? Ist ein Zusammenleben möglich? Der Wolf spaltet die Meinungen und seine Rückkehr lässt die Ablehnung des Menschen neu aufleben. Anlässlich der Rückkehr der Wölfe in die Schweiz geht der Film auf Spurensuche in die Lausitz, nach Österreich, Polen, Bulgarien und Minnesota, wo frei lebende Wolfsrudel keine Seltenheit sind. http://mythenfilm.ch
ÜBER DIE UNENDLICHKEIT (Om det oändliga) von Roy Andersson, S/D/N 2019, 78 Min. mit Jane-Eje Ferling, Martin Serner, Bengt Bergius, Thore Flygel Drama Auch Roy Anderssons neuer Film ist ein filmisches Nachdenken über das menschliche Leben in all seiner Schönheit und Grausamkeit, seiner Pracht und seiner Einfachheit. Ein Liebespaar schwebt über das vom Krieg zerfressene Köln; auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag muss ein Vater mitten in einem Wolkenbruch seiner Tochter die Schuhe binden; junge Mädchen beginnen einen Tanz vor einem Café, und eine geschlagene Armee marschiert mutlos zu einem Gefangenenlager. www.neuevisionen.de
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Siehe Kritik in Strandgut 3/2020
>> 24.9.2020 BLACKBIRD – EINE FAMILIENGESCHICHTE
von Roger Michell, USA/GB 2019, 97 Min. mit Kate Winslet, Sam Neill, Susan Sarandon, Rainn Wilson, Mia Wasikowska, Bex Taylor-Klaus Drama
chenende mit Familie in ihrem Landhaus am Meer, einem Ort, der voller glücklicher Momente und Erinnerungen steckt. Ihre beiden Töchter (Kate Winslet und Mia Wasikowska) besuchen sie mit ihren Partnern und Kindern, sowie Lilys beste und älteste Freundin Liz (Lindsay Duncan). Im Laufe des Wochenendes kommen immer mehr alte Verletzungen, unangenehme Wahrheiten und Geheimnisse ans Licht. Am Ende muss sich zeigen, ob die Familie wieder zusammenfinden kann, um der Mutter einen letzten Wunsch zu erfüllen. www.leoninedistribution.com
DAVID COPPERFIELD – EINMAL REICHTUM UND ZURÜCK (The Personal History of David Copperfield) von Armando Iannucci, GB/USA 2019, 119 Min. mit Dev Patel, Tilda Swinton, Ben Whishaw, Hugh Laurie, Peter Capaldi Drama David Copperfield (Dev Patel) verbringt mit seiner verwitweten Mutter Clara (Morfydd Clark) eine glückliche Kindheit im viktorianischen England. Diese findet ein jähes Ende, als seine Mutter Mr. Murdstone (Darren Boyd) heiratet, der sich als gemein und grausam entpuppt. David wird nach London geschickt, wo er in einer Flaschenfabrik einer harten, schlecht bezahlten Arbeit nachgehen muss. Als ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter erreicht, flieht er zu seiner Tante Betsey Trotwood (Tilda Swinton) und beschließt nach allerlei Begegnungen mit guten und schlechten Menschen, als Schriftsteller berühmt zu werden und dazu beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Nach Ch. Dickens.
FUTUR DREI
von Faraz Shariat, D 2020, 92 Min. mit Benjamin Radjaipour, Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Mashid, Nasser, Maryam Zaree Drama Parvis wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner iranischen Einwanderer-Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr-Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete, wo er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon trifft. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägt ist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist. www.salzgeber.de
Lily (Susan Sarandon) und ihr Mann Paul (Sam Neill) freuen sich auf ein gemeinsames Wo-
BLACKBIRD ab 24.9.2020 im Kino!
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Neu im Kino A NICE GIRL LIKE YOU
von Chris u. Nick Riedell, USA 2020, 94 Min. mit Lucy Hale, Mindy Cohn, Jackie Cruz, Leonidas Gulaptis, Adhir Kalyan, Stephen Friedrich Komödie
PELIKANBLUT – AUS LIEBE ZU MEINER TOCHTER ab 24.9.2020 im Kino!
Lucy Neal (Lucy Hale) ist eine Geigerin, die von ihrem Ex-Freund beschuldigt wird, zu sehr gehemmt zu sein. In dem Versuch, ihm das Gegenteil zu beweisen, erstellt Lucy eine ziemlich wilde To-do-Liste, die sie auf eine rasante und überraschende Reise der Selbstfindung, Freundschaft und neuen Liebe schickt. http://capelight.de/kino
OOOPS! 2 – LAND IN SICHT
von Toby Genkel, Sean McCormack, USA 2020, ca90 Min. Animationsfilm Die Stimmung auf der Arche war schon mal besser! Nach Wochen auf See wird das Essen knapp und Land ist nicht in Sicht. Eine echte Herausforderung für Dave (dt. Stimme Christian Ulmen) und Kate, die Köche an Bord. Als der Nestrier Finny und seine beste Freundin Leah, ein Grymp, auch noch unbemerkt mit den letzten Vorräten aufs Meer hinaus gefegt werden, scheint das Chaos auf der Arche perfekt.
PELIKANBLUT – AUS LIEBE ZU MEINER TOCHTER
von Katrin Gebbe, D 2019, 121 Min. mit Nina Hoss, Murathan Muslu, Sophie Pfenningstorf, Justine Hirschfeld, Yana Marinova, Katerina Lipovska Drama Wiebke (45) lebt zusammen mit ihrer Adoptivtochter Nikolina (9) auf einem idyllischen Reiterhof. Nach vielen Jahren des Wartens, kann sie ein weiteres Mädchen, Raya (5), aus Bulgarien adoptieren. Nach den ersten gemeinsamen Wochen in Harmonie merkt Wiebke, dass die anfänglich charmante Raya etwas verbirgt. Sie wird immer aggressiver und eine Gefahr für sich und andere. Um ihre Familie zu retten, muss Wiebke schließlich über Grenzen gehen und eine extreme Entscheidung treffen. www.dcmworld.com
PERSISCHSTUNDEN (Persian Lessons) von Vadim Perelman, D/RUS 2019, 127 Min. mit Nahuel Pérez Biscayart, Lars Eidinger, Jonas Nay, Leonie Benesch, Alexander Beyer, Luisa-Céline Gaffron Drama 1942. Gilles, ein junger Belgier, wird zusammen mit anderen Juden von der SS verhaftet und in ein Lager nach Deutschland gebracht. Er entgeht der Exekution, indem er schwört, kein Jude, sondern Perser zu sein – eine Lüge, die ihn
PROGRAMM Sept 2020 3.9. – 9.9.
Un divan à Tunis – Auf der Couch in Tunis (OmU) Manele Labidi, Tunesien/ FR 2019 Do, So, 18.30 / Fr, Sa, Mo, Di, Mi: 20.30 Die Känguru Chroniken – Reloaded Dani Levy, D 2020 Do, So, 20.30 / Fr, Sa, Mo, Di, Mi: 18.30
10.9. – 16.9.
Open Air Kino in Hattersheim Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier Florian Weigensamer, Christian Krönes, Ös. 2018, 96 min. In Zusammenarbeit mit Kulturforum Hattersheim und Stadt Hattersheim Do 20.30 - Freier Eintritt Ort: Recyclinghof Hattersheim, Schützenstraße 2 Cinebrasil 2020 DNA África (OmU): Do.18.30/Tungstênio – Wolfram (OmeU): Do. 20.30 Viva São João (OmeU): Fr.18.30/ O Beijo no Asfalto – Der Kuss auf dem Asphalt (OmeU), Fr. 20.30 Capitaes da Areia – Kapitäne des Sandes (OmU): Sa. 18.30/Domingo –
Kinderfilme jeweils freitags um 14.30 Uhr und sonntags um 15.00 Uhr
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Sonntag (OmeU): Sa. 20.30/Praça Saens Peña (OmU): so. 18.30 Simonal (OmeU) So. 20.30 Mutum (OmeU): Mo. 18.30/Pedra da memória (OmU): Mo. 20.30 Era uma vez – Es war einmal (OmeU): Di. 18.30/Lusóphonas – Lusophone Frauen (OmeU): Di. 20.45 Olhos Azuis – Blaue Augen (OmU): Mi. 18.30/10 Segundos para vencer – 10 Sekunden um zu siegen (OmeU): Mi. 20.30
zunächst rettet. Doch dann soll Gilles Farsi unterrichten. Offizier Koch, Leiter der Lagerküche, träumt nämlich davon, nach Kriegsende ein Restaurant im Iran zu eröffnen. So muss Gilles eine Sprache erfinden, wobei ihn jeder Fehltritt auffliegen lassen könnte … www.alamodefilm.de
RESISTANCE – WIDERSTAND
von Jonathan Jakubowicz, GB/F/D/USA 2020, 122 Min. mit Jesse Eisenberg, Clémence Poésy, Félix Moati, Vica Kerekes, Matthias Schweighöfer, Géza Röhrig Drama Ein Leben für die Kunst ist alles, was sich Marcel Marceau (Jesse Eisenberg) wünscht. Als begabter Pantomime, der tagsüber in der Fleischerei seines Vaters arbeitet, lebt er seinen Traum auf den Kleinbühnen der Stadt und versucht das Herz der politisch engagierten Emma (Clémence Poésy) zu gewinnen. Als 123 jüdische Waisenkinder vor den Nazis und dem kaltblütigen Obersturmführer Klaus Barbie (Matthias Schweighöfer) gerettet und außer Landes gebracht werden müssen, tritt Marcel mit Emma dem französischen Widerstand bei. Seine Kunst wird dabei zur größten Waffe gegen das menschliche Grauen … www.warnerbros.de
von Elsa Kremser, Levin Peter, A/D 2019, 91 Min. Dokumentarfilm Die streunende Hündin Laika wurde als erstes Lebewesen ins All geschickt – und damit in den sicheren Tod. Einer Legende nach kehrte sie als Geist zur Erde zurück und streift seither durch die Straßen von Moskau. Laikas Spuren folgend und aus Perspektive der Hunde gedreht, begleitet der Film ihre Nachfahren: zwei Straßenhunde im heutigen Moskau. Verwoben mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial aus der Ära der sowjetischen Raumfahrt entsteht eine magische Erzählung über die Moskauer Straßenhunde und von ihrem Blick auf uns Menschen. www.realfictionfilme.de
XCONFESSIONS NIGHT
von Erika Lust, Nuria Monferrer, Carolina Wallace, E 2020, 115 Min. Eine Anthologie aus handverlesenen, hocherotischen und abwechslungsreichen Episoden der XCONFESSIONS-Reihe. Diese basieren auf den eingesendeten erotischen Phantasien ihres Publikums und werden von Regisseurin Erika Lust in Form von sinnlichen Kurzfilmen umgesetzt. Von und (nicht nur) für Frauen! www.buschmediagroup.de
© Warner Bros
17.9 – 23.9.
Undine Christian Petzold, D 2019 Do, So: 18.30/ Fr, Sa, Mo, Di, Mi: 20.45 Paris Calligrammes Ulrike Ottinger, D 2020 Do, So: 20.30/ Fr, Sa, Mo, Di, Mi: 18.30 Aufblende präsentiert: Berlin Alexanderplatz (1931) Piel Jutzi, D 1931 Sa. 18.30 mit Einführung
24.9. – 30.9.
Berlin Alexanderplatz (2020) Burhan Qurbani, D 2019, 183 min. Do – Mi: 19.00
www.filmforum-höchst.de
SPACE DOGS
RESISTANCE – WIDERSTAND ab 24.9.2020 im Kino!
Film
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TANZ Soul Chain © Andreas Etter
Kreuz & quer mit »Soul Chain« und »Extra Time« Das Staatstheater Mainz spielt und tanzt auf allen Ebenen für jung und alt Und noch eine Chance, für alle, die es noch immer nicht kennen: der Tanz-Schlager des Staatstheaters Mainz »Soul Chain« steht auch in der Saison 2020/21wieder auf dem Spielplan. Vorerst drei Mal. Von einer der begehrtesten Choreografinnen des zeitgenössischen Tanzes auf den Weltbühnen mit einem elektrisierenden Sound inszeniert, wurde Tanzmainz für »Soul Chain« vor zwei Jahren mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet und seither vielfach international eingeladen. Mit »Extra Time« bietet die BallettExtra Time © Andreas Etter
sparte des Hauses zudem ein erstes Corona-Format, dem man selbiges übrigens ohne die zahlreichen gestischen Anspielungen nicht anmerken würde. Pierre Rigal, dessen Pläne mit dem Tanzmainz-Ensemble sich im Frühjahr aufgrund des Lockdowns zerschlugen, entwarf eine komplexe, anspruchsvolle Choreografie über die »besondere Zeit«, die seit ihrer Uraufführung im Juni gefeiert wird. Für die Jüngsten hat der Choreograf Felix Berner »kreuz&quer« ersonnen, das nun über den Dächern von Mainz im Glashaus zur Premiere steht. In der Sprache des Tanzes erzählt Berner für Kinder ab drei Jahren mit zwei Tänzern des Ensembles eine Geschichte über Neugier und Vorsicht, über das Fremde und das Gemeinsame, über Teilen und Kooperieren. Das 30-minütige Stück ist nicht an die Räumlichkeit gebunden und kann auch im Freien außerhalb des Theaters gespielt werden. Termine »Extra Time«: 3., 7., 8. September 19.30 Uhr, 6. September 18 Uhr Termine »Soul Chain«: 18. 19., September 19.30 Uhr, 20. September 18 Uhr Termine »kreuz & quer«: 6., 12., 19., 26. September 15 Uhr www.staatstheater-mainz.de
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© Zoe Alibert
Monorausch & Zeitfenster Kunstverein Familie Montez: Oberscheven und Kutschera verarbeiten Digitales analog Zwei Tanzchoreografien, die Corona-bedingt zunächst als Film entstanden sind, gibt es jetzt in einer analog-liven Fortsetzung in den Räumlichkeiten des Kunstvereins Familie Montez zu sehen. Richard Oberscheven thematisiert in seiner Arbeit »Monorausch« die Absurdität der Einsamkeit in der Pandemie. Seine Tanzkollegin Verena Kutschera verarbeitet in »Zeitfenster« den
Einschlag der Pandemie in die globale Lebensstruktur: »den Moment der Unterbrechung und den Bruch in der Zeitlichkeit«. Beide Arbeiten kreisen um choreografische Regeln und die gegenseitige Integration von Raum, Tanz, Video und Musik im steten Dialog miteinander. Termin: 10. September, 19 Uhr www.kvfm.de
TANZ © Landungsbrücken
Die den Geist aufgeben Landungsbrücken: Vlasova/Pawlica setzen sich in »Vergissmeinnicht« mit Demenz auseinander« Von der »Winterreise« bis zu »Vergissmeinnicht« ist es kein weiter Weg. Der alte Mann, von dem Franz Schuberts Liederzyklus aus Gedichten von Wilhelm Müller erzählt, fällt am Ende in eine tiefe Depression, in der er sich verliert und eben auch vergisst. Das Thema des zuletzt in den Landungsbrücken gezeigten Stücks des Tanz- und Choreografie-Duos Vlasova/Pawlica geht, so gesehen, fließend in die neue Bühnenarbeit über. »Vergissmeinnicht« verfolgt den Verlust der Erinnerungen, besser vielleicht: der Fähigkeit, sich zu erinnern. Und das ist weit komplexer als das Vergessen von abgelegtem Wissen oder Informationen und umfasst Emotion, Bewusstsein, Verstand, aber auch Bewegung und Poesie. »Was geschieht mit uns, wenn unsere geistige Lebensreise auf einmal zurück geht und das so perfekte Meisterwerk ›der menschliche Kör-
per‹ den Geist aufgibt? Was bleibt mir noch, wenn nichts von mir mehr da ist?«, fragen die Künstler, und wollen auch zeigen, wie wir Demenz begegnen und mit Demenz umgehen können. Als Menschen, die davon mittelbar oder auch selbst betroffen sind. Mithin, so weiß man, gehört der Tanz zu den wirkreichsten Therapien. Katerina Vlasova ist bei dieser Produktion ausschließlich als Choreografin involviert, ihr Partner Amadeus Pawlica setzt das Konzept auf dem Parkett zusammen mit dem HfMDK-Absolventen Rouven Pabst zur Musik von Frédéric Chopin in Szene. Der Frankfurter Musiker David Rojas hat die 24 Préludes des polnischen Komponisten für »Vergissmeinnicht« adaptiert. gt Termine: 10., 11. September, jeweils 20 Uhr www.landungsbruecken.org
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Theater © Freies Schauspiel Ensemble
© Catherine Lieser
Mehr Harry und Sally als Virginia Woolf
Die große Verweigerung Gallus Theater: Daedalus Company eröffnet Frauen-Trilogie mit »Buy little buy less buy nothing at all« Jetzt also, endlich, startet sie: die feministische EmpowermentTrilogie »Women in Sound« von drei Frankfurter Regisseurinnen. Im Strandgut wiesen wir bereits in den Juni- und Juli-Ausgaben darauf hin. Regina Busch und ihre Daedalus Company machen den Auftakt mit der Inszenierung von Claire Dowies »Buy little buy less buy nothing at
all«. Auch wenn sich‘s anders liest, gesprochen und umgesetzt wird der Monolog der britischen Autorin nach der deutschen Übersetzung von Michael Raab. Das Stück beschriebt begleitet eine Großstädterin, gespielt von Luise Audersch, auf ihrem Weg von der enthusiastischen Primark-Fetischistin zu einer Frau, die radikalst der kapitalistischen Konsumwelt entsagt, mit all den damit verbundenen Konsequenzen. Eine live von Laila Gerhardt intonierte Klanginstallation verknüpft den Monolog mit wegweisenden Musikerinnen unserer Zeit, etwa der Pionierin der elektronischen Musik, Delia Derbyshire, gespielt von Karla Hennersdorf. Die Performance-Künstlerin Katharina Olt verkörpert dokumentarische und fiktive Figuren, die den Lebensweg der Großstädterin und der Musikerinnen kreuzen. Die Daedalus Company verspricht spannende und überraschende Begegnungen erfolgreicher Frauen, deren Selbstermächtigungsprozesse ineinander verwoben sind und neue Sichtweisen auf weibliche Identitäten kreieren, Rollenstereotype entlarven und überschreiben! Sound, Licht und Inszenierung sind Corona-kompatibel. Und die Bestuhlung selbstredend auch. gt Termine: 3., 4., 5. September, 20 Uhr www.gallustheater.de www.daedaluscompany.de
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Freies Schauspiel Ensemble startet mit Duncan Macmillans Drama »Atmen« in die neue Spielzeit Die Dialoge sind von einer ziemlichen Direktheit. Und die oft karikaturesken Übertreibungen von einer Schärfe und Böshaftigkeit, die britischer nicht sein könnte. Die Uraufführung von Duncan Macmillans Zweipersonen-Stück »Lungs« fand 2011 in Washington, D.C. statt, um dann umgehend mit Preisen überschüttet zu werden. 2013 hat die britische Kult-Regisseurin Katie Mitchell das Beziehungsdrama spektakulär in der Berliner Schaubühne in Szene gesetzt: als »klimaneutrales Theater«, bei dem die Akteure auf Rädern die Elektrizität erzeugten, die es für die Aufführung brauchte. Denn darum geht es auch in »Atmen«, der Geschichte des uns so vertraut vorkommenden, Müll trennenden und Wasser sparenden Gutmenschen-Paares (taffe Akademikerin/eher erfolgloser Musiker), das sich Fragen stellt, die uns nicht minder vertraut sind, wie: »Was bedeutet es, wenn wir ein Kind in diese kaputte Welt setzen? Für das Kind? Und für uns? Für die Welt?«. Aber auch: »Was bedeutete es für die Welt, wenn wir verzichten? Sollen nur die Dummen Kinder kriegen?« Aber es geht um noch weit mehr und Anderes für Jürgen BeckRebholz, der »Atmen« im Titania für das Freie Schauspiel inszeniert. die zweite Regiearbeit des EnsembleMitglieds nach Ingrid Lausunds »Der Weg zum Glück«. Der Gedanke an ein gemeinsamen Kind, den der eher täppisch-schludrig vorzustellende Protagonist seiner verdutzten Partnerin – der Autor nennt sie nur MANN und FRAU – auf einem Ikea-Parkplatz offenbare, löse einen Prozess aus, der das ganze Dasein dieser Beziehung mit allen grund-
sätzlichen Fragen des Menschseins umfasse, erklärt der Regisseur. Dieser Gedanke, auf den sie mit einem perplexen »Ein Baby?« – die ersten Worte in diesem Stück – reagiert, bringe das Leben der beiden wie ein erster umgeworfener Dominostein erst wirklich in Gang. In Gang bringt dieser genialische Einstieg vom Fleck weg aber auch das schon beim Lesen wie ein Sog wirkende Stück. »Völlig unabhängig von Öko und Co-2-Bilanzen kann sich hier jede Generation wiederfinden«, sagt Beck-Rebholz. 25-jährige stießen auf die akute Frage ›Wie übernehme ich Verantwortung?‹, 40-50-jährige entdeckten wahrscheinlich vieles aus ihrer eigenen Lebensgeschichte, und noch viel Ältere dürften sich vielleicht gar ein bisschen sehnen nach einer Zeit, als solche Probleme noch für sie wichtig waren. Jürgen Beck-Rebholz will auch den Bühnenanweisungen des Autors folgen, der für diesen ein komplettes Erwachsenenleben umspannenden Parforceritt über Orte und Zeiten anweist, auf jegliche Bild-, Licht- und Toneffekte zu verzichten. Und das verheißt pures Schauspiel mit Jana Saxler und Moritz Buch, die beide in der Novemberevolution-Doku »Die Unvollendete« mitwirkten. Noch was, was man wissen sollte? »Vielleicht, dass bei allem Ernst immer ein Schuss »Sechserpack«, etwas Comedyhaftes mitschwingt: Mehr Harry und Sally als Virginia Woolf«, verspricht der Regisseur. Winnie Geipert Termine: 19., 25., 26., 27. September, 20 Uhr www.freiesschauspiel.de
Theater
© Anja Kühn
Die Rolle fleischlich denken Kellertheater zeigt Lutz Hübners Parodie »Gretchen 89ff« Gewöhnlich demonstrieren in der Bühnen-Persiflage »Gretchen 89ff« von Lutz Hübner ein Schauspieler und eine Schauspielerin ihre Vielseitigkeit und ihre Verwandlungsfähigkeit. Präsentieren dem Publikum die Archetypen des Theaterlebens: den Draufgänger und die Diva, den Freudianer und die Rampensau, den Revolutionär und Schauspielerin an sich. In zehn losen Szenen spielen sie immer wieder neue Varianten der Begegnung eines Faust-Regisseurs mit der Figur des Gretchens durch. Und streiten sich in der Bewertung der Szene mit dem Kästchen auf Seite 89ff im Reclam-Heft, welches das Mephisto-Opfer zuhause vorfindet. (Das Kästchen natürlich.) Geht es um die nackte Lust oder das subtile Begehren? Um Unterdrückung oder Konsum? Oder kann man das auch streichen? Eine gnadenlose Parade, die keine Peinlichkeit scheut, ist angesagt, ganz unabhängig davon, auf wen sich der Regiefokus richtet – auch im Kellertheater. Allerdings setzt die Frankfurter Amateurbühne dafür ihr komplettes 15-köpfiges Ensemble ein. Mehr noch: Jede der zehn Szenen folgt einer eignen Regie. Was so gar nicht nach Corona-Bedingungen klingt, folgt indes genau den Vorgaben, ließ sich das kleinteilige Format bei den Proben doch wunderbar auf separate Produktionsteams verteilen. Das so entstandene Bühnen-Patchwork entspricht genau der Botschaft des Stücks und ist im Grunde eine Hommage an das Theater: Was auf der Bühne geschieht, löst sich mir nichts dir nichts durch das Spiel von der Textvorlage, die uns übrigens beim Platznehmen in einer Endlosschleife vorgetragen wird. Und zum Lachen ist das skurrile, aber auch hintergründige Szenenpuzzle von 1997 auch.
Auch zum Schreien, wenn Doris Enders als regieüberdrüssige Regisseurin dem immer ratloser blickenden Gretchen von Daniela Vollhardt mit einem »Ach, brauchen wir das denn?« erst das Lied vom König von Thule, dann sogar das Kästchen und letztlich gar den kompletten Auftritt streicht. Wenn Martin Sonnabends Regisseur (s. Foto) sich mit wachsender Begeisterung beherrscht ob der inbrünstigen Einfälle seiner Schauspielschulabsolventin (Ladislava Biondi). Wenn Brigitte Korns gnadenlose Diva die Jungregisseurin Antje Kania schulmeistert. Oder wenn Andreas Müllers Schmerzensmann von Jasmin Hörning verlangt, ihr Gretchen fleischlich zu denken. Und, und, und! Dass uns der übergriffige Freudianer (Christian Brost/Vera Bernhardt) heute eher ein wenig befremdet, zeigt wie schnell auch neuere Stücke Patina ansetzen können. Schlag auf Schlag, mit Pause – gute Unterhaltung mit Anflügen von Kabarett. So schmierig schnell fliegt selten ein Abend im Theater vorbei. Winnie Geipert Termine: 25., 26. September, 20.30 Uhr; 27. September, 18 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
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Theater © Sabine Lippert
© Johanna Kanzler
Bis zum Betteln um den letzten Kuss
Alles dreht sich
Gallus Theater: e9n zeigt Helen Körtes »Sommersprossen«
Man könnte das Spannungsverhältnis zwischen Gesellschaft und Wissenschaft derzeit als ein besonders akutes betrachten. Ist es aber nicht, wie Bertolt Brechts Theaterstück »Leben des Galilei« zeigt, das auch heute noch keiner erklärenden Updates bedarf, um seine Wirkung zu entfalten. Es geht in dem nun vom Megalomania Theater angekündigten Schauspiel um den historischen Widerruf des Gelehrten im Jahre 1633 vor dem Gericht der Inquisition. 1939 unter dem Eindruck der Moskauer Prozesse im dänischen Exil verfasst, sah Brecht in Galileis Abschwur eine legitime, zumal lebensrettende Haltung im Umgang mit der Macht. Schließlich endete 30 Jahre vor Galileo der uneinsichtige Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen. Nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki 1945 revidierte Brecht diese Sicht und fokussierte in einer englischen Fassung die Verantwortung des Wissenschaftlers. Nicht nur die Erde kann sich drehen.
Megalomania-Gründer und Regisseur Abraham Teuter will dieses »Stück über die Lust zu leben und zu forschen in schwierigen Zeiten« weitgehend ungekürzt in drei Stunden mit einer Pause und neun Darstellern auf die Bühne bringen. Mit Dominik Betz spannt die durchweg bühnenerprobten Laientheatergruppe in der Rolle des Galilei sogar einen Profi ein. Corona-bedingte Korrekturen blieben minimal und dank Brechts Verständnis von der Rolle des Schauspielers im epischen Theater problemlos zu transportieren, meint Teuter in seinem sehr empfehlenswerten Programmheft. Man könne dem Publikum auch sagen, wann es sich einen Kuss oder eine herzliche Umarmung vorstellen soll, heißt es dort. Demnächst in der Offenbacher Landstraße 368.
»King Lear«, aufgenommen in ihrer Spielstätte Botanischer Garten, bedient das Ensemble seine treue FanGemeinde ab dem 22. September über YouTube. Ebendort kann man die Schauspieler schon heute unter »The Plague Project Monologues« in ausgewählten Rollen erleben. www.shakespearefrankfurt.de .
tember für Kinder ab 4 Jahren »Hans im Glück« vom Theater Gruene Sosse Frankfurt. https://buergerhaeuser-dreieich.de
Tränen, die lachen, und Münder, die weinen, aus dem silbernen Becher der Poesie! Helen Körte serviert ihre neue Produktion mit dem Ensemble 9. November in einer Bildersprache, die keine Zweifel lässt, dass hier dem trist-gefährdeten Leben unserer Tage die künstlerische Stirn geboten wird. Und dieses Mal nicht mit der genialisch inszenierten Interpretation einer literarischen Vorlage, sondern mit einer eigenen Arbeit Helen Körtes: aus eigenen Gedanken, eigenen Anund Einsichten der Künstlerin – ausgedrückt in Worten, Bewegung und Musik: »Sommersprossen – oder die Verwunderung des Menschseins«. Alles muss raus, könnte man meinen, führt man sich die lyrische Ankündigung ihrer aus vier unterschiedlichen Episoden bestehenden Arbeit zu Gemüte. »Als der Mond schon längst verschwunden war« heißt die erste, »Hören und Sehen und was sonst noch« die
Megalomania Theater zeigt Brechts »Leben des Galilei«
nächste. Und so geht es weiter bis zum »Betteln um den letzten Kuss« verbunden mit dem Wunsch, es möge sich in unsere Haut einnisten, was da an Tragik und an Humoreskem im Tempo einer Schlittschuhläuferin geschildert werde. Mit dabei sind – von Margarete Berghoff kostümiert – spielend und tanzend Katrin Schyns, Venera Dik, Elena Thimmel, Myriam Tancredi, Eric Lenke und Richard Köhler, musizierend Katrin Brecht (Violine) und der verantwortliche Komponist Uwe Kremp (Piano, Gitarre) sowie singend Bernadette Schäfer (Mezzo-Sopran), alles beleuchtet von Johannes Schmidt auf der von e9n-Co-Gründer Wilfried Fiebig präparierten Bühne. gt Termine: 24., 25., 26., 27. September 2020, jeweils 20 Uhr www.gallustheater.de www.e9n.de
gt Termine: 6. (Premiere), 13. September, 18 Uhr; 11. September, 19 Uhr www.megalomania-theater.de
VORGEFÜHRT >> Grüneburgpark-Festival verlängert: Sechs zusätzliche Termine darf die Dramatische Bühne noch unter freiem Himmel anbieten. Gezeigt werden die Blockbuster »Shakespeare in Love« (31.8., 1.9. um 20.15 Uhr), »Ein Sommernachtstraum« ( 2., 3., 9.9. um 20.15 Uhr) und »Das Parfum« (4., 5.9. um 20.45 Uhr) www.diedramatischebuehne.de >> Auf YouTube statt im Gallus-Theater: Wilfried Fiebigs bühnenverhindertes »Der andere Carneval der Tiere« gibt es als eigenständiges Gesamtkunstwerk jetzt jederzeit für alle abrufbar.
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Eine Gruppe von Kunstschaffenden um das Ensemble 9. November präsentiert ein Kaleidoskop der Künste, in dem Schauspiel, Objektkunst, Musik, Gedicht und Sprache mit dem Medium Film zusammenkommen. Zum Link geht es über www.e9n.de . >> Die Seuche produktiv nutzen: Wie ihr Namensgeber während der damaligen Pest, so nimmt auch Shakespeare Frankfurt die erzwungene Bühnenpause zum Anlass für neue Ideen. Mit einer Serie von Film-Vignetten unter Regie von PJ Escobar zu »Was ihr wollt« und
>> Kulturelle Grundversorgung: So nennt das Bürgerhaus Dreieich seine coronabedingtes Rumpfprogramm. Dazu gehören am 25. September für Erwachsene die Familie Flöz mit »Teatro Delusio« und am 23. Sep-
>> Eintritt frei: Am 12. September um 19 Uhr und am 13. um 18 Uhr gastiert das Theaterensemble »Pilango« ganz umsonst und draußen im TVN Kastanienhof, Schwarzwaldstraße 11b. >> Überall hin, nur nicht in den Mousonturm: Zum Stadtrundgang vom Osthafen aus lädt selbiger mit dem Duo Susanne Zaun/Marion Schnei-
Theater © Niko Neuwirth
Das Zeug zum Dauerlutscher Landungsbrücken: Sarah Kortmann zeigt »Satisfier – Wann ist der Mann ein Mann?« Es ist schon fast fünf Jahre her, dass Sarah Kortmann mit ihrem Ensemble das Frau-Sein unter die physio-, psycho- und pornologische Lupe nahm: »SXTRSH« hieß die Arbeit, die nicht nur dem unbedarften Mann (und Schreiber) viel zu lernen gab. Etwa, wie man Dammriss schreibt. Dass die Regisseurin mit »Satisfier« jetzt das Mann-Sein in den Fokus nimmt, verheißt dem Chronisten nur scheinbar ein vertrauteres Terrain. Denn was ein CisQuiz ist und was Gender-Pay-Gaps oder Mansplaining bedeuten, wird ihm womöglich erst zur Premiere offenbar. Was Satifier, wenngleich mit Ypsilon geschrieben, sind, meint er zu wissen. Herbert Grönemeiers »Wann ist der Mann ein Mann?« liefert das Leitmotiv bei dem zusammen mit den Schauspielern Jochen Döring, Sven Marko Schmidt und Andreas Jahncke entwickelten Showformat, das, so die Ankündigung, »in der ironischen Brechung von Klischees und Rollenbildern der Männlichkeit
der. Gesucht wird das Unwahrscheinliche, etwa von einem blauen Wal am Main gefressen zu werden, obwohl das wahrscheinlicher ist als durch eine herabfallende Kokosnuss erschlagen zu werden. Termine: 3., 10.–13.9., 18 Uhr, 4., 6.9., 19 Uhr, Heinz-Raspe-Platz/Lindleystraße. www.mousonturm.de
auf den Zahn fühlt« und »multiple Höhepunkte« verspricht. Schließlich sei der Satisfier pro 2020 in den Ausführungen Andi, Marko oder Jochen ein Wellnessprodukt und dafür da, Wünsche, Begierden und Sehnsüchte zu erfüllen. Angesetzt war die Premiere von »Satisfier« bereits für den April. Da die neuen Hygiene- und Abstandsregeln nur eine begrenzte Publikumszahl gestatten, ist dringend empfohlen, sich vorzeitig anzumelden. Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass hier ein Dauerlutscher entsteht. gt Termine: 18. September, 20 Uhr www.landungsbruecken.org
neue Kommunen als Mitglieder. Neu geförderte Projekte sind unter anderen Sartres »Die Fliegen« (bis 6. September, Sommertheater Nerotal, Wiesbaden) und Strawinskys »Die Geschichte vom Toten Soldaten« (23. Oktober – 10. November in der Volksbühne im Großen Hirschgraben). kulturfonds-frm.de
>> Nicht mehr nur LeuchtturmProjekte: Der Kulturfonds FrankfurtRheinMain ist längst auch einer der wichtigsten Förderer der freien Szene-Theater. Mit Offenbach, Vilbel und Oestrich-Winkel meldet er drei
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Alles in strengster Ordnung
© Katja Kämmerer, Profikollektion
Volksbühne im Hirschgraben zeigt Samuel Becketts »Spiel« Zeitgemäßer geht es nicht. In Becketts Dreiecks-Geschichte »Spiel« ist der Handlungsspielraum der teilnehmenden Personen streng formal fixiert. Zwar befinden sie sich in einer Situation zwischen Leben und Tod, doch ist ihr Verhältnis zueinander im korrekten Abstand von 1,50 m auf der Bühne wie festgenagelt. Nicht anders ergeht es den Zuschauern: Fröhliches Miteinander sei da ausgeschlossen, kündigt die Volksbühne zu ihrer nunmehr schon zweiten Wiedereröffnung im ersten Jahr »virtuoses Endzeittheater mit archaischen theatralischen Elementen: Mimik Sprache, Licht. Und Witz« an. Unter der Regie von Michael Quast fügen sich Barbara Englert, Lucie Mackert und Sebastian Klein ihrem Rollenschicksal. gt Termine: 17., 19., 25. September, 19.30 Uhr; 27. September, 18 Uhr www.volksbuehne.net
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Gegen das Vergessen Michael Quast © Dominik Reichenbach
StudioNaxos & Theater Willy Praml: Themenwoche zur NS-Geschichte der Naxoshalle Von der jüdischen Familie Pfungst 1906/07 für die Produktion von Schleifmaschinen erbaut spiegelt die Geschichte der Frankfurter Naxoshalle das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts wider: enteignet und arisiert wurde die als »kriegswichtiger Betrieb« fungierende Fabrik durch Zwangsarbeit von mehrheitlich weiblichen Gefangenen aus Osteuropa betrieben. Ursprünglich für Mai anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz (8. Mai) sowie der 40-jährigen Städtepartnerschaft von Frankfurt und Tel Aviv geplant, richten die beiden die Naxoshalle heute bespielenden Theatergruppen stiudioNAXOS und Theater Willy Praml jetzt vom 26. September bis 1. Oktober die Themenwoche »Gegen das Vergessen« aus. Über Symposien, Vorträge. Malte Rauchs Film »Rollbahn«, Konzerte, eine Ausstellung und Stadtrundgänge hinaus werden in der Naxoshalle auch Theaterstücke gezeigt. Die Neuproduktion »P« des Theaters Willy Praml versteht sich als szenisches Denkmal, das den mit einem für polnisch stehenden P sichtbar stigmatisierten Zwangsarbeiter*innen in Deutschland gewidmet ist. Unter der Regie von Michael Weber mit Hannah Bröder, Birgit Heuser und Anna Staab.
Die Theaterperformance »Widerhall« gilt dem Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963/64. Von heutigen Sichtweisen und Fragen ausgehend steht unter der Verwendung von originalen Tonbandmitschnitten die Konfrontation von Angeklagten und Zeugen im Zentrum der von Marie Schwesinger inszenierten Arbeit. Mit dabei: Loriana Casagrade (Kostüme, Bühne), Camilo Bornstein (Komposition/Sound) und Marlene-Sophie Haagen (Performance). Die performative Installation »Gespenster der Arbeit« der Gruppe profikollektion setzt mit Klang und Licht sowie zehn Darsteller*innen die begehbaren Orte aus den Erinnerungen der Zeitzeugin Naxoshalle in Szene. gt
Termine: »P«: 26. September–1. Oktober, jeweils 18 Uhr »Widerhall«: 26.–30. September, jeweils 19 Uhr »Gespenster der Arbeit«: 26. September–1. Oktober + 3. Oktober, jeweils ab 21 Uhr Das komplette Programm: www.studionaxos.de
Theater
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Theater
© Eugen Sommer
Ohne Ringelpiez mit Anfassen Staatstheater Mainz: K.D. Schmidts wunderbare »Tage des Verrats« Neben Wiesbaden mit einer spektakulären Beckett-Trilogie realisierte das innovationsfreudige Staatstheater in Mainz als eine der ersten deutschen Bühnen mit »Tage des Verrats« Corona-taugliches Theater. Wenig verwunderlich war es deshalb, dass der erste Blick der Kritik, aber auch des im Kleinen Haus in Wohnzimmergemütlichkeit auf Sofas und Sesseln drapierten Publikums, den Abstandsregeln und ihrer Bewältigung auf der Bühne galt. Viel erstaunlicher dagegen, wie schnell dies vergessen war. Der als Film »The Ides of March« bekannt gewordene und 2008 erstmals aufgeführte Politthriller mit dem O-Titel »Farragut North« von Beau Willimon thrillt auch unter Covid19-Rules von der ersten Minute an. Dank starker Schauspieler, dank einer schnörkellosen Regie von K.D. Schmidt und auch dank einer top-aktuellen Thematik. Schließlich herrscht Wahlkampf in den USA und hinter den Kulissen tobt ein schmutziges Spiel um die Macht. Julian von Hansemann spielt den selbstbewussten jungen PR-Manager Stephen Bellamy, der drauf und dran ist, einen Außenseiter bei den US-amerikanischen Vorwahlen auf den Kandidatenstuhl der Demokraten zu hieven. Doch ein wenig zu selbstbewusst und -verliebt, ein wenig zu idealistisch und ein wenig zu empfänglich für die Praktikantin Molly (Elena Berthold) aus dem
Wahlkampfteam, was auch ohne Ringelpiez mit Anfassen prächtig prickelt, wird der PR-Darling nach allen Regeln des Schweinesystems ausgehebelt. Martin Hermann gibt den scheinbar integren Lobbyisten des Gegners, aber auch Klaus Köhler ist als ausgebuffter Politprofi nur ein vermeintlicher Freund Stevens. Hannah von Peinen weiß ihre ausgefuchste Journalistin einmal mehr zum Erlebnis zu machen und auch Burak Uzuncimen, den wir von der Theaterquarantäne (Darmstadt ) und aus den Landungsbrücken kennen, bleibt als unterwürfiger Handlanger nicht, was er scheint, sodass wir am Ende ganz mit Bertholds wunderbarer Molly fühlen, der einzig ehrlichen Figur. Und trotz des großartigen Spiels fällt die Hauptrolle doch der Bühne von Thomas Drescher zu, über die sich drei schräg hochsteigende Rampen ziehen, bestückt mit weißen Karosserien von Amischlitten. Das ist hochfunktional, wäre es Musik, könnte man an perfekt durchkomponierten Cool Jazz denken, der jedem und jeder Platz zur Entfaltung lässt. So gut, so packend, so überzeugend, dass man es einen Glücksfall nennen kann. gt Termine: 5., 14., 15. September, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
© Andreas Etter
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Mehr Schippenstil als Chippendale Burgfestspiele Bad Vilbel zelebrieren Corona-kompatibel »Ladies Night« Das Publikum verzeiht den Vilbeler Theatermöglichmachern gerne und am Ende sogar mit einer in Standing Ovations gipfelnden Begeisterung: die doch schmale Besetzung des Stücks »Ladies Night« (mit lediglich fünf auf Abstand spielenden Darstellern), und das spartanische Bühnenbild (ein drehbarer klobiger Rahmen, der von der einen Seite als Plakatwand auf einem Parkplatz fungiert und von der anderen als Showbühne). Wie auch anders?! Auf die Schnelle in knapp vier Wochen nur produziert! Zur Freude aller: Denn zusammen mit Ron Hutchinsons »Vom Winde verweht«-Persiflage »Mondlicht und Magnolien« – die uns leider entgangen ist – hält das Musiktheater »Ladies Night« die bruchlose Tradition der ursprünglich schon abgesagten Bad Vilbeler Burgfestspiele am Leben. »Ladies Night« wird in Bad Vilbel unter der Regie von Christian H. Voss gegeben, nach einem Stück der Neuseeländer Anthony McCarten und Stephen Sinclair über arbeitslose Grubenarbeiter, die mit einer Striptease-Show zu Geld zu kommen versuchen. Bekannt wurde die Komödie auch bei uns durch den Film »The Full Monty« (Ganz oder gar nicht), der die Handlung ins englische Stahl-Mekka Sheffield verlegte, und durch die vielgespielte Musical-Version von Sinclair und McCarten, die zuletzt in der Region im Fritz Rémond Theater und im English Theatre zu sehen war – und nicht zu verwechseln ist mit dem ebenfalls hier schon von Voss inszenierten Plagiat »Ganze Kerle«. Sie haben 20, 30, 40 und 50 Jahre auf dem Buckel und sind extrem unterschiedlich: der großmäulige
Rocker (Raphael Köb), der stotternde Schwule (Lukas Schwedeck), der abgewrackte Oldie (Volker Weidlich) und ein Moppel (Theodor Reichardt). Gemeinsam ist ihnen die Arbeitslosigkeit. Sie haben kein Geld, dafür aber Beziehungsprobleme, jeder auf seine Art, und sie saufen – ganz normale Männer. Etwa euphemistisch betrachtet handelt die Geschichte von der zerstörenden Gewalt der Arbeitslosigkeit, von der Kraft der Arbeitersolidarität und dem brachliegenden Potenzial eines jeden Individuums. Serviert wird sie als schreiend schräge Verwandlung von vier herrlich tumben Proleten in die »Fantastic Four« – unter der Knute von Sonja Hermanns herzig-resoluter Tanzlehrerin. Es gleicht zwar nicht ganz der Metamorphose der Raupe zum Schmetterling und ist mehr Schippen-Stil als Chippendale – aber eine verblüffende Befreiung der vier Charaktere aber erleben wir da schon. Das Quartett beeindruckt mit einem knappen Dutzend mitreißender Show- und Tanzeinlagen zu einer Hit-Serie, die von Abbas »Dancing Queen« über Tom Jones »Sex Bomb« bis zu Joe Cockers »You can leave your hat on« reicht. GuteLaune-Theater für jede Witterung, bedingungslos empfohlen. Unter immerhin noch 200 Gästen kommt auch auf den Rängen die Stimmung nicht zu kurz. Winnie Geipert Termine »Ladies Night«: 31. August–7. Sept., 20.15 Uhr; außer So. 6. Sept., 18:15 Uhr Termine »Mondlicht«: 8.–12. September, 20:15 Uhr; 13. September, 18:15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de
Theater
Die Toten zum Leben erwecken Theater Willy Praml eröffnet die Corona-Saison mit »Antigone« © Christian Schuller
© Paula Kern
Wo hat der Staat, und wo hat das Individuum das Sagen? Der Konflikt der Ödipus-Tochter Antigone, die ihren Bruder beerdigen will, mit dem Nachfolger ihres Vaters auf Thebens Königsthron, der diesen als Feind ächtet, bleibt beispielhaft bis in die Gegenwart und sollte gerade darum für den Neustart des Theaters Willy Praml in die Saison 1 des mutmaßlichen Corona-Zeitalters gewählt worden sein. Präsentiert wird »Antigone« von Sophokles in der Nachdichtung Hölderlins, die Martin Walser und sein Schwiegersohn Edgar Selge 1980 für das moderne Theater sprachbearbeitet haben. Ein Jahr vor der Überweisung in den Tübinger Turm entstanden, war Hölderlins, heute als Meisterwerk erkanntes, sprachgewaltiges Werk für seine Zeitgenossen Goethe, Schiller & Co. nur ein Beleg des geistigen Zerfalls des Dichters. An Wortmächtigkeit steht die Ankündigung von Hölderlins »Bocksgesang nach Sophokles« dem Vorbild indes kaum nach, wobei man durch Nachschlagen lernt, dass Bocksgesang nicht mehr als die buchstäbliche Übersetzung von Tragödie meint. »Das Stück beginnt mit einem Schlachtfeld«, hebt das Theater Willy Praml an. Und weiter: »Wir schicken einen Künstler auf das Schlachtfeld, einen Dichter, einen Sänger, einen Musiker, einen Hölderlin, kurz einen Narren. Einen, der nicht die Waffe erhebt, sondern den Violinbogen, auf dass er die Toten zum Leben erwecke. Sie dürfen noch einmal leben – für die Dauer eines Theaterabends. All die Toten dürfen noch einmal auferstehen, aber nicht für immer, nur für die
Yallah! Wahrlich kein Spaziergang Die Theaterperipherie eröffnet ihre Saison mit einer antirassistischen Performance Dauer der »Antigone«. Statt an der Sonne zu verwesen und ein Fraß der Vögel und Hunde zu werden, dürfen sie noch einmal leben. Und ein Stück spielen, das von der Würde der Toten handelt, von der Präsenz des Totenreichs, von der kurzen Zeit des Lebens und der langen, langen Zeit des Nicht-Lebens«. Inszeniert wird das Stück von Willy Praml und Michael Weber, klassisch antik mit Masken auf Stöcken (Kostüme Paula Kern) treten Reinhold Behling, Hannah Bröder, Jakob Gail, Muawia Harb, Birgit Heuser, Sam Michelson, Willy Praml und Anna Staab auf die Bühne, um das zu tun, »was die Politik, die Medizin, die Lebensmittelläden, die Verwaltungen, die Bürger und selbst die Kirchen nicht können, was aber das Theater kann: die Toten erwecken«. Winnie Geipert Termine: 28.–30.8., 4.–6., 11.–13., 18.–20.9., 2.–4.10.; Fr., Sa., 20 Uhr, So.,18 Uhr www.theater-willypraml.de
Wie das ist, wenn man sich bewegt in der Stadt, auf den Straßen für Andersfarbige. Ist man bewegt, oder wird man bewegt? Von den Erwartungen, von den Ängsten, mit denen man umgehen muss, weil sie nicht umgangen werden können sind? »moved. Bewegt. déplacé. (K) ein Spaziergang in Schwarzweiß« heißt die als antirassistische Performance im öffentlichen Raum konzipierte Inszenierung des theaterperipherie-Ensembles, die Ende August beim Implantieren-Festival zur Premiere stand. Allerdings wurde daraus nichts, bewiesen doch bereits die Proben dazu in der Frankenallee die unbedingte Relevanz dieser Arbeit in einer Weise, die allen Teilnehmer*innen eine Fortführung unmöglich machten, nachdem die beiden Performer Benjamin Cromme und Léa Zahef, aber auch Mitglieder des Regieteams um Mirrianne Mahn und Hannah Schassner einzig aufgrund Ihrer Hautfarbe von Passanten bespuckt und angepöbelt wurden.
Die Performance kommt nun erst zur Spielzeiteröffnung 2020/21 am 6. September im Titania und auf der Leipziger Straße (ab 15 Uhr) zu ihrer Premiere. Im Anschluss an die Aufführung lädt das Ensemble zu Gesprächen mit dem Team des Stücks ein – und natürlich gibt es neben Snacks, Getränken und Musik auch einen Ausblick auf die anstehenden Aufführungen. Etwa am 20. September, wenn um 17 Uhr das Stück »Sieht man was?« in Neubesetzung wiederaufgenommen wird. Die nächste Premiere kommt bestimmt, nur dauert es noch was. »Beshir im Blätterwald« startet am 22. Oktober um 19.30 Uhr. gt Termin: 6. September www.theaterperipherie.de
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Theater
Premieren im September Frankfurt n n n Theater
Atmen
von Duncan Macmillan Inszenierung: Jürgen Beck-Rebholz. Bühne: Gerd Friedrich. Mit Moritz Buch und Jana Saxler Freies Schauspiel Ensemble, 19.(Premiere), 25.-27.9.2020, 20 Uhr www.freiesschauspiel.de n n n Theater
Beziehungsweise
Hintergründige Komik mit Sketchen und Liedern von Kurt Tucholsky und Karl Valentin
Interkulturelle Bühne, 12.9.2020, 20 Uhr (Premiere); 13.9.2020, 17 Uhr www.interkulturelle-buehne.de n n n Theater
Deutschland 2020. Ein Wintermärchen Eine Heine-Skizze Klassenzimmerstück ab 14 Jahren Regie: Regina Wenig
Box im Schauspiel, 20.9.2020, 16 Uhr www.schauspielfrankfurt.de n n n Theater
Extrawurst
Von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob Regie: Thomas Weber-Schallauer. Mit Silvia Maleen, Giovanni Arvaneh, Pascal Simon Grote, Christopher Krieg und Lutz Reichert
n n n Theater
n n n Theater
Sommersprossen - oder die Verwunderung des Menschseins
Women in Sound - Buy little buy less buy nothing at all
poetisches Musiktheater Text und Inszenierung: Helen Körte. Mit Katrin Schyns, Venera Dik, Elena Thimmel, Myriam Tancredi u.a. Ensemble 9. November (E9N)
Gallus Theater, 24.(Premiere), 25.+26.9.2020, 20 Uhr; 27.9.2020, 19 Uhr www.gallustheater.de n n n Theater
Spiel
von Samuel Beckett Regie und Ausstattung: Michael Quast. Mit Barbara Englert, Lucie Mackert, Sebastian Klein Fliegenden Volksbühne, 17.(Premiere), 19.+25.9.2020, 19.30 Uhr; 27.9.2020, 18 Uhr www.volksbuehne.net n n n Theater
Sticks . eine Stückentwicklung
Leben des Galilei
von Bertholt Brecht. Megalomania Theatergruppe Theater Megalomania, 6.(Premiere), 13.9.2020, 18 Uhr; 11.9.2020, 19 Uhr www.megalomania-theater.de n n n Theater
Mansplaining / Im Spiegel ein Kleid der Faschisten (Double)
eine Lecture-Performance von und mit Marcel Nascimento / Solotanzperformance von Miriam Michel Landungsbrücken, 4.9.2020, 20+21.30 Uhr www.landungsbruecken.org
moved. Bewegt. déplacé. (K)ein Spaziergang in SchwarzweiSS Regie: Mirrianne Mahn & Hannah Schassner Mit Benjamin Cromme & Léa Zehaf Anschließend Spielzeiteröffnung theaterperipherie, 6.9.2020, 15 Uhr(Premiere); 26.9.2020, 17+19 Uhr; 27.9.2020, 11+15 Uhr www.theaterperipherie.de n n n Theater
P
Konzept und Regie: Michael Weber. Mit Hannah Bröder, Birgit Heuser, Anna Staab »Themenwoche gegen das Vergessen. Die Naxoshalle im Nationalsozialismus« Theater Willy Praml, 26.(Premiere), 27., 28.+30.9.2020; 1.10.2020, 18 Uhr www.studionaxos.de n n n Theater
Satisfier
von Kortmann&Konsorten Regie: Sarah Kortmann. Mit Andreas Jahncke, Jochen Döring, Sven Marko Schmidt Landungsbrücken, 18.9.2020, 20 Uhr www.landungsbruecken.org
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Gallus Theater, 11.(Premiere)+12.9.2020, 19 Uhr. www.gallustheater.de
Darmstadt n n n Theater
Der Idiot
n n n Theater
The last five years
von Pierre Carlet de Marivaux und Sarah Kane Regie und Bühne: Robert Borgmann. Mit Marta Kizyma, Heiko Raulin, Samuel Simon, Laura Sundermann Bockenheimer Depot, 12.9.2020, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
Switzerland - Der Fall Patricia Highsmith
English Theatre, 4.9.(Premiere)-8.11.2020, Di.Sa., 19.30 Uhr; So., 18 Uhr www.english-theatre.de
Staatstheater, 5.9.2020, 19.30 Uhr(Premiere); 13.9.2020, 18 Uhr; 20.9.2020, 16 Uhr; 26.9.2020, 19 Uhr. www.staatstheater-darmstadt.de
Musical von Jason Robert Brown / in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln Musikalische Leitung: Michael Nündel. Regie: Till Kleine-Möller. Mit Maxine Kazis, Thomas Hohler Staatstheater, 25.(Premiere)+ 26.9.2020, 20 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
Mainz n n n Theater
Die bitteren Tränen der Petra von Kant
Vergissmeinicht
von Rainer Werner Fassbinder Inszenierung: Pauline Beaulieu. Mit Anna Steffens, Sarah Lamesch, Kristina Gorjanowa u.a.
Landungsbrücken, 10.(Premiere)+11.9.2020, 20 Uhr www.landungsbruecken.org
n n n Theater
n n n Tanz
Kooperation von Vlasova/Pawlica m. Landungsbrücken Frankfurt, KinderTheaterHaus Hannover u. Evangelische Emmaus Gemeinde Düsseldorf
n n n Theater
Vom Himmel durch die Welt zur Hölle
Regie: Sascha Weipert. Mit Matthias Hock, Eric Lenke, Stephan Müller, Yvonne Rennert, Luise Schlingmann u.a. teAtrum 7 Gallus Theater, 18.(Premiere)+19.9.2020, 20 Uhr. www.gallustheater.de
Staatstheater, 11.(Premiere), 12.+21.9.2020, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Herr Lehmann
nach dem Roman von Sven Regener Inszenierung: Jule Kracht. Mit Vincent Doddema, Klaus Köhler, Hannah von Peinen, Denis Larisch u.a. Staatstheater, 12.(Premiere), 17., 22.+23.9.2020, 19.30 Uhr; 13.+27.9.2020, 18 Uhr www.staatsheater-mainz.com
Wiesbaden
n n n Theater
Was ihr wollt n n n Theater
»Abend der jungen Choreografie 2020«
Streit:Gier
A psychological thriller on Patricia Highsmith by Joanna Murray-Smith. Director: Tom Littler
n n n Theater
Zukunft Tanzt
n n n Theater
Frankfurter Autoren Theater, 29.8.(Premiere), 4.+19.9.2020, 20 Uhr; 6.+20.9.2020, 18 Uhr www.fat-web.de
n n n Theater
Theater Willy Praml, 26.(Premiere), 27., 28.+30.9.2020; 1.+3.10.2020, 21 Uhr www.studionaxos.de
n n n Tanz
nach dem Roman von Fjodor M. Dostojewskij Regie: Andreas Merz-Raykov. Mit Jessica Higgins, Daniel Scholz, Marielle Layher, Ulrich Hoppe, Karin Klein u.a.
n n n Theater
von profikollektion Von und mit Ana Clara Montenegro, Julia Mihály, René Alejandro Huari Mateus u.a. »Themenwoche gegen das Vergessen. Die Naxoshalle im Nationalsozialismus«
Gallus Theater, 3.(Premiere), 4.+5.9.2020, 20 Uhr. www.gallustheater.de
Von Adrian Scherschel Regie: beatnik. Mit Elisabeth Krenzien
Fritz Rémond Theater, 8.10.-18.10.2020, Di.Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr; 3.10.2020 auch 16 Uhr www.fritzremond.de
Gespenster der Arbeit
von Claire Dowie. Regie: Regina Busch. Mit Randi Rettel, Karla Hennersdorf, Katharina Olt, Laila Gerhardt Daedalus Company
von William Shakespeare Regie: Hans-Peter Speicher. Mit Stefan Heidelberg, Ivan Ddamurlina, Christian Zell, Marco Sprinz u.a. Internationales Theater, 12.9.2020, 20 Uhr (Premiere); 13.9.2020, 18 Uhr www.internationales-theater.de n n n Theater
Widerhall
von Bornstein / Casagrande / Haagen / Schwesinger »Themenwoche gegen das Vergessen. Die Naxoshalle im Nationalsozialismus« Theater Willy Praml, 26.(Premiere), 27., 28.+30.9.2020, 19 Uhr www.studionaxos.de n n n Theater
Wie es euch gefällt
von William Shakespeare Regie: David Bösch. Mit Peter Schröder, Karsten Riedel, Sebastian Reiß, Sarah Grunert, Agnes Kammerer u.a. Schauspielhaus, 11.9.2020, 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
n n n Theater
Figaro lässt sich scheiden
Nach Ödön von Horváth Inszenierung: Alexander Olbrich. Mit Lina Habicht, Lena Hilsdorf, Christoph Kohlbacher, Lukas Schrenk Staatstheater, 15.(Premiere), 17., 24.+26.9.20, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de n n n Bunte Bühne
Frankenstein Junior
Musical von Mel Brooks & Thomas Meehan Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth - ab 12 Jahren
Staatstheater, 25.(Premiere)+26.9.2020, 19.30 Uhr. www.staatstheater-wiesbaden.de n n n Theater
Die Küste Utopias: Aufbruch
Von Tom Stoppard - Erster Teil Inszenierung: Henriette Hörnigk. Mit Uwe Kraus, Christina Tzatzaraki, Paul Simon, Lena Hilsdorf u.a. Staatstheater, 8.(Premiere), 16.+30.9.2020, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
MUSEEN Filature« in Mülhausen und dem Comic-Festival von L’Angloueme. Man muss schon herantreten, um das Wer, Was und Wann zu erfahren, aber das ist hier eh nicht von Belang. Eim Ensemble wirken sie wie ein leuchtendes, luftiges Bild aus Lettern, Zeichen und Fotografien. Und dann schweben in poppigem Bunt zwölf großflächige geschwungene Schriftzüge aus dem Wort »Relax«, das für einen Club steht, wie leichte Wolken im Raum und lassen uns ein launiges Bad im Himmel assoziieren. Ganz entspannt , wie ging das noch? Ach ja: im Hier und Jetzt. © Wolfgang Günzel/mak
Typenmantra am Schriftenhimmel
Lorenz Gatt Bis 3. Januar 2021: Do. – So. 10 – 18 Uhr, Mi. 10 – 20 Uhr www.museumangewandtekunst.de
Museum Angewandte Kunst zeigt Anette Lenz Grafik-Schau »à propos« Es ist nicht die erste Ausstellung, die den Besucherfahrstuhl im Museum Angewandte Kunst bespielt. Nach Stefan Sagmeister, der für seine Happy-Show den Hin-undher-Mechanismus für eine in jedem Sinne einführendes Sex-Comic nutzte, integriert nun seine DesignKollegin Anette Lenz die Aufzugtür im 1. Stock in das Besuchskonzept für »à propos«. Lust, das Gefährt zu nutzen, macht der Blick auf das massiv herabstürzende Nass jedenfalls nicht. Braucht es auch nicht, zumal wir nicht ganz schlau werden aus der Idee. Schließlich nutzt Lenz mit ihren Kuratoren Peter Zizka und MAK-Chef Matthias Wagner K auch die lange Aufgangsrampe für eine wesentlich »typ«ischere Arbeit ihrer Letteratur. »ICH BIN EIN TEIL DES GROSSEN GANZEN UND DAS GROSSE GANZE IST EIN TEIL VON MIR« entziffern wir längs der Wand auf einem mehrfach geknickten Falzband. Die Botschaft klingt zwar etwas schamanisch, präsentiert sich aber mit Ecken und Kanten. Ihr Handwerk hat die Designerin in München gelernt, von wo sie nach dem Studium und ersten Arbeiten 1989 in Paris zu den AvantgardeDesignern der legendären Gruppe Grapus stieß, der nichts verpönter war als Werbung. Seit 1990 führt sie ein eigenes Atelier an der Seine und arbeitet vornehmlich für kulturelle und soziale Institutionen. Die erste Anette Lenz gewidmete Einzelausstellung in Deutschland ist gewiss auch corona-bedingt als durchgängiger Parcours über drei weite Räume angelegt. versteht sich aber auch im Dialog mit den Spezifika des Richrd-Meier-Bau. Erklärende Schildchen sucht man ver-
gebens: Die Schau will als Ganzes, als Einheit gesehen werden. Zu Lesen gibt es freilich genug auf den Plakaten und Schriftbildern, die hier die Wände bedecken oder auch mal als Mobiles von der Decke hängen. Trotz der starken Einbindung von Film, Licht und Sound bezieht sich Anette Lenz ganz wesentlich auf die Schrift. Oben angekommen tauchen Besucher in eine Ambient-Klangwolke ein. Ein langgezogener, dreimal wiederholter Schriftzug »REPETITION!« umsäumt einen deckenhohen umgehbaren Raumteiler, die hohen Buchstaben muten wie GiacomettiFiguren in einer vorpandemischen Warteschlange oder beim tibetischen Gebetsmühlen-Ritual an. Man könne das beim Umkreisen wie ein Mantra lesen, hat Lenz zur Eröffnung gesagt. Doch eine Schamanin? Jedenfalls hat das einen schönen Witz. Rundum, wiewohl hier nix rund ist, zieren lange Bahnen mit akkurat gesetzen Symbolen, Formen und Zeichen aus dem Werkstattarsenal die Wände. In der Mitte, frei hängend, hängen vier Plakate mit wirren Krakseln. Ach ja, die in Blau gekleidete Wand, ist noch zu bemerken, die dem Raum durch das gedämpft hereinfließende Fensterlicht eine Intimität verleiht, die den sonst üblichen Lichtfluten im Meir‘schen Weiß na, sagen wir: eine Nase dreht. Dann aber kommen wir an im »Centre chorégraphique national du Havre Haute-Normandie« an, dem Tanztempel »Le Phare« in Le Havre, im Original eine alte Lagerhalle am alten Hafen der nordfranzösischen Stadt. Eine mit Wärmebildkamera gefilmte schemenhafteTanzper-
formance empfängt uns. Man fühlt sich im Club. Die anderen Wände des Carrés sind mit Spielplänen und Postern tapeziert: vom TanzfestivaPharenheit, dem Kulturzentrum »La
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Die Kunst in Zeiten von Corona ... Der Skulpturenpark in Eschborn-Niederhöchstadt bietet beeindruckende Kunst im öffentlichen Raum
Schulen, Theater, Museen geschlossen. Trotzdem findet Kunst statt. So manche Kunstmacher sind erfinderisch. Sie zeigen ihre Kunst auf diversen Social-Media-Kanälen. Virtuelle Rundgänge durch menschenleere Ausstellungen, Livegespräche mit Künstlern auf einschlägigen Plattformen etc. Dabei lässt sich bildende Kunst in Zeiten von Corona durchaus auch analog entdecken. Zum Beispiel im Skulpturenpark EschbornNiederhöchstadt.
Skulptur Winkel © Sammlung Reifferscheid Presse
Im Jahr 2010 von der Garten- und Landschaftsarchitektin Hildegunde Henrich gestaltet, ist hier zwischen den Silhouetten der Frankfurter Skyline und dem Taunus im Laufe der Jahre ein unverwechselbarer Ort entstanden. Eine großzügige Parkanlage mit Rasen- und Wiesenflächen ermöglicht dem Besucher – ohne Mundschutz und mit genügend vorhandenem Abstand – Kunst unter freiem Himmel zu genießen, in die Welt der dreidimensionalen Kunst einzutauchen und gleichzeitig einen Dialog mit der Natur zu führen. Unter dem Motto Kunst im öffentlichen Raum finden hier wie im gesamten Stadtgebiet von Eschborn und Niederhöchstadt dauerhaft erworbene Werke internationaler wie auch regionaler Kunstschaffender ihren Platz. Erstlingswerk war die Skulpturengruppe »Das Versprechen« des Bildhauers Stephan Gruber. Aus
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massiven, überdimensionalen Eichenstämmen arbeitete er mit der Kettensäge menschliche Figuren heraus. Im Jahr 2012 wurde der von dem Künstlerpaar Livia Kubach und Michael Kropp geschaffene »Stein des Lichts« aufgestellt. Und die im Rahmen der Blickachsen 9 aufgestellte Skulptur »Untitled (Installation #56)« der niederländischen Künstlerin Hanneke Beaumont ist seit 2013 im Park beheimatet. Zwei lebensgroße Figuren, die auf voneinander abgewandten Bänken sitzen. Seit 2016 ist die Skulptur »Inside« des Berliner Bildhauers Axel Anklam Teil des Skulpturenparks. Ein organisches, schwingendes Gebilde aus Edelstahl und Edelstahlnetzen, von Licht und Raum durchdrungen. Während der Blickachsen 11 im Jahr 2017 avancierte die dreiteilige Skulpturengruppe »A & E Monkey« von Laura Ford zum Publikumsliebling: Auf
einer Mauer thronend überblicken die bekannten drei Affen den Park. Arm, Kopf und Bein jeder Figur ist hier bandagiert. Symbole für Armut und Obdachlosigkeit, Verletzung, Gewalt und Krieg, so die Interpretation der Künstlerin. 2018 kaufte die Stadt die Skulpturengruppe »Die Schlucht« der Leipziger Bildhauerin Dana Meyer: Voller Dynamik springen Antilopen aus Stahl durch die Landschaft. Temporäre Sommerausstellungen ergänzen die dauerhaft installierten Werke. In diesem Jahr sind es Arbeiten aus »Bricks and Stones« der beiden deutschen Bildhauer Reiner Seliger und Thomas Reifferscheid. Reiner Seliger zeigt im Skulpturenpark und in der Galerie im Rathaus seine außergewöhnlichen, Ziegelsteinskulpturen: abstrakte geometrische Formen wie Kegel und Kugeln unterschiedlicher Größen. Die architektonisch anmutenden Formen zeigen eine starke physische wie auch meditative Präsenz. Sie sollen Stimmigkeit mit der Landschaft und dem Raum erzielen. All seine Werke entstehen aus Bruchmaterialen, wie hier aus Ziegeln, andernorts aus Marmor, Kreide, Glas und Acryl. Reiner Seliger interessiert der natürliche Charakter des Materials, das zugleich Bedeutungsträger für die von ihm beabsichtigte Botschaft ist. Die Arbeiten des 1943 im schlesischen Löwenberg geborenen Künstlers, der in Freiburg und Castello di Montefioralle (Toskana) lebt und arbeitet, sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen deutschlandweit und international vertreten. Thomas Reifferscheid bearbeitet harte Gesteine wie Basalt, Granit und Gneis. Er liebt die Auseinandersetzung mit seinem Gegenüber, dem Widerstand, den das Material leistet. Es kommt ihm nicht auf das
Umsetzen von fertigen Ideen und Konzepten an. Wichtiger ist ihm das Hören, Wahrnehmen und Freilegen dessen, was im Material und der jeweiligen Situation verborgen ist. »Ich arbeite mich ab an dem Gestein, bin immer auf der Suche nach dem Kern und dem Verborgenen, einer sinnlichen Erlösung«, offenbart der Künstler. Seine Skulpturen erinnern zwar an architektonische Themen und Formen wie Tor, Säule und Kubus, doch sie entstehen immer als Ausdruck einer Poesie, die sich aus Struktur, Farbigkeit des Steins, konvexer und konkaver Kommunikation miteinander, Licht, Schatten und Durchblicken sowie dem jeweiligen Standort bildet. 1962 in Bochum geboren, lebt und arbeitet Thomas Reifferscheid in Köln und Berlin. Seine Skulpturen schmücken inzwischen öffentliche Räume in Deutschland und Europa. Posthum sei dem berühmten britischen Bildhauer Henry Moore und dem deutschen Architekten und Gründer des Bauhauses Walter Gropius gedankt! Sie präsentierten bereits in den 1950er Jahren moderne Kunst im Freien. Denn die monumentalen Skulpturen forderten mehr Raum. Auch ihre beeindruckende Wirkung in Verbindung mit Topografie und Vegetation überzeugte. Landschaft wurde somit zur Inspirationsquelle für Künstler und gleichzeitig ein Ort für Kunst und Natur, für kulturelle Veranstaltungen und ein Ort für Erholung und Muße. So auch der Skulpturenpark Eschborn-Niederhöchstadt nahe Frankfurt am Main. Anne Kaben täglich geöffnet, freizugänglich Ausstellung »Bricks and Stones« bis 11. Oktober 2020 www.eschborn.de
MUSEEN
© Disney Enterprises Inc.
Der Stummfilm war nie lautlos, und es gab natürlich in den frühen Tagen der Filmgeschichte auch Zeichentrickfilme mit Klavier- oder gar Orchesterbegleitung. Doch erst als es gelang, den gezeichneten Figuren eine Stimme und den Aktionen auf der Leinwand punktgenaue Geräusche zu geben, begann der Siegeszug des Zeichentrick- oder – wie wir heute sagen – des Animationsfilms. Insofern war es eine gute Idee, sich mit einer Ausstellung dem Ton in den Disneyfilmen zu widmen. Denn speziell Walt Disney hat mit der Erfindung des Lichttons, der auf dem Zelluloidstreifen direkt neben die Bildern kopiert wurde, den Zeichentrickfilm zu einer grandiosen Blüte verholfen. Schon sein erster Tonfilm »Steamboat Willie« (USA 1928, R: Walt Disney u. Ub Iwerks) kann als wegweisend gelten. Ein kleiner, sehr sehenswerter früher Tonfilm von Max Fleischer, einem weiteren Pionier des Trickfilms, ist im ersten Raum zu sehen. Da kann man auf lustige Art erfahren, wie der Ton zum Bild kommt. Aber zurück zu Walt Disney, der es wie kein anderer verstand, eigene Ideen und besonders auch die seiner Mitarbeiter zusammenzubringen und daraus populäre Filmen mit unvergessenen Figuren zu entwickeln. Er hat schließlich eine Marke geschaffen, die bis heute zu den großen amerikanischen Unterhaltungskonzernen zählt. Die Ausstellung umfasst die Zeit von 1928 bis 1967 (im Dezember 1966 ist Walter Elias Disney gestorben), und fußt auf »How Walt Disney Animation Is Made«, einer
Der Ton macht die Musik Das Deutsche Filmmuseum widmet sich dem »Sound of Disney«
Bis 10. Januar 2021: Di. – So. 10 – 18 Uhr, eine Filmreihe begleitet die Ausstellung im Kino des Hauses. www.dff.film
großen, um die Welt gewanderten Schau, die einen Blick in die Disney-Studios bot. Das Münchner Filmmuseum durfte 1963 die Exponate behalten und hat sie jetzt den Frankfurtern zur Verfügung gestellt. Nun kann die Entwicklung des Studios besichtigt werden. Von den Anfängen in den 30er Jahren, als in zwei Cartoon-Reihen die Disney Künstler/innen die Synchronisation von Musik, Sprache und Toneffekten mit der Animation perfektionierten. Nach Walt Disneys Vorstellung sollte bei den Micky Maus Cartoons die animierte Handlung den Takt vorgeben, während bei den »Silly Symphonies« die Musik die Handlung bestimmte. Perfekte Abstimmung der Musik auf die Filmhandlung kennzeichnet beide Reihen. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen die großen abendfüllenden Animationsfilme von »Schneewittchen und die sieben Zwerge« bis zum »Dschungelbuch«, denen große Wände gewidmet sind. Und zu jedem Werk sind die wichtigen Songs und Musiken zu hören, die sich tatsächlich in vielen Fällen mehr eingeprägt haben, als man geglaubt hat. Natürlich fehlt auch »Fantasia« nicht, jener Höhepunkt der visualisierten Musik, der zwischen Kitsch und Kunst ›the art of Disney‹ auf den Punkt bringt. Claus Wecker
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MUSEEN
STUDIERENDENHAUS CAMPUS BOCKENHEIM Dieses Haus ist besetzt! Frankfurter Häuserkampf 1970–1974 © Inge Weth
Selbstgenähte Maske, gefaltet © HMF, Horst Ziegenfusz
Frische Erinnerungen Historisches Museum Frankfurt: Die Corona-Sammlung wächst und wächst Schon Ende März, kurz nach dem Lockdown in Deutschland, appellierte das Historische Museum an die Frankfurter Bevölkerung, Begleiterscheinungen der Corona-Krise in Wort, Bild und Ton, aber auch in Form von Gegenständen für eine zukünftige Sammlung des Hauses einzureichen. Aus mehreren Hundert Einsendungen von Objekten und Downloads hat sich längst eine stattliche, zudem stetig wachsende Anzahl von Exponaten gefunden. Zu sehen sind sie in den »Frankfurt Jetzt!«-Räumen des Stadtlabors im 3. Stock. Schon heute kommt einem dort manches aus den ersten Krisentagen unwirklich vor: ach ja, die leeren Regale im Sanitärbereich und bei den Nudeln. In wenigen Mona-
Corona Monster selbst gehäkelt © HMF, Albert Schmaltz
ten und erst recht Jahren, wird man wohl noch erstaunter sein über das erste Leben mit Corona, etwa wenn man die Handzettel mit Liedtexten für die flugs organisierten Abendchöre in den Nachbarschaften sieht: »Der Mond ist aufgegangen« wurde von den Balkonen und Fenstern der Oberlindau gesungen – und dann gemeinsam geklatscht für die vielen Helfer und das Pflegepersonal in den Krankenhäusern und Arztpraxen, Ärzte inbegriffen. Zu sehen sind natürlich auch jede Menge selbstgeschneiderter Schnutenpullis – sprich MundNase-Schutzmasken, aber auch Hinweise und Bitten von Supermärkten an ihre Kunden, sich beim Kauf von Klopapier zu bescheiden. Zu den Objekten, in denen sich der durch die Pandemie drastisch veränderte Alltag widerspiegelt, gehören auch Aufnahmen von großen Verkehrsstraßen, die wie ausgestorben wirken, und leeren U-Bahnen oder Bussen. Das Historische Museum sammelt indessen weiter und bittet auch um Einsendungen, die auf die Erfahrungen mit den Lockerungen des Lockdowns rekurrieren. Im Laufe dieses und des kommenden Jahres soll gemeinsam mit den Einsendern ermittelt werden, welche Objekte dauerhaft in die Sammlung des Hauses aufgenommen werden. gt Di.–Fr., 10–18 Uhr; Sa., So., 11–19 Uhr www.historisches-museum-frankfurt. de
Neue Ausstellungen im September >> 2. September: ART FOYER DZ Bank, Win-Win. Synergien in der Kunst, bis 13. Februar 2021, www.dzbank-kunstsammlung.de >> 3. September: KUNSTHALLE SCHIRN, Haerizadeh, Haerizadeh & Rahmanian, bis 13. Dezember, www.schirn.de
>> 12. September: KUNSTFORUM TU DARMSTADT, Trautes Heim, bis 15. November, www.tu-darmstadt.de >> 13. September: MUSEUM SINCLAIRHAUS BAD HOMBURG, Was ist Natur? bis 24. Januar 2021, www.museum-sinclair-haus.de
>> 4. September: basis Frankfurt, Creating a ›We‹, Cerkasova; Hazmatlab, Ochenfuß, Stubenvoll, bis 18. Oktober, www.basis-frankfurt.de
>> 13. September: KUNSTHALLE DARMSTADT, Zusammenleben. Joachim Bruhn, Ute Mahler, John Myers, bis 3. Januar 2021, www.kunsthalle-darmstadt.de
>> 4. September: SENCKENBERG NATURMUSEUM; Tiefsee und Meeresforschung, (Neue Räume), www. museumfrankfurt.senckenberg.de
>> 13. September: FRAUENMUSEUM WIESBADEN, Leningradski Feminism 1979, bis 13. Dezember, www. frauenmuseum-wiesbaden.de
>> 6. September: FRAUENMUSEUM WIESBADEN, Women on View, bis 28. März 2021, www.frauenmuseum-wiesbaden.de
>> 16. September: DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM, Das neueste Frankfurt, Wohnzellen für Studenten bis 8, Oktober, www.dam-online.de
>> 9. September: LANDESMUSEUM MAINZ, Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht, bis 18. April 2021, www.landesmuseum-mainz.de
>> 18. September: STUDIERENDENHAUS CAMPUS BOCKENHEIM, Dieses Haus ist besetzt! Frankfurter Häuserkampf 1970–1974, bis 18. Oktober, www.archiv-der-revolte.de
>> 11. September: MUSEUM ANGEWANDTE KUNST; meet asian art, Schalen, Metamorphosen einer Grundform bis o.A., www.museumangewandtekunst.de >> 11. September: MUSEUM WIESBADEN, Winston Roeth, Speed of Light, bis 21. Februar 2021, www.museum-wiesbaden.de
>> 19. September: Fotografie Forum Frankfurt, Recommended Olympus Fellowship, Karla Hiraldo, Tobias Kruse, Mika Sperling, bis 25. Oktober, www.fffrankfurt.org >> 24. September: KUNSTHALLE SCHIRN, We Never Sleep, Spionage, bis 10. Januar 2021, www.schirn.de >> 25. September: FRANKFURTER KUNSTVEREIN, Jeremy Shaw – Face Shifting Index, bis 24. Januar 2021, www.fkv.de >> 26. September: KLINGSPOR MUSEUM OFFENBACH; Die Stadt bemerken, Buch- und Plakatkunst, bis 22. November, www.klingspor-museum.de >> 27. September: DEUSCHES GOLDSCHMIEDEHAUS HANAU, Schmuck aus dem Osmanischen Reich, bis 20. Januar 2021, www.goldschmiedehaus.com
MUSEUM SINCLAIR-HAUS BAD HOMBURG, Was ist Natur?: Katharina Sieverding, © Klaus Mettig Presse
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Musik JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20.00 h Martin Michel Trio
Frankfurt BATSCHKAPP 19.30 h Alex Diehl DENKBAR 19.00 h Christoph Aupperle und Hsin Yu FRANKFURT ART BAR 20.30 h Friday Live Jazz JAZZKELLER 21.00 h Soul Jazz & Groove Special
Hanau AMPHITHEATER 20.00 h Willy Astor
Rödermark DINJERHOF 20.00 h Marcel Adam & La Fine Equipe
Wiesbaden
Götz Widmann Open Air
SCHLACHTHOF 20.00 h Interstellar Overdrive
Samstag
Götz Widmann ist Liedermacher – und mehr als das. Denn gerne sprengt er immer wieder die Grenzen seines Genres. Mit seiner alten Band Joint Venture schrieb er nicht nur die schönsten Kiffer-Hymnen überhaupt, sondern war wohl auch der erste, der in Deutschland zur Akustikgitarre rappte. »Das Beste« ist nun eine Retrospektive, eine Gesamtschau einer fast 30-jährigen Karriere, in der Widmann uns immer wieder mit wunderbaren Songs beschenkt hat. Das Konzert findet unter freiem Himmel statt – ein ganz besonderer Abend!
05.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Aljoscha Crema & Band HALBNEUN THEATER 20.30 h E3 Acoustic Band
Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20.15 h Schmackes
Frankfurt DAS BETT 18.00 h Afrob - Support: Meezy JAZZKELLER 21.00 h Veselin Popov Trio NACHTLEBEN 19.00 h Rekorder + Gäste
Mainz M8-CLUB 20.00 h Jane Saw Jones, Volcano Rider, Green On Gray.
Mühlheim SCHANZ 20.00 h Lieblingsband
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Klangtypen
Wiesbaden MAURITIUS-MEDIATHEK 20.00 h Sizzle Club mit Rudi
Sonntag
06.
Frankfurt BATSCHKAPP 19.30 h Alex im Westerland unplugged FRANKFURT LAB 18.00 h Gregor Praml trifft Katharina Bach 20.30 h Interplay
Hanau AMPHITHEATER 19.00 h Andy Ost
© Jessica Schäfer
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra
Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Biber Herrmann
Mittwoch
02.
Donnerstag Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Robert Jon & The Wreck
Frankfurt
Aschaffenburg
Mainz
COLOS-SAAL 20.00 h ABtown Houzeband feat.: Marvin Scondo & Markus Gleim
FRANKFURTER HOF 19.30 h Berge
Nidderau
Darmstadt
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam-Session m. Four Man Acoustical Jam
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Harry Seyberth
Frankfurt FRANKFURT ART BAR 20.30 h Irish Music Session
Freitag
04.
Hanau AMPHITHEATER 20.00 h Konstantin Wecker
>> Mondgespräche: Am 3. September von 20 bis 21 Uhr diskutieren der Medienforscher Matthias Eckert und Raumfahrt-Experte Dirk Wagner (beide Hessischer Rundfunk) mit Rainer Kresken, Flight Dynamics Engineer (ESA/ESO Darmstadt) passend zur Ausstellung »Raumschiff Wohnzimmer« im Museum für Kommunikation« das Weltereignis Mondlandung. Anmeldung vonnöten: mfk@mspt.de
03.
BATSCHKAPP 19.30 h Götz Widmann DIE KäS 20.00 h Insoulin JAZZKELLER 21.00 h Peter Tuscher‘s Blue In Green & The Next Generation play Milestones In Jazz
Darmstadt AGORA 20.00 h Sharqstan GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Barta Haari HOFF-ART THEATER 18.00 h Candy Jane KNABENSCHULE 20.30 h Kalle Kalima
Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20.15 h Sabine Fischmann & Ali Neander
>> Bald zurück: Das Jüdische Museum Frankfurt wird am 21. Oktober die Türen seines Neubaus und des sanierten Rothschild-Palais für die Besucherinnen und Besucher öffnen. Thema seiner über drei Etagen des Rothschild-Palais zu sehenden neuen Dauerausstellung wird die jüdische Geschichte Frankfurts von der Aufklärung bis zur Gegenwart sein. Als erste Wechselausstellung wird »Die weibliche Seite Gottes« im Erweiterungsbau zum Thema. www.juedischesmuseum.de
>> Sorten der Region: »Schweizerhose« und »Kerwebirn« sind durchaus vertraute Namen der lokalen Obstszene. Die Birnen machen mit 60 Vertreterinnen den Anfang in einer Unterabteilung der Dauerausstellung »Ästhetik der Natur« im Museum Wiesbaden. Im Oktober folgen die Äpfel. www.museum-wiesbaden.de
Do., 3.9., 19.30 Uhr, Batschkapp, Frankfurt, Gwinnerstraße 5, 069/95218410 www.batschkapp.de
01.
>> Schnell noch hin: Noch bis zum 5. September präsentieren das Museum Angewandte Kunst (MAK) und der Mousonturm das »Deutsche Museum für schwarze Unterhaltung und Black Music« als temporäre Ausstellung im Souterrain des MAK. Zu sehen ist dort ein umfassendes Archiv von Schallplatten, Magazinen, Autogrammen und Memorabilia über das Wirken und auch die Rezeption afro-amerikanischer Künstler in Deutschland: von Billy Mo und Roberto Blanco über Mola Adebisi und Tic Tac Toe bis hin zu Sydney Youngblood. Dazu gibt es ein großes Begleitprogramm. Alles aber nur über Anmeldung und vorherigem Ticketkauf über www.mousonturm.de
>> Erworben: Das Jüdische Museum hat mit Unterstützung seiner Förderer das 1930/33 entstandene Original »Frankfurt bei Nacht« des expressionistischen Malers Hanns Ludwig Katz erworben und erweitert damit seine Sammlung des 1940 in Johannesburg gestorbenen Künstlers um ein bedeutendes Werk. www.juedischesmuseum.de
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Dienstag
ansichtssachen
Gregor Praml trifft Katharina Bach Der Mousonturm präsentiert in der Reihe »The LOKAL Listener« im Frankfurt LAB im Gallus, ein eigenwilliges Konzert plus Gespräch mit Katharina Bach, über die die FAZ geschrieben hat: »Katharina Bach verblüfft als Sängerin, sie ist aber auch eine Schauspielerin, die eine Sängerin spielt, und darüber hinaus eine schillernde Figur, die sich nicht auf einen bestimmten Charakter festlegen lässt«. Bach ist in Frankfurt seit 2014 zuhause. Eigentlich kommt sie aus dem »Pott«, studierte Schauspiel in Bochum. Doch Singen, das kann sie aber eben auch und wenn es passt, dann begleitet sie sich sogar selbst an der Gitarre oder bläst in ihre Trompete. Beste Voraussetzungen also für einen Besuch bei Gastgeber Gregor Praml.
>> Von Marcs Hund bis zu Botticellis Simonetta: Das Städel Museum stellt mehr als 22.000 Kunstwerke in seiner Digitalen Sammlung zur freien Verfügung. Die Abbildungen der Werke können unter Nennung des Städel Museums vervielfältig und für beliebige Zwecke genutzt werden. www.staedelmuseum.de >> Hochaktuell: Vom 7. September bis 6. Oktober geht es im Haus am Dom um »Geschichten des Totalitarismus«. Thema sind Lebensschicksale von Menschen in totalitären Systemen, aber auch Bedingungen deren Entstehens, wie aktuell in der Ausnutzung der Corona-Krise zu beobachten. Begleitet wird die Veranstaltung von Diskussionen und Filmvorführungen. www.artes-forum.org >> Hybride Zeiten: Die 18. Tage der Industriekultur Rhein-Main finden dieses Jahr vom 9. bis 13. September statt und widmen sich dem Fokus »Umwelt gestalten«. Den Umständen geschuldet finden 90 Veranstaltungen unter Vorbehalt vor Ort statt, weitere 50 Angebote im digitalen Raum. www.krfrm.de
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So., 6.9., 18 Uhr, Frankfurt LAB, Schmidtstraße 12, 069/4058950 www.mousonturm.de
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Musik Offenbach
germaniastrasse Kurs: SprachKörperTheater (Waggong) Unser neuesBeginn Programmheft für die September 2020 bis 2. Mai, Termin i. d. Monate R. montags 18.00 bis 20.00 Mai 2021 ist online. auch in 6., gedruckter Form kostenlos Uhr, 2., 9., Es 16.,kann 23., 30. Mai, 20., 27. Juni; zusätzlich bestellt werden. Weitere 25. Juni 13-17 Infos Uhr gibt es unter www.waggong.de Für Fortgeschrittene und Semiprofis. Gegenstand sind sinnlich-textorientierte Methoden zum Erarbeiten Improvisation auf der Gitarre bzw.12 Erspielen einer Rolle. Inhalte sind u. a. Schau13. September, bis 18 Uhr nach Michael Tschechow, Elemente der Du möchtestspieltechniken das Improvisieren auf der Gitarre erlernen? In diesem „Method“ Lee Strasberg, Workshop möchte ichnach dir eine MethodeFunktionale vorstellen, Stimmwelche dich bildung, Vertiefung von stimmlich-, sprachlichund schrittweise an das freie Solieren auf der Gitarre heran führt. In leicht gesetzten Spielstücken aus Ausdrucksmöglichkeiten. den Bereichen Pop, Blues und körperlich-spielerischen Rock werden die neu erworbenen Kenntnisse bezüglich Untersuchung des Zusammenhangs von Atemder undImprovisation sogleich angewendet. Grundkenntnisse am Instrument, Stimme, Körperspannung und Bewegung, Aktion und wie einfaches Akkordund Melodiespiel (auch mal in höheren Reaktion, stimmlicher Flexibilität und emotionaler Lagen), sind Voraussetzung. Ein Workshop zu meinem Buch: Haltung mit dem Text. Die erarbeiteten Rollen können „Einfach improvisieren“, erschienen im Verlag Acoustic Music. am Ende des Kurses nach Absprache öffentlich vorgeLeitung:Volker Ilgen;Teilnahmegebühr: 65 Euro, ermäßigt 50 Euro stellt werden. Leitung: Lil von Essen; Teilnahmegebühr: 220 Euro, ermäßigt 180 Euro Singen im Chor KONZERTREIHE (Waggong): 19./20. September, jeweils 12KLANGRÄUME bis 18 Uhr Ein Workshop für NeueinsteigerInnen, WiedereinsteigerInnen oder Mariano Diaz & Valentin Garvie einfach Mutige, die schon immer mal ausprobieren Samstag, 7. Mai, 20.30 Uhr; Eintritt 6 Euro wollten, in einem ChorZwei zu singen. WirMusiker erarbeiten kleinere bis größere exzellente argentinischer Herkunft tunChorarrangements. Außerdem stehen Körper- der undinAtemübungen, sich für dieses Konzert zusammen: Madrid leStimmklang, Melodieführung, Gehörbildung, Rhythmus, Sprache, bende Pianist Mariano Diaz (www.marianodiaz.com) Interpretation und Präsentation und je nach Bedarf die Einführung und der Trompeter Valentin Garvie, in Frankfurt vielen in das Notenlesen auf dem Programm. Bitte Matten, bequeme Kleibekannt als Mitglied des Ensemble Modern. Seine dung und Socken mitbringen. Hinweis: Geplant ist, den Workshop diversen Jazz- (u.zua.lassen mit Bob Degen,Lil Ulivon bei schönemBeteiligung Wetter im an Freien stattfinden Leitung: Schiffelholz) und Tango-Projekten “Sudestada” Essen; Teilnahmegebühr: 120 Euro, ermäßigt(z.90B.Euro mit Daniel Adoue) belegt die Vielseitigkeit dieses Taiko fürMusikers, EinsteigerInnen der von der Piccolotrompete bis zur Posaune 20. September, 10 bis Blasinstrumente 12 Uhr zahlreiche virtuos beherrscht. Diaz Ein Kurs für AnfängerInnen ohne Vorkenntnisse, diesowie die japanische und Garvie spielen Eigenkompositionen Stücke Trommelkunst kennenlernen wollen. Grundlegende Techniken, von Thelonious Monk. Körperhaltung und Bewegungsabläufe werden trainiert. Begriffe Die Funktion des Pianos in der Jazzcombo wie Miya-Daiko, Shime-Daiko, Odaiko, Bachi werden dann vertraut (Waggong) sein. Eine Taiko kann gegen eine Gebühr von 25 Euro geliehen 7. Mai,Informationen: 12.00 bis 18.00 Uhr werden. Weitere www.kurinoki.de Der Kurs finDer Inhalt Kurses ist die Stilistik des Jazzpianos det im Saalbau Haus des Nidda (Frankfurt-Bonames) statt. Bei hoher ab der ein zweiten Hälfte dervon vierziger bis in die Nachfrage findet Zusatztermin 13:30Jahre bis 15:30 Uhr statt Gegenwart. Themen sind: Harmonie (Voicings, Leitung: Johannes Ruppel; Teilnahmegebühr: 30 Euro, ermäßigt 20 Euro etc.); Melodik (Be-Bop Scales, Lines, etc.); Rhythmik (Begleitung und Solo-Spiel); Aufbau (Blues, Rhythm Orientalische Percussion Changes, AABA, etc.) Für TeilnehmerInnen mit zumin26. September, 11 bis 16 Uhr dest soliden Grundkenntnissen im Bereich Jazzpiano. -Darbuka und Riq- Ein Workshop für AnfängerInnen und FortgeUnterricht Englisch; Leitung: Mariano Diaz; Teilnahschrittene. Es geht umindas Kennenlernen verschiedener orientamegebühr: 55 Euro, ermäßigt 45 Euro lischer Rhythmen. Grundlegende Techniken an der Darbuka und Jazz Piano Master Class (Waggong) dem Riq werden vermittelt. Jeweils nach dem Niveau der Teil8. Mai, Uhrzeiten nach Vereinbarung nehmerInnen können Soloelemente gezeigt werden. Spaß und argentinischerInstrumente Pianist, ist amkönnen Conser-nach SpielfreudeMariano stehen Diaz, im Vordergrund. vatorio del Liceo Leitung: in Barcelona Professor im Absprache gestellt werden. Tomleitender Müller;Teilnahmegebühr: 65 Euro, ermäßigt Euro für die fortgeschrittenen SemesBereich50 Jazzpiano ter. 2005 wurde er für den Grammy nominiert. Wir Farben des modernen Blues bieten Einzelunterricht Kleingruppenunterricht 26./27. September, jeweils 12 bisoder 18 Uhr (Unterricht in Englisch) nach Vereinbarung an, bitte Von der Tradition zur Moderne. Wie kann ich meine Bluesimprovitelefonische Rücksprache halten,Erarbeiten 069/46 62 02 sation moderner gestalten? Gemeinsames und Spielen Klezmer fürz.B. Klarinetten-Ensemble, und bekannter Bluesthemen von Thelonious Monk, Bass John Coltrane, Schellentrommel (Waggong) David Liebman, Frank Zappa, etc. hin zu freier Bluesimprovisation 7./8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr und dem Integrieren moderner Harmonien im Stil Messiaens oder Bartóks undAn Arbeiten Polytonalität. Wirwir entdecken einen neudiesem mit Wochenende werden eine dreiteilige en Blueshorizont. Ein Workshop fürWir allewerden Instrumente. Leitung: Eric Klezmersuite erarbeiten. einige Merkmale Plandé; Teilnahmegebühr: 120 Euro, ermäßigt 90 Euro dieser Musik (Bordunprinzip, Konfliktrhythmen, Ornamentik) kennenlernen, uns mit klezmertypischen 5 Keyboards? - Keyboardband! Harmonien beschäftigen, spielen und Unverbindlicher Schnupperkurs 27.Tonleitern September, 14 bis 16uns Uhr; 1. an ersten Klezmerimprovisationen versuchen. Leitung: Termin: 1. November, 2. Termin nach Absprache, jeweils 11 bis Eric Sons; Teilnahmegebühr: 90 Euro, ermäßigt 70 Euro 17 Uhr SprachKörperTheater: Workshop Die Soundmöglichkeiten des Keyboards mal anders nutzen und Rollenstudium (Waggong) darauf Basslinien, Drumpatterns, Synthiemelodien, Gitarrenriffs oder Bläsersätze einerbisKeyboard-Band spielen: Verschiedene 7. Mai,in 12.00 18.00 Uhr Perspektiven/Rollen einnehmen dabei den Aufbau Stückes Ein Workshop für Theatermenschen, die ihreines Instrument verstehen, durch sowieregen Fähigkeiten zum Zusammenspiel entwickeln. Einsatz schon besser kennen gelernt Inhalte des Workshops sindVertiefung Stücke aus derstimmlich-, Popular Musik, die von haben und eine ihrer sprachlichden TeilnehmerInnen im Vorfeld als Wunschtitel genannt werden und körperlich-spielerischen Ausdrucksmöglichkeiten können. Das Kursangebot richtet sich an Erwachsene, die suchen. Ganz speziell soll u. a. das Verhältnis von über Grundkenntnisse im Spielen und Notenlesen verfügen und ausAtem, Körperspannung und -Haltung, und stimmlicher serdem ein einfaches Keyboard besitzen. Unverbindlicher Schnupals Ausdruck emotionalen Haltung im perkurs am Flexibilität 27.09.20 von 14 bis 16einer Uhr (10 € Unkostenbeitrag), Zuge der Erarbeitung einer Rolle untersucht werden. Leitung: Samuel Schroth; Teilnahmegebühr: 120 Euro, ermäßigt Bitte einen kurzen (Rollen-)Text, möglichst mono90 Euro logisch, sicher parat haben. Leitung: Lil von Essen; Bodypercussion Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro 27. September, 12ist… bis 18mehr Uhr (Waggong) Blues -Feel the Body -Feel GrooveRhythmus 7./8. Mai,the 12.00 bis 18.00 Uhr zu erleben funktioniert am besten Blues über den eigenen Körper. Bodypercussion vermittelt ist mehr als nur „Jazz mit weniger Akkorden“, ein stabiles Rhythmus- und Pulsgefühl, das auch für das Instruals ein 12-taktiges Harmonie-Schema, mehrVorteil: als mentalspielmehr und für Gesang unabdingbar ist. Ein weiterer dieInstrument Blues-Scale, mehr als einimmer einfacher Einstieg ins sind: man hat sein zum Training dabei! Themen sondern oft dieStompen Schnitt-Stelle BodysoundsImprovisieren, mit Klatschen, Schnipsen, etc.;unterWarm-Ups schiedlicherKoordinationstraining; Stilistiken (Crossover).Grooves Voraussetzungen: und Rhythmusstücke; für populäre Grundkenntnisse am Instrument undsolistische im Notenlesen. Musikstile mit und ohne Begleitung; Fills und Einsätze; Leitung: Schröder;Leitung: Teilnahmegebühr: 90 Kombinationen mit Christian Rap und Gesang. Christian Lunscken; Teilnahmegebühr: 65 Euro,70ermäßigt 50 Euro Euro, ermäßigt Euro Bongo-Schnuppertag (Waggong) 8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Die Bongo ist eine Trommel mit vielen Tönen und Sounds. UmAnmeldung sie zu erzeugen,beim werden verschiedene Spieltechniken benötigt. Diese sowie die verschiedejeweiligen Veranstalter: nen Grundrhythmen/Marchas werden an diesem Tag MEWI 069/469 23 62 gezeigt.Waggong Leitung: Florian Dreßler, Teilnahmegebühr 45 069/46 62 02 Euro, ermäßigt 35 Euro Germaniastraße 89, 60389 Frankfurt
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© Christoph Naumann HAFEN2 Bass 16.00 für Fortgeschrittene Geschichten spontan auf der Bühne entstehen lassen h Bartleby Delicate(Waggong) 8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr können, aber auch, wie Sie mit diesen Techniken Thema des Workshops ist der Austausch über verentspannter und souveräner durch den Alltag gehen. schiedene Fragen des Bassspiels, z. B. wie kann ich Kopf abschalten – Spaß haben – entspannter leben. mein Üben optimieren, timing und groove verbessern, Leitung: Steffen Hertlein; Teilnahmegebühr: 45 Euro, wie läuft das Zusammenspiel in der Rhythmusgrupermäßigt 35 Euro pe, wie baue ich interessante walking-lines etc. Afrikanisches Trommeln auf der Djembe Außerdem werden Arrangements erarbeitet, die bei (Waggong) Interesse auch zur Aufführung gebracht werden kön21. Mai, 12.00 bis 17.00 Darmstadtkönnen Kontra- und E-BassistInnen nen. Teilnehmen Auf diesem Workshop werden traditionelle Rhythmen mit Notenkenntnissen. Leitung: Susanne Peusquens; GOLDENE KRONE (KNEIPE) aus Westafrika auf der Djembe gespielt. Durch das Teilnahmegebühr: 45Hall Euro, ermäßigt 35 Euro 21.00 h Birkett Erlernen dieser Rhythmen erlangen die TeilnehmeBluesharp Aufbau-Workshop (Waggong) rInnen einen Einblick in die afrikanische Musikkultur Frankfurt 14. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr und schulen ihr Rhythmusgefühl durch das polyrhythDIE FABRIKdie tiefer in das Thema Bluesharp Für SpielerInnen, mische Spiel in der Gruppe. Neben der Vermittlung 20.00möchten h Jam Session m. TheGrundtechniken Golden einsteigen und bereits grundlegender Spieltechniken steht das Erlernen verSound wie das klareQuartet Einzeltonspiel und das Bending erlernt schiedener Rhythmen im Vordergrund. Vorkenntnisse NACHTLEBEN haben. Anhand des Blues-Schemas beschäftigen wir sind nicht erforderlich. Eine Djembe kann gegen eine 20.00 h Kaiser Franz Josef uns mit der rhythmischen Lied-Begleitung sowie der Gebühr von 5 Euro ausgeliehen werden. Leitung: Aziz Gestaltung einfach aufgebauter Soli. Leitung: Linda Kuyateh; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Wiesbaden Krieg; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Afrikanisches Trommeln auf der Djembe für Jazz-SCHLACHTHOF und Latin-Standard Ensembleworkshop Fortgeschrittene (Waggong) 20.00 h (hed)p.e. (Waggong) 22. Mai, 12.00 bis 17.00 14./15. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Für alle DjembespielerInnen, die ihre Kenntnisse der Ein Workshop für alle InstrumentalistInnen, die sich traditionellen Rhythmen aus Westafrika vertiefen und schon mit Standard-Spielen und Improvisation befasst ihre SchlagtechnikDa verbessern Aziz Und in Wiesbaden? gibt wollen. es einLeitung: »Coronahaben. Ohne Noten spielen und sich freier in den HarKuyateh; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Konzert« monien bewegen: eine Mischung aus Praxis undkonformes TheoJazzIndie/Singer-Songwriter For Strings (Waggong) rie, Übe-Tipps und Harmonielehre. Leitung: Stephanie 22. Mai, 12.00 bis 17.00 Uhr in der Halle mit Hannes Wittmer, der sich Wagner; Teilnahmegebühr: 85 Euro, ermäßigt 70 Euro Es geht um eine Einführung in die Grundbegriffe des früher »Spaceman Spiff« nannte. Eigentlich ’Ukulele Warm-Up (Waggong) Jazz und um eine Auseinandersetzung mit verschieDarmstadt wollte dieser derzeit auf einem Frachtschiff 15. Mai, 12.00 bisKRONE 18.00 Uhr denen Improvisationsmodellen (akkordbezogen, GOLDENE (KNEIPE) Nun spielst schon eine Weile ’Ukulele und es geht modal,überqueren, frei...). Anhand von Kompositionen 21.00 hduElias »Fuzzy« Dahlhaus den Atlantik doch stattvon in Kananicht so richtig weiter? Dann los! Das ’Ukulele WarmThelonius Monk in speziellen Arrangements werden da lebt erdienun auf einem Campingplatz Up istFrankfurt ein Workshop, der dich mit ordentlich ’Ukulelebesonderen Möglichkeiten und Spieltechnikenbei der FutterBATSCHKAPP versorgen wird: Ideen zum Anschlag, zur AusStreichinstrumente GitarristInWürzburg. Wie bei soerforscht. vielenKlassische anderen ist durch wahl von Akkorden und mit witzigen Arrangements. 20.00 h Thundermother nen sind ebenfalls willkommen. Leitung: Anka Hirsch; das Corona-Virus auch bei Wittmer alles ganz Mit vielen Songs von ganz entspannt bis gar-nicht-soNACHTLEBEN Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro anders gekommen. In(Waggong) dieser unruhigen Zeit, einfach. Außerdem Tricks, Kniffe, Übungen und 20.30 h Julianviele Sas Band Band für’n Monat vor allem: ’ne Menge Spaß mit der ’Ukulele. Für diesen 22. Mai,und 5. und 19. Juni, 15.00 bisauf 18.00sonderbare Uhr die Stillstand Eskalation Workshop sollte man schon eine Weile Ukulele spielen In diesem Workshop wird in drei „Sessions“ ein ProWeise miteinander verbindet, ist nun »Das oder am EinsteigerInnen-Workshop teilgenommen gramm von vier bis sechs soulig/jazzigen Stücken einhaben. Leitung: Jan Händschke; Teilnahmegebühr: 45 dergeübt. Der erste Terminentstanden: dient zum Kennenlernen Ende Geschichte« eineder Hand Euro, ermäßigt 35 Euro anderen MusikerInnen und der Stücke. Beim zweiten voll Lieder über das Zeitgeschehen. Lieder über Konzert: Raketenhund Trio (Waggong) Termin wird im Einzelunterricht auf die musikalische Ängste, Ratlosigkeit, Hoffnung,eingegangen. die mensch18. Mai, 20.30 Uhr; Eintritt 5 Euro Gestaltung instrumentenspezifisch Die neu gegründete Berliner Jazz Band „Raketenhund Bei der dritten Session liegt liegt der Schwerpunkt liche Natur und das Abschied nehmen von Darmstadt Trio“ bewegt sich zwischen Jazzklassikern und auf dem Zusammenspiel in der Band und dem FerGOLDENE KRONE Altbekanntem. Eigenkompositionen, ohne(KNEIPE) dabei auf das spontane tigstellen der Arrangements. Leitung: Philip Wibbing; 21.00 h Delta Experimentieren zuDanny verzichten. Das Resultat ist ein auTeilnahmegebühr: 60 Euro, ermäßigt 50 Euro mp thentisches und abwechslungsreiches Programm, das Frankfurt Fr., 11.9.,Klarinetten-Ensembleworkshop 20.15 Uhr, Schlachthof,(Waggong) Wiesbaden, dazu einlädt, die Ohren zu spitzen und sich im Flair 22. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr JAZZKELLER 1, 0611/97445-0 des Post und Hard Bop und des European Jazz zuMurnaustr. verWir werden Stücke des Jazz, der Klassik und des 21.00 h Trio 22 lieren. Alma Neumann (double bass), Felix Marzillier Klezmer spielen und am Ausdruck und am Zusammenwww.schlachthof-wiesbaden.de (piano) und Daniel Klein (drums); als Gastmusiker spiel arbeiten. Der Workshop ist auch für Ensembles Mühlheim dabeiSCHANZ ist der Gitarrist Max Clouth, der sich intensiv mit geeignet, die bereits zusammen spielen und an der klassischen indischen Musik sowie deren Einfluss regelmäßig stattfindenden Workshops mit Anleitung 20.00 h Julakim auf die europäische und amerikanische Musikkultur und möglichen Auftritten interessiert sind. VoraussetWiesbaden auseinandersetzt. zungen: mindestens 3 JahreOffenbach Unterricht. Noten können Bluesgitarre: Authentisch improvisieren CAPITOL THEATER abgesprochen und zugeschickt werden. Leitung: Eric KREATIVFABRIK und solieren (Waggong) Walk-a-Tones Sons; Teilnahmegebühr: 4518.30 Euro, hermäßigt 35 Euro 21.00 h Thee Irma & Louise / 21.00 h Walk-a-Tones 21. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Dripping Coats Die Bunker-Session (Waggong) Am Beispiel der elektrischen Bluesgitarre werden an 27. Mai, ab 19.30 Uhr Rödermark Darmstadt Hand von Vorlagen die Strukturen des Solospiels der Eine Jazz/Fusion/Free-Session für Jugendliche & DINJERHOF großen Meister nachvollziehbar. Dabei geht es nicht AGORA Erwachsene, AnfängerInnen & Fortgeschrittene! Hier 20.00 hBlues Väsen um Auswendiglernen, sondern um das Erkennen der h Trio Vieux 20.00 Carré kann man sich an Jazzstandards, und Soul/Funk Elemente und Stilmittel und das Umsetzen mit den GOLDENE KRONE (KNEIPE) Classics erproben. Auch freie Improvisationskonzepte Wiesbaden 22.00 h Yusuf Sahilli Band eigenen Möglichkeiten. Ziel: Die Verbesserung der können ausprobiert werden. Eintritt frei SCHLACHTHOF THEATER eigenen Improvisationsfähigkeit. Ein WorkshopHOFF-ART für Sprechtechnik 2 (Waggong) 20.15 h Hannes Wittmer 18.00 h Große Gitarrennacht: Fortgeschrittene. Leitung: Manfred Häder; Teilnahme28. Mai, 12.00 bis ca. 18.00 Uhr Aschaffenburg Lulo Reinhardt,InYuliya Lonskaya, gebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro; anschließend oder diesem Kurs erproben wir den Nutzen der im COLOS-SAAL Daniel Stelter Einstiegsworkshop vermittelten Sprechtechnik in den unabhängig davon möglich: Gruppen- oder Einzelun20.00 h Kainach Strauss & The Electric JAGDHOFKELLER terricht; Termine Vereinbarung. Bereichen Vorlesen, Vortrag, Moderation, freie Rede Blues Allstars 20.30 h Open-Air »Odd-time playing« für Drums & Percussion undKonzert Dialog.m. WirEva arbeiten an der Stimmökonomie, der Kruse Quintett korrekten Artikulation, einer den Sprechvorgang un(Waggong) Frankfurt 21./22. Mai, 12.00 bis 17.00 Uhr terstützenden Körperhaltung, Mimik und Gestik sowie Dreieich BATSCHKAPP Ungerade Rhythmen haben gerade in den letzten an der dem jeweiligen Text angepassten emotionalen 19.00 h Tristan Brusch JAZZCLUB RöDERMARK E.V.Selbstgewählte Jahren in Jazz und Popularmusik stark an Bedeutung Ausdruckskraft. Texte sind ausdrückAschaffenburg DIE FABRIK 20.00 h Jam Session After Hours gewonnen. In diesem Workshop für SchlagzeugerInlich erwünscht. Leitung: Katharina Voss; TeilnahmegeCOLOS-SAAL 20.00 h Roger Stein nen und PerkussionistInnen werden solche Rhythmen bühr: 55 Euro, ermäßigt 45 Euro 20.00 h CoverSnake Frankfurt FRANKFURT ART BAR im Ensemble mit Percussion-Instrumenten erarbeitet. Bluesharp für EinsteigerInnen (Waggong) 20.30 h Open Stage BATSCHKAPP Darmstadt Hierbei steht das gemeinsame Spielen und sich frei 28. Mai und 18. Juni, jeweils 14.00 bis 17.00 Uhr HR-SENDESAAL 19.00 h Nio, Kavo und Schenck OH in ungeraden Rhythmen »bewegen« können, also man braucht, um nach AGORA 20.00 h hr-Bigband: Echoes of DAS BETT Der Kurs vermittelt alles, was Improvisieren, Vordergrund, nichtvon die Spieltechnik 20.00 h Vanessa Novak ein paar Tagen oder Wochen auf einer Blues-Session Ellington im - Part I m. Alexander 20.00 h Bukahara der einzelnen Instrumente. Am zweiten CENTRALSTATIONDemoSchlippenbach, Aki Takase und Tag kann JAZZKELLER mitspielen zu können. Unterrichtsmaterialien, das Gelernte vertieft und weitergeführt, sowie die 20.00 h Hania Rani und play along-Kassette inklusive. Leitung: Philip WibJim McNeely 21.00 h Klangcraft Trio feat. Heinz Übertragung auf das eigeneTHEATER Instrument probiertDieter Sauerborn KRONE (KNEIPE) bing; Teilnahmegebühr: 80 GOLDENE Euro, ermäßigt 60 Euro INTERNATIONALES h Pap‘s werden. Außerdem Themenm.wie »Metrische Vocal Workshop: Jazz Is22.00 Really Pop!Blue Ribbon 20.00 h Tangokönnen Vanguardista 22.00 h Colors of Autumn + Modulation« eingeflochten werden. Auf Anfrage Hanau (Waggong) Duo Perfetto Burning my Bride können auch andere InstrumentalistInnen teilneh28. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr AMPHITHEATER JAZZKELLER HOFF-ART THEATER men. 21.00 Leitung: JensJAZZ Biehl; Teilnahmegebühr: 90 Euro, wie Jamie Cullum, Eva Cassidy, Petra 19.00 h StefanSängerInnen Gwildis h DNS 18.00dass h Cabaret Paris ermäßigt 70 Euro Magoni, Michael Bublé zeigen, eine junge Mainz Nidderau Improvisationstheater-Workshop (Waggong) Generation die großen Jazz Standards auf moderne Frankfurt 21. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr; Für EinsteigerInnen FRANKFURTER ArtHOF interpretiert und damit heute Erfolg hat. Dieser SCHLOSSKELLER WINDECKEN Mut zur eigenen Spontaneität! – auch im Alltag! Bei h Alexander 20.00 von SchlippenWorkshop richtet sich nichtBATSCHKAPP nur an Vocal Jazz-Liebha21.00 h Jam-Session m. Jamh All Willdie Know Inhuman bach - Piano Duo auch an18.00 diesem Workshop möchte Ihnen Steffen Hertlein vonund Aki Takase berInnen, sondern SängerInnen, eher&im Circus DAS BETT der Improvisationstheatergruppe „Falscher Hase!“ Pop/Rock/Soul/World-Bereich tätig sind, aber immer Mühlheim schon mal Jazz singen wollten. 19.00Eshgeht The Beatles Revival Band zeigen, wie Sie die Techniken des Improvisationstheadarum, seine HR-SENDESAAL SCHANZ ters im Alltag nutzen und so Ihrer eigenen SpontaneStimme im Jazz neu zu entdecken und Stil-Crossovers 20.00 h hr-Bigband: ität noch mehr vertrauen können. Trainiert wird,20.00 wie h MooN auszuprobieren. Leitung: Moina Stock-Erichson;Echoes Teil- of Ellington - Part II m. Miho Hazama, Sie spannende und unterhaltsame Charaktere und nahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro John Beasley, Jim Mc Neely
Montag
07.
Hannes Wittmer
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JAZZKELLER 21.00 h Juliana Da Silva e Amigos Jazz und die ’Ukulele (Waggong) do Brasil - CD Release »Vai Samba 28./29.Meu« Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Jazz auf der ’Ukulele? Klar geht das! Das haben Musiker wieMühlheim Lyle Ritz schon längst vorgemacht – und dazu braucht man nicht mal unbedingt eine Tenor-Ukulele. SCHANZ 20.00 h Mrs. Bates Rockin’ weniger um In diesem Workshop geht&esThe allerdings Chairs das endlos weite Feld der Jazz-Improvisation, sondern erst mal um die Begleitung. Für diesen Workshop Nidderau sollte man schon eine Weile ’Ukulele spielen und siSCHLOSSKELLER WINDECKEN cher die gängigsten Akkorde greifen können. Leitung: 21.00 h Die große Trommelnacht Jan Händschke; Teilnahmegebühr: 90 Euro, ermäßigt mit Rob Hestermann 70 Euro Workshop für Blasinstrumente: Sound & Rodgau Improvisation (Waggong) 28./29.MAXIMAL Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr 20.00 h Wolf Schubert-K. Ausgehend von einfachen melodischen Übungen geht esWiesbaden bei diesem Workshop um Improvisationsmöglichkeiten in Jazz und jazzverwandter Musik. Dabei KULTURFORUM steht die Arbeit an denDudek eigenen individuellen Klang20.00 h Fabian Quartett möglichkeiten im Vordergrund, denn die Entwicklung eines persönlichen Sounds ist eine der wesentlichen Grundlagen, um Soli interessant und unverwechselbar gestalten zu können. Leitung: Igor Shirokov; Teilnahmegebühr: 90 Euro, ermäßigt 70 Euro Kids Go Metal! (Waggong) 29. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Rock und Metal-Band-Workshop für Jugendliche Darmstadt zwischen 13 und 16! Du stehst auf Linkin Park, Tokio Hotel, 806QM Billy Talent, Bullet for my Valentine, Good Charlotte! Du spielst Gitarre, Bass, Schlagzeug oder kannst 20.00 h Toundra ordentlich schreien! Du willst mal so richtig in voller Frankfurt Lautstärke mit Band abgehn! Dann bist du in diesem BATSCHKAPP Workshop genau richtig! An diesem Tag gibts anhand 20.00 h Mudi x Enes der Erarbeitung eines Rockkrachers tolle Anregungen für alle Jugendlichen, die sich für richtig harte Musik Mainz begeistern. Leitung: Susanne Peusquens; TeilnahmegeFRANKFURTER bühr: 30 Euro, ermäßigtHOF 25 Euro 20.00 h Malia Tango-Ensembleworkshop (Waggong) 4. Juni,Offenbach 12.00 bis 18.00 Uhr Auf diesem Tango-Workshop werden wir ein oder zwei HAFEN2 Arrangements erarbeiten, die auf das spielerische 16.00 h Mirja Klippel, Alex Jønsson Niveau der KursteilnehmerInnen abgestimmt werden; teilnehmen können Schlagzeug, Percussion, Harmonieinstrumente (Klavier, Gitarre, Akkordeon, Bass), Streich- und Blasinstrumente sowie Gesang; Grundkenntnisse am Instrument werden vorausgesetzt. Leitung: Daniel Adoué; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Rock/Pop-Band für Kinder und Jugendliche Darmstadt (Waggong) Termine nach Vereinbarung; fortlaufender Kurs; für GOLDENE KRONE (KNEIPE) 10 - 17jährige 21.00 h julakim Endlich macht das Üben am Instrument viel Spaß: ihr Frankfurt spielt in einer Band und könnt dort das Geübte direkt BATSCHKAPP anwenden! Ein Kurs für Kinder und Jugendliche, die h Refused schon 20.00 über etwas Erfahrung am Instrument verfügen (mindestens ein halbes Jahr Unterricht). Inhalte sind Wiesbaden das Zusammenspiel in der Gruppe, das Einstudieren SCHLACHTHOF von Pop/Rock-Songs und das Entwickeln eigener h Betterov Stücke.20.00 Leitung: Thore Benz u. a.; Teilnahmegebühr: 30 Euro, ermäßigt 25 Euro monatlich Querflötenkurse (Waggong) dienstags, Termine nach Vereinbarung Sie möchten Ihre Querflötenkenntnisse wieder auffrischen oder vertiefen? Dann sind Sie hier richtig. Neben Stücken aus verschiedenen Epochen der klassischen Musik können auch Inhalte aus aktueller Popmusik in den Unterricht einfließen. Angeboten wird Unterricht Aschaffenburg für AnfängerInnen und Fortgeschrittene. Leitung: COLOS-SAAL Sachiko Yoshida; Teilnahmegebühr: 62 Euro, ermäßigt 20.00 h Flux in Concert feat.: Tony 54 Euro monatlich Lakatos Dramaturgie-Workshop (theatercompagnie Tagträumer) Darmstadt Ein Wochenende Vereinbarung GOLDENE nach KRONE (KNEIPE) Wie gestalte die äußere Bauform eines Theater21.00 hich Krone Old Stars Orchestra stücks? Welchen Gesetzmäßigkeiten folgt seine innere Frankfurt Struktur? Wie gestalte ich eine Inszenierung plausibel DIE FABRIK und spannend? Es werden theoretische und praktische 20.00zur h Music Is It - eine musikaKenntnisse Bearbeitung eines literarischen Textes durch Südamerika für dielische BühneReise vermittelt. Leitung: Veronika Brendel; Teilnahmegebühr: 80 Euro, ermäßigt 60 Euro Jazz-Ensemblekurse (Waggong) vierzehntägig dienstags oder donnerstags abends 19.30 bis 22.30 Uhr Es geht um die Gestaltung der Probenarbeit, das Zusammenspiel, den Repertoireaufbau sowie um Fragen von Rhythmik, Harmonielehre, Improvisation. Der Kurs umfaßt monatlich zwei mal vier Unterrichtsstunden. Darmstadt Leitung: Jürgen Salerno; Teilnahmegebühr: monatlich CENTRALSTATION 40 Euro, ermäßigt 34 Euro 20.00 h Jan Jansohn Quartett GOLDENE KRONE Anmeldung beim (KNEIPE) 21.00 h Cherry Tree jeweiligen Veranstalter:
Sonntag
13.
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14.
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15.
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16.
Frankfurt............... Tagträumer 0 JAZZKELLER 170/54 29 378 21.00 h Yuriy Sych Trio RAUM MEWI ........................ 0 Rüsselsheim 69/469 23 62 Waggong .................. 0 69/46 62 02 DAS RIND 20.30 h Lebanon Hanover Germaniastraße
89 60389 Frankfurt
Musik Darmstadt
© Gregg Pallante
AGORA 20.00 h ABERTA #7 m. Poisy und Judith, Michael Sanderson, Antje Voutta, Helmut Haferanke GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Shocking Elfriede
Dreieich JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20.00 h Axel Schmitt Quartett
Frankfurt DIE KäS 20.00 h Sebastian Krämer - 25 Lieder aus 25 Jahren FRANKFURT ART BAR 20.30 h Friday Live Jazz INTERNATIONALES THEATER 20.00 h Sedaa JAZZKELLER 21.00 h Christof Sänger Trio
Hanau
Jared Hart
mp
Do., 17.9., 20.30 Uhr, Kreativfabrik, Wiesbaden, Murnaustr. 2, 0611/72397877 www.kreativfabrik-wiesbaden.de
Mainz FRANKFURTER HOF 20.00 h Trimolon M8-CLUB 21.00 h 8 Hour Break, Cabin 14, Kattayena
Mühlheim SCHANZ 20.00 h Session am Freitag
Samstag
19.
Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Ease Up Ltd. GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Backyard Gamblers KNABENSCHULE
Dienstag
22.
Frankfurt DAS BETT 18.00 h Depeche Reload JAZZKELLER 21.00 h Andreas Hertel Trio
Mainz M8-CLUB 20.00 h Morasth
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Rockfall Band
Rodgau-Jügesheim GEORG-BüCHNER-SCHULE 20.00 h George Liszt und Band
Sonntag
20.
AMPHITHEATER 20.00 h echoes
Fans der East-Coast Punkrock-Szene kennen Jared Hart als Frontmann seiner Bands »The Scandals« und »Mercy Union«. Doch auch als Solist ist er etwas Besonderes: An diesem Abend spielt Hart seine Songs nur mit Akustikgitarre. In der Krea stellt er sein erstes Soloalbum »Past Lives & Pass Lines« vor – begleitet wird er von Rocky Catanese mit Stimme und Gitarre. Als Support ist auch noch Ferentz and The Felons aus New Jersey dabei.
Donnerstag
20.00 h Volker Rebell & Lonely Hearts Club Band
Darmstadt HALBNEUN THEATER 19.30 h Lydie Auvray & les Auvrettes
Frankfurt DAS BETT 20.00 h Faun
Hanau AMPHITHEATER 20.00 h Night Fever
Montag
21.
Darmstadt
Donnerstag
24.
Darmstadt
Aschaffenburg
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus
COLOS-SAAL 20.00 h Yasi Hofer & Band
Frankfurt am Main
Darmstadt
LITERATURHAUS 19.30 h OIL
KNABENSCHULE 20.00 h Darmstädter Jazzherbst 2020 / Anke Schimpfs Outline 20
Mainz
Eppstein
UNTERHAUS 20.00 h Axel Zwingenberger
WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Peter Karp Band
Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Nils Wogram »Root 70«
Mittwoch
23.
Frankfurt JAZZKELLER 21.00 h Gerd Baier‘s »Gerdband«
Mainz M8-CLUB 20.30 h Mayence Acoustique
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session m. No Shelter
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Howlin‘ King Snake STADTKIRCHE 19.30 h Caro Trischler & Band
Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Red Sand & Moonrise
Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Lulo Reinhardt & Bertino Rodmann Quartett
Freitag
25.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Bounce
Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h Horst Hansen Trio
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Johnethen Fuchs
17.
Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Danny Bryant
Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Remode DIE FABRIK 20.00 h J|Sound JAZZKELLER 21.00 h Tony Lakatos Quartett NACHTLEBEN 20.00 h Haevn
Mainz M8-CLUB 20.30 h Mayence Acoustique
Mühlheim SCHANZ 20.30 h Tom Jet & The Fendermen feat. Inka
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session m. J. Sanders
Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Fee Badenius
Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.30 h Jared Hart / Ferentz and the Felons
Freitag
18.
Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h August Zirner & Sven Faller - Transatlantische Geschichten
Strandgut 09/2020
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Musik Darmstadt
jovi meckert 126
Buten und Binnen Dass sie Außen (hochdeutsch für Buten) können, habe die Grünen ja mal unter Beweis gestellt. Na ja, zumindest hatte der große grüne Zampano Joschka mal versucht, Einfluss auf die Weltpolitik zu nehmen. Seine Aktivitäten im Nahen Osten waren ja, wenn auch nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt (womit er sich aber in guter Gesellschaft mit den anderen Größen dieser Welt befindet), doch ziemlich sympathisch. Und dass er dann dem George Double-JU die Gefolgschaft zum Waffengang in den Irak verweigerte, was der Gazpromi Schröder dann für sich reklamierte, war dann richtig grüne Außenpolitik. Auch auf anderen Gebieten des Regierungshandelns haben die Grünen sich im Laufe ihrer vierzigjährigen Geschichte durchaus wacker geschlagen. Klar, Umwelt ist Heimspiel, Landwirtschaft ein nicht immer einfach zu beackerndes Feld, dazu noch eine Prise Wirtschaft, Verkehr und Energie und mit der Justiz sogar was Klassisches. Da waren die hessischen Grünen ja sogar Vorreiter. Und das sollten sie angesichts der äußerst misslichen Polizeipolitik eines Christdemokraten in diesem Bundesland – Stichwort NSU 2.0 – vielleicht auch mal mit Innen (hochdeutsch für Binnen) beanspruchen. Würde vielleicht die Gelegenheit bieten, das nicht minder missliche Bild, das die Hessen-Grünen da abgegeben haben, durch vielleicht klügeres Handeln zu korrigieren. Aber das muss man sich halt erstmal trauen.
CENTRALSTATION 19.00 h Powwow Festival m. Dirty Flamingo, Monomyth, Sven Hammond, Wucan, Yin Yin GOLDENE KRONE (SAAL) 22.00 h Fellaws Kingdom HOFF-ART THEATER 18.00 h BED KNABENSCHULE 19.00 h Darmstädter Jazzherbst 2020 / 1. Darmstädter JugendWeltmusikorchester, Achim Kaufmann & Shannon Barnett Quartett
Frankfurt FRANKFURT ART BAR 20.30 h Friday Live Jazz JAZZKELLER 21.00 h Adrey Shabashev Projekt LOTTE LINDENBERG 21.30 h Gregor McEwan NACHTLEBEN 20.30 h Nichts
Wiesbaden THALHAUS E. V. 20.00 h Evi Niessner - Chanson Divine - 100 Jahre Piaf WALHALLA IM EXIL 20.00 h MARA - Off the beaten track
Samstag
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Darmstadt
Am Hauptthema des letzten halben Jahres komm ich natürlich auch nicht vorbei, Corona allerorten. So gehöre auch ich zu jenen ordentlichen Bürgern, der nicht nur in Geschäften und den öffentlichen Verkehrsmitteln die Maske über Mund und Nase zieht, sondern sich auch gleich die Corona App aufs Handy geladen hat. Doch angesichts des dauerhaft grünen Bildschirms, der ein geringes Risiko signalisiert, fing ich an mich zu fragen, wie meine App denn jemals eine infizierte Person in meiner Nähe melden wird. Setzt dies doch voraus, dass diese Person nicht nur auch diese App auf ihrem Handy installiert und aktiviert hat – sofern die Betriebssystemversion des jeweiligen Handys dies überhaupt zulässt –, sondern nach erfolgtem positiven Test dann auch bereit ist, dies per eingescanntem QR-Code oder eingetippter Codezahl der Öffentlichkeit kundzutun. Zahlen über den Anteil derer, die als positiv Getestete die Corona-Warnapp tatsächlich im Sinne der Erfinder verwenden, sind mir zumindest nicht bekannt. Haben wir es dann auch noch mit einem Corona-Ignoranten zu tun, der sich trotz möglicher Infektion ins Getümmel stürzt, dann wird er oder auch sie sich sicherlich keine Corona-App aufs Handy geladen haben, geschweige denn einen QR-Code gescannt. Der Sinn dieser 20-Millionen-App ist da doch sehr zweifelhaft. Mit dem Geld hätte man sicherlich besseres anfangen können. Die Sinnfrage stellt sich auch bei der Maskenfrage im Freien, insbesondere an den Meeresstränden. Womit wir wieder bei Buten wären. Dort nämlich weht eigentlich immer ein mehr oder minder starker Wind, der den in den berüchtigten Aerosolen reisenden Viren gar nicht gefällt, weil die Chance, eine menschliche Beute zu finden gegen Null geht. Auch die Tatsache, dass bei den mit dramatischer Stimme vorgetragenen Infektionssteigerungen mehr der Alarmismus als die Information im Vordergrund steht, lässt an der Sinnhaftigkeit des Zahlenhorrors zweifeln. Keine Informationen darüber, wie sich der Anteil der Infizierten an den Getesteten geändert hat (nämlich gar nicht), keine Informationen über den Anteil schwer Erkrankter, die ins Krankenhaus müssen oder über die Sterberate (jeweils niedrigster Stand überhaupt). Sowas ist Wasser auf die Mühlen der Corona-Leugner. Und dass dieses Virus gemein und gefährlich werden kann, ist auch bei seriös vermittelten Informationen unbestritten.*) Also bleibt gesund und tragt ruhig eine Maske, tut auch gar nicht weh! Jochen Vielhauer *) nun hat doch tatsächlich, nachdem ich dies schon geschrieben hatte, das ZDF in seinem Morgenmagazin diese Informationen erstmals gebracht. Weiter so!
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Strandgut 09/2020
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Gurutari HALBNEUN THEATER 20.30 h The Keep Quiet Blues Brothers Band KNABENSCHULE 19.00 h Darmstädter Jazzherbst 2020 / Serendipity - Music of Jürgen Wuchner m. Anna Kaluza Quartett & Kaiser/Puschnig/Manderscheid/Fischer
Sonntag
27.
Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h John Kameel Farah STADTKIRCHE 19.30 h Thomas Langer Trio
Frankfurt NACHTLEBEN 20.00 h Shawn James
Mittwoch
30.
Aschaffenburg
Frankfurt BATSCHKAPP 11.00 h Roy Hammer und die Pralinées INTERNATIONALES THEATER 19.30 h Eine musikalische Reise durch Deutschland, Frankreich und Polen m. Aristotelis Papadimitriou JAZZKELLER 21.00 h Claus Koch‘s Bopetaters · Charlie Parker‘s 100‘ Birthday
Montag
28.
Rodgau MAXIMAL 20.00 h Rodgau Jazz Big Band
COLOS-SAAL 20.00 h Welthits auf Hessisch
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Dreimann STADTKIRCHE 19.30 h Schönecker / Sasse / Nowak
Frankfurt ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20.00 h Diesseits und Jenseits von Afrika m. Trio Ivoire & Tamala DIE FABRIK 20.00 h Philippe Huguet JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Steve Hackett JAZZKELLER 21.00 h Mebus - Weinig Duo
Mainz UNTERHAUS 20.00 h Peter Finger
Dienstag
29.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra
Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20.00 h The Norwegian Wind Ensemble FRANKFURT ART BAR 20.30 h Christian Rannenberg JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h Music Sneak - 3 Bands, 3 Stages, 1 Host JAZZKELLER 21.00 h Claus Koch‘s Bopetaters · Charlie Parker‘s 100‘ Birthday NACHTLEBEN 19.00 h Scott Matthew
Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 20.00 h Alex im Westerland Support: Frau Ruth
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Fairytale Nights & The Black Dogs
Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.30 h Guts Pie Earshot MAURITIUS-MEDIATHEK 20.00 h SMS - Saxophontrio THALHAUS E. V. 20.00 h Evi Niessner - Chanson Divine - 100 Jahre Piaf
In diesem Buch gibt Margot Unbescheid den Blick frei auf das turbulente, verstörende, oft anstrengende, manchmal traurige, aber auch überraschend wunderbare Leben mit einem von Demenz betroffenen Angehörigen – damit endlich alle wissen, was zu tun ist, wenn es erst los- und dann auch weitergeht mit der Demenz.
www.alzheimer-erste-hilfe-buch.de
KLassik
Miniaturen
Andrés Orozco-Estrada – Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters © hr/Martin Sigmund
Auch die rührige Romanfabrik legt wieder los. Mit reizvollen Miniaturen. »Bedeckt mich mit Blumen«, ein Liederabend mit Duetten von Mendelssohn, Schumann und Brahms steht im Zeichen der Romantik. Britta Stallmeister, Ruth Zetzsche und Norbert Abels am Klavier (allesamt wohlbekannte Solisten der Oper Frankfurt) wirken mit (3.9., 20 Uhr).
Zaghafter Neubeginn Die ziemlich trostlosen Monate der Life-streams, der 1 + 1-Begegnungen der Oper Frankfurt oder der Youtube-Kozerte scheinen sich vorerst zu verabschieden. Erste, behutsame Versuche, Konzertsäle und Opernhäuser wieder zu öffnen, werden verkündet. Vermutlich werden wir Konzert- und Opernbesucher zunächst nach langer Pause bei Betreten der entsprechenden Räume buchstäblich die Luft anhalten. Denn vieles wird dort nicht mehr sein, wie es immer (gedacht) war. Wenn der Veranstaltungsort nicht gerade Salzburg ist, wo ein, wie es heißt, neues Hygienekonzept entwickelt wurde, um auch größere Events wieder durchführen zu können. Es wird sich erst in ein paar Wochen zeigen, ob es wirklich gelungen ist. Ruth Zetzsche
Wenn sich also im September Frankfurts Konzerthaus-Türen wieder öffnen sollen, dreht sich erst einmal alles um Hygiene, Abstand, Aerosole. Erhebliche räumliche Änderungen und Auflagen haben auch die Programmplanungen komplett durcheinander gewirbelt. In einem hr-Gespräch erläuterte Musikchef Michael Traub die vorläufige Konzeption: Bläser des Orchesters müssen etwa 2 Meter auseinander sitzen, die Streicher 1,50 Meter. Das lässt kaum mehr als Kammerorchestergröße zu. Sowohl der hr-Sendesaal, als auch die Alte Oper dürfen allenfalls bis zu 25% mit Zuschauern ausgelastet werden. Das bedeutet u.a., dass bisher gebuchte Konzertabos rückabgewickelt werden müssen und neu gekauft. Damit möglichst viele Besucher die (neu) geplanten Konzerte erleben können, wird es häufiger Doppelungen geben, z.B. um 18 Uhr und um 20.30 Uhr – jeweils ohne Pause, ohne Bewirtung, ohne Garderobe. Das im März herausgegebene Saisonprogramm 2020/21 des hrSinfonieorchesters ist Makulatur. Geplante Großprojekte wie das Oratorium »Buch mit sieben Siegeln« von Franz Schmidt etwa, die Sinfonischen Tänze aus der »West Side Story« von Bernstein oder, im Rahmen des geplanten Schwer-
punkts Finnland, die 4. Sinfonie von Jean Sibelius werden komplett umgekrempelt oder fallen aus. Und, weil die Konzerte einen zeitlichen Rahmen nicht überschreiten dürfen, wird es viel Kleinformatiges geben. Zur Eröffnung der Saison (10. und 11.9.) bringt der scheidende Chefdirigent Orozco-Estrada die drei letzten Sinfonien Mozarts im Kontext mit Orchesterliedern von Hanns Eisler und, als Uraufführungen, ein »Scherzo oscuro« von Michael Langemann und »Reverie«, die Komposition seines kolumbianischen Landsmannes Ian A. Frederick. Die Serie »Auftakt« im hr-Sendesaal heißt jetzt »Auftakt NEU« und startet am 16. und 17.9. jeweils um 18.30 Uhr und 20.30 Uhr unter der Leitung von Christoph Eschenbach mit einem abgespeckten kammermusikalischen Programm (»La muse et le poèt« mit Werken von Saint-Saens, Jolivet und Frank Martin). Die leider selten gespielte »Sinfonie in Es« von Paul Hindemith und eine Zorbas-Suite von Theodorakis fallen Corona zum Opfer. Aus der beliebten Reihe »Barock+« wurde jetzt »Barock+ NEU«. Sie stellt am 23. und 24.9. (jeweils 18.30 Uhr und 20.30 Uhr) ebenfalls im hrSendesaal mit Avi Avital (Mandoline) und Großmeister Ton Koopman hübsche Petitessen von Wassenaer,
Hummel und Beethoven vor. Das letzte Sinfoniekonzert im September (30.9. und 1.10.) bringt mit dem jungen, hier bereits stürmisch gefeierten Dirigenten Klaus Mäkelä zwar finnischen Wind in die Alte Oper, allerdings weicht eine vorgesehene Sibelius-Sinfonie der nahezu kammermusikalischen 14. Sinfonie (mit Sopran- und Bass-Solisten) von Dimitri Schostakowitsch. Bedingt durch die komplizierten Umstellungen sind Einzelkarten für die Veranstaltungen erst ab 27.8. buchbar: namentlich und nicht übertragbar. Abendkassen wird es nicht geben. Drei Preisgruppen in der Alten Oper 39/29/19 € und für linear 24 € im Sendesaal machen die Konzerte wohl für jeden erschwinglich. Es lohnt also, sich auf die alternativen Konzepte einzulassen und nach bangen Monaten mal wieder Konzertatmosphäre zu schnuppern. Vielleicht ergeben sich sogar durch die zeitlichen und räumlichen Limitierungen ganz neue, intensivere Hörerfahrungen. Die Konzentration aufs Wesentliche.
Nobert Abels, der viele Jahre Chefdramaturg der Oper Frankfurt war, geht mit dem Komponisten Moritz Eggert am 9.9. um 20 Uhr der Erfindung der Oper von den Anfängen bis zum weltweiten Erfolgsmodell nach. Als Beitrag zum Hölderlin-Jahr unterhalten sich am 24.9. ab 20 Uhr namhafte Forscher über eine Reise des Dichter-Jubilars nach Bordeaux, Lieder zu Hölderlin-Texten von Hanns Eisler und Wolfgang Rihm ergänzen die Ausführungen (24.9., 20 Uhr). Und die Internationale Ensemble Modern Akademie stellt unter dem Motto »Europa in Asien« fernöstliche Musik der Komponisten Isang Yun, Toshio Hosokawa und Toru Takemitsu vor, deren Klangwelten in ihrer Eigenständigkeit dennoch den Bezug etwa zu John Cage oder Olivier Messiaen nicht verleugnen können. Termin: 25.9., 20 Uhr. Romanfabrik, Hanauer Landstr. 186 Infos und Karten: www.romanfabrik.de
Bernd Havenstein Alle Infos und Buchungen über www.hr-sinfonieorchester.de, www.hr-ticketcenter.de oder telefonisch unter 069/155-2000.
Strandgut 09/2020
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Familie Kindertheater Aus meinem Fenster fliegt ein Traum
für kleine und große, gehörlose und hörende Menschen ab 4 Jahren Compagnie Augenmusik & Elle Kollektiv Theaterhaus, 17.(Premiere)+18.9.2020, 10 Uhr; 19.+20.9.2020, 11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Der Drache, der nicht kämpfen wollte
Von Kenneth Grahame Regie & Ausstattung: Kristine Stahl - ab 5 Jahren
Staatstheater, 20.9.2020, 15 Uhr; 21.9.2020, 10 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
Feuerpferd und Teufelsgeigerin Compagnie MaRRAM - ab 7 Jahren Tooba, Amna und Saher (v.l.n.r.) waren an der Auswahl der Motive und Aussagen der Kampagne beteiligt. Sie sind seit Jahren beim Internationalen Mädchen*tag aktiv. © Jeannette Petri Photography
Frauen wehren sich Die neue Kampagne des Frauenreferats Alle Frauen und Mädchen haben das Recht auf Respekt. So lautet der Slogan der Kampagne des Frauenreferats. »Sexistische und diskriminierende Beleidigungen sind Alltag. Viele Mädchen und junge Frauen sind mit dem Klischee aufgewachsen, sie müssten sich das gefallen lassen. Mädchen und junge Frauen haben das Recht, dass ihre Grenzen respektiert werden. Das gilt für zu Hause, ebenso wie für den öffentlichen Raum. Wir wollen mit der Kampagne sowohl informieren und ermutigen als auch Klischees abbauen und zur Zivilcourage und Solidarität aufrufen«, sagt Linda Kagerbauer, die als Referentin für Mädchenpolitik im Frauenreferat tätig ist. Es ist eben nicht die Pflicht von Frauen, verächtliche Anmache von unterbelichteten Männern hinzunehmen. Deshalb startet Frauendezernat und Frauenreferat eine Plakatkampagne zum Thema Übergriffe im öffentlichen Raum. Für Frauendezernentin Rosemarie Heilig und Frauenreferatsleiterin
Gabriele Wenner haben der Schutz und die persönliche Sicherheit von Frauen und Mädchen im städtischen Alltag oberste Priorität. »Mädchen in Frankfurt haben in den letzten Monaten von der Zunahme sexistischer und rassistischer Beleidigungen oder Belästigung auf Straßen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln berichtet. Das können wir so nicht hinnehmen. Alle Frankfurter*innen sind gefordert, wenn es um das Eintreten für Respekt und den Kampf gegen Diskriminierung geht«, fordert Dezernentin Heilig. Die Plakatmotive der Kampagne sind inspiriert von den Erfahrungen und Forderungen von Mädchen und jungen Frauen selbst. Sie sind im Rahmen der Aktionen rund um den Internationalen Mädchen*tag am 11. Oktober in Frankfurt erhoben worden. Und mehr Respekt im öffentlichen Raum könnte auch generell nicht schaden.
Unterhaus, 6.9.2020, 11+14 Uhr www.unterhaus-mainz.de
Gedankenflieger - Philosophieren mit Kindern Mit Jörg Bernardy Workshops für 3. und 4. Klassen
Literaturhaus, 23.-25.9.2020, 9+11 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Die gestiefelte Katze
Doris Friedmann frei nach Gebrüdern Grimm für alle ab 5 Jahren
Ein Sommernachtstraum
Hans im Glück
Kellertheater, 5.+12.9.2020, 14 Uhr; 6.9.2020, 16 Uhr; 15.9.2020, 19 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
Gallus Theater, 20.9.2020, 15 Uhr www.gallustheater.de
Theater Gruene Sosse - ab 4 Jahren
Bürgerhaus Sprendlingen, 23.9.2020, 16 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de
Johnny & Das Müllmonster Marionettentheater ab 4 Jahren Puppentheater Lari-Fari
Kabale und Liebe
Das tapfere Schneiderlein
von Friedrich Schiller - ab 12 Jahren Regie: Marvin Heppenheimer theater INC. Darmstadt
Theater Moller Haus, 11.(Premiere), 12., 23.+24.9.2020, 20 Uhr; 13.9.2020, 18 Uhr www.theatermollerhaus.de
Kater Kati
Musik von Rock bis Pop, zum Tanzen und Kuscheln für Kinder ab 3 Jahren
Till Eulenspiegel
Kleine Oper Bad Homburg - ab 5 Jahren
Kurtheater Bad Homburg, 27.9.2020, 16 Uhr www.kurtheater-bad-homburg.de
Der kleine Drache Kokosnuss
Mainzer Kammerspiele, 26.9.2020, 17 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de
Mainzer Kammerspiele, 19.9.2020, 11+13 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de
Warten auf Godot
Wolfsburger Figurentheater Compagnie - ab 4 Jahren
König und Königin Drosselbart Mainzer Kammerspiele, 13.9.2020, 15 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de
kreuz & quer
Tanzstück - ab 3 Jahren Choreografie: Felix Berner
Gallus Theater, 29.9.2020, 15 Uhr www.gallustheater.de
Pippi Langstrumpf
Musikalische Komödie nach dem Buch von Astrid Lindgren mit Musik von Johann Strauß u.a. Regie: Hans-Dieter Maienschein. Ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 19., 20., 26.+27.9.2020, 16 Uhr www.papageno-theater.de
Schaf
Kinderoper von Sophie Kassies - ab 4 Jahren Musikalische Leitung: Neil Valenta
Staatstheater, 26.9.2020, 17 Uhr (Premiere) www.staatstheater-darmstadt.de
Strandgut 09/2020
Gallus Theater, 13.9.2020, 15 Uhr www.gallustheater.de
Der unheimliche Besuch
Krümel Theater - von 2-5 Jahren
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frei nach den Gebrüdern Grimm Laubacher Figurentheater - für Kinder ab 4 Jahren
Centralstation, 13.9.2020, 15 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
Krümel und Stelze
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Ein Stück über den Mut, seinen eigenen Augen zu trauen für alle ab 6 Jahren Monstra Theaterhaus, 27.9.2020, 15 Uhr (Premiere); 28.9.2020, 10 Uhr; 29.+30.9.2020, 10+14.30 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Staatstheater, 6.(Premiere), 12., 19.+26.9.2020, 15 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Linda Kagerbauer (Referentin für Mädchen*politik, Frauenreferat), Rosemarie Heilig (Frauendezernentin), Gabriele Wenner (Leiterin des Frauenreferats), v.l.n.r.. © Jeannette Petri Photography
Stimmt das?
Die Fabrik, 5.9.2020, 15 Uhr www.die-fabrik-frankfurt.de
Erfreuliches Theater Erfurt - ab 5 Jahren
Weitere Informationen: www.klischeefreie-zone-ffm.de
Kellertheater in Kooperation mit der Künstlerplattform noctenytor - ab 9 Jahren (3. Klasse) Regie und Gesamtleitung: Anna-Sophie Sattler
Theater La Senty Menti - ab 6 Jahren
T. Tainment Von Samuel Beckett - für alle ab 7 Jahren
Theaterhaus, 5.9.2020, 17 Uhr (Premiere); 6.9.2020, 15 Uhr; 7.9.2020, 10 Uhr; 8.9.2020, 10+14.30 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute Von Jens Raschke Regie: Dirk Schirdewahn. Ab 12 Jahren
Wartburg, 13.9.2020, 15 Uhr; 14.9.2020, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
Die wilde Molli – das saustarke Impro-Battle Alles auf AnfangImprotheater - ab 14 Jahren
Theater Moller Haus, 25.9.2020, 20 Uhr www.theatermollerhaus.de
Familie
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Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, alle guten Romane sind Kriminalromane, sie kreisen um ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Das Rätsel in Sara Sligars Debütroman ist das Geheimnis, das zwei Frauen umgibt. Das der Erzählerin, der jungen Archivarin Kate Aiken, und das der berühmten Fotografin Miranda Brand, deren Nachlass sie ordnen soll. Es sind zwei miteinander korrespondierende Geschichten, die sich Schicht um Schicht enthüllen. Sie haben mit der Gewalt zwischen Männern und Frauen zu tun und mit dem Leiden, das die Kunst befeuert, die Menschen zerstört und, so ist das im kapitalistischen System, gleichzeitig den Preis der Kunstwerke gewaltig nach oben treibt. »Kunstschaffende sind die einzigen Menschen«, heißt es einmal trocken, »die tot mehr wert sind.« Eingeleitet wird das Buch mit einem (fiktiven) Tagebucheintrag der toten Künstlerin Miranda Brand: »Fotografieren ist ein Akt der Gewalt. Wenn wir einen Menschen mit der Kamera einfangen, reißen wir ihn aus Raum und Zeit und bannen ihn auf ein Stück Fotopapier, um ihn für die Ewigkeit festzuhalten. Man muss sich dieser Gewalt bewusst sein. Sich an ihr erfreuen. Ich glaube, deshalb mache ich so viele Selbstporträts. Denn der Mensch, den zu verletzen mir am leichtesten fällt, war immer schon ich selbst.« Dieses Zitat ist ein heftiger Einstieg, es setzt, was Alexander Kluge den »Kammerton A« nennen würde: den Grundton des Buches. Anders als in einer Gothic Novel begegnen wir hier aber dem Schrecken nicht im Dunkel und im Grau, sondern am hellen Tag im gleißenden Sonnenlicht Kaliforniens. »Alles, was zu ihr gehört« gilt vermutlich als »psychologischer Thriller«, es ist aber auch ein Noir bester Güte, ein Künstlerroman dazu, eine erotische Romanze, und klar ein Buch, Ende April 2020 im renommierten USVerlag Farar Straus and Giroux erschienen, auf der Höhe der #metooDebatte. Ich war am Anfang skeptisch, bin auch die Parallelmontagen ziemlich leid mit stocherndem Erzähler(in) in der Gegenwart und mehr und mehr Enthülltem aus der Vergangenheit, das sich alles irgendwann im Endlichen trifft, womit es dann meist auch gut ist. Sara Sligar aber meistert die ausgetretenen Erzählpfade bravourös, sie weiß nicht nur etwas über die Kunst und deren Schattenreiche sondern auch über die Macht des Ungesagten, über den Sog und Strudel zwischen den
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© Abbey Mackay
LIteratur
Krimikolumne: Alf Mayers Blutige Ernte
Kunst muss weh tun bis zum Schmerz Der Roman »Alles, was zu ihr gehört« von Sara Sligar Schade, dass der Originaltitel nicht übernommen worden ist. Ein literarisch weniger anspruchsvoller Verlag als hanserblau hätte vielleicht nicht gezögert, es bei dem heftigen »Take Me Apart« zu belassen, was soviel wie Nimm mich auseinander/ Zerlege mich bedeutet. »Alles, was zu ihr gehört«, der deutsche Titel, ist feinsinniger – und er ist tatsächlich besser. Das in mehrfacher Hinsicht.
Zeilen. Hier ist sie meisterlich. Und meisterlich ökonomisch noch dazu. Ich kann mich nicht erinnern, Tagebuchauszüge, Briefe und Akten, auf eine solch pointierte Weise eingesetzt, erlebt zu haben. Auf der Skalpell-Spitze balanciert. Dies ist eines der Bücher, die Elmore Leonards Rat befolgt haben, alle unnötigen Wörter zu vermeiden. Ulrike Brauns Übersetzung ins Deutsche halte ich für mustergültig. Bravo! Stilistisch und im narrativen Drive schreibt Sara Sligar weit über dem Durchschnitt. Ihr Buch hat begeisternde Passagen, viele schmerzhafte Einsichten und viel Nachhall. All die Kunstfertigkeit aber ist nie ausgestellt. Die Lektüre simmert lange nach. Dies ist ein Buch, das man wieder lesen werden will. Dies
ist ein Buch, das neben den Klassikern Bestand hat. Diese Autorin lohnt es im Blick zu halten. Hier ein kleiner Eindruck aus der Anfangspassage. Wie in einem Film von Samuel Fuller sind wir schon mit dem ersten Satz bei der Hauptfigur und in der Aktion. Wie in »Avatar« folgen wir vom ersten Moment einer Figur, durch deren Augen wir eine neue, fremde Welt betreten und uns dort zurechtzufinden haben. Wir sind in einem Flugzeug über Kalifornien, das an Höhe verliert. Es ist im Landeanflug, wird von einer Böe gestreift und gerade, als sich das ganze Panorama der Bucht von San Francisco eröffnet, kurz durchgeschüttelt. Flugangst kommt auf, Kate klam-
mert sich an die Armlehne. Diesem Motiv, bei dem, was man sieht oder sehen könnte, einer Irritation zu begegnen, werden wir noch öfter begegnen. Der Dialog mit dem Sitznachbarn zurrt einige erste Angaben zur Person klar, Kate bereut aber schnell, eine Unterhaltung angefangen zu haben. Als das Fahrwerk ausgefahren wird, in Frisco ist das über dem Meer, stellt Kate sich vor, wie ein Absturz wäre. Wie die Wellen über ihr zusammenschlagen. Da sind wir am Ende von Seite drei. Dann Gepäckausgabe. Die Koffer umkreisen die müden Fluggäste wie Allgatoren. Kates Tasche taucht nicht auf, wird ziemlich als letzte ausgespuckt. Tante Louise holt sie ab. Die Wörter sprudeln aus ihr wie aus einem geplatzten Feuerhydranten. Es geht über die Golden Gate Bridge ins Marin County. »Hier oben war das Licht dicht und satt, viel goldener als unten am Flughafen. Die Leute zahlten viel Geld, um in diesem Licht zu leben.« (Es ist tatsächlich besonders, auch ich habe diesen Blick nie vergessen.) Ein paar weitere biografische Details, Eindrücke aus einem ziemlichen Chaos, dann liegt plötzlich das Meer vor ihnen »wie eine blaue Decke, die man straff über die felsige Oberfläche des Planeten gespannt hatte«. Kate ist da, in ihrer neuen Welt. Als sie an New York zurückdenkt ist da auch die Erinnerung an einen Moment vor ihrer Abreise, von einer kleinen Party, bei der sie am Fenster stand und sich plötzlich dort unten auf dem Asphalt sieht, »die Gliedmaßen in unnatürlichen Winkeln vom Körper abgespreizt. Blut, das ihr aus der Nase lief. Die Vorstellung war so klar und deutlich, als würde sie ein übersättigtes Foto betrachten, alles war so scharf, dass es einem Befehl gleichkam. Spring!« Wir sind auf Seite elf. Dann begegnen wir zum ersten Mal Miranda. Ein Briefwechsel mit ihrem Agenten. »Ob die Narben auf meinen Fotos echt sind? Oder ob ich das alles inszeniert habe? ... Dein Goldesel Miranda.« Dann ist Kate da. Dort, wo wir das Buch über mit ihr sein werden. »Das Haus, in dem Miranda Brand gelebt hatte und gestorben war, wirkte unscheinbar. Es saß auf dem Hügel wie ein Klecks Mayonnaise auf der Glatze eines hart gekochten Eis. Der Anstrich war vielleicht einmal schön gewesen, doch die unerbittliche Meeresbrise hatte ihn zu einem stumpfen Grau reduziert, der gleichen Farbe, die der Himmel in diesem Moment hatte, sodass man nicht sagen konnte, wo der Nebel endete und das Haus begann.«
Literatur Kate steht im Garten, begegnet ihrem Auftraggeber, dem Sohn der toten Künstlerin. Theo Brand, alleinerziehend, zwei Kinder. Es ist eine kühle Begegnung, fast schroff und alles andere als ein herzliches Willkommen. Es geht um einen Job. Nicht mehr. (Aber natürlich doch, um viel viel mehr ...) Ob sie wieder gehen solle, fragt sie. Natürlich nicht, sagt Theo. Und dann: »Sie sollten es noch ein wenig genießen.« – »Genießen?« – »Das Erlebnis.« Er nickte zu ihren Füßen. »Dort ist sie gestorben. Hat sich genau dort erschossen, wo sie stehen.« Wir sind auf Seite zwanzig. Von dem, was zu ihr gehört – zu Kate, zu Miranda, zur Kunst, zur gegen alle Gewalt zu verteidigenden Identität – haben wir noch mehr als 400 Seiten.
Restaurant Goldmund im Literaturhaus Telefon 0 69/21 08 59 85 Anfahrt: S1-6,8,9 »Ostendstraße«, StraBa 18 »Hospital zum Heiligen Geist«, Bus 30, 36 »Schöne Aussicht« Literaturhaus Frankfurt Schöne Aussicht 2, 60311 FFM Telefon: 0 69/75 61 84 10 info@literaturhaus-frankfurt.de
Tickets: Vorverkauf über www.literaturhaus-frankfurt.de, unter 01 80/60 50 400 oder an VVK-Stellen. Streamingtickets sind 72 h nutzbar.
Das Literaturhaus-Team freut sich auf ein Wiedersehen mit Ihnen! Sara Sligar: Alles was zu ihr gehört (Take Me Apart, 2020). Verlag hanserblau, München 2020. Klappenbroschur, 432 Seiten, 16 Euro.
Hölderlin-Festwoche 2020 19. bis 25. September
Friedrich Hölderlin Bleistiftskizze Schreiner u. Lohbauer 1823. Foto: DLA Marbach
Mit einer Wanderung von Frankfurt nach Bad Homburg beginnt am Samstag, 19. September, um 15 Uhr, die Festwoche anlässlich der 250sten Wiederkehr von Friedrich Hölderlins Geburtstag. Anmeldung erforderlich bis zum 16. September, Kulturamt Frankfurt, E-Mail: kulturportal@stadt-frankfurt.de, Tel. 069 / 212 413 79. Ein eigens konzipierter Audiowalk (heutzutage muss es eben Englisch sein) »Hölderlin Heterotopia« hat der Regisseur Akira Takayama entwickelt. Auf einer SmartphoneApp wird der 22 Kilometer lange Hölderlin-Pfad zwischen Frankfurt und Bad Homburg in einen »anderen Ort« verwandelt. Die App führt Menschen, die auf dem Pfad zu Fuß oder per Rad unterwegs sind, zu verschiedensten Stationen. Dort schalten sich Audiobeiträge frei, für die 12 Autor(inn)en (u.a. Alexander Kluge, Elfriede Jelinek) neue Texte, Erzählungen und Gedichte verfasst haben. »Wie für den Dichter
Parken: Auf dem Literaturhausparkplatz oder in den Tiefgaragen der Nachbarschaft, u. a. »Bildungszentrum Ostend«, Sonnemannstraße 13
Friedrich Hölderlin die Wanderung an sich schon ein anderer, schöpferischer Akt und Ort war, so sucht ›Hölderlin Heterotopia‹ nach jenen ›anderen‹ Gesetzmäßigkeiten und Regeln für das eigene Leben, die außerhalb der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung stehen und dennoch zutiefst in sie eingebettet sind«, heißt es in der Ankündigung. Ein Frankfurter Spaziergang mit Reinhard Pabst, einem Hölderlinkenner, auf den Spuren des Dichters folgt am Sonntag, 20. September, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr. Bei begrenzter Teilnehmerzahl ist auch hier eine Anmeldung erforderlich, E-Mail: anmeldung@goethehausfrankfurt.de, Tel. 069 / 138 80-0 Weitere Veranstaltungen: »Atelier Hölderlin« Vortrag von Prof. Dr. Roland Reuß, 20.9., 15 Uhr, und »Staunend seh ich dich an« Ein Abend für Friedrich Hölderlin mit Christian Brückner und Tilman Spreckelsen, 20.9., 17 Uhr, beides im Freien Deutschen Hochstift. »Ach! wehe mir! / Es waren schöne Tage – Friedrich Hölderlin läuft durch den Großen Hirschgraben« Kammermusik und Literatur mit Susanne Schäfer und Michael Quast am Flügel: Erika le Roux, 20.9., 18 Uhr in der Volksbühne am Großen Hirschgraben. Bis Freitag finden Veranstaltungen im Hochstift, in der Romanfabrik und der Evangelischen Akademie statt.
01.09. 19.30 h
Lutz Seiler: Stern 111 Zweiter Frühling Moderation: Torsten Hoffmann
Tickets: 9 / 6 Euro Stream: 5 Euro
02.09. 19.30 h
Ilija Trojanow: Doppelte Spur Moderation: Traudl Bünger
Tickets: 9 / 6 Euro Stream: 5 Euro
07.09. 19.30 h
Colum McCann: Apeirogon Tickets: 12 / 8 Euro Moderation (dt./engl.): Alf Mentzer (hr2-kultur) Stream: 5 Euro Deutsche Stimme: Stéphane Bittoun
08.09. 19.30 h
Schöne Aussichten – Tickets: 7 / 4 Euro Das Frankfurter Literaturgespräch Stream: 5 Euro Mit Jan Peter Bremer, Mara Delius, Alf Mentzer und Hubert Spiegel
09.09. 19.30 h
Benjamin Quaderer: Für immer die Alpen Zweiter Frühling Moderation: Jan Wiele (F.A.Z.)
18.09. 16.00 h
Buchpremiere Torben Kuhlmann: Einstein Für Kinder ab 5 Jahren
Tickets: 7 / 4 Euro Stream: 5 Euro
Tickets: 7 / 4 Euro Stream: 5 Euro
22.09. 19.30 h
Live-Konzert! OIL – Naturtrüb. Musik und Texte Zweiter Frühling Ein Abend mit Mosh, Reverend Dabeler, Maurice Summen und Gereon Klug
Tickets: 14 / 10 Euro Stream: 5 Euro
23.09. 19.30 h
Jean-Luc Bannalec: Bretonische Spezialitäten Moderation: Margarete von Schwarzkopf Sprecher: Wolfram Koch
Tickets: 14 / 10 Euro Stream: 5 Euro
23.09. Gedankenflieger – Philosophieren bis 25.09. mit Kindern: Jörg Bernardy jeweils Workshops für 3. und 4. Klassen 9.00 & 11.00 h 27.09. 15.00 h
28.09. 19.30 h
30.09. 19.30 h
Tickets: 3 Euro
Die Autoren der Shortlist Stream: 5 Euro Deutscher Buchpreis 2020 – Eine Livesendung aus dem Literaturhaus Frankfurt Moderation: Alf Mentzer, Christoph Schröder, Miriam Zeh Gastveranstaltung Gelebtes Leben: Denker der Freiheit im Porträt – Václav Havel Mit Marieluise Beck und Marko Martin Moderation: Rainer Hank (F.A.Z.) Karosh Taha: Im Bauch der Königin Zweiter Frühling Moderation: Carolin Callies
Tickets: 9 / 6 Euro Stream: 5 Euro
Tickets: 7 / 4 Euro Stream: 5 Euro
Info: www.hoelderlin2020.de
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Die Welt von gestern, vergrößert Annie Ernaux‘ Geschichte ihrer Herkunft: »Die Scham« Es ist das vierte Buch von Annie Ernaux, das jetzt bei Suhrkamp erscheint. Die Schriftstellerin wurde 1940 in der tiefsten französischen Provinz geboren; sie ist aufgewachsen in der Nachkriegszeit, in einem kleinen Kaff mit siebentausend Einwohnern, auf halbem Weg zwischen Rouen und der Atlantikküste. Auch in dem neuen Buch (im Original 1997 erschienen) erzählt Annie Ernaux wieder von der traumatischen Geschichte ihrer Herkunft, auf der schmalen Grenzlinie zwischen Arbeiterklasse und unterstem Kleinbürgertum, von der Angst vor dem sozialem Abstieg und der Zuversicht, die sich Mutter und Tochter damals vom Glauben erhofften. Das Kind wird auf eine katholische Privatschule geschickt. Absicht: Aufstieg. Hauptfach: Beten. Es ist nicht der Effekt, auf den Annie Ernaux mit ihrem ersten Satz zielt. Es ist die Quintessenz ihres Buches: das Drama der sozialen Herkunft, das die Familie wie auf einem Pulverfass leben lässt. »An einem Junisonntag am frühen Nachmittag wollte mein Vater meine Mutter umbringen.« Die Mutter, maßlos überfordert von dem Existenzkampf, den sie tagtäglich aufs Neue zu bestehen hat, als Geschäftsfrau mit kleinem Lebensmittelladen, als Kneipenwirtin, die allabendlich in der angeschlossenen Gastwirtschaft ihre Gäste bedient, als Mut-
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ter, die den sozialen Aufstieg der Tochter um jeden Preis befördern will und als Ehefrau eines Arbeiters, der mit seinem Dasein an sich zufrieden ist. Sie lief in der Küche umher und machte dem Vater Vorwürfe. Der antwortete nicht. Doch: »Mit einem Mal begann er krampfartig zu zittern und zu keuchen. Er stand auf, und ich sah, wie er meine Mutter packte, sie in die Kneipe schleifte und mit rauer, fremder Stimme schrie«. Die junge Annie floh in den ersten Stock. Dort hörte sie, wie die Mutter um Hilfe schrie. Sie rannte zurück. »In der schlecht beleuchteten Vorratskammer hatte mein Vater meine Mutter mit der einen Hand an der Schulter oder am Hals gepackt. In der anderen hielt er das Beil, das er aus dem Klotz gerissen hatte.« Als wäre nichts geschehen, machten sie hinterher «zu dritt eine Radtour aufs Land«. Monatelang, vielleicht sogar jahrelang habe sie auf die Wiederholung dieser Szene gewartet. Wenn die Eltern durch ein Lächeln oder Lachen, zeigten, dass es doch noch Zuneigung gab, fühlte sie sich in die Zeit vor dieser Szene »zurückversetzt«. Aber immer fürchtet sie die Wiederholung, zu der es allerdings nie kam. Fünfzehn Jahre später starb der Vater.
Annie Ernaux: Die Scham. Aus dem Französischen von Sonja Finck. Suhrkamp Verlag, Berlin 2020, 110 S., 18 €
Annie Ernaux sucht auch in diesem Buch wieder nach den Spuren ihrer Geschichte und findet, zum Beispiel, Fotos, auch ein Messbuch, »dessen Aufbewahrung über alle Umzüge hinweg nicht unbedeutend ist«, ein Beweis nämlich für die religiöse Welt, die einmal die ihre war, die sie aber, beim Schreiben vierzig Jahre später »nicht mehr nachempfinden kann«.
Denn das spürt sie deutlich: »die Frau, die ich 1995 bin, kann sich nicht in das Mädchen von 52 hineinversetzen, das nur seine Kleinstadt kennt, seine Familie, seine Privatschule, das Mädchen, das nur einen begrenzten Wortschatz hat«. Und das genau in jener Zeit spürt, wo es herkommt und wo es nicht hingehört. Annie empfindet plötzlich Scham. Noch: »Mit zwölf Jahren lebte ich in den Konventionen und Regeln dieser Welt und konnte mir nichts anderes vorstellen«. Bis dahin hatte sie ihre Gegend, die »vage, aber für alle verständlich bei uns genannt« wurde, noch nie verlassen. Doch bald bricht ihre kleine Welt endgültig auseinander und sie sitzt zwischen den Trümmern. Sie weiß, dass es »keine wirkliche Erinnerung an sich selbst« geben kann. Deshalb sucht sie nach den Worten, mit denen sie über sich selbst und ihre damalige Welt einmal nachgedacht hatte. Annie Ernaux hat ein kleines, schönes, ein notwendigerweise unfertiges, aber notwendiges Buch geschrieben. Für sich selbst. Und für uns. Sigrid Lüdke-Haertel
Literatur
Fotos: © Brigitte Tast
Lesungen Amir Hassan Cheheltan Der Zirkel der Literaturliebhaber
Romanfabrik, 8.9.2020, 20 Uhr www.romanfabrik.de
Annegret Held Meine Nachtgestalten
Denkbar, 10.9.2020, 20 Uhr www.denkbar-ffm.de
Axel Hacke liest und erzählt
Centralstation, 29.9.2020, 20 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
Benjamin Quaderer Für immer die Alpen
Literaturhaus, 9.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Lieben & lieben lassen
Doris Lerche liest indiskrete Texte begleitet von Anke Meinberg an der Querflöte Denkbar, 24.9.2020, 20 Uhr www.denkbar-ffm.de
Lutz Seiler Stern 111
Literaturhaus, 1.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Lyrikpreis Orphil - Preisverleihung & Lesung
Marion Poschmann (Hauptpreis) & Eva Maria Leuenberger (Debütpreis) Kulturforum Schillerplatz, 15.9.2020, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Colum McCann Apeirogon
Literaturhaus, 7.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Doris Lerche
»Erdbeermund« und andere intime Texte Denkbar, 15.9.2020, 20 Uhr www.denkbar-ffm.de
Frank Witzel Inniger Schiffbruch
Kulturforum Schillerplatz, 9.9.2020, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Farbe bekennen
Gerhard Henschel SoKo Heidefieber
Haus am Dom, 6.9.2020, 11 Uhr www.hausamdom-frankfurt.de
Fotobuch von Brigitte Tast
Hélène Jousse
Schwarzes Vorsatzpapier. Dann der Titel und der Inhalt. »Das Dorf, mein Zuhause«, das erste Kapitel. Schellerten, im Osten des Landkreises Hildesheim in Niedersachsen. Eines der ersten Fotos blickt der ICE-Strecke Berlin-Kassel nach. Im goldenen Schnitt hinten in der Bildmitte liegt die Sehnsucht. Das Suchen. Viele Einträge. Über die Jahre hinweg geschrieben. Zahllose Merkzettel, mit emotionalen Gedankenblitzen und nüchternen Erkenntnissen, oft seitenlang, manchmal knapp und fragmentarisch. Zuerst aber das Dorf. Der Dorfplatz, die Nachbarhäuser. Der Blick aus dem Fenster. Die Jahreszeiten. Die Banalitäten. Das Schöne. Das Alltägliche. Ein Neubaugebiet. Bagger. Zeit. Ein Igel auf dem Pflaster. Ist die Zeit das, was durch’s eigene Fenster gesehen wird?
Auf Seite 46 ist es Zeit für einen Ausbruch. Die rote Stadt. Marrakesch. Die Tochter hat ihr die Reise geschenkt, hat sie damit überrascht, weil sie weiß, wie gerne sie Marokko hat. Sie durchstreift die Stadt. Fotografiert. Birgitte Tast ist Fotografin. Wenn man sie bei der Arbeit sieht, könnte man denken, dass sie mit einer Kamera geboren worden ist. Sie macht das mit Leib und Seele. Viel Seele. Aber eben auch Leib. Leib und Seele. Dieses Buch hat hochriskante Aufnahmen. Atelier. Dunkelkammer. Öffentlichkeit. 260 Fotografien, Schwarz-Weiß. Mit so viel Rot, mit so viel Wagnis, dass am Ende niemand, der dieses Buch gesehen hat, noch fragen wird: Und wo bitte war das Rot?
Die Hände von Louis Braille
Romanfabrik, 29.9.2020, 20 Uhr www.romanfabrik.de
Ilija Trojanow Doppelte Spur
Literaturhaus, 2.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Ilona Einwohlt Mohnschwestern
Centralstation, 10.9.2020, 19.30 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
Ingo Schulze
Die rechtschaffenen Mörder
Centralstation, 23.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
Minka Pradelski Es wird wieder Tag
Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, 1.9.2020, 19.30 Uhr www.jg-ffm.de
mme perreq
49 vorläufig endgültige Musterbriefe
Romanfabrik, 15.9.2020, 20 Uhr www.romanfabrik.de
Patrick Salmen Ekstase
Neues Theater Höchst, 25.9.2020, 20 Uhr www.neues-theater.de
Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch Mit Jan Peter Bremer, Mara Delius, Alf Mentzer und Hubert Spiegel Literaturhaus, 8.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Thorsten Nagelschmidt Arbeit
Landungsbrücken, 28.9.2020,
Tim Frühling Hessentagstod
Bürgerhaus Sprendlingen, 17.9.2020, 20 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de
Alf Mayer
TITANIC-Comeback
Die exklusive 1. Lesung nach dem Lockdown
Jochen Till
Memento Monstrum: Vorsicht, bissig!
Brigitte Tast: Rot in SchwarzWeiß. Kulleraugen-Verlag, Schellerten 2020. Hardcover, 376 Seiten, 260 S/W-Fotos, 34 Euro. Parallel erscheint eine Vorzugsausgabe, Auflage: 25 signierte und nummerierte Exemplare, mit einer Originalfotografie in Museumsqualität. www.brigitte-tast.de
Landungsbrücken, 27.9.2020, 14.30 Uhr www.landungsbruecken.org
Karosh Taha
club voltaire, 7.9.2020, 20.30 Uhr www.club-voltaire.de
Zsuzsa Bánk Sterben im Sommer
Museum Wiesbaden, 24.9.2020, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
Im Bauch der Königin
Literaturhaus, 30.9.2020, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
Klüpfel & Kobr
Draußen - Die Thriller Tour
Centralstation, 24.9.2020, 20 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
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Anton Le Goff, Timo Becker, Hilde aus Bornheim © Tim Wegner
Torsten Müller mit Anton Le Goff © Tim Wegner
Die Grüne Soße Gala Am 10. Oktober 2020 im Live-Stream Seit 13 Jahren begeistert das Grüne Soße Festival Menschen aus der gesamten Rhein-Main Region. Fakt ist, es wird im Oktober kein 8-tägiges Festival mit jeweils 650 Personen in einem Festivalzelt auf dem Frankfurter Roßmarkt geben – das lässt die Pandemie nicht zu. Die Veranstalter präsentieren daher unter dem Motto »Miteinander statt Wettbewerb« die Grüne Soße Gala am 10. Oktober 2020 als
Live-Stream im Frankfurter Frischezentrum! Auf einer großen Bühne treffen sich die diesjährigen Festivalgrößen zu einer fulminanten Show rund um die Grüne Soße. Diese Show/Gala wird per LiveStream in zahlreiche Restaurants und Locations übertragen – es gibt überall Grüne Soße! Moderiert wird die Gala von dem »berüchtigten« Festival-Trio Anton Le Goff, Timo Becker und der Hilde
aus Bornheim, begleitet von ihrer Band »Andi und die Gartenzwerge«. Gemeinsam mit Lizzy Aumeier, Bodo Bach, Bäppi La Belle, Woody Feldmann, Maddin Schneider, Tamika Campbell, Sabine Fischmann & Ali Neander soll die Grüne Soße Gala zu einem unvergesslichen Erlebnis werden! Der Live-Stream: Gemeinsam dabei sein!
Das Publikum kann sich über das Ticket-System für die einzelnen Veranstaltungsorte einbuchen. Zahlreiche Restaurants haben ihre Teilnahme zugesagt und damit schon fast 2.000 Plätze für potenzielle Zuschauer geschaffen! sp
Wer daheim bleiben muss, kann sich unter www.gruene-sossefestival.de/tickets/ ein Live-Ticket buchen.
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DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosungen
AKTIVITÄTEN
Aquarell- und Acrylmalkurse
ab 21.09.2020, in Nordend, Ostend und Bornheim. Für Anfänger/innen und Fortgeschrittene. Leitung: Angelika Grünberg, Künstlerin und Kunstpädagogin M.A., Tel.: 069/55 88 08, www. agruenberg.de
Du kannst Spanisch,
Bon Voyage – Ein Franzose in Korea Chefkoch Stéphane hat zwei erwachsene Söhne, ist geschieden und gelangweilt vom Leben. Über Instagram lernt er die Koreanerin Soo kennen, mit der er sich regelmäßig schreibt und die frischen Wind in sein angestaubtes Leben bringt. Aus einem Impuls heraus fliegt er nach Seoul und macht sich auf die Suche nach Soo ... Nach seinem Publikumserfolg »Verstehen Sie die Béliers?« unternimmt Regisseur Éric Lartigau diesmal eine Reise ins ferne Südkorea. Die Hauptrolle der romantischen Komödie ist mit Alain Chabat (»Der Schaum der Tage«, »Asterix & Obelix: Mission Kleopatra«) besetzt. Seine geheimnisvolle neue Bekanntschaft Soo wird verkörpert von der Koreanerin Doona Bae. Zum Verkaufsstart am 24. September verlosen wir 2 DVDs und eine Blu-ray mit dem Film in Zusammenarbeit mit Eurovideo. Schreiben Sie uns eine EMail mit Ihrer Adresse und dem Kennwort »Bon Voyage« an verlosungen@ strandgut.de . Einsendeschluss: 21. September.
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Veranstaltungskalender: Adressen,Ratatouille, Kleinanzeigenhalten können, ist, dass zurzeit tief Das Gasthaus »Zum Lahmen Esel«Termine, Hähnchenbrustfilet liegt gegenüber der Haltestelle Niedazu Penne mit Tomaten, Zucchini in die Grundrechte von Bürgern Titelspezifische Angaben derursel der Frankfurter U-Bahnund Paprika in hausgemachterTermine eingegriffen wird, ohne dass die Linien U3, U8 und U9 an einem Tomatensoße und frischem ParRechtsgrundlage geklärt wäre.« Seitenarm des Urselbachs. Das Termine, mesan.Adressen, Rumpsteak »Lahmer Esel« »Vor allem die Bestrafungstaktik ist Veranstaltungskalender: Kleinanzeigen Termine denkmalgeschützte Fachwerkhaus mit Champignonrahmsoße (frische bedenklich. Im Grunde schüchtert aus dem 18. Jahrhundert wird seit Champignons) und Zwiebeln, Termine man die Bevölkerung ein, in der 1897 als Gasthaus genutzt und dazu Bratkartoffeln und Salat. Hoffnung, sie auf diese Weise zum Adressen gehört heute zu den ältesten ApfelGrill-Teller: Kleines Rumpsteak, Einhalten der Notstandsregeln zu Termine weinwirtschaften Frankfurts. Hähnchenbrust, Schweinerückenbringen. Die Ansage lautet sinngeDer Lahme EselAdressen bietet genügend und Hacksteak mit Grilltomate und mäß: Wenn ihr nicht tut, was wir Platz für kleine und große GesellKräuterbutter, dazu Pommes Frites von euch verlangen, seid ihr schuld Adressen schaften. Bei schönem Wetter und Salat. Die Dessertkarte lässt an einer weiteren Ausbreitung des locken die überdachte Terrasse und das Herz jedes Süßmauls höher Virus und an vielen Toten in den RiKleinanzeigen der idyllische Garten mit dem hauschlagen. sikogruppen! Bei einigen Menschen Adressen seigenen Spielplatz für die kleinen Besuchermeinung: »Zum Lahmen führt das zu Trotz und Widerstand, Gäste. Toll ist im Sommer, dass im Esel ist eine urige Apfelweinkneipe bei anderen zu Verängstigung und Kleinanzeigen Garten kein vorbeifahrendes Auto mit einem wunderschönen, schatregressivem Verhalten.« Kleinanzeigen zu hören ist. tigen Biergarten. Der Apfelwein ist Inzwischen gibt es schicke KollekDie umfangreiche Speisekarte fruchtig und sehr süffig – das Essen tionen von Aluhüten und Demonbietet Gerichte aus derKleinanzeigen regionalen ist gute Hausmannkost.« strationen von über 20.000 TeilnehKüche an, z.B.: Frankfurter Schnitzel 2004 erhielt das Gasthaus den mern gegen die Corona-Politik. Sie – Schweineschnitzel mit original Gastro-Award Hessen als bestes alle als Covidioten abzukanzeln, Grüner Soße und Bratkartoffeln. Apfelweinlokal. hilft niemandem. Dass Menschen Feinschmecker-Salat – Feine Blatt2010 erhielt das Gasthaus den auch zu einfachen Antworten neisalate mit warmem Ziegenkäse, Preis für das beste Schankhaus in gen ist bekannt. Sie von oben herab Äpfeln, karamelisierten Walnüssen Deutschland. belehren zu wollen ist unserer Meiund gerösteten SonnenblumenkerWir genießen den Garten, essen nung aber keine Lösung. nen. Gebackene Kartoffelschalen die Matjesfilets und den Grillteller sp mit hausgemachtem Kräuterund trinken dazu einen Bembel Zum Lahmen Esel Krautgartenweg 1 schmand und Salat. Matjesfilets Apfelwein aus der Kelterei Wenzel 60439 Frankfurt »Hausfrauen-Art« mit Äpfeln, Gurin Altenstadt-Rodenbach. Unser www.lahmer-esel.de ken und Zwiebeln in Rahm, dazu Gesprächsthema ist ein Interview Salzkartoffeln. Gebackene Kartofmit der Schriftstellerin Juli Zeh in feltaschen mit Frischkäse gefüllt, der Süddeutschen Zeitung. Juli dazu Blattsalate und Grüne Soße. Zeh: »Was wir auf alle Fälle fest-
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