Schweizer Landtechnik 02/2022

Page 1

Februar 2022

HOFTECHNIK Sechs Kehrbesen im Test Vier Einstreuschaufeln unter der Lupe Achtung Staub Innovative Landtechnik fördern


– FarmSight (Einführung und jährlicher Support) Option ISOBUS: CHF 850.– inkl. MwSt deere.ch Nur bei teilnehmenden Vertriebspartnern. Änderungen und Irrtum vorbehalten. Gültig solange Vorrat.

JDLink TELEMETRIE SYSTEM

GreenFit VERKNÜPFEN SIE IHRE MASCHINE MIT DEM

OPERATION CENTER AUF WWW.MYJOHNDEERE.COM

VERNETZEN SIE IHRE FLOTTE AB

CHF 750.–

Auf vielen Betrieben kommt eine Maschinenflotte zum Einsatz, die aus Fahrzeugen verschiedener Hersteller besteht GREEN FIT ist die gemeinsam mit John Deere entwickelte und autorisierte Schnittstelle zum AutoTrac™ System für Fremdfahrzeuge, auf denen es als vollständig integriertes ISOBUS kompatibles automatisches Lenksystem nutzbar ist. PRO FAHRZEUG

IHRE VORTEILE GreenFit vorgerüstete Fremdmarken. –fürWeniger Telefonanrufe, da alle im Unternehmen die (exkl. Montage) CHF 13 100.– inkl. MwSt Maschinenpositionen kennen Bestehend aus: – Einfachere Planung von zeitlichen Änderungen, da alle • GreenFit – Controller mit Kabelbaum Maschinen übersichtlich dargestellt sind inkl. Montagehalter für Display und Empfänger –• Display Dokumentationsdateien in Ihrer Einsatzzentrale 4240 inkl. AutoTracdirekt Aktivierung • StarFire 6000 mit SF1 Aktivierung – Fernzugriff auf Display – Keine jährlichen Gebühren – JDLink Lizenz gratis.

inkl. MwSt

GreenFit Hydraulik inkl. (stattISOBUS CHF 1450.–)

für Fahrzeuge ohne Lenksystem Vorbereitung.

exkl. Montage

CHF 15 500.– inkl. MwSt (exkl. Montage)

Bestehend aus: • GreenFit Hydraulik (Controller, Ventil, RWS, Montagehalter für Display und Empfänger) • ISOBUS Kabelbaum • Hydraulik Schläuche • Display 4240 inkl. AutoTrac Aktivierung • StarFire 6000 mit SF1 Aktivierung

.1 GREEN FIT Controller 2 Hauptkabelsatz 3 Fahrzeugspezifische Kabelsätze 4 Optional erweiterbar um Spurführung, wenn keine Vorrüstung vorhanden ist. (GREEN FIT hydraulisch)

Erforderliche John Deere-Komponenten: ISOBUS kann von 5 Reichhardt nachgerüstet werden.

6

Star Fire™-Receiver 3000/6000

7

GreenStar™-Display 1800/2630/4240/4640 mit AutoTrac™-Aktivierung

Vorteile: – ISOBUS – Dokumentation – Variable Ausbringmenge – Verknüpfung zu MyJD – Data Sync. – AEF-zertifiziert (UT, AUX-N, TC-BAS, TC-GEO) (TC-SC und ISOXML mit Premium Aktivierung) Option: – SF3 +/- 3cm Genauigkeit – RTK/ M-RTK +/- 2.5cm Genauigkeit – FarmSight (Einführung und jährlicher Support)

iMETOS ® SYSTEMS BRINGT SMART FARMING VON «NUR EINE IDEE» ZUR REALITÄT

WETTERSTATION IM FOKUS WETTERSTATION MIT VERSCHIEDENEN SENSOREN, KONFIGURIERBAR

2212061_Inserat_iMeteos_Schweizer Landtechnik.indd 1

Fie l d Clim at e M O B I L E-A PP

M O B I L E-A PP

21.01.2022 08:44:00


Februar 2022 | Editorial • Inhalt

Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen Focus

8

Motion: Moderne, umweltschonende Landtechnik soll gefördert werden

8

Roman Engeler

Markt 10 14 16 18

FPT hat Energiewende im Visier 2287 Traktoren neu zugelassen Lieferengpässe beim AdBlue Trends in der Landtechnik Schwerpunkt: Hoftechnik

26 30 36 44 46 48 50

Sauberkeit ist eine Visitenkarte Vergleichstest mit vier Einstreuschaufeln Sechs Kehrmaschinen im Vergleichstest Industriesauger fürs Feine Reinigen von Photovoltaikanlagen Dem Schmutz auf der Spur Alles sauber mit dem Hochdruckreiniger

30

Impression 54

John Deere «6R 150» im Fahrbericht Management

58 60 61 62

Vor dem Staub schützen Wie fahren auf Kernfahrbahnen? GPS-Diebstähle in der Westschweiz Werkstatt-Tipp: Pflege und Wartung von Kalotten

61

Plattform 64

Die Gewinner der DLG «Systems & Components Trophy» Passion

66

UTB-Traktoren waren trotz Mängeln ein Exportschlager SVLT

68 69 70 74 75

Aus dem Vorstand Kreuzworträtsel Sektionsnachrichten Im Porträt: Christian Steimer aus Wettingen AG Kurse und Impressum

Titelbild: Die «Schweizer Landtechnik» hat vier Einstreuschaufeln und sechs Wischmaschinen einem Vergleichstest in der Praxis unterzogen.

www.youtube.com/­ agrartechnikCH

www.facebook.com/­ CHLandtechnik

Der Arbeitsaufwand rund um die Tierhaltung auf einem Landwirtschaftsbetrieb ist bekanntlich sehr intensiv. Je tierfreundlicher diese Haltung ist, desto grösser ist in der Regel auch der entsprechende Arbeitszeitbedarf für die Fütterung, für das Einstreuen, für die Reinigung und für weiteres mehr. Mit einer geeigneten Mechanisierung kann diese Arbeitszeit reduziert werden, dafür entstehen jedoch erst Investitions- und dann wiederkehrende Betriebskosten. Die «Schweizer Landtechnik» hat in den letzten Wochen vier Einstreuschaufeln und sechs Wischmaschinen von verschiedenen Herstellern einem Vergleichstest in der Praxis unterzogen. All diese Geräte können zu einer Arbeitserleichterung beitragen, nicht jede ist aber für alle Arbeiten gut geeignet. Die umfassenden Testberichte sind im Schwerpunkt «Hoftechnik» publiziert (ab Seite 26). Im einleitenden Artikel zu diesem Schwerpunkt schreibt Ruedi Hunger von einer Visitenkarte, die ein sauberer Hof abgeben kann. Bekanntlich steht die Landwirtschaft permanent im (politischen) Fokus der Öffentlichkeit. Ihr eigentlicher Auftrag, nämlich die stets wachsende Bevölkerung ausreichend, sicher und mit gesunden Nahrungsmitteln zu versorgen, gerät in diesen Diskussionen mehr und mehr in den Hintergrund und wird durch teils abstruse Forderungen verdrängt. Eine aufgeräumte, saubere und geordnete Hofumgebung kann Goodwill schaffen, gerade im Vorfeld zur Abstimmung über die nicht zu unterschätzende Massentierhaltungs­ initiative. Da wird schon bald wieder unser vollster Einsatz notwendig werden. Ausgabe Nr. 3 erscheint am 10.3.2022

Bild: R. Engeler

02

2022 Schweizer Landtechnik

3


Aktuelles

Aktive Frontwalzen

In Kürze Der französische Milchkühltank-Hersteller Serap hat eine Tochtergesellschaft in Deutschland gegründet, von wo aus auch die Schweiz bedient werden soll. Continental beliefert künftig John Deere mit den Landwirtschaftsreifen «Tractor­ Master» und «Tractor85» für Grosstrak­ toren der Serien «7R» und «8R». Krone steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2020/2021 auf 2,2 Mrd. Euro. Der Bereich Landtechnik erreichte mit 814 Mio. Euro ein Plus von über 11 %. Manitou will bis 2030 seine direkten und indirekten CO2 -Emissionen um 46 % bei gleichzeitiger Reduzierung der CO2 -Emissionen der Maschinen um 34 % pro Betriebsstunde reduzieren.

Zur Frühjahrsaussaat von Zuckerrüben, Mais und anderen Kulturpflanzen empfiehlt Güttler eine Walze statt Frontballast. Die Walze bereitet das Saatbett vor und bewirkt einen sicheren und gleichmässigen Feldaufgang. Gleichzeitig wirkt sie wie ein Frontgewicht und sorgt vor allem beim Wenden, aber auch während der Arbeit, für den gewünschten Frontballast. Güttler bietet zwei Walzenbaureihen an. Die Walze «Mediana» (Bild) hat einen Durchmesser von 33 zu 38 cm und ist bis 8,70 m Arbeitsbreite lieferbar. Die Walze

wiegt zwischen moderaten 220 kg bis 270 kg pro Meter Arbeitsbreite und sorgt für den «letzten Schliff» bei der Saatbettbereitung. Falls eine schwerere Frontwalze zur Saat gewünscht wird, hat Güttler die Baureihe «Matador» im Angebot. Diese Walzen mit Durchmessern von 45 zu 50 cm wiegen zwischen 330 bis 430 kg pro Meter Arbeitsbreite. Die Arbeitsbreite dieses Walzentyps reicht bis zu 7 m. Zur Saatbettbereitung lassen sie sich bei Bedarf mit Zinkenvorsätzen zum Einebnen und Krümeln ausrüsten.

Pöttinger erweitert seine Prüfkompetenz und baut das mit Partnern genutzte Technologie- und Innovationszentrum (TIZ) in Grieskirchen aus. Die Selbstfahrspritze «Alpha evo III» von Hardi hat einige Updates im Bereich Leistung und Komfort erhalten. Gülletechnik-Hersteller Garant-Kotte hat für seine Vertriebs- und Servicepartner ein neues Partnerportal aufgeschaltet. Motorenbauer Kohler hat mit Curtis Instruments und Heila Technologies zwei US-­Firmen übernommen, die in den Bereichen Elektrifizierung und saubere Energietechnologien tätig sind. Väderstad konnte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 24 % auf 420 Millionen Euro steigern. Ein Teil davon stammt aus der Übernahme des US-Herstellers Agco-Amity. Der Öl- und Additivhersteller Liqui Moly steigerte den Umsatz 2021 um 20 % auf 733 Mio. Euro. Rolls-Royce und Claas haben eine Anschlussvereinbarung für die Lieferung von MTU-Motoren in den kommenden Jahren getroffen. Volker Claas, langjähriges Mitglied des Gesellschafterausschusses der Claas-Gruppe, ist nach schwerer Erkrankung im Alter von 57 Jahren verstorben. Kuhn konnte im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um über 20 % auf CHF 1,32 Mrd. steigern. Manitou konnte im vergangenen Jahr den Umsatz auf 1,875 Mrd. Euro (+18 %) steigern.

4

Schweizer Landtechnik

02

2022

Neuer «Loadall» Das Teleskoplader-Modell «538-70» von JCB ist eine Maschine mit 7 m Hubhöhe und 3800 kg maximaler Hubkraft, die sich in die «Loadall»-Serie der dritten Generation einfügt und sich zwischen den aktuellen Modellen «532-70» und «542-70» platziert. Bei voller Hubhöhe stehen je nach Ausstattung zwischen 2500 bis 2750 kg Hubkraft zur Verfügung. Wie alle Mittelklasse-­ Maschinen der «Loadall»-Reihe ist der neue «538-70» mit vier verschiedenen Getrieben, drei Motorisierungen und drei Ausstattungsvarianten erhältlich. Die «Loadall 538-70» in der «Agri»-Variante ist mit dem «Torque Lock 4»-Getriebe ausgestattet, das über eine Dreh­ momentwandler-Überbrückung im vierten Gang für energieeffizienten Direktantrieb auf der Strasse verfügt. Das Modell «Agri Super» hat mit dem 130-PS-Motor eine Viergang-­

Lastschaltung, in der Ausstattung «Agri Xtra» gibt es einen 150 PS starken Motor mit einer 6-Gang-Automatikschaltung. «Agri Super» und «Agri Xtra» gibt es optional auch mit dem Getriebe «Dual­ Tech VT», das eine Kombination von hydro­ statischem und lastschaltbarem Antrieb in einem Gerät vereint.


Aktuelles

Besitzerwechsel Bei Wälchli Maschinenfabrik AG kommt es zu einem Be­ sitzerwechsel. So wurden die Eigentumsverhältnisse beim Spezialisten für Gülletechnik, Abwasserpumpsysteme, Mosterei-Geräte und mechanische Fertigungen von der Familie Wälchli mit Geschäftsführer Beat Wälchli (Bild links) auf Randy Honegger übertragen. Randy Honegger war nach seinem Studium zunächst Lehrer und Berater am Strickhof, dann Verkaufsleiter bei DeLaval Schweiz AG und zuletzt bei Landi Schweiz AG verantwortlich für das Produktmanagement und für den Einkauf.

40-PS-Einachser

Einfach mit «EasyMaps» Diese neue, für Smartphones und Tablets geeignete App von Kuhn zeigt die teilflächenspezifischen Applikationskarten in Echtzeit an und gibt die Dosiermenge sowie die prozentuale Anpassung in Abhängigkeit von der Position auf dem Feld an, ohne dass dafür ein eigenes GPS-System in der Traktorkabine benötigt wird. Der Fahrer muss danach nur noch von Hand die Einstellungen an der Bedienkonsole der Maschine vornehmen. «EasyMaps» ist mit allen Arten von Applikationskarten kompatibel: Im Format Shape oder ISO-XML bedeutender Software- oder Kartenhersteller, sei es für Düngerstreuer oder Feldspritzen, Drillmaschinen oder Einzelkornsämaschinen. «EasyMaps» zeigt zudem den auf dem Feld zurück­ gelegten Weg an, was die Arbeit bei Dunkelheit erleichtert. Diese Anwendung erlaubt es den Landwirten somit, Hetero­genitäten aktiv zu berücksichtigen und eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung durchzuführen, um die Produktivität zu steigern. Die App ist kostenlos und auf Google Play und im Apple Store erhältlich.

Elektro-Bobcat Doosan Bobcat hat mit dem «T7X» erstmals einen vollelektrischen Kompakt-Raupenlader auf den Markt gebracht und behauptet, es sei das erste derartige Fahrzeug weltweit. Das Fahrzeug wurde an der CES Tech Show in Las Vegas vorgestellt und gewann

während der Veranstaltung auch zwei Preise für Innovation. Der Bobcat «T7X» wird vollständig von einer Batterie betrieben. Er soll leise sein, ein hohes Drehmoment aufweisen und so leistungsstärker als alle Raupenlader mit Diesel-Antrieb sein.

Die Firma TerraTec aus Bludenz (A) hat mit dem «Ibex G4» einen neuen Einachser mit einem 40 PS starken Vanguard-­ «IV-Twin»-Motor vorgestellt, der vor allem für schlagkräftiges Mulchen prädestiniert ist. Mit dem «G4» stösst der Hersteller in eine neue Leistungsklasse im Segment der Einachser vor. Erstmals wird laut TerraTec bei einem Einachser der Motor vertikal und mit einer Trockensumpfschmierung verbaut. Dadurch soll die Maschine noch steilhangtauglicher sein, da in jeder Hanglage die ideale Schmierung des Motors gesichert sei. Den Terratec «Ibex G4» gibt es ab sofort in einer limitierten Vorserie. Ab nächstem Jahr sei er in Serie im Fachhandel erhältlich. 02

2022 Schweizer Landtechnik

5


Aktuelles

Vertical-Farming-Pilotanlage Nach über einem Jahr Planung, Entwicklung und Aufbau nahm das ETHSpin-Off Yasai Ende 2021 die Vertical-Farming-Pilotanlage in Nieder­hasli in Betrieb und brachte Anfang 2022 die erste Ernte ein: Nachhaltiger und ultrafrischer Basilikum, der ohne Pflanzenschutzmittel und mit wenig Wasser produziert wurde. Er ist ab dem 24. Januar in rund 80 ausgewählten Coop-Filialen im Raum Zürich, Basel und Luzern erhältlich. Im Oktober 2020 hatte die Fenaco die Zusammenarbeit mit Yasai und die Investition von einer halben Million Schweizer Franken in die Pilot­ anlage angekündigt, um die Vorteile der neuen Anbaumethode zu ve­ rifizieren. Die Indoor-Produktion ermöglicht einen Anbau während 24 Stunden und 365 Tagen im Jahr und kann somit den Anteil von Schweizer Gemüse und Kräutern steigern.

Weniger tödliche Unfälle Im Jahr 2021 haben die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und agriss 25 tödliche Unfälle im Zusammenhang mit der Landwirtschaft aus Medien- und Polizeiberichten erhoben. Diese Anzahl liege damit unter dem Mittelwert der erfassten Fälle aus den Jahren 2016 bis 2020 mit durchschnittlich knapp 32 tödlichen Unfällen pro Jahr, schreibt die BUL in einer Mitteilung. Sechs Personen verloren ihr Leben gemäss den Erhebungen aufgrund eines Fahrzeugsturzes mit

Überschlag im Gelände oder infolge Abkommens von der Fahrbahn. Weitere sechs Personen wurden bei Forstarbeiten von fallenden oder abrollenden Bäumen oder Baumteilen getroffen und tödlich verletzt. Als weitere Unfallursachen wurden verzeichnet: Sturz in Futtermischwagen (1), Stromschlag (1), Gase von Gärfutter oder Gülle (3), Absturz aus der Höhe (1), herabfallende Gegenstände (2), Sturz im Gelände (1) sowie ein Unfall mit ungeklärter Ursache (1).

AgriMesse 2022 Nach einem Jahr Unterbruch findet die AgriMesse Thun heuer zum 21. Mal statt. Die veranstaltende Organisation, die Schweizerische Agrotechnische Vereinigung, und die zahlreichen Aussteller freuen sich, vom 3. bis 6. März 2022 eine Plattform für die Schweizer Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft bieten zu können. Auf 16 000 m², aufgeteilt in 8 Hallen und in ein Freigelände, werden bewährte Produkte und Dienstleistungen präsentiert. Ebenso bleiben Raum und Zeit für persönliche Begegnungen. Die Veranstaltung wird nach den aktuellen Bestimmungen als 2G-Anlass durchgeführt. Es werden die vom Bundesrat und Kanton Bern verordneten Massnahmen für Grossveranstaltungen gelten.

New Holland am Giro

Landtechnik-Hersteller New Holland wird heuer den Giro d’Italia als Sponsor begleiten und finanziell unterstützen. Das renommierte Radrennen startet am 6. Mai 2022 in Budapest und führt über 21 Etappen. Ziel ist nach über 3400 Kilometern am 29. Mai Verona. 6

Schweizer Landtechnik

02

2022


Aktuelles

Stoll mit neuen Modellen Die Frontlader der Serie «ProfiLine FZ» sind aus Feinkornstahl hergestellt, was hohe Stabilität bei gleichzeitig maximaler Verwindungssteifigkeit garantieren soll. Der Schwingenholm wird aus einem Stück Stahl gebogen – die Steuerstangen sind innen liegend im Holm verbaut. Sämtliche Hydraulikleitungen befinden sich gut geschützt, aber frei zugänglich unter dem Holm. Die Kinematik ist auf moderne Traktoren angepasst, wodurch sich eine optimale Positionierung der Schwinge zur Entlastung der Vorderachse und ein grosser Freiraum für Lenkeinschlag und Achs­ pendelweg ergibt. Das mechanische Parallelführungsgestänge liegt in den Schwin­ genholmen – Grundlage der Z-Kinematik. Der Front­ lader soll sich mit wenigen Handgriffen an- und abbauen lassen. Dafür sorgen die werkzeuglos bedienbaren Abstell­ stützen und die unter Druck kup­ pelbare Hydraulikver­ bindung.

Nächste Generation «Ramos 3160 FP» Fella führt die nächste Generation der Front-Pendelbock-Mähwerksreihe «Ramos 3160 FP» mit 3,10 m Arbeitsbreite und einem robusten Stirnradmähbalken ins Feld. Die neu konstruierte Mähwerksreihe mit 3,10 m Arbeitsbreite ist, im Vergleich zu sei­ nem Vorgänger, standardmässig mit einem kürzeren Direkt-Anbaubock ausgestattet. Für die Modelle mit Zinken- und Rollenaufbereiter wurde ein angepasster Bock ent­ worfen. Herzstück ist laut dem Hersteller aus dem Hause Agco der robust konstruier­ te und flache Stirnrad-Mähbalken. Dieser sorge für einen gleichmässigen Schnitt und optimalen Futterfluss. Möglich sei mit dem neuen Antriebskonzept ein kraftstoffspa­ rendes Mähen bei reduzierter Drehzahl von 850 U/min und der Einsatz auch von Trak­ toren mit geringeren PS-Zahlen. Für eine konstante, optimale Anpassung des Aufla­ gedrucks kann das Mähwerk wahlweise mit einer federbasierten oder hydro­ pneumatischen Entlastung ausgestattet werden. Das neue Frontmähwerk ist in zwei Aufbereiterversionen mit Direktantrieb erhältlich. Sowohl das «Ramos 3160 FP-KC» als auch das «Ramos 3160 FP-RC» ist mit einer querliegenden Gelenkwelle und einem Stirnradgetriebe mit Überlastsicherung ausgestattet.

John Deere «8R autonomous»

An der «Consumer Electronics Show» in Las Vegas hat John Deere einen autonom agierenden Traktor vom Typ «8R» vorge­ stellt, der über ein Smartphone gesteuert werden kann. Die Maschine, die bereits in diesem Jahr auf dem Markt verfügbar sein soll, ist mit sechs Stereokameras (den menschlichen Augen entsprechend) be­ stückt. Sie erkennen Hindernisse und wei­ tere Umgebungsmerkmale in einem Be­ reich von 360°. Weiter gibt es allerlei Sen­ soren, die zusammen mit künstlicher Intelligenz und einer GPS-Lenkung für ei­ nen autonomen Betrieb auf dem Feld sor­ gen sollen. Aus sicherheitstechnischen Gründen muss der Traktor aber noch von einem Fahrer aufs Feld gefahren werden, kann dort aber selbstständig arbeiten. Der Fahrer kann diese Arbeit auf seinem Smartphone verfolgen und wenn nötig auch eingreifen.

Grenzstreuer

Um bei grossen Arbeitsbreiten an der Feldgrenze noch präziser düngen zu können, hat Amazone den «Border­ TS»-Schirm für die Anbaustreuer «ZA-TS» und die Anhängestreuer «ZG-TS» entwickelt. Anders als bei herkömmlichen Grenzstreuschirmen ist «BorderTS» in die Software des Düngerstreuers eingebunden. Der neue Schirm wird kombiniert mit dem scheibenintegrierten Grenz­ streusystem «AutoTS» eingesetzt.

02

2022 Schweizer Landtechnik

7


Focus

Moderne Pflanzenschutztechnik mit Kamerasystemen und künstlicher Intelligenz zur Unterscheidung zwischen Nutzpflanze und Unkraut. Bild: M. Schubnel

Moderne, umweltschonende Landtechnik fördern SVLT-Verbandspräsident und Berner Ständerat Werner Salzmann hat im Parlament eine Motion eingereicht, mit welcher der Bundesrat aufgefordert wird, umweltschonende landwirtschaftliche Maschinen und Verfahren zu unterstützen. Roman Engeler

Die Landwirtschaft steht permanent im Fokus der Öffentlichkeit. Ihr eigentlicher Auftrag, nämlich die stets wachsende Bevölkerung ausreichend, sicher und mit gesunden Nahrungsmitteln zu versorgen, gerät in den Diskussionen mehr und mehr in den Hintergrund und wird durch teils abstruse ökologische Themen verdrängt. Die Landwirtschaft selbst unternimmt seit jeher grösste Anstrengungen, um die negativen Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Einen nicht unwesentlichen Beitrag leistet dabei die Landtechnik. Neuste Entwicklungen in diesem Seg8

Schweizer Landtechnik

02

2022

ment können diesen Beitrag noch weiter erhöhen, sind aber meist mit enormen Kosten verbunden, was deren Verbreitung dann wieder einschränkt.

Motion eingereicht Und hier will SVLT-Präsident und Ständerat Werner Salzmann mit seiner in der kleinen Kammer kürzlich eingereichten Motion einhaken. «Die Technik und die neuen Technologien, aber auch gewisse Arbeitsverfahren können signifikant zur Erreichung der Umweltschutzziele beitragen», meint Salzmann und fügt bei: «Sei dies bezüglich der Reduktion der Risiken

der Pflanzenschutzmittel, der Reduktion der Nährstoffverluste, des Bodenschutzes oder der Senkung der Treibhausgasemissionen.» Derzeit sieht das geltende Landwirtschaftsgesetz jedoch keine Möglichkeit vor, Maschinen und Verfahren gezielt über À-fonds-perdu-Beiträge zu unterstützen und zu fördern. So fallen nämlich in der Verordnung über Investitionshilfen und soziale Begleitmassnahmen in der Landwirtschaft (IBLV) Maschinen nicht unter den Begriff einer Anlage. Somit bestehen auch keinerlei Ansprüche auf solche Unterstützungs- oder Förderungs­


Focus

beiträge. Nur der gemeinsame Kauf von Maschinen ermöglicht es, allenfalls in den Genuss von Investitionskrediten zu kommen. «Mit der Unterstützung von Technologien, welche die Umweltziele erreichen, würde der Bund die Entwicklung von Techniken und Verfahren fördern, die noch wenig verbreitet sind», meint Werner Salzmann. Auf diesem Weg würde die Technik eine konstante Wirkung entfalten. Dies im Gegensatz zu guten Praktiken, die halt nicht immer leicht einzuhalten seien. Salzmann betont, dass die Gewährung von Beiträgen an Kriterien geknüpft werden müsse, um eine Übermechanisierung in diesem Segment zu verhindern.

ralischen Düngern könnte dies dazu führen, dass diese Nährstoffe viel gezielter und im gesamthaft geringeren Ausmass ausgebracht werden.

Fazit Die genannten Beispiele sind nur einige von noch vielen weiteren Möglichkeiten, wie moderne Landtechnik mithelfen kann, ökologische Ziele ohne negative Auswirkungen auf den Feldertrag zu erreichen. Solch moderne Landtechnik ist bekanntlich teurer und dieser Umstand verhindert die schnelle Verbreitung in der Praxis. Mit der Umsetzung der Motion Salzmann könnte die Etablierung dieser Technologien wesentlich schneller erfolgen.

Was könnte gefördert werden? Ein mögliches Beispiel einer förderungswürdigen Technologie wäre «Spot-Farming». Bei dieser Art der Bestandespflege steht die einzelne Pflanze im Mittelpunkt, was vor allem im Pflanzenschutz zu deutlich reduzierten Aufwandmengen führt. In Verbindung von konventioneller Spritztechnik mit Kamera- und Beleuchtungssystemen und künstlicher Intelligenz ist es möglich, einzelne Unkräuter zu erkennen und diese gezielt zu besprühen. In diesen Bereich fallen auch Hackgeräte, die heute, bestückt mit allerlei Hightech-Sensoren, Felder exakter und effizienter bearbeiten können.

Setzt sich im nationalen Parlament für eine produzierende Schweizer Landwirtschaft ein: Ständerat und SVLT-Präsident Werner Salzmann. Bild: SVLT

Bei der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung ist die Zonierung der einzelnen Felder ein entscheidender erster Schritt auf dem Weg zu Applikationskarten. Bis jetzt werden diese Zonen mit verschiedenen Methoden jeweils individuell und unkoordiniert erstellt. Denkbar und förderungswürdig wäre eine GIS-basierte Lösung, die für die Landwirte verfügbar ist. Gerade für die Applikation von mine-

Die Motion im Wortlaut Der Bundesrat wird beauftragt, die Landwirtschaftsgesetzgebung so anzupassen, dass der Kauf von Maschinen und Verfahren, die zur Erreichung der Umweltziele beitragen, mit À-fonds-­ perdu-Beiträgen und Investitionskrediten unterstützt werden können. Bestimmungen zur Vermeidung einer Überausstattung und zur Erreichung einer Mindestnutzungsschwelle sind vorzusehen. Neben Werner Salzmann haben die Ständeräte Marco Chiesa TI, Charles Juillard JU und Jakob Stark TG diese Motion mitunterzeichnet.

Auch Hackgeräte verfügen heute über allerlei Sensoren, was zu einer genaueren und effizienteren Arbeit führt.

02

Bild: Lemken/Steketee

2022 Schweizer Landtechnik

9


Markt | Interview

Diego Rotti: «FPT hat eine Reihe von Produkten und Lösungen in der Pipeline, die allesamt auf den Umstieg auf alternative und nachhaltige Antriebssysteme ausgerichtet sind.» Bild: R. Engeler

Energiewende im Visier Motorenbauer FPT Industrial ist ein bekannter und etablierter Hersteller von Dieselmotoren. Das Unternehmen hat aber auch eine umfassende Reihe von Produkten und Lösungen in der Pipeline, die auf den Umstieg auf alternative und nachhaltige Antriebssysteme ausgerichtet sind, wie Productmanager Diego Rotti im Interview erklärt. Roman Engeler

Schweizer Landtechnik: Für welche Anwendungen entwickelt und baut FPT Motoren? Diego Rotti: Fiat Powertrain Technologies – FPT − produziert Motoren für eine breite Palette von Anwendungen, nicht aber für PKW. Die Palette umfasst Aggregate mit Hub­räumen von 2,3 bis 20 l. Unsere Motoren finden Verwendung in verschiedenen Bereichen. Da ist einmal der OnRoad-­ Bereich mit Lastwagen, Bussen oder Spezialfahrzeugen für verschiedenste Ein­sätze. Im Off-Road-Segment sind es 10

Schweizer Landtechnik

02

2022

Maschinen für die Land- und Bauwirtschaft. Dann bauen wir Motoren für die Schifffahrt und sind auch im Bereich von Stromgeneratoren oder Pumpen-Antrieben für Bewässerungsanlagen aktiv. Von wem, von welchen Marken werden die Motoren im Off-Road-Segment verbaut? FPT gehört zur Gruppe CNH Industrial, weshalb ein Grossteil unserer Motorenfertigung bei Case IH, New Holland und Steyr verbaut wird. Dort in Traktoren,

Mähdreschern, Feldhäckslern und weiteren Spezialmaschinen. Etwas mehr als die Hälfte der Aggregate geht aber an Dritte, so beispielsweise an Claas, an die Argo-­ Gruppe mit den Traktorenmarken «Lan­ dini» und «McCormick». Weitere Abnehmer sind Hersteller wie Horsch, Merlo, Dieci, Liebherr oder Komatsu, um hier nur einige zu nennen. Darüber hinaus beliefert FPT auch die Traktorenfabrikation von Carraro, wo bekanntlich kleinere Traktoren für verschiedene Marken gebaut werden.


Interview | Markt

Wie viele Motoren baut FPT pro Jahr? Aktuell, in den zwei von der Corona-­ Pandemie belasteten Jahren 2020 und 2021, lag die Produktionsquote jeweils bei rund 500 000 Stück. In einem «normalen» Jahr kann diese Zahl aber gegen 600 000 gehen. In China verzeichneten wir im letzten Jahr einen Rekordabsatz. Ich möchte betonen, dass wir neben Motoren auch Getriebe für leichte Strassenfahrzeuge und auch Achsen produzieren. In diesem Segment beträgt der Ausstoss dann nochmals 200 000 Einheiten pro Jahr. Wo und mit wie vielen Werken ist FPT weltweit präsent? FPT produziert in Europa (Italien und Frankreich), in Südamerika, in Indien und in China. Insgesamt sind es 10 Produktionswerke weltweit. Nicht mit einem Werk sind wir in Nordamerika präsent, dort dafür mit einem Zentrum für Forschung und Entwicklung sowie – und dies natürlich noch in weiteren Regionen – mit einem starken Verkaufsteam. Wie viele Mitarbeitende zählt FPT? Aktuell sind es rund 8000 Mitarbeitende weltweit. Welche besonderen Anforderungen muss ein Motor für landwirtschaftliche Anwendungen erfüllen? Unsere Abnehmer wie die Landwirte als Endkunden fordern eigentlich immer dasselbe: Mehr Leistung bei einer verbesserten Effizienz. Der Gesetzgeber wiederum pocht auf die Einhaltung der Abgasnormen und möchte natürlich die Emissionen wann und wo immer möglich senken. Und alles sollte so robust sein, damit der Motor bei allen Rahmenbedingungen zuverlässig läuft. Zu beachten gilt es, dass der Motor ein zentraler Baustein der gesamten Konstruktion ist. Er muss also in ein Traktorenchassis passen, muss mit dem Getriebe und den Achsen eine Einheit bilden und sollte die Wendigkeit nicht zu stark beeinträchtigen. Letzteres ist vor allem bei Spezialtraktoren für den Wein- und Obstbau eine Herausforderung, muss bei diesen Maschinen doch alles auf engem Platz untergebracht werden. Ich denke da insbesondere an die Systeme für die Abgasnachbehandlung, die zudem auch die Sicht nicht beeinträchtigen sollte. Gibt es diesbezüglich Unterschiede zu anderen mit Diesel betriebenen Fahrzeugen?

Wenn man wie FPT mit den Motoren verschiedene Bereiche abdecken kann, möchte ich zunächst einmal die Gemeinsamkeiten, die Synergien erwähnen. Die Basistechnologie des Dieselmotors ist ja grundsätzlich einmal identisch, unabhängig von der Verwendung des Aggregats. So führen grössere Stückzahlen, bezogen auf eine Einheit, zu tieferen Kosten für Forschung und Entwicklung. Weiter kann der Off-Road-Bereich von gewissen Entwicklungen im On-Road-Segment profitieren, natürlich auch umgekehrt. Um Ihre Frage nun zu beantworten: Es gibt gewisse Unterschiede in den Vorschriften, die grösseren Differenzen liegen aber in den bereits erwähnten Herausforderungen im Off-Road-Einsatz der Motoren. Blicken wir etwas in die Zukunft: Wo sehen Sie neue Herausforderungen bei der Entwicklung von Motoren für landwirtschaftliche Anwendungen? Neben den bestehenden und bereits erwähnten Herausforderungen in Sachen Leistung und Effizienz wird die Dekarbonisierung das wohl zentrale Thema sein. Bei den Lastwagen und Bussen, also im On-Road-Segment, sind bereits einige Konturen von neuen Vorschriften erkennbar, die zu einer weiteren CO2 -Reduktion bei Dieselmotoren führen sollen. Diese sollen 2025 in einem ersten Schritt und 2030 in einer zweiten Etappe umgesetzt werden.

neue und strengere Emissionswerte einführen möchte. Ende Oktober 2021 stellte FPT an der Eima in Bologna eine Roadmap mit Blickrichtung Energiewende vor. Was beinhaltet diese Roadmap genau? Es sind verschiedene Ansätze, mit denen FPT einen Beitrag zur Energiewende leisten möchte, weil es aus unserer Sicht derzeit nicht die eine Lösung gibt. Ein erster Ansatz ist die weitere Verbesserung des klassischen Verbrennungsmotors gemäss dem bereits erwähnten Motto «mehr Leistung bei geringerem Input», was zu weniger Treibstoffverbrauch und zu geringeren CO2 -Emissionen führt. Dies be­ inhaltet auch die Entwicklung von Antriebsaggregaten, die mit alternativen Treibstoffen wie Gas betrieben werden können. Wir haben solche Motoren im Leistungssegment von 100 bis 460 PS (3 bis 13 l Hubraum) bereits in unserem Programm, vornehmlich im On-Road-­ Segment. Dieser Bereich wird aber auch für die Landwirtschaft interessant, weil hier Biogas zum Einsatz kommen kann und die Landwirte so ihren eigenen Treibstoff in einem quasi natürlichen Kreislauf produzieren können. New Holland hat bekanntlich einen biomethanbetriebenen Traktor bereits serienreif.

Und für Off-Road-Motoren? Für die Landwirtschaft sind derzeit – zumindest in Europa – keine neuen Vorschriften in der Pipeline. Da bleibt es vorerst bei der Abgasnorm der Stufe 5. Aber der Druck, gerade die CO2 -Emissionen zu verringern, ist da und dürfte über kurz oder lang weiter zunehmen. Es kann auch ein Wettbewerbsvorteil sein, wenn man als Hersteller in diese Richtung selbst aktiv wird. Aus den USA, namentlich aus Kalifornien – dieser Staat kennt eigene Abgasvorschriften –, sind Der Motor «F28 Natural Gas» ist der erste Motor für allerdings Tendenzen er- landwirtschaftliche Maschinen in seiner Kategorie, der mit kennbar, dass man auch alternativen Treibstoffen wie beispielsweise Biogas betriefür Off-Road-Motoren ben werden kann. Bild: FPT 02

2022 Schweizer Landtechnik

11


Markt | Interview

Weiter hat FPT vor drei Jahren das Start­ up-Unternehmen Dolphin übernommen. Dieses Unternehmen forscht an innovati­ ven Technologien zur Verbesserung des Verbrennungsmotors. Ein revolutionärer Schritt besteht darin, die «kalten» und «heissen» Teile des herkömmlichen Ver­ brennungsmotors so zu trennen und so zu isolieren, dass CO2 -Reduktionen bis zu 30 % erzielt werden können. Eine kom­ plexe Technologie, von der wir uns aber viel versprechen. Wie sieht es mit elektrischen Antrieben aus? Neben Wasserstoff als Treibstoff forschen wir bei FPT und auch mit elektrischen An­ trieben. Im Vordergrund steht hier die Hybridtechnik. Bis anhin vor allem im On-Road-Segment. Die gemachten Erfah­ rungen werden über kurz oder lang auch ins Off-Road-Segment einfliessen und dort vor allem für den elektrischen An­ trieb von Anbaugeräten interessant sein. Weiter wird FPT noch in diesem Jahr eine

Montagelinie für Batterien und für elekt­ risch angetriebene Achsen aufbauen, um so auch das vollelektrische Segment bei Nutzfahrzeugen erschliessen zu können. Gibt es diesbezüglich schon Vorstellungen, wann diese Entwicklungen Eingang in die Praxis finden? Genaue Jahreszahlen kann ich Ihnen nicht nennen. Es ist jedoch so, dass ge­ wisse Entwicklungen schon in den nächs­ ten Monaten als Prototypen in die Test­ phase gehen, bei anderen wird es noch etwas länger dauern. Ich kann Ihnen also nicht sagen, wann der erste vollelektrisch betriebene Traktor mit Komponenten von FPT im Markt verfügbar sein wird. Wie lange wird es den Dieselmotor in Landmaschinen noch geben? Das ist eine komplexe Frage und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ich denke aber, dass der Diesel- oder generell der Verbrennungsmotor noch für viele Jahre nicht ausgedient haben wird.

Diego Rotti glaubt im Interview mit der «Schweizer Landtechnik», dass der Diesel- oder generell der Verbrennungsmotor noch für viele Jahre nicht ausgedient haben wird. Bild: FPT

Welche Rolle spielt eigentlich die Digitalisierung bei der Entwicklung neuer Motoren? Die Digitalisierung wird mehr und mehr zu einem Schlüsselelement einer er­ folgreichen Motorenentwicklung. Schon während der Prototypen-Phase können wir dank einer Fülle von Sensoren wert­ volle Daten gewinnen, die uns Hinweise geben, unter welchen Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Lastanfor­ derung ein Motor seine Leistung entfal­ ten kann oder eben auch nicht, und ob das Aggregat am Ende dann auch zur je­ weiligen Maschine passt. Ist ein Motor dann in einer Serienmaschi­ ne verbaut, so lassen sich dank Telematik-­ Systemen die Motoren besser überwa­ chen. So ist es möglich, Probleme bereits frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren, bevor ein schlimmer Schaden entsteht. In Arbon betreibt FPT ein Forschungslabor für Motoren. Was forschen Sie dort genau? Arbon ist für FPT ein wichtiger For­ schungsstandort, weil dort bereits in ei­ ner frühen Phase neue Motoren entwi­ ckelt und im Langzeiteinsatz – bis zu 60 000 Stunden – unter verschiedenen Rahmenbedingungen getestet werden können. Arbon steht quasi für viele neue Motorentypen ganz am Anfang des ge­ samten Entwicklungsprozesses. In Arbon verfügt FPT über alle Einrichtungen, um die notwendigen Tests durchführen zu können. Neben Diesel- und Gasmotoren wird in Arbon, wo ein Team mit 250 An­ gestellten, vornehmlich Ingenieure, arbei­ tet, auch an der Elektrifizierung mit Bat­ terien und an Wasserstoff-Aggregaten in­ klusive Brennstoffzellen geforscht.

www.agrar-verschleisstechnik.ch Agrar Verschleisstechnik c/o Daniel Kressibucher AG Hauptstrasse 24 8506 Lanzenneunforn

Weiterfahren, wenn andere wieder schrauben - mit ausdauernder Verschleisstechnik der Daniel Kressibucher AG

• • • •

Sähschaare,

12

Hackschaare, Duzi Komplettschaar, Striegelzinken, Pflugteile und vieles mehr!

Schweizer Landtechnik

02

2022

wirtschaftliche Effizienz höchste Produktivität

• •

Standzeitsteigerung um das mindestens Fünffache


STARTEN SIE KOMFORTABEL IN DAS NEUE JAHR AKTION

FAHRKOMFORT ZUM NULLTARIF

Symbolbild

TOP LEASING – PROFITIEREN SIE ZUSÄTZLICH BIS AM 31.03.2022 VON EINER SENSATIONELLEN LEASINGAKTION AUF UNSERE MODELLE. Holen Sie sich gleich ein Angebot bei Ihrem Case IH Händler! Gültig bis: 31.03.2022

CASE STEYR CENTER Murzlenstrasse 80 • 8166 Niederweningen Tel.: 044 857 22 00 • Fax: 044 857 25 17 info@case-steyr-center.ch • www.case-steyr-center.ch


Markt | Zulassungen

Mehr als 11% über Vorjahr 2021 haben die Traktorzulassungen in der Schweiz um über 11% auf 2278 Einheiten zugelegt. Die Rangliste wird weiterhin von Fendt vor John Deere und New Holland angeführt. Roman Engeler und Heinz Röthlisberger

Im Schweizer Markt wurden im vergangenen Jahr 239 Traktoren mehr als 2020 neu zugelassen. 2278 Einheiten waren es, verteilt auf 20 Marken. Die Rangliste wird weiterhin von Fendt mit 465 Stück und einem Marktanteil von gut 20 % ange­ führt. Auf den folgenden Rängen sind wie im Vorjahr John Deere (388), New Holland (270) und Deutz-Fahr (256) rangiert. Dieses Trio konnte jedoch den Abstand zur Spitze massiv reduzieren. Während Fendt bei den Stückzahlen «nur» um 3,5 % zulegen konnte, liegen die Steigerungswerte beim Verfolgertrio zwischen 21% und knapp 36 %. Claas konnte sich auf Kosten von Massey Fergu­son von Rang 6 auf 5 verbessern. Hürlimann (Position 7) und Valtra (Position 8) verbesserten sich je um drei Ränge, während Steyr, Lindner und Case IH je um zwei Plätze nach hinten rutschten. McCormick konnte die Zulas­sungen mehr als verdoppeln, auch Rigitrac legte wacker zu und konnte den Absatz von 13 auf 24 Einheiten steigern. 14

Schweizer Landtechnik

02

2022

Die Topmodelle Die Liste der am meisten gefragten Model­le wird weiterhin vom Fendt «211 Vario» angeführt. 181 Modelle sind es in der Standard-Ausführung, dazu kommen weitere 24 in den verschiedenen Schmalspurversionen. Den zweiten Platz belegt das Modell «6120M» von John Deere mit 139 Stück vor einem weiteren Fendt, nämlich dem Modell «314 Vario» mit 102 Einheiten.

PS-Statistik Mehr oder weniger stabil bleibt die Verteilung der neu zugelassenen Traktoren auf die einzelnen Leistungsklassen. Dominierend ist weiterhin das Segment von 101 bis 120 PS mit einem Anteil von 35 %. Dahinter folgt das Segment von 81 bis 100 PS mit knapp 20 % vor jenem mit 121 bis 140 PS mit etwas über 15 %. Über 70 % der Traktoren bewegen sich also im Bereich von 80 bis 140 PS. Leicht zugelegt hat das Segment von 141 bis 160 PS, wogegen jenes von 61 bis 80 PS seit Jahren

Tabelle: Zulassungen nach Marken Marke

2021

2020

Fendt

465

449

+/– 16

John Deere

388

286

102

New Holland

270

223

47

Deutz–Fahr

256

190

66

Claas

136

118

18

Massey Ferguson

129

152

–23

Hürlimann

107

87

20

Valtra

99

78

21

Steyr

90

93

–3

Lindner

90

91

–1

Case IH

68

90

–22

Same Kubota McCormick Landini Rigitrac JCB

48 38 32 25 24 6

51 54 15 29 13 6

–3 –16 17 –4 11 0

Lamborghini

5

10

–5

Zetor

1

3

–2

Übrige

1

1

0

Total

2278

2039

239


Zulassungen | Markt

abnimmt. Über die letzten Jahre betrach­ tet zeigen sich kaum nennenswerte Ver­ schiebungen in den einzelnen Leistungs­ klassen.

PS-Statistik der zugelassenen Traktoren 2017 bis 2021 40

Blick auf die Regionen

35

30 % der zugelassenen Traktoren

Grösster Traktorenmarkt bleibt der Kan­ ton Bern mit einem Anteil von über 16 % (374 Stück). Im Kanton Zürich wurden 233 Traktoren zugelassen (10,2 %) und in der Waadt waren es 195 (8,6 %). Schluss­ lichter dieser Rangierung sind die Kan­ tone Uri und Nidwalden (je 4 Stück) so­ wie Basel-Stadt (3 Einheiten). Zulassungs­ stärkster Monat war im vergangenen Jahr wiederum der März mit 322 Einheiten vor dem April (247). Der Dezember, früher oft zwecks Aufbesserung der Statistik für Zu­ lassungen überproportional genutzt, war im vergangenen Jahr mit 104 Stück gar der schwächste Monat. Da dürften sich doch die Lieferengpässe ausgewirkt ha­ ben, so dass die Importeure keine Zulas­ sungen «auf Vorrat» vornehmen konnten oder wollten.

2017

25

2018 2019

20

2020 2021

15

10

5

0

<60 61–80 81–100 101–120 121–140 141–160 161–180 181–200 201–250 251–300 >300 PS-Klassen

Fazit Der Schweizer Traktorenmarkt konnte im vergangenen Jahr markant um 11% zule­ gen und befindet sich da in guter Gesell­ schaft, wenn man die Schweizer Zahlen mit den ersten verfügbaren Statistiken

aus europäischen Ländern vergleicht. Der marktrelevante Leistungsbereich liegt weiterhin zwischen 80 und 140 PS. Wer in diesem Segment mit neuen Baureihen

aufwartet, kann meist auch – sofern die Traktoren dann auch geliefert werden können – mit guten Zulassungszahlen aufwarten.

Transporter und Zweiachsmäher Der Markt für Transporter ist im vergange­ nen Jahr um 41, von 185 auf 144, Stück geschrumpft und hat sich leicht über dem Niveau 2019 eingependelt. Keine Verände­ rungen gab es in dieser Fahrzeugkategorie in der Rangfolge der Marken. Reform vertei­ digte den Spitzenplatz mit 54 Einheiten vor Aebi mit 45 und Lindner mit 35 platzierten Modellen. Mit Ausnahme des Schweizer Herstellers Schiltrac, der um zwei Stück zulegen konnte, haben alle einen mehr oder weniger starken Rückgang hinnehmen müs­ sen. Bei den Model­len führen Aebi «TP 410» (mit 21 Stück) vor Aebi «TP 420» (19) und Lindner «Unitrac 92» sowie Reform «Muli T8X» (je 13 Einheiten) die Liste an. Um 20 auf 285 Einheiten angestiegen ist der Zweiachsmäher oder Hanggeräteträger. Aebi bleibt in dieser Kategorie Spitzenreiter vor Reform. Mit Ausnahme von BCS konnten in dieser Fahrzeugkategorie alle zulegen. Zu­ rück im Geschäft ist Sauerburger, nicht zuletzt dank dem «Grip 4-70» mit der mittig platzierten Kabine und dem im Heck platzier­ ten Motor. Beliebteste Modelle waren im

vergangenen Jahr wiederum der Aebi «TT211» (59 Stück) vor dem «Metrac H75» von Reform mit 47 Einheiten.

Transporter Marke

2021

2020

+/–

Reform

54

70

–16

Aebi Lindner Schiltrac

45 35 7

68 38 5

–23 –3 2

Caron

3

4

–1

Total

144

185

–41

2021 122 108

2020 120 100

+/– 2 8

41

40

1

8

0

8

5

2

3

1 285

3 265

–2 20

Konnte in einem rückläufigen Markt zulegen: Schiltrac mit dem Transporter «Eurotrans».

Zweiachsmäher Marke Aebi Reform Antonio Carraro Sauerburger Pasquali BCS Total

Wieder im Schweizer Markt der Zweiachsmäher präsent ist Sauerburger.

02

2022 Schweizer Landtechnik

15


Markt | Wirtschaft

AdBlue ist im Vorjahresvergleich um bis zu einem Drittel teurer geworden. Bild: Thomas Jucker

AdBlue ist knapp und teuer Der Dieselzusatz AdBlue ist deutlich teurer geworden. Zudem kann es Engpässe bei den Lieferungen geben. Grund dafür sind die gestiegenen Preise beim Erdgas, das für die Produktion von AdBlue benötigt wird. Heinz Röthlisberger Die hohen Rohstoffpreise haben auch Auswirkungen auf AdBlue. Der Zusatz für Dieselmotoren mit SCR-Abgasnachbehandlung ist in den letzten Monaten deutlich teurer geworden. Zudem ist das Angebot knapp. Davon betroffen sind auch viele Landwirte, die AdBlue für ihre Traktoren mit SCR-Abgastechnik benötigen. Ohne das Abgasreinigungsmittel können die Traktoren nicht gefahren werden.

Hersteller drosseln ihre Produktion Grund für die Engpässe beim AdBlue ist die aktuelle Marktsituation beim Erdgas, das für die Herstellung von AdBlue aus 16

Schweizer Landtechnik

02

2022

Harnstoff respektive Ammoniak benötigt wird. «Da die Gaspreise sich seit dem Sommer und Herbst 2021 stetig nach oben entwickelten, haben die Hersteller von Stickstoffprodukten in Europa, aber auch weltweit ihre Produktion zurückgefahren», heisst es bei Agrola auf Anfrage der «Schweizer Landtechnik». Durch die Drosselung der Produktion sei es zu einer Reduktion des AdBlue-Angebots und somit zu Herausforderungen in der Beschaffung gekommen. Entsprechend müsse man mit längeren Lieferfristen rechnen. Das bestätigt Migrol. Wer beispielsweise Mitte Januar 1000 Liter AdBlue im IBC-

Tank bestellte, bekam dies erst im Feb­ ruar ausgeliefert. Normal würde dies innerhalb von fünf Werktagen geschehen, schreibt Migrol. Die Situation könne stetig ändern und sich jederzeit anders präsentieren. Bei Agrola hat man reagiert und beliefert ausschliesslich nur noch erfasste Stammkunden. Jedenfalls so war das im Januar. Händler sprechen von einer verrückten Situation und viel Nervosität im Handel mit AdBlue.

Preise ändern wöchentlich «Durch die stark angestiegenen Beschaffungspreise mussten auch die Verkaufs-


Wirtschaft | Markt

preise angepasst werden, innert Jahresfrist um rund einen Drittel», heisst es bei Migrol. Das sind dann rund 30 bis 35 Prozent. Agrola äussert sich nicht zu den Preisen. Viele Händler können AdBlue nicht zu einem Fixpreis bei den Lieferanten beziehen. Geliefert werde oftmals nur noch nach Tagespreis. Über Preise zu sprechen, sei fast nicht möglich, weil sie schon nächste Woche keine Gültigkeit mehr hätten.

Geduld ist gefragt Wie lange diese Situation anhält, sei schwierig vorauszusagen, heisst es von Seiten der beiden Mineralölanbieter. Ausschlaggebend werden wohl die Gaspreise sein. «Diese werden voraussichtlich mit den wärmeren Temperaturen abnehmen», schreibt Agrola. Und bei Migrol heisst es: «Nach Rücksprache mit unseren Lieferanten erwarten wir, dass sich die Situation mittelfristig wieder normalisieren wird.» Ein genauer Zeitpunkt sei aber schwer vorauszusagen.

AdBlue-Verbrauch beim Traktor Wieviel AdBlue ein Traktor mit SCR-Abgasnachbehandlung verbraucht, hängt unter anderem vom Motor und von der Auslastung ab. Firmenleute gehen davon aus, dass ein Traktor rund 5 Prozent AdBlue vom Dieselverbrauch benötigt. Bei einem hohen Volllastanteil kann es gegen 10 Prozent sein. Beispiel: Ein 120-PS-Traktor mit 200 Einsatzstunden pro Jahr und einem Dieselverbrauch von rund 6 bis 8 Liter pro Stunde verbraucht rund 60 bis 80 Liter AdBlue pro Jahr. Der AdBlue-Tank wird in der Regel elektronisch überwacht. Ist der AdBlue-­ Tank leer, kann man den Motor nicht mehr starten.

Alternative: Kleinmengen oder an der Zapfsäule Derzeit ist aber noch Geduld gefragt. Sollten die grossen Gebinde wie zum Beispiel die 1000-Liter-IBC-Tanks nicht lieferbar sein, bietet sich immer noch die Möglichkeit, sich an der Tankstelle mit AdBlue

ab Zapfhahn oder mit 10-Liter-Kanistern einzudecken. Zudem empfehlen sowohl Migrol als auch Agrola, vorausschauend zu planen und sich über längere Lieferfristen zu erkundigen und diese bei der Bestellung zu berücksichtigen. Hamsterkäufe seien aber nicht angebracht.

Jetzt vom Diesel-Aktionsangebot* profitieren! Nutzen Sie diese Gelegenheit und füllen Sie Ihren Dieseltank zum günstigen Preis. Rufen Sie jetzt an und nennen Sie bei Ihrer telefonischen Bestellung das Codewort "Diesel-Rabatt". *Gültig bis 28.2.2022 für Neubestellungen und Bestellmengen ab 800 Liter. Das nächste Diesel-Aktionsangebot erscheint in der April-Ausgabe 2022.

ENERGIE- UND WÄRME-HOTLINE 0844 000 000 Energie- und Wärmelösungen von Migrol

www.g40.ch Für jede Einstreu die richtige Lösung Agro-Technik Zulliger GmbH | Bernstrasse 13c | 6152 Hüswil Tel: 062 531 15 60 | info@agrotechnikzulliger.ch

sicher unterwegs Der praktische «G40»-Fahrkurs zum Lenken von landwirtschaftlichen Fahrzeugen des Schweizerischen Verbands für Landtechnik kann ab dem 14. Altersjahr besucht werden. Das Original! Bewährt und erfolgreich! ASETA | SVLT Schweizerischer Verband für Landtechnik Telefon 056 462 32 00

www.facebook.com/g40svlt

02

2022 Schweizer Landtechnik

17


Markt | Trends

Ein Scanner erfasst den Druschfruchtbestand und wählt die richtige Haspelposition beim Mähdrescher. Bild: Claas

Aktuelle landtechnische Trends Die Agritechnica gilt als wichtigste Neuheiten-Plattform für Landtechnik. Entsprechend sind bereits viele Innovationen als Trends für künftige Entwicklungen erkennbar. Mit der Verschiebung der Messe können die Neuheiten nicht direkt sichtbar gemacht werden und Trends sind entsprechend schwieriger erkennbar. Ruedi Hunger*

18

Trends bei Mähdreschern Ausgelöst durch die aktuellen Rahmenbedingungen, welche Landwirtinnen und Landwirte zu vielfältigeren Fruchtfolgen zwingen, reagieren die Hersteller von Erntevorsätzen mit angepassten Konstruktionen. Dabei ist zu beobachten, dass Bandschneidwerke immer höhere Marktanteile erreichen. Durch einen Flex-Mäh-

balken und den zusätzlich segmentierten Rahmen passen sie sich besser den Boden­ unebenheiten an und reduzieren die Aufnahmeverluste. Die zusätzlichen Tasträder verbessern die Bodenanpassung und passen die Neigung des Bandschneidwerkes während der Erntearbeit automatisch an die Einsatzbedingungen an.

* Der Artikel ist eine Zusammenfassung aus den Trendberichten der Deutschen Landwirtschafts-­ Gesellschaft DLG anlässlich zur (abgesagten) Agritechnica.

• Druschleistung Eine weitere Steigerung der Druschleistung bei Mähdreschern der obersten Leistungsklassen ist nur mit sehr hohem konstruktivem Aufwand realisierbar. Dies, weil

Schweizer Landtechnik

02

2022

einerseits die Maschinenmasse zunimmt und weil eine höhere Dresch- und Trenntechnik mehr Antriebsleistung und somit robustere Antriebsstränge erfordert. Der Trend zu grösseren Dreschtrommelund Axialrotor-Durchmessern setzt sich fort. Auf Dreschtrommeln mit weniger als 60 cm wird zunehmend verzichtet und bei Mähdreschern mit Doppel-Axialrotoren beträgt der Durchmesser 60 cm und mehr. Konsequent auf Controlled Traffic Farming (CTF) mit einem Beetmass von 12 Metern und auf alternative Antriebstechniken ausgelegt ist eine Neukonstruktion (DLG-Goldmedaille). Diese Neuentwick-


Trends | Markt

lung mit einem Axialrotor-Dreschwerk hat gegenläufige Axial-Dresch- und Abscheiderotoren. Der Erntegutstrom wird dem Rotor tangential zugeführt, der ihn zu beiden Seiten teilt. Die Konstruktion spart Antriebsleistung und erlaubt eine Zunahme der technischen Druschleistung über bekannte Dimensionen hinaus. Der Mähdrescher ist extrem kurz und quer in ein Trägerfahrzeug eingebaut, das beim Transport längs fährt. Das Gesamtkonzept ist als ressourcenschonend zu bewerten. • Informations- und Regeltechnik Die maschinengestützte Intelligenz in Form von Regeltechniken wird laufend weiterentwickelt und zunehmend komplexer. Ein Beispiel ist ein Schneidwerkautomat, bei dem die richtige Haspelposition und die Schneidtischlänge eingestellt werden. Dazu erfasst ein Scanner die Geometrie des Druschfruchtbestandes, um den Haspel passend zu positionieren. Ein Schichtdickensensor, der mit dem Vorfahrtenregler korrespondiert, erfasst auch Ungleichmässigkeiten im Gutfluss. Wenn die Schichtdicke des Erntestromes am gleichmässigsten ist, passt die Schneidtischlänge. Speziell grosse Mähdrescher erfordern eine Kalibrierung der Verlustsensoren, damit die Einstellautomaten richtig arbeiten. Für die einfache Kornverlustbestimmung wurden neben den üblichen Schalensystemen auch Bildverarbeitungstechniken entwickelt, welche die Anzahl auf dem

Boden liegender Verlustkörner pro Flächeneinheit erfasst. Digitale Verfahren zur Verlustkornbestimmung sind bedienerfreundlich, ihre Umsetzungschancen sind daher gut. Smartphonebasierte Systeme machen auch vor dem Mähdrescher nicht Halt. Treten Probleme bei der Mähdrescher­ bedienung oder Mähdreschereinstellung auf, so können die dazugehörigen Informationen per Scannen des QR-Codes vom Bildschirm des Bedienterminals geladen werden.

Trends bei der Futtererntetechnik Eine leistungs- und qualitätsorientierte Wiederkäuer-Fütterung setzt einen optimalen Gärprozess der Silage voraus. Da die natürlichen Umweltbedingungen einen optimalen Silierverlauf nicht immer zulassen, müssen unter Umständen Silierhilfsmittel eingesetzt werden. Neu gibt es eine App, die sowohl dem Landwirt als auch dem Häcksler-Fahrer hilft, das richtige Silierhilfsmittel in der optimalen Menge korrekt zu applizieren. Für Mähwerke gibt es immer mehr technische Lösungen, die in Kurvenfahrten oder Hanglagen eine Bartbildung verhindern sollen. Dazu sind entweder breitere klappbare oder hydraulisch gesteuerte und verschiebbare Frontmähwerke erforderlich. Es gibt auch die Möglichkeit, den Lenkwinkel der Vorderachse zusätzlich für die Steuerung zu nutzen.

• Controlled Traffic Farming CTF Bisher war CTF im Futterbau unbekannt, wird nun aber beim grossflächigen Futterbau ein Thema. Bei mehrmaligen Schnitten (Überfahrten) leiden insbesondere Luzerne und bestimmte Kleearten. Daher sind feste Arbeitsbreiten von 12 m mit einer einzigen «Arbeitsspur» für alle Arbeiten inkl. Düngung und Ernte sinnvoll. Bisher konnte dieses Vorhaben beim Mähen nicht realisiert werden. Nun wird mit einem Kopplungsrahmen im Dreipunkt für zwei gezogene Mähwerke die Auslastung von leistungsstarken Traktoren durch handelsübliche Frontund gezogene Heck-Mähwerke möglich. Damit sind Arbeitsbreiten von 12 m und mehr möglich. • Bergetechnik Kurze Schnittlängen bieten bei Silage einige Vorteile. Mit 65 Messern und einem 25-mm-Schnitt können Ladewagen fast mit dem Häcksler konkurrieren. Grösster Nachteil: Der Ausbau und das Schleifen der Messer ist viel zeitaufwändiger. Zudem verursacht dieser sehr teure Ladewagen mehr Aufwand für den Transport als für das Laden und Abladen, was im direkten Kostenvergleich mit dem Häcksler nachteilig sein kann. Insbesondere moderne Grossballen-Pressen lassen fast keine Wünsche mehr offen. Ballenmass und Pressdichte nach Wunsch sind ebenso gegeben wie stabile Bindung bei hohen Durchsätzen und ho-

Dank sorgfältiger Abstimmung von Hard- und Software-Komponenten lassen Grossballen-­Pressen kaum noch Wünsche offen. Bild: CNH

02

2022 Schweizer Landtechnik

19


Markt | Trends

hen Pressdichten. Weiter ausgebaut wird die Fahrerentlastung. Mit der «Gross­ packenautomation» gibt es ein System, bei dem der Fahrer das gewünschte Bal­ lengewicht einstellen kann und das Sys­ tem anschliessend vorausschauend und selbständig die Maschinenführung sowie die Regelung der Traktorgeschwindigkeit und der Presseeinstellung übernimmt.

Trends beim Pflanzenschutz Ob Zufall oder Absicht, der chemische Pflanzenschutz steht am Pranger. In man­ cherlei Hinsicht jedoch zu Unrecht. Das Jahr 2021 hat gezeigt, dass nicht alle Pro­ bleme pauschal mit der Hacke zu lösen sind. Der technische Standard zur chemi­ schen Pflanzenschutzanwendung ist auf einem sehr hohen Niveau. Was sich als Trends an der Agritechnica 2019 ab­ zeichnete, hat in der Praxis bereits Einzug gehalten. Es sind dies Bandsprit­ zung, Hacktechnik und Prognosemodelle. Wenn’s eng wird, geht es plötzlich schnell. Im Bereich der mechanischen Un­ krautregulierung wurden die grössten Fortschritte erreicht. Künstliche Intelli­ genz (KI) hat beim Hacken, Striegeln, aber auch beim Spritzen Einzug gehalten. Dies nicht zuletzt, um die von der Öffent­ lichkeit geforderte Nachverfolgbarkeit von Pflanzenschutz-­Massnahmen besser dokumentieren zu können. • Minimieren, minimieren … Grössere Feld-Hof-Entfernungen erfor­ dern ein Überdenken der Befüllstrategie für Spritzen. Dazu leisten geschlossene Befüllsysteme (CTS) einen positiven Bei­ trag. Nicht zum ersten Mal stehen Direkt­ einspeisesysteme zur Diskussion. Sie tra­ gen zur Erhöhung der Schlagkraft bei und leisten auch einen umweltrelevanten Bei­ trag, indem nur dort behandelt wird, wo es unbedingt notwendig ist. Auch Anbausysteme mit der Kombination von Hacke und Bandspritzung in unterschied­ lichsten Ausbaustufen leisten einen nicht zu unterschätzenden ökologischen Bei­ trag. • Intelligente Pflanzenschutztechnik Elektronische Hilfsmittel haben bei An­ wendung und Auslastung der Spritze eine immer grössere Bedeutung. Neue Ansät­ ze reichen so weit, dass Drohnen oder Multikopter im Vorfeld Applikationskar­ ten erstellen. Dies mit dem Vorteil, dass mit solchen Systemen die exakte Behand­ lungsfläche berechnet werden kann. So dass im Nachgang nur so viel Spritzbrühe 20

Schweizer Landtechnik

02

2022

Die Bandspritzung ist ein Trend, der sich in der Praxis immer mehr etabliert. Bild: Amazone

bereitgestellt wird, wie unbedingt nötig ist, und damit möglichst keine Restmen­ gen entstehen. Trotz oder gerade wegen elektronischer Unterstützung fordert die Praxis immer wieder (mehr) Bediener­ freundlichkeit und Gesamtlösungen. Da­ zu werden nicht zuletzt herstellerüber­ greifende offene Lösungen benötigt. • Dauerbrenner – Düsentechnik Seit vielen Jahren liegt ein Hauptaugen­ merk auf der Düsentechnik. Dabei gilt es neben einer guten biologischen Wirkung auch die schützenswerten Nicht-Ziel­ flächen zu beachten. Ein deutlicher Trend, der unübersehbar ist, sind Düsenbau­ formen für den Einsatz bei Pulsweiten-­ Modulations-Systemen (PWM). Denn die vorhandenen Injektordüsen können nicht einfach pauschal in PWM-Systeme einge­ baut werden. Mit neuen PWM-Systemen, die mit einer Frequenz von 20 bis 100 Hz zuverlässig arbeiten, eröffnen sich neue Möglichkeiten. Neben Kurvenkompensa­ tion, Spot Spraying, Einzeldüsenüberwa­ chung und Reduktion der Aufwandmen­ gen innerhalb des Gestänges zeigen die­ se Systeme ein enormes Potential auf, um den stetig steigenden Anforderungen und Auflagen in der Praxis gerecht zu werden. Bei allen technischen Möglich­ keiten, die sich als Trends für die Zukunft abzeichnen, darf die Praxis, die am Ende diese Technik bezahlen muss, nicht ver­ gessen werden.

Aktueller Trend bei Düngetechnik Umweltschutz ist und bleibt ein zentrales Thema, ganz besonders auch, was die Düngung betrifft. Davon betroffen sind sowohl die Hofdünger als auch die mine­ ralische Düngung. Die Hofdüngerausbrin­ gung wird eingeschränkt durch Witte­ rungsbedingungen, Vegetationsstand der Kulturen und dem Ausbringverbot in den Wintermonaten (gefrorener Boden). Da­ mit verbunden besteht in der übrigen Zeit «ein Zwang» zu hoher Schlagkraft, was wiederum die Gefahr von Bodenbelas­ tungen mit sich bringt. Um dies zu ver­ meiden, muss neben den Reifendaten die Radlast und, zum Luftdruck in Reifen, die Belastbarkeit des Bodens bekannt sein. Während diese Entscheidungen bisher ausschliesslich vom Fahrer aufgrund sei­ ner Erfahrung abgeschätzt wurden, hat die Neuheitenkommission der Agritechni­ ca den «TerraService» mit einer Silberme­ daille ausgezeichnet. TerraService ist ein digitaler Service, der gemeinsam von Rauch Landmaschinen (D) und AgriCircle (CH) entwickelt wurde. Der Nutzer be­ rechnet von einem tragbaren Endgerät aus die Befahrbarkeit einer landwirt­ schaftlichen Fläche im Voraus. Dazu muss er die dazu notwendigen Maschinen­ daten eingeben oder bereits gespeicherte Daten abrufen. Die Bodenfeuchte wird kleinräumig mit Hilfe von Radarmessun­ gen der Sentinel-1-Satelliten in Kombina­ tion mit Wetterdaten geschätzt. Der Nut­


HL 54 L5

gmacht i dä Schwiz

UNSERE DEMOFLOTTE STEHT BEREIT! Kontaktieren Sie uns für einen Vorführtermin direkt bei Ihnen auf dem Hof.

Vereint ZUVERLÄSSIG Ladeleistung und Futterschonung. Ihre Gebietsverkaufsleiter: Ostschweiz: Roman Frischknecht, Tel. 076 811 12 64 Nordschweiz: Lukas Meier, Tel. 079 631 52 30 Mittelland: André Schneider, Tel. 079 668 69 79

Mehr als Lösungen.

Alle Agrar-Händler und weitere Informationen auf einen Blick:

Mehrals als Lösungen. Mehr Mehr alsLösungen. Lösungen. BETRIEBSSICHER – ZUVERLÄSSIG – WIRTSCHAFTLICH

GESUCHT BTSGEFLÜGELPRODUZENTEN

2 2 01

M A 005 R A / Stand B G A 3.2

Doppelwirkende, liegende Ölbad-Zweikolbenpumpe, Baureihe Typ H-303-0 SG2

le

Hal

Zur Aufzucht von Mast-Geflügel

Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne.

9 0 0 1 - 20 0

08

O

IS

Als Produzent sind Sie verantwortlich für die Aufzucht und Haltung des Mastgeflügels, dabei werden Sie von unserem Beratungsdienst effizient unterstützt.

Hans Meier AG Tel. ++41 (0)62 756 44 77 CH-4246 Altishofen Fax ++41 (0)62 756 43 60 www.meierag.ch info@meierag.ch

Gülletechnik

Reto Fischer • Tel. +41 79 625 5085 reto.fischer@bellfoodgroup.com

hun esse T AgriM Stand 135 , Halle 1

Erfahren Sie hier mehr über den Einstieg in die Geflügelproduktion.

Neugierig? Wälchli Maschinenfabrik AG

57x128mm_Gefluegelzuechter_BTS_D_F_2022.indd 1

23.12.21 14:28

www.waelchli-ag.ch


Markt | Trends

zer erhält mit einem 10-Meter-Raster eine Klassierung der Befahrbarkeit und eine Warnung, wenn der Boden nicht oder nur bedingt befahrbar ist. • Wissen, was drin ist Die Stickstoff-Verluste bei der Ausbringung von Gülle bestimmen immer mehr auch die Gülletechnik. Der dänische Hersteller Samson hat eine Anwendung mit der Bezeichnung «Samson e-missionN sensor system» im Portfolio. Hierbei handelt es sich nicht um einen einzelnen Sensor, sondern um eine Anwendung, mit der der zu erwartende N-Verlust teilflächenspezifisch berechnet wird. Damit ist es möglich, den pflanzenverfügbaren Stickstoff der ausgebrachten Gülle wesentlich genauer abzuschätzen und eine nachfolgende mineralische N-Düngung ebenfalls teilflächenspezifisch darauf abzustimmen. Die Gülleverteilung ist ein Dauerthema. Immer wieder gibt es dazu interessante Innovationen. Neu sind relativ einfache Ausbringtechniken für bäuerliche Familienbetriebe, wie sie beispielsweise von der Schweizer Firma Brunner hergestellt werden. Dieser «Güllefix»-Gülleverteiler ist sehr einfach konstruiert. Der Verteiler besteht aus einem schleppschuhähnlichen Gestänge und zwei Verteilköpfen, kommt ohne hydraulische Antriebe und ohne rotierende Teile aus. Die Gülle gelangt nicht über Schläuche, sondern über Leitbleche zu den Scharen mit Hartmetall-Schneidkufen.

• Düngen nach Bedarf Das Interesse an der teilflächenspezifischen Mineraldüngerausbringung ist gross, das zeigt die Neuheitenliste zur Agritechnica. Duport ist Anbieter eines Spornrad-Injektionsgeräts (Nutrinject) zur Ausbringung von Cultan. Das Gerät wurde um die Möglichkeit erweitert, bis zu drei weitere Flüssigkeiten unabhängig zuzumischen. Die Ausbringmengen können variiert werden. Monosem bietet für Reihenkulturen die Kombination von Hacken und Dünger­ einarbeitung zwischen den Reihen. Die Dosierorgane der einzelnen Reihen können während der Fahrt durch Elektromotoren unabhängig voneinander eingestellt werden. Die Firmen Rauch und Cult-Tec haben ein Gerät für die Tiefendüngung mit Depotdünger. Rauch bietet für dieses Gerät eine Einzelreihendosierung an, damit kann sehr kleinräumig teilflächenspezifisch gedüngt werden und Überlappungen im Keil werden vermieden.

Digitale Systeme liegen im Trend Kaum auf einem anderen Gebiet der Landwirtschaft sind Trends so offensichtlich erkennbar wie bei digitalen Systemen und bei der Informationstechnik. Die Neuheiten reichen von Assistenzsystemen über intelligente Fernbedienungen, Augmented Reality bis hin zur umfassenden Optimierung von ganzen Produktionsprozessen. • Entscheidungsunterstützung Assistenzsysteme halten entlang der gesamten landwirtschaftlichen Produktions-

Umweltschutz ist bei der Düngung nicht nur ein Trend, sondern eine Verpflichtung. Bild: Rauch

22

Schweizer Landtechnik

02

2022

kette mehr und mehr Einzug. Erleichterte Entscheidungsfindung reicht vom Fahren auf dem Feld bis zur optimierten Fahrsilobefüllung. Hohe Schlagkraft erhöht die bewegten Futtermassen bei modernen Ernteverfahren innerhalb der verfügbaren Feldarbeitstage zum Teil massiv. Deshalb ist eine optimale Abstimmung vom Schwader über die Transporteinheiten bis zum Walzfahrzeug von zentraler Bedeutung. Durch automatisierte Routenplanung kann der gesamte Arbeitsablauf optimiert und die Walzarbeit auf dem Silo gesteigert werden. Bodenverdichtung als direkte Folge von immer grösseren und schwereren Maschinen führt immer deutlicher zu Mindererträgen. Hier greifen intelligente Systeme, indem sie Informationen über den Druck der Räder auf den Boden, die Bodenart, die Bodenfeuchtigkeit und den Feldstatus ermitteln. Aus solchen Echtzeitinformationen werden während des Befahrens Risikokarten erstellt und so die Bodenbelastung tendenziell minimiert. • Fahrerentlastung Zur Fahrerentlastung bei der optimalen Befüllung von Erntefahrzeugen und beim mechanischen Pflanzenschutz dienen die bekannten sensor- und kamerabasierten Verfahren. Diese sind dank gesteigerter Rechnerleistungen leistungsfähiger geworden und ermöglichen höhere Fahrgeschwindigkeiten und damit akzeptable Arbeitsleistungen im Feld. Dank Augmented Reality kann der Fahrer weiter entlas-


Trends | Markt

tet und in seinen Entscheidungen unter­ stützt werden, ohne dass er sich auf ei­ nen separaten Monitor konzentrieren muss. Neu sind Fahreralarmsysteme, die durch Bildverarbeitungsalgorithmen, wel­ che Herzfrequenz, Augenbewegungen und Müdigkeitsanzeichen (Gähnen, Rei­ ben der Augen) beobachten, unterstüt­ zend wirken. • Smart Farming Auf der Optimierung ganzer Produktions­ systeme, in Verbindung mit Qualitäts­ steigerung und Arbeitsentlastung, ruhen die Hoffnungen der Landwirtinnen und Landwirte. Hier greifen «Smart Farming»-­ Systeme, die das Potential für eine effizi­ ente, emissionsmindernde und ressour­ censchonende Landwirtschaft aufweisen. Damit wird auch eine Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungs­ kette möglich. Innerhalb des Trends zu mehr digitalen Verfahren ist und bleibt die Vernetzung der einzelnen Verfahren eine grosse Herausforderung.

Intelligente Fernbedienungen zur Unterstützung von teilautomatisierten Arbeitsprozessen. Bild: Reichhardt

• Datenbewirtschaftung Erst, wenn die produktionsbezogenen Massnahmen in Acker- und Futterbau, die Arbeitswirtschaft und die Buchhaltung mit in die Betrachtungen einbezogen werden, kann man von einem Farm-­ Management-Infomationssystem (FMIS) sprechen. Dieses dient dann der Optimie­ rung der Betriebsführung und der Unter­ nehmensentwicklung. Dabei erhält die Datenbewirtschaftung mit ihren rechtli­ chen Komponenten und vor allem dem Auch Bewässerungstechnik hat keine Berührungsängste mit der Digitalisierung. Bild: R. Hunger Datenschutz zunehmende Bedeutung.

Bewässerungstechnik Das Ziel der Bewässerung ist es, für jeden Pflanzenstandort den besten Bewässe­ rungszeitpunkt, die richtige Bewässe­ rungshöhe und die ideale Bewässerungs­ rate zu bestimmen und letztlich auch zu realisieren. In der Realität ist diese Zielset­ zung nicht immer optimal umsetzbar. • Digitalisierung und künstliche Intelligenz Auch bei der Bewässerung werden Digi­ talisierung und Vernetzung (Landwirt­ schaft 4.0) immer öfter zum tragenden Element. Unter dem Begriff der digitalen Bewässerung kann die Vernetzung von Systemen und Komponenten mit dem Ziel der optimalen Bewässerung von Pflanzen verstanden werden. Damit verbunden ist je nach eingesetzter Bewässerungstech­ nik auch eine teilweise oder gar vollstän­ dige Automatisierung der Bewässerung.

Das Smartphone wird dabei immer mehr zum zentralen «Werkzeug» für die Nut­ zer, die mittels entsprechender Apps nicht nur den aktuellen Stand der Bewäs­ serung überwachen, sondern auch bei Problemen gewarnt werden und eingrei­ fen können. Zudem können Echtzeit-­ Informationen zum Bewässerungsbedarf der Pflanzen abgerufen werden. Künftig wird künstliche Intelligenz (KI) die Bewässerung deutlich mitprägen. Bereits heute wird KI auf der Basis eines zugrun­ deliegenden Algorithmus zur Auswer­ tung von Luftbildern angewandt. Der Ein­ satz von KI beschränkt sich nicht allein auf die Bildauswertung. Ebenso können Sensordaten, z. B. von Bodenfeuchtesen­ soren, mithilfe KI ausgewertet werden, womit sich Rückschlüsse auf die absolute Bodenfeuchte ziehen lassen. Auch wenn KI derzeit noch hauptsächlich Gegen­

stand von Forschungsarbeiten ist, besteht berechtigte Hoffnung, dass KI künftig ortsspezifische und teilflächenspezifische Bewässerungsempfehlungen ermöglicht. • Bewässerungsmanagement Nach wie vor wird die Überwachung (Monitoring) des Bewässerungsbedarfs in der landwirtschaftlichen Praxis oftmals vernachlässigt oder nur unzureichend realisiert. Stand der Technik ist die Abschätzung von Bewässerungsbedarf und Bewässerungshöhe über gemessene Klima­grössen (Klimatische Wasserbilanz) und/oder die Erfassung der Bodenvorräte mittels Bodenfeuchtesensoren. Vielver­ sprechende Trends sind bildbasierende Ansätze mit Drohnen oder Satelliten. So werden bereits Dienstleistungen angebo­ ten, die z. B. ein hydrologisches Pflanzen­ standortmodell mit Satellitenbildern kom­ 02

2022 Schweizer Landtechnik

23


Markt | Trends

binieren und daraus teilflächenspezifische gen Reihenweiten von über 75 cm zu Bewässerungsempfehlungen im Zehn-­ Ausnahmegenehmigungen oder zu beMeter-Raster ableiten. sonderen technischen Lösungen beim Strassentransport vierreihiger Legemaschinen. • Bewässerungstechnik Angesichts der Tatsache, dass Entwicklungen und Neuerungen im Bereich Digi• Pflegemassnahmen werden mechanitalisierung und optimiertes Bewässescher rungsmanagement klar im Vordergrund Bei den mechanischen Pflegemassnahstehen, ist die Bewässerungstechnik etmen sind die Dammflanken deutlich leichwas aus dem Fokus gerückt. Ohne Beter zu bearbeiten als die Dammkrone. wässerungstechnik ist keine Bewässerung Dies, auch wenn die seitlichen Dammre­ gionen durch ihre intensive Durchwurzemöglich. Den Entwicklungen und Neuerungen bei der Digitalisierung werden lung ein äussert sensibler Bereich sind, Anpassungsentwicklungen in der Bewäsder möglichst ungestört bleiben sollte. serungstechnik folgen. Denn ohne diese Neben den klassischen Werkzeugen wie können die neu zur Verfügung stehenden Hackmesser, Rollhacken oder Striegel räumlich hochaufgelösten Informationen kommen auch Geräte aus anderen Kulturen, wie z. B. Fingerhacken, zum Einsatz. in teilflächenspezifischen Wassergaben Zu erwarten sind weitere kartoffelspezifinicht genutzt werden. Ein zukunftsträchsche Entwicklungen in Form neuer Werktiger Trend liegt im Bereich der Neue­ rungen betreffend Verringerung der zeuge und Sensorsteuerungen. Ebenso Verduns­tungsverluste und die Verhindeauch vermehrt eine Kombination von merung von Versickerungen während der chanischen und chemischen PflegemassBewässerung. nahmen. So beispielsweise über eine Bandbehandlung der Dammkrone durch Trend bei Kartoffeltechnik herkömmliche, in der Applikationstechnik Höhere Erträge, ein vermehrter Anteil adaptierte Pflanzenschutzspritzen. Mit der Zunahme mechanischer Pflegegrüner Knollen und das Separieren der massnahmen steigt aber auch wieder die Flächen vor dem Legen haben in verschieDurchfahrtshäufigkeit in den bisher nicht denen Regionen Europas zu grösseren Reihenweiten beim Kartoffelanbau gebefahrenen Furchen, da die begrenzte Arführt. Diesem vor allem qualitätsgetriebebeitsbreite dieser Geräte keine alleinige nen Trend steht aber eine längere EntNutzung der bisherigen Fahrgassen erwicklungszeit bis zum vollständigen Bemöglicht. Dies setzt deutlich leichtere standesschluss entgegen. Was gerade in Traktoren mit einer an die Reihenweite Jahren mit einer ausgeprägten Früh­ angepassten Pflegebereifung voraus. Entsommertrockenheit den Boden einer hösprechend wichtiger werden die Beachheren unproduktiven Wasserverdunstung tung schädigender Bodenverdichtungen (Evaporation) aussetzt. Gleichzeitig zwinund Entstehung von unerwünschten

(Erd-)Knollen beim Befahren eines feuchteren Bodens. • Knollenqualität erhalten Die trockenen Erntebedingungen der vorletzten drei Jahre haben die Forderung nach der Entwicklung einfacherer Roder lauter werden lassen. Die Erfahrungen im vergangenen Herbst haben jedoch gezeigt, dass die aktuellen Sieb- und Trenn­ elemente in den Erntemaschinen ihre Berechtigung haben und auch weiterentwickelt werden sollten. Dem fortwährenden Wunsch nach einer weiteren Leistungssteigerung kommen die Hersteller zum einen durch den weiter optimierten Gutfluss in den Maschinen nach. Zum anderen wächst nicht nur das Bunkervolumen, durch den vermehrten Einsatz von Überladebunkern lassen sich auch die Rangierund Überladezeiten am Feldrand minimieren. Bei allen Überlegungen zum Leistungsund Kostenbewusstsein darf der Erhalt einer hohen Knollenqualität für die meisten Verwertungsrichtungen nicht ausser Acht gelassen werden. Durch den vermehrten Einsatz hydraulischer Antriebe bis hin zu vollhydraulischen Modellen, auch bei einund zweireihigen gezogenen Rodern, wird eine knollenschonende Einstellung deutlich erleichtert. Zudem ermöglicht die Integration von Sensoren in die Regelkreise der Baugruppen eine weitgehend automatische Anpassung an wechselnde Einsatzbedingungen. Die Trends bei den Traktoren hat die «Schweizer Landtechnik» bereits in der Dezember- und in der Januar-Ausgabe vorgestellt.

Hersteller versuchen, komplexe Maschineneinstellungen mittels Einstell- und Visualisierungstools auf die Bildschirmebene zu bringen. Bild: R. Hunger

24

Schweizer Landtechnik

02

2022


KRONE HIGHLAND PROGRAMM DENKEN SIE AN DIE NÄCHSTE SAISON und sichern Sie sich jetzt noch eine unserer Lagermaschinen.

Grünfuttererntetechnik professionell und VERLÄSSLICH für den Steilhang. Ihre Gebietsverkaufsleiter: Ostschweiz: Roman Frischknecht, Tel. 076 811 12 64 Nordschweiz: Lukas Meier, Tel. 079 631 52 30 Mittelland: André Schneider, Tel. 079 668 69 79

Mehr als Lösungen.

Alle Krone-Händler auf einen Blick:

Mehrals als Lösungen. Mehr Mehr alsLösungen. Lösungen.

Marktübersicht Einstreuschaufeln im Download-Bereich von

www.agrartechnik.ch

Der leistungsstarke Alleskönner

Jetzt zugreifen ab

99’000 (inkl. MWSt)

M6002: maximale Leistung für höchsten Anspruch. • Stark: 3 Modelle mit mächtigem 6,1 l 4-Zylinder-Motor von 123 bis 143 PS (+ 20 PS Powerboost) • Bequem: gefederte Kabine mit viel Platz und intelligent angeordneten Bedienelementen • Modern: ISOBUS-zertifiziert und mit allen auf dem Markt erhältlichen ISOBUSGeräten kompatibel www.kubota-traktor.ch

Kubota Generalvertretung Wilerstrasse 16, 9554 Tägerschen TG Tel. 071 918 80 20, www.adbachmannag.ch

adb_2022_02_ins_schweiz_landtechnik_M6002_181x86.indd 1

20.01.22 12:23


Sauberkeit ist eine Visitenkarte Kaum ein Thema auf einem Landwirtschaftsbetrieb ist vielseitiger und vielschichtiger als Sauberkeit. Warum? Weil keine Tätigkeit in und um Haus und Hof in irgendeiner Art und Weise um das Thema Sauberkeit herumkommt.

Bild: Ruedi Hunger

Ruedi Hunger

*Fussnote

26

Schweizer Landtechnik

02

2022


HOFTECHNIK

Sauberkeit auf dem Bauernhof hat keinen Anfang und kein Ende, es ist eine Daueraufgabe. Sauberkeit ist auf Distanz erkennbar, sie wirkt aber auf den Betrachter erst richtig aus der Nähe. Naheliegend, dass daraus eine «Visitenkarte» für den Betrieb abzuleiten ist. Der Stellenwert von Sauberkeit ist nicht nur eine Ermessensfrage, sondern hat auch unterschiedliche Gradierungen. Schliesslich ist Sauberkeit nicht zuletzt von den betrieblichen Voraussetzungen und den vorhandenen Arbeitskräften abhängig. Ein sauberer Hof ist daher auch Zeichen von viel Arbeit und entsprechend viel Menpower.

wird der Schmutz zur Seite geschafft. Die bessere Lösung für nicht allzu grosse Schmutzmengen sind Sammelwannen. Allerdings kann eine solche überraschend schnell voll sein und dann braucht es einen geeigneten Platz zum Entleeren des Sammelbehälters. Nicht zu unterschätzen beim Einsatz rotierender Bürsten ist die Staubentwicklung. Deshalb ist eine vorgebaute Wassersprüheinrichtung sehr empfehlenswert. Im nachfolgenden Teil des Heftes finden sich Testresultate zu Kehrmaschinen.

Staubsauger mit hoher Leistung In mancher Werkstatt oder den Garagen steht ein ausrangierter Staubsauger aus

Der erste Eindruck ist entscheidend Sauberkeit beginnt nicht erst vor der Stalltüre. Grösstenteils sind die Zufahrtsstrassen bereits befestigt. Das hat viele Vorteile, aber auch Nachteile. Verlorene Erde, vom Mistzetter heruntergefallener Mist, Kuhfladen und von Wagen gewehtes Häckselgut bleiben gut sichtbar liegen. Mehr noch, alles, was liegenbleibt, wird über kurz oder lang auch an- und festgefahren und ist nur mit entsprechendem Mehraufwand wieder zu entfernen. Der normale Handbesen dient so lange, wie der Grossvater ihn schwingen mag. Folglich sind schnell einmal Alternativen gefragt. Die einfachen Schiebebesen können eine grosse Hilfe sein. Die Anforderungen an das «Trägerfahrzeug» oder besser gesagt das Schiebefahrzeug sind gering. Ihre Bodenanpassung recht gut. Schiebebesen können auch mit leichteren Fahrzeugen erfolgreich eingesetzt werden, ein Hydraulikanschluss ist nicht notwendig. Anders bei den Wischmaschinen. Kehrmaschinen, oder eben Wischmaschinen genannt, haben umlaufende Bürsten und eignen sich gut, um Strassen und Plätze von Schmutz zu befreien. Sie sind schwerer als Schiebebesen und brauchen Hydraulikanschlüsse für den Antrieb. Damit sie richtig festgefahrenen Schmutz auch wirklich entfernen können, braucht es unter Umständen Vorbaugeräte in Form eines «Kratzers». Aber Vorsicht: Solche Vorbaugeräte dürfen die Fahrbahn nicht beschädigen und müssen flexibel sein, um sich auch einer gewölbten Fahrbahn anzupassen.

Regelmässiges Abschieben respektive Entmisten der Laufflächen ist nötig für die Umwelt und den Tierkomfort. dem Haus. So richtig zufrieden ist man zwar damit nicht, weil er schlichtweg nicht geeignet ist und seine Saugleistung zu wünschen übrig lässt. Eine bessere Lösung für diesen Zweck ist ein Industriestaubsauger. Keine Angst, das sind keine «Riesendinger», aber sie sind für den Landwirtschaftsbetrieb, insbesondere für

Werkstätten und Garagen, besser geeignet als ausgediente Hausstaubsauger. Es gibt sie als Nass-/Trockensauger mit einer Leistung bis 3000 W und einem Behältervolumen bis fast 100 Liter. Die Filter sind zum Teil aus waschbarem PET-Vlies. Die Preise bewegen sich zwischen CHF 200 und über CHF 1500. Ab dem mittleren Preissegment gibt es sie auch mit einer Luftstromumkehr bzw. Blasfunktion, damit Schmutz aus schwer zugänglichen Ecken und Fugen geblasen werden kann. Bei Trockensaugern, die mit einem Separator ausgerüstet sind, wird der Schmutz im Behälterinnern selbsttätig getrennt. Zentrifugalartig rotierende Einsaugluft teilt Schmutz in Staub- und Wasserpartikel und separiert sie in getrennte Behälter. Generell kann jeder Nass-/Trockensauger bei Bedarf auch als reiner Trockensauger eingesetzt werden.

Sauger für die Feinheiten Eine andere Kategorie sind die sogenannten Sicherheitssauger, die Fein- und Feinststäube mit weniger als 0,5 mm Partikelgrösse aufsaugen und im Behälterinneren binden. Letzteres ist wichtig, damit einzelne Partikel nicht wieder an die Raumluft abgegeben werden. Sicherheitssauger, die rückstandlos gesundheitsgefährdende Stäube aufnehmen, erfüllen entsprechende Normen und gesetzliche Vorgaben. Da viele Staubsauger auch als Entstauber an Hand-, Elek­ tro- oder Pneumatikgeräte angeschlossen

Sammeln in einer Wanne Je schneller eine Wischmaschine dem «Schmutzverursacher» folgen kann, desto besser ist das Reinigungsergebnis. Standardeinsatz ist das Reinigen der Fahrbahn mit schräggestellter Bürste, dabei

Maschinenunterhalt und -pflege beginntenmit der Reinigung. Bild: R. Hunger

02

2022 Schweizer Landtechnik

27


HOFTECHNIK

werden, sollten gerade diese die Normen für Sicherheitssauger erfüllen. Die Saug­ leistung von Sicherheitssaugern liegt zwi­ schen 150 bis 250 m³ je Std. Das Behäl­ tervolumen misst zwischen 15 und 70 Li­ tern.

Für Sauberkeit und gesunde Klauen Den Spaltenböden wird zwar nachge­ sagt, dass sie einen Selbstreinigungsef­ fekt haben. Dennoch, nicht alles ver­ schwindet von selbst durch die Schlitze. Also braucht es gezielte Nachhilfe in Form von handgeführten Geräten oder maschi­ neller Reinigung. Ein gereinigter Boxen­ laufstall ist nicht nur ein ganz anderer Anblick, die Reinigung wirkt sich auch positiv auf die Klauengesundheit aus. Welches Reinigungssystem richtig und finanziell tragbar ist, bleibt eine Frage der zu reinigenden Fläche und der vorhande­ nen Arbeitskräfte. Seit einigen Jahren gibt es auch Spalten­ roboter, welche die «Drecksarbeit» über­ nehmen. Sie sind inzwischen ausgereift und arbeiten zuverlässig. Die Landwirtin/ der Landwirt bestimmt durch eine gezielte Routenwahl, wo, in welcher Reihenfolge und wie oft die verschmutzten Flächen ge­ reinigt werden. Letztlich sind die Routen­ planung und damit die Programmierung des Roboters entscheidend für die Sicher­ heit der Tiere und für einen störungsfreien Betrieb. Wassersprühfunktionen werden empfohlen. Je nach Stallkonzept genügt eine mittlere Reinigungshäufigkeit (10 bis 20 Fahrten pro Tag). Zusammen mit der Reinigung (Entmisten) wird erwiesenermas­ sen eine Emissionsminderung erreicht. Die ausschliesslich batteriebetriebenen Roboter suchen die Ladestation selbständig auf. Im

Der Schmutz muss weg: Stall- und Melkstandreinigung ist auch eine Frage der Hygiene und letztlich der Milchqualität. Bild: zvg

Schnitt fallen auf etwa 60% Arbeitszeit 40% Ladezeit. Üblicherweise brauchen die Kühe nur eine kurze Angewöhnungsphase an den neuen «Mitarbeiter».

Das Bett wiederherrichten Das Einstreuen beansprucht je nach Auf­ stallungssystem nach Untersuchungen von Agroscope zwischen 6 % und 20 % der Gesamtarbeitszeit. Naheliegend, dass jede technische Unterstützung willkom­ men ist. Für grosse Betriebe kommen schienengeführte und automatisch arbei­ tende Geräte in Frage. Der Schweizer Durchschnittsbetrieb kann sich solche Technik aber nicht leisten. Deshalb wird vermehrt auf Hilfsmittel wie Einstreu­ schaufeln und Einstreugeräte zurückge­ griffen. Wie sich solche Geräte bewähren und wo allfällige Schwachpunkte vorhan­

Ob die Spalten mit einem Handschaber oder einem Roboter gereinigt werden, ist zweitrangig, Hauptsache ist, es wird gereinigt. Bild: Joztech

28

Schweizer Landtechnik

02

2022

den sind, darüber gibt ein weiterer Ver­ gleichstest in diesem Heft Auskunft.

Fazit Weil Sauberkeit auf dem Bauernhof kei­ nen Anfang und kein Ende hat, kann davon ausgegangen werden, dass sich vieles täglich wiederholt. Zufahrt sauber halten, Hofplatz reinigen, Werkstatt auf­ räumen, Spaltenböden und Laufgänge putzen, Einstreuen … und vieles mehr. Alles trägt dazu bei, dass der Betrieb ei­ nen sauberen Eindruck hinterlässt. Sau­ berkeit vermittelt nicht nur nach aussen einen guten Eindruck, sondern gibt auch allen Beteiligten auf dem Betrieb ein gu­ tes Gefühl und viel Befriedigung bei der Arbeit. Nicht zuletzt leisten Sauberkeit und Ordnung einen nicht zu unterschät­ zenden Beitrag zur Unfallverhütung.

Bereits ein einfaches Gerät bringt Entlastung bei der täglichen Hofreinigung. Bild: Kärcher


g + (Reinigun T E S U IL D Mit bereit ine) sind Sie b a K r e d s u a 2023 chriften ab für die Vors

KUHN

Spezialist für den Pflanzenschutz

• Anbauspritzen 600 – 2000 Liter • Anhängespritzen 2400 – 7700 Liter • Fronttank 1000 und 1500 Liter • Kommunalspritzen 50 – 400 Liter • ISOBUS und AUTOSPRAY-Lösungen

PRÄZISION DURCH TECHNIK

„Perfekt sauber gemacht“

Othello

®

KUHN Center Schweiz 8166 Niederweningen Telefon +41 44 857 28 00 Fax +41 44 857 28 08 www.kuhncenterschweiz.ch

be strong, be KUHN

Mehr Infos: www.agrar.bayer.ch

Bayer (Schweiz) AG 4052 Basel

Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikette und Gebrauchsanweisung lesen.


HOFTECHNIK

Vier Einstreuschaufeln mit leicht unterschiedlicher Technik. Bilder: M. Abderhalden. R. Engeler

Rationelles Einstreuen Die «Schweizer Landtechnik» hat einen Vergleichstest mit vier Einstreuschaufeln durch­ geführt. Die Geräte mussten sich im Einsatz mit Pellets, Kalkstroh, Häckselstroh und Kurzhalmstroh beweisen. Martin Abderhalden* und Roman Engeler

Um Arbeiten in der Innenwirtschaft effi­ zient erledigen zu können, werden oft Gerä­te eingesetzt, die sich an Ladefahr­ zeugen anbauen lassen. In einem Praxis­ vergleich wurden Geräte von vier Herstel­ lern für das Einstreuen von Liegeboxen unter die Lupe genommen und dabei ihre Stärken und Schwächen beurteilt.

Passende Grösse zentral Grundsätzlich muss eine Einstreuschaufel zum Fahrzeug passen, an dem sie ange­ baut wird. In der Regel reichen bei den meisten Modellen ein doppeltwirkender Anschluss und eine Ölversorgung von rund 25 l/min aus, damit die volle Leis­ tung erreicht wird. Die getesteten Model­ le wurden sowohl an einem Hoflader 30

Schweizer Landtechnik

02

2022

Weidemann «1140» mit 25 PS Leistung und 1650 kg Leergewicht als auch einem Radlader Kramer mit 60 PS und 5500 kg Leergewicht eingesetzt. Bezüglich der Ölleistung waren sämtliche Schaufeln problemlos mit dem kleinen Hoflader einsetzbar. Bei der Ladegutauf­ nahme ist aber die benötigte Kraft zum Ankippen nicht zu unterschätzen. Durch die recht hohen Behälter ergibt sich bau­ artbedingt eine grosse Losbrechkraft, um einen ganz oder teilweise gekippten Behäl­ ter wieder aufzurichten. Besonders bei der Aufnahme eines Haufens oder beim Hoch­ kippen von Ballen kommen kleinere Lader schnell an ihre Grenzen. Aus dem Grund verfügen alle Schaufelmodelle unten über eine Ankippkante, über die sie sich aufkip­

pen lassen und so die Hebelwirkung des Ladearms unterstützen. Fährt man gleich­ zeitig ein wenig retour, wird dieser Vor­ gang zusätzlich unterstützt. Letztlich muss auch die Standsicherheit mit voll beladener Schaufel vorhanden sein.

Behälter befüllt abstellen Untersucht wurde auch die Standsicher­ heit der abgestellten Schaufeln. Bei wei­ ter Ausladung nach vorne ist es sinnvoll, die Schaufel an einer Wand zu platzieren, ansonsten doch eine gewisse Kippgefahr entsteht, was bei einigen Modellen der * Martin Abderhalden ist Landwirt und testet regelmässig Maschinen und Geräte für die «Schweizer Landtechnik».


HOFTECHNIK

Fall war. Nicht zu unterschätzen ist auch die Behälterform mit Fokus auf die Sicht nach vorne und auf das Förderband. Je nach Taillierung und Behälterdimension ist diese unterschiedlich. Oft besteht die Möglichkeit, den Behälter durch Aufsatzwände noch zu vergrössern. Das ist vorteilhaft, wenn man ganze Ballen aufnehmen will, wirkt sich aber negativ auf die erwähnte Sicht aus.

Unterschiedliche Systeme In der Regel lösen ein bis zwei Rührwalzen, die mit Messern oder Schaufeln bestückt werden, das Streugut auf. Dieses rieselt in der Folge auf das Querförderband, von wo es seitwärts ausgeworfen wird. Daneben gibt es auch Modelle mit Federzinken oder einfacheren Stahlzinken. Ein hoher Besatz mit Messern benötigt oft zu viel Leistung, ohne dass das Resultat viel besser wird.

Wurfweite Wichtige Punkte beim Einstreuen sind die Wurfweite und die Verteilung mit dem Querförderband. Hier ist nebst der Drehzahl, die bei einigen Maschinen einstellbar ist, die Aushubhöhe der Einstreuschaufel massgebend. Gerade in um­gebauten Ställen ist oft die Raumhöhe knapp, so dass man schon beim Anheben einer Schaufel auf 50 cm ab Boden ans Limit kommt. Aus diesem Grund wurde die Wurfweitenmessung auf einer Bandhöhe von 50 cm angesetzt. Je höher ausgehoben wird, umso grösser ist auch die Wurfweite (konnte je nach Modell bis 4 m erreichen). Parallel dazu steigt aber auch die Staub­entwicklung.

Modell Behältervolumen (m³)

Rieselndes Streugut Im Praxiseinsatz wurden verschiedene Streugüter verarbeitet. Sie reichten von Dinkelspelzen-Pellets über Häckselstroh und feuchter Kalkstrohmischung bis zu 20 cm langem Stroh von Quaderballen. Es war überraschend, wie gut dies funktionierte und wie selten Verstopfungen auftraten. Als Krönung wurden alle vier Kandidaten noch über die stationäre Mischanlage mit einer gut geschnittenen, nicht allzu feuchten Totalmischration befüllt und diese dann vorgelegt. Das funktionierte bei allen Maschinen einwandfrei.

Sauerburger EG 1600 1,1

Grundsätzlich passte alles durch die Dosierung, solange das Material einigermassen rieselfähig war – vorausgesetzt, die Einstellung stimmte. An das Limit gestossen ist man mit einer feuchten Kalk­ strohmischung. Wird eine längere Fahrstrecke zurücklegt, kann sich die Masse so festrütteln, dass sie kompakt in sich zusammenfällt und die Fräswellen verklemmt. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass es vorteilhaft ist, wenn die Walzen gleichzeitig mit der Drehrichtung des Querförderbands reversieren. Bei scharfen Messern auf der Walze ist eine händische Bereinigung der Verstopfung doch sehr gefährlich. Beim Unterhalt weisen die vier untersuchten Geräte unterschiedliche Ansprüche auf. Kettenantriebe unterliegen einem grösseren Verschleiss und benötigen mehr Wartungsaufwand als direkt wirkende Ölmo­toren. Lager, die ungeschützt und innenliegend verbaut sind, werden gerade bei der Kalkstroh-Anwendung stark strapaziert, denn der feine Staub klebt sich bei vorhandener Feuchtigkeit in kleinsten Ritzen fest.

Mehrtens EG1401

Flingk KSS 750

Thaler 1500

1,85

0,75

1,2

Leergewicht (kg)

470

390

425

400

Minimale Ölversorgung (l/min)

30

30

30

40

Behälter L × B (mm) Maschine L × B × H Anzahl Walzen Anzahl Messer/Finger/Zinken Breite Ausbringband (mm) Verstellmöglichkeit Durchlass Streuweite bei Band 50 cm ab Boden (cm) Antriebe Preis Testmaschine (CHF, inkl. MwSt.) Lieferant der Maschine Bewertung Verstellmöglichkeiten/Staublech Umstellung Streugut Selbstbefüllung

1450 × 1610

1500 × 1600

950 × 1300

1420 × 1500

1120 × 1280 × 1470

1500 × 1770 × 1580

1025 × 1300 × 1460

1460 × 1840 × 1500

1 Rührwelle mit 7 Doppelfingern 305 2 Stauschieber innenliegend

2 2 Rührwelle mit 7 Doppelfingern oben Welle mit 9 Messern unten Welle mit 28 Messer unten Welle mit 14 Messern 295 optional, nicht montiert

1 26 Federzinken

310

320

Einschiebeplatte

Staublech von aussen einstellbar

60–180

30–200

20–170

50–180

Kette + hydraulisch

Kette + hydraulisch

hydraulisch

hydraulisch

7700.Heller, 8536 Hüttwilen

7200.AT Agrar-Technik AG, 5606 Dintikon

10 020.Agro-Technik Zulliger, 6152 Hüswil

5870.Seelandtechnik AG, 1797 Münchenwiler

9 7 9

optional – 9

8 9 10

9 10 9

Wurfweite

8

9

6

8

Verteilung

7

8

8

8

Durchsatz

10

10

9

10

Beheben von Verstopfungen

9

9

7

9

Verarbeitung

8

8

10

8

Standsicherheit

9

5

9

8

Sicht auf Band und nach vorne

7

6

8

6

Anbau/Verlegung Hydr.-Schläuche

7

8

9

8

Preis/Leistung

7

8

6

8

02

2022 Schweizer Landtechnik

31


HOFTECHNIK

Die Behälterform passt für die Aufnahme von Lose-Material.

Auch 20 cm langes Stroh lässt sich direkt ab Balle mit ordentlicher Reichweite verteilen.

Das Rührwerk mit insgesamt sieben Doppelfingern ist reversierbar.

Sauerburger «EG 1600» Die Schonende und Anpassbare Die Einstreuschaufel «EG 1600» von Sauer­ burger verfügt über ein Behälter­volumen von 1,1 m³. Mit 470 kg Eigengewicht war sie die schwerste im Test. Die grosse Schaufel­öffnung von 1450 × 1610 mm er­ laubt es, auch grossformatige Ballen aufzu­ lösen. Sie lässt sich mit einer Ölmenge von 30 l/min und einem doppeltwirkenden Steuerventil einwandfrei betreiben. Durch die Bauhöhe von 1470 mm hat man beim Beladen eine gute Übersicht nach vorne. Durch den gekanteten Behälterrand fällt weniger Material nach aussen. Zudem wird die Konstruktion zusätzlich versteift. Die breite Anstellkante unterstützt bei der Aufnah­ me. Die Konstruktion ist etwas frontlastig, so dass ein Abstellen an eine Wand angesagt ist. Auf der soliden Welle sind sieben Doppel­ finger montiert – jeweils 20 cm vorste­ hend und seitlich um 90° abgewinkelt. Dadurch soll schonendes Arbeiten er­ möglicht und auch die Staubentwicklung reduziert werden. Angetrieben wird die Dosierwelle von einem seitlich gut ge­ schützten Öl­motor. Dieser überträgt die Kraft über einen Kettenantrieb auf die 32

Schweizer Landtechnik

02

2022

Walzenwelle. Wird schwere Einstreu wie Kalk­stroh verteilt, so sollten die abgewin­ kelten Zinken ausgebaut werden, damit die Last nicht zu gross wird. Es konnte aber eine mittelfeuchte Mischung prob­ lemlos verteilt werden. Gut gelöst ist die Reversierung der Dosierwelle, gekoppelt mit dem Querförderband. Mit dieser Ein­ streuschaufel konnte man problemlos alle Streugüter ohne Verstopfung einstreuen. Selbst die eher klebrige Kalkstroh-Mi­ schung wurde gut 180 cm weit gestreut. Das Querförderband, angetrieben von ei­ nem seitlich etwas exponierten Ölmotor und eine Breite von 305 mm aufweisend, arbeitet recht zügig. Die stirnseitig ange­ flanschte, abgewinkelte Hydraulikleitung ist gerade beim Ankuppeln der Schaufel ungeschützt. Speziell ist der Kettenantrieb auf das Förderband mit zwei Geschwindig­ keiten. Diese kann durch Tauschen von zwei Kettenrädern geändert werden. Et­ was gewöhnungsbedürftig ist die Geräu­ schentwicklung. Sauber gelöst sind die Schmierstellen, die ohne Demontage der Schutzbleche schmierbar sind. Speziell sind die beiden innenliegenden Staubleche,

über die sich der Kanal zum Querförder­ band gut den Begebenheiten anpassen lässt. Schade ist, dass dazu drei eher schwer zugängliche Schrauben mit einem Schlüssel gelöst werden müssen.

Fazit Die Einstreuschaufel «EG 1600» ist eine vielseitige, solide Einstreuschaufel. Sie kam gut mit allen Materialien zurecht. Der Behälter ist bei der Selbstbeladung gut handzuhaben. Trotz grossem Eigen­ gewicht ist der Einsatz auch mit kleineren Ladern möglich.

Kurzbewertung + Guter Zugang zu Schmierstellen + Solide Konstruktion, Abstellen mit gefülltem Behälter + Zweistufige Bandgeschwindigkeit – Exponierte Hydraulikverschraubung am Bandmotor – Geräusch und Unterhalt Kettenantriebe – Verstellung Staubleche innenliegend


HOFTECHNIK

Die mit Messern bestückten, aggressiven Walzen fördern viel Material nach unten.

Mit 1,85 m³ war diese Schaufel die grösste im Test.

Mehrtens «EG 1401» Die Grosse und Leichte mit Biss

Etwas schwach sind die Anstellkanten ausgeführt.

Mit einem Behältervolumen von 1,85 m³ war die Einstreuschaufel Mehrtens «EG 1401» die grösste im Test – aber mit dem geringsten Eigengewicht. Mit knapp 160 cm Bauhöhe ist der Aushub in niedri­ gen Ställen schnell begrenzt. Der Behäl­ terkörper ist mit 150 cm recht lang, in der Gewichtsverteilung aber ausgeglichen. Bei leichteren Fahrzeugen wird die Kopflast geringer und die Traktion besser. Dafür ist das senkrechte Abstellen des leeren Behälters nicht ratsam, besonders im gefüllten Zustand ist die Standsicher­ heit kritisch. Es empfiehlt sich, die Verteil­ schaufel nach vorne gekippt abzukup­ peln. Achtung aber auf die Messer, die für spielende Kinder gefährlich werden können. Der Aufbau des Schaufelkörpers ist ordentlich verarbeitet, die Hardox-​ Schürfkante vorne zeigte sich verschleiss­ fest. Die Anstellkante unten dürfte hinge­ gen etwas robuster und verschleissfester ausfallen. Die einfache und leichte Kon­ struktion mit wenig Verstärkungen benö­ tigt bei grösseren Ladern etwas Vorsicht, wenn man zur Wand hin befüllt. Angetrieben wird das Gerät mit zwei Öl­ motoren und mit einem doppeltwirken­ den Steuerventil. Die erforderliche Hy­ draulikleistung wird mit 30 l/min angege­ ben. Das Querförderband mit einer Breite von 295 mm wird direkt angetrieben.

müsste. Eine Verstell-Einrichtung für die Dosierung ist, nebst anderem Zubehör, erhältlich und würde hier Sinn machen. Es liessen sich problemlos alle Materialien verteilen, Für die rieselfähigen Pellets braucht es eine Zufuhrbegrenzung auf das Förderband, was optional aber ver­ fügbar ist.

Ebenfalls direkt angeflanscht ist die unte­ re Rührwelle, die mit 28 aggressiven Mes­ sern bestückt ist. Der Ölmotor steht seit­ lich ein paar Zentimeter ungeschützt über die Maschinenbreite vor. Der Antrieb der oberen Rührwelle mit neun Messern er­ folgt auf der rechten Maschinenseite über eine Kette via untere Welle. Für die Schmierung muss der Schutz entfernt werden. Ungeschützt ist das obere, linke Wellenlager innerhalb des Behälters. Dort können sich schnell feuchter Kalk und Schmutz festsetzen. Überzeugt hat die Leistung der Rühr­ werkwalzen, konnte doch problemlos ein grosser Teil einer Quaderballe mit 20 cm langem Stroh aufgenommen und verteilt werden. Der seitliche Austrag kam dann wegen des hohen Durchsatzes an seine Grenzen. Durch das Abkippen der Schau­ fel nach vorne kann ein geübter Fahrer den Materialfluss beeinflussen. Vorteil­ haft ist die Reversierung der Wellen, so­ bald man die Drehrichtung des Querför­ derbands ändert. So kann eine Verstop­ fung schnell gelöst werden. Das Querförderband mit 29,5 cm Breite lief gut und warf das Material von 30 bis 200 cm schön in die Liegeboxen. Da der Durchsatz hoch ist, kommt je nach Mate­ rial zu viel aufs Mal zum Förderband, so dass man eigentlich zu schnell fahren

Fazit Die Einstreuschaufel Mehrtens «EG 1401» ist eine grossvolumige, aber leichte Ein­ streuschaufel, die mit vielen Materialien fertig wird. Eine Zufuhrbegrenzung macht bei sehr rieselfähigem Material Sinn. Die Verarbeitung ist ordentlich, der Kraftbedarf kann auch mit einem kleinen Lader gestillt werden. Man hat mit die­ sem Modell eine leichte, grosse Schaufel mit Biss.

Kurzbewertung + + + –

Niedriges Eigengewicht Rührwerk reversierbar Ordentliche Verarbeitung Stehend abgekuppelt nicht stand­ sicher – Lager obere Rührwelle innenliegend – Motor Rührwerk seitlich etwas unge­ schützt (bei einigen Modellen)

02

2022 Schweizer Landtechnik

33


HOFTECHNIK

Die beiden einzeln angetriebenen Dosierwalzen sind mit 22 Messern bestückt.

Dank dem eng taillierten Behälter ist die Sicht nach vorne aus dem Hoflader ausreichend.

Praktisch: die grosse Schaufelöffnung.

Flingk «KSS 750»

Klein, vielseitig und hart im Nehmen Die Einstreuschaufel Flingk «KSS 750» war die kleinste im Test, vom Gewicht her aber fast gleich wie die grösste. Für ein Behältervolumen von 0,75 m³ zeugt das Gewicht von 445 kg von einer massiven Bauweise mit Verstärkungen und Verstei­ fungen. Mit einer Behälteröffnung von 950 × 1300 mm und einer Maschinenbrei­ te von 1300 mm kommt man in engen Verhältnissen prima zurecht. Die Schürf­ kante vorne ist in Hardox ausgeführt, die Anstellkante ordentlich breit und massiv. Zusätzlich ist vorne eine weitere verstärk­ te Kante aufgeschweisst, die das Aufkip­ pen in zwei Stufen ermöglicht, was gera­ de bei kleineren Ladern gut funktioniert und den Lader entlastet. Dank der front­ lastigen Konstruktion ist die Standfestig­ keit auch in befülltem Zustand gut. Man kann das Gerät mit gutem Gewissen ab­ stellen. Mit der erforderlichen Ölmenge von min­ destens 30 l/ min werden drei Ölmotoren gespeist. Einer ist direkt ans Querförder­ band angeflanscht. Die beiden anderen sind auf der linken Seite schön versenkt in den Dosierwalzen untergebracht und so bestens geschützt. Im Behälter bearbei­ 34

Schweizer Landtechnik

02

2022

ten auf der oberen Walze 8 und auf der unteren 14 Messer das Streugut. Für das Verteilen einer feuchten Kalk­ stroh­ mischung müssten die Zusatzmesser ent­ fernt werden. Sie sind überflüssig und verursachen nur zusätzlichen Kraftauf­ wand. Die Messer sind mit zwei Schrau­ ben montiert, was einen einfachen Aus­ tausch ermöglicht. Schade ist, dass sich die Walzen bei dieser Maschine nicht re­ versieren lassen. Das Förderband mit ei­ ner Breite von 310 mm wirft das Streugut bei 50 cm Bandhöhe ab Boden mit 20 bis 170 cm etwas knapp weit. Für einen gu­ ten Rundumschutz sorgen die seitlichen Schutzbügel am Querförderband. Die Einstreuschaufel von Flingk ist auf ei­ ne grosse Vielfalt von Einstreumaterialien ausgelegt. Bei feinen Materialien wie Kalk, Sägemehl oder Pellets wird die Dosier­ platte mit der einstellbaren Ver­ engung seitlich eingeschoben und fixiert. Sie sorgt dafür, dass auch bei feinem Streugut nichts auf die Seite herausrieseln kann. Je nach Bedarf kann man mit Flü­ gelmuttern die Spaltbreite auch in einge­ bautem Zustand anpassen. Praktisch wä­ re eine Halterung für die Dosierplatte an

der Maschine, damit man sie immer zur Verfügung hat. Im Test konnte die Schau­ fel alle Materialien gut verteilen.

Fazit Die kleine Einstreuschaufel Flingk «KSS 750» ist eine robust konstruierte Ein­ streuschaufel, die mit hochwertigen Komponenten ausgerüstet ist, was sich auch in einem doch hohen Preis wider­ spiegelt. Mit dem eher kleinen Volumen lässt sich speziell in Umbauställen und mit kleineren Ladern perfekt und leistungs­ fähig jegliche Einstreu gut verteilen, wo­ bei auch Häckselballen und Grossballen­ pakete problemlos verarbeitet werden können.

Kurzbewertung + + + – – –

Für alle Materialien einsetzbar Robuste Bauweise Beladener Behälter gut abstellbar Keine Halterung für Einschubblech Dosierwalzen nicht reversierbar Hoher Preis


HOFTECHNIK

Für das Befüllen ist die grosse Schaufelöffnung praktisch.

Auch ein Stück einer grossen Quaderballe kann gut verarbeitet werden.

Die Walze ist mit gesicherten Federzinken bestückt.

Thaler «1500»

Die Einfache mit Federzinken Mit den Behältermassen von 1420 × 1500 mm und 410 kg Leergewicht ist das Einstreugerät «1500» von Thaler im Mittelfeld angesiedelt. Das Fassungsvermögen von 1,2 m³ bietet ordentlich Platz für das Streugut. Beide Anstellpunkte vorne sind etwas schmal, dafür aber massiv ausgeführt. Für die Selbstbeladung passen die Dimensionen. Auch bei diesem Gerät ist eine direkte Aufnahme eines Kalkstrohhaufens mit kleinem Hoflader gut möglich. Durch den relativ nahen Anbauschwerpunkt kann das Gewicht nach hinten, nahe ans Fahrzeug verlagert werden. Der Behälterkörper ist sauber verarbeitet und macht einen soliden Eindruck. Vorne ist eine verschleissfeste Kante verbaut. Befüllt steht der Behälter gleichmässig auf den Abstützungen. Allerdings ist darauf zu achten, dass er frontlastig befüllt ist, um sicherzugehen, bevor man ihn stehend zur Wand abkuppelt. Thaler gibt die erforderliche Ölmenge mit mindestens 40 l/min an. Im Test kam man aber auch mit 30 l/min gut zurecht. Der Antrieb erfolgt über zwei Hydromotoren, die verbunden sind. Der Ölmotor an der Dosierwelle steht seitlich etwas vor. Diese

Dosierwelle wirkt beim ersten Anblick spannend, denn sie ist mit 26 Federzinken, ähnlich einem ungesteuerten Pickup, ausgerüstet. Mit einem Stab entlang der gesamten Walzenbreite sind diese Zinken gesichert. So können sie nicht ins Futter gelan­ gen. Neben jedem Zinken ist eine grosse Scheibe aufgeschweisst, die bei Bedarf mit Messern bestückt werden kann. An der Wannen-Innenseite ist ein beweglicher Arm montiert, der mit Reisszähnen das Streugut nach unten fördert. Angetrieben wird dieser rein mechanisch über eine Kugel, die in eine auf der Dosierwelle montierten Taumelscheibe eingreift. Die Intensität lässt sich über einen verstellbaren Anlenkpunkt in zwei Stufen einstellen. Die Zinken haben das Streugut wirklich gut aufgelöst. Selbst eine Quaderballe mit 20 cm langem Stroh wurde gut gemeistert. Wenn die Zinken allzu harte Stücke zerreissen müssen, verbiegen sie sich seitlich, versehen aber ihren Dienst weiter recht ordentlich. Gut gefallen haben die schnell verstellbaren Staubleche über dem Querförderband. Mit zwei Kniehebelschrauben lassen sich diese ohne Werkzeug und schnell an an-

dere Streugüter anpassen. Für Pellets ist die Spaltöffnung aber etwas zu gross. Seitlich müssen die optionalen Staubleche den Behälter verschliessen, da sonst die Würfel durch die Öffnung rieseln. Das Förderband arbeitet gut, die Wurfweite passt.

Fazit Mit dem Einstreugerät «1500» von Thaler lassen sich alle Sorten von Einstreu gut verteilen. Die einfache und solide gefertigte Konstruktion passt perfekt für leichteres Material, da reichen die Zinken aus. Praktisch ist die Schnellverstellung der Stau­ bleche, damit das Rieseln unkompliziert an das vorhandene Material angepasst werden kann.

Kurzbewertung + + + – –

Einfache Bauart Praktische Verstellung des Zuführblechs Gewichtsverteilung Ölmotor steht seitlich vor Zinken schleudern zähes Material nach oben – Verstellöffnung für Pellets zu gross

02

2022 Schweizer Landtechnik

35


HOFTECHNIK

Die sechs Wischmaschinen im Test: Links die Schiebebesen, rechts die Kehrbürsten mit hydraulischem Antrieb. Bilder: M. Abderhalden

Saubermacher für den Hof Die «Schweizer Landtechnik» hat sechs Kehrmaschinen – je drei rotierende Kehrbürsten und Schiebebesen – in der Praxis bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen getestet. Martin Abderhalden* und Roman Engeler Für die maschinelle Reinigung von befestigten Hofflächen und Strassen bieten sich verschiedene Varianten an. Vom einfachen Schiebebesen bis zur rotierenden und voll ausgestatteten Kehrbürste sind das Angebot und die Ausstattungsvarianten riesig. Dieser Bericht soll aufzeigen, was mit solchen Geräten möglich ist und wo deren Grenzen liegen. Als Trägerfahrzeuge wurden ein leichter Hoflader, ein grös­serer Radlader sowie ein Frontlader am Traktor verwendet.

Vielseitige Anforderungen Mit diesen Geräten sollten befestigte Strassen und Plätze, Silageplatten und der Fresstisch der Tiere gereinigt werden können. Herausfordernd, da bekanntlich nicht jeder Platz immer schön eben ist. Weiter gibt es verschiedene Arten von Schmutz. Lose und trockene Erde ist einfacher wegzufegen als nasser Dreck oder Häckselstrohreste. Im Test vertreten waren die vier Hersteller Bema, Tuchel, Ama* Martin Abderhalden ist Landwirt und testet regelmässig Maschinen und Geräte für die «Schweizer Landtechnik».

36

Schweizer Landtechnik

02

2022

gosa und Fliegl, welche über ihre Importeure die Maschinen zur Verfügung stellten.

Einfache Handhabung von Schiebebesen Der Vorteil des Schiebebesens liegt in der einfachen Bedienung bei geringen Anforderungen an das Trägerfahrzeug. Idealerweise verfügt eine Bürste über eine Aufnahmevorrichtung für die Paletten-Gabel. Das ist universell und einfach handzu­ haben. Da keinerlei Hydraulikanschlüsse oder Antriebe vorhanden sind und auch das Eigengewicht gering ist, kann hier mit leichten Fahrzeugen und geringer Hubkraft gearbeitet werden. Beim Unterhalt sind die Schiebebesen genügsam, einzig der Bürstenverschleiss ist massgebend. Bei normalen Einsatzbedingungen geben die Hersteller eine Laufleistung von um die 900 km an, bis die Polypropylen-Borsten ersetzt werden müssen. Das ist aber von der Bodenbeschaffenheit und der Fahrstrategie abhängig. Der Austausch der einzelnen Bürstensegmente konnte bei allen drei Testgeräten von der Seite bewerkstelligt werden.

Loses Material geht fast immer Die Staubentwicklung der Schiebebesen ist gering. Lose Materialien wie Stroh, Erde, Maisreste bis hin zu Schnee lassen sich auch in grösseren Mengen wegschieben. Auch wenn Unebenheiten vorhanden sind, ist die Bodenanpassung recht gut. Je feiner die Oberfläche, desto sauberer ist das Ergebnis. Bei festgedrücktem Schmutz gelangt der Schiebebesen schnell an seine Grenzen. Bei der Maschine von Fliegl gibt es die Möglichkeit, den Besen vorne zusätzlich noch mit einem hochschwenkbaren Planierschild inklusive Polyurethanschürfleiste gegen hartnäckigen Schmutz auszurüsten. Beim Test wurde festgestellt, dass es auch möglich ist, eine feste Naturstras­ se oder Gittersteinstrasse damit abzuschieben. Auch hier ist die Bodenanpassung einer Bürste positiv bemerkbar.

Rotierende Kehrbesen gut einstellen Der Vorteil von rotierenden Kehrbesen liegt darin, dass sie das Material auch aufnehmen können und durch die rotierende Bürste die Reinigung intensiver ist. Dies bedingt aber, dass der Untergrund mög-


HOFTECHNIK

lichst eben ist. Bei Unebenheiten begren­ zen vor allem die Auffangwanne und die Stützräder die Bodenanpassung. Für eine gutes Arbeitsergebnis ist die Grundeinstel­ lung der Maschine das Wichtigste. Dafür muss man sich auch die Zeit nehmen. Ist die Einstellung zu hoch, wird nicht sauber

gewischt. Ist sie zu tief, wird es auch nicht viel besser, zudem ist der Verschleiss we­ sentlich grösser. Der Kontaktbereich von Boden und Borsten sollte bei der Grösse von Bürsten um die 8 cm lang sein, damit diese den Schmutz richtig abtragen oder ihn richtig in den Sammelbehälter fördern.

Technische Daten der Testmaschinen Kehrbesen (rotierend) Hersteller Typ Arbeitsbreite (cm) Aufnahme Volumen Sammelbehälter (l) Durchmesser Bürste (mm) Durchmesser Seitenbesen (mm) Transportbreite mit Seitenbesen (cm) Erforderliche Ölmenge (l/min) Gewicht (kg) Preis (Testmaschine, CHF inkl. MwSt.) Vertrieb Bewertung Handling Einstellmöglichkeiten Schmutzbehälter Klappung Seitenbürste Arbeit Seitenbürste Trockenmaterial Feuchtmaterial Nassmaterial Wasserlachen Festgefahrene Erde

Bema 20BK Dual 1550 155 EU 182 520

Tuchel Sweep Eco Pro 520-180 180 Weidemann 161 520

Fliegl Typ 600 230 SG+EU 130 600

600

650

600

210

228

289

25 350 7760.– Dezlhofer AG 9246 Niederbüren 9 10 10 9 7 10 9 8 9 3

25–30 25–30 261 500 8737.– 7670.– EMS AG Serco Landtechnik AG 6022 Grosswangen 4538 Oberbipp 9 9 9 8 8 10 9 8 9 3

8 9 9 9 7 9 9 10 7 5

Schiebebesen Amagosa Acti­ sweep V13-1840 180 Arbeitsbreite (cm) Anzahl Bürstenreihen 13 Masse Maschine L × B mm 1840 × 800 Aufnahme SG Gewicht kg 219 Preis (Testmaschine, CHF inkl. MwSt.) 3960.– Amagosa AG Vertrieb 9402 Mörschwil Bewertung Anbau 9 Bürstenwechsel 10 Reinigung mit HD-Reiniger 9 Arbeitsergebnis bei – Staub, Kalk, Kiesel 9 – Häckselstroh, trockenem, 9 feinem Räumgut Hersteller Typ

Tuchel Sweep Fliegl Löwe 2500 Solo 190 190 240 11 8 1910 × 775 2500 × 1020 SG SG+EU 133 175 2905.– 2535.– EMS AG Serco Landtechnik AG 6022 Grosswangen 4538 Oberbipp 9 10 10

10 9 10

8

7

9

8

– Erde trocken

9

9

8

– Erde nass – Erde leicht angedrückt – Schnee lose 10 cm – Schnee leicht angedrückt

5 3 9 2

5 3 9 3

8 7 10 5

Weiter ist die Drehzahl der Bürste mass­ gebend. Zwischen 120 und 160 U/min ist ideal, ansonsten ist entweder der Ver­ schleiss zu gross oder die Arbeit ungenü­ gend.

Freikehren oder aufnehmen? Beim Vergleichstest war es schwierig, die Ergebnisse der jeweiligen Maschine ein­ zustufen, weil alle drei rotierenden Maschi­nen nahe beieinander lagen. Bei losem und vor allem auch trockenem Ma­ terial haben alle drei Maschinen gute Leistungen gezeigt. Bei trockenem Schmutz ist die Staubentwicklung recht gross. Für regelmässige Einsätze emp­ fiehlt sich eine Wassersprühvorrichtung. Zudem lässt sich mit Wasser gebundener Staub auch besser in die Sammelwanne fördern. Im Freikehrmodus wird die Schmutzsam­ melwanne hochgestellt und mittels Ab­ sperrhahn fixiert. Nun schiebt die Bürste das Material vor sich her oder fördert die­ ses durch das Schrägstellen der Walze auf die Seite und legt es dort ab. Alle drei Maschinen waren mit dieser Option aus­ gerüstet – gerade auf Feldstrassen eine praktische und rationelle Arbeitsweise, was übrigens auch bei Wasserlachen oder schlammiger Erde gut funktioniert.

Stahlborsten nicht empfehlenswert Bezüglich der Ausrüstung sind fast keine Grenzen gesetzt. Von der einfachen Aus­ führung bis hin zur Seitenbürste, einer Wassersprühanlage oder vorauslaufen­ den Schmutzkratzern mit Federzinken­ befestigung bleiben fast keine Wünsche offen. Für den Test wurden bewusst ein­ fache Ausführungen gewählt, die einen Betrieb mit einem doppeltwirkenden Steuerventil ermöglichen und keine grosse Hydraulikleistung benötigen. So ist auch ein Einsatz mit einem kleinen Hof­ lader und etwa 30 l/min Ölförderleistung möglich. Alle drei Modelle sind mit ei­ ner hydraulischen Schmutzsammelwanne ausgerüstet, die über ein Folgeventil der Bürste entleert und wieder geschlossen wird. Ein Absperrhahn sorgt für den Frei­ kehrmodus. Auch bezüglich Bürstenbesatz war es klar, dass keine Stahlborsten zum Einsatz kom­ men sollten. Das aus dem Grund, dass die­ se sich ablösen können und dann in den Futterkreislauf gelangen könnten. Ein Seitenbesen für das Zuräumen entlang von Wänden oder Mauern erscheint prak­ tisch, muss aber gut eingestellt sein, damit er sauber arbeitet. 02

2022 Schweizer Landtechnik

37


HOFTECHNIK

Die seitlichen Auffangbürsten erlauben auch ein sauberes Kehren einer Wand entlang.

Mit den V-förmigen Bürsten vorne wird das Material vor der Maschine gehalten.

Die roten Bürsten sind für den groben Schmutz, die schwarzen für den Staub.

Amagosa «Actisweep V13-1840» Der Fein- und Kantenspezialist Schon der Name macht die Megabürste Amagosa «Actisweep V13-1840» interessant. Die ansprechende Optik mit den gelaserten Einfahrprofilen, der Blende an der Front und den leuchtenden Antennen imponiert. Serienmässig wird dieser Schiebebesen mit einer Aufnahme für die Paletten-Gabel geliefert, andere Varianten sind aber auch möglich. Nach dem Einfahren werden hinten zwei Rohrbolzen eingeschoben und mit Klappsplinten verriegelt. Leider sind diese ohne Rastung, klappen auch bei kalten Fingern oft zu früh zu. Die Bürste ist 184 cm breit und 62 cm lang. Das Gewicht von 219 kg zeugt von ordentlich Material am Gerät. Speziell wird es, wenn man die Megabürste von unten betrachtet. Es gibt rote Borsten für den gröberen Schmutz und schwarze für den Staub. Mittig sind zwei kleine Streifen vor den drei V-förmig angeordneten Bürstenreihen platziert. Dahinter sind wieder vier rote und schwarze Reihen montiert, die hinterher den feineren Staub nachschieben, was besonders bei schneller Fahrt gut funktioniert. Auffällig sind 38

Schweizer Landtechnik

02

2022

die beiden seitlichen Auffangbürsten, die durch ihre abgedrehte Bauart den Schmutz zur Bürste hin fördern und dann in den Zwischenraum unter dem Besen drücken. So wird stufenweise das Material von grob bis immer feiner effizient weg­ geschoben. Sie halten mehr Schmutz im Besen und ermöglichen es, auch entlang von Kanten und Wänden diesen sauber wegzukehren. Es wurde festgestellt, dass die Amagosa «Actisweep» den feinen Staub und Schmutz am besten im Griff hatte. Auch lose Erde, nasses Material und leichten Schnee konnte man problemlos wegschieben. Bei leicht angedrückter Erde und Schnee gelangt diese Maschine schnell an ihre Grenzen. Die Seitenbürsten funktionieren gut, um auch einer Wand entlang zu kehren. Die Lebensdauer der Bürsten wird mit rund 1000 km angegeben. Für den Austausch lässt sich mit zwei Schrauben die Seitenplatte demontieren, dann können die einzelnen Elemente seitlich herausgezogen werden. Optional waren die beiden Antennen auf den Vorderkan-

ten der «Actisweep V13-1800» montiert. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man diese als Orientierungshilfe benützen. Fazit Die Megabürste Amagosa «Actisweep V13-1840» ist ein vielseitiger Schiebebesen, der vor allem in der Innenwirtschaft und im Hofraum gute Dienste leistet. Die recht hohen Anschaffungskosten versprechen auch eine lange Nutzungsdauer. Durch die speziellen Bürsten ist es möglich, vom feinen Staub bis hin zu grobem, losem Material alles ordentlich wegzuschieben.

Kurzbewertung + + + – – –

Einsatz auch bei feinem Material Seitliche Auffangbürsten V-Bürstenform fasst viel Material Klappsplinte ohne Rasterung Gefrorene Borsten lösen sich langsam Preis in Vollausstattung (in Standardausführung jedoch viel billiger)


HOFTECHNIK

Der Schiebebesen kommt mit unterschiedlichem Material gut zurecht.

Die Reinigung der Maschine sowie der Bürsten ist einfach und lässt sich schnell erledigen.

Die einzelnen Bürstensegmente lassen sich einfach herausziehen und auswechseln.

Tuchel «Sweep Solo 190» Der Vielseitige für den Hofraum Mit einer Arbeitsbreite von 190 cm passt der Schiebebesen Tuchel «Sweep Solo 190» gut für Arbeiten im Hofraum und in der Innenwirtschaft. Serienmässig ist er mit einer Paletten-Gabel-Aufnahme ausgerüstet, wobei aber auch diverse andere Aufnahmen erhältlich sind. Beim Einfahren werden einfach die beiden Bolzen im passenden Loch durchgeschoben und dann mittels loser Splinte gesichert. Mittig auf dem Gerät ist eine zusätzliche Sicherungskette angebracht, die aber nicht gebraucht wurde. Die Einfahrpro­ file sind etwas knapp in der Höhe, da muss man mit einer dicken Paletten-Gabel genau einfahren. Speziell am Tuchel-Schiebebesen sind die drei Abstellstützen. Diese werden mit einem Schnellverschlussriegel nach dem Anbau einfach hochgeschoben, was ja eigentlich keine Rolle spielt, da man nach dem Einfahren in die Aufnahme zum Verriegeln eh absteigen muss. Eine Sicherung gegen das Herausfallen nach unten fehlte. Der grosse Vorteil dieser Stützen ist, dass der Besen abtrocknen kann und die Borsten bei der Lagerung

geschont werden. Gerade im Winter eine super Sache, denn das Festfrieren der Borsten am Boden wird so verhindert. Das Herzstück bilden die elf Reihen mit mittelharten Borsten, die in einem Abstand von rund 5 cm angeordnet sind – ideal für feinen bis gröberen Schmutz. Mit einer Bürstenfläche von 190 × 78 cm war dieser Schiebebesen der kleinste und mit 133 kg Eigengewicht auch der leichteste im Test. Die verrichtete Arbeit konnte sich aber sehen lassen. Es wurde trockenes Kalkstroh mit viel Feinanteil über nassen Humus bis hin zu Schnee und Wasserlachen abgeschoben: Alles passte prima. Systembedingt ist es einfach so, dass man keine langen Strecken abschieben kann. Irgendwann wandert das Material unter dem Besen, was dann eine zweite Überfahrt erfordert. Bereits bei leicht angedrückter oder verklebter Erde auf Verbundsteinen kam das Gerät an seine Grenzen. Für den Ersatz der Bürsten braucht man lediglich auf einer Seite zwei Schrauben zu lösen und den Deckel abzunehmen. Nun lassen sich die Elemente einzeln seit-

lich herausziehen und die neuen wieder einschieben. Praktisch sind die auffälligen Farben Orange und Blau, denn das eher unscheinbare Gerät bleibt so auch ich einer Halle oder im Futtertenn immer auffällig sichtbar. Fazit Der Schiebebesen Tuchel «Sweep Solo 190» ist ein leichter, kompakter, aber universell einsetzbarer Helfer, der vor allem in der Innenwirtschaft oder im Hofraum seine Arbeit vielseitig erledigen kann. Er ist leicht gebaut und so auch für leichte Fahrzeuge gut geeignet.

Kurzbewertung + + + – –

Abstellstützen Farbgebung Kompakt und universell Ungesicherte Splinte an Bolzen Sicherungskette auf Gerät überflüssig (Lackschäden) – In der Höhe knappe Einfahrprofile

02

2022 Schweizer Landtechnik

39


HOFTECHNIK

Über die verstellbaren Einstellhilfen begrenzt man den Druck auf den Besen.

Auch viel feuchtes Material macht dem «Löwen» nichts aus.

Blick auf die Unterseite mit harten Borsten und Randbürsten.

Fliegl «Löwe 2500»

Robuster und vielseitiger Spezialist Schon äusserlich hinterlässt der Schiebe­ besen «Löwe 2500» von Fliegl einen star­ ken Eindruck. Die verzinkte und solide Kon­ struktion ist serienmässig mit einer Kombi-​ Aufnahme für Staplergabel und Euro ausgerüstet. Im Frontlader-Betrieb ist mit der abgekippten Schwinge eine gute Sicht auf das Gerät gegeben. Praktisch sind die beiden Verriegelungsbolzen, die selbst­ sichernd ausgeführt sind. Man braucht kei­ ne lästigen Splinte zu montieren. Auf die 250 cm Arbeitsbreite sind acht Bürsten­ reihen mit recht starren und 27 cm langen Borsten verteilt. Sie werden vorne noch von zwei Einweise- und den Seitenstreifen unterstützt, damit sich das zu schiebende Material länger vor der Bürste hält. Aussen haben die Bürsten rund 4 cm Abstände, im Inneren sind es rund 8 cm. Das ermöglicht, dass das Material in den Zwischenräumen mitgeführt wird. Das Testgerät war mit ei­ ner Einstellhilfe und Gleitkufen aus Poly­ urethan ausgerüstet. Das erleichtert mit dem Frontlader oder grossen Hofladern, die Bürste optimal zu führen. Man muss nicht zu stark drücken. Optional ist für hartnäckigen Schmutz oder angefahrene Erde ein an der Front 40

Schweizer Landtechnik

02

2022

montierbares Planierschild mit einer PUoder Stahl-Schürfleiste erhältlich. Diese macht dann Sinn, wenn man beispiels­ weise befestigte Strassen von festgefah­ renem Schmutz befreien will. Umfang­ reich ist das Zubehörangebot. Da gibt es noch andere Bürstenbesätze mit Stahloder Mischbesatz und anderes nachrüst­ bares Zubehör, das direkt auf dem Grund­ gerät montiert werden kann. In den Praxiseinsätzen wurde der Fliegl-​ Schiebebesen nicht geschont. Er hat sich besonders bei gröberem Material, leicht festgedrückter Erde und Schlamm und auch im Schnee gut bewährt. Die recht starren und groben Borsten lassen star­ ken Druck auf die Bürste zu. Dementspre­ chend besser geht es auch, den hart­ näckigen Schmutz wegzuschieben. Es wurde auch eine Kiesstrasse mit Gitter­ steinen und mit Maisernterückständen nahezu perfekt abgeschoben. Bei feinem Material mit viel Staubanteil wird es et­ was schwieriger. Da die Borsten etwas starr sind, ist die Bodenanpassung weni­ ger flexibel als bei den anderen Testkan­ didaten. Dafür sind sie bei der Reinigung problemlos und in kurzer Zeit sauber ge­

spült. Für den Austausch der Bürstenrei­ hen löst man auf der Seite fünf Schrau­ ben und nimmt die Seitenplatte ab. Dann lassen sich die Bürsten einfach ausfahren und die neuen einschieben. Fazit Der Schiebebesen «Löwe 2500» von Fliegl ist ein massiver und zäher Helfer, wenn es darum geht, gröberen und hart­ näckigeren Schmutz wegzuschieben. Mit dem umfangreichen Zubehör sowie dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis passt er prima in die Landwirtschaft.

Kurzbewertung + Robust und verzinkt + Selbstsichernde Verriegelungsbolzen + Umfangreiches Zubehör wie Planierleiste – Teils scharfe Kanten – Staub und feine Materialien – Auf Einstellkufen setzt sich Schmutz fest


HOFTECHNIK

Zuschaltung des Seitenbesens und Anpassung der Drehzahl.

Mit dem Seitenbesen lassen sich auch enge Stellen zukehren.

Der 3D-Rollenausgleich ermöglicht eine Bodenanpassung auf alle Seiten.

Bema «20BK Dual 1550» Leichter und handlicher Allrounder Kompakt und leicht geht es die Bema «20BK Dual 1550» an. Ein kompakter und leichter Kehrbesen mit hochwertiger Technik. Für die Arbeit mit der 155 cm breiten Bürste sind nur 25 l/min Hydrau­ likleistung nötig. Trotz kompakter Transportbreite von 210 cm zeugen die 350 kg Leergewicht von einer massiven Bauart. Die Maschine wird von der grossen Aufnahmeplatte mit massivem Arm und Querbalken mit integriertem Drehgelenk getragen. Durch die grosse Platte ist die Sicht nach vorne ein wenig eingeschränkt. Speziell ist der 3D-Rollenausgleich, der über die Rollen auf alle Seiten eine bessere Bodenanpassung ermöglicht. Die Höhenanzeige ist vom Fahrersitz aus gut einsehbar und zeigt den idealen Positionsbereich der Maschine an. Die nach innen versetzten, hinteren 20 cm grossen und stabilen Stützräder laufen auch bei geschwenkter Kehrmaschine auf sauberem Boden, was die Aufnahmequalität fördert. Das vordere Stützrad ist direkt an der Wanne angebracht. Es schwenkt beim Hochklappen der hydraulisch klappbaren Schmutzsammelwanne automatisch aus dem Freikehrbereich und läuft beim Freikehren nicht auf der Verschmutzung vor der Maschine her,

was wiederum für eine saubere Arbeit sorgt. Beim Abstellen muss man aber daran denken, die hydraulische Entleerung zu verriegeln, da sich sonst Druck auf der Steckkupplung aufbaut. Leichtgängig ist die mechanische Schwenkeinrichtung von 20°. Auch hier wird zur Sicherung ein Splint benötigt. Dank kompakter Baugrösse kommt man mit der Bema «20BK Dual 1550» nahezu in jede Ecke. Mit einer Kehrwalzenbreite von 1550 mm schafft man es, auch schräg gestellt in zwei Durchfahrten eine ganze Strassenbreite zu säubern. Praktisch ist die mit 182 l grösste Auffangwanne aller Testkandidaten. Die mit PPN bestückte und im Durchmesser 520 mm grosse Kehrwalze ist vielseitig einsetzbar. Von feinem, trockenem Staub und Kies bis über schlammigen, losen Schmutz räumt sie einwandfrei auch leichten Schnee zur Seite. Aber ist das Material auf dem Boden angedrückt, kommt das Gerät schnell an die Grenze mit der Reinigungsleistung. Schade ist, dass der Kehrwalzenantrieb seitlich doch stark vorsteht und kollidieren kann. Über je eine seitliche Kurbel mit einer Höhenanzeige lässt sich der Anpressdruck und auch die Abnutzung der Borsten nachstellen. Gute

Dienste leistet der 600 mm grosse Seitenkehrbesen. Ohne Haltegriff ist das Klappen etwas umständlich, aber die Einstellung und Funktion passen. Praktisch ist die «Side Control»-Steuerung, mit der sich nebst der Zuschaltung des Seiten­ besens auch dessen Drehzahl über einen Regler einstellen lässt. Fazit Der Kehrbesen Bema «20BK Dual 1550» ist für den landwirtschaftlichen Einsatz und auch die Innenwirtschaft gut geeignet. Mit den kompakten Baumassen und der trotzdem recht robusten Bauart passt die Maschine besonders gut an den kleinen Hof­ lader bis hin zum Frontlader. Die Boden­ anpassung war gut, wobei die grosse Schmutzsammelwanne gut gefallen hat.

Kurzbewertung + + + – – –

3D-Ausgleich, gute Bodenanpassung Grosse Auffangwanne Kompakte Bauweise Seitenbürste ohne Haltegriff Antrieb Kehrwalze steht seitlich vor Anbauplatte verdeckt etwas die Sicht nach vorne

02

2022 Schweizer Landtechnik

41


HOFTECHNIK

Nahe angebrachte Stützräder sorgen für eine saubere Aufnahme.

Der Schwenkmechanismus ist mechanisch verstellbar.

Gut einsehbar ist die Positionsanzeige auf der Maschine.

Tuchel «Sweep Eco Pro 520-180» Einfach und universell einsetzbar Der Kehrbesen Tuchel «Sweep Eco Pro 520-180» ist eine qualitativ hochwertige, einfach aufgebaute Maschine, die mit dem Nötigsten ausgerüstet ist. Mit einer Arbeitsbreite von 180 cm und einem Eigengewicht von 261 kg war es die leichteste Maschine im Test, passte aber perfekt an einen kleinen Hoflader mit seiner Hydraulikleistung von 30 l/min. Ein doppeltwirkendes Steuerventil reicht für die Versorgung aus. Der Aufbau ist so aus­ gelegt, dass die Bürsteneinheit mittig von einem Rahmen getragen wird, der vorne von einem Stützrad geführt ist. Für die optimale Bodenanpassung sind die hinteren Stützräder mit 20 cm Durchmesser nahe an der Maschine montiert. So gerät auch beim Schrägstellen kein Schmutz vor die Räder, was die saubere Aufnahme behindern würde. Das zwischen der Aufnahme und dem Rahmen montierte Parallelogramm mit integrierter Höhenanzeige ermöglicht einen grossen Pendelbereich zur Fahrtrichtung. Seitlich ist dieser aber etwas knapp. Fährt man über grössere Bodenwellen, wäre der optional verfügbare Niveauausgleich sinnvoll. Der Schwenkmechanismus zum Schrägstellen ist mechanisch mit einem Klappsplint gesichert. Das Verstellen lässt sich ohne grossen Kraftaufwand vollziehen. 42

Schweizer Landtechnik

02

2022

Mit 228 cm Maschinenbreite lässt sich auch im Hofareal gut rangieren. Schade ist, dass der Kehrwalzenantrieb seitlich übersteht. Die 180 cm breite Kehrwalze mit einem Durchmesser von 520 mm ist mit PPN-Vollbesatz bestückt. Sie kehrt von trockenem Schmutz über Wasser bis zu leichtem Schnee alles recht sauber weg. Bei leicht angefahrenem Dreck ist aber auch hier Schluss. Das Nachstellen der Walze erfolgt über eine Lochleiste mit Steckbolzen. Für eine saubere Zuräumung sorgt der mechanisch klappbare Seitenbesen mit 650 mm Durchmesser. Mit einem grossen Handgriff lässt sich dieser einfach herabklappen und über den rechts angebrachten Absperrhahn zuschalten. Der Pendel­ bereich seitlich ist ausreichend, damit die Bürste auch Hindernissen weichen kann, Hochgeklappt steht sie nur gerade 11 cm über die Maschinenbreite vor. Die mit 161 l im Test kleinste Auffangwanne nimmt auch Wasser lange auf und hält es, auch wenn man beim Anheben nach vorne abkippt. Das ist praktisch, wenn man eine nasse Pfütze wegkehren will. Serienmässig gibt es eine PU-Leiste, die recht verschleissfest ist. Die zügige, hydraulische Entleerung, die mit dem Walzen­ antrieb in Serie geschaltet ist, ermöglicht

auch einen Integrierten Freikehrmodus über den Absperrhahn auf der linken Seite. Bei Bodenunebenheiten eckt die tief geführte Wanne oft an, was dieser aber wenig anhaben kann. Stellt man die Maschine ab, lässt sie sich einfach auf den Tasträdern in alle Richtungen verschieben. Fazit Der Kehrbesen Tuchel «Sweep Eco Pro 520-180» passt sehr gut für die Innenwirtschaft, den Hofraum und auch für die Reinigung von Strassen. Die Bauart ist eher leicht, so dass ein Einsatz mit leichten Trägerfahrzeugen gut möglich ist. Dank der universellen Kehrwalze haben sich gute bis sehr gute Ergebnisse über alle Materialien ergeben. Das Preis-/Leistungs-Verhältnis passt.

Kurzbewertung + + + – –

Höhenanzeige Saubere Aufnahme Universeller Einsatz Seitlicher Pendelausgleich Option Schmutzsammelwanne läuft tief, bei Unebenheiten kann sie streifen – Antrieb Kehrwalze steht seitlich vor


HOFTECHNIK

Über eine einfache Rasterung lässt sich die Maschinen um je 30° schwenken.

Fliegl «Typ 600» ist mit massiven Stützrädern ausgerüstet.

Dank Parallellogramm mit Teleskopoberlenker ist die Bodenanpassung ideal.

Fliegl «Typ 600»

Der Grosse und Unverwüstliche Gross und schwer ist der Kehrbesen «Typ 600» von Fliegl mit 230 cm Arbeitsbreite. Das Gerät ist massiv gebaut (Eigengewicht 500 kg). Die solide Bauart zieht sich über die ganze Maschine. Die Vollverzinkung sorgt für einen dauerhaften Rostschutz. Zum Teil sind die Kanten am Gehäuse aber doch recht scharf. Getragen wird die Maschine von einem Anbaubock, der über eine Euro- und eine Gabelstapleraufnahme verfügt. Bei Paletten-Gabeln muss man die Hydraulikschläuche so verlegen, dass sie nicht einhaken. Ein Parallelogramm mit integriertem Pendelausgleich sorgt für einen grossen Schwenkbereich. Da es keine Positionsanzeige gibt, muss man etwas nach Gefühl fahren. Für eine optimale Führung sorgen massive Schwerlaststützrollen mit einem Durchmesser von 300 mm. Sie sind schmierbar und robust ausgeführt. Da die beiden hinteren Stützrollen weit aussen angebracht sind, überfahren diese das Material, reagieren aber schnell auf Unebenheiten wie niedere Bordsteine, ohne dass gleich die ganze Aufnahme darunter leidet. Das vordere Stützrad ist mit der Kehreinheit verbunden und schwenkt beim Schrägstellen

mit. Damit der Kehrbesen mit Einzelseg­ mentbauweise und 600 mm Durchmesser optimal ausbalanciert, ist er mittig auf­ gehängt. Über eine Hebelrastung lässt sich die Kehreinrichtung seitlich um je 30° schwenken. Hervorragend gelöst ist der innenliegende und nicht vorstehende Kehrwalzenantrieb. Für eine saubere Aufnahme sorgt die massive Schmutzsammelwanne mit PU-Leiste. Das Fassungsvermögen beträgt nur 130 l. Diese kippt für die Entleerung schön hoch aus und bietet im verriegelten Zustand vorne ausreichend Platz für den Freikehrmodus. Ideales Trägerfahrzeug ist ein grösserer Hoflader oder ein Frontlader am Traktor. Aufgrund seiner Grösse und robusten Bauweise muss sich der Fliegl-Kehrbesen «Typ 600» auch nicht vor unebenem Gelände scheuen. Mit dem von Hand klappbaren Seitenbesen lässt sich auch Schmutz entlang von Mauern und Rändern gut zukehren. Der Kehrbesen schaffte im Test auch schweres Material gut zur Seite. Die Höhenverstellung erfolgt über eine seitlich angebrachte Kurbel mit Höhen­ anzeige. Die Kehrwalze wird genau in einem Bogen der Abnutzung nachgestellt,

somit muss die Grundeinstellung nur einmal gemacht werden. Dank der grossen Tasträder lässt sich der Kehrbesen auf ebenem Untergrund abgekuppelt auch gut zur Seite schieben. Fazit Der Kehrbesen Fliegl «Typ 600» kann mit einem grösseren Hoflader gut eingesetzt werden und überzeugt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Maschine passt sich unebenem Gelände gut an. Mit einer Arbeitsbreite von 230 cm räumt sie eine schmalere Strasse in einem Durchgang sauber. Der grosse Pendelbereich der Aufnahme ist gerade im Einsatz mit einem Frontlader ideal.

Kurzbewertung + Robust gebaut + Voll verzinkt + Geschützter, nicht vorstehender Walzenantrieb – Teils scharfe Kanten an Konstruktion – Stützräder hinten zu weit aussen – Keine Positionsanzeige

02

2022 Schweizer Landtechnik

43


HOFTECHNIK

Nass-/Trockensauger für die Landwirtschaft mit 2760 Watt max. Aufnahmeleistung, 75-Liter-Edelstahlbehälter, Nass-/Trockendüse. Bild: zvg

Industriesauger fürs Feine Die Anforderungen zum Aufsaugen von feinen und trockenen Stäuben und groben feuchten Materialien sowie Spänen, Schnipseln oder Granulaten sind andere als im Haus. Wer ein passendes Gerät sucht, wird bei den Industriesaugern fündig. Ruedi Hunger Industriesauger gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Grössen, als Trocken-, Nass-/Trocken- und Sicherheitssauger. Sicherheitssauger für die Landwirtschaft – wozu? Die Bezeichnung «Sicherheitssauger» ist etwas irreführend. Es sind nicht Sauger für Sprengstoff, aber mit spezieller Eignung für Staub. Besser verständlich, wenn man sich kurz das Funktionsprinzip in Erinnerung ruft. Jedes Gerät oder jede Maschine, die einen Unterdruck oder Vakuum erzeugt, saugt auf der einen Seite Luft an und bläst die Luft auf der anderen Seite wieder aus (z. B. Melkmaschine, Saugund Druckfass, Staubsauger). Bei Letzteren entsteht das Problem auf der Ausblasseite. Üblicherweise werden Schmutz und Staub vom Boden mehr oder weniger ohne Aufwirbelung aufgesogen. Oder der Sauger wird als Entstauber an Hand-, Elektro- oder Pneumatikgeräte angeschlossen. Je nach Filtersystem gelangen 44

Schweizer Landtechnik

02

2022

mehr oder weniger Feinpartikel durch das Filtersystem über die ausgeblasene Luft wieder in die Umgebungsluft. Dort werden sie verwirbelt und bleiben aufgrund ihres geringen Gewichts lange Zeit schwebend in der Atmungsluft.

Sicherheitssauger Sicherheitssauger können Fein- und Feinststäube mit sehr kleiner Partikelgrösse aufsaugen und im Behälterinneren binden. Letzteres ist wichtig, damit einzelne Partikel nicht wieder an die Raumluft abgegeben werden. Das wird von einem beweglichen Filtersystem mit wechselseitigem Unterdruck ermöglicht. Sicherheitssauger, die gesundheitsgefährdende Stäube restlos entfernen, müssen verschiedene Normen und gesetzliche Vorgaben erfüllen. Wie bereits erwähnt werden Sicherheitssauger auch als Entstauber an Hand-, Elektro- oder Pneumatikgeräte angeschlossen. Also an Geräte,

die besonders feine Stäube erzeugen. Sicherheitssauger sind in der Lage, diesen Feinstaub aufzusaugen, ohne dass Partikel in grösserem Ausmass das Filtersystem durchdringen. Sie halten gesund­ heitlich schädlichen Staub nicht nur mit Wasser, sondern auch über spezielle Feinstaubfilter aus Flies zuverlässig zurück. Das entscheidende Bauteil eines Sicherheitssaugers ist also das Filtersystem. Je nach Staubklasse sind passende Filtertypen erhältlich. Die Saugleistung liegt zwischen 150 bis 250 m³/h und das Behältervolumen variiert zwischen 15 und 70 Litern.

Nass-/Trockensauger Als Nass-/Trockensauger gibt es die Industriesauger mit einer Leistung bis 3000 W und einem Behältervolumen von fast 100 Litern. Die Filter sind zum Teil aus waschbarem PET-Vlies. Die Preise be­ wegen sich zwischen CHF 200 und über


HOFTECHNIK

Staubklassen und erforderliche Filterleistung L Der Arbeitsplatzgrenzwert liegt gemäss DIN EN 60 335-2-69 über 1 mg/m³. (leichtgefährlich) Besondere Anforderungen an die Filterung/Entsorgung bestehen nicht. M Der Arbeitsplatzgrenzwert liegt zwischen 0,1 und 1 mg/m³. (mittelgefährlich) Die Filterleistung weist eine Durchlässigkeit von unter 0,1 % auf. Bei einem Arbeitsplatzgrenzwert unter 0,1 mg/m³ ist eine Durchlässigkeit H des Filters von unter 0,005 % gefordert. Die Entsorgung der anfallenden (hochgefährlich) Stäube muss absolut verlustfrei erfolgen.

CHF 1500. Zum Teil gibt es sie auch mit einer Blasfunktion, dem Fachbegriff «Luftstromumkehr». Damit lässt sich Schmutz aus schwer zugänglichen Ecken und Fugen blasen, um ihn anschliessend einzusaugen. Bei Trockensaugern, die mit einem Separator ausgerüstet sind, wird der Schmutz im Behälterinnern selbsttätig getrennt. Zentrifugalartig rotierende Einsaugluft teilt Schmutz in Staub- und Wasserpartikel und separiert sie in getrennte Behälter. Generell kann jeder Nass-/Trockensauger bei Bedarf auch als reiner Trockensauger eingesetzt werden. Dazu sind spezielle Trockenfilter erhältlich. Umgekehrt sollte dies nicht praktiziert werden (Filter!). Verschiedene Nass-/ Trockensauger sind mit einer Entstauber-­ Funktionen erhältlich, die mit Schleif- und Bohrmaschinen oder elektrischen Sägen gekoppelt werden kann.

Markttrends Industriesauger Hersteller stellen einen eindeutigen Trend zum Sicherheitssauger auch in der Landwirtschaft fest. Dies ist mit dem wachsenden Bewusstsein zum Gefährdungs­ potential von Stäuben erklärbar. Neben technologischen und funktionalen Inno-

vationen stehen Sicherheit, Bedienerfreundlichkeit und hohe Saugleistung im Fokus der Hersteller und der Käufer. Dazu zählen beispielsweise auch Endlos-­ Kunststoffsäcke (Longopac/20 m), die in einzelne Beutelsegmente unterteilt werden können. Auch der sicheren Entnahme wird grosse Beachtung geschenkt, da durch unsachgemässe Sack-Entnahme gefährlicher Staub in die Umgebungsluft austreten kann. Vermehrt werden auch aus der Landwirtschaft akkubetriebene Sauger mit Li-Ion-Technologie nachgefragt. Akku­ sauger gibt es auch mit einer Restzeit-­ Anzeige (Minuten). Die Laufzeiten liegen bei 30 min, die Ladezeit bei 60 min. Gründe, die für den Akkusauger sprechen, sind Kabel, die zu Stolperfallen werden, oder fehlende Steckdosen. Die erfolgreichsten Produkte für die Landwirtschaft sind nach Angaben der Hersteller sogenannte «Allroundergeräte».

Kehr-/Saugmaschinen Quasi die nächste Ausbaustufe von Staubsaugern sind Kehr-/Saugmaschinen.

Kompakte Kehrmaschinen mit Batterie und Ladegerät gibt es für rund CHF 15 000.−. Bild: zVg

Nass-/Trockensauger zum Aufsaugen gesundheitsgefährdender Stäube der Staubklasse H. Bild: Kärcher

Die Auswahl richtet sich nach den Schmutzarten und der Menge. Weiter wird unterschieden zwischen Innenräumen und Aussenbereichen. Ebenfalls wichtig ist die Antriebsart: Soll das Gerät ausschliesslich handgeführt sein oder soll es elektrisch, mit einem Akku, mit Gas oder Benzin angetrieben werden? Auch die Bedienung ist unterschiedlich, neben manueller Bedienung gibt es Aufsitz- und Fahrerversionen und heute selbstverständlich auch schon Roboter. Die Auswahl richtet sich auch nach den zu reinigenden Untergründen. Sind nur glatte Oberflächen zu reinigen, was in der Landwirtschaft weniger der Fall ist, oder sind Asphalt- und Betonwege/-flächen oder Pflastersteine zu reinigen? Auch Kopfstein-Pflaster und strukturierte Gehweg-Platten haben ein anderes Anforderungsprofil, insbesondere was den Anpressdruck betrifft. Die als Kehrmaschinen konzipierten Geräte mit Doppel-Teller-Besen saugen Staub, Späne, Sand und andere Substrate (inkl. Laub von den Bäumen) auf. Die Flächenleistung von Handkehrmaschinen liegt zwischen 800 und 3000 m²/h. Kehr-/­ Saugmaschinen schaffen 1500 bis ­ 4000 m²/h, Aufsitz-Kehrmaschinen 4000 bis 13 000 m²/h und grosse Sitz-Kehrmaschinen bis 20 000 m²/h. 02

2022 Schweizer Landtechnik

45


HOFTECHNIK

Module können nur dann die maximale Leistung bringen, wenn sie nicht beschattet und verschmutzt sind. Bild: zvg

Reinigung auf hohem Niveau Photovoltaikanlagen brauchen ein Minimum an Wartung. Gerade in der Landwirtschaft können sich auf Scheunen- und Stalldächern Staub und andere Partikel auf einer Photovoltaikanlage ablagern und ansammeln. Ruedi Hunger Lange Zeit galten Photovoltaikanlagen als selbstreinigend. Wind und Wetter – besser Wind und Regen – würden die Reinigung übernehmen. Später wurde die Meinung vertreten, nur flache Anlagen, und auch dann nur stark verschmutzte PV-Anlagen, müssten gereinigt werden. Das führte dazu, dass Anlagenbetreiber erst dann an eine Reinigung dachten, wenn die Verluste allfällige Reinigungskosten überstiegen. Das klingt vorerst logisch, doch reicht das?

Schmutz aller Art auf den Panels In erster Linie hängt die Verschmutzung mit dem Standort zusammen. In der Nähe von Industrieanlagen entstehen Abgase und Stäube. Entlang von Eisenbahnanlagen gibt es Eisenabrieb und in der Nähe von Strassen gibt es Abrieb von Bremsen, Reifen und Strassenbelag. Zudem sammelt sich je nach Jahreszeit Blütenstaub auf den Anlagen und die Nähe zu einem Sägereibetrieb oder einem Kieswerk kann zu 46

Schweizer Landtechnik

02

2022

Feinstaubverlagerungen und entsprechendem Niederschlag auf PV-Anlagen führen. Auch lange Trockenzeiten hinterlassen ihre Spuren in Form von Staub. Spezifische landwirtschaftliche Verschmutzungen entstehen durch Ernte- und Futtermittelstaub und aus Stallentlüftungen, insbesondere bei Geflügelställen. In den letzten Jahren (mit Ausnahme 2021) produzierten auch verschmutzte PV-Anlagen noch gute Erträge. Erklärbar ist dies damit, dass das intensive Licht und die gros­sen Einstrahlungswerte auch Schmutzbeläge durchdringen. Doch, je länger der Schmutz auf oder vielmehr ins Solarglas einwirken kann, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt, dass Modulschäden entstehen. Dies auch deshalb, weil sich im Laufe der Zeit ein Schmutzfilm auf die Glasoberfläche legt. Zudem kann sich an Rahmenkanten oder Befestigungsschienen und -klammern Schmutz aufbauen. Bei kleinem Anstellwinkel (0° bis 35°) bleibt bei gerahmten Modulen zwischen

Modulglas und Rahmen nach Regenfällen immer eine kleine Menge Wasser mit konzentrierten Schmutzpartikeln zurück. Eine sich in diesen Bereichen aufbauende Schmutzschicht verschwindet auch nach Regenfällen nicht immer vollständig. Auch Flechten und Moos können sich entwickeln.

Reinigung der Verschmutzung anpassen Vorher-nachher-Messungen zeigen, dass eine Leistungssteigerung durch Reinigung immer von den jeweiligen Verlusten zum Reinigungszeitpunkt abhängt. Dabei wurden auch schon Extremwerte von bis zu 30 % Reduktion der Gesamtleistung gemessen. Wenn eine PV-Anlage keinen technischen Defekt aufweist, können saubere Module die maximale Leistung erbringen. Vorausgesetzt, es herrscht ideales Wetter, die Lichtverhältnisse sind optimal, der Einstrahlwinkel ist möglichst senkrecht und es herrschen moderate


HOFTECHNIK

Temperaturen. Nach einer Reinigung produziert das PV-Modul wieder genauso viel Strom wie zuvor. Gleichzeitig wird das Risiko von schmutzbedingten Modulschäden minimiert. Empfehlungen in der Fachliteratur gehen bei einem «normalen» Standort von einem Reinigungs­ intervall von sechs bis acht Jahren aus. An emissionsstarken und infolgedessen schmutzstarken Standorten muss evtl. in kürzeren Intervallen gereinigt werden. Wenn sich relativ rasch nach einer Reinigung erneut leichte Verschmutzungen bilden, ist anzunehmen, dass daran Veränderungen der Glasoberfläche an der Verschmutzungskante beteiligt sind.

Wie soll gereinigt werden? Gegenüber einem Abspritzen der Module gibt es Bedenken. Bei grossen Temperatur­ unterschieden könnte das Glas brechen. Hersteller zerstreuen diese Bedenken, indem sie betonen, dass das Frontglas normalerweise aus Einscheiben-Sicherheitsglas bestehe. Dieses ertrage auch plötz­ liche Temperaturunterschiede. Dennoch sagen auch Hersteller, dass Module möglichst dann gereinigt werden sollen, wenn sie nicht zu heiss sind. Alternativ zum Abspritzen sollen Module in den Morgenstunden «geduscht» werden. Hohe Luftoder Modultemperaturen (Mittags- oder Nachmittagsstunden) lassen das Reinigungswasser schnell verdampfen. Was zu Kalkflecken führen kann. Ob es solche Rückstände gibt, hängt in erster Linie vom Wasser ab. Bei kalkhaltigem Leitungswasser ist die Wahrscheinlichkeit höher.

Auf keinen Fall kratzen Für starke Verschmutzungen durch Vogelkot oder klebrige Blütenpollen wird die Verwendung eines weichen Reinigungs­ gerätes empfohlen. Auf keinen Fall dürfen Metallgegenstände eingesetzt werden. Auch darf nicht gekratzt werden, weil sonst Mikrorisse in der Moduloberfläche

entstehen. Auf jeden Fall sind die Garantie- und Wartungshinweise des Herstellers zu befolgen. Geeignete Reinigungsgeräte sind beispielsweise Teleskopstangen mit festen oder flexiblen Bürsten. Auch gibt es spezielle Hochdruckreiniger-Systeme und PV-Reinigungsroboter. Bei allen Reini-

fe der Zeit können sich die Risse durch Modultemperatur, Wind- und Schneelast ausdehnen. Letztlich entstehen in der Zelle elektrisch inaktive Bereiche. Nach Ansicht der Fachleute im PI-Berlin müssten die Reinigungsarbeiten bedeutend langsamer und damit schonender verrichtet werden. Dies mit der Folge, dass sich der Preis für diese Dienstleistungen verdoppelt oder verdreifacht.

«Es gibt keine allerbeste Lösung, vielmehr sollten Optionen im Einzelfall gemeinsam zwischen Anlageplaner, Eigentümer und Betreiber evaluiert werden.» (PI-Berlin)

DLG Praxis-Test

gungsarbeiten steht die Sicherheit an vorderster Stelle. Reinigungsarbeiten sollen ab einer Arbeitsbühne und keinesfalls ab einer Leiter gemacht werden.

Beschädigte Moduloberflächen Weil automatisierte Reinigungsgeräte und Roboter immer grössere Flächen in immer kürzerer Zeit reinigen, prüfte das Photovoltaik-Institut in Berlin (PI-Berlin) die Auswirkungen von Reinigungsrobotern. Dabei werden die PV-Module auf Mikrorisse, Mikrocracks und Unterbrechungen im Siliziumwafer (Zellbrüche) untersucht. • Mikrorisse können bei der Herstellung, auf dem Transport, bei der Montage, aber auch durch Vibrationen bei der maschinellen Reinigung entstehen. Schwere Reinigungsroboter üben Druck aus und übertragen Vibrationen und Schwingungen auf das Solarglas. Häufig entstehen dadurch «stille Cracks». • Mikrocracks sind feine Risse in der strom­erzeugenden Zelle, die mit blossem Auge nicht erkennbar sind. Im Lau-

Immer mehr werden auch Reinigungsroboter eingesetzt. Sie eignen sich gut für grosse Flächen. Bild: Serbot Gekko

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG hat auf einem Legehennenbetrieb im Landkreis Darmstadt-Dieburg (D) und einem Schweinemastbetrieb zwei Reinigungsbetriebe (Dienstleister) für die Reinigung der PV-Anlagen geprüft und die Resultate in den Prüfberichten «6184F» und «6218F» festgehalten. Beim Legehennenbetrieb erfolgte die Prüfung über sieben Tage im Dezember, bei wenig intensiver Sonneneinstrahlung. Beim Schweinemastbetrieb wurde Mitte Juni zehn Tage lang geprüft. Überprüft wurden die Reinigungswirkung bzw. der Glanz und die Leistung des PV-Generators. In der Nähe des Legehennenstalls befand sich eine Maistrocknungsanlage, die zu einer erhöhten Staubbelastung der Module führte. Durch das Reinigen wurde jeweils der Glanzgrad, ein Nachweis für die Reinigung, um 29,9 % bzw. 52 % verbessert. Gleichzeitig verbesserte sich die Höchstleistung der Module um 4,3 % bzw. 9,2 %.

Eine Momentaufnahme Grundsätzlich betont das DLG-Testzentrum, dass es sich bei der Praxisprüfung um eine Momentaufnahme handle. Die Reinigungssysteme setzten sich zusammen aus einem Reinigungsgerät, einem Hochdruckreiniger, einer Teleskopstange und einem Ionentauscher (entmineralisiertes Wasser). Reinigungsmittel wurden nicht verwendet.

Mit einem rotierenden Bürstenkopf werden Verschmutzungen wirkungsvoll entfernt. Bild: iSolar

02

2022 Schweizer Landtechnik

47


HOFTECHNIK

Kühe haben in der Regel keine Berührungsängste mit modernster Technik. Bild: Lely

Dem Schmutz auf der Spur Saubere Kühe im Liegeboxenlaufstall sind kein Zufall. Saubere und trockene Unterbeine sind aber die Grundvoraussetzung für gesunde Kühe. Für die Reinigung der Spaltenböden gibt es vom manuellen Abschieben bis zum Roboter verschiedene Möglichkeiten. Ruedi Hunger

Eine Kuh produziert ± 50 kg Kot pro Tag, viele Kühe entsprechend mehr. Spalten­ böden weisen, bedingt durch die Bewe­ gung der Tiere und abhängig von der Be­ legungsdichte, einen bestimmten Selbst­ reinigungseffekt auf. Doch nicht alle Hinterlassenschaften der Kühe verschwin­ den von selbst durch die Spalten. Beein­ flusst wird die Selbstreinigung durch die Tierart, die Fütterung, die Boxeneinstreu und nicht zuletzt auch durch die Tempe­ ratur. Ein gereinigter Boxenlaufstall ist eine «Augenweide». Zudem bleiben die Kühe weitgehend sauber und die Reini­ gung hat einen positiven Einfluss auf die Klauengesundheit. 48

Schweizer Landtechnik

02

2022

Handarbeit durch Technik ersetzen Neben dem zeit- und arbeitsaufwändigen Abschieben mit einem händischen Kot­ schieber, der für kleine Flächen die richti­ ge Lösung darstellt, gibt es fest installier­ te und handgeführte Spaltenschieber. Die technisch modernste Lösung ist der Spal­ tenroboter. Welches System richtig und finanziell vertretbar ist, bleibt eine Frage der zu reinigenden Fläche und der vor­ handenen Arbeitskräfte. Das Abschieben mit einem Kotschieber ist nicht nur zeit- und arbeitsaufwändig, auch die Versuchung ist gross, nur einen Teilbereich zu reinigen. Der stationäre Spaltenschieber zählt zu den automati­

schen Entmistungssystemen. Er kann für mehrere Durchgänge programmiert wer­ den und leistet gute Arbeit, die aber auf den Laufgang beschränkt ist, in dem er eingebaut ist. Stationäre Spaltenschieber werden mithilfe von Ketten oder ver­ schiedenen Seilarten bewegt. Für die Restflächen (Übergänge, Quergänge, Warteräume usw.) braucht es immer noch Handarbeit. Apropos Handarbeit, die hat auch ihre positiven Seiten, da das Stallpersonal viele Informationen von den Tieren aufnehmen kann. Lahmheit, Mist-Konsistenz, Stoffwechselstörungen, Brunstanzeichen usw. können vor Ort er­ kannt werden.


HOFTECHNIK

Vom Einachser zum Aufsitzspaltenreiniger Erst waren es Motormäher, ausgerüstet mit einem Frontschild, die das Reinigen von Spaltenböden vorzugsweise im Aussenbereich übernahmen. Mehr und mehr drängen spezielle mobile Spaltenschieber auf den Markt. Insbesondere die elektrischen Akku-Spaltenschieber sind für den Innenbereich prädestiniert. Handgeführte, mobile Spaltenschieber bringen zwar eine Arbeitserleichterung und auch eine gewisse Zeiteinsparung gegenüber dem händischen Ab- und Zusammenschieben, aber die Bedienperson bleibt immer noch gebunden. Bequemer geht es mit einem fahrbaren Aufsitzschieber. Nicht alle Geräte arbeiten unter allen Bedingungen befriedigend. Mitentscheidend sind das Eigengewicht und die Steifheit der Gummilippe. Die Bodenfreiheit ist unter Umständen ebenfalls ein wichtiges Detail. Die Beobachtungsmöglichkeiten der Tiere sind bereits reduziert.

meter und nicht eben verlegte Spalten ein Problem. Steigungen von 6 % bis max. 10 % werden noch bewältigt. Langstroh ist für alle Spaltenroboter ein Problem. Als Zusatzausrüstung gibt es für einige Roboter einen Wassertank und 2 × 2 Sprühdüsen, damit die Reinigungswirkung mit Wasser unterstützt werden kann. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase werden Spaltenroboter von den Kühen in der Regel problemlos akzeptiert. Für die Betriebsleiterin/den Betriebs-

leiter sind sie eine echte Entlastung von unbeliebter Arbeit. Mit einem Grundpreis zwischen 15 000 und 20 000 Euro sind sie nicht ganz billig.

Fazit Die Reinigung der Spaltenflächen kann auf verschiedene Arten vorgenommen werden. Handarbeit ist zeitaufwändig und die mobilen Spaltenreiniger sind kostenaufwändig. Einmal mehr heisst es deshalb: Arbeit versus Kosten.

Einer für die Drecksarbeit Seit einigen Jahren übernehmen Spaltenroboter die «Drecksarbeit». Sie sind inzwischen ausgereift und arbeiten mehrheitlich zuverlässig. Grundsätzlich sind sie nicht an Mistachsen gebunden. Dennoch ist vor einer Anschaffung zu prüfen, wie der Roboter den Weg durch den Stall findet soll und ob Steigungen vorhanden sind. Die Routenfindung erfolgt mithilfe von unterschiedlichen Führungshilfen. Das können Bodentransponder und Näherungssensoren oder Kantenführungen sein, auch Ultraschallsensoren, Wegstreckenmessungen und anderes mehr kommt zum Einsatz. Entsprechend verfügen Spaltenroboter natürlich über eine Routenplanung. Die Landwirtin/der Landwirt muss die Wegplanung so zusammenstellen, dass Teilstücke nicht doppelt und dreifach abgefahren werden. Auch die Häufigkeit und der Zeitpunkt der Routenwahl werden festgelegt. Sie arbeiten zwischen einem und zwei Meter breit. Die Geschwindigkeit liegt irgendwo zwischen 4 m/min und 18 m/min.

Aufsitzspaltenreiniger bringen doch schon eine merkliche Arbeitserleichterung. Bild: zVg

Bis 500 kg Schubkraft Die Stromversorgung wird durch einen oder zwei Akkus sichergestellt. Spalten­ roboter suchen die Ladestation selbständig auf. Im Schnitt fallen auf etwa 60 % Arbeitszeit 40 % Ladezeit. Die Schubkraft ist vom Eigengewicht abhängig, dieses liegt bei etwa 300 kg bis 500 kg. Zum Teil sind Höhenunterschiede über drei Zenti-

Es müssen nicht immer Spaltenböden sein, auch planbefestige Böden lassen sich rasch und sauber reinigen. Bild: zVg

02

2022 Schweizer Landtechnik

49


HOFTECHNIK

In besonders sensiblen Bereichen der Tierhaltung lohnt sich eine sorgfältige Reinigung besonders. Bild: zvg

Wasser ist zum Waschen da … Wasser ist immer ein willkommenes Hilfsmittel, wenn es um Reinigung und Sauberkeit geht. Eine Stallreinigung ohne Wasser ist nicht und ohne Hochdruckreiniger nur noch schwer vorstellbar. Das Gleiche gilt auch für den Maschinenpark. Ruedi Hunger

Blitzblank oder mehr Blitz als blank? Eine «Katzenwäsche» ist zwar rasch erledigt, aber in Bereichen, wo sich Tiere aufhalten, nicht immer zielführend. Beispiel Schwei­ nestall: Schweine haben ihren Rüssel, so­ fern sie es können, regelmässig im Schmutz und nehmen damit neben Schmutz zwangsläufig auch Kot und Keime aus der Umgebung auf. Da fragt man sich zu Recht, wieso alles sauber gewaschen sein muss. Ein Biofilm, wie er sich auf Stalleinrichtun­ gen bilden kann, ist unter anderem Re­ servoir für kolonienbildende Krankheits­ erreger aller Art. Mit der praktizierten Rein-Raus-Einstallung ist es wichtig, dass 50

Schweizer Landtechnik

02

2022

mögliche Infektionsquellen ausgeschaltet werden. Eine gründliche Reinigung eines geleerten Stalls oder Stallabteils ist die ein­ zige Chance, solche Infektionsquellen aus­ zuschalten. «Mehr Blitz als blank» ist inso­ fern gefährlich, als bei einer oberflächli­ chen Reinigung dennoch an bestimmten Stellen ein Schmutzfilm mit Keimen zu­ rückbleiben kann. Auch Desin­fizieren hilft nicht in jedem Fall, denn Schmutz lässt sich nicht desinfizieren! In der Tierhaltung ist eine Reinigung und Desinfektion dann erfolgreich, wenn es gelingt, die Gesamtkeimzahl auf rund 1000 KBE/cm² zu reduzieren. Der Begriff

«visuell sauber» ist eine Interpretierungs­ frage. Eine offizielle Formulierung ist, dass die ursprüngliche Struktur und Beschaf­ fenheit der Oberflächen deutlich erkenn­ bar sind. Allerdings bleiben nicht sichtbare Verschmutzungen, wie Eiweiss und nicht kaltwasserlösliche Fette, bei nicht ausrei­ chender Reinigung auf den Oberflächen, in Poren und Rissen haften und schränken die Wirkung der chemischen Desinfekti­ onsmittel ein.

Einweichen ist die halbe Reinigung Für das Reinigen von Stallungen sollte ge­ nügend Zeit einberechnet werden. Nach


HOFTECHNIK

der Grobreinigung ist es lohnend, dem Einweichen genügend Zeit zu schenken. Fest installierte Leitungen (z. B. im Schweinestall) mit Sprinkler eignen sich gut zum Einweichen. Zusätzliche Zapfstellen für den Hochdruckreiniger vereinfachen anschliessend die Reinigung, indem das Gerät nicht quer durch den ganzen Stall gezogen werden muss.

Viel hilft viel oder schadet mehr? Bei der Reinigung von stark verschmutzten Fahrzeugen und Geräten macht es wenig Sinn, mit möglichst hohem Druck zu reinigen. Hoher Druck und kurze Distanz schaden dem Lack und verteilen zusätzlich die feinen Schmutzpartikel in der ganzen Umgebung. (Weg-)spülen statt spritzen kann auch ohne Hochdruckreiniger eine Al­ ternative sein, nämlich dann, wenn der Schmutz «nur» leicht klebt und nicht angetrocknet ist. Das mag im Stall, speziell im Melkstand, richtig sein. Eine grosse Wassermenge verbessert die Schwemmleistung. Grossvolumige Schläuche mit einem Durchmesser von ein bis zwei Zoll und ein maximaler Druck von vier/fünf bar erlauben mit einer passenden Düse (100 l/ min) das Wegschwemmen von nicht an­ getrocknetem Schmutz. Schwemmen ist aber nicht nur eine Frage des Wasserverbrauchs, mehr und mehr ist es auch eine Frage der Lagerkapazitäten.

Wärme (oder Hitze) beschleunigen die Reinigung und lösen auch Fett und Eiweiss innert nützlicher Frist. Testresultate zu Heisswassergeräten finden sich in der «Schweizer Landtechnik» 1/2018.

Druckregulierung Der Druck kann unterschiedlich reguliert werden. Zum Teil wird der Druck ausschliesslich auf Pumpenebene reguliert. Bei anderen Geräten kann zusätzlich zur Einstellung am Gerät der Druck auch an der Lanze verstellt werden. Eine dritte Möglichkeit ist der Druckabbau über ein Doppelstrahlrohr. Je weniger Druck be­ nötigt wird, desto mehr Wasser steht für das Schwemmen zur Verfügung. Das be-

deutet, dass gleichzeitig Druckwasser und Schwemmwasser in veränderbarer Menge zur Verfügung steht.

Für den eigenen Schutz sorgen Das Waschen zählt nicht unbedingt zu den beliebtesten Arbeiten, aber man kommt nicht darum herum. Oft wird eine gewisse Abneigung auch damit begründet, dass nicht nur die Maschine und der Stall nass sind, sondern auch die Person. Und wenn, dann ist das stellenweise gleich bis auf die Haut der Fall. Was ist schiefgelaufen? Absichtlich wird sich kaum jemand abspritzen, schon eher wird man durch ungeschicktes Handhaben eines Wasserschlauches oder der Hochdrucklanze nass. Doch selbst wer regelmässig Maschinen und Ställe reinigt,

Nur mit Druck … … und kaltem Wasser. Vorteil: das Gerät ist billiger in der Anschaffung. Nachteil: Wo Fett, Eiweiss und Kalk vorhanden sind, wird das Reinigen schwieriger. Umso wichtiger ist es, dass Druck und Wasser­ menge richtig gewählt werden und die richtige Düse zum Einsatz kommt. Letz­teres ist auch eine Erfahrungssache. Das heute übliche Schäumen verbessert das Reinigungsresultat merklich, weil es die Wirkung von Druck und Wassermenge unterstützt. Die Resultate eines Vergleichs von Kaltwasser-Hochdruckreinigern finden sich in der «Schweizer Landtechnik» 2/2019.

Eine passende Bekleidung schützt vor Nässe bis auf die Haut. Bild: zvg

Oder zusätzlich mit Heisswasser Die Effizienz eines Heisswasser-Hochdruckreinigers hängt im Wesentlichen von der Wassermenge, dem Wasserdruck und der Wassertemperatur ab. Der Reinigungserfolg wird durch die richtige Kombination dieser Faktoren bestimmt. Mehr Wasserausstoss verbessert die Schwemmleistung. Mit höherem Druck nimmt die Reinigungsleistung zu, dafür leidet das Material mehr.

Beim Reinigen von Erntemaschinen lohnt sich vorerst eine Grobreinigung mit einem leistungsfähigen Luftkompressor. Bild: R. Hunger

02

2022 Schweizer Landtechnik

51


HOFTECHNIK

Praktischer Waschoverall

Gummiband reduziert die «freien» Gesichtsteile auf etwas mehr als Augen und Nase. Ein guter Nässeschutz hält Wasser von aussen ab und lässt den beim Schwitzen entstehenden Wasserdampf austreten, sprich: ist atmungsaktiv. Wer sich für Waschoveralls entscheidet, sollte einige Punkte beachten. Da sind einmal die Ärmel­stulpen. Sie verhindern, dass einem beim Deckenwaschen das Wasser in den Ärmel und umgekehrt beim Trogwaschen das Spritzwasser von oben in den Handschuh läuft. Diese angenehmen Vorteile von Stulpen werden etwas getrübt durch das kompliziertere Anziehen der Handschuhe, aber das lohnt sich. Alternativ zu Stulpen bieten Ärmel mit einem Klett­ verschluss mindestens teilweise Schutz vor eindringendem Wasser. Die Hosenbeine werden normalerweise über die Stiefel gezogen, damit bleiben die Beine trocken.

Die Lösung könnte ein Waschoverall bieten. Es ist keine Modebekleidung, aber sie ist zweckmässig und bietet auch bei widrigen Bedingungen Schutz vor Nässe. Allerdings ist das Gesicht meistens ungenügend geschützt und für Brillenträger bietet sie auch nicht viel mehr Komfort. Eine integrierte Kapuze mit umlaufendem

Mit einem Hochdruck­ reiniger kann das Wasser sparsam und zielführend eingesetzt werden.

Begriffe und Erklärungen KBE/cm² ist die Abkürzung für «kolonienbildende Einheiten» von Krankheitserregern. Schaumreiniger bestehen zum Beispiel aus Alkalien, Silikaten, Phosphaten, Bleichlaugen, kationischen Tensiden, anionischen Tensiden und Viskositätsreglern. Die Gefahrenbezeichnungen auf dem Datenblatt sind zu beachten! Tenside sind Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzen und die Bildung einer Dispersion ermöglichen. Eiweissfehler: Davon spricht man, wenn ein Desinfektionsmittel mit organischen Stoffen eine chemische Verbindung eingeht und dadurch «verbraucht» wird.

schafft es nicht, dass er trocken über die Runde kommt. Also was tun, wenn man schon damit leben muss? Schon immer hat man sich damit beholfen, Regenschutz­ bekleidung anzuziehen. Aber so richtig geeignet oder bequem für diese Arbeiten ist die ja auch nicht. Vor allem stellt man plötzlich fest, dass man doch nass ist, diesmal einfach vom Schwitzen.

Seifenfehler: Wenn ein Desinfektionsmittel mit Resten von Reinigungsmittel reagiert, wird dieser Effekt als Seifenfehler bezeichnet. Temperaturfehler: Bezeichnung für einen Effekt, der beim einigen Desinfektionsmitteln zum Tragen kommt, wenn die Raum-, Boden- oder Wandtemperatur unter 10 °C sinkt. Visuell sauber: (oder das Sichtbarsauber-Kriterium). Die Reinigung ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn alle Oberflä­chen, Behälter, Futter- und Wasserleitungen im Stall «visuell sauber» sind und das abfliessende Wasser frei von Schmutz ist.

Stärken und Schwächen von Schaumsystemen (DLG-Merkblatt 364) Technik und Anwendung

Stärken

Schaumlanzen Schaumlanzen werden in Verbindung mit einem HD-Gerät eingesetzt. In der Lanze ist meistens ein kleiner Produktebehälter inte­ griert. Für die Desinfektion ist in jedem Fall eine Überprüfung der Konzentration in der Anwenderlösung empfehlenswert.

Wasserdruckgesteuerte Schaumgeräte Diese Schaumgeräte saugen die Chemikalien an. Sie bestehen aus dem Chemikalienbehälter, der Zuleitung und einer Schaumpistole bzw. Schaumlanze. Druckluftgesteuerte Schaumgeräte In einer Mischkammer wird zeitgleich oder zeitversetzt zur Chemikalienlösung Druckluft zudosiert. Eine exakte Abstimmung ist notwendig, sonst kommt es zu Störungen bei der Schaumproduktion. Werden Chemie und Druckluft zeitgleich dosiert, ist eine definierte Schlauchlänge erforderlich, da sich der Schaum während des Durchflusses durch den Schlauch mehrfach auf- und abbaut. Stationäre Schaumanlagen Stationäre Schaumanlagen können sowohl wasserdruck- als auch druckluftgesteuert sein.

52

Schweizer Landtechnik

02

2022

Schwächen

• Einfach • Preisgünstig • Gute Schaum­ qualität

• Begrenzte Dosiergenauigkeit • Hohes Gewicht der Lanze • Häufiges Nach­ füllen nötig • Direkter Kontakt mit Konzentrat

• Wenig störanfällig • Preisgünstig • Für mobile Geräte geeignet • Nur Wasserzu­ leitung nötig

• Für das Vor-/ Nachspülen mit Wasser kann nur der Leitungsdruck genutzt werden.

• Optimale und sehr gut einstellbare Schaumqualität • Nachspülen mit Wasser sehr gut möglich

• Exakte Abstimmung von Wasserdruck und Druckluft ist absolut notwendig, sonst sind Funktionsstörungen möglich. • Für mobile Anlagen nur bedingt geeignet (Schlauchlänge)

• Für häufige Anwendung • Arbeitssparend

• Unflexibel, weil fest installiert

Damit das Hosenbein stramm gezogen werden kann, gibt es je nach Hersteller ebenfalls Klettverschlüsse. Bleibt noch der Reissverschluss. Hier sollte immer auf eine «Labyrinth»-Dichtung geachtet werden. Diese konstruktive Massnahme wird durch geschicktes Übereinanderlegen von Stoff erreicht und sollte den Reissverschluss einige Zentimeter überdecken. Eine zweckmässige Laby­ rinth-Dichtung dichtet den Overall auf der ganzen Länge des Reissverschlusses ab. Wäre noch das Problem «mit der schwachen Blase». Wasch­overalls mit einem Reissverschluss, der sich von unten öffnen lässt, bieten Vorteile. Leider gibt es für Frauen keine wirkliche Komfort­lösung und es bleibt nur das Ausziehen. Ein qualitativ guter Wasch­ overall kostet rund eine Hunderternote, zum Teil auch mehr.

Fazit Der Slogan: «Wasser ist zum Waschen da» stimmt zwar, doch nur, wenn es auch gezielt eingesetzt wird. Mit einem Hochdruckreiniger kann das Wasser sparsam und zielführend zur Reinigung von Ställen und bei Maschinen eingesetzt werden. Vor dem Kauf sollte man auf einer Probe auf dem Hof beharren.


HÖCHSTLEISTUNG IST UNSER ANTRIEB Alles für den Forst ECOSYNT HEES BIOGUARD PROFESSIONAL BIOGUARD PLUS ASPEN 2 CHAINGUARD FOREST&GARDEN

Follow us

Schweizer_Landtechnik_181x128mm_DE.indd 1

Das AM Suisse Bildungszentrum ist das führende Ausbildungszentrum für die Branchen Landtechnik und Metallbau in der Schweiz. Für den Standort Aarberg suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine/n engagierte/n

Landmaschinenmechaniker/in oder Baumaschinenmechaniker/in (80 – 100 %)

03.02.22 11:54

INTELLIGENT LADEN Q-SERIE Holen Sie aus Ihrem Frontlader das Maximum heraus. Q-Companion die digitale Gesamtlösung für effektive und sichere Frontladerarbeiten

Zu Ihren Hauptaufgaben gehören ▪ Sicherstellen des technischen Unterhalts (Fahrzeuge und Instruktionsmaterial) im Bildungszentrum ▪ Aufbereitung von Schulungsmodellen für den Unterricht ▪ Assistenz der Fachlehrer Sie ▪ haben eine Grundbildung absolviert, bevorzugt als Landmaschinen-, Baumaschinen- oder Motorgerätemechaniker/in EFZ oder AutomobilMechatroniker/in EFZ ▪ besitzen einen Führerausweis der Kategorie B, BE ▪ sind sich selbständiges Arbeiten gewohnt ▪ verfügen über gute MS-Office-Kenntnisse Wir bieten Ihnen ▪ interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten in einem attraktiven Umfeld ▪ gute Weiterbildungsmöglichkeiten ▪ einen modernen Arbeitsplatz ▪ flexible Arbeitszeiten ▪ attraktive Anstellungsbedingungen und sehr gute Sozialleistungen Sind Sie interessiert? Für nähere Auskünfte zögern Sie nicht und rufen Sie Herrn Paul Andrist unter Tel. 032 391 99 11 an. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie an: AM Suisse, Frau Tanja Seiler, Assistentin HR, Chräjeninsel 2, 3270 Aarberg, t.seiler@amsuisse.ch

Arbeitsgeräte für Frontlader | Teleskoplader | Radlader

Der Sichelmulcher aus Irland für Grünpflege und Landwirtschaft

Auffahrschutz, Fronthydrauliken und -zapfwellen, Kommunalplatten Speriwa AG Stockackerweg 22 CH-4704 Niederbipp

Tel 032 633 61 61 info@speriwa.ch www.speriwa.ch


Impression | Fahrbericht

Neues 4-Zylinder-Topmodell in der Baureihe «6R» von John Deere ist der «6R 150». Bilder: R. Engeler

Agil und smart unterwegs John Deere hat die Baureihe «6R» seiner Traktoren aufgewertet und mit vier Modellen erweitert. Die «Schweizer Landtechnik» nahm das neue Modell «6R 150» unter die Lupe. Roman Engeler

Im November 2021 präsentierte John Deere die neue Serie «6R». 14 Modelle decken nun den Leistungsbereich zwischen 100 und 300 PS ab. Das sind vier Modelle mehr als bisher. Seit einigen Wochen touren die ersten Vorserienmaschinen quer durch Europa. Das neue 4-Zylinder-Flaggschiff «6R 150» stellt bei Bedarf bis zu 177 PS zur Ver­ fügung. Die neuen «6R» erscheinen im Design der grossen Serien «7R», «8R» und «9R»: Die Modellbezeichnung auf der neu gestalteten Motorhaube gibt zuerst die Baureihe und davon etwas ab­ 54

Schweizer Landtechnik

02

2022

gesetzt die Motornennleistung an. Die Aussenspiegel im grünen Halbschalendesign sowie die LED-Arbeitsscheinwerfer wurden ebenso von den Grosstraktoren übernommen.

Mehr Leistung bei Bedarf Die Hardware mit dem 4,5-l-Motor ist dieselbe wie bei den Vorgängermodellen geblieben. Die Ingenieure haben allerdings die Software erweitert. Bisher stellte die IPM-Motorsteuerung (Intelligentes Power-Management) bei der Fahrt ab 15 km/h bedarfsgerecht eine höhere Leis-

tung zur Verfügung – ebenso bei Zapfwellenarbeiten auf dem Acker. Nun gibt es diese Funktion auch für die Hydraulik. Benötigt ein Gerät im Feld eine hohe Hydraulikleistung, schaltet die Motorsteuerung die höhere IPM-Leistung frei. Festgestellt wird der Bedarf von zwei Sensoren auf der Hydraulikpumpe: Ein Sensor misst den Arbeitsdruck, ein zweiter meldet die Schrägstellung der Förderscheibe an die Motorsteuerung. Weiter gibt es den Cleanfix-Umkehrlüfter auf Wunsch ab Werk. Der ist bei staubigen Arbeiten eine praktische Hilfe. Mit ei-


Fahrbericht | Impression

nem einfachen Knopfdruck unterm Lenkrad bläst der Cleanfix die Kühler und Ansauggitter weitgehend frei. Bisher gab es dafür zwar eine Freigabe von John Deere und vom Lüfterhersteller. Den Lüfter musste man aber vom Fachhandel nachrüsten lassen. Für die Baureihe stehen grundsätzlich vier verschiedene Getriebe bereit – nicht aber ist jedes Getriebe auch für jedes Traktormodell verfügbar. Einzig und allein das stufenlose «AutoPowr»-Getriebe mit dem höchsten Bedienkomfort kann man bei allen 14 Modellen, so auch für den «6R 150», ordern. Interessante Neuerungen finden sich am Ende des Antriebsstranges: Zum einen gibt es jetzt für alle Traktoren alternativ zur herkömmlichen Flanschachse die Stummelachse. Mit der lässt sich hinten die Spurweite rasch verändern. Zum anderen kann man grössere Räder montieren.

Mehr Hubkraft An den drei Zapfwellendrehzahlen hält John Deere fest. Auch die Bauart mit der elektrohydraulischen Zuschaltung über eine ölgekühlte Lamellenkupplung ist geblieben. Zu den bisherigen Drehzahlen

540/540E/1000 gibt es jetzt aber die Alternative 540E/1000/1000E. Auch bei der Hydraulikleistung und der Hubkraft hat John Deere nachgebessert. Bislang verbaute der Hersteller bei den 4-Zylinder-Modellen eine Hydraulikpumpe mit 114 l/min. Optional gibt es auch eine mit 155 l/min. Im Heck ist die Hubkraft um 12 % auf 6,8 t angestiegen (über den gesamten Hubbereich durchgehend 3,3 t).

Die inneren Werte Sichtbar hat sich an der Kabine wenig verändert. Neben den neuen Spiegelund Scheinwerferdesigns gibt es, vermutlich zur Freude vieler Kunden, auch einen neuen Scheibenwischer. Der ist nun unten montiert und wischt einen Bereich von 250°. Die durchgehende Frontscheibe ist Standard. Eine ausstellbare Variante gibt es nicht. John Deere hat aber die Kapazität der Scheibenlüftung verstärkt, um beschlagene Scheiben weitgehend zu verhindern. Standard ist auch die Voll­glas-​ Panoramatüre auf der rechten Seite. Auffällig ist das fehlende Armaturenbrett, dessen Informationen man nun am Display an der rechten A-Säule sieht. Gut im

Anstelle des Armaturenbretts gibt es jetzt ein Display an der A-Kabinensäule.

Blick auf die «Kommandozentrale»: Mit dem neugestalteten elektronischen Joystick für verschiedene Hydraulikfunktionen (rechts) kann man jetzt auch die Fahrtrichtung wechseln.

Technische Daten John Deere «6R 150» Motor: 4 Zylinder, 4,5 l, Abgasstufe 5 Nennleistung: 150 PS Maximalleistung (mit IPM): 177 PS Getriebe: Stufenloses AutoPowr Hydraulik: 114 oder 155 l/min Radstand: 2580 mm Leergewicht: 6500 kg Zulässiges Gesamtgewicht: 10 450 kg Maximale Reifendimensionen: 540/65R28 (v), 650/65R38 (h) Preis: CHF 180 000.– (inkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

Blick hat man einen angehobenen Frontlader durch das optionale Panoramadach. Das gilt auch für den Touchscreen-Monitor in der rechten Armlehne oder den optio­nalen Zusatzmonitor, mit dem sich die Bildschirmfläche des Hauptmonitors verdoppeln lässt.

Elektronischer Joystick John Deere erhöht den Bedienkomfort durch den neuen elektronischen Joy­ stick. Er lässt sich, ähnlich wie man es vom «CommandArm»-Multifunktions­ hebel kennt, frei konfigurieren. Mit ihm kann der Fahrer alle Zusatzsteuergeräte, Fronthydraulik, Isobus-Funktionen oder Frontlader bedienen. Anstelle der bis­ herigen Sicherheitsklappe, die vor Fehl­ betätigungen geschützt hat, ist jetzt ein kapazitiver Sensor im Joystick integriert. Berührt man den Hebel, leuchtet ein kleines grünes Lämpchen am Joystick und der Hebel ist freigeschaltet. Die Kombination aus neuem Joystick und Technikpaket hebt die Bedienung von Frontladern auf ein neues Niveau. Die Daten von den Drehwinkelsensoren an der Schwinge und am Anbauwerkzeug, den Drucksensoren in den Hydraulikzylindern und von Beschleunigungssensoren laufen in der Steuereinheit im Querrohr des Laders zusammen. Mit der Positionsrückführung lassen sich die obere und untere Position sowohl für die Schwinge als auch für die Schaufel abspeichern. Ein «Klick» mit dem neuen Joystick, und schon fährt der Frontlader sie automatisch an. Natürlich kann man jede gespeicherte Position mit dem Joystick manuell übersteuern. Die automatische Horizontalausrichtung sorgt dafür, dass das Anbaugerät auch in unebenem Gelände immer horizontal ausgerichtet bleibt. Weiter gibt es auch ein dynamisches Wiegesystem. Per Tas02

2022 Schweizer Landtechnik

55


Impression | Fahrbericht

tendruck kann man das Gewicht der auf­ genommenen Ladung während der Fahrt speichern. Damit ist es möglich, die Schaufel genau mit dem gewünschten Gewicht zu befüllen. Mit der Summie­ rungsfunktion kann man einen Futter­ mischwagen genau nach Rezeptur mit den exakten Gewichten befüllen.

«1-Click-Go-AutoSetup»

Der Motor schaltet beim «6R 150» 12 PS zusätzliche IPM-Leistung nun auch bei anspruchs­ vollen Hydraulikarbeiten frei.

Neben den Bedienelementen gibt es noch zahlreiche weitere neue Merkmale, die den «6R 150» zu einem Premium-­ Traktor machen. Eine davon ist das neue «1-Click-Go-AutoSetup». Damit lässt sich der Traktor schnell und einfach auf die bevorstehende Feldarbeit einstellen. So kann eine Arbeit mit den passenden Maschinen­einstellungen am Smartphone oder Tablet vordefiniert und drahtlos an den Traktor übertragen werden, wo sie dann übernommen und gespeichert wird. Sind Feldgrenzen einer Parzelle hinter­legt und werden diese vom Trak­ tor dann überfahren, wird das hinter­ legte Profil automatisch aufgerufen und kann vom Fahrer entsprechend aktiviert werden.

pen, Umwälzen, Pum Separieren

Unser Produkte-Programm umfasst... - Gülle Rührwerke, Mixer, Zentrifugal Pumpen mit Schneidwerk, Schrauben und Zentrifugal Separatoren

Aebi Suisse Handels- und Serviceorganisation SA CH-3236 Gampelen | CH-8450 Andelfingen | 032 312 70 30 | www.aebisuisse.ch

56

Schweizer Landtechnik

02

2022

90x128mm_SchweizerLandtechnik_Hagel22-DE_Pfad.indd 1

07.01.22 13:13


Turbo Seed® Zn Der einzigartige PK-MikrogranulatStartdünger für Mais und Rüben  Robuster und zügiger Auflauf Ohne Turbo Seed® Zn

Mit Turbo Seed® Zn Anwendung in Saatreihe (Mikrogranulator)

 Frühere Blüte / Reife Ohne Turbo Seed® Zn

Mit Turbo Seed® Zn Eigenschaften  gleichmässige Körnung, rieselfähig  100% wasserlösliches und direkt aufnehmbares PK  Zn-EDTA 3 bis 4 mal effizienter als Salze  gezielte Platzierung mit einem Mikrogranulator  eine Anwendung beim saen  Umweltschonend (kein Übermass an N, P und K)  Kein Ammonium-Stickstoff  nicht phytotoxisch  höchste Konzentration an P und K Zusammensetzung Phosphore (P2O5) wasserlöslich 47% Potassium (K2O) wasserlöslich 31% Zinc (Zn) EDTA chelatiert und wasserlöslich 1%

Schwerpunkt Berglandwirtschaft

3.-6. März 2022

Sc h we iz e r is c h e M e ss e fü r L a n d wir tsc h a ft, W a ld und Fors t

T ie r s c h a u , T r a k to r -O ld tim e r -V o r fü h r u n g e n T ä g lic h 9–17 U h r , E r wa c h s e n e : C H F 8. – J u g e n d lic h e b is 16 J a h r e : G R AT IS P a r k -a n d -r id e , B u s L in ie 6 a b B a h n h o f In fo s z u r a k tu e lle n Situ a tio n : www. a g r im e ss e.ch

www.optisol.ch Infoline 079 572 98 99

Täglich LIVE dabei:


Management | Wissen

Geschlossene Kabinen und geeignete Filtersysteme schützen den Fahrer vor Staubbelastung. Bild: R. Hunger

Staub gefährdet die Gesundheit Landwirtschaft ist oft eine staubige Angelegenheit, entsprechend sind Mensch und Technik gefährdet und gefordert. Um die gestiegenen Anforderungen an die Arbeitsplatzsicherheit zu erfüllen, sind geeignete Schutzmassnahmen erforderlich. Ruedi Hunger

Ein staubfreier Arbeitsplatz erhöht die Arbeits­ motivation und reduziert die Krankheitstage. Die höchsten Staubbelastungen entstehen bei der Bearbeitung von trockenen Ackerböden, bei Arbeiten rund um Futtermittel wie Dürrfutter und Stroh. Ebenfalls zu den «staubigen» Arbeiten zählen alle Tätigkeiten rund um Getreideernte, Getreideabgabe, -einlagerung und -verarbeitung. Zudem sind Ernte- und Nachernteprozesse von Kartoffeln und Zwiebeln mit Staub verbunden. Schliesslich halten sich bei verschiedenen Arbeiten in Ställen Personen in staubbelasteter Luft auf.

58

einer Grösse von 0,1–2 µm bis in die Lungenbläschen und sind deshalb wesentlich problematischer. Staub in der Landwirtschaft weist vielfach eine sehr komplexe Zusammensetzung auf. Oft besteht Staub aus organischen Teilchen wie Pflanzen­ teilen, Bakterien, Schimmelpilzen, Milben, Kotresten und Resten von Insekten.

Staub ist ungesund

Bei staubigen Ernte- oder Feldarbeiten Traktoren mit geschlossenen Kabinen und geeigneten Filtersystemen einsetzen.

Je nach Staubpartikelgrösse gelangen die Staubteilchen unterschiedlich weit in die Atemwege hinein. Partikel mit einer Grös­ se über 10 µm werden von den Nasenhärchen und Schleimhäuten in den oberen Atemwegen zurückgehalten. Dagegen gelangen feinste Staubpartikel mit

Aber auch anorganische Anteile wie Erde, Mineraldünger oder Chemikalienreste von Pflanzenschutzmitteln können enthalten sein. Von organischen Bestand­ teilen im Staub geht die grösste Gesund-

Schweizer Landtechnik

02

2022

heitsgefährdung aus. Diese führen oft zu entzündlichen Reizerscheinungen oder fördern Allergien.

Goldene Regel: Staub nicht entstehen lassen … Eine ganz natürliche Erscheinung bei oder nach Arbeiten in staubiger Um­ gebung sind Husten und/oder laufende Nasen. Diese Reizerscheinungen verschwinden vielfach wieder relativ rasch. Allerdings, wenn sich die Reaktionen verstär­ken oder nach Arbeiten in staubiger Umgebung grippeähnliche Symptome einstellen, sollte ein Arzt konsultiert werden, um Langzeitschäden zu vermeiden. Folgende bauliche Massnahmen wirken vorbeugend: Lüftungsanlagen optimieren, indem auch im Winter die Luftaustauschrate hoch gehalten werden kann. Trockene und evtl. geschlossene Lagerräume für Futtermittel und Stroh einrichten. Mahlanlagen mit einer Absaugvor-


Wissen | Management

richtung ausrüsten. Heukrananlage statt Gebläse einsetzen. Im Bereich der Arbeitsorganisation gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten: beispielsweise die Heutrocknung durch eine Belüftung optimieren. Verschimmel­ te Ernteprodukte und Futtermittel unter Vermeidung von Staubaufwirbelung sorgfältig entsorgen. Einsatz staubarmer Futtermittel in pelletierter oder flüssiger Form. Vermeidung von Staubaufwirbe­ lung durch unruhige/aufgeschreckte Tiere (v. a. Geflügel). Möglichst staubarmes Ein- und Nachstreuen.

Wie schütze ich mich? Dem Staub ist «man» in vielen Fällen nicht einfach schutzlos ausgeliefert. Wer sich schützen will, hat die Möglichkeit, geeignete Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zu tragen. Dazu gehört vorab das Tragen von geeigneten Atemschutzmas­ ken. Bei Einwegfiltermasken empfiehlt sich das Tragen von Produkten der Schutzstufe P2, beispielsweise FFP2-Mas­ ken. Papiervliesmasken müssen mit Hilfe der Metallklammer ans Gesicht mo­delliert werden. Bartträger können sich mit Pa­

Bei extremen Staubbelastungen bieten Gebläsefiltergeräte mit Gesichtsschutz einen hohen Atemschutz. Ein Akku-Gebläse versorgt den Nutzer mit frischer Luft. Bild: H. Röthlisberger

piervliesmasken nur ungenügend schüt­ zen. Gummihalbmasken mit einem geeig­ neten Filteraufsatz haben einen besseren Sitz, führen aber zu mehr Schweissbil­ dung. Bei körperlichen Arbeiten wirkt der zusätzliche Atemwiderstand oft ein­ schränkend. Bei einfachen Masken der Schutzstufe P2 ist auf ein integriertes

Ausatmungsventil zu achten. Personen mit bereits bestehenden Atemwegs­ erkrankungen empfinden Masken als sehr einschränkend, für sie eignen sich Atem­ schutzsysteme mit Gebläse-Filtereinheit und Frischlufthelm. Vor dem Kauf ist wo möglich eine Beratung in Anspruch zu nehmen.

Wenn die Luft wegbleibt Am Anfang dieser unheilbaren Krankheit steht meistens das Rauchen, aber nicht nur. Auch verschiedene Schadstoffe aus der Landwirtschaft, die beispielsweise in Form von Staub in die Lunge kommen, tragen das Ihre zu COPD* bei. Im Frühstadium bleibt sie oft unentdeckt, weil Erkrankte die typischen Symptome wie Husten, Auswurf und Atem­ not verharmlosen oder gar ignorieren. Jede Person kann COPD bekommen COPD engt die Atemwege langsam, aber stetig ein und führt parallel dazu zu wach­ sender Atemnot. Anzeichen einer COPD ist in den meisten Fällen eine dauernde Entzün­ dung der Atemwege, auch als chronische Bronchitis bekannt. Zudem geht COPD oft mit einer überblähten Lunge (Lungen­ emphysem) einher. Die Betroffenen können körperlich immer weniger leisten. Früherkennung ist sehr wichtig, auch wenn COPD nicht heilbar ist, können bronchien­ erweiternde Medikamente das Atmen er­ leichtern. COPD entwickelt sich schleichend Typisch sind Auswurf, Husten, Atemnot (AHA-Symptome). In der Regel wird die Krankheit zwischen dem vierzigsten und fünfzigsten Lebensjahr entdeckt. Erkrankte

Lungen produzieren mehr Schleim als gesunde. Weil die Flimmerhärchen gelähmt oder zerstört sind, kann der Schleim nicht mehr aus der Lunge befördert werden. Der zähflüssige Schleim muss folglich durch Husten «ausgeworfen» werden. Eine Ver­ schlimmerung tritt dann ein, wenn der zähe Schleim und die chronische Entzün­ dung die Atemwege verengen. Erst wird die Atemnot bei grösseren Anstrengungen verspürt, mit fortschreitender Krankheit treten Atembeschwerden schon im Ruhe­ zustand auf. Lungenemphysen Zusammen mit der Luft atmen wir ständig winzige Schmutzteilchen ein. Damit diese wieder entfernt werden können, sind die Atemwege einerseits mit Schleimhaut, an­ derseits mit Flimmerhärchen ausgekleidet. Letztere «arbeiten» wie Besen: sie kehren die eingeatmeten Schadstoffe wieder nach aussen. Wenn diese Besen ungenügend funktionieren, vermischen sich Schleim und Schadstoffe und müssen ausgehustet wer­ den. Eine dauernde Entzündung der Schleim­ häute führt zu chronischer Bronchitis. Bei normaler Lungenfunktion geben die Lungenbläschen am Ende der Atemwege den Sauerstoff aus der Atemluft in die

Blutgefässe ab. Im Gegenzug nehmen sie dafür Kohlendioxid (CO 2) auf. Als Folge einer chronischen Entzündung kann es zu einem Lungenemphysem kommen, was gleichbe­ deutend mit einer Überblähung der Lunge ist. Dabei sind viele Lungenbläschen zerstört und können keinen Sauerstoff mehr an das Blut abgeben. Und weil die Atemluft nicht vollständig entweicht, kann wenig frische Luft in die Lungen einströmen. Risikofaktoren Wie bereits erwähnt, rauchten etwa 90 Prozent der COPD-Patientinnen und -Patien­ ten. Allerdings erkranken nicht alle, die rauchen, an COPD. Auch Menschen, die bei ihrer Arbeit in der Landwirtschaft (oder Industrie) Staubbelastungen wiederholt ausgesetzt sind und Schadstoffe einatmen, können erkranken. Vermutlich spielen auch genetische Faktoren eine Rolle. Es gibt keinen Test, mit dem es sich voraussagen lässt, ob jemand COPD entwickelt.

*COPD = «chronic obstructive pulmonary disease» (deutsch: chronische obstruktive Lungenerkrankung). Obstruktiv bedeutet teilweiser oder kompletter Verschluss des Lumens eines Hohlorgans (Lumens: lichte Weite eines Hohlkörpers).

02

2022 Schweizer Landtechnik

59


Management | Praxisfrage

• Parkieren auf Radstreifen ist verboten. • Wartende Fahrzeuge haben den Radstreifenbereich freizuhalten. • Fahrzeuge haben beim Rechtsabbiegen (Überqueren des Radstreifens) den Radfahrenden den Vortritt zu gewähren. Die Radfahrer ihrerseits müssen Folgendes beachten: • Radfahrerinnen und -fahrer müssen die Radstreifen benutzen. • Beim Verlassen des Radstreifens und beim Überholen von langsameren Verkehrsteilnehmenden auf dem Radstreifen haben Radfahrende dem Verkehr auf der Kernfahrbahn Vortritt zu gewähren. • Radfahrende dürfen bei haltenden Fahrzeugen rechts auf dem Radstreifen vorbeifahren.

Strassen mit Mittellinie

Kernfahrbahnen haben keine Mittellinie, aber auf beiden Seiten einen Fahrradstreifen: Befindet sich kein Velofahrer auf dem Fahrradstreifen, darf die unterbrochene, gelbe, Linie überfahren werden. Bild: H. Röthlisberger

Fahren auf Kernfahrbahnen Immer mehr trifft man innerorts auf so genannte Kernfahrbahnen. Das sind Strassen, die keine Mittellinie haben, aber auf beiden Seiten über gelbe Fahrradstreifen verfügen. Wie fährt man auf solchen Strassen? Aldo Rui Sie sind immer mehr anzutreffen: so genannte Kernfahrbahnen − die Fahrbahn mit Radstreifen, aber ohne Mittellinie. Kernfahrbahnen, die seit 2016 nur noch innerorts erlaubt sind, erhöhen in bestimmten Situationen die Verkehrssicherheit für Radfahrer, da sich der Autofahrer nicht mehr auf die Leitlinie in der Mitte der Fahrbahn fixiert und dadurch viel zu nahe am Fahrradfahrer vorbeifährt. Weil in der Mitte der Strasse keine Linie ist, weicht man beim Überholen mehr in die Mitte der Strasse aus. Ein eventuell entgegenkommendes Fahrzeug hat dank dem Fahrradstreifen auf seiner Seite noch genügend Platz. Wenn kein Fahrradfahrer in Sichtweite ist, kann am rechten Rand des Fahrradstreifens gefahren werden, das heisst, man darf die gestrichelte gelbe Linie überfahren. 60

Schweizer Landtechnik

02

2022

Mehr Sicherheit Ziel von Kernfahrbahnen ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere für den Zweiradverkehr. Nachfolgend einige Eckpunkte, was man beim Befahren von solchen Strassen beachten sollte: • Weil es auf solchen Strassen keine Mittellinie hat, müssen sich Fahrzeuglenkerin und -lenker am rechten Fahrbahnrand orientieren, also an der gelben Radstreifenmarkierung. • Fahrzeuge dürfen die gelbe, unterbrochene Markierungslinie des Radstreifens überfahren, sofern die Radfahrenden nicht behindert werden. • Ist die Linie ununterbrochen, also durchgezogen, gilt diese als Sicherheitslinie und darf nicht überfahren werden.

Auch bei Strassen mit Mittellinie gilt: Die ununterbrochene gelbe Linie des Fahrradstreifens darf weder überfahren noch überquert werden. Auf dem mit einer unterbrochenen Linie abgegrenzten Radstreifen dagegen dürfen andere Fahrzeuge fahren, sofern sie die Radfahrer nicht behindern. Das Parkieren auf Radstreifen und auf der Strasse daneben ist verboten; gestattet ist das Anhalten zum Ein- und Aussteigenlassen und für den Güterumschlag.

Fahrbahnen mit roter Farbe Rote Einfärbungen des Belages bedeuten in der Regel eine neue Verkehrssituation oder einen vortrittsberechtigten Bereich – zum Beispiel Ende eines Radstreifens, wichtige Strasseneinmündungen. Oft sind rote Fahrbahnen bei Strassen in der Nähe von Schulhäusern angebracht. Diese Bereiche verlangen von den Fahrzeuglenkenden eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Wo drückt der Schuh? Was beschäftigt die Mitglieder des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik am meisten? Welchen Haupt­ problemen sieht man sich in der Praxis ausgesetzt? In dieser lose erscheinenden Serie behandelt die «Schweizer Landtechnik» Anliegen aus der Praxis, wie sie laufend an den Bereich «Weiterbildung und Beratung» des SVLT herangetragen werden. Anfragen sind zu richten an den SVLT in Riniken, Tel. 056 462 32 00 oder per E-Mail an zs@agrartechnik.ch.


Sicherheit | Management

Ungebetene Gäste auf Bauernhöfen: Diebe haben es auf GPS-Systeme abgesehen. Symbolbild: R. Engeler

Gefragte GPS-Systeme Im Kanton Waadt wurde in den letzten Monaten eine Serie von GPS-System-­­ Diebstählen verübt. Die Kantonspolizei ruft die Bauern zur Wachsamkeit auf. Matthieu Schubnel Zwischen November und Dezember 2021 wurden auf drei Waadtländer Bauernhöfen in den Gemeinden Villars-Sainte-Croix, Villars-le-Grand und Chabrey GPS-Systeme gestohlen. Die Kriminellen brachen dabei die Kabinentüren von Traktoren und Mähdreschern auf, demontierten die Terminals und die Antennen/Empfänger auf den Kabinendächern. Im Fokus standen dabei, ob zufällig oder nicht, insbesondere die «Stare­ Fire»-Systeme von John Deere. Wie die Waadtländer Polizei mitteilt, seien solche Straftaten bereits in Nachbarländern, besonders in Frankreich, beobachtet worden. Beängstigend sei die Zunahme dieser Art von Delikten, weshalb die Waadtländer Polizei kürzlich vorbeugende Massnahmen ergriffen und dazu auch ein Merkblatt herausgegeben hat. So werden die Landwirte gebeten, ihre Vorkehrungen rund um die Absicherung von Ställen und Einstellhallen für landwirtschaftliche Maschinen zu verstärken. Die Polizei empfiehlt, die

Fahrzeuge konsequent abzuschliessen und Wertgegenstände nicht in den Kabinen zu lassen. Gerade bei teuren Landmaschinen wie Traktoren und Erntemaschinen wird geraten, eine Alarmanlage zu installieren und diese entsprechend zu aktivieren. Zudem wird empfohlen, diese Maschinen, insbesondere jene mit GPS-Systemen, in einer abschliessbaren Halle zu parkieren und auch diese mit einer Alarmanlage zu versehen.

Nummer 117 Traktoren mit der zugehörigen Ausrüstung gehören auf jedem Betrieb zu den wohl teuersten Investitionen. Terminals und Empfangsantennen sollten bei Nicht­ gebrauch demontiert und an einem separaten Ort gelagert werden. Weiter ist es auch möglich, die GPS-Antenne auf einem sicheren Träger zu montieren, von dem die Demontage nur mit einem Spezialschlüssel erfolgen kann. Auch Wegfahrsperren kön-

nen den Kriminellen das Handwerk legen. Verschiedene Landmaschinen-Händler in der Region Waadt haben bereits ihrerseits die Initiative ergriffen und machen mit Plakaten auf die Gefahr von Diebstählen aufmerksam. Die Polizei empfiehlt, bei Verdachtsmomenten nicht zu zögern, sie über die Nummer 117 zu kontaktieren.

Kostenlose Sicherheitsanalyse der Polizei Die Waadtländer Kantonspolizei bietet den Landwirten eine kostenlose Analyse der Sicherheit des Grundstücks und der Hofgebäude an. Ziel dieses Services ist es, Ideen und Lösungen zu vermitteln, damit die Betriebsleiter geeignete Massnahmen ergreifen, um das Einbruchsund Diebstahlrisiko zu verringern und auch eine gewisse Abschreckung für mögliche Täter zu erreichen.

02

2022 Schweizer Landtechnik

61


PUBLIREPORTAGE: WERKSTATT-TIPP

Klassisches Beispiel einer Untenanhängung mit dem Kugel-System. Bilder: Walterscheid

Wenn Kalotten sprechen könnten ... ... dann würden sie oft um Hilfe rufen. Dieser Beitrag erläutert, wie man mit turnus­ mässiger Pflege und Wartung dem Verschleiss der Verbindungseinrichtung vorbeugt. Voraussetzung für den Betrieb ist, dass sämtliche beweglichen Bauteile ihrer Funktion nachkommen können und mit ausreichend Fett versorgt sind. Als Ka­ lotte bezeichnet man die halbkuppel­ förmige Wölbung in der Anhängekupp­ lung, die auf der traktorseitig montierten Kugel «K80» aufliegt.

Die Vermeidung von unnötigem oder ver­ meidbarem Schmutz erhöht die Lebens­ dauer der Verbindungskomponenten. Walterscheid zum Beispiel liefert deshalb seine Kugelsysteme «K80» immer mit ei­ nem «Staubring» aus, der das Eindringen von Staub in den Formschluss zwischen Kugel «K80» und Kalotte erschwert.

Zwei Beispiele von Kalotten mit neuer Schmiernut: Auf dem Bild links ist eine Kalotte von Walterscheid zu sehen, auf dem Bild rechts eine solche von Rockinger.

62

Schweizer Landtechnik

02

2022

Gerade feinkörniger Schmutz, gepaart mit Fett, macht diesem System das Le­ ben schwer. Könnten Kalotten sprechen, dann würden sie einem bei jedem Anund Abkoppeln zurufen: «Bitte befreie mich von meinem kratzenden Schmier­ film, mach mich sauber und creme mich wieder ein.»

Extreme Verschleissspuren deuten auf eine fehlerhafte Niederhaltereinstellung hin.

Verschlissene Kalotte – die Schmiernut ist nicht mehr vorhanden.


PUBLIREPORTAGE: WERKSTATT-TIPP

Ein üblicher Zustand eines Kugel-Systems, wie man es in der Praxis oft antrifft.

Kugel «K80» mit Schaumstoffring als Schutz vor Verschmutzung.

Keine schöne Aufgabe! Da Kugelsysteme in der Untenanhängung gefahren werden, ist die Kalotte ziemlich tief. Zum Reinigen der geräteseitigen Kalotte muss man sich auf den Boden legen, um diese von verbrauchtem, verschmutztem Fett zu reinigen. Liegt man schon einmal im «Dreck», sollte man die Kalotte gleichzeitig auf Verschleissindikatoren überprüfen. Von aus­ sen ist es Kalotten oft nicht anzusehen,

ob sie noch innerhalb der zulässigen Verschleissgrenzen ihren Dienst verrichten. Könnten sie sprechen, würden sie sagen: «Bitte schau dir meine Schmiernuten an.» Man kann sie auch die Hauptschlagadern der Fettversorgung nennen. Die Verschleissgrenzen für die Innenkontur liegen laut Hersteller bei 1,52 mm. Hat die Kalotte einen Innendurchmesser von 81,5 mm, ist die Verschleissgrenze erreicht und die Kalotte muss gewechselt werden. Hat man keine Prüflehre zur Hand, kann man dies an den Schmiernuten erkennen. Ist die Schmiernut nur noch schemenhaft erkennbar, ist die Verschleissgrenze erreicht. Ist die Schmiernut dagegen deutlich sichtbar, meldet die Kalotte «einsatzbereit». Kalotten zeigen auch noch weitere Verschleissbilder, zum Beispiel Deformierungen an der vorderen Innenkontur. Verursacht durch einen falsch eingestellten Niederhalter, gleitet die Kalotte auf der Kugel nach oben. Hätte die Kalotte Emotionen, würde sie jetzt weinen, da sie nun sämtliche Kräfte auf einer sehr kleinen Fläche «ertragen» muss und extremen Verschleiss «durchlebt». Überprüfen sollte man deshalb auch die Innenseite der Kalotte. Fällt hier ein ungleichmässiger Verlauf am Innenradius auf, sollten man die Einstellung des Niederhalters überprüfen. Walterscheid bietet dazu eine Universalprüflehre an. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Verschleiss sehr einfach überprüfen. Wichtig ist die richtige Handhabung! Die Lehre sollte immer in der Zugrichtung, also Fahrt­richtung, angewendet werden. Quer zur Fahrtrichtung sind Kalotten selten verschlissen, in Fahrtrichtung jedoch häufig. Die Lehre legt man mit der dafür vorgesehenen Schablone in die Kalotte. Mit der

Walterscheid-Prüflehre.

Walterscheid-Prüflehre für die Überprüfung von Kalotten.

Bei diesem Beispiel war der Niederhalter falsch eingestellt.

Lehre teilt man dann die Kalotte in zwei Hälften. Passt sich der Lehrenradius «formschlüssig» an die Innenkontur der Kalotte an, bedeutet dies, dass die Verschleissgrenze erreicht ist. Ein einfacher Tipp: Durch das Ausleuchten mit einer Taschenlampe in einer der Kalottenhälften wird die Überprüfung sehr deutlich. Schimmert kein Lichtkegel in die dunkle Seite, deutet dies auf einen Verschleiss hin. Sieht man jedoch einen Lichtkegel in der anderen Hälfte, dann liegt die Kalotte innerhalb des möglichen Verschleissmasses, ist also in Ordnung. Ebenso sollte auch die Aussenkontur der Kalotte auf möglichen Verschleiss überprüft werden. Für die optische Überprüfung ist die Kalotte auch auf der Aussenseite zu reinigen. Kommen nach der Beseitigung von Fett und Schmutz stark verschlissene Stellen zum Vorschein, kann dies zwei Gründe haben. Erstens: Das Fahren des Geräts mit unterschiedlich eingestellten Niederhaltern verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Niederhalterausführungen. Zweitens: Der Niederhalter arbeitet perfekt, ist perfekt eingestellt, allerdings liegen enorme negative Lasten an. Bei einer stark verformten Aussenkontur ist die Kalotte ebenfalls zu tauschen, da hier der Niederhalter nicht mehr korrekt einzustellen ist. Dieser Verschleiss tritt zum Beispiel verstärkt bei schweren Bodenbearbeitungsgeräten oder Güllefässern mit schweren Anbaugeräten auf. Achtung bei festen Gespannen, bei denen die Geräte fast nie vom Traktor abgekuppelt werden. Schäden an Kalotte oder Niederhalter werden hier nur schwer offensichtlich. Könnten Kalotten sprechen, dann würden sie sich für die hier genannten Pflege­ tipps bedanken und allen eine sichere Fahrt wünschen.

Walterscheid GmbH D-53 797 Lohmar www.walterscheid.com Schweizer Import: Paul Forrer AG, 8062 Bergdietikon www.paul-forrer.ch

02

2022 Schweizer Landtechnik

63


Plattform | Veranstaltung

Sieger der «Systems & Components Trophy» Die DLG hat zum zweiten Mal die «Systems & Components Trophy – Engineers’ Choice» für Komponenten und Systeme verliehen. Gewonnen haben die Firmen Danfoss, Bosch und Faster. Nominiert waren 20 Innovationen. Ruedi Hunger Systeme und Komponenten spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung innovativer Landtechnik. Mit der «Systems & Components Trophy – Engineers’ Choice» zeichnet die DLG Komponenten oder Systeme mit neuartigen oder erheblich verbesserten Konzepten aus, die einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen und anderen Off-Highway-­ Maschinen leisten können. Nominiert waren für die diesjährige Vergabe 20 Innovationen. Ausgezeichnet wurden Danfoss Power Solutions ApS für ihre «Digitale Verdrängungspumpe DDP096», die Robert Bosch GmbH für das «OffHighway Surround Sensing» sowie die Firma Faster S. p. A. für ihr elektronisches «Faster ABC (Always the Best Connec­ tion)». Die Vergabe der Preise war für die Agritechnica vorgesehen, die ja bekanntlich abgesagt worden ist. Nachfolgend die Gewinner kurz vorgestellt:

leistung bei gleichzeitig hoher Effizienz und Steuerbarkeit, indem – und das ist neu – bei jeder Wellendrehung jeder Zylinder der Radialkolbenanlage einzeln und in Echtzeit über ultraschnelle mechatronische Ventile aktiviert und deaktiviert werden kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Pumpen führt dies zu deutlich schnelleren Reaktionszeiten, einer Verlustreduktion um bis zu 10 Prozent sowie reduziertem Rauschen.

«Off-Highway Surround Sensing» von Robert Bosch GmbH

«Digitale Verdrängungspumpe DDP096», Danfoss Power Solutions Die «Digitale Verdrängungspumpe DDP096» erzeugt eine hohe HydraulikUm einen bestimmten Abstand zwischen einem Fahrzeug inklusive Anbaugerät und einem Hindernis zu messen und einzuhalten, können Radar- und Ultraschallsensoren zusammenarbeiten. Das Bosch «Off-Highway Surround Sensing» kann so zur Kollisionswarnung und -vermeidung, beispielsweise bei Spritzgestängen oder bei der Traubenernte, eingesetzt werden, da es dafür sorgt, dass der optimale Abstand zwischen Erntemaschine und den Reben eingehalten wird. Die Radarsensoren können Position und Richtung von bis zu 40 statischen oder bewegten Objekten gleichzeitig bestimmen. 64

Schweizer Landtechnik

02

2022

«Faster ABC (Always the Best Connection)» von Faster S. p. A.

In grossen Betriebsflotten müssen viele verschiedene Traktoren mit vielen hydraulisch betätigten Anbaugeräten gekoppelt werden. Beim neuen elektronischen «Faster ABC» wird jeder Hydraulikschlauch mithilfe eines passiven «RFID»-Chips gekennzeichnet. Dieser wird beim Anstecken für das System individuell erkennbar, dessen ECU automatisch über den CANBus des Traktors die voreingestellte Hydraulikleistung einstellt. Ein weiterer Vorteil ist die Überwachung der korrekten Schlauchkopplung.

Kriterien für die Bewertung Zentrale Bewertungskriterien für die «Systems & Components Trophy» sind die praktische Bedeutung für die Branche, Vorteile in Bezug auf Rentabilität und Prozesse sowie für Umwelt und Energieverbrauch, aber auch Verbesserungen hinsichtlich Arbeitsbelastung und Sicherheit. Die Auszeichnung ist laut DLG eine optimale Ergänzung zum renommierten Agritechnica Innovation Award.


Gut informiert – richtig investiert Praxisorientierte Fachzeitschrift für Landtechnik

«Leser werben Leser» «Mitglieder werben Mitglieder» Werben Sie ein neues SVLT-Mitglied / einen neuen Abonnenten und erhalten Sie diese hochwertige Prämie in Form von acht Spraydosen: Zink-Aluminium-, Bremsenreiniger-, Haftschmier-, Kontakt-, Multifunktions-, Rostlöser-, Cockpit- und Kunststoffpflege- sowie Silikon-Spray – im Wert von über CHF 75.–, geliefert franko Ihre Adresse, sobald die Zahlung des Neu-Mitglieds/-Abonnenten bei uns eingetroffen ist.

Bestellen und profitieren Ich bin Mitglied oder Abonnent beim SVLT und erhalte monatlich das Heft Schweizer Landtechnik.

www.agrartechnik.ch

Gerne bestelle ich ein neues Abonnement für nachfolgende Person und profitiere vom Spraydosen-Angebot.

Sektion/Mitglieder-Nummer

Name, Vorname

Name, Vorname

Adresse

Adresse

PLZ, Wohnort

PLZ, Wohnort

E-Mail

E-Mail

Telefon

Telefon

Wird Mitglied der Sektion

Datum

(Jahresbeitrag je nach Sektion CHF 80.– bis CHF 105.–, nur Abo: CHF 110.– pro Jahr, wird vom Neu-Abonnenten oder Neu-Mitglied bezahlt).

Unterschrift

Sofort ausschneiden und senden an Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT, Ausserdorfstrasse 31, CH-5223 Riniken


Passion | Oldtimer

Der «Universal 600» ist in Rumänien gebaut und in den USA fertiggestellt und als «Long/Universal» verkauft worden. Bilder: zvg

UTB-Traktor trotz Mängeln Exportschlager 1946 stieg Rumänien in den Traktorenbau ein und exportierte bis 2006 rund 760 000 UTB- bzw. Universal-Traktoren nach allen Kontinenten, obwohl sie Qualitäts-Standards vermissen liessen. Dominik Senn Hans Riethmann, Inhaber der Firma Tractotech GmbH in Tägerwilen TG, welche in Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Lieferanten Beratungen zur Erstausrüstung und Modernisierung von Spezialfahrzeugen anbietet, ist ein Kenner der Geschichte der rumänischen Traktoren. Denn als einstiger Mitarbeiter der Firma Maschinen-Export und Finanz AG in Zürich importierte er Traktoren von den «Uzina Tractorul Brasov» (Traktorenwerke Brasov), abgekürzt UTB, im Rahmen von Gegengeschäften und verkaufte sie in 66

Schweizer Landtechnik

02

2022

der Schweiz, allerdings in geringer Zahl. Denn, wie Hans Riethmann gegenüber der «Schweizer Landtechnik» ausführte, seien die UTB bezüglich Qualitätsansprüchen der ausländischen Konkurrenz, auch der schweizerischen, weit hinterher­ gehinkt. Das habe nicht wenig mit der stalinistischen Diktatur unter Machthaber Nicolae Ceausescu von 1964 bis 1989 zu tun gehabt, unter der die fatale kommunistische Industrieverstaatlichung vollzogen wurde und das Volk verarmt sei. «Meines Erachtens haben die staatlichen

Der stattliche und robuste «Universal 650» könnte dieser alten rumänischen 25er-Bani-­ Münze als Vorlage gedient haben.


Oldtimer | Passion

UTB eine Zusammenarbeit mit Fiat gesucht, um die Modellreihe der rumänischen Traktoren irgendwie dem Standard der ausländischen Konkurrenz anzunähern», sagte Hans Riethmann. Der Versuch sei jedoch kläglich gescheitert, nicht zuletzt aufgrund der aus dem Ruder gelaufenen Qualitätsprobleme im rumänischen Herstellerwerk.

Beinahe von Argo gekauft Der Reprivatisierungsprozess im Nachgang der rumänischen Revolution 1989 laugte die Ressourcen der UTB aus. 1990 hatte das Werk 23 000 Mitarbeiter. Nicht selten gingen Fabrikangestellte auf die Strasse, um ihrer Unzufriedenheit über das Zögern der Regierung Ausdruck zu verleihen. Im Jahr 2002 produzierte das Unternehmen nur noch etwa 4000 Traktoren; dies bei einer Kapazität von 32 000 Traktoren im Jahr. 2004 stand das Unternehmen kurz vor dem Kauf durch die italienische Traktorenfabrik Argo (Landini, McCormick), doch kam es aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit den örtlichen Behörden und aufgrund der damaligen Wahlen nicht dazu. Im Februar 2007 wurde die Produktion eingestellt und das Werk in Brasov geschlossen.

«Long/Universal»-Traktoren Einige Modelle wurden fast vollständig in Rumänien gefertigt und von der «Long Manufacturing Company» in Tarboro, North Carolina, um einige Design-­ Elemente bereichert als «Long/Uni­ versal»-­ Traktoren mit Erfolg auf den nordamerikanischen Markt geworfen; zum Beispiel der «U550» mit UTB-Vierzylinder-Diesel mit 3,1 Litern war 46,7 oder 53,6 PS stark und hatte ein Achtgang-­ Getriebe. Den Dreizylinder «U530» und «U533» gab es ohne oder mit Turbo als «DT», den «U510» ohne Turbo und den «U610» als Vierzylinder.

Der «U650» Der robuste «U650» war ein Traktormodell ohne geschlossene Kabine; erst spätere Modelle hatten ein nach hinten offenes Wetterverdeck. Er hatte Hinterrad­ antrieb und einen direkteinspritzenden Dieselmotor. Der Traktor war in Halbrahmenbauweise gefertigt und hatte ein mechanisches Zweistufengetriebe mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang. Das Getriebe hatte so insgesamt zehn Vorwärtsgänge und zwei Rückwärtsgänge. Durch einen Drehmomentverstärker mit Kupplung und Frei-

Eine Zusammenarbeit von Fiat und UTB: der UTB-«V-445»/Fiat-«460»-Schmalspurtraktor.

Der «UTB 550» mit Vierzylinder-UTB-Dieselmotor und Achtganggetriebe.

lauf konnte auch unter Last geschaltet werden. Die Zapfwelle war am Heck des Fahrzeugs angebracht. Die Allrad-Variante dieses Traktormodells hiess «U651», bei welchem der Vorderradantrieb separat abgeschaltet werden konnte. Der Antrieb der Vorderräder wurde vom Schaltgetriebe über ein Reduziergetriebe mit

Lamellenkupplung und eine Gelenkwelle gewährleistet. Aufgrund der einfachen Technik war der «U651» sehr wartungsfreundlich. Der Traktor erreichte mit Hinterradantrieb oder Allradantrieb Geschwindigkeiten von 2,8 bis 28,7 km/h. Die Variante mit Kettenantrieb hiess «U651 S».

Rumäniens Traktoren von 1946 bis 2006 UTB war ein 1948 gegründeter rumänischer Traktorenhersteller mit Sitz in Brasov (Kronstadt) in Siebenbürgen. 1925 als Flugzeugfabrik (IAR Brasov) gegründet, wurde die Produktion nach dem Eintreffen der russischen Behörden 1946 auf die Herstellung von Traktoren ausgerichtet. Das erste rumänische Traktormodell hiess IAR «22» und kam am 26. Dezember 1946 auf den Markt. Es war mehr oder weniger eine Kopie des Hanomag «R 40». Das Gewicht der Maschine betrug 3,4 t und sie war mit einem 38 PS starken Dieselmotor ausgestattet. Von 1950 bis Ende 1960 hiessen die Traktorenwerke offiziell UTOS («Uzina Tractorul Orasul Stalin»), was der damaligen Umbenennung von Brasov in Orasul Stalin (Stalinstadt) folgte. Im Jahre 1960 setzte die Entwicklung des neuen Traktors «U650» (65 PS) ein, der ab 1963 in Serienfertigung ging.

Fiat-Lizenz Zwischen 1963 und 1968 wurden 45-PS-Motoren in Fiat-Lizenz produziert und der Raupentraktor «S 1300» wurde von 130 PS auf 150 PS hochgeschraubt. Ab 1960 kamen die ersten Modelle mit rein rumänischem Design auf den Markt, zusammen mit solchen mit dem Fiat-Motor. 1968 bis 1976 wurden die Modellfamilien «U445» nach Fiat-Design und «U650» mit eigenem Design weiterentwickelt. Im Jahr

1970 stellten die UTB-Werke bei einem 23 verschiedene Modelle umfassenden Programm 28 500 Traktoren her. Im darauf­ folgenden Jahr wurde die 30 000-Stück-­ Marke überschritten. Von 1977 bis 1990 ging die Entwicklung weiter vom 26-PSFiat-­M odell bis hin zu 70 PS, 80 PS und 100 PS starken Traktoren. Von 1990 bis zum Jahr 2000 erstreckte sich die Motoren-­ Produktion über Maschinen von 20 bis 100 PS mit 2, 3, 4 und 6 Zylindern.

Über 1,32 Millionen Traktoren Seit Gründung der Traktorenwerke bis etwa ins Jahr 2006 wurden über 1,32 Mil­ lionen Traktoren unter den beiden Markennamen UTB und Universal (bzw. kombiniert UTB/Universal) sowie in den 1950er-­ Jahren zwischenzeitlich mit abweichender Herstellerbezeichnung UTOS (Uzina Tractorul Orasul Stalin) produziert. In Rumänien nahm UTB als ehemaliges Staatsunternehmen noch Ende der 1990er-Jahre mit 95 Prozent Marktanteil eine dominierende Stellung ein. Traktoren für den Export wurden weltweit in 115 Länder exportiert. Bis ins Jahr 2006 wurden insgesamt rund 760 000 UTB-/Universal-Traktoren exportiert. Nach Kontinenten verteilte sich der Absatz wie folgt: Asien 320 000 Stück, Europa 245 000, Nordamerika 95 000, Afrika 72 000, Südamerika 22 000, Australien 6000. ds

02

2022 Schweizer Landtechnik

67


SVLT | Vorstand

nicht klar geregelt, ob der Lernende im Wald nun mitarbeiten darf oder nicht. Und falls doch, welche Arbeiten er ausführen darf, solange das Wahlmodul «Holzerei» nicht oder nicht vollständig abgeschlossen ist. Wurde in der seinerzeitigen parlamentarischen Beratung eine einfache und pragmatische Umsetzung der notwendigen Ausbildung versprochen, zeigt sich heute eher das Gegenteil. Auch bei den entsprechenden Kurskosten muss man leider feststellen, dass kaum Wort gehalten wurde. Kurse kosten heute, selbst nach Abzug von Bundes- und Kantonsbeiträgen, ein Mehrfaches als die in der damaligen Debatte erwähnten 200 Franken. Der SVLT mit seinem Präsidenten, Ständerat Werner Salzmann, wird diese Thematik bei nächster Gelegenheit beim Bundesrat anbringen und auf entsprechende Korrekturmassnahmen pochen.

Nur noch Profi-Pflanzenschützer?

Vieles scheint geregelt, ebenso viel bleibt aber unklar: Wer braucht für welche Wald- oder sonstige Holzereiarbeit nun welche Ausbildung? Bild: R. Engeler

Reguliert – trotzdem bleiben Fragen Der Vorstand des SVLT hat sich an seiner ersten Sitzung im neuen Jahr mit Vernehmlassungen befasst und den Themenkreis der «Holzerkurse» kritisch diskutiert.

Kritisch zu Tempo 30

Roman Engeler

Ende 2021 lief die fünfjährige Übergangsfrist in Sachen Ausbildungsnachweis im neuen Waldgesetz ab. Ab heuer müssen alle Personen, die im Auftragsverhältnis Waldarbeiten ausführen, eine mindestens zehntägige Ausbildung absolviert haben oder einen gleichwertigen Kompetenznachweis des Kantons vorweisen können. Wer über keine Ausbildung oder Anerkennung der Gleichwertigkeit verfügt, ist im Falle eines Unfalls nicht abgesichert. Die «Schweizer Landtechnik» berichtete bereits in der Ausgabe 12/2021 über diese Änderung. 68

Schweizer Landtechnik

Kritisch beurteilt der Verbandsvorstand auch die laufende Vernehmlassung zur «Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung». Mit einer Fachbewilligung für Pflanzenschutzmassnahmen möchte man auch hier die Aus- und Weiterbildung ausbauen. Dabei besteht die Gefahr, dass kleinere Betriebe mit Spezialkulturen unter die Räder geraten, weil sie ihre kleinen Parzellen nicht mehr behandeln können, weil ihnen der Ausbildungsnachweis fehlt und sie auch keine Alternativen (fehlende Verfügbarkeit Lohnspritzer) haben. Weiter ist zu befürchten, dass dereinst schon bald die ordentliche landwirtschaftliche Ausbildung nicht mehr genügt, um Pflanzenschutzmassnahmen durchführen zu können.

02

2022

Vieles bleibt unklar Nicht zuletzt aufgrund vieler Fragen aus der Praxis hat sich der Vorstand des SVLT an seiner letzten Sitzung mit diesem Thema befasst. So klar die Sache scheint und reguliert ist, so unklar bleiben Gesetzgebung und Verordnung in vielen Fällen. Insbesondere zeigt sich, dass die Umsetzung in vielen Kantonen unterschiedlich gehandhabt wird. Beispielsweise, nach welchen Kriterien für langjährige Forstarbeiter die Gleichwertigkeitsanerkennung vergeben wird. Für Landwirte mit eigenem Wald und angestellten Lehrlingen ist es ebenfalls

Kritisch steht SVLT-Vorstand auch der Vernehmlassung zur vereinfachten Einführung von Tempo-30-Zonen gegenüber. Es ist anzunehmen, dass solche Zonen gehäuft und auch dort eingeführt werden, wo nur Partikularinteressen vorhanden sind und weniger die Verkehrs­ sicherheit im Zentrum steht. Die Einführung von Tempo-30-Zonen geht meist mit baulichen Massnahmen (Fahrbahn­ verengungen) einher – problematisch für landwirtschaftliche Fahrzeuge mit tolerierten Überbreiten von bis zu 3,50 m. Erfolgt nun die Einführung von Tempo30-­Zonen ohne vorherige Prüfung durch Fachleute, dürfte sich dieses Problem noch verschärfen.


Kreuzworträtsel | Wettbewerb

Kreuzworträtsel Gewinnen Sie diesen Rucksack mit Inhalt im Wert von CHF 80.–

Begriffe Kreuzworträtsel Waagrecht 8 flach 1 Kfz. Spanien 9 engl. zehn 2 Brotkörper 10 Eingabetaste 6 Gartenabteile 12 Sinnesorgane 11 sichtbare Zeichen eines Feuers 14 Kfz. Schweiz 13 Abk. Sportclub 15 eher nicht 15 die Kuh gebärt ein Junges 19 künstl. Süssstoff 16 Stadt im Rheintal 21 alte Automarke Kurzform 17 Zupfinstrument 22 dicht. Adler 18 Abk. eines Bibelteils 28 Backzutaten 19 Abk. Interessengemeinschaft 29 koffeinh. Heissgetränk 20 Abk. für Elektronisches 30 Heilpflanze 21 gewölbte Seitenbretter des 31 eine Weltreligion verehrt ihn Fasses 33 Kfz. Österreich 23 Kfz. Schweden 34 engl. Geschenke 24 frz. Wasser 35 Zeichen für Kalium 25 Schornstein 36 Ozeane 26 frz. man 37 schweizerdeutsche Verneinung 27 Kfz. Norwegen 39 frz. Mond 28 Abk. europäisches 41 nordisches Wildtier Staatenbündnis 42 anderer Ausdruck für Vielfaches 29 orientalisches Fleischgericht 44 ital. drei 32 Gewürzmarke 48 eingeschaltet 35 zentralafrikanischer Staat 50 Kfz. Belgien 38 Nachname einer Boxerlegende 52 Kfz. Luxemburg 40 Gegner über Generationen 43 Pneus 45 Vorname Amins 1 2 3 4 46 Kurzform eines Sprengstoffes 47 Wärter im Nationalpark 11 12 49 Abk. Kochherd 50 Wischutensil B 16 51 länglicher Salzwasserfisch

Senden Sie ein SMS mit SVLT Lösungswort Name und Adresse an die Nummer 880 (CHF 1.–) und gewinnen Sie mit etwas Glück diesen Preis. Einsendeschluss: 28. Februar 2022 Das Lösungswort im Januar lautete: SCHNEEMANN Gewonnen hat: Evelyn Gnädinger, Wiesholzer­strasse 36, 8262 Ramsen

19

• Rucksack Motorex «Lifestyle Collection» • «Intact MX 50» (500 ml): Universell einsetzbarer Schmier- und Kor­rosionsschutzspray • «Protex» (500 ml): Textil- und Lederimprägnierungsspray

5

13

14

7

8

9

A 17

21

24

10

15

H

20

23

6

18

22

25

C 26

27

28

29

30

31

E

D

32

33

38

39

34

35

36

37

G 40

43

44

46

47

41

42

45

L

I

48

49

K

F

50

51

52

Rätsel von Hans Popp, 9323 Steinach

Senkrecht 1 eh. Sportreporter 2 Frauenname ital. Form 3 aufgepasst! 4 Kreuzesinschrift 5 Abk. eines Halbkantons 6 bekannte Puppe 7 afrik. Stosszähne

Zu gewinnen:

Traktorenmarke A

B

C

D

E

F

G

H

I

02

K

L

2022 Schweizer Landtechnik

69


SVLT | Sektionen

Generalversammlungen SO Die Generalversammlung findet am Dienstag, 7. Juni 2022, statt.

Sektionsmitteilungen AG G/M/F-Theorie-Vorbereitungskurse 2022 G/M/F-Theoriekurse Frühlingskurse 2022: Gränichen Liebegg: Do, 17./24. Februar 2022, jeweils 18.30 Uhr Frick FIBL: Do, 12./19. Mai 2022, jeweils 18.30 Uhr Die Anmeldung hat unter www.fahrkurse.ch zu erfolgen. Informationen sind bei Hansjörg Furter und Yvonne Vögeli, 062 893 20 41, oder per Mail über sektion.ag@agrartechnik.ch erhältlich. Gebläse- und Feldspritzentests: Gebläsespritzentests: 22. + 23. März 2022. Die gewohnten Teststandorte werden nach wie vor bedient. Im Jahr 2022 ist es Tegerfelden. Feldspritzentests: 4. April Liebegg; 5. April Villigen; 6. April Tegerfelden Neu-Anmeldungen bitte bis 25. Februar 2022 an die Geschäftsstelle. Th. Voegeli, Wildegg, Tel. 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch

BS

BL

Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2022 Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2022 14 Jahre alt (Jahrgang 2008) oder älter werden, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Vorkurs 2: Mi., 27. April, 13.30 Uhr; Prüfung: Sa., 7. Mai, 9.00 Uhr Vorkurs 3: Mi., 9. Nov., 13.30 Uhr; Prüfung: Sa., 19. Nov., 9.00 Uhr Der Vorkurs findet am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, im Kurslokal 3, statt, die Prüfung auf der Motorfahrzeugprüfstation (MFP) in Münchenstein. Die Kurskosten betragen für Mitglieder 40 Franken, plus Lern-CD 40 Franken, für Nichtmitglieder 80 Franken, plus Lern-CD 40 Franken. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch; bitte unbedingt Kurs- und Geburtsdatum angeben.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit­ glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 16. Februar 2022, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 16. März 2022, BBZN Hohenrain, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 11. Mai 2022, BBZN Sursee, 13.15–17.30 Uhr

70

Schweizer Landtechnik

02

2022

G40: Der Traktorfahrkurs G40 wird vom SVLT angeboten und an den Standorten bei Hohenrain, Willisau, Schüpfheim und Sursee durchgeführt. Anmeldung und Infos unter: www.agrartechnik.ch: G40-Kurse Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 29.– GK und VKU: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmitglieder CHF 480.–. Kurs 611 für Roller/Motorrad (3-teilig): Teil 1: Samstag, 26. März 2022, 12.30–16.30 Uhr; Teil 2: Freitag, 1. April 2022, 12.30–16.30 Uhr (kein Aprilscherz!); Teil 3: Samstag, 2. April 2022, 12.30–16.30 Uhr. Verkehrskundeunterricht in Sursee, Schüpfheim und Hochdorf. Für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Neue Termine voraussichtlich Anfang Mai 2022, Daten sind in Planung, sie werden auf www.lvlt.ch publiziert. Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Sollte das BAG neue Corona-Weisungen erlassen, müssten die Kurse evtl. kurzfristig wieder abgesagt bzw. verschoben werden. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch

Gebläse- und Feldspritzentests 2022 Gebläsespritzentest: Mo. bis Mi., 14. bis 16 März, BBZN, Hohenrain. Feldspritzentest: Do/Fr, 17./18. März, BBZN, Hohenrain Mo, 21. März, Pius Buchmann AG, Ruswil Di, 22. März, Chappuis AG, Landmaschinen, Willisau Mi, 23. März, GS Landtechnik, Uffikon Do, 24. März, Albisser & Bucher GmbH, Triengen Alle Spritzenbesitzer, welche keine Einladung erhalten haben bzw. die neu ihre Spritze prüfen möchten, bitten wir, uns zu kontaktieren (Mail: info@lvlt.ch oder Tel. 041 910 04 62). Sollte das BAG entsprechende Corona-Weisungen erlassen, müsste die Durchführung evtl. abgesagt bzw. verschoben werden.

ZG Feldtag «Mechanische Unkrautregulierung» LBBZ Schluechthof Cham, Standort Chamau Hünenberg Montag, 7. März 2022 Am Montag, 7. März 2022, von 9.30 bis 15.45 Uhr, findet am LBBZ Schluechthof (Standort Chamau, Hünenberg) ein Feldtag zum Thema «Mechanische Unkrautregulierung» statt. Demonstriert werden verschiedene Maschinentypen wie Hackstriegel, Rollhackstriegel und Hackgeräte. Den Besuchern werden die Hintergründe der mechanischen Unkrautregulierung mit Fokus auf Getreide und Mais nähergebracht. Auch gibt es Aktualitäten zum chemischen Pflanzenschutz. Zudem kommen erfahrene Striegel-Anwender zu Wort. Wenn das Wetter ein Befahren der Getreidebestände nicht erlaubt, wird der Anlass auf den Montag, 21. März 2022, verschoben. Angemeldete Personen werden in diesem Fall per E-Mail benachrichtigt. Weitere Details zum Anlass sowie die Anmeldungsmöglichkeit bis 28. Februar 2022 sind unter folgendem Link zu finden: www.feldtagung.schluechthof.ch Auf das Erscheinen freuen sich das Team Pflanzenbau und Agrartechnik LBBZ sowie der Verband für Landtechnik Zug. Weitere Auskünfte: Raphael Vogel, 041 227 75 65, raphael.vogel@zg.ch

Feld- und Obstgebläsespritzentest

Obstgebläsespritzentest: Prüfdaten 28. und 29. März 2022 am LBBZ Schluechthof in Cham


Die KWS geht neue Wege! INITIO BirdProtect

Die neue Generation Saatgutbeizung

Anwenderschutz Verzicht auf Korit sorgt für mehr Sicherheit

95 %

96 %

Vogelschutz

30 %

Geschützt dank Bitterkeit ehem. Vogelrepellent (nicht mehr zugelassen)

Jugendentwicklung Power zum Start

Die passende Beizung als Grundstein für Ihren Erfolg. www.kws-swiss.ch/initio Mehr Power für Ihr Saatgut!

INITIO BirdProtect

ohne Behandlung


SVLT | Sektionen

Feldspritzentest: Prüfdaten 4. und 5. April 2022 am LBBZ Schluechthof in Cham Auskunft und Anmeldung bei Beat Betschart, beatbet@bluewin.ch oder 079 771 65 90

ZH

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 23. Apr 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 18. Mai 22

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 07. Mai 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 01. Jun 22 Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 11. Mai 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 15. Jun 22

Elektroinstallations-Kontrolle – günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohnhäusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

Vorbereitungskurs Traktorenprüfung Die SVLT-Sektion Zürich bietet einen Kurs zur Vorbereitung auf die Theorieprüfung der Kat. G (Traktoren bis 30 km/h) an. Die Kursdaten sind: 26. Februar, 4. Juni, 10. September und 19. November, jeweils von 8 bis 14 Uhr. Teilnehmen kann man bis 6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Nothelfer- und Verkehrskundeausweis in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrieben). Der Kursbeitrag beträgt 110 Franken, für Mitglieder des SVLT Zürich 80 Franken; inbegriffen Lernprogramm und Mittags­ verpflegung. Kursort ist der Strickhof. Onlineanmeldung unter: SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, 058 105 99 52.

Wangs, Parkhotel Sa, 14. Mai 22 Wangs, Parkhotel/StVA Mels Mi, 08. Jun 22

Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 21. Mai 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 22. Jun 22 Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 18. Jun 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 13. Jul 22

Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h. Siehe auch www.fahrkurse.ch AG Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich) BL, BS Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR

SG

AR

AI

GL

Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2022

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch NE

Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen.

Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch

Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH

Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag

SO Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch SZ, UR Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen

VD Mi, 02. Mär 22 Trogen Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, Trogen/Trogen StVA Trogen Mi, 23. Mär 22 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Widnau, Rest. Rosengarten Sa, 26. Mär 22 Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 13. Apr 22

Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 06. Apr 22 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 04. Mai 22

72

Schweizer Landtechnik

02

2022

ZH Kursort: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch


Sektionen | SVLT

TG

Für Bäuerin und Bauer ackern wir tagtäglich.

Und SVLT-Mitgliedern machen wir monatlich ein Angebot.

Pflanzenschutzgeräteprüfung Obst-/Weinbau 2022 Testort Sulgen vom 21. März bis 1. April Die Sprühgeräte müssen technisch in einwandfreiem Zustand zur Kontrolle erscheinen. Der Prüfintervall ändert von 4 auf 3 Jahre. Der Testort 2022 ist Sulgen, 2023 Lanzenneunforn/Lommis, 2024 Roggwil/Altnau und 2025 wieder Sulgen. Bitte zum Pflanzenschutzgerät Gerätetyp mit Fassvolumen und Alter sowie gezogen oder gesattelt (inkl. Reihen­ abstand) angeben. Anmeldungen bis 1. März an: VTL Landtechnik, Geschäfts­stelle, info@tvlt.ch, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münch­wilen.

Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 2022

AKTION LED Überbreitenmarkierung 12 V mit Blinkerkontrolle

Der VTL\Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch: Ort Berg

Adresse Michael und Thomas Oertig, Birwinkerstr. 16 Herdern Landwirtschaft Schloss Herdern, Biogasanlage Affeltrangen Michael Mathys, Grossenegg 1 Diessenhofen Urban Dörig, St. Katharinental Frauenfeld Beat Meier, Ifang Helsighausen Willi Wittwer, Lindenstr. 7 Engishofen Oliver Engeli, Lerchenhof Bonau Hansjörg Uhlmann, Neugrüt

Datum Di, 5. April Do, 7. April Mi, 20. April Fr, 22. April Di, 7. Juni Fr, 10. Juni Di, 14. Juni Mi, 17. August

Theoriekurse Kat. M/G im Jahre 2022 Gesuchsformulare für die Theorieprüfung Kat. M (frühestens 1 Monat vor dem 14. Geburtstag) und G (frühestens 1 Jahr vor dem 14. Geburtstag) können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil bezogen werden. Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Um unsere Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Wir führen die Kurse am Samstagvormittag durch. In den Kurskosten ist eine Lern-CD mit Original Prüfungsfragen der asa enthalten. Die Kurskosten betragen inkl. Lern-CD 70 Franken für Mitglieder von VTL\Landtechnik, die Aufwendungen des Strassenverkehrsamtes werden separat in Rechnung gestellt. Anmeldung bei: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen. Homepage: www.tvlt.ch. E-Mail: info@tvlt.ch

Nr.

Kursort

Kurs M/G 8.30 –11.30 Uhr

CHF 220.00 statt CHF 279.00 (Preis inkl. 7.7 % MWST) Angebot gültig bis Ende März 2022

Artikelnummer 02.0223 Grösse: 400 mm × 165 mm Markierfläche: 400 mm × 165 mm Kabellänge: 6 m | Beleuchtungsbreite: variabel Lochabstand: Ø 8 mm × 245 mm Einfache Montage

JETZT PROFITIEREN UND BESTELLEN: per Telefon, E-Mail oder im Online-Shop auf unserer Website! Bitte geben Sie Ihre SVLT-Mitgliedernummer an. Direkt zum Angebot:

Kurs M/G 8.30 –11.30 Uhr

1

Alterswilen

Samstag, 12.2.22

Samstag, 26.2.22

2

Münchwilen

Samstag, 5.3.22

Samstag, 19.3.22

3

Bürglen

Samstag, 7.5.22

Samstag, 21.5.22

4

Müllheim

Samstag, 11.6.22

Samstag, 18.6.22

5

Bürglen 2

Samstag, 20.8.22

Samstag, 3.9.22

6

Amriswil

Samstag, 29.10.22

Samstag, 12.11.22

7

Friltschen

Samstag, 19.11.22

Samstag, 3.12.22

Wir sind das Kompetenzzentrum für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Landwirtschaft und verwandten Gebieten. Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) Picardiestrasse 3 | 5040 Schöftland +41 62 739 50 40 | bul@bul.ch | www.bul.ch


SVLT | Porträt

«Oh! Uh! Ah!» «… so begeistert klingt es, wenn man meinen Rivaner oder Pinot trinkt», meint Christian Steimer aus Wettingen AG scherzhaft. Der Jungwinzer mit Jahrgang 1988 hat zwei seiner Weine so benannt. Weitere 18 verschiedene Weine aus zehn verschiedenen Rebsorten bietet er an. Die Arbeit in seinen fünf Hektaren Rebland am sonnigen Südhang der Lägern, einem markanten Ausläufer des Faltenjuras, trägt reichlich Früchte. Seine «Lägere-­ Perle», ein Riesling-Sylvaner, wurde 2019 zum Aargauer Staatswein gekürt. Besonders stolz ist Steimer auf seinen Erfolg an der AWC Vienna 2021, der grössten offiziell anerkannten Weinbewertung der Welt. Für seine neun eingereichten Weine zeichnete ihn die Fachjury zweimal mit Gold, fünfmal mit Silber und zweimal mit Bronze aus. Um das Mass voll zu machen: Der Gault Millau Weinguide ernannte ihn zu seiner grossen Überraschung zum «Rookie 2022», zu einem der insgesamt vier ausgezeichneten Nachwuchswinzerinnen und -winzer der Schweiz. «Ich lernte zuerst Landmaschinenmechaniker. Jedoch war immer klar, dass ich Winzer werden würde», sagt Christian Steimer, der die Zweitausbildung auf dem Betrieb von Hanspeter Lampert in Maienfeld GR absolvierte und sich die Kenntnisse von der Pflanzung der Rebstöcke bis zum Verkauf der Weine aneignete. Seine Leidenschaft für den Weinbau mündete 2016 in den Sieg an den AgriSkills 2016, der ihm den Titel des Winzer Schweizermeisters einbrachte. Im Jahre 2018 übernahm er den elterlichen Weinbau­ betrieb am Lindenplatz 10 im Dorfkern in dritter Generation, zu dem weitere rund fünf Hektaren Ackerland gehören. Für die Steillagenbearbeitung und den Pflanzenschutz dient ein Raupenfahrzeug Geier «60 T», für die restlichen Arbeiten ein Knicklenker-Traktor Ferrari «Cobram 50», ein Unterstockmulcher, Schlegelmulcher, Laubschneider, Laubsauger und anderen Geräte. Für die Arbeiten darf er auf die ständige Mithilfe der Eltern und eines Mitarbeiters sowie seiner Freundin zählen; für die Ernteeinsätze springen bis 15 Helferinnen und Helfer aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis ein. Die Arbeit im Rebberg ist hart. Es hat viele Steillagen, Querterrassierungen, oft auch Mauern oben und unten. Im Sommer 2021 machte ihm der Mehltau einen gewaltigen Strich durch die Rechnung; der Ernteausfall betrug rund 80 Prozent. Am meisten erfüllt ihn die Arbeit im Keller der Roten Trotte. Diese stammt übrigens aus dem Jahre 1428. In Wettingen gab es früher acht Trotten und eine Reben­ fläche von 85 Hektaren. «Es ist spannend, zu erleben, was sich aus dem Produkt Rebensaft entwickeln lässt. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Prozesse der Wein­ gewinnung und damit Geschmack und Qualität zu beeinflussen», sagt Steimer, der zur Zeit grosse Pläne schmiedet. Seit 2015 plant er die Aussiedlung des Kelterei­ betriebs, muss aber leider noch auf die Baubewilligung warten. Aufgezeichnet von Dominik Senn

74

Schweizer Landtechnik

02

2022


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Neu: Drohnenkurse

«G40»-Fahrkurse Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

CZV-Weiterbildungskurse Kursort: Riniken AG

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse Kursort: Riniken AG Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch.

«agriLIFT»-Staplerkurse In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegen­ gewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch Impressum 84. Jahrgang

www.agrartechnik.ch

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2022. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.) ISSN 0377-5070

Nächste Ausgabe Mit Schwerpunkt «Berglandtechnik» Vielfältigkeit und extreme Hangtauglichkeit der Maschinen sind in den Berggebieten gefragt. An oberster Stelle steht aber die Sicherheit. Nr. 3/2022 erscheint am 10.3.2022 Redaktionsschluss: 21.2.2022 Anzeigenschluss: 25.2.2022

02

2022 Schweizer Landtechnik

75


BRING BACK THE WOW TO YOUR FARM. Effektivität und Wirtschaftlichkeit, Sauberkeit und Hygiene, Funktionalität und Qualität. So vielfältig die Anforderungen an landwirtschaftliche Tätigkeiten auch sind – mit innovativen Kärcher Geräten erfüllen Sie sie alle und sorgen nebenbei für Werterhalt. kaercher.ch

76

Schweizer Landtechnik

02

2022


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Kurse und Impressum

1min
pages 75-76

Aus dem Vorstand

2min
page 68

Im Porträt: Christian Steimer aus Wettingen AG

2min
page 74

UTB-Traktoren waren trotz Mängeln ein Exportschlager

4min
pages 66-67

Werkstatt-Tipp Pflege und Wartung von Kalotten

3min
pages 62-63

Die Gewinner der DLG «Systems & Components Trophy»

2min
pages 64-65

GPS-Diebstähle in der Westschweiz

1min
page 61

Wie fahren auf Kernfahrbahnen?

2min
page 60

Alles sauber mit dem Hochdruckreiniger

7min
pages 50-53

John Deere «6R 150» im Fahrbericht

5min
pages 54-57

Vor dem Staub schützen

4min
pages 58-59

Dem Schmutz auf der Spur

3min
pages 48-49

Reinigen von Photovoltaikanlagen

5min
pages 46-47

Industriesauger fürs Feine

4min
pages 44-45

Sechs Kehrmaschinen im Vergleichstest

19min
pages 36-43

Sauberkeit ist eine Visitenkarte

5min
pages 26-29

Trends in der Landtechnik

14min
pages 18-25

Lieferengpässe beim AdBlue

3min
pages 16-17

Motion: Moderne, umweltschonende Landtechnik soll gefördert werden

3min
pages 8-9

Vergleichstest mit vier Einstreuschaufeln

14min
pages 30-35

FPT hat Energiewende im Visier

7min
pages 10-13

2287 Traktoren neu zugelassen

4min
pages 14-15

Kurzmeldungen

9min
pages 4-7
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.