Schweizer Landtechnik 08/2022

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August 2022

SPEZIALKULTUREN Kleine Kraftpakete Zeichen stehen auf Digitalisierung Teilflächenspezifisch düngen Druckentlaster für Hydraulikanschluss


N-SERIE • 4-Zylinder • Hinterachslast: 9 t • Gesamtgewicht: 13.5 t • bis zu 201 PS

100 % FINNISCHE POWER FÜR DICH GEMACHT

G-SERIE • Hinterachslast: 7.2 t • Gesamtgewicht: 9 t • bis zu 145 PS

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August 2022 | Editorial • Inhalt

Aktuelles 4

Editorial

Kurzmeldungen Focus

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Am 25. September an die Urnen

Roman Engeler

Markt 10 12 14 16 18 20 22

Grimme stellt «Prios 440» vor Serie «Q» von Valtra Neuheiten von Kverneland Pöttinger zeigt neue Erntetechnik John Deere «AutoTrac» mit TIM-Aktivierung Tama: Garne aus rezyklierten Materialien Nachrüstlösung schützt vor Gasen

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Schwerpunkt: Spezialkulturen 24 28 30 32 36 42 44 47 50 53

Vom Apfel bis zur Zwiebel Mechanisierung im Gemüsebau Fendt «GT»: Aus alt mach neu Die kleinen Kraftpakete Unkräuter herbizidfrei kontrollieren Schmalspur-Streuer für Plantagen Obst-Sortiermaschine bei Moret Fruits Die Zeichen stehen auf Digitalisierung Eigenbau-Selbstfahrspritze für den Rebberg Mit «Herbocost» Kosten berechnen

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Impression 56 58 60

«Honey Bee» − Mähen mit laufendem Band Mit Rumex «RXF 600» gegen Blacken Neue Ära mit «Aura»

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Management 62 64

Druckentlaster für Hydraulikanschlüsse Werkstatt-Tipp: Piton-Fix und Zugpendel Plattform

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Solar-Jätmobil am Bio-Ackerbautag Alternativen in der Unkrautbekämpfung Mähdrescher − Auf dem Weg zum Alleskönner «TerraZo» − Einstieg in Applikationskarten Kreuzworträtsel Passion

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Youngtimer Landini «Vision 105» SVLT

80 82 83

Sektionen Im Porträt: Urban Ledergerber, Arnegg SG Kurse und Impressum

Titelbild: Für diesen AS «940 Sherpa» wurde ein mit zwei Akkus und Parallelogramm-Führung betriebenes Satelliten-Mähwerk konstruiert.

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Die Welt, so scheint es, befindet sich seit mehr als zweieinhalb Jahren im Krisenmodus. Die Covid-Pandemie, sie markierte quasi den Anfang, darauf basierend folgte die Einschränkung oder Verlangsamung des globalen Handels. Und nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges müssen wir uns zumindest in Europa auf eine Energieknappheit im kommenden Winter vorbereiten. Weiten Teilen der übrigen Welt droht gar eine Hungersnot, weil auch das Getreide plötzlich nicht mehr wie sonst üblich verfügbar ist. In solchen Krisenzeiten besinnt man sich gerne auf das wirklich Wichtige und Notwendige. Neben der Luft zum Atmen steht diesbezüglich die Ernährung an oberster Stelle. Und die Lebensmittelproduzenten sind bekanntlich die Bäuerinnen und Landwirte – schliesslich die wichtigste Berufsgattung der Welt, oder wie man heute sagt, die systemrelevanteste Branche. Es liegt dieser Branche aber fern, sich als «Krisengewinner» zu fühlen, zumal man das ja gar nicht ist, da man selbst auch mit den negativen Auswirkungen der aktuellen Situation konfrontiert ist. Aber man freut sich, wenn die bäuerliche Leistung – auch was das nachhaltige Wirtschaften betrifft – wieder etwas mehr Wertschätzung erfährt. Obwohl der Wind vielleicht etwas gedreht hat, noch ist diese Wertschätzung nicht dort, wo sie eigentlich sein sollte. Gewisse Äusserungen zur Massentierhaltungsinitia­ tive zeigen dies einmal mehr. Diese Abstim­mung erfordert erneut unser volles Engagement. Denn es geht bei diesem Volksbegehren nur vordergründig um die Tierhaltung, letztlich steht die ganze Landwirtschaft wieder einmal mehr auf dem Prüfstand. Ausgabe Nr. 9 erscheint am 15.09.2022

Bild: Weilenmann Maschinen AG

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Aktuelles

In Kürze

Wenig Energie, hohe Leistung

Energie 360° und Schweizer Zucker haben in Frauenfeld gemeinsam ein Holzheizkraftwerk realisiert, das Strom für rund 8000 Haushalte sowie Wärme für die Zuckerfabrik und den Wärme­ verbund «Thurplus» liefert. Motorenbauer FPT hat in seinem argenti­ nischen Werk Cordoba diesen Sommer den 150 000. Motor produziert.

Kolbenpumpen sind gemäss Hans Meier AG die effizientesten, nachhaltigsten Gülle- und Wasserpumpen für alle Land­ wirtschaftsbetriebe. Gleichmässige ho­ he Förderleistung, hoher Betriebsdruck, unerreichte tiefe Energiebilanz, niedrige Betriebskosten, trockenlaufsicher, vibra­ tionsfreier Lauf und geringe Wartung

zeichnen diese Art von Pumpen aus. Die Kolbenpumpen der Baureihen «H-11», «H-30», «H-60»und «H-90» können ei­ nen grossen Beitrag zu den aktuellen Energie-/Klimafragen und CO2 -Redukti­ onszielen leisten. Die neue Kolbenpum­ pe «H-90-0SG2» (Bild) benötigt maxi­ mal 37,5 kW, für 1400 l/min bei 16 bar.

Mitte Juni verliess mit einem «MF 8S305» der 1 000 000. Traktor das Werk von Massey Ferguson im französischen Beauvais, wo seit 1960 Traktoren gebaut werden. Wacker Neuson und John Deere schliessen eine weitere strategische Kooperation, und zwar im Segment der Mini- und Kompaktbagger für den nordamerikanischen Markt. Amazone stärkt die Kooperation mit dem niederländischen Start-up-Unter­ nehmen AgXeed, das autonome Fahr­zeuge entwickelt, über eine finanzielle Beteiligung an dem Unternehmen. Manitou gewinnt mit dem «ULM» den Preis «Produkt des Jahres» bei der Verleihung der «European Rental Awards 2022». Faresin konnte 2021 den Umsatz auf 57,9 Mio. Euro steigern, 18 % mehr als noch 2020. Apollo Tyres hat die Traktorreifen-Serie Vredestein «Traxion 70» komplett über­arbeitet und führt diese in 15 Grössen von 16 bis 42 Zoll in den Markt ein. Lindner konnte den Umsatz im Geschäfts­ jahr 2021/2022 auf 99 Mio. Euro stei­ gern (+11 %). Ein britisches Gericht hat entschieden, dass Manitou ein Patent von JCB verletzt hat, wies aber drei weitere Anschuldigen von JCB ab. Stihl nimmt mit «MotoMix eco» einen neuen Sonderkraftstoff für 2-Takt-Motoren mit 10 %-Anteil aus erneuerbaren Quellen in den Verkauf auf. Anhänger-Hersteller Krampe braucht mehr Platz, um die steigende Nachfrage beantworten zu können und baut auf dem bestehenden Firmengelände zwei weitere Gebäude. AM Suisse hat für die Ausbildung der Landmaschinenmechaniker mit dem «Profi 4125 CVT» von Steyr einen neuen Traktor angeschafft.

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Updates bei MF Massey Ferguson offeriert den Rundbal­ lenpressen der Serie «RB» neue Funkti­ onen und Optionspakte. So wird un­ ter anderem die «TIM»-Spezifikation (Tractor Implement Management) ein­ geführt, was beim Pressen einen hohen Automatisierungsgrad ermöglicht. Wei­ tere neue Funktionen sind die automa­ tische Zentralschmierung und ein neues Touchscreen-Bedienterminal als Teil der Grundausstattung. Dann wird bei den Mähdreschern der Baureihe «Ideal» die Joystick-Lenkung (Bild) anstelle eines Steuerrads als Option verfügbar. Durch den Wegfall des Lenkrads soll die Übersicht auf das Schneidwerk besser und die Ernte somit effizienter werden. Die Mähdrescher Baureihe «Activa» wurde überarbei­ tet und bekommt ein neu­ es 260-PS-Modell. Generell ver­fügen die neuen Modelle über mehr Leistung sowie zusätzliche Funktionen und können optional mit dem leistungssteigernden «Multi Crop»-Separator ausgestat­ tet werden.

Weiter wird das Futtererntemaschinen­ Programm mit einer Auswahl an Auf­ bereitern für die Schmetterlingsmäh­ werke sowie mit weiteren Funktionen zur Steigerung der Produktivität seines breitesten Vierkreiselschwaders erwei­ tert. Massey Ferguson pflegt weiterhin das Segment der Hochdruckpressen mit dem bewährten Querschnitt von 36 × 46 cm und führt das Modell «1842S» mit deutlich gesteigerter Ka­ pazität ein. Und letztlich wurden auch die Gross­ ballenpressen der Baureihe «2200» ei­ nem Facelifting unterzogen und mit neuen Features versehen.


Aktuelles

FAE mit neuem Raupenfahrzeug

Das neue Raupenfahrzeug «RCU-75» von FAE ist für Arbeiten in schwer zugänglichem Gelände oder an steilen Hängen konzipiert. Dort sind Fahrzeuge erforderlich, die sowohl die Sicherheit des Fahrers als auch einen effizienten Betrieb gewährleisten. Das neue Modell wird von einem 74-PS-Motor von Kohler mit Turbolader und elektronischer Einspritzung angetrieben. Das Heavy Duty Fahrwerk verfügt über eine hydrau­lisch verstellbare Spurweite mit beidseitig unabhängig voneinander einstellbaren Laufwerken und über ein automatisches Ketten-Spannsystem. Dank des Aufbaus der Gummiketten mit hohem Profil, 86 mm Teilung und 320 mm Breite des Systems mit Dreifachflansch-Pendelwalzen und der Dreifachflansch-Leitrollen kann «RCU-75» unter schwierigsten Bedingungen arbeiten. Mit dem doppelten hydrostatischen Antrieb lassen sich sowohl die Traktion als auch Anbaugeräte optimal steuern. Das Fahrzeug wird über eine Fernsteuerung mit 3,5-Zoll-Display gesteuert.

«Rotarystar» mit 9 und 12 m Eine erfolgreiche Unkrautregulierung hängt von den Wetter- und Bodenbedingungen ab. Um die immer kürzer werdenden Zeitfenster optimal zu nutzen, braucht es effiziente, einsatzsichere und schlagkräftige Technik. Einböck hat deswegen die Baureihe «Rotarystar» der Rotorhacken um zwei Modelle mit Arbeitsbreiten von 9 und 12 m nach oben erweitert. Für den Strassentransport sind die beiden neuen Versionen auf 3 m Transportbreite klappbar. Auch diese Modelle weisen die typischen Einböck-Merkmale auf: Speziell geformte Rotorsterne, hydraulischer Druck- und Niveauausgleich, gleiche Arbeitstiefe beider Rotorreihen durch Parallelo­ grammführung, identischer Auflagedruck der Rotorstern­räder durch gleichlange Rotorsternarme in der ersten und zweiten Reihe, Spezial-Löffelform der einzeln angeschraubten «Finger» sowie langlebige und spurtreue Lager der Rotorsterne.

Pflüger nehmen wieder Fahrt auf Die Corona-Pandemie hinterliess auch im Veranstaltungsprogramm der Schweizerischen Pflügervereinigung (SPV) ihre Spuren, und zwar in Form eines ausgedünnten Veranstaltungskalenders. Das wird sich nun wieder ändern, wie an der Generalversammlung von Mitte Juni zu vernehmen war. So steht am 20. August das Zürcher Kantonale und tags darauf die Schweizermeisterschaft in Otelfingen auf dem Programm. Anfang September werden Walter Angst und Christian Rubin die Schweiz an den Europameisterschaften in Nordirland und Mitte September Marco Angst und Ueli Hagen die helvetischen Farben an den Weltmeisterschaften in Irland vertreten. Diese Weltmeisterschaft wurde Russland konfliktbedingt entzogen – zudem wurde der russische Verband aus dem Weltverband ausgeschlossen.

Die statutarischen Geschäfte gaben kaum zu Diskussionen Anlass. Obwohl man auf den Einzug von Sponsorengeldern verzichtete – die Vereinigung war der Ansicht, man könne aufgrund ausbleibender Aktivitäten keinen entsprechenden Gegenwert liefern –, schloss die von Peter Ulrich präsentierte Jahresrechnung mit einem Plus ab. Das Budget für das laufende Jahr rechnet hingegen mit einem Minus, das aber angesichts des Vermögens verkraftet werden sollte, so dass man den Jahresbeitrag auf CHF 50.– beliess. Spontanes Lob aus der Versammlung gab es für Käthy Angst. Sie verantwor­ tet die Herausgabe der «Pflügernachrichten». Der Vorstand mit Präsident Stefan

Spring (Bild) an der Spitze wurde in globo für eine weitere Amtsperiode gewählt. Vermehrtes Augenmerk will dieser dem Nachwuchs widmen, so dass auch in Zukunft junge, motivierte Pflüger diese Leidenschaft pflegen.

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Aktuelles

BKT lanciert den «FL 695» BKT hat für Anhänger in den härtesten Transportanwendungen ein neues Pro­ dukt im Angebot. Es handelt sich um den «FL 695», ein Reifen, der speziell für Anhänger im Bauwesen und für land­ wirtschaftliche Transport-Anwendungen entwickelt wurde. Dieser Radialreifen ist dank seiner robusten Karkasse mit mehrfachen Stahlcordlagen zum Schutz vor Durchschlägen ausserordentlich wi­ derstandsfähig und beständig. Darüber hinaus ist der Reifen aus einer speziellen Gummimischung hergestellt, die zu er­ höhter Schnittfestigkeit beiträgt.

Wachablösung bei Agromont Agromont AG, die Schweizer Ver­ triebsorganisation der Reform Werke Wels (A), bekommt eine neue Ge­ schäftsführung. Nach 44 Jahren Tä­ tigkeit bei Agromont, wovon 16 Jahre als Geschäftsführer, wird Pius Kauf­ mann (Bild rechts) per Ende Juli 2022 in den Ruhestand treten. Sein Nach­ folger heisst Andreas Enzler. Er ist be­ reits anfangs Mai in das Unterneh­ men eingetreten. Enzler war zuletzt bei der Firma Rittmeyer in Baar tätig, wo er als Mitglied der Geschäftslei­ tung die Messtechnik leitete. Enzler hat an der Universität St. Gallen Be­ triebswirtschaft (lic. oec. HSG) stu­ diert und anschliessend diverse Wei­ terbildungen im Bereich des Manage­ ments absolviert.

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Trimble startet «Virtual Farm» Trimble gibt den Start seiner «Virtual Farm» für den deutschsprachigen Raum bekannt – eine interaktive Online-Platt­ form für Landwirte auf der ganzen Welt. Sie ermöglicht ihnen das Kennenlernen der Möglichkeiten der Präzisionslandwirt­ schaft. In diesem neuen Online-Tool wer­ den die Nutzer durch einen digitalen land­ wirtschaftlichen Betrieb geführt und iden­ tifizieren dabei Herausforderungen, denen sie auch in ihrem eigenen Betrieb tagtäg­ lich begegnen. Aus den für sie relevanten

Herausforderungen heraus werden die Landwirte zu den jeweils dafür passenden Lösungen von Trimble geleitet.

Kuhn mit Updates bei Kreiselheuern Kuhn ergänzt die Baureihe der ge­ zogenen Giroheuer mit dem Modell «GF 13 003 T», das den Platz des Modells «GF 13 012» einnimmt. Die Maschine ist mit 12 «Optitedd»-Kreiseln ausgestattet. Bei der Entwicklung der Maschine mit Arbeitsbreite von 13,4 m ist die einfache Bedienbarkeit im Vordergrund gestan­ den. Es ist kein elektrisches Bedientermi­ nal erforderlich und für die Betätigung der verschiedenen Funktionen wird am

Traktor nur ein Hydrauliksteuergerät benö­ tigt. Am Vorgewende bietet die «HLC»-Funktion (Headland Lift Control) dem Fahrer die Möglichkeit, alle Kreisel mit nur einer Betätigung des Traktor­ steuergeräts auszuheben. Weiter werden die Giroheuer der Serie «1012» und «1012 T» neu zur Serie «1003» und «1003 T», wobei insbeson­ dere der neue Kreisel «Optitedd» für die­ se Modellreihe eingeführt wird.


Aktuelles

Erste Biogas-Tankstelle Das Leuchtturmprojekt der Familie Müller in Thayngen (SH) macht es möglich: Dank Biogas, das aus Gülle, Mist und orga­ nischen Reststoffen gewonnen wird, gibt es nun schweizweit erstmals Treibstoff direkt ab Hof. «Mit unserer Biogasanlage können wir die Gülle und den Mist, die auf unserem Betrieb anfallen, und organische Reststoffe aus der Region sinnvoll nutzen. Wir gewinnen daraus Biogas – eine erneuerbare Energie», erläutert Andrea Müller. Der Familien­betrieb kann nun mit erneuerbarem Treibstoff und dem New Holland «T6.180 Methane Power» die Felder klimaneutral bestellen. Damit ist sämtlicher Verbrauchsenergiebedarf des Bauernhofs (Strom, Wärme, Treibstoff) über eigene, erneuerbare Quellen gedeckt.

Mehr Grips für «Xaver» Apex.AI, ein Unternehmen für sicherheitszertifizierte Software für Mobi­ lität und autonome Anwendungen, vertieft die 2021 gestartete technische Zusammenarbeit mit Agco. Ein neues, gemeinsames Projekt betrifft das Konzeptfahrzeug «Xaver» von Fendt. «Xaver» ist ein autonomer Landwirtschaftsroboter, dessen Funktionen durch die Integration von Apex.OS um neue Funktionen erweitert wurde. Apex.AI hat es dem Entwicklungsteam von Agco ermöglicht, mehrere Komponenten des autonomen Fahrens innerhalb eines engen Zeitrahmens im «Xaver» zu integrieren, einschliesslich Lidar-Objekterkennung, Kollisionsprüfung und Routenplanung.

Neue Landini-Serie Landini hat mit der Serie «6H T-Tronic» zwei neue Traktoren in der 120 PS-Klasse im Programm. Eine der wichtigsten Neuerungen ist neben dem Stufe-5-Motor die Hydraulikanlage mit geschlossenem Kreislauf sowie die Federung der Kabine und der Achse. Beide Modelle haben einen «F36»-Motor mit 3,6 l Hub­ raum. Der «6125H» leistet bis zu 119 PS, der «6-135H» bis zu 127 PS. Erhöht hat Landini das maxi-

male Dreh­ moment, das bei beiden Model­ len 518 Nm bei 1300 U/min erreicht. Zudem wurde die Hydraulikanlage erneuert und mit einem geschlossenen Kreislauf (CCLS) mit 110 l/min ausge­ stattet, davon 38,5 l/min für die Lenkung. Das «T-Tronic»-Getriebe hat das Schema 36 × 12 mit 3 Lastschaltstufen und «Reverse Powershuttle». Mit Kriechgang sind es 48 Vor- und 16 Rückwärtsgänge. Der elektronisch gesteuerte Heckkraftheber verfügt über eine Hubkraft von 6 t.

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Focus

Die Schweizer Nutztierhaltung ist im internationalen Vergleich mehr als vorbildlich. Bild: R. Engeler

An die Urnen! Am 25. September stimmt das Schweizer Volk über die Massentierhaltungsinitiative ab. Eine für die Schweizer Landwirtschaft wichtige Vorlage, die bei einer Annahme weitreichende negative Folgen hätte. Roman Engeler

Einmal mehr darf das Schweizer Volk zu einem landwirtschaftlichen Thema an der Urne Stellung nehmen. Nach den beiden Agrarinitiativen in 2021, bei denen es um das mehr oder weniger rigide Verbot von Pflanzenschutzmittel ging und dabei der hoch emotionale Begriff «Trinkwasser» sich im Initiativ-Titel verankerte, geht es am 25. September 2022 nicht minder emotional um die Tierhaltung.

Strenges Tierschutzgesetz In den 1980er Jahren trat das erste Tierschutzgesetz in der Schweiz in Kraft, dessen Vorschriften im Verlaufe der Zeit stetig verschärft wurden. Heute ist die Schweizer 8

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Tierhaltung in Sachen Tierwohl und Nachhaltigkeit auf einem Niveau, das seinesgleichen sucht. Trotzdem scheint es immer noch Leute zu geben, denen das Gesetz zu wenig weit geht – wohl mit dem langfristigen Ziel, künftig die Tierhaltung ganz verbieten zu wollen. Die Massentierhaltungsinitiative verlangt nun (siehe auch Kasten), dass alle Tier­ haltungsbetriebe die Vorgaben von Bio Suisse hinsichtlich der Platzverhältnisse, der Herdengrössen oder des Auslaufs zu erfüllen haben. Die gleichen Vorschriften soll der Bund dann auch bei den Importen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs durchsetzen.

Wahlfreiheit eingeschränkt Wer besonders tierfreundlich produzierte Lebensmittel konsumieren möchte, der kann dies bereits – muss dafür aber etwas tiefer in den Sack langen. Wer hingegen – aus welchen Gründen auch immer – konventionell erzeugte tierische Produkte bevorzugt, hätte diese Möglichkeit nicht mehr. Er müsste sich im Ausland entsprechend versorgen, da ja auch die importieren Lebensmittel die gleichen Anforderungen zu erfüllen hätten. Ob eine solche Kontrolle von importierten Produkten überhaupt praktikabel ist und mit bestehenden Verträgen vereinbart werden kann, muss zudem doch sehr stark angezweifelt werden.


Focus

Der Initiativ-Text Neu wird als Art. 80a BV (Landwirtschaftliche Tierhaltung) vorgeschlagen: 1. Der Bund schützt die Würde des Tieres in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Die Tierwürde umfasst den Anspruch, nicht in Massentierhaltung zu leben. 2. Massentierhaltung bezeichnet eine technisierte Tierhaltung in Gross­ betrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte, bei der das Tierwohl systematisch verletzt wird. 3. Der Bund legt die Kriterien für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, den Zugang ins Freie, die Schlachtung und die maximale Gruppen­grösse je Stall fest. 4. Der Bund erlässt Vorschriften über den Import von Tieren und Tierprodukten zu Ernährungszwecken, die diesem Arti­kel Rechnung tragen. In der Übergangsbestimmung (Art. 197 BV) steht dann: Die Ausführungsbestimmungen zur landwirtschaftlichen Tierhaltung gemäss Art. 80a BV können Übergangsfristen für die Transformation der landwirtschaftlichen Tierhaltung von maximal 25 Jahren vorsehen. Die Ausführungsgesetzgebung orientiert sich bezüglich Würde des Tiers an Bio-Suisse-Standards (mindestens Stand 2018). Ist die Ausführungsgesetzgebung zu Art. 80a BV nach dessen Annahme nicht innert 3 Jahren in Kraft getreten, erlässt der Bundesrat Ausführungsbestimmungen vorübergehend auf dem Verordnungsweg.

Auswirkungen auf die Produktion Die Fachhochschule Nordwestschweiz untersuchte in einer Studie unter Professor Matthias Binswanger verschiedene Szenarien und die möglichen Auswirkungen, sollte die Initiative angenommen werden. Im Blickpunkt der Untersuchung standen die Wertschöpfungskette an sich und der Einkaufstourismus. Betroffen wäre dabei vor allem die Geflügel- und Schweinehaltung. Beim Mast­ geflügel ginge die Produktion auf rund 10 % zurück, nur noch etwa ein Drittel der Legehennen würden Eier legen und die Schweinehaltung ginge auf rund die Hälfte zurück. Durch die Aufgabe der Tierhaltung würde – so das Fazit der Studie – der Selbstversorgungsgrad stark zurückgehen: Beim Geflügelfleisch von aktuell 58 % auf etwa 5 %, bei Eiern von derzeit 56 % auf etwa 20 % und bei Schweinen von 92 % auf 50 %.

Ansteigender Einkaufstourismus Es sei höchst fraglich, dass die Umsetzung der Auflagen der Initiative zu einer nachhaltigen Veränderung des Konsums führen würde, heisst es in der Studie weiter. Man müsse damit rechnen, dass viel mehr tierische Lebensmittel aus dem Ausland in die Schweiz gelangen würden. Weiter stellen die Wissenschaftler fest, dass die Initiative zu einem signifikanten Preis­ anstieg bei Poulet- und Schweinefleisch führen und damit auch den Einkaufstourismus ankurbeln würde. In der Folge der verschiedenen Effekte gäbe es erhebliche Arbeitsplatzverluste, sowohl in der Land-

wirtschaft als auch in der nachgelagerten Verarbeitungsbranche.

Weiterhin preisorientiertes Einkaufs­verhalten Die Studie hält fest, dass die weltweit zu beobachtende Intensivierung der Tierhaltung eine direkte Folge eines immer preis­ orientierteren Konsums von tierischen Lebens­mitteln, speziell beim Fleisch, ist. Hier sieht die Untersuchung auch den besten Ansatz: Der Schlüssel für mehr Tierwohl bestehe darin, den Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Interesse an der Achtung des Tierwohls und dem preisorientierten faktischen Einkaufsverhalten aufzulösen.

Fazit Die Schweizer Bauernfamilien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass ihnen das Tierwohl und die nachhaltige Produktion wichtig sind. Sie sind absolut bereit, noch mehr ins Tierwohl zu investieren, wenn man die so produzierten tierischen Lebens­ mittel auch zu kostendeckenden Preisen verkaufen kann. Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe Mitglieder des SVLT, liebe Leserinnen und Leser der «Schweizer Landtech­ nik»: Nehmen Sie diese Initiative ernst, motivieren Sie Ihr Umfeld, Ihren Be­ kanntenkreis für den Gang zur Urne, um mit einem «Nein» zu dieser Initia­ tive ein klares Bekenntnis für eine nachhaltig produzierende Schweizer Landwirtschaft abzulegen.

Tierische Lebensmittel gehören zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung. Bild: M. Abderhalden

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Markt | Neuheiten

Die «Prios 440» mit der Option Schwanenhals-Deichsel ist das neue Topmodell im Legemaschinen-Programm von Grimme. Die Legemaschine ist etwas über 10 Meter lang, wenn das Bodenbearbeitungsgerät komplett unter dem Schwanenhals durchschwenken kann. Bild: Grimme

Mit Teleskopachsen unter drei Meter Transportbreite Grimme stellte mit der «Prios 440» eine neue Legemaschine vor, die mit Teleskopachsen eine Transportbreite unter drei Meter erreicht. Die Option Schwanenhals-Deichsel erlaubt die Kombination von Kreiseleggen oder Fräsen. Heinz Röthlisberger

«Rexor» überarbeitet

An den Farm Days zeigte Grimme Ende Juni auf dem firmeneigenen Hof in Cappeln (D) erstmals die neue KartoffelLege­ maschine «Prios 440». Mit einer Schwanenhals-Deichsel, separatem Hubwerk, Teleskopachsen, einem neue Tiefenführungskonzept und Neuerungen in der Dammformung geht Grimme mit der «Prios» neue Wege bei gezogenen vierreihigen Becherlege-Automaten. Auf den ersten Blick fällt bei der neuen Lege­ maschine die Schwanenhals-Deichsel mit Zwischenrahmen und separatem Hubwerk auf. Mit dieser Konstruktion lässt sich die Maschine mit Bodenbearbeitungsgeräten wie Kreiselegge oder Fräse kombinieren. Insgesamt ist sie so über 10 m lang. Die «Prios» soll es aber auch ohne die lange Deichsel geben.

Tiefenführung über Tasträder Eingeführt hat Grimme mit der Lege­ maschine zudem ein neues Tiefenfüh10

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rungskonzept. Mit diesem erfolgt die Tiefen­führung der Düngerscheiben, Furchenzieher, Zudeckscheiben sowie der Dammformeinrichtung unabhängig voneinander. Für die Erfassung der richtigen Arbeitstiefe sorgen zwei Doppeltast­räder an der Maschinenfront und zwei Ultraschallsensoren vor der Dammform­ einrichtung. Damit soll gewährleistet werden, dass die Ablagetiefe der Kartoffeln exakt eingehalten werden kann.

Von 3,30 auf unter 3 Meter In der Regel besitzen vierreihige Lege­ maschinen mit einer Reihenweite von 75 cm eine Strassentransportbreite von 3 bis 3,30 m. Die «Prios 440» mit 75 cm Reihenweite verfügt optional über zwei teleskopierbare Achsen, wodurch die Arbeits­breite von 3,30 m erstmalig auf eine Strassentransportbreite unter 3,00 m reduziert werden kann. Überstehende Arbeitswerkzeuge wie die Erdleitbleche,

Neuerungen zeigte Grimme auch beim Rübenvollernter «Rexor». In den überarbeiteten «Rexor 6200» mit 30 m³ und «Rexor 6300» mit 45 m³ Bunker kommt ein neu entwickelter Rodevorsatz mit sieben Reinigungswalzen (Serie) zum Einsatz. Die Rodeschar wie auch das Rüttelschar-Rodeaggregat sind mit einem wartungsfreien Antrieb und einem neuen wartungsfreien Konstant­ nachköpfer ausgestattet. Alle Häckslervarianten werden nun über Tastkufen vor der Häckslerwelle geführt. Die Radrodeschar verfügt bei der neuen Version über vier statt zwei Rübentaster, welche auch als Höhentaster genutzt werden können. Dies entlastet den Fahrer und soll das Lenkverhalten des Autopiloten bei Kurvenfahrten verbessern. Mit diesem neuen Konzept kann laut Grimme auf eine Tastradwelle zwischen Häcksler und Radschar verzichtet werden. Der neue «Rexor» ist mit dem Isobus-Terminal «CCI 1200» und dem Grimme-«SmartView»-Videosystem ausgestattet.


Neuheiten | Markt

An das separate Hubwerk lassen sich alle gängigen Bodenbearbeitungsgeräte kuppeln. Bilder: H. Röthlisberger

die äussersten Häufelkörper und Spurlockerungszinken werden in die Maschinenkontur eingeschoben.

Hybride Dammformung Zur Anwendung kommt zudem eine neue Dammformeinrichtung. Für eine glatte Dammoberfläche können die Häufel­körper aus Kunststoff mit Dammkronenplatten bzw. für eine krümelige Dammoberfläche mit Gitterrollen kombiniert werden. Erstmalig kann bei der «Prios» die Dammformung somit auch mit einer Kombination aus Dammkronenplatten und Gitterrollen realisiert werden. Diese einzigartige «Hybrid-Dammformeinrichtung», wie Grimme die Entwicklung nennt, erzeugt einen Damm mit stabilen und glatten Dammflanken sowie einer offenporigen Dammkrone. Dadurch werden die Vorteile eines Dammformblechs mit denen einer Gitterrolle vereint. Die «Hybrid-Dammform­

Optional gibt es teleskopierbare Achsen. Mit diesen lässt sich die Transportbreite von 3,30 auf unter 3 Meter reduzieren.

einrichtung» kann im Feld werkzeuglos umgebaut und eingestellt werden. Zudem kann die Dammformeinrichtung zusätz­ lich mit dem Querdammhäufler «TerraProtect» ausgestattet werden, der die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens erhöhen und die Bodenerosion verhindern soll.

Schaltung der Einzelreihe Die neue Legemaschine von Grimme ist zudem vollständig «Section Control»fähig. Das erlaubt das getrennte Schalten der Düngerstreuer, der Fassanlage sowie der Legeelemente in der Einzelreihe. Dadurch können die Nährstoffeinträge insbe­sondere beim Anlegen von Fahrgassen oder beim Auspflanzen von Keilen reduziert werden. Die Bedienung erfolgt serien­ mässig über Isobus. Entweder über das Traktor-Terminal oder über ein Isobus-Terminal «CCI 800» bzw. «CCI 1200».

Zwei Doppeltasträder und zwei Ultraschallsensoren sorgen für die exakte Tiefenführung.

Für die Erreichbarkeit oder auch für die Kontrolle während des Legens gibt es einen praktischen Laufsteg zwischen der Becher-Legeeinheit und dem Bunker.

Weitere Modelle sollen folgen Mit untergebautem Bodenbearbeitungsgerät und Tankaufbauten für Dünger oder Granulat benötigt die Legemaschine für den Einsatz recht viel Traktorleistung, je nach Ausstattung bis zu 300 PS. Zu den Kosten wurde noch nichts Konkretes bekannt. Wie schon erwähnt, wird «Prios 440» nächstes Jahr in einer begrenzten Stückzahl in der «Pro»-Version (höchste Ausstattungsstufe) auf den Markt kommen. Wie es an den Farm Days hiess, soll auch der Einsatz in Hanglagen noch näher geprüft werden. Die «Prios 440» wird bei Grimme das neue Topmodell bei den Legemaschinen sein. Weitere Modelle mit dem neuen Technikkonzept sollen später folgen.

Eine Kombination aus Platten und Gitterrollen erzeugt stabile, glatte Dammflanken sowie offenporige Dammkronen.

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Markt | Neuheiten

Die 5. Generation der Valtra-Traktor-Palette erhält mit der Serie «Q» Zuwachs.

Die Kabine, von der Serie «T» übernommen, weist mit «SmartTouch»-Armlehne und pneu­matischer Federung einige KomfortElemente auf.

Bilder: Valtra

Zuwachs bei Valtra

liegt bei 4159. Mit 3050 mm weisen die Traktoren einen langen Radstand auf.

Valtra bringt mit der Serie «Q», die sich zwischen den Serien «T» und «S» ansiedelt, eine neue Baureihe mit fünf Modellen im Leistungsbereich von 230 bis 305 PS auf den Markt.

Digitale Elemente Dank der Telemetrie-Lösung «Connect» und des Auftragsmanagements mit Integration in Systeme wie «Agrirouter» passt die neue Serie in verschiedene Flotten. Alle Smart-Farming-Funktionen werden über die «SmartTouch»-Benutzeroberfläche gesteuert. Auftragsdaten können automatisch gespeichert und Arbeiten mit nur ein paar Wischbewegungen und Tippen gestartet werden.

Roman Engeler

Die fünf Modelle der Serie «Q» von Valtra werden von einem Agco-Power-Aggregat mit 7,4 l Hubraum angetrieben. Ein bewährter 6-Zylinder-Motor, der aber sein Potenzial im oberen Leistungsbereich ausgeschöpft hat, zumal beim Modell «Q 305» keine zusätzliche Boost-Leistung mehr abrufbar ist. Die maximale Leistung steht bereits bei einer Drehzahl von 1850 U/min zur Verfügung und das maximale Drehmoment bleibt im Bereich von 1000 bis 1500 U/min konstant. Das «EcoPower»-Prinzip von Valtra wird auch bei diesen Traktoren angewandt.

Beim Getriebe greift Valtra für diese Serie auf das «ML 260» mit elektronischem Management zurück, wie es bei der Baureihe «900 Vario» der Konzernschwester Fendt verbaut wird. Mit der Motordrückung lässt sich das Verhalten des Traktors für einen noch sparsameren oder intensiveren Einsatz ändern, um entweder Kraftstoff oder Zeit zu sparen. Schweizer Landtechnik 8

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Fazit Typisch für Valtra kann auch die Serie «Q» mit verschiedenen Optionen ab Werk ausgestattet werden. Verschiedene Farben, Rückfahreinrichtung oder zusätzliche Scheinwerfer sind möglich. Die Produktion der «Q»-Serie startet im Herbst 2022, die ersten Traktoren werden ab Oktober ausgeliefert.

Modellübersicht Valtra-Serie «Q» Modell

Stufenloses Getriebe

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Die Kabine mit Lärmlevel 68 dB(A) ist jene, die Valtra bereits bei der Serie «T» verwendet. Im Innern trifft man auf den Komfort der «SmartTouch»-Bedienung. Kabine und auch Vorderachse sind luft­ gefedert. Am rechten A-Holm befindet sich eine Anzeige für Motor- und Getriebe-Kenndaten. Das Leergewi cht gibt Valtra mit 9,2 t an, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 16 t. Die Gewichtsverteilung Vorder- zu Hinterachse

Motor

Leistungswerte

Leistungswerte mit Boost

PS

Nm

PS

Nm

230

1000

250

1100

245

1100

265

1200

265

1200

290

1280

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Ohne Manitou geht nichts

«Auf unserem Betrieb geht ohne Hoflader nichts. Der MLT 420 bewältigt sein umfangreiches Aufgabengebiet zuverlässig und ohne Ausfälle. Wir empfehlen ihn gerne weiter.» Hans Fankhauser und Isabel Althaus, Inhaber und Betriebsleiter Landwirtschaftsbetrieb, Obermatt bei Langnau i. E.

Hans Fankhauser führt mit seiner Partnerin Isabel Althaus im idyllischen Emmental einen vielseitigen Landwirtschaftsbetrieb. Das abwechslungsreiche Aufgabengebiet erfordert zuverlässige maschinelle Unterstützung, weshalb ein Hoflader Dreh- und Angelpunkt aller Arbeiten ist. Auf ihrem Hof in Langnau produzieren Fankhauser und Althaus unter dem Label IP-Suisse mit 22 Kühen Milch, vermarkten ihre Produkte wie Kartoffeln, Backwaren, Gemüse, Eier, Konfitüre und vieles mehr im eigenen Hofladen, bieten auf dem Feld Blumen zum Selberpflücken an und führen Winterdienstarbeiten für Gemeinde und Private aus. Zudem erledigen sie die Kompostierung für die Gemeinde Lauperswil, wofür sie einen offiziellen Kompostplatz sowie Feldrandkompostierung auf dem Hof unterhalten. Als ihr AUSA-Teleskoplader ersetzt werden musste, machten sich die beiden im Internet auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Kompakt sollte er sein, ausgesprochen zuverlässig und der Lieferant musste einen Topservice bieten. Fankhauser stiess auf den MLT 420 und kontaktierte die nächste Manitou-Vertretung. Sympathisch, zuverlässig, kompetent Das Landwirtepaar lud den Lieferanten zu einer persönlichen Beratung auf den Hof ein und war beeindruckt von der sorgfältigen, auf den gesamten Betriebsspiegel abgestimmten Bedarfsanalyse. Die beiden entschieden sich für die Investition in einen Manitou MLT 420 Classic mit Euro-8-Auf-

nahme, damit die bestehenden Anbaugeräte des AUSA weiter genutzt werden konnten. «Ein Manitou stand schon lange auf meiner Wunschliste», gesteht Fankhauser schmunzelnd, «und der MLT 420 hat perfekt gepasst.» Der Lieferant sei ihnen zudem sympathisch gewesen und habe den Auftrag kompetent, zuverlässig und unkompliziert abgewickelt. «Kaufentscheidend waren die kompakten Masse, die beeindruckende Tragkraft und Reichweite, die einfache Werkzeugaufnahme dank Easy-Connect-System, die robuste, hochwertige Verarbeitung sowie die automatische Negativ-Parkbremse», erläutert Fankhauser und seine Partnerin Isabel ergänzt lachend: «Und gefallen hat er uns natürlich auch. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick.» Unermüdlich im Einsatz Bis zu 500 Arbeitsstunden pro Jahr muss der Manitou auf dem Hof leisten. Sein komplexes Aufgabengebiet umfasst den Kartoffelumschlag, das Befüllen der Sortieranlage, das Paloxenhandling mit Drehgerät, den Materialumschlag auf dem Kompostplatz und dem Feld sowie denjenigen auf dem Werkplatz des eingemieteten Gartenbauers.

Zudem wird der MLT für den Fütterungsprozess ebenso benötigt, wie für das Befüllen der Aussiebanlage und der hohen Mischwagen mit Kompost. Dazu kommen Reinigungsarbeiten mit der Kehrbürste und das Absacken von Kartoffeln für den Hofladen. «Der Terminplan unseres Hofladers ist ganz schön voll», lacht Isabel Althaus, «ich habe mir schon überlegt Platzkarten zu verteilen, um die Einsätze zu koordinieren.»

MANITOU-VERTRETUNGEN

Zürich / Ostschweiz / FL / Tessin Aggeler AG · 9314 Steinebrunn TG Tel. 071 477 28 28 · www.aggeler.ch

Zentral- / Nordwestschweiz / Bern A. Leiser AG · 6260 Reiden LU Tel. 062 749 50 40 · www.leiserag.ch


Markt | Neuheiten

Maschine führt Traktor oder «Tractor Implement Management»: Kverneland hat dieses System nun erstmals bei Rundballenpressen umgesetzt. Bilder: R. Engeler

Kverneland zeigt Neuheiten Kverneland bringt für die kommende Saison neue und überarbeitete Maschinen in den Bereichen Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz und Düngung, Saat und Futterernte auf den Markt. Roman Engeler Kverneland bringt die neue Pfluggene­ ration «2300 S» und «3200 S», bisher mit der stufenlosen Verstellung «Variomat» verfügbar, nun auch mit der kosten­ günstigeren stufenweisen Verstellung in 5-cm-Schritten auf den Markt. Mit der «Trailer Transport Solution» (TTS) kann der Pflug wie ein Anhänger exakt hinter einem Traktor geführt werden. Diese robus­ ten Grindel sind vorgeformt, um Schweissarbeiten und damit Schwachstel­ len zu vermeiden. Sie sind innen hohl, um das Gewicht und die notwendigen Zug­ kräfte zu minimieren. Das «Auto-Reset-​ System» besteht aus Blattfedern. Der Auslösedruck kann einfach an die Boden­ 14

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verhältnisse angepasst werden, indem eine Blattfeder entfernt oder hinzugefügt wird. Der Winkel des Düngereinlegers lässt sich mit nur einer Schraube ein­ stellen. Es sind Dünger- und Maiseinleger sowie Strohleitbleche erhältlich.

Onland-Schälpflug Dann hat Kverneland den Schälpflug «Ecomat» nun auch in einer boden­ schonenden Onland-Ausführung im Pro­ gramm. Dieser Pflug, mit Körper aus Stahl oder Kunststoff und mit einem spezifi­ schen Zubehörprogramm ausgestattet, kann auf Arbeitstiefen von 6 bis 18 cm eingestellt werden. Auch diese Pflüge

können mit dem «TTS»-System ausge­ stattet werden. Zudem wird das Angebot an Walzen und Striegeln für die Kurzscheibeneggen und Grubber erweitert. So gibt es nun die «Actipress Single»-Walze mit einem stär­ ker gewellten Profil, um bei leichten bis mittleren Bodenverhältnissen ein geriffel­ tes Bodenprofil zu hinterlassen. Alle Nachlaufwalzen sind jetzt auch mit einem Striegel kombinierbar. Dann wurde die Grubber-Baureihe «Edu­ ro» um die klappbaren, aufgesattelten Modelle in Arbeitsbreiten von 4 bis 6 m erweitert. Diese dreibalkigen Maschinen mit Zinkenabstand von 28 cm und Rei­


Neuheiten | Markt

Den Schälpflug «Ecomat» bringt Kverneland nun auch in einer Onland-Version auf den Markt.

henabstand von 75 cm weisen mit 87 cm eine grosse Rahmenhöhe auf. Eine maximale Arbeitstiefe von 35 cm ist mit dem Modell «Enduro Pro» möglich, 30 cm mit dem Modell «Enduro». Die Maschinen werden mit zwei Zinkentypen angeboten, die mit einer grossen Auswahl an geschraubten und «Knock-on»-Scharen ausgestattet werden können. Die Blattfedern ermöglichen eine Auslösekraft bis zu 700 kg bei 27 cm Auslösehöhe.

«Pudama» wird serienreif Der neue Fronttank «f-drill» ist flexibel für Dünger und Saatgut einsetzbar. Ihn gibt es in einer neuen Generation als «compact» mit 1600 l und als «maxi» mit 2200 l Volumen sowie mit einem oder in der Ausführung «duo» mit zwei Dosiergeräten. Die seitliche Rohrführung ist ebenfalls neu. Die hohen Ausbringmengen werden durch das Venturi-System gewährleistet, ohne dass ein Drucksystem erforderlich ist. Ein Frontreifenpacker mit eigenem Aushub entlastet während der Arbeit die Vorderachse und schont so den Boden vor Verdichtungen. «Pudama» heisst punktgenaue Dünger­ applikation bei der Maissaat und wurde von Kverneland in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln entwickelt. Es ermöglicht die präzise Aussaat von Mais mit der gezielten Platzierung eines Starterdünger-Depots unter dem Saatkorn. 25 % des Startdüngers sollen bei gleichem Ertrag damit eingespart werden. Die Kverneland «Optima TFprofi SX» mit «Pudama»-Ausstattung wird für die Saison 2023 in limitierter Auflage starten und für die Saison 2024 vollständig als Serienprodukt verfügbar sein. Ab der kommenden Saison gibt es den «Exacta TL Geospread» mit der Option

ROC, der italienische Hersteller eines breiten Programms an Bandschwadern, gehört seit 2021 mehrheitlich zu Kverneland.

«intelligent Disc Control» (iDC). Dieser über die Traktor-Hydraulik angetriebene Düngerstreuer bietet mehr Präzision, da insbesondere beim Grenzstreuen mit unterschiedlicher Drehzahl links und rechts, und insgesamt unabhängig der Motordrehzahl gearbeitet werden kann.

«Spot-Spray» Im Bereich Pflanzenschutz präs­ entierte Kverneland die «iXtrack T4» mit neuen Funktionen wie dem 36/24 m breiten Spritzgestänge, der «SpotSpray»-​Möglichkeit anhand spezifischer Applikations­ karten und der nächsten Gene­ ration der sensorgesteuerten Gestän­ge-Führung «Boom Guide ProActive». Der Spritzbalken ist mit 144 Düsen im Abstand von 25 cm ausgestattet. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Hälfte der Düsen ausschalten und somit auf einen 50-cm-Betrieb umstellen.

TIM beim Pressen Kverneland erweitert sein Portfolio an Mähwerk-Kombinationen um das Modell «Extra 787T» mit und ohne Schwad-Ab­

lage­ band. Die Kombination weist eine Arbeitsbreite von 8,75 m auf und verfügt über die «QuattroLink»-Aufhängung. Weiter ist ein Stahlfinger-Aufbereiter verbaut, dessen Platte sich über zwei Drehpunkte einstellen lässt. Die Kombination besteht aus zwei 3,18-m-Mähwerken mit je acht gegenläufigen Mähscheiben. Mit dem «Fanex 1564C» und der Arbeitsbreite von 15,60 m baut Kverneland sein Programm an Zettern nach oben aus. Die Maschine mit 14 Kreiseln ist mit dem neuen Bodenanpassungssystem «TerraFlow» ausgestattet, bei dem der Drehpunkt exakt in der Mitte der Transport­ achse liegt, was es den Zinken erlaubt, unabhängig vom Transportfahrwerk den Bodenkonturen zu folgen. Bei der Rundballenpresse «RV 5216 Plus» hat Kverneland erstmalig das «Tractor Implement Management»-System (TIM) in­ tegriert, was eine beidseitige Kommuni­ kation zwischen Traktor und Anbaugerät ermöglicht. Durch die Automatisierung von acht wiederkehrenden Aufgaben ist TIM in der Lage, den Fahrkomfort und die Effizienz merklich zu erhöhen.

Wachstumsziele Neben neuen Maschinen orientierte die zu Kubota gehörende Kverneland Gruppe auch über das abgelaufene Geschäftsjahr und die künftigen Ziele. Mit rund 2600 Mitarbeitenden hat man 2021 einen Umsatz von 564 Mio. Euro erreicht (+14 % gegenüber 2020). Zusammen mit Great Plains, diese US-Firma wurde vor sechs Jahren übernommen, ist dieser Umsatz aber rund doppelt so hoch. Für 2022 ist ein Wachstum um weitere 8 % geplant. Die verschiedenen Produktionsstätten wurden

und werden laufend optimiert, was Störungen und insbesondere die Zahl der Garantiefälle reduzieren soll. Über 20 Mio. Euro steckte Kverneland in den Ausbau des Innovationszentrums im niederländischen Nieuw-Vennep. Auch der italienische Bandschwader-Spezialist ROC, von dem Kverneland 80 % der Anteile übernommen hat und der aktuell das breiteste Programm solcher Maschinen mit Arbeitsbreiten von 3,8 bis 12,5 m führt, soll wachsen und seine Kapazitäten um 40 % steigern.

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Markt | Neuheiten

Mit dem «Mergento» steigt nun auch Pöttinger in das Segment der Pickup-Bandschwader ein. Bilder: J. Paar

Neue Erntetechnik von Pöttinger Pöttinger zeigte kürzlich seine neuesten Entwicklungen in den Bereichen Mähen, Zetten, Schwaden und Ernten. Johannes Paar*

In der oberen Leistungsklasse der Mittenschwader bietet der österreichische Hersteller Pöttinger ein neues Modell an: Der «Top 882 C» löst den «Top 842 C» ab. Das neue Modell hat längere Ausleger und ermöglicht dadurch Schwadbreiten von 1,30 bis 2,60 m. Die breiteren Schwaden bieten vor allem für den Feldhäcksler Vorteile. Trotz des Kreiseldurchmessers von 3,70 m bleibt die Transporthöhe mit montierten Zinkenarmen bei unter 4 m.

Premiere des Bandschwaders ROC, Kuhn, Reiter, SIP und Ploeger sind seit einigen Jahren erfolgreich mit Pick­up-​ Bandschwadern auf dem Markt. Pöttinger folgt ihnen nun mit dem «Mergento VT 9220». Legt man die Schwade in der * Johannes Paar ist Landtechnik-Redaktor bei der österreichischen Fachzeitschrift «Landwirt».

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Mitte ab, beträgt die Arbeitsbreite bis zu 9,20 m. Bildet man einen Seitenschwad, reduziert sie sich auf 8,70 m. Auch zwei Einzelschwade sind laut Hersteller möglich. Der Schwader ist vollhydraulisch ange­trieben.

den Mäheinheiten automatisch hangaufwärts schiebt. Damit ist der Fahrer beim Wenden in hügeligem Gelände entlastet. Die Mähkombination lässt sich bis zu 37 cm pro Seite verschieben. Zudem kann man sie über zwei verschiedene Bedien­ varianten – Basis und Komfort – steuern.

Neue Mähkombination Die neue Heck-Mähkombination «Novacat V 10 000» ist ein Facelift des Vor­gängers «Novacat A10». Sie lässt sich variabel ausstat­ ten und ist daher besonders für Lohnunternehmer und grössere Betriebe ge­eignet. So stehen Zinken- oder Walzen­ aufbereiter zur Auswahl. Bei der Schwad­ zusammenführung gibt es Querförder­ bänder oder Querförderschnecken im Ange­bot. Der Mähbalken, der Rahmen und das Getriebe sind gleich wie beim Vorgängermodell. Neu ist ein Hangsensor, der die bei-

Der «Jumbo 8000» schneidet mit seinen 65 Messern um fast 30 % kürzer als der «Jumbo 7000».


Neuheiten | Markt

Zehnkreisler Pöttinger ergänzt mit dem «Hit V 11 100» die Baureihe der angebauten Kreiselheuer nach oben und schliesst damit eine Lücke im Sortiment. Der neue Zehnkreisel-Anbauzetter ist eine günstige Alternative zu den gezogenen Maschinen. Die Kreisel beruhen auf bewährter Technik und weisen einen Durchmesser von 1,42 m auf. Das ergibt eine Arbeitsbreite von 10,70 m nach DIN. Bei allen bisherigen Zett­kreislern hat Pöttinger den Anbaubock als Schwenkbock ausgeführt. Der «Hit V 11 100» ist stattdessen mit einem Kugel­ auge mit Linearführung und zwei serienmässig hydraulischen Zentrierzylindern ausgestattet. Der neue Zehnkreisler ist in Abstellposition 3,40 m hoch und 2,99 m breit. Er hat laut Hersteller ein Eigengewicht von rund 1600 kg und lässt sich mit Traktoren ab 120 PS gut fahren. Neu ist der Antrieb mit der 1000er Zapfwelle. Damit ist jetzt Nachtschwaden mit der 540er Zapfwelle ohne zusätzliches Getriebe möglich.

Mit dem Mittenschwader «Top 882 C» lassen sich bis zu 2,60 m breite Schwade formen.

Die neue Ladewagenserie «Boss 3000» besteht aus vier Modellen mit rund 19, 21, 24 oder 27 m³ Ladevolumen nach DIN. Durch die zahlreichen Ausstattungsvarianten als Hoch- oder Tieflader mit

Einzel- oder Tandemachse sind die Modelle vielfältig einsetzbar. So sorgt eine ungefederte Einzelachse unter dem Tief­ lader (Ausführung «LP»), kombiniert mit einer Untenanhängung, für Standsicherheit am Hang. Die gefederte Tandem­ achse mit gedämpfter Knickdeichsel soll hingegen mehr Fahrkomfort auf der Stras­se bei bis zu 40 km/h bringen. Neu ist auch das Förderaggregat namens «Evomatic» mit fest verschraubten Förder­ schwingen. Es soll laut Hersteller bis zu 25 % mehr Förderleistung als das Schwingen-Ladeaggregat ermöglichen. Zudem

Nun gibt es auch bei Pöttinger einen «Zehnkreisler» für den Dreipunktanbau.

Diese Mähkombination lässt sich vielfältig ausstatten und ist für Profis konzipiert.

Neues bei Ladewagen

Der neue «Boss 3000» eignet sich besonders für kleinbäuerliche Strukturen im voralpinen Raum.

seien Verschleiss und Wartungsaufwand deutlich reduziert. Serienmässig hat der neue «Boss 3000» keine Messer – optional lassen sich aber sechs Messer stecken. Der Messerbalken für 16 oder 31 Messer lässt sich auf Wunsch hydraulisch aus­ klappen und seitlich herausschwenken. Angetrieben wird der Boss von der 1000er Zapfwelle. Er ist mit einer Nockenschaltkupplung in der Gelenkwelle auf 130 PS abgesichert.

«Jumbo 8000» schneidet 25 mm Im Vorjahr hat Pöttinger den «Jumbo 7000» vorgestellt. Jetzt legen die Grieskirchner mit dem «Jumbo 8000» nochmals nach. Der schneidet das Futter um fast 30 % kürzer. Die 65 Messer des neuen Schneidwerks ermöglichen eine theore­ tische Schnittlänge von 25 mm. Laut Hersteller benötigt der neue Wagen zwar 15 % mehr Kraft, bietet aber auch 15 % mehr Durchsatzleistung. Den Antrieb hat Pöttinger gegenüber der «Jumbo 7000»-​ Serie nochmals um 500 Nm auf 3500 Nm verstärkt. Aufgrund der höheren Messer­ anzahl hat der Hersteller die Stärke der Rotor­ zinken um zwei Mil­ limeter und die der Messer um einen Milli­ meter re­ duziert. Trotz des geringeren Messerabstands von 25 mm kann man die automatische Messer­schleifeinrichtung «Autocut» einsetzen. Mit der überarbeiteten Schleif­ einrichtung geht das sogar schneller als bisher. Neu ist auch die kontaktlose, elektro­nische Zwangslenkung. Diese hat das Unternehmen Mobil Elektronik mitent­wickelt. Lenkwinkelgeber zwischen Traktor und Anhänger gehören damit der Vergangenheit an. Stattdessen ermittelt ein hochauflösender Sensor das Lenk­signal. 8

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Markt | Firmen

Mit «TIM»-Aktivierung kann das Lenksystem «AutoTrac» von John Deere nun einfacher auf Traktoren anderer Marken genutzt werden. Lenkrad- und Controller-Komponenten werden keine mehr benötigt. Bilder: H. Röthlisberger

Einfacher auf Traktoren anderer Marken John Deere vereinfacht die Nutzung seines Lenksystems «AutoTrac» auf Traktoren anderer Marken. Bedingung dafür: ein Display «Gen4 Universal», ein «StarFire»-Empfänger und Traktoren mit einer AEF-TIM-Zertifizierung. Heinz Röthlisberger Wer ein Lenksystem auf Traktoren von ver­ schiedenen Herstellern nutzen will, findet am Markt in der Regel passende Zusatz­ geräte. Bei John Deere gibt es dafür die Nachrüstlösungen «AutoTrac Universal 300» sowie Reichardt «Green Fit Hydrau­ lik» und «Green Fit». Nun bietet der Her­ steller für sein Spurführsystem «AutoTrac» seit Ende Juni eine TIM-Aktivierung an, die die Nutzung und Installation auf Traktoren ande­ rer Marken vereinfacht. Das heisst: Mit «AutoTrac»-TIM werden keine zusätz­ lichen Lenkrad- und Controller-Kompo­ nenten sowie Eingriffe in die Hydraulik­ funktionen des Traktors mehr benötigt. 18

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Nur Traktoren mit TIM-Schnittstelle «Damit ‹AutoTrac› mit der TIM-Aktivie­ rung genutzt werden kann, wird das AEF-​ zertifizierte John-Deere-Display ‹Gen 4 Universal› benötigt, entweder das 8 Zoll grosse Display ‹4240› oder das Display ‹4640› mit 10 Zoll», erklärt Stefan Peter, der bei Robert Aebi Landtechnik AG für den Bereich Digitale Technologien ver­ antwortlich ist. Zudem brauche es den John-Deere-​ Empfänger «StarFire 6000» oder den neuen «StarFire 7000», der auf nächstes Jahr erhältlich sein soll. Damit aber «AutoTrac» mit TIM auf Traktoren an­ derer Hersteller funktioniert, müssen diese

über eine AEF-​zertifizierte TIM-Schnittstel­ le ver­fügen (siehe Kasten). Und das bietet derzeit nur Fendt bei seinen Traktoren mit «ONE»-Bedien­ einheit an. «Weitere Her­ steller werden folgen», ist Stefan Peter überzeugt, denn TIM werde in Zukunft auch bei weiteren Herstellern zum Stan­ dard.

Auf Fendt «211 Vario» Dass die «AutoTrac»-TIM-Aktivierung auf einem Traktor einer anderen Marke funkti­ oniert, wurde auf dem Betrieb von Daniel Huber in Urtenen-Schönbühl BE deutlich. Bei ihm wurde diese Lösung von John


Firmen | Markt

«TIM» und AEF «TIM» heisst auf Deutsch Traktor-Gerä­ te-Management und ist eine hersteller­ übergreifende Isobus-Lösung der Land­ technikindustrie. Damit die Maschinen untereinander kommunizieren können, braucht es eine AEF-Zertifizierung. De­ tails zur «TIM»-Maschinenkompatibilität findet man unter der Datenbank von AEF (Agricultural Elec­ tronics Foundation) www.aef-online.org. Diese kann auch als App (Suche nach AEF Isobus Datenbank) auf das Smartphone heruntergeladen werden (siehe Bild).

Deere Ende Juni in Betrieb genommen. Daniel Huber nutzt das «AutoTrac»-Spur­ führsystem seither sowohl auf einem John Deere «6130 R» als auch auf einem Fendt «211 Vario». Das war übrigens die erste Inbetrieb­nahme von «AutoTrac»-TIM überhaupt, die von der Firma John Deere an einem Traktor von einer anderen Marke durchgeführt worden ist.

Benötigt wird das John-Deere-Display «Gen 4 Universal» (links neben dem grossen Fendt«ONE»-Display) sowie ein «StarFire»-Empfänger. Zudem muss der Traktor TIM-fähig sein.

Auch rückwirkend Das System könne auch rückwirkend ein­ gesetzt werden, sagt Stefan Peter. Also auf TIM-fähigen Traktoren, die schon drei, vier Jahre auf dem Betrieb seien, falls diese zum Beispiel mit einer Softwareaktualisierung die TIM-Freischaltung erhalten können. «Alle universellen John-Deere-Displays Gen 4 sind mit der kostenlosen Software-​ Aktualisierung 22-1 TIM bereit. Es braucht somit lediglich die entsprechende Aktivie­

rung», erklärt Peter, der betont, dass die Offenheit zu anderen Herstellern nach wie vor eine wichtige Rolle spiele und auch nachgefragt werde. Ein weiterer Vorteil sei übrigens, dass mit einem «JDLink»-​Mo­ dem die Daten des Fendt-Traktors nun auch im John-Deere-«OperationsCenter» einge­ sehen werden können. Es braucht also nur ein Online-Portal von einem Hersteller im Büro für die Applikationskarten, Arbeits­ abläufe und die Feldbewirtschaftung.

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Markt | Innovation

Das neue Sortiment an Garnen und Netzen von Tama Cycle enthält bis zu 30% an wiederverwertetem Kunststoff. Bilder: M. Schubnel

Nachhaltige Garne Tama, der israelische Hersteller von Netzen und Garnen für Ballenpressen, führt mit «Tama Cycle» ein Sortiment ein, das aus rezyklierten Materialien besteht und so den ökologischen Fussabdruck verringern soll. Matthieu Schubnel

Im Bewusstsein, auch bei der Produktion von Rund- und Quaderballen die Nachhaltigkeit weiter zu verbessern, führt Tama die Produktlinie «Tama Cycle» ein. Gemäss dem israelischen Hersteller von Netzen und Garnen ist dies eine Welt­ premiere. Die Produkte, die bisher erst in begrenzten Mengen und nur auf bestimm­ ten Märkten verkauft wurden, enthalten bis zu 30% rezykliertes Material aus gebrauchten Netzen oder Garnen. So ist beispielsweise das «Tama Cycle»Garn seinem zweifarbigen, schwarz-blauen Strang erkennbar. Das entsprechende Netz ist ebenfalls zweifarbig und enthält denselben Anteil rezyklierter Materialien. Auch andere Bestandteile der gesamten Netzrolle, wie die beiden Ringe, die Keile oder der innere Kartonzylinder, sind zu 100% aus wiederverwertetem Material hergestellt. 20

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Recycling-Partnerschaften Um diesen Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit zu erreichen, arbeitete Tama in Frankreich zwei Jahre lang mit Adivalor, dem führenden gemeinnützigen Unternehmen für das Sammeln und Wiederverwerten von landwirtschaftlichen Kunststoffen, zusammen. Adivalor gibt übrigens an, weltweit auch andere Initiativen zur Verwertung von landwirtschaftlichen Kunststoffabfällen zu unterstützen. Der Tama-Konzern arbeitet ausserdem mit dem jungen niederländischen Unternehmen Healix zusammen. Diese Firma ist auf das Recycling landwirtschaftlicher Folien und Netze spezialisiert. Es wird ein homogener Recycling-Rohstoff hergestellt, indem Garne (bestehend aus Polypropylen) und Netze (aus Polyethylen hoher Dichte) getrennt sortiert werden. Der Ein­ bezug der Landwirte ist jedoch ein

Marcel Albers vom Unternehmen Healix und Partner von Tama erinnert daran, wie wichtig es ist, dass der Landwirt Futterresten von den Netzen und Garnen trennt.


Innovation | Markt

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Recycling von Kunststoffen ausbauen Tama will es nicht bei der Einführung seines Produkts «Tama Cycle» belassen, sondern hat sich bis 2025 mehrere Ziele gesetzt. So soll der Anteil an rezykliertem Kunststoff in den Netzen und Garnen um 10 bis 30 % erhöht werden, um die Verwendung von neuem Kunststoff zu reduzieren. Zudem sollen 50 % der Netze und Garne wiederverwertet werden, was heute nicht der Fall ist: «In der Europäischen Union beispielsweise werden von 722 000 t landwirtschaftlicher Kunststoffe (Blachen, Säcke, Netze, Schnüre) heute nur 173 000 t rezykliert», sagt Aviv Tron, Vertriebs- und Marketingleiter für Netze und Umweltbeauftragter der Tama­Gruppe. Die Branche hat also noch viel Spielraum nach oben. In der Schweiz wurde Anfang 2022 mit dem Unternehmen ERDE Suisse, das aus einer freiwilligen Initiative des Dachverbands der Schweizer Kunststoffindustrie hervorgegangen ist, ein neues Sammelsystem für landwirtschaftliche Kunststoffe eingeführt.

Das Recycling von Netzen und Garnen erfordert einen mehrstufigen Prozess, von der Sortierung (oben) bis zur Herstellung von hochwertigen Polymeren (unten).

ent­ scheidender Punkt beim Sammeln, da Pflanzenreste den Wieder­verwertungsprozess erschweren. Der Verwerter fordert daher jeden Landwirt auf, nach dem Öffnen des Ballens die Garne und Netze kurz zu schütteln, um Futter- oder Strohreste zu entfernen und ihre Masse so weit wie möglich zu reduzieren.

CO2 -Fussabdruck fünfmal geringer Trotz des komplexen Prozesses und des hohen Energiebedarfs für das Recycling gibt Healix an, dass der C02 -Fussabdruck des wiederaufbereiteten Materials fünfmal geringer ist als bei der Herstellung von Neuware der gleichen Art. Laut Healix sind die mechanischen Eigenschaften eines «Tama Cycle»-Materials genau dieselben wie die eines aus neuem Kunststoff hergestellten Produkts. Die neuen Garne und Netze sollen in der Schweiz zur nächsten Erntezeit erhältlich sein. Der OEM-Hersteller ver­ handelt derzeit mit diversen Landmaschinenherstellern über die Aufnahme in ihr Angebot, ähnlich wie bei herkömmlichen Garnen und Netzen.

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Markt | Neuheiten

Die Schutzbelüftungsanlage «SBT 50» wird aussen am Traktor montiert. An diesem Fendt «207 S» auf dem Dach der Kabine. Bilder: Seka

Nachrüstlösung schützt vor Gasen Kabinen der Kategorie 4 schützen auch gegen Gase. Die Firma Seka bietet eine Nachrüst­ lösung für Traktoren und Baumaschinen an. Für drei Traktoren-Baureihen von Fendt gibt es eine neue Lösung, die in die Kabine integriert ist. Heinz Röthlisberger

Die Firma Seka Umwelttechnik GmbH aus Landau (D) präsentierte auf den DLG-Feldtagen ihre Schutzbelüftungs­ anlage «SBT 50» zum Nachrüsten von Fahrerkabinen auf die höchste Schutz­ kategorie 4, die den Fahrer nebst vor Staub und Pflanzenschutzmitteln auch vor Gasen schützt. Die Schutzbelüftungsanlage, welche die europäische Norm EN 15 695 1 + 2 erfüllt, lasse sich grundsätzlich bei jedem Traktor nachrüsten, gab ein Firmenvertreter an den Feldtagen Auskunft. Weil danach nur noch mit geschlossener Kabine gefahren werden könne, sei eine Klimaanlage von Vorteil. Ein Display zeigt den Kabinendruck und die Filterstandzeit an und warnt bei Druckverlust. Alle Funktionen der Lüf22

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tung und der Klimaanlage sind nach der Umrüstung unverändert.

Am Traktor oder an der Spritze

Beispiel einer Montage auf der Feldspritze.

Die Belüftungsanlage wird von aussen an den Traktor montiert. Zum Beispiel hinter die Kabine oder auch vorne seitlich an die Haube. Auch eine Montage auf der Feldspritze sei möglich. Dabei werden ein Luftschlauch und die Stromversorgung an die Traktorkabine gekoppelt. Der Umbau müsse von Spezialisten vorgenommen werden. In Süddeutschland hat die BayWa die Aufbaurechte. In der Schweiz gebe es hingegen noch keinen Anbieter. In Deutschland hat die Anlage eine Freigabe des TÜV Süd. Ein Einsatz dürfte in der Schweiz auch kein Problem sein, müsste


Neuheiten | Markt

allerdings noch näher angeschaut werden. Die Nachrüstung einer Schutzbelüftungsanlage ist vor allem für Landwirte und Lohnunterunternehmer zu empfehlen, die viel Pflanzenschutzmittel ausbringen und sich auch gegen Gase schützen wollen.

Nachrüstlösung für Fendt-Traktoren Zudem zeigte die Firma Seka erstmalig seine neue Schutzbelüftungsanlage «SBF 357», die speziell auf den Fendt-Traktoren der Baureihen «300», «500» und «700» eingebaut wird und mit der ebenfalls die höchste Kabinenklasse der Kategorie 4 erreicht werden kann. Das Beson­dere ist, dass die kompakte Anlage so angepasst worden ist, dass sie platzsparend in die Fendt-Kabine integriert ist, ohne die Rundumsicht oder die Strassenzulassung zu beeinträchtigen. Ausserdem sorge eine Überwachungs­ einheit in der Kabine für eine erhöhte Anwender­sicherheit und schliesse Fehl­ bedienungen aus. Bei Bedarf könne die Anlage auch im «normalen» Grobstaub-

Die neue «SBF 357» kann bei drei Fendt-Baureihen platzsparend in die Kabine integriert werden. Hier der Filter ohne Schutzabdeckung. Bild: röt

modus ohne Aktivkohle und Feinstaub­ filter betrieben werden. Der Druck in der Überdruckkabine werde über Drehzahl­

regelung im optimalen Bereich gehalten. Dadurch würden die Filter geschont und die Standzeit verlängert sich.

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Vom Apfel bis zur Zwiebel Gemüse und Obst tragen dazu bei, dass sich Menschen vollwertig ernähren. Entsprechend gross sind daher die Bedeutung eines leistungsfähigen Feldgemüseanbaues auf der einen Seite und die Versorgung mit genügend Schweizer Obst auf der anderen Seite. Ruedi Hunger

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SPEZIALKULTUREN

Zu Beginn einige Kennzahlen: Der Gemü­ seanbau ist der zweitwichtigste Betriebs­ zweig der Schweizer Landwirtschaft. Auf über 16 000 ha (davon 13 110 ha ohne klassisches Verarbeitungs­ge­mü­ se) werden über 100 Gemüsesorten an­ gebaut. Die Tafelobstanbaufläche beträgt rund 6850 ha und das jährliche Ernte­ volumen liegt bei 200 000 Tonnen. Jede Schweizerin und jeder Schweizer verzeh­ ren pro Jahr mehr als 16 kg Äpfel. Die Kirschen­-Anbaufläche pro Betrieb hat in 10 Jahren um einen Drittel zugenommen. Gemäss dem Schweizer Obstverband be­ trug die Beerenanbaufläche 2020 rund 890 ha, dies bei einer Steigerungsrate von +2.2 % gegenüber dem Vorjahr.

Arbeitsbelastung im ­Obstbaubetrieb Mit rund 43 % ist die Arbeit die grösste Kostenposition eines Obstbaubetriebes. Davon beanspruchen Erntearbeiten mit 54 % den grössten Teil des gesamten Ar­ beits­ aufkommens. Die Art und Weise, wie Arbeiten organisiert und ausgeführt werden, ist beeinflussbar und damit eine wichtige Steuerungsgrösse für den

Mechanische Regulierungsmassnahmen stossen in der Praxis auf grosses Interesse. Bild: zVg

wirtschaftlichen Betriebserfolg. Die Ar­ beitswirtschaft und deren Einflussfakto­ ren sind gut erforschte Bereiche und sind für eine erfolgreiche Betriebsführung von entscheidender Bedeutung. Die Obsternte ist sehr arbeitsintensiv. Kommt dazu, dass sie termingebunden ist und eine entsprechend gute Pla­ nung erfor­ dert. Erschwerend ist zudem, dass grosse Gewichtsverschiebungen

stattfinden. Diese Tonnagen belasten die Erntehelfer. Körperzwangshaltungen kön­ nen akute und/oder chronische Rücken­ schmerzen mit Bewegungseinschränkun­ gen und generativen Veränderungen der Wirbelsäule auslösen. Vor diesem Hinter­ grund ist eine Pilotstudie über den Einsatz von passiven «Exoskeletten» im Obst- und Gemüsebau zu sehen (AKAL-Tagung 2022). Eine einheitliche Definition für Exoskelette ist nicht bekannt. Laut Schick (Agroscope) sind Exoskelette «am Körper getragene Assistenzsysteme, die mecha­ nisch auf den Körper einwirken» und ihn entlasten. Eine andere Definition lautet: Unter passiven Exoskeletten versteht man die rein mechanische Unterstützung (eines Bewegungsablaufs) in Form von elasti­ schen Bändern, Federn oder Seilzugsyste­ men. Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurde die Usability (kurz: Brauchbarkeit) und Akzeptanz von passiven Exoskeletten im Obst- und Gemüsebau evaluiert. Die Pi­ lotstudie hat gezeigt, dass die beiden ein­ gesetzten Exoskelette nur bedingt für den praktischen Einsatz im Obst- und Gemüse­ bau zu empfehlen sind. Speziell die Vor­ beutetechnik wird durch Exoskelette nicht oder nur ungenügend unterstützt und bei­ de Modelle sind nicht für den Einsatz bei wärmeren Temperaturen ausgelegt.

Unbeliebte Konkurrenz ausschalten

Die mechanische Unkrautregulierung gibt es im Gemüsebau nicht zum Nulltarif. Bild: zVg

Die Regulierung des Unkrautbewuchses stellt im Obstbau eine der wichtigsten Kulturmassnahmen dar. Das ist auch ein­ leuchtend, wenn man sich bewusst wird, dass Unkraut eine grosse Konkurrenz zur Kulturpflanze ist, wenn es um Wasser und Nährstoffe geht. Neben Wachstumsde­ pressionen wirkt sich Wasser­­ mangel auch auf die Frucht­ grösse aus. Nicht anders als bei anderen 8

2022 Schweizer Landtechnik

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SPEZIALKULTUREN

Produktionsmengen Kernobst in Tonnen (Agrarbericht 2021)

2018

19 289

120 289 120 289

114 440 114 440

18 953

19 289

2016

Äpfel 2017

18 953

2017

20 590

2016

20 590

126 945 126 945

8 403

8 403

88 608

88 608

14 808

14 808

114 736 114 736

Produktionsmengen Kernobst in Tonnen Produktionsmengen Kernobst in Tonnen (Agrarbericht 2021) (Agrarbericht 2021)

2019

2020

2019

2020

Birnen

2018

Äpfel Äpfel

Birnen Birnen

Produktionsmengen Steinobst in Tonnen Produktionsmengen Steinobst in Tonnen (Agrarbericht 2021) (Agrarbericht 2021)

Digitalisierung: es harzt noch Digitalisierung hat zwar seit Jahren in der Landwirtschaft Einzug gehalten, dennoch ist sie bisher nicht zum «Renner» geworden. Weil es nicht klar ist, wie sich die Digi­ talisierung weiter entwickeln wird, hat Agroscope für den Bereich Obst- und Gemüsebau eine Expertenbefragung durchgeführt. Von Interesse war bzw. ist, welches die fördernden und welches die hemmenden Faktoren zur Einführung der Digitalisierung sind. Weil im Freilandgemüsebau die Adoptionsraten im Vergleich zum übrigen Pflanzenbau höher sind, hat Agroscope in einer Ende März 2022 publizierten Schrift den Fokus auf «Prog­ nosen zur Nutzung digitaler Techno­logien im Schweizer Freilandgemüsebau» gelegt. Es gilt nun, aus dieser Studie die richtigen Schlüsse zu ziehen (siehe auch «Die Zeichen stehen auf Digitalisierung» in diesem Heft). 26

Schweizer Landtechnik 8

2022

2016

2017

2018

2019

4 362

2 034

4 998

2020

4 362

2 839

2019

2 034

2 839

5 292

Kirschen Kirschen

2 686

5 292 4 600

4 600

2018

2 686

2 521

2 521

5 737

1 454

1 454

Aprikosen Aprikosen

2017

1 893

3 006

2016

1 893

3 128 3 006

3 128

5 737

5 760 1 857

1 857

5 760

Kulturen fördert dichter Unkrautbewuchs pathogene (Krankheits-)Erreger und bietet Schädlingen Unterschlupf. Der Produzentin und dem Produzenten steht oft gar nicht genügend Zeit zur Verfügung, mit neuen Anbau- und Produktionsverfahren, wie dem rein mechanischen Unkrautregulierungsverfahren, die notwendige Erfahrung zu sammeln. Kommt dazu, dass beispielsweise die chemische Unkrautregulierung das mit Abstand billigste und einfachste Verfahren ist.

4 998

Produktionsmengen Steinobst in Tonnen (Agrarbericht 2021)

Ziel ist immer ein Produkt von dem sich der Konsument angesprochen fühlt. Bild: R. Hunger

Zwetschgen Zwetschgen

2020

Die beiden Grafiken zeigen die Produktionsmengen von Kern- und Steinobst von 2016 bis Aprikosen Kirschen Vorzeichen: Während Zwetschgen 2020. Das Obstjahr 2020 stand unter unterschiedlichen die Erntemengen bei Äpfeln, Birnen und Zwetschgen über dem Durchschnitt der Vorjahre lagen, wurden weniger Aprikosen und Kirschen in Tafelqualität geerntet.

Gemüse ist in 2020 wurden 389 317 Tonnen inländisches Gemüse (inkl. Lager- / aber ohne Verarbeitungsgemüse) auf den Markt gebracht. Entsprechend ist die Gesamtgemüsefläche in der Schweiz um rund 6 % auf eine Rekord­fläche von 1121 ha (2020) angewachsen. Die fünf Spitzenplätze werden bereits seit mehreren Jahren von Karotten, Zwiebeln gelb, Eisbergsalat, Broccoli und Blumenkohl belegt. Bedingt durch die hohe Nachfrage nach Gemüse, sind in den Corona­-Jahren alle Anbauflächen grösser geworden. Noch ist unsicher, ob dieser Trend anhaltend ist. 2020 betrug der Pro-Kopf-Konsum von Frischgemüse in der Schweiz 73 kg. Diese Menge lag laut Agrarbe­

richt rund 6 kg über dem Vorjahr und 2 kg über dem Mittelwert der vier Vorjahre. Der Pro-Kopf-Konsum hat 2018– 2020 im Vergleich zu den Jahren 2000– 2002 insbesondere bei Zwiebeln (+25 %) und Gurken (+40 %) zugenommen. Bei Kopfsalat (–29 %), Knollensellerie und Blumenkohl (jeweils –14 %) hat er abgenommen.

Fazit Gemüse und Obst liegen für die moderne Ernährung der Menschen im Trend. Allein davon kann aber noch kein Gemüse- und Obstbaubetrieb leben. Es braucht eine angemessene Entschädigung für immer wachsende Auflagen und höheren Aufwand bei der Unkrautregulierung.


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2022 Schweizer Landtechnik

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SPEZIALKULTUREN

Der halbautonome Süsskartoffelernter ist ein Forschungsprojekt. Über dessen Serienfertigung wird noch im Herbst 2022 entschieden. Bild: schmiede.one

Bereit für die Zukunft? − Mechanisierung im Gemüsebau Eine professionelle Produktion von Gemüse ist auf eine angepasste Mechanisierung angewiesen. Wenn Spezialmaschinen eingesetzt werden, stellt sich sofort die Frage einer wirtschaftlichen Auslastung. Ruedi Hunger

Einige Regionen der Schweiz eignen sich aufgrund ihrer geographischen und klima­ tischen Voraussetzungen gut für den An­ bau von Freilandgemüse. Jede Spezialisie­ rung bzw. jeder Spezialbetriebszweig be­ nötigt in der Regel eine den Bedürfnissen der Kultur angepasste Mechanisierung. Weil es letztendlich um Wirtschaftlichkeit geht, stehen Fragen zur Auslastung der Maschinen und zur Doppelmechanisierung im Raum. Eine im vergangenen Jahr durch­ geführte Umfrage zum Stand der Mechani­ sierung in der Landwirtschaft (inkl. Feld­ gemüseanbau) hat ergeben, dass Ernte­ arbeiten (38 %), Aussaat/Saat (35 %) und 28

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2022

Pflanzung (23 %) durch Dritte, beispiels­ weise Lohnunternehmer, erledigt werden.

Grundbodenbearbeitung Zur Grundbodenbearbeitung nutzen 95 % der befragten Gemüsebauern einen Pflug, in der Mehrzahl einen 4-Scharpflug. Rund drei Viertel der befragten Betriebe nutzen einen Grubber mit Nachläufer. Im Gemü­ seanbau kann es insbesondere bei feuch­ ten Erntebedingungen zu örtlich hohen Bodenbelastungen kommen. Das spiegelt sich auch darin, dass 50 % der Betriebe ei­ nen Tiefenlockerer einsetzen. Für die Grundbodenbearbeitung sind drei Meter

breite Geräte weit verbreitet. Kreiseleggen werden ebenfalls in der Mehrzahl mit einer Arbeitsbreite von 3 m eingesetzt. Frontpacker zur Rückverfestigung kom­ men auf 88 % der Betriebe und die Huckepack-Grundausrüstung auf 35 % zum Einsatz.

Saat und Pflege Bei der Aussaat wird zwischen Drillsaat und Einzelkornsaat bzw. zwischen me­ chanischem und pneumatischem Sä­ verfahren unterschieden. Bei der Drillsaat werden in der Mehrzahl mechanische Drillmaschinen eingesetzt. Knapp 40 %


SPEZIALKULTUREN

Um die Kundenanforderungen zu erfüllen, wurde diese selbstfahrende Spinat-Erntemaschine komplett aus Edelstahl gebaut.

benutzen ein pneumatisches Verfahren. Für die Einzelkornsaat verwenden 73 % eine pneumatische Sämaschine. Über die Hälfte der befragten Betriebe nutzt eine 3 m breite Maschine. Der Anteil mit grös­ seren Arbeitsbreiten ist dennoch erheb­ lich, denn durchschnittlich wird mit Ar­ beitsbreiten von 4,7 m gesät. Zum Schutz der Kulturen vor Witterungs­ einflüssen oder zur Kulturführung allge­ mein setzen Gemüsebetriebe Folien ein. Über 68 % der befragten Betriebe nutzen dazu Folienlegegeräte. Vorwiegend wer­ den Geräte mit einer Arbeitsbreite von 1,5 m eingesetzt (alternativ 1,8 m). Zum Hacken/Striegeln werden mehrheit­ lich Scharhack- und Häufelgeräte mit 3 m Arbeitsbreite eingesetzt. Die Spannbreite liegt zwischen 1,5 m und 6 m. Kombiniert mit einem Düngeraggregat sind es hauptsächlich 1,5 m bzw. 1,8 m breite Ge­ räte. Fingerhackgeräte werden zu fast gleichmässigen Anteilen in Breiten von 1,5 m/1,8 m oder 3 m verwendet. Die Arbeitsbreiten der Pflanzenschutz­ spritzen decken den grossen Bereich von 1,8 m bis 36 m ab. Anzahlmässig werden hauptsächlich 15 m und 21 m breite Spritzen verwendet.

Ernte Für die Ernte von Zwiebeln kommen hauptsächlich Siebkettenroder mit einer Arbeitsbreite von 1,5 m zum Einsatz. Die gleiche Arbeitsbreite dominiert bei den Erntemaschinen mit Unterfahrmesser. Bei den angebauten Karottenvollerntern do­ minieren Arbeitsbreiten mit 0,5 und 0,75 m, bei den angehängten Karotten­ vollerntern werden vorwiegend Arbeits­ breiten von 0,75 m eingesetzt. Die Kom­ bination Ernteband zu Erntewagen weist mehrheitlich Arbeitsbreiten zwischen 9 m

Ebenso besteht diese Erntemaschine für Salat komplett aus Edelstahl. Bilder: Grimme/Spudnik

und 10,5 m auf. Erntewagen mit Dach werden gleichmässig in Arbeitsbreiten von 1,5 m bis 12 m verwendet.

Die Kartoffel braucht ­Innovationen … … und Innovationen sind heute (fast) zwangsläufig digital. Das müsse nicht sein, betont Christoph Grimme, Gründer des Start­-up-Unternehmens «Schmiede.One», das vor etwas mehr als zwei Jahren den halbautonomen Süsskartoffelroder «Har­ vey.One» lancierte*. Da es für Süsskartof­ feln keine speziell schonenden maschinel­ len Lösungen für die Ernte gab, wurden und werden sie oft «wie früher» von Hand geerntet. Anlass genug, dass sich das Start-up-Unternehmen Gedanken über ei­ ne innovative Lösung machte. Das Resultat war dann schliesslich ein kleiner halbauto­ nomer Roder. Dazu nutzten die Jungunter­ nehmer selbstverständlich digitale Tech­ nik. Dieser Süsskartoffelernter kann dank Kameratechnik sowohl autonom fahren, als auch extern gesteuert werden. Die ei­ gentliche Innovation, so Christoph Grim­ me, sei nicht die Kameratechnik, sondern

die Weiterentwicklung der Erntetechnik in einem neuen Umfeld. Dazu gehört auch ein neues Geschäftsfeld. Die im weitesten Sinne im Hause Grimme beheimatete Schmiede.One stellt sich dazu auch unkon­ ventionelle Fragen wie beispielsweise: Soll der Süsskartoffelernter vermietet, verkauft oder soll er verliehen werden? Für ein Un­ ternehmen geht es letztlich nicht nur dar­ um, eine innovative Maschine zu entwi­ ckeln, sondern auch darum, wie man mit dieser Idee Geld verdienen kann.

Fazit Die Mechanisierung lebt von Innovatio­ nen. Wie kaum in einem anderen Bereich der landwirtschaftlichen Mechanisierung haben Erfinder und Tüftler im Bereich des Gemüseanbaues ein grosses Tätigkeits­ feld. Wie das Beispiel «Harvey.One» zeigt, ist dies bei neuen Ernteverfahren ebenso der Fall wie bei der mechanischen Unkrautregulierung. *Siehe auch Video auf dem «Schweizer Landtechnik»-YouTube-Kanal. Im Suchfeld «Harvey.One» eingeben.

Klimaschutz im Gartenbau Die klimatischen Veränderungen stellen den Garten- und Gemüsebau nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Mitteleuropa vor grosse Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen etwas entgegenzuset­ zen, wurde in den Jahren 2017 bis 2020 das Projekt «ProsiBor» ins Leben gerufen. Mit ihm wurde ein System zur Effizienzsteige­ rung für die Unterglasproduktion etabliert. Grundlage für eine daraus resultierende Kulturführungsstrategie sind die grossen Datenmengen verschiedener Gewächs­

haussensoren. Gleichzeitig wird der Res­ sourcenverbrauch erfasst und zusammen mit den wichtigen Kenngrössen, CO 2 -Fuss­ abdruck oder Ressourceneinsatz je Er­ tragseinheit, weiter verarbeitet. In das System integriert sind intelligente Senso­ ren, welche die Reaktionen der Pflanzen auf Photosynthese, Fruchtwachstum oder Transpiration unter verschiedenen Kultur­ bedingungen aufzeigen. Mehr Infos im «Jahrbuch Agrartechnik 2021» oder auf der Homepage www.unter-2-grad.de

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2022 Schweizer Landtechnik

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SPEZIALKULTUREN

Gelungene Revision eines in die Jahre gekommenen Geräteträgers dank durchdachtem Um- und Ausbaukonzept. Bilder: R. Engeler

Aus alt mach neu Geräteträger sind gerade im Anbau von Spezialkulturen gefragte Maschinen. Viele Hersteller haben sich aus der Produktion zurückgezogen. Ein Beispiel einer gelungenen Erneuerung eines in die Jahre gekommenen Modells. Roman Engeler

Der 52-jährige Geräteträger Fendt «250F G» auf dem «Bio-Hofacker» von Lukas Schafroth im zürcherischen Gräslikon drohte zu verfallen, wurde revidiert, der Vorderbau komplett neugestaltet und das Fahrzeug mit moderner Technik aufgepeppt, so dass es nun als hangtauglicher Spezialist für Saat und Pflegearbeiten weiter seine Dienste verrichten kann. Der Besitzer hat bei Weilenmann Maschinen AG, ebenfalls in Gräslikon domiziliert, diesen Umbau in Auftrag gegeben. Für die Detailplanung wurde die Partner-

firma TellX GmbH von Martin Wepfer aus Andelfingen ZH beigezogen.

Neu mit Knicklenkung Speziell ist, dass der Geräteträger nun mit einer Knicklenkung für spurtreues Fahren am Hang versehen ist. Das neue Zwi­ schenachshubwerk erlaubt den Anbau konventioneller Geräte. Seiten-Verschub und Neigungsverstellung quer zur Fahrt­ richtung wurden integriert. Offiziell ist das Fahrzeug als Arbeitskarren für den Strassenverkehr zugelassen.

Flexibler Zwischenachsraum

Der Zwischenachs-Anbauraum weist nun gegenüber dem Originalzustand wesentlich mehr Flexibilität auf.

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Schweizer Landtechnik 8

2022

Um eine hohe Flexibilität zu erreichen, wurde der Zwischenachsraum in Höhe und Länge vergrössert. So können Maschinen für den üblichen Heckanbau mit bis zu 800 kg Gewicht eingesetzt werden – künftig auch noch in Schwimmstellung. Die Fanghaken ermöglichen einen schnellen Gerätewechsel und sind auf die restliche Traktorenflotte des Betriebs abgestimmt. Für den flexiblen Einsatz mit diversen Maschinenkombinationen stehen jetzt drei Anbauräume zur Verfügung. Dank dem Anbau an Front, Mitte und Heck mit hy-

draulischer Seitenstrebe können mehrere Arbeitsgänge kombiniert werden. Trotzdem werden die zulässigen Vorder- und Hinterachslasten eingehalten.

Komfort-Verbesserung Das neue Dach schützt den Fahrer vor Sonne und Regen. Ebenfalls neu ist die Arbeitsbeleuchtung sowie die Überbreitenmarkierung vorne und hinten, was zur Erhöhung der Sicherheit beiträgt. Der 3-Zylinder-Motor von MWM mit rund 45 PS gilt nach der Revision wieder als neuwertig. Das 13 × 4-Getriebe wurde ebenfalls komplett revidiert. Die Hydraulikkomponenten inklusive der Bedienhebel sind hingegen grösstenteils neu. Der Geräteträger wiegt leer 2,5 t und weist ein zulässiges Gesamtgewicht von knapp 3,8 t auf. Eingebaut ist weiter eine Spurführung mit RTK-Genauigkeit.

Fazit In dieses neuartige Konzept, das aktuelle und künftige Anforderungen der Landwirtschaft erfüllt, wurden rund CHF 20 000.– für die Revision von Motor und Getriebe sowie CHF 30 000.– für den eigentlichen Umbau investiert.


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SPEZIALKULTUREN

Nur wenige Standardtraktoren passen in den Zwischenbereich von Reihenkulturen. Bild: Lindner

Bescheidenheit als Tugend Schmalspurtraktoren sind die Schlüsselmaschinen für die maschinelle Bearbeitung in Obstanlagen und vielen Rebbergen. Es sind heute kleine Kraftpakete, die technisch viel bieten. Ruedi Hunger

Schmalspurig durch den Alltag fahren bietet insbesondere in Obstanlagen und Weinbaukulturen viele Vorteile. Unter den Begriff Schmalspurtraktoren fallen Traktoren mit einer maximalen Aussenbreite von rund 1,40 Meter. Oft von Acker-Profis unprofessionell als Spielzeugtraktoren belächelt, sind sie aber bei Weitem keine Rand­ erscheinung. Obst- und Weinbautraktoren sind heute in vielen Fällen die 32

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Schlüsselmaschinen für die Mechanisierung im Aussenbereich. Überall, wo Durchfahrten schmal und Kulturreihen eng sind, schlüpfen sie durch. Oft steckt unter der Haube und im Getriebe ebenso moderne Technik wie bei den Standard­ traktoren. Selbst was die Abgasvorschriften und Grenzwerte betrifft, stehen sie nicht mehr hintenan. Doch ein Wermuts­ tropfen bleibt, die Fahrerkabine ist und

bleibt eng. Dies ist ein Zugeständnis, das die Konstrukteure zugunsten der realen Einsatzbedingungen machen müssen.

Wo kommen sie her, wo wollen sie hin Zwar ist es nicht auf den ersten Blick sichtbar, weil mit dem äusseren Erscheinungsbild die Herkunft kaschiert wird, doch viele Schmalspurtraktoren werden bei dem


SPEZIALKULTUREN

oder den Spezialisten in Italien gebaut. Angesichts der tieferen Produktionszahlen (im Vergleich zu den Standardtraktoren) eine durchaus sinnvolle Lösung. Es gibt aber auch Hersteller, die «ihre» Schmal­ spurtraktoren mit eigenen Baugruppen (Motoren, Antriebsstrang) ausrüsten, um damit ihre Philosophien, beispielsweise das stufenlose Getriebe, vom Grössten bis zum Kleinsten umzusetzen. Die Motoren stammen meistens aus dem Stammwerk (FPT, SDF, AgroPower, Kubota). Ausnah­ men bestätigen die Regel. Schmalspurtraktoren werden in Obstund Weinbaukulturen von ganz Europa eingesetzt. Das heisst, vom Flachland bis in zum Teil extreme Hanglagen. Diesem Umstand ist Rechnung zu tragen, indem gerade in Hanglagen der Wendeschal­ tung, der Gangabstufung und der Ge­ triebeausrüstung generell ein besonderes Augenmerk zu schenken ist. Unter die­ sen Umständen gilt es besonders, einen neuen Kandidaten vor dem Kauf im eige­ nen Betrieb zu testen. Erst bei einem Praxis­einsatz realisiert die Fahrerin oder der Fahrer, was es heisst, wenn Gruppen­ schalthebel schlecht erreichbar oder schwergängig sind.

Das Erscheinungsbild der Schmalspur­traktoren wird durch die Kabine bestimmt. Bild: CNH

Bedingt durch den Trend zu mehr Ökolo­ gie und weniger Chemie, wird die Vielfalt der Anbaugeräte grösser. Da diese viel­ fach von bzw. durch Hydraulikkomponen­ ten angetrieben werden, erfordert dies vom Traktor eine passende Ausstattung. Nicht die Anzahl Steckkupplungen ist entscheidend, wichtiger ist das Leistungs­ vermögen der Hydraulik und – weil alles so eng und kompakt ist – eine ausrei­ chende Ölkühlung. Fast ebenso wichtig wie das Gesamtpaket Hydraulik ist auch die Zapfwellenausstattung. Im Zeitalter des Treibstoffsparens sind mehrere Zapf­ wellendrehzahlen unabdingbar. Grundsätzlich haben Traktoren drei An­ bauräume (Front-, Zwischenachs-, Heck-). Für Anbaugeräte und raschen Geräte­ wechsel werden Front- und Heckhydrau­ lik verwendet. Was die Hubkraft betrifft, gibt es durchaus Unterschiede im Bereich von etwa 600 bis 700 daN. Auch das sollte vor einem eventuellen Kauf abge­ klärt werden, damit später unliebsame Überraschungen ausbleiben.

Die Kabine als Arbeitsplatz Der erste Eindruck ist oft entscheidend. Al­ lerdings stehen in der Regel nicht mehrere

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2022 Schweizer Landtechnik

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SPEZIALKULTUREN

Trotz engen Platzverhältnissen: (Getriebe-)technisch bieten Spezialtraktoren zum Teil ebenso viel wie Standardtraktoren. Bild: Fendt

Das Leergewicht mit Kabine liegt zwischen 2100 kg und 3100 kg. Bild: Same

Traktoren von unterschiedlichen Herstel­ lern auf dem Platz. Eng ist es immer, doch wohlfühlen kann man sich dennoch (oder eben nicht). Während einige Hersteller bei ihren Schmalspurtraktoren keinen Getrie­ betunnel in der Kabine haben, schaffen das andere nicht. Das hat nicht zuletzt oder hauptsächlich mit der Plattformhöhe/ Gesamthöhe zu tun. Wer tief baut, kann den Getriebetunnel nicht aus der Kabine verbannen. Eng ist gleichbedeutend mit laut, könnte man meinen, muss aber nicht sein. Die Kabinen sind heute so konstru­ iert, dass unter Volllast und bei Endge­ schwindigkeit Werte von tiefen 76 dB(A) erreicht werden. Es sind aber auch Werte bis 80 dB(A) möglich.

kung und wenn der Lenkeinschlag nur 18° beträgt, braucht mehr Platz und ist nur bei etwas breiteren Modellen reali­ sierbar. Die Differentialsperre sperrt etwa halb/halb mithilfe von Klauen oder La­ mellen. Das Leergewicht mit Kabine vari­ iert zwischen 2100 kg und 3100 kg. Recht unterschiedlich ist die zulässige Stützlast an der Anhängekupplung, sie bewegt sich in einer Bandbreite von knappen 440 kg und guten 1500 kg.

Das wäre noch erwähnenswert …

Fazit Schmalspurtraktoren sind kleine Kraftpa­ kete mit Leistungen von 37 kW bis 79 kW (50−108 PS). Sie sind speziell für die «et­ was anderen Einsatzbedingungen» kon­ struiert. Die Getriebetechnik ist oft auf ei­ nem ebenso hohen Niveau wie bei den Standardtraktoren. Gewöhnungsbedürf­ tig sind die engen Platzverhältnisse in der Kabine.

Es ist offensichtlich: Die spezielle Bauart der Schmalspurtraktoren reduziert die Standsicherheit. Mitbestimmend zur Fahr­

Mehrheitlich haben die Traktoren eine Achsschenkellenkung. Einige gibt es auch als Knicklenker. Hecklenkung (Ausnahme) verbessert die Wendigkeit. Das ist bei den schmalsten Modellen aus Platzgründen aber nicht möglich. Eine Hinterradlen­

Schmalspurtraktoren erreichen früher die Kippgrenze. Bild: JD

Klein, aber stark: Obst- und Weinbautraktoren sind kleine Kraftpakete mit Motorleistungen von 37 kW bis 79 kW (50 bis 108 PS). Bild: Claas

Sicherheit

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zeugbreite sind die Reifenart bzw. Rei­ fenbreite und die Tiefpunktlage. Die Stand­sicherheit kann nicht getestet wer­ den und der Fall trifft hoffentlich auch beim späteren Praxiseinsatz nie zu. Im­ merhin bietet die Kabine Gewähr, dass eine angegurtete Fahrerin oder ein an­ gegurteter Fahrer einen allfälligen Sturz mehr oder weniger schadlos übersteht. Gebremst wird in der Regel mit nassen Scheibenbremsen inkl. Allradzuschaltung oder einem Vierradbremssystem. Betä­ tigt werden die Bremsen immer hydrau­ lisch.

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2022 Schweizer Landtechnik

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SPEZIALKULTUREN

Das Fadengerät ist nur eine Möglichkeit, das Unkraut herbizidfrei zu kontrollieren. Bild: zVg

Unkräuter herbizidfrei kontrollieren Obstbäume stehen über dem Unkraut – könnte man glauben. Weit gefehlt, die Regulie­ rung des Unkrauts ist gerade im Obstbau eine der wichtigsten Kulturmassnahmen. Neben den rein mechanischen Verfahren gibt es chemisch-mechanische Kombinationen bis hin zu vollkommen chemischen Verfahren. Ruedi Hunger

Die Gründe sind immer die gleichen, eine unerwünschte und vor allem unkontrollierte «Begleitflora» wirkt sich negativ auf die Kulturen aus, seien dies Gemüseoder Ackerkulturen. Und obwohl Obstbäume aufgrund ihrer Wuchshöhe «über dem Unkraut stehen», wirkt sich eine zunehmende Unkrautdichte in der Baumreihe negativ auf den einzelnen Obstbaum aus. Während biologisch wirtschaftende Betriebe gar keine andere Wahl haben, als der unbeliebten Begleitflora mit mechanischen Hilfsmitteln zu begegnen, setzen zunehmend auch Obstbaubetriebe mit integrierter Produktion (IP) anstelle rein chemischer Verfahren auf mechanische oder kombinierte Verfahren. Die Gründe liegen auf der 36

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2022

Hand: Der Konsument reagiert teilweise besonders sensibel, wenn es sich um «gespritzte» Produkte handelt, auch wenn die Herbizide nicht direkt mit den Früchten in Kontakt kommen. Grund genug, dass die koordinierende Hochschule Weihenstephan-Triesdorf am Obstbau­ standort Schlachters (D), das Kompetenzzentrum Obstbau/Bodensee in Bavendorf (D) und Agroscope Wädenswil sowie weitere Partner aus Deutschland und Öster­ reich sich zur Durchführung von Feldversuchen entschlossen haben.

Wozu braucht es Unkraut­ regulierung? Im Vordergrund steht heute ein immer wichtiger werdendes Kriterium: die Kon-

kurrenz um Wasser und Nährstoffe. Gerade bei Junganlagen stehen die Wurzeln in direkter Konkurrenz mit Unkräutern. Der Wasserentzug durch Unkräuter wird oft unterschätzt und mit einer optimierten, dem Bedarf der Obstbäume angepassten Düngung kommt es durch den zusätzlichen Entzug durch Unkräuter zu einer ernsthaften Konkurrenz um die verfügbaren Nährstoffe. Unkontrolliertes Unkrautwachstum ermöglicht zudem den Mäusen mehr und bessere Unterschlupfmöglichkeiten. Mit einer gezielten Unkrautregulierung wird der Krankheitsdruck reduziert (Feuchtigkeit). Zudem wird der Arbeitskomfort durch Unkrautregulierung verbessert und gepflegte Fahrgassen mit einem hohen Grasanteil sind tragfähiger


SPEZIALKULTUREN

für die Fahrzeuge. Wenn auch widersprüchlich, aber nicht zu unterschätzen: Blühende Unkraut­pflanzen sind attraktiv für Bienen, gleichzeitig kann deren Gesundheit aber durch andere direkte und indirekte Pflanzenschutzmassnahmen gefährdet sein.

Unkrautkonkurrenz einschränken Eine erste Fragestellung richtete sich in den Versuchen nach den Auswirkungen unterschiedlicher Verfahren auf das Unkrautwachstum, das Bodenklima und das Bodenleben. Die Resultate wurden in einem Leitfaden zusammengefasst und Ende 2020 publiziert. Generell muss vorausgeschickt werden – wie das übrigens immer der Fall ist –, dass die Wirksamkeit einzelner Massnahmen von den jeweiligen Standortbedingungen, sprich Niederschlägen oder Bodeneigenschaften, abhängig ist. Verallgemeinernde Aussagen für alle Standorte sind nicht möglich, aber der Leitfaden liefert wichtige Grundlagen und Hinweise. Hoher Unkrautbesatz führte an einem Standort zu Wuchsdepressionen bei den Bäumen und zu einer hohen Scher- und Wühlmauspopulation mit entsprechend hohen Ausfällen. Nicht an allen Standorten konnten die Auswirkungen einer hohen Unkrautdichte bestätigt werden.

Alternativen zur «Chemie» • Abflammen Beim Abflammen gerinnt durch die kurzzeitige Erhitzung das Eiweiss in den Pflanzenzellen. Zudem platzen die Zellwände unter der Hitzeeinwirkung, so dass die Pflanzen vertrocknen. Die Behandlung erfolgt mit direkter, offener Flamme mit einer Temperatur von 1800 °C, gleichzeitig wirkt am Boden eine Lufttemperatur von noch 300 bis 400 °C. Eine zweite Möglichkeit ist die indirekte Infrarotwärmestrahlung. Mit einer Brennertemperatur von 925 °C wird eine ähnliche Wirkung auf die Zellstruktur von Pflanzen erreicht. Durch die Kombination beider Methoden wird eine direkte und indirekte Wärmestrahlung erreicht. • Elektroherb Beim «Elektroherb» werden die Unkräuter durch den Stromfluss im Boden erhitzt. In der Folge werden die Pflanzenzellen zerstört. In der Schweiz ist dieses Gerät bei Bucher Precision Farming erhältlich, bei Fena­co laufen Versuche.

• Heisswasser Eine direkte Bekämpfung der Unkräuter kann auch durch Heisswasser erfolgen. Auch beim Besprühen mit kochendem Wasser wird die Zellstruktur der Pflanzen zerstört und die Pflanze stirbt oberirdisch ab. Damit ist auch schon klar, dass für eine dauerhafte Bekämpfung mehrere Überfahrten mit heissem Wasser notwendig sind. Mehrheitlich gibt es erst Resultate aus dem Versuchswesen. Grund ist der hohe Energieverbrauch und die Notwendigkeit mehrfacher Überfahrten. • Wasserhochdruckverfahren Mit dem «Grasskiller» werden die Unkräuter mit hohem Wasserdruck von bis zu 1000 bar bekämpft. Das Wasser ist nicht erhitzt. Dadurch zerplatzen die Pflanzenzellen. Der Düsenkopf rollt den Stämmen entlang, so dass diese nicht getroffen werden. Die Wirkung reicht bis in eine Tiefe von etwa fünf Zentimeter. Noch weitgehend unklar sind die Auswirkungen auf das Bodenleben. Die geringe Geschwindigkeit von nur rund 2 km/h ist die grosse Schwäche dieses Systems. • Vertikale Bürstenköpfe Bei vertikal angetriebenen Bürstenköpfen mit starken Kunststoff- oder Stahlborsten werden Unkräuter ausgerissen und/oder deren Wachsschicht zerstört. Folge: Die Pflanzen vertrocknen. Eine gute Wirkung wird bei niederschlagsarmen und warmen Bedingungen erreicht. Der Boden wird nur oberflächlich bearbeitet und die Struktur kaum verändert. Je langsamer gefahren wird (2 bis 4 km/h), desto besser ist die Wirkung. Positiv ist unter anderem eine Unkrautbekämpfung in Stammnähe, negativ unter anderem die Staubbildung bei trockenen Bedingungen. • Fadengerät Das aus einer horizontalen, mit mehreren Fäden bestückten Spule bestehende «Fadengerät» schlägt die Unkräuter ab bzw. sie werden gemulcht. Eine Begrünung bleibt erhalten. Versuche zeigen grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Produkten oder Herstellern. Gut geeignet für Standorte mit hohen Niederschlägen. Vorteile sind: Bodenschonung, keine Ero­sionsgefahr und keine Stickstoff-Freisetzung. Nachteilig sind die häufig notwendigen Durchfahrten und der Plastikeintrag von rund

1 kg pro ha/Jahr, durch Abnutzung der Fäden, in den Boden. • Scheibeneggen Mit einer Scheibenegge wird die oberste Bodenschicht aufgerissen und in Richtung Pflanzreihe (Stamm) befördert oder bei anderer Einstellung wieder zurückge­worfen. Die Scheiben sind entweder passiv oder aktiv angetrieben. Vorteilhaft sind die hohe Arbeitsgeschwindigkeit und damit die grosse Flächenleistung. Nachteilig das hohe Gewicht. Bei flacher Einstellung schneidet die Scheibenegge den Boden nicht komplett durch. • Rollhacke (solo) Die Rollhacke ist ein passiv angetriebenes Gerät. Der Neigungswinkel kann eingestellt werden, dabei wird die Erde mehr oder weniger in Richtung Baumreihe geworfen. Die Arbeitstiefe beträgt 3 bis 5 cm. Die Technik ist einfach und die Flächenleistung gut bis hoch. Die Rollhacke kann gut mit der Fingerhacke kombiniert werden. In Hanglagen ist ein Einsatz schwierig bis unmöglich. • Fingerhacken Die sternförmigen Fingerhacken arbeiten fast horizontal. Sie greifen in den Zwischen- und Unterstockbereich ein und reissen die Unkräuter aus dem Boden. Die Kunststoffsterne (Scheiben) sind in verschiedenen Grössen und Stärken erhältlich. Der Arbeitseffekt wird durch höhere Geschwindigkeiten positiv unterstützt. Das Gerät ist mit verschiedenen anderen Geräten kombinierbar. Die Unkräuter dürfen nicht zu hoch werden, sonst sinkt die Hackwirkung. Begrenzter Einsatz am Hang. • Krümler (auch Ladurner genannt) Der Krümler ist ein aktiv angetriebenes Gerät, das mit seinen Arbeitswerkzeugen die oberste Bodenschicht öffnet und das Unkraut ausreisst oder verschüttet. Der aktiv angetriebene Krümler hat vertikale Zinken als Arbeitswerkzeug (wie ein Kreisel der Kreiselegge). Der Boden wird bis in eine Tiefe von rund 5 bis 10 cm gelockert. Es entstehen keine Dämme, das Erdreich wird eingeebnet. Die Flächenleistung ist eher tief und am Hang ist nur ein begrenzter Einsatz möglich. Das Gerät ist auch unter dem Begriff «Ladurner» bekannt und stammt vom gleichnamigen Hersteller in Laas/Südtirol. 8

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SPEZIALKULTUREN

Verschiedene herbizidfreie Unkrautregulierungsverfahren Geräte Abflammen mit flüssigem Propangas

Vorteile

Nachteile

• Rasche Wirkung möglich • Keine Chemie, kein Plastik • W irkungsgrad ist umso besser, je kleiner die Unkräuter

• W irkung wird durch Unkrautdichte und Unkrauthöhe beeinflusst • W itterung sollte möglichst trocken sein • Schlechte(re) Wirkung bei mehrjährigen Unkräutern und Gräser • Hoher Energieverbrauch, CO 2 -Problematik • Einfluss auf Bodenlebewesen?

Offene Flamme mit Temperatur bis 1800 °C. Lufttemperatur am Boden 300 bis 400 °C.

Bürstengerät (hydraulischer Antrieb, Tastarm-geführt) •  Boden wird nur oberflächlich bearbeitet (keine Störung) •  Gute Wirkung in Stammnähe •  Geringer Wartungsaufwand (Bürstenköpfe müssen alle 15–20 ha ersetzt werden) •  Geringes Risiko von Stockverletzungen •  Keine Chemie, kein Plastik

•  Niederschlagsarme, warme Witterung von Vorteil •  Bereits gut etablierte Unkräuter/Horste und Stockausschläge in Stammnähe werden schlecht erfasst •  Lockerer Boden (Erosion möglich) •  Daher erst nach Niederschlag oder Bewässern einsetzen •  Tiefe Flächenleistung •  Staubbildung möglich

«Electroherb» (X-Power-Weiterentwicklung für Obst- und Weinkulturen [XPS}, bis 24 kW Strom, Umwandlung von 220-V-Wechselstrom in 7000-V-Gleichstrom, seitliche Ausleger) •  Keine Chemie, kein Plastik •  Hoher Energieverbrauch •  Wirkungsgrad bei Kräutern bis gegen 90 %, •  Wirkung um Stammbereich aktuell noch bei Gräser 60 % schlecht •  Wirkung und Dauer noch unklar •  Einfluss auf Bodenlebewesen (noch) unklar •  Verwendung in Obstanlagen mit Metall­stäben, Anker …? • Sicherheit: Anwender mit Herzschritt­macher?

Fadengerät (hydraulischer Anrieb, ein- oder zweiseitig) •  Gute Wirkung auch bei starkem Bewuchs sowie zwischen den Bäumen (je nach Gerät) •  Bäume werden durch Taster geschont Stockausschläge werden miterfasst •  Witterungsunabhängig •  Bodenschonend, keine Erosionsgefahr •  Hohe Flächenleistung •  Umstellung möglich

Grasskiller (Wasserhochdruck-Verfahren, Tastarm-geführt) •  Effiziente und unmittelbare Wirkung •  Witterungsunabhängigkeit •  Keine Chemie, kein Plastik •  Umstellung möglich

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•  Je nach Gerät (ohne Taster) Stammverletzungen möglich •  Kein offener Boden (Mäuse), keine N-Mobilisierung •  Mikroplastik in Obstanlage •  Keine nachhaltige Wirkung (mehr Durchfahrten) •  Staubbildung möglich •  Häufige Durchfahrten notwendig

•  Schlechte Wirkung im Stammbereich, Stockausschläge werden nicht erfasst •  Hoher Wasserverbrauch (1500–2000 l/ha) bedingt Wasseranschluss in der Parzelle, Zeitaufwand •  Eingeschränkte Arbeitsbreite, nur einseitig verfügbar •  Tiefe Flächenleistung •  Wartungsanfällig •  Sehr teuer (> CHF 50 000)


SPEZIALKULTUREN

Geräte Heisswasser

Vorteile

Nachteile

•  Keine Chemie, kein Plastik

•  Schlechte bis keine Wirkung auf bereits etablierte Unkräuter •  Kalkreiches Wasser kann Düsen verstopfen •  Hoher Energieverbrauch und damit CO 2 -Problematik •  Zeitaufwand für Erhitzen und Tank füllen (?) •  Einfluss auf Bodenlebewesen unklar

Krümler «Ladurner» (mit hydraulischer Stammauslenkung)) •  Sehr gute Wirkung im Zwischenstamm­ bereich •  Offener Boden (Mäusegangsystem wird zerstört) •  Positiver Effekt auf Wasserhaushalt •  N-Mobilisierung im Frühjahr •  Etabliertes Gerät •  Keine Chemie, kein Plastik •  Feste organische Dünger sowie Laubreste werden gut eingearbeitet

•  Teures Gerät (± CHF 30 000) •  Angetriebene Teile / Unterhalt •  Bodenstruktur wird gestört (Erosion?) •  N-Mobilisierung im Sommer und Herbst •  Tiefe Flächenleistung •  Bedienung braucht Erfahrung •  Nicht für Umstellung geeignet •  Nicht geeignet für sehr steinige Böden

Roll- und Fingerhacke (passiver Bodenantrieb durch Vorfahrt, Arbeitseffekt ist geschwindigkeitsabhängig) •  Hohe Flächenleistung, einfache Technik •  Zwischenstammbereich erfordert ein •  Offener Boden (Mäuse) zweites Gerät •  N-Mobilisierung im Frühjahr •  Wuchshöhe der Unkräuter darf nicht zu •  Bodenschonender als Ladurner gross sein •  Passiver Antrieb, günstiger, weniger Unter•  N-Mobilisierung im Sommer und Herbst halt •  Graben am Rand •  Kombination von Roll- und Fingerhacke •  Tendenz zur Dammbildung verbessert die Unkrautregulierung gegen•  Boden muss trocken sein über der jeweiligen Solo-Variante •  Nicht für Umstellung geeignet •  Mehrere Durchfahrten/Jahr notwendig Scheibenegge (passiver Bodenantrieb durch Vorfahrt, Arbeitseffekt ist geschwindigkeitsabhängig. An- und Abhäufeln, beim Abhäufeln Tastarm notwendig) •  Kann im Gegensatz zur Rollhacke •  Im Stammbereich keine direkte Wirkung an- und abhäufeln •  Schlechte Wirkung auf zu stark •  Tolerant gegenüber Steinen aufgelaufene Unkräuter •  Keine Verstopfungen •  Bodenstruktur wird gestört, allerdings •  Hohe Flächenleistung weniger stark als beim Hackgerät •  Je nach Ausführung mit CHF 7000–28 000 •  Trockene Bedingungen notwendig für relativ günstig optimale V ermehrung von Wurzelunkräutern •  Einfache Handhabung, keine Verschleissteile •  Wirkung •  Keine Chemie, kein Plastik •  Hohes Gewicht •  Verwendung mit Tastarm möglich Quelle: Leitfaden Agroscope Transfer 361 / 2020

Auswirkungen auf Bodenklima Unkraut ist für Apfelbäume eine ernstzunehmende Konkurrenz um Wasser. Je trockener die Witterung, desto grösser die Auswirkungen. Das zeigte sich speziell im niederschlagsarmen Jahr 2018. Bei der Variante Unkrautbekämpfung mit * Saugspannung ist die Kraft, mit der das Wasser in den Bodenporen zurückgehalten wird. Somit ist die Saugspannung ein Mass für die (zur Verfügung stehende) Bodenfeuchte.

dem Fadengerät war 2018 die alles entscheidende Saugspannung* im Boden höher als beim Einsatz von Hackgeräten oder Herbiziden. Erklärbar ist dies damit, dass mit dem Fadengerät die Unkräuter zwar oberflächlich abgeschlagen, aber nicht entwurzelt werden. Dies mit der Folge, dass die immer nachwachsenden Unkräuter dem Boden dennoch eine bestimmte Menge Wasser entziehen. Das bestätigen auch die Versuche im niederschlagreichen 2019, wo unter den ver-

schiedenen Varianten sonst keine relevanten Unterschiede zu beobachten waren. Nachvollziehbar ist, dass je weniger der Baum- bzw. Pflanzstreifen begrünt ist, desto höher die Bodentemperatur ist. In einer Bodentiefe von 20 cm wurden im Juni/Juli 2019 zum Teil Unterschiede von bis zu 3 °C gemessen. Schliesslich, und das ist nicht unwesentlich, wurden die Auswirkungen der verschiedenen Varianten auf das Bodenleben untersucht. Die Forscher kommen zum Schluss, dass die 8

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Auswirkungen der einzelnen chemischen, mechanischen oder kombinierten Verfahren der Unkrautregulierung auf das Bodenleben detaillierter untersucht werden müssen, als dies im Rahmen der dreijährigen Versuche (2017–2019) möglich war. Bestätigt ist hingegen, dass Baumausfälle durch Wühlmausschäden bei bewachsenem Baumstreifen zunehmen. Eine Zunahme sonstiger Schädlinge und Krankheiten, dies als direkte Folge der verschiedenen Varianten mit Herbiziden oder mechanischer Unkrautregulierung, konnte an keinem Standort beobachtet werden.

Anteil kleinerer Früchte festgestellt. Zusammenfassend kann zudem festgehalten werden, dass zumindest in den Versuchen bezüglich Ausfärbung der Früchte, der inneren Fruchtqualität und der Lagerfähigkeit kein Einfluss der Unkrautregulierung festgestellt wurde.

Abdecken = ohne Licht – keine Keimung

Letztlich entscheidet die Unkrautdichte in der Baumreihe über den Ertrag und die Fruchtqualität. Bild: R. Hunger

Was passiert mit dem Stickstoff? Wenn es um nachhaltige Strategien zur Unkrautbekämpfung im Obstbau geht, stellen sich sofort auch Fragen zur Stickstoffdynamik und zur mikrobiellen Biomasse. So viel ist klar, ein hoher Bedeckungsgrad und das rasche Wiederauflaufen des Unkrautes haben einen stärkeren N-Entzug zur Folge. Abhängig vom Zeitpunkt kann eine höhere N-Dynamik Vor- oder Nachteile aufweisen. Geräte, die in den Boden eingreifen (wie der Krümler), haben eine fördernde Wirkung, dagegen entfällt sie beim reinen Herbizideinsatz. Der Einsatz des Fadengeräts führt zu einer permanenten Bodenbedeckung im Baumstreifen. Damit wird, im Gegensatz zu Geräten, die in den Boden eingreifen, keine zusätzliche Stickstoff­ mineralisierung angeregt. Daher bietet sich im Vorerntezeitpunkt ein Wechsel auf ein Fadengerät an. Gut zu wissen, denn bei richtiger Anwendung der Geräte kann im Zeitraum der Ernte eine optimale Ausfärbung der Äpfel und ein zeitiger Triebabschluss erreicht werden. Die mikrobielle Biomasse (organische Bodensubstanz, lebende Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze) ist wichtig für die Bodenfruchtbarkeit und ein funktionierendes Ökosystem. Im Rahmen der Versuche konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Wenn es solche gab, dann waren sie auf die aktuelle Witterung, insbesondere Bodenfeuchte und Bodentemperatur, zurückzuführen. Etwas anders sieht es bei Wachstums­ parametern aus. Sowohl die Solo-Anwendung des Krümlers als auch dessen Verwendung in Kombination mit einem anderen Gerät führten an einem Standort zu einem schwächeren Baumwachstum. Vermutlich ist diese Feststellung auf die Schädigung oberflächlicher Wurzeln zurückzuführen. Junganlagen mit geringe40

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rem Wurzelvolumen sind stärker davon betroffen. Inwieweit eine wuchshemmende oder wuchsfördernde Wirkung einzelner Verfahren gezielt genutzt werden kann, hängt nicht zuletzt vom Zustand der Bäume (Alter, Wüchsigkeit, Fruchtbehang) und den jeweiligen Standort- und Wachstumsbedingungen ab.

Auswirkungen auf Blühstärke Auch die Frage, wie sich verschiedene Unkrautregulierungsvarianten auf die Blüte, den Ertrag und andere Parameter auswirken, ist natürlich speziell interessant. Im Zusammenhang mit der Blühstärke ist auch eine evtl. Alternanz von Interesse. Die Versuche zeigen zusammenfassend keinen Einfluss der Unkrautregulierung auf die Blühstärke. Bei den Einzelbaum­ erträgen an den Versuchsstandorten Bavendorf (KOB) und Wädenswil konnten zwischen den Bio- und IP-Versuchsparzellen, bezogen auf unterschiedliche Unkrautregulierung, keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. In der Bio-Anlage am KOB gab es beim Hacken solo und kombiniert gegenüber dem reinen Fadengerät-Einsatz in zwei Versuchsjahren einen tendenziell höheren Einzelbaumertrag zu Gunsten von Ersterem. Ohne Unkrautregulierung (Kontrollparzelle) war der Ertrag gegenüber dem reinen oder kombinierten Herbizideinsatz teilweise deutlich tiefer. Bei Junganlagen kann die Unkrautregulierung die Erträge beeinflussen. Bei Anlagen im Vollertrag, so die Forscher, wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen chemischer und mechanischer Unkrautregulierung gemessen. Nur geringen Einfluss hatte an den Versuchsstandorten die Art der Unkrautregulierung auf die Fruchtgrösse. Beispielsweise wurde bei den rein mechanischen Verfahren tendenziell ein höherer

Durch das Abdecken mit einem organischen Material, beispielsweise Kompost oder verrotteten Rindenschnitzeln sowie einer Basalmatte oder synthetischen Materialien wie wasserdurchlässigen Kunststofffolien, wird das Keimen und das Wachstum der Unkräuter behindert bzw. verhindert. Ohne Licht wird die Keimung verhindert und wenn Pflanzen dennoch keimen, sterben sie aufgrund mangelnder Photosyntheseleistung ab. Nur bereits etablierte Unkräuter sollten vorgängig entfernt werden müssen. Zudem muss die Abdeckung regelmässig erneuert werden, was wiederum mit Arbeitsund Materialkosten verbunden ist. Organisches Abdeckmaterial mit einem weiten C/N-Verhältnis kann Strickstoff im Boden binden. Durch das Abdecken kann es bei hohen Niederschlägen zu Sauerstoffmangel im Boden kommen. Unter einer Abdeckung fühlen sich Mäuse sicher(er), deshalb ist die Gefahr, dass sie sich ausbreiten, grösser. Für Rand­ reihen oder bei kleineren Obstbaubetrieben kann das Abdecken eine praktika­ble Lösung sein.

Fazit Das dreijährige Projekt an verschiedenen Standorten zeigt, dass einzelne Massnahmen der Unkrautregulierung in Abhängigkeit von ihrer Effizienz und der damit verbundenen Konkurrenzsituation (Unkraut/Baum) das Bodenklima und die Nährstoffdynamik beeinflussen können. Bezogen auf den Ertrag und die Fruchtqualität wurden kaum Unterschiede zwischen den Verfahren festgestellt. Um genau­ere und gefestigtere Aussagen zu den Auswirkungen auf Alternanz, Ertrag und Fruchtqualität durch unterschiedliche Unkrautregulierungsverfahren machen zu können, sind zusätzliche mehrjährige Versuche notwendig. Eine un­ genügende oder wenig konsequente Unkrautregulierung wirkt sich in Jung­ anlagen am deutlichsten negativ aus. Die Auswirkungen sind wohl deshalb grös­ ser, weil das Wurzelvolumen der jungen Bäume noch gering ist.


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SPEZIALKULTUREN

Die Familie Mottiez von der Domaine du Bois-Noir in Evionnaz (VS) setzt seit zwei Jahren den Schmalspurstreuer «WBS 20 Typ B» von Hersteller Rink ein. Bilder: M. Schubnel

Kompost gezielt in die Reihen ausbringen Um ihre Obstplantagen und Reben gezielt mit Kompost versorgen zu können, haben Jean-Paul Mottiez und sein Sohn Cédric aus Evionnaz (VS) vor zwei Jahren in einen Schmalspurstreuer «WBS 20» von Rink investiert. Mit einem Querförderband können sie den Kompost direkt auf die Reihe ausbringen. Matthieu Schubnel

Seit zwei Jahren nutzen Jean-Paul Mottiez und sein Sohn Cédric, Bewirtschafter der Domaine du Bois-Noir in Evionnaz (VS), einen Schmalspurstreuer «WBS 20 Typ B» vom deutschen Hersteller Rink Spezialmaschinen GmbH. «Anfänglich düngten wir unsere Plantagen mit Mist vom Betrieb meines Bruders, der in der Nachbargemeinde Viehzucht betreibt», sagt Jean-Paul Mottiez. «Den Mist brachten wir mit einem für den Weinbau geeigneten Zetter aus, der den Hofdünger aber leider über die gesamte Breite der Zwischenreihen, also auch auf das Gras streute. Später habe ich viel mit Mineral42

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dünger gearbeitet, aber diese Praxis führt zu einer Verarmung der Böden an organischer Substanz.» Nun setzen Mottiez auf Kompost. «Dieser stammt aus der Kompostieranlage Satom SA in Villeneuve oder der Champignonzucht Stadler in Aigle, manchmal gemischt mit Traubentrester aus den Orsat-Kellereien in Martigny.»

Direkt zu den Stöcken «Mit dem Schmalspurstreuer von Rink, der über ein Querförderband verfügt, können wir den Kompost direkt an den Stock ausbringen. Um den Nährstoffbe-

darf zu decken, haben wir uns zum Ziel gesetzt, alle vier Jahre 50 m³ Kompost pro Hektar an die Obstbäume und alle zwei Jahre ebenso viel an die Weinstöcke auszubringen», sagt Jean-Paul Mottiez.

Ladekapazität von 2,5 m³ Das Weingut Domaine du Bois-Noir hat den Rink-Streuer «WBS 20» Anfang 2021 von der Firma Silent AG aus Otelfingen ZH zum Preis von CHF 18 000.− gekauft. Mit einer Länge von 340 cm und einer Breite von gerade mal 145 cm passt der Zetter bestens für den Einsatz in Weinbergen und in Obstplantagen. Der Ladekasten mit Kratzboden ist 1,11 m breit und 2,25 m lang. Die serienmässige Ladekapazität beträgt 2,2 m³, mit dem Anbau von zwei optio­ nalen Aufsatzwänden haben JeanPaul und Cédric Mottiez die Kapazität auf 2,5 m³ erhöht. Die Reifen haben die Grös­ se 10.0/75-15.3 (optional). «Wir düngen im November und im Februar, wenn kein Schnee liegt», sagt Cédric Mottiez. Geladen wird mit dem Traktor und Frontlader.

Anhängung über Knicklenker Der Streuer von Mottiez verfügt über die optional erhältliche Knicklenkeranhängung, die am Unterlenker befestigt wird, und über eine Weitwinkelgelenkwelle, die einen Einschlagwinkel bei laufender Zapfwelle von 80° ermöglicht. «Mit der Knicklenkeranhängung läuft der Streuer spurgetreu dem Zugfahrzeug nach», er-


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Das 25 cm breite Querförderband erlaubt das gleichmässige und gezielte Verteilen in der Reihe.

klärt Cédric Mottiez. Der Streuer wird mit einem Fendt «209 Vario» mit 90 PS gezo­ gen. Vom Hersteller werden mindestens 35 PS empfohlen. Die Zapfwelle wird mit einer Drehzahl von 540 U/min betrieben und treibt ausschliesslich das Dreifach­ streuwerk an, das optional erhältlich ist. Die Kraftübertragung erfolgt auf der lin­ ken Seite über ein Winkelgetriebe und dann über eine Kette. Der Streuer benö­ tigt drei doppeltwirkende Hydraulikventi­ le für den Kratzboden, das Querförder­ band und die Verschlussklappe. Erfor­ derlich ist eine Mindestfördermenge von 15 l/min Öl bei 120 bar Druck.

Hydraulische Schubwand Die Schubwand ist hydraulisch angetrie­ ben. Dies ermöglicht es dem Traktorfah­ rer, die Geschwindigkeit der Schubwand mit einem Hebelventil genau einzustellen. Wenn der Behälter des Streuers leer ist, fährt die Schubwand mit einem einfachen Zug am Hebel in ihre ursprüngliche Positi­ on zurück.

Mit der an den Unterlenkern befestigten Knicklenkeranhängung und der Weitwinkelgelenkwelle ist der Streuer sehr wendig einsetzbar.

25 cm Querförderband Das stufenlose Getriebe ermöglicht eine Anpassung der Streumenge bei einer Ge­ schwindigkeit von 3,5 bis 4 km/h. Das 150 cm lange Querförderband hat eine Breite von 25 cm. In den engen Vorge­ wenden muss der Fahrer beim Wenden auf den Überhang achten. Durch die Kon­ trolle der Drehzahl kann die Auswurfwei­ te angepasst werden. Bei voller Drehzahl streut das Förderband bis zu einem Meter weit. «In den Obstplantagen fahre ich mit einem Abstand von 80 cm zur Baumrei­ he», sagt Cédric Mottiez. «In den Reben fahre ich nur 20 bis 30 cm von den Reb­ stöcken entfernt. Da senke ich die Dreh­ zahl des Hydraulikmotors, der das Band antreibt, und verringere damit die Aus­ wurfweite auf 40 cm.» Bei Bedarf können das Querförderband und die hintere Hau­ be für eine konventionelle Nutzung des Streuers abgenommen werden. Eine schwenkbare Heckklappe verhindert die Gefahr, dass sich beim Transport Kompost auf dem Förderband ansammelt. «Damit

Domaine du Bois-Noir der Familie Mottiez Die Domaine du Bois-Noir in Evionnaz (VS) unweit von Martigny umfasst insgesamt 33 Hektar mit 8 ha Apfel- und Birnbäumen, 5,5 ha mit Weinreben und 5 ha mit Acker­ bau sowie Naturwiesen. Bewirtschaftet wird der Betrieb von Jean-Paul Mottiez (63) und seinem Sohn Cédric (31) sowie von zwei Vollzeitarbeitskräften und bis zu 12 Saison­ arbeitskräften. Die Kulturen werden ohne Herbizide und mit umweltfreundlichen Methoden bewirtschaftet. Das gesamte Anwesen wird bewässert. Etwa 90 Prozent des Obstes werden an die Fenaco und die Tobi Seeobst AG verkauft, der Rest wird direkt oder als Industrieäpfel vermarktet. Die Trauben werden an die Weinhäuser Caves Orsat und Rouvinez verkauft.

Jean-Paul Mottiez (links) und sein Sohn Cédric bewirtschaften 33 Hektar, davon 13,5 ha Obst- und Weinbau.

Mit einer Breite von 145 cm passt der Zetter bestens in Reihenkulturen.

das Förderband nicht verstopft, muss zu­ erst das Dreifachstreuwerk eingeschaltet werden, dann das Förderband und erst am Schluss der Kratzboden.»

900 kg Eigengewicht Mit «nur» 900 kg Leergewicht und einer Ladekapazität von 2,2 m³ kann der Fahrer den Streuer auf allen Parzellen ohne All­ radantrieb am Traktor fahren, ausser auf der 2 ha grossen Parzelle mit 26 % Nei­ gung, wo der Allrad unumgänglich wird, insbesondere bei gefrorenem Boden. In dieser Parzelle kann nur bergab gefahren werden. Dann mache auch die Wahl der optional erhältlichen hydraulischen Brems­ zapfwelle Sinn. «Bisher haben wir nur Kompost gestreut», sagt Cédric Mottiez. Es sei noch zu früh, um die Wirkung des Kompostes auf die Kulturen zu beurteilen. «Durch die Zufuhr von organischem Mate­ rial haben wir jedoch bereits eine höhere Aktivität der Bodenfauna festgestellt.» 8

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SPEZIALKULTUREN

Die Kalibrier- und Sortiermaschine «CombiSort» von Hersteller Greefa aus Holland sortiert auf dem Walliser Obstbaubetrieb Moret Fruits SA jährlich rund 2000 Tonnen Äpfel und Birnen. Bilder: M. Schubnel

Unter dem Auge des Automaten Eine zufriedenstellende Verwertung der geernteten Produkte ist entscheidend für den wirtschaftlichen Fortbestand der Betriebe. Um dieses Ziel zu erreichen und einwandfreie Qualität anbieten zu können, setzt die Familie Moret auf ihrem Obstbau-Betrieb Moret Fruits SA in Martigny (VS) auf eine moderne Sortieranlage. Matthieu Schubnel

In der Rhoneebene bei Martigny bewirtschaftet der Familienbetrieb Moret Fruits SA rund 60 Hektar Obstplantagen. Geleitet wird der Betrieb von Xavier Moret (60) zusammen mit seinem Bruder, seinen beiden Söhnen und einer seiner Schwiegertöchter. Xavier Moret, der schon im Alter von 15 Jahren auf dem Betrieb mitarbeitete, baute zusammen mit seinem Vater Georges Xavier Moret die Obstproduktion und die Vermarktung stetig aus. Während die meisten anderen Produzenten an Genossenschaften oder den privaten Handel lieferten, investierte Moret Fruits SA in eigene Kühlhäuser, um das Obst selber zu lagern und zu verwerten. Mit der Zunahme der kommerziellen Aktivitä44

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ten des Betriebes wich die manuelle Sortierung des Obsts ab Ende der 1980er Jahre der automatischen Sortierung mithilfe einer modernen Sortiermaschine, die später noch zweimal erneuert wurde. Die neuste Maschine, eine Kalibrier- und Sortiermaschine «CombiSort» des niederländischen Herstellers Greefa, ist mit Wassersortierung und Qualitätserkennung nun noch leistungsfähiger. «Mit dieser vollautomatischen Maschine, die Äpfel und Birnen sortiert, ist man fünfmal so leistungsfähig wie von Hand», meint Xavier Moret. «Heute laufen alle Äpfel und Birnen durch die Sortiermaschine, das sind fast 2000 Tonnen pro Jahr. Unsere Kalibrier- und Sortiermaschine läuft das

ganze Jahr über, wöchentlich sind es an drei Tagen rund 40 Stunden.»

40 Meter lange Sortierstrasse Die Sortierstrasse nimmt den grössten Teil eines 1000 m² grossen Lagers ein, das der Sortierung gewidmet ist. Die Strasse erstreckt sich über eine Länge von etwa 40 Metern. Sie wird von etwa 20 elektrischen Antriebsmotoren mit Dreiphasenstrom angetrieben. Obwohl ein Teil der Strasse trocken arbeitet, benötigen einige Abschnitte Wasser, insbesondere um die Früchte zu bewegen und sie wieder in die Paloxen zu befördern. Die Anlage verfügt über 11 Pumpen, die den Wasserfluss in einem geschlossenen Kreislauf gewähr-


SPEZIALKULTUREN

leisten. Für den Betrieb der Maschine werden aus dem öffentlichen Netz insgesamt 25 m³ Trinkwasser benötigt, das jede Woche vor der Reinigung vollständig abgelassen wird. Die geernteten Früchte, die auf die Sortierung warten, werden in der Nähe in einem 3000 m² grossen Kühlhaus und unter kontrollierter Atmosphäre (O2 und CO2) gelagert.

Entleerung durch Eintauchen Der Prozess des Sortierens und des Kalibrierens umfasst mehrere Schritte. Zunächst wird die Paloxe entleert, indem sie in ein Wasserbad getaucht wird. Die Äpfel, deren Dichte geringer ist als die des Wassers, schwimmen auf und werden so ohne den geringsten Schlag aus ihrem Behälter befreit. Die Früchte werden in einem Kanal mit Wasser unter geringem Druck in einen weiteren Kanal geleitet. Die entleerten Paloxen werden dann automatisch mit Hochdruck gewaschen. Die eingetauchten Äpfel werden mit klarem Wasser gespült und in einer der vier Sortierlinien positioniert, wo sie sich dank ei-

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«Unsere Kalibrier- und Sortiermaschine läuft das ganze Jahr über, pro Woche sind es rund 40 Stunden», erklärt Xavier Moret, Co-Geschäftsführer der Moret Fruits SA.

nes Förderbands aus kleinen, rotierenden Rollen um sich selbst drehen. Der eigentliche Sortierprozess beginnt in der «iQS»-Dunkelkammer (engl. «intelligent

quality sorter»), in der hochauflösende Kameras 60 Bilder von jeder Frucht aufnehmen. Das optische Erkennungssystem besteht aus mehreren Kameras, die mit

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SPEZIALKULTUREN

In der Dunkelkammer analysieren hochauflösende Kameras das äussere Erscheinungsbild der Äpfel und identifizieren mögliche Mängel sowie geometrische Unregelmässigkeiten.

extra dafür entwickelten Algorithmen Mängel an den Äpfeln erkennen können. Auch so genannte geometrische Unregelmässigkeiten werden ermittelt. Aus diesen Fotos bestimmt die Maschine den Durchmesser der Frucht, ihre Färbung nach dem Verhältnis der Farben Rot/Gelb/ Grün sowie mögliche Mängel (wie Schorf, Hagel, Verletzungen und Schädlinge), indem sie die Qualität des äusseren Erscheinungsbildes per Computer analysiert.

Mängel von 7 bis 8 Prozent Nach dem Verlassen der Dunkelkammer werden die Äpfel auf einem Förderband positioniert. Ausgehend von der Masse jeder Frucht und der bekannten Dichte wird die Grösse sofort bestimmt. Weiter geht es in eine der 16 so genannten Chargenbildungs-Zonen und danach zu einer der sechs Stationen, an denen die sor­

Die Äpfel fallen je nach Grösse und Qualität durch die Schwerkraft in eine der 16 Chargenbildungs-Zonen. Die Sortiermaschine findet im Durchschnitt 7 bis 8 Prozent Mängel.

tierten Früchte in Beutel oder in 6- und 12-kg-Schalen abgefüllt werden. Eine Etikettiermaschine versieht jede Verpackung mit Informationen über die Sorte, den Produzenten, die Chargennummer, die Grösse und die Qualität der Charge. Die Gesamtverweildauer einer Frucht in der Kalibrier- und Sortiermaschine beträgt etwa 5 bis 8 Minuten. Weisen die Äpfel Schorf oder Hagelschäden auf, sind zwei oder sogar drei Durchgänge erforderlich. Die Sortiermaschine findet im Durchschnitt 7 bis 8 Prozent Mängel in einer Charge. Der Preis für einen Gala-Apfel erster Wahl liegt im traditionellen Handel bei 1 Franken pro kg. Die zweite Wahl wird zu einem niedrigeren Preis verkauft. Für Früchte in Industriequalität (mit den meisten Mängeln) werden 10 Rappen pro kg bezahlt und lokal zu saurem Most verarbeitet.

Rentabel nach zehn Jahren «Die Sortierqualität der Maschine und die des menschlichen Auges sind vergleichbar», meint Xavier Moret. «Aber die Maschine ist gleichmässig, während das menschliche Auge mit der Zeit ermüdet. Es braucht eine Mischung aus Kamera und menschlichem Auge: Die letzte Beobachtung wird somit von den Mitarbeitenden sichergestellt.» Die Kalibrier- und Sortiermaschine von Hersteller Greefa, die in der Schweiz von der Zürcher Firma Tecfrut AG vertrieben wird, wurde 2006 für über eine Million Franken angeschafft. «Ich schätze die Amortisationszeit auf etwa zehn Jahre», sagt Xavier Moret. «Bei uns laufen die Früchte von rund 40 Hektar durch diese Maschine. Aber man müsste mindestens 80 Hektar haben, um sie voll ausnutzen zu können.»

60 Hektar Spezialkulturen Die Firma Moret Fruits SA in Martigny auf der Domaine Les Grands-Sorts bewirtschaftet rund 60 Hektar Spezialkulturen. Die gesamte Fläche ist bewässerbar und durch ein Beregnungssystem relativ gut gegen Frost geschützt. Der Familienbetrieb beschäftigt etwa zehn fest angestellte Mitarbeitende und 40 saisonale Erntehilfskräfte. Die Produktionsflächen sind auf vier Standorte rund um Martigny in der Talzone verteilt: Spargeln (2 ha), Kirschen überdacht (0,5 ha), Aprikosen (15 Sorten auf 12 ha), Pflaumen (2 ha), Birnen (4 ha), Beerenobst hors-sol und überdacht (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren: 1 ha), Äpfel (36 ha mit einem Durchschnitts­

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ertrag von 40 t/ha), Weinreben (1 ha) und Hochstammobstgärten in extensivem Anbau (1 ha). Die Produkte werden über verschiedene Kanäle vermarktet: Gross­ handel (50 %), Detailhandel (40 %) und Direktverkauf (10 %), darunter die beiden Wochenmärkte in Martigny und Monthey sowie die saisonalen Verkaufsstellen in Sembrancher (VS) und auf dem eigenen ­Betrieb. Neben seiner Tätigkeit als Co-­ Geschäftsführer war Xavier Moret in der Vergangenheit während dreier Legislaturperioden Mitglied des Walliser Grossrates und vertritt heute die Interessen der Obstbauern als Vizepräsident des Schweizerischen Obstverbandes SOV.

Der Obstbaubetrieb Moret Fruits SA.


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Automatisierung und Digitalisierung werden sich nur durchsetzen, wenn sie finanziell erschwinglich sind. Bild: zvg

Die Zeichen stehen auf ­Digitalisierung Zum Thema Digitalisierung im Feldgemüseanbau hat Agroscope im vergangenen Jahr mehrere Befragungsrunden durchgeführt. Automatisierung hilft, die in bestimmten Verfahren technisch installierten Prozessleistungen besser abrufen zu können. Ruedi Hunger

Zur Frage: «Welche digitalen Technologien oder Technologietrends werden im Freilandgemüseanbau in Zukunft vermehrt an Bedeutung gewinnen?» äusserten sich Produzentinnen und Produzenten, Lohnunternehmerinnen und Lohnunternehmer, aber auch Zulieferer, Verbände, Forschung und Beratung. Als meist genannte Technologien wurden Roboter / autonome Maschinen, GPS/ RTK, Kameratechnik und Bilderkennung

sowie generell Sensoren genannt. Bei den Anwen­dungen stand (erwartungsgemäss) das Hacken beziehungsweise die Unkrautbekämpfung im Vordergrund, gefolgt von der Datenerfassung / Krankheits- und dem Schädlings­ - Monitoring. An dritter Stelle wurden die Präzision und bedarfsgerechte Ausbringung, gefolgt von der Bewässerung, genannt. Aber auch Prognosen, Entscheidungshilfen, Warnsysteme und Automatisierung sowie Mechanisierung

wurden im Zusammen­hang mit der Digitalisierung von über 20 % der Expertinnen und Experten genannt.

Einmal mehr: Ausbildung forcieren Auf die Frage, welches die treibenden Faktoren für die Digitalisierung sind, antworteten fast 90 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Argument der Ressourceneinsparung. Bei rund der Hälfte der Antworten wurde die Einhaltung 8

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der Gesetze (Präzision), weniger Lohnkosten und mehr Ertrag sowie Arbeits- und Zeiteinsparung genannt. Bei den hemmenden Faktoren standen die hohen Kosten für die Technologien und die Störungsanfälligkeit im Vordergrund. Aber auch das Eingeständnis, dass nicht genügend Fachwissen vorhanden ist und das fehlende digitale Wissen, wurden genannt. Das führte dann auch dazu, dass für über 20 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Nutzen und die Vorteile zu klein und weitgehend unklar sind. Als Lösungsansätze zur Überwindung der Hemmnisse steht die Ausbildung an vorderster Stelle, gefolgt von dem Wunsch nach mehr praxisnahen Feld-Demonstrationen und staatlicher, finanzieller Unterstützung. Generell sind die Befragten der Meinung, dass für eine stärkere Verbreitung die digitalen Technologien erschwinglich(er) sein oder werden müssen.

Fruchtdetektion und ­zerstörungsfreie Analyse Bereits vor fast vierzig Jahren wurden erste digitale Anwendungen zu Einzelpflanzen im Bestand mit Ultraschallsystemen erprobt. Mit dieser Methode konnte die Baumhöhe gemessen und deren räumliche Verteilung dargestellt werden. Heute können Informationen über das vegeta­ tive Wachstum im Feldgemüsebau und in der Obstproduktion mithilfe von Kamerasystemen an Drohnen oder mit Satellitendaten berechnet werden. Mit diesen

Berechnungen wurden in Obstanlagen teilweise hohe Korrelationen (Übereinstimmungen) zwischen Vegetationsindizes (NDVI, siehe Kasten) und der Anzahl Blüten gefunden. In der Regel steht die Anzahl Blüten in direktem Zusammenhang mit dem Ertrag. Wobei anzumerken ist, dass noch zahlreiche weitere Faktoren mitbestimmend sind (Beschattung, Bestäubungs­rate, Ernährungszustand der Bäume, Blütenansatz Vorjahr). Die Blütenerkennung kann für Ausdünnungsmassnahmen und frühe Ertragsprognosen genutzt werden. Zur genauen Ertragsvorhersage sind direkte Messungen der Früchte am Baum notwendig. Diese werden durch wechselnde Lichtverhältnisse oder Fruchtverdeckung durch Blattwerk als Störfaktoren beeinflusst. Die Frucht­ erkennung erfolgt unter anderem mit LiDAR, aber auch Laserscanner, Photogrammmetrie und Thermalbilder kommen zum Einsatz. In einem frühen Entwicklungsstadium wurden bei Apfelbäumen (schlanke Spindel) rund 80 %, kurz vor der Ernte ca. 90 % der Früchte am Baum detek­tiert. Weiter werden heute alterna­ tive Lösungen auf der Basis von Sensordatenfusion mit Methoden des maschinellen Lernens erforscht. Die zerstörungsfreie Analyse der Fruchtqualität ist bereits in Sortieranlagen etabliert. Auch auf diesem Gebiet gibt es Weiter­entwicklungen, beispielsweise mithilfe der Spektralanalyse im sichtbaren und nah­ infraroten Wellenbereich und durch Anwendung der Photogrammmetrie zur Fruchtgrössen- und Fruchtmasse­ be­stimmung.

Begleitet wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass immer weniger Menschen bereit sind, körperlich strenge und monotone Arbeit zu leisten. Damit eröffnen sich Chancen für die Robotik. Ein Projekt, das in diese Richtung zielt, ist der Plantagenroboter «Elwobot» der TU Dresden (Prof. Thomas Herlitzius). Dieser moderne Erntehelfer soll dereinst Arbei­ten wie Laubschnitt, Bodenbearbeitung, Mulchen, aber auch Schädlingsbekämpfung übernehmen. Der Elwobot navigiert mithilfe von Laser-Scanner zwischen den Baum- oder Rebenreihen. Das Fahrzeug ist für eine Nutzlast von 1500 kg ausgelegt. Das Fahrwerk besteht aus einer permanenten Synchron­ maschine mit einer Leistung von 7 kW. Ein modulares Konzept ermöglicht ein skalierbares Fahrzeug, das den Bedürfnissen der Obstanlage bzw. des Weinbergs angepasst werden kann. Im Vorprojekt hat der Roboter ein dieselelektrisches Konzept mit einem an den Dieselmotor angeflanschten, wassergekühlten Generator. Die elektrische Leistung beträgt 30 kW. Zusätzlich (quasi als Alternative) wird ein elektrisches, emissionsfreies Power­modul entwickelt, das aus einem Batteriesystem mit automatischer Schnellladevorrichtung, einer Brennstoffzelle oder der Kombination von beiden besteht. Derzeit erreicht die Leistung des Plantagenroboters aber noch nicht ein mit manuellen Erntehelfern vergleichbares Leistungsniveau. Geplant ist, dass etwa Mitte der 2020er-Jahre ein überarbeiteter Prototyp auf den Markt kommt.

… und H2Bot zum Zweiten Robotik im Obst- und Gemüsebau

Begriffe NDVI = Der NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) beruht auf der Tat­ sache, dass gesunde Vegetation im roten Bereich des sichtbaren Spektralbereichs relativ wenig und im darauf folgenden nahen Infrarotbereich relativ viel Strahlung reflektiert. Die Reflexion im nahen Bereich ist auf die Zellstruktur der Blätter zurückzuführen und wird hauptsächlich durch Mesophyll-Zellen bestimmt. LiDAR = (Light detection and ranging). Lidar ist eine dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung sowie zur Fernmessung atmosphärischer Parameter. Lidar ist zudem eine Form des drei­ dimensionalen Laserscanning. Statt der Radiowellen wie beim Radar werden Laserstrahlen verwendet.

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Automatisierung hilft, die in bestimmten Verfahren technisch installierten Prozessleistungen besser abrufen zu können. Heute ist aber bereits ersichtlich, dass der Trend zu immer grösseren Maschinen weder von der Automatisierung noch von der Robotik gestoppt oder umgekehrt wird. Landtechnik zeichnet sich nun einmal durch kontinuierliche Produktivitätssteigerung und damit verbunden durch wachsenden Leistungsbedarf, höheres Gewicht und mindestens zum Teil auch durch zunehmende Grösse aus. Gleichzeitig gibt es eine sichtbare Trennung zwischen unteren und oberen Leistungsklassen.

Elwobot zum Ersten… Auch im Obst- und Weinbau führt der Wettbewerb zu wachsendem Druck.

Ein weiteres Projekt, das auf der Brennstofftechnologie basiert, ist der «H2Bot». An sich liegen die Vorteile eines batterieelektrischen Antriebskonzepts auf der Hand, der Aufbau ist einfach und der Systemwirkungsgrad ist mit rund 80 % sehr hoch. Dennoch ist die Elektrifizierung von grossen Traktoren oder Mähdreschern mittels Batteriesystemen derzeit (noch?) nicht ohne grosse Einschränkungen möglich. Grund: Der Leistungsbedarf der Maschinen ist zu gross und die Energiedichte der verfügbaren Akkumulatoren ist zu klein. Daher ist eine Elektrifizierung eher bei kleineren Fahrzeugen sinnvoll. Noch vergleichsweise unbedeutend ist die Brennstoffzellen-Technologie für landwirtschaftliche Anwendungen. Aufgrund der hohen Leistungsdichte ist sie für den Einsatz in der Landwirtschaft einem Batteriesystem überlegen. Das hilft


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Wenn die Produzentin und der Produzent überzeugt sind, öffnen sich die Türen für Automatisierung und Digitalisierung. Bild: KULT

aber nicht darüber hinweg, dass es der­ zeit kaum Forschungsprojekte und schon gar keine serienreifen Fahrzeuge gibt. Die Herausforderungen liegen im Bereich der Kühlung von Brennstoffzellen und Batte­ rie, dem Wasserstofftank mit Befüllsys­ tem und dem Luftfiltersystem mit Was­ serabscheider. Ungeachtet der Schwierig­ keiten oder gerade, um mehr darüber in Erfahrung zu bringen, wird das Projekt H2Bot nicht nur für den vorliegenden Anwen­ dungsbereich (Obst- und Wein­ bau) entwickelt. Erfahrungen sollen durch eine möglichst breite Anwendung

und Übertragbarkeit auf eine Vielzahl von elektrifizierten landwirtschaftlichen Geräten gesammelt werden. Ziel ist im Nachgang zum Projekt die Ausstattung weiterer Geräte nach gleichem Prinzip mit Brennstoffzellensystemen.

Fazit Zur Frage, welche digitalen Technologien oder Technologietrends im Freiland­ gemüseanbau in Zukunft vermehrt an Bedeu­ tung gewinnen werden, hat die Forschungsanstalt Agroscope wertvolle Antworten erhalten, die aufzeigen, wo

die Erwartungen und Hemmnisse sind. Die Entwicklungen autonomer Fahrzeuge beruhen derzeit auf Entwicklungsprojek­ ten und vereinzelten Prototypen. Zusätz­ lich noch auf vielen Annahmen. Das bedeutet, dass der wirtschaftliche Nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit solcher Maschinenkonzepte oder ganzer hochau­ tomatisierter Maschinensysteme noch zu bestätigen sind. Zudem ist die Forschung gut beraten, wenn sie beachtet, dass die neuen Systeme nur dann akzeptiert werden, wenn sie den Menschen weder unter- noch überfordern. 8

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Landtechniker Andreas Baumgartner auf seiner Eigenbau-Selbstfahrspritze «BLMT 12.4 FM» in Tegerfelden; mit dem Frontanbau eines Unterstockräumers. Bilder: D. Senn

Dem Rebberg angepasste Selbstfahrspritzen Landtechniker Andreas Baumgartner rüstet alte Selbstfahrspritzen mit neuster Ausbring­ technik auf oder produziert eigene Maschinen; bislang sind es vierzehn Eigenbauten. Ihre Alleinstellungsmerkmale: die spezifische Anpassung an den jeweiligen Rebberg und an die individuellen Wünsche des Winzers – kein Produkt «ab Stange». Dominik Senn Landmaschinenmechaniker Andreas Baum­ gartner aus Tegerfelden AG ist ein Land­ techniker mit Fokus Rebbau. Er ist Vizeprä­ sident beim Fachverband Agrotec Suisse von AM Suisse und zugleich in deren Kom­ mission «Kommunal- und Landtechnik». Bis heute hat er über dreissig ältere Selbst­ fahrspritzen für den Rebbau, zumeist der Marken Fischer und Birchmeier, für den zeitgemässen Einsatz tauglich gemacht. Die «Schweizer Landtechnik» hat sich das jüngste Produkt mit dem Namen «BLMT 12.4 FM» (BLMT ist die Firma, 12. die zwölfte Maschine, 4 die Allradantriebs­ 50

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bezeichnung und FM die interne Be­ zeichnung) ange­ schaut. Es handelt sich diesmal nicht um eine «Aufpeppung» einer alten Ma­ ­ schine, sondern um ein Eigen­ ­ bauprodukt, das die geeignetsten Komponenten verschiedener Hersteller verwendet. Im Kopf «zusammengebaut» hat Baumgartner bereits die nächste Maschi­ne, mit der Zusatzbezeichnung «P» (siehe separaten Kasten).

Dem Rebbau verbunden Die Selbstfahrspritze «BLMT 12.4 FMP» ist wie ihre Vorgängermodelle gebaut.

«1979 kaufte mein Vater für seinen Reb­ baubetrieb seine erste selbstfahrende Spritze, die wir bis auf die schwache Mo­ toren- und Gebläseleistung und die Kunst­ stofftanks tadellos fanden; vor allem der tiefe Schwerpunkt und der hydraulische Vorderrad­ antrieb beeindruckten uns», sagt Baumgartner. Sein Bruder Lukas über­ nahm in der Folge den Weinbaubetrieb mit rund 13 ha, er dagegen gründete 1995 die Baumgartner Landmaschinen GmbH, die heute sieben Mitarbeiter zählt, meist Schlosser und Landmaschinenmechaniker, bis heute 15 Lehrlinge ausgebildet hat und


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den: «Vor allem Lukas und seine Söhne vermittelten mir wichtige Anliegen und Wünsche von Weinbauern bezüglich des umwelt- und ressourcenschonenden Ausbringens von Pflanzenschutzmitteln, und so begann ich mit dem Nachrüsten alter Selbstfahrspritzen.»

Eigenbau von Chassis, Achs­ antrieben und Tanks

Das Doppelflügel-Axial-Querstrom-Gebläse «G2» von Mitterer.

Rebbaumaschinen samt Zubehör importiert und in der ganzen Schweiz ausliefert sowie regional als Landmaschinen-, Motor­geräte- und Servicedienstleister bekannt ist. «Wir sind auch bekannt für unsere zahl­ reichen Spezialkonstruktionen und Schlosserarbeiten, darunter Eigenbau-Auslaub­ wagen, -Rebschlitten, -Abrandpflüge und Zwischenböcke mit Gelenkwellendurchtrieb für die Unterstockbearbeitung», führt Baumgartner weiter aus. Daneben betreibt er auf 14 ha Eigenland Ackerbau und besitzt 5 ha Wald. Doch er blieb dem Rebbau bis heute stark verbun-

Das Chassis, der hydraulische Vorderachsantrieb sowie die Chromstahltanks für Spritzmittel, Benzin und Hydrauliköl sind komplette Eigenkonstruktionen, ebenso die Lenkung, die Schaltung, der Überrollbügel und weitere Rahmen- und Hal­ terungskonstruktionen. Der hydraulische Vorderradantrieb erlaubt im steilen Gelände oben das sichere Einfahren in die Reihen, indem der Fahrer die Vorderräder leicht anbremst, bis sie langsam greifen, und dann ebenso behutsam wieder löst, sodass keine Rutschgefahr besteht. Alle übrigen Komponenten sind zugekauft, hauptsächlich der Zweizylinder-Briggs & Stratton-Motor und Kleinteile, die Sprayer-Komponenten wie Gebläse und die Düsen stammen von Zulieferern wie Arag, von Mitterer (Hersteller für Anbauund Anhängesprayern) und GEO (Maschinen für den Weinbau, Gartenbau, Obstbau und für die Landwirtschaft, die Baumgartner seit 2012 für die ganze Schweiz importiert). «Die 31 PS des Benziners sind für das Gebläse, die Hydraulik, die Lenkung und die Fahrantriebe ausreichend, üblich waren etwa 22 PS», versichert Baumgartner.

Der Arag-«Bravo350»-Bordcomputer für zweimal drei Sektionen wird von Andreas Baum­ gartner je nach Rebberg und Kundenwunsch für eine genaue Ausbringung der Spritzbrühe programmiert.

«BLMT 12.4 FM» Technische Daten Gesamtlänge: 3,0 m Gesamtbreite: 1,0 bis 1,2 m Gesamtgewicht leer: 750 kg Antrieb: Gebläse und Vorderachse ­hydraulisch, Hinterachse und ­Spritzmittelpumpe mechanisch Chassis/Aufbauten: Eigenbau, pulverbeschichtet Terra-Bereifung: NiederquerschnittBallenreifen Motor: 2-Zylinder-Aggregat von Briggs & Stratton Leistung: 31 PS Getriebe: 3 Vorwärtsgänge und 1 Rückwärtsgang Fahrgeschwindigkeit: 4,1 bis 8,6 km/h Gebläse: Doppelflügel-Axial- ­QuerstromGebläse «G2» von Mitterer Düsen: 2 × 12 Doppel-Injektordüsen von Arag an höhenverstellbaren Rahmen Optional: Strassenverkehrstauglichkeit (Beleuchtung, Markierungen, Blinker, Drehlicht) Neu (optional): Pflanzenerkennungs-Tool

Axial-Querstrom-Gebläse Vor das Chromstahl-Gebläse «G2» von Mitterer hat Baumgartner beidseits vertikal je zwölf grüne und orange Injektor­ düsen der ISO-Norm 0015 platziert. Das Axial-Querstrom-Gebläse selbst besteht aus zwei übereinander angeordneten Flügeln. Das erlaubt eine passende Bandbreite des Sprühhorizonts, der von 55 cm

Ein Düsen-Paar von Arag; durch Drehen wird eine der Düsen in Betrieb genommen oder beide werden ausgeschaltet.

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«BLMT 12.4 FM P» mit Pflanzenerkennung

Die Luftmengensteuerung des Gebläses wird oben und unten mit dem roten Drehrad verstellt.

Ein GPS-Empfänger mit der notwendigen Steuereinheit befindet sich oberhalb des Spritzbrühentanks.

über dem Boden bis zu 2,8 m hoch eingestellt werden kann, indem die Düsen auss­erhalb eines gewählten Bereichs von Hand geschlossen werden. Die Bereiche definieren sich in Abhängigkeit von der Austriebslänge der Schosse oder von der Bekämpfung von Krankheiten oder Schädlingsbefall. Anders gesagt: Muss gegen Mehltau-Befall die Blattunterseite benetzt werden, ist eine andere Sprühbandhöhe einzustellen als beispielsweise beim Schutz der von Blattwerk befreiten Trauben vor der Kirschessigfliege.

Die Pumpleistung für den Düsenausstoss bleibt konstant bei rund 40 bar, sodass noch eine Reserve für den Rührvorgang im Tank bleibt. Weil das Gebläse hydraulisch angetrieben wird, kann die auszustossende Luftmenge stufenlos an die wechselnden Gegebenheiten angepasst werden. Bei 1,8 m Reihenabstand ist die nötige Luft-

menge logischerweise kleiner als zum Beispiel bei 2,5 m. «Wichtig ist, die Einstellung derart vorzunehmen, dass die gleichmässige Benetzung im richtigen Bereich erfolgt. Beim Sprayen werden Tröpfchen transportiert, es ist nicht einer Zerstäubung gleichzusetzen. Die Tröpfchen zerplatzen beim Auftreffen auf das Blatt oder die Beere. Das ergibt eine bessere Anhaftung als die Zerstäubung, welcher die Abdrift droht», erklärt Baumgartner. Die Steuerung des Ausbringsystems programmiert er auf dem Bordcomputer selber. Im Programm sind unter anderem die Maschinendaten, der Reihenabstand, die Fläche, die potenziellen Ausstossmengen der Düsen und die Spritzmitteldrücke hinterlegt. Ist nun beispielsweise das Ausbringen einer spezifischen Brühe von 200 l je Hektare indiziert, wird anhand der über GPS ermittelten Geschwindigkeit der Spritzmittel-Druck so geregelt, dass die ausgebrachte Menge stimmt. Sollten einmal die falschen Düsen

Der obere Hebel der Fahrschaltung ist für den hydraulischen Frontantrieb, der untere Hebel dient für die mechanische Hinter­achse.

Dieses Typenschild belegt die CE-Zertifizierung nach den europäischen MaschinenRichtlinien.

Die ausgebrachte Menge stimmt

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Derzeit ist Andreas Baumgartner mit der Entwicklung einer Eigenbau-Selbst­ fahrspritze mit Pflanzenerkennung beschäftigt – eine Neuheit, denn «bis jetzt bin ich der Erste, der Pflanzenerkennung auf den Rebbau bei Selbstfahrspritzen heruntergebrochen hat», sagt er; deshalb auch die Bezeichnung mit dem «P». «Mittels Pflanzenerkennungs­ sensoren und punktgenau arbeitenden Spritzdüsen können rund 20–30 % Spritzmittel eingespart werden», schätzt er. Denn ­gespritzt wird erst dann, wenn die Reihe beginnt, und der Sprühhorizont wird laufend genau definiert; wo nichts ist, wird auch nicht gesprüht. «Mehrere Winzer haben bereits ihr Interesse bekundet. Es ist auch möglich, alle bisher von mir aufgerüsteten oder neu ge­bauten Selbstfahrsprayer mit der Pflanzenerkennung nachzurüsten», so ­Baumgartner. Testen wird er den Prototyp bei Bruder Lukas. Besteht die Maschine die Tests, wird sie in einer Kleinserie produziert, und zwar ruhigen Gewissens, denn «in diesem Familienbetrieb wird garantiert nichts unterschlagen oder werden Fehler beschönigt», betont er.

geöffnet sein, erfolgt eine Fehlermeldung und das Programm stoppt.

Passend zum jeweiligen Rebbetrieb Die Besonderheiten an den «BLMT»-Reb­ sprayern sind ihre spezifische Anpassung an den jeweiligen Rebberg mit seinem Mikroklima und an die Reihenabstände sowie die präzise Ausbringung (nicht zu viel und nicht zu wenig) und die Vermeidung von Abdrift dank des Tröpfchenausstosses mittels genau eingestellter Luftmenge. Baumgartner hat seine «BLMT»-Sprayer nicht einfach so im stillen Kämmerlein entwickelt, sondern – sich seiner Rolle als Spritzentestspezialist mit eigenem Prüfstand bewusst – die Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL und agriss gesucht und gefunden: Gemeinsam wurden die Anforderungen in einer umfangreichen Betriebsanleitung formuliert und umgesetzt, sodass schliesslich die CE-Zertifizierung nach europäischen Maschinenrichtlinien erfolgen konnte; die Sprayer haben eine entsprechende Plakette erhalten. Preislich liegen die betriebsspezifisch angepassten «BLMT»-Sprayer mit den Selbstfahrsprayern «ab der Stange» in etwa gleichauf.


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gleichzeitig der Krankheitsdruck reduziert (Mikroklima, Feuchtigkeit). Zudem wird der Arbeitskomfort durch Unkrautregu­ lierung verbessert und gepflegte Fahr­ gassen mit einem hohen Grasanteil sind tragfähiger für die Fahrzeuge. Wenn auch widersprüchlich, aber nicht zu unter­ schätzen, blühende Unkrautpflanzen sind attraktiv für Bienen, gleichzeitig kann de­ ren Gesundheit aber durch andere direkte und indirekte Pflanzenschutzmassnah­ men gefährdet sein.

Mechanische Unkrautregulierung «Ja, aber …»

Chemische Unkrautregulierungssysteme sind auch in Obst- und Weinbauanlagen in der Defensive. Bild: Lochmann

Unkrautregulierung gibt’s nicht zum Nulltarif Neben vielen weiteren Faktoren spielen im Obstbau auch die Kosten der Unkrautbekämpfung eine grosse Rolle. Mit dem Excel-Tool «Herbocost» kann jeder Obstbauproduzent diese Kosten selber berechnen. Ruedi Hunger

Braucht es Unkrautregulierung? Ja, es braucht sie. Die Meinung, dass Obstbäu­ me unbeeindruckt dem Unkraut davon­ wachsen, stimmt nicht. Wie in anderen Kulturen ist eine gezielte Unkrautregu­ lierung auch im Obstbau notwendig. In erster Linie natürlich, um qualitativ hoch­ stehende Erträge zu erreichen. Im Vor­ dergrund steht ein immer wichtiger wer­ dendes Kriterium, die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe. Gerade bei Jung­

anlagen stehen die Wurzeln in direkter Konkurrenz mit Unkräutern. Der Wasser­ entzug durch Unkräuter wird oft unter­ schätzt und mit einer optimierten, dem Bedarf der Obstbäume angepassten Dün­ gung kommt es auch zu einer ernsthaften Konkurrenz um die verfügbaren Nähr­ stoffe. Zudem bietet ein unkontrolliertes Unkrautwachstum den Mäusen mehr und bessere Unterschlupfmöglichkeiten. Mit einer gezielten Unkrautregulierung wird

Neben dem Einsatz von Herbiziden stehen heute vermehrt mechanische Regulie­ rungsmassnahmen im Vordergrund. Aller­ dings ist eine mechanische Unkrautregulie­ rung auf Terrassen und steilen Flächen nur eingeschränkt oder gar unmöglich. Eine am Boden liegende Bewässerung ist eben­ so ein einschränkendes Element wie Schrägpflanzungen («Drapeau Marchand»-­ System). Zudem schränkt die Einnetzung mit Hagelnetzen eine mechanische Un­ krautregulierung bei Randreihen ein. Und beim Einsatz eines Fadengerätes muss mit dem Eintrag von rund einem Kilogramm Plastik je Hektar und Jahr gerechnet wer­ den. Dazu finden sich ergänzende Anga­ ben in «Agroscope Science 89/2019 ‹Plas­ tikströmen in der Schweizer Landwirt­ schaft›». Mit den massiv gestiegenen Treibstoffkosten fällt zudem der Dieselver­ brauch durch vermehrte Durchfahrten und höhere (Motor-)Leistung entsprechend ins Gewicht. Damit verbunden ist ebenfalls ein höherer CO2 -Ausstoss. Die zahlreiche­ ren Durchfahrten für die mechanische Unkraut­regulierung stellt höhere Anforde­ rungen an die Tragfähigkeit der Fahrgassen und erhöht die Bodenbelastung. Schliess­ lich hat das Bewässern auch Auswirkungen auf die Unkrautregulierung, da sich einer­ seits auch unerwünschte Pflanzen über Wassergaben freuen und anderseits die Befahrbarkeit (nasser Boden, Boden­ verdichtung) erschwert wird. Einen wert­ vollen Leitfaden zur Unkrautregulierung (Agroscope Transfer 361/2020) haben Mit­ arbeiter von Agroscope, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und dem Kom­ petenzzentrum Obstbau-Bodensee ver­ fasst.

Herbocost Obstproduzentinnen und Obstproduzen­ ten stellen sich mit Recht die Frage, wie viel teurer eine mechanische gegenüber einer chemischen Unkrautregulierung ist. 8

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Auch dazu gibt es nicht nur eine Antwort. Neben den mit der gewählten Strategie verbundenen Maschinenkosten spielt insbesondere auch der Zeitaufwand eine Rolle. Damit Obstproduzentinnen und Obstproduzenden ein Bild über die verschiedenen Strategien und die damit verbundenen Kosten erhalten, wurde von Agroscope das Excel-Tool «Herbocost» geschaffen. Mit ihm lassen sich die Kosten chemischer, mechanischer und kombinierter Unkrautstrategien kalkulieren und miteinander vergleichen. Für jede Unkrautstrategie können beliebig, nach betriebsspezifischen Voraussetzungen, die Arbeits-, Maschinen- und Materialkosten berechnet werden. Herbocost kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden (siehe Kasten). Herbocost ist auch Teil des Leitfadens zur Unkrautregulierung im Obstbau, der 2021 erschienen ist.

Alternativen verursachen mehr Kosten Das ist nun mal so und ist wohl auch der Hauptgrund, dass sich die chemische Unkrautregulierung während Jahrzehnten fest etabliert hat. Während sich beispielsweise die reinen Maschinenkosten* für die ausschliesslich chemische Variante auf

Eine umfassende Mechanisierung im Obstbau verursacht auch entsprechende Maschinenkosten. Bild: Holder

59 % belaufen (ohne Arbeits- und Materialkosten), steigen diese aufgrund der höheren Anschaffungskosten der Geräte bei der rein mechanischen Strategie auf 65 bis 83 %. Welche Strategie wie viel kostet, kann nicht allgemein beziffert werden, weil verschiedene Einflussfaktoren mitbestimmend sind. Um eine optimale Lösung zu finden, sollten daher die Kosten mit Hilfe von Herbocost betriebsspezifisch berechnet werden. Trotz verschiedener Op-

timierungsmöglichkeiten ist die mechanische Unkrautregulierung deutlich teurer als die chemische Baumreihenpflege. In einem Musterbeispiel hat Esther Bravin, Agroscope Wädenswil, berechnet, dass sich die Produktionskosten (Basis 2020) mit den rein mechanischen Strategien im Vergleich zur Standardvariante mit Herbiziden um 0.02 Fr./kg bis 0.04 Fr./kg erhöhen. Auf den ersten Blick mag das aus Sicht der Konsumentinnen und Konsu-

Kennzahlen von mechanischen Geräten für die Unkrautregulierung Gerät

Anschaffungskosten einseitig

zweiseitig

Rollhacke

5000–6000 CHF

8000–14 000 CHF

45–52 kW (60–70 PS)

45–59 kW (60–80 PS)

Fingerhacke

2000–4000 CHF

4000–6000 CHF

37 kW (50 PS)

37 kW (50 PS)

Rollhacke + Fingerhacke

6500–8000 CHF

10 500–14 000 CHF

45–52 kW (60–70 PS)

45–59 kW (60–80 PS)

Hydraulikleistung einseitig zweiseitig

45 kW (60 PS)

30–40 l/min

Hydraulik in der Regel nur für Breitenverstellung notwendig

Krümler

23 000–27 000 CHF

30 000–35 000 CHF

45 kW (60 PS)

Scheibenegge

7000–15 000 CHF mechanisch 2000–4000 CHF Aufpreis für hydr. Antrieb

24 000 CHF Mechanisch 28 000 CHF hydraulisch angetrieben

30–37 kW (40–50 PS)

37–45 kW (50–60 PS)

15–20 l/min

Fadengerät

10 000–12 000 CHF

22 000–27 000 CHF

30–37 kW (40–50 PS)

45 kW (60 PS)

30–60 l/min

Vertikales Bürstengerät

9000–11 000 CHF

16 000 CHF

30–37 kW (40–50 PS)

45 kW (60 PS)

30 l/min

Quelle: Agroscope Transfer 361/2020 (Anschaffungskosten Basis 2019/2020)

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Anforderungen an Traktor einseitig zweiseitig

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30–40 l/min + Ölaggregat mit Zapfwellenantrieb Anschaffungs­ kosten bei einem zweiseitigen hydr. Antrieb beinhalten zusätzlichen Ölantrieb 30–60 l/min + Ölaggregat mit Zapfwellen-­ antrieb 30 l/min + Ölaggregat mit Zapfwellen­ antrieb


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Einseitige Geräte sind zwar billiger, aber wegen der der längeren Einsatzdauer verursachen sie höhere Arbeitskosten. Bild: zVg

menten als relativ wenig erscheinen, aber jemand muss diese Kosten tragen. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie die erhöhten Kosten in der Produktion abgefedert wer­ den können: Der konsequente Weg ist, dass die von Konsumentinnen und Kon­ sumenten geforderten ökologischeren Massnahmen auch über die Produkte ab­ gewälzt werden. Denn die laufend höhe­ ren Ökoleistungen sollen nicht länger zum Nulltarif erhältlich sein. Die zweite Möglichkeit ist, dass die höheren Kosten mit Produktionssystembeiträgen (sprich Direktzahlungen) abgegolten werden.

Kleine Fläche – hohe Kosten Es ist eine Binsenwahrheit, dass sich die Maschinenkosten mit der Auslastung ver­ ändern. Bei einer reinen chemischen Stra­ tegie nehmen die Maschinenkosten pro Hektar bis zu einer betrieblichen Obst­ baufläche von vier Hektaren ab. Danach sinken die Kosten mit wachsender Fläche nicht mehr stark. Das ist auch ein Grund, warum die Baumreihenpflege mit Herbizi­ den bereits bei kleineren Betrieben relativ kosteneffizient durchgeführt werden

kann. Im Gegensatz zur chemischen Vari­ ante sinken die Kosten für die mechani­ sche Unkrautbekämpfung bis zu einer Flä­ che von zehn Hektaren deutlich. Das ist der Grund, warum letztere Variante für kleine Flächen vergleichsmässig teuer ist. Hier kommt der überbetriebliche Einsatz zum Zug, denn damit kann die Einsatzflä­ che je Gerät erhöht und die Kosten kön­ nengesenkt werden. Ein zweites Gerät kann ab einer bestimmten Betriebsgrösse in die Kalkulationen einbezogen werden, um so die zeitliche Flexibilität zu erhöhen.

Herbocost herunterladen Das Excel-Tool Herbocost kann im Inter­ net kostenlos heruntergeladen werden. Im Suchfeld oben rechts auf der Start­ seite von www.agroscope.ch das Wort «Herbocost» eingeben (oder Suche auf www.google.ch). Das Berechnungspro­ gramm finden Sie dann beim Agroscope-­ Artikel «Unkrautregulierung im Obst­ bau» von Thomas Kuster.

Im Gegensatz zum Acker- und Futterbau können im Obst- und Weinbau Geräte gekauft werden, die ein- oder beidseitig arbeiten. Entsprechend variiert der An­ schaffungspreis relativ stark (siehe Tabel­ le). Aufgrund der kürzeren Einsatzzeiten reduzieren zweiseitige Geräte die Ar­ beitszeit und damit die Arbeitskosten. Folglich können teure, zweiseitige Geräte auf grossen Obstbaubetrieben effizient eingesetzt werden.

Fazit «Es gibt ja genügend Alternativen zum Chemieeinsatz bei der Unkrautbekämp­ fung im Obstbau», so argumentieren die Chemie-Kritiker. Ja, die gibt es, aber auch diese sind nicht immer problemlos und vor allem sind sie teurer. Zudem muss je nach Gerät mit Plastikeintrag in die Obst­ anlage und damit in den Boden gerech­ net werden. Schliesslich ist der Energie­ aufwand und damit die CO2 -Problematik wesentlich höher einzustufen, als beim Einsatz von Herbiziden (abgesehen von der schwer abschätzbaren Belastung bei der Herbizid-Herstellung). 8

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Impression | Einsatzbericht

Mit Honey Bee «ST 21» hält nun auch in der Schweiz die in Nordamerika bekannte Bandschwad-Mähtechnik Einzug. Bilder: R. Engeler

Mähen mit laufendem Band Die «Schweizer Landtechnik» war bei einem Einsatz eines 6,40 m breiten BandschwadSchneidwerks «ST 21» des kanadischen Herstellers Honey Bee dabei. Dieses Verfahren ist für die massige Halmfrucht-Ernte und für ungleichmässig abreifende Kulturen interessant. Roman Engeler Bandschwad-Mähwerke sind in unseren Breitengraden – dies im Gegensatz zu Nordamerika – wenig bekannt und deshalb auch kaum verbreitet. Interessant ist diese Technik aber allemal, erste Lohnunternehmer machen nun hierzulande Erfahrungen zusammen mit Landwirten, die dafür geeignete Kulturen angebaut haben. Das kanadische Unternehmen Honey Bee baut solche Bandschwad-Mähwerke wie das 6,40 m breite vom Typ «ST 21», das bei Thomas Schafer aus Überstorf FR (siehe Kasten) im Einsatz ist, aber auch von Lohnunternehmern der Umgebung verwendet

Steckbrief Honey Bee «ST 21» Breite: 6,40 m Gewicht: 1905 kg Messerbalken: Schumacher «Easy Cut», hydraulisch angetriebenes Planeten­ getriebe mit 84 mm Hub, 1400 Hübe pro Minute, doppelter Messerantrieb Haspel: 6 Zinkenrohre mit Schnell­ wechselzinken aus Kunststoff Preis: CHF 90 000.– (exkl. MwSt.) (Herstellerangaben)

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wird. Schweizer Importeur dieser Geräte ist Gurtner Technik aus dem bernischen Lanzenhäusern.

Front- oder Heckanbau Das Mähwerk gleicht einem Schneidwerk, wie man es von den Mähdreschern her kennt. Dies ist nicht weiter erstaunlich, baut Honey Bee doch auch Vorsätze für Drescher. Am Traktor wird das «ST 21» über einen robusten Anbaurahmen an der Front, oder besser im Heck, angebaut. In der zweiten Variante arbeitet das Mähwerk dann in der Schubfahrt, so dass eine Rückfahreinrichtung beim Traktor von Vorteil ist. Im Heckanbau ist das Mähwerk auch näher beim Fahrer, kann so besser überblickt werden. Trotzdem hat Thomas Schafer bei seinem Valtra «N174», mit dem er das Schneidwerk einsetzt, zusätzlich eine Kamera montiert, so dass der Gutfluss besser überwacht werden kann. Ideal wäre bei dieser Anwendung eine Liftkabine.

Zapfwelle und Traktorhydraulik Zusätzlich zur Dreipunkt-Aufnahme werden ein Zapfwellenantrieb für die im Anbau­rahmen integrierte Hydraulikpumpe sowie zwei doppelt wirkende Steuer-

vernitle und ein einfach wirkendes Steuerventil benötigt. Der Anschluss erfolgt mit einem 5-fach-Multi­ kuppler. Der Anbaurahmen selbst dient als Ölreservoir (105 l), kann sich entsprechend auch spürbar erwärmen. Weiter gibt es einen Elektroanschluss für die verschiedenen Beleuchtungseinheiten. Die im Mähwerk verbaute Hydraulikpumpe versorgt die Antriebe des Messerbalkens und jene der Förderbänder. Die Pumpenleistung beträgt bei 1000 U/min der Zapfwelle 74 l/min. Die Position der Haspel – Höhe und Längsstellung – werden direkt über die Traktor­hydraulik gesteuert. Die Drehzahl der Haspel lässt sich über die Bordhydraulik stufen­ los anpassen. Der Eingriffswinkel der Kunststoffzinken kann mit einem seitlich an der Haspel angebrachten Verriegelungsstift in neun Positionen händisch festgelegt werden.

Mähsystem von Schumacher Für den Schnitt ist ein Messerbalken vom Typ «Easy-Cut» von Schumacher zuständig. Die Messer werden von beiden Seiten mit einem Planetengetriebe über einen Ölmotor bewegt. Der Messerbalken ist in der Mitte deshalb unterteilt. Der Hub beträgt 84 mm, pro Minute werden


Einsatzbericht | Impression

1400 Hübe geschafft. Die Doppelfinger verfügen oben und unten über eine Schneidkante. Für die seitliche Höhenführung sorgen Stützräder, die rechts und links unter dem Schneidwerk angebracht sind. Die Regelung des Auflagedrucks geschieht über Blattfedern. Die Neigung des Mähwerks kann über zwei Oberlenker eingestellt werden: einerseits über jenen am Traktor, anderseits über jenen zwischen Anbaurahmen und Schneidwerk.

Schlupffreier Bandantrieb Auch die Bandrollen mit 76 mm Durchmesser werden seitlich von je einem Ölmotor angetrieben. Die beiden Bänder sind gut 1 m breit, bestehen aus gummiertem Polyester und sind mit glasfaserverstärkten Gummileisten versehen. Die Laufgeschwindigkeit kann von 0 bis 210 m/min eingestellt werden. Mittels einer Schraube kann die Bandspannung angepasst werden, so dass man einen möglichst schlupffreien Antrieb bekommt.

Für den Strassentransport wird das Schneidwerk auf einen Transportwagen verladen.

Strassentransport Für den Strassentransport benötigt man einen Transportwagen, mit dem das Mähwerk in Längsrichtung hinter dem Zugfahrzeug mitgenommen wird. Gurtner Technik hat dazu selbst einen Wagen konstruiert. Das Gesamtgewicht liegt knapp unter 3,5 t, so dass man theoretisch ohne Bremsvorrichtung fahren könnte.

Schwadablagen Die Schwadablage kann beim «ST 21» auf drei Arten erfolgen. Dazu werden die Bänder und die hinteren Blenden über ein Steuerventil bewegt. Man kann zwischen

Das Gerät ist hier am Heck-Dreipunkt angebaut und wird mit einem Valtra «N174» mit Rückfahreinrichtung eingesetzt.

Der wichtige Eingriffswinkel der Haspelzinken kann in neun Stufen händisch verstellt werden.

Schwadablage links oder rechts wählen. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, das Erntegut mittig abzulegen. Beim Einsatz in einem Feld mit äusserst massigem Schnittgut, bestehend aus Winter­wicken, Erbsen und verschiedenen Getreidearten, kam das BandschwadMäh­werk an seine Grenzen, weil man auf die mögliche Montage von elektrisch betrie­benen Rapstrennmessern verzichtet

hat. Solche Messer schneiden das Mähgut seitlich ab und verhindern, dass sich das Erntegut in der Haspel verfangen kann. Im Gerstenfeld, das beim Einsatz ebenfalls gemäht wurde, kam man ohne solche Messer prima zurecht, entsprechend flüssig verlief dort auch der Mähvorgang.

Positive Ersterfahrungen Thomas Schafer aus Überstorf FR hat dieses Bandschwad-Mähwerk heuer in Betrieb genommen und bereits einige Erfahrungen damit gesammelt, muss aber, wie er betont, noch weitere sammeln, um in allen Kulturen damit optimal unterwegs sein zu können. Er habe sich schon seit geraumer Zeit Gedanken gemacht, in diese Mähtechnik einzusteigen. Der gerade für Drescharbeiten schwierige Sommer 2021 mit sortenfremdem Durchwuchs und unterschiedlichen Abreifungen

habe ihn dann bestärkt, für diese Saison ein solches Bandschwad-Mähwerk anzuschaffen. Grosses Potenzial sieht Schafer vor allem im Raps, der einige Tage vor dem Drusch gemäht, am Schwad getrocknet und erst dann gedroschen wird. «Die Verluste lassen sich so merklich reduzieren.» Die bisher bedienten Kunden seien durchwegs zufrieden gewesen und hätten – bei Gerste – das schönere Stroh geschätzt. Wichtig, so Schafer, sei ein stets optimaler Winkel des Mähbalkens zum Boden. Deshalb hat er den mitgelieferten Oberlenker zwischen Anbaubock und Schneidwerk durch ein hydraulisch verstellbares Modell ersetzt.

Fazit Bandschwad-Mähwerke sind in Europa noch wenig verbreitet, könnten aber interessante Alternativen zu konventionellen Mähverfahren darstellen – mit Messer­ balken auch in Sachen Schonung von Insek­ ten und anderen Kleinlebewesen. Einer­ seits lassen sich mit BandschwadMähwerken grosse Futtermassen bei vergleichsweise geringer Antriebsleistung mähen – 120 PS sollen ausreichend sein. Anderseits werden Blatt- oder Körner­ verluste minimiert und die Verschmutzung kann tief gehalten werden. Die Trocknung am Schwad mit dem Verzicht auf das Zetten und Schwaden kann zudem zur Kostenreduktion bei der Futter­ ernte beitragen. Möglich ist auch, Dreschkulturen wie Raps, Gerste oder Weizen erst zu mähen, dann im Schwad zu trocknen sowie vollständig abreifen zu lassen und erst danach zu dreschen. 8

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Impression | Einsatzbericht

Das an der Front angebaute Gerät Rumex «RXF 600», das Blacken selektiv bekämpft, wiegt mit gefüllten Tanks rund 1 t. Bilder: R. Engeler

Blacken intelligent bekämpfen Mit dem Gerät Rumex «RXF 600» kommt ein weiteres Gerät zur Unkraut-Bekämpfung auf den Markt, das nach dem Prinzip des Spot-Spraying funktioniert und Mittel nur dort appliziert, wo sie auch wirklich benötigt werden. Roman Engeler

Der mühsamen Arbeit, Blacken oder Ampfern auf Wiesen und Weiden zu bekämpfen, haben die beiden Cousins Michael Thier und Thomas Ullrich aus dem Allgäu den Kampf angesagt. Dazu gründeten der Maschinenbauingenieur sowie der Ingenieur für Elektronik und Informationstechnik das in Marktoberdorf domizilierte Unternehmen Rumex GmbH.

3-teiliger Spritzbalken Mit dem Gerät Rumex «RXF 600» wird nach einigen Prototypen und einem Nullseriengerät seit 2021 eine serienreife Maschine produziert. In Kombination von künstlicher Intel­ligenz mit Kamera- und Spritztechnik kann dieses Gerät eine Einzelstockbehandlung auf einer Breite von 6 m durchgeführen. 58

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Die Maschine ist auf drei Spritzbalken aufgeteilt, wird an der Front des Trägerfahrzeugs montiert und spritzt automatisch Unkraut während der Fahrt ab. Der Frontanbau, so die beiden Entwickler, habe den Vorteil, dass der Pflanzenbestand zunächst erkannt, dann behandelt und erst danach überfahren wird. Zudem kann der Fahrer, im Gegensatz zu Geräten, bei denen die Applikation in einem Kasten stattfindet, den Arbeitsprozess während der Fahrt einsehen. Dadurch kann der Bediener in der Benutzeroberfläche Optimierungen in den Einstellung vorzunehmen, um ein optimales Spritzergebnis zu erzielen.

Minime Anforderungen ans Trägerfahrzeug Die Maschine ist so konzipiert, dass die Anforderungen an das Trägerfahrzeug

minim sind. Fronthydraulik und Zapfwelle sowie eine 12-V-Stromverbindung reichen aus. Die Zapfwelle treibt eine Kolbenmembranpumpe und einen Generator an, der seinerseits eine Batterie versorgt. Das Gewicht des «RXF 600» beträgt 710 kg. Hinzu kommen ein 200 Liter fassender Spritzmittel- und ein 30-LiterFrisch­wassertank. Angekommen auf dem Feld, werden die beiden äusseren Arme des Spritzbalkens nach Lösen der mechanischen Verriegelung per Funkfernsteuerung hydraulisch ausgeklappt. Der dreiteilige Balken befindet sich dann in Schwimmstellung und wird von gefederten Tasträdern geführt. So wird die Bodenanpassung optimiert und der Düsenabstand zu den Pflanzen bleibt stets konstant. Die Federung trägt dazu bei, dass die Vibrationen reduziert werden.


Einsatzbericht | Impression

Der Zeiger auf dem Manometer und die grüne Leuchte weisen auf die Einsatzbereitschaft der Spritze hin.

Mit solchen Hightech-Kameras wird die zu bearbeitende Fläche gescannt. Allfällige Schadpflanzen werden sofort detektiert.

Der Spritzbalken ist schwimmend gelagert und die Tasträder sind gefedert, so dass Vibrationen minimiert werden.

Vor Inbetriebnahme der Spritze wird der Hauptschalter am Spritzbalken betätigt. Eine blinkende rote Leuchte zeigt, dass das System hochgefahren wird. Diese Leuchte wechselt danach auf konstantes Rot. Wird die Zapfwelle eingeschaltet, zeigen die grüne Leuchte und das Manometer die Betriebsbereitschaft von Kamera und Spritzdüsen an.

nahmen befindet. Mittlerweile sind hunderttausende von Aufnahmen im System gespeichert. Dieser Datensatz wurde über mehrere Jahre hinweg auf verschiedenen Feldern und unterschiedlichen Schnittzeitpunkten aufgebaut, denn keine Ampfer-Pflanze gleicht der anderen. Je nach Wachstumsstadium schauen die Pflanzen sehr unterschiedlich aus.

Modernste Kameratechnik

90 Düsen

Pro Arm des Spritzbalkens ist eine von Rumex entwickelte, robuste und gegen äussere Störungen unempfindliche Hochleistungs-Kamera mit einer Rechen-Einheit verbaut, um die komplexen neuronalen Netzwerke in Echtzeit rasend schnell verarbeiten zu können Die Erkennung soll auch in Kurvenfahrten und bei wechselnden Geschwindigkeiten von bis zu 12 km/h funktionieren. Die Kameras haben eine Auflösung von 1920 × 1200 Pixel. Die Bildverarbeitung arbeitet mit 60 Aufnahmen pro Sekunde (sogenannte «frames per second»). Fährt man mit 12 km/h (= 333 cm/s) übers Feld, wird alle 5,55 cm ein Bild (Frame) aufgenommen. Die künstliche Intelligenz erkennt, ob sich eine Blacke unter den Auf-

Eine homogene Druckverteilung ist für stabilen Spritzkegel verantwortlich, auch wenn mehrere Düsen gleichzeitig geöffnet sind. Dadurch hat der Fahrtwind bei hohen Fahrgeschwindigkeiten einen konstant bleibenden Einfluss, der in die mathematische Berechnung einbezogen wird. Dadurch ist unter anderem keine Einhausung notwendig. Insgesamt sind auf den 6 m Spitzgestänge 90 Düsen angebracht. Jede deckt einen Spritzbereich von 66 Millimetern ab.

Neue, verbesserte Algorithmen können über Software-Updates auf die Maschine geladen werden. Auf der Bedienoberfläche werden die Fahr- und Spritzdaten detailliert angezeigt. Zudem ist die Einstellung von Spritzparameter, das Durchführen der Reinigung und der Abruf von Wartungsfunktionen möglich. Weiter können mit dem Tablet Aufträge von verschiedenen Benutzern bis hin zur Rechnungsstellung an Kunden abgewickelt werden. Nach dem Zusammenklappen der Spritzbalken lässt sich das Gerät in kompakter Form auf den Tasträdern sowie auf einem zusätzlichen Stützrad händisch manövrieren.

Bedienung über Tablet In der Kabine des Traktors wird ein Tablet als Bedieneinheit mitgeführt. Dieses kommuniziert über ein lokales Funknetz, das die Spritze im Betrieb selbst aufbaut.

Fazit Diese intelligente Pflanzenschutzspritze «RXF 600» von Rumex wird in der Schweiz von Agrar Landtechnik vertrieben. Die ersten Geräte haben die beiden Jungunternehmer noch selbst gebaut, mittlerweile haben sie dafür einen Industriepartner gefunden, so dass künftig auch grössere Serien produziert werden können. Das Gerät wird für einen Preis von rund CHF 77 500.– angeboten.

Detektionsbasierte und selektive Applikation Das Bundesamt für Landwirtschaft hat ein Merkblatt herausgegeben, das über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln anhand detektionsbasierter und selektiver Applikation (DAS) informiert. Zur Bekämpfung von Blacken im Grünland können die drei Wirkstoffe, die für die Flächenbehandlung zugelassen sind, auch für die Einzelstockbehandlung mittels DAS eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um

Asulam (Handelsnamen «Asulox», «Asulam», «Ruman»), Amidosulfuron («Hoestar») und Thifensulfuron («Harmony SX»). MCPB- und MCPA-basierte Produkte können auf neu angelegten Wiesen eingesetzt werden (Bekämpfung der jungen Triebe der Blacken). Der Einsatz von Herbiziden, die für die Einzelstockbehandlung zugelassen sind, ist mittels DAS möglich, ausser wenn die Bewilligung ein spezifisches Anwendungsverfah-

ren (z. B. Rückenspritze) vorschreibt (Bsp. «Ally Tabs2»). In einem solchen Fall entspricht die Verwendung der DAS-Technik nicht den Bestimmungen der Bewilligung. Die Bewilligung muss angepasst werden, wozu die entsprechenden Hersteller und Importeure sich momentan bemühen. Das Merkblatt kann im Download-Bereich von agrartechnik.ch heruntergeladen werden.

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Der Austrag beim «Aura» erfolgt über ein Querförderband nach links oder rechts. Die Bürsten dienen dem Futterschieben und der Reinigung. Bilder: Kuhn

Neue Ära mit «Aura» Kuhn präsentierte die neuste Version seines autonomen Fütterungssystems «Aura» auf einem Praxisbetrieb im Westen Frankreichs, der mit diesem System nun schon ein Jahr lang arbeitet. Roman Engeler Die Fütterung beansprucht auf einem Tierhaltungsbetrieb viel Zeit und absorbiert einiges an Manpower. Kein Wunder, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man diese Prozesse effizienter gestalten kann. So auch die Firma Kuhn, die mit der Übernahme von Audureau und dessen Werk in La Copechagnière bei Nantes (F) vor etwas mehr als 30 Jahren in die Fütterungstechnik eingestiegen ist und nun mit dem System «Aura» neben dem bestehenden stationären «Feeding Robot System TKS» ein zweites automatisiertes Konzept auf den Markt bringt. «Aura» geht aber noch einen Schritt weiter, in dem es alle angestammten Prozesse von der Entnahme aus verschiedenen Silos und Behälter über das Wiegen und den Mischvorgang bis hin zum Austrag am Fressgitter und das Nachschieben des Futters automatisiert. «Aura» ist ein vernetztes System und nutzt sämtliche Möglichkeiten, welche die Digitalisierung und die Fahrzeugtechnik heute bieten. Bereits seit einem Jahr ist ein erstes Modell aus der Vorserie dieses autonom agierenden Futtermischwagens auf einer Farm mit knapp 300 Milchkühen (2,4 Mio. t Milch pro Jahr) im Westen Frankreichs in Betrieb. Die Erfahrungen 60

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des Betreibers und dessen Rückmeldungen sind nun in die weitere Entwicklung eingeflossen.

Keine «Futterküche» «Aura» unterscheidet sich insofern von anderen automatischen Fütterungssystemen, als die Maschine hier die einzelnen Futtermittel nicht von einer speziell installierten Futterküche nimmt. «Aura» kann Futterkomponenten mit dem Fräskopf aus dem Fahrsilo, von einem aufgeschütteten Lager oder Konzentrate aus speziellen Behältern aufnehmen – alles in gewünschter Dosierung. Das Konzept des allradgelenkten «Aura» orientiert sich am selbstfahrenden Futtermischwagen. Verbaut ist ein Dieselmotor von Kohler der Abgasstufe 5 mit 57 PS Leistung. Pro Stunde werden knapp 4 l Treibstoff benötigt, was für den Fütterungsbetrieb von rund einer Woche ausreicht.

3 m³ Volumen Der Mischbehälter fasst insgesamt 3 m³. Zwei Schnecken aus Edelstahl, deren Drehzahl und Drehdauer je nach Futterkomponente eingestellt werden kann, sorgen für eine gute Durchmischung.

Auch das Zuschalten von Gegenmessern lässt sich je nach Bedarf programmieren. Die Räder werden hydraulisch über Radmotoren angetrieben. Der Fräsarm kann sich entlang einer Schiene auf der Maschinenbreite links und rechts bewegen, so dass sich das Fahrzeug nicht ständig vor dem Silo neu positionieren muss. Der Austrag erfolgt mit einem Querförderband – entweder nach links oder rechts. Zwei Bürsten schieben das Futter beim Austrag in Richtung Fressgitter und reinigen gleichzeitig die restliche Fläche des Fressbereichs. «Aura» kann dank diesen Bürsten auch als Futterschieber eingesetzt werden. Magnete halten selbst kleine Metallteile zurück – Plastik kann vorerst aber noch nicht aussortiert werden.

Navigation Der knapp 6 t schwere «Aura» benutzt ein vielfältiges Instrumentarium zur Navigation. Einerseits ist es ein GPS-Signal mit RTK-Genauigkeit, was die Installation einer entsprechenden Basis-Station auf dem Betrieb bedingt. Weiter wird über Drehungen und Winkel der Räder die zurückgelegte Wegstrecke erfasst (Odometrie). Mit Lidar- und Ultraschall-Sensoren


Einsatzbericht | Impression

Der Fräskopf kommt mit allen Silagearten, aber auch mit Futter mit hohem Raufutteranteil zurecht.

vorne und hinten wird zudem permanent der Abstand zu fixen und beweglichen Objekten gemessen, notfalls das Tempo reduziert, das Objekt umfahren oder ein temporärer Stopp eingelegt, bis das Objekt sich wieder entfernt hat. Rund um die Maschine herum sind Bügel montiert, die beim Auftreffen auf ein starres Hindernis sofort einen Notstopp auslösen, der dann erst durch einen Knopfdruck an der Maschine selbst aufgehoben werden kann. Weiter gibt es rund um die Maschi­ne verteilt vier Notstopp-Knöpfe.

Bauliche Massnahmen Bevor die Lieferung eines «Aura» von Kuhn an einen Kunden erfolgt, wird die Situation des Betriebs gemeinsam analysiert. Bauliche Anpassungen sind eigentlich nicht nötig, doch müssen einige Gegeben­heiten erfüllt sein. So müssen am Eingang zu einem Fahrsilo links und rechts mindestens 2 m lange Seitenwände zur Orientierung frei sein. Diese Mauerfläche lässt sich notfalls mit zusätzlichen und beweglichen Betonelementen realisieren. Bevor «Aura» mit der Entnahme beginnt, wird die Anschnittkante beim Fahrsilo

Komponenten wie Kraftfutter und Mineralstoffe werden über Befüllschnecken von oben dem Behälter beigegeben.

hinsichtlich Höhe und möglichen Hindernissen abgescannt. Der Fräsvorgang stoppt, wenn die vordefinierte Menge sich im Behälter befindet. Dann wird der Fräskopf geschlossen und der Arm auf der Maschine fixiert. Konzentrate mit Mengen unter 50 kg pro Mischung werden nicht über den Fräskopf aufgenommen, sondern von oben dem Behälter zugeführt, weil das Wiegen zu ungenau wäre. Dazu wird eine Verbindung zwischen dem Sender am «Aura» und dem Empfänger an der Schnecke hergestellt. Noch geringere Mengen werden durch eine definierte Anzahl Schneckendrehungen definiert.

Programmierung Die Informationen zu den Rationen bezieht die Maschine über ein WLAN, das auf dem gesamten Areal verfügbar sein muss. Dieses Areal mit Entnahmestellen, Fahrspuren und den Abladeorten wird im Rahmen einer mehrwöchigen Inbetriebnahme kartografisch aufgenommen, kann aber am PC oder via Tablets immer wieder angepasst werden. «Aura» orientiert sich grundsätzlich selbst, bewegt

Weitere Neuheiten Kuhn modernisiert und baut seine Baureihen von selbstfahrenden Futtermischwagen weiter aus. So bekommen die Modelle «SPW Intense» mit Fassungsvermögen von 14 bis 27 m³ neu einen Stufe-5-Motor von Volvo, der 250 PS leistet. Neben der nun serienmässig verfügbaren Kabine «Visospace» mit farbigem Touchscreen wurden Verbesserungen beim Informationsmanagement und der Telemetrie ins Fahrzeug integriert. Neu motorisiert werden auch die Modelle der Baureihen «SPV Access»» und «SPV Power» mit einer Vertikalschnecke. Neu gibt es die Baureihe «SPW Power».

sich maximal mit rund 7 km/h und kann Steigungen bis 20 % überwinden.

Erfahrungen Der erwähnte Betrieb, der «Aura» bei sich installiert hat, wollte aus Gründen der Arbeitsorganisation, der besseren Genauig­ keit beim Füttern und zwecks Steigerung des Tierkomforts auf ein automatisiertes System wechseln. Mittlerweile hat die Maschine rund 3700 Betriebsstunden auf dem Buckel und hat in dieser Zeit bis zu sechsmal täglich Rationen hergestellt – total über 3,2 Mio. kg. «Aura» ist während rund 10 Stunden täglich in Betrieb. Den Fütterungsaufwand konnte der Betrieb um rund eine Stunde pro Tag reduzieren – hinzu kommt der geringere Personalbedarf am Wochenende. Bei den Tieren wird dank mehreren Fütterungszyklen eine grössere Ruhe festgestellt. Sie seien auch gesünder, weil fast alle Metallteile mit Magneten aussortiert würden. Die Tierarztkosten, so der Betriebsleiter, seien um knapp 10 000 Euro pro Jahr zurückgegangen. Reduziert habe sich auch der Dieselverbrauch: Gegenüber der vorherigen Lösung mit gezo­ genem Futtermischwagen habe man über 4300 l Treibstoff einsparen können.

Fazit Diese Selbstfahrer sind für grosse Betriebe konzipiert, die aber durch bauliche Gegebenheiten eingeschränkt sind. Die Maschinen mit zwei Vertikalschnecken und Behältergrössen von 18 bis 22 m³ sind kompakt konstruiert und bleiben unter 3 m Bauhöhe. Die gezogenen Futtermischwagen werden mit der Baureihe «Profile 2.M» ausgeweitet, so dass nun auch bei dieser Serie ein mittelgrosser Mischbehälter zur Verfügung steht. Die Modelle können mit Direktvorlage über Auswurf (wahlweise mit seitlich neigbarem Band), mit Querförderband oder mit zusätzlichem Strohgebläse ausgestattet werden.

Im Rahmen der Präsentation konnte man sich von der Funktionsfähigkeit dieses auto­nomen Fütterungssystems überzeugen. Ob «Aura» bereits mit allen möglichen Situationen auf Betrieben umgehen kann, bleibt offen. Kuhn bringt «Aura» Schritt für Schritt auf den Markt, zunächst im Westen Frankreichs, dann im ganzen Land und später auch auf weiteren Märkten. Für 2023 sollen etwa ein Dutzend Maschinen in Betrieb gehen. Ak­ tuell kostet «Aura» rund CHF 240 000.–. Angedacht ist weiter eine vollelektrische Variante und der Datenaustausch zu Herden­managementprogrammen. 8

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Management | Ausrüstung

Der Druckentlaster ist an diesem Traktor gleich neben den Hydraulikanschlüssen des Traktors montiert. Mit dem Hebel wird der Druckentlastungsvorgang vorgenommen. Bilder: H. Röthlisberger

Druckentlaster mit Restöl-Ableitung Andreas Lanz aus Bergdietikon AG hat ein System entwickelt, mit dem unter Druck stehende Hydraulik­schläuche entlastet werden können. Auch das Restöl wird damit aufgefangen. Heinz Röthlisberger

Das ist ein Problem, das wohl jeder Landwirt kennt: Hydraulikschläuche, die unter Druck stehen und so nicht an die Anschlüsse am Traktor gekoppelt werden können. So ist es auch Andreas Lanz oftmals ergangen. Der gelernte Maschinenschlosser hat nach einer Lösung gesucht und ein eigenes System entwickelt, mit dem Hydraulikschläuche direkt am Traktor einfach und bequem von Druck entlastet werden können und mit dem auch das Rest­öl aufgefangen werden kann. «Der Druckentlaster kann direkt neben die Hydraulikanschlüsse des Traktors fest montiert werden, also genau dort, wo er gebraucht wird», sagt Andres Lanz, der in Bergdietikon AG einen Nebenerwerbsbetrieb mit Schafen und Mutterkühen bewirtschaftet.

Den Hebel verstellen Der Druckentlaster besteht aus einer handelsüblichen Kupplung sowie einem rost62

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freien Chromstahl-Gehäuse mit Entlastungsventil. Kurz umschrieben funktioniert das «System Lanz» folgendermassen: Die zu entlastende Hydraulikkupplung wird mit dem Druckentlaster verbunden, indem der oben am Gehäuse angebrachte Hebel nach hinten bewegt wird. Danach wird der Hebel zurück in Neutralposition gestellt, damit ist der Schlauch gekoppelt. Indem der Hebel nach vorne bewegt wird, drückt ein Stift gegen den Kegel des Rückschlagventils. Dieses öffnet sich, der Druck entweicht und das Restöl fliesst über einen Schlauch in einen geschlossenen kleinen Behälter, der ebenfalls am Traktor montiert ist. Noch abkoppeln, und fertig ist die Entlastung. Nun kann der Hydraulik­schlauch, welcher vorher unter Druck gestanden hat, ohne Probleme an den Hydraulik­anschluss des Traktors gekoppelt werden. Der ganze Vorgang geht sehr schnell und ist sehr einfach. Wer ei-

Das Restöl fliesst in einen Behälter. Hier in diesem Fall via T-Stück in den schon vorhandenen Leckölbehälter des Traktors.


Ausrüstung | Management

nen Traktor hat, der schon über einen Leckölbehälter verfügt, kann das Öl über ein T-Stück am Schlauch in den vorhandenen Behälter umleiten. Damit beim Abkoppeln das Tropföl ebenfalls in den Schlauch läuft, muss der Druckentlaster am Traktor etwas schräg nach oben montiert werden.

Schonend und umweltfreundlich Das System ist umweltfreundlich, weil kein Restöl auf den Boden gelangt, wie das oft der Fall ist, wenn man den Schlauch von Hand mit Kraft an den Maschinenrahmen drückt oder gar schlägt. Oft wird so auch das Rückschlagventil mit dem kleinen Kegel vorne arg malträtiert. Mit dem Druckentlaster von Lanz ist dies nicht mehr der Fall. «Die Montage des Entlasters mitsamt Auffangbehälter ist sehr einfach», erklärt Lanz. Das könne jeder zu Hause in der eige­nen Werkstatt machen. Mittlerweile seien etwa zehn Stück seiner Entwicklung auch bei anderen Bauern im Einsatz. Auch seine beiden Traktoren sind damit ausgerüstet. «Natürlich können damit auch Hydraulikschläuche von Baumaschi-

– Karat 9

35 har KG sfußsc e s n ä mit G

Der Druckentlaster «System Lanz» mit dem doppeltwirkenden Hebel.

Andreas Lanz aus Bergdietikon hat viel Herzblut in seine Entwicklung gesteckt.

nen und anderen Arbeitsmaschinen entlastet werden.»

Eigen­tum. Die Funktion und die Teile sind bestens dokumentiert. Auch weil er mittlerweile 69-jährig ist, möchte er sein Projekt jemandem übergeben, der Interesse daran hat und dieses weiterführen möchte. «Vielleicht findet sich eine Landmaschinenfirma oder sonst eine andere Firma, die den Druckentlaster übernimmt und ihn vielleicht auch produziert», sagt der Tüftler, der hofft, dass es seine Entwicklung auch in Zukunft noch geben wird.

«Will das System abgeben» Andreas Lanz, der auch schon eine hydraulisch aufstellbare Ballenzange sowie den Stammheber für Holzspaltmaschinen entwickelt hat, steckte viel Herzblut, Präzision und auch Zeit in seine Entwicklung. Der Druckentlaster «System Lanz» hat einen Designschutz beim Institut für geistiges

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PUBLIREPORTAGE: WERKSTATT-TIPP

Mit einem Zugpendel an den Traktor angehängtes Gerät. Bilder: Walterscheid

Von Piton-Fix und Zugpendeln In den vorausgegangenen Beiträgen gab es viele Tipps rund um das «K-80»-System, Bolzenkupplungen, Zugösen und Kalotten. Diesmal geht es um Systeme, die vielleicht nicht so bekannt sind, aber zum Beispiel durch Re-Importe Einzug finden.

Die verschiedenen Verkehrsinfrastrukturen auf dem Globus haben Einfluss auf die Art und Weise, wie man Waren transportiert. Dies wirkt sich auch auf die nationalen Vorschriften für Transporte aus. In den meisten Regionen der Schweiz findet man vorwiegend eine «kleinstrukturierte Landwirtschaft» mit kaum zusammenhängenden zweistelligen Hektargrössen vor. Es gibt aber da und dort auch

grössere Betriebe mit entsprechend grös­ seren Parzellen. Grundsätzlich ist es ja so, dass die gesetzlichen Vorschriften, wie beispielsweise das zulässige Gesamtgewicht eines landwirtschaftlichen Gespanns oder die erlaubten Stützlasten, für alle Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Strassenverkehr gleich sind, egal wie viel und wie weit man Güter transportiert.

Piton-Fix mit ringförmiger Zugöse.

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PUBLIREPORTAGE: WERKSTATT-TIPP

Grosse Agrarländer wie Frankreich, die USA und Russland mit riesigen zusammenhängenden Anbauflächen, meistens direkt rund um die eigentliche Betriebsstätte, haben andere Voraussetzungen, was landwirtschaftliche Transporte betrifft. Dort kann es vorkommen, dass landwirtschaftliche Gespanne kaum auf öffentlichen Strassen verkehren und somit auch die Anforderung an die Verbindungseinrichtung geringer ist, verglichen mit den Transporterfordernissen auf hoch frequentierten öffentlichen Strassen in der Schweiz. Viele gesetzliche Anforderungen an Verbindungseinrichtungen beziehen sich auf den öffentlichen Strassenverkehr. Diese sind oft geschwindigkeitsabhängig: je höher die Geschwindigkeit, desto niedriger beispielsweise die Stützlast. Da sich landwirtschaftliche Maschinen auf dem Acker meistens im einstelligen Geschwindigkeitsbereich bewegen, sind auch die dyna­mischen Lasten geringer als im Stras­ senverkehr. Die Anforderungen an die Verbindungseinrichtungen im Strassenverkehr sind deutlich grösser als im Feldeinsatz.

Piton-Fix Das Piton-Fix-System (verbreitet in Frankreich und den Benelux-Staaten) besteht im Grunde aus einem Zugpendelgrundkörper mit einem konischen Zapfen mit Durchmesser 47–50 mm. Die geräteseitige Zugeinrichtung ist eine ringförmige Zugöse nach DIN 9678 oder ISO 20019. Dieses System ist einfach, ohne grossen Komfort, eine preiswerte Alternative zum klassischen Zugpendel. Es kann Stützlas-

Zugpendel mit doppelt schwenkbarer Gelenklagerzugöse.

ten bis 3000 kg übertragen. Mit dieser Art Anhängekupplung können zum Beispiel auch Starrdeichselanhänger oder Güllefässer gekuppelt werden.

Zugpendel Das Zugpendel ist eine Einrichtung zum Ziehen von Geräten, die häufig geringe Anforderungen an die Stützlast haben. Sonst würde das Zugpendel «Stützpendel» heissen. Also steht Zug für Ziehen und Pendel dafür, dass man dieses auch asymmetrisch in der Zugpendelaufnahme am Traktor positionieren kann, um spurversetzt zu arbeiten. Ein Vorteil ist, dass die Zugkraft mittels Herzbolzen vor die Hinterachse verlegt wird und dadurch der Traktor beim Ziehen auch Traktion auf die Vorderachse erhält. Je weiter der Aufnahmepunkt des Pendels in Fahrtrichtung nach vorn wandert, desto grösser die Traktion auf der Vorderachse. Walterscheid bietet im Bereich Zugpendel nahezu spiel­ freie Kombinationen an. Hier wird der Bolzen des Zugpendels durch eine Gelenk­ lagerzugöse gesteckt, ähnlich der Aufnahme der Unterlenkerarme am Getriebe des Traktors. Durch die Gelenklagerzugösen wird der Komfort der klassischen Zugpendelanhängung erheblich verbessert.

Stichwort Re-Importe: Es gibt auf Re-Import spezialisierte Händler, die zur Verbreitung «untypischer» Verbindungseinrichtungen, die eigentlich für andere Märkte konzipiert wurden, in Deutschland beitragen. Dies führt häufig zu Abstimmungsproblemen mit bereits vorhandenen Zugösen. Es gäbe an dieser Stelle einige weitere Beispiele für unterschiedliche Vorschriften in einzelnen Ländern. Hersteller von Verbindungseinrichtungen müssen diese unterschiedlichen Vorschriften bereits bei der Produktentwicklung beachten, um eine Zulassung dieser Produkte in anderen Ländern zu erhalten. In einem kommenden Beitrag werden Tipps zum Thema geräteseitige Zugeinrichtungen und ihre unterschiedlichen Anwendungen gegeben.

Stichwort landwirtschaftliche Strukturen

Zugpendel am Heck eines John-DeereTraktors.

Werden in der Schweiz mit einem Traktor sowohl Feldarbeiten als auch Transport­ arbeiten erledigt, so verwendet man Traktoren in den USA, Russland oder Kana­da fast ausschliesslich zur Feldarbeit. An die Verbindungseinrichtungen werden in diesen Ländern andere Anforderungen gestellt, beispielsweise existiert oft nur eine Zugpendelausstattung neben dem klassischen Dreipunkt.

Walterscheid GmbH D-53797 Lohmar www.walterscheid.com Schweizer Import: Paul Forrer AG, 8062 Bergdietikon www.paul-forrer.ch

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Schweizer Eigenbau-Entwicklung: das Drei-Rad-Jätmobil mit Solarantrieb und zwei Liegeplätzen. Bild: Daniel Steiner

Drei-Rad-Jätmobil mit Solarantrieb Am 8. Bio-Ackerbautag in Holziken AG von Anfang Juni gab es auch Spezialmaschinen zu sehen. So etwa das solarbetriebene Drei-Rad-Jätmobil der Marke Eigenbau für zwei Personen. Heinz Röthlisberger Der Bio-Betrieb von Céline und Simon Lüscher in Holziken (AG) war Anfang Juni für zwei Tage Schauplatz des 8. Bio-Ackerbautags. Rund 2000 Besucher liessen es sich nicht nehmen, sich über Anbau­ technik, neue Sorten und Marktentwick-

lungen zu informieren. «Dieses Jahr dauer­ te der Bioackerbautag zum ersten Mal zwei Tage, das war ein grosser Erfolg», lautete das Fazit der Organisatoren. An 15 Feldposten haben Fachleute Wissenswertes zu verschiedenen Bio-Ackerkultu-

Bio-Bauern gesucht Gemäss Bio Suisse nahm der Anteil der biologisch bewirtschafteten offenen Ackerfläche in den letzten fünf Jahren im Schnitt 10 Prozent pro Jahr zu. Der Bio-Anteil im Ackerbau liegt bei 15 Prozent, der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche bei 17 Prozent. Die Nachfrage nach Knospe-​ Ackerkulturen ist gross und wird laut Bio Suisse die kommenden Jahre anhalten. Gefragt seien insbesondere Mahlweizen, Sonnenblumen, Futtersoja, Zuckerrüben und Speisehafer. Als Folge der schnellen Entwick-

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ren vermittelt. So zu Zuckerrüben, Körnerleguminosen, Futterbau, Sonnenblumen, Kartoffeln, Mais, Weizen sowie Alterna­ tiven dazu wie etwa Hartweizen oder Speisehafer. Themen waren auch die Auswirkungen des Klimawandels, die Bodenfruchtbarkeit und der Humusaufbau.

Mit drei Rädern sehr wendig lung von Plant-based-Produkten (pflanzen­ basierte Ernährung) bestehe zudem ein zusätzlicher Bedarf an Proteinträgern für die menschliche Ernährung. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind zusätzliche Bio-Ackerbauflächen von rund 15 000 ha notwendig, rechnet Bio Suisse vor. Nun sei der ideale Zeitpunkt, um auf Bio umzus­tellen. Nur wenn in den nächsten Jahren deutlich mehr Ackerflächen auf den Knospe-Anbau umgestellt würden, könne die wachsende Nachfrage gedeckt werden.

Zahlreiche Landmaschinenfirmen präsentierten zudem ihre Maschinen und Geräte wie Striegel, Hackgeräte und Feldroboter. Zu sehen gab es auch Eigenentwicklungen. So zum Bespiel das Zwei-Personen-​ Jätmobil mit Solarantrieb von Daniel Steiner, Landwirt und Mechaniker aus Reitnau, Peter Lüscher, Entwickler und Landwirt aus Holziken, sowie Lukas Treier, Elektroingenieur, ebenfalls aus Holziken. Für den Antrieb sorgen ein Solarpanel auf dem Dach, zwei Speicherbatterien und ein Elektromotor. Dieser treibt das Vorderrad


Veranstaltungen | Plattform

des dreirädrigen Fahrzeugs an. «Unser Jätmobil hat nur drei Räder und ist damit sehr wendig am Vorgewende. Zudem ist es mit 300 kg sehr leicht gebaut», erklärt Daniel Steiner. Gelenkt wird das Mobil, das über zwei Liegeplätze verfügt, mechanisch einfach mit einem nach vorne laufenden «Schuh-Lenker», der zwischen den Beeten oder den Furchen den Weg vorgibt.

Vierplätzermobil aus Holland Eigentlich haben die drei das Jätmobil entwickelt, weil sie mit dem von ihnen selbst importierten Jätmobil von der Firma De Jong Machines aus Holland für die Verhältnisse auf ihren Betrieben nicht ganz zu­ frieden waren. Das Jätmobil aus Holland ist ebenfalls solarbetrieben, hat aber vier Liegeplätze und eine Panzerlenkung. «Mit dieser Lenkung ist das Fahrzeug am Vorgewende etwas schwerfällig zum Wenden», erklärt Steiner. Weitere Nachteile seien die schwierige Ersatzteilbeschaffung, aber auch die vier Plätze. Denn nicht alle Pflanzenreihen hätten immer gleich viele Unkräuter. Deshalb richtet sich die Geschwindigkeit beim Jäten immer an derjenigen Reihe mit den meisten Unkräutern aus. Da könne es vorkommen, dass eine Person sehr viel zu tun habe und die anderen drei nur wenig. «Deshalb haben wir ein Jätmobil mit nur zwei Plätzen gebaut, weil wir der Meinung sind, dass dies so effektiver ist», sagt Steiner. Jedenfalls hat sich ihre Eigenentwicklung schon herumgesprochen. Denn in diesem Winter planen die drei Tüftler weitere zwei Jätmobile zu bauen.

«Hometrainer» mit Schlauchhaspel Für grosses Interesse und einiges Schmunzeln sorgte auch das «Hometrainer»-Aufrollgerät für Tropfbewässerungsschläuche. Dieses auf ein Palett aufgebaute alte Velo (ohne Räder) hat eine an die Vorderachse

Mit vier Liegeplätzen ausgestattet ist das Solar-Jätmobil der Firma De Jong Machines aus Holland. Bilder: H. Röthlisberger

Mit dem alten Velo und mit der an die Vorderachse angebauten Haspel können Tropf­ bewässerungsschläuche mit eigener Muskelkraft aufgerollt werden.

angebaute Haspel, mit der die Schläuche bequem abgerollt werden können. Werden die Schläuche nicht mehr benötigt, können sie Hometrainer-mässig mit Muskelkraft wieder aufgerollt werden. Das kostengünstige Gerät ist sehr einfach,

Gab es auch zu sehen: der Hackroboter «Anatis» von Carré.

praktisch und sorgt zudem für den Aufbau der eigenen Fitness. Organisiert wurde der 8. Bio-Ackerbautag von dem Landwirtschaftlichen Zentrum Lieb­egg, dem FiBL, der Sativa Rheinau AG sowie Bio Suisse.

Fobro-Mobil von Baertschi Agrartecnic AG aus Langnau bei Reiden.

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Plattform | |Ausstellung Ausstellung

Die gut besuchte Veranstaltung in Grange-Verney VD bot den Anwesenden eine gute Gelegenheit, neuste Geräte zur Unkrautbekämpfung in Theorie und Praxis zu entdecken. Bilder: M. Schubnel

Alternative Methoden in der Unkrautbekämpfung Im Rahmen eines Grünland- und Ackerbautags in Grange-Verney VD wurde eine Vielzahl von Geräten präsentiert, die alternativ zum Einsatz von Herbiziden das Unkraut mit anderen Methoden bekämpfen. Matthieu Schubnel

Samo «VarioChop»: Österreichisches Hightech-Hackgerät Das preisgekrönte Hackgerät «VarioChop» von Samo kommt in der Schweiz auf den Markt. Es ist mit vielen Einstellmöglichkeiten und einem originellen Verstellsystem ausgestattet. Das auf der Agritechnica 2019 mit einer Silbermedaille ausgezeichnete und von Bucher Landtechnik präsentierte Hack­ gerät «VarioChop» des österreichischen Herstellers Samo Maschinenbau ist nun auch in der Schweiz erhältlich. Dieses ro­ bust gebaute Gerät, das für das Jäten des Unkrautes in Reihenkulturen entwi­ ckelt wurde, skalpiert das Unkraut mit Hilfe von Zinken, die über drei Rei­­hen verteilt sind. Auf der Rückseite ver­voll­ ständigen optionale rotierende Hack­ finger, die durch optionale Verbindungs­ stangen an der Arbeitsachse befestigt

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werden, die Arbeit an der Reihe. Viele Einstellungen sind werkzeuglos möglich, wie zum Beispiel die Arbeitstiefe der Schare mit Hilfe eines Messrades an je­ dem Element, der Bodendruck der Ele­ mente, die Höhe der Pflanzenschutz­ scheiben, die Arbeitstiefe der Finger oder deren Rechts-Links-Verschiebung. Der Bediener erhält auf Wunsch eine zentrale, hydraulische Steuerung des Ar­ beitsabstands von der Reihe. So kann er in einem Bereich von 3 bis 30 cm für je­ des Element den Abstand der Kultur­ schutzscheiben mit Hilfe eines horizonta­ len Parallelogramms verändern. Diese Einstellung richtet sich nach dem Ent­ wicklungsstadium der angebauten Kul­ tur, den Kenntnissen des Fahrers und dem Quergefälle. Weiter wählt man die Art der ge­wünsch­ ten Anbauvorrichtung: einfach oder

Das Hackgerät «VarioChop» von Samo bietet viele Möglichkeiten zur werkzeug­ losen Einstellung.

mit Korrektur der Position des Gerätes (optio­nal). Diese besteht nicht aus einer Gleitschiene, sondern aus einem Satz von Schrägzylindern und einer im Kupplungs­ kopf untergebrachten Bolzenkupplung. Das Gerät wird von einer Stereokamera gesteuert. Je nach Geometrie des kom­ pakten Gerätes ist die Querverstellung der


Ausstellung | Plattform

Position über einen Spielraum von +/-32 cm einstellbar. Bei Quergefälle korrigiert man die Werkzeugplatte mit einem ebenfalls optionalen Satz, der aus einem Gefälleanzeiger und zwei horizontal einge­bauten seitlichen Hydraulikzylindern

besteht. Es ist möglich, Sprühdüsen hinzuzufügen, um jede Kulturreihe lokal zu behandeln. Das Samo Hackgerät «VarioChop» ist ab Werk, nach Kundenwunsch, in Front- oder Heckausführung erhältlich. Es ist in drei Ausführungen von 3, 4, 5

und 6 m für Abstände von 2 bis 12 Reihen, je nach Anbauverfahren, erhältlich. Beim Transport faltet es sich auf drei Meter zurück. Das Precision Center verfügt derzeit über zwei Demonstrationsmaschinen in der Schweiz.

Dickson-Kerner: Ultrakompaktes Hackgerät Das ultrakompakte Hackgerät «Variofield» von Dickson-Kerner ist für die mechanische Unkrautbekämpfung in allen Reihenkulturen ausgelegt. Alphatec ist schweizweit exklusiver Vertriebspartner von Kerner und präsen­ tierte das Hackgerät «Variofield VF 480». Das aus einer Zusammenarbeit zwischen den Firmen Kerner und Dickson hervorgegangene Gerät zeichnet sich durch seinen kompakten Rahmen mit Doppelbalken aus. Es ist mit jeder Kultur kompatibel: Ausgestattet mit Schiebeelementen auf dem 4,80 m breiten Rahmen, arbeitet es auf Parzellen, die in Reihenabständen von 16,6 bis 75 cm eingesät werden. Seine Elemente, die jeweils aus drei bis

fünf Gänsefussscharen bestehen, können auf der Rückseite, ergänzend, rotierende Hackfinger oder Eggenzinken aufnehmen. Es ist auch möglich, kleine Messerrollen anstelle der Gänsefussschare zu montieren. Das Hackgerät am GPS­ gesteuerten Traktor verfügt über eine von Claas gelieferte Stereokamera für die Steuerung. Je nach Situation wählt der Bediener eine, zwei oder drei Messreihen. Der Sensor kann in 2D arbeiten und Farben und Pflanzen erkennen, oder in 3D, um die verschiedenen Pflanzenhöhen zu unterscheiden. Dieses System ist somit für die meisten Situationen geeignet. Das Gerät kann mit einer Düngevorrichtung gekoppelt werden, die während des Unkrautjätens auf die Ausbringung in der Reihe beschränkt ist, und mit

Das Hackgerät «Variofield» von Dickson­Kerner zeichnet sich durch seine kompakte Anbauvorrichtung aus.

einem vorderen Trichter, in dem der Dünger untergebracht wird. «Variofield» ist auch in 3 m oder 6,30 m breiten Varianten erhältlich. Mit dem drehbar verschraubten Dreipunkt-Anbau lassen sich Front- und Heckanbauen verwenden.

Klünder Weedpuller: Mit Reifen gegen das Unkraut Das Gerät «Weedpuller» für die mechanische Unkrautbekämpfung von Klünder wurde entwickelt, um den Weissen Gänsefuss aus herbizidfreien Zuckerrüben-­ Parzellen zu entfernen. Es wird derzeit von Agroscope getestet. «Weedpuller» des deutschen Herstellers Klünder ist ein Gerät für die mechanische Unkrautbekämpfung, mit dem die Arbeitsbelastung beim manuellen Jäten auf herbizidfreien Parzellen verringert werden kann. Es wird bei Zuckerrüben angewendet, die in einem Abstand von 40 bis 50 cm ausgesät werden, um gezielt den Weissen Gänsefuss und später in der Saison auch den Amaranth zu bekämpfen. Die Maschine besteht aus zwei Reihen von Ballonreifen mit einem Durchmesser von 45 cm und landwirtschaftlichem Profil (Rasenprofil ebenfalls erhältlich), die um 45° geneigt sind. In jeder Reihe werden nur zwei von

diesen Rädern hydraulisch angetrieben und diese treiben die anderen mechanisch durch ihre Umdrehung an. Somit drehen sich zwei Räder nebeneinander in die entgegengesetzte Richtung. Das Gerät bewegt sich in 10–15 cm Höhe über dem Boden, schnappt die Un­ kräuter, die höher als die Kultur sind und zieht die Stängel aus dem Boden.

Der «Weedpuller» wird derzeit von Agroscope getestet und soll den Produzenten helfen, ihre Zuckerrüben-Parzellen maschinell zu jäten.

Zusätzliche rotierende Eisenstangen befördern die Pflanzen in die Zwischen­ räume der Reifen. Die erste Reihe sollte 80 bis 90 % der Gänsefüsse entwurzeln und die zweite Reihe den Rest. Der Herstel­ler empfiehlt einen hydraulischen Durchfluss von 100 l/min und einen gros­ sen Hydraulikbehälter, um einen übermässigen Temperaturanstieg zu vermeiden. Für Effizienz sorgt das Tempo von 2 km/h und eine auf 15 % reduzierte Hydraulikleistung. Die Arbeitsleistung liegt bei etwa 1 ha/Std. Die 6,50 m breite Version ist zusammengeklappt 3,50 m breit. Sie wiegt 1500 kg und benötigt einen Traktor mit mindestens 100 PS. Der Preis für das beschriebene Gerät beträgt rund CHF 35 000.–. Er ist auch in Breiten von 3 oder 9 m erhältlich. Agroscope gibt an, das Gerät erworben zu haben, um es zu testen, seine Wirksamkeit zu bewerten und die Auswirkungen des späten Unkrautjätens auf den Ertrag zu quantifizieren.

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Krummenacher: Front-Düngerbehälter komplett aus Edelstahl Der kleine Frontbehälter aus Edelstahl von Krummenacher eignet sich zur Düngung bei der Aus­saat oder bei einem Durchgang der mechanischen Unkraut­ bekämpfung. Für den Transport von Düngemitteln bietet der Schweizer Hersteller Krummenacher einen Fronttank aus Edelstahl an. Dieser kompakte Behälter liefert den Dünger, der bei der Präzisionsaussaat oder der maschinellen Unkrautbekämpfung in die Kulturreihen eingebracht wird. Der 700-l-Tank ist in der Lage, den Inhalt eines Big Bags zu befördern. Er

verfügt über ein, der Fahrgeschwindigkeit entsprechendes, Management. Die Verteilung erfolgt über einen vollelektrischen Antrieb. Abhängig von der ausgebrachten Menge gibt es mehrere Dosiergeräte für einen Bereich von 10 bis 400 kg Dünger pro Hektar. Der Trichter verfügt über eine einziehbare vordere Trittstufe, einen Druckbehälter, reflektierende Schilder, LED-Leuchten, Standfüsse und Rückspiegel. Dieser 700-l-Tank von Krummenacher wird unter anderem von der Firma Alpha­ tec vertrieben, die für dieses Ge­ rät einen Preis von CHF 10 000.– angibt.

Mit diesem Gerät wird der für die Aussaat oder bei der Unkrautbekämpfung auszubringende Dünger transportiert.

Agroline: Elektrische Krautvernichtung Mit dem Verbot des krautvernichtenden Herbizids «Diquat» müssen die Kartoffelbauern eine Alternative für die Herbizidstrategie in Betracht ziehen. Agroline bietet über die Landi eine elektrische Krautvernichtungsdienstleistung mit Geräten des deutschen Start-ups crop.zone an.

Zapfwelle gelieferte mechanische Energie mit Hilfe von Strom erzeugenden Spulen in elektrische Energie um. Auf der 9 m breiten Heckrampe liefert jeder der installierten Applikatoren 7 kWh elektrische Energie bei einem Hochspannungsstrom zwischen 1600 und 5500 V und einer Stromstärke von 1 bis 6 A. Das Gerät verfügt zudem über Mit dem Verbot des Herbizids «Diquat» ein imposantes Kühlsystem und eine ab diesem Sommer sind im Kartoffelbau permanente Erdung während der Arbeit. Alternativen gesucht. Über Agroline und Am Fronthubwerk ist der Traktor mit einem Sprühgerät mit 600-l-Behälter und Landi bietet Fenaco eine elektrische einem 9 m breiten Spritzbalken ausgeKrautvernichtungsdienstleistung mit einem Gerät des deutschen Start-up-­ stattet. Dieser verteilt eine wässrige Unternehmens crop.zone an. Diese neue Salzlösung, die über die Pflanzen verteilt wird, um die Leitfähigkeit zu verMaschine für einen zeitlich doch bebessern, wodurch laut Agroline die ergrenzten Einsatz kostet forderliche Stromstärke reduziert wird. stolze CHF 250 000.–, daher wird dieser Service von Agroline via innovagri.ch und Intern durchgeführte Versuche zeigen den Landi-Partnern angeboten. Das im eine vergleichbare Wirksamkeit zur VerTraktorheck angebaute Gerät wiegt rund wendung des chemischen Wirkstoffs 2 t und benötigt rund 115 PS Leistung an «Diquat». Der Hersteller des Geräts gibt der Zapfwelle. Es wandelt die von der an, dass rund 80 % der Blattmasse schon beim ersten Durchgang zerstört werde. Die Arbeitsleistung beträgt 3 ha/Std. bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von etwa 6 km/h. Diese elektrische Krautvernichtung wird daher in der ersten Anwendung empfohlen, bevor eine andere Methode zum Abschliessen der Arbeit bevorzugt wird. Der Landwirt, der diese Dienstleistung Die elektrische Krautvernichtung wird nun in Anspruch nehmen möchte, rechnet von Agroline in Form einer Dienstleistung den Einsatz über eine Landi ab. «Die mit diesem Gerät von crop.zone mit einem 9 m breiten Spritzgestänge angeboten. Kosten des Eingriffs beginnen inklusive

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Transportkosten bei CHF 270.– je nach Fläche», sagt David Herminjard von der Fenaco. Dieses Preisniveau sei zu vergleichen mit dem Preis für die üblicherweise in der biologischen Landwirtschaft praktizierte Krautvernichtung (CHF 600 bis CHF 900/ha), aber auch mit den Kosten für eine konventionelle Behandlung (rund CHF 170/ha). In letzterem Fall wirken jedoch die auf dem Markt verfügbaren alternativen Wirkstoffe zu langsam. Diese Dienstleistung wird derzeit mit vier Maschinen von vier Landi-Partnern und vier Agro-Unternehmern verteilt über das Schweizer Mittelland angeboten. Die Benutzung dieser Geräte erfolgt nicht improvisiert, und der Fahrer muss im Umgang mit ihnen geschult werden. Der Partner kündigt an, diese Lösung insbesondere in der Broye im grossen Massstab einsetzen zu wollen. Es gibt auch flächendeckende Applikatoren, die Glyphosat auf Parzellen er­ setzen, auf denen andere Kulturen ange­ baut werden. Die elektrische Kraut­vernichtung ist im Rahmen einer IP-Suisse-Produktion zugelassen und befindet sich derzeit in der Zulassung für die biologische Landwirtschaft. Nach dem Sport-Spray-Gerät «ARA» von Ecorobotix und dem «XPower» von Zasso setzt Agroline mit dem Gerät von crop.zone die Verbreitung innovativer Materialien als Alternative zu Pflanzenschutzmitteln fort.


Tagung | Plattform

An einen modernen Mähdrescher werden heute vielfältige und nicht nur technische Anforderungen gestellt. Bilder: R. Engeler

Auf dem Weg zur ­Multi­problem­lösungsmaschine Mulchvorbereiter, Unkrautvernichter, Stickstoffsparer, Strohverteiler – nebenbei soll der Mähdrescher natürlich auch noch Getreide ernten, und das am besten vollautomatisch. Wie diese Anforderungen zusammenpassen, diskutierten die Teilnehmenden auf einer Tagung in Harsewinkel (D) bei Claas. Bernd Pawelzik*

Die Ansprüche der Politik, der Agronomie, der Gesellschaft und nicht zuletzt der Kunden an den Mähdrescher steigen enorm. Das machte die zu Ehren des verstorbenen Helmut Claas in Harsewinkel durchgeführte Fachtagung «Land.Technik für Profis», veranstaltet vom Verein Deutscher Ingenieure und der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, deutlich. Die Politik gibt der Landwirtschaft den Rahmen vor. Welche Konsequenzen hat der Absenkpfad für Pflanzenschutz- und

* Bernd Pawelzik ist Redaktor beim deutschen Magazin «Eilbote».

Düngemittel auf den Anbau von Druschfrüchten und deren Qualität? Wie lassen sich die Treibhausgasemissionen um über 50 % senken? Mähdrescher müssen sich auf Kamille an der Haspel, feuchtere Bedingungen durch Klettenlabkrautbewuchs, im Extremfall nicht mehr mögliche Sikkation und ein hohes Samenpotenzial von Ungräsern einstellen. Die aufnehmende Hand verlangt zunehmend genaue Angaben der Sorten, der Qualität und Rückverfolgbarkeit der Ernte bis auf die Teilfläche, um die Wünsche der Mühlen und anderen Verarbeiter auch mit gelenktem Vertragsanbau zu erfüllen, von Allergenverunreinigungen und Mutterkorn ganz zu schweigen.

Auch die Auswirkungen des Klimawandels stehen im Lastenheft. Es wird tendenziell nassere, wärmere Winter, trockenere Frühjahre und Frühsommer sowie mehr Niederschläge im Sommer geben, was die Erntezeitfenster verengt. Im Jahresschnitt steigen die Temperaturen, was zu seltenerer Wintergare führt und die Vegetationsruhe aufhebt. Der Sommer bedeutet häufiger Hitzestress für die Bestände. Das Ganze führt zu einem wassersparenden Anbau mit vielfältigeren Fruchtfolgen, als es heute der Fall ist, mehr Beikräutern und einer weiteren Aufteilung der Düngung in mehr Teilgaben. Die Strohverteilung soll gleichmässig über die ganze Arbeitsbreite des Mähdreschers 8

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Plattform | Tagung

erfolgen, was jenseits der 9 m bei Seitenwind zur Herausforderung werden kann. Eine konstruktive Herausforderung ist es, all die aufgeführten Aufgaben mit einer möglichst leichten, Boden schonenden, Diesel sparenden Maschine unter 3,50 m Breite zu vereinen, die einsatzsicher ihr Geld verdient.

Was fordert die Praxis? Das Schneidwerk schnell an- und abzubauen, soll auch Bestände mit geringen Verlusten dem Dreschwerk zuführen und sich bei tiefsitzenden Kulturen gut dem Boden anpassen. Die Dreschorgane sollen auch bei feuchtem und grünem Stroh stabile hohe Leistung und beste Qualität bei Hangausgleich bieten. Eine zuverlässige Verlustmessung mit praxisnaher Kalibrierung ist gewünscht. Das Fahrwerk soll den Boden schonen, der Strohhäcksler das Stroh exakt zerkleinern und verteilen, dabei wenig verschleissen und sicher funktionieren. Am besten sollte das Samenpotenzial der Ungräser neutralisiert werden. Der Korntank muss genug fassen und schnell entleert werden können, der Motor drehzahlstabil und sparsam, das Lenksystem in der geräumigen Kabine mit guter Sicht intuitiv bedienbar sein. Eine Selbstlöscheinrichtung sollte Feuer am Drescher früh detektieren und gleich im Keim ersticken können. Eine Online-Fehlersuche, Frühwarnsysteme und eine Ersatz- und Verbrauchsteil­ analyse für die schnelle Reparatur steht auf dem Wunschzettel der Lohnunternehmer. Viele der genannten Anforderungen sind von den Herstellern bereits in der Umsetzung oder es gibt Ideen und Projekte dazu. Auch die Automatisierung trägt zur Effizienz der Maschine bei.

«Die Gesamtkosten der genannten Verfahrenskette bis in die Halle oder zum Landhandel sind entscheidend», so ein Landwirt. Der Mähdrescher ist also passend zum Betrieb oder Einsatzgebiet zu konfigurieren.

Daran wird gearbeitet Das Lastenheft der Praktiker ist Pflichtlektüre für die Mähdrescheringenieure. Eine interessante Diskussion entwickelte sich beim Thema «Automatisierung». So regelt die Automatisierung «Cemos» von Claas acht Bewertungsgrössen an Haspel und Dreschorgan und 13 Einstellgrössen vom Rotor bis zu den Siebweiten. Mit Strohfeuchte- und Neigungssensor werden die Störgrössen «Wassergehalt im Stroh und Hangneigung» kompensiert. «Der Bediener muss allein für das Dresch­ werk fünf Einstellgrössen steuern und dazu vier Bewertungsgrössen ausbalancieren und diese an die Bestandsbedingungen permanent anpassen», formulierte einer der «Cemos»-Entwickler. Auf die Frage aus der Praxis, ob «Cemos» wohl besser sei als sein bester Fahrer, lautet die Antwort des Experten: «Über einen kurzen Zeitraum kaum. Aber kann ein Mensch lange Zeit so hochkonzentriert arbeiten?» Eine anonyme Auswertung von Mähdreschern via Telematics ergab im Vergleich:

Die Aggregate werden bei Mähdreschern mit «Cemos» automatisch deutlich mehr verstellt. Die Mehrleistung der «Cemos»-­ Drescher lag zwischen 10 und 20 %. Der Automatik-Drescher fordere gerade wegen der elektronischen Assistenzsysteme einen besser ausgebildeten Fahrer als der Mähdrescher ohne Automatik, lautete ein Einwand aus der Praxis. Und gute Fahrer, die sich auf die Elektronik einlassen, seien schwer zu bekommen. Der Fahrer sollte bezüglich der agronomischen Ziele (Leistung, Kornqualität usw.) sicherlich gut bis besser ausgebildet sein. Nach seinen Zielvorgaben stellt sich die Maschine selbst ein. Welche Einstellvorgänge mit seinen Zielvorgaben verbunden sind, muss er nicht mehr im Detail wissen, so eine Erläuterung zur Herausforderung Personal.

Stickstoff sparen beim Dreschen Um die Heterogenität im Feld abzubilden, sei die Erfassung des Ertrags mit dem wertbestimmenden Proteingehalt auf dem Mähdrescher online bei der Ernte notwendig, schlug ein Herstellervertreter vor. Mit dem Nahinfrarotsensor (NIRS) kann alle 8 bis 30 m² ein Datenpunkt je Sekunde für den Proteinertrag ermittelt werden. Ein 20-t-Zug Weizen erlaubt lediglich einen Datenpunkt je 2–4 ha. Eine genaue räumliche Verteilung der Erträge

Einsatz der Maschine vor Ort ist wichtig «Bei den hohen Stundensätzen des Mähdreschers darf es ein Abtanken im Stand nicht mehr geben», meinte ein Lohnunternehmer. «Das ist die einfachste Steigerung der Produktivität. Die Prozesszeit, die Maschine arbeitet, die Dreschtrommel dreht sich und das Erntegut fliesst, muss gegen 100 % gehen, erst dann ist die Maschine effizient!» Eine Erkundung der Flächen und Zufahrten sowie eine Optimierung der Routenplanung und Transport­ logistik auf dem Feld biete gerade bei Lohnunternehmen mit häufigerem Feldwechsel mehr Prozesszeit in wenigen Erntetagen. Auch klappbare Schneidwerke können hier ein Beitrag sein. 72

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Halb- bis vollautomatische Assistenzsysteme unterstützen die Bedienperson und sollen so zu einem besseren und effizienteren Druschergebnis führen.


Tagung | Plattform

und Proteingehalte kann durch gezielte Düngemassnahmen die lokale Stickstoffeffizienz ergänzen und Ressourcen schonen, gerade bei den aktuell hohen Stickstoffpreisen ein Thema.

Unkraut bekämpfen Die zunehmenden Resistenzen der Unkräuter und Ungräser gegenüber Herbiziden fordern Bekämpfungsmassnahmen bereits in der Erntezeit, zum Beispiel die Verbreitung der Samen zu minimieren. Hier sind es häufig kleinere Unternehmen, die Innovationen für diese Nische entwickeln. In Australien beschäftigt man sich schon lange mit dieser Aufgabe, beschreibt ein Herstellervertreter. Zu den üblichen Lösungen zählen Abbrennen des Schwads, gezieltes Lenken des Kaffstroms hinter den Mähdrescher, Auffangen oder sogar Zermahlen der Nicht-Korn-Bestandteile in angehängten Hammermühlen. Für Letzteres entwickelten Ingenieure eine im Mähdrescherheck integrierte sogenannte «Seed Control Unit» (SCU). Diese fährt gemeinsam mit dem Strohhäcksler in Arbeitsposition. Zwei Rotorringe mit jeweils 16 Rundstiften und zwei Statorringe mit 24 Carbid-beschichteten U-Profilen sind darauf angeordnet. Die Lüfterschaufeln in der Mitte beschleunigen mit 2850 U/min das Kaff und schleudern es mit den enthaltenen Unkrautsamen gegen das Rundstiftlabyrinth. Die Samen schlagen mehrmals gegen Metall und werden so mechanisch zerstört. Wenn sie nun gemeinsam mit dem Gutfluss des Häckslers verteilt werden, sind sie zu 95 % zerstört. Dies könne ein Beitrag zur Minimierung der Unkrautverbreitung, gerade bei häufigem Feldwechsel, sein. Vor der Ernte ausgefallene Samen und das Reservoir im Boden sind nicht erfasst. Geräusche, Staub und Leistungsbedarf des Mähdreschers nehmen bei der Ernte mit der SCU zu.

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Wie läuft die Getreideernte in zehn Jahren? Die Tagung zeigte: Nach der Optimierung der Maschinen und der Ernteprozesse durch Automation gilt es, die Anbauverfahren für Druschfrüchte zukünftig anzupassen. Neue Maschinenformen, wie zum Beispiel der Geräteträger «Nexat», befinden sich in der Entwicklung. Alternative Anbausysteme, zum Beispiel die Mischung von Kulturen, sind in der Erforschung. Mit Kulturmischungen müssen neue Erfahrungen gesammelt werden. Früher gab es viel Menggetreide, beispielsweise gestaltete sich Roggen mit Weizen unproblematischer als Hafer mit Sommergerste. In einigen Disziplinen also «back to the roots». Unsere Vorgängergenerationen haben auf diese Art Risikominimierung im Pflanzenbau betrieben – das gilt für viele Verfahren wie zum Beispiel auch Untersaaten; das Wissen ist im Laufe der letzten Jahrzehnte abhandengekommen und muss nun wieder reaktiviert – nicht neu erfunden – werden, so eine Ergänzung aus der Wissenschaft. Die Teilnehmer der abschliessenden Podiumsdiskus­ sion erwarten in den nächsten zehn Jahren jedenfalls im Weizenschlag noch keinen Einsatz autonomer Systeme mit kleineren Maschinen in Schwarmform.

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Plattform | Forschung

Mit «TerraZo» wird die Verarbeitung von Satellitendaten vollkommen automatisiert und eine Düngemenge für die teilflächenspezifische Düngung vorgeschlagen. Bild: Paul Gruber

«TerraZo» schnell – einfach – bedarfsgerecht Josephinum Research hat mit «TerraZo» eine einfache Softwarelösung zum Erstellen von Applikationskarten entwickelt. Damit ist der Einstieg in eine standortangepasste Bewirtschaftung ohne finanziellen Mehraufwand auf nahezu jedem Betrieb möglich. Philipp Kastenhofer, Andreas Wilhelm, Peter Prankl und Markus Gansberger*

Düngung spielt im Ackerbau sowohl betriebs­wirtschaftlich als auch ökologisch eine wesentliche Rolle. Pflanzenbestände müssen ausreichend mit Nährstoffen ver­ sorgt werden, um das jeweilige Ertrags­ potential möglichst zu erreichen. Gerade

* Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Innovation Farm (www.innovationfarm.at), die in Österreich von Bund und Ländern sowie durch die Europäische Union im Rahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes «LE 14–20» unterstützt wird.

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in Zeiten von hohen Erzeugerpreisen und hohen Düngungskosten ist es von gröss­ ter Bedeutung, den Pflanzenbestand be­ darfsgerecht zu versorgen. Die Düngung hat aber auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, speziell im Gewässer­ schutz. Die Landwirte stehen also vor der Herausforderung, die Düngung möglichst präzise auf die jeweiligen Standort­ bedingungen und Witterungseinflüsse anzupassen, um die Faktoren Ertrags­ sicherung, Umweltschutz und Ökonomie optimal in Einklang zu bringen.

Hier kommt die teilflächenspezifische Düngung ins Spiel. Multispektralaufnah­ men aus Sensoren oder Satelliten ermög­ lichen es, den Zustand der Pflanzen (Bio­ masse und Nährstoffversorgung) über die gesamte Vegetationszeit abzubilden. Mit dieser Bestandesbeschreibung können notwendige Bewirtschaftungsmassnah­ men und die optimale Düngermenge abge­ leitet werden. Um dieses Konzept am eigenen landwirtschaftlichen Betrieb in die Praxis umzusetzen, steht die Land­ wirtschaft vor zwei Herausforderungen:


Forschung | Plattform

Abbildung 1: Erstellen einer Applikationskarte für die erste Düngergabe bei Winterweizen. Bilder: Innovation Farm

Die an die Bestandesentwicklung angepasste Düngermenge zu berechnen und diese dann korrekt an der richtigen Stelle auszubringen.

Richtige Düngermenge ableiten Zunächst müssen Vegetationsdaten, beispielsweise aus Satellitendaten, verarbeitet und interpretiert werden. Aus diesen Daten muss im nächsten Schritt eine pflanzenbaulich korrekte Applikationskarte erstellt werden. Diese Datenverarbeitung erfordert oft sehr viel Zeitaufwand, setzt IT-Fachwissen voraus und es stellt sich oft als schwierig heraus, aus den Vegetationsdaten die richtige Düngemenge abzuleiten. Daher bieten verschiedene Anbieter (u. a. Hersteller von Farm-​ Management-Software) an, die Erstellung von Applikationskarten für die Land­wirte zu übernehmen. Josephinum Research hat mit der Anwendung «TerraZo» (terrazo.josephinum.at) eine einfache Softwarelösung für dieses Problem entwickelt. Damit wird die Verarbeitung von Satellitendaten vollkommen automatisiert und eine Düngemenge für die teilflächenspezifische Düngung vorgeschlagen.

chenden Kartenausschnitt abgerufen werden. Dabei werden automatisch wolkenlose Bilder selektiert und die Pflanzenentwicklung mit einem Vegetationsindex rasterförmig (Auflösung = 10 × 10 m) beschrieben. In der Folge kann, in der aktuellen Version von «TerraZo», das ausgewählte Feld in bis zu fünf Zonen geteilt werden. Für jede Zone bietet «TerraZo» die Möglichkeit, einen automatischen Düngemengenvorschlag für die Startund Qualitätsgabe bei Wintergetreide zu generieren. Die Landwirte und Bäuerinnen haben bei Bedarf die Möglichkeit,

den Düngewert manuell zu verändern. Anschliessend wird eine Applikationskarte im Shape-Dateiformat generiert, die auf unterschiedliche Weise bei der Düngung angewendet werden kann. Grundlage für den Düngemittelvorschlag sind Stickstoffaufnahmemodelle, welche im Zuge von umfangreichen und mehrjährigen Feldversuchen in den unterschiedlichen österreichischen Klimaräumen erarbeitet wurden. Für diese österreichischen Gebietskulissen können somit abgestimmte Düngekarten mit einem entsprechenden Düngevorschlag generiert werden. Bei der ersten Düngergabe zu Vegetationsbeginn soll der Bestand grundsätzlich ausgeglichen werden. Schwere (tonhaltige) Bereiche erwärmen sich im Frühjahr langsam, sind reaktionsträge und haben deswegen ein gehemmtes Mineralisationsvermögen. Solche «hellgrünen» Bereiche (in Abb. 1 «rot» dargestellt) sollten deshalb stärker angedüngt werden. Gut entwickelte Bereiche mit ausreichender Triebzahl sollten hingegen weniger gefördert werden und deshalb knapper mit Stickstoff versorgt werden. Witterungsbedingt können insbesondere in Trockengebieten auf leichten Standorten aufgrund des Wassermangels Bestandes­ unterschiede entstehen. Eine schlechte Bestandesentwicklung aufgrund von Wassermangel muss aus diesem System ausgenommen werden und mit einer Mindestmenge versorgt werden.

Zweite Düngergabe Bei der zweiten Düngergabe wird eine konstante Gabe empfohlen. Hier ist der

Die Funktionsweise Im ersten Schritt wird ein Feld angelegt, welches manuell gezeichnet oder per Mausklick von der AMA-Datenbank (nur in Österreich verfügbar) abgerufen wird. Ist das Feld gespeichert, können alle verfügbaren Satellitendaten vom entspre-

Abbildung 2: Erstellen einer Applikationskarte für die Qualitätsgabe bei Winterweizen.

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Plattform | Forschung

Mit der App «GIS-ELA» ist eine teilflächenspezifische Ausbringung auch ohne jegliche Zusatzausstattung am Traktor oder am Düngerstreuer möglich.

genaue Zeitpunkt der Düngerapplikation entscheidend. Schwach entwickelte Be­ stände sollten schon gegen Ende der Bestockung (Stadium 29/30) nachge­ düngt werden, während stärkere Be­ stände erst beim Aufhellen von jüngeren Trieben gedüngt werden sollen. Die Qualitäts­ gabe erfolgt um Stadium 39 (Fahnenblatt voll entwickelt). Zu diesem Zeitpunkt gibt es einen starken Zusam­ menhang zwischen Vegetationsindex und späterem Ertrag. Somit kann die Ertrags­ verteilung über das Feld geschätzt wer­ den. Abhängig von der bisher ausge­ brachten Düngermenge, vom erwarteten Durchschnittsertrag und vom Rohprotein­ gehalt kann nun die optimale, vom Be­ stand benötigte Menge berechnet wer­ den. Nährstoffverluste und Reststickstoff­ mengen nach der Ernte werden auf diese Weise minimiert.

für Android verfügbar) auch ohne jegli­ che Zusatzausstattung am Traktor oder am Düngerstreuer möglich.

Der nächste Entwicklungsschritt

Ziel ist es, die Methode von «TerraZo» in anderen Systemen wie Farm-ManagementInformations­systemen und verschiedenen Organisationen über Schnittstellen auf einfache Weise zur Verfügung zu stellen, so dass die Technologie eine breite Anwendung findet.

Richtige Menge an richtige Stelle Die zweite Herausforderung ist die kor­ rekte Ausbringung der Düngemenge an­ hand der erstellten Applikationskarte. Moderne Düngerstreuer bzw. deren Ter­ minals besitzen Schnittstellen, über die Applikationskarten im geeigneten Daten­ format hochgeladen werden können. Die richtige Düngermenge je Teilfläche wird vollautomatisch geregelt. Sollte die ent­ sprechende technische Ausstattung nicht vorhanden sein, ist eine teilflächenspezifi­ sche Ausbringung mithilfe der Smart­ phone-App «GIS-ELA» (frei im Appstore 76

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teilflächenspezifischen Düngung entwi­ ckelt und öffentlich angeboten. Ziel ist es, die Methode von «TerraZo» in anderen Systemen wie Farm-Management-Infor­ mationssystemen und verschiedenen Or­ ganisationen (Firmen, Beratungsinstituti­ onen etc.) über Schnittstellen auf einfa­ che Weise zur Verfügung zu stellen, so dass die Technologie breite Anwendung findet. Ein erstes Beispiel stellt die In­ tegration bei Borealis L. A.T dar. Im Zuge der Düngeplanung im «NutriGuide®» (nutri­ guide.borealis-lat.com) kann eine «TerraZo»-Düngekarte erstellt werden. Die Anwendung kann mit der «Nutri­ Zones®»-App (frei im Appstore für iOS und Android verfügbar) erfolgen. «Nutri­ Zones®» funktioniert dabei ähnlich wie «GIS-ELA» wie ein Navigationsgerät, in­ dem es die aktuelle Position im Feld ver­ folgt und die Düngermenge für die jewei­ lige Zone anzeigt und ansagt. So sollen die Kompetenzen gebündelt und der digi­ tale Wissenstransfer gefördert werden, um den Anbietern und den Landwirten eine möglichst optimale und kostengüns­ tige Lösung zur Verfügung zu stellen.

Durch dieses Angebot an kostenlosen Tools zur Applikationskartenerstellung («TerraZo») und Ausbringung («GIS-ELA») ist der Einstieg in eine standortangepass­ te Bewirtschaftung, mit geringem zeitli­ chem und ohne finanziellen Mehrauf­ wand, auf nahezu jedem Betrieb möglich.

«TerraZo» «TerraZo» ist ein mit öffentlichen Mitteln gefördertes Projekt. «TerraZo» wird als ei­ ne anerkannte Methode mit dahinterlie­ genden validierten Feldversuchsdaten zur

Ein weiterer Fokus liegt in der Weiterent­ wicklung der Methoden zur Schätzung der optimalen Düngermenge. Dabei wird ein primärer Schwerpunkt auf die Detek­ tion von Minderertragsstellen bzw. aus­ waschungsgefährdeten Stellen gelegt. Diese Feldbereiche sind sehr empfindlich auf falsche Bewirtschaftungsmassnah­ men. Wenn sie beispielsweise im Frühjahr zu stark mit Stickstoff versorgt werden, steigt das Auswaschungsrisiko enorm an. Das ökologische Potential einer teilflä­ chenspezifischen Bewirtschaftung ist hier besonders gross. Zusätzlich sollen zukünftig einerseits beste­ hende Methoden durch laufende Feldversuche ständig validiert und weiter­ entwickelt werden, andererseits auch neue Funktionalitäten (z. B. Ausweitung auf weitere Kulturen) hinzukommen.

Vorerst in Österreich Derzeit sind die Funktionen von «Terra­ Zo» auf das österreichische Staatsgebiet beschränkt. Es wird aber in Absprache mit den Partnern an einer Lösung ge­ arbeitet, um die Software-Lösung in Zukunft auch international anwenden zu können.


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Passion | Youngtimer

Lässig mit Landini-Strohhut ist Pirmin Nideröst mit seinem Landini «Vision 105» im Grünland sicher unterwegs. Bilder: zVg / D. Senn

«Der Landini ‹Vision 105› passt zu unserem Betrieb im Berggebiet» Für Landwirt Pirmin Nideröst im zugerischen Unterägeri passt der Landini-Traktor «Vision 105» für einen reinen Milchwirtschaftsbetrieb im Berggebiet wie die Faust aufs Auge. Dominik Senn

Am 1. Januar dieses Jahres hat Peter Nideröst mit Jahrgang 1957 in Unterägeri seinen Landwirtschaftsbetrieb Sohn Pir­ min mit Jahrgang 1992 übergeben, also un­mittelbar vor seiner Pensionierung. Er arbei­tet selbstverständlich weiter auf dem Betrieb mit, so dass Pirmin, der 2013 die Landwirtschaftsschule abschloss, im Ne­ benerwerb noch in einem Gartenbau­ unternehmen angestellt bleibt. Auf 19 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche – aus­ schliesslich Naturwiesen, Streuried und Ökoflächen – betreiben sie Milchwirt­ schaft; sie halten 28 Milchkühe und der­ 78

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zeit zehn Rinder. Gemolken wird in einem Sechser-Fischgratmelkstand. Zum Hof gehö­ren rund 50 Hochstammobstbäume: Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen. Ackerbau liegt fast nicht drin, so Peter Nideröst, aber nicht wegen ungeeigneter Böden – der Hof im Berggebiet Blacki 2 liegt auf 750 Meter über Meer. Der Ertrag stimme einfach nicht, hätten Ver­ suche ergeben.

Vollständig eigenmechanisiert Der Betrieb ist hundertprozentig eigenme­ chanisiert. Die ersten Traktoren auf dem

Betrieb waren Bührer und gegen Ende der siebziger Jahre der erste Landini, ein «5500» Allrad, und noch später ein «465 Blizzard». Sie stammten von der Zweigstelle Abtwil AG des grössten Büh­ rer-Händlers Matzinger AG in Düben­ dorf ZH, welche nach dem Verkauf der Bührer-Traktorenfabrik 1973 an Rapid die Landini-Vertretung übernahm. Den Landi­ ni «Vision 105», Allrad, mit Baujahr 2004, der heute noch auf dem Betrieb im Einsatz steht, erwarb Peter Nideröst im Jahre 2014 von der Grab Landtechnik in Unterägeri, in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Kauf­


Youngtimer | Passion

grund war die Umstellung auf Silo­betrieb beziehungsweise das Bedürfnis nach einem Frontlader, der mitgeliefert wurde. Seither steht der «Vision 105» für alle Frontladerarbeiten, aber auch für den Lade­wagen-Betrieb, für das Pressen, Güllen und für Transportarbeiten im Einsatz.

«Superbequeme Schaltung» Es war ein glückhafter Kauf, wie Pirmin Nideröst heute sagen darf. Denn bis auf den Ersatz des Power Shuttle und unausweichlicher Verschleissteile gab es keine einzige Reparatur und keine Schäden zu beklagen. «Das Beste ist meines Erachtens die superbequeme Schaltung mit dem Kupplungsknopf am Ganghebel. Das Fünfganggetriebe mit zwei Lastschaltstufen lässt genügend feine Abstimmung zu. Der knapp 100 PS starke Perkins-Motor springt jederzeit verlässlich an, läuft ruhig und ist durchzugsstark. Ich kann besten Gewissens keinen nachteiligen Punkt finden, höchstens dass sich das Dachfenster nicht öffnen lässt. Kurzum: Es gibt nichts Ne­ gatives, weil der Traktor zu einem reinen Milchwirtschaftsbetrieb im Berggebiet passt wie die Faust aufs Auge», so Pirmin Nideröst. Er wiegt leer 4,55 t, hat 2,15 t Nutzlast sowie 23,75 t Anhängelast, Doppelräder und seit diesem Jahr Luftdruckbremsen für das Druckfass mit Schleppschlauch, welches Nideröst vorsorglich anschaffte. Anzufügen ist, dass der «Vi­sion 105» erst 3800 Stunden gelaufen ist.

Beim Rundballenpressen; die schräg abfallende und doch bullige Fronthaube lässt einen guten Überblick zu.

«10000 S» mit Jahrgang 1992

Dem Pulling-erprobten Landini «10000 S» sieht man den Jahrgang 1992 nicht an.

Pirmin Nideröst konnte im April 2018 einen Landini «10000 S» mit Jahrgang 1992 erwerben – sein eigener Jahrgang – und umfassend restaurieren. Der 6-Zylinder-Perkins-Motor bringt 105 PS auf die Räder. Der Traktor ist praktisch gleich schwer wie der «Vision 105» und war frü-

her im Tractor Pulling im Einsatz, wie Nideröst berichtete. Heute setzt er ihn zumeist für Press- und Transportarbeiten ein. Der ledige Junglandwirt ist daneben mit Freude an den Aktivitäten der 40 Mann

starken Trychlergruppe Rossbergrotte und an spektakulären Ein­achser-Rennen beteiligt; an manchen der jährlich rund zehn Austragungen kämpft er mit seinen beiden Aebi «AM 53» um gute Rangierungen.

Wechselvolle Geschichte von Landini 1884 gründete Giovanni Landini in Fabbrico (I) eine Fabrik für Landmaschinen. In den darauf folgenden dreissiger Jahren stieg Landini zum bedeutendsten Traktoren­ hersteller Italiens auf. Bei allen Traktorenentwicklungen setzte Landini auf die bewährten 1-Zylinder-Glühkopfmotoren, deren Produktion erst 1965 eingestellt wurde. 1959 übernahm Massey Ferguson den Motorenhersteller Perkins und einige Monate später Landini zu hundert Prozent. Ab den frühen siebziger Jahren stellte Landi-

ni Traktoren für Massey Ferguson her, welche sich lediglich durch die Lackierung von den eigenen Traktoren unterschieden. 1982 produzierte Landini seinen ersten Schmal­ spurtraktor für den Obstanbau, vier Jahre später folgte der erste Schmalspurtraktor für den Rebbau. 1994 erwarb die italienische Familie Morra über die Beteiligungsgesellschaft Argo S. p. A. einen Mehrheitsanteil an Landini. 2007 wurden die Traktorenhersteller Landini, McCormick und Valpadana in die im Vorjahr neu gegründete Argo Trac-

tors S. p. A. integriert und sind seitdem Marken des Industriekonzerns. In etwas mehr als zehn Jahren bis heute hat die Traktorenproduktion des Argo-Konzerns den Ausstoss verdreifacht und zählt heute über 2000 Arbeitnehmer, 4 Produktionsstätten, 27 Produktreihen, 8 Verkaufs­ niederlassungen in der ganzen Welt und 130 Importeure. Die Firma Samuel Stauffer SA mit Sitz in Les Thioleyres VD ist seit 1970 Schweizer Generalimporteur von Landini und McCormick.

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Theoretische Führerprüfung Kat. F/G 2022 Der Verband für Landtechnik beider Basel und Umgebung organisiert für Jugendliche, welche im Jahre 2022 14 Jahre alt (Jahrgang 2008) oder älter werden, Vorkurse und Prüfungen für die theoretische Führerprüfung Kat. F/G. Vorkurs: Mi, 9. Nov., 13.30 Uhr; Prüfung: Sa, 19. Nov., 9.00 Uhr Der Vorkurs findet am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Sissach, im Kurslokal 3, statt, die Prüfung auf der Motorfahrzeugprüfstation (MFP) in Münchenstein. Die Kurskosten betragen für Mitglieder 40 Franken, plus Lern-CD 40 Franken, für Nichtmitglieder 80 Franken, plus Lern-CD 40 Franken. Anmeldung bis spätestens 30 Tage vor Kursbeginn an: Marcel Itin, Hof Leim 261, 4466 Ormalingen, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch; bitte unbedingt Kurs- und Geburtsdatum angeben.

GR Plantahof-Feldtag am 26. August Der Boden als Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft steht am 26. August 2022 im Mittelpunkt des Plantahof-Feldtags 2022. An vier verschiedenen Posten werden die Themen «Bodenschonender Futterbau», «Bodenschonende Gülleausbringung», «Humuskreislauf und Boden­ beurteilung» sowie «Ackerbau Bodenprofile & Gründüngungen» aufgegriffen und diskutiert. Maschinendemonstrationen im Acker sowie im Futterbau sind ein weiteres Highlight des Feldtages. Gezeigt werden Maschinen zu den Themen: Einarbeiten von Gründüngungen und Tiefenlockerung sowie Doppelmessermähtechnik und Wiesenbelüftung. Mehr Infos und Programm auf www.plantahof.ch.

LU Aktuelles Kursangebot Mofa- und Traktorenprüfung: Die Vorbereitungskurse für die Mofaund Traktorenprüfung finden jeweils an Mittwochnachmittagen statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet (Theorie-24-Kärtli): für Mit­ glieder des Verbands CHF 70.–, für Nichtmitglieder CHF 90.–. Nächste Termine: Mittwoch, 24. August 2022, Kursort noch offen, 13.15–17.30 Uhr Mittwoch, 19. Oktober 2022, BBZN Hohenrain, 13.15–17.30 Uhr Roller- und Autoprüfung: Theorieprüfung online lernen für CHF 24.– GK: Grundkurse für Roller/Motorrad finden jeweils in Büron und Sursee statt. Preis für 3-teilige Kurse: für Mitglieder CHF 450.–, für Nichtmit­ glieder CHF 480.–. Nächste Termine: Kurs 612 für Roller/Motorrad (3-teilig): Teil 1: Samstag, 27. August 2022, 7.30–11.30 Uhr Teil 2: Samstag, 3. September 2022, 7.30–11.30 Uhr Teil 3: Samstag, 10. September 2022, 7.30–11.30 Uhr Kurs 615 für Roller/Motorrad (3-teilig): Teil 1: Samstag, 8. Oktober 2022, 13.00–17.00 Uhr Teil 2: Samstag, 15. Oktober 2022, 13.00–17.00 Uhr Teil 3: Samstag, 22. Oktober 2022, 13.00–17.00 Uhr Verkehrskundeunterricht in Sursee, Preis für Mitglieder CHF 220.–, für Nichtmitglieder CHF 240.–. Nächste Termine: Kurs 410 beim BBZN Sursee: Teil 1: Montag, 5. September 2022, 19.00–21.00 Uhr

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Teil 2: Dienstag, 6. September 2022, 19.00–21.00 Uhr Teil 3: Montag, 12. September 2022, 19.00–21.00 Uhr Teil 4: Dienstag, 13. September 2022, 19.00–21.00 Uhr Die Kurse werden nur bei genügender Teilnehmerzahl durchgeführt. Infos und Anmeldung (Änderungen, z. B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit, bleiben vorbehalten): LVLT-Fahrschule, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohen­rain, Tel. 041 467 39 02, Fax 041 460 49 01, info@lvlt.ch.

ZH Elektroinstallations-Kontrolle: Günstiges Angebot für SVLT-Mitglieder Bei Um- und Neubauten sowie bei Handänderungen und periodisch nach 10 Jahren bei Ställen und Scheunen und 20 Jahren bei Wohn­ häusern ist eine Kontrolle der Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Sie entscheiden selber, wer diese Kontrollen durchführen soll. Daher hat die Sektion Zürich für ihre Mitglieder ein finanziell sehr interessantes Angebot erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Firma IBG. Melden Sie sich, wenn Sie eine Aufforderung zu einer solchen Kontrolle von Ihrem Netzbetreiber erhalten: www.strickhof.ch.

Vorbereitungskurs Traktorenprüfung Die SVLT-Sektion Zürich bietet einen Kurs zur Vorbereitung auf die Theorieprüfung der Kat. G (Traktoren bis 30 km/h) an. Die Kursdaten sind: 10. September und 19. November, jeweils von 8.00 bis 14.00 Uhr. Teilnehmen kann man bis 6 Monate vor dem 14. Geburtstag (Not­ helfer- und Verkehrskundeausweis in dieser Kategorie noch nicht vorgeschrie­ b en). Der Kursbeitrag beträgt 110 Franken, für Mitglieder des SVLT Zürich 80 Franken; inbegriffen Lernprogramm und Mittags­verpflegung. Kursort ist der Strickhof. Onlineanmeldung unter: SVLT Zürich, Eschikon 21, 8315 Lindau, 058 105 99 52.

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Traktoren-Theoriekurs mit Prüfung 2022 Im Kanton St. Gallen kann die landwirtschaftliche Führerprüfung frühestens 1 Monat vor Erreichen des 14. Geburtstages abgelegt werden, im Kanton Appenzell Ausserrhoden frühestens 3 Monate vor Erreichen des 14. Geburtstages. Im Kanton Glarus können alle mit Jahrgang 2008 und älter an den Kursen teilnehmen. Kurskosten: CHF 70.– für Mitglieder, CHF 95.– für Nichtmitglieder, inkl. Lern-CD mit den aktuellen Prüfungsfragen und Arbeitsblättern. Infos und Anmeldung beim Kursleiter Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach, 071 845 12 40 oder hanspopp@bluewin.ch Kursleiter ist Hans Popp, Karrersholz 963, 9323 Steinach

Kursort 1. Kurstag 2. Kurstag + Prüfung Nachmittag Nachmittag Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 13. Aug. 22 Mi, 07. Sept. 22

Trogen Trogen/StVA Trogen

Mi, 17. Aug. 22 Mi, 14. Sept. 22

Mosnang, Oberstufenzentrum Sa, 27. Aug. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 28. Sept. 22


Sektionen | SVLT

Wittenbach, Oberstufenzentrum Mi, 31. Aug. 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 21. Sept. 22

Nr.

Kursort

Kurs M/G 8.30 –11.30 Uhr

Kurs M/G 8.30 –11.30 Uhr

St. Peterzell, Schulhaus Sa, 17. Sept. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 19. Okt. 22

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Bürglen 2

Samstag, 20.8.2022

Samstag, 3.9.2022

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Amriswil

Samstag, 29.10.2022

Samstag, 12.11.2022

Neu St. Johann, Klostergebäude Sa, 24. Sept. 22 Kaltbrunn Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 26. Okt. 22

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Friltschen

Samstag, 19.11.2022

Samstag, 3.12.2022

Wangs, Parkhotel Wangs, Parkhotel/StVA Mels

Sa, 05. Nov. 22 Mi, 30. Nov. 22

Widnau, Rest. Rosengarten Mi, 09. Nov. 22 Rorschach, Aula Schulh. Burghalde/StVA Mi, 07. Dez. 22

Theoriekurse Kategorie F/G Im Theoriekurs Kat. F/G werden die Grundlagen aufgezeigt und erklärt. Die bestandene Prüfung berechtigt zum Lenken von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis 30 km/h.

Niederbüren, Schulh. Probelokal Sa, 12. Nov. 22 SG-Winkeln, Kath. Pfarreiheim, Winkeln/StVA Mi, 14. Dez. 22 Siehe auch www.fahrkurse.ch Kaltbrunn, Rest. Löwen Mi, 23. Nov. 22 Kaltbrunn, Rest. Löwen/StVA Kaltbrunn Mi, 21. Dez. 22 AG

Kontakt: Yvonne Vögeli, Strohegg 9, 5103 Wildegg, 062 893 20 41, sektion.ag@agrartechnik.ch (auch kurzfristige Anmeldungen möglich)

FR

BL, BS Kontakt: Marcel Itin, 076 416 27 13, marcelitin@gmx.ch

Vorführung von Stoppelgrubbern am 11. August

BE Kontakt: Peter Gerber, 031 879 17 45, Hardhof 633, 3054 Schüpfen, www.bvlt.ch FR

Nach der witterungsbedingten Absage im vergangenen Jahr hat sich der Freiburger Verband für Landtechnik (FVLT) entschlossen, die Stoppelgrubber-Vorführung heuer durchzuführen. Sie wird am Donnerstag, 11. August 2022 (ab 16 Uhr, Maschinenvorführung um 18.30 Uhr), in Estavayer-le-Lac stattfinden. 10 Maschinenmarken werden aufgefahren und vorgeführt, kommentiert von den Firmen. Dazu werden weitere Maschinen ausgestellt. Diese Demonstration sei eine grossartige Gelegenheit, sich ein Bild von den technischen Neuigkeiten in diesem Bereich zu machen und auch mit den Vertretern der Marken ins Gespräch zu kommen, teilt FVLT-Geschäftsführer Samuel Reinhard mit.

Kontakt: FVLT, Samuel Reinhard, Route de Grangeneuve 31, 1725 Posieux, samuel.reinhard@fr.ch, 026 305 58 49 GR Kontakt: Gianni Largiadèr, Chapella 231, 7526 Cinuos-chel, 079 560 83 30, www.svlt-gr.ch NE Kontakt: M. Bernard Tschanz, Chemin du Biolet, 2042 Valangin, bernardtschanz@net2000.ch GL Kontakt: Hans Popp, 071 845 12 40, Karrersholz 963, 9323 Steinach, hanspopp@bluewin.ch SH

TG

Kontakt: VLT-SH, Geschäftsstelle, Adrian Hug, Schüppelstrasse 16, 8263 Buch, 079 395 41 17, www.vlt-sh.ch

Pflanzenschutzgeräteprüfung Feldbau 2022

Kontakt: Beat Ochsenbein, 032 614 44 57, ochsebeis@bluewin.ch

Der VTL\Landtechnik führt die Prüfung an folgenden Orten durch:

Kontakt: Florian Kälin, Geschäftsstelle VLT Schwyz und Uri, 055 412 68 63, 079 689 81 87, info@glarnernbeef.ch

Ort Bonau

Adresse Hansjörg Uhlmann, Neugrüt

SO

SZ, UR

Datum Mi, 17. August

Theoriekurse Kat. M/G im Jahre 2022 Gesuchsformulare für die Theorieprüfung Kat. M (frühestens 1 Monat vor dem 14. Geburtstag) und G (frühestens 1 Jahr vor dem 14. Geburtstag) können bei jedem Polizeiposten oder beim Strassenverkehrsamt in Frauen­feld und Amriswil bezogen werden. Die Prüfungen müssen auf dem Strassenverkehrsamt in Frauenfeld und Amriswil oder Kreuzlingen abgelegt werden. Um unsere Kursteilnehmer optimal auf die Prüfung vorzubereiten, dauern die Kurse zwei Halbtage. Wir führen die Kurse am Samstagvormittag durch. In den Kurskosten ist eine Lern-CD mit Ori­ ­ginalprüfungsfragen der asa enthalten. Die Kurskosten betragen inkl. Lern-CD 70 Franken für Mitglieder von VTL\Landtechnik, die Aufwendungen des Strassenverkehrsamtes werden separat in Rechnung gestellt. An­meldung bei: VTL\Landtechnik, Markus Koller, Weierhof­stras­se 9, 9542 Münch­wilen. Homepage: www.tvlt.ch. E-Mail: info@tvlt.ch.

TG Kontakt: VTL/Landtechnik, Markus Koller, 071 966 22 43, Weierhofstrasse 9, 9542 Münchwilen VD Kontakt: ASETA – Section vaudoise, Virginie Bugnon, Chemin de Bon-Boccard, 1162 Saint-Prex, v.bugnon@bluewin.ch ZG Kontakt: Beat Betschart, 041 755 11 10, beatbet@bluewin.ch ZH Kursort: Strickhof, Lindau. Kontakt: SVLT ZH, 058 105 98 22, Eschikon 21, Postfach, 8315 Lindau, www.svlt-zh.ch

www.agrartechnik.ch 8

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SVLT | Porträt

Kritisch Urban Ledergerber mit Jahrgang 1992 aus Arnegg SG ist ein junger Landwirt EFZ mit Weiterbildung Agrotechniker HF. Er ist ein kluger Kopf und offenbart eine kritische Ader, nicht im negativen Sinne, sondern in der ihm eigenen Art einer überlegten Herangehensweise an betriebliche Entscheidfindungen, die Hand und Fuss haben. Auf den Zeitpunkt der Übernahme der elterlichen Milchwirtschaft, Pouletmast und Ackerbautätigkeit hin stellte er das vierte Standbein, die Produktion von Erdbeeren, ein. «Dieser Produktionszweig ist sehr personalintensiv. Und weil ich anfänglich noch auswärts in Teilzeit arbeitete, wollte ich die Abhängigkeit von Angestellten reduzieren. Es wird auch immer schwieriger, gute Arbeitskräfte zu finden. Zudem dürfen die Personalkosten nicht unterschätzt werden», sagt er. Aus diesem Grund baute er nach der Betriebsübernahme den Anbindestall in einen Laufstall mit Melkroboter um. «Die Automatisation ermöglicht mir, weitestgehend auf Angestellte zu verzichten», sagt er. Abnehmerin der Milch der rund vierzig Kühe zur Käseproduktion ist die Genossenschaft Mooh. Die rund 8000 Mastpoulets werden für die Bell Schweiz AG gemästet. Milchwirtschaft und Pouletmast bilden die beiden Hauptbetriebszweige. Daneben betreibt Urban Leder­gerber Ackerbau (Gerste, Weizen, Mais, Lein, Lagerkarotten und Vermehrung von Englischem Raigras) auf rund der Hälfte des 20-ha-Betriebs. Um das Arbeitspensum zu bewältigen, kann er in Spitzenzeiten auf bewährte Aushilfen zurückgreifen. Mechanisiert ist er auf dem arrondierten Betrieb für die Heuernte und die Gülleausbringung. Für die Bodenbearbeitung werden die benötigten Maschinen teilweise zugemietet. Alles Übrige wird an regionale Lohnunternehmen ausgelagert, vornehmlich Mähen, Säen, Ernten der Ackerkulturen und Pflanzenschutz. Urban Ledergerber lebt zusammen mit seiner Freundin auf dem Betrieb. Sie arbeitet 100 % in ihrem erlernten Beruf. Seine Eltern sind mit der Betriebs­übergabe ins Dorf gezogen. Urban Ledergerber ist in seiner Freizeit Posaunist, sei es bei der Musikgesellschaft Andwil-Arnegg oder bei anderen Formationen wie der Blaskapelle Fihuspa. Die bäuerlichen Zukunftsaussichten betrachtet er kritisch: «Ich bin derzeit gut aufgestellt. Doch wie sieht das agrarpolitische und das gesellschaftliche Umfeld in zehn Jahren aus? Wie geht die Massentierhaltungsinitiative aus? Fragen, auf die es schwierig ist, eine Antwort zu finden. Das Wichtigste ist jedoch, immer à jour zu bleiben, sich weiter­zubilden und offen gegenüber Neuem zu sein.» Aufgezeichnet von Dominik Senn

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Schweizer Landtechnik 8

2022


Kurse | SVLT

Aus- und Weiterbildungskurse des SVLT Neu: Drohnenkurse

«G40»-Fahrkurse Mit dem Führerausweis der Kategorie «G» und erfolgreich absolviertem Fahrkurs «G40» können Landwirtschaftstraktoren und landwirtschaftliche Ausnahmefahrzeuge sowie gewerblich immatrikulierte Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h auf landwirtschaftlichen Fahrten gelenkt werden. Der Traktorfahrkurs «G40» des SVLT ist vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) anerkannt und wird im Führerausweis eingetragen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder auf www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

CZV-Weiterbildungskurse Kursort: Riniken AG

Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Schweisskurse Kursort: Riniken AG Das Kursangebot richtet sich an Anfänger, die das Basiswissen in Schweisstechnik erwerben möchten, sowie an Fortgeschrittene, die ihr Know-how auffrischen und vertiefen möchten, aber auch an handwerklich interessierte Personen und Fachleute. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Auf diesen Seiten finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmelde­formulare sowie weitere Informationen.

Obligatorische Weiterbildung für Lkw-Fahrer. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Ecodrive-Fahrkurse Spritsparendes Fahren mit Landwirtschaftsfahrzeugen. Anmeldung: www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch.

«agriLIFT»-Staplerkurse In zwei Tagen werden die Module «Basis», «R1» (Gegen­ gewichtsstapler) und «R4» (Teleskoplader) gemäss EKAS 6518 in theoretischen und praktischen Sequenzen behandelt. Diese Ausbildung ist Suva-auditiert und CZV-anerkannt. Anmeldung: www.bul.ch. Hier finden Sie die aktuellen Daten, Kursorte, Anmeldeformulare sowie weitere Informationen.

Informationen und Auskünfte zu den Kursen www.agrartechnik.ch oder www.fahrkurse.ch, Tel. 056 462 32 00 oder zs@agrartechnik.ch Impressum 84. Jahrgang

www.agrartechnik.ch

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik SVLT Ständerat Werner Salzmann, Präsident Dr. Roman Engeler, Direktor Redaktion Tel. 056 462 32 00 Roman Engeler: roman.engeler@agrartechnik.ch Heinz Röthlisberger: heinz.roethlisberger@agrartechnik.ch Matthieu Schubnel: matthieu.schubnel@agrartechnik.ch Dominik Senn: dominik.senn@agrartechnik.ch Ruedi Hunger: hungerr@bluewin.ch Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 www.agrartechnik.ch

Verlagsleitung Dr. Roman Engeler Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken Tel. 079 207 84 29 roman.engeler@agrartechnik.ch Inserate/Anzeigen Alex Reimann Anzeigen-Verkauf Tel. 062 877 18 50 / 079 607 46 59 inserate@agrartechnik.ch Anzeigentarif Es gilt der Tarif 2022. Kombinationsrabatt bei gleichzeitiger Erscheinung in «Technique Agricole» Herstellung und Spedition AVD GOLDACH AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 110.– (inkl. MwSt.), für SVLT-Mitglieder gratis Ausland: CHF 135.– (exkl. MwSt.) ISSN 0377-5070

Nächste Ausgabe Mit Schwerpunkt «Hofdünger» Mit dem bevorstehenden «Schleppschlauch-Obligatorium» hat die Diskussion rund um die Hofdünger eine neue Brisanz erhalten. Nr. 9/2022 erscheint am 15.09.2022 Redaktionsschluss: 02.09.2022 Anzeigenschluss: 02.09.2022

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2022 Schweizer Landtechnik

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Kurse und Impressum

1min
pages 83-84

Im Porträt: Urban Ledergerber, Arnegg SG

1min
page 82

Sektionen

6min
pages 80-81

Youngtimer Landini «Vision 105»

4min
pages 78-79

«TerraZo» − Einstieg in Applikationskarten

6min
pages 74-76

Solar-Jätmobil am Bio-Ackerbautag

3min
pages 66-67

Alternativen in der Unkrautbekämpfung

8min
pages 68-70

Werkstatt-Tipp: Piton-Fix und Zugpendel

3min
pages 64-65

Druckentlaster für Hydraulikanschlüsse

3min
pages 62-63

Neue Ära mit «Aura»

6min
pages 60-61

Mit «Herbocost» Kosten berechnen

6min
pages 53-55

«Honey Bee» − Mähen mit laufendem Band

5min
pages 56-57

Mit Rumex «RXF 600» gegen Blacken

4min
pages 58-59

Eigenbau-Selbstfahrspritze für den Rebberg

6min
pages 50-52

Obst-Sortiermaschine bei Moret Fruits

6min
pages 44-46

Die Zeichen stehen auf Digitalisierung

6min
pages 47-49

Mechanisierung im Gemüsebau

4min
pages 28-29

Schmalspur-Streuer für Plantagen

5min
pages 42-43

Die kleinen Kraftpakete

4min
pages 32-35

Unkräuter herbizidfrei kontrollieren

13min
pages 36-41

Fendt «GT»: Aus alt mach neu

1min
pages 30-31

Vom Apfel bis zur Zwiebel

4min
pages 24-27

John Deere «AutoTrac» mit TIM-Aktivierung

3min
pages 18-19

Kurzmeldungen

8min
pages 4-7

Nachrüstlösung schützt vor Gasen

2min
pages 22-23

Pöttinger zeigt neue Erntetechnik

4min
pages 16-17

Am 25. September an die Urnen

4min
pages 8-9

Serie «Q» von Valtra

4min
pages 12-13

Grimme stellt «Prios 440» vor

3min
pages 10-11

Neuheiten von Kverneland

4min
pages 14-15
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