Was macht eigentlich:
Claudio Capelli Rückkehr zur alten Wirkungsstätte
Vor zehn Jahren triumphierte Claudio Capelli gemeinsam mit Giulia Steingruber am Swiss Cup Zürich. Insgesamt zwölf Jahre lang gehörte der Berner dem Kunstturn-Nationalkader an, ehe er 2016 seinen Rücktritt gab. Die Verbundenheit zum Turnsport und zum Swiss Cup Zürich hat der 34-Jährige dennoch nicht verloren. Heute gibt er sein Comeback im Hallenstadion – in neuer Funktion.
Insgesamt achtmal stand Claudio Capelli als Kunstturner
Der Swiss Cup Zürich ist einer von zahlreichen Gross-
am Swiss Cup Zürich im Einsatz. Seinen grössten Erfolg
anlässen, bei denen der Seeländer in seinen zwölf Jahren
feierte er dabei genau vor zehn Jahren. Gemeinsam mit
als Nationalkader-Mitglied seine Qualitäten unter Beweis
Giulia Steingruber stand der Berner 2011 zuoberst auf
stellen konnte. An insgesamt acht Welt- und zehn Europa-
dem Podest und sorgte für den ersten Schweizer Triumph
meisterschaften vertrat er die Schweizer Farben. In Peking
seit Daniel Wunderlin im Jahr 1984 (mit Simona Pauca/
(2008) und London (2012) turnte er zweimal an Olym-
ROU). «Der Swiss Cup Zürich bedeutete für mich immer
pischen Spielen. Mit dem 17. Rang im Mehrkampf-Final
auch ein ‹Nachhause kommen›, deshalb hat er auch einen
sorgte Capelli in London zudem für das beste Schweizer
sehr grossen Stellenwert», sagt Capelli. Die Ambiance, im
Mehrkampf-Resultat seit 28 Jahren. Hinzu kommen die
Team einen Wettkampf zu absolvieren und das fantas-
beiden Siege am Eidgenössischen Turnfest 2007 (Frauen-
tische Heimpublikum sind drei Dinge, die er besonders
feld) und 2013 (Biel). Ein Erfolg, der vor ihm einzig Turn-
hervorhebt: «Als Turner war der Swiss Cup Zürich für
legende Jack Günthard gelungen war (1951, 1955). «Dass
mich ein Höhepunkt. Mein Ziel war
dies bislang nur Jack und mir gelang, macht mich stolz»,
es immer, diesen Wettkampf
sagt der 34-Jährige.
einmal gewinnen zu können.» Dieser Traum ging
Zufrieden mit dem Erreichten
dann 2011 in Erfüllung.
Es gebe viele Momente in seiner Karriere, die prägend
«Ein gewaltiges Erlebnis»,
waren. «Etwas herauszupicken ist schwierig», sagt er und
wie er rückblickend sagt.
spricht spontan die Qualifikation 2015 in Glasgow als
2015 griff Capelli im Hallen-
Team für die darauffolgenden Olympischen Spiele an:
stadion das letzte Mal
«Die Anspannung, die danach von uns fiel, war riesig.
an die Geräte.
Dementsprechend auch die Emotionen.» Dass Capelli auf eine derart erfolgreiche Karriere zurückblicken kann, zeugt auch davon, dass er von Verletzungen verschont blieb. «Ich hatte eine glückliche Karriere und bin sehr zufrieden mit dem, was ich erreichen konnte», sagt er. Auch wenn das i-Tüpfelchen gefehlt hatte. Zum Abschluss seiner Karriere wären eigentlich noch die Heim-EM in Bern und die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro geplant ge-
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