Braun EDITION Vol. 8

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EDITION Das Stilmagazin von BRAUN Hamburg Vol. 8

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THE FUTURE EDIT.

EUR 8.50

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I. MODE

II. STILWELT

III. UPDATE

IV. LITERATUR


A story of success. Yours to be continued. Rolex Submariner Reference 1680 First bought in 1974

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EDITION / VOL. 8 – EDITORIAL

EDITIO N Das Stilmagazin

Liebe Leser, „Hoffnung zu machen ist eine der wichtigsten Führungskompetenzen“, sagt Vordenker Tim Leberecht im Interview mit EDITION. Denn es gibt tausend Gründe, trotz aller Veränderungen hoffnungsfroh zu sein – findet selbst Autor Carl Tillessen, der mit seinem Buch „Konsum“ ein Plädoyer gegen blindwütigen Kaufrausch auf die Spiegel-Bestsellerliste katapultiert hat. Wenn wir diese Ausgabe von EDITION der Zukunft widmen, tun wir das in einem umfassenden Sinne – weil es uns stets zu kurz gegriffen war, einfach nur zu fragen, was die Mode Neues im Sinn hat. Mode, wie wir sie verstehen, ist ein Ausblick auf das, was morgen passiert. Das liegt schon im Naturell ihrer Schöpfer: Designer sind unglaublich zukunftsaffin; egal, wie traditionell sie möglicherweise arbeiten, das Neue fasziniert sie immer. Offenheit für alles Kommende prägt ihre Weltsicht – und diesen Blick wollen wir in dieser Ausgabe mit den Kreativen teilen. Dabei gilt es allerdings, nicht gleich der Versuchung zu erliegen, zu denken, die Zukunft sei planbar, sagt Tim Leberecht: „Wir sollten ehrlich zugeben, dass wir nicht treffsicher vorhersagen können, wie sich die Zukunft entwickeln wird.“ Ist das Ungewissheit? Ja, aber es ist auch Freiheit!

Herzlichst, Ihr

LARS BRAUN, HERAUSGEBER

2.3



EDITION / VOL. 8 – CONTENT

CONTE N T

14 FASHION STORY I: Die Lust an der Mode.

10 UPDATE WIE NUTZEN WIR DIE CHANCEN VON MORGEN, HERR CARSTEN? Zukunftsforscher Stefan Carsten über attraktive Lebensräume.

48 STILWELT WIE KÖNNTE DIE ZUKUNFT DER ARBEIT AUSSEHEN, HERR SUZMAN? Der britische Sozialanthropologe James Suzman über Work-Life-Balance.

14 MODE FASHION STORY I: ABSOLUT Der Impuls der Verführung.

52 LITERATUR VOM SEHEN UND STAUNEN Bücher, die Raum für Inspiration lassen.

30 STILWELT „ICH BIN NEOPHIL.“ Der international erfolgreiche Berater und Autor Tim Leberecht im Interview.

56 MODE FASHION STORY III: OUT AND ABOUT Klassische Stilelemente verschmelzen mit modernen Technologien.

34 KLASSIKER ADRESSEN DER ZUKUNFT Faszinierende Museen und zukunftsweisende Technologien. 36 MODE FASHION STORY II: QUINTESSENCE Begnadetes Handwerk und modische Raffinessen.

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EDITION / VOL. 8 – CONTENT

96 STILWELT: Künstler Jimmy Zurek zwischen Pop-Art und Hip-Hop.

68 STILWELT „WENIGER ZU KAUFEN FÄLLT UNS ALLEN SEHR VIEL SCHWERER, ALS WIR GLAUBEN.“ Modedesigner Carl Tillessen über das Problem der Quantität. 72 KLASSIKER METROPOLE & PARADIES Lieblingsorte in Oslo von Herausgeber Lars Braun. 74 MODE FASHION STORY IV: PER IL BENE Brunello Cucinelli: Ein Denkmal für Qualität und Material. 82 STILWELT WOFÜR BRENNEN SIE, HERR VOLLMAR UND HERR KOENEN? Die Rheinland Distillers über ihre „Schnapsidee“. 86 KLASSIKER ARTIFICIAL Diese Hotels vereinen Extravaganz und Design mit Innovation.

92 MODE RISING STARS Zeit für eine Wiederentdeckung. 96 STILWELT HALTUNG MIT HIP-HOP Künstler Jimmy Zurek zwischen Pop-Art und Hip-Hop. 100 MODE FASHION STORY V: DIESE MASCHE Strick, das handwerkliche Wunder. 110 KLASSIKER DIE KLEINEN FREUDEN DES LEBENS Kleine Gadgets für das große Glücksgefühl.


RÜCKGRAT ERKENNT MAN AM HANDGELENK. Die Iron Walker von Wempe ist die Essenz einer zeitlos modernen und zugleich sportlichen Uhr. Reduziert auf das Wesentliche und kompromisslos in der Verarbeitung, wird sie höchsten Ansprüchen gerecht, weil sie an einem Ort gefertigt wurde, der wie kein zweiter in Deutschland für exzellente Uhrmacherkunst steht: Glashütte in Sachsen.

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EDITION / VOL. 8 – STILWELT

DIE ZUKUNFT GEHÖRT DENEN, DIE AN DIE WAHRHAFTIGKEIT IHRER TRÄUME GLAUBEN. Eleanor Roosevelt

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EDITION / VOL. 8 – UPDATE

Wie nutzen wir die Chancen von morgen, Herr Carsten? Es brauche keine drei, vier Spuren für Autos, sondern attraktive Lebensräume, sagt Zukunftsforscher Stefan Carsten. Im Interview verrät er, wie wir Mobilität und Städtebau neu denken müssen, wenn wir unseren Wohlstand bewahren wollen. TEXT: Markus Deisenberger. FOTO: Stefan Carsten.

Sie sind der Verfasser des soeben erschienenen Mobility Reports 2022, der sich mit der Zukunft der Mobilität auseinandersetzt. Können Sie einen kleinen Überblick geben? In diesem Jahr besonders wichtig ist das Thema Elektromobilität. Dass die Batterie gegen den Verbrenner gewonnen hat, daran müssten sich spätestens jetzt eigentlich alle gewöhnt und ihre Strategie entsprechend umgestellt haben. Ein Automobilhersteller nach dem anderen kippt um und sagt, er werde Verbrenner nur noch bis 2030 oder 2035 bauen. Dass unsere Zukunft nicht mehr in Diesel oder Benzin liegt, ist mittlerweile also jedem klar. Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass dieser Übergang so schnell wie möglich vonstattengeht, denn die Luftqualität in den Städten ist katastrophal. Die Lebensqualität wird durch Autos massiv eingeschränkt.

die Straßen zum Wohle von Fahrradfahrern und Fußgängern zurückbauen. Es herrscht immer noch der Glaube, wir befänden uns im Wohlstand, und alles, was wir verändern, könnte diesen Wohlstand abschaffen. Dabei ist es genau umgekehrt: Wir schaffen es nicht, diesen Wohlstand in den nächsten zu überführen, weil wir immer noch im Gestern leben. Deshalb brauchen wir dringend eine Innovations- und Erneuerungsstrategie, wie wir den Wohlstand auf eine neue Basis stellen. Die von Ihnen angesprochene E-Mobilität ist nur ein Teil dieser Strategie? Genau. Die Mobilität verändert sich, die Städte verändern sich. Der Soziologe Andreas Reckwitz sagt, die Städte befinden sich in einem Attraktivitätswettbewerb. Es gibt Städte wie Paris und Mailand, die das 1:1 verstanden haben und ihre Städte umbauen.

Wieso sind die beharrenden Kräfte so stark? In jedem der Automobilkonzerne gibt es zigtausende Kompetenzen und Fachkräfte für Diesel und Benzin. Das sind Menschen, die von einem Tag auf den anderen relativ wenig zu tun haben werden, wenn man das radikal umgestaltet. Dass große Organisationen eine gewisse Zeit brauchen, um sich anzupassen, ist also verständlich. Das geschieht auch zum Schutz der Arbeitnehmer. Ansonsten sehe ich die Angst vor Veränderung – sei es beim digitalen Impfpass oder bei der Umstellung der Mobilität, oder bei der Vorstellung, dass wir

Was haben Paris, Mailand oder Sydney einer Stadt wie Hamburg voraus? Das sind Städte, die keine industrielle Basis haben, sondern in der wissensbasierten Gesellschaft angekommen sind. Eine wissensbasierte Gesellschaft braucht keine drei, vier Spuren für Autos, sondern attraktive Lebensräume, leise und gesund. Es muss möglich sein, dass ich mit meinem Telefon herumlaufen und an Interviews

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EDITION / VOL. 8 – UPDATE

oder Forschungspräsentationen teilnehmen kann. Das ist in einer industriell geprägten Stadt nicht möglich. Allmählich setzt sich das Verständnis dafür durch, dass die Industrialisierung immer schwächer und weniger bedeutsam wird und andere Kriterien und Standortvorteile notwendig sind, um eine Stadt erfolgreich in die Zukunft zu führen. In Deutschland glaubt man immer noch, dass wir morgens die hauptsächlich männlichen Arbeitnehmer zur Fabrik transportieren müssen und abends wieder nach Hause. Ein wichtiger Trend in der E-Mobility ist, dass wir menschliche Bedürfnisse in der Stadtplanung und Mobilität stärker berücksichtigen müssen, als das in der Vergangenheit der Fall war. Können Sie das präzisieren? Viele Menschen haben Angst im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Angst, wenn sie abends durch die Städte radeln. Car-Sharing ist für sie nicht besonders attraktiv, weil die Benutzeroberflächen nach wie vor viel zu komplex sind. Wir brauchen Konzepte, die mehr auf Nahräumlichkeiten und Nachbarschaften ausgelegt sind, statt in großen, monofunktionalen Dimensionen zu denken. Wie lange wird es dauern, bis wir die coronabedingte Skepsis gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln überwunden haben? Nach der Spanischen Grippe waren die Züge nach ungefähr drei Jahren wieder voll. Es wird dieses Mal schneller gehen, weil wir den ÖPNV brauchen. Es gibt schon ein Bewusstsein, wonach man vorher die Belegquote checkt, bevor man sich einen Zug bucht. Ist er stark ausgelastet, nimmt man halt den früheren oder späteren. Aber die Menschen werden zu ihrem alten Nutzerverhalten zurückkehren, da bin ich mir sicher. Allerdings muss der ÖPNV seine Attraktivität weiter steigern. In Wien gibt es das 365-Euro-Ticket, mit dem man den ÖPNV ein Jahr lang unbeschränkt nutzen kann. Ich gehe davon aus, dass Ähnliches auch in Deutschland bald umgesetzt wird. Wir werden auch Experimente hinsichtlich eines stellenweise entgeltfreien ÖPNVs erleben. In Augsburg gibt es ein phantastisches neues multimodales Angebot, das beim ÖPNV anfängt und bis zu integriertem Bike- und Carsharing geht. Genau in solche Pakete muss sich der ÖPNV viel stärker integrieren. Keine andere Art der Fortbewegung verbrennt so viel Energie wie das Fliegen. Mit 11,8 Milliarden Euro wurde der Luftverkehrssektor in Deutschland alleine im Jahr 2016 subventioniert, indem Kerosin von der Energiesteuer und internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit werden. Muss sich das nicht ändern? Das wird sich ändern. Im Sommer sind die Flieger zwar ausgebucht, weil die Lust auf Ferne explodiert, und ich verstehe das nur zu gut, weil ich selbst ja auch rauswill. Aber ich erkenne bei vielen Menschen das Bedürfnis, auf das Flugzeug zu verzichten. Die CO2-Zertifikate werden das Flugzeug schon bald stärker berücksichtigen. Alle Akteure arbeiten an abgasärmeren Modellen, und auch die Politik überlegt: Brauchen wir überhaupt eine Flugverbindung von Hamburg nach Köln oder Frankfurt, wo wir doch ein gutes ICE-Angebot dort haben? In Frankreich werden solche Strecken schon verboten. Ähnliches werden wir in Deutschland nach der Wahl auch in der öffentlichen Diskussion haben. Reicht es dafür aus Ihrer Sicht, an das Bewusstsein zu appellieren? Nein. Wir appellieren seit Jahrzehnten an das Bewusstsein. Und das Umweltbewusstsein ist ja auch hoch, aber das Umweltverhalten hinkt dem hinterher. Wir müssen die Kosten für solche Strecken

empfindlich erhöhen oder solche Strecken überhaupt abschaffen. Da ist die Politik gefordert. In Städten regelt die Politik das ja auch, indem es Durchfahrtsverbote für bestimmte Quartiere und eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h gibt und der öffentliche Parkraum zurückgebaut wird, um Fahrradständer und Kinderspielplätze zu bauen oder Bäume zu pflanzen. Ich sehe die Politik in der Verantwortung, unser Verhalten so zu regulieren, dass wir in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch eine Zukunft haben. In der E-Mobilität gilt Norwegen als das Maß aller Dinge. Jetzt könnte man zynisch sagen: Wenn einen fossile Brennstoffe reich machen – 2018 wurden in Norwegen rund 84 Millionen Tonnen Erdöl gefördert –, kann man sich das auch leisten ... Jedes Jahr sterben auf der Welt neun Millionen Menschen aufgrund schlechter Luftqualität, vor allem in Städten. Die Lebenserwartung von Menschen, die an einer lauten, großen Straße leben, ist zwischen drei und vier Jahre kürzer. Wir bewegen uns in eine Zukunft, wo 35, 40 Grad im Sommer alltäglich sein werden, was eine außergewöhnlich hohe gesundheitliche Belastung für ältere Menschen bedeutet. Wir müssen umstellen, und wir müssen die Umstellung politisch fördern. Ich bin den Norwegern sehr dankbar dafür, dass sie gezeigt haben, wie es geht, dass ein Land nahezu abgasfrei wird. Viele Länder haben den Ausstieg aus der Verbrennertechnologie schon beschlossen: Norwegen, Großbritannien und Frankreich etwa. Deutschland nicht, weil sich die Autolobby immer noch dagegenstemmt. Aber einzelne Akteure wie Audi, VW und Smart setzen auf die E-Mobilität. Da geht ein Transformationsprozess vonstatten, den wir unbedingt brauchen. Sie haben mehrfach gesagt, es brauche positive Bilder des Wandels? Norwegen ist so eines. Welche gibt es noch? Das schönste Beispiel ist Paris, eine autoverrückte Stadt mit allen negativen Begleiterscheinungen. Da hat die Bürgermeisterin gesagt: „Ich will diese Strukturen ändern. Autos sollen in der Zukunft nicht mehr die Bedeutung haben, die sie heute haben. In jeder Straße wird ein Fahrradweg installiert, 70.000 bis 80.000 Parkplätze werden rückgebaut. Wir brauchen Dezentralität und Multifunktionalität, das heißt, jeder soll in 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad jede urbane Funktion, wie Bildungsstätten, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, Grünflächen, Einkaufs- und Sportmöglichkeiten, erreichen können.“ Um genau das durchzusetzen, wurde eine staatliche Agentur gegründet. Wenn dieser Transformationsprozess abgeschlossen ist, wird Paris eine ganz andere Stadt sein, und ich bin mir sicher, dass jeder Pariser und jede Pariserin sehr glücklich sein wird in dieser Stadt.

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ZUR PERSON: Stefan Carsten ist Zukunftsforscher und Stadtgeograf. In seiner Arbeit kombiniert er die Themenfelder Zukunft, Stadt und Mobilität. Die Zukunft ist dabei Perspektive und Methode, um gegenwärtige Stadt-, Mobilitäts- und Lebenswelten zu hinterfragen und Missstände aufzudecken. Ziel ist es, mit Hilfe von Zukunftsforschung und -beratung eine bessere, weil zukunftsfähige Gesellschaft zu gestalten.


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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY I

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY I


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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY I


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY I

Das dekonstruierte, ungefütterte Sakko ist Lardinis Spezialdisziplin: In den eigenen Werken in Filottrano, rund 20 Kilometer von Ancona entfernt, hat eine ganze Heerschar an Schneidern die Kunst perfektioniert, etwas so Kompliziertes wie Konfektion gänzlich unkompliziert aussehen zu lassen. Ob das Lässige den Menschen in dieser Region in den Genen liegt? Unweit davon ist Dondup zu Hause, wo diese selbstverständliche Coolness in Denim umgesetzt wird.

Sakko LARDINI Hemd FINAMORE Hose DONDUP

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY I

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY I

Unter Kennern gilt die neapolitanische Schneiderkunst noch immer als die Eleganteste – ihr frönt die italienische Marke Stile Latino, hinter der drei Generationen von Schneidermeistern stehen. Gründer Vincenzo Attolini hat es geschafft, all das traditionelle Wissen mit modernem Stilgefühl zu vermählen. Was genau Stile Latino nun anders macht als die klassische neapolitanische Sartoria, darüber herrscht striktes Schweigegebot. Schließlich ist sich der Maestro sicher: „Man fühlt den Unterschied.“

Anzug STILE LATINO Pullover MANRICO CASHMERE


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Ein scharfsinniger Vordenker und hoffnungsvoller Romantiker: der international erfolgreiche Berater und Autor Tim Leberecht.


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„Ich bin neophil.“ Er ist Mitgründer des House of Beautiful Business, Autor, Berater, TED-Talker und ein hoffnungsvoller Romantiker: Der Deutsch-Amerikaner Tim Leberecht liebt das Neue. Im Interview für das EDITION-Magazin spricht er darüber, warum Routine für ihn der Tod ist und warum es sich lohnt zu verlieren. INTERVIEW: Martina Müllner-Seybold. FOTO: Darius Ramazani.

Sind Sie ein hoffnungsvoller oder ein hoffnungsloser Romantiker? Eine naheliegende Frage an Sie als Gründer der Business Romantic Society und Autor des Buches „The Business Romantic“. Hoffnungsvoll, definitiv! Die Romantik lebt von der Hoffnung. Es gibt diesen schönen Satz im Business: Hoffnung ist keine Strategie. Der hat mich immer sehr genervt, denn Hoffnung kann die mächtigste Strategie überhaupt sein. Meiner Meinung nach ist Hoffnung zu machen eine der wichtigsten Führungskompetenzen. Insbesondere in einer Zeit wie heute. Die Vorstellung ist illusorisch, dass man immer die Antworten hat, alles weiß oder immer gleich eine detaillierte Strategie entwerfen kann – umso wichtiger, dass man ein Hope Maker ist. Das Hoffen ist eine romantische Idee durch und durch. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es gar nicht so einfach ist, sich als Romantiker zu bekennen. Ich habe auch lange für mein Outing gebraucht. (Lacht.) Doch seither zieht sich diese Idee wie ein roter Faden durch mein Leben und Arbeiten. Auch das House of Beautiful Business ist ein solcher Ort, dessen Impact nicht alleine darin besteht, was dabei rauskommt, sondern vielmehr in dem Weg, den wir gemeinsam mit unseren Teilnehmern gehen.

Ich bin sehr neophil. Ich mag neue Sachen und ich liebe zum Beispiel den Moment, wenn man in eine Stadt kommt, in der man noch nie war und noch ganz orientierungslos alles Neue entdecken kann. Alles ist frisch, man verläuft sich ... Ich mag es einfach, die Welt neu zu entdecken, ob intellektuell oder buchstäblich. Ich habe große Sehnsucht danach, lebendig zu sein. Das Schlimmste für mich wäre Routine, das ist buchstäblich der Tod. Das House of Beautiful Business ist die Antithese zur Routine: Es setzt konstant neue Impulse, um uns selbst und unsere Community kontinuierlich zu überraschen. In Ihrem neuesten Buch „Gegen die Diktatur der Gewinner“ sprechen Sie sich für ein humanistischeres Wirtschaftsmodell aus, das sich vom permanenten Erfolgsgebot verabschiedet. Wie lernt man zu verlieren, ohne ein Verlierer zu sein? Das ist zugegeben sehr schwierig. Man muss lernen, sich hinzugeben, die Kontrolle zu verlieren. Es beginnt im Kleinen, sich am Stammtisch nicht immer behaupten zu müssen, auch mal nachzugeben, einfach ein Stück auf das Territorium des anderen zu gehen. Oder aufzugeben und das auch zu artikulieren: Ich gebe diesen Traum auf, ich gebe jetzt dieses Projekt auf, ich gebe diese Beziehung auf. Loslassen ist niemals einfach. Wie kann es gelingen? Sprache und Erfahrung sind essenziell, wie in jedem Change-Prozess. Mein Buch will einen Beitrag dazu leisten, das Vokabular rund ums Scheitern anders zu definieren. Dem

Innovation und Lernen auf hohem Niveau ist ein bestimmendes Element in Ihrer Vita. Das House of Beautiful Business ist ein Ort, an dem sich kluge Köpfe aus aller Welt mit neuen Impulsen befeuern. Was treibt Sie in dieser Mission an?

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HOFFNUNG ZU MACHEN IST EINE DER WICHTIGSTEN FÜHRUNGSKOMPETENZEN. Tim Leberecht

Verlieren eine andere Bedeutung zu geben, es positiv aufzuladen und es als etwas Zentrales unseres Menschseins zu begreifen. Entledigen wir uns des Diktats der Gewinner, wird es einfacher, sich hinzugeben, aufzugeben, nachzugeben. Denn, und das ist der zweite Punkt, die Erfahrung zeigt uns ja, dass sich die Geschichten vom Verlieren mit der Zeit auch wandeln. Zwei Jahre später kann eine Niederlage wie ein Sieg aussehen. Ich bin überzeugt, dass wir eine menschlichere Kultur schaffen, wenn wir diesen Aspekten als Führungskräfte Raum verschaffen. Was macht Unternehmer fit für die momentanen Zeiten, den Paradigmenwechsel, die Transformation? Man muss bilingual sein, zwei Sprachen sprechen, im übertragenen Sinne: in hybriden Arbeitswelten, die vor Ort und Remote sind, in der On- und Offlinewelt oder auf persönlicher Ebene, dass wir anerkennen, dass so gegensätzliche Wünsche wie Einkehr und Hedonismus gleichzeitig in einem wohnen. Als Führungskraft hat man die besondere Verantwortung, beiden Seiten gerecht zu werden, besonders jetzt nach der Pandemie, wo die Anspruchshaltung der Menschen gegenüber ihren Jobs noch einmal sehr gestiegen ist. Ich habe kürzlich gelesen, dass wir vor einem Rekord-Exit an Arbeitskräften stehen, weil Arbeitnehmer nicht mehr zufrieden sind und entweder bereits gekündigt haben oder innerhalb der nächsten sechs Monate kündigen wollen. Eine enorme Herausforderung! Umso wichtiger ist es als Führungskraft zu verstehen, dass heute zwei Welten ganz grundsätzlich miteinander ringen und man daher lernen muss, Unsicherheit und Mehrdeutigkeit auszuhalten. Das Allerwichtigste ist, damit klarzukommen, dass man auf manche Dinge keine Antwort hat. Wir sollten ehrlich zugeben, dass wir nicht treffsicher vorhersagen können, wie sich die Zukunft entwickeln wird. Diese Ehrlichkeit erzeugt Glaubwürdigkeit, wie man auf politischer Ebene zum Beispiel bei der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern oder bei Ada Colau, der Bürgermeisterin von Barcelona, oder anderen Führungskräften sieht. Sie sind mit ihrer Unklarheit im Reinen, sie wollen gar nicht so tun, als würden sie alles wissen. Das sind Führungsqualitäten, von denen ich überzeugt bin, dass sie auch künftig gefragt sind, denn die Komplexität wird bleiben.

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ZUR PERSON: Tim Leberecht ist ein international tätiger Berater und Autor sowie einer der leidenschaftlichsten und scharfsinnigsten Vordenker für einen neuen Humanismus vor dem Hintergrund von Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz. Er ist Mitgründer und Co-CEO des House of Beautiful Business, eines globalen Think Tanks, der Organisationen und Führungskräfte weltweit bei der Visionsentwicklung und bei strategischen Transformationen sowie bei der Gestaltung von menschlicheren Marken- und Unternehmenskulturen unterstützt. Zuvor war Leberecht Chief Marketing Officer von NBBJ, später war er in gleicher Position bei Frog Design in San Francisco. Leberecht ist Autor des internationalen Bestsellers „Business-Romantiker: Von der Sehnsucht nach einem anderen Wirtschaftsleben“ (2015), Mitherausgeber des Book of Beautiful Business (2019) und schreibt in Publikationen wie Harvard Business Review, Fast Company, Süddeutsche Zeitung oder Wired. Seine TED Talks wurden von mehr als 2,6 Millionen Menschen gesehen. Sein jüngstes Buch „Gegen die Diktatur der Gewinner“ erschien 2020 bei Droemer.



Adressen der Zukunft Wo sich Kunst und Technik treffen, in beeindruckender Art und Weise eins werden und einen Blick in die Perspektiven unserer modernen Gesellschaft ermöglichen: faszinierende Museen, die Innovation und zukunftsweisende Technologien erlebbar machen, neue Wege aufzeigen und Menschheit und Hightech-Phänomene miteinander in Verbindung bringen. Interaktiv, zukunftsorientiert und fortschrittlich. TEXT: Daniela Stollnberger. FOTOS: Christopher Sonnleitner, David von Becker, Museen.


EDITION / VOL. 8 – KLASSIKER

I. ARS ELECTRONICA CENTER Neurowissenschaft, künstliche Intelligenz, Robotik, autonome Mobilität und Gentechnologie – Zukunftsfelder, die nicht nur interessieren, sondern auch inspirieren. Im Ars Electronica Center in der österreichischen Stadt Linz werden interaktive Stationen sowie beeindruckende Forschungsprojekte zu diesen zukunftsweisenden Themen präsentiert. Ganz besonders: Weltweit einzigartig gibt es hier einen Deep Space 8K Raum – eine 16 mal 9 Meter große Wandsowie Bodenprojektion in 8K-Auflösung –, die völlig neue Bildwelten eröffnet. Astronomie, Menschheit, Timelapse, Medienkunst: Hier werden interaktive Erlebnisse zum absoluten Tech-Highlight. WWW.ARS.ELECTRONICA.ART DESTINATION: LINZ / ÖSTERREICH

II. FUTURIUM Als „Haus der Zukünfte“, wie es sich selbst bezeichnet, widmet sich das Futurium Berlin Fragen rund um futuristische Themen. Wie wollen wir leben? Welche Möglichkeiten in unserer Entwicklung gibt es? Welche technischen Ideen können noch in die Realität umgesetzt werden? Dabei immer im Fokus: Mensch, Natur und das Zusammenspiel mit moderner Technik. Besuchern werden die endlosen Optionen in diesem Zusammenhang nähergebracht und es wird vermittelt, inwieweit sich jeder Einzelne einbringen kann. Egal, ob es um Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser oder neue Ökonomien geht – im Futurium Berlin gibt es Raum, um groß zu denken! WWW.FUTURIUM.DE DESTINATION: BERLIN / DEUTSCHLAND

III. TECHNORAMA Erfahren und Erleben – diese Komponenten stehen im Technorama in Winterthur an erster Stelle. Hier wird auf mehreren Ebenen und rund 6.500 Quadratmetern die unglaubliche Vielfalt von Technik greifbar gemacht. Zahlreiche Stationen laden dazu ein, als Besucher selbst Hand anzulegen und Technologie ebenso wie Naturphänomene mit allen Sinnen zu erforschen. Das Swiss Science Center Technorama ist eines der größten Einrichtungen seiner Art und einzigartig in der Schweiz. Besonders spektakulär sind hier die Live-Shows und Experimente, die völlig neue Einsichten ermöglichen. WWW.TECHNORAMA.CH DESTINATION: WINTERTHUR / SCHWEIZ

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Anzug BOGLIOLI Rollkragenpullover COLOMBO Schuhe SANTONI


QUINTESSENCE

EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

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Die Stilevolution der Klassiker jeder guten Garderobe. Begnadetes Handwerk bringt die modischen Raffinessen gekonnt zum Ausdruck. Sophistication ist das Gebot der Stunde – und doch hat jedes Outfit dieses eine dezente Highlight, das den Blick einfängt.

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

Boglioli hat den Unconstructed-Schnitt erst salonfähig gemacht. Mit dieser Kernkompetenz und dem unermüdlichen Eifer, in jeder Saison ihr Produkt noch eleganter und besser zu machen, hat sich die italienische Marke einen festen Platz in der Menswear erarbeitet. Ein Boglioli-Sakko im Schrank zu haben, ist für Kenner ein Muss.

Sakko BOGLIOLI Pullover STILE LATINO Hose PT TORINO Schuhe SANTONI


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

Pullover AIDA BARNI Hemd FINAMORE Hose PT TORINO Schuhe SANTONI


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

Hemd LUIGI BORRELLI

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

Strick über Strick ist ein Stilcode, den diese Saison überschwänglich feiert. Ton in Ton abgestimmte Farbkombinationen bringen elegante Ruhe ins Outfit, die Kombination aus grobem Strick und Feinstrick sorgt für Spannung.

Cardigan AGNONA Rollkragenpullover STILE LATINO Hose MARCO PESCAROLO

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

Rollkragenpullover FEDELI Hose PT TORINO Schuhe OFFICINE CREATIVE


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY II

Mantel SEALUP Rollkragenpullover AIDA BARNI Hose PT TORINO Schuhe OFFICINE CREATIVE

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04651/ A TRIP IN A BAG A . P. C . AGNONA AIDA BARNI AJMONE AMI PARIS BAGUT TA BOGLIOLI BRUNELLO CUCINELLI COLOMBO DONDUP DOPPIAA ERMENEGILDO ZEGNA ETRO FALKE FEDELI FINAMORE HERNO LAMINAR KITON LANVIN LARDINI LUIGI BORRELLI MANRICO CASHMERE MARCO PESCAROLO MOORER O F F I C I N E C R E AT I V E PT TORINO PT TORINO DENIM S A L V AT O R E S A N T O R O SANTONI SEALUP S T I L E L AT I N O STONE ISLAND T A G L I AT O R E TOM FORD




EDITION / VOL. 8 – STILWELT

Wie könnte die Zukunft der Arbeit aussehen, Herr Suzman? Der britische Sozialanthropologe James Suzman hat ausgiebig Jäger- und Sammlerkulturen erforscht, vor allem die Kultur der Ju/’hoansi, eines indigenen Volkes im nördlichen Kalahari-Becken in Namibia. Das Ergebnis: Sie verfügen über eine weit bessere Work-Life-Balance als wir. Wie ist das möglich? Und was können wir tun? TEXT: Markus Deisenberger. FOTO: Chris Frazer-Smith.

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Wir arbeiten ständig und zu viel. Die meisten Menschen verbringen mehr Zeit im Büro als mit ihren Kindern. Der Grund dafür, schreiben Sie in Ihrem aktuellen Buch, sei, dass wir in der Spirale konstanten Wachstums gefangen sind: Wirtschaft, Werte, Vermögen, das alles müsse ständig mehr werden. Was dagegen tun? Weniger konsumieren, weniger arbeiten und mehr genießen? Klingt doch einfach. Aber ist es das auch? Nein, denn die Geschichte der Menschheit ist geprägt von dem Wissen, was eigentlich zu tun wäre, und dem Suchen nach Entschuldigungen, genau das nicht zu tun. Nehmen Sie den Klimawandel. Wir sind nicht gut darin, Dinge zu ändern. Das ist das eine. Das zweite Problem ist: Wir existieren nicht nur als Individuen, sondern auch als Teil von Institutionen, dem Steuer- und Pensionssystem etwa. Das alles müsste man von Grund auf ändern. Keine Kleinigkeit. Das anzugehen braucht politischen Mut. Lange glaubte man in der Anthropologie, Jäger und Sammler hätten an der Schwelle zum Hungertod gelebt. Dann entdeckte man in den 1960ern: Unsere Steinzeit-Vorfahren arbeiteten weit weniger als wir, waren relativ gesund und wurden älter als die meisten Menschen, die ihnen nachfolgten. Beobachtungen, die sich mit Ihren bei den Ju/’hoansi gemachten decken. Ist das Steinzeitliche ein Erfolgsmodell, das wir 2021 kopieren sollten? Da geht es weniger um Erfolg oder Misserfolg. Im Studium der Volkswirtschaft lernt man, dass unser System auf Knappheit beruht, dem Missverhältnis zwischen den unbegrenzten Bedürfnissen der Menschen und den zu ihrer Bedürfnisbefriedigung begrenzt zur Verfügung stehenden Gütern und Dienstleistungen. Wir denken also, wir seien Gefangene des Systems, Geiseln unserer unbegrenzten Bedürfnisse. Was uns diese Kulturen der Jäger und Sammler lehren können ist, dass es nicht der menschlichen Natur entspricht, sich durch Arbeit als Kampf gegen den drohenden Mangel zu definieren, sondern durch Kultur. Sie lehren uns, dass es möglich und an der Zeit ist, über einen anderen Zugang zu Arbeit nachzudenken und das als Basis für neue Kreativität zu nutzen. Ich weiß nicht, was die Lösung sein wird, aber es ist möglich, eine Wirtschaft aufzubauen, die nicht auf diesem Mangelgedanken beruht. Wenn wir akzeptiert hätten, dass es schlicht unmöglich ist zu fliegen, hätten wir auch nie eine Möglichkeit gefunden, es doch zu tun. Warum fällt uns der Abschied von diesem Knappheitsprinzip so schwer? Vielleicht kann mein Buch ja etwas bewegen. Vielleicht fangen Menschen an darüber nachzudenken, wie man zeitgenössische Ökonomie anders organisieren kann. Gershom Scholem sprach von „Plastic Hours“ als Perioden der Offenheit, in denen Wandel möglich ist. Es besteht die Hoffnung, dass uns die Pandemie in eine solche Phase bringt. Wie bringen wir Politiker dazu, sich in die richtige Richtung zu bewegen? Ich fürchte, der Impuls dafür muss aus vielen Richtungen gleichzeitig kommen. Es braucht einen Wandel in der Philosophie von Politik. Es braucht die Einsicht, dass wir Probleme haben, von denen wir nicht wissen, wie wir sie lösen, und die Bereitschaft zu experimentieren, um zu einer Lösung zu kommen. Das Problem ist: Politiker werden für vier, fünf Jahre gewählt, haben deshalb einen kurzzeitigen Fokus. Überhaupt scheint es die Zeit der schnellen Lösungen zu sein: eine Mauer hochziehen, die EU verlassen ... Den globalen Herausforderungen aber ist mit schnellen Lösungen nicht

beizukommen. Interessant ist auch, dass wir bei wissenschaftlichen Fragestellungen ganz anders handeln: Wir brauchen einen Impfstoff. Um den zu bekommen, müssen wir experimentieren. Gar keine Frage. Die gleiche Offenheit und Entschlossenheit zum Experiment würde ich mir auch für den ökonomischen Bereich wünschen. Eine Oxford-Studie besagt, dass es in ca. 16 Jahren für die Hälfte aller Einwohner einer Industrienation wie Deutschland keine Jobs mehr geben wird. Neue Jobs würden dagegen deutlich zu wenige und dazu noch hochspezialisierte geschaffen. Wie damit umgehen? Ist das bedingungslose Grundeinkommen die Lösung? Es könnte eine ganze Reihe von positiven Auswirkungen haben, ja. Es könnte nicht nur Armut beseitigen, es könnte unseren Sinn für Werte und Arbeit völlig neu kalibrieren. Ich bin sehr dafür, ein groß angelegtes Experiment in diese Richtung zu wagen, um daraus zu lernen. Konservative Kräfte gehen immer davon aus, dass Leute, die nichts zu tun haben, zu Faulenzern werden. Unsere eigene Geschichte lehrt uns aber, dass das nicht der Fall ist. Wir Menschen arbeiten ständig, sind kreativ. Fragt man Zehnjährige, was sie werden wollen, sagen sie mehrheitlich, sie wollen zur Polizei, Lehrer oder Arzt werden, Jobs also, die einen gesellschaftlichen Wert haben, nicht unbedingt einen monetären. Selten, dass einer Versicherungen verkaufen oder Broker werden möchte. Unsere Wirtschaft allerdings ist so organisiert, dass sie Zweige, die keine kommerziell verwertbaren Produkte herstellen, benachteiligt. So demotivieren wir Leute, Lehrer zu werden. Es gibt eine Menge Kids, die ursprünglich Lehrer werden wollten und dann Banker bei Goldman Sachs werden oder in einem unterbezahlten Job landen. Unser System ist schlecht darin, menschlichen Stärken einen Platz zuzuweisen. Es sollte Leute motivieren, kreativ zu werden, sozialer zu sein, oder auch sich vermehrt zu Hause um die Kinder zu kümmern. Wenn man das will, wird man in unserer Gesellschaft dafür bestraft, und glauben Sie mir: Als alleinerziehender Vater weiß ich, wovon ich spreche. Auch viele Künstler finden sich in unterbezahlten Jobs wieder ... Ja, in Amazon-Verpackungszentren oder dergleichen, weil sie von ihrer Kunst nicht leben können. Ich wäre sehr dafür, dass die alle mehr Zeit und Geld hätten, um ihre Kunst zu entwickeln. Ich will gar nicht daran denken, wie viel großartige Kunst uns vorenthalten wurde, weil die Künstler anstatt Kunst zu produzieren dort arbeiten mussten. Mit einem Grundeinkommen hätten solche Leute mehr Zeit und Muße, um an Dingen zu arbeiten, die einen Wert haben. Die Ju/’hoansi, bei denen Sie immer wieder Zeit verbrachten, haben einen interessanten Brauch: Der erfolgreich von der Jagd zurückkehrende Jäger wird beschimpft und erniedrigt. So will man die Akkumulation von Macht verhindern. Ist soziale Gleichheit der Schlüssel zu einer glücklicheren Gesellschaft? Gleichheit ist von großem Nutzen. Während viele Ökonomen immer noch behaupten, wir wären angetrieben von unseren grenzenlosen Bedürfnissen, bin ich eher davon überzeugt, dass wir genauso viel haben wollen wie unsere Nächsten. Wenn alle meine Nachbarn einen Porsche fahren, will ich halt auch einen. So pushen wir uns ständig gegenseitig hoch, was letztlich zur sozialen und ökologischen Korrosion führt. Diese Gefahr haben die Ju/’hoansi erkannt. Nehmen Sie die Instagram-Kultur, wo man sich ständig mit seinem perfekten Leben präsentiert. Das füttert dieses Anspruchsdenken. Dazu kommt: Wer heute in Aktien investiert, schaut nach Assets. Der Profit aber kommt zu großen Teilen aus fossiler Energie und


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ES IST AN DER ZEIT, ÜBER EINEN ANDEREN ZUGANG ZU ARBEIT NACHZUDENKEN UND DAS ALS BASIS FÜR NEUE KREATIVITÄT ZU NUTZEN. James Suzman

Automation, nur ein kleiner Anteil von menschlicher Arbeit. Und: Statistisch gesehen verlief die Entwicklung der Einnahmen während der letzten Jahrzehnte flach, während der Wert globaler Ökonomien rasant angestiegen ist, was nur den Schluss zulässt, dass das Geld in die Hände weniger geflossen ist. Die Kluft zwischen den Superreichen und allen anderen ist also noch größer geworden. Da hilft nur eine substanzielle Vermögensteuer, die gegen diese Akkumulation vorgeht. Der Klimawandel hat die Menschheit einst in die Agrikultur und damit in die vorausplanende Ökonomie gezwungen. Könnte uns nicht der jetzige Klimawandel in eine neue, uns bislang unbekannte Form des Wirtschaftens zwingen? Absolut. Wir sind fähig, Dinge anders zu organisieren, und vielleicht ist der Klimawandel die Ursache, die uns dazu zwingt, es auch endlich zu tun. Ich hoffe, es wird eine weit nachhaltigere Zukunft sein, in der wir mit unseren Ressourcen sorgsamer umgehen und unsere Zeit besser nutzen. Wenn wir über den schonenden Umgang mit Energie sprechen, müssen wir nämlich auch unsere eigene, die menschliche Energie mitdenken. Vielleicht war ja die Corona-Krise das, was wir gebraucht haben, um uns in die richtige Richtung zu pushen. Wenn man sich die Geschichte anschaut, so erkennt man, dass alle großen sozialen Revolutionen nach Krisen stattgefunden haben. Die 1920er Jahre, als die Spanische Grippe überwunden war, waren eine Zeit der großen technologischen Revolutionen, und die Idee der öffentlichen Wohlfahrt ist ohne den Schock des Zweiten Weltkrieges kaum vorstellbar.

ZUR PERSON: James Suzman (* 1970) ist Anthropologe und Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien: „Sie nannten es Arbeit. Eine andere Ge-

schichte der Menschheit“. Weil er als Wissenschaftler nicht genug Geld verdiente, um seine Familie zu ernähren, unternahm er einen „Exkurs in

die Privatwirtschaft“ und arbeitete sieben Jahre für eine Diamantenmine. Eine Arbeit, zu der er nie wieder zurückkehren möchte. Auf einer persön-

lichen Ebene bedeutet Arbeit für ihn, „dass ich verloren und unzufrieden bin, wenn ich keine habe. Es gibt immer ein nächstes Projekt.“ Er verwen-

Sind Sie optimistisch? Nein, aber hoffnungsfroh. Ich glaube, es wird einen wirklichen Schock brauchen, um uns in eine neue Form des Wirtschaftens zu bewegen. Wie die Herzattacke, die den Raucher dazu zwingt, endlich aufzuhören.

det allerdings einen großen Teil seiner Zeit dafür, herauszufinden, welche Arbeit ihn mit Befriedigung erfüllt.

BUCH-TIPP: James Suzman: „Sie nannten es Arbeit. Eine andere Geschichte der Menschheit“ Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber Verlag C. H. Beck, München 2021 398 Seiten, 26,95 Euro

Haben Sie Ihre nächste Reise zu den Ju/’hoansi bereits geplant? Ja, sicher. Ich breche schon bald auf. Es ist wie eine Verwandtschaft. Tausende Tanten und Onkel, die man einmal im Jahr besucht.

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Vom Sehen und Staunen Bücher erzählen Geschichten – egal ob sie nur aus Bildern, aus Texten oder aus beidem bestehen. Sie lassen Raum für Inspiration, eigene Vorstellungen und Träume. Oder, wie Voltaire es so schön formulierte: „Lesen stärkt die Seele.“ Das gelingt mit diesen vier wunderbaren Exemplaren bestimmt. TEXT: Eva Goldschald. FOTOS: Alexander Gerst, Verlage.


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I. FORSCHEN FÜR GENERATIONEN Wie können wir unsere Welt so gestalten, dass sie auch für nachfolgende Generationen noch ein sicheres und schönes Zuhause ist? Das fragte sich der im Jahr 2016 verstorbene Intellektuelle Roger Willemsen in seiner Zukunftsrede zum Film „Wer wir waren“. Davon inspiriert, stellten Regisseure, Produzenten und Reporter unterschiedliche Lösungsansätze der Forscher im Film zusammen. Heraus kam ein Buch mit großen Visionen, großen Bildern und dem Wunsch, die Welt zu retten. AUTOREN: LARS ABROMEIT (HRSG.), MARC BAUDER (HRSG.), ALEXANDER GERST, MATTHIEU RICARD, DENNIS SNOWER, SYLVIA EARLE, JANINA LOH, FELWINE SARR TITEL: WER WIR WAREN VERLAG: DORLING KINDERSLEY

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II. IN ENDLOSEN WEITEN NASA und ESA entwickelten gemeinsam das Hubble Space Teleskop für den Weltraum. Kein anderes lässt Farben und Kontraste in einer solchen Prägnanz erscheinen. Die Aufnahmen wurden sorgfältig ausgewertet und zusammengestellt. Fotos dieser beeindruckenden Welten reihen sich in diesem Bildband aneinander. Da sind wirbelnde Spiralnebel, unheimliche schwarze Löcher oder Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxien zu bestaunen. Dieses Buch ist so faszinierend wie unser Kosmos: unwirklich schön und doch Wirklichkeit. AUTOREN: CHARLES F. BOLDEN, JR., OWEN EDWARDS, JOHN MACE GRUNSFELD, ZOLTAN LEVAY TITEL: EXPANDING UNIVERSE. THE HUBBLE SPACE TELESCOPE VERLAG: TASCHEN


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VON ALLEN WELTEN, DIE DER MENSCH ERSCHAFFEN HAT, IST DIE DER BÜCHER DIE GEWALTIGSTE. Heinrich Heine

III. ZWEI SIND NOCH ÜBRIG Genau zwei Spitzmaulnashörner gibt es noch im AmboseliNationalpark. Es sind die letzten ihrer Art. Fotograf Joachim Schmeisser besuchte sie und andere bedrohte Wildtiere, die in Kenia von den Massai beschützt werden. Als Ergebnis seines Projekts zeigt er intime Bilder von Tieren, die gleichzeitig so stark und doch so verletzlich sind. Dabei verfolgt er ein Ziel: visuelle Botschaften an die Menschen zu senden, ihnen zu zeigen, was sie verlieren werden – wenn sie nichts dagegen tun. Ein Projekt, das dem preisgekrönten Fotografen sehr am Herzen liegt. AUTOR: JOACHIM SCHMEISSER TITEL: DIE LETZTEN IHRER ART VERLAG: TENEUES

IV. ZUKUNFT VOLLER LEBEN Das Leben in der Stadt fasziniert seit Generationen. Heute werden Gebäude mehr und mehr an unser Klima und die Wirtschaft angepasst. Doch die Städte, in denen Menschen heute wohnen, sind längst nicht mehr die, die sie brauchen – trotz vieler Veränderungen. Zusammen mit dem Designstudio Space10 präsentiert der Verlag gestalten in diesem Buch einen Versuch über zukunftsorientierte Designs für Städte. Entscheidende Faktoren waren dabei die Lebensqualität und die Frage, wie urbane Räume lebendiger werden können. AUTOR: GESTALTEN & SPACE10 TITEL: THE IDEAL CITY – EXPLORING URBAN FUTURES VERLAG: GESTALTEN

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Mehr finden Sie unter: braun.hamburg/edition

OUT AND ABOUT

Die Visitenkarte jedes Outfits: Westen, Jacken und Mäntel bilden die modische Speerspitze der Garderobe. Sie stehen für Zugehörigkeit und Distinktion zugleich, ein Code, nur für Kenner zu dechiffrieren.


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Jacke FEDELI Hemd AMI PARIS Hose MARCO PESCAROLO

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Jacke ETRO Hemd FINAMORE Hose DONDUP Schuhe OFFICINE CREATIVE


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Weste Strickjacke T-Shirt Hose Alles von STONE ISLAND.


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Jacke Strickjacke Hose Alles von STONE ISLAND. Schuhe OFFICINE CREATIVE


Mantel HERNO LAMINAR Cordhemd BAGUTTA Hose PT TORINO Schuhe OFFICINE CREATIVE Strümpfe FALKE


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Über ihre DNA – die Produktion von Regenmänteln – ist die italienische Marke Herno längst hinausgewachsen. Mit Herno Laminar hat der Global Player eine Brand in der Brand geschaffen, ein Experimentierzentrum für moderne Textilien und Technologien. Mit niemals endendem Forschergeist ausgestattet, wurde Herno zum First Mover in seinem Segment. Die Marke Herno Laminar ist ein Garant für die jeweils modernste Art, elegante Bekleidung mit dem Maximum an Funktionalität zu verschmelzen.

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Jacke MONCLER


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Weste MOORER Pullover DOPPIAA Hemd FINAMORE Hose DONDUP Schuhe SANTONI 64 . 65


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Eine wie keine: Mit dem Luxus von europäischem Lammfell, schonend pflanzlich gegerbt und in höchstem Maße natürlich. Die SuedeOberfläche lebt mit ihrem Träger und erzählt mit jedem Hauch Patina die Geschichte einer immerwährenden Freundschaft. Das Zitat aller klassischen Stilelemente der Bomberjacke ist bewusst gewählt. Ob Kragen mit sichtbarem Fell, Ton-in-Ton-zwei-Wege-Zipper oder die farbharmonisch abgesetzten Strickbündchen an Ärmeln und Hüfte: an keiner Stelle gespart und trotzdem nirgends zu viel. Das ist die feine Balance, die es stets zu wahren gilt.


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Lammfell-Blouson SALVATORE SANTORO Rollkragenpullover STILE LATINO Hose PT TORINO


„Männer haben einen gewissen Vorsprung auf dem Weg zu nachhaltigem Modekonsum“, ist Autor Carl Tillessen überzeugt.


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„Weniger zu kaufen fällt uns allen sehr viel schwerer, als wir glauben.“

Mit seinem Buch „Konsum. Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen“ hat der Trendforscher und Modedesigner Carl Tillessen unbequeme Wahrheiten ans Tageslicht gebracht. Wie nachhaltig Luxus ist, warum Quantität unser Problem ist und wofür er Tom Ford bewundert – darüber spricht Carl Tillessen im Interview. INTERVIEW: Martina Müllner-Seybold. FOTO: Martin Mai.

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LÄDEN, DIE KOMPROMISSLOS AUF QUALITÄT UND LANGLEBIGKEIT SETZEN, VERDIENEN EINE ABGRENZUNG VOM MASSENMARKT. Carl Tillessen

Herr Tillessen, Sie haben das Buch „Konsum. Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen“ geschrieben. Seither werden Sie als der Vorzeige-Konsumkritiker durch Talkshows und Podcasts gereicht und sind ein begehrter Interviewpartner. Eine große Rolle ... Das ist, was das heutige Denken in Schlagzeilen aus mir gemacht hat, ja: den Konsumkritiker. Tatsächlich hatte ich nie im Sinn, ein rein konsumkritisches Buch zu schreiben. Ich hatte schlicht festgestellt, dass ich sehr viel Wissen über Konsum angesammelt hatte, das wollte ich teilen. Aber klar ist: Wenn man sich so intensiv mit dem Thema Konsum befasst, kommt man unweigerlich zu dem Ergebnis, dass es so nicht weitergehen kann. „Ich bin kein Konsum-Aussteiger“, sagen Sie über sich selbst. Wie konsumiert man kritisch und trotzdem weiterhin lustvoll? Wenn ich ehrlich bin, bin ich zum Konsum-Ausstieg auch nicht bereit. Ich hoffe, wie wahrscheinlich viele das tun, dass es einen Weg gibt, Annehmlichkeiten weitestgehend zu erhalten und trotzdem besser und nachhaltiger zu konsumieren. Um es mit Adorno zu sagen: Ich suche nach dem richtigen Leben im falschen. „Ich möchte mir nicht mehr aus absurden Gründen absurde Sachen kaufen“, sagen Sie – sind da die Kunden von einem Modehändler wie BRAUN Hamburg nicht ein leuchtendes Beispiel? Denn ich würde unterstellen, dass die meisten von ihnen auch bei Bekleidung sehr bewusste Konsumentscheidungen treffen. Das ziemliche Gegenteil von dem gedankenlosen Konsum, gegen den Sie anschreiben. Ja, Männer haben einen gewissen Vorsprung auf dem Weg zu bewusstem Modekonsum. Das beginnt schon bei der Marktgröße: Damenmode macht ungefähr drei Viertel des Marktes aus, Männerkleidung nur ein Viertel. Männer konsumieren meist weniger, tragen ihre Sachen länger. Und Läden, die so kompromisslos auf Qualität und Langlebigkeit setzen, verdienen sicherlich eine gewisse Abgrenzung vom Massenmarkt – denn diese Art des Konsums ist gesünder und nachhaltiger als schnell wechselnde Fast Fashion. Trotzdem kann man dem Luxusmarkt keine einfache Absolution erteilen, denn es gibt Themen, die alle betreffen. Ein aktuelles Beispiel ist die Sklavenarbeit der Uiguren in China. Aus dieser Region kommen rund 20 Prozent der globalen Baumwollproduktion, das heißt, dass allein dadurch bereits jedes fünfte Kleidungsstück aus Baumwolle mit Zwangsarbeit in Verbindung zu bringen ist. Die globalen

und komplexen Lieferketten machen es selbst für Hersteller, die ausschließlich in Europa produzieren, sehr schwierig, auszuschließen, dass zum Beispiel solche Rohstoffe in ihre Produkte einfließen. Ich unterstelle nicht, dass jemand im Luxusgenre wissentlich auf Zwangsarbeit setzt – aber leider herrscht in der Produktionskette zu viel Intransparenz, um sich pauschal in Sicherheit zu wiegen. Da gebe ich Ihnen absolut recht, trotzdem verwundert es mich, dass es von Seiten „guter“ Hersteller nicht eine klarere Abgrenzung gegenüber ausbeuterischer, menschen- und umweltverachtender Fast Fashion gibt. Um es überspitzt zu sagen: Ja, in einer Welt, in der alle nur bei der Firma BRAUN Hamburg kaufen würden, müssten wir dieses Gespräch nicht führen. (Lacht.) Natürlich wäre die Modewelt auch dann nicht perfekt, sie wäre jedoch ein ganzes Stück besser. Aber auch im Premium- und Luxussegment gibt es noch viel zu tun, nicht nur am Produkt selbst: Schon in meiner aktiven Zeit als Designer habe ich mich gefragt, warum es alternativlos ist, jedes Sakko für den Transport auf einen Plastik-Einwegbügel zu hängen und einzeln in Plastikfolie zu verpacken. Diese Berge an Plastikmüll zu reduzieren ist nur einer von vielen kleinen Schritten, den die Mode noch vor sich hat. Was dank der allgemein diskutierten Nachhaltigkeits-Thematik ja jetzt auch im Fokus ist, oder nicht? Ja, absolut. Es gibt aber zwei Hebel, die Veränderung bewirken können. Der eine ist die Qualität – das, was im Lebensmittelhandel die Bio-Bewegung vorgelebt hat. Der andere ist die Quantität, und hier sind Konsumenten, die bei einem Format wie BRAUN Hamburg kaufen, sicher schon sehr nahe an der Perfektion. In meinem Buch beschreibe ich, dass sich die Quantität an Kleidung weltweit seit den 1960er Jahren verneunfacht hat und die Kurve immer noch exponentiell ansteigt. Jedes fünfte Teil wird kein einziges Mal oder nur ein-, maximal zweimal getragen. Das ist, was ich deutlich machen will: Dass alle Bemühungen, die Nachhaltigkeit über die Qualität zu steigern, von diesem exponentiellen Wachstum der Quantität zunichtegemacht werden. Diese Mengen sind es, worüber wir sprechen müssen. Weniger zu kaufen fällt uns allen aber sehr viel schwerer, als wir glauben. Weil wir Modeopfer sind? Ja, obwohl das etwas ist, was ich auf keinen Fall sein will. Deshalb


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wende ich mich auch von Marken ab, die mir zu stark das Gefühl vermitteln, ich sei ihr Opfer. Wen ich auf vielen Ebenen bewundere, ist Tom Ford. Er sagt in Interviews immer wieder, dass er bewusst darauf achtet, dass zum Beispiel das Logo auf seinen Produkten nicht überpräsent ist. Ich habe mir gerade Tom Ford Sneakers gekauft, die haben einfach nur einen weißen Streifen an der Seite. Stattdessen ein weißes T an die Seite zu machen, wäre so einfach gewesen und würde dem Produkt wahrscheinlich auch viel mehr Absatz bescheren. Aber das macht er dann eben nicht – und dadurch fühlt man sich als Konsument nicht mehr wie ein totales Victim. Die Männermode ist gerade im Umbruch, Sie waren selbst Menswear-Designer mit einem Modelabel, das zu einer Generation von neuen Brands gehörte, die den Anzug neu definiert haben. Jetzt, 20 Jahre später, wird der Anzug noch mal komplett neu erfunden. Das ist ein großartiger Moment, richtig? Generell kann man ja sagen, dass Männer sehr offen sind, wenn es zum Beispiel um innovative Stoffe geht, aber deutlich verhaltener reagieren, wenn sich die Silhouette wandelt. Die Anzugsilhouette, die unsere Nachrichtensprecher und Bundestrainer hartnäckig immer noch tragen, ist inzwischen exakt 20 Jahre alt – alles im Grunde Abwandlungen dessen, was Hedi Slimane 2001 für Dior Homme vorgestellt hat. Dass da jetzt schlagartig Bewegung reinkommt, ist, da stimme ich zu, ein großartiger Moment. Besonders, weil die neuen Anzüge eine totale Reife und Selbstverständlichkeit ausstrahlen. Lässig, entspannt und bequem und mit einer solchen Souveränität, dass jeder, der sich noch in einen knallengen Anzug schraubt, eigentlich schon beim bloßen Anblick neidisch werden muss. Darüber hinaus darf man nicht vergessen: Wir Männer haben modisch einiges nachzuholen. In den letzten 20 Jahren galt, dass gutes Design unsichtbar sein muss – eine Gegenreaktion auf die Phase der 1980er und 1990er Jahre, wo alles überdesignt und sehr künstlich war. Danach sollte dann alles authentisch und „heritage“ sein. Dadurch wurden die modischen oder gestalterischen Spielräume sehr, sehr eng. Jetzt aber geht eine neue Generation an den Start, für die es wieder mehr Design sein darf. Plötzlich sieht man im Straßenbild unglaubliche Farbdreiklänge, spannende Materialien, gekonnt abgestimmte Outfits. Die Leute schauen nicht mehr aus, als hätten sie sich im Dunkeln angezogen, sondern vielmehr, als hätten sie sich die Zeit genommen, sich dreimal umzuziehen. Aus modischer Sicht kann man sagen: What a time to be alive!

ZUR PERSON:

Carl Tillessen ist Autor, Trendforscher, Modestratege und Designer. Er arbei-

tete für verschiedene deutsche und internationale Marken und führte über

viele Jahre sein eigenes Modelabel. Carl Tillessen ist Consultant des Deutschen Mode-Instituts DMI. Er lebt und arbeitet in Berlin. Sein Buch „Konsum.

Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen“ ist im Verlag HarperCollins erschienen und wurde zum Spiegel-Bestseller.

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Metropole & Paradies Sowohl als auch ... Oslo, Skandinaviens älteste Hauptstadt, vereint Naturschauspiel mit Big City Life und Tradition mit vorausschauendem Denken. Zwischen Fjorden, Wäldern und Seen florieren neue Ideen. Relaxter Lifestyle trifft auf hyggeliges Feeling – in dieser Art nirgendwo anders zu finden! TEXT: Daniela Stollnberger. FOTOS: Nicole Eiseman, Arsene M Ovrejorde/unsplash.com, Dag Randen, beigestellt.


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I. HOTELS THE THIEF / LANDGANGEN 1, 0252 OSLO Das 5-Sterne-Haus hat es sich zur Aufgabe gemacht, moderne Welten zu eröffnen. Die Suiten vereinen gekonnt den Stil von Video-, Musicund Disco-Art und bezaubern dabei mit direktem Blick auf den Oslofjord. LYSEBU / LYSEBUVEIEN 12, 0790 OSLO Konzipiert wie ein traditionelles norwegisches Gehöft, liegt dieses Hotel hoch oben auf dem Holmenkollen. 1916 erbaut, versprüht das Haus mit Blick auf die umliegende Natur ein einzigartiges Flair. AMERIKALINJEN / JERNBANETORGET 2, 0154 OSLO Das charmante Boutique-Hotel befindet sich in der ehemaligen Zentrale der norwegischen Amerikalinie. Die Reederei betrieb ab 1910 Passagier- und Frachtschifffahrten auf der Linie Norwegen – USA.

II. MUSEEN ASTRUP FEARNLEY MUSEUM / STRANDPROMENADEN 2, 0252 OSLO Nicht nur dank seiner Modern-Art-Werke zutiefst beeindruckend – auch das äußere Erscheinungsbild des Astrup Fearnley Museet ist ein absolutes Highlight. Architekt: Renzo Piano. VIGELAND MUSEUM / NOBELS GATE 32, 0268 OSLO Hier wird der Bildhauer Gustav Vigeland gewürdigt. Die gesamte Kunstsammlung des Ausnahmekünstlers, die Gipsmodelle wie auch Skulpturen beinhaltet, fand in diesem Haus eine Heimat. ARCHITEKTURMUSEUM OSLO / BANKPLASSEN 3, 0102 OSLO Als Teil des Nationalmuseums für Kunst zeigen die Räumlichkeiten eine Ausstellung der norwegischen Wohnbaugeschichte. Beginnend im 19. Jh., werden verschiedene Architekturstile gezeigt.

III. RESTAURANTS MAAEMO / DRONNING EUFEMIAS GATE 23, 0191 OSLO Ein exzellentes Restaurant, das mit ausgesuchten Gaumenfreuden überzeugt. Aufgetischt werden Kreationen, die die mitteleuropäische und skandinavische Küche vereinen. Fisch steht dabei im Fokus. STATHOLDERGAARDEN / RÅDHUSGATA 11, 0151 OSLO Für Gourmets ein wahrer Genusstempel. Das Restaurant wird von Bent Stiansen betrieben und gilt als eines der besten von ganz Norwegen. Hier wird Fine Dining zelebriert. À L'AISE / ESSENDROPS GATE 6, 0368 OSLO Im À L'aise finden Gäste einen Ort der gehobenen Klasse. Wer hier bewirtet wird, darf ein erstklassiges Menü von fünf bis zehn Gängen erwarten, das an Exklusivität kaum zu übertreffen ist.

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Alles von BRUNELLO CUCINELLI.


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PER IL BE NE Luxus gelingt, wenn das Ego zurücktritt: Weil er den Qualitäten und Materialien ein Denkmal setzt, statt sich selbst eines zu bauen, schafft Brunello Cucinelli

unvergängliche Klassiker. Das Streben nach der ultimativen Qualität ist längst zur charakteristischen Signatur der Marke geworden.

Mehr finden Sie unter: braun.hamburg/edition 74 . 75


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Solomeo, ein kleines Städtchen im umbrischen Hinterland, ist die Heimat der Luxusmarke Brunello Cucinelli. Stück für Stück hat der Architektur-Liebhaber Brunello Cucinelli das Dorf renoviert und um Bauten wie ein Theater erweitert. Der stadtgewordene Traum eines Modehumanisten, der fasziniert ist von Philosophen und Visionären. Ob Franz von Assisi, Plato, Seneca oder Kant, der Unternehmer zitiert gerne die großen Vordenker der Menschheit. Alles von BRUNELLO CUCINELLI. 76 . 77


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Alles von BRUNELLO CUCINELLI.


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY IV

„Wir verwenden nicht mehr Ressourcen als natürlich oder nötig, wir nutzen das, was uns das Universum gibt, mit großer Sorgfalt“, sagt Brunello Cucinelli. Unvergängliche Klassiker aus kostbaren Materialien sind für den Unternehmer ein wichtiger Beitrag dazu, die Welt nicht aus den Fugen geraten zu lassen. Slow Fashion ohne saisonales Ablaufdatum ist immer schon Teil der Unternehmensphilosophie, die um einen bedeutsamen Begriff kreist: den Begriff der Würde.

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„Gin zu trinken sollte ein schöner und bewusster Moment sein“, sind sich die Gründer der Rheinland Distillers GmbH, Raphael Vollmar und Gerald Koenen, sicher.


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Wofür brennen Sie, Herr Vollmar und Herr Koenen? Was als „Schnapsidee“ zweier Freunde, die sich bereits seit über 25 Jahren kennen, begann, ist zu einem der wichtigsten Disruptoren im deutschen Spirituosenmarkt geworden: Denn nicht nur mit ihrem Gin „Siegfried“ machen die Rheinland Distillers Furore – auch ihre alkoholfreien Destillate sind Trendgeber. Ein Gespräch mit den Gründern Gerald Koenen und Raphael Vollmar. INTERVIEW: Martina Müllner-Seybold. FOTOS: Rheinland Distillers.

Deutscher Gin, das ist ja zum Glück nichts Ungewöhnliches mehr. Was ist das Herausragende am Siegfried Rheinland Dry Gin? GERALD KOENEN: Diese ganz besondere Symbiose aus Geschmack und Marke. Deshalb setzen wir auf Lindenblüte. Die Linde spiegelt sich sowohl in der namensgebenden Sage als auch in der Rezeptur wider und komplettiert unseren Dry Gin. Der zählt aufgrund seiner Ausgewogenheit zu den besten der Welt – was übrigens nicht wir behaupten, sondern zahlreiche Auszeichnungen aus der ganzen Welt bestätigen. Irgendetwas müssen wir also richtig machen.

gemeinsam Gin auf den Markt bringen, ist schon lange erzählt. Auch wenn es bei uns genau so war, setzen wir lieber neu an und erzählen die Geschichte unseres Gins unerwartet, zum Beispiel über Kollaborationen. Warner Bros. kam beispielsweise für den Kinofilm „Birds of Prey“ auf uns zu, um gemeinsam ein Produkt zu entwickeln. Ihr ganz persönlicher Lieblingsmoment in Ihrer rasanten Erfolgsgeschichte? Wann wussten Sie: Jetzt haben wir es geschafft, jetzt hat sich dieses Unternehmen wirklich etabliert? GERALD KOENEN: Es war nie unser Plan, so groß zu werden. Wenn einem dann aber Freunde Bilder aus fremden Ländern schicken, wo unser Gin im Regal der angesagtesten Bar steht, dann ist das schon etwas Besonderes.

RAPHAEL VOLLMAR: Ausgezeichnete Qualität im Premium-Segment alleine reicht nicht aus. Hier kommt Authentizität ins Spiel. Wir verstehen uns als ehrliche Marke am Puls der Zeit und agieren dafür aus der Sicht der Leute, die unsere Produkte trinken.

Alkoholfreie Alternativen sind das nächste große Ding? RAPHAEL VOLLMAR: Tatsächlich entsprang die Idee einem Aprilscherz. Als wir sie wieder hervorkramten, lachte die Industrie wie-

GERALD KOENEN: Mal ehrlich, die Geschichte, dass zwei Kumpels

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der, diesmal über uns. Heute ist dem nicht mehr so. Die Nachfrage wächst stetig, und sogar der europäische Dachverband der Spirituosenhersteller interessiert sich für das Konzept der alkoholfreien Spirituosen. Wir waren der erste Hersteller alkoholischer Getränke weltweit, der unter einer etablierten Spirituosenmarke ein nicht alkoholisches Pendant produzierte.

packen. Wir empfehlen das natürlich so nicht, stellen aber auch keine Regeln auf, sondern liefern nur die erstklassigen Zutaten.

GERALD KOENEN: Man muss sich von Konventionen befreien. Die Spirituosenbranche war völlig in sich verkapselt und feierte sich selbst, deshalb stieß die Idee zu Beginn auf taube Ohren. Heute gibt uns der Erfolg Recht und es ist schön zu sehen, dass wir heute mit anderen gemeinsam eine ganz neue Art zu trinken etabliert haben.

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RAPHAEL VOLLMAR: Wir sind sehr liberal. Wenn Sie uns besuchen, werden Sie sehen, dass unsere Bar nicht nur unseren eigenen Gin beherbergt. Es ist wie so oft die Vielfalt, die das Leben bereichert.

Der beste Moment, um einen guten Gin zu genießen? GERALD KOENEN: Das muss jeder für sich selbst beantworten. Wir trinken ihn gern in Gesellschaft, aber man kann sich selbstverständlich auch ein Gläschen gemütlich daheim einschenken. Es sollte einfach ein schöner und bewusster Moment sein. Gin ist kein Getränk, um den Frust wegzukippen. Und jetzt das Gin-No-Go? GERALD KOENEN: Einen hochwertigen Gin sollte man pur auf Zimmertemperatur probieren, um zu wissen, was man da im Glas hat. Falls der Gin Bestandteil des Drinks ist, dann sollte ausreichend Eis vorhanden sein. Aber im Prinzip zählt: Alles ist erlaubt, was Freude bereitet. Selbst wenn das bedeutet, seinen Gin mit abgestandenem Tonic Water zu exen oder eine dicke Gurkenscheibe ins Glas zu

I. ES IST ALLES ERLAUBT, WAS FREUDE BEREITET: Ob pur, mit

Tonic Water oder mit einer Gurkenscheibe – beim perfekten Drink kommt es nur auf die Qualität der Zutaten an.

II. ERFOLGSREZEPT: Aufgrund seiner einzigartigen Symbiose aus Ge-

schmack und Authentizität gehört der Siegfried Dry Gin zu den besten der Welt.



Einzigartig eindrucksvoll: die Fassade des Marqués de Riscal in Spanien trägt die Handschrift des weltberühmten Architekten Frank O. Gehry.


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ARTificial Architektur braucht Phantasie, Vision, Mut und Raum, um sich in all ihrer Schönheit zu offenbaren. Idee, Traum und Imagination schlussendlich in der Realität betrachten zu können, ist wunderbares Ergebnis großen Schaffens. Extravaganz, Design und Innovation in feinster Symbiose, zu Neuem verwandelt und als einzigartige Objekte für sich stehend und Gästen zugänglich gemacht – dies sind Top-Adressen und futuristische Hideaways, die den Blick fesseln und durch innovative Konzepte glänzen. TEXT: Daniela Stollnberger. FOTOS: Hotels.

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DIE ARCHITEKTUR BESTEHT AUS TRAUM, PHANTASIE, KURVEN UND LEEREN RÄUMEN. Oscar Niemeyer

I. W ABU DHABI – YAS ISLAND Hier im pulsierenden Kern der Insel Yas in Abu Dhabi ist ein ganz besonderes Meisterwerk der Architektur zu bestaunen. Das W Abu Dhabi Hotel besticht in seiner extravaganten Erscheinungsform von außen ebenso wie im Inneren. Ein Gebäudekomplex aus Glas, sanft umwoben von einem Gerüst aus Fenstern, die wie winzige Juwele anmuten. Aber nicht nur auf den ersten Blick ist das Hotel ein wahrer Blickfang, auch das Interieur gleicht farblich und durch spezielle Formen strahlenden Juwelen und flüssigem Gold. DESTINATION: ABU DHABI / VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE WWW.MARRIOTT.COM

II. MARQUÉS DE RISCAL Futuristische Fassade, saftig grüne Weinberge ... klingt wie ein Widerspruch, passt aber herausragend gut zusammen. Nicht nur das avantgardistische Design des Star-Architekten Frank O. Gehry macht das Marqués de Riscal zu einem Domizil, das seinesgleichen sucht. Die mit einem Michelin-Stern gekrönte Küche, acht Panorama-Terrassen, das stilvolle Interieur und eine Auswahl an feinsten Weinen machen das Haus zu einer der Top-Adressen der Welt. Gäste, die feinsten Genuss und spektakuläres Design schätzen, werden hier ein wahres Paradies vorfinden. DESTINATION: ELCIEGO / SPANIEN WWW.MARQUESDERISCAL.COM




EDITION / VOL. 8 – KLASSIKER

III. HOTEL ZOO Ein Wunderwerk eines Hotels. Wer einmal einen Blick ins Hotel Zoo in Berlin gewagt hat, wird den atemberaubenden Moment des ersten Eindrucks nie wieder vergessen können. Ein einmaliges Interiorkonzept macht hier den Charakter des Hauses aus – von keiner Geringeren als US-Stardesignerin Dayna Lee erschaffen. Das Traditionsrefugium wurde neu überarbeitet. Nun herrscht Townhouse-Feeling, gepaart mit historischem Charme und Themenvielfalt und verbunden mit einem Mix von New Yorker sowie Londoner Eleganz. Ein Wow-Effekt, der bleibt! DESTINATION: BERLIN / DEUTSCHLAND WWW.HOTELZOO.DE

IV. THE DOLDER GRAND Wer den Traum hegt, sich einmal wie im Märchen zu fühlen, kann seine Phantasie Realität werden lassen. Hier im altehrwürdigen Dolder Grand beeindruckt man durch schlossähnlichen Charakter und verbindet gleichzeitig Historie mit hochmoderner Kunst und Technik. Gäste residieren hier bereits seit 1899. Seit 2008 sind in den Räumlichkeiten des Hotels Originalwerke berühmter Künstler ausgestellt. Darunter auch Pop-Art-Star Andy Warhol, Fernando Botero oder Niki de Saint Phalle. Sämtliche Werke wurden via Kunst-iPads erlebbar gemacht. DESTINATION: ZÜRICH / SCHWEIZ WWW.THEDOLDERGRAND.COM

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Rising Stars

Marken wiederzuentdecken ist eine besondere Freude: als ob man auf eine alte Liebe treffen würde. Ist es immer noch der gleiche Zauber, hat sich die Faszination vielleicht sogar noch gesteigert? Alle Sinne sind unter Hochspannung, wollen fühlen, sehen, spüren, ob die Begeisterung von damals wieder erwacht. Mehr finden Sie unter: braun.hamburg/edition


EDITION / VOL. 8 – MODE

A.P.C. Die französische Kultmarke A.P.C. – kurz für Atelier de Production et de Création – war schon 1987 bei ihrer Gründung ein Game-Changer. Als alle noch in der ausschweifenden Opulenz der 80er Jahre schwelgten, brach A.P.C. radikal mit allen gängigen Moden. Statt Schulterpolster und Pop-Colours eine sleeke französische Eleganz und zurückhaltende Farben. Der Philosophie, niemanden zu verkleiden, sondern zu kleiden, ist A.P.C. bis heute treu. Ikonische Stücke wie das gestreifte Shirt „Marinière“ gehören zur DNA der Marke. A.P.C.-Gründer Jean Touitou ist bekennender Minimalist, sein Ideal ist die Abwesenheit von Extravaganz. Ein Muss, wenn herausragende Qualität der Marke so heilig ist wie bei A.P.C. der Fall.

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EDITION / VOL. 8 – MODE

AGNONA Ein Powerhouse der „fili nobili“, der Edelgarne wie Cashmere, Alpaka und Kamelhaar – das ist Agnona seit 1953. Zunächst nur als Produzent von Stoffen, später kommt Damenmode hinzu. Dass Agnona jetzt auch Männer mit seiner luxuriösen Qualität in Strick und Konfektion verwöhnt, ist einer italienischen Elefantenhochzeit zu verdanken: 1999 kaufte die Zegna-Gruppe die Marke, um wenig später mehrheitlich an den ehemaligen Agnona-CEO zu verkaufen. Die Synergien liegen auf der Hand – Zegna, dieses Synonym für italienische Eleganz,


EDITION / VOL. 8 – MODE

und Agnona, die stille Marke für wahre Kenner. In dieser Verbindung liegt nicht nur viel Phantasie, sondern auch der Wille beider Marken, die volle Kontrolle über jeden Verarbeitungsschritt zu haben. Luxuriöses Understatement und zeitlose Eleganz – das Erfolgslabel begeistert ein internationales Publikum mit einzigartigen Kollektionen aus den feinsten und besten Materialien der Welt. Wer nicht nach schnelllebigen Trends, sondern nach Qualität und elegantem Design sucht, kommt um diese Mode „Made in Italy“ nicht herum.

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Haltung mit Hip-Hop Man nennt ihn den „Basquiat von Wien“. Jimmy Zurek sorgt mit seiner bunten, collageartigen Kunst zwischen Pop-Art und Hip-Hop für viel Aufsehen in der zeitgenössischen Kunstszene. TEXT: Markus Deisenberger. FOTOS: Jimmy Zurek.


EDITION / VOL. 8 – STILWELT

JIMMY ZUREK in seinem Atelier in Wien-Brigittenau. Als Kind lernte

er Klarinette, spielte Bach und Mozart. Irgendwann traten aber Hip-HopActs wie Grandmaster Flash und NWA in sein Leben und veränderten

es radikal. Dem Hip-Hop, „der sich weniger mit Goldketten und teuren Autos als mit der Kritik am politischen Establishment beschäftigt“, fühlt er sich bis heute stark verbunden.

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EDITION / VOL. 8 – STILWELT

Corona habe ihn stark beeinflusst, erzählt Jimmy Zurek in seinem Wiener Atelier. Einer anfänglichen Schockstarre folgte eine beinahe schon manische Produktivität, und er begann, das omnipräsente Thema in seinen Bildern zu verarbeiten. Eines dieser Werke zeigt eine Krankenschwester und eine Lehrerin mit zerplatzten Kaugummi-Blasen statt Masken im Gesicht. „Doing a Good Job“, ist darüber zu lesen – direkter Verweis auf einen Song von Alicia Keys, in dem sie sich bei den sogenannten „Systemerhaltern“ bedankte. Die Krise, so Zurek, habe den „Wahnsinn in der Geldverteilung“ sichtbarer gemacht, gezeigt, wie ungerecht etwa Lehrer und Krankenschwestern trotz ihrer wichtigen gesellschaftlichen Stellung honoriert werden. „Pfleger, die aus dem Osten hierherkommen, müssen die Reise selbst zahlen. Dagegen sind hunderte Millionen für die Rettung einer Airline locker drin“, wettert er. Und auch wenn man das alles nicht direkt vergleichen könne, lenkt Zurek ein: Über die Sinnhaftigkeit so mancher Relation könne, ja, solle man sich schon Gedanken machen.

ohnedies jeder, dass sich die Arbeiten grundlegend voneinander unterscheiden. Zweitens hält er es für ausgeschlossen, dass eines seiner Bilder jemals einen auch nur annähernd so obszönen Preis erzielen werde wie der unlängst bei einer Auktion ersteigerte Basquiat. Keine Kunst, auch wenn sie unbestritten noch so gut ist, sei das wert. Was die beiden – Basquiat und Zurek – sichtlich eint, ist der Hang zum Kindlich-Naiven. Bei Zurek ergibt sich aus dem starken Kontrast zwischen bewusst vereinfachter und einzelner realistischer Darstellung – hier ein Taschenrechner der Marke Texas Instruments, da der ikonische Sony-Walkman DD – ein ganz spezieller Charme.

Auf einem anderen in dieser Zeit entstandenen Werk rankt sich eine endlos wirkende Dominostein-Reihe wie ein Rahmen um das Bild. Die Steine stünden für die Masse an Zahlen, die man uns, seit es Corona gibt, Tag für Tag serviert. „Zahlen, die uns überfordern, die aber für unser Leben ausschlaggebend sind.“ In der Mitte thront eine Art Priester, Symbol für eine nicht definierbare, männliche Übermacht. Und der Tennisball? Der ist von Woody Allens Film „Match Point“ inspiriert, erklärt Zurek. Da gibt es die Szene, in der ein Tennisball auf die Netzkante fällt und es einen Moment lang unklar ist, auf welches von den beiden Feldern er fallen wird. „Kleine Dinge drehen sich in die eine oder andere Richtung und haben eine riesige Auswirkung.“ Eine kleine Filzkugel als Metapher für die Ungewissheit des Lebens.

Oder Blackrock. Dass die EU-Kommission ausgerechnet den Finanzriesen und weltgrößten Investor in fossile Energien als Berater für nachhaltige Bankregeln engagierte, inspirierte Zurek zu einem Bild, in dem er diese reale Bedrohung der irrealen Bedrohung durch Asteroiden gegenüberstellt. Für die „Clique von Künstlern, die sich rund um den aktuellen Kanzler und Gefolge versammelt hat und um seine Gunst buhlt wie um jene eines Mäzens“, hat Zurek nur Spott übrig. „Ein Künstler, dem es einzig darum geht, möglichst viele seiner Werke zu verkaufen, ist ein toter Künstler.“ „Das hier“, Zurek zeigt auf seine Bilder, „ist keine Jackass-Kunst. Hier geht es um etwas.“ Am besten könnte man das, worum es hier geht, mit dem Wort „Haltung“ beschreiben.

Zurek versteht sich als politischer Künstler, der gesellschaftlich relevante Themen nicht nur aufgreift, sondern sie verhandelt und zelebriert. Etwa den Horror vacui. Das gleichnamige Bild ist eine gekonnte Persiflage auf unsere Überforderung mit der Leere, der wir mit dem Drang begegnen, alles mit Inhalt vollzustopfen.

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Zureks Bilder sind voll von Zitaten und Querverweisen zum Pop, zum Jazz, zur Filmwelt, vor allem aber zum Hip-Hop, denn Zurek war früher selbst Teil einer Wiener Hip-Hop-Formation, die es auch mehrfach in die Charts des führenden Alternative-Radiosenders des Landes schaffte. Irgendwann hat sich Zurek aber schließlich auf etwas anderes konzentriert, was er kann und was weniger „brotlos“ ist: auf die bildende Kunst. Er lernte an der renommierten Universität für angewandte Kunst Wien bei Christian Ludwig Attersee und stieg zum Szenekünstler auf. Der Hip-Hop, verstanden als politische Kunst, als „Geschichtsbuch der Black Community“, hat ihn dennoch nie wieder losgelassen, was sich nicht nur in seinem Äußeren widerspiegelt – er trägt Brillantohrringe und Gucci –, sondern auch in seinen Bildern, in denen er die Technik des Samplings anwendet. „Ich nehme ein Thema, eine bestimmte Komposition, oft sind es auch Farben, Farbflächen oder Hintergründe aus anderen Bildern, etwa von Basquiat oder Frankenthaler, und lege meinen eigenen Beat drüber“, sagt er. Was er darunter versteht, wird deutlich, wenn man seine Mona Lisa mit jener von Basquiat vergleicht: Beide bedienen sich des Originals. Komposition und Farben sind ähnlich. Die Geschichte, die Zureks Mona Lisa erzählt, ist trotzdem eine völlig andere: Mit „Snapchat“Augen und „Puppy Nose“ wirkt sie gleichermaßen verniedlicht wie grotesk und verbindet die Zeiten Da Vincis und Basquiats mit unserer irritierenden Social-Media-Gegenwart. Leider kann er uns seine Version nur noch auf einem Handy-Foto zeigen, weil sie neulich ein Schweizer Sammler kaufte. Der immer wieder bemühte Vergleich mit Basquiat störe ihn nicht, meint Zurek. Erstens sehe

ZUR PERSON: Jimmy Zurek (geboren 1971 in Wien) malt im Stil des Neo-

Expressionismus und der Pop-Art. Als Maler tritt er oftmals auch mit dem

Künstlernamen „Aftermath Of Tetris“ in Erscheinung. Seine größten Inspi-

rationsquellen sind Heiner Müller und David Lynch. Mit dem Projekt „And don't Forget the Joker“ dokumentiert er seit 2004 alle seine Ausstellungen, indem er sich diese in Form von teils verschlüsselten Bildern tätowieren lässt.


EDITION / VOL. 8 – STILWELT

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Rollkragenpullover 04651/ A TRIP IN A BAG Hose LANVIN


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

DI ESE MASCHE

Teilung, Maschenbild, Muster, Farben – wer Strick

entwirft, hat unendliche Möglichkeiten, einer seit Jahrhunderten verwendeten Faser seine eigene Handschrift zu verleihen. Wie aus unscheinbarer Rohware

ein handwerkliches Kunstwerk entsteht, das ist jedes Mal ein kleines Wunder. Im Fall von Wolle trifft diese Faszination auf Funktion, denn bis heute ist der Tragekomfort der Naturfaser unerreicht.

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

Pullover MANRICO CASHMERE Hose BRUNELLO CUCINELLI


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

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Strickjacke Hemd Hose Alles von BRUNELLO CUCINELLI.


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

Mit viel Charakter meldet sich der Rollkragenpullover zurück. In dicken Qualitäten und lebendigem Strickbild übernimmt er in herbstlichen Outfits die Schlüsselrolle: Als Alternative zum Sakko und Kompagnon von trend-

starken Overshirts oder Mänteln. Gedeckte Farben bringen subtile Eleganz und schaffen ein Meer an Kombinationsmöglichkeiten.

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EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

Rollkragenpullover AIDA BARNI Hose PT TORINO


EDITION / VOL. 8 – FASHION STORY V

Cardigan FEDELI Hemd FINAMORE Hose DONDUP

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EDITION / VOL. 8 – KLASSIKER

Die kleinen Freuden des Lebens Im Grunde braucht man nicht viel, um glücklich zu sein. Trotzdem ist es immer wieder ein kleines oder auch großes Glücksgefühl, sich mit dem einen oder anderen besonderen Gegenstand zu belohnen. Das sind dann die Momente, die länger währen als nur einen kurzen Augenblick. Diese fünf Schmuckstücke bereiten garantiert lange Freude. TEXT: Eva Goldschald. FOTOS: Hersteller.

I. DETAILS VON OBEN Fliegen neu definiert. Nein, nicht im Flugzeug, sondern viel besser. Mit dieser Drohne erleben Sie die Welt von oben aus einer ganz neuen und vor allem schnellen Perspektive, in der Sie der Pilot sind. Videos werden in HD-Qualität und 4K-Auflösung übertragen. Mit 150 Grad entspricht das Sichtfeld einem Super-Weitwinkel. Dank aerodynamischer Form kann das Gerät noch schneller und länger fliegen. Egal ob Anfänger, fortgeschritten oder versierter Profi – mit diesem Gerät fliegt man von der ersten Sekunde an absolut sicher. Und tritt trotzdem mal etwas Unerwartetes ein, kommt die Notbremse zum Einsatz und versetzt das Gerät in einen Schwebeflug. Optisch und technisch ein echtes Highlight. DJI FPV DROHNE

II. DREIDIMENSIONAL SCHREIBEN Haben Sie sich auch schon immer gewünscht, Ihre Zeichnungen anzufassen? Sie quasi zum Leben zu erwecken? Dieser Kindheitstraum geht jetzt in Erfüllung: mit einem einzigartigen 3D-Stift. Das System funktioniert ähnlich wie eine Heißklebe-Pistole, nur viel feiner, präziser und einfacher. Ein dünner Plastikstab wird in eine Öffnung am oberen Ende des Stiftes eingesetzt. Durch Knopfdruck wird dieser erhitzt und kommt vorne fast flüssig wieder heraus. Der Clou dabei: Die Flüssigkeit härtet schnell aus und wird sofort stabil. Man kann freihändig oder aber auch mit Lineal oder Schablonen dreidimensional zeichnen, Vorlagen anfertigen und Modelle bauen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 3DOODLER CREATE+


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EDITION / VOL. 8 – KLASSIKER

III. FÜR EDLE TROPFEN Ein Wein ist erst dann gut, wenn er unter optimalen Bedingungen reifen kann. Die findet der edle Tropfen in diesem Weinklimaschrank bei einer konstanten Temperatur von zwölf Grad Celsius. Das patentierte Hydrocontrol-System kontrolliert ganz autonom die Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Im Schrank finden bis zu 122 traditionelle Bordeaux-Flaschen oder 50 Magnumflaschen Platz. Auch optisch haben die französischen Hersteller jedes Detail fein ausgearbeitet. Dazu gehören ein doppelter Rahmen, eine voll verglaste Türe mit Schloss sowie ein dezentes Display für die Temperaturanzeige. 2018 gewann EuroCave für diesen Schrank den Red Dot Design Award für höchste Designqualität. EUROCAVE WEINKLIMASCHRANK ROYALE

IV. KOMPAKT VERSTAUT Handgemacht in Spanien, Leder aus nachhaltigen Quellen und klimaneutraler Transport, das sind nur einige der Vorzüge der edlen Etuis, die sogar bei der Queen regelmäßig im Einsatz sind. Doch es kann noch viel mehr: Auf der rechten Seite bietet es Platz für iPad oder Kindle. Links werden Ladegerät, Smartphone, USB-Stick oder Powerbank verstaut. Natürlich finden auch die obligatorischen analogen Dinge wie Stift und Block ihren Platz. Die etwas größere Version bietet sogar Raum für ein Elf-Zoll-Tablet oder einen Mini-Laptop. Designt wurde das Etui in England. Ein Must-have für Traveller und Menschen mit Stil. STOW FIRST CLASS LEATHER TECH CASE

V. FAHREN MIT STROM Außergewöhnlich leicht, futuristisch anmutend und mit einer herausragenden Reichweite: Das neue Angell Bike der gleichnamigen Firma überzeugt auf ganzer Linie. Mit 15,9 Kilogramm wiegt das E-Fahrrad nicht viel mehr als ein Mountainbike. In nur zwei Stunden ist es geladen und fährt bis zu 70 Kilometer weit. Die Reifenbänder reflektieren automatisch, genauso rasch reagiert das Alarmsystem mit Sound und Licht gegen Diebstahl. Zudem besitzt das Smart Bike einen 2,4-ZollTouchscreen, der Geschwindigkeit, Schadstoffindex, Akkulaufzeit, GPS und Kalorien anzeigt und mit einem elektronischen Assistenzsystem ausgestattet ist. Geht’s steil bergauf, passt das Bike die Einstellungen automatisch an. ANGELL E-BIKE

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EDITIO N

VOL. 8 / 2021

HERAUSGEBER / FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH Lars Braun BRAUN Hamburg Mönckebergstraße 17, 20095 Hamburg, Kaisergalerie, Große Bleichen 27, 20354 Hamburg. T +49 (0)40/33 44 7-0, F +49 (0)40/33 44 7-103, www.braun-hamburg.com VERLEGER UCM Werbe- und Verlagsagentur, B2C Corporate Publishing GmbH, Salzweg 17, A-5081 Salzburg, www.ucm-verlag.at

LEKTORAT Uta Scholl (www.korrifee.at)

CREATIVDIRECTION Nicolaus Zott

STYLING Izgen Bayram

PROJEKT- UND REDAKTIONSLEITUNG Alexandra Hawel

HAIR & MAKE-UP Evelyn Karbach

ARTDIRECTION Lisa Baumgartlinger

MODELS Raphael Balzer, Bastian Thiery, Federico Novello

TEXTCHEFIN MODE Martina Müllner-Seybold

LOCATIONS Steinbruch St. Margarethen, Park Hyatt Vienna

MITARBEITER DIESER AUSGABE Markus Deisenberger, Sigrid Staber, Anouk Schönemann, Carmen Holzinger, Eva Goldschald, Daniela Stollnberger, Sarah Paradeiser, Barbara Lackerbauer, Sigrid Felbersohn

DRUCK Samson Druck GmbH, A-5581 St. Margarethen im Lungau

Geringe Farbabweichungen sind drucktechnisch nicht zu vermeiden. Copyright vorbehalten.

FOTOGRAF Ronald Dick (www.shotview.com)

ANZEIGEN Heike Hagemann (h.hagemann@braun-hamburg.com)


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