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Raus auf die Strasse

AM 8. MÄRZ HEISST ES JEDES JAHR:

RAUS AUF DIE STRASSE

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Jeden Tag kämpfen weltweit Frauen, Lesben, intergeschlechtliche nicht-binäre und trans Personen (FLINT*) für ihre Sichtbarkeit und Freiheit. Am 8. März, dem feministischen Kampftag, kommen weltweit feministische Gruppen auf der Straße zusammen und tragen ihre Forderungen in die Welt hinaus und in die Köpfe hinein.

Ein Text des Feministischen Referats der ÖH Salzburg

Auch in Österreich ist das immer noch notwendig, wenngleich häufig von uns verlangt wird, endlich mit unserer Situation zufrieden zu sein. Doch zufrieden sind wir noch lange nicht! Die alten Unterdrückungsverhältnisse wirken heute mitunter verdeckter und subtiler. Grund genug, sie aufzuzeigen und anzugreifen! Wir sind betroffen von körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt, von unfairer Arbeitsteilung und Mehrfachbelastung durch Lohn- und Reproduktionsarbeit, von Einschränkungen unserer Selbstbestimmung in Bezug auf Schwangerschaft und Sexualität, von der Tabuisierung unserer Körper. Und immer noch kämpfen wir gegen erdrückend enge Normen und sogenannte Schönheitsideale, gegen Zwangsoperationen bei Be_hinderung, Inter- und Trans-Geschlechtlichkeit. Die Pandemie verstärkt die bestehenden Ungleichheiten noch weiter: So ist beispielsweise der Anteil von FLINT* Personen in den sogenannten systemrelevanten (sprich: in einer Pandemie gefährlicheren) Berufen sehr hoch. Gleichzeitig sind FLINT* noch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Zusätzlich zur beruflichen und finanziellen Belastung kommt noch ein Mehr an reproduktiver Arbeit hinzu: So sind es vor allem FLINT* Personen, von denen Aufgaben wie Kinderbetreuung und Unterstützung von Angehörigen erwartet werden. Ausgangsbeschränkungen und Isolation sind zwar nicht die Auslöser von Gewalt in Familien und Beziehungen, doch sie verstärken diese – auch davon sind hauptsächlich FLINT* betroffen.

Das nur als Auszug aus all den Ungerechtigkeiten, mit denen wir Bücher füllen könnten. Und solange diese Ungerechtigkeiten noch existieren, sehen wir tausend Gründe, gemeinsam auf die Straße zu gehen. Außerdem bietet der 8. März die Möglichkeit, uns gleichzeitig und in aller Öffentlichkeit mit den unterschiedlichen Kämpfen von FLINT* weltweit zu solidarisieren und unsere Stärke zu feiern.

LASST UNS WEITERHIN BANDEN BILDEN UND GEMEINSAM DAS PATRIARCHAT ANGREIFEN – DENN JEDER TAG, JEDE NACHT IST 8. MÄRZ! ALERTA FEMINISTA!

Auch in Salzburg fand eine Demo zum weltweiten feministischen Kampftag statt. Wie jedes Jahr machten wir uns hier für feministische Selbstorganisation stark – so war die Demo nur für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht binäre und trans Personen offen. Zwischen 200 und 300 Teilnehmer_innen versammelten sich bei der Neuen Mitte Lehen und zogen in feministischer Manier lautstark und raumeinnehmend durch das abendlich-nächtliche Salzburg. Es gab spannende Redebeiträge die verschiedene Themen behandelten, dabei unter anderem die Situation der Salzburger Frauenhäuser, Sexarbeit in der Pandemie und allgemein, Women and Singing – die Situation von singenden Frauen im Iran, Transfeindlichkeit, medizinische Versorgung für trans Personen, ein Beitrag der ÖH zu Sexismus auf der Uni und außerdem live Musik und eine Drag Show. Dieses Jahr sind uns die Übergriffe von (Cis-) Männern als besonders penetrant und aggressiv aufgefallen: Sie mischten sich zum Teil unter den Demozug, beschimpften uns und griffen uns körperlich an, entblößten sich am Rande der Demo. Dazu kam gegen Ende eine aufdringliche Störung durch Corona Leugner_innen. Auf die gemeinsame feministische Gegenwehr waren sie aber allesamt nicht vorbereitet.

Diese Angriffe zeigen uns: Es gibt immer noch unzählige Gründe, auf die Straße zu gehen! Wir sind viele und lassen uns nicht einschüchtern. Lasst uns weiterhin Banden bilden und gemeinsam das Patriarchat angreifen – denn jeder Tag, jede Nacht ist 8. März! Alerta feminista!

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