JAHRESBERICHT 2019 / 2020 UNIVERSITÄT LIECHTENSTEIN
Dr. Klaus Tschütscher, Präsident des Universitätsrats, und Prof. Dr. Ulrike Baumöl, Rektorin.
Auf dem Weg zur Universität liechtensteinischer Prägung Dr. Klaus Tschütscher, Präsident des Universitätsrats, und Rektorin Prof. Dr. Ulrike Baumöl blicken auf ein aussergewöhnliches Berichtsjahr zurück und richten trotz aller Unabwägbarkeiten die Perspektive nach vorne.
Herr Dr. Tschütscher, wie viel ‹Strategie› lässt sich in einem Corona-Jahr 2020 an einer Universität überhaupt umsetzen? Klaus Tschütscher: Die Universität Liechtenstein ist bislang gut durch die Corona-Krise gekommen, weil es dem Universitätsrat gemeinsam mit dem Rektorat und den Universitätsangehörigen gelungen ist, vor Ausbruch der Pandemie ein solides strategisches Fundament zu schaffen und dieses während der Pandemie sogar entscheidend auszubauen. So haben wir zentrale Vorhaben wie insbesondere das neue interne Finanzierungsmodell, die aka demische Nachwuchsförderung, den Doktoratsstudiengang im Wirtschaftsrecht sowie die organisatorische Weiter-
entwicklung der Institute zu Schools im vergangenen Jahr umsetzen bzw. konzeptionell entscheidend voranbringen können. Frau Prof. Dr. Baumöl, Sie haben sich Ihr erstes Jahr als Rektorin der Universität Liechtenstein wahrscheinlich ganz anders vorgestellt? Ulrike Baumöl: In der Tat hat das dominierende C-Wort alles verändert – und gleichzeitig hat es die Führung der Universität mit den neuen Rektorats mitgliedern und die Mitarbeitenden sehr stark zusammengeschweisst. Natürlich hätte ich mir das alles in einem anderen Kontext gewünscht, aber letztendlich haben die gemeinsam getroffenen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-
Pandemie und alle damit verbundenen Belastungen zu einer Resilienz der Organisation geführt, die wir für die kommenden Monate weiterhin benötigen werden. Durch die enge Zusammenarbeit aller Teams sowie die Abstimmung mit dem Universitätsrat, den Ministerien und Behörden konnten wir uns darauf fokussieren, den Studierenden weiterhin ihren akademischen Erfolg zu ermöglichen. Und wie hat sich die Corona-Krise neben der Lehre in den anderen Leistungsbereichen ausgewirkt? Ulrike Baumöl: Forschende sind an das «Arbeiten von zu Hause» ja gewöhnt. Da hat die Vernetzung und Zusammen arbeit in der internationalen Gemeinschaft schnell funktioniert. Trotz der 7