1 minute read

Unklarer neurologischer Zustand

Kurz nach Dienstbeginn wird ein Team des Rettungsdienstes Luzerner Kantonsspital (LUKS) zu einem cerebralen Ereignis aufgeboten. Den zusätzlichen Informationen aus dem Einsatzleitsystem ist zu entnehmen, dass es sich um einen männlichen Patienten handelt, der sich durch die anwesende Ehefrau nicht wecken lasse. Der Patient sei 75­jährig. Das Luzerner Kantonsspital als Zentrum mit Maximalversorgung befindet sich 15 Minuten vom Einsatzort entfernt.

Ehefrau kann sich Zustand des Mannes nicht erklären Vor Ort werden wir von der Melderin in Empfang genommen. Die Ehefrau ist situationsentsprechend nervös, kann Fragen aber adäquat beantworten. Sie kann sich den Zustand ihres Mannes nicht erklären.

Die morgendliche Routine des Ehepaars sieht vor, um 7 Uhr aufzustehen. Heute hätte ihr Mann da noch tief geschlafen. Als sie um 8 Uhr erneut nach ihm sah, habe er weiter fest geschlafen. Einem unguten Gefühl entspringend, versuchte sie ihn zu wecken – erfolglos. So entschied sie sich, den Rettungsdienst zu avisieren.

Die Ehefrau berichtet, dass sie bei ihrem Mann bereits am Vortag intermittierende Phasen beobachtete, in welchen er apathisch wirkte. Be­ schwerden verneinte er auf ihre Nachfrage.

Auf kritischen Patienten eingestellt

Über die vier «S» (Sicherheit, Schauplatz, Situation, Support) gibt es nichts Erwähnenswertes zu berichten. Im General Impression zeigten sich eine unauffällige Atmung bei unauffälligem Hautkolorit (soweit beurteilbar, da der Patient zugedeckt war). Auf unser Eintreffen reagierte er nicht, so dass wir uns auf einen kritischen Patienten einstellten. Die Primary Survey ergab die Informationen, die in der oberen Tabelle auf der gegenüberliegenden Seite wiedergegeben sind.

Nach der ersten Untersuchung führten wir ein «10 for 10» nach unserer internen Struktur (BSSID) durch.

• Brennpunkt: unklare Vigilanzminderung

• Sofortmassnahme: keine

• Strategie: Anamnese und Transport (mittels Tragetuch auf Roll­In­Trage) vorbereiten

• Inputs: keine

• Delegation: Teamleader übernimmt die Erfassung der Anamnese, Teampartnerin die Vorbereitung für den Transport

Die Anamnesephase

Die Ehefrau zeigt sich als wertvolle Ressource beim Erheben der Fremdanamnese. Allergien seien beim Ehemann nicht bekannt. Ein

This article is from: