Podologie Schweiz 1/2020

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Verband

Podologie Schweiz 1 | 2020

Besuch des World Congress of Podiatry in den USA Yvonne Siegenthaler, Mitglied des Zentralvorstandes

Letzten November machte sich auch eine kleine Gruppe von Podologinnen und Podologen aus der Schweiz auf in wärmere Gefilde. Sie nutzte die Gelegenheit und folgte der Einladung der Internationalen Föderation der Podologen FIP-IFP, den «Kongress von Podologen für Podologen» in Miami (Florida) zu besuchen. Der Weltkongress für Podologie ist seit der Gründung 1966 die grösste und wichtigste Fuss- und Knöchelkonferenz der FIP-IFP (Fédération Internationale des Podologues/ International Federation of Podiatrists). Alle drei Jahre sponsert die FIP zusammen mit einem Mitgliedsland diesen Weltkongress. Letztes Jahr wurde diese Aufgabe den USA zuteil. Vom 14. bis 16. November 2019 fand die Veranstaltung im Hyatt Regency im Herzen von Miami statt. Podologinnen und Podologen aus der ganzen Welt nahmen daran teil, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu aktualisieren und zu erweitern. Das Ziel der FIP ist es, durch die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Fuss- und Sprunggelenkversorgung für alle Menschen zu gewährleisten. Sie bildet den Schwerpunkt für die globale Führung und Entwicklung der Podologie und für die Verbesserung des Images und des Status des Podologen als das medizinische Fachpersonal erster Wahl für die Fuss- und Sprunggelenkversorgung. Das diabetische Fusssyndrom als weltweites, ernstzunehmendes Problem Am Vortag des Kongresses trafen sich die Delegierten der Mitgliedsländer zur jährlichen Hauptversammlung. Für die Schweiz und den Schweizerischen Podologen-Verband waren dies unsere Präsidentin Edith Dürrenberger sowie für die Société Suisse des Podologues (SSP) Martine Blaser. Gespannt darauf, was uns wohl am Kongress erwarten würde, begaben wir uns am Eröffnungstag für die Registrie-

rung zum Welcome Desk. Anschliessend fand im Regency Ballroom die Bergrüssungszeremonie statt. Mit musikalischer Untermalung betraten die Vertreter der verschiedenen Länder mit der jeweiligen Nationalflagge den Saal. Begrüsst wurden wir danach von Christian Jérôme (Frankreich) Präsident FIP-IFP, Matthew G. Garoufalis (USA) Kongressvorsitzender, und Caroline Teugels, Geschäftsführerin. Das Eröffnungsreferat hielt Professor David G. Armstrong von der University of Southern California. Einigen von Ihnen wird dieser Name ein Begriff sein, so hielt er u.a. in Zürich am 8. Balgrist Symposium zum Diabetischen Fuss ein Referat. Auch in Miami sprach er zum Thema Diabetes. Er verglich die Krankheit mit Krebs und nannte dazu folgendes Beispiel: Teile er einem Patienten und seinen Angehörigen mit, dass er Krebs habe, so seien alle zutiefst entsetzt und schockiert; teile er ihnen mit, dass der Patient Diabetes habe, würde dies als viel weniger schlimm empfunden, gar auf die leichte Schulter genommen. Dass weltweit mehr Menschen an Diabetes und dessen Folgeerkrankungen sterben als offiziell bekannt, werde dabei oft unterschätzt. Alle 1,2 Sekunden entwickle jemand ein Malum Perforans (Ulkus) und alle 20 Sekunden unterziehe sich jemand mit Diabetes einer Amputation. Daher sei es an der Zeit, zu handeln. Komplikationen am Diabetischen Fuss seien häufig, komplex und kostenintensiv – und das überall auf dieser Welt!

Austausch mit Berufskollegen aus aller Welt Danach gab es an diesem und den folgenden Tagen viele weitere interessante und lehrreiche Veranstaltungen. Die Konferenz bot Plenar- und State-Of-The-Art-Sitzungen, Vorträge, interaktive Workshops sowie mündliche und


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