HINWEISE ZU DEN TECHNISCHEN DATEN
Hinweise zu den technischen Daten Der Leser wird – aus verständlichen Gründen – geneigt sein, die in den Tabellen zusammengefassten technischen Daten und Fakten als absolute Grössen zu sehen. Wir möchten aber an dieser Stelle eindringlich darauf hinweisen, dass viele Werte nur eine relative Aussagekraft haben und immer wieder grösseren oder kleineren Änderungen unterworfen sein können. Wir illustrieren dies nachstehend anhand von einigen Werten, die man gerne als gegebene Grössen hinnimmt, die aber in Wirklichkeit ausgesprochen «weich» und variabel sind.
Leer-Déplacement (Verdrängung) Dieser dem Schiffsgewicht im unbeladenen, aber voll ausgerüsteten Zustand entsprechende Wert widerspiegelt jede infinitesimale Veränderung am Schiff. Jeder Ein- und jeder Ausbau, jede Änderung am Inventar, jeder kleinste Umbau findet seinen Niederschlag in der Wasserverdrängung. Wo nichts anderes angegeben ist, stehen in unseren Tabellen die Schiffsgewichte für den Ursprungszustand bei Inbetriebnahme und für den End- resp. den heutigen Zustand. Der Leser mag aus Publikationen, Hinweistafeln etc. andere Werte kennen oder ersehen – unsere Quellen sind die Eintragungen in den so genannten Schiffbüchern, welche eine Art «Identitätskarte» der Schiffe darstellen und somit amtlichen Charakter haben. Aber auch diese Dokumentationen werden nur periodisch nachgeführt und zahlreiche Zwischenwerte erscheinen so nicht in den offiziellen Akten. Noch häufiger als bei den Dampfschiffen finden sich in den Déplacement-Werten der Motorschiffe solche Änderungen, welche in jüngerer Zeit besonders oft bei Umbauten im Gastronomiebereich oder bei Neumotorisierungen eingetreten sind. Zur Optimierung der Trimmlage oder des nautischen Verhaltens wird nicht selten mit Ballast resp. mit Ballaständerungen optimiert – jedes Mal mit den erwähnten Auswirkungen auf das Schiffsgewicht und in der Folge auch auf die Tiefgänge.
Probefahrts-Maximalgeschwindigkeit In der Dampfschiff-Ära wurde mit jedem Schiff in relativ kurzen Zeitabständen (beispielsweise alle drei oder vier Jahre) eine relativ lange Probestrecke abgefahren und die Maschine mit der von der Kesselgrenzleistung her maximal möglichen Füllung betrieben: Die 12
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