BR Februar 2018

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KOLUMNE

Arbeiten in der Hotellerie Eine Branche, die den Angestellten viel abverlangt. Geduld, Nerven aus Stahl und vor allem viel Herzblut.

Es gibt das Sprichwort: Wer nichts wird, wird Wirt. Nun, dieses Sprichwort hat nichts mit der Realität zu tun. Klar, es gibt viele Leute die versuchen einen weiteren durchschnittlichen, Gastrobetrieb zu eröffnen, aber wohl nur die wenigsten ohne ausgereiftes Konzept und Hintergrundwissen schaffen es, ein Restaurant oder Hotel am Leben zu erhalten. Ich sage lieber, wer nichts wird, wird Versicherungsberater. Aber hier widerspricht mir sicherlich jeder Versicherungsberater. Zurück zum Thema, werfen wir doch erstmal einen Blick auf die Arbeitsbedingungen in der Hotellerie; bescheidene Bezahlung, gewöhnungsbedürftige Arbeitszeiten und vor allem, die sehr anspruchsvollen Gäste. Ich selbst arbeite seit sieben Jahren an der Rezeption und habe schon einige Hotelbetriebe gesehen und auch schon ziemlich viel erlebt.

Tina Heiniger Thun

Gerne bringe ich Ihnen den Alltag in dieser Branche in den folgenden Zeilen ein wenig näher. Als Angestellte in der Hotellerie ist man tagtäglich den Launen der Gäste ausgesetzt. Berechtigterweise erwarten Sie, dass man lächelt und zwar am besten 12 Stunden lang. Schliesslich zahlen Sie viel Geld um sich bei uns zu erholen. Ein guter

Angestellter sollte jeden Wunsch von den Augen eines Gastes ablesen und jedem Individuum sollte 100% seiner Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wehe man konzentriert sich nur ein paar Minuten auf die Arbeit an seinem Computer, schon heisst es auf Tripadivosr: «Das Personal war nicht herzlich und schenkte den Gästen zu wenig Aufmerksamkeit» Das Problem ist, dass jeder Gast das Gefühl hat, die Welt drehe sich nur um ihn. Selbst verständlich höre ich mir gerne stundenlang die privaten Probleme von Frau Muster an und kümmere mich im selben Moment darum, dass die Küche die speziellen Ernährungsgewohnheiten von Herrn Müller beachtet. Selbiger teilt einem bei der Anreise mit, dass er am Abend dann gerne vegan essen würde und Gluten und

«Gastfreundschaft ist die Kunst seine Besucher zum Bleiben zu veranlassen, ohne sie am Aufbruch zu hindern.»

Bödeli / BrienzInfo 74


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