KOMMUNAL
Beim österreichischen Bundesheer befürchtet man, dass sich innerhalb der nächsten fünf Jahre ein europaweiter Stromausfall ereignen wird. Die Folgen könnten durchaus dramatisch werden. Es gilt, vorbereitet zu sein. Im Bild: Stromausfall in einer Stadt in Südamerika.
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Krisenmanagement
BLACKOUT-VORSORGE – BÜRGERMEISTER IN DER VERANTWORTUNG Das Thema Blackout-Vorsorge gewinnt in immer mehr Gemeinden an Bedeutung. Im Jänner 2020 stellte das österreichische Bundesheer im Rahmen seiner sicherheitspolitischen Jahresvorschau fest, dass binnen der nächsten fünf Jahre mit einem europaweiten Strom- und Infrastrukturausfall („Blackout“) zu rechnen ist. Damit gibt es erstmalig eine klare Aussage eines Ministeriums, die auch weitreichende Auswirkungen auf die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen hat. Denn diese sind gemäß jeweiligem Landeskatastrophenschutzgesetz für die kommunale Krisenvorsorge und -bewältigung verantwortlich.
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inerseits wurde eine rechtliche Situation klargestellt: Ein Blackout ist ein Risiko. Daher sind die staatlichen Organe rechtlich zu einer Krisenvorsorge und Risikominimierung verpflichtet. Viel schwerwiegender ist jedoch die persönliche Verantwortung, die damit einhergeht. Denn die Bürgerinnen und Bürger werden sehr viele kritische Fragen an die Bürgermeister stellen, wenn wie erwartet, es zu einem derart weitreichenden Ereignis kommen sollte und die Gemeinde nicht ausreichend auf die Bewältigung vorbereitet war. Zwar liegt die Hauptlast bei der Bewältigung bei der Bevölkerung selbst, da niemand derart vielen betroffenen Menschen helfen kann. Jedoch fehlt es bislang an einer breiten und offenen Risikokommunikation und klaren Aufforderung zur Eigenvorsorge. Diese ist aber wesentliche Voraussetzung, damit überhaupt eine organisatorische Krisenbewältigung greifen kann. Denn auch das Personal der Einsatzorganisationen, Unternehmen oder Kommunen selbst ist oft nicht wesentlich besser aufgestellt, als der Rest der Gesellschaft. Wenn
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sich aber die Menschen zu Hause in der Krise befinden, weil sie nicht mehr ausreichend zu essen haben oder die Wasserversorgung ausfällt, werden sie nicht in ihre Organisation kommen, um dort wichtige Aufgaben zu erfüllen. Ein Teufelskreis beginnt sich zu drehen. VORBILDGEMEINDE FELDBACH Gerade Gemeinden können durch eine positive Vorbildwirkung am ehesten ihre BürgerInnen zum Mitmachen und zur Eigenvorsorge bewegen. Denn wenn die Gemeinde zeigt, dass sie dieses Thema ernst nimmt und auch eine entsprechende Kommunikation durchführt, werden sich auch mehr und mehr Menschen darüber Gedanken machen. Es spricht sich herum. Ein besonders positives Beispiel ist die südoststeirische Stadtgemeinde Feldbach, wo in den vergangenen Jahren sehr viele Maßnahmen gesetzt und auch die Bevölkerung eingebunden wurde (www.feldbach.gv.at/blackout). Es gibt immer mehr Gemeinden, die sich diesem Thema nun annehmen, jedoch ist der
Spielraum nach oben noch sehr groß. Dabei reichen einzelne organisatorische Maßnahmen bei weitem nicht aus, vor allem wenn die örtliche Bevölkerung nicht eingebunden wird. Zudem erfolgt in vielen Organisationen nur eine Auseinandersetzung mit der ersten Phase eines Blackouts, also der Zeit des Stromausfalls, was deutlich zu kurz greift. Denn es geht nicht um einen Sprint, sondern um einen Marathon. Wir sollten erwarten, dass ein breiter Wiederanlauf der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern nicht vor der zweiten Woche beginnen wird. Daher sollten wir uns auf einen zumindest zweiwöchigen absoluten Notbetrieb (Phase 2 und Beginn der Phase 3) einstellen. Das muss aber bereits zu Beginn so eingeplant und durchgeführt werden. Ansonsten werden die Ressourcen nach wenigen Tagen ausgehen. Und hier schließt sich wieder der Kreis zur persönlichen Vorsorge. Denn wenn das notwendige Personal nicht ausreichend selbst vorgesorgt hat, wird es nicht für diese wichtigen Aufgaben des Wiederanlaufes zur Verfügung stehen.
Juni 2020
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