zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2022

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KOMMUNAL

Winterdienst

Fotos: GROHAG

Die moderne Gerätekombination KFS 1150 von Kahlbacher auf einem Syn Trac stellt sich dem Vergleich mit den vor rund 70 Jahren extra für die Passräumung am Großglockner konzipierten Rotationspflügen. Zusammen schafften sie heuer den Durchstich in Rekordzeit.

KLIMAFREUNDLICHER DURCHSTICH AM GROSSGLOCKNER Aufgrund geringerer Schneemengen war es bereits am 25. April so weit: Die Räumtrupps der GROHAG trafen von Salzburger und Kärntner Seite zum alljährlichen „Durchstich am Großglockner“ am Hochtor aufeinander. Besonderes Detail heuer: Die bewährten Rotationspflüge – System Wallack sowie die modernen Räumgeräte von Syn Trac und Kahlbacher wurden erfolgreich mit biologisch abbaubarem Kraftstoff versehen, getestet und verglichen.

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ach wie vor gelten die berühmten und leistungsstarken „Wallack-Rotationspflüge“ der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG), die noch von Ingenieur Franz Wallack, dem Erbauer der berühmtesten hochalpinen Panoramastraße, selbst konstruiert wurden, als die unangefochtenen Helden der Schneeräumung auf der Großglockner Hochalpenstraße. „Dieses Jahr haben wir unsere vier eisblauen ‚historischen Räumfahrzeuge‘ ins 21. Jahrhundert geholt, indem wir sie erstmals mit dem modernsten und saubersten Kraftstoff, den es auf dem Markt gibt, eingesetzt und getestet haben“, freut sich Johannes Hörl, Vorstand der GROHAG. Hörl weiter: „Als Betreiber eines der bedeutendsten Ausflugsziele und des größten Denkmales Österreichs sind wir uns auch der Verantwortung im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern bewusst. Aus diesem Grund tun wir alles, um möglichst nachhaltig und ökologisch zu agieren. Neben dem neu-

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artigen synthetischen Kraftstoff wurden daher auch unsere historischen Rotationspflüge in einem direkten Vergleichstest mit den modernsten Räumgeräten der Länder Kärnten und Salzburg bei der Schneeräumung am Großglockner verwendet.“ SYNTHESETECHNOLOGIE FÜR SAUBERE LUFT Der eingesetzte flüssige und synthetische Alternativ-Kraftstoff ist ungiftig, leicht biologisch abbaubar und wird aus Erdgas in einem komplexen chemischen Prozess (Umwandlung von Gas in flüssigen Kraftstoff / „Gas-toLiquids“) gewonnen. Weiters ist dieser moderne Kraftstoff nahezu schwefelfrei, geruchlos, hat eine hohe Cetanzahl (75-80) und ein sehr gutes Kälteverhalten. Anders gesagt: „Der eingesetzte Kraftstoff verursacht kaum lokale Emissionen – beispielsweise durch Stickoxide – und der Ausstoß von schwarzem Rauch bzw. Ruß (also die Belastung mit Feinstaub) wird maßgeblich ge-

senkt. Möglich wurde der Einsatz des modernen Treibstoffs in den immerhin knapp 70-jährigen Räumfahrzeugen dadurch, dass dieser problemlos in allen herkömmlichen Dieselmotoren verwendet werden kann – ohne jegliche Modifikationen“, so Sebastian Jury, Mechaniker und GROHAG-Werkstättenleiter. LEISTUNGSTEST UND SAUBERE SCHNEERÄUMUNG IM SENSIBLEN NATURRAUM Durch den erstmaligen Einsatz von synthetischen Kraftstoffen konnten heuer wertvolle Erkenntnisse erzielt werden: „Der größte Vorteil ist für uns, dass synthetischer Kraftstoff wesentlich sauberer verbrennt als der herkömmliche Dieselkraftstoff, den wir bisher verwendet haben. Bereits optisch konnten wir feststellen, dass der Ausstoß von Ruß deutlich zurückgegangen ist. Von einer zertifizierten Prüfstelle wurden Abgasmessungen durchgeführt und es konnten konkrete messbare Er-

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