KOMMUNAL HYDRO
Kommunaltechnik
Foto: Protector KKS GmbH
Die Benjamin Franklin Bridge, die Philadelphia, Pennsylvania mit Camden, New Jersey über den Delaware River verbindet, wird mit einem Camur-System der Protector AG überwacht.
SYSTEM ZUM MONITORING VON BETONKORROSION ÜBERMITTELT GEBÄUDEZUSTAND IN ECHTZEIT Im Juni 2021 sackte die Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden um einen halben Meter ein und herausbrechende Betonbrocken beschädigten die darunterliegende Fahrbahn. Um solch gefährliche Vorfälle und drohende Katastrophen zu verhindern, müssen neben diesem akut einsturzgefährdeten Bauwerk nun auch tausende weitere Brücken in Deutschland aufwändig überprüft werden. Der Grund für das plötzliche Versagen jahrzehntealter Brücken, aber auch Parkhäuser, Tunnel und Fassaden ist die Korrosion des als primären Baustoff verwendeten Stahlbetons. Im schlimmsten Fall ist der Abriss gefährdeter Bauwerke aus Sicherheitsgründen erforderlich. Doch auch eine Sanierung kann – abhängig vom Fortschritt der Korrosion – sehr teuer werden. Um den Zustand eines Bauwerks jeder Zeit überwachen und bei Bedarf rechtzeitig Maßnahmen zu dessen Erhaltung ergreifen zu können, hat die norwegische Protector AG ihr bewährtes Korrosionsmonitoringsystem inzwischen in der dritten Generation weiterentwickelt. Camur III arbeitet nun Cloud-basiert. Somit lassen sich die Echtzeit-Daten zum Zustand der Bausubstanz per Fernzugriff auslesen und visualisieren. Im Bauwerk kann dabei eine Vielzahl an hochsensiblen Sensoren in das neue System integriert werden, die projektspezifisch miteinander kombinierbar sind.
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Aufgabe gemacht, die Überwachung und Erhaltung von Stahlbeton mithilfe ihrer eigens entwickelten Technologien ökonomisch wie ökologisch nachhaltig zu gestalten. Hierfür vollzieht das Unternehmen die unmittelbaren Korrosionsvorgänge mithilfe von elektrochemischen Messungen detailliert nach. Die moderne Sensorik des Camur III-Systems ermöglicht es, die Bausubstanz mit dem geringstmöglichen Aufwand zu überwachen sowie zu warten und so die Lebenszeit der Bauwerke massiv zu erhöhen. LIVE-ÜBERTRAGUNG UND SICHERUNG DER MESSERGEBNISSE IN DIE CLOUD „Korrosion ist ein Vorgang, der von unterschiedlichen Faktoren bedingt wird, wie z.B.
Feuchtigkeit, Temperatur und Tausalzen“, erklärt Schwab. „Daher gibt es auch nicht Foto: Protector KKS GmbH
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mmer wieder hört man von einstürzenden Brücken, Hochhäusern, Garagen oder ähnlichen Bauwerken“, so Jürgen Schwab, Geschäftsführer der Protector KKS GmbH, der deutschen Niederlassung der Protector AG. „Die Hauptursache ist dabei in den meisten Fällen die jahrelang voranschleichende und ignorierte Korrosion im Stahlbeton.“ Vielerorts wird zwar die Statik von als gefährdet eingestuften Bauwerken überwacht, doch entsprechende Messungen schlagen häufig erst Alarm, wenn die Korrosion bereits weit fortgeschritten ist. Dies kann wiederum aufwändige und kostenintensive Sanierungen bis hin zu Abrissen nach sich ziehen, die bei einem früheren Einschreiten vermeidbar gewesen wären. Daher hat es sich Protector zur
Camur III arbeitet Cloud-basiert, sodass sich die Echtzeit-Daten zum Zustand der Bausubstanz per Fernzugriff auslesen und visualisieren lassen.
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