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PLAUEN

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CHEMNITZ

CHEMNITZ

LEBENDIGE VERGANGENHEIT

PLAUEN LÄDT ZUR ZEITREISE EIN UND ERINNERT AN DIE AUFREGENDEN WOCHEN DES WENDEHERBSTES 1989, ALS IN DER VOGTLANDSTADT DAS VOLK ERSTMALS ZU TAUSENDEN AUF DIE STRASSEN GING.

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Drei Jahrzehnte ist es her, dass sich von Sachsen die Friedliche Revolution über die ganze DDR ausbreitete. Die Leipziger Montagsdemonstrationen spielten damals eine wichtige Rolle, doch ein entscheidender Impuls dafür kam auch aus dem Vogtland. In Plauen nämlich fanden sich am Nachmittag des 7. Oktober 1989 rund 15.000 Menschen zusammen. Nicht, um den 40. Jahrestag der DDR-Gründung zu feiern, sondern um ein gemeinsames Zeichen für Veränderung zu setzen. Sie waren dem anonymen Aufruf eines 22-jährigen Werkzeugmachers gefolgt, der mit nur 180 Flugblättern die halbe Stadt mobilisierte. Diese erste Großdemonstration dürfte einen der wichtigsten Zündfunken für all das geliefert haben, was in den folgenden Tagen und Wochen das Ende des geteilten Deutschlands einläutete. Als größter Erfolg muss dabei gelten, dass in Plauen und auf allen weiteren Großdemonstrationen im ganzen Land das Motto „Keine Gewalt“ weitergetragen wurde.

DENKWÜRDIGER RUNDGANG

In Plauen wird deshalb das Gedenken zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution im Stadtleben einen wichtigen Platz einnehmen. Natürlich wird auch das symbolträchtige Bürgerdenkmal zur Friedlichen Revolution (ugs. Wende-Denkmal) des Künstlers Peter Luban dabei eine Rolle spielen, das im Stadtzentrum nahe dem Theater an die Vorgeschichte und die Ereignisse im Oktober 1989 erinnert.

Seit einiger Zeit ist das Denkmal auch Startpunkt eines besonderes Stadtrundgangs, der nur über die Auseinandersetzung mit dem Wendegeschehen in Plauen zum Ziel führt. Als „GPS-Stadtrallye“ angelegt, führt die Tour per Handy-Navigation durch die Stadt und folgt der Demonstrationsroute von ’89. Aber Vorsicht: Nur wer die Fragen auf dem Begleitflyer richtig beantwortet, erhält auch die richtigen Koordinaten.

22. Sonnabend-Demonstration in Plauen am 17. März 1990 ©Wolfgang Thieme, Quelle: Bundesarchiv

Der Rundweg führt etwas abseits von den üblichen Touristenpfaden durch Plauen, etwa vorbei an der einstigen SED-Kreisleitung und dem Oberen Bahnhof.

Über viele dieser Fakten gibt der umfangreiche Flyer Auskunft auf der Route über eineinhalb Stunden. Am spannendsten ist dieser Weg durch die jüngere Geschichte jedoch bei einer Stadtführung mit sachkundigem Führer aus Plauen. Am Ende des Rundgangs ist das Wende-Denkmal dann gleich nochmals ein perfekter Startpunkt: für einen Bummel durch das historische Plauener Stadtzentrum. Das nämlich hat sich in den vergangenen 30 Jahren richtig schick gemacht.

Plauen wartet in diesem Jubiläumsjahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, z. B. Ausstellungen, Schauspiele, Stadtführungen und Gedenkveranstaltungen auf.

Wende-Denkmal ©Stadt Plauen

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