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Wir haben uns bei dieser Tomatensorte für die Überhol spur entschieden“

Die Sorte NUN09398 weist eine mittelgradige Resistenz gegen ToBRFV auf

Erwin de Kok, Sales Specialist Tomaat BASF „Wir haben uns bei dieser Tomatensorte für die Überholspur entschieden“

“Diese Sorte ist eigentlich aus einem Problem heraus entstanden”, sagt Erwin de Kok, Vertriebsspezialist Tomaten beim Veredelungsunternehmen der BASF, über die Tomatensorte NUN 09 398. Die neue Kirschtomate im Sortiment ist mit einer intermediären Resistenz (IR) gegen das gefürchtete Tomato brown rugose fruit virus (ToBRFV) ausgestattet. Erwin nahm die Sorte kürzlich mit auf die Fruit Logistica, wo sie neben dem markanten Tomatenkonzept RedNoir die verdiente Aufmerksamkeit der Fachleute auf sich zog. Resistente Sorten sind nämlich nach zwei Jahren zunehmender Virusprobleme sehr gefragt.

Erwin und Carlos mit dem Tomatenkonzept RedNoir auf der Fruit Logistica

Ein Tomatenanbauer aus den BeneluxLändern wird in diesem Winter acht Hektar der neuen Sorte auf einmal anpflanzen. Die Sorte muss noch benannt werden, was in diesem Sommer geschieht. Bei dem Anbauer wird im Oktober/November gepflanzt. “Wir haben uns bei dieser Sorte – gestützt durch Daten – für die Überholspur entschieden”, sagt Erwin. “Das bedeutet, dass wir eine schnelle Markteinführung anstreben.”

„ToBRFV ist auf dem Markt in erster Linie das Problem der Erzeuger, nicht der Einzelhändler“, stellt der Verkaufsspezialist fest, der mit beiden Seiten der Kette zu tun hat. „Die Erzeuger wollen eine Sorte anbauen können, ohne dass es zu Ausfällen aufgrund eines Virus kommt. Die Supermärkte wollen Tomaten mit stabiler, guter Qualität und mit Geschmack. Wir versuchen, beides zu bieten, und beim Einbringen von Resistenzen wollen wir keine Kompromisse bei den Stärken einer Sorte eingehen.“

Die neue Sorte des Veredelungsunternehmens befindet sich im gleichen Segment wie deren Sorte Adorion. „Wir haben als Antwort auf das Marktproblem eine einzigartige Lösung entwickelt, die die vom Markt geforderte Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit erfüllt.“ Laut Erwin ist die neue Sorte sehr uniform. „Das ist neben der Resistenz ein wichtiger Punkt in der Veredelung. Eine uniforme Sorte spart Arbeitskraft beim Anbau, bei der Verarbeitung und beim Verpacken.“ Im Laufe dieses Jahres wird BASF voraussichtlich noch weitere resistente Sorten vorstellen.

LOW-TECH-MARKT

Die feineren Tomatensorten werden sehr häufig in Südeuropa und Nordafrika ange-

Die Sorte NUN09398 im Gewächshaus

baut. Oft ist dies eine Frage der Arbeitskosten. Bei den Sorten am Strauch ist es noch weniger der Fall. „Die Haltbarkeit der grünen Teile der Strauchs ist mitunter ein Problem beim Transport von dort nach hier. Die grünen Teile müssen frisch aussehen. Dadurch halten sich die Winterstrauchkulturen im Vergleich zu denen aus dem Süden besser.“

Der Anbau in Südeuropa und Nordafrika ist längst nicht immer Hightech in Glasgewächshäusern. Allerdings kommen auch dort ständig neue Sorten hinzu. RedNoir, ein Tomatenkonzept der BASF, stammt beispielsweise aus diesem LowTech-Markt. Die neue Cocktailtomate mit glänzender schwarzer Schale und rotem Inneren wurde im vergangenen Jahr eingeführt. „Das verleiht der Tomate ein edles Aussehen.“

Die Sorte wird derzeit auch von europäischen Erzeugern getestet. Damit versucht die BASF, den Schritt in den HightechMarkt zu machen. Carlos Bonilla, Crop Marketing Manager: „Wir bei BASF sind mit ToBRFV-resistenten Pflaumentomaten wie Azovian bereits im Low-TechMarkt stark und führen nun auch eine runde Cocktailtomate mit hohen Qualitätseigenschaften ein.“ „Die Tomate hat eine etwas festere Struktur, ist bis zu drei Wochen lang haltbar und kleckert nicht, wenn man sie aufschneidet. Eltern von kleinen Kindern wissen dies sehr zu schätzen, wie wir feststellten.“ Gesund ist die Tomaten auch, betont Carlos. „Die Tomate ist eine Quelle von Antioxidantien wie Vitamin C sowie von Lycopin und Anthocyanen.“ 

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