ERKER 07 2021

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Erker Jahrgang 33 - Juli 2021

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Die Kapuziner im Wipptal

Ein Kloster schließt seine Tore

KULTUR

SPORT

GESCHICHTE

„allen alles“ in der Festung

Federica Sanfilippo im Gespräch

Sterzinger Hexenprozess



Nächster Redaktionsschluss:

16.07.21

Inhalt Politik Bezirksaltenheim: Entscheidung gefallen.........................................10 Brenner: „Agitatorisch und populistisch“........................................14 Sterzing: „Anscheinend geht es nicht ohne Strafe“........................17

24 Die Kapuziner im Wipptal Es geht ein großes Kapitel Sterzinger Kirchengeschichte zu Ende, wenn im September der letzte Kapuzinerpater das Kloster verlassen wird. Wie keine andere Ordensgemeinschaft hat der Orden der Minderen Brüder Kapuziner das religiöse Leben in unserem Bezirk seit seiner Gründung vor beinahe 400 Jahren maßgeblich bestimmt. Für Pater Meinrad und die Steyler Missionsschwestern heißt es dann Abschied nehmen.

Wirtschaft BBT: Inbetriebnahme auf 2032 verschoben........................................5 Wipptal: A22 investiert Millionen......................................................7 Franzensfeste: „Exzellenz im Alpenraum“.......................................76 Gesellschaft Schloss Moos: Vorübergehend geschlossen!.....................................8 Titelgeschichte: Das Ende der Kapuziner im Wipptal.......................24 Kirche: Roman Aukenthaler zum Ständigen Diakon geweiht..........30 Kultur Geschichte: Zaubereiprozess gegen Christina Holzer.......................42 Stadttheater: Neustart mit neuen Ideen...........................................47 Kunst: Neueste Arbeiten von Martina Steckholzer...........................49 Pagine italiane Biogas Wipptal: domande e risposte ................................................56 Schloss Moos: sconcerto per la chiusura............................................58 La musica come eco di cambiamento epocale...................................60 Nuoto: campionati esordienti A e B ..................................................63 Sport Biathlon: Federica Sanfilippo im Interview.......................................66 Sportgymnasium: Erfolgreiche Athleten prämiert............................68 Berglauf: 3. Ausgabe des Basil Hofer Laufs......................................72

8 Vorübergehend geschlossen!

44 „allen alles“

66 Veränderung

Erker-Extra Den Sommer genießen.................................................................. 76 Rubriken Leserbriefe....................................................................................... 4 Laut §............................................................................................ 64 Tourentipp des Monats.................................................................. 72 Jahrestage..................................................................................... 90 Gemeinden.................................................................................... 93 Impressum..................................................................................... 93 Unterhaltung................................................................................. 94 Veranstaltungen............................................................................. 96 Leute ............................................................................................. 98 Rezept........................................................................................... 98 Kleinanzeiger............................................................................... 100 Sumserin...................................................................................... 102 Vor 100 Jahren............................................................................ 103

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Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser, im Wipptal stehen die Zeichen auf Veränderung – und das gleich in mehreren Lebensbereichen. Wenn im September das Kapuzinerkloster in Sterzing nach vier Jahrhunderten seine Tore schließt, werden auch Pater Meinrad Gasser und die Steyler Missionsschwestern, die das soziale Leben im Bezirk viele Jahre lang geprägt haben, das Wipptal verlassen. Ihnen ist die Titelgeschichte in dieser Ausgabe gewidmet. Unerwartete Veränderungen wird es im Altenheim Schloss Moos geben, das hoffentlich nur vorübergehend geschlossen wird, während in Bezug auf das Bezirksaltenheim alles beim Alten bleibt: Die Wipptaler Politik hat sich endlich zu einer Entscheidung durchgerungen und sich für den Verbleib der Struktur am alten Standort entschieden – immerhin unter Miteinbeziehung der lokalen Wirtschaft. Veränderungen gibt es auch bei Biathletin Federica Sanfilippo. Nachdem sie bei der Kaderplanung der italienischen Nationalmannschaft nicht mehr berücksichtigt worden ist, will sie auf neuen Wegen den Weg zurück an die Weltspitze finden. Wir haben uns zum Sommergespräch mit der sympathischen Sportlerin getroffen. Nicht verändert hat sich eines: Mit dieser Erker-Ausgabe halten Sie wieder abwechslungsreichen Lesestoff über das Wipptal in der Hand, der Sie durch den Juli begleiten wird. Viel Spaß beim Schmökern!

„Nicht mit fremden Federn schmücken“ (Erker 06/2021) Bezugnehmend auf den im Juni-Erker erschienenen Artikel über das Krankenhaus Sterzing möchte ich richtigstellen, dass nunmehr nach „sieben mageren Jahren endlich die fetten Jahre“ für die medizinische Abteilung am Krankenhaus Sterzing angebrochen sind. Bei bekanntem Verlauf bezüglich Nachbesetzung meiner aus Pensionsgründen frei gewordenen Primariatsstelle 2013 sollte sich der Gesundheitsbezirk nicht mit fremden Federn schmücken: Die Ausschreibungsprozeduren wurden aus unerklärlichen Gründen abgebrochen, da von den sechs Wettbewerbern keiner genommen wurde, obwohl es sich um fähige Kandidaten handelte. Trotz dreimaliger Bewerbung wurde mein vorgeschlagener Südtiroler Kollege, ausgebildet am Klinikum rechts der Isar in München bei Prof. Claasen (Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie ) aus mir unerklärlichen Gründen nicht berücksichtigt und statt dessen innert der sieben Jahre drei Kollegen vom Krankenhaus Brixen bestellt, die einerseits die vorhandenen Strukturen reduziert und dann das Krankenhaus erneut verlassen haben. In diesem Zeitabschnitt haben auch drei fähige Oberärzte das Krankenhaus verlassen. Trotzdem hat meine Wenigkeit versucht, einen fachlich gleichwertigen Kollegen von der gastroenterologischen Klinik Innsbruck anzuwerben, gemeinsam mit der Rückkehr von einem der fähigsten Oberärzte, der sich nach meinem Abgang zur Weiterbildung zu Prof. Dr. Ivo Graziadei nach Hall begeben hat. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass ein Oberarzt vom Krankenhaus Brixen

nach Sterzing versetzt wurde wegen angeblicher Unstimmigkeiten, zudem war sein Fachgebiet der Krebsbehandlung im Krankenhaus Sterzing bereits vorher gestrichen worden. In der Hoffnung auf die Besetzung durch den Südtiroler Kollegen aus München haben wir bereits zu meiner Zeit die Endoskopieräume verdoppelt. In der Hoffnung, dass nunmehr die medizinische Abteilung am Krankenhaus Sterzing den früheren guten Ruf wiedererlangt, verbleibe ich mit kollegialen Wünschen Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Primar in Pension

Non attendere il prossimo lutto Purtroppo stiamo assistendo, come ogni anno, alla trasformazione in circuiti motociclistici delle strade che portano ai passi intorno a Vipiteno. Gli svantaggi (per tutti) e i rischi (per chi è costretto a subire l’arroganza di questi esaltati motorizzati) sono ormai noti. Chi potrebbe intervenire e non lo fa si assume, anche moralmente, una grande responsabilità: nei confronti dell’ambiente (che non viene salvaguardato), delle persone (che non vengono protette), della legge (che non viene fatta rispettare). La perdita della vita di un incosciente che con la sua motocicletta si infila sotto una vettura sulla quale è trasportato un bambino, è uno spettacolo che a quel bambino vorremmo risparmiare. Tutti. Meglio forse non attendere il prossimo lutto e il prossimo shock prima di fare qualcosa. Damiano Rigon, Campo di Trens

DIE JULI-FRAGE Soll das Kapuzinerkloster einem sozialen Zweck zugeführt werden?

TED

Redakteurin

ERGEBNIS JUNI Richtigstellung (Erker 06/2021) In der Juni-Ausgabe ist uns ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Josef Kotter aus Gasteig war 26 Jahre lang, von 1992 bis 2018, als KVW-Bezirksvorsitzender tätig. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen! Die Redaktion

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Sollte der Standort des Bezirksaltenheimes beibehalten werden?

nein 33 %

ja 67 %

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


Inbetriebnahme auf 2032 verschoben „Durch eine eingehende Prüfung der Projektrisiken und Chancen sowie deren Eintrittswahrscheinlichkeit konnten wir nun ein realistisches Bauprogramm für den Brennerbasistunnel erstellen“, so die Vorstände Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola. Das neue Bauprogramm sehe die Fertigstellung für 2031 vor, die Inbetrieb-

nahme sei für 2032 geplant. Die Komplexität dieses bilateralen Infrastrukturprojekts berge viele Unwägbarkeiten. Der Brennerbasistunnel sei ein grenzüberschreitendes Projekt, das Projektmanagement sei mit zahlreichen länderspezifischen Normen und Gesetzen konfrontiert. „Diese Rahmenbedingungen wurden bei früheren Prognosen unterschätzt, weshalb u. a. die vormaligen Bauzeiten zu optimistisch geplant wurden“, so die beiden Vorstände. Neben der Vertragsauflösung des Bauloses Pfons-Brenner seien auch die Coronakrise sowie geologische und baugrundtechnische Ereignisse für die Verzögerung verantwortlich. „Es war eine sehr komplexe, aber schlussendlich alternativlose Entscheidung, den Vertrag für das Baulos Pfons-Brenner aufzulösen“, so BBT-Beobachtungsleiter Martin Ausserdorfer. Seitdem hätten die Vorstände Gilberto Cardola und Martin Gradnitzer den Auftrag, das Projekt bestmöglich zu optimieren. So wird u. a. das

Baulos in zwei Teilabschnitte aufgeteilt, um die Bauzeit zu reduzieren. Sofern alles nach Plan verläuft und kein Unternehmen Rekurse einreicht, sieht das neue Bauprogramm die Fertigstellung sämtlicher Tunnelbauwerke für 2031 vor. Bis dahin werden auch alle eisenbahntechnischen Anlagen eingebaut. Abschließend folgt eine Testphase. Mit der Inbetriebnahme des BBT ist laut Ausserdorfer im Jahr 2032 zu rechnen, die Kosten für den BBT liegen bei 8,4 Milliarden Euro. Umweltgelder Im Juni hat indes das Bauunternehmen Webuilt mit dem Bau der BBT-Zulaufstrecke Franzenfeste-Waidbruck begonnen. Mindestens 20 Millionen Euro stehen den betroffenen Gemeinden als Umweltgelder zur Verfügung. An der Umsetzung wird bereits gearbeitet. Die Eisenbahngesellschaft RFI schließt mit allen Gemeinden Konventionen ab. Diese können das zur Verfügung stehende Geld in ihre Haushalte einbauen und selbst für die Umsetzung sorgen. Neuer Vorstand Ein neuer Vorstand steht dem Konsortium „Beobachtungsstelle für Umwelt und Arbeitsschutz für die Arbeiten am Brenner Basistunnel mit Südzulauf“ vor. Präsident ist Peter Brunner (Bezirksgemeinschaft Eisacktal); er folgt auf die ehemalige Bürgermeisterin von Klausen Maria Gasser Fink. Weitere Vorstandsmitglieder sind Thomas Klapfer (Bezirksgemeinschaft Wipptal, Stellvertreterin Monika Reinthaler) sowie Monika Delvai und Anna Rita Bilello (Autonome Provinz Bozen). Der Vorstand bleibt drei Jahre lang im Amt. Erker 07/21

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WIPPTAL-CHRONIK Brenner

Mittelschwer verletzt Auf der Penser-Joch-Straße kommt am 13. Juni ein Motorradfahrer aus Österreich zu Sturz. Der 36-Jährige ist in einer Gruppe von Sterzing aus Richtung Penser Joch unterwegs, als er in einer Kurve zu Sturz kommt. Mit mittelschweren Verletzungen wird er ins Krankenhaus nach Sterzing gebracht.

Jaufen

Motorradfahrer kommt zu Sturz Am 19. Juni kommt ein Motorradfahrer aus Deutschland in Kalch ohne Fremdeinwirkung zu Sturz. Er wird mit leichten Fußverletzungen ins Krankenhaus nach Sterzing gebracht.

Thuins

Fahrzeug aus Graben geborgen

© FF Thuins

Am 8. Juni übersieht der Fahrer eines Lieferwagens bei einem Wendemanöver den verwachsenen Graben und rutscht in diesen ab. Die Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Thuins befreien ihn mit Hilfe ihres Tankwagens aus seiner misslichen Lage.

Straftäter gefasst Am Brenner kann im Juni ein 37-jähriger Rumäne bei einer Polizeikontrolle im Zug von München kommend kein negatives Testergebnis vorweisen. Bei der Überprüfung seiner Daten wird festgestellt, dass gegen ihn wegen mehrerer Vergehen ein Vollstreckungsbefehl der Staatsanwaltschaft von Locri vorliegt. Der Mann wird in das Gefängnis von Bozen gebracht. Er muss eine Haftstrafe von einem Jahr und fünf Monaten absitzen. Gossensaß

Verirrter LKW geborgen Am 23. Juni birgt die Freiwillige Feuerwehr Gossensaß gemeinsam mit dem Unternehmen Plattner Franz & Co. einen LKW, der sich verfahren hat – vermutlich hat er sich zu sehr auf sein Navi verlassen.

© FF Gosensaß

Penser Joch

Mauls

Zwei PKW prallen aufeinander

© FF Sterzing

Auto überschlägt sich

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Am 8. Juni gerät bei der Autobahnausfahrt bei Sterzing ein PKW gegen die Leitplanke und überschlägt sich. Dabei wird eine Person verletzt, die von den Helfern vom Weißen Kreuz in das Krankenhaus Brixen gebracht wird. Im Einsatz stehen die Freiwilligen Feuerwehren von Sterzing, Vahrn und Brixen sowie die Autobahnmeisterei. Erker 07/21

Mauls

Böschungsbrand legt A22 lahm Am 14. Juni werden die Feuerwehren von Mauls, Stilfes, Trens, Vahrn und Sterzing zu einem Böschungsbrand nördlich von Mauls gerufen. Ein Feuer auf dem Bahndamm breitet sich aufgrund der hohen Temperaturen und der Trockenheit rasch bis hin zur Autobahn aus. Diese muss zeitweise in beide Richtungen gesperrt werden. Nach zwei Stunden kann der Einsatz beendet werden.

© FF Sterzing

Sterzing

© FF Mauls

Am 8. Juni prallen auf der Geraden südlich von Mauls zwei entgegenkommende PKW aufeinander. Die Fahrzeuginsassen werden glücklicherweise nicht verletzt, werden aber zur Kontrolle vom Weißen Kreuz in das Sterzinger Krankenhaus gebracht. Im Einsatz steht die Freiwillige Feuerwehr Mauls, die den Unfallort sichert und anschließend räumt, während die Carabinieri die Unfallerhebungen durchführen.


Aktuell

Wipptal

A22 investiert Millionen

Zu den bereits verwirklichten Projekten zählt der Umbau bzw. die Neugestaltung der Autobahnraststätte „Top-Stop“ auf dem Sadobre-Gelände, wo u. a. der Sanitärbereich modernisiert, das Geschäft erweitert und das Restaurant neu gestaltet wurden. Vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage nach alternativen Treibstoffen wurde Anfang April die erste Bio-LNG-Tankstelle im Autohof Sadobre eröffnet. Zu den Projekten, die demnächst umgesetzt werden sollen, zählt die Erneuerung der Umfriedung des Sadobre-Geländes. Im vergangenen Sommer genehmigt, ist das Projekt mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Mit einem weiteren Projekt, dessen Kosten bei rund 1,7 Millionen Euro liegen, werden Instandhaltungsarbeiten an der Brücke über den Mareiter Bach durchgeführt und ein Kreisverkehr im Zufahrtsbereich zum Sadobre-Gelände errichtet. Weiters soll neben der Raststätte „Top-Stop“ ein Bürogebäude entstehen, das künftig Sitz der Zollagentur, der Sadobre-Gesellschaft und von Transport-Agenturen sein soll. Erneuert wird derzeit das Brandschutzsystem, mit dem das Netzwerk aus Hydranten erweitert wird. Zukünftig

ZUGRIFFSZAHLEN: 1. – 27.6.21 SEITENAUFRUFE: 95.900 LIKES auf Facebook: 4.006

ONLINE ZAHLEN

soll die Versorgung mit Löschwasser auch im Fall von Wartungsarbeiten oder bei anderen Unterbrechungen des Leitungssystems möglich sein. Für 3,5 Millionen Euro wird eine Kontrollstation für Schwerfahrzeuge über 7,5 t errichtet. Das 40 m lange, 19 m breite und 10 m hohe Gebäude wird östlich der Mautstation errichtet. In dieser Station sollen künftig Kontrollen an den Fahrzeugen durchgeführt werden, u. a. von Abgaswerten, Gewicht und Zustand der Bremsen. Eine für Pendler wichtige Baumaßnahme betrifft die Vergrößerung des Parkplatzes an der Autobahneinfahrt. Dafür gibt die A22 knapp eine Million Euro aus. Auf dem bestehenden Parkareal sind derzeit 46 Stellplätze vorhanden; aufgrund der steigenden Nachfrage wird die Anzahl der PKW-Parkplätze auf 121 erhöht. Zusätzlich zu den bereits bestehenden zwei Bus-Haltestellen direkt neben der Einfahrt wird eine weitere errichtet. Vorgesehen ist auch die Errichtung von Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge. Worauf die Autobahnanrainer in Sterzing schon lange gewartet haben, ist der Neu- bzw. Ausbau der Lärmschutzwände. Die Kosten für diese Baumaßnahmen betragen rund 5,2 Millionen Euro. Der Umsetzung dieses Projektes vorausgegangen sind verschiedene Lärmmessungen in den betroffenen Bereichen. Mit den Baumaßnahmen werden die bereits bestehenden Barrieren erneuert bzw. erweitert. Errichtet werden drei Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 2,3 km. Entlang der Nordspur wird die Lärmschutzwand „Sterzing Nord“ mit einer Länge von 1,8 km erneuert und sowohl in südlicher als auch nördlicher Richtung verlängert, die Lärmschutzwand „Jaufen Nord“ weist eine Länge von 190 m auf. Entlang der Südspur wird die Lärmschutzwand „Viadukt Raminges“ (Länge: 296 m) errichtet.

Der Parkplatz an der Autobahnausfahrt wird auf 121 Stellplätze erweitert.

© Brennerautobahn AG

Mitte Mai stellte Carlo Costa, technischer Direktor der Brennerautobahn AG, den Vertretern der Gemeinde Sterzing und einigen Interessierten bereits abgeschlossene sowie geplante Projekte vor.

Auf die Auswirkungen dieser Maßnahmen besonders während der Hauptreisezeit angesprochen, erklärte Costa in der anschließenden Diskussion, dass man versuchen werde, die Durchführung der Arbeiten so zu planen, dass es zu möglichst wenig Verkehrsbehinderungen kommt. Auch auf die Errichtung der Covid-Teststation auf dem Sadobre-Gelände und die Herausforderungen, welche die Pandemie an die Autobahngesellschaft gestellt hat, kam der technische Direktor zu sprechen und bezeichnete die Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses und die Tatsache, dass es zu keiner Katastrophe gekommen sei,

als wahres Wunder. Wenige Stunden vor Inkrafttreten der Einreiseregelung nach Deutschland habe Österreich mitgeteilt, dass für den Grenzübertritt am Brenner ebenfalls der Nachweis eines negativen Corona-Tests benötigt werde. Zu diesem Zeitpunkt seien rund 1.900 LKW auf der Autobahn zwischen Modena und Brenner Richtung Norden unterwegs gewesen. In Rekordzeit sei die Test-Station auf dem Sadobre-Gelände errichtet und in Betrieb genommen wurden, so Costa. In den folgenden Tagen seien zwar Probleme aufgetreten, ein vollkommener Verkehrskollaps konnte jedoch vermieden werden. at

BLICK IN DIE ZUKUNFT Auf der in den 1960er Jahren gebauten Autobahn seien heute dreimal soviel Fahrzeuge unterwegs als geplant, die A22 gelange an ihre Kapazitätsgrenzen, wie Carlo Costa in seinen Ausführungen betonte. Um den Verkehrsfluss sicher und effizient aufrecht zu erhalten, seien deshalb intelligente Lösungen gefragt. Mit dem Ausbau des 5G-Netzwerkes und der technischen Entwicklung der Fahrzeuge sei ein Kommunikationssystem in Planung, mit dem die am Verkehr teilnehmenden Fahrzeuge nicht nur mit der Infrastruktur der Autobahn kommunizieren, sondern auch untereinander. Damit könnten Stausituationen vermieden und die Verkehrsflüsse besser gesteuert werden.

FUGGERROPPE Dass mir Somstig, Sunntig af dr Stroße holbwegs weiterkemmin, stellmer iatz ba die Seitnstraßler de Tafiler „Sockgosse“ au. Erker 07/21

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Aktuell

Vorübergehend geschlossen! Mitte Juni ließ das Gerücht aufhorchen, dass das Altenheim „Schloss Moos“, in dem derzeit 35 Bewohner untergebracht sind, geschlossen werden soll. Ein Brief, den die Sozialgenossenschaft zum Hl. Vinzenz an die Angehörigen und Bezugspersonen der Bewohner des Altenheimes verschickt hatte und in dem die Schließung angekündigt wurde, war an die Öffentlichkeit gelangt. In besagtem Schreiben ging der Unterzeichner Ulrich Graf von Toggenburg, Präsident der Sozialgenossenschaft, nicht näher auf die Gründe ein, sondern sprach lediglich von gesetzlichen Vorgaben, die nur mehr schwer gewährleistet bzw. nicht mehr erfüllt werden könnten. So sei man gezwungen, nach einer Phase der koordinierten Unterbringung der Bewohner das Haus zu schließen. Kurz zusammengefasst schien das Schreiben inhaltlich kaum einen Zweifel an einer endgültigen Schließung aufkommen zu lassen. Diese Nachricht sorgte nicht nur unter den Angehörigen der Heimbewohner und den Mitarbeitern für erhebliche Aufregung, sondern ließ – kurz bevor die Entscheidung zum Standort für das Bezirksaltenheim fallen sollte – wipptalweit die Wogen hochgehen. Schließlich deckt Schloss Moos rund ein Drittel des im Wipptal bestehenden Bedarfes an Pflegeplätzen ab. Verständlicherweise wurden Sorgen und Fragen geäußert, ob und wie die Altenbetreuung zukünftig noch gewährleistet werden kann. Die anschließenden Gespräche mit politischen Vertretern und den Verantwortlichen für die Führung des Altenheimes Schloss Moos ergaben ein etwas komplexeres und differenzierteres Bild. Alle Seiten scheinen gewillt, nach einer Lö-

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Stefan Gufler: „Die Sozialgenossenschaft ist auf jeden Fall gewillt, das Altenheim Schloss Moos weiterzuführen, sofern die entsprechenden Voraussetzungen bestehen.“

sung zu suchen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit das Altenheim Schloss Moos eine Zukunft hat. So wurde wenige Tage nach Bekanntwerden des Briefes das Thema auf der Gemeinderatssitzung in Pfitsch (eigener Bericht auf S. 19) sehr emotional diskutiert; von Schwierigkeiten aufgrund von Personalmangel war dabei die Rede, aber nicht von einer dauerhaften Schließung. In einer gemeinsamen Stellungnahme gingen kurz darauf Bürgermeister

Stefan Gufler und Präsident Graf Toggenburg näher auf die Gründe ein. Darin heißt es, dass die Sozialgenossenschaft vor der Situation stehe, den regulären Pflegedienst im Altenheim, nicht zuletzt auch aufgrund akuten Personalmangels, aktuell nicht mehr aufrecht erhalten zu können. Wie kürzlich bekannt wurde, haben bereits im vergangenen Jahr einige Fachkräfte Schloss Moos verlassen, weiteres Personal wird durch die Suspendierungen aufgrund der Impfver-

weigerung wegbrechen. „Gemeinsam mit den Sozialpartnern vor Ort wird daher intensiv nach einer Lösung gesucht“, so Gufler und von Toggenburg, „um die Heimbewohner vorübergehend in nahegelegenen Ausweichstrukturen und bei Weiterbeschäftigung des noch einsatzbereiten Pflegepersonals zu betreuen.“ Nach wie vor stünden die Gemeinde und die Sozialgenossenschaft uneingeschränkt auch hinter dem Projekt zur Sanierung und Erweiterung des Altenheimes Schloss Moos. Leider sei das Projekt nach erfolgreich durchlaufener Genehmigungsphase zuletzt aus verschiedenen Gründen ins Stocken geraten. Mit den „verschiedenen Gründen“ sind vor allem die Unstimmigkeiten zwischen der Sozialgenossenschaft, die das Heim führt,

„Keine Entscheidung zu Lasten der Betroffenen“ Stellungnahme von Waltraud Deeg, Landesrätin für Soziales Die Pflegesituation im ganzen Land und insbesondere auch im Wipptal ist mir ein großes Anliegen und sehr wichtig. Daher haben das Amt für Senioren und ich alles, was an Unterstützung möglich war, in den vergangenen zwei Jahren gegeben, damit der Umbau und damit die strukturellen Voraussetzungen für eine bedarfs- und zeitgerechte Pflegestruktur in Schloss Moos endlich geschaffen und die Umbauarbeiten starten können. Derzeit laufen auch weiterhin viele Gespräche, um ein Fortbestehen und insbesondere auch den Umbau abzusichern. Für mich steht fest: Keine Entscheidung darf zu Lasten der pflegebedürftigen Heimbewohner und der Mitarbeiter gehen, die in der Pandemiezeit Großartiges geleistet haben. Wir tragen alle eine gemeinsame Verantwortung und ich bin zuversichtlich, dass es nach weiteren Gesprächen doch zu einer Lösung in diesem Sinn von Seiten aller Beteiligten kommt.


und dem Vinzenverein, in dessen Besitz sich Schloss Moos befindet, gemeint. Eine interne Geschichte, wodurch sich der Umbau verzögert, die aber letztendlich mit dem Altenheim selbst nichts zu tun hat. Auf Nachfrage des Erker teilte Gufler mit, dass die Sozialgenossenschaft auf jeden Fall gewillt sei, das Altenheim Schloss Moos weiterzuführen, sofern die entsprechenden Voraussetzungen gewährleistet seien; diesbezüglich seien noch einige Aspekte zu klären. Man hoffe, durch die angestrebten Gespräche entsprechende Klärungen herbeiführen zu können, vor allem in Bezug auf das Bauvorhaben. Es wird deshalb weiterhin von einer vorübergehenden Schließung ausgegangen, so Gufler. Präsident Graf Toggenburg erklärte ebenfalls, dass mit einer vorübergehenden Schließung des Altenheimes gerechnet wird. „Wir können den Dienst rechtlich und fachlich nicht mehr abdecken“, so der Präsident der Sozialgenossenschaft. Zusätzlich erschwert werde die Situation durch die Problematik der Impfpflicht. Eine kurzfristige Lösung sei nicht in Sicht, da es an qualifiziertem Fachpersonal fehle. Man sei daher bemüht, die Bewohner in möglichst

nahen Strukturen unterzubringen. Diesbezüglich stehe man in intensivem Austausch mit der Bezirksgemeinschaft und der Landesabteilung für Soziales. „Derzeit gehen wir davon aus, dass das bereits genehmigte Projekt zum Neu- und Umbau des Altenheimes baldmöglichst beginnen kann und die Struktur somit in neuer Form weitergeführt wird“, so Graf Toggenburg. „Ich glaube sehr wohl, dass es nach Beruhigung der landesweiten Unsicherheit, gerade im Personalbereich, und der Fertigstellung des ‚neuen‘ Altenheimes Schloss Moos Zukunftsperspektiven geben wird. Allerdings braucht es auch von politischer Seite Anregungen und auch ein Überdenken der Ausbildung.“ Wie bereits im Bericht über den Neubau des Bezirksaltenheimes (Erker 06/2021) angeklungen, gestaltet sich der Bereich Pflege bzw. das fehlende Fachpersonal sowie die fehlenden Betten nicht nur für das Wipptal, sondern für ganz Südtirol zu einer besonderen Herausforderung. Lesen Sie in der kommenden Ausgabe, mit welchen Lösungen und Strategien man dem Pflegenotstand im Wipptal begegnen will. at

Schloss Moos – eine Institution Seit über 60 Jahren ist Schloss Moos im Besitz der Vinzenzgemeinschaft, ab 1950 wurde es von den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul als Altenheim geführt. 2013 hat die „Sozialgenossenschaft zum Hl. Vinzenz“ das Haus übernommen, 2016 wurden die letzten Ordensschwestern in den Ruhestand verabschiedet. Nicht nur das Bezirksaltenheim in Sterzing entspricht nicht mehr den heutigen Bauvorschriften, vor allem in Hinsicht auf die Brandschutzbestimmungen, sondern auch „Schloss Moos“ muss an die neuen Bestimmungen angepasst werden. Im vergangenen September wurde der Durchführungsplan für die Erweiterung bzw. den Umbau genehmigt, mit dem ein angrenzender Neubau entstehen sollte. Zudem ist eine Renovierung der für 48 Pflegebetten akkreditierten Struktur geplant, der überwiegende Teil der Zweibett-Zimmer wird durch Einbett-Zimmer ersetzt. Die Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund zwölf Millionen Euro hätten eigentlich bereits im Frühjahr beginnen sollen, diese verzögern sich jedoch wegen der bereits erwähnten Unstimmigkeiten zwischen Sozialgenossenschaft und Vinzenzverein. Derzeit wird das Heim von Präsident von Toggenburg und seinen Mitarbeitern vom ‚Vinzenzhaus‘ in Bozen geführt, nachdem die langjährige Heimleiterin Barbara Seidner das Haus Ende März verlassen hat. Erker 07/21

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Aktuell

Wipptal

Entscheidung gefallen

Wipptal

Arbeitsmarkt bessert sich

Bis zum 18. Juni hatten die Wipptaler Gemeinden Zeit, der Bezirksgemeinschaft ihre Entscheidung zum Standort des neuen Bezirksaltenheimes mitzuteilen. Nicht sonderlich überraschend fiel dann die Mehrheitsentscheidung zugunsten des alten Standortes aus. Bereits im Vorfeld hatten sich nämlich nicht nur die vier SVP-regierten Gemeinden unter Bürgermeister Martin Alber (Brenner), Stefan Gufler (Pfitsch), Sebastian Helfer (Ratschings) und Thomas Klapfer (Franzensfeste) für den alten Standort ausgesprochen, sondern auch die Bezirksleitung. Nach Rücksprache mit Entscheidungsträgern in Bozen, nach Abwägung der unterschiedlichen Kosten und besonders nach Anhörung der verschiedenen Interessensgruppen sei diese rationale Entscheidung in Einmütigkeit und auch im Interesse einer zeitlichen Optimierung gefallen, so die SVP-Bürgermeister. Überprüfen möchte man dabei aber auch die Möglichkeit der Einbindung der lokalen Wirtschaft bei der Realisierung des Altenheimes am alten Standort – wie vom Bezirksausschuss des lvh im Wipptal gefordert –, demzufolge die Ausschreibung so gestaltet werden sollte, dass möglichst viele lokale Betriebe daran teilnehmen können. Nicht glücklich mit der Entscheidung der SVP-Bezirksleitung zeigte sich Franz Kompatscher, Bezirksobmann der SVP. Der neue Standort hätte durch die Kooperation mit der lokalen Bauwirtschaft zu einem zukunftsträchtigen und qualitativ hochwertigen Bau geführt. Das PPP-Verfahren hätte auch eine langjährige professionelle Wartung des Gebäudes garantiert. Das wichtigste Argument aber sei, dass am alten Standort eine zukünftige Erweiterung, die aufgrund der demographischen Entwicklung der Wipptaler Gesellschaft unumgänglich sein wird, nur schwer möglich ist, was am neuen Standort sehr wohl möglich gewesen wäre, so Kompatscher. „Ich hätte das Bezirksaltenheim zwar lieber am neuen Standort gesehen, aber meine persönliche Meinung spielt keine Rolle. Nun gilt es nach vorne zu schauen und nicht zurück“, ist auch Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler überzeugt. Man werde mit voller Kraft und vollem Einsatz an der Umsetzung des Projektes am alten Standort arbeiten.

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Im Moment, so Walter Niedermair vom bis Mai dieses Jahres durchschnittlich 845 Personen, mit 517 sehr viel Amt für Arbeitsmarktmehr Frauen als Männer (328). beobachtung dem ErARBEITSLOSE Die mit Abstand am meisten ker gegenüber, bessere IM WIPPTAL Arbeitslosen entfielen mit 483 sich die Situation am 2016 331 in dieser Zeit auf den BeherberArbeitsmarkt wieder. gungssektor; andere Bereiche Langsam näherten sich 2017 353 waren weniger stark von der die Beschäftigungszah2018 375 Covid-19-Krise betroffen. len wieder jenen von 2019 399 Mit 874 Personen wurden im 2019 an – und damit an 2020 639 März dieses Jahres am meisten das Niveau vor der Co2021* 845 Arbeitslose gezählt, seither sinvid-19-Krise. ken die Arbeitslosenzahlen wie* Jänner – Mai; Quelle Seit März 2020 waren Landesabteilung Arbeit, der. Im Mai waren es noch 746. die Arbeitslosenzahlen, Arbeitsservice Nun weist der Trend auf eine mit zwischenzeitlichen weitere Erholung hin. Besserungen im Somlg mer vergangenen Jahres, sukzessive angewachsen. Um 40 Prozent im Vorjahr – ARBEITSLOSE NACH GEMEINDEN und in den ersten fünf 2019 2020 2021* Monaten dieses Jah51 80 99 Brenner res war ein weiterer 30 41 51 Anstieg zu beklagen: Franzensfeste Waren im Jahr 2020 45 72 94 Freienfeld in den sechs Wippta49 75 99 Pfitsch ler Gemeinden durch97 174 245 Ratschings schnittlich 639 Perso128 198 257 Sterzing nen arbeitslos gemeldet, so waren es in 399 639 845 Wipptal den Monaten Jänner * Jänner – Mai 2021


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Aktuell

Aktion „Das Wipptal impft“

Der Südtiroler Gesundheitsbetrieb startet Mitte Juli in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal und den Wipptaler Gemeinden die Aktion „Das Wipptal impft“. Wie Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler erklärt, habe man aus dem beinahe sorglosen Umgang mit der Pandemie im vergangenen Sommer gelernt, in dessen Folge Vorwürfe an die politischen Verantwortlichen laut wurden. „Nichts tun ist deshalb keine Option“, so Reinthaler, die betont, dass nun jeder gefordert sei, seinen Beitrag zum Schutz der gesamten Gesellschaft zu leisten. „Das einzige Mittel, das wir haben und das uns vor einer erneuten Infektionswelle schützen kann, ist die Impfung.“ Der „Vax-Day Wipptal“ findet am 16. Juli (erste Dosis) und am 6. August (zweite Dosis) jeweils von 8.00 bis 20.00 Uhr im ehemaligen Despar-Gebäude in der Brennerstraße statt. Die Impfungen sind kostenlos; es wird mit dem Impfstoff Biontec Pfizer geimpft. Gleich anschließend kann der digitale Impfpass heruntergeladen werden; dieser ist 15 Tage nach der Erstimpfung gültig. Mitzubringen sind die Gesundheitskarte, die ausgefüllte Einverständniserklärung und der Anamnesebogen. Informationen und Formulare können unter www.wipptal. org/wipptalimpft bzw. der Rufnummer 0472 726470 eingeholt werden.

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Sterzing

Starke Führung für starke Zukunft

(v. l.) Florian Zerzer, Dr. Hartmut Steinle, Dr. Michael Engl, Dr. Luca Sebastianelli, Pierpaolo Bertoli, Dr. Micòl Cont, Dr. Peter Bacca, Harald Frena, Christine Zelger und Thomas Widmann

Vakante Primariate nachbesetzen, Ärztenachwuchs sicherstellen, den Fortbestand von Abteilungen und peripheren Krankenhäusern gewährleisten. Das ist die neue Strategie der Politik und des Sanitätswesens. Anfang Juni wurden bei einer Pressekonferenz am Krankenhaus Sterzing die ersten Erfolge präsentiert sowie Primaria Micòl Cont (Pädiatrie), die Primare Peter Bacca (Anästhesie) und Hartmut Steinle (Medizin) sowie der interim geschäftsführende Direktor Luca Sebastianelli (Neurorehabilitation) vorgestellt. Vor einigen Jahren bangten Bevölkerung, Ärzte und Pflegepersonal noch um die Schließung des Krankenhauses Sterzing. Wurden damals schleichend Abteilungen abgebaut, hat die Politik mittlerweile einen neuen Kurs eingeschlagen. Dem Krankenhaus Sterzing oberste Priorität zukommen zu lassen, sei die richtige Entscheidung gewesen, so Christine Zelger, Direktorin des Gesundheitsbezirkes Brixen. „Ohne die kleinen Krankenhäuser hätten wir die Pandemie nicht überlebt, es wäre zum Kollaps gekommen“, so Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. Vor zwei Jahren hatte er das Grundkonzept für die Zukunft des Krankenhauses Sterzing vorgestellt. Ziel war und ist es, die peripheren Strukturen nachhaltig zu stärken, und zwar im Rah-

men eines abgestuften Versorgungsmodells. Dies, so Dr. Michael Engl, ärztlicher Direktor am Krankenhaus Sterzing, sei mit der Schaffung eigenständiger Abteilungen und deren Besetzung durch Primariate auch gelungen. Dr. Engl und Pflegedienstleiter Harald Frena betonten die gute Zusammenarbeit zwischen Primaren und Koordinatoren. „Das Krankenhaus ist Teil eines Südtiroler Netzwerks, das schnell und flexibel reagieren kann“, so Frena. Neben dem Normalbetrieb und der Versorgung von Covid-19-Patienten betreute das Krankenhaus in den vergangenen Monaten die Quarantänestation Gossensaß mit, Mitarbeiter beteiligten sich konstant an Impfaktionen im Bezirk sowie an Testaktionen, u. a. auf dem Sadobre-Gelände in Freienfeld. Äußerst wertvoll sei laut Dr. Engl auch die Anstellung von Dr. Paolo Rossi (Notaufnahme) und Dr. Simon Demetz (Orthopädie, Unfallchirurgie). Die Pflege habe vieles zu schultern, vor allem in Zeiten der knapp werdenden Personalressourcen. Hochwertige Versorgung Trotz Ärztemangel ist es gelungen, gleich drei Abteilungen mit hochqualifizierten Primarärzten zu besetzen und dadurch die kleine Krankenhausstruktur aufzuwerten und nachhaltig abzusichern. „Es geht um hochwertige Gesundheitsversorgung, aber auch um die


DIE SÄUGLINGSMEDIZINERIN Micòl Cont leitet seit dem 1. Jänner 2021 die Abteilung Pädiatrie. Die gebürtige Meranerin arbeitete als Assistenzärztin auf der Pädiatrie am Krankenhaus Meran, absolvierte auf der Neonatologie des Universitätsspitals Zürich die Ausbildung zur Kinderärztin, war Oberärztin der Allgemeinen Pädiatrie und Abteilungsleiterin der Säuglingsabteilung am Kinderspital Zürich und erlangte in Bern den „Master of Medical Education“ (MME). Cont ist zudem Dozentin an der Universität Zürich und an der USI in Lugano (Università della Svizzera ltaliana). „Ich habe viel gesehen, gelernt, viele Schicksale begleitet“, so die Mutter von zwei Kindern. In Sterzing legt Cont den Fokus auf Gesundheitsförderung, Prävention und Entwicklungspädiatrie, u. a. durch die Ambulanz für Kinder bis zu drei Jahren und die Sprechstunde für übergewichtige Kinder und Frauen. In Zusammenarbeit mit der Gynäkologie Sterzing will sie in den nächsten zwei Jahren ein Frauen-Kind-Gesundheitszentrum aufbauen. Bezirksdirektorin Zelger bezeichnet Cont als „Wirbelwind, der viel Schwung und Elan mitbringt“.

Peter Bacca leitet seit August 2020 den Dienst für Anästhesie und Wiederbelebung, wo er bereits während seiner Facharztausbildung u. a. als Assistenzarzt und Oberarzt und später als Ärztlicher Leiter, als stellvertretender und schließlich als geschäftsführender Direktor tätig war. Bacca ist zudem als Notarzt im Wipptal im Einsatz. Sein Ziel ist es, die leitliniengerechte Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Bezirk aufrecht zu erhalten. Personelle Ressourcen in der Anästhesie zu finden, sei sehr schwierig. Trotzdem sei man in Sterzing auf einem guten Weg, ein fixes, stabiles Team aufzubauen. Trotz Corona war es Bacca ein Anliegen, im reduzierten Ausmaß am Krankenhaus auch Operationen durchzuführen. Baccas großes Ziel ist es, wie einst 3.000 bis 3.500 Operationen pro Jahr zu erreichen. Seit jeher wurden in Sterzing junge Assistenten ausgebildet, u. a. Primar Dr. Marc Kaufmann und leitende Oberärzte in Innsbruck. Diese Tradition soll weiter fortgeführt werden. Zelger nennt Bacca einen „Anästhesisten aus Leidenschaft“.

DER BERUFENE

DER NETZWERKER Hartmut Steinle aus Baden-Württemberg leitet seit dem 1. Dezember 2020 die medizinische Abteilung. Er machte in Berlin und St. Gallen eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und arbeitete als Oberarzt an der Universitätsklinik für Gastroenterologie und Hepatologie in Innsbruck mit Ausbildung zum Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie. Es folgten weitere Spezialsierungen in der interventionellen Endoskopie, insbesondere der Endosonografie und ERCP – seine berufliche Leidenschaft, die er in Sterzing einbringen möchte, indem er ein modernes Zentrum der interventionellen Endoskopie und eines gastroenterologischen Schwerpunkts aufbaut. Steinle ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Südtirol kennt er vor allem durch seine Vertretungsdienste. Besonders beeindruckt haben ihn das motivierte Pflegepersonal sowie die gute Zusammenarbeit mit sehr gut ausgebildeten Mitarbeitern im ärztlichen und nicht-ärztlichen Bereich: „Wir brauchen uns vor Innsbruck nicht zu verstecken.“ Zelger bezeichnet Steinle als „guten Netzwerker“.

strukturpolitische Bedeutung von Krankenhäusern“, so Landesrat Widmann. Viele fähige Kandidaten hätten sich laut Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli um ein Primariat beworben. Es sei eine ausgezeichnete Wahl getroffen worden. Es freue ihn, dass die vier Abteilungen wieder eine stabile Führung haben und Kontinuität und Qualität für lange Zeit gesichert sei. Auch Florian Zerzer, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, dankte jedem ein-

ANÄSTHESIST AUS LEIDENSCHAFT

zelnen. Der Einsatz der vergangenen zwei Jahre habe sich mehr als gelohnt. Sterzing sei im Ausland längst nicht mehr nur wegen dem Roßkopf bekannt, sondern auch wegen der hochwertigen medizinischen Betreuung. Knapp die Hälfte der Patienten kommt von außerhalb des Bezirks. Neben Erfahrung und Wissen, die sich die neuen Primare im In- und Ausland angeeignet haben, bringen sie auch Gestaltungswillen mit. „Die Primare zeigen uns, dass möglich

Luca Sebastianelli leitet seit Juli 2017 die einfache Struktur der Neurorehabilitation und ist seit dem 1. März 2021 geschäftsführender Direktor der neuen komplexen Struktur. Die Abteilung für Neurorehabilitation in Sterzing hat sich zum Referenzzentrum für die Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen aus der gesamten Provinz entwickelt. Die Abteilung für Neurorehabilitation ist auch ein Zentrum für anwendungsorientierte klinische Forschung. „Wir haben immer wieder neue Ziele vor uns. Die Ansprüche auf internationalem Niveau sind hoch“, so Sebastianelli. Sterzing könne gut mithalten und habe sich schon jetzt international einen Namen gemacht. Die Neurorehabilitationsabteilung in Sterzing besteht aus einem multidisziplinären Team von rund 60 Personen. Sebastianelli setzt sich das ständige Wachstum der Abteilung zum Ziel, um den tatsächlichen Bedarf in der Provinz abdecken zu können und dabei immer mehr innovative und personalisierte multidisziplinäre Behandlungswege zu etablieren. Zelger bezeichnet Sebastianelli als einen „Schatz mit Berufung im Herzen“. Sebastianellis Frau arbeitet in Sterzing im Bereich Forschung.

ist, woran wir glauben. Wir werden mit euch lernen und weiterwachsen.“ Nächste Herausforderung: Pflegemangel Nicht alle Probleme seien damit gelöst, viele seien erst jetzt entstanden, so Zelger. Einvernehmliche Lösungen zu finden sei sowieso nicht immer einfach. „Wir streiten oft, dass die Fetzen fliegen, aber dann ist alles wieder gut“, meint sie mit einem

Schmunzeln. Bis Jahresende stehe dem Sanitätsbetrieb noch eine intensive und herausfordernde Zeit bevor. Auch in Sterzing werde es aufgrund der eingeführten Impfpflicht Einbrüche beim Sanitätspersonal geben. Es brauche viele Ideen, Kreativität, Kraft, Mut und Vertrauen, den Pflegemangel ausgleichen zu können. „Bringt uns Lösungen“, so Landesrat Widmann zur Belegschaft des Krankenhauses Sterzing, „und wir setzen sie gemeinsam um.“ rb Erker 07/21

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Aktuell

„Agitatorische und populistische Vorgangsweise“ Stellungnahme von Bürgermeister Martin Alber Nach dem Ableben von Bernardo Ponzano im Jänner dieses Jahres stand die Gemeindeverwaltung vor der Herausforderung, den Gemeindeausschuss gemäß demokratischer Rahmenrichtlinien wieder aufzustocken und damit die Repräsentanz der italienischen Gemeindebürger innerhalb der Gemeindeführung zu gewährleisten. Für den verstorbenen Gemeinderat Ponzano rückte die zweitgewählte Kandidatin der Liste „Partito Valore Umano“ Verena Marcassoli in den Gemeinderat nach. Damit erhöhte sich die Frauenquote im Gemeindeausschuss von bisher einem Ausschussmitglied auf deren zwei. Gemeinderätin Marcassoli gehört der ladinischen Sprachgruppe an, damit war die italienische Sprachgruppe im Gemeinderat nur noch durch den Rat Giuseppe Sabatelli von der Oppositionspartei „Fratelli d’Italia“ vertreten. Die Vertretung der Sprachgruppen in den jeweiligen Verwaltungsfunktionen wird in Südtirol durch das Autonomiestatut geregelt. Und das bildete auch die Grundlage für die Entscheidung der Gemeindeorgane, weiterhin eine Vertretung der italienischen Sprachgruppe im Gemeindeausschuss zu garantieren. Gemeindeausschuss und Gemeinderat entschieden nach gewissenhafter Abwägung und Prüfung der politischen und rechtlichen Ausgangssituation, eine Gemeindebürgerin italienischer Muttersprache von außen in den Gemeindeausschuss zu wählen. Diese Gemeindebürgerin sollte politisch eine möglichst neutrale Position einnehmen. Der Bürgermeister und der Gemeindeausschuss unterbreiteten deshalb dem Gemeinderat den Vorschlag Stefania De Bettin. In der Gemeinderatssitzung vom 6. April 2021 wurde Stefania De Bettin vom Gemeinderat Brenner mit einer Gegenstimme und drei Enthaltungen bei elf Dafür-Stimmen in den Gemeindeausschuss gewählt. Damit setzte der Gemeinderat ein starkes demokratisches Zeichen, das auch und vor allem die politischen Verhältnisse im Gemeinderat berücksichtigte. Eine politische Mehrheit für eine Wahl des Gemeinderates Sabatelli von der Liste „Fratelli d’Italia“ in den Gemeindeausschuss war bzw. ist unter derzeitigen Gesichtspunkten nicht realistisch. Auch eine dafür notwendige Umgestaltung des Gemeindeausschusses ist realitätsfremd und entspricht nicht den politischen Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat. Die Entscheidung, eine italienische Mitbürgerin von außen in den Gemeindeausschuss zu wählen, fußt auf folgenden Grundlagen: die Sicherstellung und Einhaltung der Frauenquote im Gemeindeausschuss sowie eine Vertretung der italienischen Mitbürger im Ausschuss. Die derzeitige agitatorische und populistische Vorgangsweise der Partei „Fratelli d’Italia“ zeigt auf, warum eine Zusammenarbeit mit dieser Fraktion in der derzeitigen Situation nicht möglich ist und vor allem demokratiepolitisch nicht mehrheitsfähig ist. Auf propagandistischen Unterlagen der Partei wurde italienweit unsere Gemeinde Brenner als „anti-italienisch“ und mit folgenden Aussagen beschrieben: „Basta odio antiitaliano!“ oder „Inammissibile discriminazione“. Dies entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit und in keinerlei Art und Weise der politischen Einstellung der demokratisch gewählten Institutionen der Marktgemeinde Brenner. Selbst der Alleinvertretungsanspruch dieser Partei in Hinblick auf die italienische Bevölkerung ist an den Haaren herbeigezogen. Drei andere Parteien haben ebenso erhebliche Stimmenanteile aus der italienischen Bevölkerung erhalten, zwei italienische Kandidaten der „Freien Liste Brenner“ sogar erheblich mehr Vorzugsstimmen als der Kandidat Giuseppe Sabatelli, der nur aufgrund der Wahlarithmetik einen Sitz im Gemeinderat hat. Deshalb sind die Aussagen von „Fratelli d’Italia“ unqualifiziert und untergriffig. Ich darf abschließend zwei Dinge festhalten: Es ist mir ein ehrliches Anliegen, eine angemessene Vertretung der Frauen im Gemeindeausschuss zu gewähren, und ich finde es gut, wenn die beiden Frauen auch unterschiedlichen Sprachgruppen angehören. Es ist mir zudem wichtig, unmissverständlich klarzustellen, dass sich dieser Gemeindeausschuss mit allen Mitteln nicht nur für ein friedliches, sondern für ein gutes und konstruktives Zusammenleben der deutschen und italienischen Sprachgruppe einsetzt und einsetzen will. Die Gemeinde Brenner ist nicht irgendeine Gemeinde. Die Geschichte hat dem Namen „Brenner“ eine sehr starke Symbolkraft verliehen. Diese Symbolkraft muss nach den Jahrzehnten, in dem der Begriff für die Trennung stand, für das Miteinander der Sprachgruppen und Völker in Europa stehen.

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Brenner

Einspruch abgelehnt Auf seiner jüngsten Sitzung Ende Juni hat der Gemeinderat von Brenner einen Einspruch der Partei „Fratelli d’Italia“ abgelehnt.

Nach dem Tod von Bernardo Ponzano Anfang Jänner musste der dadurch vakante Referentenposten nachbesetzt werden. Auf der Grundlage mehrerer Rechtsgutachten entschied sich Bürgermeister Martin Alber für die parteilose Stefania De Bettin, da der Posten einer Frau der italienischen Sprachgruppe vorbehalten war; der Gemeinderat sprach sich mehrheitlich dafür aus (Erker 05/2021). Gegen diese Entscheidung hat die Partei „Fratelli d’Italia“ um Alessandro Urzì Einspruch erhoben, da sie sich übergangen fühlte. Mit einer Gegenstimme von Giuseppe Sabatelli (Fratelli d’Italia) sprachen sich die Räte nach einer angeregten Diskussion für die Ablehnung des Einspruches aus. Fratelli d’Italia hatte in der Causa bereits vorher Rekurs beim Verwaltungsgericht eingereicht. Ausweisung einer Tourismuszone Nachdem die Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung zur Errichtung einer Tourismuszone in Ladurns ein negatives Gutachten abgegeben hatte, fasste der Gemeinderat mit mehrheitlicher Zustimmung einen Beharrungsbeschluss, da die Gemeinde als ein touristisch strukturschwaches Gebiet eingestuft ist und eine neue touristische Zone eine soziale und wirtschaftliche Aufwertung bedeuten würde. „In anderen bereits ausgewiesenen Tourismuszonen werden aufgrund verschiedener Schwierigkeiten in nächster Zukunft sicher keine touristischen Betriebe realisiert“, so Bürgermeister Martin Alber. In der beantragten Zone hingegen hätte der Eigentümer – der Antrag wurde von Agnes Christina, George Thomas, Maria und Andreas Brunner eingereicht – hingegen Interesse, schnellstmöglich einen Betrieb zu errichten, was „für das gesamte Tal und auch für das Skigebiet Ladurns dringend notwendig“ sei, so der Bürgermeister.


Für den Teil der Zone, der sich laut Gefahrenzonenplan in einer roten Zone befinde, werde nach Lösungen gesucht, um die Gefahrensituation zu entschärfen. Edeltraud Zössmayr und Christian Bacher von der Freien Liste Brenner sprachen sich gegen den Beharrungsbeschluss aus. Haushaltsänderung Im Zuge einer Haushaltsänderung wurden u. a. Mehreinnahmen in Höhe von 61.800 Euro für den Umbau (44.100 Euro) und die außerordentliche Instandhaltung (10.000 Euro) der Schule in Gossensaß sowie die außerordentliche Instandhaltung von Straßen (23.000 Euro); 10.000 Euro fließen in die Beseitigung von illegal abgelagertem Müll am Hühnerspiel, 6.800 Euro in den Kindergarten Brenner und 6.500 Euro in die

Ladurns: Die Gemeinde unterstützt die Ausweisung einer neuen Tourismuszone.

Naherholungszone Nestl. Mehrkosten in der GIS-Erfassung verschlingen 5.500 Euro. Gemeindebaukommission Der Gemeindebaukommission gehören Bürgermeister Martin

Alber (Ersatz Peter Mair/Robert Holzer), Ralf Dejaco, Margot Wittig, Johannes Wild (Ersatz Hermes Vigna), Veronica Azzali (Ersatz Roberta Micheli), Peter Constantini (Ersatz Christian Andreas Mahlknecht), Johannes Niederstätter (Ersatz Hannes

Ladstätter) und Marianne Erlacher (Ersatz Ursula Sulzenbacher) an. Die Bauordnung der Gemeinde wurde mit einer Gegenstimme von Christian Bacher genehmigt. bar

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Aktuell

Franzensfeste

Franzensfeste

8.000 Tonnen Müll

Labor für die Gemeinschaft

Mitte Juni hat der Gemeinderat von Franzensfeste per Videokonferenz eine Gemeinderatssitzung abgehalten. Thema war u. a. die Müllentsorgung in der Abfalldeponie Sachsenklemme. Gemeinderätin Linda Zaira Franchino (Fortezza vive/Fratelli d‘Italia) stellte eine Anfrage zur Müllablagerung in der Abfalldeponie Sachsenklemme. Laut lokalen Presseberichten sollen über einen längeren Zeitraum hinweg aus allen Teilen der Provinz große Abfallmengen in der Mülldeponie Sachsenklemme entsorgt worden sein, um die Zentraldeponie in Bozen zu entlasten. Doch die Lagerung dieser Art von Rückständen in der Mülldeponie Sachsenklemme sei nicht zulässig gewesen. Bürgermeister Thomas Klapfer antwortete, dass die Abfalldeponie Sachsenklemme nicht von der Gemeinde, sondern von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal verwaltet werde und die Gemeinde deshalb auch keine Befugnis habe, die Deponierung von Abfällen zu genehmigen oder abzulehnen. Laut einem Schreiben des Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Walter Baumgartner, hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher im November 2019 eine Notverordnung erlassen. Bis Februar 2020 sollten bestimmte Abfälle außerhalb von Bozen entsorgt werden. Die Maßnahme wurde bis Dezember 2020 verlängert. Aus insgesamt sieben Abfallbehandlungsanlagen in Südtirol wurden 7.981 Tonnen des Abfallgemischs EAK 191212 – laut Europäischem Abfallkatalog sind dies diverse Abfälle und Materialmischungen aus mechanischer Behandlung von Abfällen, die keine gefährlichen Stoffe enthalten – angeliefert und deponiert, da die Deponie Sachsenklemme zur Endlagerung dieses Abfallproduktes geeignet sei. Weitere Lieferungen dieser Art seien derzeit nicht geplant. Auch Konsolidierungsmaßnahmen seien in der Deponie derzeit weder geplant noch notwendig. Bilanz geändert Der Gemeinderat hat auf seiner Sitzung die Jahresabschlussbilanz abgeändert. Nachdem der Betrag von 39.741 Euro nicht mehr für Covid-19-Maßnahmen vinkuliert ist, wird er u. a. für Ausgaben für den Bauhof, gemeindeeigene Gebäude, Dienstleistungen und Registerspesen zweckgebunden. Im Investitionsteil sind 156.820 Euro eingebaut worden, die sich aufgrund von Rückständen 2020 ergeben haben. Verwendet wird der Betrag u. a. für Spiel- und Freizeitplätze (14.000 Euro), die Telekommunikationsvernetzung in der Grundschule Franzensfeste (26.000 Euro), die Anpassung von Elektroanlagen in den Feuerwehrhallen Franzensfeste und Mittewald (10.500 Euro) und im Gemeindegebäude (2.000 Euro), für die Einrichtung in Gemeindebüros (18.500 Euro), die energetische Sanierung der Grundschule Franzensfeste (24.000 Euro), die Errichtung des Gehsteiges im Ortsteil Sams (39.000 Euro), den Bau des Verbindungsweges (20.000 Euro) und für ein Online-Vormerksystem für Tennisstunden in der Sportanlage südlich von Franzensfeste (2.000 Euro). rb

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Der Gemeinderat von Franzensfeste Franzensfeste, mit großem Wohn- und hat einen Planungswettbewerb für das Lesezimmer, wo sich jeder aufhalten „Haus der Begegnung Franzensfeste“ kann. Das neue Gebäude soll auch ein ausgeschrieben. Das rund 500 m2 gro- Haus des Komforts und der Erholung ße ehemalige ANAS-Gebäude im Orts- sein: gemütlich eingerichtet wie ein zentrum soll abgerissen, neu aufgebaut Zuhause, mit Garderobe und weichen, und zu einem sozialen, kulturellen und bequemen Sitzgelegenheiten, mit TV offenen Treffpunkt für die Dorfbevölkerung umfunktioniert werden. Für das Projekt stellt die Gemeinde insgesamt rund 950.000 Euro zur Verfügung. Im ehemaligen ANAS-Gebäude von Franzensfeste steckt eine fast 200 Jahre alte Geschichte. In der Aus dem ehemaligen Straßenwärterhaus entsteht ein Aktivlabor für Kunst, typisch pompejaMusik, Tanz, Spiele, Kino und Kulinarik. nisch-roten „Casa Cantoniera“ wohnte einst der Straßen- und Internet. In den neuen vier Wänden wärter, der eine Straßenstrecke von drei soll auch ein Haus des Geschmacks und bis vier Kilometern kontrollierte und der Künste Platz finden, mit Kochzone, instand hielt. Der König von Sardinien Kühlschrank, Ofen und einem Tisch mit hatte dieses Berufsbild um 1830 per bis zu 30 Sitzplätzen. Neben KochkurDekret eingeführt. Als nach 150 Jahren sen sind auch Kurse für angewandte die Wartungszentren italienweit neu or- Kunst und Technik geplant. Kurzum: ganisiert wurden, übernahm Südtirol die Aus dem Haus entsteht ein Labor für Zuständigkeit für die Staatsstraßen im die Gemeinschaft, eine Art Aktivlabor, Land. 2017 gingen 24 Straßenwärter- in dem Bürger bei Kunst, Musik, Tanz, häuser, darunter jenes von Franzensfes- Spielen, Kino, Kulinarik und mehr ihren te, von der italienischen Straßenverwal- Gemeinschaftssinn stärken können. Autung ANAS in das Eigentum des Landes tonomen, aber kontrollierten Zugang über. Die Provinz überließ das Gebäude bekommen die Bürger mittels Magnetder Gemeinde unentgeltlich, mit der karte, für dessen Aushändigung sie sich Auflage, dass es in den kommenden in der Gemeinde registrieren müssen. 24 Jahren nicht verkauft werden darf. Zehn Architekten sind eingeladen worSo schmiedeten Bürger, Bürgermeister, den, innerhalb 8. Oktober ihre ProVereine und Verbände Pläne, wie das jektvorschläge einzureichen, darunGebäude in Zukunft genutzt werden ter Christian Schwienbacher (Brixen), könnte. Es soll ein Haus für alle werden, Stefan Hitthaler (Bruneck), Stifter und ein offenes multifunktionales Ereignis-, Bachmann (Pfalzen), KUP Architekten, Freizeit- und Gemeinschaftszentrum, (Brixen), En.Ar.Tec (Vahrn), Totronic Arein kultureller Treffpunkt für alle Gene- chitekten (Brixen), Raum 3 Architekten rationen. Geplant ist ein Haus der Mu- (Brixen), Markus Hofer und Hermann sik und des Tanzes, u. a. für Theater, Gschnitzer (Brixen), Flaim Prünster Arsanfte Gymnastik und Kino, ein Haus chitekten (Bozen) und Barbara Breda der Erinnerungen mit einer Bibliothek (Bozen). Im November wird feststehen, voller Bücher und Brettspiele, gespen- wer den Planungswettbewerb gewonrb det und gesammelt von Bewohnern von nen hat.


Sterzing

„Anscheinend geht es ohne Strafe nicht!“ Kurz und bündig wurden bei der letzten Gemeinderatssitzung in Sterzing die sieben Tagesordnungspunkte abgehandelt. Gesprochen wurde einmal mehr über Probleme mit Müllsündern.

wohl tatsächlich wieder strenger vorgehen müsse. Neben der Beauftragung von zwei Studentinnen, welche die Besucher der Wertstoffinseln beraten und ihnen dabei helfen sollen, die richtige Tonne für ihren Müll zu finden, setze man auch auf Information Werner Graus (SVP) kritisierte den in der Presse. Graus entgegnete, teilweise katastrophalen Zustand dass nicht das fehlende Wissen bei den Wertstoffinseln. „Bereits das Problem sei, sondern der fehlende Wille. „Da helfen nur Strafen oder Video-Überwachung“, zeigte sich Graus überzeugt. Auf Nachfrage von Gemeinderätin Evi Frick (SVP) erklärte Forer, dass man das System mit den Müllsäcken zwar beibehalten werde, aber in Zukunft „codierte“ Müllbeutel verwenden wird. Somit sei zu früh oder falsch entsorgter Müll bis zum Urheber zurückzuverfolgen. Zudem rüste man drei Container für den Restmüll mit einem Chip-Karten-System aus. Die Biomüll: Wird er nicht korrekt entsorgt, muss sich Bürger hätten dann die Gemeinde Sterzing wohl etwas einfallen lassen. die Möglichkeit, zu jeder Tag- und am Samstag laden die Leute ihren Nachtzeit ihren Müll zu entsorgen. Müll ab, der aber erst am Montag Forer berichtete bei dieser Geleabgeholt wird, es stinkt und es genheit von einer Besichtigung wurden schon Ratten beobachtet. des Abfallwirtschaftszentrums in Für die Anwohner sind solche Zu- Natz-Schabs. „Nachdem der Verstände eine große Belastung“, so schmutzungsgrad des Biomülls Graus, der erklärte, dass er bereits so hoch ist, dass er zum Großteil von einigen Bürgern darauf ange- verbrannt werden muss, besteht sprochen worden sei. Der SVP-Ge- die Möglichkeit, dass er ab 1. Jänmeinderat regte an, bei jeder ner des kommenden Jänners nicht Wertstoffinsel eine Video-Kamera mehr angenommen wird – sollte zu installieren, um die Situation in sich die Situation nicht bessern“, den Griff zu bekommen. so Forer. Die Gemeinde Sterzing Stadtrat Heinrich Forer pflichtete müsste sich dann selbst um die Graus bei und erklärte, dass man Entsorgung des Biomülls küm-

mern. Bürgermeister Peter Volgger fügte hinzu, dass man die codierten Müllsäcke, die zur falschen Zeit auf die Straße gestellt würden, zwar einsammeln werde, aber in der Folge die Müllsünder mit Strafen belegen würde. „Anscheinend geht es ohne Strafe nicht!“, so Volgger. In Kürze Einstimmig genehmigt wurde die Gemeindebauordnung. Zur technischen Vertreterin der Gemeinde wurde Ingenieurin Kathrin Kral ernannt, zu ihrem Stellvertreter Dominik Kinzner. Einstimmig fiel auch die Wahl von Martina Pecher zur Vorsitzenden der Gemeindekommission für Raum- und Land-

schaft aus. Nachnominiert wurde Andreas Mahlknecht. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde die Umwidmung von Wald in bestockte Wiese der Gp. 401 in der Fraktion Tschöfs. In Bezug auf die Eishalle berichtete Bürgermeister Volgger von einem erneuten Treffen mit der Staatsanwaltschaft. Er könne derzeit nicht sagen, wann das Gelände freigegeben werde. Derzeit werde die Möglichkeit ausgelotet, ein Provisorium zu errichten. Man habe sich diesbezüglich auch in den Nachbargemeinden Freienfeld und Pfitsch nach einem Übergangsstandort umgesehen. at

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Aktuell

Ratschings

Grundsatzentscheidung getroffen Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung von Ratschings wurde u. a. eine Grundsatzentscheidung zum Bau des Bezirksaltenheimes getroffen. Mit einem Grundsatzbeschluss sichert die Gemeinde Ratschings ihre finanzielle Beteiligung am Neubau des Bezirksaltenheimes zu. Wie Bürgermeister Sebastian Helfer erklärte, hätten sich die vier Wipptaler SVP-Bürgermeister für den alten Standort ausgesprochen – dies sei allerdings kein Politikum, wie derzeit kursierende Gerüchte vermuten. „Jede Gemeinde trifft die Entscheidung autonom“, so Helfer. Er begründete die Entscheidung damit, dass das PPP-Projekt zu unübersichtlich sei und niemand mit Bestimmtheit wisse, ob und wie schnell es zu einem guten Ende gebracht werden könne. Auch die übrigen Gemeinderatsmitglieder sprachen sich für die Beibehaltung des alten Standortes aus, die Entscheidung fiel somit einstimmig aus. Akustikplan Architekt Raimund Thaler stellte den Räten den Akustikplan der Gemeinde (GAK) vor, in dem konstante Lärmquellen – es handelt sich dabei vor allem um technische Anlagen – erfasst sind. Verkehrslärm und Lärm, der nur sporadisch auftritt, wird darin allerdings nicht aufgenommen.

(100.000 Euro). Die Abänderung wurde einstimmig genehmigt.

Arch. Raimund Thaler stellte den Gemeinderäten den Akustikplan vor. Damit wird ein einheitliches Regelwerk geschaffen, um die Lebensqualität zu erhöhen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Eingeteilt in sechs Klassen, mit welchen die Immissionsgrenzwerte festgelegt werden, wurde das gesamte Gemeindegebiet von Ratschings erfasst: In die niedrigste Klasse I mit einem Tagesgrenzwert von 50 dBA und einem Nachtgrenzwert von 40 dBA fallen beispielsweise Schulen und Kindergärten, in die Klasse VI mit einem Tages- und Nachtgrenzwert von 70 dBA Gewerbegebiete mit durchgehendem Betrieb. Wie Thaler erklärte, zähle Gasteig zu den lärmbelasteten Fraktionen, Telfes, Jaufental und Ridnaun hingegen zu den ruhigen Gebieten.

„EINEN WEITEREN LOCKDOWN KÖNNEN WIR UNS NICHT MEHR LEISTEN“ „Aufgrund der Impfmüdigkeit geraten wir in eine Situation, in der wir mehr Impfstoff zur Verfügung haben als Impfwillige“, erklärte Helfer, der die Gemeinderatsmitglieder aufforderte, die Bevölkerung zu einer Impfung zu motivieren. „Die Impfung reduziert eindeutig das Risiko einer schweren Erkrankung und beugt damit einer neuerlichen Welle im Herbst vor“, so der Bürgermeister. Auf Bezirksebene seien Impftage bzw. Impfwochenenden im Gespräch. Auf Landesebene zähle die Gemeinde Ratschings nicht gerade zu den Vorzeige-Gemeinden und es bestehe noch erheblicher Aufholbedarf. „Einen weiteren Lockdown können wir uns nicht mehr leisten“, so Helfer.

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Haushaltsänderung Mit der dritten Haushaltsänderung wurden in erster Linie Gelder für das Sommerprojekt bereitgestellt. Aus dem laufenden Teil werden Nachzahlungen aus der IMU (25.000 Euro), ein Landesbeitrag für das Sommerprojekt (77.000 Euro) und die Rückvergütung für ein Video-Projekt über die Gilfenklamm (4.900 Euro) verbucht, bei den Einnahmen aus dem Investitionsteil ein staatlicher Beitrag zur Energieeffizienz (100.000 Euro), Grundstücksregelungen (8.800 Euro), der Erhöhung der Baukostenabgabe (18.000 Euro) und der Erhöhung der Erschließungskostenabgabe (48.000 Euro). Im laufenden Teil der Ausgaben stehen u. a. Kosten in Höhe von 3.000 Euro (Instandhaltung Sportplatz Stange), 10.000 Euro (Reinigungsmaßnahmen Sommerprojekt), 30.000 Euro (Lebensmittel und Verköstigung Projekt Sommerbetreuung), 74.000 Euro (Betreuungspersonal Sommerprojekt), 10.000 Euro (Feuerversicherungen) zu Buche, die Ausgaben im Investitionsteil betreffen die Reparatur einer Wasserleitung (15.000 Euro), technische Spesen zur Energieeffizienz (2.000 Euro) und die Umstellung auf LED-Beleuchtung

Gemeindebauordnung Die Gemeindebauordnung wurde nach eingehender Diskussion einstimmig genehmigt. In der siebenköpfigen Gemeindekommission für Raum- und Landschaft führt Bürgermeister Sebastian Helfer den Vorsitz, die übrigen sechs Mitglieder sind Sachverständige, die von den Gemeinden aus dem entsprechenden Verzeichnis ausgewählt werden: Ursula Unterpertinger (Baukultur; Ersatz Gert Forer), Johann Wild (Agrartechiker, Ersatz Hermes Vigna), Miriam Rieder (Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Ersatz Sigrid Mairhofer), Peter Constantini (Sachverständiger für Raumplanung, Ersatz Christian Andreas Mahlknecht), Johannes Niederstätter (Sachverständiger für Landschaftsschutz, Ersatz Hannes Ladstätter), Marianne Erlacher (Sachverständige für Naturgefahren, Ersatz Ursula Sulzenbacher). Den Vorsitz der kleinen Kommission, die aus drei Personen besteht, führt Ursula Unterpertinger. Als Sachverständiger für Landschaftsangelegenheiten fungiert Geometer Christian Hafner. In Kürze Im kommenden Schuljahr soll das Fleisch für die Schul- und Kindergarten-Mensen vom lokalen Anbieter Wippland bezogen werden. Als eine der ersten Gemeinden hat Ratschings das im neuen Raumordnungsgesetz vorgeschriebene Gemeindenentwicklungskonzept ausgearbeitet. Wie Helfer erklärte, habe man alle nötigen Dokumente bereits im vergangenen September in den zuständigen Landesämtern eingereicht. Obwohl es zu einigen Verzögerungen gekommen sei, hoffe man auf einen Abschluss bis Ende des Jahres. at


Pfitsch

Große Sorge um Altenheim

Das Altenheim Schloss Moos in Wiesen: vorübergehende oder endgültige Schließung? Zügig behandelten die Gemeinderäte auf ihrer Sitzung Mitte Juni die acht vorgesehenen Punkte auf der Tagesordnung. Überhaupt herrschte zwischen SVP und Bürgerliste deutlich mehr Konsens als gewohnt. Erstmals seit der Bildung des Gemeinderates hat die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ für eine Abänderung des Haushalts gestimmt. Bisher hatte sie sich bei Abstimmungen, die u. a. den Ausschuss, den Bürgermeister sowie Haushaltsänderungen betreffen, kategorisch ihrer Stimme enthalten. Im Investitionsprogramm werden 5.000 Euro für eine neue Telefonanlage, im laufenden Teil 82.000 Euro für Sommercamps und eine Zirkuswoche sowie 6.000 Euro für eine Rückerstattung an die Bezirksgemeinschaft Wipptal eingebaut. Auch eine Verordnung wurde abgeändert, damit die Ortspolizei Sterzing, Mitarbeiter des Steueramtes sowie in eigenen Beschlüssen namhaft gemachte Gemeindebedienstete ab sofort befugt sind, die Müllentsorgung im Gemeindegebiet zu kontrollieren. Auf Grundlage einer Musterverordnung des Gemeindenverbandes genehmigten die Räte zudem die neue Gemeindebauordnung, die mit 1. Juli in Kraft tritt. Laut Gemeinderat Renato Bussola sollte

die Gemeinde bei Projekten, die das öffentliche Interesse betreffen, vorab informiert werden. Gemeinderätin Claudia Raffl schlug die Gründung einer beratenden Gestaltungskommission vor, die sich u. a. mit der Ästhetik von Bauwerken auseinandersetzt und zu einem transparenten Informationsfluss beitragen soll. Emotionalstes Thema auf der Sitzung war das Altenheim Schloss Moos in Wiesen, wo in diesen Tagen die seit Jahren geplanten Sanierungs- und Umbauarbeiten beginnen sollten (eigener Bericht auf S. 8). „Das Wipptal muss zusammenstehen“, so die Gemeinderäte unisono. „Wir müssen geschlossen zeigen, dass das Altenheim gebraucht und gewollt wird.“ Die Gemeinde habe viel Vorarbeit geleistet, damit es zum Umbau von Schloss Moos komme, so Gufler. Man werde nun alle Instanzen aktivieren, um eine Lösung zu finden. Auch müsse man sich gemeinsam mit der Landespolitik dafür einsetzen, Pflegestrukturen wieder funktionstüchtig zu machen. Derzeit gebe es südtirolweit einen katastrophalen Pflegenotstand, nicht nur in Altenheimen, auch in Krankenhäusern, so Reinthaler. Man arbeite mit allen Kräften darauf hin, u. a. den Ausbildungsweg von Pflegekräften kürzer, dualer und attraktiver zu gestalten. rb Erker 07/21

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Im Blickpunkt

Österreich und seine neue Gastbevölkerung: kein Vorbild für Südtirol von Max Haller

Migration und die Integration der Zuwanderer sind heute eines der zentralen Probleme in Europa. Auch in Südtirol lebten Ende 2020 über 51.000 Ausländer, fast zehn Prozent der Bevölkerung. Die Mehrheit davon sind nicht „marroccani“ und Flüchtlinge, die aus dem Süden Italiens nach Norden kamen, sondern Zuwanderer aus anderen EU-Ländern; ohne sie würde auch die Südtiroler Wirtschaft zusammenbrechen. Die Integration von Zuwanderern kann als erfolgreich abgeschlossen angesehen werden, wenn sie die Staatsbürgerschaft erlangen. Inwieweit dies für Zuwanderer und ihre Kinder möglich ist, variiert in Europa erheblich. Auf der restriktiven Seite liegt Österreich, das 2020 mit 16,5 Prozent zwar EUweit den höchsten Ausländeranteil aufwies (abgesehen vom Sonderfall Luxemburg), jedoch eine sehr restriktive Politik im Hinblick auf die Verleihung der Staatsbürgerschaft verfolgt. In diesem Zusammenhang gab es vor kurzem eine paradoxe Meldung über die Bevölkerungsentwicklung Österreichs im Jahr 2020. Obwohl als Folge der Pandemie mehr Menschen gestorben sind als sonst, hat die Zahl der ge-

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meldeten Einwohner um 31.600 Personen zugenommen – nur um etwa 10.000 weniger als in den Jahren vorher. Darin zeigt sich zum einen, dass Zuwanderung ein Prozess ist, der weder durch die Politik noch durch massive andere Ereignisse kurzfristig beeinflussbar ist. Viele wichtige Branchen, etwa Industrie und Gesundheitswesen, wurden durch die Pandemie wenig beeinträchtigt oder haben sogar mehr Arbeitskräfte benötigt. Was dieses Bevölkerungswachstum aber noch bemerkenswerter macht, ist die Tatsache, dass die Zahl der österreichischen Staatsbürger um 13.000 Personen gesunken ist. Wie ist das möglich? Das Rätsel löst sich, wenn man sieht, dass die Zahl der Einbürgerungen abgenommen hat. Seit 2015 pendelt diese zwischen 9.000 und 10.000 Personen pro Jahr; 2020 waren es nur noch 8.796. Das heißt, dass von 100 in Österreich ansässigen Nicht-Österreichern nur 0,7 die Staatsbürgerschaft erlangen – ein Wert, der europaweit an unterster Stelle steht (gemeinsam mit Ländern wie Tschechien und Slowakei). Seit 2003, als es mit 45.000 einen Spitzenwert an Einbürgerungen gab, hat dieser Wert kontinuierlich abgenommen. Die Zunahme der Ausländer ist nicht nur auf Zuwanderung zurückzuführen, sondern auch darauf, dass in Österreich im Vorjahr 17.199 Kinder als Ausländer auf die Welt gekommen sind und hier als solche aufwachsen, zur Schule gehen und arbeiten werden. Es ergibt sich damit die absurde Situation, dass der Großteil dieser

Kinder und Jugendlichen kaum nennenswerte Beziehungen zum Herkunftsland ihrer Eltern aufweisen, sich dagegen voll als Österreicher fühlen wird, aber kein Staatsbürger dieses Landes ist. Diese Situation ist zurückzuführen auf die in den vergangenen Jahren verschärften Bedingungen für den

erwartete man, dass sie nach dem Wegfallen des Bedarfs wieder in ihre Herkunftsländer zurückkehren würden. Inzwischen hat man gesehen: Es wurden Arbeitskräfte gerufen, aber Menschen (und ihre Familien) sind gekommen und sie wollen bleiben. Aber nicht wenige der heutigen Ausländer in Öster-

Österreich vergibt die Staatsbürgerschaft nach den „ius sanguinis“. Erwerb der Staatsbürgerschaft. Diese wird automatisch nur nach dem Prinzip des „ius sanguinis“ verliehen, also aufgrund der Abstammung von österreichischen Eltern. Für alle anderen ist sie an sehr strenge Bedingungen gebunden, wie Mindestaufenthaltsdauer von zehn Jahren, Nachweis einer guten Beherrschung der deutschen Sprache und ein in vielen einfachen Erwerbstätigkeiten kaum erzielbares Einkommen. Man kann die Situation nicht anders sehen als jene der Gastarbeiter, die 1960 bis 1975 nach Österreich gekommen sind. Von ihnen

reich stehen noch schlechter da als die seinerzeitigen Gastarbeiter: Sie können kaum zurückkehren, da in ihren Herkunftsländern hohe Arbeitslosigkeit herrscht und sie sich dort – wie die jungen Menschen – als völlig Fremde fühlen würden. Es gibt in diesem Zusammenhang noch ein weiteres Paradoxon: Rund 600.000 Ausländer wohnen schon zehn Jahre und länger in Österreich. Eine detaillierte Analyse in einem neuen Band zur Doppelstaatsbürgerschaft von Rainer Bauböck und dem Verfasser dieses Beitrags zeigt, dass unter Berück-


Pflersch

Asylbewerber lernen Kräuteranbau sichtigung zusätzlich relevanter Kriterien wahrscheinlich rund 375.000 Personen die Voraussetzungen für die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft erfüllen. Warum suchen sie nicht dafür an? In diesem Band werden auch die Gründe dafür untersucht. Für Zuwanderer aus EU-Ländern – insbesondere die größte Gruppe darunter, die deutschen Staatsbürger – bringt die österreichische Staatsbürgerschaft kaum zusätzliche Rechte (abgesehen vom Wahlrecht). Außerdem ist die Staatsbürgerschaft eines westlichen Landes mehr „wert“ als etwa jene von Rumänien, gar nicht zu reden von Afghanistan oder Syrien. Daher ist unter Zuwanderern aus westlichen EU-Ländern das Interesse am Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft gering. Zwei weitere Gründe sind schon länger bekannt: Der eine sind die hohen Hürden und Kosten für ihre Erlangung, der andere die Bindung an das Herkunftsland. Die Notwendigkeit, einen höheren Anteil der schon lange in Österreich lebenden Ausländer zum Ansuchen um die Staatsbürgerschaft zu motivieren, ist inzwischen auch der Politik, insbesondere in Wien, bewusst geworden. Was man dafür tun könnte, ist recht klar. Eine Möglichkeit ist die Erleichterung der Doppelstaatsbürgerschaft. Damit könnte man vermutlich auch tausende deutsche Staatsbürger erreichen, die durchaus Interesse an der österreichischen Politik haben. Einen solchen Schritt würde auch die Mehrheit der nahezu halben Million Österreicher, die derzeit im Ausland leben, befürworten. Dies zeigte sich in einer eigenen Umfrage im Rahmen der genannten Publikation, die der Weltbund der Auslandsösterreicher durchführte. Aber auch Ausländer aus Drittstaaten, die noch immer eine Bindung an ihr Herkunftsland empfinden, könnte man damit vermutlich motivieren. Eine Doppelidentifikation mit Herkunfts- und Ankunftsland ist für alle Migranten weltweit normal (den Autor dieser Zeilen eingeschlossen) und stellt kein Hindernis gegen eine volle Integration ins Aufnahmeland dar. Die Verleihung der Staatsbürgerschaft ist selbst ein Faktor, der Integration fördert, wie in vielen Studien gezeigt wurde.

Die große Sozialphilosophin Hannah Arendt schrieb, es gebe nur ein einziges Menschenrecht, nämlich die Staatsbürgerschaft. Staatenlose entbehren jeder Art von Rechten. Der Großteil derer, die in Österreich leben, ohne die Staatsbürgerschaft dieses Landes zu besitzen, hat jene eines anderen Landes. Aber erst als Staatsbürger Österreichs haben sie vollen Zugang zu allen Lebenschancen, die dieses wohlhabende Land bieten kann. Durch ihre in vielen Branchen inzwischen unentbehrliche Arbeit tragen sie auch wesentlich zu Österreichs Wohlstand bei. Aber auch die demokratische Qualität Österreichs, die Chance zur Artikulation aller Interessen im politischen Prozess wird signifikant beeinträchtigt, wenn 1,5 Millionen der im Land lebenden neun Millionen Einwohner dabei nicht wirklich partizipieren können. Für die Politik sollte es ein zentrales Anliegen werden, dass ein Großteil dieser Menschen nicht mehr nur als „Gäste“ gesehen wird. Auch Italien ist bei der Vergabe der Staatsbürgerschaft sehr restriktiv. Im Vergleich zu Österreich steht es aber besser da: Mit einer Einbürgerungsquote von 2,2 liegt es im EU-Mittelfeld. Auch in Südtirol selbst sieht die Lage besser aus als in Österreich: Von 2016 bis 2019 erlangten immerhin 8.329 ausländische, in Südtirol ansässige Personen die italienische Staatsbürgerschaft.

Das Buch „Dual Citizenship“ von Rainer Bauböck und Max Haller, 2021 erschienen im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ist digital kostenlos erhältlich unter verlag.oeaw.ac.at/dual-citizenship-and-naturalisation-global-comparative-and-austrian-perspectives.

Seit einigen Jahren arbeitet der „Botenhof“ der Wipptaler Kräutergärten im Pflerschtal mit der „Cooperativa di Lavoro Miledù“ aus Como, die Arbeitsmöglichkeiten für einige der Asylbewerber und Flüchtlinge schafft, die in dieser Gegend Wurzeln schlagen möchten. Bernhard Auckenthaler hat sein umfangreiches Wissen über essbare Kräuter und Blumen zur Verfügung gestellt, um die Entwicklung des Sozialunternehmens zu unterstützen, das soziale Aus-

grenzung bekämpft und das lokale Landschafts-, Umwelt- und Kulturerbe pflegt. Neben der Förderung der Kunst der Trockenmauern sowie der Wiederherstellung von Terrassenlandschaften und verlassenen Wegen rund um den Comosee hat Miledù mit Hilfe von Auckenthaler eine Linie von Kräuter- und Blumenprodukten für die Gastronomie auf den Markt gebracht. Damit wurde die Wiedergewinnung eines verlassenen Grundstücks und die Aufnahme verschiedener landwirtschaftlicher Aktivitäten, darunter zwei Bienenstände und ein Kräutergarten, ermöglicht. Der Botenhof und das Pflerschtal haben in diesem Prozess der Einbeziehung und Aufwertung der Landschaft und des landwirtschaftlichen Erbes ein Beispiel gesetzt, dank ihrer Fähigkeit, den Schutz der biologischen Vielfalt mit der Förderung eines Tourismusmodells und der nachhaltigen Produktion sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht zu verbinden. Giulia Galera Erker 07/21

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Wirtschaft

Brenner

Grenzüberschreitender Stromzusammenschluss

Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino strebt einen Stromzu sa m m e nsc hlus s am Brenner an, um die europäische Verbundenheit und die Modernisierung im Hinblick auf eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung voranzutreiben. Die grenzüberschreitende Verbindung der Stromnetze sei einem dynamischen Wirtschaftswachstum und der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes diesund jenseits des Brenners zuträglich, zumal Energiegewinnung und Energiesicherung zu den großen weltweiten Zukunftsfragen zählten, sind sich die Landeshauptleute von Tirol, Günther Platter, von Südtirol, Arno Kompatscher, und des Trentino, Maurizio Fugatti, einig. Sie plädieren daher für die stärkere Vernetzung von ökologisch verträglichen und volkswirtschaftlich sinnvollen Stromnetzen. Einen solchen Schritt haben die drei Landeshauptleute der Euregio im Juni im Umspannwerk Edyna am Brenner mit einem symbolischen Stromzusammenschluss gesetzt. Mit dabei waren der Vorstandsvorsitzende der Tiroler Wasserkraftwerke AG TIWAG, Erich Entstrasser, und der Verwaltungsdirektor des italienischen Stromnetzbetreibers TERNA, Adel Motawi.

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Wipptal

Erstes mobiles Bodenlabor Biogas Wipptal arbeitet derzeit an mehreren privatfinanzierten Dekarbonisierungsprojekten in den Bereichen erneuerbare Kraftstoffe, CO2-Verwertung, Produktion von Bio-Dünger und neuerdings an der Entwicklung emissionsarmer Ausbringsysteme für den Landbau. Vor kurzem wurde der weltweit erste Multifunktionssensor für Echtzeitbodenanalysen, entwickelt vom Kooperationspartner Stenon, im Wipptal in Betrieb genommen. Als Südtirols erster Produzent für Bio-Dünger hat sich Biogas Wipptal im Rahmen einer Projektarbeit mit dem Thema Ressourceneinsparung in der Landwirtschaft beschäftigt und ein Konzept ausgearbeitet, mit dem versucht wird, das Problem der unkontrollierten Düngung von Grünland, aber auch im Obstund Weinbau durch den Einsatz modernster Sensortechnik zu lösen. In Zusammenarbeit mit dem Technologie-Startup Stenon ist es Biogas Wipptal gelungen, das weltweit erste mobile Bodenlabor nach Südtirol zu holen. Die intelligente Sensorik ist in der Lage, Böden in Sekundenschnelle auf ihren Nährstoffgehalt zu überprüfen. Damit kann der Bauer, ohne aufwendige Bodenanalysen im Labor durchführen lassen zu müssen, innerhalb von Sekunden ablesen, welche Nährstoffe seine Böden brauchen. Die Datenübermittlung in Echtzeit, die in einer 3D-Grafik der Anbaufläche dargestellt wird, schafft die Grundlage für eine präzise Düngerversorgung. Damit wird ersichtlich, welche Bereiche des Bodens mit Wasser oder Dünger versorgt werden sollten und wo ausreichend Nährstoffe vorhanden sind. Somit ist es mit dem Einsatz dieses Multifunktionssensors möglich, den Einsatz von Dünger maßgeblich zu reduzieren und ihn dort dosiert einzusetzen, wo er auch tatsächlich von der Pflanze aufgenommen werden kann. Daraus ergibt sich ein enormes Einsparungspotential von Dünger und Wasser und verhindert dadurch den Eintrag von Nitrat in das Grundwasser. Der erste Sensor wurde in Anwesenheit der Ge-

schäftsführer von Stenon, Dominic Roth und Martin Jahr, an Johannes Daum, Projektleiter der Biogas Wipptal, übergeben. Erste Feldversuche wurden noch am selben Tag ausgeführt und das System allen interessierten Bauern vorgestellt. Biogas Wipptal stellt das mobile Bodenlabor von Stenon allen seinen 62 angeschlossenen Milchbetrieben kostenlos zu Verfügung. In Kombination mit seinen drei emissionsarmen Ausbringgeräten soll damit ein neues ökologisches Bewusstsein in der Südtiroler Landwirtschaft angestoßen werden. Der Stenon Multifunktionssensor kommt zudem in einem weiteren

Teilprojekt namens „Nutridrip“ zum Einsatz, das demnächst als neue Technologie einer kombinierten Präzisionsbewässerung und Flüssigdüngung der Südtiroler Wein- und Obstwirtschaft vorgestellt wird.

Bauvorhaben vorgestellt Im Juni wurde am Sitz der Bezirksgemeinschaft Wipptal interessierten Gemeindevertretern die neue Unternehmensstrategie und die Bauvorhaben der Biogas Wipptal GmbH vorgestellt. Im Anschluss daran konnten die Anwesenden Fragen stellen und ihre Meinung äußern. Den ausführlichen Bericht dazu lesen Sie auf www.dererker.it.


GEMEINDE STERZING:

COMUNE DI VIPITENO:

„Aktion scharf“ gegen Müllsünder

“Iniziativa forte” contro i trasgressori dei rifiuti

In den Containern der 12 Wertstoffinseln an den 48 wohnortnahen Sammelpunkten für Restmüll und Kartone sowie im Recyclinghof kann der gesamte anfallende Abfall kostengünstig entsorgt werden. Einige wenige Unverbesserliche oder Schlaumeier machen diese bürgerfreundliche Mülltrennung und Wertstoffsammlung zunichte und verärgern zunehmend jene, die verantwortungsvoll handeln. Im Bild der Inhalt einer Biomülltonne. Die Folge: teure Sammlung und doppelte Kosten.

Tutti i rifiuti prodotti possono essere smaltiti, con un basso costo, nei container delle 12 isole ecologiche per il riciclaggio, nei 48 punti di raccolta per i rifiuti residui e per il cartone posizionati nelle vicinanze delle case e nel centro di riciclaggio. Alcune persone incorreggibili o furbe stanno “rovinando” questa raccolta differenziata e riciclabile a misura di cittadino e fanno sempre più arrabbiare coloro che agiscono invece in modo responsabile. Nell’immagine il contenuto di un container per la raccolta di rifiuti organici. La conseguenza: raccolta costosa e costi doppi.

Die Verunreinigung der Wertstoffe durch Fremdstoffe verursacht höhere Kosten bei der Entsorgung und Mindereinnahmen beim Verkauf der einzelnen Wertstoffe für die Wiederverwertung. Biomüll lose oder in Papiersäcken >>>> Kompostierung in Schabs = 0,07 €/kg Biomüll verunreinigt mit Nylon/Plastik/auch Bioplastik >>>> Verbrennungsofen in Bozen = 0,13 €/kg La contaminazione dei riciclabili da parte di materiali estranei causa costi più elevati per lo smaltimento e minori ricavi nella vendita dei singoli materiali riciclabili. Rifiuti organici sfusi o nei sacchetti di carta >>>> compostaggio a Sciaves = 0,07 €/kg Rifiuti organici contaminati da Nylon/plastica/anche bioplastica >>>> inceneritore a Bolzano = 0,13 €/kg WENN DER INHALT DER BIOMÜLLTONNEN WEITERHIN SO VERUNREINIGT IST, WERDEN DIESE ENTFERNT.

SE IL CONTENUTO DEI CONTAINER PER LA RACCOLTA DEI RIFIUTI ORGANICI CONTINUERÀ A ESSERE COSÌ CONTAMINATO, ESSI VERRANNO TOLTI.

Weitere Maßnahmen der Gemeinde: • Information und Aufklärung über den Wert der Mülltrennung • Beratung und Aufsicht an den Wertstoffinseln durch 2 Praktikantinnen • 3 Container für Restmüll mit 24 h Einwurfmöglichkeit mittels Chip • Überwachungskameras an den Wertstoffinseln • Strafbescheide an jene, die es immer noch nicht verstehen.

Ulteriori provvedimenti del Comune: • Informazioni e chiarimenti sul valore della raccolta differenziata • Consulenza e supervisione delle isole ecologiche da parte di 2 tirocinanti • 3 container per i rifiuti residui, dotati di “chip” e con possibilità di conferimento per tutte le 24 ore • Videocamere di sorveglianza presso le isole ecologiche • Sanzioni nei confronti di coloro che, comunque non vogliono capire

KURZINFO: leichte Kartone (z. B. jene für Nudeln, Reis, Kekse u. ä.) kommen in den Papiercontainer. Nur Kartone aus Wellpappe kommen zur Kartonsammlung. Wellpappe ist leicht erkennbar an der gewellten Papierbahn (siehe Beispielbild) Styropor kommt nicht in den Container für Kunststoffe und erst recht nicht zum Karton, sondern kann kostenlos im Recyclinghof abgegeben werden!

Infos zur Abfallsammlung unter umweltdienste@sterzing.eu oder auf den Apps Gem2go oder Junker

BREVI INFORMAZIONI: cartone leggero (p.es. quello della pasta, del riso, dei biscotti e simili) vanno conferiti nel container della carta. Solo il cartone ondulato deve essere portato nei punti di raccolta del cartone. Il cartone ondulato è facilmente riconoscibile per la sezione ondulata del cartone (vedi foto). Polistirolo non deve essere gettato nei container per la plastica e specialmente non nel cartone, ma può essere consegnato gratuitamente presso il centro di riciclaggio!

Informazioni sulla raccolta dei rifiuti si possono ottenere scrivendo a serviziambientali@ vipiteno.eu o sulle “app” Gem2go oppure Junker


Titelgeschichte

Die Kapuziner im Wipptal 400 Jahre Klostergeschichte gehen zu Ende von Paul Felizetti

Es geht ein großes Kapitel Sterzinger Kirchengeschichte zu Ende, wenn im September der letzte Kapuzinerpater das Kloster in Sterzing verlassen wird. Wie keine andere Ordensgemeinschaft hat der Orden der Minderen Brüder Kapuziner das religiöse Leben in unserem Bezirk seit seiner Gründung vor beinahe 400 Jahren maßgeblich bestimmt. Es schaute gar nicht gut aus um die Kirche in den Pfarreien unseres Bezirks vor rund 400 Jahren. Die Zeiten des Bauernaufstandes rund um Michael Gaismair im Jahr 1525 und die von Martin Luther in Wittenberg ausgegangene Reformation hatten tiefe Wunden aufgerissen. Nicht nur unter der Knappschaft des ausgedehnten Berggerichts Gossensaß-Sterzing, sondern auch im Bürgertum der Stadt und in der eher ärmlichen Landbevölkerung in den Tälern rund um Sterzing hatten sich nicht wenige von den im Lande herumziehenden Predigern von den teilweise revolutionären Lehren begeistern lassen. Ja sogar unter der heimischen Priesterschaft wandte sich der eine und andere von der „alten“ Kirche ab. Eine besonders große Anhängerschaft fanden im Wipptal die Wiedertäufer. Das Leben der Täufer war in der wortgetreuen Auslegung des Neuen Testaments ganz auf die Nachfolge Christi ausgerichtet. Die Mitglieder der Bruderschaften lebten in völliger

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Gütergemeinschaft und Gewaltlosigkeit. Sie lehnten kategorisch die Säuglingstaufe ab und praktizierten die Gläubigentaufe, weshalb sich für die Anhänger dieser radikal-reformatorischen Bewegung der eigentlich völlig unzutreffende Begriff „Wiedertäufer“ eingebürgert hat. Ein anderes Merkmal der Täufer war das Brotbrechen beim Abendmahl als Zeichen der Gemeinschaft. Die Gemeinschaften der Täufer, die sich von der „Welt“ absonderten, konnten sich ihre Vorsteher selbst wählen. Da sie jeglichen Eid verweigerten und auch den Wehrdienst ablehnten, barg die Ausbreitung ihrer Lehre nicht nur für die Kirche, sondern auch für die weltliche Obrigkeit einiges an Zündstoff. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie sowohl von Seiten der Amtskirche, als auch – und das in noch viel rücksichtsloserem Ausmaß – von Seiten der weltlichen Regierung mit aller Gewalt verfolgt wurden. Nicht wenige Wipptaler haben damals aus religiöser Überzeugung ihre Heimat verlassen und so manche haben diese mit dem Tod bezahlt. Allein für das Gericht Sterzing sind zumindest 30 Hinrichtungen von Wiedertäufern bezeugt. Die Amtskirche versuchte mit dem ökonomischen Konzil von Trient, das 1545 begann und nach drei Sitzungsperioden im Jahr 1563 seinen Abschluss fand, auf diese Herausforderung und auf die zumindest teilweise berechtigten Kritikpunkte zu reagieren. Eine Die Kapuzinerkirche in Sterzing


zentrale Rolle bei der Umsetzung der Konzilsbeschlüsse spielten die verschiedensten Ordensgemeinschaften, insbesondere der von Ignatius von Loyola gegründete Jesuitenorden, dessen Schwerpunkt in den verschiedenen kirchlichen Bildungsinstitutionen lag. Die Pfarreien wurden zur Führung von Eheregistern, in der Folge auch von Tauf-, Sterbe- und Firmbüchern angehalten. Am wichtigsten war wohl die Aufforderung, in allen Diözesen Priesterseminare zu errichten, was nicht nur zu einer besseren Ausbildung der Seelsorger, sondern mit der Zeit auch zu einer spürbaren Zunahme des einheimischen Klerus führen sollte. Als Folge des Konzils von Trient wurden sämtliche Pfarreien der Diözese in regelmäßigen Abständen von Vertrauensmännern des Brixner Bischofs einer strengen Kontrolle unterzogen. Was diese in den Pfarreien vorfanden, wurde fein säuberlich zu Papier gebracht und dann dem Fürstbischof berichtet. Diese Visitationsprotokolle erlauben uns heute einen anschaulichen Blick in den Zustand der drei Wipptaler Pfarreien. Diese befanden sich – man kann es wohl nicht anders bezeichnen – in

Im Garten des Sterzinger Kapuzinerklosters

einem erbärmlichen Zustand. Deshalb braucht man sich auch nicht zu wundern, dass der Weg aus dieser Krise ein langer und steiniger gewesen ist. Einen regelrechten Meilenstein für die religiöse Erneuerung im Wipptal stellte zweifelsohne die Gründung des Sterzinger Kapuzinerklosters dar. Der Kapuzinerorden ist ein Reformzweig, der sich vom Franziskanerorden abgespalten und im Jahr 1528 mit der päpstlichen Bulle „Religionis zelus“ von Papst Klemens VIII. die Erlaubnis ihrer strengeren Lebensweise nach dem buchstäblichen Sinne des „Poverello aus Assisi“ erhalten hat. War anfangs ihr Wirkungskreis auf Italien beschränkt, konnten sich die Kapuziner bald auch jenseits der Alpen ausbreiten. Nach Tirol kamen die Kapuziner

unter Erzherzog Ferdinand II., der in zweiter Ehe mit Anna Katharina von Gonzaga verheiratet war. Nördlich der Alpen sollten sich die Kapuziner neben den Jesuiten zur wohl stärksten Kraft der katholischen Erneuerung nach den Wirren der Reformation entwickeln. Am 11. August 1625 richteten der „Pfleger, Bürgermeister und Rat, auch die vom Ausschuss der Stadt und des ganzen Landgerichtes Sterzing“ ein Gesuch um den Bau eines Klosters an das Provinzkapitel der Kapuziner. Sie versicherten, dass die Stadt- und Landgerichtsuntertanen nach Kräften zum Bau eines „Klösterleins“ beitragen würden. Von einem „Klösterlein“ wollte die Ordensleitung in Rom allerdings nichts wissen, wenn schon, sollte es ein richtiges Kloster für mindestens zwölf Religiosen

sein. Der Bau wurde schließlich ermöglicht durch großzügige Schenkungen des Brixner Hofrichters und Rates Hans Jakob von Söll und vor allem von Claudia von Medici, der Witwe des Landesfürsten Leopold V. Die ersten Kapuziner konnten im Jahr 1630 das neue Kloster beziehen, während die dazugehörige, der hl. Maria Magdalena geweihte Klosterkirche am 11. Oktober 1637 vom Brixner Weihbischof Anton Crosini feierlich eingeweiht werden konnte. Die Brüder des Kapuzinerordens lebten hauptsächlich von Spenden der Bevölkerung und waren aufgrund ihrer einfachen Lebensweise in „froher Armut“ mit dem einfachen Volk zutiefst verbunden. Die ältere Generation erinnert sich bestimmt gerne daran, wie der „Ringlpater“ regelmäßig ins Dorf

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Titelgeschichte

„Lösung mit sozialem Hintergrund“

Mit P. Meinrad Gasser verlassen auch die Steyler Missionsschwestern das Wipptal. Das Kapuzinerkloster in Sterzing wird dann aufgehoben. Über die zukünftige Nutzung des Klosters laufen bereits Gespräche. „Genauere Informationen können wir dazu allerdings noch nicht geben, da wir selber noch nicht wissen, wohin die Zukunft uns hierbei führt“, so Provinzial Br. Erich Geir auf Anfrage des Erker. Grundsätzlich sei es bei Klosteraufhebungen immer so, dass das Gespräch mit der Pfarrei bzw. der Diözese für eine mögliche Nachnutzung gesucht werde. „Hier sind wir mit dem Dekan von Sterzing Christoph Schweigl im Gespräch. Da Reinhard Fuchs im Pfarrvermögensamt der Pfarrei Sterzing vertreten und zeitgleich Präsident der Stiftung Deutschhaus ist, haben sich auch in diese Richtung einige Ideen aufgetan. Jedenfalls suchen wir Kapuziner vordergründig immer eine Lösung, die einen sozialen Hintergrund hat und der breiten Öffentlichkeit zugute kommt, sofern sich entsprechende Möglichkeiten bieten.“ Ob die Liegenschaft in der Hand der Kapuziner bleibe, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

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kam, von Haus zu Haus zog und für die Kinder Pater Kurt Egger, Zwillingsbruder des 2008 verstorRinglein mit bunten Steinen – aus Glas natürlich – benen Bischofs Wilhelm. Er hat sich neben seiner oder ein Medaillon für die Halskette bereit hatte. Ordenstätigkeit einen Namen als SprachwissenEinen Keil Speck, einen Butterknolle, ein paar Brot- schaftler gemacht und zahlreiche Publikationen zur laibe oder eine bescheidene Geldspende gab es in Mehrsprachigkeit in Südtirol verfasst. jeder Familie. Leer hat der Ringlpater ein Haus wohl Blättern wir in den Biographien dieser Diener Gotnie verlassen, immer verbunden mit dem Segen für tes, lesen sich die allermeisten Lebensgeschichten die ganze Familie. Die Gaben für die Sterzinger Ka- ziemlich ähnlich. Es sind in der Regel Männer, die puzinerpater verstaute ein ortskundiger Begleiter ganz im Sinne des Ordensgründers, des hl. Franz in seinem großen Tragkorb, den er dann am Ende von Assisi, still und bescheiden, in „fröhlicher Ardes Tages schwer beladen ins Kloster nach Sterzing mut“ ihr ganzes Leben in den Dienst an ihren Mitschleppte. menschen gestellt haben, vor allem jenen, die am Früher wirkte in der ReRande der Gesellschaft lebten – und von denen gel dort ein gutes Duthat es in der „guten, zend Kapuziner. Zum alten Zeit“ mehr als geeinen Teil waren es Ordenspriester, zum andenug gegeben, nicht nur in Zeiten von Seuchen, ren Teil handelte es sich Hungersnöten und Ardabei um Laienbrüder, deren Aufgabe neben beitslosigkeit. Auch in dem über den ganzen Kriegszeiten war die Tag verteilten Gebet Suppenküche im Kapuvor allem die Arbeit im zinerkloster nicht selten Klostergarten oder in der einzige Ort, wo es der Klosterküche lag. zumindest einmal am Mit ihrer SeelsorgetäTag eine warme Mahltigkeit im Kloster, als zeit gab. gewandte Prediger auf Die Namen der allerder Kanzel, als verständmeisten Ordensmännisvolle Beichtväter, bei ner sind in den meisten den zahlreichen AushilFällen außerhalb der Ordensgemeinschaft fen in den Pfarreien, bei längst in Vergessenheit den Volksmissionen, bei geraten und selbst in Krankenbesuchen und ihren Heimatorten erinkaritativen Einsätzen, durch die Betreuung nert nichts mehr an sie. verschiedener BruderÜber manche Wipptaler Kapuzinerpatres ließen schaften und der Mitsich aber höchst interglieder des Dritten Or- Die Begräbnisstätte der Kapuziner im Sterzinger Friedhof dens hatten die Kapuziessante Geschichten erner einen besonders „guten Draht“ zum einfachen zählen, wie etwa jene des 1748 in Augsburg verVolk und konnten sich stets allgemeiner Beliebtheit storbenen Paters Gilbert (Michael) Bachmann aus erfreuen. Mauls, der in der Fuggerstadt viele Jahre lang als Wie sehr die Wipptaler ihre Kapuziner geliebt und „Galgenpater“ wirkte. Dessen Aufgabe war es, die geschätzt haben, beweist wohl am eindeutigsten zum Tode Verurteilten betend auf dem Weg zur die überaus große Anzahl von Ordenseintritten jun- Richtstätte zu begleiten, sie möglichst im letzten ger Männer aus dem Wipptal in den franziskani- Augenblick noch zu Reue und Umkehr zu bewegen schen Bettelorden. In dieser Hinsicht kann kein an- und so ihre Seele vor dem ewigen Verderben zu bederer Orden den Kapuzinern auch nur annähernd wahren. Nach der Vollstreckung des Urteils richtete das Wasser reichen. Wir wissen nicht weniger als der Galgenpater dann an die Schar der Schaulusti186 Kapuzinerpatres oder Kapuzinerbrüder aus den gen, die diesem grausamen Spektakel beigewohnt Pfarreien der heutigen Seelsorgeeinheit, wobei die- hatten, eine flammende und abschreckende Rede. se Aufstellung nicht einmal vollständig sein dürfte, Oder die Geschichte des im Rufe der Heiligkeit verfalls jemand in ein Kloster außerhalb der Tirolischen storbenen Paters Norbert (Johann) Mader, geboOrdensprovinz eingetreten ist: Brenner 3, Gossen- ren am 9. Oktober 1804 in Mareit. Er schien „die saß 6, Pflersch 1, Pfitsch 4, Wiesen 7, Ridnaun 2, Liebe, Sanftmut und Einfalt selbst zu sein“, eine Mareit 8, Ratschings 8, Trens 5, Stilfes 12, Mauls schöne Seele, die überall nur das Gute sah und 16, Sterzing 115. Im Augenblick gibt es lediglich das Gute wollte. Selbst die verstocktesten Sünder einen lebenden Kapuzinerpater aus dem Wipptal, bekehrten sich durch seine väterlichen Worte. Von


P. Fulgentius Hinterlechner aus Gossensaß

P. Thomas Wild aus Ridnaun

P. Hieronymus Hofer aus Mauls

Der lächelnde Bischof P. Wilhelm Egger aus Sterzing

allen Seiten kamen die Leute, um bei ihm Trost und Rat zu suchen. Durch seinen Segen und durch seine „Behandlungen mit dem Öl aus der Lampe vor dem Tabernakel“ erwirkte er auffallende Heilungen nicht nur der Seele, sondern auch des Leibes. Dies erregte verständlicherweise den Neid der Ärzte und auch die liberale Presse sparte nicht mit Schmähungen des wundertätigen Paters. Dies veranlasste das fürstbischöfliche Ordinariat Trient, Pater Norbert weitere Krankenheilungen zu untersagen, was den gottesfürchtigen Mann nicht weiter bedrückte. Denn das Vertrauen des Volkes in sein Gebet und der Ruf seiner Heiligkeit erfüllten ihn mit tiefer Beschämung und ließen ihn zudem befürchten, es würde nach seinem Tod niemand für ihn beten, da man ihn ohnehin für einen Heiligen gehalten hatte. Pater Norbert Mader, der täglich zum Sterben bereit gewesen war, verstarb vom „Schlagflusse getroffen“, am 22. Juli 1860. Ein hochgelehrter Mann hingegen war Pater Fulgenz (Johann) Heidegger, geboren am 5. Juni 1802 in Rust am Eingang ins Jaufental. Griechisch und Hebräisch beherrschte er in einer derartigen Vollkommenheit, dass er das Alte Testament ohne Zuhilfenahme eines Wörterbuches in diese beiden Sprachen übersetzen konnte und – für Kapuziner der damaligen Zeit eher ungewöhnlich – an der Universität Innsbruck die für die Ausübung des Lehramtes erforderlichen Prüfungen ablegte. Für die

Tiroler Ordensprovinz hat er sich unschätzbare Dienste erworben. Er bekleidete wiederholt das Amt eines Guardians und Definitors, dreimal war er Pater Provinzial. Nach seinem dritten Provinzialat sehnte sich der verdienstvolle Ordensmann schließlich nach Ruhe. Auf die Frage, in welches Kloster er sich zurückziehen möchte, meinte er, er würde auf alle Fälle den Anweisungen der Ordensoberen folgen, seine wenigen Habseligkeiten habe er aber bereits nach Sterzing geschickt. Da wusste man, was zu tun war. Die Stadt Sterzing hielt er nämlich für den schönsten Platz der Erde und Rust war ihm die Perle von Sterzing. Pater Fulgenz von Rust verschied am 16. April 1864. Der „jüngeren“ Kapuzinergeneration hingegen ist der aus Ridnaun stammende Pater Thomas (Peter) Wild unvergessen. Zunächst als Lehrer und später zusätzlich als Präfekt und Direktor des Seraphischen Knabenseminars in Salern hat er für den Ordensnachwuchs Großes geleistet hat. Er ist 1972 im Alter von nur 58 Jahren verstorben. Manche erinnern sich bestimmt auch noch an P. Hieronymus (Franz) Hofer aus Mauls, der sich mit unvorstellbarem Einsatz um die unzähligen Fernfahrer in der Zollstation Sadobre kümmerte und als ‚Brummi-Pater‘ in ganz Europa Bekanntheit erlangte. Neben der Hilfe in alltäglichen Schwierigkeiten versuchte P. Hieronymus, diese Menschen auch Gott näherzubringen. P. Hieronymus ist im März 1994 wenige Tage nach der

Einweihung der Kapelle im Sadobre-Gelände verstorben. Eine ganz besondere Stellung im Kapuzinerorden nahm der aus Gossensaß stammende P. Fulgentius (Josef) Hinterlechner (1845 – 1917) ein. Um ein Haar hätte er es sogar zum General gebracht, allerdings nicht beim Militär, sondern als Oberster im Kapuzinerorden. Mehr als zwei Jahrzehnte diente er in Rom als Freund und rechte Hand zunächst als Sekretär und dann als Generaldefinitor dem Ordensoberen Bernhard Christen von Andermatt, der auch mit seiner Hilfe den Kapuzinerorden erfolgreich aus einer tiefen Krise führte. Aus der Hand von P. Fulgentius Hinterlechner wie auch von dessen Bruder P. Martin (Anton) Hinterlechner (1851 – 1919) gibt es eine stattliche Anzahl von Veröffentlichungen, die vor allem für die Mitglieder der Drittens Ordens bestimmt waren, der auch im Wipptal vor allem um die Jahrhundertwende zahlreiche Mitglieder zählte. Und schließlich sei noch des unvergessenen Bischofs Wilhelm Egger gedacht, den viele von uns sicher als lächelnden Bischof in lieber Erinnerung haben. Wilhelm Egger war im Alter von 16 Jahren in den Kapuzinerorden eingetreten. Er zwar als Fachmann der Bibelwissenschaften und Professor für Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen weit über die Grenzen der Diözese Bozen-Brixen hinaus bekannt. Trotzdem kam seine Wahl zum Bischof nach dem Rücktritt

seines Vorgängers Joseph Gargitter für die allermeisten ziemlich überraschend. Es ist doch eher selten, dass ein Mitglied eines Bettelordens auf einem Bischofsthron landet. Die Bischofsweihe erfolgte am 31. August 1986 im Dom zu Brixen. Sein Wahlspruch als Bischof lautete „syn“, was „miteinander“ bedeutet. Das friedliche Zusammenleben der drei Sprachgruppen war ihm während seiner gesamten Amtszeit besonders wichtig. Bei festlichen Gottesdiensten verwendete er immer die drei Landessprachen. Von allem Anfang an verzichtete er auf allerlei unnötiges althergebrachtes Zeremoniell. Viel wichtiger war ihm der Kontakt zu seinen „Schafen“. Er versuchte stets, vor allem bei den Visitationen in den Pfarreien seiner Diözese, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Auch als Bischof blieb er ein einfacher und bescheidener Ordensmann. Es fiel ihm leicht, auf die Menschen zuzugehen und sich mit allen Personen, egal ob es ein einfacher Bauer oder ein hoher Staatsmann war, zu unterhalten. 2000 wurde Bischof Wilhelm Egger die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Sterzing verliehen. Im Sommer 2008 verbrachte Papst Benedikt XVI. seine Sommerferien im Priesterseminar von Brixen. Wenige Tage nach seiner Abreise ist Bischof Wilhelm Egger am 16. August 2008 ganz überraschend im Alter von 68 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. Seine letzte Ruhestätte fand er im linken Seitenschiff des Brixner Domes. Erker 07/21

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Titelgeschichte

„Ein großes Geschenk Gottes“ Der bewegte Lebenslauf von Pater Meinrad Gasser

Pater Meinrad, der im Herbst das Kapuzinerkloster in Sterzing nach vielen Jahren verlassen wird, kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Die Bauernfamilie Johann Gasser und Maria Hofer vom Winterlehof in Villanders freuten sich am 20. August 1938 über Familienzuwachs. Die Bäuerin gebar ihr viertes Kind, das auf den Namen Franz getauft wurde. Ein Onkel, Mitglied des Kapuzinerordens, vollzog die Taufe. Dabei sprach er heimlich den Wunsch aus, der Täufling möge später ebenfalls Kapuziner werden – dieses Wunschdenken ging dann tatsächlich in Erfüllung. Die Mutter schenkte insgesamt 16 Kindern das Leben, zwölf von ihnen erreichten das Erwachsenenalter. Früh lernte Franz die Arbeiten am Bauernhof kennen, wo er sich als Helfer einbringen musste. Bei der sehr religiösen Familie gehörte das traditionelle Gebet des Abendrosenkranzes mit Anrufung mehrerer Heiliger zum Tagesabschluss. Täglich sah Franz Gasser von seinem Heimathaus aus auf der gegenüberliegenden Talseite das Grödner Bahnl gemächlich nach Gröden hinein- und wieder herausfahren; es war im Ersten Weltkrieg als Verbindung zur Dolomitenfront gebaut worden. Die auf den Feldern und Äckern sowie in den Weinbergen arbeitenden Villanderer machten Feierabend, wenn gegen Abend das letzte Bahnl herausfuhr. 1960 wurde es eingestellt. Von seinem Heimatdorf aus hatte der Winterlesohn Franz auch einen schönen Blick auf die Geislerspitzen, die wohl in ihm die Sehnsucht weckten, hohe Berge zu besteigen, was er dann auch reichlich tat. Besonderen Spaß bereiteten dem

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Franz seine Aufenthalte auf der eigenen Alm auf dem Villanderer Berg. Als Viehhirte hatte er dort einmal ein einschneidendes Erlebnis: Er musste ein Rind suchen, das sich verlaufen hatte. Da fiel starker Nebel ein. Der Hüterbub verlor die Orientierung und blieb in einem Latschengestrüpp hängen. Da betete er laut zu Gott um Hilfe. Und siehe da: Bald kam ein Retter, der ihn aus der misslichen Lage befrei-

te. Damals erkannte der Knabe, dass Gott hilft, wenn man ihm vertraut; er entwickelte daraufhin ein ganz starkes Gottvertrauen, das ihn stets begleitete. Der Bergbauernhof in Villanders erbrachte auf den Kornäckern genügend Roggen, Weizen und Buchweizen, um sich mit Mehl selbst zu versorgen. Buchweizen, allgemein Schwarzplenten genannt, wurde als Zweitfrucht nach

der Roggenernte angebaut und im Oktober geerntet. So konnten die Bauern zwei Kornernten im Jahr einbringen. Oft ging Franz über den Dorfplatz von Villanders, der von der Stefans- und Martinskirche beherrscht wird, und stapfte die Dorfgasse hinauf, die durch das beeindruckende Gemälde „Das letzte Aufgebot“ von Franz Defregger über die Landesgrenzen hinaus berühmt

„Abschied von Sterzing schmerzt“ Nach 26 Jahren kommt für Pater Meinrad im Herbst der Abschied von Sterzing – nicht nur vom Kapuzinerkloster, sondern vor allem auch von den Menschen, für die er fast drei Jahrzehnte lang wichtige Dienste geleistet hat.

Erker: Pater Meinrad, seit 2003 haben Sie – mit einer kurzen Unterbrechung in Sterzing gewirkt, in Kürze verlassen Sie das Kapuzinerkloster. Wie erleben Sie diesen Abschied? Pater Meinrad Gasser: In all den Jahren verwächst man mit seinem Wirkungsort, ist mit allem vertraut. Da schmerzt die Loslösung schon. Dieser Abschied bedeutet ja auch das Ende einer 400-jährigen Klostergeschichte in Sterzing. Ich war bereits von 1955 bis 1958 hier als junger Philosophiestudent, auch mein erstes Seelsorgejahr nach der Priesterweihe habe ich hier absolviert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich anfänglich das ganze Jahr hindurch alle Pfarreien barfuß in Sandalen aufgesucht habe – bis mir mein Oberer Schuhe gekauft hat, weil das für meine Gesundheit nicht zuträglich war. Was verbindet Sie mit Sterzing? Ich war gerne hier in Sterzing. Ich habe hier viel Gemeinschaft und Zuwendung erlebt. Viele Menschen sind gerne zu den Gottesdienst in der Kapuzinerkirche gekommen. Immer wieder durfte ich auch mit Blumen aus dem Klostergarten vielen eine Freude machen.


wurde; es erinnert anschaulich an die Kämpfe von 1809. Nach der Volksschule im Heimatdorf folgte der weitere Bildungsweg in Salern bei Vahrn, wo der aufgeweckte Bauernbub die Mittel- und Oberschule hinter sich brachte. Im Kapuzinerkloster in Klausen trat er in das Noviziat ein, als Vorbereitung auf die Vollmitgliedschaft im Orden. Drei Jahre lang studierte er bei den Kapuzinern in Sterzing Philosophie. Nach dem fünfjährigen Theologiestudium in Brixen erhielt er 1962 die Priesterweihe. Damals studierten rund 70 junge Männer im Brixner Priesterseminar, durchschnittlich gab es jährlich 20 Neupriester.

Auch als Krankenhausseelsorger hatte ich viele schöne Begegnungen. Ich empfand es immer als sehr kostbar, den Menschen in ihrer Krankheit nahe zu sein. Deshalb bin ich nach ihrem Tod oft auch zum Begräbnis gegangen, um von ihnen Abschied zu nehmen. Im Kloster war ich stets gut umsorgt und wurde von den Steyler Missionsschwestern kulinarisch verwöhnt. Wohin führt Sie nun Ihr Weg? Obwohl der Abschied schwer fällt und ich gerne noch länger bleiben würde, freue ich mich nun darauf, in eine vertraute Mitbrüdergemeinschaft in Meran zu kommen. Ich werde mich voll und ganz von Sterzing lösen, um an meinem neuen Bestimmungsort Boden zu fassen und neue Aufgaben anzugehen. Interview: bar

AUS FRANZ WIRD PATER MEINRAD Beim Eintritt in den Kapuzinerorden erhielt Franz den Ordensnamen Meinrad. Als Jungpriester kam er in Sterzing zum Einsatz, wo er in verschiedenen Pfarreien aushalf. 50 Jahre später sollte er dieselbe Aufgabe noch einmal übernehmen. Als Kooperator wirkte er von 1964 bis 1967 in der Kapuzinerpfarrei Müstair in der benachbarten Schweiz, wo er sich von 1973 bis 1980 auch als Pfarrer bewährte. Um bei den rätoromanischen Seelsorgskindern erfolgreich wirken zu können, erlernte er sogar ihre Sprache. Die Kooperatorenstelle in der Kapuzinerpfarrei Landeck hatte er von 1967 bis 1973 inne. Die Heimleiterstelle im Schülerheim von Salern beanspruchte von 1980 bis 1985 seinen vollen Einsatz. Als Religionslehrer unterrichtete er an der Oberschule für Familien- und Sozialberufe in Pairdorf/Tschötsch bei Brixen, die von den Steyler Missionsschwestern geführt wurde. Mit diesen arbeitete er später in Sterzing wieder zusammen. Anschließend war er für das „Team Glaubensmission“ freigestellt, gleichzeitig war er als Religionslehrer an der Kaufmännischen Lehranstalt in Brixen tätig. Zwischendurch hielt er in den Sommerferien im Sommerklösterchen „Gschnon“ oberhalb von Montan im Unterland Besinnungswochen für Jugendliche und Erwachsene ab. Laufend erfüllte er Wünsche für Taufen, Hochzeiten und Jubiläumsgottesdienste. Zwischen Wien und Zürich feierte er gar einige Hochzeitsmessen. Bei Begräbnissen in seinem Heimatdorf Villanders fühlte er sich sogar zur Teilnahme fast verpflichtet.

lich das Herz auf. Als Bergfreund hat er viele Dreitausender unserer Heimat bestiegen. Seine gute körperliche Verfassung stellte er bei der Besteigung der Königsspitze in der Ortlergruppe von Sulden aus unter Beweis: Als der Bergführer schlapp machte, übernahm er dessen schweres Gepäck und schleppte es bis zum Gipfel. Öfters bestieg er auch in Rekordzeitzeit die Wilde Kreuzspitze in den Zillertaler Alpen. Nach seiner Pensionierung im Schuldienst im Jahr 2003 wurde er mit der Aufgabe des Seelsorgers im Kapuzinerkloster und am Krankenhaus in Sterzing betraut. Zahlreichen Sterbenden konnte er dort in ihren letzten Stunden tröstend beistehen. Besonders bei tragischen Todesfällen, vor allem von jungen Müttern oder Kindern, litt er sehr mit; schwerlich kam ihm dabei der Satz „Herr, dein Wille geschehe!“ über die Lippen. Oft

schwang er sich auf sein Fahrrad, um schnell das Krankenhaus zu erreichen, um einem Todkranken den Abschied von dieser Welt zu erleichtern. An Sonntagen feierte er in der Krankenhauskapelle sonntags für Gläubige beider Sprachgruppen die heilige Messe. Dabei bewies er in seinen gehaltvollen Predigten, dass er auch die italienische Sprache perfekt beherrschte. DIE JUGEND IM HERZEN Als Seelsorger lag ihm besonders die Jugend am Herzen. Er veranstaltete deshalb dreimal im Jahr in Salern ein Jugendfestival, um vor allem bei den jungen Menschen das Interesse für den Glauben zu wecken. Durchschnittlich nahmen rund 500 Jugendliche daran teil. Den hl. Franz von Assisi, seinen Namenspatron, verehrte er sehr. Oftmals unternahm er eine Pilgerreise

WENIG FREIE ZEIT Pater Meinrad war stets voll und ganz ausgelastet, sodass ihm wenig Freizeit blieb. Besondere Freude bereiteten ihm die vielen Bergmessen in den Sommermonaten – da ging dem Naturfreund förmErker 07/21

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Titelgeschichte

„Abschied von Sterzing“ Nach 15 erfüllten Jahren verlassen wir Steyler Missionsschwestern Sterzing. In dieser Aufbruchsstimmung erinnern wir uns auch an die Situation von Pairdorf, als nach 36 Jahren im Einsatz an der Weiterbildung der weiblichen Jugend unsere Mission zu Ende ging. Damals folgte ein längeres Suchen nach einem geeigneten Standort. Schließlich nahm unsere Ordensleitung das Angebot der Kapuziner von Sterzing an. Am 7. Jänner 2007 übersiedelte unsere Gemeinschaft von Brixen/Pairdorf hierher nach Sterzing, und wir sind mit viel Wohlwollen aufgenommen worden. Wir waren sehr froh, dass P. Meinrad, der in Pairdorf als Religionslehrer wirkte, gleichzeitig mit uns begonnen hatte. In großzügiger Weise übergaben uns die Kapuziner das Kloster für 15 Jahre in Form einer Leihe. Die meisten von uns waren in ihrem Berufsleben Lehrerin, Erzieherin oder Krankenschwester, so taten wir uns nicht schwer, in einem der vielen Bereiche ehrenamtlich mitzuarbeiten. Eine der Schwestern war vom ersten Augenblick an in die Kapuzinerkirche mit ihrer Grotte verliebt und so lebte sie sich bald in (v. l.) Sr. Felixine, Sr. Maria Elisabeth, Sr. Kathrine, Sr. Berta, die Aufgabe als Mesnerin P. Meinrad, Sr. Rosavita und Sr. Maria Notburga ein. Eine andere Schwester schätzte sich glücklich, dass sie ihre Fähigkeiten im Pfarrhaushalt einbringen konnte. Wieder eine andere half an bestimmten Wochentagen im Pfarrbüro. Ebenfalls willkommen war eine Schwester in der Krankenseelsorge, wo sie mit P. Meinrad zusammenarbeitete. Zwei Schwestern zog es zu den Senioren ins Altersheim hin. Auf den verschiedenen Abteilungen war der Besuchsdienst willkommen. Mit einem Team von Frauen und einem Heimbewohner mit Gitarre gestalteten wir die Wortgottesfeiern. Eine weitere Schwester setzte sich auf vielfältige Weise im pastoralen Dienst in der Pfarre Telfes und als Telefonseelsorgerin in Bozen ein. Das Haus der Solidarität in Brixen/Milland mit den vielen Gästen aus afrikanischen Ländern schätzt die Mitarbeit unserer Schwester, die als Krankenschwester viele Jahre in Ghana gearbeitet hat. Mit Ausbruch der Pandemie trat auch für uns eine große Änderung ein. Von liebgewonnenen Menschen und Tätigkeiten mussten wir Abstand halten. Wir erkannten, wie wichtig es nun war, mehr Zeit für das Gebet zu nehmen, um Gottes Hilfe zu erflehen. Ferner konnten wir nur in eingeschränkter Weise den Caritasdienst weiter ausüben. Gleichfalls nutzten wir die verschiedenen Möglichkeiten, um die Kontakte zu pflegen, und wo nötig Trost zu geben. Berührend war für uns die Erfahrung, dass Bekannte auf uns zukamen und ihre Hilfe anboten, jetzt, in der Phase des Aufräumens. Wir wissen, als Missionarinnen müssen wir immer wieder loslassen und aufbrechen. Der Abschied fällt uns nicht leicht. Wir möchten die Jahre hier in Sterzing nicht missen. Eine große Stütze hatten wir an P. Meinrad, der uns in vielerlei Hinsicht treu zur Seite stand. Wohltuend war für uns die gute Zusammenarbeit mit Dekan Josef Knapp, seinem Nachfolger Christoph Schweigl und den anderen Priestern des Dekanates. Wir sind sehr dankbar für das große Wohlwollen und die Zuwendungen, die man uns allgemein geschenkt hat. Wie geht es weiter? Es geht weiter in Brixen! Eine neue Gruppe Steyler Missionsschwestern wird sich in Brixen niederlassen, mit dem Schwerpunkt Pastoralarbeit. Für die Sterzinger Gemeinschaft der Steyler Missionsschwestern Sr. Felixine Kofler

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nach Assisi. Einmal weilte er an einem Aschermittwoch, einem strengen Fasttag, in der toskanischen Stadt. In der Küche wurde schon das Essen zubereitet, 50 Wiener Schnitzel lagen bereit. Als Reiseleiter sprach Pater Meinrad zuerst mit seinem Stellvertreter, später mit der ganzen Gruppe über die verzwickte Lage. Schließlich entschieden sie sich dafür, die Schnitzel trotz des Fasttages aufzuessen – ansonsten wären sie in den Küchenabfällen gelandet. Als Pragmatiker hat der Ordensmann in diesem Fall wohl richtig gehandelt.

che stellte er stets passende Bilder mit ansprechenden Texten aus. Damit möchte er Interesse und Freude am Glauben wecken. In den vergangenen Jahren machte sich der Priestermangel auch im Sterzinger Pastoralbereich nachteilig bemerkbar, sodass Pater Meinrad an Wochenenden und Sonntagen in Telfes, Innerratschings und Jaufental fleißig aushalf und dort Gottesdienste feierte, bei denen er seine erstaunliche Beredtsamkeit wirksam einsetzte. Falls einmal die Fürbitten fehlten, konnte er aus dem Stegreif passende Bitten einbringen.

„ALLES GUTE KOMMT VON GOTT“

GROSSER VERLUST FÜR DAS WIPPTAL

Seine Eltern lebten ihm mit Überzeugung vor, christliches Brauchtum zu pflegen. So stellte er am Erntedanksonntag immer verschiedene Früchte auf den Altar der Kapuzinerkirche, um den Menschen klar zu machen: „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn, drum dankt ihm und hofft auf ihn!“ Zu Weihnachten standen an beiden Altarseiten geschmückte Christbäume. Über dem Altar thronte eine große Weihnachtskrippe mit Bildern aus der Sterzinger Gegend. Als überzeugter Blumenfreund trachtete er immer danach, den Altar der Kapuzinerkirche mit passenden Blumen zu schmücken. Mit Sorgfalt und Liebe pflegte er seine Rosenstöcke im Kapuzinergarten. Sie danken es ihm, indem sie ihre ganze Blütenpracht entfalten und ihren Duft verströmen. In einem Schaukasten neben dem Haupteingang der Kapuzinerkir-

Der allseits geschätzte Ordensmann wird am 1. September Sterzing verlassen. Auch die Steyler Missionsschwestern werden dem Sterzinger Kloster den Rücken kehren. Das bedeutet einen herben Verlust für den Bezirk, sowohl in menschlicher als auch seelsorglicher Hinsicht. Für seine jahrelange Tätigkeit als Seelsorger, insbesondere auch als Beichtvater, verdient sich Pater Meinrad ein ganz großes Vergelt’s Gott. Mögen ihm, dem eifrigen und schwungvollen Arbeiter im Weinberg des Herrn, noch einige gesunde Jahre beschieden sein! Er selbst fasst sein Leben mit folgenden Worten zusammen: „Alles zusammen ein großes Geschenk Gottes, für das ich nicht genug danken kann. Für die Lebenszeit, die mir Gott noch schenkt, überlasse ich mich der Gnade Gottes und der Fügung meiner Oberen.“ Luis Palla

Verabschiedung Für Pater Meinrad Gasser sowie die Steyler Missionsschwestern wird in Sterzing zweimal eine Verabschiedungsmesse gefeiert, und zwar am 29. August in der Kapuzinerkirche und am 5. September in der Pfarrkirche.


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Den Sommer besser hören Die lang ersehnten sommerlichen Temperaturen laden zu vielfältigen Aktivitäten an der frischen Luft ein. Wenn Jung und Alt ihre Freizeit draußen verbringen, wird auch das Gehör vielseitig gefordert. Man freut sich an fröhlichem Vogelgezwitscher, dem Rauschen des Windes oder dem Lachen spielender Kinder und erlebt damit die wunderbare akustische Vielfalt seiner Umwelt. Bei Spaziergängen in aufblühender Natur, dem geselligen Zusammensein im Café oder dem Familiengrillen im Garten kommt es außerdem darauf an, ohne Probleme den Unterhaltungen in der Gruppe zu folgen und an Gesprächen teilzunehmen – und das sind nur einige Beispiele, die zeigen, warum gutes Hören immer auch ein Mehr an Lebensqualität bringt. Schon leichte Hörminderungen beeinträchtigen die Kommu-

nikation oder machen sie ganz unmöglich. Da viele Menschen leichte Hörminderungen anfangs kaum bemerken, vermuten sie ihre

Schwierigkeiten beim Sprachverstehen in vermeintlich undeutlicher oder zu leiser Aussprache ihrer Gesprächspartner. Auch für Konzentrationsprobleme und die vorzeitige schnelle Ermüdung durch die übermäßige

Höranstrengung finden sie keine konkreten Erklärungen. Hörminderungen treten fast immer schleichend auf. Dadurch gewöhnt man sich an das immer schlechtere Hören und geht mit der Zeit unbewusst zwischenmenschlichen Kontakten aus dem Weg. Gegen diese Beeinträchtigungen des Kommunikationsvermögens und der Lebensqualität hat die Hörakustik individuelle und wirkungsvolle Lösungen. Der erste Schritt sind regelmäßige Hörtests beim Akustiker, um bei Bedarf rechtzeitig etwas gegen einen Hörverlust zu unternehmen. Es geht vor allem darum, die Gewöhnung an das schlechtere Hören mit all ihren negativen Folgen zu verhindern. Denn rechtzeitig erkannte Hörminderungen lassen sich individuell sehr effektiv mit kaum sichtbaren, modernen Hörgeräten ausgleichen.

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Aktuell

Sterzing

Roman Aukenthaler zum Ständigen Diakon geweiht In der Pfarrkirche von Sterzing ist der 49-jährige Roman Aukenthaler aus Gasteig am Pfingstsonntag von Diözesanbischof Ivo Muser zum Ständigen Diakon geweiht worden. Aukenthaler ist damit der erste Diakon im Wipptal und einer von 28 Ständigen Diakonen in der Diözese Bozen Brixen.

Der 49-jährige Roman Aukenthaler aus Gasteig engagiert sich seit über zehn Jahren als Lektor und Kommunionhelfer in seiner Pfarrgemeinde. Er hat eine insgesamt sechsjährige Ausbildung absolviert und dabei die Brixner Theologischen Kurse abgeschlossen. Seit über zwei Jahren hat er sich auf das Ständige Diakonat vorbereitet, ehe er in der Sterzinger Pfarrkirche von Bischof Ivo Muser zum Diakon geweiht worden ist. Vor der eigentlichen Weihe hat Diözesanbischof Ivo Muser in seiner Predigt das Pfingstfest in Zusammenhang mit der Diakonenweihe gestellt. Pfingsten mit der Sendung des Heiligen Geistes gilt als Geburtstag der Kirche, weil seit dem Pfingsttag die Gemeinschaft der Menschen gewachsen ist, die an Jesus Christus glauben. Aus dem kleinen Kreis der Apostel wurde eine weltumspannende Gemeinschaft. Diesen Geburtstag stellte der Bischof in seiner Predigt in Zusammenhang mit der Diakonweihe: „An diesem Geburtstag unserer Kirche dürfen wir jetzt etwas miterleben, was mit dem Ursprung und mit dem Auftrag der Kirche eng verbunden ist. Und wahrscheinlich ist die Weihe eines Diakons in der langen Geschichte dieser

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Pfarrkirche sogar eine Premiere! Lieber Roman, du wirst an diesem Pfingstfest durch die Auflegung meiner Hände und durch das anschließende Weihegebet in den sakramentalen Dienst der Kirche hineingenommen. Nicht im eigenen Namen, sondern als Diakon, als Diener Jesu Christi sollst du zu den Menschen gehen.“ Der Bischof ging auch auf die Aufgaben ein, die Aukenthaler als Diakon im Dienst der Kirche erfüllen wird: „Du sollst in Jesu Namen die Taufe spenden. Du darfst Menschen in der Feier der Eucharistie den Leib und das Blut des Herrn reichen und Christus in seinem Sakrament zu den Kranken bringen. Du darfst den Bund der Ehe segnen. Im Namen und im Auftrag der Kirche darfst du viele Segenshandlungen vollziehen. Du sollst Menschen betend auf ihrem letzten irdischen Weg begleiten.“ Besonders ans Herz legte der Bischof dem Weihekandidaten den Einsatz für Arme und Kranke, Heimatlose und Notleidende: „Im Dienst der christlichen Caritas setzt sich fort, was du tust, wenn du den Gläubigen den Leib und das Blut des Herrn reichst. Diakonaler Dienst darf sich nicht nur beschränken auf den Dienst eines Diakons in der © Martin Schaller


Franzensfeste

Arbeitgeber ausgezeichnet

Zur Person

Liturgie, sondern muss sich ausdrücken im ‚Dienst an den Tischen‘, der – gleich nach dem ersten Pfingstfest – den ersten sieben Diakonen in Jerusalem von den Aposteln übertragen wurde. Das heißt, du musst die Menschen mögen; die Menschen mit ihren Fragen, Sorgen, Erfahrungen, Hoffnungen und Freuden, mit ihrem Glauben und ihren Zweifeln müssen dir immer wichtig sein. Und vergiss nie: Im Sakrament der Weihe geht es nicht um eine persönliche Auszeichnung und nicht um persönliche Selbstverwirklichung, sondern um eine kirchliche Berufung zum Dienst an den Menschen im Namen Jesu.“ Schließlich ging der Bischof noch auf die Unterstützung des Weihekandidaten durch dessen Familie ein: „Lieber Roman, ich habe mit Freude wahrgenommen, dass deine Frau Karin und deine Tochter Selina ganz hinter dir stehen. Sie haben dich in deiner Vorbereitungszeit begleitet und gestützt. Lebe deine Berufung als Ständiger Diakon weiterhin im Kontext deiner Ehe und Familie. Lege das Zeugnis ab, dass die Ehe heilig ist, dass die Familie zu den großen Menschheitsgütern gehört, und bringe deine Erfahrung in Ehe und Familie in deinen diakonalen Dienst ein.“

Roman Aukenthaler wurde am 25. Juni 1971 als ältester Sohn des Josef und der Maria Kruselburger aus Mareit geboren. Auf einem kleinen Bauernhof in Pflersch wuchs er mit seinen Brüdern Christian und Karl auf. Sein ständiger Kontakt mit der Natur und der Bergwelt mit dem majestätischen Tribulaun erweckten in ihm eine tiefe Heimatliebe und eine große Bewunderung für Gottes Schöpfung. Nach dem Schulbesuch arbeitete Roman zuerst als Maurer, dann als Kranfahrer; seit 2017 ist er beim Landesstraßendienst tätig. Der glücklichen Beziehung mit Karin Recla aus Sterzing, mit der er seit 2005 verheiratet ist, entstammt Tochter Selina. Die Familie wohnt in Gasteig. Die ehrenamtliche Tätigkeit des tiefgläubigen und einsatzfreudigen Mannes kann sich sehen lassen: sieben Jahre Ministrantendienst in Pflersch, 25 Jahre Hornist bei der Musikkapelle Pflersch, Gründungsmitglied des dortigen Theatervereins und 13 Jahre dessen Mitglied, 16 Jahre Mitglied der Volksbühne Jaufental, 13 Jahre Lektor und neun Jahre Kommunionhelfer in der Pfarre Sterzing und in Gasteig, oftmaliger Kantor und vier Jahre Mitglied des Pfarrsenderteams Sterzing. Die Pflege des Brauchtums, insbesondere der religiösen Bräuche, liegt ihm sehr am Herzen. Ein klares und echtes Bekenntnis seiner Familie zum katholischen Glauben prägte von Kindesbeinen an sein Leben. Radfahren und Skitouren zählen zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Durch Josef Knapp, den ehemaligen Dekan von Sterzing, bekam Roman die Anregung, sich theologisch weiterzubilden. So besuchte er von 2015 bis 2017 die Theologischen Kurse in Brixen. Die Ausbildung zum Ständigen Diakon absolvierte er von 2018 bis 2021. Er opferte viel Zeit, um das angestrebte Ziel, nämlich die Weihe zum Diakon, zu erreichen. Im Pfarrbrief schrieb dazu Dekan Christoph Schweigl: „Durch Handauflegung und Weihegebet des Bischofs wird Roman Aukenthaler aus Gasteig zum Ständigen Diakon geweiht. Er wird der erste Ständige Diakon im Wipptal sein. Die Pfarrgemeinde Sterzing und die Seelsorgeeinheit freuen sich auf den Dienst am Herrn und seinem Volk, den Roman in der Verkündigung, in der Caritas, in der Liturgie, im Gebet für die ihm Anvertrauten und im Unterwegssein mit den Menschen tun darf. Ich bitte um das Gebet für Roman und seine Familie und um wohlwollende Aufnahme und Begleitung in seinem zukünftigen Wirken. Gottes Geist begleite und segne den Dienst unseres neuen Diakons.“ Luis Palla

© Handelskammer Bozen/Marion Lafogler

25 Arbeitgeber haben unterschiedliche Schritte des „Audit familieundberuf“ erfolgreich absolviert und dafür das familienfreundliche Zertifikat erhalten, darunter erstmals auch die Gemeinde Franzensfeste und das Unternehmen Autotest Südtirol srl, ebenfalls in Franzensfeste. Mit dem Audit unterziehen sich Arbeitgeber, unabhängig von der Betriebsbranche, -größe und -organisationsform, auf freiwilliger Basis einem stufenartigen Prozess, um die eigene Familienfreundlichkeit nach innen und nach außen zu stärken. Das Ziel ist eine familienbewusste Personalpolitik, die dem Arbeitgeber ebenso wie den Mitarbeitenden zugutekommen soll.

Wipptal

Kleine Schulstatistik Laut Landesinstitut für Statistik (ASTAT) wurden im Schuljahr 2019/20 im Wipptal 659 Kinder – 333 Buben und 326 Mädchen – in einem der 19 Kindergärten sowie 1.074 Schüler, davon 157 Ausländer, in einer Grundschule auf ihrem Bildungsweg begleitet. Die Grundschüler wurden verteilt auf drei Schulsprengel in 114 Klassen unterrichtet. 5,9 Prozent waren vom Religionsunterricht befreit. Die Mittelschule besuchten 601 Kinder, 319 Buben und 282 Mädchen, davon 63 mit Migrationshintergrund. 3,7 Prozent haben sich vom Religionsunterricht abgemeldet. Alle Schüler wurden versetzt. 366 Jugendliche, 160 Buben und 206 Mädchen, besuchten in Sterzing die Oberschule.

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Aktuell

„Eine Bereicherung für die Ortskirche“ 5 Fragen an Markus Moling, Referent für die Ausbildung der Ständigen Diakone

Als Referent für die Ausbildung der Ständigen Diakone begleitet Markus Moling die Kandidaten zum Ständigen Diakonat auf die Weihe hin. Seine erste Aufgabe besteht darin, ihre Berufung zu prüfen, d. h. zu schauen, ob die Kandidaten tatsächlich für diesen Weg geeignet sind, ob sie den Rückhalt der Pfarrgemeinde und des Pfarrers haben und ob sie sich in die Pastoral einbringen wollen und können. Nachdem ein Kandidat durch den Bischof zur Ausbildung zugelassen ist, folgt ein dreijähriger Ausbildungsweg. Darin werden verschiedene Schwerpunkte behandelt, die für die spätere Ausübung des diakonalen Dienstes hilfreich und notwendig sind. Einblicke in verschiedene pastorale Aufgaben wie der Krankenhausseelsorge oder der Ehevorbereitung gehören ebenso dazu wie der Predigtdienst und das Kennenlernen und Einüben von verschiedenen Gottesdienstformen. Da sich derzeit nur wenige Kandidaten auf das Ständige Diakonat vorbereiten, ist dieser Ausbildungsweg sehr individuell gestaltet. Erker: Herr Moling, was ist ein Diakon? Markus Moling: Der Diakon ist ein geweihter kirchlicher Amtsträger. Damit hat er ein Dienstamt der Kirche inne und steht somit im Dienst aller Getauften. Ein Diakon ist primär für die Diakonie beauftragt, d. h. für den Dienst am Nächs-

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ten, vor allem an den Kranken und Notleidenden in unterschiedlichster Form. Der Diakon übt auch liturgische Aufgaben in der Pfarrgemeinde aus. Er kann beispielsweise die Taufe spenden

auf zwei Ebenen. Einmal ist dies die konkrete Pfarrei oder Seelsorgeeinheit, wo ein Diakon dann wirken wird. Wesentlich ist das Einverständnis des Diözesanbischofs, der durch seine Mitarbeiter die Eignung prüft.

chernd, wenn diese Berufung von der ganzen Familie mitgetragen und gefördert wird. Das Ständige Diakonat wurde durch das Zweite Vatikanum wieder eingeführt, doch schon in der Urkirche gab es Diakone, die vor allem dem Bischof zugeordnet waren. Welche biblischen Bezüge zum Diakonat gibt es? In verschiedenen Paulusbriefen wird mit dem Ausdruck „Diakon“ ein Amt in der Gemeinde bezeichnet. Vorund Urbild des diakonischen Dienstes ist dabei das Leben, Wirken und Sterben Jesu. Deshalb zählt das Diakonenamt auch zu den Dienstämtern der Kirche, die sich zuinnerst an der dienenden Haltung Jesu orientieren. Welche Aufgaben hat ein Diakon? Ein Diakon arbeitet in allen wichtigen Grundvollzügen von Kirche mit. Seine Aufgaben erstrecken sich vom karitativen Bereich über die Verkündigung bis hin zur Liturgie. Ein Diakon unterstützt dabei den Pfarrer in seinen vielfältigen Aufgaben und ist durch seine Berufung eine Bereicherung für die Ortskirche.

oder beim Ehebund assistieren. Darüber hinaus gehört auch der Predigtdienst zu den Aufgaben des Ständigen Diakon. Wie wird man Diakon? Grundlegend dafür ist die persönliche Berufung. Dann braucht es auch das Einverständnis der Kirche

Zu unterscheiden ist die Diakonatsweihe, die jemand vor der Priesterweihe empfängt, von der Weihe zum Ständigen Diakon. Ständige Diakone können auch verheiratete Männer sein. Dann ist auch die Zustimmung der Familie und der Ehefrau unbedingt notwendig. Es ist wichtig und berei-

Wie viele Diakone gibt es in unserer Diözese? In unserer Diözese gibt es derzeit 27 Ständige Diakone. Zwei Kandidaten sind in Ausbildung. Einer davon ist Roman Aukenthaler, der ja bald zum Diakon geweiht wird.


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Neuer Walcher Shop in Stilfes Unter dem Motto „WALCHER2021“ macht die Walcher Bakery in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne: Neben dem Auftritt mit neuem Erscheinungsbild im Frühjahr sowie vielen kleinen und großen Änderungen im Betrieb und im Sortiment heißt Sie die Walcher Bakery seit dem 31. Mai im neuen Standort in Stilfes herzlich willkommen. Nach intensiver Planung entstand im ehemaligen Ploner-Geschäft ein funktioneller und gut erreichbarer Treffpunkt für Jung und Alt, der neben den klassischen Bäckerei- und Patisserieprodukten der Walcher Bakery auch zahlreiche Güter des täglichen Bedarfs sowie frisches Obst, Wurst- und Milchwaren anbietet. Im Sortiment finden sich neben Südtiroler Klassikern auch einige Spezialitäten ausgewählter Produzenten aus Italien. Zudem gibt es einen großzügigen Barbereich mit gemütlichen Sitzgelegenheiten an der modernen Fensterfront, der zum Verweilen einlädt. Ob das großzügige Frühstück mit leckeren Produkten der Walcher Bakery, der schnelle Kaffee, der Aperitif mit Freunden oder das verdiente Feierabendbier – der neue Walcher Shop ist immer einen Besuch wert! Stefan und Fabian mit Team freuen sich auf Ihren Besuch.

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Jugendseite

Whats Upp?!

Treffpunkt

Skatepark

im Wipptol

Von Tobi dienst vom Jugend

10 Dinge, die du im Juli tun solltest: 1. das EM-Finale schauen (am 11. Juli)

2. einen Sonnenaufgang ansehen

3. grillen mit Freunden, Familie, Nachbarn

Diesmal waren wir auf dem Skatepark in Sterzing und haben dort mit der Skatergruppe über ihre Sportart, ihre Gruppe und ihre Pläne in diesem Sommer gesprochen. Tobi: Wie lange skatet ihr schon und wie lange gibt es euch als Gruppe? Skater: Also angefangen haben wir vor etwa sechs Jahren, einige vor fünf oder vier Jahren. Am Anfang waren wir zu zweit oder zu dritt und dann sind nach und nach weitere Skater dazugekommen. In unserer Gruppe gibt es aber auch einzelne, die nicht skaten, aber trotzdem oft im Park sind. Der Skatepark in Sterzing ist allgemein ein Treffpunkt und Aufenthaltsort für uns geworden. Wie schaut es zurzeit aus? Gibt es viele Skateboard-Begeisterte in Sterzing? Der Skatesport wird allgemein immer bekannter und größer, sehr viele Jugendliche interessieren sich dafür

und wollen es ausprobieren. Dies kommt sicher auch davon, dass der Sport in den Social Medias sehr stark vertreten ist und bei den heurigen Olympischen Spielen in Tokio zum ersten Mal als olympische Disziplin dabei ist. Zurzeit gibt es in Sterzing ungefähr 20 Jugendliche aller Altersstufen, die aktiv skaten und regelmäßig im Park sind. Auch ältere Skater, die schon vor uns geskatet haben, kommen wieder öfters. Man kann also schon sagen, dass zurzeit ein Höhepunkt des Skatesports in Sterzing stattfindet. Es ist natürlich auch jeder willkommen, der mit dem Skaten anfangen möchte. Habt ihr für diesen Sommer etwas Spezielles geplant? Ja, im Juli wird es ein Event auf dem Skatepark geben – wir sind dabei zu planen, was genau mit den aktuellen Regelungen möglich ist. Auf jeden Fall freuen wir uns schon darauf, mal wieder etwas planen zu können. Super, danke euch fürs Gespräch!

4. aus frischem Obst Eis machen (siehe Rezept auf dieser Seite) 5. ein gutes Buch in der Hängematte lesen

6. eine Bergwanderung machen

7. einen Tag lang einfach nichts tun und im Schatten liegen

8. ins Schwimmbad gehen 9. nach langer Zeit wieder einmal ein Konzert besuchen 10. in einem Bergsee schwimmen

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Rezept für selbstgemachtes Eis: Zutaten: 200 g gefrorene Früchte, z. B. Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren …), Pfirsiche, Aprikosen, entsteinte Kirschen, Melone, Apfel, Birne oder Banane, 100 g Joghurt, Sahne oder Quark – auch die veganen Alternativen. Zubereitung: Die Früchte zusammen mit dem Joghurt in einen Mixer geben und so lange mixen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Schon ist das Eis fertig!


Stilfes

Jugendpreis für ehrenamtlichen Einsatz Südtirols Katholische Jugend (SKJ) vergibt seit 1988 jährlich den Jugendpreis an Personen, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit Vorbild für die heutige Jugend sein können. Bei der Mitgliederversammlung Anfang Juni konnte Christoph Hasler aus Stilfes den Preis entgegennehmen. Christoph, du hast schon in verschiedenen Funktionen mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Wie bist du zur Kinder- und Jugendarbeit gekommen? Christoph Hasler: Wahrscheinlich durch meine Eltern. Sie sind auch in der Pfarrei aktiv und waren lange Zeit in der Jugendarbeit tätig. Gestartet bin ich als Ministrantenleiter in Stilfes mit Unterstützung meiner Mutter. Dann hat sich alles so entwickelt: Es kam die Jugendgruppe dazu und der Pfarrgemeinderat. Du hast die SKJ-Ortsgruppe Stilfes gegründet. Was hat dich dazu motiviert? Es kamen Jugendliche auf mich zu, weil ich als Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat saß. Sie haben einen Raum gesucht, wo sie gemeinsam etwas machen können und dann ist auch das Element

SKJ im Raum gestanden. Wir haben uns dann entschieden, eine SKJ-Ortsgruppe zu gründen. Die Motivation war und ist, dass Jugendliche eine Möglichkeit haben, sich zu entfalten und Spaß zu haben, und dass sie so geschätzt werden, wie sie sind: ohne Leistungsdruck Gemeinschaft erleben zu können und auch der Glaube spielte eine immer größere Rolle. Welche Aktionen und Erlebnisse sind dir besonders in Erinnerung geblieben? Wir haben im Ausschuss jedes Jahr versucht, ein abwechslungsreiches Programm zu organisieren. Manche Aktionen sind schon Fixpunkte, wie z.B. das Broomballturnier, die Spielenachmittage für Familien im Vereinshaus von Stilfes, die Werwolf- und Filmabende und sicher auch die Jugendmessen. Wir haben auch ein Kreuz gestaltet und durften es im Naherholungsgebiet Rofis aufstellen und dort erinnert es immer wieder an unsere Aktionen und an unsere Gemeinschaft. Eine größere Aktion war sicher die Berlin-Fahrt. Da konnte man die Jugendlichen von einer anderen Seite kennenlernen. Das war ein tolles Erlebnis.

Du bist im Pfarrgemeinderat von Stilfes tätig. Wie kam es dazu? Die Jugendvertreterin im Pfarrgemeinderat hat mich damals gefragt. Ich war schon Ministantenleiter und dann auch für die SKJ-Ortsgruppe verantwortlich. Wir waren damals zu zweit und darüber war ich sehr froh. So war es einfacher, in dieses neue Ehren-

amt hineinzuwachsen und in der Pfarrei mitzuwirken. Es sollte eine gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen Menschen sein – für ein gutes Miteinander. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass junge Menschen in einem Pfarrgemeinderat vertreten sind und mitgestalten.

Wie wichtig sind dir die drei Säulen von Südtirols Katholischer Jugend? Solidarisch sein: Ist ein Wert, der sehr wichtig ist in meinem Leben. Auch in meinem Beruf als Lehrer versuche ich das weiterzugeben. Jung sein: Ich fühle mich noch nicht so alt, wie ich bin. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich mit jungen Menschen arbeite; sie haben eine besondere Energie und diese übertragen sie auf mich. Und es ist mir sehr wichtig, dass ich mir das beibehalte. Christ sein: Den Glauben habe ich nicht nur durch Südtirols Katholische Jugend erfahren, sondern auch durch die Familie, durch den Besuch der Gottesdienste. Der Glaube gibt mir ganz viel Kraft und positive Energie. Gott ist eine Kraftquelle und das merkt man jeden Tag. Was gibt dir dein ehrenamtliches Engagement? Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens, der mir Energie gibt und nicht raubt. Ich lerne dadurch Kreativität kennen und Gemeinschaft. Ich habe gelernt, positiv und miteinander die Dinge anzugehen.

Interview: Heidi Gamper

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Gesellschaft

Sterzing

Gesundes Trinkwasser

© GS „Dr. J. Rampold“ Sterzing

Südtirolweit lief in diesem Schuljahr der Wettbewerb „Sanusplanet“, den Karin Mühlsteiger von der Grundschule Sterzing gemeinsam mit Magdalena Gschnitzer organisiert hat. Als Grundschulklasse musste ein Foto zum Thema „Gesundes Trinkwasser und Vermeidung von Plastikflaschen“ eingereicht werden. Die Klassen 3c und 4c der Grundschule „Dr. J. Rampold“ in Sterzing haben an dem Wettbewerb erfolgreich teilgenommen. Alle Schüler haben eine hochwertige Trinkflasche aus Glas bekommen. Die Sanusplanet-Trinkflaschen der Firma Sanuslife sind aus Glas, der Verschluss aus Bambus, die Hülle aus Hanf. Über die Sanusmap-App kann man weltweit nachsehen, wo man die Flasche mit Trinkwasser auffüllen kann. Von jeder Flasche werden drei Euro an Klima-, Menschenrechts- und Tierschutzorganisationen gespendet.

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„Lernen trotz Corona, lernen dank Corona“ Das Sprachengymnasium am Oberschulzentrum Sterzing zieht Bilanz

Das Schuljahr 2020/21 war auch für uns, die Klasse 2a des Sprachengymnasiums am Oberschulzentrum Sterzing, anders als die vorherigen (Vivian), denn pandemiebedingt wechselten wir zwischen Präsenzund Fernunterricht. Der Präsenzunterricht hat viele Vorteile, vor allem in Uno degli Bezug auf das Erleraspetti nen von Sprachen, importanti della weil Sprechübungen scuola in presenza und Gruppenarbeiè il confronto con ten in Anwesenheit leichter möglich sind. le altre persone. Außerdem kann man Carolin einfacher zusätzliche Erklärungen erhalten. Gesünder ist es zudem, wenn man weniger Zeit vor dem Computer verbringen muss. Der soziale Kontakt zu den Klassenkameraden in Präsenz steigert die Motivation (Carolin). Der Corona-Test, den wir in der Schule machen können, gibt uns nicht nur mehr Sicherheit, sondern kann auch für Freizeitaktivitäten nützlich sein. Der Fernunterricht hat uns und unsere Lehrpersonen seit März letzten Jahres begleitet. Natürlich hat es dunkle Seiten gegeben, wie etwa technische Probleme, aber auch viel Positives. UnI’ve ser Schuljahr wurde durch learnt how die Unterstützung unserer Lehrpersonen erleichtert, to organize sie versuchten uns stets myself. bei Laune zu halten. Wir Theresa lernten, Ordnung in unsere Unterlagen zu bringen und uns unsere Zeit selbst einzuteilen (Theresa). Mit der Unterstützung unserer Familien konnten wir uns deshalb im Bereich Selbstständigkeit deutlich weiterentwickeln. Covid-19 hat unser Leben verändert (Vivian), jedoch nicht nur im Negativen: Wir haben uns in diesem Schuljahr trotz vieler Herausforderungen sprachlich weiterentwickelt und haben so den Spaß am Lernen nie verloren. Dank der Pandemie hatten wir die Chance, unsere Fähigkeiten am Computer auszubauen. Wir konnten trotz Homeschooling den Kontakt zu unseren Mitschülerinnen halten, was uns dabei half, diese Zeit fast problemlos zu über-

stehen. Auch unsere Lehrpersonen waren stets hilfsbereit und konnten uns während dieser Zeit vieles beibringen. Um uns immer wieder zu motivieren und etwas Abwechslung in den Unterricht zu bringen, organisierten unsere Lehrpersonen immer wieder Projekte, u. a. das mehrsprachige „Bienenprojekt“ (im Bild; leider fehlt Sandra). Dort hatten wir eine Woche lang die Gelegenheit, mehr über Bienen, ihre Bedeutung für Mensch und Umwelt sowie ihre Produkte zu erfahren. Da das Projekt mehrsprachig war, konnten wir in den Sprachen Französisch, Italienisch und Englisch vieles dazulernen. Ein weiteres aufregendes Ereignis war das Online-Interview mit dem Kameramann Christopher Aoun und dem Filmeditor/Cutter Konstantin Bock des Films „Capernaum – Stadt der Hoffnung“. Es war schade, dass wir die beiC’était une année den Experten nicht in Präsenz particulière. einladen konnten. Trotzdem Covid-19 a hatten wir die Gelegenheit, changé nos ihnen Fragen zu stellen und vies. einen Einblick in die Filmlandschaft zu bekommen. Vivian Zusammenfassend dürfen wir sagen, dass wir trotz der Umstände gut durch das Schuljahr gekommen sind. Hierfür sind wir dankbar und blicken nun gespannt unserem nächsten Schuljahr am Sprachengymnasium entgegen. Zuerst aber: Schöne Sommerferien! Buona estate! Have a nice summer! Bon été!


Der Campus der Claudiana neben dem Krankenhaus in Bozen

Berufe mit Zukunft warten auf dich! Voreinschreibungen an der Claudiana vom 28. Juni bis zum 2. August Das Südtiroler Gesundheitswesen sucht Nachwuchs – die Claudiana bildet aus! Sechs neue Studiengänge starten im akademischen Jahr 2021/22, insgesamt 250 Studienplätze werden vergeben. Die Voreinschreibungen laufen vom 28. Juni bis zum 2. August. Eines ist uns im vergangenen Jahr bewusst geworden: Das Gesundheitssystem und die damit verbundenen Berufszweige sind für uns alle enorm wichtig – nicht nur in unsicheren Zeiten, sondern ganz besonders im Hinblick auf die Zukunft: zunehmende Alterung der Gesellschaft, wachsende Ansprüche an Behandlung, Geburtshilfe, Pflege und Rehabilitation, wissenschaftlicher Fortschritt. Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen sich die Gesundheitsberufe fortwährend weiterentwickeln und genau dazu trägt Südtirols renommierte Fachhochschule Claudiana maßgeblich bei. Sie sorgt für die Aus- und Weiterbildung in diesem Sektor, sodass die Gesellschaft auf hoch qualifizierte Gesundheitsfachpersonen zählen kann. „Berufe im Gesundheitswesen sind gefragter denn je und werden es auch in Zukunft sein.“ Darüber sind sich der Präsident der Claudiana Klaus Eisendle, Direktor Guido Bocchio und der wissenschaftliche Leiter Michael Mian einig. „Wir bilden die Fachleute aus, die benötigt werden, um die großen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu meistern. Zentral ist dabei das fruchtbare Miteinander von Lehre, Forschung und Praxis, das es uns ermöglicht, neueste Methoden für die Praxis zu adaptieren und wissenschaftliche Erkenntnisse in den Berufsalltag einfließen zu lassen.“

KrankenpflegerInnen – ein Beruf mit Zukunft – 150 Studienplätze warten auf motivierte junge Menschen

Damit leistet die Claudiana einen wichtigen Beitrag zur konstruktiven Veränderung des Gesundheitswesens hin zu einer qualitativ hochstehenden, wirksamen Gesundheitsversorgung in Südtirol. Die Studentinnen

Im Zentrum steht der Mensch – mit seinen gesundheitlichen, psychischen und sozialen Bedürfnissen

und Studenten werden bestens auf ihre berufliche Tätigkeit vorbereitet. Und das Zwischenmenschliche wird auch in Zukunft eines der wichtigsten „Medikamente“ im Gesundheitssektor sein.“ Online-Voreinschreibungen bis zum 2. August unter www.claudiana.bz.it Im neuen akademischen Jahr starten insgesamt sechs neue Studiengänge:

150 Studienplätze sind für die Krankenpflege vorgesehen, 20 für die Hebammen und jeweils 20 Studienplätze für Physiotherapie, Biomedizinische Labortechnik, Medizinische Röntgentechnik und Techniken der Vorbeugung im Bereich Umwelt und Arbeitsplatz. Die Unterrichtssprachen sind Deutsch und Italienisch, daher ist ein Sprachzertifikat Voraussetzung für einen Studienplatz. Wer keines hat, kann am sprachlichen Eignungstest der Claudiana am 19. August teilnehmen. Die Aufnahmeprüfung für die limitierten Studienplätze erfolgt Anfang September. Der Unterricht startet im Oktober. Voraussetzungen für einen Studienplatz sind ein fünfjähriges Reifediplom, die Kenntnis beider Landessprachen, Freude am Umgang mit Menschen und an praktischer Arbeit sowie Flexibilität und Teamfähigkeit. Auch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sowie körperliche und psychische Belastbarkeit sind wichtig. Es gibt keine Altersgrenze. Mehr Informationen unter Tel. 0471 067200 oder auf unserer Webseite www.claudiana.bz.it; facebook: Claudiana; instagram: claudiana_landesfachhochschule

Vielfältig, zukunftssicher und verantwortungsvoll Wer sich für Gesundheitsberufe interessiert, wird in Zukunft eine sichere Anstellung finden. Sie sind das pulsierende Herz in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Mobilen Diensten und gerade in diesen Zeiten absolut krisensicher. Aber es gibt noch mehr Gründe, die für ein Vollzeitstudium an der Claudiana sprechen: ein dreijähriges Laureatsstudium zu Hause in Südtirol, vielseitige Praktikumsmöglichkeiten im In- und Ausland sowie die Festigung der Mehrsprachigkeit. Nach dem Studium gibt es eine große Auswahl an Spezialisierungen und tolle berufliche Perspektiven.

INFORMATIONEN Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana Tel. 0471 067200 www.claudiana.bz.it www.facebook.com/claudiana. bolzano

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Gesellschaft

Sterzing

Ehrung für Margot Niedermair Troyer Vor kurzem wurde Margot Niedermair Troyer für ihre 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Stadtbibliothek Sterzing geehrt. Im historischen Ratssaal von Sterzing bedankten sich Bürgermeister Peter Volgger, Kulturstadträtin und Bibliotheksratsvorsitzende Verena Debiasi, die Leiterin der Stadtbibliothek Karin Hochrainer sowie der Bibliotheksrat und alle Bibliotheksmitarbeiter bei ihr für ihr Engagement in all den Jahren. Im Winter 2021 hatte Margot Niedermair Troyer ihre ehrenamtliche Tätigkeit beendet: 30 Jahre lang hatte sie die Regale gepflegt, die Bücher in Ordnung gehalten und war der Bibliothek stets eine große Hilfe. Im Bild (v. l.) Bibliotheksleiterin Karin Hochrainer, Kulturstadträtin Verena Debiasi, Margot Niedermair Troyer und Bürgermeister Peter Volgger. Wipptal

KFS ehrt Zweigstellenmitarbeiterinnen

Blühendes Trens Anfang Juni haben sich einige Freiwillige der Beitrag, um ein Stück Natur zu erhalten und Bildungsausschüsse von Freienfeld getrof- dem dramatischen Rückgang der Insekten fen, um beim neu errichteten Auffangbecken in Trens eine Blumenwiese anzulegen. „Im Rahmen unseres zweijährigen Projektes ‚Natur erleben‘ hat sich der Bildungsausschuss Stilfes das Thema Bienen und Insekten ausgesucht. Da lag es nahe, auch einen Lebensraum mit Futterquellen und Nistplätzen zu schaffen. Die Grund- Die Schüler der 2. Klasse legen mit Anni Rainer einen Blühstreifen an. schüler wurden miteinbezogen, da der Wald, der bis vor kurzem hier in den letzten Jahren entgegenzuwirken“, stand, ‚ihr‘ Wald war“, so die Initiatorin des so Cilli Seehauser vom Bildungsausschuss Projektes Helene Nössing. Gemeinde, In- Stilfes. Das Know-how holten sie sich von teressentschaft Trens, Schule und Amt für der Gemeinde Sterzing und deren Projekt Wildbachverbauung zeigten sich sehr ko- „Kostbares Wipptal“, das in Zusammenaroperativ und unterstützten das Projekt. Die beit mit dem Tiroler Bildungsforum entstanGrundschüler der 1. und 2. Klasse legten den ist. dann auch beherzt Hand an: Sie sammel- Am 13. Juni ist auch das auf zwei Jahre ten Steine, rechten den Hang ab, brachten angelegte Projekt „Natur erleben“, ein GeKompost aus und pflanzten Blumen. „Das meinschaftsprojekt der Bildungsausschüsse Anlegen einer mehrjährigen Blumenwiese Mauls, Stilfes und Trens gestartet. Weitere mit einheimischem Saatgut ist ein kleiner Veranstaltungen im Veranstaltungskalender.

© Elisabeth Gabrielli

Pfitsch

Paul Hofer bleibt Ortsobmann Der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) ehrte bei der Wipp- und Eisacktaler Bezirksversammlung Ende Mai jene Zweigstellenleiter und Bezirksausschussmitarbeiter, die sich in den letzten zwölf (Auszeichnung „Silber“) bzw. 20 Jahren (Auszeichnung „Gold“) um den KFS verdient gemacht haben. Helga Plank, Zweistellenmitarbeiterin in Gossensaß, erhielt für ihre 21-jährige Tätigkeit eine Urkunde und die goldene Ehrennadel. Claudia Gantioler (Mauls) erhielt für 14 Jahre eine Urkunde und die silberne Ehrennadel. Für 12 Jahre erhielt Carmen Ainhauser (Trens) ebenfalls eine Urkunde und die silberne Ehrennadel. Im Bild (hintere Reihe v. l.) Anna Pfattner, Heidi Schmidt Pezzei, Ingrid Nitz, Adalgisa Marchi, Hans Heufler und Angelika Mitterrutzner; (vordere Reihe v. l.) Helga Plank, Margareth Engl, Edith Unterholzner, Toni Fiung, Doris Pichler und Manuela Unterthiner.

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Bei der Jahresversammlung der Ortsgruppe Wiesen/Pfitsch des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Gasthof „Alpenrose“ in Kematen wurde Paul Hofer vom Hotel „Hofer“ als Ortsobmann bestätigt. Dem Ausschuss gehören Ingrid Graus, Hermine Haselrieder, Thomas Volgger, Tamara Baur, Martina Rainer und Margit Graus an. Ortsobmann Hofer hielt einen Rückblick über das sehr schwierige vergangene Jahr. Viele Aktionen und Veranstaltungen mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Einzig das Preiswatten zu Beginn des Jahres 2020 konnte die Ortsgruppe noch durchführen. „Nun gilt es, mit Zuversicht nach vorne zu blicken“, so Hofer. Zuversichtlich zeigte sich auch Gebietsobmann Man-

fred Volgger. Die Pandemie habe das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben stark beeinträchtigt. Viele haben mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. „Ein weiteres Problem ist der Personalmangel im Gastgewerbe. Viele Mitarbeiter haben sich aufgrund der Betriebsschließungen in anderen Bereichen eine Arbeit gesucht“, so Volgger. Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner betonte, dass der Verband sich weiterhin mit aller Kraft für die Mitglieder einsetzen wird. An der Jahresversammlung nahm auch Bürgermeister Stefan Gufler teil, der abschließend auf verschiedene Projekte auf Gemeindeebene einging, u. a. auf die Wegeinstandhaltung sowie die Dorf- und Verkehrsplanung zur Verschönerung des Landschaftsbildes.


Mareit

Biker Days des MC Falken CLEARWATER CREEDENCE REVIVAL IN CONCERT

Ab sofort sind Karten für die Konzerte (Clearwater Creedence Revival ...) für Freitag, den 6. August direkt bei Ratschings Tourismus erhältlich. Selbstverständlich können die Karten auch per E-Mail bestellt werden unter info@ratschings.info. Tel. 0472 760608

PROGRAMM FREITAG, 6. AUGUST 2021 - EINTRITT 30 EURO Die Biker Days sind zurück. Drei Tage lang. Vom 6. bis zum 8. August. Auf dem Clubhausgelände in Mareit. Und mit ihnen mehr als nur ein Hauch von Freiheit, von Unbeschwertheit, vom Gefühl von Born to be Wild nach all den Widrigkeiten und Einschränkungen im vergangenen Jahr. Und wie sie zurück sind! Mit legendärem Sound vom Feinsten. Mit der weltweit einzig offiziellen Nachfolgeband von Creedence Clearwater Revival, einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Bands der 60er und 70er Jahre. Es gibt wohl kaum jemanden, der sie in seiner Jugend nicht mitgesungen hätte, ihre Welthits wie „Down on the Corner“, „Bad Moon Rising“, „Have You ever seen the rain“ oder „I Put a Spell on You“ – und natürlich „Proud Mary“. Wenn CCR am Freitagabend die unverwechselbaren Gitarrenriffs anzupfen und die Songs anstimmen, wird dies nicht nur die Herzen der etwas in die Jahre gekommenen Biker und Festivalgäste höher schlagen lassen.

Nach dem Hauptkonzert von CCR am Freitagabend sorgt die deutsche Band „Men Behind“ mit der aus England stammenden Sängerin Amelia Brightman als Special Guest für knalligen und rockigen Sound. Die Band-Musiker haben bereits auch mit so bekannten Musikgrößen wie Nena, Udo Linderg oder Julia Neigel zusammen gespielt. Am Samstagnachmittag startet im Clubhaus dann die Motorradrundfahrt durch das historische Zentrum von Sterzing, bevor es am Abend bei freiem Eintritt nach über 20 Jahren mit der Originalbesetzung von „The Rubettes“ in neuem rockigen Gewand eine Italien-Premiere gibt. Special Guest ist mit Art Garfunkel jr. der Sohn von Garfunkel des FolkRock-Duos Simon & Garfunkel. Er wird die Legend Songs seiner Vaters in einer beeindruckenden Show präsentieren. Die Biker Days enden nach einem sonntäglichen Bikerfrühstück. Dann treten die Biker, die aus zahllosen Ländern Europas anreisen, wieder ihre Heimfahrt an.

- 12.00 Uhr: Zugang zum Festgelände - 18.00 Uhr: DÄMMERSHOPPEN - 20.00 Uhr: live from USA ... LINE UP: Clearwater Creedence Revival - 22.00 Uhr: live from Germany ... MEN BEHIND, special guest AMELIA BRIGHTMAN (UK) SAMSTAG, 7. AUGUST 2021 - EINTRITT FREI - Bikerfrühstück - 15.00 Uhr: Start im Clubhaus. Motorradrundfahrt - 20.00 Uhr: live from UK ... THE RUBETTES (ReUnion - Originalbesetzung) - 22.00 Uhr: live from Germany ... MEN BEHIND, special guest ART GARFUNKEL jr. (USA) SONNTAG, 8. AUGUST 2021 - Bikerfrühstück - Verabschiedung

www.mcfalken www. mcfalken.com .com

KARTENVORVERKAUF bei Ratschings Tourismus: info@ratschings.info, Tel. 0472 760608 ACHTUNG: LIMITIERTE TICKETS! EINTRITT NUR MÖGLICH mit einem der drei G: GEIMPFT, GETESTET, GENESEN

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Kultur

„ganz unform, und unrichterlich procediert“ Der Zaubereiprozess gegen Christina Holzer in Sterzing im Jahr 1628 von Hansjörg Rabanser

Beim Durchblättern von Sagenbüchern mit Erzählungen aus dem Sterzinger Raum wird man bezüglich Hexenleuten rasch fündig und stößt auf Namen wie Peifer Huisele, Pfui-Pfui-Nanni oder Hexe Furl. Im Gegensatz dazu scheint es im Stadt- und Landgericht Sterzing, das nach Meran zur größten Gerichtseinheit der Grafschaft Tirol zählte, kaum historisch verbürgte Hexen- und Zaubereiprozesse gegeben zu haben. Die Quellenlage hierzu ist äußerst spärlich, wie auch der hier vorgestellte Fall beweist, denn es handelt sich dabei um den einzigen bisher bekannten Fall wegen Zauberei im Stadt- und Landgericht Sterzing. Am 24. Juli 1628 ließ Johann Baptist Bock, der Pfleger von Sterzing, ein Schreiben an den Brixner Stadtgerichtsanwalt Hans Veldner aufsetzen, in dem er sich für dessen zugesandte Ratschläge bedankte. Dabei hatte es sich um grundlegende Informationen zur Führung eines Hexenprozesses gehandelt, denn mit diesem Tatbestand sah sich der Pfleger im Jahr 1628 konfrontiert: In Sterzing war Christina Holzer wegen des Verdachts der Hexerei festgenommen und inhaftiert worden. Gegen diese sollte nun ein entsprechender Prozess in die Wege geleitet werden. Dass der Pfleger ausgerechnet in Brixen Rat holte, hatte seinen Grund, denn die Holzerin war dort bereits einmal inhaftiert gewesen. Bei der Angeklagten handelte es sich um die etwa 80-jährige Christina Holzer, bekannt als „Eggerin“, die vom Bäckerjungen Andreas Kolbinger angeblich bei Zaubereien beobachtet und aus diesem Grund bei Gericht denunziert worden war. Allerdings widerrief der Junge während des Verfahrens seine Aussage wieder. Über den genauen Inhalt des Prozesses oder die Art der Zaubereien ist mangels einschlägiger Quellen nichts Genaues bekannt. Der Verlauf des Verfahrens kann jedoch anhand der Schreiben zwischen dem Sterzinger Gericht und den Zentralbehörden in Innsbruck, die

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Ansicht von Sterzing. Ausschnitt aus dem Panorama-Fresko (um 1750) von Josef Anton Baumann († vor/um 1764) im Grafenzimmer in der Deutschordenskommende Sterzing. (Foto: Hansjörg Rabanser)

bei Verfahren mit schwerwiegenden Delikten oder bei Todesurteilen eine Kontrollfunktion einnahmen, ansatzweise rekonstruiert werden.

Ein problematisches Verfahren

Am 4. August 1628 verließ ein Schreiben die Kanzlei der Tiroler Regierung in Innsbruck, das an Pfleger Bock gerichtet war: Man habe, so hieß es darin, die über-

sandten Unterlagen mit den Aussagen der Christina Holzer und auch jene des Bäckerjungen Kolbinger ausgiebig studiert und wünsche eine nochmalige Befragung der Beiden, diesmal jedoch im Beisein eines fachkundigen Rechtsgelehrten. Darauf basierend soll ein Urteil gefällt und dieses zur nochmaligen Kontrolle an die Regierung geschickt werden. Das Sterzinger Gericht kam dem Befehl augenblicklich nach, verhörte

den Bäckerjungen sowie Christina Holzer und wandte bei dieser auch die Folter an; die Art derselben ist nicht genannt. Bereits am 8. August konnte das Gerichtsgremium die Unterlagen erneut nach Innsbruck senden, erntete am 12. August jedoch eine harsche Rüge der Regierung: Es sei ausdrücklich befohlen worden, einen Rechtsgelehrten hinzuzuziehen, was aber nicht geschehen sei. Aus diesem Grund retourniere man den Pro-


zess und fordere erneut eine Befragung im Beisein eines Juristen. Gerichtsgremien zogen nur ungern externe Rechtsgelehrte zu Rate, denn einerseits waren damit Kosten verbunden, andererseits war dies ein deutlicher Ein- und Angriff auf bzw. in die Kompetenz des Gerichts. In Sterzing dachte man ebenso und vermied die Hinzuziehung eines Rechtsgelehrten. Immerhin konsultierte das Gericht den Juristen und Brixner Kanzler Dr. Johann Georg Werndle (1584 – vor 1691). Dieses Vorgehen rächte sich allerdings, denn es kam im Zuge des Verfahrens zu gravierenden Fehlern. Nichtsdestotrotz sandte das Gericht am 22. August den geforderten Bericht samt Urteil nach Innsbruck, wo die Beamten sogleich auf die Verfahrensmängel aufmerksam wurden und am 27. September erneut mit Kritik reagierten: Es sei gesetzeswidrig gewesen, „das alt Achzig Järige weib“ der Folter unterworfen zu haben; auch der Prozess gegen den Jungen sei „ganz unform, und unrichterlich procediert“ worden. Verwundert zeigten sich die Beamten außerdem über das Urteil, welches das Gericht über den Bäckerjungen gefällt hatte, denn offenbar hatte dabei dessen zu Unrecht getätigte, zurückgenommene Denunziation keine Berücksichtigung erfahren. Die Regierung war des Weiteren der Meinung, dass die-

Ansicht der Ottoburg (l.) und des alten Regierungsgebäudes (r.) in Innsbruck, wo die Zentralbehörden ihren Sitz hatten. Grau aquarellierte Tuschfederzeichnung aus der Sammlung von Georg von Pfaundler (1795 – 1876). (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: W 10061)

ser nicht nur „iung, etwas ainfalt: und unverstendig“ sei, wie das Gerichtsgremium argumentierte, sondern auch hinterlistig und dass dieser die Gerichtsleute „übl verfüert“ und getäuscht habe. Alles in allem missfiel der Regierung das Vorgehen des Sterzinger Gerichts und bestrafte es zur Übernahme der gesamten Gerichts- und Verpflegungskosten in der Höhe von 54 Gulden 36 Kreuzer. Außerdem sei die Angeklagte Christina Holzer gegen den Schwur der Urfehde wieder in die Freiheit zu entlassen, während Kolbinger dieser eine öffentliche Abbitte und einen Widerruf seiner Anschuldigungen leisten soll. Generell, so die abschließende Mahnung der Regierung, möge man bei künftigen Prozessen dieser Art bei verständigen

Personen oder anderen Gerichten den nötigen Rat einholen.

Der Landesfürst entscheidet

Am 20. Oktober 1628 leitete die Regierung die grundlegendsten Informationen zum Prozess an den Landesfürst Erzherzog Leopold V. (1586 – 1632) weiter, berichtete diesem von den Verfahrensfehlern und hob hervor, dass die Angeklagte offenbar keine gefährliche Zauberei ausgeübt, „sonder bloß allerhand aberglaubige tatten […], denen das Paursvolckh in solchen und dergleichen felen [Fällen; Anm.] aller orten ergöben seÿ“ vollführt habe. Die Aufbürdung der Gerichtskosten stieß dem Sterzinger Gericht jedoch sauer auf und es versuch-

te, dagegen zu intervenieren. Mit Erfolg, denn am 20. November 1628 erhielt Johann Baptist Bock die schriftliche Mitteilung, dass der Landesfürst dem Gericht die Übernahme der Kosten gnädig erlasse. Man pochte allerdings darauf, dass Christina Holzer „durch geistliche als Capuciner oder andere von Iren superstitionen [Zaubereien; Anm.] und aberglaubigen sachen abgemahnt wirden solle“, da bekanntlich „solcher aberglauben an vilen orthen under der Paurschafft fast uberhand nimbt“. Man darf davon ausgehen, dass die Holzerin die geistlichen Unterweisungen auch erhalten hat. Am 7. Dezember retournierte die Regierung dem Sterzinger Gericht die Prozessunterlagen und sah den Fall als beendet an.

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Kultur

Franzensfeste

„Kunst gibt allen alles“

Bis Anfang Oktober ist in der Festung Franzensfeste die Kunstbiennale „50x50x50“ zu sehen. Bereits zum sechsten Mal. Getragen vom Landesmuseum und örtlichen Kulturverein Oppidum. Über 60 Künstler, heuer premierenhaft nicht mehr nur aus Südtirol, sondern aus allen Teilen der Europaregion Tirol, stellen ihre Arbeiten aus. „allen alles“ nennt sich die Werkschau diesmal, eingebettet erstmals in das diesjährige Thema des Euregio-Museumsjahres „Mobilität, Transit und Transfer“. Kaum ein Ort würde sich dafür wohl besser eignen als der

Verkehrskontenpunkt Franzensfeste und seine einst abweisend-sperrige und heute gleichsam die Kulturen verbindende Festung. Vom reinen Verkehrsfluss von Nord nach Süd und von Ost nach West hin zum nach allen Seiten hin offenen Ausstellungsort, dem Gedankenfluss und produktiven Austausch von Ideen verpflichtet. Damit hat die mittlerweile bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Südtirol unter der künstlerischen Leitung von Hartwig Thaler ihren Horizont in diesem Jahr noch einmal erweitert, bietet Raum für überregionale

Begegnungen und Bewegungen. „Kunst gibt allen alles. Was sie war, ist und sein wird. Alles ist für alle gedacht“, so Thaler. Universell, die Sprachgrenzen überwindend und ihre ganz eigene Sprache findend. Dem entsprechend bieten die Arbeiten spannende Einblicke in ein beachtlich breites Spektrum zeitgenössischer Kunst in all ihren Facetten. Zu sehen sind Malereien genauso wie Zeichnungen, Grafiken, Fotografien, Skulpturen, Installationen, Videos oder Performances. lg

Crossroad Influences, Rottenart Productions

Hanna Burckhardt, Dämmerung

Maia Walcher, double u

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„Große Reise“

Katrin Böge, Habitat

Maria Stockner, Macchia

© Gregor Khuen Belasi

Passend zum Motto „Mobilität, Transit und Transfer“ des Euregio-Museumsjahres gibt das „ensemble chromoson“ am 28. Juli in der Festung Franzensfeste, inspiriert von den vielfältigen künstlerischen Positionen der Ausstellung 50x50x50, mit „Große Reise“ ein gleichermaßen ästhetisch vielfältiges Konzert. Dabei treffen Werke unterschiedlichster stilistischer Positionen (Grisey, Lim, David, Schick, Pärt, Furrer, Aperghis) auf die Architektur des Versorgungsgebäudes im Zentrum der Franzensfeste – drei Räume in einem – Klang, der sich bewegt – Luft, die schwingt – Licht, das changiert. Das Konzert – es beginnt um 20.30 Uhr – ist Teil des Alpen Classica Festivals 2021.

Gino Alberti, Ohne Titel

Resonance Vom 31. Juli bis zum 2. September wird in der Festung Franzensfeste im Rahmen der Kunstbiennale „50x50x50 allen alles“ die Wanderausstellung „Resonance“ gezeigt. Darin dokumentieren Schüler aus Meran, St. Ulrich und Bozen in Form von Fotos, Bildern und Texten den Arbeitsalltag junger Menschen mit Migrationshintergrund. Im Zentrum der Ausstellung steht ein Stuhl, Symbol der Sesshaftigkeit, des Ankommens und des Rastens und zugleich der Einladung zum Verweilen. Entstanden ist die Ausstellung anlässlich des Projektes „Kooperation und Resonanz“ der Koordinierungsstelle für Integration gemeinsam mit Oberschülern zum Internationalen Tag der Migranten im Dezember 2020.

Katharina Cibulka, SOLANGE NR. 18

Anuschka Prossliner, Untitled Dream

Sonya Hofer, Spina-de-Mul

EXPERIMENTAL SETUP, IV Opferung Erker 07/21

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Kultur

„Heiliger Schein“ Dubiose Symbiose, das sind Benjamin Stötter aus Sterzing und Lukas Mariacher aus Lana. Im vergangenen Jahr haben

sie mit „Head Down“ ein viel beachtetes Dub-Projekt vorgelegt. Reaggae-Sound, bereichert um Effekte und Elemente der elektronischen Musik, das ist ihr Musikstil. Textlich setzen sich die beiden neben

Musikschule Sterzing

Erfrischendes Abschlusskonzert persönlichen vor allem mit brennenden sozialkritischen Themen auseinander. Die Texte stammen aus der Feder von Benjamin Stötter, der diese auch singt. Mariacher sorgt für den stimmigen Sound. Nun hat das Dub-Duo mit „Heiliger Schein“, zu hören auf Youtube, eine neue Single veröffentlicht. Darin geht es um den schnöden Mammon, die Macht und die Magie des Geldes, Ursache für Habsucht und Gier in allen nur erdenklichen Formen. „Ein Zettel mit ner Zahl in der Ecke“, wie es im Song heißt, der für viel Unheil sorgt und für den man bereit ist, so ziemlich alles zu opfern, die Moral über Bord zu werfen. Ein heiliger Schein eben, den alle anbeten, dem keiner widerstehen kann und nach dessen Pfeife am Ende alles tanzt.

Sterzing

Literativo im Theatercafè Die Wipptaler Autorin Carmen Ramoser präsentiert am 23. Juli um 18.00 Uhr auf der Terrasse des Sterzinger Theatercafès ihr Erstlingswerk „Das Lexikon der Töne“. Die Erzählung ist im März dieses Jahres bei Suedmedia mit Illustrationen von Magdalena Ferdigg erschienen und entführt uns mit Laura und Oliver auf einen Roadtrip durch Südtirol, auf dem Schach, Schildkröten und Schlaflosigkeit eine Rolle spielen (siehe Erker 06/2021). Carmen Ramoser ist 1998 in

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Mauls geboren und studiert derzeit Germanistik und Biologie in Wien. Sie ist Teil der Südtiroler Autorinnengruppe „Die Glühbirne“ sowie der Südtiroler Autoren- und Autorinnenvereinigung SAAV. Im Rahmen eines Literativo lädt die Stadtbibliothek Sterzing zu Literatur in der Aperitivo-Zeit ein. Die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldungen unter der Rufnummer 0472 723760 oder per E-Mail an bibliothek@ sterzing.eu. Bei Schlechtwetter findet die Buchvorstellung in der Stadtbibliothek statt.

Nach einem unter schwierigen Vorzeichen stehenden und mehr als herausfordernden Schuljahr mit zahlreichen Einschränkungen fand am 12. Juni zur Freude aller Beteiligten das Abschlusskonzert der Musikschule Sterzing statt. Um den aktuellen Covid-Sicherheitsmaßnahmen gerecht zu werden, wurde das Konzert nicht wie gewohnt im Stadttheater abgehalten, sondern verteilt auf fünf verschiedene Standorte in der Musikschule und im Umkreis des Deutschhauses gespielt. Das Konzert startete am Nachmittag zeitgleich auf allen fünf Bühnen; die jeweiligen Programme dauerten etwa 50 Minuten und wurden wiederholt. So bot sich den Zuhörern trotz Restriktionen die Gelegenheit, nicht nur „ein“ Konzert zu hören, sondern von Bühne zu Bühne zu wandern und gleich mehreren Konzerten beizuwohnen. Neben unzähligen Freunden, Ver-

wandten und Bekannten der musizierenden Kinder konnten auch der Bürgermeister von Sterzing Peter Volgger, der frühere Direktor der Musikschule Sterzing Heinrich Pramsoh-

ler sowie Vertreter der Raiffeisenkasse Wipptal sowie der verschiedenen kulturellen und musikalischen Vereine von Sterzing und Umgebung unter den Besuchern willkommen geheißen werden. Zusätzlich zur Musik wurde das Publikum mit köstlichem Eis der Eis.Werk.Statt „Hiesig“ verwöhnt. Traumhaftes Sommerwetter rundete die Veranstaltung ab und zauberte lauter zufriedene, fröhliche und glückliche Mienen in die Gesichter der vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen.

Orfeo Music Festival in Sterzing zu Gast Vom 13. bis zum 23. Juli ist das klassische Musikfestival „Orfeo Music Festival“ bereits zum 11. Mal in Sterzing zu Gast. Musikalische Talente aus aller Welt treffen sich hier, um gemeinsam mit hochkarätigen Lehrkräften an ihren Fertigkeiten zu arbeiten. Auch wenn das Festival im heurigen Jahr in reduzierter Form stattfinden muss, ist für musikalischen Höchstgenuss mit Sicherheit gesorgt. Das Sommercamp – es wird seit 2002 veranstaltet – ist das namhafteste Klassik-Festival zur Förderung von Nachwuchsmuskern aus aller Welt. Neben Sterzing findet es heuer erstmals auch in Princeton in

New Jersey statt. Im Mittelpunkt des diesjährigen Symposiums steht die Rezeption großer russischer Meister und die Beschäftigung und Förderung der russischen Musikwissenschaft. Beim Kammermusikkonzert am 18. Juli (20.30 Uhr) in der Sterzinger Heiliggeist-Kirche ist Musik von Bach, Mozart und Beethoven zu hören. Das Konzert am 20. Juli (20.30 Uhr) ist der Musik von Beethoven, Kodaly, Kreisler, Britten und Tarrega gewidmet. Weitere Konzerttermine auf Erker online. Es gelten die aktuellen Covid-19-Schutzmaßnahmen.


„Neustart für neue Ideen nutzen“ Drei Fragen an Stadttheater-Präsident Armin Haller

Sterzing

Erlesene Celloklänge Die Streicherakademie Bozen stellt beim diesjährigen Sommerkonzert in Sterzing – es findet am 8. August statt – das Violoncello in den Mittelpunkt. Als Solist tritt der mehrfach ausgezeichnete Cellist Giovanni Gnocchi auf. Der aus Cremona gebürtige, international re-

nommierte und mehrfach preisgekrönte Musiker tritt regelmäßig in den großen Konzerthäusern und mit bedeutenden Orchestern auf, u. a. der Camerata Salzburg, dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Philharmonia Orchestra von London, den Münchner Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra,

dem Sydney Symphony Orchestra, den Bamberger Symphonikern oder dem London Symphony Orchestra. Die Streicherakademie Bozen wurde unter der künstlerischen Leitung von Georg Egger im Jahr 1987 vom Südtiroler Musikverein ins Leben gerufen. Sie setzt sich vorwiegend aus Südtiroler Musikern zusammen, die eine reiche Kammermusik- und Orchestererfahrung in bedeutenden Ensembles im In- und Ausland aufweisen können. Zur Aufführung im Stadttheater gelangen das Cellokonzert Nr. 1 in C-Dur von Joseph Haydn und Fantasia für Cello und Orchester op. 52 von Mieczyslaw Weinberg. Die Kammersymphonie in c-Moll op. 110 von Dmitri Shostakovich rundet das Programm ab. Der Eintritt ist frei, eine Vormerkung ist allerdings erforderlich. Diese nimmt der Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325) entgegen.

Franzensfeste

„Die Liebe Geld“ versichert, dass es seinen Ersparnissen zwar gut gehe, diese aber gerade auf „Geschäftsreise“ seien und für ihn arbeiten. Und der smarte Bankdirektor will zwar über alles reden, aber nicht über Finanzen. Lieber präsentiert er dem verzweifelten Kunden die Bank der Zukunft, die das Menschliche in den Vordergrund stellt. Was vor allem bei Ulli, Alfreds Ehefrau, überraschend gut ankommt ... Platzreservierungen werden unter der Rufnummer 340 2710279 oder peppe.mairginter@gmail.com entgegengenommen. Die genauen Termine im Veranstaltungskalender oder auf Erker online. © Hermann Maria Gasser

Nach Corona ist vor dem Theater: Die Theatergemeinschaft Pustertal möchte ihrem Publikum nach dem schier endlosen Lockdown mit der Aufführung der scharfsinnigen Komödie „Die Liebe Geld“ von Daniel Glattauer in der Festung Franzensfeste Anfang Juli wieder einen Schuss Lebensnormalität verabreichen. In Szene gesetzt hat das Stück über die Irrungen und Wirrungen der modernen Finanzwelt, in dem kein Mensch mehr einen Durchblick hat, Alfred Meschnigg aus Villach. Alfred Henrich braucht Geld für ein Geschenk zum Hochzeitstag und erlebt eine Groteske: Der Geldautomat verwehrt ihm seit Tagen den Zugriff auf sein Konto, während seine Betreuerin ihm

Erker: Herr Haller, seit gut einem Jahr durfte das Haus am Goetheplatz pandemiebedingt nicht mehr bespielt werden, kein Publikum mehr empfangen. Kein Theater, keine Konzerte, keine Vorträge. Das kulturelle Leben ist verwaist schmerzt das? Armin Haller: Es fiel schon sehr schwer, im Frühjahr 2020 von einem Tag auf den anderen alle geplanten Veranstaltungen absagen zu müssen. Unter anderem stand der Auftakt der Sterzinger Osterspiele mit der Premiere eines sehr ambitionierten Theaterstückes sowie mehreren Konzerten junger Ensembles unmittelbar bevor. Damals ahnte man noch nicht, dass der Ausnahmezustand so lang andauern könnte und manche inzwischen schon fest im Sterzinger Kulturleben verankerte Höhepunkte bereits zweimal ausfallen sollten. Nach dem Auftritt der Incredible Southern Blues Band im Juni wird nun der Kulturbetrieb langsam wieder hochgefahren. Was darf sich das Publikum in diesem Jahr noch erwarten? Das Programm für den Sommer läuft verständlicherweise noch zögerlich an. Bis vor einigen Wochen war ja nicht klar, was wann unter welchen Bedingungen machbar ist. Nicht alle Ensembles konnten so schnell reagieren und mit einem Programm aufwarten wie die ISBB, sodass im Juli einige Termin noch mit Fragezeichen aufscheinen. Geplant ist ein Konzert der Streicherakademie am 8. August, im Spätsommer und Herbst werden einige verschobene Veranstaltungen nachgeholt. Ansonsten kommen die Anfragen erst langsam herein. Was haben Sie in all der Zeit besonders vermisst bzw. worauf freuen Sie sich jetzt am meisten? Schwierig war, dass es bis vor kurzem keine Planungssicherheit gab und dass man sich auch nicht in lockerer Runde treffen konnte, um Ideen auszutauschen. Viele Kulturschaffende fanden zwar neue kreative Formate, aber langfristig braucht Kultur die direkte Begegnung. Hier merke ich, dass jedoch noch viel Unsicherheit besteht, man sich an die Distanz irgendwie gewöhnt hat. Während des Lockdowns wurde im Zusammenhang mit der Neuwahl des Gemeinderats auch der Verwaltungsrat des Stadttheaters neu bestellt. Wir sind dabei, uns neu zu positionieren und ein längerfristiges Konzept auszuarbeiten, das den Neustart auch für neue Ideen nutzt. Auf diese Zusammenarbeit freue ich mich.

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Kultur

Sterzing

Chronisten halten Vergangenheit lebendig

Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen Land stellt Privatarchiv von Alexander Langer unter Schutz Wegen seiner geschichtlichen Bedeutung hat das Südtiroler Landesarchiv im Frühjahr den Nachlass des Sterzinger Politikers und Publizisten Alexander Langer unter Schutz gestellt. Sein Nachlass soll so für die Forschung und Dokumentation gesichert werden.

© Stadt Sterzing

Im historischen Ratssaal der Gemeinde Sterzing wurde vor kurzem die Chronistengruppe Sterzing für weitere drei Jahre mit der Führung der Jahreschronik beauftragt. Die Gemeinde stellt der Gruppe zur Durchführung ihrer Tätigkeit einen jährlichen Pauschalbetrag zur Verfügung. Die entsprechende Vereinbarung wurde vor kurzem von Bürgermeister Peter Volgger, Kulturstadträtin Verena Debiasi und dem Obmann der Chronistengruppe Josef Gasteiger unterzeichnet. Chronisten erfüllen eine wichtige Aufgabe für jede Gemeinde, da sie das lokale Geschehen und besondere Ereignisse in Jahreschroniken in Wort und Bild für die Zukunft festhalten und damit Vergangenheit und Gegenwart im Bewusstsein der Bevölkerung lebendig halten. Die jüngste Chronik, zweisprachig verfasst, wird im Herbst in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Sterzing vorgestellt werden. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Peter Volgger, Kulturstadträtin Verena Debiasi und der Obmann der Chronistengruppe Josef Gasteiger.

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Durch die Unterschutzstellung unterstreicht das Land die besondere Bedeutung für die Landesgeschichte und stellt Langers Schriften für künftige Generationen sicher, so Landeskonservatorin Karin Dalla Torre. Dies erleichtere den Eigentümern auch den Zugang zu finanziellen Beiträgen für die Ordnung und Verzeichnung der Bestände. Den Nachlass von Alexander Langer verwahrt die 1999 gegründete Alexander Langer Stiftung in Bozen. Er gibt Aufschluss über die persönliche Entwicklung eines der führenden Südtiroler Intellektuellen und Oppositionspolitiker seiner Zeit und spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen in Südtirol und Italien ab den späten 1960er Jahren wider. Zudem bietet er zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Erforschung des regionalen ökosozialen politischen Milieus der siebziger und achtziger Jahre. Zur Aufwertung des Archivs und zur intensiveren Beschäftigung mit Langers Schriften haben die Alexander-Langer-Stiftung, das Landesdenkmalamt und die „Fondazione Museo storico del Trentino“ Mitte Juni nun auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Denn, so Giorgio Postal von der Trentiner Museumsstiftung, „Langers Botschaft für den Frieden, das Zusammenleben und die Öffnung zur Diversität darf als universell gelten“. Durch diese Zusammenarbeit sollen nun Teile des Langer-Archivs digitalisiert, Texte und Beiträge veröffentlicht, neue Forschungen zu jenen Themen, denen Langers Einsatz im Besonderen galt (Autonomie, Umweltschutz, Lebensformen, Minderheiten und Zusammenleben) angeregt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Erste konkrete Resultate, die bereits vor der Unterzeichnung der Vereinbarung erzielt wurden, sind die Ausarbeitung einer dreiteiligen Filmdokumentation ausgehend von Langers „Zehn Punkten fürs Zusammenleben“ durch die Fondazione Museo storico del Trentino sowie die Bereitstellung von Ressourcen zur Verzeichnung von Alexander Langers reicher und noch weitgehend unbekannter

Privatkorrespondenz durch das Südtiroler Landesarchiv.

Alexander Langer: Reisender Intellektueller zwischen den Welten, 1980er Jahre (Foto: Südtiroler Landesarchiv, Archiv der Grünen Partei 83/247)

Ehrenbürgerschaft „post mortem“ Langer, der heuer seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte, wurde im Frühjahr post mortem die Ehrenbürgerschaft von Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien Herzegowina, zuteil. In Anerkennung seiner unermüdlichen Friedensbemühungen in Ex-Jugoslawien und im Besonderen auch für Sarajewo während des Zeit Krieges (1992 – 1995), wie es in der Begründung des Stadtrates heißt. Langer habe einen unschätzbar großen Beitrag für die Verständigung und die Entwicklung einer Gesellschaft geleistet, in der Verschiedenheit nicht als Barriere, sondern als Bereicherung gesehen wird.


Probelauf Die aus Sterzing stammende Künstlerin Martina Steckholzer zeigt noch bis Ende August in der Galerie Doris Ghetta in Pontives in Gröden ihre neuesten Arbeiten. „Dry Run“ – „Probelauf“ nennt sich Steckholzers Einzelausstellung, in der sie ihre neuesten Gemälde zur Schau stellt, entstanden in pandemischen Zeiten. Dabei holte sie sich ihre Inspirationen u. a. auch von Bildern und Tierstudien alter Meister im Kunsthistorischen Museum in Wien. Ihre figürlichen und dennoch stark abstrahierten Arbeiten rücken allesamt die Darstellung von Tieren in den Mittelpunkt: In neun Serien auf Leinwand und Papier zeigt die Künstlerin exotische Tiere in einer Menagerie genauso wie verschiedene Haustiere. Filigrane, zerbrechliche Wesen, die viel Raum für fantasievolles Betrachten und Umherschweifen bieten. Andere, unscharf konturiert, kommen Fabelwesen gleich wie aus dem Nichts und verschwinden wieder darin. Erdfarbene, Schwarz- und Grüntöne bestimmen die Arbeiten. Martina Steckholzer wurde 1974 in Sterzing geboren; die Malerin lebt und arbeitet heute in Wien. Sie studierte an der Universität Innsbruck Architektur, dann an der Freien Kunstschule in Stuttgart und am Mozarteum in Salzburg. 2003 beendete sie ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Gunter Damisch. Seit vielen Jahren sind ihre Werke immer wieder in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen.

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D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 19)

1837

Neues Schulhaus am Sterzinger Stadtplatz

Kaiser Ferdinand I. bei der Einweihung der Franzensfeste

1838

Am 18. August 1838 findet die feierliche Einweihung der Festung Franzensfeste durch den Brixner Fürstbischof Bernhard Galura (1829 – 1856) statt. Kaiser Ferdinand I. (1835 – 1848) reist am Tag zuvor von Innsbruck kommend über den Brenner, wo er im Gasthaus zur Post zu Mittag speist und schließlich um 6.00 Uhr abends in Sterzing empfangen wird. Er bezieht beim Nagelewirt (Goldene Krone) in der Altstadt sein Quartier. Nach den üblichen Aufmärschen und Ergebenheitsbeteuerungen (schließlich ist der Kaiser nach Tirol zur hochoffiziellen Erbhuldigung gekommen) bricht der kaiserliche Tross am nächsten Morgen auf, um der Festungsweihe beizuwohnen.

Das Schulhaus am Stadtplatz, erbaut von 1835 bis 1837 (Foto Jakob Delfauro vor 1912) Gasthaus Post am Brenner, links oben der Eisack-Wasserfall (1829)

eur-Oberstleutnant Carl Martony von Koszegh, dem bei der Einweihung der Leopold-Orden verliehen wird. Die Festung ist an der Stelle der Ladritscher Brücke errichtet worden, mit dem Ziel einer möglichen Straßensperre an diesem strategisch wichtigen Ort. In Anwesenheit einer massiven Präsenz von Militär, Zivilbehörden, Offizieren und Klerus wird das Kaiserpaar von Erzherzog Johann um 9.30 Uhr empfangen. Der Fürstbischof nimmt die Einsegnung der Anlage „Franzensveste“ vor, wobei auch eine Stein-

3. August 1839 n. Chr.

Gründung der Musikkapelle Mareit

3. September 1839: Die Lagerer Brücke bei Gasteig wird weggerissen, das linksseitige Ufer des Mareiter Baches bricht unterhalb derselben durch und überschwemmt das Viller Moos. Von Freienfeld bis Sterzing herauf in der sogenannten Ribe bildet sich ein Wasserspiegel. 20. Juli 1846: Der Vallerbach überschwemmt die Altstadt in Sterzing. 12. Juli 1847: Überschwemmung durch Eisack und Vallerbach 1848: Überschwemmung in Mareit; einige Häuser werden zerstört.

Erste schriftliche Erwähnung (Bothe von und für Tirol und Vorarlberg) der Sterzinger Bürgerkapelle, damals Stadtmusik oder Musikbande genannt. Sie zieht mit der Schuljugend, den Schützen, dem Dekan von Stilfes und natürlich der Stadtbevölkerung (Sterzing hat ungefähr 1.300 Einwohner) von der Goldenen Krone in der Altstadt zur Pfarrkirche, um die Schaffung des landesfürstlichen Gerichtes Sterzing (am 12. März 1832) zu feiern.

1837 n. Chr.

Franz I. begann 1833, Ferdinand I. vollendete 1838 den Festungsbau

ÜBERSCHWEMMUNGEN IM WIPPTAL

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Kaiserehepaar und Bischof bei der Festungsweihe (Aquarell von Eduard Gurk)

tafel enthüllt wird. In Metalllettern auf Granit wird der Errichtung unter Franz I. und der Fertigstellung unter Ferdinand I. erinnert. Anschließend übergibt der Bischof dem Kaiser die Schlüssel der Anlage.

22. März 1832 n. Chr.

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1830 – 1848 n. Chr.

1830 n. Chr.

2. Jänner 1837: Das neue Schulhaus am Stadtplatz wird bezogen und feierlich eingeweiht. Das städtische Metzgerhaus und das Nebengebäude werden zu diesem Zweck 1835 abgerissen und der Neubau nach den Plänen von Zimmermeister Johann Faistnauer errichtet. Die Kosten für drei Schulzimmer und eine kleine Lehrerwohnung betragen 3.731 Gulden und 9 Kreuzer. 1837 besuchen 85 Buben und Mädchen die 2. Klasse. Bereits nach zwei Jahren tauchen erste Baumängel auf: Regenwasser dringt durch das Dach ein, Fußböden müssen erneuert werden. 1850 wird aus der Schuldienerwohnung im Erdgeschoss ein viertes Klassenzimmer eingerichtet. Erster Schulleiter im neuen Schulgebäude ist Nikolaus Walter, der 1847 wegen Erblindung in Pension treten muss. Er versieht zusätzlich auch den Organistendienst in der Spitalkirche. Als Katechet steht ihm Spitalbenefiziat Peter Bergmeister (1835 – 1857) zur Seite. Leopold Nutzinger unterrichtet als zweiter Lehrer (1821 – 1857), 1843 wird noch ein Schulgehilfe eingestellt, auf den der Unterlehrer Peter Unterluggauer (1847 – 1885) und Maria K. Hofer von den Barmherzigen Schwestern (1847 – 1862) folgen. 1912 ist die Schule mit 300 Schülern dermaßen überfüllt, dass die Städtische Volksschule um ein Stockwerk erhöht werden muss.

Die Festung ist im Auftrag von Kaiser Franz I. (1792 – 1835) im kurzen Zeitraum von 1833 bis 1838 nach Plänen des Generalmajors Franz von Scholl errichtet worden. Die Ausführung leitet Ingeni-

Der beliebte und volkstümliche Erzherzog Johann (1782 – 1859) reist in Begleitung des Botanikers Herrn von Häufler und des Mineralogen Stotter über das Zillertal und Tux nach Sterzing.


1839

1844

Johann Gänsbacher gestorben

LETZTE HINRICHTUNGEN IN TIROL. GALGEN BEIM URTELKIRCHLEIN Josef Mesmer, Webergeselle von Nassereith, wird in Hall öffentlich hingerichtet wegen Brandstiftungen in Mals, Mauls bei Sterzing, Fügen, Zell am Ziller, Kematen bei Innsbruck und Wattens. Von 1803 bis 1852 erfolgen in Tirol neun öffentliche Hinrichtungen, vollzogen durch den Strang. Kaiser Franz Josef will die Todesstrafe 1848 aufheben, aber erst 1861 findet die letzte Hinrichtung in Tirol statt. Der Kaiser macht häufig von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch. Bis 1848 gibt es in fast allen größeren Orten Richtstätten in Form eines Galgens. In Sterzing befindet sich neben dem Pfarrwidum der Galgen und das sogenannte „Urtelkirchl“ (im Bild). Der Name kommt von „Urteilskirchl“: Ein zum Tode Verurteilter wird zum Gebet in das Kirchl geführt, anschließend wird ihm vor dem Kirchl nochmals das Urteil öffentlich verlesen. Auf einem Stuhl steht ein Teller bereit, in den die Leute Geld für Heilige Messen für den Hingerichteten legen können. Besonders häufig sind die Hinrichtungen zur Zeit der Erbauung der Franzensfeste (1833 – 1838). Viele Soldaten des Strafregimentes „Goller“ kommen hier zum Einsatz, die eine Reihe von Raubmorden und dergleichen vollführen.

Johann Baptist Gänsbacher, ordenbehängt

Tabakdose Gänsbachers, 1824 (Sterzinger Hornarbeit)

Gedenktafel am Geburtshaus in der Gänsbacherstraße

1785 bezieht Johann Gänsbacher (1751 – 1806) aus Sarntal das Chorregentenhaus (heute Haus Kofler in der Gänsbacherstraße). In diesem Haus wird bereits 1463 eine Lateinschule urkundlich erwähnt. Er ist der Vater des gleichnamigen Sohnes, des berühmten Organisten, Chormeisters, Dirigenten, Kapellmeisters und Tiroler Freiheitskämpfers Johann Baptist Gänsbacher. Dieser ist in Sterzing geboren (am 8. Mai 1778), wächst aber in Innsbruck, Hall in Tirol und Bozen auf, wo er jeweils Musikunterricht nimmt. 1795 bis 1801 studiert er in Innsbruck Philosophie und Jurisprudenz. 1796 meldet sich der junge Patriot freiwillig als Landesverteidiger in der „Exemten-Compagnie“. Als Leutnant und Hauptmann nimmt er an zahlreichen Feldzügen gegen Napoleon teil. Er kämpft 1797 bei Mauls und Spinges und verkauft sogar eine „Stainer-Geige“ zur Bezahlung der Verpflegungskosten der Landstürmer,1798 an der italienischen Grenze in Brentonico und Riva, wo ihm die goldene Offiziersmedaille verliehen wird. 1801 begibt er sich nach Wien und erteilt Musikunterricht. In der gräflichen Familie Karl Max Graf Firmian findet er einen großartigen Mäzen. Er komponiert Kammermusik und Lieder, Vokal- und Instrumentalwerke sowie Marschmusik. 1813 verlässt er Wien und leistet aktiven Militärdienst im Tiroler und oberitalienischen Raum. Schließlich wird er 1824 zum Domkapellmeister am Wiener Stephansdom berufen. Am Ende seines Lebens hinterlässt Johann Baptist Gänsbacher 216 Kompositionen, davon 131 Kirchenwerke, 30 Messen und 7 Requiems. Über Johann Gänsbacher sind wir so gut informiert, da er zwei handschriftliche Bände über seine Lebenserinnerungen bis 1840 verfasst hat, die 1986 unter dem Titel „Johann Gänsbacher. Denkwürdigkeiten aus meinem Leben“ erschienen sind. Er verstirbt am 13. Juli 1844 in Wien und ist dort am Zentralfriedhof begraben.

1843

Schützenhauptmann Georg Hatzl

Am 30. September verstirbt in Wilten bei Innsbruck der Maulser Schützenhauptmann Georg Hatzl. Er ist dort auch beigesetzt. Georg ist am 8. März 1775 in Pardaun als Sohn des gleichnamigen Georg Hatzl und der Maria Knolseisen geboren. Er hat sich als Tiroler Freiheitskämpfer hervorgetan in den Kriegsjahren 1797 bei Spinges, 1805 in der Scharnitz, 1809 auf dem Sterzinger Moos und am Bergisel und 1813 an der Mühlbacher Klause. Georgs Vater bereist als Früchtehändler das Gebiet am Gardasee bis nach Deutschland, wobei ihn der Sohn begleitet und dabei gut italienisch lernt. Auch kann er lesen, schreiben und rechnen. Eine diesbezügliche Gedenktafel hängt am ehemaligen Gasthaus „Weißes Rößl“ (heute Raiffeisenkasse Wipptal) in der Sterzinger Neustadt. Sein Bruder Jakob Hatzl ist dort von 1848 bis 1871 der Rößlwirt. Sein Geburtsort wird oft fälschlicherweise mit Mauls angegeben, auch das Geburtsjahr 1773 ist falsch.

Am ehemaligen Gasthaus „Weißes Rößl“ erinnert eine Gedenktafel aus Ratschinger Marmor an den Tiroler Schützenhauptmann Georg Hatzl.

Das obere Stadttor (Brennertor) beim Kronenwirt Nagele wird abgetragen. Der neue Besitzer Alois Lener, ehemals Gastwirt in Pfaffenhofen im Landgericht Telfs, lässt das an sein Kronenanwesen angrenzende Stadttor abreißen.

1848 n. Chr.

So präsentiert sich die Stadt Sterzing am Nordeingang. Planskizze mit Brennertor und St. Johanneskapelle

Märzrevolution in Wien, Kaiser Ferdinand I. flüchtet nach Innsbruck. Der Tiroler Landtag hebt alle Grundlasten der Bauern auf. In Trient kommt es zu nationalen Unruhen. Es gibt Tendenzen zur Loslösung Welschtirols von der österreichischen Herrschaft (Irredentismus). Das Freiheitsfieber ergreift auch das Wipptal. Die feierliche Verkündigung der Konstitution wird öffentlich angeordnet. In Sterzing singt die Sängerschar unter Chorregent Johann Baur die Kaiserhymne und die Stadtmusik mit Baurs Bruder als Kapellmeister spielt mehrere Stücke zum freudigen Ereignis. Erker 07/21

1848 n. Chr.

Der Friedhof rund um die Sterzinger Pfarrkirche wird aufgelassen, es bleibt nur noch der Friedhof südlich der Kirche.

1847 n. Chr.

Gründung der Musikkapelle Mauls und 1845 des Maulser Kirchenchores

1842 n. Chr.

Gründung der Musikkapelle Wiesen

1840 n. Chr.

Sterzing, 1842

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Das Wipptal in historischen Bildern

Der ehrwürdige Gasthof „Zum Goldenen Greifen“ von Alois Karl Eller

In der Literatur wird das einstige Gasthaus und Hotel „Zum Goldenen Greifen“ bzw. „Zur Alten Post“ in der Neustadt von Sterzing in mehrfacher Hinsicht gerühmt und oftmals beschrieben; im 18. und 19. Jahrhundert war es das bekannteste Gasthaus in Sterzing und Umgebung. Eine hervorragend aufbereitete Werbegraphik aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterstreicht die Bedeutung dieses Hauses. Sie wurde vom Gastwirt Anton Alois Knollenberger, k. k. Postmeister und Bürgermeister der Stadt, in Auftrag gegeben. Er hatte die Doppelbehausung „Zum Goldenen Greifen“ am 25. Jänner 1832 geerbt und verstarb am 4. März 1870. Die Familie ist mit Hans Knollenberger 1651 von Glurns nach Sterzing zugezogen, mehrere Mitglieder übten über gut ein Jahrhundert lang das Handwerk eines Baders (Zubereiten von Bädern, Haarschnitt, Heilen von Wunden, Behandlung von Knochenbrüchen, Zahnbehandlungen ...) aus. Der Vater von Anton Alois Knollenberger, Anton Knollenberger, hatte das Gasthaus 1804 gekauft; die Familie führte die Gastwirtschaft bis 1876. Wie Martin Bitschnau, Direktor des Museums Ferdinandeum in Innsbruck a. D., feststellt, handelt es sich um ein Dokument, das in dieser Aufmachung im gesamten Tiroler Raum für die genannte Zeit als einzigartig zu bewerten sei. Die Graphik zeigt die Hausfassade des Gasthauses; ein Vier- und Einspänner mit Eil- und Schnellwagen verweisen auf die Poststation im Gasthaus „Zur Alten Post“. Dem nicht genug, warb der Hausherr in vier Sprachen, auf Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch, um die Gäste: „A(nton) Al(ois) Knollenberger, Inhaber des Hotels auf der Post zum goldenen Greifen in Sterzing, empfiehlt sich allen Hochverehrten Herren Reisenden. Es gibt alle Tage im Sommer Gelegenheit mit Schnellwagen von hier nach Innsbruck und Bozen und Gelegenheit mit Eilwägen von hier nach Innsbruck und Verona zu fahren. Es befinden sich auch Träger, Begleiter hier über

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Titelseite der Werbegraphik mit Text, gebraucht als Faltblatt für die Gäste. Eigentümer Fam. Knollenberger, Sterzing

den Jaufen und auch nach Pfitsch.“ Italienisch: “A. Al. Knollenberger, proprietario dell‘Albergo della Posta all‘insegna del Griffen d‘oro in Sterzing, si raccommanda alli Stimatissimini Signori Viaggiatori.” Englisch: “A. Al. Knollenberger, proprietor oft he golden Griffen and Post House in Sterzing has the honour to reccomend himself respectfully to the Gentlmens Travellers.” Französisch: “A. Al. Knollenberger, anbergiste di Maitre a Poste an Griffen d`or a Sterzing se reccommande tris respectuensment aux Messieurs les Voyaguers.” Unter den vielen Gästen des Hauses finden sich auch bekannte Persönlichkeiten aus verschiedenen Großreichen, so u. a. Kaiser Ferdinand von

Österreich und Fürst Metternich (1839), Kaiser Franz Josef von Österreich (1878), Graf Otto von Bismarck (1854, 1878), Prinz Friedrich von Preußen (1850), Prinz Leopold von Bayern (1855). Als Gast ist 1861 auch Arthur Schopenhauer als Student phil. verzeichnet. Mit F. P. Kleewein, Eigentümer des Stadthauses von 1899 bis 1944, bekam das Gasthaus eine völlig neue Ausrichtung. Es wurde zu einem Hotel mit 40 Zimmern, elektrischer Beleuchtung und beheizbaren Zimmern umgebaut. Zudem ließ der rührige Hotelier im Garten einen Tennisplatz für den Sommer und einen Eislaufplatz für die Wintermonate errichten. In einer Werbeschrift um 1930 wurde im Angebot weiter aufgelistet: „Hausarzt Dr. Piwocki; Kalte und


Eingangsbereich Hotel Alte Post in Sterzing. Foto Josef Delfauro, um 1930. In privatem Eigentum. Die Fresken über dem Eingangsbereich stammen vom bekannten Bozner Maler Albert Stolz; zu erkennen sind ein Bergknappe mit Gezähe, ein fröhlicher Gast mit Trinkglas, ein vornehmer Reisender im Pelzmantel und ein Postkutscher mit Posthorn.

Das Fresko von Albert Stolz im Stiegenhaus des Hotels „Zur Alten Post“. Motiv: eine Bauernansammlung. Fotopostkarte. Eigentum Robert Amort Diese Fresken sind durch den Brand 1945 zerstört worden. Vom genannten Bozner Maler Albert Stolz ist in Sterzing nur mehr das Fresko mit dem Motiv „Die Sterzinger Moos-Jungfrauen“ in der „Schwemme“ im Gasthof „Zum Schwarzen Adler“ erhalten geblieben.

Ende der 1920er Jahre engagierte der Hotelier F. P. Kleewein den bekannten Freskenmaler Albert Stolz aus Bozen, der die Hausfassade über dem Eingangsbereich und zwei Innenräume künstlerisch gestaltete. Die Motive unterstreichen einmal mehr dessen Verbundenheit mit dem Tiroler Volksleben. In der Trinkstube wählte der Maler als Motiv die Ankunft der Kaiserin Maria Theresia in Sterzing 1746. Dieses Fresko war eine Widmung von Walther Polich – Haus August Polich in Leipzig.

Fresko vom Freskomaler Albert Stolz 1938 in der Schwemme im Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“ am Stadtplatz. Foto Fam. Mühlsteiger Als weitere historische Räume im Hotel „Zur alten Post“ werden genannt: die Hoferstube, die Speckbacherstube, die Trinkstube im Keller, im ersten Stock das historische Kaiser- und Fürstenzimmer und die Zunftstube. Dieses Gästezimmer war der Sitz der Bäcker- und Müllerzunft von Sterzing, ihr Zunftzeichen ist die Brezel und das Mühlrad.

Die Zunftstube der Bäcker und Müller. Im Hintergrund im kleinen Wandkästchen das Zunftzeichen der Bäcker (Brezel) und der Müller (Mühlrad); Fotopostkarte in privatem Eigentum Ein weiteres interessantes Detail: Auf einer historischen Postkarte wird festgehalten, dass sich in der genannten Zunftstube auch ein Gemälde befindet, welches das Zunftbild der Bäcker, übernommen von der Zunftfahne der Bäcker in der Pfarrkirche von Sterzing, zeigt. Das Gemälde stellt die hl. Katharina und den hl. Kassian dar; am Fuße der Tafel ist das Zunftzeichen der Bäcker zu sehen.

warme Bäder im Haus; Auto-Garage und Benzin-Station; Equipagen: Bergführer und Reittiere stets zur Verfügung; in der Pension sind inbegriffen: Licht, Service, Frühstück komplett; Diner, Souper; Restauration à la carte zu jeder Tageszeit.“ Die weitere Geschichte des Hauses ist bekannt.

Von 1939 bis 1943 befand sich im Haus der Sitz der ADO (Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland) und der ADERSt (Amtliche Deutsche Ein- und Rückwanderer Stelle – Außenstelle Sterzing). Am 22. Februar 1944 enteigneten die Leiter des „Ente Nazionale per le Tre Venetie“ den gesamten Besitz; Eigentümerin war Elisabeth Kleewein geb. Markart. Auf

Das Fahnenbild auf der rückwärtigen Seite der Zunftfahne der Sterzinger Bäckerzunft. Maler Anton Siess, 1794. Fotopostkarte in privatem Eigentum. Die Besonderheit: Das Zunftfahnenbild wird dem aus Telfes stammenden Maler Anton Siess (1794) zugeschrieben. Der Barockmaler Anton Siess (geb. 10 Jänner 1733 in Telfes, gest. 17. Juli 1808 in Mareit) war ein geschäftstüchtiger und äußerst fleißiger Künstler, dem viele Altarbilder, besonders im Wipptaler Raum, zugeschrieben werden. Genannt sei hier das Altarbild in Obertelfes (1755), Ratschings (1763), Untertelfes 1766), St. Peter und Paul im Ansitz Jöchlsthurn in Sterzing (1767), Kematen in Außerpfitsch (1768), Thuins (1772) und Mauls (1775). Das rückseitige Gemälde der Sterzinger Zunftfahne der Bäcker war somit das letzte bekannte Werk des Künstlers (1794).

ungeklärte Weise wurde das weit über Sterzing hinaus bekannte Hotel „Zur Alten Post“ Anfang 1945 durch einen Brand völlig zerstört. Das „Consorzio Agrario“ kaufte 1954 das vom Großbrand zerstörte Stadthaus und ließ es 1955 wiederaufbauen. Im Haus wurden mehrere Geschäfte und Ämter eröffnet und neue Wohnräume geschaffen. Erker 07/21

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Gotteshäuser im Wipptal

Kirche zum hl. Jakobus d. Älteren

Der hl. Jakobus der Ältere († um 44) wurde in Bethsaida (et-Tell) nahe der Mündung des Jordan in den See Genezareth geboren. Er folgte mit seinem jüngeren Bruder Johannes dem Gottessohn nach. Jakobus war der erste der zwölf Apostel, der das Martyrium erlitt. König Herodes Agrippa I. ließ ihn um Ostern des Jahres 44 enthaupten. Einer der beiden Henkerknechte soll sich dabei zum christlichen Glauben bekehrt haben und deshalb ebenfalls hingerichtet worden sein. An der mutmaßlichen Hinrichtungsstelle entstand im 4. Jahrhundert ein Gotteshaus, das jedoch am Beginn des 7. Jahrhundert zerstört wurde. Die Kreuzfahrer errichteten im 12. Jahrhundert in Jerusalem eine Kirche zu Ehren des hl. Jakobus des Älteren. Sie gilt als einer der schönsten Sakralbauten der Stadt. Die Verehrung des Jakobus nahm zu, als im 7. Jahrhundert die Legende entstand, der Apostel habe in Spanien gepredigt und sei auch dort gestorben. Kaiser Justinian I. hatte im 6. Jahrhundert die Gebeine des hl. Jakobus dem Sinaikloster Raithu geschenkt. Dessen Mönche brachten sie im 7. Jahrhundert nach Spanien. Dort blieben sie – vergraben in der römisch-suebischen Nekropole bei Ira Flavia („Santiago“) im Nord-

westen Spaniens – unangetastet, bis sie der Eremit Pelayo fand. Im 11. bzw. 12. Jahrhundert errichtete man in Santiago de Compostela über dem Grab des Apostels die noch heute bestehende Kathedrale. Der „Camino de Santiago“ (Jakobsweg) ist eine der bedeutendsten christlichen Pilgerrouten und hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Jakobus gilt als Schutzpatron der Pilger, Krieger und Ritter sowie der Apotheker. Er wird meistens als Pilger mit der Pilgermuschel (Jakobsmuschel) am Hut oder auf der Brust, mit Pilgerstab und Reisetasche, seltener als Ritter mit erhobenem Schwert, auf einem Pferd galoppierend, dargestellt. Die alte Kirche zum hl. Jakobus dem Älteren in Innerpfitsch wird urkundlich erstmals in einem Visitationsprotokoll von 1577 erwähnt, doch dürfte sie wohl bereits vor dem 16. Jahrhundert erbaut worden sein. Das steingerahmte Spitzbogenportal, die Sakristei und der aus unregelmäßigen Quadern errichtete und mit spitzbogigen Schallfenstern versehene Kirchturm haben sich vom einstigen gotischen Sakralbau bis heute erhalten. Die Seitenstatuen des Hochaltares stellen die hll. Petrus und Paulus dar und dürften in der 1. Hälf-

Patrozinium-Feier Am 25. Juli feiert die Pfarrgemeinde von St. Jakob um 10.00 Uhr das Patroziniumsfest, in dessen Rahmen nicht nur der 200-jährigen Geschichte des Gotteshauses gedacht wird, sondern auch Emil Lahner, der kürzlich seine Ausbildung als Wortgottesdienstleiter erfolgreich abgeschlossen hat, gewürdigt wird.

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© Karl Graus

LAGE: St. Jakob (Innerpfitsch) KIRCHENPATRON: hl. Jakobus der Ältere ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: Alte Kirche: 16. Jh., unbekannter Erbauer Neue Kirche: 1821 – 1824, erbaut von Kurat Jakob Isidor Prantl und Maurermeister Johann Muigg aus Steinach

te des 16. Jahrhunderts entstanden sein. Den zentralen Raum am Hochaltar nimmt jedoch eine im 17. Jahrhundert angefertigte Pietà ein. Am Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus schließlich erweitert und der Turm etwas erhöht. 1714 erfolgte die Neueinweihung, doch hielt man am ursprünglichen Patrozinium fest. 1789 wurde das Kircheninnere mittels eines Tonnengewölbes überspannt. Das Deckengemälde zeigt den hl. Jakobus auf einem Pferd, während in den Medaillons unterschiedliche Heilige, u. a. die hll. Martin, Nikolaus, Ulrich, Sebastian und Leonhard, dargestellt sind. Im Jahr 1817 wurde das Gotteshaus durch eine Lawine stark beschädigt. Der Wiederaufbau des weggerissenen Presbyteriums wurde schnell in Angriff genommen. Im Zuge dieser bis 1819 andauernden Arbeiten bekam das neu erbaute Presbyterium sein heutiges Aussehen. Mit der Errichtung der neuen Pfarrkirche wandelte sich das alte Gotteshaus schließlich zu einer beliebten Marienwallfahrtskirche. Der neue Sakralbau – errichtet an anderer Stelle in den Jahren 1821 –

1824 von Kurat Jakob Isidor Prantl und Maurermeister Johann Muigg aus Steinach – weist einen dreiseitigen Chorabschluss, Rundbogenfenster und ein Flachtonnengewölbe auf und ist insgesamt sehr schlicht gestaltet. Im Kuppelturm befinden sich zwei Glocken, deren eine wohl aus dem Turm der alten Kirche stammt. Die Deckengemälde im Innern der Kirche sind eine Auftragsarbeit des Malers Josef Renzler und stellen die Anbetung des Allerheiligsten, die Enthauptung des hl. Jakobus, die Evangelisten sowie die hll. Petrus und Magdalena dar. Die drei Altarbilder stammen hingegen von Leopold Puellacher aus Telfs und wurden in den Jahren 1824 und 1825 angefertigt. Das Hochaltarbild zeigt den hl. Jakobus den Älteren, die Seitenaltarbilder hingegen die Taufe Jesu sowie die Rosenkranzkönigin. Der Hochaltar selbst – ein Werk von Johann Probst und Paul Rausch – stammt aus der Kirche in Kematen (Außerpfitsch). Das neue Gotteshaus wurde schließlich 1824 benediziert und 1833 durch Bischof Bernhard II. Galura geweiht. Harald Kofler


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Val di Vizze

La Biogas Wipptal Srl risponde agli interrogativi dei cittadini Nell’impianto biogas della Biogas Wipptal Srl, il letame dell’industria lattiero-casearia viene fermentato e parte del residuo della fermentazione viene trasformato in fertilizzante di alta qualità. Con quello che attualmente è il più grande progetto di decarbonizzazione in Alto Adige, l’azienda punta al prossimo obiettivo innovativo. La lista dei cittadini “Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch” ha raccolto tra i cittadini una serie di domande raccolte dalla popolazione e inoltrate alla società di gestione.

additivi è proibito e il rispetto è regolarmente controllato. Per ragioni economiche, l’azoto liquido viene spesso utilizzato per raffreddare il BioLNG fino alla sua temperatura ideale di -164° C. Questo è l’unico modo per garantire che il biogas possa essere utilizzato a lungo termine. Biogas Wipptal, tuttavia, si è posto l’obiettivo di creare un ciclo chiuso e di rinunciare all’uso dell’azoto. Risulta essere uno dei primi impianti a raffreddare il BioLNG alla temperatura desiderata per mezzo di compressione ed espansione multiple. Per quanto riguarda la percentuale di gas che viene rilasciata nell’atmosfera I cittadini hanno chiesto quale gas durante la produzione, l’immagazviene prodotto nel Biogas Wipptal. zinamento, il trasporto e il riforniQuanto è pericoloso per i residenti, mento, la società ha informato che per l’ambiente e il traffico ferrovia- normalmente durante l’elaborazione rio. La Biogas Wipptal ha spiegato del biogas, a seconda della tecnoloche fondamentalmente, non viene gia utilizzata, si verificano perdite di prodotto alcun gas, ma il biogas esi- metano nell’ordine di circa lo 0,5%. stente, che viene prodotto dal proces- Nel caso di Biogas Wipptal, nessuna so di fermentazione, viene separato emissione di metano viene rilasciata e purificato. Oltre a una proporzione nell’atmosfera grazie al sistema di gestibile di gas secondari, il biogas separazione dell’anidride carbonica. contiene circa il 52% di metano e Nella fase di immagazzinaggio, le il 44% di CO2 naturale. Entrambi i emissioni si verificano solo se l’imgas vengono utilizzati ed elaborati. pianto non viene svuotato periodiIn Europa, è pratica comune che la camente come previsto. La fase di CO2 venga rilasciato nell’atmosfera trasporto del BioLNG è soggetta agli dopo essere stato separato dal meta- stessi rischi di incidenti degli altri comno, perché è di scarso valore in forma bustibili come la benzina e il diesel. non trattata. Il Biogas Wipptal è uno Durante il rifornimento, le emissioni dei primi impianti di biogas a riciclare potrebbero verificarsi solo in caso di questo gas e a renderlo disponibile guasto. In tal caso, i dispositivi di siai produttori regionali di alimenti. Il curezza entrerebbero in funzione per metano è infiammabile, ma non c’è prevenire una fuga di gas. Fondamenquasi nessun rischio d’incendio se si talmente, si può affermare che, come osservano le norme. La CO2, d’altra recentemente riportato dall’ISPRA parte, ha proprietà che vengono uti- (Istituto per la protezione e la ricerca lizzate per combattere gli incendi, ambientale), la fermentazione anaequindi non si prevede alcun pericolo. robica del letame di bestiame porta a I cittadini hanno anche chiesto qua- una significativa riduzione delle emisli additivi sono usati per produrre sioni di gas serra. È stato dimostrato il gas in quali proporzioni vengo- che vengono rilasciati nell’atmosfera no aggiunti e da dove vengono. meno ammoniaca, metano e CO2 che Nel processo di fermentazione non con l’allevamento tradizionale nelle vengono utilizzati materiali additivi fattorie lattiere convenzionali e anche o altri gas. Poiché il fertilizzante pro- con la produzione di latte biologico. dotto dal processo di fermentazione Ogni anno vengono prodotte circa è certificato organico, qualsiasi uso di 4.200 tonnellate di BioLNG. Questo

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è il volume del serbatoio di circa 30 camion al giorno. Il bio-metano liquido è immagazzinato in tre serbatoi di immagazzinaggio isolati sotto vuoto sotto le più severe precauzioni di sicurezza.

Wipptal è di vendere quanto più Bio LNG possibile ai grandi clienti. Dato che un trasporto di gas per mezzo di un’autocisterna trasporta una quantità di carburante di circa 30 camion, un aumento del volume di traffico

A preoccupare la popolazione anche i numeri di incidenti che possono verificarsi in un tale impianto e le eventuali conseguenze per la Wipptal. A questo interrogativo la Biogas ha informato che tutte le norme di sicurezza sono rispettate dalla Biogas Wipptal Srl. Il gas metano liquido non è combustibile nella sua forma pura. Solo una certa miscela con l’ossigeno può portare ad un incendio, cioè l’immagazzinamento o il trasporto non sono pericolosi. Un esempio è l’incidente al sito della Sadobre, dove un intero serbatoio di riempimento è fuoriuscito a causa di un difetto tecnico. Per essere preparati in caso di incidenti tecnici e per evitare i pericoli per le persone e l’ambiente, Biogas Wipptal è in contatto con i vigili del fuoco del comprensorio, in particolare con i vigili del fuoco di Prati, al fine di organizzare speciali corsi di informazione e formazione. In riferimento al trasporto è stato specificato che la strategia di Biogas

può essere notevolmente limitato. Attraverso la partnership con Lidl Schweiz AG, tali trasporti di cisterne sono attualmente previsti in Svizzera e in Germania. Supponendo un’apertura giornaliera di 15 ore, verrebbero riforniti circa 3 camion all’ora. Il numero di camion di proprietà dell’azienda alimentati a LNG: FERCAM con circa 40 camion e Transbozen Logistik Srl con circa 15 camion. I cittadini si sono chiesti anche perché non sono stati coinvolti tutti gli agricoltori e la società ha risposto che i ritardi nella costruzione causati dalle autorità hanno fatto sì che agli agricoltori non si potesse offrire alcuna sicurezza concreta in termini di scadenze. Il conseguente squilibrio finanziario ha anche creato un certo grado di incertezza. Sfortunatamente, non è stato possibile convincere i responsabili dell’azienda lattiero-casearia di Vipiteno del potenziale economico del Biogas Wipptal. Di conseguenza,


gli altri membri sono stati informati in modo unilaterale e gli effetti positivi dimostrabili sul clima e l’ambiente non sono mai stati messi in evidenza. Inevitabilmente, si è creata l’impressione che la Biogas Wipptal Srl fosse vista principalmente come un avversario piuttosto che come un’opportunità. Tra le domande anche l’interrogativo se il rapporto tra unità di bestiame e terreni agricoli esistenti è rispettato dagli agricoltori e viene monitorato. Per contribuire onestamente alla protezione dell’ambiente, gli agricoltori

devono conformarsi alla legislazione europea e rispettare i tassi di applicazione prescritti. In Alto Adige, la legge permette 2,5 UBA per ettaro, a seconda dell’altitudine dei pascoli. I valori medi, a seconda della parte del paese, sono di circa 2,7 a 2,9 UBA per ettaro, il che significa che il tasso di densità del bestiame prescritto dallo stato è superato di circa 0,2 a 0,4 UBA/ha. Tuttavia, non abbiamo cifre ufficiali su questo. Quando si parla di “rapporti equilibrati” o di “numeri di bestiame sostenibili”, è importante orientarsi alla normativa europea per proteggere le nostre acque sotterranee. Secondo la direttiva europea sui nitrati, l’UE permette una produzione massima di azoto di 170 kg per ettaro all’anno. Questo limite si applica anche alla frutticoltura e all’uso di fertilizzanti artificiali. Se si converte il valore limite di 2,5 UBA fissato dalla provincia dell’Alto Adige in emissioni di azoto per ettaro, è chiaro che il carico di bestiame consentito in Alto

Adige, con emissioni di azoto di oltre costose analisi del suolo. Non è noto 300 kg/ha, supera di quasi il doppio se questi valori sono stati raccolti dail valore limite dell’UE. La situazione gli agricoltori. La Biogas Wipptal ha i è ulteriormente aggravata dal divieto primi risultati di un bilancio di gas sera livello europeo di applicare fertiliz- ra, che è stato preparato dall’istituto zanti organici liquidi su pendii con di ricerca austriaco Strateco. Il rapporuna pendenza superiore al 15%, in to finale mostra che le fattorie lattiere quanto questo limita le aree adatte collegate a Biogas Wipptal hanno un all’applicazione di un ulteriore 40%. bilancio di CO2 che è fino al 20 per Un surplus di nutrienti è quindi già cento inferiore a quello della produpre-programmato con un tasso di zione di latte convenzionale. Tenendo stoccaggio di UBA relativamente conto della moderna attrezzatura per basso. Sebbene i pendii nelle zone di l’applicazione, che Biogas Wipptal montagna abbiano un ruolo prepon- fornisce gratuitamente ai suoi agriderante nel calcolo delle densità di coltori, l’impronta di CO2 viene adbestiame al fine di evitare l’immissio- dirittura ridotta fino al 50 per cento. ne di nitrati nelle acque sotterranee, Biogas Wipptal rimane fedele alla sua essi non sono presi in considerazione forza innovativa e dall’estate 2021 nella legge altoatesina sul bestiame. utilizzerà il primo sensore del suolo Nella Wipptal c’è anche un problema al mondo, che registra il contenuto di sovrafertilizzazione dei terreni agri- di nutrienti in tempo reale. Questo coli in quanto le aree non sono suffi- dispositivo permetterà agli agricolcienti per spargere il letame e il liqua- tori per la prima volta di conoscere me in modo omogeneo in modo che le condizioni esatte dei loro terreni i nitrati non finiscano nelle acque sot- il giorno stesso della concimazione, terranee. Nelle regioni frutticole, lo in modo da poter applicare solo la stesso problema esiste a causa dell’u- quantità di nutrienti che è effettiso intensivo di fertilizzanti artificiali, vamente necessaria. Le risorse e le a causa dei quali i valori limite nelle acque sotterranee saranno protette. acque sotterranee sono regolarmente I cittadini hanno chiesto anche se la superati anche qui. La Biogas Wipptal qualità delle acque sotterranee nella può mitigare ma non eliminare gli ef- Wipptal è migliorata dopo la costrufetti nell’allevamento di bestiame da zione della Biogas Wipptal. A questa latte. Una strategia a lungo termine domanda può rispondere solo l’Uffiper ridurre il numero di unità di be- cio per la protezione delle acque. Dato stiame e allo stesso tempo salvaguar- che l’impianto non dovrebbe entrare dare i posti di lavoro è all’ordine del in piena attività fino alla fine del 2021, giorno e probabilmente presenterà qualsiasi effetto positivo sarà visibile ancora grandi sfide ai nostri politici. o misurabile solo nei prossimi anni. Per quanto riguarda l’azoto è sta- Quando si parla di sostenibilità, sarà to specificato che quello presente importante non seguire le disposizioni nel liquame e nel letame viene con- legali della legge provinciale altoatesivertito attraverso la fermentazione na con un massimo di 2,5 UB/ha, ma anaerobica e rimane nel digestato la direttiva europea sui nitrati. Questo in percentuali approssimativamen- rende chiaro che dal punto di vista te uguali. Poiché questo prodotto dell’UE la mandria da latte altoatesifermentato attiva solo le sostanze na dovrebbe essere quasi dimezzata nutritive nel suolo attraverso la mi- su tutta la linea per ottenere un’inneralizzazione, non c’è lisciviazione dustria lattiera equilibrata e basata nelle acque sotterranee. Il digestato sulla superficie. Di fatto, però, l’intera è quasi inodore e se si usa la nuova filiera della produzione di latte altoatecnica di spandimento, le emis- tesina, a partire dall’agricoltore fino ai sioni sono ridotte del 60 per cento. caseifici e alla loro organizzazione di Nel 2017, sono state lavora- distribuzione, è impostata su questo te circa 6.000 tonnellate; nel livello troppo alto. Un problema che 2018, circa 16.000 tonnellate, non si ferma ai confini dell’Alto Adige 2019 circa 11.500 tonnellate, e che riguarda anche i nostri paesi vi2020 circa 6.000 tonnellate (ri- cini. Biogas Wipptal non può risolvere strutturazione dell’impianto). questo problema da solo. Il problema Finora, il contenuto di azoto nei suoli potrebbe essere risolto collaborando poteva essere determinato solo con con l’industria frutticola (circa 20.000

ha di area frutticola), che avrebbe bisogno di nutrienti sotto forma del nostro fertilizzante organico, ma attualmente usa fertilizzanti chimici. La Biogas Wipptal Srl non ha alcuna influenza sulla dimensione delle aziende, sulla qualità del latte e sul prezzo del latte. Dà un contributo significativo alla protezione del clima e migliora così l’immagine degli agricoltori. Ciò che già oggi è visibile è la richiesta di maggiore trasparenza per quanto riguarda il bilancio di CO2 degli alimenti lungo tutta la catena di approvvigionamento. Come già avviene per i veicoli e i carburanti, anche le informazioni sull’impronta di CO2 degli alimenti si troveranno probabilmente in futuro sulle confezioni degli alimenti. Il latte con una comprovata impronta di CO2 inferiore di circa il 50%, come quello attualmente prodotto dai membri di Biogas Wipptal, sta attirando un interesse crescente. Gli standard internazionali, come l’ISCC-Plus, hanno già iniziato a esaminare le catene di approvvigionamento di alcuni produttori alimentari per il loro bilancio di gas serra. La Wipptal Biogas è stata la prima azienda altoatesina a commissionare un’analisi volontaria secondo lo standard ISCC Plus. Per quanto riguarda i finanziamenti la Biogas ha informato che 950.000 Euro provengono dall’Ufficio per il risparmio energetico, 288.000 Euro per l’acquisto del terreno, 1.920.000 Euro di sovvenzione dall’UE per il progetto Life - diviso tra la Cantina Tramin, l’Università di Bolzano, l’Università di Torino, la ditta Zunhammer, la ditta Rota Guido srl e Biogas Wipptal GmbH. Secondo la società l’impianto in futuro può funzionare e funzionerà senza sovvenzioni. La Biogas Wipptal GmbH, come azienda agricola, è attualmente il più grande progetto di decarbonizzazione in Alto Adige e può avere un’impronta di carbonio negativa di circa 12.000 tonnellate di CO2 all’anno. Se fosse possibile sensibilizzare le aziende agricole della Wipptal alla protezione del clima, sarebbe possibile un ulteriore risparmio di 25.000 tonnellate di CO2 all’anno.

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Comune di Val di Vizze

Grande sconcerto per la chiusura della casa di riposo Schloss Moos-Castel Palù Schloss Moos vanta oltre cinque secoli di storia e la sua prima citazione scritta risale al lontano 1325. La struttura ultimata nel 1601 è quella che vediamo ancora oggi. Dal 1950 ospita una casa di riposo, una delle prime realizzate in quegli anni. Da oltre sessant’anni, Schloss Moos è di proprietà della Comunità San Vincenzo, gestito per tanti anni dalle Suore della Carità di San Vincenzo de’ Paoli. Solo nel 2003 la Casa veniva rilevata dalla Cooperativa Sociale San Vincenzo fondata due anni prima. A fine 2016 le ultime Suore della Carità sono andate in pensione. In tutti questi anni il Castello è stato continuamente adattato alle esigenze di una casa di riposo, con interventi di ristrutturazione destinati a farne ciò che oggi è una residenza familiare fra antiche mura, un ambiente dall’atmosfera sicuramente speciale. Lo scorso anno l’Arch. Peter Plattner ha presentato il progetto di ristrutturazione in una riunione del consiglio comunale. In primavera i lavori sarebbero dovuti iniziare - ma ora per la casa di riposo sembra essere arrivata la chiusura. La casa di riposo “Castel Palù” ospita attualmente circa 35 residenti. Se la struttura viene definitivamente chiusa e non viene considerata un’ubicazione alternativa, questo avrà sicuramente un impatto sulla costruzione della nuova

casa di riposo comprensoriale. Se si suppone che attualmente nella casa di riposo comprensoriale ci sono 90 residenti, la nuova casa di riposo dovrebbe essere progettata per almeno 125 persone e questo dovrebbe essere preso in considerazione nella pianificazione. A meno che - si decida di costruire due strutture. In un comunicato stampa, il comune di Val di Vizze con il sindaco Stefan Gufler e la cooperativa sociale “San Vincenzo” con il suo presidente Ulrich Graf Toggenburg in un comunicato hanno specificato che la cooperativa sociale si trova di fronte alla situazione che il servizio infermieristico di assistenza regolare nella casa di riposo, anche a causa della mancanza acuta di personale, non può momentaneamente essere più garantito. Insieme alle parti sociali locali, si stanno quindi compiendo intensi sforzi per trovare soluzioni per assistere temporaneamente i residenti della casa in strutture alternative vicine e continuando a impiegare il personale infermieristico ancora in servizio. Il comune e la cooperativa sociale continuano a sostenere pienamente il progetto di ristrutturazione e ampliamento della casa di riposo Schloss Moos-Castel Palù. Sfortunatamente, il progetto è momen-

CASA DI RIPOSO COMPRENSORIALE: LA MAGGIORANZA DEI SINDACI A FAVORE DELLA VECCHIA UBICAZIONE L’esito delle discussioni si poteva dare già per scontato, ma ora la decisione finale è stata presa: la maggioranza dei sindaci della Wipptal è a favore della costruzione della Casa di Riposo Comprensoriale nella vecchia sede. I quattro sindaci SVP dei comuni di Brennero (Martin Alber), Racines (Sebastian Helfer), Val di Vizze (Stefan Gufler) e Fortezza (Thomas Klapfer) lo avevano già annunciato in una dichiarazione comune all’inizio di giugno. Secondo la comunità comprensoriale, ogni comune aveva tempo fino al 18 giugno per notificare ufficialmente alla comunità comprensoriale la sua decisione sull’ubicazione. cm

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taneamente fermo per vari motivi, pur avendo superato con successo la fase di approvazione. Il sindaco Stefan Gufler in particolare si sta impegnando intensamente per av-

viare un dialogo con la provincia e i responsabili della realizzazione del progetto per trovare rapidamente una soluzione comune. L’imminente chiusura è stata discussa anche durante l’ultimo consiglio comunale del comune di Val di Vizze. “Una catastrofe”, ha detto la consigliera Lucia Russo. Alcuni residenti della casa hanno vissuto nella casa per decenni, i membri dello staff ci hanno messo il cuore e l’anima per decenni, e ora si trovano di fronte al fatto compiuto. Inizialmente si era detto che i residenti sarebbero stati alloggiati al “Lahnerhof” durante i lavori di ristrutturazione, poi si è detto che i letti sarebbero stati divisi tra diverse strutture. E ora tutto fa pensare a una chiusura definitiva. Non si era mai parlato di chiusura nei colloqui precedenti, conferma la consigliere comunale e presidente del comprensorio Monika Reinthaler. Durante la pandemia, i dipendenti hanno fatto un ottimo lavoro in circostanze difficili, ed ora vengono lasciati soli. Questa decisione non può passare inosservata.

Tutti i consiglieri sono della stessa opinione. “È tutto molto curioso”, ha sottolineato il consigliere comunale Christoph Hofer. “I comuni devono intervenire con urgenza”, così Renato Bussola. Un’associazione privata che ha una missione sociale da compiere ed è finanziata con fondi pubblici non dovrebbe chiudere i battenti dall’oggi al domani. Ci si chiede anche in che misura la decisione sia legata al voto sulla casa di riposo comprensoriale di Vipiteno e in che misura ci siano dietro interessi privati. In ogni caso, è certo che il progetto della casa di riposo comprensoriale dipende dal futuro della casa di riposo Schloss Moos-Castel Palù. La struttura ospita un terzo dei posti nelle case di cura della Wipptal. Posti indispensabili per il comprensorio. Secondo Maria Rabensteiner Leitner, è tanto più importante che la costruzione a Vipiteno proceda rapidamente e in modo sicuro. Il maggior numero possibile di posti in casa devono essere occupati nella casa di riposo comprensoriale. I consiglieri sono tutti dell’opinione che la Wipptal deve restare unita e dimostrare che la casa di riposo è necessaria e voluta. Il comune ha fatto di tutto per far si che la struttura venisse ristrutturata – così Gufler. Ora bisogna fare tutto il necessario per salvarla. È anche necessario lavorare insieme ai politici provinciali per rendere di nuovo funzionali le strutture di assistenza. Attualmente c’è una carenza catastrofica di infermieri in tutto l’Alto Adige, non solo nelle case di riposo ma anche negli ospedali – così Reinthaler. Si stanno facendo tutti gli sforzi per rendere la formazione del personale infermieristico più breve e più attraente. cm


Ospedale di Vipiteno Nominati due Primari, una Primaria dell’Ospedale di Vipiteno nonché il Direttore reggente della Neuroriabilitazione. Dal 1° gennaio 2021 Micòl Cont, meranese di nascita, sposata e madre di due figli, è la nuova Primaria del reparto di Pediatria dell’Ospedale di Vipiteno. Cont, nata nel 1979, ha studiato Medicina ad Innsbruck e Friburgo (Germania). Ha maturato la sua prima esperienza professionale come assistente medico nel reparto pediatrico dell’Ospedale di Merano. Nel 2008 ha proseguito la sua formazione in pediatria nel reparto di neonatologia dell’Ospedale universitario di Zurigo ed in vari reparti del Kinderspital di Zurigo, il più grande ospedale pediatrico universitario della Svizzera. Dal 2012, Micòl Cont è stata dirigente medico in pediatria generale e Direttrice del reparto di pediatria infantile dell’Ospedale pediatrico di Zurigo. Dal 1° dicembre 2020 Hartmut Steinle è il nuovo Primario presso il reparto di Medicina. Nato a Baden-Württemberg, è sposato e padre di due figli. Si è laureato a Friburgo e ha conseguito il titolo di specialista in medicina interna a Berlino e al San Gallo. Dal 2005 ha prestato servizio presso la Clinica Universitaria di Innsbruck specializzandosi in “gastroenterologia e epatologia”. Sono seguite

ulteriori specializzazioni di alta competenza in endoscopia interventistica e soprattutto in endosonografia e ERCP. Da agosto 2020 Peter Bacca è il nuovo Direttore del reparto di Anestesia e Rianimazione. In que-

sto ospedale Peter Bacca, nativo di Vipiteno, è già molto conosciuto. Attivo all’Ospedale di Vipiteno in qualità di medico anestesista già durante la sua formazione specialistica, dal gennaio del 2000 ha diretto il reparto in qualità di Vice-primario e successivamente di Primario reggente. Peter Bacca si è laureato a Vienna. Ha conseguito il titolo di specialista all’Università di Verona e alla Clinica Universitaria di Innsbruck. Bacca ha un’esperienza

decennale come anestesista responsabile e tutore per la formazione specialistica, periodo in cui sono emerse le sue qualità dirigenziali. Conosce al meglio l’ospedale e il reparto. Accanto alle qualifiche professionali, con la sua nomina a Primario viene garantita la continuità alla guida del reparto. Luca Sebastianelli è stato responsabile della struttura semplice di Neuroriabilitazione dal luglio 2017, e da marzo è stato nominato Direttore reggente della nuova struttura complessa. Il reparto di Neuroriabilitazione di Vipiteno è progressivamente diventato il centro di riferimento per la riabilitazione dei pazienti con patologie neurologiche provenienti da tutto il territorio della Provincia di Bolzano. Il reparto di Neuroriabilitazione è inoltre un centro di ricerca clinica applicata in costante crescita, anche sul piano internazionale. La Neuroriabilitazione di Vipiteno è costituita da un team multidisciplinare di circa 60 persone. L’obiettivo del reparto è di crescere ulteriormente, per soddisfare il reale fabbisogno provinciale, mettendo in atto percorsi clinici multidisciplinari sempre più innovativi e personalizzati. cm

PR

AudioVita - le tue orecchie nelle mani migliori! “Quando si tratta di udito, dovresti fidarti dei migliori. Un’analisi approfondita delle esigenze, la scelta dei migliori apparecchi acustici, un adattamento preciso e, soprattutto, tanta assistenza al cliente sono fattori necessari per un buon adattamento dell’apparecchio acustico“. A parlare è Mirco De Manincor, tecnico audioprotesista di AudioVita che ha maturato tanti anni di esperienza sul campo e sa che una buona protesizzazione è la somma tra fiducia e competenza. Come funziona il fitting degli apparecchi acustici dalla A alla Z da AudioVita? Nel nostro centro acustico a Vipiteno, dopo aver fatto un’anamnesi dettagliata, eseguiamo un test dell’udito molto dettagliato. Con una tecnologia avanzata siamo anche in grado di misurare l’intelligibilità del parlato del cliente, ovvero la comprensione delle parole. Questo esame è molto importante perché determina la soddisfazione di un adattamento dell’apparecchio acustico. A che serve ascoltare se non capiamo le parole che ci vengono dette? Insieme al cliente vengono selezionati gli

apparecchi acustici che soddisfano maggiormente le sue esigenze di ascolto e necessità. Con determinate difficoltà uditive, la forma degli apparecchi acustici è predeterminata, ma si può sempre scegliere tra una varietà di livelli di qualità. La qualità degli apparecchi influisce anche sul loro prezzo. L‘audioprotesista fornisce tutte le informazioni circa le qualità dei singoli modelli di apparecchio e suggerisce gli apparecchi acustici più adatti alla perdita dell’udito e allo stile di vita e con cui è possibile eseguire una prova gratuita. Dopo una settimana, durante il primo controllo, viene effettuata una regolazione fine in base ai desideri e alle prime esperienze di udito. Quasi sempre il cliente realizza rapidamente i benefici che ha avuto

durante la prima settimana di utilizzo degli apparecchi acustici, soprattutto se, come consigliato, gli apparecchi vengono portati in modo continuativo nel corso del periodo di prova. I controlli periodici sono un servizio gratuito e vengono eseguiti con regolarità e precisione dai tecnici audioprotesisti di AudioVita, dedicando al cliente tutto il tempo necessario. Questo perché per continuare a sentire bene gli apparecchi acustici devono essere sottoposti a regolare manutenzione e pulizia che li mantenga performanti nel tempo. Vieni da AudioVita a Vipiteno, gratuitamente e senza impegno. Si prega di prendere appuntamento allo 0473 732084 per evitare assembramenti in sala d’attesa. Erker 07/21

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PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

1971-2021 Cinquant’anni fa a Vipiteno i Pop Sound 54, gli Evanescenza e altre band di giovani musicisti autodidatti La musica come eco di un cambiamento epocale Sulla scia del resto d’Italia, dell’Europa e degli Stati Uniti, la traccia della rivoluzione musicale degli anni Sessanta arrivò fino a Vipiteno. In quel clima di ricerca musicale sono da ricordare i concerti estivi dei Pop Sound 54, che cinquant’anni fa sdoganavano in città sonorità inedite, portando a Vipiteno anche l’eco della frattura temporale tra il vecchio e il nuovo, come spiega bene Gianni Ghirardini: “Per noi suonare le canzoni di quegli anni aveva un significato che superava la semplice espressione artistica o il gusto estetico per quella musica. Era obiettivamente bella musica ma per noi aveva anche il merito di portare il significato di quegli anni. Il fermento che si respirava allora aveva raggiunto anche noi: la musica era espressione della rottura con il passato, di un cambio di tendenza che coinvolgeva la società e il modo di interpretare le relazioni e gli ordini gerarchici. Per noi suonare quei pezzi significava farci portavoce di quella svolta culturale, anche a Vipiteno. Se prima la chitarra accompagnava musica orecchiabile, adesso strideva, aveva cambiato intento: da ornamentale la musica era diventata strumento di denuncia e di cambiamento. Per me suonare era un atto importante, tanto più perché avevo costruito la mia abilità nel tempo. Era una grande passione ma non ho mai preso lezioni, mi piaceva imparare provando, suonando a orecchio quello che sentivo e vedevo in giro, da uno come Alberto Merlo a una festa vipitenese o da uno come Giorgio Gaber in televisione, era uguale. Mi mettevo a provare gli accordi finché non mi riuscivano, suonare era quasi un rituale, una cosa che nessuno mi aveva imposto. Ogni volta sceglievo liberamente di suonare e di ricreare la

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musica che mi piaceva. E sono contento di avere studiato da solo, ancora studio, perché solo così ho potuto sviluppare una mia identità musicale, un mio linguaggio personale, che non è perfetto e non è costruito, ma è mio.” I Temporali e la messa beat Tra le novità rivoluzionarie dell’epoca, Sergio De Bettin ricorda anche la messa beat, che era espressione del radicale cambiamento culturale e liturgico in atto nella Chiesa degli Sessanta, conseguente al Concilio Vaticano II: “La messa beat era una vera innovazione, si trattava di una normalissima messa in cui si sostituivano il coro e i canti liturgici tradizionali con musiche adattate ed eseguite da gruppi musicali più attuali, con strumenti come la chitarra elettrica e la batteria, per coinvolgere maggiormente la gioventù del tempo. Noi Temporali suonammo la messa beat nella chiesa di Santa Margherita tra il 1969 e 1970. I brani comunque erano intonati con la sacralità della messa: ricordo uno stupendo Padre Nostro con musica scritta da Sergio Normanni di Fortezza. Ricordo anche l’Adagio di Albinoni, che suonavamo durante l’Eucarestia, naturalmente riadattato da noi per gli strumenti musicali in nostro possesso, ovvero organo, batteria, chitarra e basso.” Estate 1971, ai giardini Enzenberg i concerti dei Pop Sound 54 Nella primavera del 1971 i diciassettenni vipitenesi Gianfranco Bogana, Sergio Castagnaro, Gianni Ghirardini e Lorenzo Tartarotti fondavano la band Pop Sound 54. Grazie al successo avuto in quella stessa primavera con poche esibizioni cittadine, il gruppo fu ingaggiato dal Comune per dodici

1971, i Pop Sound 54 in concerto ai Giardini Enzenberg. Foto archivio Gianni Ghirardini

serate di musica dal vivo ai Giardini Enzenberg. Il cortile della residenza Jöchlsthurn all’epoca - e fino alla fine degli anni Ottanta - era aperto alla cittadinanza ed era utilizzato

come parco pubblico. Nei Pop Sound 54 Gianfranco Bogana era alla tastiera, Sergio Castagnaro alla batteria e voce, Gianni Ghirardini suonava la chitarra elet-


trica e Lorenzo Tartarotti il basso. Le cover erano pezzi dei Creedence Clearwater Revival, Santana, Jimi Hendrix, Rolling Stones, ma anche di gruppi italiani come la PFM e i Dik Dik. Tranne la chitarra Eko di Ghirardini, i quattro ragazzi non avevano una strumentazione propria, perciò nelle loro prime esibizioni avevano utilizzato strumentazioni prese in prestito dall’Oratorio o da altri musicisti vipitenesi come Alberto Merlo. Appena stipulato il contratto per i concerti estivi, i giovani musicisti andarono fino a Verona per acquistare ciò che gli serviva. Tra i diversi strumenti comprarono anche la cosiddetta “lavatrice” di Bogana, ovvero un amplificatore Leslie, con rotazione meccanica delle trombe dei tweeter e del woofer, soprannominata così per le sue dimensioni. Gianni Ghirardini racconta: “Nell’estate del ‘71 ogni martedì e venerdì suonavamo sul palco dei Giardini Enzenberg dalla nove alle undici di sera. Andavamo a casa di Lorenzo Tartarotti, che abitava in stazione e teneva nella sua cantina la nostra strumentazione, caricavamo tutto su un carretto e poi a piedi, passando per la Città Nuova, andavamo a sistemare l’attrezzatura.” In proposito Gianfranco Bogana ricorda: “È stata una grande avventura, erano tempi diversi e abbiamo fatto i salti mortali per suonare. Quell’estate io di giorno lavoravo in

un distributore fino alle 19, poi andavo al deposito comunale di fronte alla caserma a prendere il carretto che ci avevano concesso in prestito grazie a mio padre, che lavorava per il Comune; da lì lo portavo fino in stazione, dove insieme agli altri caricavamo tutti gli strumenti. Io ho imparato a suonare da adolescente, prendendo qualche lezione di pianoforte e nel frattempo suonavo e cantavo in chiesa. Gianni invece suonava a orecchio, ma sembrava proprio nato per quello: suonava con un trasporto totale e, sperimentando, aveva ottenuto effetti particolari. Per me la musica è sempre stata una valvola di sfogo, è armonia, perciò negli anni ho diretto corali liturgiche, cori di montagna e anche di bambini. La musica per me rappresenta una dimensione parallela che ho costruito nel tempo.” Il 20 maggio 1972, a Bressanone i Pop Sound 54 arrivarono primi classificati al Pop Festival Provinciale suonando due loro pezzi originali, con testi e musica scritti da Lorenzo Tartarotti, e “Oye como va” dei Santana. Per i due anni successivi i Pop Sound 54 continuarono a essere ingaggiati per le feste vipitenesi organizzate al Derby Club, nella sala municipale di Colle Isarco, per le feste dei Milan, Inter e Juve Club o ai balli di maturità, diventando tanto popolari da avere un gruppo-spalla, come ricordava in un suo breve memoriale Lorenzo Tartarotti (scomparso nel 2014): “L’ultima delle tre feste

liceali in cui abbiamo suonato si è tenuta a Colle Isarco il 24 febbraio 1973. Ricordo che in quell’occasione potemmo permetterci il lusso di eseguire solamente un numero limitato di brani, quelli che più ci piacevano, in quanto potevamo contare

1971, nasce la band vipitenese Evanescenza Cinquant’anni fa nasceva anche la band Evanescenza che suonava musica underground, recependo l’eco della controcultura giovanile alternativa propagatasi dall’Ame-

1971, gli Evanescenza all’Oratorio. Foto archivio Sergio De Bettin

addirittura su un gruppo-spalla: Le fiamme d’inferno di Varna, a cui fu affidata l’esecuzione dei pezzi ballabili non rock. Quella serata fu forse una delle ultime nostre esibizioni.” La band si sciolse in modo definitivo tra l’agosto e il settembre 1973, quando le strade di ciascuno dei membri si separarono per andare a frequentare l’Università in città diverse. I Pop Sound 54 si riunirono di nuovo il 2 giugno del 2004 per suonare nel Teatro Comunale di Vipiteno, all’evento “Yesterday” che celebrava 40 anni di musica rock, pop e blues in Alta Val d’Isarco, con la partecipazione di tutte le maggiori band locali attive tra il 1964 e il 2004.

rica all’Europa da metà degli anni Sessanta. Negli Evanescenza Sergio De Bettin era alla chitarra e voce, Bruno David alla batteria e Armando Passarella al basso. Sergio De Bettin ricorda: “Il successo con il pubblico non fu proprio esaltante perché avevamo scelto una musica poco ballabile e quindi non potevamo esibirci nei locali, comunque per chi era del giro noi rappresentavamo pur sempre una bella realtà musicale del tempo.” Al Pop Festival Provinciale del 20 maggio 1972 gli Evanescenza vinsero infatti il secondo premio. cf

Le band vipitenesi degli anni Sessanta I gruppi si esibiscono sia alle feste cittadine sia in locali come il Kuhstall a Colle Isarco, l’Eurobar a Prati o il Thuinerwaldele a Tunes. - The Blizzards (1964): Ernst Larch, Max Kofler, Felix Kofler, Enzo Ugolini. Dal 1966 Karl Bacher e Klaus Cimadom. - Golden Boys (1964) Alberto Merlo, Fausto Lamber, Hans Prechtl e Lorenzo Pesce. - Fantasmen (1966) Tony Frick, Oswald Freund, Richard Freund, Günther Kohlhuber, Pepi Rieder. - SerGian (1968): Gianfranco Bogana, Sergio Castagnaro, Sergio De Bettin e Gianni Ghirardini - Temporali (1969): Gianfranco Bogana, Sergio Castagnaro, Sergio De Bettin, Gianni Ghirardini e Lorenzo Tartarotti. Erker 07/21

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Concerto dell’Accademia d’archi di Bolzano

Il programma del concerto dell’Accademia d’archi di quest’estate ruota attorno a concerti per violoncello. Saranno esibiti il concerto n. 1 per violoncello ed orchestra di Joseph Haydn, Fantasia per violoncello ed orchestra op. 52 di Mieczyslaw Weinberg e la Sinfonia da camera in do minore op. 110 di Dmitri Shostakovich. L’Accademia d’archi di Bolzano è composta prevalentemente da musicisti sudtirolesi con ampia esperienza orchestrale e cameristica cimentata in importanti complessi, sia nazionali che esteri, trapassando la loro profonda esperienza alla nuove leve della musica. Suonerà con l’orchestra il pluripremiato violoncellista Giovanni Gnocchi. Il violoncellista, nato a Cremona, si esibisce regolarmente in contesti prestigiosi e con importanti orchestre quali la Camerata Salzburg, la Royal Philharmonic Orchestra di Londra con Daniele Gatti, i Münchner Philharmoniker, la Mahler Chamber Orchestra con Daniel Harding, la Philharmonia Orchestra di Londra, la London Symphony con Valery Gergiev. Dal 2008 é membro della Lucerne Festival Orchestra. Giovanni Gnocchi si esibisce inoltre in progetti cameristici nei più importanti festival europei. Nel 2012 ha vinto il concorso come professore di violoncello all‘università Mozarteum di Salisburgo. Programma (08.08.2021 - ore 20.30) J. Haydn: concerto n. 1 per violoncello ed orchestra M. Weinberg: Fantasia per violoncello ed orchestra op. 52 Dmitri Shostakovich: Sinfonia da camera in do minore op. 110 Ingresso libero Prenotazione posti: Associazione turistica Vipiteno (Tel. +39 0472 765325, info@vipiteno.com) La prenotazione è necessaria.

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Scuola di musica

Grande e meritato successo per i musicisti della scuola di musica Come era nelle previsioni il concerto di chiusura della scuola di musica di Vipiteno, che si è svolto il mese scorso, ha ottenuto un ampio e meritato successo. Nonostante tutte le peripezie che professori ed allievi hanno dovuto superare, causa l’attuale pandemia da Covid 19, coloro che hanno partecipato alla manifestazione hanno avuto modo di ascoltare musica di ogni genere suonata e cantata da giovani con una tale maestria che era difficile non commuoversi. Azzeccatissima l’idea di creare 5 zone di ascolto con concerti della durata complessiva di 40 minuti che venivano ripetuti. Nelle zone al chiuso non potevano entrare più di 40 persone. Quelle rimaste fuori avevano la possibilità, in attesa del concerto successivo, di recarsi presso altre postazioni ed ascoltare altra musica. La scelta dei luoghi era in perfetta sintonia con gli strumenti che venivano utilizzati dai giovani e valenti musicisti. Andare nella Chiesa Parrocchiale, ad esempio, voleva dire ascoltare l’organo come poche volte lo si sente suonare e l’acustica della grande chiesa metteva maggiormente in risalto i brani cantati ed il suono degli ottoni. All’aperto complessi musicali di sassofoni, chitarre elettriche, batterie, fisarmoniche. Nelle altre due sale al coperto, quelle della scuola di musica e della scuola elementare, si poteva restare incantati da brani suonati al pianoforte, chitarra classica, fagotti, violini, violoncelli, oboe, clarinetti, flauti dolci e traversi e chiedo venia se ne ho dimenticato qualcuno. Sicuramente la scuola di musica di Vipiteno ha centrato

il suo obiettivo che non è solo quello della formazione e della diffusione della cultura musicale ma svolge anche un’importante funzione sociale. Il ruolo della scuola di musica, infatti, è anche quello di creare in ogni giovane allievo o allieva dei canali di espressione artistico-creativa attraverso i

quali migliorare le proprie capacità comunicative e la propria autostima. Le scuole di musica in Alto Adige sono molto radicate ed organizzate in base a modalità ed obbiettivi diversi rispetto ai conservatori, consentendo a tanti di avvicinarsi alla musica in altro modo. Nello stesso tempo, in un rapporto di complementarietà, sono molti i giovani che decidono di continuare a suonare iscrivendosi al conservatorio. Oltre a questo la scuola di musica rappresenta un vivaio non solo per l’alta formazione musicale, ma anche per le bande favorendone il ricambio generazionale, oppure per gruppi amatoriali o di professionisti. Un vero e proprio ambiente protetto, orientato alla disciplina, dove per ottener qualcosa ti devi impegnare, dove semini oggi per raccogliere dopo tre, quattro, cinque, sei, sette anni. I genitori, i parenti, gli amici e gli appassionati presenti al concerto di chiusura dell’anno accademico della scuola di musica di Vipiteno, hanno potuto rendersi conto del valore aggiunto acquisito da queste giovani promesse. bm


Val di Vizze

Il 7 agosto, si svolgerà in Val di Vizze la terza edizione della corsa Basil Hofer Nuoto

Campionato Italiano Esordienti A e B Ottime prestazioni di Hanna Abram Il 12 e 13 giugno scorso, presso il Lido di Bolzano, ha avuto luogo la 5^ edizione del Campionato Italiano Esordienti A e B di nuoto su base regionale. Come di consueto la Polisportiva Vipiteno ha partecipato con un folto gruppo di atlete ed atleti

nati negli anni dal 2008 al 2012. Il primo giorno di gara è iniziato un po’ in sordina con il miglior risultato ottenuto da Hanna Abram giunta terza nei 200 metri stile libero con il tempo di 2 minuti 59 secondi e 95 centesimi. Buona prestazione anche nella 4X100 stile libero femminile che con Johanna Piccolruaz, Marie Ungerank, Lara Minzoni ed Elina Hofer che hanno fermato il tempo a 5.00.68 a soli 46 centesimi di secondo dalla terza classificata. Sempre nella prima giornata di gare 4^ posto nella 50 stile libero di Leo Saxl con il tempo di 31 secondi e 24 centesimi, quarta posizione nei 100 rana di Elina Hofer con il tempo di 1.35.74 e 4^ posto anche per Marie Ungerank che nei 200 metri dorso ha fermato

il cronometro con il tempo di 2.59.71. La seconda giornata di gara ha avuto come protagonista assoluta la brava Hanna Abram giunta terza nei 100 metri stile libero femminili con il tempo di 1.21.11 a soli 24 centesimi dalla seconda classificata e sempre terza posizione, ovviamente con annessa medaglia di bronzo, nei 100 rana femminili con il tempo di 1.46.23. Questa volta il distacco dalla seconda è stato di soli 6 centesimi. Da segnalare ancora un buon 4° posto di Marie Ungerank nei 100 dorso femminili con il tempo di 1.26.05 e la quarta posizione della Polisportiva Vipiteno nei 4X50 misti femminili con il tempo di 3.13.16. Come sempre la responsabile del settore nuoto della Polisportiva Vipiteno Charlotte Hartung, a stagione agonistica quasi conclusa, mancano infatti ancora poche gare, è soddisfatta dei risultati raggiunti che sono stati possibili grazie all’impegno di tutte le atlete ed atleti, agli istruttori, all’Amministrazione comunale che ha reso possibile gli allenamenti con l’apertura della piscina ed ai genitori che hanno offerto e continuano ad offrire la massima collaborazione in questo periodo non facile. Un plauso a tutti e buone vacanze. bm

Oltre alla gara principale, ci sarà anche una gara per bambini e una classifica separata per gli escursionisti. Da oltre un anno, la pandemia ha messo i bastoni tra le ruote a tutti gli eventi sportivi nazionali, internazionali e naturalmente locali. Niente più gare, niente più allenamenti comuni, e anche l’organizzazione di una gara per i responsabili dell’ASV Pfitscher Eisbär era fuori questione. Nonostante l’attuale fase molto difficile e incerta, dove non è possibile stimare esattamente come sarà la situazione nella prossima estate, il PASV ha deciso di organizzare l’ormai tradizionale corsa di Basil Hofer in Val di Vizze. Dopo la pausa dell’anno scorso a causa del Covid, questa gara si terrà per la terza volta sabato 7 agosto. Questo evento sportivo è rivolto a grandi e piccini e in generale a tutti coloro che amano correre e fare escursioni in mezzo a un paesaggio impressionante. Prima dell’inizio della corsa principale su ca. 10 km (ca. 350 metri di dislivello) e degli escursionisti su ca. 6 km, ci saranno di nuovo le popolari gare per bambini nella zona dei prati della “Aue” a San Giacomo in Val di Vizze. Le iscrizioni possono essere effettuate fin d’ora all’indirizzo e-mail basilhoferlauf@hotmail.com. L’evento podistico ha uno sfondo speciale e infatti la “Marcia di Basil Hofer” ha avuto luogo a San Giacomo un totale di 17 volte nel periodo dal 1973 al 1989, organizzata su iniziativa di un gruppo Caritas di Paderborn, che passava le sue vacanze ogni estate all’albergo Neuwirt. “Vogliamo continuare questa tradizione e cercheremo di organizzare nuovamente questa corsa, nonostante le incertezze e le difficoltà esistenti, per organizzare così un evento sportivo per giovani e anziani nella Wipptal”, hanno detto gli organizzatori. Gli organizzatori del club sportivo amatoriale “Pfitscher Eisbär” sono molto felici di poter organizzare nuovamente questa gara e faranno ogni sforzo per organizzare un evento indimenticabile. cm

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Aktuell Notizie dall'Alta Val d'Isarco

CONDOMINIO

Chi paga le spese condominiali in caso di vendita dell’immobile? Uno degli aspetti problematici nei rapporti fra venditore e acquirente di un immobile sito in un condominio riguarda il pagamento delle spese condominiali. La questione non è proprio chiara a livello normativo, bisogna distinguere se trattasi di spese di natura ordinaria o straordinaria. Generalmente, le spese condominiali ordinarie, ovvero quelle relative alle utenze comuni e a quegli interventi di manutenzione che non aumentano il valore del fabbricato, sono a carico del venditore fino al giorno dell’atto di compravendita, successivamente dovranno essere pagate dall’acquirente. Per le spese condominiali straordinarie, ossia quelle relative a lavori di manutenzione che comportano migliorie e innovazioni ed aumentano il valore del fabbricato, quali ad esempio il rifacimento della facciata e del tetto, la sostituzione della caldaia centralizzata (etc.), la questione è più delicata, poiché queste spese sono decise dall’assemblea di condominio e dunque è fondamentale individuare il momento in cui queste sono state deliberate. Sul punto, la giurisprudenza ritiene che la delibera giuridicamente rilevante al fine di individuare il soggetto tenuto a sopportare tali oneri è solo quella con la quale tali interventi siano effettivamente approvati in via definitiva, con l’espressa commissione del relativo appalto e l’individuazione del riparto dei corrispondenti oneri, non assumendo alcun rilievo l’adozione di una precedente delibera assembleare meramente preparatoria o interlocutoria, che non sia propriamente impegnativa per il condominio. Conseguentemente, ove queste non siano state decise dal nuovo condomino rimangono a carico di chi era proprietario al momento in cui si è svolta l’assemblea con la quale sono state deliberate, a nulla rilevando che le opere siano state, in tutto o in parte, eseguite successivamente alla sottoscrizione del contratto di vendita. Si fa presente che nei confronti del condominio è previsto un vincolo di solidarietà tra venditore e acquirente nell’interesse del condominio per tutte le spese condominiali che si riferiscono all’anno in cui è stato stipulato l’atto di compravendita e all’anno precedente. Questo sta a significare che se il venditore non ha pagato le spese condominiali, l’amministratore può esigerle dall’acquirente che potrà poi rivalersi sul venditore. È quindi molto importante che, prima della stipula dell’atto, l’acquirente si faccia consegnare dal venditore un’attestazione rilasciata dall’amministratore di condominio dalla quale risulti che tutte le spese condominiali siano state pagate e quali spese future siano già state approvate con delibera assembleare. Nel caso in cui vi siano spese condominiali non ancora saldate, è consigliabile chiedere al Notaio di inserire, nell’atto di vendita, una clausola di ripartizione.

Dott.ssa Giovanna Sciascia

64 Collaboratrice Erker 07/21dello studio legale D’Allura-Gschnitzer

Scuola Italiana

Presentato il libro “Caro Covid” Venerdì 9 giugno è stato presentato il libro “Caro Covid” degli alunni delle scuole primarie di Vipiteno e Colle Isarco e della scuola secondaria di I grado. Alla presentazione hanno partecipato i sindaci e gli assessori alla scuola italiana dei Comuni di Vipiteno e Brennero e la direttrice della Biblioteca Civica di Vipiteno. Il progetto è nato casualmente lo scorso anno, durante la pandemia ovvero durante il periodo di DAD. Gli insegnanti Nunzia Grasso e Giuseppe Battista hanno assegnato agli studenti il compito di scrivere una pagina di diario per raccontare il vissuto delle giornate durante la pandemia. Gli insegnanti una volta letti i testi

sono rimasti molto colpiti dagli elaborati e hanno proposto al dirigente scolastico Paolo Todesco di pubblicare questi testi. Il volume è una testimonianza di come i

giovani abbiano vissuto il periodo della pandemia che sopratutto per loro ha rappresentato una grande sfida. Tutti i ragazzi sono rimasti molto soddisfatti nel vedere i loro racconti pubblicati in un libro. cm

Gruppo cronisti Vipiteno È stata firmata la convenzione con il Gruppo cronisti di Vipiteno nella Sala storica del Consiglio del Comune di Vipiteno. La convenzione per l’incarico del Gruppo cronisti è stata recentemente firmata dal sindaco Peter Volgger, dall’assessora alla cultura Verena Debiasi e dal presidente del Gruppo cronisti Josef Gasteiger. Con la convenzione il Comune di Vipiteno incarica il Gruppo cronisti della cronaca annuale, per il quale lavoro il Comune mette

a disposizione un finanziamento annuale. La convenzione è valida per tre anni. I cronisti svolgono un compito importante per ogni comunità, poiché documentano eventi attuali e di particolare interesse in forma scritta e fotografica, mantenendo vivo così passato e presente nella coscienza della popolazione. Alla firma della convenzione il presidente Josef Gasteiger ha annunciato la pubblicazione della prossima cronaca bilingue nell’autunno 2021, che sarà presentata in collaborazione con la Biblioteca Civica di Vipiteno.

Biblioteca Civica

30 anni di volontariato per Margot Niedermair Troyer 30 anni di volontariato nella Biblioteca Civica di Vipiteno Recentemente, Margot Niedermair Troyer è stata onorata per i suoi 30 anni di lavoro volontario nella Biblioteca Civica di Vipiteno. Nella Sala storica del Consiglio, il sindaco Peter Volgger, l’assessora alla cultura e presidente del Consiglio di biblioteca Verena Debiasi, la direttrice della biblioteca civica Karin Hochrainer,

così come il Consiglio di biblioteca e tutti i collaboratori della biblioteca hanno ringraziato Margot Niedermair Troyer per il suo impegno in tutti questi anni. Nell’inverno del 2021, Margot Niedermair Troyer ha cessato il suo lavoro volontario: per 30 anni si era presa cura degli scaffali, aveva tenuto in ordine i libri in biblioteca ed è sempre stata un grande aiuto per la biblioteca.


CAI sezione Giovani

Bellissima giornata col CAI sezione giovanile di Vipiteno Domenica 13 giugno, complice una magnifica giornata di sole, presso la sede di Via Pennes, i responsabili della sezione giovanile hanno organizzato un nuovo

inizio delle attività dopo lo stop imposto dalle disposizioni dovute

alla pandemia. Una trentina di ragazzi di diversa età si sono ritrovati per una mattinata di passatempi e giochi vari, ottimamente seguiti da Manuela e Simonetta. Una gimcana per bike messa in opera da Chistian e Sasha completava le possibilità di divertimento. Sandro, Lella e Toni si sono dedicati alla logistica e alla grigliata che oltre a essere gustosa, ha costituito un momento conviviale di ritrovo anche per i genitori nella splendida ed ordinata cornice della sede.

CAI Vipiteno

Riaperti i rifugi La sezione CAI Vipiteno ha informato che, nonostante l’innevamento ancora abbondante, i rifugi Cremona-Magdeburgerhütte e Calciati al Tribulaun hanno riaperto i battenti per la gioia degli appassionati frequentatori della Val di Fleres. Il CAI di Vipiteno negli ultimi esercizi finanziari ha investito oltre 300.000 € per rimodernamenti e parziali ristrutturazioni con lo scopo di migliorare in modo significativo il comfort e la capacità di accoglienza per ospiti. Questo unito alla ben conosciuta professionalità e cordialità dei

Cosa sanno i gatti di Pantelleria. Paesaggi di un altrove reale e simbolico di Maria E. Brunner È stato pubblicato in lingua italiana il libro dell’autrice Maria E. Brunner nativa di Fleres. Il volume è una raccolta di racconti nei quali si alternano a ritmi diversi, più o meno distesi, luoghi vicini come l’altoatesina Bolzano, o lontani, come l’indiana Vadodara. Flash di incontri, storie, emozioni, raccontati in prosa poetica da un’autrice sensibile all’anima più profonda delle cose, rivelata da gesti, odori, leggende di popoli antichi e di terre diverse. Si tratti della guerra dei Balcani, della discriminazione dei paria, degli odi etnici o razziali, ogni pagina serve a comporre un grande mosaico di tessere in sé isolate, ma che nell’insieme acquistano il loro significato: raffigurare il volto della marginalità contemporanea e della condizione umana.

L’autrice Maria E. Brunner,nativa di Fleres ha studiato tedesco a Innsbruck, ha vissuto per sette anni in Sicilia e Calabria; docente di lingua e letteratura italiana all’Università di Stoccarda; dal 2000 docente di letteratura tedesca alla Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd. Vanta di una serie di pubblicazioni letterarie in antologie e riviste (in “Merian”, “Wespennest”, “Literatur und Kritik” e altre). Nel 2006 ha pubblicato il romanzo autobiografico “Berge Meere Menschen”. È autrice di varie traduzioni, comprese le opere di Vincenzo Consolo. cm

gestori, permetterà di usufruire di un’ospitalità ottimale per godere appieno l’escursione alpina scelta. La frequentazione delle strutture è naturalmente soggetta alla normativa per il contenimento del Covid per cui, confidando nel senso di responsabilità dei frequentatori, si chiede di rispettarle e possibilmente prenotare. Si raccomandano il greenpass per poter entrare ed eventualmente prenotare, e comunque in ogni caso le misure di protezione individuali. Buone escursioni, scalate e traversate.

Gruppo ANA Vipiteno 18.07.2021: Ripartiamo. Pranzo sui prati dell‘oratorio. Inizio ore 10:00 con la S. Messa . Per la partecipazione è necessario eseguire il Covid-Pass.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 96

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 23 luglio 2021 dalle ore 9.00 alle ore 12.00, appuntamento necessario. Per informazioni: tel. 0471 946020. Erker 07/21

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Sport

„Nicht der richtige Zeitpunkt“ „Die Entscheidung kam nicht überraschend“, sagt Federica Sanfilippo über ihr Ausscheiden aus der italienischen Nationalmannschaft. Doch der richtige Zeitpunkt zum Aufhören ist für die 30-jährige Biathletin noch nicht gekommen. Der Erker hat sich zum Gespräch mit ihr getroffen. Erker: Federica, als der italienische Wintersportverband FISI den Nationalkader für die kommende Saison bekannt gegeben hat, war Ihr Name nicht mehr auf der Liste. Hat Sie die Entscheidung überrascht? Federica Sanfilippo: Diese Entscheidung kam für mich nicht überraschend, Renndirektor Fabrizio Curtaz hatte mich schon im Vorfeld informiert. Ich habe drei sehr schwierige Jahre hinter mir. Allein in der vergangenen Saison habe ich elf Einzelrennen absolviert und bin ein einziges Mal in die Punkteränge gelaufen. Die guten Ergebnisse mit der Staffel genügen nun mal nicht für einen Verbleib im Nationalkader. Das

Federica Sanfilippo: „Zum Aufhören bin ich noch nicht bereit!“ muss ich ganz realistisch sehen. Haben Sie eine Erklärung für diese schwierigen Jahre? Mich plagen vor allem große Selbstzweifel – und das ist für einen Sportler nicht gerade förderlich. Als ich vor drei Jahren in einigen Rennen nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht habe, habe ich sofort angefangen, an mir zu zweifeln, mich zu

Biathlon

LANDESKADER VORGESTELLT In der kommenden Saison ist Christoph Pircher vom ASV Ridnaun (Jahrgang 2003, A-Kader) der einzige Athlet, der im Südtiroler Biathlon-Landeskader das Wipptal vertritt. Birgit Schölzhorn vom ASV Ridnaun (im Bild) hingegen hat den Sprung in die Sportgruppe der Carabinieri geschafft. „Ich freue mich sehr, dass ich in die Sportgruppe aufgenommen worden bin – das ist für mich ein wichtiger Schritt“, so Schölzhorn. „Der ASV Ridnaun sowie meine Trainer Christian Braunhofer, Isabella Filippi und Elisabeth Hofer haben den Grundstein dafür gelegt, wofür ich sehr dankbar bin.“ Das Training hat die Biathletin bereits im Mai wieder aufgenommen.

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hinterfragen. Das machte Druck, mit dem ich offensichtlich nicht umgehen konnte. Ich hatte eine richtige Blockade, denn beim Training habe ich zeitweise Spitzenergebnisse erzielt, die mich selbst überrascht haben. Im Wettkampf konnte ich das aber nicht mehr umsetzen. In dieser Zeit kamen dann auch viele negative Erfahrungen aus den vergangenen Jahren hoch. Gesundheitlich hatte ich ebenfalls meine Schwierigkeiten, die ich zum Glück beheben konnte. Auf der anderen Seite habe ich mir meine Ziele vielleicht auch zu hoch gesteckt, weil ich unbedingt an frühere Erfolge anknüpfen wollte – und bin diesen dann immer hinterhergelaufen. Das Niveau im Weltcup ist sehr hoch, mittlerweile können 35 Damen auf das Podium laufen. Da darf man sich keine Durchhänger erlauben, erst recht nicht über einen so langen Zeitraum. Vielleicht hätten ein, zwei gute Ergebnisse ausgereicht, um das Rad wieder in Schwung zu setzen. Aber es hat

nicht sollen sein. Wie lange waren Sie im Weltcup dabei? Seit rund sechs Jahren laufe ich konstant im Weltcup. Davor bin ich zwischen IBU Cup und Weltcup hin- und hergependelt. Es sind jetzt also schon einige Jahre, in denen ich aus dem Koffer lebe ... (lacht). Das ist mein Leben, ich kenne es gar nicht anders. Ich mag auch das viele Training. Der Sport bedeutet für mich Freiheit. Auch wenn es manchmal schwierig ist, ständig in der Öffentlichkeit zu stehen und oft auch ungerechter Kritik ausgesetzt zu sein. Wenn es nicht so gut läuft, fragt man sich natürlich auch als Sportler: Warum tust du dir das überhaupt an? Aber das ist in jedem Job so. Wie geht es nun für Sie weiter? Ich muss sagen, dass für mich – trotz der Rückschläge – die Zeit zum Aufhören noch nicht gekommen ist. Das ist nicht die Art, wie ich mich vom aktiven Biathlonsport verabschieden möchte.


Trotzdem habe ich anfangs keinen Plan gehabt, wie ich in dieser Zeit weitermachen kann und möchte. Deshalb habe ich mir im Frühjahr eine Auszeit gegönnt, die ich bei meinem Freund in Frankreich verbracht habe. Auch Gespräche mit ehemaligen Profisportlern haben mir geholfen, um über vieles nachzudenken. Hilfreich waren zudem meine eigenen Erfahrungen: Ich bin bereits vor zehn Jahren einmal aus der Mannschaft geflogen und habe mich dann wieder zurückgekämpft. Werden Sie sich auch dieses Mal zurückkämpfen? Das wäre natürlich mein großes Ziel – ich werde es auf jeden Fall versuchen! Ich weiß, was ich kann, und ich weiß, dass irgendwo noch eine Tür offensteht. Das ist auch der Grund, warum ich meine Karriere schlussendlich nicht beendet habe. Ich bin auch davon überzeugt, dass es nicht extrem große Veränderungen

Auf neuen Wegen zurück an die Weltspitze braucht, um wieder erfolgreich zu sein. Vielleicht ist es auch gut, dass es zu dieser Veränderung gekommen ist, damit ich neue Wege beschreiten kann. Inwiefern? Die Polizeisportgruppe in Moena, der ich angehöre, stellt mir meinen „alten“ Trainer Marco Selle, der mich bereits vor zehn Jahren in die Mannschaft zurückgebracht hat, zur Verfügung. Er hilft mir, das Trainingsprogramm zusammenzustellen. Mein Schießtrainer ist Pietro Dutto. Für diese Möglichkeit bin ich sehr dankbar. Welche Wettkämpfe werden

Sie bestreiten? Ich weiß noch nicht genau, wie das Wettkampfprogramm für mich aussehen wird. Ich denke, ich werde im Italienpokal starten und mich über diesen Schritt für Schritt zurückkämpfen müssen. Es hätte auch gar keinen Sinn, im Weltcup zu starten, solange das Niveau nicht passt. Da würde ich niemandem einen Gefallen tun, am wenigsten mir selber. Welche sportlichen Ziele haben Sie sich gesteckt? Ich möchte mich nicht allzu sehr unter Druck setzen und innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder

den Anschluss finden. Eine Olympiateilnahme im Februar 2022 in Peking wäre schon mein großer Traum. Denken Sie auch an Antholz 2026? Da wäre ich 36 Jahre alt. Ich weiß nicht, ob mein Körper bis dahin mitspielt. Nach so vielen Jahren im Spitzensport wird es dann wohl auch Zeit für ein anderes Leben. Dafür habe ich allerdings noch keinen fixen Plan. Dort ist – wie im Sport – noch alles offen!

Interview: Barbara Felizetti Sorg

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Sport

Sport zwischen Spaß und Belastung

Martin Volgger, Sportpsychologe

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Sterzing

Erfolgreiche Athleten am Sportgymnasium prämiert Vor kurzem wurden am Sportgymnasium Sterzing 22 erfolgreiche Athleten ausgezeichnet. All jene, die sowohl einen Notendurchschnitt von mindestens sieben im ersten Semester erzielten und in der abgelaufenen Saison zudem sportliche Erfolge feiern konnten, wurden von der Stiftung Sparkasse mit einem großzügigen Scheck gewürdigt. Da keine größere Feier mit Eltern und Trainern veranstaltet werden konnte, wurden die Schecks im Beisein von Sparkassendirektor Dieter Kofler sowie den beiden Sportkoordinatoren Claudia Brüne und Peter Oberberger in den jeweiligen Klassen übergeben. Aufgrund der restriktiven Einschränkungen durch die Pandemie in der Ausübung der verschiedenen Sportarten hatten viele Sportler in der vergangenen Saison keine Möglichkeit, sich in Wettkämpfen zu messen. Deshalb gab es auch eine verminderte Anzahl von Ansuchen und somit eine kleinere Zahl von Prämierten, insgesamt waren es dennoch 22. Den größten Anteil bildeten mit sieben Prämierten die Fußballer, gefolgt von sechs Skiathleten, vier Leichtathletinnen, zwei Biathleten sowie einer Eisschnellläuferin, einer Schwimmerin und einem Eishockeyspieler.

Die Prämie soll in dieser für die Jugendlichen schwierigen Zeit nicht nur die Motivation aufrecht erhalten, sondern alle anderen anspornen, sich schulisch ins Zeug zu legen und in ihrer Sportart – wenn dies wieder möglich ist – ihr Bestes zu geben. So können im nächsten Jahr hoffentlich wieder mehr Athleten finanziell unterstützt werden. Wer Interesse hat, das Sportgymnasium Sterzing näher kennenzulernen, kann sich auf www. oberschulzentrum-sterzing.eu reinklicken. Dort sind auch Anmeldungen zu Präsentationen und Beratungen in Kleingruppen im August möglich.

© Oberschulzentrum Sterzing

Sport ist die schönste Nebensache der Welt. Wer hat diesen Spruch nicht auch schon einmal gehört. Und in der Tat: Sport ist ein wunderbares Feld, um den eigenen Körper zu spüren, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und eigene Grenzen auszutesten. Kurz gesagt, Sport macht Spaß und ist gesund. Aber ist Sport immer gesund oder kann er zur Belastung, ja sogar zu gravierenden Gesundheitsgefahren führen? Wenn man sich auf die Suche nach einer Antwort auf diese Frage macht, empfiehlt es sich, den Freizeitsport vom Leistungssport zu trennen. Gefährlich kann auch der sogenannte Freizeitsport werden, aber die Herausforderungen sind sehr unterschiedlich. Eine Studie der Deutschen Sporthilfe, die von Christoph Breuer und Kirstin Hallmann von der Deutschen Sporthochschule Köln vor sechs Jahren durchgeführt wurde, hat schockierende Zustände im deutschen Spitzensport zu Tage gefördert. Ein Drittel aller deutschen Spitzensportler hat angegeben, an einer depressiven Erkrankung, an BurnOut oder an einer Essstörung zu leiden. 88,6 Prozent der Befragten gaben an, unter hohem Erfolgsdruck zu stehen, und 57,7 Prozent machen Existenzängste zu schaffen. 40,5 Prozent der Befragten gaben an, gesundheitliche Risiken für den sportlichen Erfolg bewusst in Kauf zu nehmen. Dazu kommt, dass die Verletzungshäufigkeit im Spitzensport sehr hoch ist. Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache: Spitzensport genießt eine hohe gesellschaftliche Anerkennung, aber „gesund“ ist er für die modernen „Gladiatoren“ nicht. Wie schaut es aber im Freizeitsport aus? Für die allermeisten Freizeitsportler ist Sport ein wunderbarer Ausgleich zu Schule oder Beruf, er ist gesund für unseren Körper und ein sehr wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt. Der Freizeitsport kann aber auch zur Gefahr werden. Etwa ein bis drei Prozent der Freizeitsportler entwickeln eine echte Sportsucht, welche die psychologische und körperliche Gesundheit gefährdet. Zwanghaftes Verhalten engt das Leben dieser Menschen immer mehr ein und macht sie zum Teil sogar berufsunfähig. Weitere 4,5 Prozent der Freizeitsportler betreiben Sport, aber nicht weil er Spaß macht. Selbstwertproblematiken, Essstörungen oder Ängste und Unsicherheiten spielen dabei nicht selten eine wichtige Rolle. Ein kurzfristiger Spannungsabbau durch die sportliche Betätigung bringt Entspannung, die aber nicht lange anhält. Wenn Sport als Kompensation für nicht bewältigte psychologische Probleme „missbraucht“ wird, kann keine echte Problembewältigung stattfinden.

Die Prämierung der Athleten im Beisein von Sparkassendirektor Dieter Kofler (r. im Bild): (von u.) Maximilian Siller, Nicolas Goggi, David Volgger, Lorenz Rainer, Leo Tauber, Hanna Fink, Hannah Mair, Lena Treibenreif, Emma Aukenthaler, Leonie Oberhollenzer, Maybritt Vigl; die weiteren Prämierten waren aufgrund von Trainings nicht anwesend.


Langlauf

Special Olympics

Für Special Olympics 2022 in Kazan nominiert

Erfolgreiche Teilnahme an Smart Games 2.1

Im Jänner 2022 finden im russischen Kazan die Winterspiele Special Olympics statt – mit dabei ist auch Peter Schroffenegger aus Gossensaß. Der 28-jährige Athlet der Lebenshilfe wird in der Disziplin Langlauf an der Start gehen. „Wir sind davon überzeugt, dass die Teilnahme an diesem Großereignis die Krönung der Karriere dieses Sportlers und eine große Genugtuung für seine Familie und sein Team darstellt“, schreiben die Verantwortlichen von ASD Special Olympics Italia in der Einberufung. Bereits in der Vergangenheit konnte Schroffenegger bei wichtigen Sportveranstaltungen immer wieder auf sich aufmerksam machen. Bei den FISDIR-Weltmeisterschaften für Menschen mit Beeinträchtigung holte er 2010 auf dem Passo Tonale zwei Gold- und eine Bronzemedaille, eine weitere Bronzene sicherte er sich 2020 bei den FISDIR-Weltmeisterschaften in Autrans-Mèaudre. Teilgenommen hat er auch bei der WM in Italien, Frankreich, Schweden, Estland und der Türkei. 2020 holte er zudem Gold bei den „Special Olympics Liechtenstein“. Er ist Mitglied der italienischen FISDIR-Nationalmannschaft und der Nationalmannschaft der „Special Olympics Italia“. Mit der Nominierung für die Winterspiele in Kazan ist für Peter

Schroffenegger, der im Krankenhaus Brixen arbeitet, ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Dafür trainiert er vier- bis fünfmal pro Woche auf den Loipen in Pflersch und Ridnaun, sein Trainingsprogramm wird von FISDIR-Nationaltrainer Jean Paul Chadel aus Aosta und Schwester Julia Schroffenegger zusammengestellt. Aufgrund seiner Erfolge ist Schroffenegger im Südtiroler Sportjahrbuch 2020 ein Beitrag gewidmet, genauso wie seinem Team von der Lebenshilfe, das unter dem Motto „Geat net, gibs net“ seit vielen Jahren fleißig trainiert. Vom unvergessenen Franco Perini aus Sterzing ins Leben gerufen, treffen sich 30 Athleten mit Beeinträchtigung unter der fachmännischen Anleitung von vier Trainern zum gemeinsamen Training und nehmen erfolgreich an den verschiedensten, auch internationalen Wettkämpfen teil, von denen sie bereits zahlreiche Medaillen mit nach Hause gebracht haben. „Freude am Tun steht dabei im Vordergrund, die sich besonders dann zeigt, wenn die Athleten zur Preisübergabe aufgerufen werden“, so die Vereinsverantwortlichen. „Umarmungen, sofern möglich, sowie Freudentränen stehen dann auf dem Programm – an Herzlichkeit sind diese Momente kaum zu überbieten.“

Vor kurzem wurden vom ASD Special Olympics Italia staatsweit die Smart Games 2.1 ausgetragen, an denen sich 3.341 Athleten mit Beeinträchtigung sowie 475 Partner und 300 Techniker beteiligt haben. Nachdem die Spiele im Vorjahr coronabedingt nur für Sommersportler geöffnet waren, durften in diesem Jahr auch Wintersportler an den Smart Games teilnehmen. Insgesamt waren Athleten aus 19 Disziplinen am Start. Auch ein Team der Lebenshilfe Südtirol ließ es sich nicht nehmen, Anfang Juni auf dem Sportplatz in Schrambach bei Brixen die Herausforderung anzunehmen. An den Start gingen Felix Forer, Mat-

thias Hochrainer, Oliver Lanthaler, Simon Larch, Michael Pichler, Peter Schroffenegger und Peter Steindl. Die Teilnehmer mussten einen vorgegebenen Parcours absolvieren, die Videoaufnahmen wurden in der Folge nach Rom geschickt, wo sie von Special Olympics ausgewertet werden. Berücksichtigt wird dabei nicht nur die Zeit, sondern auch die technische Ausführung. Ob die Teilnahme erfolgreich war, wissen die Athleten noch nicht. Die Einzelergebnisse werden an die Lebenshilfe übermittelt. Voraussichtlich Mitte Juli findet die Prämierung mit Übergabe der Medaillen statt.

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Sport

Ehrgeizig und zielstrebig von Barbara Felizetti Sorg

Obwohl sie erst 15 Jahre alt ist, weiß sie genau, was sie will. Ehrgeizig und zielstrebig arbeitet Leonie Girtler aus Mauls an ihrer Skikarriere. Ihre Tage sind ausgefüllt mit Schule, Training und Wettkämpfen – doch das stört Leonie Girtler aus Mauls nicht im Geringsten. „Ich kenne es eigentlich gar nicht anders“, sagt die 15-Jährige im Gespräch mit dem Erker. Seit einem Jahr besucht sie nun das Schigymnasium in Saalfelden, nachdem sie bereits vier Jahre an der Skimittelschule in Neustift absolviert hat. Auf diese war sie in der 4. Klasse Grundschule in der Schülerzeitung „Spatzenpost“ aufmerksam geworden. „Als ich den Artikel gelesen habe, habe ich gleich gewusst: Das ist das Richtige für mich!“, erinnert sie sich. Nach einem Schnuppertraining und der Aufnahmeprüfung hieß es für die damals Zehnjährige Abschied nehmen von den Eltern Evelyn

LEONIE GIRTLER kompakt Geburtsdatum: 13. April 2006 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Mauls Sportart: Ski alpin Verein: RG Wipptal Hobbys: Skifahren, Sport, Musikhören, Lesen

Leonie Girtler: Der Sport bestimmt ihr Leben.

und Peter und von ihren Freunden in Mauls. Das war in jeder Hinsicht eine große Entscheidung. Doch sie wollte es unbedingt. Genauso wie ihr Bruder Dominique, der zu dieser Zeit bereits im Deutschen Fußballinternat in Bad Aibling war (Erker 07/2020). „Anfangs hatte ich schon Heimweh“, erzählt Leonie freimütig, doch ein Abbruch sei für sie nie in Frage gekommen. Sie hatte schon damals – trotz ihres jungen Alters – ein Ziel vor Augen, von ihrem Weg ließ sie sich nicht abbringen. Gemeinsam mit zwei Schulkolleginnen ist sie schließlich vor einem Jahr nach Saalfelden weitergezogen. „Ich habe mich dort von Anfang an sehr wohl gefühlt und habe gewusst, dass ich mich richtig entschieden habe.“ Dort hat sie täglich einen prall gefüllten Stundenplan, Schule und Training sind perfekt aufeinander abgestimmt. Im Herbst sitzt Leonie von Montag bis Samstag in der Schule, am Nachmittag wird trainiert. In den Wintermonaten

geht es aus schulischer Sicht lockerer zu, nur montags und dienstags muss sie die Schulbank drücken, am Nachmittag und an den restlichen Tagen steht Training auf dem Programm. Im Frühjahr hingegen ruft an sechs Tagen pro Woche wieder die Schule, nachmittags das Training. Um die im Winter verlorene Schulzeit nachzuholen, müssen die Schüler ein Jahr länger als an anderen Schulen am Schigymnasium bleiben, damit sie die Maturaprüfung ablegen können. Doch damit nicht genug: Wenn Leonie samstags nach Hause kommt (in den Wintermonaten bereits am Freitag), geht es weiter mit dem Training, das sie mit der Renngemeinschaft Wipptal absolviert, und mit Wettkämpfen. Da bleibt wenig freie Zeit für andere Sachen ... Da ist ja auch noch die Schule, die ihren vollen Einsatz fordert und wo sie ausgezeichnete Leistungen erbringt. „Das ist kein Problem“, lacht Leonie. „Außer Musik hören und lesen, was man

ja immer und überall machen kann, habe ich eh nur Hobbys, die mit Sport zu tun haben – und in die Schule gehe ich auch gerne.“ Englisch und Französisch sind dort ihre Lieblingsfächer. Der Sport bestimmt also seit Jahren ihr junges Leben. Der vergangene Winter war auch für sie eine Ausnahmesituation. „In Österreich waren die Skigebiete geöffnet, sodass wir viele Skitage absolvieren konnten“, so Leonie. „In Südtirol hingegen hat die Wettkampfsaison – sie geht in der Grand-Prix-Serie an den Start – aufgrund von Corona relativ spät angefangen. „Ich hatte einen guten Start in die Saison, bin dann aber oft ausgefallen“, bedauert sie. „Wenn ich durchgekommen bin, war ich eigentlich fast immer vorne dabei.“ An den Start geht sie in allen Disziplinen ihrer Altersgruppe (Slalom, Riesentorlauf, Super-G), im Riesentorlauf „habe ich im vergangenen Jahr allerdings die größten Fortschritte gemacht“, so


ihre Selbsteinschätzung. Ihre Trainingsgruppe in Saalfelden ist sehr stark, die Mädchen verstehen sich auch privat sehr gut. „Dass ich am Wochenende und im Sommer mit der Renngemeinschaft mittrainieren und für sie Rennen bestreiten darf, freut mich sehr“, betont Leonie. „Dem Verein und speziell meinem Trainer Patrick Hofer habe ich viel zu verdanken, genauso wie meinen Sponsoren, die mich finanziell unterstützen.“ Jetzt geht es erst einmal in die Sommerferien, die – wie könnte es anders sein – zum Trainieren ge-

nutzt werden. Ihre Ziele hat Leonie schon klar definiert: „Ich möchte in der kommenden Saison bei den Rennen das, was ich gelernt habe, optimal umsetzen und dann den Sprung in den Landeskader schaffen.“ An ihrem Lebenstraum bastelt sie jeden Tag fleißig weiter: Eines Tages möchte sie im Weltcup starten und ihre Karriere mit einem Olympiasieg krönen. „Das wäre mein größter Wunsch“, sagt Leonie, lächelt kurz und sagt dann bestimmt: „Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg, für den ich hart arbeiten werde.“

Ski alpin

WSV Sterzing Ski wählt neuen Ausschuss Der WSV Sterzing Ski hat bei seiner Jahresversammlung Ende Mai einen neuen Ausschuss gewählt. Von den scheidenden Ausschussmitgliedern stellte sich nur mehr

Sabine Reitmeier, von 2009 bis 2021 Präsidentin des Vereins, der Wahl. Nun übergibt sie die Führung an Andi Venturini und steht ihm die nächsten drei Jahre als Vize-Präsidentin zur Seite. Neu im Ausschuss sind Fabian Bernmeister, Ivan Bussola, Daniel Reitmeier, Nadja Schölzhorn, Matthias Stötter, Guido Vareschi und Maria Werth. Cheftrainer Christian Polig

und der ehemalige Kassier Arnold Schölzhorn stehen ihnen beratend zur Seite. Derzeit sind 52 Kinder beim WSV Sterzing Ski eingeschrieben. In der vergangenen Wintersaison wurden aufgrund der Corona-Pandemie alle Rennen abgesagt. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Skigebieten Roßkopf und Ridnaun konnten aber mehr als die Hälfte der Trainingseinheiten durchgeführt werden. Im Bild (v. l.) Christian Polig, Maria Werth, Nadja Schölzhorn, Ivan Bussola, Sabine Reitmeier, Matthias Stötter, Präsident Andi Venturini, Guido Vareschi, Daniel Reitmeier und Fabian Bernmeister. Erker 07/21

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Berglauf

3. Basil Hofer Lauf

Der Rotenstein-Höhenweg Diesmal führt uns unsere Wanderung etwas außerhalb des Bezirks. Wir fahren nach Ritzail und auf der Schotterstraße weiter bis zum Parkplatz beim Fahrverbotsschild (1.640 m). Auf Weg Nr. 10 wandern wir hinauf ins Vallerjöchl (1.930 m) und zweigen hier links auf den Rotenstein-Höhenweg Nr. 9 ab. Leicht ansteigend kommen wir zur Rotensteinalm (2.120 m) und queren dann die ostseitigen, steilen Hänge des Valser Tales. Vom höchsten Punkt (2.280 m) absteigend gelangen wir zum Peachen Jöchl (ca. 2.180 m), dann geht es rechts an der Ochsenalm vorbei hinunter zum weitum bekannten idyllischen Almdorf Fane (ca. 1.740 m). Nach gemütlicher Einkehr in einer der Hütten wandern wir auf dem Zufahrtsweg talauswärts zum Parkplatz. Dort nehmen wir den Shuttle-Bus und fahren damit hinunter bis zum Auffangparkplatz nach der Kurzkofelhütte. Entlang der Straße gehen wir in einer Viertelstunde hinaus zur Talstation der Umlaufseilbahn Vals-Jochtal. Wir schweben hinauf zur Bergstation, rechts davon steigen wir ab zum Vallerjöchl und auf dem bereits bekannten Aufstiegsweg kommen wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Tipp: Schwächere Geher oder Familien mit kleineren Kindern können bis zum Vallerjöchl mitgehen, dort nach rechts zur Bergstation wandern und dann zum Gänsebichl oder zum Stoanamandl aufsteigen oder einen Abstecher hinunter zur Anratterhütte unternehmen. Gemeinsam mit den trittsicheren Berggehern steigen wir dann wieder nach Ritzail ab. TOURENDATEN Ausgangspunkt: Parkplatz beim Fahrverbotsschild oberhalb Ritzail Strecke: 12 km Dauer: 4,5 – 5 Std. reine Gehzeit Höhendifferenz: 650 hm Aufstieg, 960 hm Abstieg Exposition: Auf- und Abstieg westseitig, Höhenweg ostseitig Schwierigkeit: abschnittsweise Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Ausrüstung: feste Schuhe, Proviant und ausreichend Getränke Beste Jahreszeit: Anfang Juni bis Ende September

Hermann Steiner, AVS Sterzing

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Erker 07/21

Am 7. August wird in Pfitsch bereits zum dritten Mal der Basil Hofer Lauf ausgetragen. Neben dem Hauptrennen gibt es auch ein Kinderrennen und eine eigene Wertung für Wanderer. Seit nunmehr über einem Jahr macht Corona und die weltweite Pandemie einen langen Strich durch die Rechnung sämtlicher nationaler, internationaler und lokaler Sportveranstaltungen. Der Lockdown sorgte dabei für sehr viel Frust und Stillstand überall. Keine Wettkämpfe mehr, keine gemeinsamen Trainings, an die Abhaltung eines Rennens war auch für die Verantwortlichen des ASV Pfitscher Eisbär nicht zu denken. Trotz aller Unsicherheiten hat sich der PASV dazu entschlossen, den nunmehr bereits traditionellen Basil Hofer Lauf in Pfitsch in diesem Jahr wieder abzuhalten. Die dritte Ausgabe kommt am 7. August zur Austragung. Sie richtet sich an Jung und Alt und generell an alle, die Spaß und Freude am Laufen und Wandern inmitten einer beeindruckenden Landschaft haben. Dabei gibt es vor dem Start des Hauptlaufes über rund

10 km (ca. 350 Höhenmeter) und für Wanderer über 6 km wieder die beliebten Kinderrennen auf dem Wiesengelände der „Aue“ in St. Jakob in Pfitsch. Die Laufveranstaltung hat einen

besonderen Hintergrund: Von 1973 bis 1989 fand in St. Jakob in Pfitsch insgesamt 17 Mal der „Basil Hofer Marsch“ statt, organisiert auf Initiative einer Paderborner Caritas-Gruppe, die im Gasthof „Neuwirt“ jeden Sommer den Urlaub verbrachte. „Wir möchten diese Tradition weiterführen und bemühen uns, trotz bestehender Unsicherheiten und Schwierigkeiten, diesen Lauf wieder zu organisieren und damit eine Sportveranstaltung für Jung und Alt im Wipptal abzuhalten“, so die Veranstalter. Anmeldungen ab sofort an die E-Mail-Adresse basilhoferlauf@ hotmail.com.

Leichtathletik

Laura Markart bei Treffen der Regionen in Cles Das Treffen der Regionen Mitte Juni in Cles bot zahlreichen Südtiroler Athleten eine gute Gelegenheit zu einem Formtest. In der U18 der Damen war auch Laura Markart (im Bild) vom ASV Sterzing am Start. Sie belegte über 1.500 m in 5.05,12 Minuten den 13. Platz. Die Südtirolerinnen Anna Hofer (SC Meran), Greta Chizzali (SG Eisacktal), Emily Vucemillo und Lisa Leuprecht (beide SC Meran) reihten sich auf den Plätzen 5, 6, 7 und 10 ein.


Leichtathletik

Leichtathletik

Benjamin Eisendle gewinnt Dorflauf in Glurns

Lara Vorhauser triumphiert bei BOclassic Südtirol Nightrun

300 Läufer nahmen Mitte Juni das zweite Rennen der beliebten VSS/ Raiffeisen Stadt- und Dorflaufserie in Glurns in Angriff.

Bei den Herren überzeugte Benjamin Eisendle vom Laufverein ASV Freienfeld auf ganzer Strecke. Nach nur 19.38 Minuten lief er über die Ziellinie. Das Podium komplettierten Martin Mayrhofer vom SG Eisacktal Raiffeisen (19.43) und Konrad Schwalt von den L.F. Lauffreunden Laatsch/ Taufers M. (20.16). In der Kategorie Herren IV belegte Damiano Rigon, ebenfalls Freienfeld, den 7. Platz. Bei den Damen ging der Sieg in

16.58 Minuten an Sandra Sparer von den Lauffreunden Sarntal. Zahlreiche Top-10-Platzierungen für Wipptaler Läufer gab es auch in den Kinder- und Jugendkategorien. Schülerinnen D: 2. Theresa Seehauser, 3. Clara Seehauser (beide Freienfeld). Schüler D: 3. Lukas Plank (Freienfeld). Schüler C: 2. Mattia Rigon, 8. Ivan Partacini (beide Freienfeld). Schülerinnen B: 10. Sofia Schölzhorn (Freienfeld). Jugend B: 1. Leonard Terzer (Sterzing). Bereits beim ersten Dorflauf in Mals Anfang Juni hatten einige Nachwuchsläufer des Laufverein ASV Freienfeld Top-10-Plätze erzielt. Theresa und Clara Seehauser belegten in der Kategorie Schülerinnen D die Plätze 2 und 3, Lukas Plank (Schüler D) kam auf den 2. Platz, genauso wie Marie Ungerank (Schülerinnen C). Der nächste Tourstopp der Laufserie findet am 24. Juli in Sarnthein statt.

Vierter Penserjoch-Radtag

Nicht wie gewöhnlich am Silvesternachmittag, sondern am frühen Pfingstsamstag-Abend ging in diesem besonderen Jahr der BOclassic Südtirol als Sonderausgabe für alle Hobbyläufer über die Bühne. Titelverteidiger Hannes Perkmann flog regelrecht über den Waltherplatz und im Anschluss die 1,25 km lange Schleife entlang, welche die rund 220 gemeldeten Athleten beim „verspäteten“ BOclassic Südtirol Nightrun insgesamt vier Mal bewältigen mussten. Vom Startschuss an diktierte der 28-jährige Sarner das Tempo, vergrößerte Runde um Runde seinen Vorsprung und stellte in 15.12 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Benjamin Eisendle vom Laufverein ASV Freienfeld belegte in 16.35 Minuten den 4. Platz. Bei den Frauen war Lara Vorhauser nicht zu schlagen. Die 21-Jährige aus Grasstein in der Gemeinde Franzensfeste setzte sich mit einer Zeit von 18.47 Minuten durch. Vorhauser übernahm gleich nach

dem Start die Führung und konnte ihren Vorsprung sukzessive ausbauen. „Das war ein wirklich

starkes Rennen von mir und natürlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Es hat Spaß gemacht, in Bozen zu laufen.“ Die Tagessiegerin aus dem Wipptal verwies Francesca Tonin aus der Emilia-Romagna auf den 2. Platz (19.08). Den 3. Rang nahm mit Petra Pircher aus Laas (20.08) eine weitere Südtirolerin ein.

Radsport

EM-Erfolg für Thomas Gschnitzer Wenn heuer am 17. Juli das Penserjoch zum vierten Mal für den motorisierten Verkehr gesperrt

wird, gehört die Straße den Radfahrern. Dann schlängeln sich wieder unzählige Pedalritter auf

den 2.211 m hoch gelegenen uralten Übergang von Sterzing in das Sarntal. Veranstaltet vom ASC Sarntal Rad ist die Strecke sowohl von Pens als auch von Elzenbaum bis zum Penser Joch von 9.30 bis 16.30 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt. So kann jeder – ob jung oder alt – mit Mountainbike, Rennrad, E-Bike oder auch zu Fuß die Passtraße ohne Verkehr genießen.

Anfang Juni feierte Radsportler Thomas Gschnitzer aus Thuins

einen großen Erfolg. Beim Granfondo Alè La Merckx in Verona

konnte er sich in einem Starterfeld von 1.500 Sportlern aus dem letzten Startblock startend gut nach vorne kämpfen. In der Kategorie Master 2 belegte er den hervorragenden 3. Platz. Da beim Radmarathon gleichzeitig auch die diesjährigen UEC-Granfondo-Europameistertitel vergeben wurden, bedeutete dies gleichzeitig den 3. Platz in der UEC-Europameisterschaft. „Nach fast eineinhalb Jahren ohne Rennteilnahme bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden“, freute sich Thomas Gschnitzer nach dem Rennen. Erker 07/21

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Sport Fußball

Dominique Girtler unterschreibt ersten Profivertrag

Genau vor einem Jahr haben wir über Dominique Girtler aus Mauls berichtet, der als erster Südtiroler in die deutsche U17-Bundesliga Unterhaching einberufen worden war. Ein Jahr später hat er nun in der U19 Unterhaching unter Trainer Sandro Wagner seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Im Moment steckt Girtler mitten in den Abschlussprüfungen für die Mittlere Reife am Deutschen Fußballinternat (DFI) in Bad Aibling. Ab Herbst absolviert er bei der SpVgg Unterhaching ein soziales Jahr und kann so in alle Bereiche und Abteilungen des Vereins hineinschnuppern. Fußball

Große Beteiligung am Ministranten-Turnier

Im Wipptal gibt es viele Ministranten: Jungen und Mädchen von der 3. Grundschule bis zur 3. Mittelschule, die begeistert ihren Dienst in der Kirche leisten. Ein besonderer Wert dieses Dienstes ist auch die Zusammenarbeit und das freundschaftliche Zusammensein. Ein Fixpunkt im Jahreslauf der Ministranten ist jedes Jahr das Ministranten-Fußballturnier am 2. Juni. In diesem Jahr fand es im „Oratorio Maria Schutz“ in Sterzing statt. Ministrantengruppen aus Sterzing, Stilfes, Mauls, Wiesen, Kematen, Gossensaß und Telfes nahmen daran teil. Am Ende des Tages gab es wie immer keinen Sieger. Ziel ist es vielmehr, sich zu treffen, sich kennenzulernen und unbeschwerte Momente in neu gewonnener Freiheit zu verbringen.

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Fußball

„Wir möchten eigene Fußball-Meisterschaft“ Die Special Kickers vom ASV Sport & Friends Südtirol verbindet vor allem eines: die Liebe zum Fußball, dem sie sich mit Leib und Seele verschrieben haben. Wöchentlich treffen sie sich auf dem Fußballplatz in Schrambach zum gemeinsamen Training. Der Verein, 2011 von mehreren Jugendlichen mit Beeinträchtigung und ihren Eltern gegründet, bietet seitdem Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus ganz Südtirol die Möglichkeit, sich in einer Gemeinschaft sportlich zu betätigen. Betreut wird die Gruppe, der auch einige Sportler aus dem Wipptal angehören, von Christian Schölzhorn, Willi Hofer, Philipp Salcher, Ulrich Kostner und Toni Demetz, und das völlig ehrenamtlich. Die Kicker sind beim Training stets mit vollem Einsatz dabei. Nach dem Aufwärmen stehen Geschicklichkeits- und Koordinationsübungen auf dem Programm, bevor zum Abschluss noch ein Trainingsspiel absolviert wird. Das Konzept, das dem Verein zugrundeliegt, ist einfach. „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung durch den Fußballsport soziale Kontakte ermöglichen“, so Christian Schölzhorn. „Sie sollen in einer Gemeinschaft Spaß haben, Selbstvertrauen entwickeln und lernen, ihren Alltag zu bewältigen. Dabei sollen sie Kopf und Augen stets oben halten.“ Besonders im vergangenen Jahr sei deutlich geworden, dass betroffene Familien starke Organisationen brauchen, die es ihnen regelmäßig ermöglichen, Teil einer

Gruppe zu sein, sich gemeinsam zu bewegen und in einem sportlichen Umfeld Freude und Begeisterung zu erleben. Auch Präsidentin Luise Markart betont: „Das Training bedeutet uns sehr viel. Es holt Men-

schen mit Beeinträchtigung aus der Isolation, aus den eigenen vier Wänden heraus, fördert den Gemeinschaftssinn und die Motorik und stellt auch für die Familien eine Entlastung dar.“ Das große Ziel von Vereinsverantwortlichen, Trainern und Athleten ist nun die Einführung einer eigenen Landesmeisterschaft im E-Liga-Format und die Aufstellung einer Landesauswahl. „Unser Verein ASV Sport & Friends Südtirol spielt in Südtirol sicher eine Vorreiterrolle“, so Schölzhorn. Doch erfreulicherweise ziehen landesweit immer mehr Vereine nach. Gesucht werden Interessierte, die gesellschaftliche und soziale Verantwortung übernehmen wollen – als Voraussetzung dafür, eine gut organisierte Fußball-Landesliga für Menschen mit Beeinträchtigung aufzubauen, die auf eine Sensibilisierungskampagne, eine fundierte Trainer-Ausbildung und nicht zuletzt die Austragung eines Gesamttiroler Fußballturniers hinzielt.

Fußball

FC Südtirol wieder in Ridnaun zu Gast Der FC Südtirol schlägt auch in diesem Sommer seine Trainingszelte im Ridnauntal auf. Zum zehnten Mal in Folge ist der FC Südtirol bei Familie Kruselburger im Hotel Schneeberg in Maiern zu Gast. Die Trainingseinheiten werden Coach Javorcic und sein Team vom 18. bis zum 30. Juli in der Sportzone in Stange absolvieren. Im Bild: (v. l.) Andreas Kruselburger und FCS-Geschäftsführer Dietmar Pfeifer.


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Extra

r e m m o Den S n e ß e i n e g „Exzellenz im Alpenraum“

Erker: Herr Zanotti, was ist die neue Vision von Brixen? Werner Zanotti: Die Destination Brixen, der die Gemeinden Brixen, Vahrn und Franzensfeste angehören, steht für fünf Werte: Genuss, Selbstverwirklichung, Sinnlichkeit, Nachhaltigkeit und Extravaganz. Aus diesen Werten heraus haben wir eine Vision definiert: Brixen ist unverkennbarer, extravaganter

Lebensraum für genussvolles Erleben und Momente der Sehnsucht. Durch nachhaltiges und innovatives Handeln ist Brixen im Jahr 2025 für Gäste und Einheimische die Exzellenz im Alpenraum. Ein hoch gestecktes Ziel … Durchaus. Wir haben aber das Selbstbewusstsein und den Raum, uns dahingehend zu entwickeln. In fünf oder zehn Jahren messen wir, inwieweit wir dieses Ziel erreicht haben. Erfüllen einige Betriebe bereits heute die Vorgaben? Vorzeigebetriebe gibt es mehrere. „Urlaub am Bauernhof“-Betriebe werden der Vision in vielen Teilen gerecht. Die Kategorie ist

aber nicht entscheidend. Ob Privatzimmer oder Hotel, jeder kann besonders sein und ein sinnliches

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Die Brixen Tourismus Genossenschaft hat mit Partnern der Region eine neue Tourismusstrategie ausgearbeitet. Was bedeutet das für Franzensfeste? Nachgefragt bei Geschäftsführer Werner Zanotti.

Werner Zanotti: „Franzensfeste kann sich als sauberer, verkehrsgeleiteter und ruhiger Ort präsentieren“

GEÖFFNET von Ende Mai bis Ende Oktober. • Schön gelegene Almhütte im Talschluss von Villnöß, am Munkelweg direkt unter den Geislerspitzen.

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• Wir bieten schmackhafte einheimische Küche und hausgemachte Kuchen. • Gehzeit von der Zanser-Alm etwa 1 ½ Stunden, von St. Magdalena 2 Stunden.

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Erlebnis erzeugen. Dasselbe gilt für die Gastronomie. Die größte Arbeit liegt nun vor uns. Innerhalb eines Jahres werden wir mit jedem der 400 Mitgliedsbetriebe das Strategiepapier durchgehen, um herauszufinden, wie sich jeder einzelne mit der Vision zurechtfindet und sich weiterentwickelt. Wir versuchen, alle abzuholen und mitzunehmen. Sicher wird es auch Betriebe geben, die diesen Schritt nicht machen können. Welche touristische Strategie

wird in Franzensfeste verfolgt? Wir haben die Strategie als Destination festgelegt. Sie ist als Leitplanke zu verstehen, innerhalb der sich die Gemeinden entwickeln sollen. Wie sie dies tun, entscheidet jede Gemeinde selbst. Wo sehen Sie Franzensfeste idealerweise in zehn Jahren? Ich bin nicht der Auffassung, jeden Ort auf Biegen und Brechen touristisch aufzuladen. Ein Ferienort wird Franzensfeste auch in Zukunft nicht sein, die Autobahn wirkt zu stark ein. Wenn die BBT-Baustellen in zehn Jahren aufgeräumt sind, könnten Beherbergungsbetriebe wieder mehr vom Durchreiseverkehr profitieren. In Franzensfeste steht viel ungenutzte Bausubstanz. Nicht jede muss zweckgebunden sein, aber es wäre sinnvoll, mit den Besitzern Kontakt aufzunehmen. Franzensfeste kann Attraktivität entwickeln und sich als sauberer, aufgeräumter, verkehrsgeleiteter und ruhiger Ort präsentieren, auch die Nähe zu Vahrn und Brixen ist zu nutzen. Potential steckt auch im Bahnhof, der ausgezeichnet worden ist, und in der Festung, deren Frequenzen genutzt werden sollten, etwa durch die geplante Verbindung über den Stausee. Interview: rb


Den Sommer genießen

PR

Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen Am 3. Dezember 2020, am Tag der Menschen mit Beeinträchtigung, fiel der offizielle Startschuss für die Initiative „Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen“. Die Initiative rund um Christian Schölzhorn hat schon seit einiger Zeit an verschiedenen Aktionen und einem Programm

passend zur Initiative gearbeitet. Nun starten verschiedene Aktionen. Für das Jahr 2021 hat die Arbeitsgruppe bestehend aus Florian Mair, Josef Turin, Fritz Karl Messner, Helmut Messner und Christian Schölzhorn ein interessantes und engagiertes Programm ausgearbeitet, das vom gemeinsamen Waldtag über Wanderungen bis hin zu Stadt- und Radführungen führt. Die Zielgruppe sind Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ihnen soll mehr Sichtbarkeit verliehen wer-

den. Es geht vor allem darum, Zeit zu schenken, die jeder von uns den vermeintlich Schwächsten der Gesellschaft, also Menschen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung, Senioren und Familien, schenken kann. Alle Bürger, Vereine, Institutionen und Betriebe sind herzlich dazu eingeladen, sich einzubringen. Die erste gemeinsame Aktion findet am 17. Juli mit dem „Köpfltag“ am Roßkopf statt. Ziel ist es, Menschen mit Beeinträchtigung und Senioren einen leichten Aufstieg auf den Roßkopf zu ermöglichen, vor allem durch Unterstützung bei der Benutzung der Aufstiegsanlagen sowie Begleitung des Aufstiegs. Weitere Aktionen wie der Waldtag mit dem Forstinspektorat Sterzing, Wanderungen mit dem Wanderführer Martin Martinelli, ein Besuch des Hochseilgartens Sky Trek, eine Vorführung der Einsatzfahrzeuge und Einsatzgeräte der Blaulichtorganisationen, Stadt- und Radführungen, Erfahrungen im Rollstullfahren sowie gemeinsames Backen sind weitere Aktionen, die für das Jahr 2021 geplant sind.

Abenteuer und Genuss im

Feuerstein

Nature Family Resort

Das Feuerstein ist der ideale Ort für Familien – egal ob für einen Urlaub oder nur für ein paar schöne Stunden. Auf die Kinder wartet der weitläufige Outdoor-Spielplatz mit spannenden Abenteuerplätzen: Hier schippern sie mit dem Piratenboot über den hauseigenen See, erklimmen die Feuerstein-Berge, spielen eine Partie Riesen-Schach, machen eine rasante Fahrt mit der Seilbahn oder erkunden die zahlreichen weiteren Spielmöglichkeiten für kleine und große Kinder. Eines ist gewiss – langweilig wird’s bestimmt nicht! Und die Eltern genießen währenddessen bei einem Kaffee oder einem Aperitif die Sonne und beobachten dabei die Kleinen bei ihren Abenteuern. Auch das Feuerstein-Restaurant ist für jedermann geöffnet: vom leckeren Frühstücksbuffet über ein gemütliches Mittagessen oder ein hausgemachtes Eis und köstliche Kuchen am Nachmittag bis hin zum Abendessen im Hotelrestaurant oder im Gourmetrestaurant Artifex. Kommt vorbei, wir freuen uns! Feuerstein Nature Family Resort Pflersch 185 39041 Brenner T +39 0472 770 126 info@feuerstein.info www.feuerstein.info

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Den Sommer genießen

Sterzing

Rückblick auf ein schwieriges Jahr Ende Mai fand die diesjährige Jahresversammlung der Tourismusgenossenschaft SterzingPfitsch-Freienfeld statt – coronabedingt wurde sie online abgehalten. Nach der Begrüßung durch Präsident Luis Bacher sprach Landtagsabgeordneter Helmuth Tauber kurz über die Corona-Hilfsmaßnahmen für Tourismusbetriebe und Skigebiete sowie über die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten bei der Einreise nach Südtirol, für die er eine rasche Lösung forderte. In seinem Rückblick sprach Präsident Bacher über ein schwieriges Jahr 2020. „Waren wir vor einem Jahr noch zuversichtlich, dass sich die Pandemie bald legen würde,

wurden im Herbst all unsere Hoffnungen zunichte gemacht“, so Bacher. Nun habe sich die Situation beruhigt, ein Großteil der Betriebe habe wieder geöffnet. Geschäftsführer Florian Mair präsentierte die Zahlen des abgelaufenen Jahres, die ein eklatantes Minus aufweisen. Die Nächtigungen beliefen sich auf 295.778, was einem Minus von mehr als 37 Prozent entspricht; bei den Ankünften (108.700) wurde sogar ein Rückgang von über 43 Prozent verzeichnet. Im Vergleich der drei Mitgliedsgemeinden zeigt sich, dass in Pfitsch das Minus geringer ausgefallen ist als in Freienfeld und Sterzing, was Mair vor allem auf die Alpenüberquerer zurückführt.

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Das Stadt- und Multschermuseum Sterzing entdecken

Das Stadt- und Multschermuseum ist im Ansitz des Deutschordens in Sterzing beheimatet und lädt in seinen geschichtsträchtigen Räumen dazu ein, die Geschichte der Stadt Sterzing, insbesondere des örtlichen Handwerks, und des Deutschordens kennenzulernen. Juwel der Sammlung sind zweifelsohne die spätgotischen Altartafeln des Ulmer Meisters Hans Multscher aus dem 15. Jahrhundert. Diese sind gemeinsam mit weiteren erhaltenen Teilen eines der damals teuersten und größten Altarretabeln im Tiroler Raum ausgestellt. Die direkt mit dem Museum verbundene spätbarocke Elisabethkirche sowie die in unmittelbarer Nähe gelegene Sterzinger Pfarrkirche laden ebenso zu einem Besuch ein. Das Stadtzentrum ist in wenigen Gehminuten erreichbar und so kann nach einem Besuch im Museum noch die Sterzinger Innenstadt ausgekostet werden. Das Museum ist von Mai bis Oktober immer dienstags bis samstags von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Im Sommer werden regelmäßig Führungen angeboten. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Rufnummer 0472 766464 oder auf der Homepage des Museums.

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TÄTIGKEITEN Was das Tätigkeitsprogramm betrifft, sind zwar viele Veranstaltungen ausgefallen; die durchgeführten Aktionen seien jedoch auf großes Interesse gestoßen, so u. a. das GenussFlair, das Eislaufen auf dem Stadtplatz, der Rote Teppich und das Glockenspiel am Zwölferturm. Der „Selber gmocht“Markt habe zahlreiche Tagesgäste nach Sterzing gelockt, genauso wie die Aktion „Sterzing unser Wohnzimmer“. „Besonders schmerzlich war der Ausfall des Weihnachtsmarktes“, so Mair. Für 2021 hingegen sei „noch alles offen, da die Regelungen für Veranstaltungen noch nicht geklärt“ seien. Im Sommer steht das zweitägige Unantastbar-Festival „Gegen die Stille“ auf dem Programm, zudem das GenussFlair, das Knödelfest und der Rote Teppich. Im Winter steht Sterzing ganz im Zeichen der „Glockenweihnacht“ – mit Glockenausstellung, Glockenbeleuchtung, Führungen in der Pfarrkirche und im Glockenturm sowie mit dem Glockenspiel. Nach Erhalt der Baukonzession werden die Bauarbeiten am Klettersteig in Afens aufgenommen, auch das Entwicklungskonzept von Pfitsch soll umgesetzt werden. Vermietercoach Peter Linter und Marketingmitarbeiter Florian Wieser hielten Rückschau auf ihre Tätigkeiten; beide wollen derzeit das Hauptaugenmerk auf den Restart legen.

JAHRESABSCHLUSSRECHNUNG GENEHMIGT Die Jahresabschlussrechnung, präsentiert von Steuerberaterin Viktoria Rainer, wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig genehmigt. Auch der Haushaltsvoranschlag für das laufende Jahr wurde ohne Gegenstimme ratifiziert. Joachim Wieser aus der Gemeinde Freienfeld wurde einstimmig in den Verwaltungsrat der Tourismusgenossenschaft gewählt, nachdem ein Mitglied ausgeschieden war. GRUSSWORTE „Auch für den Roßkopf war 2020 ein schwieriges Jahr“, so Hermann Gögl, der den Mitgliedern die Situation der Rosskopf GmbH erläuterte. Zwei Drittel der Einnahmen seien weggefallen, dennoch werde der Blick nach vorne gerichtet, vor allem auf die Erneuerung der Umlaufbahn, die in Kürze ansteht. Die derzeitige Bahn soll durch eine Umlaufbahn mit 10er-Kabinen ersetzt werden. „Danach wollen wir konkret die Verbindung der Skigebiete Roßkopf und Ladurns angehen“, so Gögl. Nach den Grußworten der Bürgermeister Verena Überegger (Freienfeld) und Stefan Gufler (Pfitsch) schloss Präsident Bacher mit einem Dank an die Mitglieder, Mitarbeiter und Sponsoren der Tourismusgenossenschaft und wünschte allen „einen guten Restart nach einer außergewöhnlich schwierigen Zeit.“ bar


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Ratschings

„Optimistisch nach vorne blicken“ Anfang Juni hielt die Ratschings Tourismus Genossenschaft im Hotel „Schneeberg“ in Ridnaun ihre Jahresversammlung ab. Auf dem Programm standen u. a. die Neuwahlen des Vorstandes. Präsident Norbert Haller zeigte sich sehr erfreut darüber, dass die Versammlung wieder in Präsenz abgehalten werden konnte; dazu mussten die Teilnehmer den CoronaPass vorweisen. Das abgelaufene Jahr bezeichnete er als „das schwierigste Jahr in der Geschichte des Tourismusvereins“; gleichzeitig rief er dazu auf, positiv nach vorne zu blicken. Wie Geschäftsführer Thomas Gschließer betonte, habe Corona auch die Jahresbilanz wesentlich beeinflusst und den Geschäftsverlauf auf den Kopf gestellt. „Angesichts der Pandemie haben wir sehr vorsichtig agiert, was sich im

Der neue Vorstand mit Bürgermeister Sebastian Helfer (3. v. l.) und Geschäftsführer Thomas Gschließer (r.)

Rückblick bezahlt gemacht hat“, so Gschliesser. So wurde auch die Jahresabschlussrechnung einstimmig genehmigt. „Im vergangenen Jahr wurden fast alle Veranstaltungen abgesagt und zahlreiche Investitionen zurückgestellt“, so Präsident Haller. Wei-

Verbindungsweg „Stuandlfeld“ fast fertiggestellt

Auf der Sonnenseite zwischen Mareit und Ridnaun wird derzeit zwischen dem „Stadlerhof“ und dem „Stuandlhof“ auf einer Länge von rund 600 m ein Verbindungsweg errichtet. Zum einen bietet der neu geschaffene Weg für die Bewirtschafter der Felder und Wiesen eine große Arbeitserleichterung, zum anderen ist die Verbesserung des Weges ein großer Nutzen für den Tourismus. Über die Wiesen führte bisher der markierte Wanderweg Nr. 4 durch zum Teil schwieriges Gelände. Oft waren Teile des Weges nach Unwettern verschüttet und in der Folge gesperrt. Durch den neu errichtenden Traktorweg ist die Verbindung in Zukunft gut © Ratschings Tourismus begehbar bzw. bietet dieser für Mountainbiker eine tolle Streckenvariante. Projektiert und durchgeführt wurden die Arbeiten vom Forstinspektorat Sterzing. Auftraggeber sind die Gemeinde Ratschings, das Forstinspektorat Sterzing und die Ratschings Tourismus Genossenschaft, von denen auch die Kosten in Höhe von rund 120.000 Euro getragen werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen.

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tergearbeitet wurde vor allem an der Umsetzung von Leader- und Interreg-Projekten, u. a. an der Wegesanierung in der Gilfenklamm und am Almenweg in Ridnaun, der fertiggestellt wurde. Zudem wurden zahlreiche Wanderwege instandgehalten, im Winter wurden die Loipen und Winterwanderwege präpariert. GEPLANTE PROJEKTE Für 2021 sind bereits viele Projekte geplant, so die Fertigstellung der Pfeifer-Huisile-Schlucht in Flading und des Knappenweges in Telfes. Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten in der Gilfenklamm und an den Wanderwegen werden weitergeführt, Ende Juli sollen die Arbeiten am Verbindungsweg an der Mareiter Sonnenseite abgeschlossen werden. An mehreren Punkten des Gemeindegebietes ist die Errichtung von Aussichtsplattformen geplant. „Im Juli findet wieder ein Trainingscamp des US Sassuolo statt, das uns eine hohe Präsenz in den nationalen Medien sichert“, betonte Haller. Der Haushaltsvoranschlag für das laufende Jahr mit einem Volumen von rund 1,4 Millionen Euro wurde einstimmig ratifiziert. STARKE EINBUSSEN In den Nächtigungsstatistiken hat

Corona tiefe Einschnitte hinterlassen. Im Jahr 2020 wurden 99.764 Ankünfte verzeichnet, was einem Rückgang von knapp 38 Prozent entspricht; die Nächtigungen – insgesamt waren es 443.627 – waren um rund 35 Prozent rückläufig. Der Hauptmarkt für Ratschings Tourismus ist nach wie vor Deutschland, „im Corona-Jahr haben jedoch verstärkt italienische Gäste den Weg zu uns gefunden“, so Präsident Haller. NEUER VORSTAND In den Vorstand wurden Priska Helfer, Konrad Stuefer, Heinrich Kruselburger, Norbert Haller, Werner Schölzhorn, Christian Leider, Martin Eisendle, Dunja Girtler und Egon Volgger gewählt; Matthias Braunhofer (Ortsbauernrat), Annelies Rainer (HGV) und Josef Schölzhorn (Skigebiet Ratschings) sind dort ebenfalls vertreten. GRUSSWORTE In ihren Grußworten riefen Bürgermeister Sebastian Helfer, Matthias Braunhofer vom Ortsbauernrat und Josef Schölzhorn vom Skigebiet Ratschings dazu auf, trotz herausfordernder Zeiten optimistisch nach vorne zu blicken, damit die „Lokomotive Tourismus wieder Fahrt aufnehmen kann“. bar


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Guter Winter für Gletscher

Zum glaziologischen Langzeitüberwachungsnetz gehört auch der Übeltalferner in Ridnaun.

Im vergangenen Winter hat sich mehr Schnee als üblich auf Südtirols Gletschern angehäuft: Dies haben die neuesten Messungen des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen ergeben. Zum glaziologischen Langzeitüberwachungsnetz gehört auch der Übeltalferner in Ridnaun. Nur einmal alle zehn Jahre war die Bilanz der Gletschermassen in den Ostalpen in den vergangenen 30 Jahren ausgeglichen oder leicht positiv. Heuer könnte es aufgrund der rund 30 Prozent über der Norm liegenden Schneeanhäufungen des vergangenen Winters zumindest keine Negativ-

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rekorde geben. Dies das Ergebnis der Gletscherbegehungen, die das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz auch heuer in den vergangenen Wochen durchgeführt hat, um die Winterakkumulation auf Südtirols Gletschern zu erfassen. Der Langenferner im Martelltal, der Übeltalferner im Ridnauntal und der Rieserferner im Reintal bilden in Südtirol das glaziologische Langzeitüberwachungsnetz und sind repräsentativ für die Klimatologie der verschiedenen Sektoren dieses Gebiets. Jahr für Jahr führen die Agentur für Bevölkerungsschutz und die Landesabteilung Forstwirtschaft in Zusam-


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© Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen

menarbeit mit dem Italienischen Glaziologischen Komitee die Erhebungen durch. „Die Messung der Massenbilanz der Gletscher ist aufwendig und notwendig, um den Zusammenhang zwischen der Entwicklung

des Klimas und dem Verhalten der Gletscher zu verstehen und dokumentieren“, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: „Die Gletscher der Alpen bilden einen bedeutenden Wasserspeicher. Je stärker die Temperaturen steigen, desto weiter ziehen sich die Gletscher zurück. Der Klimawandel zeigt sich im ehemals ewigen Eis deutlicher als in anderen Gebieten.“ BIS ZU 30 PROZENT ÜBER DER NORM Eine erste Analyse der in den vergangenen Wochen gesammelten Daten zeigt, dass die durchschnittlichen Schneeakku-

mulationen in diesem Winter um 10 bis 30 Prozent über der Norm liegen, berichtet Amtsdirektor Roberto Dinale: „Die größten Überschüsse wurden zwischen der Ortlergruppe und dem Brennerpass verzeichnet, die geringsten im Bereich des Ahrntales. Die schneereichste Phase des vergangenen Winters von Dezember bis Mitte Februar war von einer Reihe von Südstauereignissen geprägt, die den östlichen Alpenhauptkamm weniger betreffen als andere Teile Südtirols.“ BEDEUTUNG DER TEMPERATUREN IM SOMMER Die jährliche Massenbilanz eines Gletschers ergibt sich jedoch nicht allein aus der Winterakkumulation. Einen noch größeren Einfluss hat die Schnee- und Eisschmelze im Sommer, die von der Temperaturentwicklung in diesen kommenden Monaten abhängig ist. Länger anhaltende positive Temperaturanomalien im Juli und August wirken sich sehr negativ auf die Gletscher aus und können schneereiche Winter zunichtemachen, wie dies etwa 2003 der Fall war, das als „schwärzestes Jahr für die Alpengletscher der letzten Jahrhunderte“ in die Geschichte einging. VERLUST VON DURCHSCHNITTLICH 1 M EISDICKE JÄHRLICH Rückblickend auf die letzten 30 Jahre war die Gletschermassenbilanz in den Ostalpen nur einmal alle zehn Jahre ausgeglichen oder leicht positiv, was einem durchschnittlichen Verlust von etwa 1 m Eisdicke pro Jahr entspricht. „Auch in diesem Jahr sind für die Gletscher keine rosigen Prognosen möglich, aber aufgrund der auffälligen Winterakkumulationen und des relativ kalten Monats Mai ist es wahrscheinlich, dass es in diesem Jahr keine Negativrekorde auf unseren Gletschern geben wird“, erläutert Dinale. Erker 07/21

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Buchtipps der Stadtbibliothek Sterzing Der Sommer geht auch durch den Magen und eben auch durch den Büchermagen, deshalb gibt es im Monat Juli ein paar Kochbuchtipps, die Lust auf Sommeressen machen.

Finanzielle Unterstützung für Kinderbetreuung Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) weist darauf hin, dass die Südtiroler Tourismuskasse, die Bilaterale Körperschaft für das Handwerk und die Bilaterale Körperschaft für den Tertiärsektor ihren Mitgliedern eine finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung in den Sommermonaten gewähren.

Wer heuer nicht in den Urlaub fährt, kann auch einfach in der Küche verreisen. Wir empfehlen „Die neue griechische Küche“ von Christina Mouratoglou und Adrien Carré (DK 2019) für alle Griechenland-Fans und jene, die es nach diesen Rezepten sicher sein werden. Im Sommer geht natürlich nichts ohne Gemüse und deshalb geht auch nichts ohne das neueste Werk des israelisch-britischen Kochs Yotam Ottolenghi: „Flavour: Mehr Gemüse, mehr Geschmack“ (DK 2020). Rezepte unbedingt ausprobieren! Ein Sommer ohne Zitrone geht überhaupt nicht. Wie vielseitig einsetzbar die Zitrusfrucht ist, zeigt das Kochbuch „Lemons & Limes: die besten Rezepte mit Zitrone und Limette“ von Ursula Ferrigno (ars vivendi 2018). Im Sommer muss oft einfach der Durst gelöscht werden und bei hohen Temperaturen, muss jeder ausreichend trinken. Wer sich zum Trinken eher zwingen muss, sollte mal einen Blick in das Getränkebuch „Natürliche Limonaden und Fruchtsäfte“ von Holger Vornholt (Urania 2017) werfen. Ein weiterer Tipp ist das Getränkebuch „Frisch & Grün: Alles im grünen Bereich“ (Parragon 2015) mit über 60 Rezepten zu grünen Säften und Smoothies, die natürlich auch gut für die Gesundheit sind und im Sommer mit Melone, frischen Gurken und Minze aus dem eigenen Garten einfach abwechslungsreicher zubereitet werden können.

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„Die langen Sommerferien stellen viele berufstätige Eltern vor die Herausforderung, eine angemessene Kinderbetreuung zu gewährleisten. Viele greifen dabei auf die zahlreichen Angebote externer Betreuungseinrichtungen und Organisationen zurück. Um den Eltern zumindest eine Unterstützung in finanzieller Hinsicht zu gewähren, haben die Südtiroler Tourismuskasse, die Bilaterale Körperschaft für das Handwerk und die Bilaterale Körperschaft für den Tertiärsektor jeweils eigene Unterstützungsleistungen beschlossen“, so ASGB-Chef Tony Tschenett. SÜDTIROLER TOURISMUSKASSE (STK) Mitglieder der Südtiroler Tourismuskasse (STK) können um die Rückerstattung von maximal je 300 Euro pro Kind für die Sommerbetreuung der Kinder im Zeitraum von Mitte Juni (Schulende) bis Anfang September 2021 (Schulanfang) ansuchen. Das Angebot gilt für Kinder im Alter von 0 bis 13 (+364 Tage) Jahren. Anrecht auf die Unterstützung haben alle Arbeitnehmer, Familienmitglieder und Firmeninhaber von Hotel- und Gastbetrieben, die den Beitrag an die Bilaterale Körperschaft Südtiroler Tourismuskasse (STK) für den Zeitraum Juli und August 2021 sowie mindestens drei

Monate im Jahr 2020 vorweisen können. Der Antrag um Unterstützung kann bis zum 31. Oktober 2021 eingereicht werden. BILATERALE KÖRPERSCHAFT FÜR DAS HANDWERK (BKH) Mitglieder der Bilateralen Körperschaft für das Handwerk (BKH) können um Unterstützungsleistungen für außerschulische Tätigkeiten ansuchen. Der Betrag erhöht sich von ehemals 200 Euro, unabhängig von der Anzahl der Kinder, auf 250 Euro. Im Wesentlichen kann damit um die Erstattung von 40 Prozent (bis zum Höchstbeitrag von 250 Euro) für sportliche und kulturelle Aktivitäten (Sprachkurs, Musikunterricht ...) und für die Betreuung während der Schließungszeit der Schulen oder Kindergärten angesucht werden. Die Leistung gilt für Kinder, die höchstens 14 Jahre alt sind (bis zum 15. Geburtstag). BILATERALE KÖRPERSCHAFT FÜR DEN TERTIÄRSEKTOR (EBK) Mitglieder der bilateralen Körperschaft für den Tertiärsektor können um eine Spesenrückvergütung von 65 Prozent der angefallenen Kosten in den konventionierten Partnereinrichtungen ansuchen. Anrecht haben alle Betriebe und Angestellte des Handels- und Dienstleistungssektors Südtirols, die den Mitgliedsbeitrag seit mindestens sechs Monaten regelmäßig einzahlen. Auf dem eigenen Lohnstreifen müssen die Abzüge dieser Beiträge aufscheinen. Dabei werden zwei Perioden abgedeckt, wobei zwei getrennte Ansuchen gestellt werden müssen. Die Leistung gilt für Kinder bis zu 14 Jahren (13 Jahre und 364 Tage).


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Brenner

Eklatantes Minus verzeichnet Auf seiner Jahresversammlung blickte der Tourismusverein Gossensaß Mitte Juni auf ein außergewöhnlich schwieriges Jahr zurück. Dennoch konnten mehrere Projekte durchgeführt werden. In seiner Begrüßung sprach Präsident Harald Siller von einem „außergewöhnlich schwierigen Jahr 2020“; die Prognosen für den Sommer seien jedoch gut. Rückblickend berichtete er von 155.430 Nächtigungen im Jahr 2020, von denen rund 8.900 auf das Militärferienheim „Soggiorno Montano“ entfallen, in dem nach wie vor die Quarantänestation untergebracht ist. Das entspricht einem Nächtigungsrückgang von rund 42 Prozent; klammert man das Militärferienheim aus, liegt der Rückgang bei 37 Prozent, was dem Wipptaler Durchschnitt entspricht. Auch bei den Ankünften war ein eklatantes Minus von rund 43 Prozent zu verzeichnen; mehr als 27.000 Ankünfte weniger wurden verzeichnet als noch im Jahr 2019, davon gut 1.000 im Soggiorno. Trotz Corona konnten auch im vergangenen Jahr mehrere Projekte umgesetzt werden. So wurden u. a. Wege instandgehalten, das Interreg-Projekt „Brücken verbinden Vergangenheit und Zukunft“ konnte abgeschlossen werden, im Winter wurden die Loipe in Erl und die Talloipe präpariert. Auch einige Veranstaltungen, wie die Neujahrsshow, der ORF Skitag,

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Weinverkostungen und das Sommerwochenprogramm, konnten wie geplant durchgeführt werden. „Leider fielen beliebte Veranstaltungen wie ‚Lederhosen im Schnee‘, ‚Berg & Blume‘ oder die Sommerkonzerte der Musikkapellen Corona zum Opfer“, bedauerte Siller. Nach Absagen auch im ersten Halbjahr 2021 soll nun die Veranstaltungsreihe „Berg & Blume“ mit einem alternativen Programm – u. a. mit einem Fotokurs und einem Fotowettbewerb – durchgeführt werden; Sommerkonzerte der lokalen Kapellen werden kurzfristig organisiert. Weitergeführt und abgeschlossen werden u. a. die Interreg-Projekte „Abenteuerweg – dem Wasser auf der Spur“, „Knappenweg – auf den Spuren

des historischen Bergbaus“ sowie „Energie- und Kraftplätze“, das bisher einzigartig ist. Vor der Genehmigung der Abschlussrechnung, die einstimmig erfolgte, betonte Präsident Siller, dass aufgrund der schwierigen Lage die Kosten so niedrig wie möglich gehalten worden seien; „auch im laufenden Jahr wollen wir so umsichtig wie möglich agieren“, so Siller. Ebenso einstimmig ratifiziert wurde der Haushaltsvoranschlag für 2021. In seinen Grußworten ging Bürgermeister Martin Alber auf aktuelle Themen wie den Tourismusentwicklungsplan auf Landesebene und die Einrichtung einer Ideenwerkstatt auf Gemeindeebene ein. Auch sprach er sich für eine rasche Umsetzung der Verbin-

dung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns aus. Grußworte sprachen auch Stefan Sparber als Vertreter der Raiffeisenkasse Wipptal und August Seidner, Präsident der Bergbahnen Ladurns. Seidner berichtete über den Stand der Arbeiten an den Liftanlagen, die innerhalb 18. Dezember abgeschlossen werden. Zum Abschluss der Versammlung regte Günter Strickner ein Interreg-Projekt an, das eine bessere Koordinierung der Verkehrsströme im nördlichen und südlichen Wipptal zum Inhalt hat. „In Zusammenarbeit mit Fachleuten müssen endlich Lösungen auf den Tisch“, forderte Strickner. In Zusammenhang mit der Schottergrube Loche sprach Bernhard Aukenthaler von einem „irrsinnigen Rückschritt für den Tourismus“, der nicht in das touristische Konzept passe. Im Bild der Vorstand des Tourismusvereins Gossensaß mit Präsident Harald Siller, Geschäftsführerin Sonja Pichler und Mitarbeiterin Doris Oberrauch (es fehlen Günter Strickner, Thomas Mühlsteiger, Monika Gamper und Sarah Wiesflecker Mader). bar


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„G‘sund bleiben“

Arbeiten und g’sund bleiben – Work-Life-Balance Die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben bezeichnet man als Work-Life-Balance. Dabei sollten Arbeit und Freizeit immer in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Diese Ausgeglichenheit macht den Menschen gesund und leistungsfähig. Privates Glück und beruflicher Erfolg müssen kein Widerspruch sein, es kommt auf die richtige Herangehensweise an. Im Durchschnitt arbeitet man pro Jahr 1.397 Stunden. Pro Tag verbringt man ungefähr 15,5 Stunden für Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen und Freizeit. So ist die Work-Life-Balance auch recht ausgeglichen. Arbeit vermittelt uns persönliche Befriedigung, fördert zwischenmenschliche Kontakte und gibt uns das Gefühl, etwas zu bewirken. Die finanzielle Sicherheit trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei. Durch die sich rasant ändernden Anforderungen der Arbeitswelt wächst der Druck eines jeden, mithalten zu können. Zeit für Erholung droht in den Hintergrund zu rücken. Durch Homeoffice bieten sich viele Vorteile, aber auch die Möglichkeit der permanenten Erreichbarkeit. Die Bereiche zwischen Arbeit und Freizeit vernetzen sich. Wichtig ist es zu lernen, die einzelnen Bereiche klar zu trennen und auch mit dem Arbeitgeber klare Absprachen zu treffen. Um Kräfte langfristig zu schonen und lange gesund zu bleiben, ist es wichtig, auf ausreichend Schlaf zu achten, sich gesund zu ernähren und Hobbys außerhalb der Arbeit nachzugehen. Es ist sehr wichtig, Freundschaften und soziale Kontakte nicht nur in Notzeiten zu pflegen. Freizeit sollte als solche gelten, nach dem Motto „Freizeit bleibt freie Zeit“. Man sollte sich Zeit zur Regeneration nehmen und vor allem überhöhte Selbsteinschätzung korrigieren. Auch sportliche Aktivitäten sollten regelmäßig, aber mäßig betrieben werden, um ein Übertraining zu vermeiden. Es sollte Zeit eingeplant werden, um Reserven aufzufüllen. Für Zeitdiebe wie Facebook oder Fernsehen sollte man sich täglich nur einen gewissen Zeitraum einräumen. Tägliche Rituale in der Familie wirken sich auf jeden einzelnen positiv aus. Steht in der Arbeit oder auch zu Hause viel an, so hilft es, Listen zu schreiben. Aufgaben kann man so – je nach Wichtigkeit und Dringlichkeit – besser einteilen. So kann man nach Prioritäten arbeiten und im Endeffekt arbeitet man klug statt lang. Wichtiges wird gleich erledigt, das Unwichtige zurückgestellt. Bietet jemand Hilfe an, so ist dies kein Zeichen von Schwäche, diese anzunehmen. Auch Pausen während der Arbeitszeit sind wichtig. Nicht nur kurz etwas essen, sondern man sollte Körper und Geist eine komplette Auszeit gönnen. Die Suche nach der richtigen Work-Life-Balance ist ein schwieriges Unterfangen. Nur wer diese Balance zwischen Anspannung und Entspannung findet, lebt ausgeglichen mit sich und seiner Umgebung und trägt aktiv dazu bei, g’sund zu bleiben.

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Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin

Gesundheit

Die häufigsten Impfirrtümer Über Corona-Impfungen gibt es viele Falschinformationen – was stimmt wirklich?

Die Corona-Impfstoffe können nach einer so schnellen Zulassung doch gar nicht sicher sein. Tatsächlich ist noch nie zuvor in der Geschichte ein Impfstoff so rasch entwickelt und getestet worden wie der für Covid-19. Daher ist die Skepsis nachvollziehbar, aber es gibt viele Gründe, warum die Entwicklung so schnell ging. Erstens hat man nicht bei Null beginnen müssen, weil an den Corona-Viren Sars-CoV und Mers-CoV schon seit 2002 und 2012 geforscht wurde. Zum anderen hat die große finanzielle Unterstützung den Prozess extrem beschleunigt. So haben alle an einem Kraftakt an Covid-19-Projekten gearbeitet. Trotz des hohen Tempos wurden bei der Sicherheit keinerlei Abstriche gemacht. Es gibt unabhängige Gremien und Aufsichtsbehörden, welche die Sicherheitsdaten der Impfstudien untersuchen. Jeder Impfstoff muss unbedenklich, sicher, wirksam und gut erprobt sein, bevor er eine Marktzulassung erhält. Ich habe ein starkes Immunsystem und würde eine Corona-Erkrankung sicher gut überstehen. Besonders junge, gesunde Menschen argumentieren damit, sie

müssten sich nicht impfen lassen, weil ihnen eine Erkrankung nichts anhaben könne. Bei vielen ist das tatsächlich so, sie kommen gut mit der Infektion zurecht. Aber manche erkranken leider sehr schwer an einer Infektion oder leiden an Langzeitfolgen, obwohl sie nur einen milden Verlauf und eine gute körpereigene Abwehr hatten. Unser Immunsystem muss, wenn der Körper zum ersten Mal mit einem neuen Virus konfrontiert wird, den Schutz gegen dieses Virus erst ausbilden – das dauert eine gewisse Zeit. Sind wir geimpft, dann steht dieser Schutz bereit und kann die Infektion im Keim ersticken. Corona-Impfungen können heftige Komplikationen nach sich ziehen, etwa Fieberkrämpfe. Eine Impfung führt dazu, dass das Immunsystem ein fremdes Protein wie das Sars-CoV-2-SpikeProtein erkennt und so mit einer Ausschüttung von Signalmolekülen reagiert, die wiederum viele weitere Immunzellen aktiviert. Diese erwünschte Antwort führt zu einer Entzündungsreaktion im Körper und bewirkt die Stimulation des Immunsystems. Diese Reaktion verläuft in der Regel mild,


aber wir spüren die Immunantwort im ganzen Körper. Typische Symptome sind etwa Rötung, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle. Es sind aber auch Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Unwohlsein möglich. Beschwerden von ein bis zwei Tagen sind ein gutes Zeichen. Das Immunsystem kurbelt jetzt die Entwicklung von Antikörpern und T-Zellen an. Die meisten Impfstoffe sind nach wenigen Tagen vom Körper abgebaut. Trifft das Virus auf das Immunsystem, wird es erkannt und bekämpft. Corona-Impfungen gefährden die Fruchtbarkeit von Frauen. Nein, das stimmt nicht. Es gibt keine Hinweise für dieses Gerücht, das von Impfgegnern hartnäckig verbreitet wird. Bei umfangreichen Prüfungen wurden keine Hinweise gefunden, dass die Vak-

zine Frauen oder auch Männer unfruchtbar machen. Das ist biologisch gar nicht möglich. Mit den Impfungen will die Pharmaindustrie doch nur Geschäfte machen. Die Pharmaindustrie verdient viel mehr an Medikamenten, die Menschen für lange Zeit einnehmen müssen, etwa an Herzmedikamenten (33 Milliarden Euro auf Arzneimittel und eine Milliarde Euro auf Impfstoffe). Das Durchmachen von Krankheiten ist wichtig und schützt besser als jede Impfung. Wie eine Covid-19-Erkrankung verlaufen wird, lässt sich noch immer nicht vorhersagen. Während einige Patienten kaum Symptome entwickeln, führt die Infektion bei anderen zu schweren Organschäden und schlimmstenfalls zum Tod. Einige leiden an schweren

Langzeitfolgen, dem sogenannten Long-Covid. Wir haben über die Impfung gelernt, dass alle Impfstoffe vor schweren Verläufen schützen. Sie schützen auch gegen die bisherigen Varianten gut. Zu viele Impfungen überlasten das Immunsystem. Unser Immunsystem hat große Kraft und kann sehr viel leisten. Von Überlastung keine Spur, auch nicht bei Mehrfachimpfstoffen, die sind einfach nur sehr praktisch, weil man seltener gepikst wird. Ob ich mich als Einzelperson impfen lasse oder nicht, ändert nichts am Verlauf der Pandemie. Doch, tut es! Wir schützen damit nämlich unsere Mitmenschen. Wenn wir geimpft sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit drastisch, andere anzustecken. Je mehr Men-

schen geimpft sind, desto schwieriger wird es für das Virus, sich auszubreiten. Als Ergebnis werden wir weniger Infektionen sehen und die Wahrscheinlichkeit, dass sich Varianten bilden, wird geringer. Sinken die Fallzahlen, ist eine schrittweise Rückkehr in die Normalität möglich. Das sieht man in Ländern wie Israel, die schneller mit ihrem Impfprogramm waren als wir in Europa. Um diesen Effekt zu sehen, muss aber der Großteil der Bevölkerung geimpft sein.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

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Zahnbehandlung und Urlaub zugleich UNGARN - Die Gelencsér Dental Zahnklinik in Hévíz wurde vor 45 Jahren als Familienunternehmen gegründet und hat ihr zahnmedizinisches Angebot seitdem stetig ausgebaut. Heute ist sie mit 75 Mitarbeitern und 21 Behandlungsräumen eine der größten und modernsten Zahnkliniken Ungarns. Ob ästhetische Zahnfüllung, Wurzelbehandlung oder Implantat – die Gelencsér Dental Zahnklinik deckt das gesamte Spektrum der modernen Zahnmedizin ab. Unser Ärzte-Team berät Sie persönlich, kompetent und selbstverständlich auf Deutsch! Bei uns finden Sie Spezialisten für jedes Fachgebiet: Zahnästhetik, Endodontie, Parodontologie, Prothetik, Implantologie, Kiefer-, Oral- und Maxillo-Faziale-Chirurgie. Betreut von unserem Anästhesie-Team können alle Behandlungen im Dämmerschlaf (Narkose) durchgeführt

Dr. med. dent. Kálmán Gelencsér, der Inhaber der Klinik

Die Zahnklinik in Hévíz – Ungarn

werden, sodass Sie den Eingriff ganz entspannt und stressfrei erleben. Auch Angstpatienten sind bei uns in besten Händen! Die Zahnärzte nehmen regelmäßig an Weiterbildungen teil, um das Niveau immer aufrecht zu halten. Außerdem können die Patienten ihre Zahnbehandlung in Ungarn mit einem Kurzurlaub verbinden und bis zu 70% der Behandlungskosten sparen, sie können frei wählen zwischen der kleinen Frühstückspension bis hin zum 5-Sterne-Hotel. Héviz liegt zudem am größten

Kontaktperson Tanja

biologischen aktiven Naturheilsee. Kundennähe dank Tanja Für viele Patienten, die aus Südtirol anreisen, hat die bekannte Zahnklinik einen ungarischen Taxitransfer eingerichtet. In Südtirol ist Gelencsér Dental seit 15 Jahren präsent. Tanja ist die Ansprechpartnerin für Südtiroler Patienten, sie organisiert Fachberatungen und Anfertigungen der Röntgenaufnahmen. Kurz gesagt: Tanja steht für Kundennähe und kann auf einige tausend zufriedene Patienten blicken. Einmal im Monat ist auch der

Leiter der Zahnklinik, Herr Gelencsér, persönlich für Beratungsgespräche in Südtirol. Zusätzlich gehört zur Zahnklinik ein Partnerzahnarzt in Südtirol, der für kleinere Eingriffe und kompetente Beratung jederzeit zur Verfügung steht.

Für mehr Informationen besuchen Sie unsere Homepage: www.zahnarzt-ungarn-heviz.de Tel. Tanja: 339 10 70 714 Erker 07/21

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Jahrestage Immer für uns da gewesen. Immer das Beste gewollt. Immer das Beste gegeben. Wir haben das Beste verloren.

Der Wind wehte ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines. Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist wie keines. Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben. Erscheint uns dieses Blatt auch klein, es wird kein gleiches geben.

Rudi Lungkofler * 16.02.1952 † 30.03.2021

Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht auf dein Foto schauen und lächeln oder weinen oder beides.

Wir vermissen dich.

20. Jahrestag

Wir möchten von ganzem Herzen für die große Anteilnahme am Schmerz über den Verlust unseres lieben Tati danken. Danke für die vielen Kerzen, für die tröstenden Worte und für die stillen Umarmungen. Danke dem Organisten Norbert Bacher und Tamara für die musikalische Umrahmung. Danke seinen Freunden, die ihn auf seinem letzten Weg zu Grabe getragen haben.

Liebe Julia, schon 20 Jahre sind vergangen, dass du nicht mehr unter uns bist. Wenn unser Herz auch immer noch schmerzt, glauben wir, dass du und deine Schwester Andrea in den liebenden Händen Gottes sein dürft.

Wir danken allen, die für unseren lieben Tati beten und ihn in guter Erinnerung behalten.

Die hl. Messe findet am Samstag, den 10. Juli um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche statt.

In tiefer Trauer und großer Dankbarkeit deine Töchter Sabine und Magdalena

In Liebe deine Familie

Julia Seidner

5° ANNIVERSARIO

4. Jahrestag

Adriana Spagnoli in Martorelli

Aloisia Siller geb. Gander

12.04.1946 – 10.07.2016

Giggler Luise

„Noi non siamo soli e la speranza rinascerà sempre nel nostro cuore perché si nutre del tuo amore che continui a vegliare su di noi”.

Ci manchi! Con profondo amore tuo marito Alfredo, le tue figlie, le tue adorate nipoti Greta Adriana ed Elin

* 26.09.1926 † 14.07.2017

Ein Augenblick, ein Gedanke, ein Blick auf dein geliebtes Bild, immer wieder Erinnerung, aber in unseren Herzen lebst du weiter, denn du bleibst unvergessen.

Hans Bacher

Lidvina Andreatta

† 23.07.2017

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

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In Liebe deine Kinder mit Familien

4. Jahrestag

6. Jahrestag

In Liebe deine Kinder

In liebevoller Erinnerung gedenken wir deiner am Sonntag, den 18. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. geliebt und unvergessen

Deine Familie


Jahrestage

Jeder Abschied ist die Geburt einer Erinnerung. Salvador Dalí

Und es gibt ihn, diesen wundervollen Ort, an dem wir dir immer wieder begegnen, an dem wir dein Lachen immer noch hören können, an dem du uns immer wieder nah bist, an dem du uns unsere Tränen trocknest.

2. Jahrestag 23. Juli 2019

Irina Die schönen Erinnerungen an dich kann uns niemand nehmen. Sie leben in uns weiter und zaubern uns in schweren Zeiten ein Lächeln ins Gesicht. Von Herzen danken möchten wir allen, die so oft ihre Spuren am Grab von Irina hinterlassen, für ihr stilles Gebet und ihrer mit dem Licht einer Kerze gedenken. Du fehlst uns unendlich ♥ In Liebe deine Familie

Unsagbar geliebt Unsagbar vermisst Unser Leben lang

Miriam Volgger Miri

* 08.05.2002

† 23.07.2019

Danke

jedem, der insre Miri im Herzen trog, olm wieder a Kerzl für sie unzündet und ins zoag, dasse nit vergessen weart.

Danke

in olle, de mit ins am Sunntig, den 25. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche vu Ridnaun zum 2. Johrestog an sie denken. In unendlicher Liebe deine Familie

5. Jahrestag

4. Jahrestag

Hedwig Rampelotto geb. Volgger Wir danken dir für alles, was du für uns getan hast, und gedenken deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Wir denken stets an dich.

In Liebe Felix mit Familie

Karl Hochrainer

Es tut weh, deine Hände nicht mehr halten zu können, deine Stimme nicht mehr hören zu können, dein Lachen und dich nicht mehr bei uns zu haben, ... und doch spüren wir jeden Tag deine Nähe, ... und doch ist es nicht mehr so, wie es war.

In ganz besonderer Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 8. August um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Trens. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie Erker 07/21

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Jahrestage

4. Jahrestag

Karl Hochrainer

40 neue Leiter von Wort-Gottes-Feiern

† 31.07.2017

In lieber und dankbarer Erinnerung an dich!

Mit einer Abschlussfeier an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen ist vor kurzem die Ausbildung zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern zu Ende gegangen. 26 Frauen und 14 Männer aus der ganzen Diözese – vier davon aus dem Wipptal – haben erfolgreich am Kurs teilgenommen und können nun Wort-Gottes-Feiern in den Pfarrgemeinden leiten. Wort-Gottes-Feiern sind aus dem liturgischen Leben der meisten Pfarrgemeinden nicht mehr wegzudenken. Neben Priestern und Diakonen sind es zunehmend Frauen und Männer aus den Pfarr-

gemeinden, welche die Wort-Gottes-Feiern leiten. Rund 500 Personen haben in den letzten 30 Jahren eine Ausbildung zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern besucht. 300 Frauen und Männer leiten aktuell im Auftrag des Diözesanbischofs regelmäßig Wort-Gottes-Feiern. Die 40 Frauen und Männer, die nun die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, stammen aus allen Teilen der Diözese und haben sich seit Herbst 2019

zu den 16 Kurstagen im Bildungshaus Lichtenburg in Nals und in Brixen getroffen. Pandemiebedingt fanden zwei Treffen online statt. Vier Teilnehmer kommen aus dem Wipptal, nämlich aus Ratschings, Innerpfitsch, Gossensaß und Pflersch. Lehrende der Hochschule und externe Referenten haben die Teilnehmenden an die Aufgabe herangeführt. Während der Ausbildung mussten die Kursteilnehmer zudem Wort-Gottes-Feiern in ihren Gemeinden leiten. Zum Abschluss hat Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz allen Teilnehmern ans Herz gelegt, sich nicht als Dienstleister zu sehen, sondern mitzuhelfen, dass auch andere Menschen sich in die Gottesdienste einbringen und dass die ganze Gemeinde ihre Aufgabe als Trägerin der Liturgie entdecken kann.

Diözesaner Bildungsweg „Mein jährliches Date mit der Bildung“: Unter diesem Motto laden die Diözese Bozen-Brixen und die Cusanus-Akademie mehrere tausend ehrenamtlich Engagierte in Südtirols Pfarreien ein, einmal im Jahr ein Bildungsangebot des „Diözesanen Bildungswegs“ in Anspruch zu nehmen. Das Bildungspaket besteht aus 38 Teilen. Die Module richten sich an Menschen, die sich im Pastoralteam oder im Pfarrgemeinderat engagieren, in der Liturgie oder Verkündigung tätig sind, sich für Familien, Kinder und Jugendliche einsetzen, bei Caritas oder Missio aktiv sind oder in der Pfarrei Verwaltungsaufgaben über-

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Erker 07/21

nommen haben. „Unser modulares Angebot ist zielgruppen- und bedarfsorientiert“, so Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz. Bildung eröffne neue Sichtweisen und sei unumgänglich für die persönliche Entwicklung der Ehrenamtlichen und für die Entwicklung in den Pfarreien. Dabei würden neue Netzwerke und Ideen entstehen, die langfristig Früchte tragen. Die Bildungsmodule stehen nicht nur Mitarbeitenden in den Pfarreien und Seelsorgeeinheiten offen, sondern auch jenen Interessierten, die mehr über den Glauben wissen und diesen vertiefen möchten.

Deine Kinder Nadine und Josef

1. Johrtog

Hans Braunhofer In Liebe und Verbundenheit denken mir bsunders an di am Dienstig, den 20. Juli um 18.30 Uhr in dr Pforrkirche von Sterzing.

Schun a Johr isch vergongen und olm no isch de groaße Leere do, de du hinterlossen hosch.

A groaßer Donk gilt ollen, de gemeinsam mit ins deiner gedenken und di olm in lieber Erinnerung beholten Olm im Gedonken bei dir, deine Familie

Als du gingst, verloren wir einen wunderbaren Menschen der unbeschreiblich herzlich, hilfsbereit und liebenswert war.

19. Jahrestag

Josef Ungerank

Als du gingst, ließt du uns mit so vielen Worten zurück die wir nie gesprochen hatten, weil wir dachten, …

ES WÄRE NOCH SO VIEL ZEIT … Irgendwann und irgendwo werden wir uns wiedersehen und bis dahin tragen wir dich in unserem Herzen! ♥

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen. In Liebe deine Familie

DANKSAGUNG

Danke! Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die mit uns von unserer lieben

Anna

Anna Maria Wwe. Schölzhorn geb. Siller * 18. Jänner 1939 † 15. Mai 2021

Abschied genommen haben und auf so liebevolle Weise ihre Anteilahme zum Ausdruck gebracht haben. Die Trauerfamilie


Gemeinden Geburten Brenner: Rosa Maria Trattnig (01.05.2021, Wien, A). Muhammad Ibrahim (03.05.2021, Brixen). Noah Mauloni (03.05.2021, Brixen). Jakob Taddeusz Plank (05.05.2021, Hall in Tirol, A). Ludwig Keim (12.05.2021, Brixen). Freienfeld: Aaron Leitner (16.05.2021, Brixen). Pfitsch: David Weissteiner (06.05.2021, Brixen). Marie Ebnicher (11.05.2021, Meran). Shams Souhami (17.05.2021, Brixen). Liam Gufler (19.05.2021, Brixen). Maximilian Siller (22.05.2021, Brixen). Ratschings: Fabian Aukenthaler (07.05.2021, Brixen). Anna Wild (16.05.2021, Brixen). Liam Wild (17.05.2021, Brixen). Sterzing: Daniele Garatti (08.05.2021, Bozen). Theresa Hörtnagel (10.05.2021, Brixen). Melissa Manca (19.05.2021, Brixen). Lorik Jakaj (19.05.2021, Brixen). Elia Cremonese (22.05.2021, Brixen). Mattia Vareschi (28.05.2021, Brixen). Matthias Gögele (24.05.2021, Hall in Tirol, A). Todesfälle Franzensfeste: Luigi Rimessi, 90 (18.05.2021, Franzensfeste). Freienfeld: Markus Seehauser, 51 (07.05.2021, Freienfeld). Hermann Messner, 87 (10.05.2021, Bozen). Theresia Kofler, 91 (10.05.2021, Sterzing). Valentina Fürler, 97 (30.05.2021, Freienfeld). Pfitsch: Cecilia Markart, 70 (03.05.2021, Sterzing). Reinhard Aukenthaler, 65 (31.05.2021, Brixen). Ratschings: Olga Graus, 94 (12.05.2021, Ratschings). Anna-Maria Siller, 82 (15.05.2021, Sterzing). Sterzing: Anna Elisabeth Frei, 73 (13.05.2021, Sterzing). Lia Moser, 80 (15.05.2021, Sterzing). Daniele Garatti, 8 Tage (16.05.2021, Bozen). Marta Volgger, 89 (18.05.2021, Sterzing). Johann Mock, 92 (18.05.2021, Kastelruth). Agnes Knollenberger, 89 (20.05.2021, Sterzing). Ugo Cozzi, 89 (22.05.2021, Bozen). Eheschließungen Brenner: Birgit Schwitzer und Franz Josef Frei (08.05.2021, Gossensaß). Pfitsch: Magdalena Salzburger und Martin Gerhard Oberascher (22.05.2021, Pfitsch). Ratschings: Brigitte Ploner und Christian Conte (22.05.2021, Ratschings). Johanna Hofer und Joachim Holzner (29.05.2021, Mareit). Sterzing: Maja Klose und Oswald Überegger (13.05.2021, Sterzing). Heidi Steckholzer und Christian Alois Macht (22.05.2021, Sterzing). Giulia Fabrizi und Wolfgang Joppi (28.05.2021, Sterzing). Katharina Crepaz und Simon Plaickner (29.05.2021, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Bergbahnen Ladurns GmbH, Pflersch: Abbruch und Wiedererrichtung der Aufstiegsanlage GD10 Ladurns I sowie Bau Skilift I mit Übungspiste und Servicegebäude, Bp.372, 373 und 414, versch. Gp., K.G. Pflersch. Edelweisshütte K.G. d. Oberhofer Luis, Pflersch 201: Qualitative Erweiterung, Bp.293, K.G. Pflersch. Edeltraud und Roland Zössmayr, Strange 1: Richtigstellung des Baubestandes, energetische Sanierung sowie Erweiterung, Bp.231, K.G. Gossensaß. Edith Mair und Ferdinand Rainer, Bahnhofstraße 3: Errichtung eines Balkones, Bp.119/1, m.A.39, K.G. Gossensaß. Martin Seidner, Pfarrgasse 3: Bauantrag zur Richtigstellung, Bestandsaufnahme und Bauantrag für interne Umbauarbeiten, Bp.24, K.G. Gossensaß. Franz Holzer, Pflersch 6: Errichtung eines Stadels mit angebautem Hennen- und Schweinestall beim

Impressum

„Ottohof“, Gp.250/3, K.G. Gossensaß. Paul Eisendle, Pflersch 189: Energetische Sanierung und bauliche Umgestaltung, Errichtung eines Zubaues zur Unterbringung von Heizraum und Pelletssilo, Bp.111, Gp.525, K.G. Pflersch. Nicola Ferracin und Vincenzo Lamberti, Rete s.r.l., Brennerpass: Elektrizitätswerk Brennerbad-Aufgabentrennung, Bp.386, Gp.264/1, K.G. Brenner. Hotel Feuerstein KG des Mader Peter & Co., Pflersch 89: Errichtung unterirdischer Abstellräume, Neugestaltung des Außenbereiches der Sauna, Errichtung einer Sonnenterrasse und einer Grenzmauer, Bp.376, K.G. Pflersch. Freienfeld: Nikolaus Holzer, Stilfes 83: Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.545, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld, Bliegerweg 10: Sanierung des Fußballplatzes-Austausch des Kunstrasens, Bp.676, K.G. Trens. Stefan Sparber, Walcher Bakery GmbH, Handwerkerzone 2: Interne Umbauarbeiten und Errichtung einer offenen Überdachung beim Betriebsgebäude der Bäckerei Walcher, Bp.401, K.G. Trens. Evelyn Hofer, Mauls 35/A: Sanierung des m.A. 7 in Wohnbauzone „Ralser“, Bp.292, K.G. Mauls. Martin Salcher, Mauls: Errichtung einer Almhütte sowie Weideverbesserungsarbeiten auf der „Krustenbichlalm“, versch. Gp., K.G. Mauls. Gschnitzer Stein & Co. KG des Manfred Gschnitzer, Gewerbezone Reifenstein 1: Verlegung der Dienstwohnung, Errichtung neuer Büro-und Ausstellungsräumlichkeiten, Bp.367, K.G. Stilfes. Josef Rainer, Stilfes: Errichtung eines überdachten Futterplatzes, Gp.2576/1 und 2577, K.G. Stilfes. Rosa Bacher, Albin, Emmerich und Rudolf Lanz, Mauls 97: Energetische Sanierung, bauliche Umgestaltung sowie Errichtung von Garagen, Bp.230, K.G. Mauls. Wilhelm Wieser, Stilfes: Errichtung eines Viehunterstandes im Sanierungswege, Gp.2018/5, K.G. Stilfes. Kathrin Huebser, Stilfes: Sanierung der Almhütte, Bp.789, Gp. 1548/4, K.G. Stilfes. Pfitsch: Markus Ralser, Kematen, Ried 2: Interne Sanierung des Wohngebäudes, Bp.70, K.G. Pfitsch. Ratschings: Sandra Tschopfer, Obertelfes: Errichtung einer Grenzmauer, Bp.30, Gp.224/1, K.G. Telfes. Karl Inderst, Geraine: Projekt für nachträgliche Legalisierung von Maßnahmen im bestehenden Heustadel, Bp.563, K.G. Ridnaun. Peter Braunhofer und Klaus Pittracher, Ried: Meliorierungs- und Auffüllarbeiten, Gp.1446, K.G. Ridnaun. Alexandra Obex und Sabina Siller, Mareit, St. Barbara 36: Bauliche Umgestaltung und energetische Sanierung mit Erneuerung der Fassaden am bestehenden Wohngebäude, Bp.352, K.G. Mareit. Andreas, Markus und Michael Longo, Außerratschings, Pardaun 14, 14/A: Energetische Sanierung mit Erweiterung des Wohnhauses „Longo“, Bau einer Garage, Bp.393, K.G. Ratschings. Karl Bacher, Außerratschings, Pardaun 31: Umwidmung von touristischer Kubatur in Wohnkubatur für Ansässige sowie bauliche Umgestaltungsarbeiten, Bp.432, K.G. Ratschings. Alfred Gschnitzer, Gasteig, Schulweg 3: Errichtung einer Überdachung für Fahr- und Motorräder, Bp.289, K.G. Jaufental. Sterzing: Horst Dapunt, Fuggerstraße 8: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.218, K.G. Thuins. Mauro Conci, Marlene Sparber und Hans Tock, Hochstraße 25: Vergrößerung der Balkone und Errichtung von Terrassen, Bp.736, K. G. Sterzing. Mirko Deluca, Gänsbacherstraße 42/D: Errichtung eines Aufzuges zum Abbau der architektonischen Barrieren, Bp.792, K.G. Sterzing. Hildegard Mair, Ried 45: Bauliche Umgestaltung der Wohnung des m.A.2, Bp.397, K.G. Sterzing in der Dr.-Sebastian-Baumgartner-Straße.

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr I 14.00 - 17.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Barbara Fontana barbara.fontana@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin, grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Paul Felizetti, Max Haller, Harald Kofler, Luis Palla, Hansjörg Rabanser, Karl-Heinz Sparber, Caterina Fantoni (cf), Bruno Maggio (bm). Titelseite: Erker Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 40 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it Erker 07/21

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Unterhaltung

I

Erkoku

C

H N

I

T

G

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Antlitz, Gesicht).

N

I G

A

S

N

H

E

H

E T

N

C T

N

H G

H

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus

T

A

E S C

E

G

H

I

N

S

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus sucht einen hölzernen Aussichtsturm. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. Juli. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Im Bild war die weitaus längste Brücke der Brennerautobahn zwischen Innsbruck und Bozen. Die Autobahnbrücke über Gossensaß ist 1.029 m lang (die Europabrücke bei Schönberg im Vergleich dazu „nur“ 810 m), steht auf zwölf Pfeilern, von denen ein Pfeiler 93 m hoch ist, die größte Spannweite beträgt 163 m. Nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten an der Brennerautobahn wurden die letzten sieben Autobahnkilometer am 2. Dezember 1971 feierlich eingeweiht. Dadurch konnte auch das letzte Teilstück Franzensfeste-Brenner für den Verkehr freigegeben werden. Die 313 km lange Strecke Brenner-Modena war nun durchgehend befahrbar. Das Foto vom 11. Juli 2019 zeigte einen von unzähligen LKW-Staus auf diesem Nadelöhr über den Brenner.

Das Los bestimmte FLORIAN RAINER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Juni. Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

Wir gratulieren! 94

Erker 07/21

S C H L U E S S E L J O C H

• H O E N • E G G E R • O U

A M E I S E • B O N • A R M

• U L S T E R • • D A R O B

A D L E R • A E R • M E N U

• E E • U B I S O F T • A R

A R N I K A • S S O • M • G

• S K A T E B O A R D E R •

O • R • U N E • • T I T U S

P F A R R K I R C H E • S T

• L G • I E • I O • • S T A

D U E S E • A B • I S T • N

• I N T R O V E R T I E R T

O G • I T E • R A A • N A O

• E R L • W E I S S H O R N

Lösungswort: ABMELDUNG

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

• S • G • R • A • E • S • T

Lösungswort: SCHULABSCHLUSS

Auflösung des Vormonats

T


Auflösung in der nächsten Nummer

Lösungswort

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Gesundheit

Apotheken 03.07. – 09.07.: Stadtapotheke Tel. 765397 10.07. – 16.07.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 17.07. – 23.07.: Apotheke Gilfenklamm, Tel. 755024 24.07. – 30.07.: Apotheke Paracelsus, Tel. 764940 31.07. – 06.08.: Stadtapotheke Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 03.07. Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 04.07. Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 10.07. Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 11.07. Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 17.07. Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 18.07. Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 24.07. Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 25.07. Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 31.07. Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 01.08. Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Zahnärzte: Notdienst Samstag und Feiertage dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187 Tierärzte 03./04.07.: Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) 10./11.07.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) 17./18.07.: Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) 24./25.07.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) 31.07./01.08.: Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

2.7. „Berg & Blume“, allerlei Wissenswertes über die Kräuter, Pflersch, Kräuterhof „Bote“, 17.00 Uhr. 3.7. Taufnachmittag, Sterzing, Pfarrhaus, 14.30 – 16.00 Uhr. Anmeldung und Infos: Anna Wild (kfb), Tel. 334 1171591. Theater „Die Liebe Geld“, Komödie von Daniel Glattauer, Pustertaler Theatergemeinschaft, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. „Gugguhantschig und Pfoffngloggn“, Botanik, Mundart und Volkskunde der Trenser Bergmähder, mit Johannes Ortner und Angelika Ruele, 8.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 334 3031297. 4.7. Theater „Die Liebe Geld“, Franzensfeste, Festung, 17.00 Uhr. Pfitscher Kirchtag, Festplatz in der Aue.

Pflersch, Kräuterhof 17.00 Uhr.

„Bote“,

10.7. „Der Garten für alle Sinne“, Workshop mit Monika Zöschg Sparber, 9.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 349 7578852. Konzert „Hypothesis a tre“, Ratschings, Pfarrkirche, 20.30 Uhr. Eintritt frei! 11.7. Vogelstimmen im Morgengrauen, mit Heinrich Aukenthaler, Treffpunkt: Bad Möders, 5.00 Uhr. 13. – 22.7. Orfeo Music Festival, Sterzing. 14.7. GenussFlair, Sterzing. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek.

16.7. Stocksport, Italienmeisterschaft der Serie A, ASV Wiesen – SV Pichl Gsies, Wiesen, Gemeindepark (Asphaltplatz), 20.00 Uhr. „Berg & Blume“, allerlei Wissenswertes über die Kräuter, Pflersch, Kräuterhof „Bote“, 17.00 Uhr. 17.7. 4. Penserjoch-Radtag. Ortsbegehung in Mauls, mit Experten des Heimatpflegeverbandes, Treffpunkt: Mauls, Parkplatz „Kramerhaus“, 14.30 Uhr. Köpfltag am Roßkopf, für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. 17.7. – 1.8. „Berg & Blume“, Bergfestival in Gossensaß und Pflersch. 18.7. „Die Berge als Rückzugsort“,

6.7. Theater „Die Liebe Geld“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. 7.7. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723760, bibliothek@ sterzing.eu. Theater „Die Liebe Geld“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. 8.7. Theater „Die Liebe Geld“, Franzensfeste, Festung, 20.00 Uhr. „Der Garten für alle Sinne“, Vortrag mit Monika Zöschg Sparber, Trens, Festplatz, 20.00 Uhr. 9.7. Stocksport, Italienmeisterschaft der Serie A, ASV Wiesen – ASV Kaltern, Wiesen, Gemeindepark (Asphaltplatz), 20.00 Uhr. Bürgerversammlung in der Gemeinde Freienfeld, Trens, Festplatz, 19.30 Uhr. „Berg & Blume“, allerlei Wissenswertes über die Kräuter,

VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Sterzing, Neustadt 21. AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER: Tel. 800 001 800. SPRACHENCAFÈ Termine werden erst noch festgelegt. Tel. 333 8698659.

ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE& BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL MO bis DO, 9.00 – 11.00 Uhr, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung DI 15.00 – 16.00 Uhr,, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com.


Veranstaltungen

Bergtour zum Dreiländerspitz, mit Hans Peter Eisendle, 7.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 334 3031297. „Kommt ... wir bauen gemeinsam ein Insektenhotel“, Workshop für Kinder, Gossensaß, Spielplatz, 10.00 Uhr. 21.7. GenussFlair, Sterzing. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek 23.7. Buchpräsentation „Das Lexikon der Töne“ von Carmen Ramoser, Sterzing, Theatercafè, 18.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu. „Berg & Blume“, allerlei Wissenswertes über die Kräuter, Pflersch, Kräuterhof „Bote“, 17.00 Uhr. Konzert „Hypothesis a tre“, Ridnaun, St. Magdalenakirche, 20.30 Uhr. Eintritt frei!

24.7. „Mähen mit der Sense“, Schnupperkurs beim Schmalzerhof in Fleins, 8.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 328 2715190. 28.7. Konzert „Große Reise“, Ensemble Chromoson, Franzensfeste, Festung, 20.30 Uhr. GenussFlair, Sterzing. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek. 30.7. „Berg & Blume“, allerlei Wissenswertes über die Kräuter, Pflersch, Kräuterhof „Bote“, 17.00 Uhr. 6.8. „Berg & Blume“, allerlei Wissenswertes über die Kräuter, Pflersch, Kräuterhof „Bote“, 17.00 Uhr.

6. – 8.8. Biker Days des MC Falken, Mareit.

CARITAS TELEFONSEELSORGE: Tel. 0471 052052. SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. Telefonische Beratung, Fragen und Information unter der Rufnummer 347 5632303 oder 348 1545279. SELBSTHILFEGRUPPE FÜR MENSCHEN MIT ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNG ALKOHOL UND DEREN ANGEHÖRIGE Info: Tel. 371 3370093

7.8. Basil Hofer Lauf, Pfitsch. Anmeldung: basilhoferlauf@hotmail. com. Herbert Pixner Projekt, Ratschings, Panoramagebäude Bergstation, 20.00 Uhr. Informationen und Reservierung: Tel. 0472 760608, info@ratschings.info. Taufnachmittag, Maria Trens, Widum Pfarrsaal, 14.30 – 16.00 Uhr. Anmeldung und Information: Anna Wild (kfb), Tel. 334 1171591. 8.8. Konzert der Streicherakademie Bozen, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Reservierung: Tel. 0472 765325, info@sterzing.com.

BIENNALE Bis 3.10. 50x50x50, Franzensfeste, Festung.

SPRECHSTUNDE Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 23. Juli 2021 von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Voranmeldung notwendig unter Tel. 0471 946020.

MÄRKTE 2., 9., 16., 23., 30.7. und 6.8.: Bauernmarkt, Sterzing. 6., 13., 20., 27.7. und 3.8.: Sterzlmarkt, Sterzing. 5., 20.7. und 5.8.: Krämermarkt, Brenner.

VEREINE UND VERBÄNDE ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it.

Erker UNSER SONDERTHEMA IM AUGUST:

HANDWERK INFOS: Tel. 0472 766876 barbara.fontana@ dererker.it

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.

Kostenlose Führungen im Stadt- und Multschermuseum, Sterzing, am 8., 15., 22., 29.7. und am 5., 12., 19., 26. August, jeweils um 14.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 766464, museum@sterzing.eu.

Erker NEUE ÖFFNUNGSZEITEN MONTAG DONNERSTAG 8.00 - 12.00 UHR 14.00 - 17.00 UHR FREITAG 8.00 - 12.00 UHR Erker 07/21

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Leute Wir alle wissen, was wir an dir haben, auch wenn wir es nicht immer sagen. Doch was wären wir ohne dich, vergiss es nicht, wir brauchen dich.

Kalte WildkräuterKartoffel-Suppe mit Coppa Zutaten für 4 Personen: 350 g mehlig kochende Kartoffeln, 2 Frühlingszwiebeln, 2 Karotten, 3 EL Olivenöl, 700 ml Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 250 ml Sahne, 100 ml Milch, 150 g Coppaschinken, 30 Stiele Sauerklee, 10 Stiele Knoblauchrauke, 3 Stiele Gundelrebe, 20 Stiele Giersch, 20 Stiele Gänseblümchen.

Alles Gute zum

90. Geburtstag wünschen dir deine gesamte Familie und ganz besonders deine 12 Enkelkinder!

Zubereitung: Die Kartoffeln schälen und würfeln. Die Frühlingszwiebeln putzen und das Weiße und das helle Grün in Ringe schneiden. Die Karotten waschen, schälen und klein würfeln. In einer Pfanne das Olivenöl leicht erhitzen und darin Kartoffeln, Frühlingszwiebeln und Karotten andünsten. Mit der Gemüsesuppe aufgießen, mit Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt ca. 20 Minuten dünsten lassen. Sahne und Milch dazugeben und einmal aufkochen. Die Suppe mit dem Zauberstab pürieren und durch das Sieb passieren. Die Suppe mindestens 3 Stunden abkühlen lassen. Die Coppa in nicht zu dünne Scheiben schneiden, knusprig anbraten und abkühlen. Die Wildkräuter waschen und mit einem Tuch trockentupfen. Die Blätter und Blüten von den Stielen zupfen und grob schneiden. Kräuter und Coppa in die Suppe geben und gleich servieren, damit die Coppa beim Essen noch knusprig ist. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Wir freuen uns, liebe Valentina, über deinen durch beständigen Fleiß und Einsatz erreichten „100er mit Auszeichnung“ bei der heurigen Matura an der WFO Brixen sowie über das Abzeichen in Gold im Fach Violine.

Herzliche Gratulation! Deine Familie

Herzlichen Glückwunsch zum

80. Geburtstag

wünscht dir deine Familie.

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

16.07.21 98

Erker 07/21

Lieber Toni, mir sogen DANKE! … für 45 Johr Treue dem Hotel Lamm. Iatz dauert‘s niemor long bis zu deiner wohlverdienten Pension!

Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Mitglied a.D.

Luis, Margareth, Verena, Steffi und das Team vom Hotel Lamm

und wünscht ihm noch weitere gesunde Jahre.

Anton Mair



Kleinanzeiger

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Wir suchen ab Mitte Juli bis Anfang September 4 bis 5x die Woche untertags eine/n Kellner/in zur Verstärkung unseres Teams. Schölzhornhof, Flading. Tel. 338 1911503. Unser Team sucht auszubildende Zahnarztassistentin ab September. Tel. 0472 764880. Wir suchen ein Zimmermädchen auf Abruf sowie eine/n Student/in oder Praktikant/ in für die Sommermonate. Pizzeria Priska, Stange. Tel. 0472 756707.

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Erker 07/21


Kleinanzeiger

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19.07.21

Erker 07/21

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Kleinanzeiger Wipptaler Sumserin

Kleinanzeiger

I woaß nou, wie i mit meinder Tante Josefa, Tant Seffe hobmer sie olm ghoaßn, zi Oaschtern olm zi di Kapuziner zi beichtn gongin bin; des hoaßt, sie isch in Beichtstuehl gongin und i hon vourn Oaschtergrob auf ihr wortn gemießt. Mir hot des souvl guet gfolln, wenn hinter de mit forbign Wosser gfilltn Gloskugln die Kerzler so schien gflockert hobm. Iberhaupp wenn die Kirchtire au und zuegongin isch. Long isch die Tant Seffe nie ausgiwesn. Jo wos hatt denn de olte Jungfer schun a viel zi beichtn ghobb: vielleicht dass se nit af ins Kinder augipasst hot, wie sie gsollt hätt, oder holt dass se vergessn hot, die Hennin zi fietern. Und später bin i noar eigentlich oft und gearn zi die Kapuziner kirchn gongin, weil de hobm nit long umanonder brefilext oder ba der Predig zwoa oder dreimol ‘s Gleiche vi der Konzl oer verkindit. Und wenn die Kapuziner vi Haus zi Haus lottern sein, noar hobm mir Kinder olm a Ringile oder a schiens Bildl gschenkt kriegg. Ober des isch long her. Und iatz soll des Kapuzinerkloaschter zuegschperrt wearn, weil der leschte Pater, der Meinrad, a nou weckziacht. Und die leschtn Schwestern sein a schun ban zommpockn. Die Stott und a die Umgebung weard um Vieles ärmer. Und zrugg bleib‘s laare Kloaschter und der groaße Gortn. Und do hon i schun ihre redn gheart, des war a richtig intressante Immobilie mittlat in der Stott! Jo eppas weard zi tien sein, man konn des jo nit longsum verwearn lossn: Vielleicht braucht‘s des schun für die Ollgemeinheit, as wie fir die Schueln, fir eppas Sozials souwie die Seniorn, Behinderte oder die Jugend. I und gewieß viel ondere hoffn holt, dass des Zuig nit in gonz folsche Hänte kimmp.

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1921 Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

06.07.1921 Kirchliche Nachrichten zum 90. Geburtstag des geistlichen Rates Theodor Hutter in Innsbruck

ernannt. Im Jahre 1918 feierte er sein diamantenes Priesterjubiläum. Zur vorgestrigen Feier des 90. Geburtstages traf zur Freude des Jubilars sein einziger noch überlebender Bruder Schuldirektor Pater Rudolf Hutter aus St. Pölten hier ein. Wir bringen dem verehrungswürdigen

dolf, die Erzherzoge Albrecht, Karl Ludwig, Wilhelm, Rainer und Heinrich erschienen. Bei dieser Gelegenheit traten zum erstenmale die Landesschützen in Aktion, denen wegen ihrer tüchtigen Am 4. Juli feierte im St. Josef-Versorgungshaumilitärischen Ausbildung und Gefechtsdisziplin durch ein eigenes kaiserliches Handschreiben die se, Malfatti-Institut genannt, der zweitältesallerhöchste Anerkennung ausgete Diözesanpriester von Brixen und älteste Priester von Innssprochen wurde. Zur Erinnerung an diesen Besuch wurde anläßlich der bruck und Umgebung fürstsilbernen Hochzeitsfeier des Herrbischöflicher geistlicher Rat, Kaplan Theodor Hutter in erscherpaares am 20. April 1879 auf dem Stadtplatze ein Obelisk aus staunlicher Rüstigkeit aber Ratschinger Marmor unter großer auch in gewohnter bescheiFeierlichkeit enthüllt. 42 Jahre lang denster Stille seinen 90. Gehat dieses Denkmal standgehalten. burtstag. Der so hochbetagInfolge der gegenwärtigen unleidte Jubelgreis wurde am 4. Juri 1832 in seiner alten Heimat lichen Verhältnisse und um zu verGraun im Vinschgau als Sohn hindern, daß der Obelisk aus poeiner angesehenen Lehrersfalitischen Gründen von böswilligen Händen, wie gedroht wurde, zermilie geboren, empfing am 25. Juli 1858 die heilige Priesstört und entfernt werde, haben unsere Stadtväter beschlossen, die terweihe in Brixen und wirkte ganze Inschrift abzumeiseln und 1858-1859 als Hilfspriester in dieselbe durch die Namen der 33 Umhausen, 1859-1862 als solim Weltkriege gefallenen (17) oder cher in Scharnitz, dann je ein an den Folgen desselben gestorJahr in Flirsch und Tobadill, von Links unten der Sockel des Kaisersteines am Sterzinger Stadtplatz mit dem neuen Schulhaus um 1920 (Foto Jakob Delfauro) 1864-1872 als Kaplan im abgebenen Krieger (16) aus der Stadtlegenen Bschlabs, 1872-1876 gemeinde Sterzing ersetzen zu lasals Benefiziat in Vils, von l876-1887 als zweiter Jubilar unter den ältesten Priestern Tirols und sen. Also haben wir jetzt anstatt des KaiserobeKaplan der barmherzigen Schwestern in Innsden ältesten treuen Freunden der katholischen lisken ein Kriegerdenkmal. Sic transit. Presse die innigsten Segenswünsche dar! bruck, das seine zweite Heimat wurde, hierauf Allgemeiner Tiroler Anzeiger Allgemeiner Tiroler Anzeiger weiterhin als Beichtvater hier und als Kaplan im Malfatti-Institut mit unermüdlichem Eifer, bis in 22.07.1921 den letzten Jahren die Schwächung seines Au18.07.1921 Flauer Fremdenverkehr in Südtirol Vandalentum in Deutsch-Südtirol. Sterzing genlichtes ihn immer mehr zum eigentlichen Ruhestand zwang, nachdem er noch in den Aus den Berichten der Südtiroler Blätter entAm 17. Juni mußte wegen faschistischer Drobesten Jahren stehend schon vor Jahrzehnten nimmt man, daß heuer der Fremdenverkehr wegen unheilbarer Erkrankung der Stimmbänin den sonst so vielbesuchten Gegenden des hung der Adler von dem im Jahre 1909 (1911, Anm. d. R) zur Erinnerung an die Freiheitskämp- Hochpustertales, des Eisack- und Etschtales beder in den Defizientenstand treten mußte. (…) In jüngeren Jahren war er ein tüchtiger Baritonfe errichteten Denkmal herabgenommen werdenklich abgeflaut ist. Die Ursachen sind nesänger und fleißiger botanischer Sammler. Mit den. - Im Deutschhaus-Spital wurde vom Militär ben den verschiedenen Einreiseerschwernissen, dem im Jahre 1919 verstorbenen geistlichen Rat ein Adler von der Wand gerissen und dafür ein die hohen, durch die Liravaluta bedingten Aufund Pfarrer Rupert Huter, Ried bei Sterzing, eianderes Wappen eingesetzt. enthaltskosten, die einen Sommeraufenthalt in Wiener Neueste Nachrichten Oesterreich des Tiefstandes der Krone wegen nem sehr angesehenen Botaniker vereinigte er für Fremde viel begehrenswerter erscheinen lassich zu einer Erforschung der tirolischen Flora. Das Ergebnis seiner eigenen Tätigkeit, ein gro23.07.1921 sen. Auch das italienische Publikum, das im VorAnstatt des Kaiserobelisken ein Kriegerdenkmal ßes Herbar über die Flora Westtirols und der jahre zahlreich Deutschsüdtirol besucht hat, ist Schweizer Grenze, spendete er dem Jesuitenaus verschiedenen Gründen größtenteils auskonvikt in Kalksburg. Im Jahre 1916 wurde der Aus Sterzing wird berichtet: Noch vor Abschluß geblieben, so daß die großen Hotels im Pusteredle Greis anläßlich des 40jährigen Jubiläums des bosnischen Feldzuges (1878) fanden am 24. tal, in Sulden, Gossensaß und Meran bedeutenseines eifrigen priesterlichen Wirkens in Innsbis 26. September die Kaisermanöver statt. In den Ausfall verzeichnen. Begleitung des Kaisers waren der Kronprinz RuInnsbrucker Nachrichten bruck zum fürstbischöflichen geistlichen Rate Erker 07/21

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