Mai 2022 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
www.autoundwirtschaft.at
NUR GELIEHEN Fokus: Abo, Sharing und Mietmodelle
HANDEL VW Nutzfahrzeuge: Hohe Erwartungen Nachhaltigkeit ist ein Geschäft
GEWERBE Oldtimer: In der Autowerft wird Unmögliches möglich Werkstattforum: Endlich wieder Branchenevent!
WIRTSCHAFT Versicherungsvermittlung: Unverzichtbar
Ihr Autohaus wird zur Vorteilswelt.
AUTOVERSICHERUNG DIREKT IM AUTOHAUS MEHRLEISTUNGEN OHNE MEHRPRÄMIEN Kostenloses Pannenservice europaweit - 24 Stunden Optional 5 Jahre voller Kaufpreisersatz.
Komplettschutz bei Totalschaden und Diebstahl Reduzierter Kasko-Selbstbehalt Kfz-Anmeldeservice
www.carplus.at
EDITORIAL
Höchste Zeit für Veränderung
D
ie kommenden Jahre werden mehr Veränderungen mit sich bringen als die vergangenen Jahrzehnte.“ Das ist der Branche schon vor Corona prognostiziert worden und hat sich in den vergangenen beiden Jahren noch beschleunigt. Eine der größten Herausforderungen für die Kfz-Betriebe werden mit Sicherheit die neuen Vertriebsmodelle der Hersteller sein, auch wenn bislang noch nicht klar ist, wohin die Reise geht. Die Änderungen im Vertrieb werden von zwei wesentlichen Veränderungen im Kundenverhalten begleitet: die weiterhin steigende Digitalisierung sowie die neuen Nutzungsmodelle, die sich langsam, aber sicher etablieren. Teilweise werden sie noch belächelt, sind noch offen in den Erfolgschancen und manchmal handelt es sich einfach um alte Lösungen in neuem Marketinggewand. Hier wird sich noch viel bewegen und gleichzeitig werden die ersten Felle schon jetzt verteilt, einmal etablierte Systeme lassen wenig Platz für neue. Dabei gehen viele Anbieter komplett am Handel vorbei. In unserer Fokus-Strecke ab Seite 6 haben wir einen Überblick über die aktuellen Modelle und bestehende Händlerlösungen gestaltet. Überlassen Sie dieses Feld nicht den neuen Anbietern und warten Sie nicht auf Herstellerlösungen, die ebenfalls ohne Händler funktionieren können. Suchen Sie die Zusammenarbeit mit Händlerkollegen oder Systeme, die Händler mit einbeziehen. Als Lösung für die kommenden Probleme fallen immer dieselben Phrasen, die aber vermutlich alternativlos sind: „Das Autohaus muss sich zum Mobilitätsanbieter entwickeln, alles aus einer Hand anbieten.“ Neben dem Angebot neuer Nutzungsmodelle (auch über Partnerschaften) braucht es alles rund ums Auto. Dazu gehören beispielsweise eine Beratung und Unterstützung bei der Ladeinfrastruktur des Kunden. Dazu gehört auch das konsequente Angebot bei Finanzierung und Versicherung. Die Beratung und das Vertrauen in diesem Bereich machen den Unterschied und halten den Kunden in Ihrem Betrieb, bieten nach dem Kauf die Möglichkeit für regelmäßigen Kontakt.
Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter
„Das Autohaus muss sich zum Mobilitätsanbieter entwickeln, alles aus einer Hand anbieten.“ Mit dem Magazin AUTO & Wirtschaft, mit www.autoundwirtschaft. at, Webinaren und Events versuchen wir, Sie in Ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und Ihnen Informationen für strategische Entscheidungen zu liefern.
Versicherung und Garantie bieten (im Schadenfall) auch die Basis für zusätzliche Werkstatt-Aufträge. Einen Überblick über die Freunde der Kfz- Betriebe geben wir in unserem Versicherungs- und Garantie-Schwerpunkt ab Seite 37. Die entsprechende Kundenbindung in der Werkstätte, etwa durch Mobilitätslösungen, Versicherungsabwicklung und Garantie, ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Weiterbestand des Kfz-Unternehmens. Aber auch hier müssen sich die Betriebe den neuen Herausforderungen stellen, sich für alle Marken bzw. für Fremdmarken rüsten. Die aktuellen Entwicklungen dazu finden Sie in unserem beigefügten TEILE & Wirtschaft. Bereiten Sie sich auf die zukünftigen Herausforderungen vor! •
AUTO & Wirtschaft 05/2022
3
INHALT
Aspekte AVL DiTest: Neuer Rekordumsatz dank E-Mobilität
4
Fokus Die Vielfalt der Nutzung
6-13 Nur geliehen: Neue Nutzungsmodelle im Fokus Zahlen, Daten, Fakten
Händler-Trend Barometer 46 Statistik: Alle Probleme dieser Welt 48
28
Autowerft: Unmögliches möglich machen
Best Practice: Händler, die mit Abos erfolgreich sind
10
Umfrage: Steigt die Nachfrage nach Auto-Abos?
12
Handel Interview: „Noch nicht entschieden …“
16
VW Nutzfahrzeuge: „Für viele interessant …“
18
Renault: Spezielle Klangerlebnisse
19
Gernot Piber: Nachhaltigkeit ist ein Geschäft
20
Mazda: Kaufanträge sind gestiegen
21
Kia: Es geht weiter aufwärts
22
smart: Alles anders!
23
Gewerbe
TEILE & Wirtschaft Gelingt es nicht, die Kontrolle über Fahrzeugdaten für Nutzer und Unternehmen zu sichern, droht der Ausverkauf an die Internet-Riesen.
6
Mai 2022 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft
Stop&Go: Jetzt Systeme prüfen
25
Weßner: Kleine Dellen, große Potenziale
26
Siems & Klein: Vernetzt viel praktischer
27
Autowerft: Unmögliches möglich machen
28
Werkstattforum: Endlich Branchenevent!
29
Der Knöbl: Das Ölpreis-Barometer
30
Motorensymposium: Wandlungsprozess
31
www.autoundwirtschaft.at
DATA ACT
Neues EU-Gesetz muss Rolle der KMU sichern
Logistikkrise
Ein Branchenexperte analysiert
Banner Batterien
Wachsender Aftermarket-Anteil
37 Großer Schwerpunkt Versicherung und Finanzierung
16 Im Interview: Thomas Beran, Audi-Markenleiter Österreich
Wirtschaft VÖL: Leasing-Aufschwung
33
Innovationstage: Nachbericht zum A&W Webinar
34
Santander: Auf dem Weg zu neuen Rekorden
36
Versicherung: Unverzichtbar
37
CarGarantie: Auf diesen Partner ist Verlass
38
carplus: Auto & Versicherung
40
Real Garant: Aus Wien expandiert
41
Mobile Garantie: Sicherheit für beide Seiten
42
Garanta: Nur Vorteile
43
VMS: Mehr Service für mehr Betriebe
44
Neue Produkte
45
Händler-Trend Barometer: Gut durch die bisherige Krise 46
Kommentare
Statistik: Alle Probleme dieser Welt 48
Editorial: Gerald Weiss 3 Weßner: Kleine Dellen, große Potenziale 26 Knöbl: Das Ölpreis-Barometer 30
16
in der TeileStrecke
4
JETZT ANMELDEN! Werkstatt des Vertrauens Eine Aktion von
AUTO & Wirtschaft 10/2021
Kärcher: Nachhaltig sauber 50
Menschen Menschen: Neue Prokura bei Garanta
51
Impressum
51
Gerald Lackner, CEO AVL DiTest
ÖAMTC-Kritik am Bund Anstatt Asfinag-Überschüsse für Infrastrukturmaßnahmen im Unternehmen zu belassen, habe sich der Bund einen Gewinnanteil von 200 Mio. Euro auszahlen lassen, kritisiert Bernhard Wiesinger (B.).
AVL DiTest mit Rekord Der Kfz-Diagnose- und Messtechnikspezialist AVL DiTest erzielte im Jahr 2021 mit 71,5 Millionen Euro ein weiteres Mal einen Umsatzrekord – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 40 Prozent. Lösungen rund um die Elektromobilität bleiben ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist mit Lösungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge doppelt so viel Umsatz erwirtschaftet worden. Lieferengpässe und lange Lieferzeiten werden als besondere Herausforderungen des abgelaufenen Jahres genannt. Hervorzuheben sei die Herangehensweise des Unternehmens an diese Versorgungskrise. „Etablierte Rituale, die schnelles entschlossenes Handeln ermöglichen, und gegenseitiges Vertrauen sind in Ausnahmesituationen besonders wichtig“, betont Geschäftsführer Gerald Lackner (B.). „Schnelle, präzise Abstimmungen in sehr kurzen Zeitabständen sind wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung. So waren wir in der Lage, auf die Beschaffungskrise extrem schnell zu reagieren und den Kurs bei Bedarf zu korrigieren.“ Parallel zu Produkten für alternative Antriebe bleibe der Bereich Abgasmesstechnik für Verbrennungsmotoren ein bedeutendes Thema, wie Lackner versichert: „Wir behalten sowohl alternative Antriebstechniken als auch die klassische Abgasmesstechnik fest im Blick.“ Auch in diesem Bereich erwarte man eine neuerliche Steigerung und eine Verdoppelung des Umsatzes.
Girls’ Day bei Michelin Das Michelin-Reifenwerk in Homburg bekam am Girls’ Day im April Besuch von sechs Schülerinnen, die sich über technische Berufe in der Reifenbranche informierten.
Elektro-Insel im Werden Der VW-Konzern hat auf der griechischen Insel Astypalea die ersten E-Autos an Privatkunden ausgeliefert. Das Eiland soll im Zuge des Projekts „Smart & Sustainable Island“ auf Initiative von VW und der Republik Griechenland in den kommenden Jahren vollständig auf smarte, nachhaltige Mobilität umgestellt und das Energiesystem erneuert werden. Für den Privatkunden Thanos Papagiannis (B.) ersetzt der neue ID.3 einen Golf 3. VW-Projektleiter Maik Stephan meint: „Astypalea ist ein Zukunftslabor für die Mobilität von morgen. Wir erleben hier den gleichen Wandel wie überall in Europa, nur in wesentlich kürzerer Zeit.“
Steirisches Konsortium verbessert Akkutechnologie Für das Projekt „OpMoSi“ haben sich vier maßgebliche Player aus Industrie- und Forschung zusammengetan. Das ambitionierte Projektziel ist die Erhöhung der Energiedichte von Zellen um 20 bis 30 Prozent bei 1.000 Ladungen. (Im Bild v. l.: Dr. Franz Pichler, Dr. Christoph Stangl, Dr. Johann Wurzenberger, Dr. Roland Brunner, Philip Kargl, Dr. Reinhard Tatschl)
AUTO & Wirtschaft 05/2022
5
Sharing/Abo/Miete
FOKUS
Die Vielfalt der Nutzung Netflix, Spotify oder das Fitnessstudio: Vieles wird heute bereits in einem Abo-Modell genutzt – warum also nicht auch das Auto? Den Kunden stehen unzählige Alternativen zum Kauf zur Verfügung. Doch welche genau, und was bedeuten sie für die Branche? Von Franz Verworner
C
arsharing, Auto-Abo, Langzeitmiete, FullService- Leasing etc: Die Liste der Alternativen zum Barkauf oder zur Kreditfinanzierung ist lang. Immer mehr Anbieter mit verschiedensten Nutzungsmodellen drängen auf den Markt. Besonders im urbanen Raum sprießen Anbieter von Car sharing- oder Abo-Modellen geradezu aus dem Boden. Doch in vielen Fällen arbeiten diese Anbieter am stationären Handel vorbei.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht Moderne Nutzungsmodelle von Fahrzeugen sind vielfältig. Fangen wir beim Carsharing an, das in der Regel nach Minuten abgerechnet wird. Bei „Free-Floating“ Flotten sind die Fahrzeuge über das Nutzungsgebiet verstreut. Bei stationärem Carsharing ist das Fahrzeug an definierten Orten abzuholen und wieder abzustellen. Abgerechnet wird meist nach Minuten, Stunden oder Tagen, die Benutzer sind dabei nicht an bestimmte Fahrzeuge gebunden. Endkunden, die im Alltag keinen eigenen oder nur einen kleinen Pkw benötigen, können für die
6
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Urlaubsfahrt nach Lignano auf die Kurzzeitmiete ausweichen. Die Preise verstehen sich in diesem Fall tage- oder wochenweise. Das Fahrzeug wird in der Regel vollgetankt übernommen und vollgetankt retourniert. Was in der Zwischenzeit an Sprit oder Strom verbraucht wurde, bezahlt der Kunde. Die Freikilometer variieren je nach gebuchtem Paket. Dazu zählen auch jene Miet-Modelle, die an einem festgelegten Ort wie dem Flughafen, einer Vermietstation oder bei einem Händler abgeholt werden. Wer das Fahrzeug länger benötigt, zum Beispiel ein Monat, kann auf die Langzeitmiete zurückgreifen. Hier sind mit der Mietgebühr ebenfalls alle Kosten, abgesehen von Betriebsflüssigkeiten, bereits enthalten.
Abo oder Langzeitmiete? Darüber siedelt sich das Auto-Abo an, wobei die Grenze zur Langzeitmiete verschwimmt. Je nach Vertragslaufzeit, die in der Regel zwischen 3 und 12 Monaten liegt, zahlt der Kunde einen fixen monatlichen Betrag, in dem bereits alle Kosten wie
FOKUS
Sharing/Abo/Miete
ABO/M
I
Fotos: Adobe Stock
N
ET
E
SHARI
G/
Versicherung, Steuer, Service und Wartung oder auch die Bereifung enthalten sind. Bei manchen Anbietern fällt zusätzlich eine Startgebühr an. Außerdem sind in den meisten Fällen die Kosten für Sprit bzw. Strom nicht in der monatlichen Rate inbegriffen. Durch diese All-inclusive-Monatsraten und die flexiblen Laufzeiten ist die Planungssicherheit für
„Diese Kosten können wir mit Eloop Flat weit unterbieten.“ Eloop-CEO Leroy Hofer den Kunden enorm hoch. Außerdem muss sich der Endkunde beim Abo keine Gedanken über Themen wie Restwert oder Weiterverkauf machen. Dem gegenüber stehen die „herkömmlichen“ Vertriebswege. Besonders das Full-Service-Leasing weist einige Ähnlichkeiten zum Auto-Abo auf. Auch hier sind Servicekosten und dergleichen bereits mit der monatlichen Rate abgedeckt. Größter Unterschied zum neumodischen Abo sind vor allem Laufzeit und Anzahlung bzw. Restwert. Bei Leasing, Kreditfinanzierung oder Barkauf ist es hingegen der Endkunde, der sich mit Themen wie Service oder Versicherung auseinandersetzen muss.
Wochen erklären. Neben dem Anstieg an Neuregistrierungen konnte Share Now im 1. Quartal 2022 einen deutlichen Anstieg der Nutzung der geteilten Fahrzeuge verzeichnen. In Wien fuhren die Nutzer laut Aussendung um 4 Prozent länger und 7 Prozent weiter. „Mehrere Studien zeigen: Carsharing verursacht weniger Emissionen, entlastet Städte und den Parkdruck. Ich bin sehr stolz, dass immer mehr Kundinnen und Kunden das genauso sehen und sich für uns und somit für nachhaltige Mobilität entscheiden“, sagt Olivier Reppert, der CEO von Share Now.
Tesla-Sharing Seit August 2019 betreibt das Start-up Eloop eine vollelektrische Carsharing-Flotte in Wien. Via App wird das benötigte Fahrzeug aufgesperrt, der Tarif wird nach Minuten abgerechnet. Jetzt führt
Eloop ist auf emissionsfreie CarsharingLösungen und Beteiligungsmodelle spezialisiert
Vielfalt der Anbieter Unzählige Marktteilnehmer haben sich mittlerweile auf diese neuen Nutzungsmodelle spezialisiert. Eines der bekanntesten Beispiele für Carsharing ist Share Now. Je nach Fahrzeug kostet die Nutzung ab 0,26 Euro pro Minute – darüber gibt es auch Stunden- oder Tages-Tarife. Laut Aussendung des Unternehmens registrierten sich im März 2022 viermal mehr Menschen bei Share Now als noch im Januar. Dieser Wachstumstrend lasse sich auch durch die gestiegenen Sprit- und Energiekosten der letzten
der E-Carsharing Anbieter zusätzlich zu seinem bestehenden Free-Floating-Angebot ein eigenes Abo-Modell ein. Nutzer können zum fixen Preis von 350 Euro pro Monat jedes der 200 Tesla Model
AUTO & Wirtschaft 05/2022
7
Sharing/Abo/Miete
N
ET
E
SHARI
G/
FOKUS
ABO/M
Ein Auto nutzen ohne lange Bindung: Das verspricht ViveLaCar
I
Mit ein paar Klicks können bei vibe die neuesten E-Auto-Modelle zum monatlichen Fixpreis abonniert werden
3 von Eloop frei nutzen. In der Pauschale sind pro Monat jeweils 30 Kurztrips bis zu 60 Minuten sowie 4 Tagestrips bis zu 24 Stunden inkludiert, jeweils inklusive 170 Freikilometern. Das Paket deckt ebenfalls alle Nebenkosten wie die Autobahn Vignette, Vollkasko-Versicherung, regelmäßigen Service oder das Parkpickerl in allen 23 Wiener Bezirken ab. Die Autos können zudem kostenlos an allen WienEnergie- Ladestationen in Österreich und an allen Tesla-Superchargern geladen werden. „Wer kurz nachrechnet, stellt schnell fest, dass ein vergleichbarer Privat-Pkw im Leasing inklusive aller Kosten auf einen Betrag bis zu 1.000 Euro pro Monat kommt. Diese Kosten können wir mit Eloop Flat weit unterbieten und gewähren darüber hinaus vollste Flexibilität und Kostensicherheit“, sagt Leroy Hofer. Etwas verbindlicher wird es beim Anbieter vibe. Das herstellerübergreifende und vollelektrische Auto-Abo bietet unter anderem Fahrzeuge von etablierten Herstellern wie Audi, BMW, Mercedes-Benz, Tesla, VW, Mini, Opel, Smart, Peugeot, Renault, Kia oder Hyundai. Wie im Abo üblich, sind alle Nebenkosten in der monatlichen Rate
inbegriffen. Durch die Kooperation mit ausgewählten Energieversorgern könne vibe auch Ladekosten in seine Tarife einbinden. Nach einer Mindestdauer von 6 Monaten kann man auf ein anderes Modell wechseln oder aussteigen. „Das Abo von vibe ist fair, easy und changing und damit die perfekte Alternative zu traditionellen Finanzierungsformen wie Kauf oder Leasing“, so Lisa Ittner, CEO von vibe.
Perspektive für den Autohandel Dass diese Modelle nicht am Handel vorbeilaufen müssen, zeigt ViveLaCar. „Unser Credo ist, den Händlern Perspektiven zu zeigen, wie sie selbstbestimmt die Wertschöpfung verlängern können“, sagt beispielsweise Martin Rada, Geschäftsführer der ViveLaCar Wien GmbH. Mit „Valor“ erleichtere ViveLaCar Händlern den Einstieg in das Auto-Abo: „Wir sprechen mit jedem Händler, tracken gemeinsam seine Fahrzeuge und stellen fest, welche davon für das Abo geeignet sind. Für den Händler ist das kostenfrei“, erklärt Rada. „In 8 Monaten bringt das Fahrzeug beispielsweise einen Ertrag im Abo von 3.200 Euro. Die Wertmin-
„Wollen den Händlern Perspektiven zeigen, wie sie die Wertschöpfung verlängern können.“
8
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Martin Rada, Geschäftsführer ViveLaCar derung beträgt in diesem Zeitraum wahrscheinlich rund 1.000 Euro – wegen der Wertplateaus geht sie vielleicht sogar gegen null.“
FOKUS
Sharing/Abo/Miete
„Das Abo von vibe ist fair, easy und changing und so die perfekte Alternative zu Kauf oder Leasing.“ Lisa Ittner, CEO vibe
Was beachtet werden muss Ein Thema, mit dem sich Abo-Anbieter auseinandersetzen müssen, ist die Versicherung. Nachdem Fahrzeuge im Abo vom Anbieter versichert werden, gilt es, mit dem richtigen Partner ein Versicherungskonzept auszuarbeiten. Punkte wie Prämie und Selbstbehalt können hier stark variieren. Außerdem ist die Frage nach der nötigen Gewerbeberechtigung (Mietwagengewerbe) zu klären. Auch müssen sich Interessierte um die entsprechende Ausgestaltung der Verträge kümmern. Hierbei sind Punkte wie die entsprechende Kundenaufklärung, Steuerfragen oder Bonitätsprüfung zu beachten.
Studie bestätigt Interesse Dass das Auto-Abo nicht nur in der Theorie für viele Kunden eine interessante Alternative sein kann, zeigte unlängst eine Studie des Center of Automotive Research um Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer in Zusammenarbeit mit der Ergo Versicherung AG, der Fleetpool GmbH und der IBM Deutschland GmbH, die im Februar präsentiert wurde. Beim typischen Käufer ist das Abo laut Studie noch wenig bekannt. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer (47 Prozent) hatte zuvor von Auto-Abos noch nichts gehört. Die Befragten hatten ihr Fahrzeug überwiegend per Barkauf (62 Prozent), über eine klassische Kredit-Finanzierung (27 Prozent) oder durch einen Leasing-Vertrag (11 Prozent) erworben.
Eine Frage der Möglichkeiten Free-Floating-Carsharing-Angebote sind für den Handel natürlich kaum realisierbar. Regionales Sharing mit fixen Standorten ist hingegen ein Modell, das bei entsprechender Verfügbarkeit auch regional umsetzbar ist. Auch das Abo – ob in Kooperation mit externen Partnern oder als eigenes System – wäre eine Möglichkeit, dem sich verändernden Nutzungs-
„Studien zeigen: Carsharing verursacht weniger Emissionen, entlastet Städte und den Parkdruck.“ Olivier Reppert, CEO Share Now
Share Now ist in 16 europäischen Metropolen mit rund 11.000 Fahrzeugen vertreten
verhalten der Kunden entgegenzutreten und so die Kundenbindung aufrecht zu erhalten. Das Potenzial dieser neuen Modelle sollte frühzeitig evaluiert werden, um den Markt nicht ausschließlich jenen Anbietern zu überlassen, die am Handel vorbei agieren. Schließlich geht es nicht nur um das Inverkehrbringen neuer Fahrzeuge, sondern auch um die Wartung. Denn der Besitzer des Autos entscheidet auch, wo und zu welchen Konditionen der Service, der Reifenwechsel und die (Karosserie-)Reparatur durchgeführt werden. Bei den Anbietern der neuen Nutzungsmodellen erfolgt das klarerweise nicht immer zum Vorteil der regionalen Kfz-Betriebe. •
AUTO & Wirtschaft 05/2022
9
Sharing/Abo/Miete
FOKUS
Pongau Mobility Beim Kia Center Pongau setzt man seit 2016 auf „Mobility as a Service“. Heuer kommt das Thema Camping dazu.
D
er Trend geht sicherlich in die Richtung, die wir mit unserer Kurz- und Langzeitvermietung eingeschlagen haben“, meint Andreas Rohrmoser, einer der drei Geschäftsführer beim Kia Center Pongau. Seit 2016 bietet man Kia-Mietwagen an und „erzeugt“ sich damit die bei Kunden sehr gefragten Jungwagen sozusagen selbst.
Geschäftsführer Konrad Hettegger, Andreas Rohrmoser und Herbert Fröhlich (v. l.) ins Mietprogramm aufgenommen, darunter auch die pfiffigen Hero Camper. Dabei handelt es sich um kleine, praktische Schlafanhänger, die in Dänemark erdacht und gebaut werden. Als Langzeitmiete gilt bei dem Pongauer Unternehmen eine Laufzeit zwischen 6 und 24 Monaten. „In diesem Bereich sind unsere Kunden zu 80 Prozent Unternehmen, die einfach flexibel sein wollen“, erzählt Rohrmoser. Derzeit laufen 6 Autos als Langzeitmiete, 17 Stück sind für weniger als 6 Monate vermietet. „Bei den Kurzzeitmieten ist die Kundschaft bunt gemischt.“ • (KAT)
Unterwegs in den eigenen 4 Wänden Während die Pandemie dem Geschäft allgemein einen Dämpfer versetzte, erfuhr Camping geradezu einen Boom. Deshalb hat Rohrmoser seit heuer Camping-Mobile
Anmietbar fürs Abenteuer: der Hero Camper Ranger
Sharing-Rent-Abo Das Autohaus Birngruber hat das Konzept „Buddy“ konsequent weiterentwickelt und ist bereit für Partnerschaften.
B
ereits vor 3 Jahren hat das Autohaus Birngruber (Krems, Langenlois und Tulln) das Carsharing- Modell Buddy gestartet. „Das Sharing-Modell ist mit Sicherheit die herausforderndste Variante, aber auch das beste Vehikel für die Werbung“, analysiert Stefan Röglsperger, Geschäftsführer Birngruber Krems und Langenlois. So dienen die öffentlichen Fahrzeugstandorte, etwa in Krems/Donau, Tulln und Langenlois, nicht nur als Abholstandorte, sondern auch als Werbung für Fahrzeug und Autohaus. Heute steht Buddy für Sharing, Rent und Abo, die Akzeptanz entwickelt sich hier mit dem Angebot weiter. „Jetzt kommen auch viele Kunden, die bislang nicht wussten, dass es diese Möglichkeiten gibt bzw. bei uns gibt“, erklärt Röglsperger. Das reicht von der Stunden-Nutzung eines Fahrzeuges im städtischen Raum über die kurzzeitige Verwendung eines Transporters bis zum Wochenend-Trip mit einem besonderen Modell. Dazu kommen Miet- und
10
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Von der Vespa über das Cabrio bis zum Camping-Modell California: „Buddy“ von Birngruber
Abo-Lösungen für einen längeren Zeitraum. Bei der Herausforderung erinnert sich Röglsperger neben der digitalen Umsetzung an eine passende Versicherungslösung für alle Varianten. Die umfassenden Erfahrungen kann man zukünftig teilen. „Wir bieten Autohäusern, die mit Carsharing und Vermietung starten möchten, eine Partnerschaft an. Wir haben in diesem Bereich in den vergangenen Jahren an vielen Einzelheiten und Detaillösungen gearbeitet und umfassendes Know-how aufgebaut“, so Röglsperger. In weiterer Folge werde man das Konzept gemeinsam, zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse, weiterentwickeln. • (GEW)
FOKUS
Sharing/Abo/Miete
„Miete dein Auto“ Mit „Miete dein Auto“ bietet Vogl + Co verschiedenste Mobilitätslösungen für verschiedene Ansprüche.
G
estartet haben wir eher mit diesem Carsharing- Gedanken und aus dieser kurzfristigen Miete ist dann der Übergang zum Auto-Abo entstanden“, erklärt Anja Gruber, Leitung New Mobility/Pan Pneu GmbH/AutoIntertrade GmbH. „Die Verträge werden prinzipiell zwischen 3 und 12 Monaten abgeschlossen, wobei nach 12 Monaten natürlich eine Verlängerung möglich ist“, so Gruber.
V. l.: Anja Gruber, Vogl + Co Geschäftsführer Gerald Auer und Oliver Wieser, Rafael Krammer
N
G/
ET
SHARI
Das Interesse der Kunden an den alternativen Nutzungsformen ist jedenfalls vorhanden, erzählt Geschäftsführer Mag. Gerald Auer: „Bei den Abo- Abschlüssen sind wir jetzt dreistellig. Derzeit sind wir noch stärker im Privatkundenbereich, die Verteilung liegt etwa bei 75 zu 25. Wobei wir den B2B-Bereich jetzt auch stärker in den Fokus nehmen und die Manpower im Vertriebsbereich noch
E
Reges Interesse
ABO/M
erhöhen werden, weil wir glauben, dass das Produkt bei den Entscheidungsträgern noch nicht so präsent ist.“ Auch im Markt sei das Interesse am Modell von Vogl+Co groß: „Wir haben schon einige Anfragen von Händlerkollegen aus dem steirischen und auch darüber hinaus gehenden Raum, die Interesse haben, dieses Produkt mit unserem Know-how an ihrem Autohaus zu betreiben“, so Auer. • (VER)
I
Es ist alles ocay Vor 1,5 Jahren hat Stefan Leeb, Chef des Autohauses Leeb/Wels, mit ocay Autoabo ein eigenständiges Unternehmen gegründet.
W
obei Auto-Abo nicht gleich Auto-Abo ist, wir bieten mit ocay eine Alternative zu Neuwagenkäufen oder Leasing, die durchschnittliche Laufzeit liegt (bei einer Mindestdauer von 6 Monaten) bei 12 Monaten, danach verwerten wir das Fahrzeug. Dabei ist auch Marken-Vielfalt und eine Vielzahl von Fahrzeugmodellen entscheidend, weil Kunden – im Gegensatz zu einer einzigen Marke – größere Wahlmöglichkeit haben.
800 Fahrzeuge verabonniert Unsere Abonnenten erhalten ausschließlich Neuwagen, unsere monatliche Pauschale, die alles außer Treibstoff beinhaltet, beträgt etwa 2 Prozent des Fahrzeugpreises. ocay Autoabo ist ein eigenständiges Unternehmen, wir nutzen aber Synergien mit unserem Autohaus. Wir
Fahrzeugübergabe an eine neue ocay-Kundin Stefan Leeb, Geschäftsführer von ocay Autoabo
rbeiten teilweise direkt mit den Herstellern oder mit a größeren Händlern zusammen, was uns ermöglicht, unterschiedlichste Modelle anbieten zu können“, so Leeb. Derzeit habe ocay 800 Fahrzeuge verabonniert: „Das Durchschnittsalter unserer Kunden liegt bei 42 Jahren, rund 12 bis 13 Jahre jünger als beim Neuwagenkäufer, die durchschnittliche monatliche Rate bei 440 Euro, unser inkludiertes Jahreskilometerpaket umfasst 15.000 Kilometer pro Jahr, wobei Pakete bis zu 4.000 km pro Monat buchbar sind, die vor allem von Firmen genutzt werden.“ • (DSC)
AUTO & Wirtschaft 05/2022
11
„Wir haben bis dato keine verstärkte Nachfrage nach Auto- Abo-Modellen verzeichnet“, sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer Höglinger-Denzel/Linz. „Allerdings bieten wir Kurzzeit-Mieten in kleinem Rahmen für Michael Schmidt große Unternehmen an, etwa wenn diese für einen Mitarbeiter ein Auto für mehrere Monate benötigen.“ Abo-Modelle könnten in Zukunft stärker genutzt werden, da viele auch immer kurzfristiger planten, „aber die Tür wird uns diesbezüglich noch nicht eingerannt“. Weshalb die Nutzung dieser Modelle auch derzeit noch nicht angedacht sei. „Darüber hinaus bräuchte es in diesem Zusammenhang wohl auch eine Kooperation mit dem Importeur.“
Trend zur Ungebundenheit „Grundsätzlich glaube ich, dass die ältere Generation Fahrzeuge lieber besitzt, es aber bei den Jüngeren einen Trend weg vom Besitz zur Ungebundenheit gibt“, meint Markus Höller, Geschäftsführer Autohaus Höller/Salzburg. „Deshalb Markus Höller rechne ich damit, dass zukünftig auch Auto- Abo-Modelle stärker nachgefragt werden.“ Im eigenen Betrieb würden Fahrzeuge bereits kurzzeitig vermietet, „das machen wir selbst“. Es stelle sich dennoch die Frage, „was dann mit den Fahrzeugen passiert, wenn sich der Markt wieder stabilisiert hat“. Man habe dann viel mehr junge Gebrauchte, was derzeit aber kein Thema sei, da die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen sehr hoch und die Verfügbarkeit gering sei.
„Es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land.“ Christoph Grohs
Kapitalträchtige Angelegenheit „Grundsätzlich sind Auto- AboModelle interessant, das Problem ist eher die Organisation – vor allem, wenn diese großflächig aufgezogen werden sollen“, wie Dipl.-Ing. Christoph Grohs, Autohaus Grohs/Wolfsberg, erklärt. „Es stellt Christoph Grohs sich die Frage, wer die Fahrzeuge zur Verfügung stellt und auch den Bedarf erhebt. Das ist eine kapitalträchtige Angelegenheit, es sei denn, die Hersteller nehmen das selbst in die Hand.“ Es gebe auch deutliche Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Bereichen, in Letzteren benötigten viele Bewohner ihre Fahrzeuge viel dringender. „Wir haben schon einen Mietmodell-Versuch gestartet, das hat aber nicht funktioniert, weil die Nachfrage zu gering war.“
12
AUTO & Wirtschaft 05/2022
G/
E
Auto-Abo: Steigt die Nachfrage?
N
Keine verstärkte Nachfrage
SHARI
FOKUS
ET
Sharing/Abo/Miete
ABO/M
I
Auf der Suche nach lukrativen Nutzungsformen im Autohaus sind auch Auto-Abo-Modelle in aller Munde. Wie wirkt sich der vor allem in der jüngeren Bevölkerung wachsende Trend weg vom Besitz hin zur (Langzeit-)Miete im Autohandel aus? Wir haben nachgefragt. Von Dieter Scheuch
Für Unternehmen interessant „Auf Kundenwunsch haben wir ähnliche Finanzierungsmodelle vereinzelt schon gemacht, ein Nutzenleasing ähnelt diesen Modellen“, berichtet Dipl.-Ing. Anton Thum, Geschäftsführer Autohaus Thum/Lienz. Der Anton Thum Trend, dass Fahrzeuge nur mehr genutzt, aber nicht mehr besessen werden, könnte sich in Zukunft deutlich verstärken. „Wobei das Kunden-Verhalten sich regional meiner Meinung nach unterscheiden wird. Mit extrem kurzfristigen Mieten in ländlichen Bereichen, in denen der Individualverkehr eine völlig andere Bedeutung hat als in Städten, rechne ich weniger. Grundsätzlich sind diese Auto-Abos vor allem für Unternehmen, die befristet Fahrzeuge benötigen, interessant.“
Sind am Überlegen „Wir haben in unserem Haus derzeit eine Kooperation mit Caruso für kurzfristige, aber eher auf Mietwagenbasis laufende Angebote“, wie Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz, berichtet. „Wir verzeichnen aber immer wieder Anfra- Nadja Malin- Potzinger gen nach Auto-Abo-Modellen und sind nun am Überlegen, ob wir etwas in diese Richtung bieten sollen. Wobei diese Überlegungen noch nicht ausgereift und bei uns daher nicht spruchreif sind.“ Vor allem jüngere Kunden würden in Zusammenhang mit Auto- Abos anfragen. „Es gibt aber auch ältere Interessenten, die die Fahrzeuge meist für Kinder, die kurzfristig – also für mehrere Monate – ein Fahrzeug benötigen, buchen wollen.“
Jüngere haben Bindungsängste „Es könnte sein, dass es zu einer stabileren Nachfrage nach Auto- Abo-Modellen kommen könnte und diese auch zunehmen wird“, sagt Mag. Franz Schönthaler, Geschäftsführer Auto haus Schönthaler/Pernitz. Das liege nicht zu- Franz letzt daran, „dass die jüngere Generation eher Schönthaler Bindungsängste hat“. Jüngere potenzielle Käufer wollten Finanzierungs-Risiken öfter vermeiden und für diese Kunden sei ein Auto-Abo-Modell deutlich attraktiver. „Was sich aus Sicht des Autohändlers für mich noch nicht ganz erschließt, ist die Profitabilität. Wenn Hersteller solche Modelle anbieten würden, und es könnte sein, dass das durchaus geschieht, dann stellt sich die Frage, auf wessen Risiko das geht und wie hoch hier die Margen sind.“
„Was sich für mich noch nicht ganz erschließt, ist die Profitabilität.“ Franz Schönthaler
„Für kleinere Autohäuser schwerer umzusetzen!“
„Wir verzeichnen aber immer wieder Anfragen nach Auto-Abo-Modellen.“ Nadja Malin-Potzinger
Eher ein Nebenprodukt „Die Kunden vergleichen Auto- Abos immer noch mit dem reinen Leasing, das bei den monatlichen Kosten deutlich günstiger ist, weil es nicht alle laufenden Kosten beinhaltet. Wenn beim Kunden einmal ankommt, dass Auto-Abos in Ernst Karner der Regel ein All-inclusive-Angebot darstellen, werden diese wohl stärker genutzt werden, aber eine große neue Nutzungswelle sehe ich hier nicht“, sagt Mag. Ernst Karner, Geschäftsführer Autohaus Fior/Graz. „Ich sehe Auto-Abos eher als Nebenprodukt, wir bieten vergleichbare Modelle für unsere Elektrofahrzeuge an, weil sich hier Chancen eröffnen, dass die Kunden diese Fahrzeuge für einen längeren Zeitraum ausprobieren und vielleicht später auch kaufen.“
Alexander Dvorak
„Die Nachfrage ist durchaus überschaubar.“ Erich Horvath
Durchaus zukunftsträchtig „Für kleinere Autohäuser wird es wohl schwieriger, Auto-Abo- Modelle umzusetzen“, glaubt Ing. Alexander Dvorak, BA, Geschäftsführer Renault Dvorak/Wien. „Wobei ich aber meine, dass solche Modelle in Ballungs- Alexander Dvorak zentren durchaus Zukunft hätten. Der Fahrzeugbestand kleinerer Autohäuser ist allerdings überschaubar, weshalb diese sich mit Abo-Modellen und mit dem Kundenwunsch nach großer Modellvielfalt und Flexibilität deutlich schwerer tun werden. Für die Händler wäre das aus meiner Sicht wohl einfacher und leichter realisierbar, wenn der Hersteller die Fahrzeuge mit entsprechend großer Wahlmöglichkeit zur Verfügung stellen würde und Händler die Abwicklung übernehmen.“
Nachfrage könnte steigen „Ein direktes Angebot haben wir in unserem Betrieb noch nicht. Es könnte meiner Meinung aber sein, dass die Nachfrage nach Auto-Abo-Modellen steigen wird“, wie Komm.Rat Erich Horvath, Seniorchef des Autohauses Horvath/Eisenstadt, vermutet. Derzeit erwäge man auch Erich Horvath im eigenen Betrieb, derartige Modelle anzubieten, wobei die Entscheidung darüber, in welcher Form dies stattfinden könnte, definitiv noch nicht gefallen sei. Im Augenblick sei die Nachfrage nach solchen Nutzungsformen noch durchaus überschaubar, dennoch interessierten sich auch Privatkunden für Abo-Modelle, vor allem in Zusammenhang mit jahreszeitlich abhängiger Freizeitnutzung – etwa in den Sommermonaten.
„Eine neue große Nutzungswelle sehe ich hier nicht.“ Ernst Karner
AUTO & Wirtschaft 05/2022
13
„Unsere Händler benötigen eine gewisse Größe, um auch in Zukunft einen profitablen Betrieb abbilden zu können.“
Share Now geht an Stellantis Stellantis und das Share-Now-Konsortium von Daimler und BMW bestätigen, dass der Sharing- Dienst Share Now, der 2019 als Joint Venture aus den Vorgängermarken car2go (Daimler) und Drive Now (BMW) entstanden war, den Besitzer wechseln wird. Der Dienst, der in 16 europäischen Großstädten mit 10.000 Fahrzeugen operiert, wird in die Stellantis-Marke Free2Move übernommen, was diesen zum größten europäischen Anbieter machen wird. „Die Integration von Share Now wird unseren Kunden Zugang zu einer breiteren Palette von Dienstleistungen ermöglichen“, sagte Brigitte Courtehoux, Brigitte Courtehoux, CEO Free2Move CEO von Free2Move. „Mit der Übernahme kommen wir unserem Ziel einen Schritt näher, Free2Move bis 2030 auf 15 Millionen aktive Nutzer auszubauen.“ Daimler und BMW melden ihrerseits, Share Now abzustoßen, um sich auf den Multimobilitätsdienst Free Now und das Ladeinfrastruktur-Angebot Charge Now zu konzentrieren. Der Deal muss noch von den Kartellwächtern abgesegnet werden.
„Mit der Übernahme kommen wir unserem Ziel von 15 Mio. Nutzern einen Schritt näher.“
10 Millionen Dacia Der 10-millionste Dacia seit Markengründung im Jahr 1968 ist nunmehr im Werk Mioveni in Rumänien vom Band gelaufen. Seit der Übernahme durch Renault im Jahr 1999 wurde die Marke internationalisiert. Heute werden Dacia in 44 Ländern verkauft und an Standorten in Rumänen, Marokko und China produziert. Mit dem Spring hat man mittlerweile auch ein preisgünstiges E-Auto auf den Markt gebracht.
Sitzen ohne Tierleid Die Tierschutzorganisation Peta lobt OEMs für vegane Interieurs, u. a. Kia für den EV6 (Bild). Viele Hersteller böten solche bereits optional an, so die Organisation, die sich gegen „Speziezismus“ wendet.
14
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Alexander Struckl, Managing Director Kia Austria
„Egal bei welchem Händler oder ob Sie online kaufen, es ist immer der gleiche Preis.“ Sarah Lamboj, Geschäftsführerin Smart Austria
„Mittelfristig rechnen wir mit einem Elektroanteil von rund 25 Prozent.“ Sepp Ebner, Markenleiter VW Nutzfahrzeuge
„Für die Transformation brauchen wir motivierte und wirtschaftlich gesunde Händler.“ Thomas Beran, Markenleiter Audi
Selber und richtig kalibrieren
Beim A&W Online-Experten-Talk mit Würth wird am 11. und 18. Mai das Thema „Kalibrieren“ in allen theoretischen und praktischen Facetten beleuchtet.
I
mmer mehr Fahrzeuge werden künftig mit Sensoren für Fahrerassistenzsysteme (FAS) ausgestattet sein. „Da weitreichende Sensoren für sicherheitsrelevante Systeme häufig direkt an Stoßfängern oder Windschutzscheiben verbaut sind, ist nach einer Reparatur immer häufiger eine Kalibrierung der FAS-Sensoren erforderlich“, weiß Helge Kiebach, Geschäftsführer des Kraftfahrzeugtechnischen Instituts (KTI): „Das KTI beschäftigt sich deshalb mit fachgerechten Reparaturen im Zusammenhang mit FAS-Sensoren.“ Was die Werkstätte nun tun müssen, um diesem Trend Rechnung zu tragen wir Kiebach im A&W-Online-Expertentalk am 11. Mai zum Thema „Kalibrierung von Assistenzsystemen“ erläutern.
Experten beim Thema „Kalibrieren“: Florian Andrä (Würth), Kfz-SV Ing. Martin Freitag und Dipl.-Ing. (FH) Helge Kiebach (KTI) Würth, erklären. „Es ist entscheidend, die Kompetenz im Haus zu haben“, so Andrä: „Mit der Fremdvergabe an Dritte entwickelt man eine wachsende Abhängigkeit, die man nicht unbedingt haben möchte.“ Darüber hinaus muss man die Verbringung des Fahrzeuges in einen anderen Betrieb mit dem Kunden absprechen. Nicht zuletzt wird das Haftungsthema bei Fremdvergabe noch komplexer, weiß Andrä: „Der Betrieb, der die Rechnung schreibt, haftet.“ In einer juristischen Auseinandersetzung ist dann auch der Subunternehmer involviert.
Wer haftet bei Fehlfunktionen? Umsetzung in der Praxis In die praktische Umsetzung geht es dann am 18. Mai, wenn gemeinsam mit den Experten von Würth der Ablauf einer Kalibrierung im Detail erklärt wird. Melden Sie sich kostenfrei an. (RED)
A&W Online-Experten-Talks Kalibrieren von Assistenzsystemen
Selber kalibrieren
11. Mai (Trends, Recht und Technik) 18. Mai (Anwendungspraxis) jeweils 16:30 Uhr
Die technischen Möglichkeiten in der eigenen Werkstätte wird am 11. Mai Florian Andrä, Spezialist für Werkstattausrüstung bei
Anmeldung: www.autoundwirtschaft.at/kalibrieren
Advertorial
Die Kalibrierung dieser Assistenzsysteme, etwa nach einer Reparatur, erfordert von den Werkstätten aber nicht nur technische Kompetenz, sondern bringt auch rechtliche Aspekte: Wer trägt Verantwortung und Schuld, wenn ein System nicht funktioniert oder sogar ein Unfall passiert? „Die Basis ist eine sach- und fachgerechte Reparatur“, weiß Ing. Martin Freitag, der sich als Kfz-Sachverständiger auch vor Gericht mit diesen Themen auseinandersetzt, beispielsweise wenn bei einem Unfall die Werkstätte verantwortlich gemacht wird. „Diese sach- und fachgerechte Reparatur basiert auf den Vorgaben der Automobilhersteller oder gleichwertig“, erklärt Freitag. Entscheidend ist in jedem Fall die Dokumentation. „Die Werkstätte muss auf Basis der neuen Gewährleistung ein Jahr lang beweisen, dass die Kalibrierung durchgeführt wurde und dass sie fachgerecht durchgeführt wurde“, so Freitag.
HANDEL NDEL
A
UTO-Information: Wenn man sich die Zulassungszahlen des 1. Quartals ansieht, dürfte man bei Audi ziemlich zufrieden sein oder? Thomas Beran: Wir sind mit dem Jahresstart 2022 sehr zufrieden. Mit 3.664 Neuzulassungen konnten wir ein Plus von 15,1 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2021 erzielen; als einziger Premiumhersteller konnten wir auch bei den Stückzahlen zulegen. Beim Marktanteil haben wir ein Plus von 5,0 auf 7,0 Prozent erreicht. Wie sind die Reaktionen der Händler? Beran: Auch sie sind mit dem heurigen Geschäftsverlauf sehr zufrieden. Dennoch sind die Zeiten für uns alle sehr herausfordernd. Unser Ziel und unsere Aufgabe ist es, die besten Rahmenbedingungen für unsere Händler zur Verfügung zu stellen, damit am Ende ein gutes Ergebnis für uns alle herauskommt. Da ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe sehr wichtig und diese leben wir derzeit sehr gut. Denn um die bevorstehende Transformation im Autogeschäft gemeinsam zu bewältigen, benötigen wir motivierte und wirtschaftlich gesunde Händler. Was bedeutet das konkret für die Lieferfähigkeit der einzelnen Modelle? Beran: Die Situation bei den Halbleitern hat sich im November und Dezember 2021 bei Audi ein wenig verbessert, sodass wir eine höhere Produktion nach Österreich bekommen haben. Daher haben wir auch mehr auslieferbare Kundenfahrzeuge im Land, was
„Noch nicht entschieden …“ … ist der Zeitpunkt, ab dem Audi – vermutlich nur bei einer spezifischen Kategorie von Fahrzeugen – mit dem Agenturvertrieb startet: Thomas Beran, Audi-Markenleiter in Österreich, im großen Interview über die Erfolge im 1. Quartal und Rang 1 unter den Premiummarken. Von Mag. Heinz Müller sich jetzt im Marktanteil positiv auswirkt. 7 Prozent sind ein schöner Erfolg, wenn man bedenkt, dass wir in guten Jahren bisher meist etwas mehr als 6 Prozent hatten. Es ist und bleibt aber schwierig, exakte Lieferzeiten pro Modell zu nennen, es gibt nur Richtwerte. Doch wir haben auch Fahrzeuge, bei denen es aufgrund der Produktionsstätten oder Planung deutlich schneller geht. Wenn Sie jetzt einen Audi e-tron bestellen, kommt er bereits im 3. Quartal dieses Jahres.
„Um die bevorstehende Transformation im Autogeschäft gemeinsam zu bewältigen, benötigen wir motivierte und wirtschaftlich gesunde Händler.“ Thomas Beran, Markenleiter Audi
16
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Wie hoch ist bei Audi das Verhältnis zwischen Firmen- und Privatzulassungen? Beran: Bei Audi sind es 75 Prozent Firmen und 25 Prozent Privatpersonen. Das ist seit Jahren relativ stabil: Es hängt nur von Förderprogrammen ab, sodass der Anteil monateweise variieren kann. Bei den Neuzulassungen war Audi im 1. Quartal die Nummer 1 unter den Premiumherstellern: Das ist eine Position, die Ihre Marke mehr als zehn Jahre hatte, ehe diese an BMW verloren ging. Ist die Rückeroberung der Nummer 1 ein wichtiges Ziel? Beran: Unser strategisches Hauptziel ist nicht, die Nummer 1 bei den Premiummarken zu sein, sondern die Nummer 1 im Markenaufbau, im Prestige, in der Innovation, bei der Elektromobilität und im Design.
HANDEL
Für eine Premiummarke wie Audi sind diese Bereiche noch wichtiger als für eine Volumenmarke. Und wenn wir in diesen Bereichen die Nummer 1 sind, werden wir auch beim Verkauf die Nummer 1 werden. Wir haben für unser Image in den vergangenen Jahren sehr viel gemacht, etwa die Transformation zur Elektromobilität mit Q4 e-tron, e-tron und e-tron GT als sportliche Speerspitze. Und unsere Concept Cars zeigen, wohin der Weg gehen wird. Vom Design her haben wir jetzt schon eine extrem ansprechende Modellpalette – vom Kleinwagen bis zu Luxusfahrzeugen. Aber natürlich freut es uns, wenn wir die Nummer 1 unter den Premiummarken werden, weil die Marke das Potenzial dazu hat. Wie wird es im Händlernetz weitergehen? Bleibt es so groß wie bisher? Beran: Wir haben derzeit 65 Händler. Natürlich wird es weiterhin Umbauten geben, auch wenn derzeit nichts geplant ist. Was die Zahl betrifft, so sind wir für unser Volumen und unsere Ziele gut aufgestellt. Es ist also weder in die eine noch in die andere Richtung eine Veränderung geplant. Unser oberstes Ziel ist, unsere Partnerschaft auf Augenhöhe weiter auszubauen. Für den Einzelhandel stehen in den nächsten Jahren große Herausforderungen im Raum. Und wir brauchen motivierte Händler, um dies zu meistern. Heißt das, dass auch Audi auf den Agenturvertrieb umstellen wird, den Mercedes in Österreich schon seit August 2021 praktiziert und BMW in wenigen Jahren einführen will? Beran: Der Agenturvertrieb ist auch bei uns ein Thema. Andere Konzernmarken haben diesen schon getestet. Grundsätzlich halte ich den Agenturvertrieb für ein Vertriebsmodell, welches am besten für die zukünftigen Herausforderungen geeignet ist. Doch wir haben den Einsatz-Zeitpunkt noch nicht entschieden. Wird man eventuell auch nur mit Elektroautos starten, wie dies bei Volkswagen der Fall ist? Wurde darüber bereits mit dem Händlerverband gesprochen? Beran: Wir werden alle Alternativen diskutieren. Natürlich können wir uns vorstellen, dass wir nur mit einer spezifischen Kategorie von Fahrzeugen starten, etwa den reinen Elektroautos. Das würde den Händlern erlauben, dass sie langsam ins System der Agentur hineinwachsen. Aber ab wann das sein wird und mit welchen Fahrzeugen, dazu gibt es auch herstellerseitig noch keine Entscheidung. Natürlich wird der Händlerverband national eingebunden. Aber wir führen noch keine Detailgespräche, weil es ja noch keinen fixen Zeitpunkt für einen Agenturvertrieb gibt. Sie haben die gute Partnerschaft mit den Händlern erwähnt: Wird der Agenturvertrieb hier eine Veränderung bewirken?
Beran: Eine Partnerschaft muss es aushalten, dass man volle Ehrlichkeit und Transparenz auf den Tisch bringt. So können sich die Händler besser darauf einstellen. Wie sieht es mit der Einführung neuer Modelle bei Audi aus? Was kommt heuer neu? Beran: Wir hatten in den vergangenen Jahren den größten Erneuerungsprozess in der Geschichte von Audi und haben eine extrem junge Modellpalette, mit der wir für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt sind und die auch bei den Kunden sehr gut ankommt. Der A8 kommt als Speerspitze im Premiummarkt und als Vorreiter für neue Technologien Ende April/Anfang Mai neu auf den Markt, und zwar in allen Varianten, also auch als Plug-in-Hybrid und S8. Mitte des Jahres folgt der A3 allstreet zur Komplettierung: Er ist, wie der A1 citycarver, zwischen einem SUV und dem normalen Modell angesiedelt.
Exklusiv interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.
„Es ist nicht unser Hauptziel. Aber natürlich freut es uns, wenn wir die Nummer 1 unter den Premiummarken werden, weil die Marke das Potenzial dazu hat.“ Thomas Beran, Markenleiter Audi Es heißt aber auch, dass gewisse Modelle wegfallen werden: Wie sieht hier der Zeitpunkt aus? Beran: Die Diskussion über den Wegfall der kleineren Modelle gibt es. Doch seit ihrem Debüt finden A1 und Q2 mit progressivem Design und kompakten Abmessungen ihre Kundschaft. Beide Modelle wurden mit neuem Motor und Getriebe umfassend aufgewertet, was sehr gut angenommen wird. Die Fahrzeuge sprechen auch sehr viele verschiedene Kundenschichten an und werden noch einige Jahre im Angebot bleiben. Doch das Management hat auch angekündigt, dass sich Audi definitiv als Premiummarke präsentieren und die Modellpalette nach unten begrenzen und nach oben ausbauen wird – etwa durch einen Q6, der rein elektrisch betrieben wird. Wie zufrieden sind Sie mit dem Audi-Auftritt in der MoonCity in der Wiener Kärntner Straße? Beran: Wir sind mit diesem Projekt in einer schwierigen Zeit gestartet, da es anfangs einen Lockdown gab und auch die Corona-Maßnahmen in Wien immer sehr streng waren. Daher haben wir uns einige Wochen mit Veranstaltungen zurückgehalten, weil wir jedes Risiko für unsere Gäste vermeiden wollten. Am frequenzstärksten Tag, dem ersten Samstag im April, hatten wir 1.800 Besucher. Das war sehr erfreulich. Aber generell ist das kein Verkaufsraum, sondern ein Begegnungsraum mit der Marke. Man kann Audi begleiten, ohne dass man den Druck hat, einen Kaufvertrag zu unterschreiben. Wir sehen dieses Konzept als ideal für die Markenbildung. •
AUTO & Wirtschaft 05/2022
JETZT AUCH ALS APP!
DIE „AUTOINFORMATION“ MIT TOP-MELDUNGEN AUS DER BRANCHE Abonnieren Sie Ihren Informationsvorsprung! Uschi Ernst: Telefon: +43 664 822 22 24; E-Mail: uschi.ernst@awverlag.at
17
HANDEL
„Für viele interessant“ Welche Erwartungen hat Sepp Ebner, Markenleiter VW Nutzfahrzeuge bei Porsche Austria, in den neuen VW ID.Buzz und den Amarok? Wie sieht es mit den Lieferzeiten aus? Und will VW wieder die Nummer 1 bei den Nutzfahrzeugen werden? Die Antworten lesen Sie hier.
E
s ist ein besonderes Jahr für VW Nutzfahrzeuge, denn im Herbst startet das vollelektrische Zeitalter: Der ID.Buzz kommt – auch als Cargo – auf den Markt. „Auch wenn man das Auto derzeit noch nicht bestellen kann, ist das Interesse schon sehr hoch“, sagt Sepp Ebner, Markenleiter VW Nutzfahrzeuge: „Das hat schon früh begonnen, und seit
„Wir haben Pläne mit dem Hersteller, wie wir die Situation auf ein gesundes Maß abbauen können.“ Sepp Ebner, VW Nutzfahrzeuge, über die Lieferengpässe der Weltpremiere vor einigen Wochen registrieren unsere Händler massiv steigende Anfragen. Das für Österreich vorhergesehene Kontingent dieses Autos wird relativ schnell ausverkauft sein.“ Ebner glaubt, dass sich das Interesse der Kunden je zur Hälfte auf den Bus und die Cargo-Version verteilen wird. „Vom Laderaum her ist dieses Fahrzeug für sehr viele Unternehmen interessant.“ Nach der Anlaufphase wird die Produktion des ID.Buzz und des ID.Buzz Cargo hochgefahren. Reine E- Versionen werden auch bei den anderen Modellen folgen – aber nicht beim Caddy. „Mittelfristig rechnen wir mit einem Elektroanteil von rund 25 Prozent an den VW-Nutzfahrzeugen.“
Auftragsbestand doppelt so hoch wie üblich Nicht zuletzt wegen des Auslaufs und schließlich des Wegfalls des Amarok hat VW die angestammte Position als Nummer 1 bei den Nutzfahrzeugen schon 2020 an Ford verloren; auch 2021 war das so.
18
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Ob sich das wieder ändern wird? Ebner antwortet ausweichend: „Für uns und unsere Handelsorganisation stehen Wirtschaftlichkeit, Ertrag und Nachhaltigkeit an oberster Stelle. Für die Zukunft können wir auf einen guten Kundenbestand aufbauen, das gibt Sicherheit und auch die nötige unternehmerische Freiheit, sich zukunftssicher aufzustellen. Wichtig ist, dass wir gemeinsam mit unseren Händlern die Transformation in die E-Mobilität bewerkstelligen.“ Beim Amarok, der künftig in Südafrika produziert wird, laufen derzeit die letzten Tests mit leicht getarnten Versionen. „Wir starten im 1. Quartal 2023.“ Ebner glaubt, dass der Amarok ab dem ersten Volljahr 25–30 Prozent Marktanteil bei den Pick-ups haben wird. Nach den Vorziehkäufen aufgrund der NoVA-Einführung im Vorjahr wird der Pick-upMarkt nach den Schätzungen von Ebner von 6.500 Einheiten im Vorjahr auf das ursprüngliche Maß von rund 3.500 Stück zurückgehen. Die Lieferengpässe betreffen natürlich auch VW Nutzfahrzeuge – und die erfreulich hohen Bestelleingänge tragen ihr Übriges dazu dabei, dass die Wartezeiten steigen. Der Auftragsbestand ist derzeit doppelt so hoch wie sonst. „Wir haben Pläne mit dem Hersteller, wie wir die Situation auf ein gesundes Maß abbauen können. Unser oberstes Ziel ist es, im Sinne der Mobilität unserer Kunden den hohen Auftragsbestand schnellstmöglich abzubauen.“ • (MUE)
HANDEL
Spezielle Klangerlebnisse Renault gewährte Einblick in sein Versuchszentrum in Aubevoye: Wie reduziert man den Lärm in Innenräumen? Und wie verhindert man den Einfluss schädlicher Strahlungen? Von Franz Farkas
H
euer feiert die Renault Group das 40-jährige Jubiläum ihres Testzentrums in einer kleinen Stadt in der Nähe von Paris. Nur ganz selten haben Journalisten die Möglichkeit, den Technikern über die Schulter zu schauen. Vor allem bei der Arbeit zu einem aktuellen Thema, dem Lärm – oder genauer gesagt: der Stille. Denn Autos werden immer leiser, und der Einfluss elektromagnetischer Strahlung auf die oft empfindlichen elektronischen Systeme nimmt zu. 120 Techniker arbeiten auf diesem Gebiet in Aubevoye.
Mehr als 300 Patente Es hört sich geradezu gespenstisch an, vor allem das, was man nicht hört. Die Rede ist von einem sogenannten schalltoten Raum, in dem es keinerlei Reflexionen gibt. In der Mitte steht ein Renault Megane e-Tech Electric. Mittels einer Unzahl von Mikrofonen wird hier der Einfluss etwa von Abrollgeräuschen der Reifen auf den Innenraum gemessen. Erreicht wird die Innenraumdämpfung etwa durch eine spezielle vibrationsabsorbierende Schicht zwischen Plattform und Akku. Auch eine akustische Entkopplung der beiden Achsen hilft, den Geräuschpegel zu senken. Doch man nimmt gerade bei einem Elektroauto akustisch nicht wahr, wie schnell man gerade unterwegs ist. Auch hier hat man Abhilfe geschaffen. Der Fahrer kann in drei Stufen wählen, ob und wie er die Fahrgeräusche akustisch wahrnehmen will. Auch Fußgänger, die oft ein Elektroauto nicht hören, können mit
künstlichem „Motorgeräusch“ auf das kommende Fahrzeug aufmerksam gemacht werden. Ein weiteres großes Feld ist der Elektromagnetismus: Da Autos mit Funkgeräten, GPS-Systemen, Sensoren und fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet sind, empfangen sie ständig Frequenzen. Diese Emissionen dürfen weder die Leistung elektronischer Geräte beeinträchtigen noch Personen innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs gefährden. Zudem sind die Magnetfelder, die von einem E-Motor ausgehen, relativ stark. Hier hat man mit einem sogenannten Faradayschen Käfig, also einem Raum, der die Strahlungseinflüsse von außen abschirmt, ein Werkzeug, um etwa die fahrzeuginternen Antennen abzustimmen und um Einflüsse von magnetischer Strahlung auf die fahrzeuginterne Elektronik zu messen. Viele dieser Versuche dienen auch dazu, die Vorschriften für eine EU-weite Homologierung zu erfüllen, aber auch zur weitergehenden Sicherheit für Passagiere und Auto. Über 300 Patente hat Renault auf alle diese Maßnahmen und Verbesserungen bisher angemeldet. Hört man dem Entwicklungsteam zu, könnten es durchaus noch einige mehr werden. •
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Renault zeigte den Journalisten auch den schalldichten Raum
19
HANDEL
Stromversorgung für Gernot Pibers Supermarkt und seine Ladekunden; als CPO fungiert der ÖAMTC
Nachhaltigkeit ist ein Geschäft Der Supermarktbetreiber Gernot Piber macht nicht nur seinen eigenen Strom, sondern auch Ladestrom für E-Autos. Positiver Imagetransfer – und auch ein Geschäftsmodell. Von Mag. Bernhard Katzinger
G
ernot Piber, Supermarktbetreiber aus der Steiermark, sieht den Wandel als Chance. 2019 stand der Unternehmer vor der Notwendigkeit, neu investieren zu müssen, und er entschied sich für einen radikalen Schnitt: einen CO2-Schnitt nämlich.
einen ausgezeichneten Ruf genießt. Wer als „gelber Engel“ bei Pannen und mit dem Hubschrauber zu Verletzten kommt, der wird auch als Anbieter von Ladestrom als zuverlässig eingestuft.“ Ein Ruf, der sich bisher nur bestätigt hat. Auch der Support für die ladenden E-Fahrer funktioniere 24 Stunden, 7 Tage die Woche.
Entspannt laden in der Outdoor Lounge Der Strom für seinen Markt – inklusive der energiehungrigen Kühlanlagen – kommt seither zu einem großen Teil von der eigenen Photovoltaik-Anlage nebst Batteriespeicher. Inspiriert von Feriengästen, welche sich nach Lademöglichkeiten erkundigten, installierte Piber zunächst auch eine Ladestation für E-Autos. Der Autarkiegrad beträgt mittlerweile 80 Prozent. Der Ladepark ist auf 4 Schnelllader bis zu 150 kW und 6 AC-Lader mit max. 22 kW angewachsen. Jüngster Zuwachs ist die sogenannte „Outdoor Lounge“, wo Kunden (und Mitarbeiter) auf kommoden Sitzgelegenheiten warten (und Eingekauftes konsumieren) können, während das Fahrzeug überdacht lädt. Sozusagen en passant nimmt sich Piber des immer wieder vorgebrachten Problems der komplizierten Lademodalitäten an. „Der Schnelllader in der Lounge wird mit einem Bankomat-Terminal ausgestattet, sodass man einfach mit Karte zahlen kann“, so Piber, der sich zum Betrieb der Ladepunkte den ÖAMTC als Charge Point Operator an Bord geholt hat. „Der ÖAMTC ist als Partner für mich perfekt, nicht zuletzt weil er bei uns am Land
20
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell Piber empfiehlt nicht nur aus Öko-Bewusstsein sein Modell anderen Branchen weiter. „Viele Betriebe mit Kundenverkehr verfügen über große Dachflächen, die sich exzellent für Photovoltaikanlagen eignen. Viele Parkflächen ließen sich mit Solar-Carports überdachen. Sichtbare PV-Anlagen und Ladestationen erzeugen Neugier und Interesse bei Vorbeifahrenden.“ So dient der Supermarktparkplatz als Aushängeschild für das „grüne“ Image. Außerdem lassen den Unternehmer die derzeit galoppierenden Energiepreise so kalt wie das Gefriergemüse in den Vitrinen. Piber meint selbstbewusst: „Supermärkte sind die Tankstellen der Zukunft!“ Es braucht nicht viel Phantasie, um hinzuzufügen: ein Erfolgsmodell, das Gewerbe- und Handelsbetriebe nicht dem Lebensmitteleinzelhandel überlassen müssten. •
„Viele Betriebe verfügen über große Dachflächen, die sich gut für die Stromerzeugung mittels PV eignen.“ Gernot Piber
HANDEL
Vom MX-30 kommt im Herbst eine Version mit Range Extender
„Kaufanträge sind gestiegen“ Mag. Heimo Egger, Chef von Mazda Austria, über seine Ziele und die neuen Modelle für 2022. Von Mag. Heinz Müller
Neues Flaggschiff von Mazda wird der CX-60
&W: Ein Blick auf die Neuzulassungszahlen des 1. Quartals zeigt, dass Mazda mit 1.830 Einheiten fast exakt das gleiche Ergebnis abgeliefert hat wie 2021. Sind Sie damit zufrieden? Mag. Heimo Egger: Da der Gesamtmarkt in diesen 3 Monaten um 17,55 Prozent gesunken ist, haben wir dadurch unseren Marktanteil von 2,89 auf 3,49 Prozent erhöht. Das ist ein Wert, den wir schon einige Jahre nicht mehr hatten. Noch viel wichtiger ist aber, dass in dieser Zeit auch die Zahl der Kaufanträge gestiegen ist, nämlich um 11 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2021. Und das, obwohl 2021 bei uns im ganzen ersten Halbjahr auch sehr gut war.
vor der Corona-Krise. Wie hoch der Gesamtmarkt in Österreich heuer sein wird? 250.000? 260.000? Kann man derzeit wohl noch nicht sagen.
A
Heißt das, dass es bei Mazda weniger Lieferprobleme gibt als bei anderen Marken? Egger: Was Produktion und Lieferzeiten betrifft, so kämpfen auch wir. Die Probleme mit den Produzenten der Kabelstränge in der Ukraine treffen uns zwar nicht. Aber alles was Halbleiter betrifft, ist sehr volatil. Dazu kommt noch das Problem mit Mag. Heimo Egger, Mazda den Lieferketten.
„Unser Jahresziel haben wir für das 2. Quartal gesenkt. Auch für die kommenden Quartale wird es je nach Situation angepasst.“
Wie geht es in den kommenden Monaten weiter? Egger: Ich erwarte mir ab der 2. Jahreshälfte eine Verbesserung, obwohl es noch nicht so sein wird wie
Wie gehen Sie angesichts der Situation mit den Zielen um, die Sie mit den Händlern vereinbart haben? Egger: Natürlich hatten wir ein Jahresziel, aber das haben wir für das 2. Quartal gesenkt. Auch für die kommenden Quartale wird es je nach Situation angepasst. Es ist fair, transparente Ziele zu vereinbaren. Welche neuen Modelle bringt Mazda heuer noch? Egger: Heuer ist generell ein sehr spannendes Jahr mit neuen Modellen und vielen Chancen. Der erneuerte CX-5 kommt gut an. Der Mazda2 als Vollhybrid ist ein zusätzliches Angebot im Kleinwagen- Segment mit einer guten Lösung für den Stadtverkehr. Es sind andere Kunden, die ein Zusatzvolumen für unsere Händler bieten. Im Sommer erweitern wir unser Modellangebot außerdem um den neuen Mazda CX-60. Wann kommt der MX-30 als Range Extender? Egger: Der MX-30 REV kommt im Herbst: Es ist das Comeback des Kreiskolbenmotors rund 10 Jahre nach dem Ende des RX-8. Ein einzigartiges Angebot für Kunden, die eine größere Reichweite wollen. Das Fahrzeug wird als Plug-in-Hybrid homologiert, die Räder werden immer vom E-Motor angetrieben. •
AUTO & Wirtschaft 05/2022
21
HANDEL
Der EV6 (r.) ist heuer der meistverkaufte Kia; der Sportage (l.) folgt auf Platz 2
Es geht weiter aufwärts Mit +20,5 Prozent nach 3 Monaten gehört Kia heuer zu den wenigen Marken, die dem Abschwung im Gesamtmarkt trotzen. Interview mit Österreich-Chef Mag. Alexander Struckl. Von Mag. Heinz Müller
D
er gebürtige Steirer hat vermutlich keine Sekunde bereut, dass er vor knapp 3½ Jahren zu Kia gewechselt ist. Denn bei seinem ehemaligen langjährigen Arbeitgeber Opel rasseln die Zulassungszahlen in den Keller (nur 2,8 Prozent Marktanteil nach 3 Monaten), während sie bei Kia in die Höhe schießen: „Es läuft ganz gut, und mit dem Marktanteil von 4,15
„Unsere Händler benötigen eine gewisse Größe, um auch in Zukunft einen profitablen Betrieb abbilden zu können.“ Mag. Alexander Struckl, Kia Prozent nach den ersten 3 Monaten können wir sehr zufrieden sein“, sagt Mag. Alexander Struckl. Allerdings wirke sich die schwierige Liefersituation auch bei Kia auf die Verfügbarkeit einzelner Modelle bzw. Versionen aus. „Es ist nicht immer jener Produktionsmix, den wir gerne hätten. Auch wir müssen uns nach der Verfügbarkeit richten.“ Die Entwicklung sei unterschiedlich und hänge von der Verfügbarkeit einzelner Komponenten bei den jeweiligen Lieferanten ab, so Struckl. „Am öftesten sind die Produktionen für höhere Ausstattungen betroffen.“ Vor allem die in Europa produzierten Fahrzeuge seien derzeit relativ gut verfügbar, erklärt Struckl: „Die Händler haben einen relativ guten Lagerbestand.“ Besonders gut performe man derzeit beim Ceed und beim Sportage, während Fahrzeuge im B-Segment
22
AUTO & Wirtschaft 05/2022
derzeit schwer zu haben seien. Doch hier habe sich der Ceed als gute Alternative entwickelt, zumal der Preisunterschied zu einem Rio nicht mehr so hoch sei. Nicht das Halten des derzeitigen Marktanteils sei das Ziel von Kia, sondern eine leichte Steigerung des Volumens im Vorjahr. 2021 kam Kia in Österreich auf 8.226 Neuzulassungen (3,4 Prozent Marktanteil), 2020 waren es 6.935 Einheiten (2,8 Prozent). Derzeit sei der Auftragsbestand mehr als doppelt so hoch wie in einem Normaljahr, meint man bei Importeur.
Zahl der Schauräume wurde reduziert Das bedeutet auch Zufriedenheit bei den Händlern, zumal nun auch nach rund 1 bis 1½ Jahre dauernden Verhandlungen alle neuen Händlerverträge unterschrieben wurden: Insgesamt gibt es nun 71 „Points of Sale“. Die Verhandlungen seien immer „sehr konstruktiv und verständnisvoll“ gelaufen, sagt Struckl, obwohl man die Zahl der Händler vor allem in ländlichen Gebieten reduziert habe. Insgesamt habe Kia in Österreich nun 28 Schauräume weniger als vor einigen Jahren. „Weiße Flecken“ gebe es derzeit nicht, eine Ausweitung oder Ergänzung des Netzes sei auch nicht geplant, obwohl man laufend neue Bewerbungen von Händlern bekomme. „Doch unsere Händler benötigen eine gewisse Größe, um auch in Zukunft einen profitablen Betrieb abbilden zu können.“ Das sei durch die neue Organisation nun gegeben, auch die Modellpolitik bei Kia biete gute Entwicklungsmöglichkeiten für die Händler. •
HANDEL
Sarah Lamboj bereitet in Österreich die Markteinführung des smart #1 vor
Alles anders! 2023 startet der smart #1 bei uns: Wie sieht das Händlernetz aus? Kommen weitere Modelle?
E
ines vorweg: Die 3 derzeitigen Modelle von smart (EQ fortwo, EQ fortwo cabrio und EQ forfour) bleiben bis auf Weiteres im Angebot. Doch die Zukunft sieht für die (bisherige) Kleinstwagenmarke ganz anders aus: Mercedes und Geely haben in ihrem Joint Venture in den vergangenen beiden Jahren ein Modell auf die Räder gestellt, das nun serienreif ist. 4,27 Meter lang, SUV, Elektromotor mit 272 PS, Reichweite bis zu 440 Kilometer – so die nackten Zahlen des smart #1, wie das Fahrzeug heißt. Und so sehr sich der neue smart von seinen Vorgängern unterscheidet, so anders ist auch der Vertriebsweg: „Egal zu welchem Händler Sie gehen oder online kaufen, es wird stets den gleichen Preis geben“, meint Sarah Lamboj, Geschäftsführerin der smart Austria Automotive GmbH in Wien. In einem ersten Schritt ist jeweils ein Verkaufspartner pro Bundesland vorgesehen. Ziel von Lamboj ist es, auf das bestehende Mercedes-Netz zurückgreifen zu können, da diese Händler viel Erfahrung mit smart hätten – auch wenn das neue Modell mit den bisherigen Fahrzeugen nicht vergleichbar sei. Die Namen der smart-Händler sollen im Spätsommer/Herbst bekannt gegeben werden.
Die Auslieferung beginnt im Mai 2023. Spätestens dann soll auch feststehen, wie groß das Servicenetz sein wird, denn ein Partner pro Bundesland wird wohl nicht ausreichen. Auch hier will sich Lamboj vorrangig im Mercedes-Netz umschauen. Fix ist, dass es nicht bei diesem einen Fahrzeug bleiben wird. Doch welche weiteren Modelle von smart in den kommenden Jahren kommen werden, will Lamboj vorerst noch nicht bekannt geben. • (MUE)
Online oder Autohaus: Preise sind gleich Der Vorverkauf soll im Dezember 2022 starten, bis dahin soll auch die Preisgestaltung abgeschlossen sein: Die Marge, die die Händler/Agenten für die Auslieferung des Fahrzeugs erhalten, ist gleich – egal, ob der komplette Beratungs- und Bestellprozess im Autohaus erfolgt oder der Kunde alles online macht.
AUTO & Wirtschaft 05/2022
23
Gerhard Wagner, KSV 1870
AutoZum: Termin fixiert Einen Sommertermin in ungeraden Jahren will künftig die AutoZum besetzen und fixierte für 2023 den 20. bis 23. Juni. (Bild: Christine Kosar, Head of Operations Reed RX)
„Mit Händen und Füßen …“ „Österreichs Unternehmen haben sich mit Händen und Füßen gewehrt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie möglichst im Zaum zu halten. Das ist häufig gelungen, trotzdem gibt es einige Wackelkandidaten“, erklärt Gerhard Wagner, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH. Demnach können 80 Prozent der Betriebe nicht ausschließen, mittel- oder langfristig wirtschaftliche Probleme zu bekommen. Ein knappes Zehntel der Betriebe habe in der Krise ihre liquiden Mittel vollständig aufgebraucht und es sei unklar, wie es die kommenden Monate weitergehen werde. Gleichzeitig hätten 7 von 10 Betrieben in der Krise investiert – was Wagner als richtigen Schritt wertet: „Es ist richtig, sich nicht von der Krise in die Knie zwingen zu lassen, auch wenn das Eigenkapital zuletzt häufig in Mitleidenschaft gezogen wurde.“ Aktuell seien 14 Prozent der Betriebe auf staatliche Finanzspritzen angewiesen, um „über die Runden zu kommen“. Nach einem massiven Aufschwung im vergangenen Jahr sei dieser zuletzt ins Stocken geraten, die aktuelle Situation aus Inflation und politischen Entwicklungen sorge für Unruhe.
MVC forciert Teilehandel Die Übersiedlung des MVC-Großhandels vom Standort Wien-Floridsdorf nach Seyring habe sich bereits bezahlt gemacht, sagt Mag. Alexander Bittner, Geschäftsführer von MVC Motors: „Wir haben die Fläche verdoppelt und beliefern nicht nur die Ford-Partner mit Teilen, sondern weit über 1.000 freie Werkstätten.“ Auch Nissan-Ersatzteile wurden in das Programm aufgenommen. Verstärkt wurde auch der Handel mit Reifen unterschiedlichster Marken. Und schließlich ist MVC seit Kurzem auch als Großhändler der Sortimo in Linz tätig.
24
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Tesla erweitert Netze Sein Standorte- als auch das Ladenetz wird Tesla in Österreich erweitern. Ein neues Auslieferungs- und Servicezentrum in Thaur bei Innsbruck wurde bereits eröffnet.
Und der HTL-Oscar geht … Wer den begehrten „Technik fürs Leben“-Preis, den die Bosch Gruppe in Österreich jedes Jahr auslobt, heuer bekommen wird, steht erst am 9. Juni fest. Heuer wurden 49 Abschlussarbeiten von insgesamt 139 Schülern aus 22 HTL eingereicht. Prämiert wird jeweils eine Arbeit in den drei Kategorien Mobility Solutions, Industrial Technology und Connected Living. (Bild: Stefan Karlick, Moritz Mitmannsgruber und Marc-Luis Tacho vom TGM Wien vor ihrem eingereichten
Diplomarbeitsprojekt, dem E-Gokart 2.0)
GEWERBE
Duftabwehr: Der Geruch von feindlichen Tieren vertreibt die Marder
Jetzt Systeme prüfen Damit die genutzten Marder-Abwehr-Systeme auch weiterhin wirksam sind, sollten sie regelmäßig gewartet werden.
D
as Frühjahr ist zugleich der Beginn der Mardersaison. Stop&Go bietet in seinem umfangreichen Sortiment wirksame Mittel für eine artgerechte Marderabwehr. Viele Autofahrer setzen bereits auf den Schutz von Stop&Go. Damit die genutzten Sys-
Reinigen in einer neuen Dimension
teme auch weiterhin wirksam sind, sollten sie regelmäßig gewartet werden. Schon eine über den Winter ermüdete Knopfzelle liefert mitunter nicht mehr genug Leistung – und der Marder wird wieder zubeißen!
Vielfältiges Produktangebot Von der fachgerechten Vorbehandlung über die Auffrischung der Duftabwehr bis hin zum Funktionstest des Hochspannungs- oder Ultraschallgerätes – viele Werkstätten und Autohäuser bieten einen entsprechenden Service mit dem Frühjahrscheck an. Laut aktueller ADAC-Pannenstatistik sind Schäden an der Elektronik durch schwache Batterien und defekte Zündkabel die Hauptursache für Fahrzeugpannen. Stop&Go setzt mit seinem Produktangebot u. a. auf den sensiblen Geruchssinn und auf das empfindliche Gehör des Tieres. Der Geruch von feindlichen Tieren oder der Einsatz von Ultraschall vertreibt die Marder und schützt vor neuen Attacken. Auch halten schützende Ummantelungen Leitungen und Schläuche von den Aggressionsbissen der meist männlichen Tiere fern. Und nicht zuletzt erzeugen Hochspannungsgeräte, die im Motorraum des Fahrzeugs montiert werden, unangenehme, aber unschädliche Elektroschocks für das Mardergedächtnis. • (DSC)
Trockeneisstrahler IB 10/8 L2P
Trockeneisstrahlen: starke Reinigungsleistung, maximale Schonung der Oberfläche. Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz, Glas oder Textilien können makellos bis in die Tiefe gereinigt werden – es war nie einfacher. Der patentierte Trockeneisreiniger IB 10/8 L2P ist eine technische Revolution. Erstmals kann die herausragende Reinigungsleistung des Trockeneisstrahlens spontan und ohne lange Vorbereitung eingesetzt werden. Der IB 10/8 L2P ist sofort einsatzbereit, weil er die Trockeneispellets on demand herstellt.
Hier finden Sie weitere Infos zum Trockeneisstrahler ratung in Kühlbehältern. Ein Trockeneisverlust durch Sublimation wird verhindert. Das Reinigungsergebnis ist dasselbe wie beim bisherigen Verfahren, allerdings flexibler, einfacher und unabhängiger.
Der Ice Blaster beschleunigt die bis zu 2,5 Millimeter großen Trockeneispellets mit Druckluft auf über 150 m/s. Durch die Kälte von -79 °C gefriert der Schmutz und bekommt Risse. So lassen sich Verunreinigungen einfach ablösen und schonend entfernen.
L2P: Pellets direkt aus der Flasche L2P steht für „Liquid to Pellet“ – die direkte Umwandlung von flüssigem CO2 in Trockeneispellets. Eine patentierte, in das Gerät integrierte Verdichtereinheit erzeugt die Pellets aus der Gasflasche: nach Bedarf und ohne Verzögerung. Das spart gegenüber dem bekannten Verfahren den Logistikaufwand und die Bevor-
• Reinigen ohne Zerlegen: Maschinen müssen zur Reinigung nicht zerlegt werden. Die Pellets gelangen problemlos in kleinste Winkel. • Kurze Stillstandzeiten der Maschinen durch schnelle und effektive Reinigung. • Umweltfreundliches Reinigen ohne zusätzliche Chemikalien oder Strahlmittel. • Oberflächen werden nicht beschädigt. • Keine Rückstände: Trockeneis sublimiert restlos zu CO2. Es entstehen keine Rückstände, zum Beispiel Strahlmittel oder Abwasser. Das gesamte Sortiment finden Sie unter www.kaercher.at
AUTO & Wirtschaft 05/2022
25
Advertorial
Vorteile beim Trockeneisstrahlen Sauberkeit = Kälte x Beschleunigung
Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner
ANSICHT
Kleine Dellen, große Potenziale W enn Sie Lust auf neue Kundenkontakte für Ihr Werkstattgeschäft und/oder die Rückgewinnung von Fahrern älterer Fahrzeuge haben, dann ist das Geschäft mit der Beseitigung kleiner Dellen oder Kratzer (Neudeutsch Smart Repair) ein Thema mit Potenzial, das vor allem viele Markenwerkstätten in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt haben. So geben uns 28 bzw. 34 Prozent der Autokäufer/-innen an, dass sie kleine Dellen oder Kratzer an ihren Autos gerne beseitigen würden bzw. nach Möglichkeit sofort beseitigen lassen. Konkret auf Markenwerkstätten bezogen haben 58 Prozent der Autofahrer/-innen Interesse
„Schärfen Sie Ihre Customer-Care-Kompetenz durch aktive Angebote zur fachmännischen Beseitigung kleiner Dellen oder Kratzer.“ Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner an Smart Repair als Leistung eines Autohauses, wohingegen sich deutlich geringere 26 Prozent tatsächlich wegen kleiner Makel oder Dellen an eine Markenwerkstatt wenden. Dazu passend zeigen 51 Prozent der Autofahrer Interesse an professioneller Innen- und Außenrei-
Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner ist Geschäftsführer von puls Marktforschung
26
AUTO & Wirtschaft 05/2022
nigung ihrer Fahrzeuge. Ungeachtet der Potenziale von Markenwerkstätten sind freie Werkstätten für 43 Prozent der deutschen Autofahrer die erste Anlaufstelle für Smart Repair. Erst dann folgen Markenwerkstätten (42 %) vor Karosseriebetrieben (35 %) und Systemwerkstätten (21 %). Hauptgrund gegen Markenwerkstätten als Anlaufstelle für Smart Repair ist das Hochpreisimage, das satte 63 Prozent der Kunden diesen zusprechen. Darüber hinaus nehmen viele Kunden gar nicht wahr, dass Markenwerkstätten Smart Repair überhaupt anbieten. Zusätzlich hat sich auf Kundenseite gegenüber (Marken-)Werkstätten ein Vertrauensdefizit dahingehend entwickelt, dass dort mutmaßlich mehr gemacht und repariert wird, als eigentlich nötig ist. Um solche Imagedefizite auszubügeln und sichtbare Kompetenz auch für kleine Reparaturen aufzubauen, sollten Werkstätten auf die Erfüllung von vier Kundenbedürfnissen achten: fachkompetente Mitarbeiter/-innen, Festpreise, kurze Zeitdauer (max. ein Tag) und Online-Terminbuchungsmöglichkeiten. Wie unsere detaillierte Marktpotenzialstudie zeigt, empfiehlt immerhin jeder zweite Kunde Werkstätten weiter, bei denen Smart-Repair-Leistungen in Anspruch genommen wurden. Somit sind Smart- Repair-Leistungen wohl auch wirksame Speerspitzen für (Marken-)Werkstätten, um bestehende Kunden zu loyalisieren und neue zu gewinnen. Darüber hinaus sind zufriedene Werkstattkunden nach wie vor auch Rückenwind für den Verkauf des nächsten Fahrzeugs. Schärfen Sie von daher Ihre Customer-Care-Kompetenz durch aktive Angebote zur fachmännischen Beseitigung kleiner Dellen oder Kratzer oder Paketangebote für Smart Repair und gründliche Fahrzeugreinigung mit Preisvorteil bei Buchung beider Leistungen. Wenn Sie dabei nach Möglichkeit Festpreise aktiv herausstellen, tun Sie auch etwas gegen das Hochpreis-Image, das Kunden eventuell auch Ihrer Werkstatt zusprechen. Aufgrund Ihrer Imagewirkung sollten solche Angebote online und im Autohaus beworben werden. Dabei spielen Videos mit Darstellung und Erklärung moderner Smart Repair Reparatur- und Reinigungstechnologien ebenso eine Rolle wie persönliche Kundenstatements zum guten Gefühl, wieder in ein „frisches“ und professionell gereinigtes Fahrzeug zu steigen. Motto: „Alles neu macht der Mai.“ •
GEWERBE
Kfz-Meister Andre Melnik zeigt die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten
v.l.: Andre Melnik, Erwin Warner und Christian Schöndorfer
Vernetzt viel praktischer I
ch habe bei der Firma Brammer in Baden gelernt und mich vor 31 Jahren selbstständig gemacht“, sagt Firmenchef Erwin Warner. Neben dem Service und der Reparatur habe er gleichzeitig auch von Beginn an mit Gebrauchtwagen gehandelt. Im Lauf der Jahre habe sich dieser Geschäftszweig immer stärker entwickelt. Im Jahr vermarktet er rund 100 Gebrauchtwagen. „Momentan ist schwieriger und auch teurer, Ware zu bekommen. Ich mache das schon sehr lange, aber das Geschäft ist härter geworden.“ Das Kaufverhalten speziell der Mittelschicht habe sich verändert, diese agiere deutlich zurückhaltender, während das Hochpreis-Segment relativ stabil bleibe. Gleichzeitig ist der Kfz-Betrieb auf die Reparatur aller Marken mit Schwerpunkt auf Mercedes-Benz spezialisiert. 80 Prozent der Kunden, die bei Warner ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen, kommen auch wieder zum Service. „Wer gute Arbeit machen will, benötigt auch entsprechendes Werkzeug“, betont der Kfz-Meister, der in die Werkstattausrüstung auch entsprechend investiert. Vor Kurzem wurde ein neuer Bremsprüfstand von Maha vom in Wien beheimateten Maha- Vertriebs-Partner Siems & Klein geliefert.
Seit 31 Jahren leitet Erwin Warner seinen Kfz-Betrieb im niederösterreichischen Traiskirchen. Nun hat er seine Werkstatt mit einem digitalen Bremsprüfstand von Siems & Klein aufgerüstet. Die Anzeige läuft über den Computer, die Daten können übernommen werden Doris und Erwin Warner
„Wer gute Arbeit machen will, benötigt auch entsprechendes Werkzeug“ Erwin Warner
„Früher gab es Zählerstände, auf einem großen Monitor sind die Zeiger gelaufen, das fällt jetzt weg. Die Anzeige läuft über den Computer via Bluetooth oder WLAN, das ist viel praktischer“, erklärt Kfz-Meister Andre Melnik, Werkstattleiter bei Warner.
Moderne Kommunikationsmittel in der Werkstatt „Die Daten können übernommen werden, mit einem Tablet lassen sie sich mobil anzeigen“. Praktisch sei auch die automatische Allrad erkennung. Bei der 3,5 t/3 kW Variante handelt es sich um einen Bremsprüfstand, der insbesondere für freie Werkstätten, OEM-Werkstätten und Prüforganisationen geeignet ist, die mit normalem Prüfaufkommen rechnen und primär Fahrzeuge mit einem durchschnittlichen Gesamtgewicht prüfen. Über 2,8 Tonnen Prüfgewicht empfiehlt sich die verstärkte 4-kW-Variante. Mit der Möglichkeit der Vernetzung mit den langlebigen und qualitativen Maha „Connect Series“ Rollen-Brems-Prüfständen – ob Tablet, Smartphone oder PC – haben moderne Kommunikationsmittel Eingang in die Werkstätte gefunden. „Wichtig ist, dass wir unseren Kunden entsprechende Service- und Reparaturarbeiten sowie die gesetzlich vorgeschriebene Kalibrierung bieten können“, betont Ing. Dietmar Vogl, Leitung Vertrieb Siems & Klein. • (DSC)
AUTO & Wirtschaft 05/2022
27
GEWERBE
Das Team der Autowerft: Mst. Philip Fojtik, Adrian Tomasi, Irene Fojtik, Dominik Ranger, Alexander Fojtik und Mst. Roland Klopf
Seit 2017 ist die Autowerft in Bisamberg beheimatet
Unmögliches möglich machen „Je schwieriger, umso lieber“: Das ist das Motto von Andreas Fojtik und seinem Team in der Autowerft in Bisamberg, wo exklusive Oldtimer und Sportwagen betreut werden.
D
as (nahezu) Unmögliche möglich machen“, beschreibt Andreas Fojtik das Motto seiner Autowerft, einer exklusiven und gleichzeitig bodenständigen Oldtimer-Schmiede in Bisamberg bei Wien. Eine Aussage, die im Geschäftsleben wohl selten so passend ist wie hier. Für Fojtik ist es Anspruch, Motivation und auch eine Art Lebensinhalt. Die leichten Übungen überlässt er lieber anderen. „Wir sind ja kein Teiletauschdienst“, sagt er etwas angewidert von der Entwicklung im Andreas Fojtik, Autowerft Werkstättengeschäft. Bei ihm geht es ums Handwerk, um das Wissen um Kfz-Technik und Motoren. Schwierige bis vermeintlich unmögliche Reparaturen, Instandsetzungen und Restaurierungen sind ihm am Liebsten: Wenn seine Spezialisten, ein ausgewähltes Team an Kfz-Profis und Benzinbrüdern, richtig gefordert sind, wenn er nächtens Teile und Lösungen konstruieren darf und sein langjähriges, internationales Netzwerk nutzen kann, um einen (der meist seltenen) Klassiker wieder in Schuss zu bringen.
„Ich hoffe, dass nur die Freaks übrig bleiben, die ein altes Auto als ein altes Auto sehen und nicht als Spekulationsobjekt.“
Mit Lehr- und Lernjahren zur Selbstständigkeit Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, hat sich Fojtik nach Lehrjahren bei Ford Hinteregger und Lernjahren bei Heribert Werginz in Wien 14 selbstständig gemacht. Seine Frau Irene war schon damals
28
AUTO & Wirtschaft 05/2022
an seiner Seite, hat mit Andreas ein Unternehmen und drei Kinder erfolgreich großgezogen und schupft den Laden – statt in Penzing – nun in Bisamberg, wo die Autowerft seit 2017 in einem adaptierten Industriegebäude angesiedelt ist. Die drei Söhne sind mittlerweile tragende Teile des Unternehmens. Florian, der Jüngste, schraubt mit dem Techniker, Alexander ist für die Annahme und den Ersatzteilbereich zuständig und Philipp ist der Karosseriebaumeister.
Grantler und Oldtimer-Guru Die langjährigen und spezialisierten Mitarbeiter sind übrigens ebenso nach Bisamberg mitgekommen wie die Kunden. „Und es sind noch mehr geworden“, so Fojtik, der nicht gerade als besonders zuvorkommender und höflicher Kundenbetreuer bekannt ist. Vielmehr hat er was von einem Wiener Grantler. Dass er zu seinen Kunden nicht immer nett ist, stört diese nicht, denn deshalb kommen sie nicht zu ihm. Sie sind dankbar, wenn sich der breit anerkannte Profi, der Kfz-Technik-Guru, um ihre Lieblinge kümmert. Und nur diese Kunden sind ihm willkommen. Die seit der Finanzkrise 2009 und auch jetzt wieder verstärkt auftretenden Investoren mag er nicht. „Investoren möchten die Restauration nur günstig haben, ein Liebhaber möchte, dass es gscheit gemacht wird“, unterscheidet Fojtik. „Am Ende des Tages hoffe ich, dass nur die Freaks übrig bleiben, die ein altes Auto als ein altes Auto sehen und nicht als Spekulationsobjekt. Dann normalisiert sich das Geschäft wieder.“ • (GEW)
WIRTSCHAFT GEWERBE
Fachkongress und Ausstellung für KfzService, Reifen, Lack und Karosserie am 01. Juni 2022, Allianz-Stadion Wien Foto: Adobe Stock
Anmeldungen unter www.werkstattforum.at mit Promotioncode: WF2022AW zum Sonderpreis von 67,- Euro
Endlich Branchenevent Endlich Kongress, endlich Netzwerk, endlich Live-Vorträge, endlich Ausstellung: Mit dem A&W WERKSTATT-FORUM kehrt die Branche in den Event-Modus zurück.
V
ideokonferenzen, Online-Seminare, erfolgreiche Digitalisierung in sehr vielen Bereichen: Corona hat das Geschäftsleben verändert, viele gute und notwendige Entwicklungen gebracht. Umso mehr freuen wir uns, dass auch endlich wieder große Events stattfinden können. In der Kfz-Branche macht am 1. Juni das A&W WERKSTATT-FORUM den Anfang. Als Fachkongress mit Ausstellung bietet der Event im Wiener Allianz-Stadion alles, was die Branche braucht: hochkarätige Vorträge zu wichtigen Themen, ausreichend Netzwerk-Möglichkeit und eine hochwertige Fachausstellung. Der VIP-Bereich des Wiener Allianz-Stadions bietet dazu den passenden Rahmen. Das A&W WERKSTATT-FORUM ist als Veranstaltung für Kfz-Werkstätten, Lack- und Karosseriebetriebe und Reifenspezialisten konzipiert. Im Gegensatz zum traditionellen A&W-Tag, der am 29. September wieder in der Wiener Hofburg stattfinden wird, kommen bei WERKSTATT-FORUM alle Themen auf die Bühne, die das After-Sales derzeit betreffen: Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Elektrifizierung gehen alle Kfz-Betriebe an, spezielle Bereiche wie die Kalibrierung von Assistenzsystemen, Anforderungen von Fuhrparks, Herausforderungen in der Reifenlogistik sowie die Versicherungsabwicklung sind auf eine der Zielgruppen zugeschnitten. Egal ob mechanische Werkstätte, Karosseriebetrieb oder Reifenspezialist: Auf und abseits der Bühne ist für alle Betriebe etwas dabei. (GEW) •
Mag. Ewald Hannes Grabner, Rechtsanwalt Schadensabwicklung – die Rechte der Werkstätte
Ing. Martin Freitag, Kfz-Sachverständiger Schadensabwicklung – die Rechte der Werkstätte
Georg Hensch, 1A! Digital Social Selling – Wie Kundenbindung digital gelingen kann
Bert-C. Lembens, Continental Aftermarket Elektromobilität: Was kommt – was braucht’s
Roger Blum, Blutech AG Effizient lackieren
Dipl.-Ing. (FH) Helge Kie bach, KTI, Kalibrieren von Assistenzsystemen
Prof. Dr. Stefan Bratzel, CAM Entwicklungstrends der Branche
Stefan Höslinger, !HEPP Unternehmens impulse Fahrzeugtechnologien als Herausforderung für den Reparatur- und Auftragsprozess
AUTO & Wirtschaft 05/2022
29
Dr. Fritz Knöbl
ANSICHT
Das Ölpreis-Barometer D er Preis des Rohöls ist ein Indikator für die weltweite Wirtschaftsentwicklung. Er reagiert auf die geopolitische Großwetterlage höchst sensibel. Derzeit zeichnet sich weltweit für Rohöl eine stabile Hochpreislage ab. Das dämpft die Konjunkturaussichten im energiearmen Europa. Gekoppelt mit einer jahrelangen Geldschwemme der Europäischen Zentralbank zeichnet sich damit eine Stagflation ab, also die Kombination von Inflation und Stagnation. Das ergibt eine besonders schwer zu bekämpfende Wirtschaftskrise. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die US-Innenpolitik orientiert sich an den Spritpreisen an den Zapfsäulen. Die gingen nach oben, als Donald Trump 2019 Sanktionen gegen Venezuela und
„Der zur Bekämpfung der Klimakrise propagierte Ausstieg aus fossilen Energieträgern wird Europa langfristig von seiner derzeitigen geopolitischen Energieabhängigkeit befreien.“ Dr. Fritz Knöbl
dessen Ölexporte – die einzige Devisenquelle des Landes – verhängte. Als Retter niedriger Spritpreise halfen die Russen aus. Parallel dazu haben die Lobbyisten in Washington alle Hindernisse für das umweltfeindliche Öl-Fracking aus dem Weg geräumt. Womit die USA zum größten Ölproduzenten der Welt – vor Russland und Saudi-Arabien – aufgestiegen sind. Das Konjunktur-Hoch nach der Corona-Krise (und der damit verbundene Energiehunger) erforderte in den USA – trotz enormer Eigenproduktion – weiterhin Öl-Importe. Das reichte, um den russischen Lückenbüßer zum zweitgrößten Ölproduzenten zu machen. Nun hat US-Präsident Joe Biden jedoch ein weiteres Embargo verkündet – diesmal
Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist
30
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
gegen Russland, worauf prompt die Preise an den Tankstellen nach oben schnellten. Am 8. November stehen in den USA die Midterm- Elections an, in denen Bidens knappe Mehrheiten im Senat und Repräsentantenhaus auf dem Spiel stehen. Biden hat nun die Wahl, das Embargo gegen Venezuela aufzuheben. Was für ihn schwierig ist, da Venezuela auf der Seite Russlands steht. Oder er kann die OPEC auffordern, ihre Fördermengen anzuheben. Ein Schritt, der aber bereits am russischen Veto in der OPEC gescheitert ist. Da bliebe noch eine Einigung mit den Mullahs in Teheran. Den Schritt könnte Biden seinen Wählern damit verkaufen, damit einen Fehler seines Vorgängers Donald Trump zu korrigieren, der 2018 mit der Aufkündigung des internationalen Atomabkommens aus 2015 zum Ausfall dieses potenten Öllieferanten geführt hat. Doch an diesem Abkommen war auch Russland beteiligt, das auf nuklearer Basis mit Teheran eng zusammengearbeitet hat. Das dürfte die Wiederbelebung dieses Abkommens infrage stellen. Biden kann nun der EU „empfehlen“, bis zu den Wahlen – somit während der nächsten sechs Monate – ihre strategischen Öl-Reserven anzuzapfen. Wo in den kalten Wintermonaten dann die für uns nötige Energie – sei es Öl oder Gas – herkommen soll, bleibt offen. Die von der EZB seit Jahren kontinuierlich aufgeblähte Geldproduktion befeuert die Inflation. Die gleichzeitig von Brüssel den EU-Mitgliedern vorgeschriebenen Wirtschaftssanktionen werden die Produktivität drosseln. Wir alle werden damit deutliche Wohlstands einbußen hinnehmen müssen. Die USA kann sich energiepolitisch dank hoher Eigenversorgung von dem sich abzeichnenden europäischen Konjunkturtief abkoppeln. Die EU-Spitzen Ursula von der Leyen und ihre EZB-Kollegin Christine Lagarde werden die Schuld an dieser Misere auf Russland und auf die von den USA und England forcierten Embargo- Maßnahmen schieben. Und auf die der Ukraine geschuldete Solidarität. Europa wird damit zum Verlierer, China und die USA werden uns wirtschaftlich davonziehen. Politische Schuldzuweisungen bringen nichts. Der zur Bekämpfung der Klimakrise propagierte Ausstieg aus fossilen Energieträgern wird Europa langfristig von seiner derzeitigen geopolitischen Energieabhängigkeit befreien. Kurzfristig hilft das wenig. Das trifft besonders mittelständische Unternehmer, die ihre osteuropäischen Geschäfte nicht in die USA oder nach China verlagern können. •
GEWERBE
Wandlungsprozess Was sind die wichtigsten Trends des Wiener Motorensymposiums? Gibt es noch Verbrennungsmotoren? Von Maria Brandl
V
om 27. bis 29. April fand das 43. Internationale Wiener Motorensymposium wieder in der Wiener Hofburg statt, nachdem zuletzt coronabedingt nur eine Online-Tagung möglich war. Mehr als 70 hochrangige Vortragende gewährten den mehr als 900 anwesenden Teilnehmern aus 26 Ländern einen Ausblick auf die CO2-neutrale Mobilität. Unter den Ehrengästen befand sich unter anderem Hans Dieter Pötsch, VW-Aufsichtsratsvorsitzender. Die 76 Vorträge wurden in zwei Sälen sowie als „Video on demand“ präsentiert.
„Fußabdruck über das gesamte Fahrzeugleben“ Veranstaltet wird das Motorensymposium vom Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK). Dessen Vorsitzender, Univ.-Prof. Bernhard Geringer von der TU Wien, sprach in seiner Eröffnungsrede von einem „kolossalen Wandlungsprozess“, vor dem die Branche stehe. Doch während oft das Verbot von Verbrennungsmotoren die öffentliche Diskussion prägt, zeigten die Redner ein anderes Bild. Gefordert sei ein gesamtheitlicher Ansatz für die Dekarbonisierung des Verkehrs, der den CO2-Fußabdruck über das gesamte Fahrzeugleben und nicht bloß zwischen Tank und Rad wie jetzt betrachtet. Auf dem Symposium stellten Abgas-, Motoren- und Getriebespezialisten, Experten alternativer Kraftstoffe und diverser Energiespeicher sowie IT-Profis mögliche Lösungen vor. Eine Erkenntnis kristallisierte sich heraus: „Der Weg zur E-Mobilität wird relativ lang sein“, sagte Luca de Meo, Geschäftsführer (CEO) der Renault-Gruppe. 2030 werden weltweit noch immer rund 90 Prozent der Fahrzeuge mit Verbrenner unterwegs sein. Renault will in den kommenden Jahren zwar 23 Milliarden Euro in die E-Mobilität investieren, aber auch weiter konventionelle und Hybridantriebe
erbessern und für verschiedenste Kraftstoffe vorv bereiten. Selbst einen Dieselmotor werde es weiterhin geben – solange es die Abgasnormen erlauben. Euro7 wird gerade diskutiert.
Nur noch emissionsfreie Autos Eine andere Strategie verfolgt VW, wie Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands VW, betonte. Für VW sei als Volumenhersteller der batterieelektrische Ansatz der einzige Weg zur CO2-freien Mobilität. Aber auch Ulbrich ging davon aus, dass die Elektrifizierung in gewissen Weltgegenden noch Jahrzehnte dauern wird. Daimler will laut Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Daimler AG, ab 2030 nur mehr emissionsfreie Pkws anbieten. Deutlich länger werde die Elektrifizierung im Nutzfahrzeug- und Offroad-Bereich dauern, sagten Andreas Gorbach, Mitglied der Geschäftsführung der Daimler Truck AG, sowie Markus Müller, Mitglied der Geschäftsführung der Deutz AG. Beide setzen für gewisse Bereiche auch auf Wasserstoff sowohl in Kombination mit Brennstoffzellen wie im Verbrennungsmotor. Deutz will 2024 mit der Serienproduktion eines Wasserstoffmotors beginnen, der auch Züge, die heute mit Diesel fahren, CO2-frei machen kann.
ZF: „Ab 2040 keine Getriebe mehr bauen“ Welch gewaltigen Umbruch die Energiewende für einen automobilen Zulieferer bedeutet, zeigte Wolf-Henning Scheider, Vorstandsvorsitzender der ZF-Gruppe: „ZF wird ab 2040 keine Getriebe mehr bauen.“ Derzeit macht ZF mit Getrieben noch 10 Milliarden Euro Umsatz. Künftig will sich ZF auf Kernkomponenten der E-Mobilität wie Leistungselektronik und E-Motoren, aber auch für das autonome Fahren konzentrieren. •
AUTO & Wirtschaft 05/2022
31
Mag. Heinz Müller
Feind des Geldes 2021 sei, so hört man von den meisten Gesprächspartnern, ein sehr gutes Jahr für die allermeisten Autohäuser gewesen. Das sagt die Mehrzahl der Importeure, die ja in der Regel ganz genau wissen, wo einem Partner in der Provinz eine mögliche Schieflage droht. Und das sagen die meisten Autohäuser selbst.
Keba auf Wachstumskurs
Die Zulassungszahlen weisen zwar ein Minus bei den Neuwagen aus. Doch die Verkäufe waren bei den meisten Marken durchaus okay, und dementsprechend hoch sind auch die Auftragsbestände. Dass der eine oder andere Importeur seinen Händlern finanzielle Hilfe geleistet hat, um die schwierige Situation bis zur Auslieferung zu überbrücken, soll nicht unerwähnt bleiben. Und dann wären da noch die finanziellen Beihilfen seitens des Bundes, also die Nachwirkungen des Corona-Virus, die auch für gewisse Erträge gesorgt haben.
Shell setzt stärker auf Ladeinfrastruktur
Daher geht es offenbar manchen Autohäusern wieder (oder noch immer?) so gut, dass sie auf neue Kunden verzichten können (oder zumindest glauben, es tun zu können): Ein sehr guter Bekannter hat mir erzählt, dass er im April wegen eines Dacia Jogger bei einem Händler in Niederösterreich angerufen hat. Sein Trauzeuge hatte dort in den vergangenen 15 Jahren schon 3 Dacia gekauft und war laut eigener Aussage stets zufrieden.
Die oberösterreichische Keba Group AG, die u. a. ganzheitliche Ladelösungen für E-Mobilität herstellt, hat die Marke von 2.000 Mitarbeitern überschritten und will in den kommenden Monaten 130 weitere einstellen. „Den Menschen zu sagen, was sie zu tun haben, ist ein antiquiertes Konzept. Vielmehr ist es heute wichtig und dienlicher, sich an einem Zweck auszurichten“, erläutert Gerhard Luftensteiner, CEO der Gruppe (l.).
Shell Austria baut an den hiesigen Tankstellen weitere Schnelllader für E-Autos auf. Im Zuge ihrer Sanierung wurde die Tankstelle an der Pyhrnauto bahn bei Gralla West mit PV-Anlage und zwei High-Power-Chargern mit 300 kW ausgestattet.
Liqui Moly erweitert Abfüllkapazitäten Liqui Moly baut in Ulm ein neues Produktionsgebäude, um Platz für zusätzliche Abfüllanlagen zu schaffen. Im März erreichte die Produktion den höchsten Ausstoß in der 65-jährigen Firmen geschichte.
Eder baut aus
Eder Fahrzeugbau (Marken Algema und Fit-Zel) erweitert sein Betriebsgelände am bestehenden Standort um 4.000 m². Vorgesehen ist die Erstellung einer 800 m² großen Lagerhalle sowie von Ausstellungsflächen. Die Erweiterung des Betriebsgeländes sei notwendig, da die Zahl der Aufträge in den letzten Jahren stetig gestiegen sei. Auf der deutlich vergrößerten Ausstellungsfläche sollen zukünftig Neufahrzeuge präsentiert sowie Kundenfahrzeuge für die Produktion zwischengelagert werden. Die Lagerhalle diene dem Schutz hochwertiger Komponenten vor Wind und Wetter.
32
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Der Dacia-Verkäufer war an diesem Nachmittag (so seine Aussage) gerade mit Kunden beschäftigt, notierte sich die Nummer des potenziellen Neukunden und versprach einen Rückruf. Das war kurz vor Ostern. Anfang Mai entschloss sich der Kunde, nicht in besagtem Auto haus zu kaufen. Sein Motto: „Wer auf mein Geld nicht angewiesen ist, bekommt es auch nicht!“
WIRTSCHAFT
Der Kfz-Bereich ist im Leasing klar Die Grafik zeigt den dominierend Aufwärtstrend im Jahr 2021
Leasing-Aufschwung A
ls „ideale Finanzierung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ bezeichnet Dr. Michael Steiner, Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing- Gesellschaften (VÖL), das starke Ergebnis im Jahr 2021. Über alle 3 Sparten (Kfz-Leasing, Mobilien- Leasing und Immobilien-Leasing) zusammen gab es 2021 ein Neugeschäftsvolumen von 8,081 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zu 2020. 77 Prozent dieses Volumens entfielen auf den Kfz-Bereich. Alle 832.000 laufenden Leasingverträge in Österreich belaufen sich laut den Angaben des VÖL auf eine Summe von 25,9 Milliarden Euro.
Mehr als jedes zweite Fahrzeug in Österreich wird durch Leasing finanziert: Die Bilanz des VÖL liegt nun vor.
Rekordergebnis neuerlich verfehlt Das Neugeschäft im Kfz-Leasing lag im Vorjahr mit 6,220 Milliarden Euro um 8,3 Prozent über jenem von 2020, als 5,741 Milliarden Euro erreicht wurden. Damit wurde das Rekordergebnis von 2019 (6,544 Milliarden Euro) aber neuerlich verfehlt. 215.000 Kfz-Leasingverträge wurden 2021 verzeichnet, das ist ein Zuwachs von 5,1 Prozent im Vergleich zu 2020. Gestiegen ist auch die durchschnittliche Vertragssumme, und zwar um 869 Euro auf 28.906 Euro (+3,1 Prozent). Laut Angaben des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) beträgt die Kfz- Leasingquote stabil 54,1 Prozent. Das Finanzierungsvolumen im Neugeschäft des Fuhrparkmanagements ist gemäß der Bilanz des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) im Jahr 2021 um 4 Prozent auf 905 Millionen Euro gewachsen. Mit Stichtag 31. Dezember 2021 waren insgesamt 106.246 Fullservice-Leasingverträge im Bestand der im VÖL angesiedelten Leasinggesellschaften, das sind um 10 Prozent mehr als 2020. Um 8,6 Prozent zugelegt hat 2021 auch die gewerbliche Leasingquote bei Firmenautos: Sie beträgt 78,4 Prozent, das ist ein neuer Rekordwert. Im Vergleich zum Kfz-Bereich sank das Mobilien- Neugeschäft im Vorjahr um 0,2 Prozent. Beim Immobilien-Leasing gab es sogar einen Rückgang von 39,2 Prozent. • (MUE)
„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehen viele Unternehmen Leasing als ideale Finanzierung für dringend notwendige Investitionen.“ Dr. Michael Steiner
AUTO & Wirtschaft 05/2022
33
WIRTSCHAFT
Innovationstage Teil 2
Nachbericht
„Höchste Zeit für Veränderungen“ Der 2. Teil der „Innovationstage“ bot online eine Reihe interessanter Vorträge. Lesen Sie hier die wichtigsten Aspekte, alle Details finden Sie auf www.innovationstage.at.
L
aut Georg Hensch, Managing Director 1A! Digital GmbH in Lindlar (D), soll man sich bei der Digitalisierung auf das Wesentliche konzentrieren und die zu erwartende Wirkung mit dem benötigten Aufwand vergleichen. „Was relativ hohe Wirkung hat und letztendlich mit einem relativ überschaubaren Aufwand zu pflegen und mit gutem Erfolg zu generieren ist, das sind Dinge wie Gebrauchtwagenportale, denn die machen im Grunde nichts anderes als zu schauen, wie man möglichst viele Nutzer auf die Seite bekommt. Auch die eigene Website nach vorn zu bringen oder den eigenen Newsletter“, erklärte Hensch.
Georg Hensch, 1A! Digital
Analyse des Status quo Dabei sei es vor allem zu Beginn wichtig, den Status quo mithilfe von Analyse-Tools wie Google Analytics zu dokumentieren. Wenn diese Analyse ergebe, dass die eigene Website optimiert werden könne, sei ein Optimierungskonzept nach dem Pareto-Prinzip zu erarbeiten. Könne die eigene
34
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Marc Odinius, Dataforce
Website nicht weiter optimiert werden, sollte ein Webpräsenzkonzept nach dem Motto „weniger ist mehr“ erarbeitet werden, so Hensch.
Immer mehr Elektrofahrzeuge „Wir analysieren Zahlen: So bekommen Autohäuser Bescheid über das Potenzial für den Verkauf“, sagte Marc A. Odinius, Chef der Dataforce Verlagsgesellschaft für Business Informationen mbH in Frankfurt am Main (D), in seinem Vortrag. Er rief die Verantwortlichen auf, rechtzeitig tätig zu werden, denn der Halbleitermangel und andere Probleme in der Branche „werden uns noch das ganze Jahr begleiten“. Doch viele Menschen würden Veränderungen erst dann machen, wenn es unausweichlich sei, kritisierte er. Dabei seien die Veränderungen am Markt unübersehbar: Die Zahl der Kurzzulassungen sei EU-weit von 28 Prozent (2019) auf 21 Prozent gesunken, in Österreich habe es im selben Zeitraum sogar einen Rückgang von 27 auf 15 Prozent gegeben. Was die Segmente betreffe, so sei der Anstieg der SUVs europaweit von 30 auf 50 Prozent unübersehbar; bei rein elektrisch betriebenen SUVs sei dieser Trend sogar noch stärker, nämlich von 20 auf 60 Prozent. Was die Elektroautos mit mehr als 900 Zulassungen in einem Jahr betreffe, so sei deren Zahl von 2 Modellen (2017) bis 2021 auf 14 Modelle angestiegen. Der reine Flottenmarkt betrage bereits 33.000 E-Autos, was einer Verdoppelung entspreche; außerdem seien schon 4 BEVs unter den Top10. • (VER/MUE)
WIRTSCHAFT
Auf einen Wisch … Per „Dealer Management System in der Hosentasche“ verspricht Loco-Soft den Betrieben viel Zeit- und Geldersparnis.
M
it der Loco-Soft App haben Autohaus-Mitarbeiter die wichtigsten DMS-Funktionen immer dabei“, führte App-Spezialist Mika Sauermann von der Loco-Soft Vertriebs GmbH in seinem Vortrag aus. Insbesondere ging er auf die Möglichkeiten bei der Fahrzeugübernahme beim Kunden zuhause sowie auf die Verwaltung der händlereigenen Fahrzeuge ein.
Digitalisierung bares Geld wert Mika Sauermann, Loco-Soft
Bei Letzterer könne vor allem der „Loco Location Chip“ gute Dienste leisten, ein kleiner Aufkleber, mit der Fahrzeuge inklusive gespeicherten Daten am Betriebsgelände geortet werden können. Dabei reiche der Leistungsumfang der App viel weiter: alles, was auf einer mobilen Plattform auch sinnvoll sei, wird auf der Loco-Soft App auch umgesetzt
bzw. angeboten. Die App werde laufend weiterentwickelt und ermögliche es dem Kfz-Betrieb, zum Beispiel Reparaturannahmen beim Kunden zuhause durchzuführen. Dass die Programmierer in der Unternehmenszentrale sozusagen Tür an Tür mit der Kundenbetreuung sitzen, sorgt für rasche und sinnvolle Entwicklungsschritte. Das Loco-Soft-DMS ist bei über 3.100 Autohäusern im D-A-CH-Raum in Verwendung. Eine fortgeschrittene Digitalisierung im Autohaus bedeute vor allem Kommunikation aus einem Guss, merkt man bei Loco-Soft an. • (KAT)
„Auch für ein Auto“ CarOnSale will den Gebrauchtwagen-Handel vereinfachen und die Erträge der Händler steigern.
V
Thomas Triendl, CarOnSale
or rund 2 Monaten hat die Auktions-Plattform CarOnSale, die von der Castle Tech Österreich GmbH betrieben wird, auch bei uns ihren Betrieb aufgenommen. Laut Account Manager Thomas Triendl gebe es das vor 3 Jahren als Start-up ins Leben gerufene CarOnSale in 11 Ländern, täglich laufen 350–550 Live-Auktionen pro Tag ab. „Wir kommen auch wegen eines einzelnen Fahrzeugs zum Händler“, sagt Triendl, der Termin wird zuvor telefonisch vereinbart. Die Mitarbeiter von CarOnSale nehmen bei den Händlern die Daten der zu verkaufenden Fahrzeuge auf und stellen diese 1–2 Stunden später auf die Plattform: „Dann können unsere europaweiten Kunden ihre Angebote abgeben.“ Nur wenn ein Ankauf zustande kommt, muss der Verkäufer eine festgelegte Gebühr an CarOnSale bezahlen.
Das Unternehmen kümmert sich auch um die Zahlungsflüsse und den Transport der Fahrzeuge. Kaufende Händler können genau wählen, aus welchen Ländern sie Fahrzeuge haben wollen und natürlich auch die Marken, Modelle und Motorisierungen sowie andere Parameter eingeben. Laut Triendl werden Fahrzeuge zwischen 10.000 und 40.000 Euro angeboten: „Ware, die wir in Österreich nicht haben, die aber aus anderen Ländern stark reinkommt.“ Aufgrund der guten Dokumentation liege die Reklamationsquote bei „unter 2 Prozent“. • (MUE)
Weitere Infos und Videos unter www.innovationstage.at
AUTO & Wirtschaft 05/2022
35
WIRTSCHAFT
Michael Schwaiger, Chief Commercial Officer bei Santander
Auf dem Weg zu neuen Rekorden Nach dem Rekordjahr 2021 freut Michael Schwaiger, CCO von Santander, auch der Start ins Jahr 2022. Von Mag. Heinz Müller
A
uch wenn 2021 bei den Neuwagenzulassungen in Österreich einen Rückgang brachte: Bei der Santander Consumer Bank ist das Gegenteil der Fall. „Wir haben 2021 im Kfz-Geschäft das Rekordergebnis aus dem Jahr 2019 übertroffen“, sagt Michael Schwaiger, Chief Commercial Officer: „Damals, als es noch keine Corona-Krise und auch keine Lieferprobleme gab, hatten wir im Autofinanzierungsgeschäft eine Summe von 1,349 Milliarden Euro. 2020 waren wir mit 1,314 Milliarden Euro schon nah an diesen Zahlen dran. 2021 kamen wir auf 1,553 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 18 Prozent.“ Einer der Gründe für diese Steigerung ist die im Jahr 2020 abgeschlossene Kooperation mit Ford: „Die hatten wir 2021 erstmals das ganze Jahr. Aber wir haben auch in allen anderen Bereichen gewonnen und unseren Marktanteil deutlich gesteigert“, freut sich Schwaiger. Beim Kfz-Leasing ist Santander mittlerweile die Nummer 5 unter 29 Anbietern, wobei der Hauptteil der Finanzierungen – rund drei Viertel – ohnehin auf den Bereich Kredite entfällt. Mit mehr als 10 Importeuren laufen Kooperationen: Volvo, Kia, Suzuki, Ford, Polestar und LEVC bei den Pkws sowie Yamaha, KTM, Husqvarna, Harley-Davidson und GasGas bei den Zweirädern. Weitere Hersteller könnten folgen, sagt Schwaiger,
36
AUTO & Wirtschaft 05/2022
wobei es im Moment noch nichts Konkretes zu verkünden gebe. Insgesamt kooperiert Santander in Österreich derzeit mit rund 1.800 Händlern: „Wir wachsen jährlich um 50 bis 100 aktive Händler netto. Es ist wichtig, dass wir unsere geschäftlichen Beziehungen intensivieren und wir legen extrem viel Wert darauf, unsere bestehenden Partner pfleglich zu behandeln und unser Netz um weitere Händler auszubauen“, sagt Schwaiger. „Es gibt viele Händler, die bei uns anfragen – aber natürlich ist die Akquisition von Händlern eine der Kernaufgaben des Außendienstes, der das wirklich gut macht. Wir sind mit einem erfahrenen Außendienst gesegnet, der seit vielen Jahren in dieser Position tätig ist. Entsprechend gut sind die Verbindungen und Kontakte, oft gibt es eine sehr freundschaftliche Geschäftsbeziehung.“
Rasche Abwicklung macht sich bezahlt Lob erhält Santander auch für die rasche Abwicklung: „Unser Operations Center ist sehr schnell. Das ist sehr wichtig“, meint Schwaiger: „Wir zahlen im Rekordtempo aus. Wenn ein Händler in der Früh um 9 Uhr das Auto ausliefert, hat er meist zu Mittag das Geld auf seinem Konto. Das heißt, dass hinter unserem Erfolg einzelne Menschen stehen – egal in welcher Position.“ Auf andere Captives erweitert wird vermutlich auch die „Digitale Antragsstrecke“, bei der Kunden von zu Hause aus binnen Minuten ein Auto konfigurieren können und auch gleich die passende Finanzierung erhalten. Schwaiger: „Wir haben dieses Modell im Dezember bei Polestar gelauncht und damit sehr gute erste Erfahrungen gemacht. Auch erste Verträge wurden bereits auf diese Weise abgeschlossen. Nun wollen wir das Modell nach und nach auf die anderen Captives ausweiten. Aber da gibt es noch auf beiden Seiten viel Arbeit. Dennoch wollen wir es zeitnah umsetzen.“ Schwaiger glaubt auch nicht, dass man den Händlern damit zusätzliche Ertragsmöglichkeiten wegnehmen
„Wir haben die ,Digitale Antragsstrecke‘ im Dezember bei Polestar gelauncht und damit sehr gute erste Erfahrungen gemacht.“ Michael Schwaiger, Chief Commercial Officer bei Santander
würde: „Es ist ein On-top-Geschäft mit Kunden, die man sonst vielleicht nicht ansprechen könnte.“ Bleibt die Frage, ob auch die kommenden Monate des Jahres 2022 so erfolgreich verlaufen wie die ersten. „Obwohl es weniger Autos gibt, ist das Finanzierungsvolumen heuer wieder gestiegen. Das liegt daran, dass das durchschnittliche Volumen bei jedem Fahrzeug höher ist als im Vorjahr.“ •
Foto: Adobe Stock
Unverzichtbar Versicherungsvermittlung und Garantie-Versicherung sind ein unerlässlicher Teil der Kundenbindung. Von Gerald Weiss
Mit der „eigenen“ Versicherung Um trotz zunehmendem Routing den Wegfall der Aufträge bzw. die oftmals reduzierten Ertragsmög lichkeiten zu kompensieren, aber auch um eine einfa che und unbürokratische Abwicklung im Schadenfall zu ermöglichen, muss das Autohaus mit „eigenen“ Versicherungen zusammenarbeiten, einem Partner, bei dem das Autohaus im Vordergrund steht. Drei davon finden Sie auf den nächsten Seiten. Ebenfalls drei Anbieter finden Sie zum Thema Garantie-Versicherung, die nicht erst seit der neuen Gewährleistung (mit 12 Monate Beweislastumkehr) noch weiter an Bedeutung gewinnt. Auch hier sind die Kundenbindung und die damit mögliche Werk stattauslastung ein unverzichtbares Werkzeug für den zukünftigen Erfolg. •
HE
ie schon im Vorwort dieser Ausgabe erwähnt, ändert sich die Positionierung des Auto händlers in den kommenden Jahren deutlich. Eines der wichtigsten und naheliegendsten Dienstleistun gen des Autohauses ist dabei die Vermittlung von Versicherungen im Zuge des Fahrzeugkaufs. Für die Vorauswahl und die Konfiguration eines Mo dells braucht es den Verkäufer meist nicht mehr. Die Finanzierung und die Versicherung sind hingegen Be reiche, wo nach wie vor das persönliche Gespräch, die Beratung, das Vertrauen und der verfügbare An sprechpartner vor Ort eine große Bedeutung haben. Schon oft haben wir hier an dieser Stelle über „Alles aus einer Hand“ und dem „One-Stop-Shopping“ ge sprochen. Aber es ist tatsächlich wichtiger denn je, das Gesamtpaket anzubieten: für die Kompetenz beim Kunden, für die Kundenbindung, auch in der Werk stätte, und in Zeiten der Lieferkrise für die notwendi gen Erträge und die Verkäufer-Provisionierungen.
RUNG
W
VERS
IC
HE
RUNG
WIRTSCHAFT
VERS
IC
Garantieanbieter CarGarantie hilft dem Kfz-Handel, sich gegen die verschärften Bestimmungen des neuen Gewährleistungsrechts abzusichern. Mag. Bernhard Katzinger
GEWÄHRLEISTUNG
Auf diesen Partner ist Verlass S
eit Beginn des Jahres ist der Handel in der Europäischen Union mit einer neuen Heraus forderung in Form eines verschärften Gewährleistungsrechts, das die Verbraucherrechte stärkt, konfrontiert. Eine der bedeutendsten Änderungen ist die Verlängerung der Frist bis zur Beweislastumkehr von 6 auf 12 Monate, die auch in der Kfz-Branche für viele offene Fragen sorgte.
Steigende Reparaturkosten verschärfen die Lage Seit Januar muss der Händler nämlich ein ganzes Jahr lang beweisen, dass ein Defekt, der erst nach dem Verkauf auftritt, nicht schon beim Verkauf vorhanden war. Die CarGarantie bietet weitreichenden Schutz vor den Auswüchsen aus dieser neuen Gewährleistungsvorschrift.
„Wir haben mit Garantie- und Reparaturkostenversicherungen das beste Mittel, um sich gegen die Risiken der ‚Gewährleistung neu‘ abzusichern.“ Ivan Lattarulo, Direktor CarGarantie Österreich und Schweiz „Garantie- und Reparaturkostenversicherungen sind ein hervorragendes Mittel, um sich gegen diese Risiken zu schützen“, so Ivan Lattarulo, CarGarantie- Direktor für Österreich und die Schweiz. „CarGarantie hat sich früh auf die Gesetzesänderungen vorbereitet und die angebotenen Produkte entsprechend optimiert, um dem Handel noch bessere Lösungen für die finanzielle Absicherung zu bieten.“ So sende der Handel ein wichtiges Qualitätssignal in Richtung der Kundschaft: Das Produkt ist verlässlich, der Händler vertrauenswürdig. „Und wenn
38
AUTO & Wirtschaft 05/2022
erst einmal das Vertrauen aufgebaut ist, kommen Kundinnen und Kunden wieder“, so Lattarulo.
Langer Schutz und dauerhafte Kundenbindung Besondere Bedeutung gewinnt die Absicherung für den Händler auch im Licht der ständig steigenden Reparaturkosten. Die jährliche Schadenanalyse von CarGarantie zeigt, dass eine Reparatur inzwischen durchschnittlich fast 600 Euro kostet. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Der Halbleitermangel, die steigende Inflation und die Unterbrechungen der globalen Lieferkette tragen alle ihren Teil dazu bei. In den vergangenen Jahren sind diese Kosten kontinuierlich angestiegen, 2016 etwa lag der Wert noch unter 500 Euro. Angesichts Inflation, Lieferschwierigkeiten und internationalen Krisen wird der Trend wohl anhalten. Um die Kundenzufriedenheit und -bindung weiter zu unterstützen, steigen die Laufzeiten der G arantieund Reparaturkostenversicherungen der CarGarantie weiter an. „Langzeitschutz-Produkte erfreuen sich in der aktuellen Lage besonderer Beliebtheit, und dank ihnen kann die Kundschaft idealerweise direkt bis zum nächsten Fahrzeugkauf an das Autohaus gebunden werden“, so Lattarulo. In dieser Zeit bietet sich dank regelmäßiger Wartungsund Servicearbeiten sowie etwaiger garantiepflichtiger Reparaturen und Aftersales- Gelegenheiten die Chance auf Profitsteigerung. Dabei bieten die Versicherungsprodukte von CarGarantie einen Leistungsumfang, der deutlich über den Branchenstandard hinaus reicht. •
Eine Langfassung dieses Artikels finden Sie auf www.autoundwirtschaft.at
Traditionell. Hybrid. Alternativ. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Fahrzeug anzutreiben – aber nur einen Versicherer, der denkt und handelt, wie das Kfz-Gewerbe. DER Branchenversicherer bietet Kfz-Betrieben und ihren Kunden unschlagbare Vorteile.
www.garanta.at
HE
RUNG
WIRTSCHAFT
VERS
Starkes Team: Gebietsleiter Christoph Bachlechner, MBA (Wiener Städtische), Dominic Krb (carplus), Ulrike Bezmez-Mesko (Wiener Städtische), Alexander Mayer (Opel & Beyschlag), Peter Kirisics und Edmund Frühwirt (carplus)
IC
Aktuelle Aktion von carplus für Opel-Kunden: 5 für 5
Auto & Versicherung Seit mehr als 50 Jahren bietet man bei Opel & Beyschlag Auto samt Versicherung an. Opel Versicherung, carplus und die Wiener Städtische sind dabei unverzichtbare Partner.
V
ersicherungen bieten wir seit mehr als 50 Jahren unseren Kunden an“, berichtet Ing. Alexander Mayer, langjähriger Vertriebsleiter bei Opel & Beyschlag. Damit war das Traditionsunternehmen, heute mit 8 Standorten in Wien, dem Trend zur Finanzund Versicherungsdienstleistung um Jahrzehnte voraus. Aktuell gewinnt der Bereich mehr denn je an Bedeutung. „Wir versuchen, der Zeit voraus zu sein und Gutes zu belassen“, so Mayer: „Damals wie heute zählt der persönliche Kontakt zum Kunden.“ Für das kompetente Gespräch beim Kunden braucht es starke Partner. „Der Verkäufer muss die Versicherungsfragen des Kunden gleich beantworten können“, weiß Mayer. Dafür gibt es schon seit vielen Jahren die Unterstützung durch das Team von carplus und der Wiener Städtischen Versicherung. Die Kooperation betreut carplus-Landesleiter Edmund Frühwirt, die laufende Betreuung erfolgt von insgesamt 6 Wiener Außendienst-Mitarbeitern der Wiener Städtischen in Wien, allen voran Ulrike Bezmez-Mesko, die sich seit über 30 Jahren um die Opel-&-Beyschlag-Versicherungskunden kümmert.
Hohes Aftersales-Engagement Dabei hat die Kundenbindung für den Aftersales- Bereich bei Opel & Beyschlag große Bedeutung. „Der Kunde kauft und versichert sein Auto und fährt dann ein paar Jahre damit“, weiß Mayer. Wichtig sei, dass er auch in dieser Zeit in den ausliefernden Betrieb komme. „Er ist ja unser gemeinsamer Kunde, wenn etwas passiert“, spricht Mayer die Abwicklung
40
AUTO & Wirtschaft 05/2022
im Schadenfall an. „Wenn die Versicherungsabwicklung in unserer Werkstätte funktioniert, nimmt der Kunde die Versicherung beim nächsten Auto gleich mit dazu“, lobt Mayer den Versicherungspartner. Die Basis in der Finanzdienstleistung bildet bei Opel & Beyschlag die Opel Bank, mit der Opel & Beyschlag über 90 Prozent aller Finanziebietet seit Jahren Auto rungen abgewickelt werden. Bei der dazugehörigen & Versicherung Opel Versicherung agiert carplus ebenfalls als Kooperationspartner. „Mit Opel Bank, Opel Versicherung, carplus und Wiener Städtische haben wir hier starke und stabile Partner, auf die wir uns seit vielen Jahren verlassen können“, so Mayer. „Wir bauen auf lange Partnerschaften, auf die sich unsere Kunden verlassen können“, erklärt Peter Kirisics, Geschäftsführer von carplus. Hinsichtlich des
„Auf unsere Partner bei Finanzierung und Versicherung können wir uns seit viele Jahren verlassen.“ Ing. Alexander Mayer, Opel & Beyschlag Verständnisses für die Qualität der Kundenbetreuung ist man auf einer Wellenlänge: „Wir haben hier mit Opel & Beyschlag gemeinsame Werte, allen voran den hohen Servicelevel für unsere Kunden“, ergänzt carplus-Vertriebsleiter Dominic Krb. • (GEW)
WIRTSCHAFT
Mag. Michael Erb, Direktor CEE Real Garant
Aus Wien expandiert
der, die wir aus Wien betreuen. Der Sprung war schon wichtig. Wir gehen den Weg nach Europa, und wir sehen uns als europäisches Unternehmen. Darüber hinaus sehen wir großes Potenzial mit neuen Anbietern. Die neu auf den europäischen Markt kommenden Marken aus China lagern die Garantie grundsätzlich gleich aus. Da haben wir mit unserer Flexibilität und der europaweiten Abdeckung einen Riesenvorteil.
Wien war vor 20 Jahren die erste Auslandsniederlassung der Real Garant. Mit Mag. Michael Erb erfolgte danach die Expansion und die Erfolgsstory Osteuropa.
A&W: Wie hat sich die Expansion entwickelt? Mag. Michael Erb: Ich wurde damals mit dem Aufbau der Niederlassung in Österreich als Zentrale für Zentral- und Osteuropa (CEE) beauftragt, inklusive der entsprechenden Abteilungen wie Vertrieb, Schadenabwicklung und Administration. Es war immer klar: Wir müssen dort präsent sein, wo die Hersteller sind, mit denen wir zusammenarbeiten. Und als Premium- Garantie-Anbieter müssen wir in ganz Europa präsent sein. Wenn man sich den Markt ansieht, gibt es nicht viele, die ganz Europa bespielen können. Beim Großteil handelt es sich um nationale Player. Wie viele Länder werden aus Österreich betreut? Erb: Zuletzt sind noch Polen und Griechenland dazugekommen, damit sind es jetzt mit Österreich 10 Län-
1
HE
RUNG
V
or genau 20 Jahren hat die Real Garant Versicherung AG ihre erste Auslandsniederlassung in Wien eröffnet. Mit dem Engagement von Mag. Michael Erb als Geschäftsführer der Niederlassung Österreich und als General Manager CEE erfolgte ab 2010 die Expansion in die ost- und südeuropäischen Länder mit Wien als Zentrale.
VERS
IC
Die CEE-Länder sind sehr unterschiedlich. Wie geht man damit um? Erb: Wir betreuen hier vergleichsweise kleine Länder, mit teilweise sehr unterschiedlichem Verhalten der Kunden und Händler. Außerdem sind diese Länder für eine Versicherung keine leichten Märkte, weil das Volumen und die Kaufkraft nicht sehr groß sind. Mit viel Know-how und Erfahrungen haben wir die Expansion geschafft und das Osteuropa-Projekt von Real Garant zu einer Erfolgsstory gemacht. Was sind die Vorteile einer Zusammenarbeit mit Real Garant? Erb: Wir sehen das Menschliche, den persönlichen Kontakt als Vorteil, wir hören gerne zu. Zudem ist Real Garant sehr innovationsfreudig und wir bieten dem Händler neben der Garantie auch mit den Servicepaketen, der Assistance-Leistung sowie der Mobility-App noch zusätzliche Bausteine, die dem Kfz-Betrieb helfen, die Kundenfahrzeuge in der eigenen Werkstätte zu behalten. • (GEW)
A&W Newsletter
wöchentlich 2x top-informiert
JETZT ! N E D L E M AN wsletter haft.at/ne
undwirtsc www.auto
AUTO & Wirtschaft 05/2022
41
Foto: Autowelt Innsbruck
H
ER
UNG
WIRTSCHAFT
VERSIC
Sicherheit für beide Seiten Bei der Autowelt Innsbruck von Denzel & Unterberger hat das Gebrauchtwagengeschäft einen hohen Stellenwert, das von Mobile Garantie abgesichert wird.
W
ir schätzen die Firma Unterberger, weil hier sehr gepflegte, gut überprüfte und bei Bedarf instandgesetzte Fahrzeuge an den Kunden überge ben werden“, erklärt Kurt Ziegler, Gebietsleiter West österreich bei Mobile Garantie. „Dabei geht es nicht nur um das Produkt, sondern auch um den Rahmen: Wie übergebe ich das Fahrzeug dem Kunden? Wie sieht die Betreuung nach dem Kauf aus?“, ergänzt Michael Schotzko, Betriebsleiter der Autowelt Innsbruck von Denzel & Un terberger. „Hier ist die Garantie natürlich ein wesentlicher Teil, das rundet das Ge samtbild ab“, weiß Ziegler. „Die Garantie bietet Sicherheit für beide Seiten, für den Kunden und für das Autohaus“, so Schotz ko. Diese Absicherung macht es auch einfa cher, mit älteren Autos zu handeln. „Mit der Lösung von Mobile Garantie können wir das Risiko kalkulieren“, berichtet Schotzko. Das ist speziell in der momentanen Situation mit einem großen Mangel an Gebrauchtwagen ge nerell und Jungwagen im Speziellen von großer Bedeutung. Dadurch weitet sich auch bei Autowelt Innsbruck das GW-Geschäft auf ältere Fahrzeuge aus.
Produkte, Betreuung, Abwicklung „Da wir eher teurere Autos anbieten, rechnen wir die Garantie immer in den Kaufpreis mit ein“, so Schotzko. Dabei lobt er nicht nur die Produkte von Mobile Garantie, sondern auch den sehr guten Kontakt zu Betreuer Ziegler und den Abwicklungs- Prozess mit der sehr übersichtlichen Software. „Wir schätzen die gute Zusammenarbeit und die gute
42
AUTO & Wirtschaft 05/2022
GW-Verkäufer Leonhard Buchauer und Betriebsleiter Michael Schotzko (Denzel & Unterberger Autowelt Innsbruck), Kurt Ziegler (Mobile Garantie) Kommunikation, die Mobile Garantie ist ein Partner, der zu uns passt“, fasst Schotzko zusammen. Zum Einsatz kommt eine 3-Jahres-Garantie-Lösung, wobei der Kunde einmal pro Jahr zum Garantie check in die Werkstätte kommt. „Das ist eine ext rem gute Kundenbindung“, weiß Ziegler, Vor allem, weil die Werkstatt-Loyalität bei Gebrauchtwagen kunden grundsätzlich deutlich niedriger ist als bei Neuwagenkäufern.
GW-Geschäft optimiert „Das Gebrauchtwagengeschäft hat sich verändert: Früher hat man viele der GW-Käufer nie wieder ge sehen, heute arbeiten auch unsere Gebrauchtwagen verkäufer mit einer Stammkunden-Kartei“, berichtet Schotzko. Um dorthin zu gelangen, hat man auch an vielen Schrauben gedreht: „Garantie, persönlicher Kontakt, Zukauf, Kundenkartei und CRM sowie die konsequente Umsetzung einer Wiedermotorisie rungsstrategie im Gebraucht wagenbereich.“ In diesem Gesamtpaket und bei der wachsenden Ange botsbreite hilft ebenfalls die Mobile Garantie. „Wir sind der einzige Garantieanbie Michael Schotzko, Betriebsleiter Autowelt Innsbruck, Denzel & Unterberger ter, wo jedes Auto – bis zum Sportwagen und zum Wohn mobil – garantiefähig ist“, berichtet Ziegler. Mit entsprechenden Deckungen: „So ist beispielsweise bei Elektro- oder Hybrid-Modellen auch das Hoch volt-Speichermodul, also der Akku, im Garantieum fang enthalten.“ • (GEW)
„Die Garantie bietet Sicherheit für beide Seiten, für den Kunden und für das Autohaus.“
WIRTSCHAFT
Nur Vorteile Die Versicherungsvermittlung im Autohaus bietet viele Vorteile für Kfz-Betrieb und Kunden, weiß der neue Hauptbevollmächtigte der Garanta Versicherung, Mag. Heinz Steinbacher.
W
RUNG
A&W: Warum soll ein Kfz-Betrieb Versicherungen vermitteln? Mag. Heinz Steinbacher: Das Angebot von Kfz-Versicherungen im Autohaus bringt dem Kfz-Betrieb im Wesentlichen drei Vorteile. Erstens: zusätzliche Erträge, die sich der Kfz-Betrieb durch die Beratung und die Vermittlung von Versicherungen erwirtschaften kann. Zweitens: ein
Mag. Heinz Steinbacher, Hauptbevollmächtigter der GARANTA Versicherungs-AG Österreich
HE
ie bereits berichtet, wurden nach dem Verkauf der Nürnberger Versicherung AG die Verantwortlichkeiten bei der Garanta Versicherungs-AG neu geordnet. Nachdem Kurt Molterer nun ausschließlich für die Nürnberger tätig ist, wurde Mag. Heinz Steinbacher als sein Nachfolger zum Hauptbevollmächtigten ernannt. Er leitet die Geschäfte gemeinsam mit Dr. Hans-Ulrich Geck, Mag. Stefan Traunmüller und Mag. Erwin Mollnhuber. Mollnhuber ist auch künftig gemeinsam mit Hans Günther Löckinger Geschäftsführer in der GÖVD Garanta Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H. sowie Geschäftsführer der GÖS Garanta Österreich Versicherung Service GmbH. Mit der neuen Struktur will die Garanta weiter wachsen, die Vorteile bleiben.
VERS
IC
verbessertes Serviceangebot für die Kunden, da das Autohaus im Sinne eines One-Stop-Shoppings nicht nur den Verkauf und das Service abwickelt, sondern auch die Versicherung, Schadenabwicklung und eventuell auch die Fahrzeugzulassung. Der dritte Vorteil betrifft die Gestaltung der Versicherungstarife, die dazu beitragen, die Frequenz im Autohaus zu erhöhen und die Kundenbindung zu verstärken. Bei zahlreichen Marken gibt es bereits eine Zusammenarbeit mit Garanta, denn die Garanta ist der Versicherungspartner vieler Markenimporteure in Österreich. Wie groß ist der Bedarf? Steinbacher: Aus eigenen Umfragen wissen wir, dass sich viele Kunden eine Versicherungsberatung im Autohaus wünschen. Angeboten wird dieser Service aber noch immer viel zu selten. Dabei profitiert – wie oben erwähnt – nicht nur das Autohaus, sondern auch der Kunde vom Abschluss einer Versicherung im Autohaus. Dazu kommen die GarantaAutohaus-Vorteile für den Autobesitzer, zum Beispiel die Totalschadenreparatur bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswerts, Verzicht auf Internet-Wrackbörsen, die Reparatur mit Originalersatzteilen, der Wartungsrabatt auf die Haftpflichtprämie bei jährlichem Werkstattaufenthalt und der reduzierte Selbstbehalt bei der Kaskoreparatur im Autohaus. Dabei ist es entscheidend, dass von der Beratung über die Online-Polizzierung und die Schadenabwicklung alles direkt im Autohaus durchgeführt wird. So wird sich der Kunde auch zukünftig in allen Fragen rund um sein Fahrzeug mit dem Kfz-Betrieb in Verbindung setzen. Dies erhöht die Kundenzufriedenheit und die Bindung an das Autohaus. • Ein ausführliches Interview mit Mag. Heinz Steinbacher lesen Sie in der nächsten Ausgabe von AUTO & Wirtschaft.
AUTO & Wirtschaft 05/2022
??
RUNG
WIRTSCHAFT
HE
den Kanälen Finanzierung und Versicherung zukünftig – noch mehr als bisher – wichtige ErträIC VERS ge erwirtschaften“, weiß Filz. „Das Nebengeschäft wird immer mehr zum Hauptgeschäft“, ergänzt Stefan Machacek, der über langjährige Erfahrung im Autohandel verfügt und seit Kurzem als Vertriebsleiter Ost bei VMS tätig ist. Auf diese Zusatzerträge, auf die damit verbundene Kundenbindung und auf die Provisionen für den Verkäufer kann ein Kfz-Betrieb heute kaum noch verzichten.
Geschäftsführer VMS: Christian Kohlmann und Franz Filz
„Mit der Betreuungsmöglichkeit von UNIQA können wir im Autohaus-Bereich gemeinsam wachsen.“ Franz Filz und Christian Kohlmann, VMS & UNIQA im Autohaus
Mehr Service für mehr Betriebe Mit „UNIQA im Autohaus“ bauen der UNIQA-Außendienst und UNIQATochter VMS die Betreuung für Autohäuser deutlich aus.
D
er Slogan ‚Viel mehr Service‘, der VMS bei unseren Partner geprägt hat, bleibt natürlich auch in Zukunft bestehen“, erklärt Franz Filz, langjähriger Vertriebsleiter und jetzt Geschäftsführer der UNIQA-Tochter VMS, die nun mit „UNIQA im Autohaus“ die gemeinsamen Stärken von Servicegesellschaft und Versicherungskonzern für die Autohäuser und deren Kunden nutzt. Die Geschäfte und die Umsetzung der neuen Struktur leitet Filz gemeinsam mit Christian Kohlmann, der für die Bereiche IT, Organisation und die Produkte verantwortlich ist. „Mit der neuen Struktur mit UNIQA und VMS können wir in der Betreuung in die Fläche gehen und gemeinsam wachsen“, so Filz. „Dafür stehen uns derzeit 300 Außendienst-Mitarbeiter der UNIQA zur Verfügung, die die Autohäuser vor Ort unterstützen“, ergänzt Kohlmann. Mit dem UNIQA-Außendienst wird das Betreuungsteam vervielfacht, die VMS bleibt in der Abwicklung die kfz- und service-erfahrene Drehscheibe.
Stefan Machacek, Region Ost, Key Account VVD & PIA
44
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Betreuung im Vordergrund „Wir haben keine anonymen Hotlines, sondern sind mit dem großen UNIQA-Vertriebsteam täglich beim Händler vor Ort“, so Kohlmann. „Wir verstehen uns als qualitativ hochstehender Partner, der persönlichen Service bietet.“ Damit will „UNIQA fürs Auto haus“ neben den bestehenden größeren Autohäusern auch kleinere Kfz-Betriebe gewinnen. „Es gibt zahlreiche Händler, die noch keinen wirklichen Kooperationspartner im Bereich Versicherung haben, die wollen wir ansprechen und die können wir auch entsprechend betreuen“, sagt Kohlmann. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Versicherungsvermittlung, sondern auch für den sogenannten Tippgeber. „Die Abwicklung übernimmt der UNIQA- Außendienst, der Kunde bekommt die Autohaus- Vorteile, der Händler eine Tipprämie“, berichtet Kohlmann.
Einfach und unkompliziert Roman Kaspar, Region Mitte
Wachstumsmöglichkeit im Wachstumsmarkt Dabei spricht nicht nur die neue Organisation, sondern auch die Marktentwicklung für die Wachstumsmöglichkeiten. „Die Autohändler müssen aus
Besonders entscheidend ist es, den Autokäufer auch in die eigene Werkstätte zu bringen. „Das erfolgt bei unseren Produkten durch das passive Routing, also über die Vorteile beim ausliefernden Händler, dem diese Vorteile aber nichts kosten“, erklärt Filz.
Florian Walter, Region West
Die Digitalisierung spielt für die weitere Entwicklung eine große Rolle: „Wir passen uns natürlich laufend an die Marktgegebenheiten, an die Wünsche und Anforderungen unsere Kunden an. Und wir müssen mit den Entwicklungen der Autohäuser mitgehen“, erklärt Kohlmann. So benötigt der Verkäufer für seinen Kunden schnelle Angebote: „Das System erstellt drei verschiedene Kalkulationen für den Kunden zur Auswahl, einfach und unkompliziert.“ Neben dem Online-Tarif-Rechner punktet das Partnerportal mit dem Schulungsangebot für die vorgeschriebene IDD-Weiterbildung. „Das kann der Verkäufer nebenbei online abwickeln“, so Filz. • (GEW)
Für knifflige Sensoren
RDK-Sensor für Tesla
Das Herausdrehen von NOx- und Partikel-Sensoren, verbaut in Pkws, Transporter und Lkws, kann enorme Probleme bereiten. Der Sechskant des Sensors und/oder das Befestigungsgewinde in der Abgasanlage werden beim Herausdrehen dieser Sensoren oftmals beschädigt. Daraus resultieren hohe Folgekosten durch z. B. das Tauschen des entsprechenden Bauteiles des Abgasstranges, in welchem der Sensor montiert ist. Dieses Spezialwerkzeug gewährleistet das Herausdrehen des Sensors, das Gewindereinigen sowie das eventuelle Einbringen einer neuen Gewindebuchse. Pichler Werkzeug GmbH www.pichler.tools
Seit Kurzem bietet Alcar mit dem Sensor BLE einen Aftermarket-RDKSensor für das Model 3 und das Model Y von Tesla an. Der Sensor arbeitet mit Bluetooth- Low-Energy-Technologie und kommuniziert so mit der Steuerelektronik des Fahrzeugs. „Die Entwicklung des neuen BLE-Sensors für Fahrzeuge von Tesla hat viel Zeit in Anspruch genommen. Jetzt haben wir ein Top-Produkt“, heißt es von Alcar. Alcar Heringrad GmbH www.alcar.at
Hebetechnik-Alleskönner Die Masterlift 2.35 Saa 260 von AutopStenhoj ist der Spitzenreiter unter den Unterflur-Hebebühnen, quasi der Alleskönner für den Bereich Reparatur-, Wartung und Karosserie – und gleichzeitig die Lösung für das Anheben von Elektroautos. Es handelt sich um eine elektrohydraulische 2-Stempelhebebühne mit einer Tragkraft von 3,5 t und eine Unterschwenkhöhe von 70 bis 95 Millimetern. Damit können problemlos besonders flache Sportwagen oder auch Transporter wie beispielsweise der Sprinter angehoben werden. Darüber
Schneller montiert Die Marke Rockinger, seit 2001 Teil von Jost, bietet ein vielseitiges, hochwertiges und zuverlässiges Produktportfolio und wird von Endanwendern regelmäßig als „Beste Marke im Bereich Anhängekupplungen“ ausgezeichnet. Jetzt bringt man mit der RO*400 Easy Mount eine neue Variante seiner Standard-40mm-Kupplung auf den Markt, die in der Montage eine deutliche Zeit- sowie Aufwandsersparnis ermöglicht. Die RO*400 Easy Mount mit neuartigem Befestigungssystem wird komplett vormontiert an die Kunden ausgeliefert. Jost-Werke Deutschland GmbH www.jost-world.com
hinaus hebt dieselbe Hebebühne auch Fahrzeuge wie den Audi e-tron. Dabei bleibt auch der Unterboden frei zugänglich. Mit dieser Bühne kann ein Standardarbeitsplatz ausgerüstet werden, der gleichzeitig auch als Arbeitsplatz für Elektrofahrzeuge genutzt werden kann. Es ist folglich keine Investition in einen Stand-alone „Elektrofahrzeug-Arbeitsplatz“ notwendig. Kastner als führender Spezialist für Werkstättenausrüstung berät gerne unverbindlich! Autobedarf Karl Kastner GmbH www.auto-kastner.at
Rehleder war gestern Wer lange Freude an seinem frisch gereinigten Auto haben möchte, sollte es bis auf den letzten Tropfen Wasser „abtrocknen“, meint man beim Spezialisten Viamontis. Das Unternehmen bietet das nach Eigenangaben saugstärkste Auto- Trockentuch der Welt: Bei 80x50 cm Größe fasst das „Drying Towel 2.0“ mehr als 3,5 Liter Wasser. Viamontis GmbH, www.viamontis.de
AUTO & Wirtschaft 05/2022
45
Thema
FOKUS WIRTSCHAFT
HÄNDLER-TREND BAROMETER ÖSTERREICH
Richtig auf die Krise reagiert Die Lieferschwierigkeiten beim Neuwagen sind auch deutlich in den Ergebnissen des Händler- Trend Barometers Österreich ersichtlich und beeinflussen das Geschäft der Betriebe. Positiv zu bewerten ist dabei der deutliche Rückgang bei den Rabatten. Waren schon Ende 2021 die niedrigsten Rabatte seit Michael Schwaiger, dem Start des Händler- Chief Commercial Trend Barometers Officer bei Santander Consumer Bank Österreich im Jahr 2018 zu verzeichnen, sind diese Werte im 1. Quartal 2022 noch einmal deutlich gefallen und liegen nun im Durchschnitt bei 6,5 Prozent. Durch den Mangel an Neufahrzeugen hat sich eine gewaltige Dynamik beim Gebrauchtwagen entwickelt. Die Zufriedenheit mit den GW- Verkäufen ist auch nach dem 1. Quartal 2022 nach wie vor sehr hoch, die durchschnittliche Standzeit erreicht mit durchschnittlich 41 Tagen den mit Abstand niedrigsten Wert seit Einführung des Händler-Trend Barometers Österreich. Die wichtigste Erkenntnis aus der aktuellen Befragung ist allerdings die Tatsache, dass 73 Prozent der befragten Kfz-Unternehmer ihren Gebrauchtwagenzukauf verstärkt haben bzw. neue GW-Quellen erschlossen haben. Damit haben die Betriebe aktiv auf die Krise reagiert und sind in weiterer Folge für eine Zukunft gut gerüstet, wo der Gebrauchtwagen eine große Bedeutung haben wird.
Gut durch die bisherige Krise Die 15. Welle des Händler-Trend Barometers Österreich hat nach dem 1. Quartal 2022 die bisherigen Auswirkungen der Krisensituation abgefragt. Von Gerald Weiss
50 % der Händler sind gut durch die Krise gekommen
64 % der Händler melden Rückgänge bei den Neuwagen- Verkaufszahlen
73 % der Händler haben den GW-Zukauf in der Krise verstärkt
5
0 Prozent der österreichischen Markenhändler geben an, gut oder sogar gestärkt durch die Krise gekommen zu sein. Das ergibt die 15. Welle des von puls Marktforschung in Kooperation mit Santander Consumer Bank sowie AUTO & Wirtschaft durchgeführten Händler-Trend Barometers Österreich. 14 Prozent der nach dem 1. Quartal 2022 befragten Kfz-Betriebe haben (große) Schwierigkeiten aufgrund der turbulenten Zeiten mit Coronakrise und Lieferengpässen. Besonders positive Einschätzungen kommen von den Händlern großer Marken (60 Prozent) die schlechtesten Werte sind bei den Partnern mittelgroßer Marken zu verzeichnen, wo 25 Prozent (große) Schwierigkeiten aufgrund der Krise angeben.
Ertragssituation nicht eingebrochen „Die Verkaufszahlen, insbesondere im NW-Bereich, sind gesunken, die gesamte Ertragssituation und Werkstattauslastung eher nicht“, lautet die Analyse von puls Marktforschung auf die Frage: „Wie haben sich seit Beginn der Coronakrise, also in den letzten 2 Jahren, Ihre Ertragssituation bzw. Umsatzrendite und Ihre Verkaufszahlen entwickelt?“ So ist die Umsatzrendite bei 38 Prozent der beim Barometer befragten Betriebe gestiegen, bei 35 Prozent gleichgeblieben und bei 27 Prozent gesunken. Die NW-Verkaufszahlen sind bei 64 Prozent der Händler gesunken, die GW-Verkäufe bei 51 Prozent. Die Werkstatt-Auslastung ist bei 27 Prozent der Unternehmen gestiegen, bei 53 Prozent gleichgeblieben.
GW-Zukauf als Reaktion auf die Krise 73 Prozent der beim Händler-Trend Barometer Österreich haben einen verstärkten GW-Zukauf als Veränderung in den vergangenen zwei Jahren
HÄNDLER-TREND BAROMETER ÖSTERRE Die komplette Studie können Sie als A&W-Pro-Abonnent 46 ??
AUTO & Wirtschaft 05/2022 09/2017
WIRTSCHAFT
Die Hälfte der Händler sieht die Krise als Chance. Der Automobilhandel befindet sich in turbulenten Zeiten, unter anderem durch die Coronakrise und die Lieferengpässe. Wie sind Sie bisher durch die Krise gekommen?
71 %
ngegeben. Auf Platz 2 der a Reaktionen auf die Krise liegt mit 71 Prozent die Verstärkung der digitalen der Händler haben Kundenansprache. Bei 66 Prozent der Händler die digitale Kunden ansprache verstärkt wurden bestehende Leasingverträge verlängert, 60 Prozent haben verstärkte Maßnahmen der Kundenloyalisierung für Werkstattund Serviceleistungen umgesetzt. 56 Prozent haben Kosten reduziert und restrukturiert. Auf dem letzten Platz der Veränderungen liegt mit 18 Prozent die Mitarbeiter-Reduktion.
Neuwagen-Lieferfähigkeit als größtes Problem Auf die Frage „Wo sehen Sie derzeit die größten Probleme für Ihren Betrieb?“ wird von 86 Prozent der beim Händler-Trend Barometer Österreich befragten Betriebe die Neuwagen- Liefersituation genannt. Für der Händler sehen die 72 Prozent der Händler ist NW-Lieferfähigkeit als der Gebrauchtwagenmangel größtes Problem für ein großes Thema, die Unsi- ihren Betrieb cherheit der Konsumenten wird von 53 Prozent der Unternehmer als Problem genannt. Andere Themen werden als weniger problematisch gesehen: Die „Umstellung auf E-Mobilität“ stellt für 49 Prozent der interviewten Betriebe kaum Probleme dar, die „Unsicherheiten bezüglich des Händlervertrages“ werden von 53 Prozent nicht als Problem für den Betrieb gesehen und die Digitalisierung ist für 67 Prozent der Unternehmen nicht problematisch. •
Die Verkaufszahlen, insbesondere im NW-Bereich, sind gesunken, die gesamte Ertragssituation und Werkstattauslastung eher nicht. Wie haben sich seit Beginn der Coronakrise, also in den letzten 2 Jahren, Ihre Ertragssituation bzw. Umsatzrendite und Ihre Verkaufszahlen entwickelt?
Die häufigsten Veränderungen seit Krisenbeginn waren ein höherer GW-Zukauf und eine verstärkte digitale Kundenansprache. Welche der folgenden Veränderungen gab es in den letzten zwei Jahren in Ihrem Betrieb?
Die NW-Lieferprobleme wiegen am schwersten, während die Digitalisierung aus Sicht der Händler kaum Probleme bereitet. Wo sehen Sie derzeit die größten Probleme für Ihren Betrieb?
86 %
Im Werkstattbereich überwiegt Optimismus, beim Pkw-Verkauf, insbesondere Neuwagen, eher Pessimismus. Wie wird sich das Geschäft aus Ihrer Sicht im Bereich GW, NW und Service in den nächsten 3 Monaten entwickeln?
EICH unter www.autoundwirtschaft.at/downloads herunterladen! AUTO & Wirtschaft 05/2022
47
WIRTSCHAFT
Alle Probleme dieser Welt Die Kauflaune ist eigentlich gut, doch die Lieferungen stocken weiter: Das wirkt sich nicht nur in Österreich in den Neuzulassungszahlen aus, sondern auch in fast allen anderen europäischen Ländern. Und immer stärker ist auch der Gebrauchtwagenmarkt betroffen, wie die Tabellen auf diesen beiden Seiten zeigen.
44.966 2.155 23.726 292.349 2.116 10.429 182.774 8.984 9.192 169.886 4.155 1.376 3.077 4.967 24.041 29.526 47.849 12.699 7.861 47.460 6.542 7.067 85.817 20.053 12.433 1.011 1.062.511 946.816 115.695 953 15.321 25.236 41.510 283.964 1.387.985 1.272.290
1 VW 2 Skoda 3 Audi 4 BMW 5 Mercedes-Benz 6 Seat 7 Ford 8 Toyota 9 Renault 10 KIA 11 Peugeot 12 Mazda 13 Hyundai 14 Dacia 15 Opel 16 Tesla 17 Cupra 18 Suzuki 19 Fiat 20 Citroën 21 Volvo 22 Mini 23 Nissan 24 Mitsubishi 25 Jeep 26 Porsche 27 Honda 28 Land Rover 29 MG 30 Subaru 31 Alfa Romeo 32 Jaguar 33 Polestar 34 Abarth 35 Lexus 36 DS Automobiles 37 smart 38 Ferrari 39 Bentley Sonstige Gesamt
Daten für Malta nicht erhältlich 1 Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 2 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
März 2022 März 2021
645
-31,24 %
Kärnten
1.110
-34,12 %
Niederösterreich
4.282
-24,82 %
Oberösterreich
3.569
-26,25 %
Salzburg
1.618
-25,23 %
Steiermark
2.971
-30,03 %
Tirol
1.916
-27,64 %
Vorarlberg
864
-28,65 %
Wien
3.678
-39,70 %
AUTO & Wirtschaft 05/2022
-1.686 -854 -56 -34 -114 -889 -469 24 -359 -68 -262 -105 -499 -167 -603 -170 233 -599 -911 -379 -40 -73 -307 -175 -151 -6 15 -99 -1 -11 -21 -76 26 -12 -12 1 -1 -3 3 37 -8.873
Abweichung Stk. Jän.-März 21/22
Jän.-März 2022 6.965 4.790 3.663 3.593 2.773 2.593 2.578 2.257 2.179 2.173 2.054 1.830 1.814 1.553 1.466 1.421 1.070 1.017 1.006 983 832 548 474 435 409 384 317 246 217 101 99 89 81 73 66 36 28 21 9 132 52.375
-3.232 -945 487 -234 -250 -2.581 -913 700 -700 370 -13 -8 -319 61 -1.122 -181 674 -558 -1.346 -395 -50 15 -232 -227 -182 81 56 -158 88 24 -13 -159 79 -52 19 1 -13 0 6 79 -11.147
13,30 9,15 6,99 6,86 5,29 4,95 4,92 4,31 4,16 4,15 3,92 3,49 3,46 2,97 2,80 2,71 2,04 1,94 1,92 1,88 1,59 1,05 0,91 0,83 0,78 0,73 0,61 0,47 0,41 0,19 0,19 0,17 0,15 0,14 0,13 0,07 0,05 0,04 0,02 0,25 100,00
-31,70 -16,48 15,33 -6,11 -8,27 -49,88 -26,15 44,96 -24,31 20,52 -0,63 -0,44 -14,96 4,09 -43,35 -11,30 170,20 -35,43 -57,23 -28,66 -5,67 2,81 -32,86 -34,29 -30,80 26,73 21,46 -39,11 68,22 31,17 -11,61 -64,11 3950,00 -41,60 40,43 2,86 -31,71 0,00 200,00 -26,67 -17,55
Top 5 D-Segment
Burgenland
48
2.570 1.549 1.289 1.494 1.241 1.005 1.049 843 965 865 719 971 813 521 701 958 403 317 296 396 276 179 101 203 148 150 153 88 72 32 42 40 28 37 25 16 13 11 4 70 20.653
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
Abweichung Stk. März 2021/2022
März 2022
Abweichung 2021/2022 in % -17,7 +25,2 -38,4 -17,5 -2,7 -27,7 -19,5 -6,4 +40,4 -29,7 -8,3 +0,9 -23,6 -12,7 +3,8 -30,1 -17,4 +5,3 +40,2 -39,5 +14,3 -34,5 -30,2 -15,7 -10,3 -16,1 -20,5 -21,8 -10,2 +52,3 +6,0 -13,9 -5,1 -14,3 -18,8 -19,6
Abweichung % Jän.-März 21/22
36.998 2.697 14.623 241.330 2.058 7.536 147.078 8.410 12.904 119.497 3.810 1.388 2.350 4.338 24.959 20.653 39.528 13.371 11.025 28.710 7.476 4.627 59.920 16.903 11.150 848 844.187 740.327 103.860 1.451 16.238 21.722 39.411 243.479 1.127.077 1.023.217
Neuwagenzulassungen Österreich 03/2022 Marktanteil % Jän.-März 2022
Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern EUROPEAN UNION EU141 EU122 Island Norwegen Schweiz EFTA Großbritannien EU + EFTA + UK EU14 + EFTA + UK
März 2021
März 2022
Neuwagenzulassungen Europa 03/2022
Tesla Model 3
Mercedes C-Klasse
315 1.127
199
88
Audi A4
Skoda Octavia
195 143
186 726
März 2022 März 2021
BMW 3er-Reihe 174
263
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
+4,09 %
Bei Dacia geht es weiter aufwärts: Und wenn der neue Jogger an Kunden ausgeliefert wird, werden die Zahlen weiter steigen.
EINTAUSENDNULLNULLSECHS Fiat geht mit 1.006 Neuzulassungen nach dem 1. Quartal als großer Verlierer
hervor: Im Vorjahr waren es um 1.346 Fahrzeuge mehr gewesen, das Minus liegt also bei 57,23 Prozent. Bleibt abzuwarten, ob die Stellantis-Tochter die Lieferschwierigkeiten in den Griff bekommt.
MAR K DES E MON ATS
+1
Jän.-März 2022 39.512 19.503 18.288 13.188 11.182 10.452 10.054 8.697 7.905 6.920 5.495 5.343 5.105 4.407 4.158 3.920 3.106 2.636 2.582 2.064 1.720 1.510 1.194 1.190 1.170 1.136 973 898 879 604 441 414 371 285 271 231 203 166 127 1.278 199.578
Abweichung % Jän.-März 21/22
-4.930 -2.119 -1.302 -1.163 -1.030 -1.174 -953 -1.161 -364 -590 -368 -274 -506 -254 -449 -112 -278 -219 -226 -77 -153 -263 -53 -161 -78 -236 -93 -39 -22 -25 -55 -19 45 102 -30 -2 -38 60 -17 -163 -18.789
Marktanteil % Jän.-März 2022
14.012 6.744 6.779 4.823 3.920 3.621 3.577 3.007 2.933 2.400 1.838 1.953 1.807 1.559 1.468 1.366 1.152 994 887 705 649 475 535 421 430 391 328 338 301 224 134 153 174 141 92 98 67 84 52 558 71.190
Abweichung Stk. Jän.-März 21/22
1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Skoda 6 Ford 7 Opel 8 Seat 9 Renault 10 Peugeot 11 Hyundai 12 Mazda 13 Fiat 14 Toyota 15 Citroën 16 KIA 17 Suzuki 18 Nissan 19 Volvo 20 Dacia 21 Mini 22 Mitsubishi 23 Porsche 24 Honda 25 Jeep 26 Alfa Romeo 27 Land Rover 28 Smart 29 Chevrolet 30 Jaguar 31 Subaru 32 Chrysler 33 Tesla 34 Cupra 35 Lancia 36 Abarth 37 Lexus 38 MG 39 Saab Sonstige Gesamt
Abweichung Stk. März 2021/2022
März 2022
Gebrauchtwagenumschreibungen 03/2022
-5.458 -2.017 -981 -725 -902 -1.148 -669 -649 -199 -310 266 -95 -413 61 -383 406 -263 -245 -192 50 -39 -297 50 -196 -135 -300 -106 30 51 56 -92 -4 90 214 -22 19 -12 126 -10 -112 -14.555
19,80 9,77 9,16 6,61 5,60 5,24 5,04 4,36 3,96 3,47 2,75 2,68 2,56 2,21 2,08 1,96 1,56 1,32 1,29 1,03 0,86 0,76 0,60 0,60 0,59 0,57 0,49 0,45 0,44 0,30 0,22 0,21 0,19 0,14 0,14 0,12 0,10 0,08 0,06 0,64 100,00
-12,14 -9,37 -5,09 -5,21 -7,46 -9,90 -6,24 -6,94 -2,46 -4,29 5,09 -1,75 -7,48 1,40 -8,43 11,55 -7,81 -8,50 -6,92 2,48 -2,22 -16,44 4,37 -14,14 -10,34 -20,89 -9,82 3,46 6,16 10,22 -17,26 -0,96 32,03 301,41 -7,51 8,96 -5,58 315,00 -7,30 -10,39 -6,80
36 Autos im 1. Quartal: DS machte mit einem einzigen zusätzlichen Fahrzeug nur einen kleinen Schritt nach vorn.
Nur 13,3 Prozent Marktanteil im 1. Quartal: VW leidet heuer massiv unter den Lieferverzögerungen.
RZ MÄ 022 2
Cupra ist erst kurz als eigene Marke auf dem Markt, doch die Zulassungszahlen machen den Verantwortlichen viel Freude: Im 1. Quartal kam die Volkswagen-Tochter auf einen Marktanteil von knapp mehr als 2 Prozent.
M
it 403 Neuzulassungen im März schaffte es Cupra auf Rang 17 in der Markenstatistik und ließ etablierte Hersteller wie Suzuki, Fiat, Citroën oder Volvo (um nur die unmittelbaren Verfolger zu nennen) hinter sich. Auch kumuliert sieht es nach dem 1. Quartal sehr gut aus: 1.070 Neuzulassungen bedeuten einen Zuwachs um 674 Einheiten (oder 170,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Doch woran liegt dieses Plus? An der Vielfalt der Modelle, die andere Hersteller bieten, ganz sicher. Denn auch nach der jüngst erfolgten Einführung des Born kann man die Modelle von Cupra locker an einer Hand abzählen: Ateca, Born, Formentor und Leon (in alphabetischer Reihenfolge) lauten deren Bezeichnungen.
Ein Elektroauto liegt an der Spitze Mit 581 Neuzulassungen übernahm das E-Auto Born nach 3 Monaten gleich die Führungsrolle, gefolgt vom Formentor mit 463 Einheiten. Nur eine kleine Rolle spielen heuer hingegen der Ateca (22) und der Leon (4 Neuzulassungen). Natürlich bleibt auch Cupra nicht von den Lieferproblemen verschont, die seit gut einem Jahr die gesamte Branche dominieren. Die Wartezeiten sind leider vor allem beim Born zu spüren. • (MUE)
Die Neuzulassungen von Seat sanken heuer fast um die Hälfte – als Folge von Halbleitermangel & Co.
Betroffen von den Lieferproblemen ist auch Skoda: Doch der Marktanteil liegt immerhin bei 9,1 Prozent.
AUTO & Wirtschaft 05/2022
49
WIRTSCHAFT
Nachhaltig sauber Unter dem Namen eco!perform bietet Kärcher umweltfreundliche Reinigungsmittel für die professionelle Anwendung.
fessionellen Anwendern steige der Anspruch, dass verwendete Reinigungs- und Pflegemittel ökologische Standards erfüllen. Ziel bei der Entwicklung der eco!perform-Produkte sei deshalb nicht nur, die Umweltbelastung zu reduzieren, sondern gleichzeitig nachhaltigen Kriterien über den gesamten Produktlebenszyklus zu genügen.
D
Nachhaltig auf ganzer Linie Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, erfüllen die eco!perform-Konzentrate den Nachhaltigkeitsaspekt in mehrfacher Hinsicht: Zum einen verzichtet Kärcher bei der Herstellung auf umweltund gesundheitsgefährdende Stoffe. Darüber hinaus erfüllen die eingesetzten Duft- und Farbstoffe die Standards der internationalen ökologischen Zertifizierung. Ebenso entsprechen die Gebinde den Umweltvorgaben zu Gewicht, Zusammensetzung und Recycling. Auch in Sachen Dosierung sind die eco!perform- Produkte äußerst nachhaltig: Aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit sind sie besonders effektiv und können bis zu 50 Prozent geringer dosiert werden als vergleichbare Produkte. • (RED)
er Reinigungsspezialist setzt mit seinen umweltfreundlichen Reinigungsmitteln Standards in der nachhaltigen Entwicklung der Konzentrate hinsichtlich verwendeter Inhaltsstoffe, Materialien und Produktionsprozesse. Bislang umfasst das Sortiment eine komplette Linie für die Gebäudereinigung und Produkte für die Fahrzeugwäsche, die mit internationalen Umweltzertifikaten wie dem EU Ecolabel oder dem Nordic Swan Ecolabel ausgezeichnet sind. Auch bei pro-
??
AUTO & Wirtschaft 05/2022
Die Produkte tragen das EU Ecolabel oder das Nordic Swan Ecolabel
Die österreichische KIR Group baut das Marketingteam für ihr Produkt Smartmove mit Laura Fellner (34) aus. Fellner kommt von der Agentur Wien Nord Serviceplan, wo sie u. a. für Kunden wie Agrarmarkt Austria (AMA), Bellaflora, CA Immo oder Kapsch verantwortlich war.
Christian Soher hat das Autohaus Ebner verlassen und will künftig Autohäuser projektbezogen beraten. Der langjährige Automotive-Manager, zuletzt Vertriebsleiter bei Ebner, ist via E-Mail unter christian-soher@gmx.at oder am Handy unter der Nummer 0664 3228088 erreichbar.
Juraj Manek (54) hat mit 1. April 2022 die Leitung von Parts und Service/Power Solutions bei Scania Österreich und Scania Deutschland übernommen und ist somit Mitglied des Management-Teams der Business Unit.
Nach dem Abgang von David Januschkowetz (B.) ist bei Subaru Österreich nun Christoph Pirnbacher für die Händler im Süden und Westen zuständig, Christoph Weber für die Region Ost und Nord.
Neue Leiterin
Garanta: Prokura an Zettl Christian Zettl, Leiter des Garanta Competence Centers, erhielt die Prokura, wie das Unternehmen mitteilt. Zettl trat nach der HAK-Matura in die Garanta ein und ist seit 2001 im Verwaltungsbereich tätig. Seither hat er den Ausbau der Verwaltung zu einem modernen und serviceorientierten Competence Center maßgeblich mitgestaltet. Durch die Verbreiterung der Entscheidungskompetenz im Führungsbereich könnten wichtige Entscheidungen nun wesentlich rascher getroffen werden, heißt es vonseiten des Unternehmens.
Neue Sprecherin
Ariane Kilian übernimmt zum 1. Juli 2022 die Leitung der Kommunikation bei Skoda Auto. Sie folgt auf Jens Katemann, der zum 1. Juli 2022 neuer Kommunikationschef der Marke Volkswagen Pkw sowie der Markengruppe Volumen wird. Kilian berichtet künftig direkt an Klaus Zellmer.
Der ehemalige Hyundai-COO Thomas A. Schmid ist nunmehr Senior Vice President und COO von Grand Automotive LLP in Zagreb. Das Unternehmen gehört zur israelischen Taavura Group und ist sowohl als Importeur als auch als Händler in 12 Ländern Ost- und Südosteuropas tätig.
Mag. (FH) Agnes Mazzei hat die Leitung der Abteilung „Corporate Communications and Public Affairs“ bei der Bosch-Gruppe in Österreich als Nachfolgerin von Mag. Angelika Kiessling übernommen. Die gebürtige Wienerin war zuletzt Sprecherin für internationale Themen und Nachhaltigkeit in der Bosch-Unternehmenszentrale in Stuttgart.
Mag. Alfred Mittendorfer ist nunmehr Geschäftsführer der von Pappas Holding übernommenen Auto Marti AG in Bern-Niederwangen (Schweiz). Zuvor war er als Standortleiter Hallwang der Pappas-Tochter Auto Frey GmbH tätig.
Ausgabe: 05/2022, 36. Jahrgang; Cover-Werbung: WM Fahrzeugteile GmbH; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840 593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; Verlagsleiter B2B und Chefredakteur: Prok. Gerald Weiss, DW 578, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard. katzinger@awverlag.at; Redaktion: Petra Mühr, M: +43 664 4699598, E: petra.muehr@awverlag.at; Roland Scharf, M: +43 664 1007939, E: roland.scharf@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; Franz Verworner, M:+43 664 4558509, E: franz.verworner@awverlag.at Redaktionelle Mitarbeit: Maria Brandl; Franz Farkas; Dr. Fritz Knöbl; Alexander Metzger; Dipl.-Kfm. Dr. Konrad Weßner Anzeigenmarketing: Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Winfried Rath, MSc, DW 534, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Xaver Ziggerhofer, DW 577, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 71,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 88,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.000 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Doppelnummer im Juli/August sowie gegebenenfalls Dezember/Jänner) mit Supplements laut Mediadaten 2022; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: u. a. AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET