„Wir haben bis dato keine verstärkte Nachfrage nach Auto- Abo-Modellen verzeichnet“, sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer Höglinger-Denzel/Linz. „Allerdings bieten wir Kurzzeit-Mieten in kleinem Rahmen für Michael Schmidt große Unternehmen an, etwa wenn diese für einen Mitarbeiter ein Auto für mehrere Monate benötigen.“ Abo-Modelle könnten in Zukunft stärker genutzt werden, da viele auch immer kurzfristiger planten, „aber die Tür wird uns diesbezüglich noch nicht eingerannt“. Weshalb die Nutzung dieser Modelle auch derzeit noch nicht angedacht sei. „Darüber hinaus bräuchte es in diesem Zusammenhang wohl auch eine Kooperation mit dem Importeur.“
Trend zur Ungebundenheit „Grundsätzlich glaube ich, dass die ältere Generation Fahrzeuge lieber besitzt, es aber bei den Jüngeren einen Trend weg vom Besitz zur Ungebundenheit gibt“, meint Markus Höller, Geschäftsführer Autohaus Höller/Salzburg. „Deshalb Markus Höller rechne ich damit, dass zukünftig auch Auto- Abo-Modelle stärker nachgefragt werden.“ Im eigenen Betrieb würden Fahrzeuge bereits kurzzeitig vermietet, „das machen wir selbst“. Es stelle sich dennoch die Frage, „was dann mit den Fahrzeugen passiert, wenn sich der Markt wieder stabilisiert hat“. Man habe dann viel mehr junge Gebrauchte, was derzeit aber kein Thema sei, da die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen sehr hoch und die Verfügbarkeit gering sei.
„Es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land.“ Christoph Grohs
Kapitalträchtige Angelegenheit „Grundsätzlich sind Auto- AboModelle interessant, das Problem ist eher die Organisation – vor allem, wenn diese großflächig aufgezogen werden sollen“, wie Dipl.-Ing. Christoph Grohs, Autohaus Grohs/Wolfsberg, erklärt. „Es stellt Christoph Grohs sich die Frage, wer die Fahrzeuge zur Verfügung stellt und auch den Bedarf erhebt. Das ist eine kapitalträchtige Angelegenheit, es sei denn, die Hersteller nehmen das selbst in die Hand.“ Es gebe auch deutliche Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Bereichen, in Letzteren benötigten viele Bewohner ihre Fahrzeuge viel dringender. „Wir haben schon einen Mietmodell-Versuch gestartet, das hat aber nicht funktioniert, weil die Nachfrage zu gering war.“
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AUTO & Wirtschaft 05/2022
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Auto-Abo: Steigt die Nachfrage?
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Keine verstärkte Nachfrage
SHARI
FOKUS
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Sharing/Abo/Miete
ABO/M
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Auf der Suche nach lukrativen Nutzungsformen im Autohaus sind auch Auto-Abo-Modelle in aller Munde. Wie wirkt sich der vor allem in der jüngeren Bevölkerung wachsende Trend weg vom Besitz hin zur (Langzeit-)Miete im Autohandel aus? Wir haben nachgefragt. Von Dieter Scheuch
Für Unternehmen interessant „Auf Kundenwunsch haben wir ähnliche Finanzierungsmodelle vereinzelt schon gemacht, ein Nutzenleasing ähnelt diesen Modellen“, berichtet Dipl.-Ing. Anton Thum, Geschäftsführer Autohaus Thum/Lienz. Der Anton Thum Trend, dass Fahrzeuge nur mehr genutzt, aber nicht mehr besessen werden, könnte sich in Zukunft deutlich verstärken. „Wobei das Kunden-Verhalten sich regional meiner Meinung nach unterscheiden wird. Mit extrem kurzfristigen Mieten in ländlichen Bereichen, in denen der Individualverkehr eine völlig andere Bedeutung hat als in Städten, rechne ich weniger. Grundsätzlich sind diese Auto-Abos vor allem für Unternehmen, die befristet Fahrzeuge benötigen, interessant.“
Sind am Überlegen „Wir haben in unserem Haus derzeit eine Kooperation mit Caruso für kurzfristige, aber eher auf Mietwagenbasis laufende Angebote“, wie Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz, berichtet. „Wir verzeichnen aber immer wieder Anfra- Nadja Malin- Potzinger gen nach Auto-Abo-Modellen und sind nun am Überlegen, ob wir etwas in diese Richtung bieten sollen. Wobei diese Überlegungen noch nicht ausgereift und bei uns daher nicht spruchreif sind.“ Vor allem jüngere Kunden würden in Zusammenhang mit Auto- Abos anfragen. „Es gibt aber auch ältere Interessenten, die die Fahrzeuge meist für Kinder, die kurzfristig – also für mehrere Monate – ein Fahrzeug benötigen, buchen wollen.“