Juni 2022 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg
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WIEDER EVENT! Großer Nachbericht WERKSTATT-FORUM
HANDEL Im Interview: VW-Entwicklungsvorstand Thomas Ulbrich Einblicke ins neue Logistikzentrum von MVC
GEWERBE Messe-Nachberichte von Tire Cologne und Autopromotec
WIRTSCHAFT Vorbericht puls Kongress: Abschied vom Käufer? Statistik: Hoffnungsschimmer aus Irland
SAVE THE DATE! 29. SEPTEMBER WIEN, HOFBURG 2 Jahre der pandemiebedingten Pause sind vorbei: Das wichtigste Treffen der heimischen Kfz-Branche findet heuer wieder statt! Für den 29. September 2022 haben wir die Wiener Hofburg reserviert, um Sie über alle wichtigen Themen zu informieren – etwa wie es mit dem Agentursystem, der Digitalisierung oder den Fahrzeugantrieben weitergeht. Das Detailprogramm wird derzeit erarbeitet. Wir planen auch Podiumsdiskussionen – und natürlich bleibt auch genügend Zeit für das „Netzwerken“, das in den vergangenen Jahren nur eingeschränkt möglich war. BUCHEN SIE SCHNELL! DENN DIE PLÄTZE IN DER HOFBURG SIND – WIE IMMER – LIMITIERT! Hauptsponsoren:
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EDITORIAL
Endlich wieder Event
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ndlich wieder persönlicher Austausch, endlich wieder Benzin (und Strom) reden, endlich wieder bekannte Gesichter sehen, endlich wieder Branchenevent: Das war die sehr positive erste Bilanz der Besucher des A&W WERKSTATT-FORUMS, das am 1. Juni im Wiener Allianz-Stadion über die Bühne gegangen ist. Neben dem menschlich sehr erfreulichen Treffen und den Neuerungen, die man sich im hochklassigen Ausstellungsbereich holen konnte, wies ein geballtes und sehr umfangreiches Vortragsprogramm auf die aktuellen und kommenden Herausforderungen (und Lösungen) für Kfz-, Reifen- sowie Lack- und Karosserie-Bereich hin. Als Fazit ist festzustellen, dass die Herausforderungen durch neue Technologien wie Elektromobilität, Assistenzsysteme oder Zugang zu den Fahrzeugdaten längst Realität sind. Hier gibt es nichts mehr wegzudiskutieren, es gibt nur die konsequente Auseinandersetzung mit der technischen und elektronischen Realität und Zukunft des Automobils. Dass die Chancen intakt sind und den Betrieben interessante Lösungen zur Verfügung stehen, wurde ebenfalls auf der Bühne und in der Ausstellung gezeigt. Dabei hätten wir noch mit ein paar Besuchern mehr gerechnet: Die momentan sehr gute Auslastung in den Betrieben, der Aftersales-Boom durch den Fahrzeugmangel fesselt – in Verbindung mit dem wachsenden Facharbeitermangel – Unternehmer wie Mitarbeiter an den Betrieb. So haben einige – vor allem kleinere Betriebe – ihren Besuch beim WERKSTATT-FORUM nicht möglich machen können, weil es die Zeit nicht erlaubt hat. Das deckt sich mit Erfahrungen der Anbieter und Dienstleister der Branche, wo Informationstermine, Schulungen und Weiterbildung nicht wahrgenommen werden können. Und hier beginnt der Teufelskreis: Denn während die Absage dieser Termine oder der Ausbildung heute noch ein Luxusproblem darstellt, wachsen gleichzeitig die Anforderungen an die Mitarbeiter, die ohnehin in Zahl und Qualität immer mehr fehlen. In wenigen Jahren, wenn sowohl die neuen Technologien wie auch die Nachschub-Lücke bei den Fahrzeugen in den
Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter
„Mit dem A&W WERKSTATT-FORUM hat AUTO & Wirtschaft den Fokus auf Aftersales weiter verstärkt.“ Werkstätten ankommen, wird dieser Mangel an Wissen und Fachkräften noch stärker zu spüren sein. Wir werden in den nächsten Jahren noch intensiver als bisher unseren Fokus – in Print, Online und Event – auf Aftersales legen und die Betriebe auf dieser ebenso spannenden wie herausfordernden Reise begleiten. Falls Sie beim WERKSTATT-FORUM nicht dabei waren, finden Sie übrigens alle Vorträge und Ausstellerinfos in einem ausführlichen Bericht in dieser Ausgabe und natürlich online unter www.autoundwirtschaft.at
AUTO & Wirtschaft 06/2022
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INHALT
Aspekte Lancia: Comeback in Österreich
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Fokus WERKSTATT-FORUM: Aussteller, Diskussionen, Vorträge 8 Einblicke: Bilder vom WERKSTATT-FORUM 22 Umfrage: Das sagen die Teilnehmer 24
Handel
8-25 Endlich Event! Das war das A&W WERKSTATT-FORUM Zahlen, Daten, Fakten
Statistik: Wann wird es wieder besser?
ÖL & Wirtschaft Juni 202 2 Eine Beilage von AUTO & Wirtschaft www.a
utoundw
MARKT
Kühlflüssi gkeit: Das neue Öl?
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Industrieum frage
E-Fluids im Kommen?
Im Gespräch: VW-Entwicklungsvorstand Dipl.-Ing. Thomas Ulbrich
Meinung
Gibt es ein Leben nach dem Öl?
Produkte
Neue Lösun gen Schmierstoff der hersteller
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Schwerpunkt Diagnose und Kalibrierung
30 Interview mit Carsten Dippelt , Chef von Mercedes-Benz Österreich
Kommentare
Editorial: Gerald Weiss 3 Knöbl: Die Zeitenwende! 59
Seite
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JETZT ANMELDEN! Werkstatt des Vertrauens Eine Aktion von
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AUTO & Wirtschaft 10/2021
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Gewerbe
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Sind E-Fluids das neue Motoröl?
Saubermacher: Mit Akkus ohne Sorgen Renault: Neues Logo für die Händler MVC: Platz für 12.000 Mercedes-Benz: „Nicht wie ein Lichtschalter“ Händlerradar: Gut investierte Viertelstunde CarOnSale: Einfach, ertragreich, persönlich Skoda: Erfolge muss man feiern VW AG: „Keine Riesensprünge mehr“ Seat: „Alles, was wir bekommen“
irtschaft.at
Vecos: Verfügbarkeit und Support
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ATP: Blick in die Zukunft gerichtet SAG: Konzepte-Neustart Autopromotec: Internationales Flair Siems & Klein: Zwei Helfer für den Alltag Sun: Update für Diagnosegeräte Launch: Die Diagnose-Profis Expertentalk Kalibrieren: Ein Geschäft mit Zukunft Kastner: „Finger weg von der Marke!“ Knöbl zu GVO: Was gilt nun? Was nicht? Glaubitz/ecu.de: Zweite Chance für alte Teile Schaeffler: Veränderte Rolle der Werkstätten Mobilitäts-Campus: Weiterbildung für alle Axalta: Axalta setzt auf U-Pol Falken: Materialschlacht in der Grünen Hölle Select Congress: Vision beim Congress Kfz-Tag in der Grünen Mark The Tire Cologne: Niederquerschnitt oder Ultra High? BRV: Krisenerfahren in die Zukunft Der Knöbl: Die Zeitenwende!
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Wirtschaft Toyota Material Handling: Stapler gesucht? Statistik: Wann wird es wieder besser? Autohaus Digital: Wer? Wie? Was? CarGarantie: Neu bei CarGarantie Motiondata Vector: Betrieb in seiner Gesamtheit puls Kongress: Abschied vom Käufer? Garanta: Vielzahl von Kontaktpunkten Neue Produkte
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Menschen Menschen: Neue ACEA-Generaldirektorin Impressum
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Frisches Geld für Rimac Porsche beteiligt sich an einer Serie D-Finanzierungsrunde von Rimac. Das Gesamtvolumen dieser Runde liegt bei 500 Millionen Euro, Porsche investiert eine zweistellige Millionensumme.
Österreich in den Top 3 Der EV Readiness Index ist eine in 22 europäischen Ländern durchgeführte Studie des Flottenmanagers LeasePlan, in der erhoben wird, wie gut die untersuchten Länder für den Umstieg auf Elektromobilität vorbereitet sind. Der Index wird auf Basis von drei Faktoren ermittelt: Verbreitung von Elektrofahrzeugen, Ausbau der Ladeinfrastruktur und Gesamtbetriebskosten (TCO) von E-Fahrzeugen. In den Top 3-Ländern befinden sich unverändert Norwegen auf Platz 1, die Niederlande auf Platz 2 und ex aequo mit Großbritannien nun auch Österreich auf Platz 3. Österreich konnte sich somit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze verbessern. Grund dafür sind laut LeasePlan der starke Anstieg bei den Neuzulassungen von E-Fahrzeugen im vergangenen Jahr sowie die deutlich gestiegene Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur. Der EV Readiness Index mache aber deutlich, dass die Ladeinfrastruktur nach wie vor die große Schwachstelle bei der zügigen Verbreitung von E-Fahrzeugen sei. „Die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen hierzulande werden auch in nächster Zukunft steigen. Die Ladeinfrastruktur wächst aber nicht im selben Umfang. Es ist daher wichtig, dass die österreichische Regierung weiterhin stark in den Ausbau von Ladepunkten investiert, um mittel- und langfristig eine ausreichende Versorgung für FahrerInnen von E-Fahrzeugen sicherzustellen“, sagt Hessel Kaastra, Managing Director von LeasePlan Österreich.
50er mit Weltpremiere Die BMW M GmbH feiert ihr 50-jähriges Jubiläum beim Goodwood Festival of Speed 2022 unter anderem mit der Weltpremiere des ersten BMW M3 Touring.
Lancia kommt zurück Drei neue Modelle innerhalb von 10 Jahren ab 2024 plant Lancia für den europäischen Markt. Laut Planung möchte man den NW-Vertrieb neben Italien in 2 Jahren wieder in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg starten. Zu Österreich heißt es aus der Importeurszentrale: „Wir starten mit Lancia in den genannten Ländern, weitere sollen folgen. Darunter wird auch Österreich sein, aber es gibt noch keinen zeitlichen Rahmen.“
Volvo tritt Initiative „SteelZero“ bei Volvo hat sich als erster Automobilkonzern der Initiative „SteelZero“ angeschlossen. Mit der Unterzeichnung verpflichtet sich Volvo, bis 2030 strenge Anforderungen an eine CO2- basierte Stahlbeschaffung zu erfüllen. Bis 2050 soll der gesamte bezogene Stahl Netto-Null-Stahl sein. Dies stehe im Einklang mit Volvos Ziel, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen.
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„Stolz auf die Marke und auf unsere Händler!“ 30 Jahre Wachstum in einem stabilen Umfeld – und ein klassischer stationärer Handel auch in Zukunft: Hyundai wird dank seiner innovativen Partner das Geschäftsmodell auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten. Dass Hyundai viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Händlern legt, sieht man an den Ergebnissen im „Händlerradar“. In der alljährlichen Umfrage über die Zufriedenheit der Partner mit ihrem Importeur belegte Hyundai im Vorjahr einen Platz am „Stockerl“ unter den „großen Marken“. Für Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer des Importeurs, ist dieses Resultat nicht verwunderlich. „Unsere Taskforce ist über die Jahre gereift.“ Große Händler, kleine Händler, Haupt- und Subhändler: Es ist eine bunte Mischung, die in dieser „Taskforce“ vertreten ist. Jeweils 15 Partner, aufgeteilt in die beiden Bereiche „Sales“ und „Aftersales“, treffen sich in der Regel einmal pro Quartal, um aktuelle Themen mit dem Importeur zu besprechen.
Elektroautos, Plug-in-Modelle, Wasserstoffantrieb, aber natürlich auch moderne Verbrenner. Die Kunden finden alles, was zu ihrem Bedarf passt. Noch eine wichtige Botschaft für die Händler – und auch für jene, die es noch werden wollen: „Wir werden auch in den nächsten Jahren dem stationären Handel unser Vertrauen schenken“, sagt Punzengruber: „In diesem Konstrukt ist auch die Zukunft der Partner, die unsere Standards erfüllen, eine gute.“ Denn die Autokäufer wollen auch in Zukunft „greifen, fühlen“ und Probe fahren.
Seit drei Jahrzehnten ist Hyundai in Österreich: Das bedeutet drei Jahrzehnte Wachstum – und vor allem drei Jahrzehnte voller Innovationen. „Wir haben mittlerweile in vielen Bereichen eine Technologieführerschaft erreicht“, sagt Punzengruber.
• World Car of the Year • World Electric Vehicle of the Year • World Car Design of the Year 2022 Der Hyundai Ioniq5 wurde im April 2022 durch 102 Automobiljournalisten aus 33 Ländern gleich 3-fach ausgezeichnet.
„Wir arbeiten mit den Händlern auf Augenhöhe zusammen: Die Taskforce ist über Jahre gereift und trifft sich einmal pro Quartal.“ Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer von Hyundai in Österreich
„Der Qualitätsgrad von Hyundai ist enorm hoch. Auch das Image dieser Marke bei den Kunden ist sehr, sehr positiv.“ Rafael Krammer, Markenleiter Hyundai, Vogl+Co, Graz
„Mit Hyundai sind wir mittlerweile fast im Premi umsegment angelangt. Die Linie der Marke und die Verlässlichkeit der Autos sprechen jeden Kunden an.“ Heinz Wagner, Geschäftsführer Denzel Kundencenter Eisenstadt
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„Als wir vor 30 Jahren mit Hyundai begon nen haben, hätte niemand gedacht, wie toll sich diese Marke entwickeln wird.“ Karl Niemiez, Geschäftsführer Autohaus Niemiez, Völkermarkt
WERKSTATT-FORUM
FOKUS
Gelungene Premiere Nach 2 coronabedingten Absagen fand am 1. Juni das WERKSTATT-FORUM in Wien statt.
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s war eine gelungene Premiere: Rund 350 Besucher kamen zur Veranstaltung, die vom A&W Verlag im Allianz-Stadion in Wien-Hütteldorf veranstaltet wurde. Geschäftsführer Stefan Binder, MBA, meinte in der Begrüßung, dass die Bereiche Reifen, Lack & Karosserie sowie Schmierstoffe „schon immer Teil unserer DNA“ gewesen seien; die Werkstätten seien das wirtschaftliche Rückgrat für viele Betriebe. Die Veranstaltung sei wichtig, um frische Impulse in der Branche zu setzen, aber auch um Kontakte zu pflegen.
Stefan Binder, MBA, bei der Begrüßung mit Moderator Christian Clerici wortlich organisiert hatte, zeigte sich erleichtert: Denn das Corona- Virus hatte die – bereits fertig geplante – Veranstaltung in den beiden vergangenen Jahren zweimal verhindert. Das Konzept sei es, alle Teilbereiche der Werkstattbranche bei einer großen Veranstaltung zusammenzuführen. In vielen Teilbereichen, etwa in der Kalibrierung und der E-Mobilität, gebe es ohnedies viele Überschneidungen. Großen Anklang fand das Konzept, denn die Besucher konnten nicht nur die Vorträge und Podiumsdiskussionen verfolgen, sondern auch die Stände der rund zwei Dutzend Aussteller in den beiden direkt nebenan gelegenen Foren besuchen. • (MUE)
Vorträge, Diskussionen, Aussteller Prok. Gerald Weiss, redaktioneller Verlagsleiter B2B im A&W Verlag, der die Veranstaltung hauptverant-
Zukunfts-Chance Für Werkstätten sei die E-Mobilität eine Riesenchance, so Bert-Carsten Lembens, Leiter Sales Services Continental.
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ennoch sind viele Werkstätten dafür noch zu wenig vorbereitet – in Deutschland sind es derzeit weniger als 10 Prozent, die sich wirklich ernsthaft mit E-Mobilität beschäftigen“. Viele wollten noch abwarten, es gebe ja noch Verbrenner, was auch stimme „und uns gleichzeitig die Zeit gibt, uns für die E-Mobilität aufzustellen. Wir haben uns in vielen Bereichen in den letzten 30 Jahren immer wieder an Neuerungen gewöhnt, die nächste Generation von Fahrzeugen wird sich täglich Over the Air upgraden. Die viel wichtigere Frage ist, wer unsere Kunden sind. Viele jüngere Kunden sind online aktiv, ist man nicht online, existiert man für die Kunden nicht, die Generation Z will Mobilität ohne Besitz, das wird unser Geschäft maßgeblich beeinflussen. Wenn wir mit der E-Mobilität wirklich Erfolg haben wollen, muss es für die Menschen Anreize geben, und wir als Insider und Spezialisten müssen es schaffen, den Menschen zu erklären, worum es geht“, so L embens.
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AUTO & Wirtschaft 06/2022
Bert-Carsten Lembens, Continental Aftermarket
„Es eröffnen sich Chancen für die Werkstatt: Reifen, Fahrwerk und Bremsen werden ein Thema sein, gerade auch das hohe Gewicht von E-Autos spielt eine Rolle, Belastungen für Fahrwerk, Reifen und Bremsen kombiniert mit hohem Drehmoment bringen uns ein Geschäft. E-Fahrzeuge haben in der Regel andere Reifendimensionen, große Raddurchmesser mit hoher Tragfähigkeit, der Einzelstückpreis eines Reifens ist deutlich höher als jener eines Durchschnittsautos. Große Themen sind auch das Thermomanagement und die Klimatisierung. Hier tun sich Geschäftsfelder auf, die heute noch nicht bedient werden.“ • (DSC)
FOKUS Klartext sprechen Was beim „Service nach Herstellerangaben“ zu beachten ist, erläuterte Janos Juvan, Geschäftsführer OE Service GmbH.
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em Kunden müsse ganz klar erklärt werden, dass die Werkstätte das Service nach Herstellerangaben mache und die Werksgarantie erhalten bleibe. Viele Kunden wüssten, dass es heutzutage nicht mehr notwendig sei, in eine Vertragswerkstätte zu fahren. Der Kunde frage oft, ob eine aufrechte
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as durchschnittliche Wachstum der Reifendimensionen werde die Branche vor Herausforderungen stellen, erklärt Michael Peschek-Tomasi, Geschäftsführer point-S – Reifen Partner GmbH: „Wenn man sich das heute ansieht, haben wir eine Artikelvielfaltsexplosion.“ Diese Entwicklung führe auch dazu, dass die Preise – beispielsweise für das Reifendepot – angehoben werden müssten: „Sie müssen
Janos Juvan, OE Service
Beim VRÖ stehen die aktuellen Anliegen und Bedürfnisse der Reifenbetriebe stets im Zentrum des Handelns.
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bmann James Tennant musste sich für das WERKSTATT-FORUM leider entschuldigen, an seiner Stelle traten Stellvertreter Peter Wondraschek und Kassier Hermann Hladky auf die Bühne. Neben der Unterstützung der Mitglieder hat der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) die Aufgabe,
Garantie auch bestehen bleibe. Da gebe es Unsicherheiten. Für freie Werkstätten sei es wichtig, im Rahmen des Service nach Herstellerangaben die richtigen Systeme zu verwenden. „Wir brauchen Service-Check-Listen für alle Fahrzeugmarken, die in den Werkstätten serviciert werden. Man muss sich anschauen, welche vom Hersteller offen kommunizierte Rückrufaktionen es gibt. Das Service sollte nach den vorgegebenen Zeiten der Hersteller abgewickelt werden. Die Arbeiten sollten unbedingt auch im Servicebuch eingetragen werden, weil nicht alle Fahrzeughersteller ein digitales Servicebuch haben.“ • (DSC)
„Vielfaltsexplosion“ Warum die wachsenden Reifendimensionen die Branche vor Herausforderungen stellen, erklärt Michael Peschek-Tomasi.
Michael PeschekTomasi, Geschäftsführer point-S – Reifen Partner GmbH, spricht über die kommenden Herausforderungen für die Reifenbranche
Der Verband fürs Business
WERKSTATT-FORUM
Peter Wondraschek, Hermann Hladky und Christian Clerici (v. l.)
das Schritt für Schritt machen. Und Sie müssen sich heute damit beschäftigen, damit Sie 2026 nicht übergeblieben sind.“ Künftig werde es wichtig sein, über Werte zu verkaufen. Eine Möglichkeit sei, Kunden zu erklären, wenn ein Produkt „Made in E urope“ ist. „Genauso gut kann ich das Thema besetzen, wenn ich mich ein wenig auskenne und ein bisschen einlese, dass ich den Kunden über den Feinstaubabrieb zu einem Produkt hinführe und plötzlich einen Wert positiv besetze, der grundsätzlich immer nur negativ besetzt war“, so Peschek-Tomasi. • (VER)
das Sicherheitsbewusstsein der Konsumenten hinsichtlich der Reifen zu fördern. Die Zielsetzung ist die Anhebung der Verkehrssicherheit, insbesondere bei der Reifensicherheit, und die Positionierung der Reifen als Hightech-Produkt. Die Umsetzung erfolgt durch Pressearbeit, laufenden Kontakt mit am österreichischen Reifenmarkt interessierten Gruppen und Personen, Information der Mitglieder über Gesetzeslage, Rechtsprechung, Branchenentwicklungen und technische Neuerungen sowie durch die Organisation von Seminaren (auch online) und Kooperationen mit anderen Verbänden. • (KAT)
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WERKSTATT-FORUM
FOKUS
Treue Kunden binden Werkstatt-Stammkunden sollten keinesfalls vernachlässigt werden und brauchen besondere digitale Betreuung.
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s gehe vor allem darum, über welche Kanäle mit welchen Nachrichten man mit dem Kunden eine Beziehung aufbaue und vor allem halte. Laut einer Studie, die sich mit der Kundentreue im Werkstattbereich beschäftigte, sind 65 Prozent der Kunden stabil treu, 30 Prozent sind treu, wenn sie Verfügbarkeit bekommen. Dabei handelt es sich um Kunden, die schnellsten Service beanspruchen. 5 Prozent seien treu, wenn der (günstigste) Preis stimme, wie Georg Hensch, Geschäftsführer der 1A! Digital GmbH/Lindlar (D), in seinem Vortrag „Social Selling – Wie Kundenbindung gelingen kann“ berichtete. „Wir brauchen aber vor allem die Stammkunden, die willens und in der Lage sind, unsere Stundensätze ohne Nachlass zu bezahlen, davon leben wir, diese werden aber oft vernachlässigt.“ Mit unterschiedlichsten Aktionen wie etwa mit einem digitalen Gutschein für die Fahrzeugpflege könnten
Georg Hensch, Geschäftsführer der 1A! Digital GmbH/Lindlar tammkunden im Gespräch zusätzliche Services anS geboten werden. Auch auf digitale Zufriedenheitsabfragen oder Kontakt via WhatsApp reagierten die Kunden zumeist positiv. Für ungeduldige Kunden, deren Zahl steige, empfehle sich eine schnelle digitale Reaktion und Auftrags annahme. Unbekannte (Neu-)Kunden bräuchten eine Website, auf der sie Bewertungen von Stammkunden finden könnten, das schaffe Sicherheit. Unbedingt beinhalten sollte die Website auch sofort sichtbare Kontaktdaten, die 3 Kernthemen im Betrieb abdeckten: „Wir haben Dein Auto, wir besorgen Dein Auto und wir reparieren Dein Auto.“ • (DSC)
jeweils 2 Tagen, die „bei uns im Haus und beim Wifi“ abgehalten werden. Man habe schon junge Leute aus allen Bundesländern bei der Akademie zu Gast gehabt. „Im Schnitt fahren die Lehrlinge um 10 bis 15 Zentimeter größer nach Hause, als sie angekommen sind.“
Elmar Schmarl, Rudolf Weismann und Dominik Denk (v.l.)
Wo kommt der Nachwuchs? Bei der ersten von drei Podiumsdiskussionen ging es um das Thema Weiterbildung bzw. Fachkräftemangel.
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ochkarätig besetzt war die Podiumsdiskussion am Vormittag: „Wir leben vom Nachwuchs, und daher haben wir gemeinsam mit dem Wifi eine Lehrlingsakademie entwickelt“, sagte Rudolf Weismann („Lack & Technik“). Diese beinhaltet 2 Module mit
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AUTO & Wirtschaft 06/2022
„Chefs der Betriebe persönlich ansprechen“ Dominik Denk (Car-Rep Profiteam) meinte, dass die Betriebe darauf achten sollten, gut ausgebildete Mitarbeiter im Betrieb zu haben, die sich zum Beispiel um Parkschäden oder Dellen kümmern könnten. Dafür biete sein Unternehmen Ausbildungen an: „Es mag auf den ersten Blick so aussehen, dass wir uns selbst die Geschäftsgrundlage wegnehmen.“ Derartige Reparaturen seien aber für die Betriebe sehr gute Ertragsbringer. Es sei viel wichtiger, kleine Schäden zu reparieren als Teile auszutauschen. Elmar Schmarl, Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik in Tirol, sagte, dass es für die Weiterbildung der Lehrlinge – etwa bei der Reparatur von Hagelschäden oder Parkschäden – unerlässlich sei, die Chefs der Betriebe persönlich anzusprechen. Die Tiroler Innung will auch verstärkt auf Social Media setzen, um potenzielle neue Lehrlinge gezielt anzusprechen. • (MUE)
FOKUS
Das Gold der Digital-Ära Fahrzeuggenerierte Daten sind ein Schlüssel zum Werkstattgeschäft der Zukunft.
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esonders beim Geschäft mit Flotten bergen die fahrabhängigen Daten aus modernen Fahrzeugen großes Potenzial“, so Mag. Walter Birner, Obmann des Verbands der freien Kfz-Teilehändler Österreichs (VFT), in seinem Referat beim WERKSTATT-FORUM. Er, Birner, könne deshalb freien Betrieben nur empfehlen, das Geschäft aktiv in die Hand zu nehmen. In puncto der gesetzlichen Rahmenbedingungen bekräftigte Birner die Position des VFT: „Wir wollen als
Dipl.-Ing. (FH) Helge Kiebach, Geschäftsführer KTI GmbH & Co KG (Kraftfahrzeugtechnisches Institut)
WERKSTATT-FORUM
Kalibrieren wird wichtiger Dipl.-Ing. (FH) Helge Kiebach erklärt, warum die Kalibrierung in Zukunft immer wichtiger wird und worauf dabei zu achten ist.
D Walter Birner, Obmann des Verbands der freien Kfz-Teilehändler Österreichs Freie dieselben Daten aus den Fahrzeugen bekommen wie die Hersteller, und auch zum selben Zeitpunkt.“ Nur so könne verhindert werden, dass freie Betriebe benachteiligt würden.
Cyber-Security könnte Kleine benachteiligen Eine potenzielle Gefahr, dass kleinere Teilehersteller behindert und vom Geschäft ausgeschlossen werden könnten, sieht Birner in Maßnahmen zum Cyber Security Management (CSM). „Große Tier-1-Hersteller werden es sicherlich leichter haben, die entsprechenden Zertifizierungen zu erreichen“, befürchtet Birner. Zur Übertragung von sicherheitsrelevanten Daten soll August 2023 der Sermi-Standard starten. Ziel sei es, dass eine Werkstatt mit nur einem Zugang und einer Sermi-Zertifizierung auf alle Hersteller portale Zugriff habe. Der VFT bietet Werkstätten eine vergünstigte Mitgliedschaft ohne Stimmrecht zu Informationszwecken an, über die sich Betriebe am Stand des Verbands informieren können. • (KAT)
as Kalibrieren werde künftig immer stärker an Bedeutung gewinnen, sagt Dipl.-Ing. (FH) Helge Kiebach, Geschäftsführer KTI GmbH & Co KG (Kraftfahrzeugtechnisches Institut) beim A&W WERKSTATT-FORUM am 1. Juni im Wiener Allianz- Stadion. „Fahrzeuge mit diesen Systemen werden stark zunehmen“, so Kiebach. Mittlerweile müsse fast bei allen Tätigkeiten, die an einem Fahrzeug vorgenommen werden, im Anschluss kalibriert werden. So zum Beispiel nach dem Lösen der Stoßstange, aber auch nach dem Folieren kann laut dem Experten eine neuerliche Kalibrierung nötig sein. Dabei ist es sehr wichtig, nach tagesaktuellen OEM-Vorgaben zu arbeiten. „Wenn ich die Reparaturvorgaben am Montag ausdrucke, kann es sein, dass diese bereits am nächsten Tag nicht mehr aktuell sind“, so Kiebach. Wichtig sei auch die Dokumentation dieser Reparaturvorgaben: „Wir empfehlen unbedingt, diese Vorgaben zu archivieren und zu dokumentieren.“ Dabei seien drei Faktoren für eine fachgerechte Kalibrierung ausschlaggebend: „Das sind qualifiziertes Personal, eine effiziente Nutzung der Informationsquellen und die geeigneten Geräte.“ Ebenfalls entscheidend sei die Sorgfalt des Anwenders bei der Kalibrierung, da nach 4 bis 5 Kalibriervorgängen die Konzentration schwinden könne, erklärt Kiebach. Wichtig bei der Kalibrierung sei außerdem die lückenlose Dokumentation des Kalibriervorgangs, um im Falle von rechtlichen Fragen bestmöglich abgesichert zu sein. • (VER)
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WERKSTATT-FORUM
FOKUS Roger Blum (u.) präsentierte auf der Bühne die Vorzüge des Lackierens mit Stickstoff
Kundenberater Patric Nägelin (l.) mit Interessenten des Nitrotherm
Wer hat’s erfunden?
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ein, diesmal waren es nicht die Schweizer, die „es“ erfunden haben, wie in der berühmten Kräuterzuckerl-Werbung. Vielmehr war es ein Italiener, der das Lackieren mit Stickstoff auf den Markt brachte. Die Firma Eurosider baut bis heute das Nitrotherm-System. Aber es sind Roger Blum und sein Werkstatt-Ausrüstungsunternehmen Blutech, welches das Gerät seit ein paar Jahren auch in Österreich vertreibt.
Weniger Overspray, weniger Material „Bei dem patentierten Verfahren wird aus der Umgebungsluft der Stickstoff gewonnen und in einem Tank gespeichert“, beschreibt Blum die Wirkungsweise des Geräts. Mit dem Stickstoff wird dann lackiert. Vorteile? „Stickstoffmoleküle sind kleiner, fließen schneller und nehmen mehr Farbe auf. Außerdem handelt es sich um ein homogenes Gas, das keine Wirbel verursacht, was Overspray um 60 bis 70 Prozent reduziert.“
„Ich garantiere Ihnen 20 Prozent Materialeinsparung. Es sind mehr, aber für 20 lege ich meine Hand ins Feuer.“ Roger Blum, Blutech AG Blutech bietet interessierten Werkstätten an, das Gerät kostenlos bei sich im Betrieb zu testen. Blum ist überzeugt: „Zwanzig Prozent Materialeinsparung garantiere ich Ihnen. Es wird mehr sein, aber für 20 lege ich meine Hand ins Feuer.“
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Die Blutech AG aus der Schweiz vertreibt in Österreich exklusiv Nitrotherm – ein System, welches das Lackieren deutlich vereinfacht und verbessert. Am WERKSTATT-FORUM trat Blutech als Haupt sponsor in Erscheinung. Schon vor Corona war man mit vielen Betrieben im Gespräch, wurde dann aber von den aktuellen Ereignissen gebremst. „Wir stehen heute auf dem Stand von 2020, was die Geschäftsentwicklung betrifft, und haben in der Krise hauptsächlich mit der Industrie Gespräche geführt“, so Blum, der bekräftigt, sehr interessiert an Kundschaft im Kfz-Bereich zu sein. „Wir führen viele interessante Gespräche. Aber es ist natürlich schon etwas anderes als in der Schweiz, wo wir ein bekannter Name sind. Hier in Österreich kannte uns keiner, das war anfangs schon ungewohnt.“
Qualitätsprodukte mit Qualitätsberatung Das hauptsächlich in der Schweiz tätige Unternehmen berät und beliefert Betriebe mit Qualitätsprodukten ausgewählter Lieferanten aus der ganzen Welt: Neben dem Nitrotherm zählen dazu Produkte von Texa, Biax oder Car-o-liner. Der hohe Qualitätsanspruch, nur Produkte namhafter Hersteller von Werkstattausrüstung im Sortiment zu führen, setzt sich auch im Außendienst fort. Denn alle Mitarbeiter, die in der Beratung vor Ort tätig sind, haben eine einschlägige Lehre absolviert. • (KAT)
FOKUS
WERKSTATT-FORUM
Das Angebot wächst Mit einem breiten Portfolio entwickelt sich der Lackhersteller Axalta immer mehr zu einem Komplettanbieter.
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um Angebot zählen unter anderem die Premium- Lackmarken Standox und Spies Hecker, das Kompakt-Pkw-Reparaturlacksystem Syrox, die Zubehörmarke Audurra, Produkte der Marke U-Pol, die Unternehmensdienstleistungen Drivus sowie das digitale Netzwerk-Management-System RepScore. net. Kürzlich wurde mit Produkten der Marke U-Pol und der in der Branche durchaus bekannten und gerne eingesetzten Schutzlackierung Raptor ein neues Geschäftsfeld für Axalta-Kunden erschlossen. „Wir bieten Alternativen im Lacksystem selbst, etwa mit dem kompakten und kompletten Pkw- Reparaturlacksystem Syrox für das preissensible Segment, das dazu noch einfach in der Anwendung ist“, erklärte Andreas Auer, Business Development & Marketing Manager bei Axalta Refinish Österreich. Alternativen im Zubehörsegment bietet Axalta mit der hauseigenen Zubehörmarke Audurra, mit der „Profi-Qualität zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis“ geboten wird. „In diesem Bereich können wir
„Das Geschäft läuft“ Hubert Gasperlmair (r.), und Vertriebspartner Alexander Jilko Immer mehr Betriebe setzen auf Autotransportlösungen von Eder mit den bekannten Marken Algema und Fit-Zel. „Produktmäßig sind wir sehr gut aufgestellt, das Österreichgeschäft läuft gut“, erklärte Hubert Gasperlmair, Vertriebsleiter Deutschland und Österreich. Der Fahrzeugbauer ortet derzeit einen Trend zu größeren Fahrzeugen, etwa dem Algema Blitzlader mit maximal 3,2 Tonnen Nutzlast. Das ist auch dem zunehmenden Gewicht der Fahrzeuge, die transportiert werden müssen, geschuldet. Damit überschreiten die Transportfahrzeuge aber das höchst zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen und so fallen auch einige Vorteile – Fahren mit B-Führerschein, keine Lkw-Maut, kein Nachtfahrverbot – weg. Die Unternehmen würden dies allerdings in Kauf nehmen, betont der Vertriebsleiter. • (GRA)
(V. r.) Jan Kelemen, Direct Business Territory Manager; Hermann Schabauer, Syrox; Marco Windbüchler, Direct Business Manager; Gerhard Steinbock, Technical und Training Manager; Klaus Sonnberger, Audurra; Rudolf Lux bacher, Netzwerk- und FLI-Manager, und Andreas Auer, Business Development & Marketing Manager Einfluss auf das Produktangebot nehmen und auch die Erfahrungen, die unsere Kunden in ihrem Arbeitsalltag machen, einfließen lassen“, ergänzte Auer. Energieeffizienz spielt auch bei Axalta eine gewichtige Rolle und so positioniert sich der Lackhersteller ganz vorn in der Riege der Anbieter von ressourcenschonenden Lacktechnologien. „Hervorzuheben ist unsere Bandbreite im Spektrum der lufttrocknenden Anwendungen. Wir stellen hier Produkte zur Verfügung, die bereits bei Zimmertemperatur oder in der Lackierkabine ohne zusätzliche Beheizung rasch trocknen.“ • (GRA)
Bei den Grün-Weißen Dass die Firmenfarben ganz ausgezeichnet zur Location des WERKSTATT-FORUMs passten, hat das Team von Gettygo nur noch bestärkt, auf der richtigen Veranstaltung zu sein. Seit mehr als 15 Jahren handelt Gettygo online mit Reifen, Felgen und Kompletträdern – künftig soll das Geschäft mit Zubehör, Teilen und Werkzeug kräftig angekurbelt werden. Schon jetzt bietet Gettygo ein umfassendes Sortiment von über 120 Lieferanten an. Das Geschäftsmodell basiert auf zentraler Abrechnung per Sammelrechnung. Für Kunden geht das einher mit einheitlichen Lieferbedingungen und mit nur einem Kontakt für sämtliche Lieferanten. Gettygo steht dabei seinen Kunden bei der Kaufabwicklung mit persönlicher Betreuung kompetent zur Seite. Mit Erfolg, wie die Best Brands Awards 2018 und 2020 in der Kategorie Reifenhändler beweisen. • (KAT)
Das Gettygo-Team am WERKSTATT-FORUM
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WERKSTATT-FORUM
FOKUS Elektronik-Reparaturen
Neues Service Paket Das Obereder-Team mit Gerd Bernd Lang, BA (l.) „Wir sind der einzige Schmierstoff- Anbieter, der hier ist“, meinte Gerd Bernd Lang, BA, Verkaufsleiter Automotive Kfz bei der Firma Obereder. „So können wir unseren Kunden zeigen, was wir bieten, zum Beispiel das Castrol Service Paket für freie Werkstätten.“ Dieses beinhalte die Außen- und Innenraumgestaltung gleichermaßen: „Es bekommt auch nicht jeder.“ Nach dem Start im September 2020 seien bisher 80 Kunden bei diesem Konzept dabei, so Lang, das Ziel sei eine Verdoppelung. Castrol Obereder führt übrigens heuer wieder den „Unternehmertag“ im Schloss Mondsee mit namhaften Referenten durch; Anmeldungen sind schon möglich. „Es geht nicht ums Öl, das ist keine Verkaufsveranstaltung.“ • (MUE)
„Wir sind hier, weil hier gebündelt die Entscheider da sind“, sagt Tobias Hauck, Leiter Produktmanagement & Vertrieb bei ecu.de. Mit dem enorm ansteigenden Einsatz von elektronischen Komponenten im Kraftfahrzeug wuchs die Bedeutung von entsprechenden Service- und Reparaturleistungen. Ein zusätzlicher Faktor sei dabei die Kostenersparnis, die eine Reparatur mit sich bringe: „Es ist natürlich auch ein Kostenfaktor, weil wir mit den Reparaturpreisen bei maximal 20 bis 25 Prozent vom Neuteilpreis sind“, so Hauck. Im Rahmen des 1. A&W WERKSTATT-FORUMs konnten sich Interessierte über die Leistungen des Unternehmens informieren. „Es gefällt uns sehr gut beim WERKSTATT-FORUM, wir haben guten Zulauf hier auf dem Messestand“, resümiert Hauck zufrieden. • (VER)
Tobias Hauck, Leiter Produktmanagement & Vertrieb bei ecu.de
Es geht ums Gesehenwerden Die RB-Power GmbH hat mit WERBAS eine umfassende Software-Suite für Werkstätten in petto. Das WERKSTATT-FORUM war dafür die perfekte Bühne.
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reißig Module, 200 Schnittstellen und Anbindungen, alles individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar, und mehrere Systeme wie etwa Werbas CRM und DMS sowie eine eigene Mobile-App. Die Werkstattsoftware von RB-Power vermag von der Zeiterfassung und Terminverwaltung bis hin zu Schadensmeldungen, Warenwirtschaft und Kassa tatsächlich alle Bereiche des komplexen Werkstattalltags abzubilden, die sich überhaupt digitalisieren lassen. Bei diesem gewaltigen Funktionsumfang und den auf der anderen Seite so unterschiedlichen Anforderungen der Werkstätten selbst sind persönlicher Austausch und direkte Beratung essenziell. Beides war seit März 2020 aus bekannten Gründen eher „schwierig“. Das Setting einer Messe wie das des WERKSTATT-FORUMs explizit für die anvisierte Zielgruppe, kam dem Team von
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Key Account Manager Bernhard Kern (l.) und Valentin Samhaber von RB-Power GmbH
RB-Power da gut gelegen. Gerade in diesem Rahmen ging es um „gesehen werden“ und ins Gespräch kommen, so Bernhard Kern im Gespräch vor Ort. So konnte bestmöglich und im Konkreten dargelegt werden, wie etwa die Stammdatenverwaltung über die Software genau zu Prozessoptimierung und somit Gewinn- Maximierung genutzt werden kann. Und es konnte freilich auch am „lebenden Objekt“ bewiesen werden, dass das alles übersichtlich strukturiert, leicht bedien bar, im Sinne des Layouts individuell anpassbar und somit zurecht als führendes Dealer-Management-System in der Kfz- und Nfz-Branche gesehen wird. Eben das demonstrieren die Mitarbeiter aber freilich gerne bei persönlichen, direkt mit dem Team vereinbarten Terminen. • (JPO)
FOKUS Was erwarten die Kunden von Fuhrparks und Leasingfirmen von Werkstätten? Darüber wurde auf dem Podium ausführlich diskutiert.
Kurt Mühlbacher, LeasePlan, sieht grobe Umbrüche
Fuß fassen im Netzwerk
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er Spruch, dass Räder rollen müssen, ist für Michael Närr vom Fuhrparkverband Austria in Zeiten von Lieferschwierigkeiten das Gebot der Stunde „Es geht sicher nicht um ein, zwei Prozent im Einkauf. Es geht um die Wichtigkeit, mobil zu bleiben.“ Er fordert von Betrieben, die im Flottengeschäft Fuß fassen wollen, vor allem Flexibilität: „Wichtig für Fuhrparkbetreiber sind Betriebe, bei denen man zum Beispiel schnell einmal einen Termin eingeschoben bekommt.“ Mobilitätserhaltung – auch für Dipl.-Ing. (FH) Kurt Mühlbacher, MBA, von Leaseplan entscheidend: „Gerade in der Corona-Zeit haben wir gesehen, dass viele Kunden auf Mobilität angewiesen sind, da stand die Mobilitätserhaltung klar im Vordergrund.“ 35 Prozent aller neu bestellten Fahrzeuge sind mittlerweile Plug-in-Hybrid oder vollelektrische Modelle, „entsprechend sind auch die Anforderungen an unsere Werkstattpartner gestiegen“.
WERKSTATT-FORUM
Rudolf Luxbacher von Axalta setzt auf Qualität
Netzwerk als Chance Ing. Rudolf Luxbacher von Axalta Refinish Systems sieht das ARN-Partnernetzwerk als Chance für Betriebe, in das Flottengeschäft einzusteigen: „Da gibt es kaum Alternativen. Nicht nur, wenn Auftraggeber Betriebe suchen.“ Auch Werkstätten tun sich vernetzt leichter, Neukunden zu akquirieren. Jedoch komme es auf die Qualität an. „Es geht vor allem um den Service-Level.“ So sind 80 Prozent der Bewertungskriterien Qualitätskriterien. Luxbacher: „Das ist die Geschwindigkeit bei der Terminbuchung, die Reklamationsakquise, aber auch wie der Partner mit der Digitalisierung umgeht.“ Hochwertige Arbeit ist aber das Um und Auf, denn „in diesem Bereich werden viele Fahrzeuge ja jung und teuer versteigert“, so Luxbacher weiter. „Die Autos müssen also so repariert sein, dass keine Mindererlöse erzielt werden.“ • (RSC)
Flexibilität ist für Michael Närr vom FVA wichtig
Tolle Lösung trifft hohe Nachfrage Jede Branche hat so seine eigenen, althergebrachten „notwendigen Übel“, deren Nutzung und Handling so selbstverständlich ist, dass es nie hinterfragt wird. Bis es dann doch einmal jemand tut und für große Aha-Momente sorgt. Das beste Beispiel ist beim Fahrzeughandel und -Service wohl das blaue Taferl und die seit rund vier Jahren angebotene, dazu passende Softwarelösung von Mostdata. Die erledigt
die Bereiche Fahrtenbuch, Bescheinigung und Co. nämlich im Finger-Umdrehen – einfach per PC oder App und stark automatisiert. Tatsächlich ist die Lösung offensichtlich so überzeugend, dass der Gründer schon bei unserem Gespräch in der Mittagspause am WERKSTATT-FORUM zwei weitere Abschlüsse und diverse Probe-Nutzer vorweisen konnte. • (JPO)
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Das Mostdata-Gründerteam (v. l.): Peter Hofmarcher, Philipp Luger und Klemens Engelbrechtsmüller
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WERKSTATT-FORUM
FOKUS
Preisverleihung Wer sind die besten Reifen-Lieferanten in schwierigen Zeiten? Der VRÖ gab die Antworten.
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as A&W WERKSTATT-FORUM nahm der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) zum Anlass, das Allianz-Stadion als Plattform für seine VRÖ-Awards zu nutzen. Die Verbandsvorstände Peter Wondraschek (Geschäftsführer Reifen Wondraschek GmbH/Linz) und Hermann Hladky (Geschäftsführer Johann Leo Kreisel GmbH/Hartberg) überreichten in zwei Kategorien je drei Preise für die besten Reifen-Lieferanten, die auch in schwierigen Zeiten mit Liefertreue, hoher Qualität und guter Zusammenarbeit punkten konnten.
Die stolzen Gewinner mit ihren Preisen Interessant waren auch die Ergebnisse in der Lkw-Kategorie. Diese Preise wurden unmittelbar nach den Awards für die Pkw-Reifen verliehen: Platz 1 ging heuer an Goodyear. In seiner Funktion als Sales General Manager und Geschäftsführer bei Goodyear Dunlop Tires Austria durfte Mag. Tassilo Rodlauer diesmal auch den 3. Platz für Dunlop entgegennehmen. Platz 2 bei den Lkw-Reifen ging an Continental, den Award bekam Mag. Christoph Bonner, Sales Manager, Continental Reifen Austria GmbH überreicht. Organisiert wurde die Verleihung durch Renate Okermüller, Generalsekretärin des Verbands der Reifenspezialisten Österreichs. • (MSK)
Preise für Pkw- und Lkw-Reifen In der Kategorie Pkw übernahm für Bridgestone Mag. Martin Krauss (Country Manager Österreich von Bridgestone Europe) die Trophäe für Platz 1. Platz 2 ging an Falken, es übernahm Günther Riepl, Senior Sales Director Central Europe Falken. Platz 3 wurde an Michelin mit Mag. Roland Steinberger, Geschäftsführer Michelin Österreich, verliehen.
paar Tage vor Weihnachten dann aber eine schmerzhafte Überraschung erlebt. Ähnliches blühe auch der Autowirtschaft, wenn man sich auf die Megatrends des Mobilitätswandels nicht einstelle.
Verzögerte Revolution
Prof. Dr. Stefan Bratzel, CAM
Die Gans vor Weihnachten „Wir erleben eine Revolution der Automobilität“, kündigt Prof. Dr. Stefan Bratzel beim WERKSTATT-FORUM an.
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ranchenkenner hören nichts Neues, wenn Prof. Dr. Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM), die Fabel von der Weihnachtsgans erzählt, welche das ganze Jahr über von ihren Besitzern verwöhnt und gehätschelt wird, ein
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Für die Werkstätten, so führte Bratzel am WERKSTATT-FORUM aus, würden die Folgen der Elektrifizierung zwar gemildert, weil noch jede Menge Verbrenner im Markt seien, 2030 noch etwa 2 Drittel des Marktes. „Dann allerdings geht die Kurve scharf runter“, prognostizierte er. Und der Serviceund Wartungsbedarf von Elektroautos sei um gut 40 Prozent niedriger als der von Verbrennern. Bratzels Empfehlung an die Betriebe? Sie müssten sich neue Geschäftsfelder suchen – etwa durch die neu entstehenden Felder Connectivity, autonomes Fahren und Dienstleistungen in den Fahrzeugen der Zukunft. Das Umsatzpotenzial durch sogenannte „connected services“ in Autos betrage künftig 800 bis 1000 Euro pro Jahr. „Betriebe brauchen neue Fähigkeiten, um zu bestehen“, so Bratzel, und meint damit Kompetenzen im Software- und Datenbereich, neue horizontale Kooperationen und nicht zuletzt eine neue Unter nehmenskultur und -organisation. • (KAT)
FOKUS
WERKSTATT-FORUM
Bei einer Podiumsdiskussion wurde das Zusammenspiel zwischen Kfz-Betrieben, Sachverständigen und Versicherungen diskutiert.
Zusammenarbeit passt
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s funktioniert viel besser als vor einigen Jahren, die Zahlungsmoral der Versicherungen ist gut. Allerdings könnte die Kommunikation mit den Werkstätten von Versicherungsseite noch forciert werden“, hielt Reinhart Clark, Geschäftsführer Clark’s Karosseriedienst, fest. Ähnlich sah das Kfz-Sachverständiger Ing. Martin Freitag: „Die Kfz-Schadensabwicklung läuft in den überwiegenden Fällen partnerschaftlich und reibungslos.“ Gerichtssachverständige würden vor allem dann zum Zug kommen, wenn sich Versicherungen „nicht an die Usancen des österreichischen Marktes halten“, so Freitag. Die Klagsquote sei generell aber sehr gering und habe 2018 exakt 1,3 Prozent betragen, hatte Rechtsanwalt Mag. Ewald Hannes Grabner eine konkrete Zahl parat. Der Jurist gab allerdings zu bedenken, dass die Werkstattbetreiber sehr oft nicht über ihre Rechte Bescheid wüssten. Ein Blick in die entsprechende Fachliteratur könnte
Alfred Berger: „Jetzt ist die beste Zeit für Schulungen.“
hier Abhilfe schaffen. Mit am Podium stand auch Stefan Höslinger, geschäftsführender Gesellschafter von !Hepp Unternehmensimpulse, der über die Abwicklung von Schäden in Deutschland berichtete. Die Situation ist da aber eine gänzlich andere, sowohl was Schadenssteuerung als auch die Besichtigung der Fahrzeuge anbelangt.
(V. l.) Moderator Christian Clerici, Kfz-Sachverständiger Ing. Martin Freitag, Rechtsanwalt Mag. Ewald Hannes Grabner, Betriebsinhaber Reinhart Clark und Berater Stefan Höslinger
Nicht immer herrscht Einigkeit Falls es hierzulande während einer Schadensbesichtigung zu unterschiedlichen Ansichten komme, handle es sich in vielen Fällen um den vorgesehenen Reparaturweg. Die Aufgabe des Kfz-Betriebs liege dann darin, den Kunden auf seine Seite zu ziehen und diesen über mögliche Folgen des geplanten Reparaturvorhabens zu informieren. Damit könnten sich Werkstätten sogar aus der Gewährleistungspflicht nehmen, betonte Freitag. • (GRA)
B2000 immer auf dem letzten Stand Damit die Kfz-Pflegeprodukte der Marke B2000 immer auf dem letzten Stand sind, wird mit einem Labor in der Schweiz zusammengearbeitet, wie Alfred Berger am WERKSTATT-FORUM betont. „Wir arbeiten an der Front und wissen immer, was gerade benötigt wird.“
Stets werden Haltbarkeit, Verarbeitbarkeit etc. optimiert, denn „nur das Etikett zu ändern, reicht nicht!“ Laut Berger ist nun die beste Zeit für Schulungen im Autohaus, damit mit bester Qualität gepflegt wird. Denn Ablaufverbesserung führt zu Ertragsverbesserung und somit zu höherer Kundenzufriedenheit. B2000 versteht sich als Komplettanbieter. • (MSK)
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FOKUS
Endlich wieder persönlich Unser WERKSTATT-FORUM trat den besten Beweis dafür an: Treffen größerer Mengen branchenzugehöriger Menschen, auch Messen genannt, sind tatsächlich wieder möglich. Eine Tatsache, an die manche erst wieder gewöhnt oder erinnert werden müssen. So zumindest das erklärte Ziel des Teams der Messe Frankfurt, das beim WERKSTATT-FORUM auf seinem Stand gern darüber aufklärte, was auf der Automechanika Frankfurt 2022 vom 13. bis 17. September alles rund um die Themen New Mobility und Digitalisierung geboten wird und einen perfekten Rahmen auch für die eigenen Lösungen bieten soll. Und das freilich eben so, wenn die erwähnten Schwerpunkte nicht zu den eigenen Steckenpferden zählen. Immerhin rühmt sich die Fachmesse damit, seit 50 Jahren die umfassendste Abdeckung der automotiven AftermarketWertschöpfungskette bieten zu können. • (JPO)
Sabine Redlberger und Stefan Lindner von der Messe Frankfurt GmbH
Online wird wichtiger Mit mehr als 100 Partnern ist Bosch Car Service in ganz Österreich vertreten. Laut Andreas Stangl, der das System managt, nutzen auch immer mehr Kunden das Online-Buchungsprogramm, wo sie auch eine Preisauskunft erhalten. Es habe schon einige hundert derartige Buchungen gegeben, wobei durch die Pandemie ein zusätzlicher Schub erfolgt sei. „Wir arbeiten jetzt an einer Flottenlösung: Der Kunde muss nur das Kennzeichen eingeben und die Konditionen seines Unternehmens sind automatisch hinterlegt.“ Flotten werden immer wichtiger, weil zum Beispiel auch die Mietwagenfirmen angesichts des Mangels an Neuwagen ihre Fahrzeuge nun zum Service schicken müssen. „Weiße Flecken“ bei Bosch Car Service gebe es noch in Eisenstadt und Klagenfurt, auch in Linz sei man nur ein Mal vertreten, sagt Stangl. • (MUE)
Valentin Slomo und Andreas Stangl von Bosch Car Service
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Mit KI zur Kalkulation Premiere der Qapter ME-App am Stand von Audatex Für Thorsten Beck von Audatex besonders erwähnenswert: „Wir haben sehr viel Kundenkontakt.“ Ein Gesprächspunkt etwa: die neue App Qapter ME, die auf dem WERKSTATT-FORUM Premiere feierte. „Sie bietet geführtes Fotografieren bei Fahrzeugannahmen“, so Beck weiter. Dank KI werden je Perspektive 3D-Silhouetten angezeigt, der Walkaround vorgegeben. Anschließend lädt Qapter ME (ME für Mobile Estimation) die Bilder automatisch ins System. „Bis ich im Büro bin, gibt es dann schon eine automatisch erstellte Kalkulation, die nur mehr einer Feinjustierung bedarf“, erklärt Beck. Dank künstlicher Intelligenz würden Fehler automatisch erkannt: „Daher werden Schäden aus drei Perspektiven fotografiert. Das System analysiert diese und definiert die richtige Reparaturmethode.“ • (RSC)
Digitales Rückgrat Ralf Koke und Gregor Pülzl (v. l.), Loco-Soft Bereits über 3.100 Autohäuser und Kfz- Betriebe vertrauen im deutschsprachigen Raum auf Loco-Soft und machen es hier zum meistgenutzten Dealer Management System. Beim WERKSTATT- FORUM war Geschäftsführer Ralf Koke mit dem für Österreich verantwortliche Vertriebsleiter Gregor Pülzl vor Ort und sie freuten sich über den starken Besuch und viele Interessenten. Mit im Gepäck ist auch die innovative Loco-Soft App, mit der alle Mitarbeiter das DMS praktisch in der Tasche haben. So wird sogar die Annahme beim Kunden zuhause zur sicheren Sache. Loco-Soft bietet ein starkes Komplettpaket, eine inkludierte Hotline und faire Vertragsbedingungen zum günstigen Mietpreis ab nur 82,95 Euro im Monat. Installation, Erst einweisung und wöchentliche Online-Updates sind ebenso enthalten. • (KAT)
FOKUS
WERKSTATT-FORUM
FAS fordern Betriebe Die Hinzunahme von mehr Fahrerassistenzsystemen (FAS) wird zu einer Herausforderung für die Kfz-Werkstätten.
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achhaltigkeit fußt neben der ökologischen und der ökonomischen auch auf einer sozialen Säule und im Zuge der „Vision Zero“ will der europäische Gesetzgeber die Anzahl der Verkehrstoten massiv nach unten schrauben. Dieses Ziel könne mit einem Mehr an Fahrerassistenzsystemen erreicht werden und genau dieser Herausforderung müssten sich die Kfz-Betriebe stellen, betonte Stefan Höslinger, Geschäftsführer !Hepp Unternehmensimpulse. Die Werkstätten, darunter auch die kleinsten Betriebe, würden eine digitale Kompetenz benötigen, mit der im Falle einer Reparatur von modernen Fahrzeugen sämtliche Datenströme bewältigt werden könnten. Das betreffe vorrangig Daten vom Fahrzeughersteller, die für eine Reparatur nach Herstellervorgaben notwendig seien, und inkludiere den richtigen Reparaturweg, der von der Werkstatt-Fachkraft dann auch punktgenau umgesetzt werden müsse. Neben den Assistenzsystemen sei Know-how auch beim Multi-Material-Mix gefragt.
Berater Stefan Höslinger sieht die Bewältigung sämtlicher Datenströme bei der Reparatur als Kernaufgabe Dafür brauche man moderne Arbeitsplätze für die Bearbeitung unterschiedlichster Materialien und auch die Mitarbeiter müssten entsprechend geschult werden. Mit dem verstärkten Einzug von Assistenzsystemen ins Automobil steige ebenso der Bedarf an Justierungsund Kalibrierungsarbeiten. Moderne Karosserie- und Lackierbetriebe müssten hinkünftig eigene Abteilungen für die Bereiche Schadensdiagnose, die eigentlichen Karosserie- und Lackierarbeiten sowie Kalibrierung schaffen, schlug der Berater vor. Im Unterschied zu manchem Branchenteilnehmer rechnet der Experte mit einer steigenden Nachfrage im Unfallreparaturmarkt. Durch mehr FAS würden die Reparaturen komplizierter, zeitintensiver und damit teurer. • (GRA)
Beim Stand der Firma Würth wurden Interessierten umfangreiche Informationen zu verschiedenen Themen geboten
Breite Palette an Lösungen Von Kalibrierung über Klimaservice bis Karosserie: Beim Stand der Firma Würth fand man umfassende Beratung.
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ch glaube, dass es ein ganz wichtiger Branchentreffpunkt ist und dass viele Leute aus der Automobilbranche, die sich weiterentwickeln wollen, sich mit neuen Thematiken und aktuellen sowie neuen Geschäftsmodellen beschäftigen, gerade in so einem
Forum anzutreffen sind“, sagt Florian Andrä, Spezialist für Werkstattausrüstung bei Würth. „Ich glaube, dass es für uns dann ganz wesentlich ist, da zu sein, um uns als Unternehmen, als Marke zu präsentieren und für unsere Partner „face to face“ vorhanden sind. Der zweite wichtige Punkt ist generell, dass persönliche Kontakte wieder etwas mehr an Gewicht gewonnen haben. Der Markt strebt danach, sich wieder in Person und physisch zu treffen.“ Beim A&W WERKSTATT-FORUM am 1. Juni im Wiener Allianz-Stadion konnten sich Interessierte über die umfassende Produktpalette des Unternehmens informieren. „Wir haben uns wieder konzentriert auf Geschäftsmodelle, die natürlich auch unsere Partner und Kunden weiterbringen“, so Andrä. Unter anderem konnte man sich zu den Themen Klimaservice, Unterbodenschutz, Karosserie, Scheibenreparatur 2.0 und Kalibrierung informieren. Gerade die Kalibrierung ist für Andrä ein ganz wesentlicher Punkt, „weil sehr viel Halbwissen am Markt da ist und wir einfach mehr Bewusstsein für das Thema schaffen müssen. Es ist einerseits eine irrsinnige Chance für alle Betriebe, in einem zusätzlichen Geschäftsfeld Umsätze zu lukrieren und man muss sich auch nicht davor fürchten.“ • (VER)
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FOKUS
Standardisierte Prozesse
Digitale Gummihelfer Mag. Tassilo Rodlauer (Goodyear), Benjamin Obererlacher, Bernhard Hoffmann (GRS)
Ganz dem Thema Energieeinsparung im Karosserieund Lackierbetrieb hat sich AkzoNobel verschrieben und bietet dazu den Paint PerformAir (PPA) an. Mit diesem Gerät kann die für das Lackieren notwendige Druckluft mit höheren Temperaturen bzw. einer höheren Luftfeuchtigkeit versehen werden, was zu standardisierten Prozessen und durchgängig qualitativen Lackierergebnissen führt. „Viele setzen zur Energieoptimierung bereits modernes Equipment ein und haben kürzlich den PPA nachgerüstet, um noch effizienter zu werden“, erläuterte Daniel Kapeller, Verkaufsleiter Vehicle Refinishes AkzoNobel Österreich. Über 50 Geräte seien in der Alpenrepublik bis dato im Einsatz, das Interesse sei weiterhin ungebrochen. „Der Paint PerformAir ist kein klassischer Umsatzträger, sondern eine Form der Kundenbindung“, so Kapeller. • (GRA)
Das GRS-Netzwerk (Goodyear Retail Systems) bietet für Bernhard Hoffmann einen großen Vorteil: Es hilft mit den vielen System-Bausteinen neue Kunden zu akquirieren und Stammkunden besser an den Betrieb zu binden. Denn Kunden nützen immer öfter den Komfort von Onlinebuchungen und Onlinebestellmöglichkeiten – mit tiresoft3 und der Shoplösung für die Homepage ist es möglich, einfach und schnell auch diese Kundengruppe zu erreichen. Der neue digitale Profiltiefenmesser übergibt in kürzester Zeit die Einlagerungsdaten ins ERP-System. Die Fotofunktion der Räder dokumentiert den Zustand, damit wird die Qualität und Produktivität im Betrieb erhöht. Und für Flottenlösungen gibt es bei GRS die 4Fleet Group, die für Kundenzuführung bei Leasingfahrzeugen sorgt. • (RED)
Daniel Kapeller (3. v. l.) mit dem Team von AkzoNobel Österreich
Weit mehr als Produkte Längst über den Status des reinen Lacklieferanten hinaus gewachsen ist die Firma Lack & Technik aus Linz.
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eben Lack, Lackierzubehör und Werkstattausstattung werden auch Schulungen angeboten. „Wir sind nicht nur Lieferant, sondern unterstützen die Karosserie- und Lackierbetriebe umfassend und bieten dazu ein großes Spektrum an“, unterstrich Unternehmensgründer Rudolf Weismann. Dennoch sei der persönliche Kontakt nach wie vor ausschlaggebend: 80 Prozent des Geschäfts laufen über diesen Kanal, die restlichen 20 sind rein onlinebasiert. Schon frühzeitig hat sich Lack & Technik mit dem Fortbestand und der Qualität (in) der Branche auseinandergesetzt und Schulungen mit ins Angebot genommen. War in früheren Zeiten die Ausrichtung als reiner Lacklieferant ausreichend, so werden die technische Beratung und Unterstützung der Karosserie- und Lackierbetriebe immer wichtiger. „Mit aktuellen
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Firmengründer Rudolf Weismann (l.) und das Team von Lack & Technik bieten ein umfang reiches Portfolio an Produkten und Dienstleistungen
Technologien lassen sich rund 80 Prozent der Energiekosten im Betrieb einsparen“, weiß Weismann. Und so ist Lack & Technik auch in die Planungen rund um einen Werkstättenaus- und -umbau in vielen Fällen eingebunden. „Der Beratungsaufwand hat sich in den vergangenen Jahren verfünffacht. Zudem erwarten die Betriebe mittlerweile eine rasche und kompetente Beantwortung von spontan auftretenden Fragen.“ Bei Lack & Technik stehen ein eigener Anwendungstechniker für Schulungen und kostenlose Vorführungen in den Bereichen Aufbereitung und Unterbodenschutz zur Verfügung. Das Schulungsprogramm umfasst über 40 Veranstaltungen pro Jahr. • (GRA)
FOKUS
WERKSTATT-FORUM
Schnell bei Dellen Car-Rep-Profiteam Denk ist kompetenter Ansprechpartner, wenn es um die Beseitigung von Schäden geht.
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u diesem Zweck sind zertifizierte Dellentechniker, die alle hochvoltgeschult sind, ganzjährig und ausschließlich für B2B-Kunden vor Ort im Einsatz. Bedient werden unter anderem Autohäuser, Werkstätten, Automobilimporteure und Logistiker. Daneben bietet das Unternehmen auch Schulungen im Dellendrücken in Kooperation mit Fahrzeugimporteuren, Schulungszentren und Lacklieferanten an. Neu im Angebot ist der Kurs „Moderne Karosseriereparatur mittels Drück- und Klebetechnik für Lehrlinge“, der bis zu 75 Prozent gefördert wird.
(V. l.) Dominik und Peter Denk blicken auf eine noch nie da gewesene Hagelsaison 2021 zurück
Klimaereignisse nehmen zu Der Bedarf nach professionellen Hagelreparaturen ist aufgrund der Zunahme von Klimaereignissen stetig im Steigen. „Die Hagelsaison des Vorjahres dauerte erstmals bis in das Folgejahr und die letzten Schäden konnten erst vor wenigen Wochen behoben werden“, blickte Firmenchef Dominik Denk auf ein Ausnahmejahr zurück. Zudem zeigte sich ein Trend
Optimaler Zeitpunkt Über das umfangreiche Reifenportfolio informierte Apollo Vredestein in Rahmen des A&W-WERKSTATT-FORUMs.
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ir haben uns sehr gefreut, dass nach der langen Corona-Zeit wieder persönlicher Kontakt möglich ist, deshalb ist auch die Teilnahme an Veranstaltungen wie dem WERKSTATT-FORUM sehr wichtig. Auch der Zeitpunkt ist für den Reifenhandel – im
Manuel Bauer, zuständig für Car- Dealer und Importeur in Österreich (l.), und Hubert Ehrenhöfer, Gebietsleiter, Wien, NÖ und Burgenland
zur Reparatur auch von größeren Unfallschäden: „Wir haben teilweise Fahrzeuge repariert, die unter normalen Umständen in die Wrackbörse wandern würden.“ Das ist nicht zuletzt den Lieferengpässen bei den Neuwagen geschuldet. Die diesjährige Hagelsaison habe bereits früh im Jahr begonnen und werde bis mindestens Ende August andauern, so die Einschätzung von Dominik Denk. Die hohe Kompetenz im Bereich Dellendrücken zeigt sich auch in der Verwendung des Logos „Zertifizierter Dellentechniker“, das Werkstätten seit 2019 für werbliche Zwecke verwenden dürfen. Einen eigenen Dellentechniker müssen die Betriebe dazu nicht anstellen. • (GRA)
Gegensatz zum Frühjahr oder im Spätherbst, wenn Hochsaison herrscht – optimal“, so Hubert Ehrenhöfer, Gebietsleiter Wien, Niederösterreich und Burgenland, Apollo Tyres Austria. Im Fokus stand dabei unter anderem der Vredestein Ultrac Vorti+, der bei einem Sommerreifentest von AutoBild den ersten Platz belegte. Der Premium- Hochleistungsreifen von Vredestein setzte sich gegen zehn Konkurrenzprodukte durch und wurde von dem unabhängigen Testteam als „vorbildlich“ ausgezeichnet. Der Ultrac Vorti+ belegte außerdem den zweiten Platz in der AutoBild-Kategorie „Mischreifen“, in der die Reifenleistung bei Verwendung von zwei verschiedenen Größen untersucht wurde – mit größeren Reifen auf der Hinterachse, wie es bei Premium- und Hochleistungsfahrzeugen üblich ist. AutoBild stellte fest, dass der Vredestein Ultrac Vorti+ ein „sportliches Sommerprofil auf ausgewogen hohem Leistungsniveau“ sowie eine „gute Nasshaftung“ aufweist. Der Ultrac Vorti+ gehört zu den Hochleistungsreifen von Vredestein. Dieser Reifen ist für Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h (Y) ausgelegt und für den Einsatz auf Premium- und Hochleistungsfahrzeugen sowie SUVs optimiert. • (DSC)
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WERKSTATT-FORUM
FOKUS
Dynamisches Konzept: Die Gäste wechselten laufend zwischen Vorträgen, Ausstellung und Kommunikation
Endlich Event Hochkarätige Vorträge, interessierte Besucher, interessante Ausstellung: Das A&W WERKSTATT-FORUM ist bei seiner Premiere sehr gut angekommen. Einen kleinen Besucher-Überbick sehen Sie hier, die komplette Fotogalerie unter www.autoundwirtschaft.at/werkstattforum.
Dieter Hierholz (ASS AG), ehem. BundesinnungsChristoph Reiterits und Ivica Orsolic meister der Karosseriebautechniker Erik Papinski (Probefahrtenbutler) und A&W-Redakteur Mag. Andreas Granzer-Schrödl Key-Note- Speaker: Prof. Dr. Stefan Bratzel, Center of Automotive Management (CAM), mit Moderator Christian Clerici
Branchengespräche ohne Ende im VIP-Bereich des Allianz-Stadions
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Roland und Birgit Illich (illich GesmbH), Karin Fritz und Fabio Ritz (AH Fritz)
FOKUS
Dieter Köllner-Gürsch (Vecos), Gerhard Lustig, Andreas Dusovsky (GO! Motornetzwerk)
Ziehung des Werkstätten-Gutscheins bei „Werkstatt des Vertrauens“: Christian Clerici und WdV-Betreuerin Heike Bader
WERKSTATT-FORUM
Nicht nur für Rapid-Fans: Allianz- Stadion als Event-Location für das WERKSTATT-FORUM Wolfgang Rieder (Würth), Robert Böck (Mazda), Roland Schallgruber (AH Schallgruber) und Hermann Hechtl (Mazda)
Nutzen die Terrasse mit Blick auf den Rasen: Roland Schallgruber (AH Schallgruber), Alexander Dvorak (AH Dvorak), Gerhard Brammen (AH Brammen), Maximilian Hummel (AH Hummel), Dr. Christian Pesau (Automobilimporteure), RA Dr. Johannes Öhlböck LL.M., Gerhard Lauer (AH Lauer), Gerd Bernd Lang (Obereder) und Christian Clerici
Wuzzler-Sponsor Thomas Körpert (Forstinger) und A&W-Geschäftsführer Stefan Binder
Ing. Werner Bauer und Wolfgang Weinberger (Wiesenthal/ MO Drive)
Daniel Kapeller (AkzoNobel) und Mst. Manfred Kubik (Bundesinnungsmeister-Stv).
Ing. Peter Spatzierer (Lukoil), Harald Winkler (Würth), Rudolf Bayer, Ing. Roland Hausstätter (Stahlgruber) Social-SkillsVortragender Georg Hensch, Landesinnungsmeister Tirol MMst. Elmar Schmarl, Christian Clerici und Wilfried Mennel (Karosserieakademie)
A&W-Geschäftsführer Stefan Binder und Otto Loacker (AVL Ditest)
Erfolgreiche Premiere: Moderator Christian Clerici und A&W-Verlagsleiter Gerald Weiss, der für das Programm verantwortlich war
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FOKUS
„Endlich wieder Kollegen treffen“ Es gab hier auf der Veranstaltung eine ganze Reihe von Vorträgen, die mich interessieren, daher habe ich mich natürlich gleich für das WERKSTATT-FORUM angemeldet. Ich erwarte mir dadurch viele Impulse für die Branche! Außerdem gibt es an den Ständen Komm.-Rat Ing. Sepp der Aussteller die eine oder andere Neuheit Puntinger zu sehen, die ich gleich an die Kollegen in der Werkstätte weiterleiten werde. Natürlich freue ich mich auch, dass ich hier auf der Veranstaltung endlich wieder den einen oder anderen Kollegen persönlich treffen kann. Das war ja während der Pandemie lange Zeit nicht möglich. Und nicht zuletzt ist auch die Location interessant, ich war vorher noch nie im Rapid-Stadion. •
„Direkter Gesprächsdraht“ „Jetzt wieder die Branchenkollegen zu sehen, ist für mich immer etwas Einzigartiges, um sich auszutauschen und Netzwerken zu können. Natürlich sind auch unsere Importeure da, das heißt, wir haben einen direkten Gesprächsdraht von Mensch zu Mensch, wie Roland Schallgruber wir ihn die letzten zwei Jahre nicht gehabt haben“, sagt Roland Schallgruber, Josef Schallgruber GmbH. „Auch die Podiumsdiskussionen und die Vortragenden sind gut gewählt und ich nehme sicher das eine oder andere mit.“ Besonders aus dem Vortrag zum Thema „Social Selling“ von Georg Hensch habe Schallgruber einige wertvolle Tipps mitgenommen, da speziell die Digitalisierung eine der größten Herausforderungen der Branche für die Zukunft sei.
„Ein Event, den es so in Österreich noch nicht gibt.“ Ing. Clemens Ayasch
WERSTATT-FORUM: Das sagen die Teilnehmer Rund 350 Besucherinnen und Besucher wohnten der Premiere des 1. A&W-WERKSTATT-FORUMs bei. Der großzügige VIP-Bereich des Rapid-Stadions in Wien-Hütteldorf bildete die Kulisse dieser Veranstaltung. Fand sie auch Anklang bei unseren Gästen?
„Für uns sehr interessant“ „Sehr interessante Vorträge, und unter den Ausstellern sind viele unserer Lieferanten, mit denen wir so den Kontakt pflegen können“, so das Fazit der Brüder Gregor und Anton Loitz junior Gregor Loitz, Anton Loitz jun. vom Autohaus Loitz GmbH in Gallneukirchen in Oberösterreich, über das WERKSTATTFORUM. So zum Beispiel arbeite man schon sehr gut mit OE Services zusammen, der Gründer Janos Juvan hielt einen Vortrag zum Thema Service nach Herstellervorgaben. Auch das Thema Daten, das von VFT-Obmann Walter Birner behandelt wurde, stieß auf großes Interesse bei den Loitz-Brüdern. „Das Thema wird gerade für freie Betriebe sicher schwerer in Zukunft.“
Besucher lechzen nach Kontakten
Wichtige Inputs mitnehmen
„Jeder lechzt danach, persönliche Kontakte wieder aufnehmen zu können“, sagt Mst. Manfred Kubik, Bundesinnungsmeister-Stv. beim 1. A&W WERKSTATT-FORUM. „Ich freue mich sehr für den Veranstalter, dass die Veranstaltung so gut besucht ist.“ Auch Mst. Manfred Kubik die Vorträge hätten laut Kubik interessante Themen behandelt: „Ich habe einen sehr interessanten Vortrag von Herrn Walter Birner gehört, der eine sehr interessante Thematik aufgeworfen hat, die uns auch alle begleitet. Fahrassistenz, Kalibrierung, Zugang zu elektronischen Daten und so weiter.“ Dies sei besonders für die Zukunft ein enorm wichtiges Thema: „Egal was wir bei einem Auto machen, wir greifen in der Zwischenzeit in die Elektronik ein“, so Kubik.
„Insgesamt finde ich die Veranstaltung WERKSTATT-FORUM spannend, nicht zuletzt deshalb, weil sie thematisch übergreifend mehrere Sparten – und nicht nur die Reifenbranche, der ich angehöre – abdeckt“, sagt Gerhard Sitten Gerhard thaler, Mobiler Reifen Service/Wels. Sittenthaler Der Reifenhandel werde wohl auch in Zukunft ein wichtiger Player bleiben, auch das Thema Reifenlagerung werde in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen, da die Räder immer größer und schwerer würden. „Ich persönlich habe eine Nische gefunden, denn ich biete Service vor Ort. Insgesamt habe ich auf der Veranstaltung interessante Vorträge anhören und wichtige Inputs mitnehmen können, die auch für mein Unternehmen relevant sein könnten.
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E-Mobilität entwickelt sich rasant „Für uns ist das WERKSTATT-FORUM eine wichtige Veranstaltung, weil wir hier auch vieles über Trends der Zukunft erfahren“, erläutert Ing. Christof Luger, Bretschneider & Co Reifenhandel/Wien. „Das betrifft etwa Fahrzeuge mit Elektroan- Christof Luger trieb und die damit verbundenen Chancen für unser Geschäft, uns interessiert aber auch, wie Hersteller und andere Betriebe die aktuelle Entwicklung beurteilen.“ Gerade die E-Mobilität entwickle sich rasant, „und das merken wir auch in unserem Betrieb“, so Luger. „Für den Werkstattalltag relevant – wir führen auch §57a-Begutachtungen durch – sind digitale Serviceeinträge ein Thema, da es da in der Praxis immer wieder Hürden gibt. Last but not least kommt auch das Networking nicht zu kurz.“
„Wichtige Veranstaltung, um vieles über Trends der Zukunft zu erfahren.“ Christof Luger
„Das Datenthema wird in Zukunft schwieriger.“ Anton Loitz jun.
„Die Ausführungen von Georg Hensch zum Social Selling fand ich besonders interessant.“ Mag. Alexander Bittner
„Für uns einiges dabei“ Ing. Clemens Ayasch, LLB, operativer Geschäftsführer der Reparaturkette Chips Away Österreich, freute sich über eine Veranstaltung, „wie es sie so in Österreich noch nicht gegeben hat“. Natürlich seien die Vorträge und vor allem Ing. Clemens Ayasch die Podiumsdiskussionen für die Besucher hilfreich und zielführend, aber „hauptsächlich ist so ein Event eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Netzwerken. Ich habe sehr viele Lieferanten und andere Player aus der Branche dort gesehen und gesprochen. Gerade der Bereich Lackreparatur war sehr gut vertreten, und im Gegensatz zu anderen, eher handelslastigen Veranstaltungen ist auf dem WERKSTATT-FORUM für den Aftermarket einiges dabei“, so Ayasch.
„Was ich sehr schätze ist, dass es die Möglichkeit gibt, andere Kollegen aus der Branche zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.“ Hristo Dimitrov
Absolut relevant Man sei, nachdem es sich um das erste WERKSTATT-FORUM handle, nicht mit besonderen Erwartungen gekommen, so Mag. Alexander Bittner, Geschäftsführer, und Horst Jeziorko, Leiter Logistikzentrum bei Mag. Alexander Bittner, Horst Jeziorko MVC Automotive Austria. „Die Ausführungen von Georg Hensch zum Thema des Social Selling fand ich besonders interessant“, so Bittner. Er teile auch dessen Einschätzung, dass die Gefahr bestehe, sich zu sehr um den kleinen Prozentsatz besonders preissensibler Kunden zu „kümmern“ und dabei die Stammkunden zu vernachlässigen. Auch die Programmpunkte, welche das Lehrlingsthema und die Zukunft der Mobilität betreffen, seien von großem Interesse.
Face-to-Face-Kommunikation tut gut „Das WERKSTATT-FORUM ist meiner Meinung nach eine abwechslungsreiche Veranstaltung, die Themen und Vorträge sind äußerst informativ“, meint Dipl.-Ing. Hristo Dimitrov, Betriebsleiter Troststraße/ Wien, Wiesenthal Handels und Service GmbH. „Was ich sehr schätze ist, dass es die Möglichkeit gibt, an- Hristo dere Kollegen aus der Branche zu treffen und sich mit Dimitrov ihnen auszutauschen. Networking ist wichtig, wir können neue Kontakte knüpfen und auch Themen und Angebote für die Branche, die hier präsentiert wurden und die für uns im Autohaus von Interesse wären, vielleicht später einmal umsetzen. Es tut nach der langen, coronabedingten Pause einfach gut, wieder mit vielen Menschen Face-to-Face kommunizieren zu können.“
„Sehr spannend, weil thematisch übergreifend mehrere Sparten abgedeckt werden“ Gerhard Sittenthaler
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„Die derzeitige Situation mit fehlenden Halbleitern, Krieg in der Ukraine und Staus in den Häfen von Shanghai wird uns noch eine Weile begleiten.“
Kapitel Autoverkauf beendet Mit dem Verkauf von 100 Prozent der Anteile von Motor-Car Bratislava spol. Ltd. (Motor-Car Group) an die schwedische Hedin Mobility Group hat die Wiesenthal Autohandels AG die strategische Entscheidung der Wiesenthal Gruppe umgesetzt, aus dem Automobilgeschäft auszusteigen. „Dieser Verkauf bedeutet somit auch das Ende eines Kapitels der Firmengeschichte“, teilte das Unternehmen mit. Für die Transaktion bedarf es noch der „Zustimmung der Wettbewerbsbehörden“, die Übertragung des Unternehmens wird für das 3. Quartal 2022 Henrik Starup-Hansen, erwartet. Vorstand Wiesenthal Autohandels AG Im Jahr 2018 hat Wiesenthal 8 Standorte in Ostösterreich an die AVAG verkauft, 2020 folgte der Verkauf der restlichen 6 Standorte in Wien an die schweizerische Merbag Gruppe. Eine Vereinbarung zwischen Andrej Glatz und Wiesenthal legte 1989 den Grundstein für die Motor-Car Group. Am 24. Oktober 1990 wurde Motor-Car Wiesenthal & Co, Ltd. als erster Mercedes-Benz-Händler in der Slowakei registriert.
„Wir übergeben der Hedin Mobility Group eine starke Motor-Car Group.“
Carsten Dippelt, Mercedes-Benz Österreich
„In unserem neuen Logistikzentrum lagert alles, was man bei Ford braucht.“ Horst Jeziorko, Leiter MVC Logistikzentrum
„11,37 Prozent sind für Renault der höchste Marktanteil bei Nutzfahrzeugen in den vergangenen 10 Jahren.“ Martin Labaye, Renault/Dacia
Dialog statt Streit Hyundai bleibt Auto Pammer aus Klagenfurt bleibt nach der Übernahme durch Denzel weiterhin für Hyundai (Bild: GF Roland Punzengruber) tätig. Pammer wird den Süden, Denzel den Norden der Stadt bearbeiten.
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Bei einem Gespräch zwischen den Importeuren der Stellantis- Marken Peugeot, Citroën, Opel, Fiat, Fiat Professional, Jeep, Alfa Romeo, Abarth sowie DS und den jeweiligen Präsidenten bzw. Obmännern der Händlerverbände am 31. Mai in Wien wurde vereinbart, dass man einen „intensiven Dialog zur Ausgestaltung der neuen Kommissionärsverträge starten will“. Informationen aus Verhandlerkreisen zufolge sollen in den nächsten Wochen Details aus den Verträgen bekannt gegeben und diskutiert werden. Die Händlerverträge für die genannten Marken wurden seitens Stellantis Ende Mai 2021 gekündigt, der Start des neuen Vertriebsmodells ist für 2023 geplant.
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„Nutzen Sie die Chance, Ihrem Importeur beim Händlerradar anonym Feedback zu geben.“ MSt. Roman-Keglovits-Ackerer, BA, Bundesinnungsmeister
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Mit Akkus ohne Sorgen Was tun Kfz-Betriebe mit Akkus? Eine neue Idee von Saubermacher mit Porsche Austria und Denzel soll Abhilfe schaffen.
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it Unterstützung von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner, Gregor Strassl (Denzel) und Wolfgang Wurm (Porsche Austria) stellte Ralf Mittermayr (Saubermacher) in Feldkirchen bei Graz am 19. Mai die Saubermacher Battery Services GmbH vor. Das Gemeinschaftsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, durch ein unkompliziertes Abo-Modell Werkstätten Rechts-, Planungs- und physische Sicherheit beim Handling von Akkus aus E-Mobilen zu gewähren. Gemeint sind nicht nur Akkus von Pkws, sondern auch von Fahrrädern bis hin zu Bussen und Lkws. Mit Sitz in Premstätten bei Graz wird ein Portfolio aus drei individualisierbaren Paketen geboten, das von Beratung und Schulungen über die Implementierung im Betrieb und das nötige Equipment (ASP-Behälter, Paloxen, Container, Sensoren inkl. SMS-Warnungen) bis zu einer 24-h-Notfall-Hilfe und einer gerade in Vorbereitung befindlichen TÜV- Zertifizierung alles
Ralf Mittermayr (Saubermacher), Wolfgang Wurm (Porsche Austria), Gregor Strassl (Denzel), Werner Kogler (Vizekanzler Österreich), Hans Roth (Saubermacher, v. l.)
abdecken soll, um den Betrieben Kosten-, Rechtsund Know-how-Hürden bei der Vorbereitung auf die Arbeiten an E-Mobilen abzunehmen.
Vorerst je ein Betrieb pro Bundesland Für den Roll-out wird aktuell pro Bundesland je ein Referenzbetrieb ausgewählt und aufgebaut. Da es in diesen Bereichen neben dem bundesweit geltenden Gewerberecht zahlreiche Landesgesetze (Abwasser, Mitarbeiter-Schutz usw.) zu beachten gilt, wird der Kontakt mit den Landesregierungen gesucht, um in Folge für jedes Bundesland fertige Blaupausen für weitere Betriebe bieten zu können. Und hier „selbstverständlich“ nicht nur solche mit Zugehörigkeit zur Denzel- oder Porsche-Gruppe. • (JPO)
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HANDEL
Der Renault Austral (l.) kommt im Spätherbst auf den Markt, der Kangoo Van E-Tech Electric (r.) schon im Sommer
Neues Logo für die Händler Martin Labaye, der neue Österreich-Chef von Renault und Dacia, im ersten großen Interview über die aktuelle Lage am Markt, die Situation bei den Nutzfahrzeugen und über die Änderungen bei den Händlern. Von Mag. Heinz Müller
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ie spannendste Information für die Branche: Das neue Markenlogo von Renault, das bereits auf den neuen Fahrzeugen wie dem Megane E-Tech Electric zu sehen ist, soll demnächst auch in die Schauräume der österreichischen Händler locken. In Frankreich habe man mit der Implementierung der neuen Markenidentität bereits begonnen, erklärt Martin Labaye, der seit Mitte März als Chef von Renault und Dacia in Österreich arbeitet. In Österreich soll im Juli bei der Sonnleitner Wien GmbH in der Donaustadt (22. Bezirk) und bei der Auto Kriegner GmbH in Grieskirchen bzw. Aurolzmünster mit der neuen CI gestartet werden. Wie lange die Umgestaltung dauere, hänge von der Größe des jeweiligen Betriebes ab, verlautet vom Importeur, man werde
„11,37 Prozent sind der höchste Marktanteil bei Nutzfahrzeugen in den vergangenen 10 Jahren.“ Martin Labaye, Generaldirektor von Renault und Dacia in Österreich jedoch einen sehr simplen Weg in Abstimmung mit den Händlern gehen. Die Umgestaltung des Netzes soll in rund 2 Jahren abgeschlossen sein. Was die Liefersituation bei Renault und Dacia betreffe, so gebe es „im Moment mehr Bestellungen, als wir ausliefern können“, erklärt Labaye. Vor allem
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e lektronische Komponenten würden natürlich auch im Renault-Konzern manchmal fehlen; dennoch sehe er mit viel Optimismus in die Zukunft. Dacia, wo man etwas weniger derartige Komponenten benötige, sei nicht so stark betroffen. Daher gebe es bei Dacia nach den ersten 4 Monaten dieses Jahres mit 1.988 Neuzulassungen auch ein Plus von 5,07 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der Marktanteil bei Dacia habe sich sogar von 2,20 auf 2,89 Prozent erhöht. Renault kam in Österreich zwischen Jänner und April auf 2.964 Neuzulassungen (4,31 % Marktanteil). Das sind um 24,31 Prozent weniger als im Vorjahr (3.916 Stück, 4,56 %). Laut Labaye ist jedoch zu beachten, dass der Marktanteil von Renault im PkwPrivatkundenkanal steigt, und zwar von 5,67 (2021) auf 6,19 Prozent heuer: Das ist ein Plus von 0,52 Prozentpunkten.
Höchster Marktanteil seit 10 Jahren Bei den leichten Nutzfahrzeugen habe man sich im ersten Jahr nach den Vorziehkäufen wegen der Einführung der NoVA natürlich keine Steigerungen bei den Verkäufen erwarten können, sagt Labaye: „Doch wir haben uns trotz der in der gesamten Branche sinkenden Nachfrage sehr gut gehalten.“ Die 11,37 Prozent seien „der höchste Marktanteil in den vergangenen 10 Jahren.“ In absoluten Zahlen kam Renault in den ersten 4 Monaten dieses Jahres auf 834 Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen; im Vorjahr waren es im Vorfeld der NoVA-Einführung 1.743 Stück. Insgesamt ist dieser Markt in den ersten 4 Monaten um 55,27 Prozent geschrumpft, bei Renault liegt das Minus bei 52,15 Prozent. •
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Platz für 12.000 Das MVC-Logistikzentrum beliefert Ford-Händler und freie Werkstätten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.
Eines der vielen Regale im neuen Logistikzentrum
Horst Jeziorko (Leiter des LogistikZentrums), Sarah Kuhn (Ford Austria, After Sales), Mag. Alexander Bittner (MVC-Chef); zur Eröffnung gab’s eine Torte
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enn man jetzt durch das 4.600 Quadratmeter große Lager in der Handelsstraße 3 in Seyring geht, kann man sich gar nicht vorstellen, mit welchen Problemen Horst Jeziorko, Leiter des Logistikzentrums, in den vergangenen Monaten zu kämpfen hatte: mangelnde Disziplin einiger Handwerker, Schwierigkeiten mit der Heizung, mit Telefon- und Stromleitungen, dazu eine neue IT … Nein, es war keine leichte Aufgabe, das neue Logistikzentrum in Betrieb zu nehmen, aber letztlich hat es sich gelohnt – und es gab auch keine Alternative. Denn durch die Hinzunahme neuer Marken bei MVC Wien-Nord (zu Ford kamen noch Nissan,
eugeot, Fiat, Alfa Romeo und Jeep) war in der P Brünner Straße kein Platz mehr für das Lager.
Ersatzteile, Reifen, Schmierstoffe 70.000 Teile wurden übersiedelt, 12.000 Ford-Ersatzteile sind hier lagernd. „Nur ganz selten müssen wir Teile aus dem Europalager in Köln oder jenem in Budapest bestellen“, sagt Jeziorko. Auch Öl (von Castrol) ist in mehreren Gebindegrößen eingelagert: „Alles, was man bei Ford braucht.“ Weiters ist Platz für 1.600 Winterkompletträder, 1.000 lose Reifen und 2.400 Kundenräder aus der Brünner Straße und aus dem Betrieb in der Guldengasse. 15 Mitarbeiter sind in Seyring tätig, dazu kommen noch 9 Klein-Lkws, die die Teile an die Werkstätten in Wien, Nieder österreich und dem Burgenland ausliefern. • (MUE)
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„Wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Doch jeden Tag merken wir Verbesserungen in den Systemen, was auch 1:1 im Verkauf ablesbar ist.“ Carsten Dippelt, Geschäftsführer Mercedes-Benz Österreich
„Nicht wie ein Lichtschalter“ Sind die anfänglichen Schwierigkeiten bei der Umstellung auf das Agentursystem überwunden? Mercedes-Österreich-Chef Carsten Dippelt über die Rolle Österreichs als Vorreiter für andere Länder. Von Mag. Heinz Müller
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&W: Viele Augen blicken derzeit auf Mercedes, und das nicht nur in Österreich: Denn Sie haben im Vorjahr mit dem Agenturbetrieb gestartet. Wie ist die Bilanz? Carsten Dippelt: Mercedes-Benz Österreich hat mit dem Agenturbetrieb am 16. August 2021 begonnen. Damit waren wir in Europa der zweite Markt nach Schweden, wo aber nur Pkws betroffen waren. Da wir aber auch die kommerziellen Vans miteinbezogen haben, sind wir hier sicherlich ein Pionier. Wie lange haben die Vorbereitungen gedauert? Dippelt: Die Projektphase lief über 18 Monate. Wir haben extrem viel gelernt und das Konzept gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern weiterentwickelt. Es war eine interessante und herausfordernde Phase. Es gab positive Effekte, indem wir das Verhältnis zu unseren Vertriebspartnern in der Zusammenarbeit nach vorn gebracht haben. Wir haben noch nie so
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eng, so konstruktiv und lösungsorientiert zusammengearbeitet wie heute. Was haben Sie in dieser Phase gelernt? Dippelt: Es war wichtig, den gesamten Prozess zu betrachten. Denn wir müssen als Importeur nun auch neue Funktionen in Richtung zum Kunden wahrnehmen, das war ein großer Lernprozess für uns. Aus diesem Grund haben wir auch unsere Belegschaft um rund 25 Prozent aufgestockt. In den seltensten Fällen laufen derart große Umstellungen wie jene auf das Agentursystem anfangs ohne Probleme: Wie war es bei Ihnen? Dippelt: Insgesamt sind gleichzeitig 23 Systeme live gegangen. Das ist nicht ein Lichtschalter, den man umlegt. Wir hatten Herausforderungen und es hat nicht alles auf Knopfdruck so funktioniert, wie wir es uns gewünscht haben. Damit haben wir aber gerechnet und wir haben immer konstruktiv mit unseren Partnern gesprochen. Und wie läuft das Agentursystem jetzt? Dippelt: Wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Doch jeden Tag merken wir Verbesserungen in den Systemen, was auch 1:1 im Verkauf ablesbar ist. Wir sind auf einem sehr guten Weg.
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Wie reagieren die Kunden auf die Veränderungen? Sie können ja nicht mehr um den Preis feilschen … Dippelt: Hauptansprechpartner für die Kunden ist und bleibt der Agent des Vertrauens: Er berät und spielt eine entscheidende Rolle im Verkaufsprozess. Aber es gibt zwei wesentliche Änderungen: die erste betrifft den Preis. Egal, wohin der Kunde geht: Er bekommt den gleichen Preis. Die Kundenreaktionen sind positiv, niemand muss sich mehr fragen, ob er gut verhandelt hat, denn jeder Deal ist ein guter, fairer, transparenter Deal. Die zweite Änderung bietet einen großen Vorteil: Jeder Agent kann nicht nur auf seinen eigenen Bestand zugreifen, sondern auf den österreichweiten Bestand. Der Mitarbeiter geht zum Beispiel in Wien ins System und findet das passende Auto in Salzburg. So kommt der Kunde noch schneller zu seinem Fahrzeug. Im Moment ist dieser Vorteil aber wegen der Lieferschwierigkeiten nicht relevant, oder? Dippelt: Das kommt im Moment nicht zu tragen, denn wir haben Lieferschwierigkeiten wie alle Mitbewerber auch. Die Auftragseingänge sind da, aber die Ware kommt später. Und die derzeitige Situation mit den fehlenden Halbleitern, dem Krieg in der Ukraine und den Staus in den Häfen von Shanghai wird uns noch eine Weile begleiten.
gar nicht, es gibt keine Individualbehandlung für die Kunden, der Kaufvertrag kommt immer mit der Mercedes-Benz Österreich GmbH zustande. Bei den Preisen schauen wir auf stabile Restwerte bei der potenziellen Vermarktung. Denn oft kommt der Moment der Wahrheit dann, wenn das Fahrzeug verkauft werden soll. Da sind unsere Leasingraten im Vergleich zu den relativ hohen Listenpreisen sehr attraktiv. Das Wichtigste ist es, die Ware zu vernünftigen Konditionen auf den Markt zu bringen. Alles andere macht die Restwerte kaputt. Unsere Kunden schauen aber auf die Gesamtkosten. Also was zahle ich und was bekomme ich bei einem Verkauf. Da sind Mercedes- Modelle einfach sehr attraktiv.
Exklusiv interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.
Man kann sich vorstellen, dass die Situation bei Mercedes in Österreich im Ausland sehr genau beobachtet wird: Wie sind die Reaktionen? Dippelt: Ich bin mit den CEOs der anderen Landesgesellschaften oft in Kontakt, vor allem auf digitalem
„Natürlich haben uns auch die Agenten nach dem Start Schwierigkeiten gemeldet. Jetzt bekommen wir signalisiert, dass wir auf einem guten Weg sind.“
Wie war die Reaktion der Agenten, also der bisherigen Händler, auf die Veränderungen im Vertrieb? Dippelt: Wir hatten von Beginn an intensive und sehr offene Gespräche. Ich denke, unsere Agenten haben vor allem die Chancen gesehen, die mit dem neuen Modell verbunden sind. Natürlich haben uns auch die Agenten nach dem Start Schwierigkeiten gemeldet. Aber jetzt bekommen wir von den Partnern signalisiert, dass wir auf einem guten Weg sind. Mit dem neuen Modell gibt es nur die Gesamtprofitabilität, sodass man als Partner sehr gute Geschäfte mit uns machen kann. Entscheidend für die Partner ist es, dass sie Geld verdienen, dass die Abläufe und Prozesse gut funktionieren und dass es eine vertrauensvolle, gute Zusammenarbeit mit dem Importeur gibt. Da sind wir auf einem guten Weg. Hat sich die Zahl der Verträge geändert? Dippelt: In Österreich haben wir 63 Agenten – und zwar sowohl bei den Pkws als auch bei den Nutzfahrzeugen, auch wenn es nicht immer dieselben sind. Jeder, der einen Vertrag wollte, hat einen Vertrag bekommen. Es hat weder eine Netzreduktion noch eine Verdichtung gegeben. Wie funktioniert das nun mit der Festsetzung der Preise und wer erstellt die Rechnung? Dippelt: Die Rechnung kommt von uns, das ist einheitlich in Österreich so. Der Agent kann das
Weg. Meine Rolle ist es, die Kollegen in Europa zu informieren. Was waren unsere Learnings und was könnte man besser machen? Da helfen wir uns gegenseitig. Aus Deutschland kommen Meldungen, wonach Mercedes Schauräume verkleinern oder gar schließen möchte. Ist das in Österreich auch geplant? Dippelt: Es ist kein deutscher oder österreichischer Trend, sondern ein europäischer und globaler der gesamten Branche. Zukünftig wird es ziemlich sicher weniger Verkaufsfläche im Premiumbereich geben. Wir beobachten in allen europäischen Ländern die Situation, dass es vor allem bei kleineren familiären Betrieben keinen Nachfolger gibt oder ein Mitarbeiterengpass besteht. Die Kunden sind außerdem viel besser vorinformiert und kommen statistisch nur mehr einmal statt früher 4-mal ins Autohaus, bevor sie ein Auto kaufen. Da ist ein Wandel im Gang und ich bin fix davon überzeugt, dass unsere Partner zur richtigen Zeit darauf reagieren werden. Generell ist die Liefersituation in Europa bei allen Marken sehr schwierig: Wie sieht es im Moment bei Mercedes aus? Dippelt: Wir bewegen uns in einem volatilen Umfeld, eine Prognose ist extrem schwierig. Wir informieren unsere Partner laufend über die aktuelle Situation. Doch es ist nicht mehr wie früher, wo man 1 bis 2 Jahre im Voraus halbwegs verbindlich planen konnte. •
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Händler dieser 25 Marken werden wieder über ihre Zufriedenheit mit dem jeweiligen Importeur befragt: Hoffentlich klappt es auch bei Alfa Romeo, Honda, Jaguar/Land Rover und Jeep, wo jeweils 15 Händler Auskunft geben müssen, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erreichen. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, wenn ab Mitte Juli puls Markt forschung anruft!
Gut investierte Viertelstunde! Wie in den Vorjahren werden auch heuer Händler und Werkstätten von 25 Automarken über ihre Zufriedenheit mit dem Importeur befragt: Der „Händlerradar“ startet Mitte Juli, die Ergebnisse gibt es Anfang November. Bitte nehmen Sie sich Zeit, wenn das Telefon läutet!
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15 Minuten für ein besseres Miteinander: Investieren Sie bitte diese Zeit! Damit aus Herausforderungen wie der Lieferkrise oder den neuen Agenturverträgen kein geschäftsschädigender Beziehungsstress wird, war der Händlerradar noch nie so wertvoll wie heute. Von daher bitten wir Sie, sich 15 bis 20 Minuten Zeit zu nehmen, wenn Sie die Firma puls Marktforschung ab Mitte Juli um ein Interview bittet und wir bedanken uns bereits im Voraus bei allen Teilnehmern/ Dr. Konrad Weßner, innen. Nur wer teilnimmt, trägt zur Optimierung der ZuGeschäftsführer sammenarbeit zwischen den Importeuren und „ihren“ puls Marktfor Händlernetzen bei. Alle Angaben unterliegen selbstverschung ständlich strengem Datenschutz. Um die Zufriedenheit der Händler mit den Importeuren strukturiert abzufragen, geht es um Basiskriterien wie Attraktivität und Qualität der Fahrzeuge, Trendkriterien wie Unterstützung der Händler bei der Digitalisierung und Beziehungskriterien wie partnerschaftliche Zusammenarbeit. Zusätzlich geht es um die Frage, ob die Importeure die Zukunftsfähigkeit ihrer Händler fördern. Schließlich werden zukunftsfähige Händlernetze schon deshalb immer wichtiger, weil die Fahrzeuge immer erklärungsbedürftiger werden. Mit der mittlerweile siebten Erhebungswelle unseres Händlerradars legen wir den Grundstein für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit und decken die Baustellen auf, an denen gearbeitet werden muss. Vielen Dank auch an die Händler und Importeure, die sich die Ergebnisse unseres Händlerradars zu Herzen nehmen und Maßnahmen daraus ableiten. Nur so gelingt die vielbeschworene Systempartnerschaft zwischen den Importeuren und den Händlern.
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Möglichkeit zur Orientierung, aber kein Lösungsheft der Branche
Seit 7 Jahren finden die Umfragen zum Händlerradar statt. Mehr als 40 Einzelfragen und Sonderthemen bieten ein Spiegelbild der Zufriedenheit und Zusammenarbeit, aber lassen auch Rückschlüsse zur Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Marke zu. Im „verflixten“ 7. Jahr der Umfrage, in dem die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Halbleiterproblematik sowie des Ukraine-Kriegs ebenso zur Kaufverdrossenheit unserer Kunden beitragen wie die daraus resultierenden langen Lieferzeiten bei Fahrzeugen oder Ersatzteilen, ist die zukünftige Entwicklung der Branche unklar. Exorbitant gestiegene Preise bei unseren Produkten, niedrigere Rabatte, aber auch anhaltend hohe Energie- und Treibstoffpreise sind wenig förderlich für das operative Tagesgeschäft und wirken sich hemmend auf die Beziehung zwischen Händler und Marke aus. Zusätzlich zu diesen Erschwernissen wird bei namhaften Marken die Abschaffung des stationären Handels angedacht oder bereits umgesetzt: Agentursystem, unechte Agentur, Direktvertrieb und Onlinevertrieb sind aktuelle Schlagworte und Synonym für die allgegenwärtige Existenzangst einer großen Anzahl von Handelsbetrieben. Der Händlerradar 2022 bietet die MöglichBernhard Kalcher, keit zur Orientierung, wenngleich er nicht Obmann des VÖK das Lösungsheft der Branche ist.
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Mit dem Händlerradar 2022 schicken wir die Importeure wieder auf die Rüttelstrecke Schwierige Zeiten im Autohandel erfordern auch spezielle Lösungen. Hier sind die Importeure gefordert. Die Neuwagen-Lieferengpässe bei nahezu allen Herstellern sowie die geringe Ware auf den Gebrauchtwagenplätzen belasten alle Markenhändler seit Stefan Hutschinski, Monaten enorm. Durch die fehlenden Einzelhandels Auslieferungen und die dadurch sprecher im Bun ausbleibenden Umsätze sind die desgremium des Kosten unserer teuren und standard Fahrzeughandels intensiven Vertriebssysteme nicht mehr zu decken. Welche Lösungen und Hilfestellungen gibt es hier seitens der Marken? Speziell zu dieser Thematik gibt es diesmal im Händlerradar ein Spezialthema genauso wie zum Gebrauchtwagenzukauf. Mit dem Händlerradar 2022 schicken wir die Importeure wieder auf die Rüttelstrecke. Eine Bitte an alle Markenhändler und -werkstätten, die ab Mitte Juli von puls Marktforschung angerufen werden:
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Nutzen Sie die Chance, Ihrem Importeur anonym Feedback zu geben
Foto: Josef Bollwein
Der Händlerradar ist für Markenwerkstätten und Händler ein gutes Instrument, um positive wie auch negative Vorgangsweisen der Hersteller und Importeure aufzuzeigen. Damit ist es sehr wichtig, dass so viele Betriebe wie möglich an der Umfrage teilnehmen. Innerbetrieblich sollen die zuständigen Personen die Beantwortung übernehmen, damit eine qualitativ hohe Fragebeantwortung gewährleistet ist. Damit meine ich z. B., wenn es um Gewährleistungsthemen MMst. Roman geht, ist für die Beantwortung in den Keglovits-Ackerer, meisten Betrieben die Werkstätten-/ BA, Bundesin Serviceleitung und für den Verkauf die nungsmeister der Fahrzeugtechnik Verkaufsleitung der jeweiligen Marke die richtige Auskunftsperson. Spannend wird es, sei es bei der Unterstützung mit dem Umgang mit verunfallten E-Fahrzeugen oder bei Lieferverzögerung bei Ersatzteilen oder Neuwagen. Ein weiteres Thema ist auch der erhöhte Beratungsbedarf punkto E-Fahrzeuge sowie Erklärung der Assistenzsysteme. Welchen Support gibt es hier bei den einzelnen Marken? Wenn Sie in den kommenden Wochen von puls Marktforschung kontaktiert werden, nutzen Sie die Chance, Ihrem Importeur anonym Feedback zu geben.
ehmen Sie sich die notwendige Zeit um an dieser, für unN sere Branche so wichtigen, telefonischen Umfrage teilzunehmen. Sie können puls Marktforschung anonym und wertfrei Ihr Feedback zu der Leistung Ihres Importeurs mitteilen, helfen damit diesem sich weiterzuentwickeln und verbessern letztendlich auch Ihre eigene Situation als Markenhändler. Aber auch für uns Branchenvertreter ist der Händlerradar enorm wichtig, um zu erfahren, welche Themen derzeit den Händlern unter den Nägeln brennen und wie die Hersteller damit umgehen!
Jubel beim „Stern“ In der Schweiz wurden die Händler schon früher befragt als in Österreich: Mercedes holte sich den Gesamtsieg.
I
n der Schweiz gehen die Uhren anders: Während in Österreich die Zufriedenheit der Händler von Premiummarken traditionell schlechter ist als jene ihrer Kollegen von anderen Herstellern, liegen in der Schweiz Mercedes, Volvo, BMW und Audi gut (siehe Tabelle): Mercedes holte sich beim Anfang Juni veröffentlichten Schweizer „Händlerradar“ den Gesamtsieg. Bei den „Großen Marken“ liegt heuer der Skoda-Importeur voran, bei den „Mittelgroßen“ jener von Toyota und bei den „Kleinen“ ging der Sieg an Suzuki. In der Schweiz waren im Jänner und Februar 352 Vertragshändler von 19 Marken befragt worden (also deutlich weniger als bei uns). Den letzten Platz belegte – wie im Vorjahr auch in Österreich – Opel; Citroën und Peugeot schnitten ebenfalls nicht viel besser ab. Übrigens: Auch im Vorjahr war Mercedes der Gesamtsieger in der Schweiz; bei den „Großen Marken“ hatte Renault gewonnen, bei den „Mittelgroßen“ Seat und bei den „Kleinen“ Suzuki. 2021 hatte in der Schweiz Fiat den letzten Platz gebildet. • (MUE)
Die Grafik zeigt klar: Die Zufriedenheit bei den Premium marken ist in der Schweiz hoch; ganz anders als in Österreich!
Der IntrabrandWettbewerb – also jener unter den Markenkol legen – ist in der Schweiz heuer etwas geringer als im Vorjahr.
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Aufnahme durch den CarOnSale-Bewerter im Autohaus, Versteigerung über die europaweite Plattform
Einfach, ertragreich, persönlich
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ie B2B-Vermarktung ist bei Markenbetrieben ein wichtiger Teil der Gebrauchtwagen-Strategie. Diese Vermarktungs-Schiene hat sich durch neue Möglichkeiten, allen voran die Online-Versteigerung, in den vergangenen Jahren deutlich verändert und professionalisiert. Nun ist mit CarOnSale ein neuer Anbieter auf dem Markt, der einige Neuerungen mitbringt. Christoph Adunka ist in verschiedenen Funktionen seit 15 Jahren in der Autobranche tätig und seit 2020 Geschäftsführer der österreichischen Niederlassung von CarOnSale, der Castle Tech Österreich GmbH.
CarOnSale unterstützt mit umfassender Betreuung die Marken-Autohäuser bei der B2B-Vermarktung der Gebrauchtwagen.
A&W: Kurz zusammengefasst – was macht CarOnSale aus? Christoph Adunka: „Einfach, ertragreich und persönlich: Das sind die drei Schlagwörter von Car OnSale, die eigentlich alles über unser System und unsere Betreuung aussagen. Es ist enorm wichtig, dass der Prozess für die klassische B2B-Ware im Autohaus besonders einfach funktioniert, denn der Verkäufer, der zuständige Mitarbeiter, Christoph Adunka, GF CarOnSale Österreich hat keine Zeit, diese Fahrzeuge ins System einzupflegen. Das übernehmen alles wir. Der Betrieb muss nur Schlüssel und Fahrzeug bereithalten, wenn wir zu ihm auf den Hof kommen.
„CarOnSale bringt volle Transparenz in den B2B-Vertrieb.“
CarOnSale hat also eigene Außendienstmitarbeiter für Österreich? Adunka: Wir haben bereits 3 Key-Account-Manager in Österreich, suchen noch zwei w eitere für den
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Raum Graz und Linz. Die übernehmen die grundsätzliche Betreuung des Kunden, erklären das Konzept und beraten den Händler auch in Gebrauchtwagen- Themen und in der B2B-Vermarktung. Für die Abwicklung der Fahrzeuge gibt es eigene Bewerter. Hier wird es in Kürze 5 Mitarbeiter für Österreich geben. Diese kommen ins Autohaus, erstellen Fotos und einen detaillierten Zustandsbericht, besprechen vielleicht mit dem Händler noch den erzielbaren Preis und laden die Daten sofort auf unsere Versteigerungsplattform. Durch das Bieterverfahren und eine große Zahl an registrierten Händlern in ganz Europa, die hier mitsteigern, erhält der verkaufende Händler höhere Ertragschancen als bei der regionalen B2B-Vermarktung. Welche Kosten fallen an und wer ist der Vertragspartner? Die Kosten entstehen nur bei Vermarktung, wir werden also nur bezahlt, wenn wir erfolgreich waren. Bei erfolgreichem Zuschlag verkauft der Händler an uns und wir verkaufen dann an den Bestbieter, damit ist das Abwicklungs- und Reklamationsrisiko bei uns und nicht beim Händler. Durch die hochwertige und einheitliche Dokumentation unserer professionellen Bewerter haben wir allerdings eine sehr niedrige Reklamationsquote. Nicht zuletzt bringt die Nutzung von CarOnSale volle Transparenz für das Autohaus, vom Einstellen bis zum Abtransport. • (GEW)
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Seit 30 Jahren an der Spitze von Škoda: Max Egger mit Modellen von einst und jetzt
Erfolge muss man feiern Seit 30 Jahren ist Škoda in Österreich nun schon mit Porsche Austria unterwegs. Während all dieser Zeit leitete Max Egger den Importeur.
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er kann sich noch an die Namen der Modelle erinnern, mit denen Škoda 1992 in Österreich neu durchstartete? Favorit und Forman hießen sie. Und die Anfänge waren alles andere als leicht, denn die Händler mussten erst davon überzeugt werden, dass sie mit der erst kurz zuvor unter dem Dach des VW-Konzerns gelandeten einstigen Ostblock-Marke Erfolg haben würden. Ganze 248 Škoda wurden im ersten Jahr von den 35 Händlern abgesetzt. An die Anfangszeit erinnerte Max Egger, der von Beginn an die Marke in Österreich führt, bei der Festveranstaltung in Schloss Hof im Mai. „Wir legten dem Aufsichtsrat einen 5-Jahres-Plan vor und hatten ein Budget von 5 Millionen Schilling als Startkapital“, sagt Egger. Doch es sei gelungen, von Anfang an positiv zu arbeiten – auch weil man alle unternehmerischen Freiheiten bekommen habe: „Die 1.400 Neuzulassungen, die eigentlich erst nach 5 Jahren geplant waren, haben wir schon im 2. Jahr erreicht.“ Dies sei auch gelungen, weil man Škoda anfangs ganz bewusst als Alternative zu Gebrauchtwagen positioniert habe. Der Favorit „mit 55 PS, 5 Gängen und 5 Türen“ sei damals um 99.900 Schilling angeboten worden. Die große Transformation der Marke und der Schritt zu
Fabia und Karoq sind wichtige Stützen im Verkauf einer echten Internationalisierung seien 1996 mit dem ersten Octavia gelungen. 1997 habe Škoda in Österreich mit 11.700 Neuzulassungen einen Marktanteil von 4,0 Prozent und Platz 8 in der Markenstatistik geschafft, sagt Egger. „Der Octavia hatte anfangs eine Lieferzeit von 14 Monaten und der Erfolg hält bis heute an.“ Mit Fabia, Roomster, Superb und Yeti sowie später mit den SUVs sei die Modellpolitik in den Folgejahren stets ausgeweitet worden, durch eine Innovationsoffensive sei ab 2010 auch eine Transformation im Händlernetz gelungen. „Die neue Strategie des Herstellers hat ein krisenfestes Geschäftsmodell für die Händler ermöglicht“, erklärt Egger.
Die Zukunft wird elektrisch Nun bereitet er die Händler auf die „elektrische Zukunft“ vor: In den kommenden Jahren seien 3 weitere vollelektrische Fahrzeuge geplant. In wenigen Jahren sollen in der EU 50 bis 70 Prozent aller neuen Škoda einen Elektroantrieb haben. All diese Fahrzeuge würden unterhalb des derzeitigen Enyaq positioniert sein, so Egger: „Bis hinunter zum heutigen Fabia.“ Das einzige Problem, das die Marke derzeit (wie alle anderen Hersteller) hat, sind die langen Lieferzeiten: Beim Brot-und-Butter-Modell Octavia sieht es nicht wirklich rosig aus und bei Neubestellung des E- Autos Enyaq muss der Kunde bis ins 4. Quartal 2023 auf die Auslieferung seines Autos warten. • (MUE)
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Dipl.-Ing. Thomas Ulbrich, Vorstand für Technische Entwicklung bei der Volkswagen AG in Wolfsburg
Das im Vorjahr auf der IAA Mobility in München gezeigte kleine Elektroauto kommt 2025 auf den Markt
„Keine Riesensprünge mehr“ Was hält man bei Volkswagen von E-Fuels? Und wie lange wird es noch Autos mit Verbrennungsmotoren geben? Ein Gespräch mit Entwicklungsvorstand Dipl.-Ing. Thomas Ulbrich. Von Mag. Heinz Müller
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&W: Sind E-Fuels, in deren Entwicklung zum Beispiel Porsche viel Geld investiert, auch für Volkswagen eine denkbare Alternative oder werden diese nur für Sportwagen verfügbar bzw. leistbar sein? Dipl.-Ing. Thomas Ulbrich: Ich sehe E-Fuels nur im Nischen- und Sportwagenbereich. Da macht es Sinn. Für Volkswagen machen sie weder mittel- noch langfristig Sinn. Sie sind keine Alternative zu Elektroautos. E-Fuels werden nicht so schnell in jenem Volumen zur Verfügung stehen, wie wir sie als Volumenhersteller bräuchten. AußerDipl.-Ing. Thomas Ulbrich dem haben E-Fuels nicht jenen Dekarbonisierungseffekt, wie Sie ihn mit Elektroautos erreichen. Als Alternative haben wir immer noch Plug-in-Hybride für die kommenden 3 bis 7 Jahre.
warten noch auf die finale Regelung der EU. Natürlich wird es noch Fortschritte im gar nicht so kleinen Bereich geben, aber Riesensprünge sind nicht mehr zu erwarten. Es geht eher ums Reinhalten, nicht ums Reduzieren.
Welche Möglichkeiten gibt es bei Verbrennungsmotoren für die Techniker noch, die Schadstoffe zu verringern? Ulbrich: Die Technik findet für alles eine Lösung, wir werden auch dem EU7-Anspruch gerecht werden. Doch irgendwann kommt bei jeder Evolutionsstufe die Schere, wo das zu aufwändig wird. Wir haben zwar unsere internen Berechnungen, aber wir
Heißt das, dass es keine neuen Verbrennungs motoren mehr geben wird? Ulbrich: Beim TSI werden wir in 2 bis 4 Jahren noch Evolutionsschritte sehen, aber nicht mehr auf dem Niveau von neuen Brennverfahren. Die Grundmotoren gilt es evolutionär zu optimieren, um EU7 zu schaffen. Es werden also Bestandsmotoren sein, die weiterentwickelt werden. •
„Im europäischen Umfeld wird der letzte Diesel Anfang der 2030er-Jahre eingebaut, der Benziner kurzfristig darüber hinaus.“
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Wenn der Trend zu Elektroautos weiter anhält: Wann werden die letzten Verbrennungsmotoren in Autos eingebaut werden? Ulbrich: Im europäischen Umfeld wird der letzte Diesel Anfang der 2030er-Jahre eingebaut, der Benziner kurzfristig darüber hinaus. Dann werden neue Verbrenner in Europa nicht mehr vorkommen. Doch in verschiedenen Regionen der Welt, etwa in China und den USA, wird es 2030 noch rund 50 Prozent Verbrenner geben. In Afrika oder Indien wird es noch länger dauern. Als Volkswagen sind wir der Mobilität der Menschen verpflichtet und wir werden weiterhin im Angebot sein wollen. Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, auch in diesen Ländern in Dekarbonisierungsschritte einzutreten.
HANDEL
Ibiza (l.) und Arona (r.) sind relativ gut verfügbar, der Alhambra (o.) läuft aus
„Alles, was wir bekommen“ J
ahr(zehnte)lang war der Alhambra eines der wichtigsten Modelle bei Seat, vor allem in Österreich trug er – nicht zuletzt dank seiner Vorsteuerabzugsfähigkeit – viel zum Wachstum der Marke und zu den Erträgen der Händler und Werkstätten bei. Damit ist nun bald Schluss, denn das schon seit längerer Zeit kommunizierte Ende des Vans naht: Als Neuwagen sei das Auto gar nicht mehr zu bestellen, sagt Mag. Wolfgang Wurm, der für Seat zuständige Geschäftsführer bei Porsche Austria, doch würden sich noch viele Fahrzeuge im Vorlauf befinden. „Auch 2023 bekommen wir noch ein kleines Kontingent für Firmen, die den Alhambra benötigen“, so Wurm. Er glaube, dass man mit dem Tarraco
Wie reagiert man beim Seat-Importeur auf das bevorstehende Ende des Alhambra? Was tut man gegen die Lieferprobleme? Und wie haben sich die Durchschnittspreise entwickelt? Mag. Wolfgang Wurm gibt die Antworten.
„Wir müssen nachdenken, wie lange wir die Preisgarantien noch halten können.“ Mag. Wolfgang Wurm, Seat zumindest einen Teil der bisherigen Alhambra- Kundschaft bedienen könne, aber vom Alhambra nehme man derzeit „alles, was sie produzieren und wir bekommen können“. Was sich bei Seat sonst tut? Die Marke blieb von den weltweiten Lieferproblemen natürlich nicht verschont. Das Motto lautet derzeit: Je weniger Halbleiter verbaut sind, desto schneller geht es. So bekommen Kunden laut Angaben von Wurm den Ibiza bei Neubestellung nach rund 2 Monaten geliefert, beim Arona ist es ein Monat mehr. Beim Ateca und Tarraco könnte es sich bei Neubestellung noch heuer im Dezember ausgehen, während es beim Leon (sowohl als Fünftürer als auch als Kombi) und beim Tarraco
PHEV nicht vor dem Jahr 2023 möglich ist. Bei Cupra ist der Formentor bei Neubestellung im Herbst in Österreich (und als PHEV frühestens im Dezember). Der Born sei frühestens ab Oktober lieferbar, die Modelle Ateca, Leon und Leon Kombi aber erst wieder ab 2023, heißt es beim Importeur. Schwierig werde es langsam, was die Preisgarantien betreffe, sagt Wurm: „Die Preiserhöhungen bei Stahl, Glas und anderen Komponenten machen uns zu schaffen. Wir müssen nachdenken, wie lange wir die Preisgarantien noch halten können.“ Natürlich seien auch die Händler nervös wegen der Lieferzeiten. Aber man versuche alles, um möglichst viele Fahrzeuge rechtzeitig nach Österreich zu bringen.
Durchschnittspreise steigen stark Dass sich die Modellpalette – und dadurch ebenfalls die Kundschaft – von Seat in den vergangenen Jahren gewandelt hat, sieht man auch bei den Durchschnittspreisen: Wurden vor einigen Jahren noch viele Ibiza um 9.990 Euro verkauft, ist jetzt der Anteil der FR-Modelle mit sehr guter Ausstattung bei allen Modellreihen vorherrschend. Laut Wurm ist der durchschnittliche Nettopreis pro verkauftem Seat in Österreich zwischen 2017 und 2021 von 22.280 auf 24.525 Euro gestiegen, heuer sind es sogar rund 28.000 Euro. • (MUE)
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Foto: ÖAMTC-Postl
Automechanika- Direktor Olaf Mußhoff, Ulrich Schlick (Deutsche Handelskammer in Österreich)
Gutes Klima Eine Klimaanlage benötigt laut ÖAMTC (Bild: Steffan Kerbl) regelmäßige Zuwendung. Bis zu 15 Prozent Kühlmittel könnten pro Jahr verloren gehen.
Präsenz-Veranstaltung Bei der Automechanika 2022, die vom 13. bis 17.9.2022 in Frankfurt/Main stattfindet, steht dieses Mal wieder die Präsenzveranstaltung im Mittelpunkt. „Die Pandemie geht weder an der Messe noch an der Aftermarket-Branche spurlos vorüber“, erklärt Automechanika-Direktor Olaf Mußhoff. Dementsprechend wurde das erfolgreiche Konzept adaptiert. „Wir wollen auf physische Treffen setzen und konzentrieren uns auf die Präsenz-Veranstaltung. Das ist das Wichtigste, was wir der Branche bieten können.“ Dafür wurden zusätzliche Netzwerkmöglichkeiten geschaffen, es wird nicht „nur“ der Besuch der Stände, sondern auch ein umfassendes Angebot an Vorträgen, Diskussionen und Netzwerktreffen geben. Im Rahmenprogramm liegt der Fokus auf den aktuellen Trends: Innovationen, Nachhaltigkeit, Wissenstransfer sowie Nachwuchs, Aus- und Weiterbildung. „Wir können auf eine sehr starke Marke aufbauen“, berichtet Mußhoff: „Die Automechanika ist unverändert die wichtigste, internationale Messe des Automotive Aftermarkets und bildet wie keine andere Fachmesse die gesamte Wertschöpfungskette des Automotive Aftermarkets ab.“ Derzeit haben etwa 2000 Aussteller aus 66 Ländern gebucht, letztlich sollen es zwischen 2.300 und 2.500 werden. „Wir bleiben der wichtigste globale Treffpunkt für die Aftermarket-Familie“, so Mußhoff.
Zeitiger Saisonstart Die diesjährige Hagelsaison hat sehr früh begonnen, bestätigt Dominik Denk vom Del len- und Hagelschadenspezialisten Car-Rep-Profiteam Denk. Gute Vorbereitung sei demnach wichtiger denn je.
Partner von morgen Mehr Platz im Lager Die Garanta unterstützte einmal mehr die Landesmeisterschaft der Kfz-Techniker Oberösterreich, die nach zweijähriger coronabedingter Pause kürzlich in Linz stattfand. Der Nachwuchs ist dem Kfz-Versicherer ein großes Anliegen und so wird der Wettbewerb seit vielen Jahren gefördert. „Die Lehrlinge werden die Meister der Zukunft und unsere künftigen Ansprechpartner in den Kfz-Betrieben sein“, erklärte Garanta-Geschäftsführer Hans Günther Löckinger, im Bild mit (v. r.) Martin Tatzreiter (3. Platz), Mario Kopf (1. Platz) und Markus Prammer (2. Platz).
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Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, investiert der deutsche Reifen-Großhändler Reifen Göggel in den Ausbau seiner Lagerkapazität. Diese soll um 500.000 auf 2 Millionen Stück Reifen erweitert werden. Mit den Planungen für den Bau von 2 Lagerhallen mit 4 bzw.
7 Ebenen auf einer Fläche von über 50.000 m2 ist bereits begonnen worden, zudem befindet sich ein Teil bereits im Bau. Für das Projekt hat Reifen Göggel 50 Mio. Euro veranschlagt. Künftig sollen die Auslieferungen damit noch rascher erfolgen, betont Bruno Göggel.
GEWERBE
Verfügbarkeit und Support Die hohe Qualität bei Ausfallsicherheit und Hotline hilft den Betrieben bei der Qualitätssicherung der §57a-Überprüfung.
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ie §57a-Software Vecos unterstützt die Betriebe nicht nur beim Erstellen der Gutachten, sondern sichert auch die Qualität“, erklärt Vecos-Projektleiter Dieter Köllner-Gürsch. Dafür ist einerseits die besonders hohe Verfügbarkeit verantwortlich. „Wir haben hier enorm hohe Qualitätskriterien, um nicht nur die Anforderungen der Betriebe, sondern auch jene der Behörden zu erfüllen“, so Köllner-Gürsch. Die Software wird auch beim Innenministerium für Kontrollen auf der Straße eingesetzt. „Über 2.000 Beamte bei den Verkehrskontrollen erwarten 100 Prozent Verfügbarkeit, auch in der Nacht und am Wochenende.“ Neben der Ausfallsicherheit spielt der kompetente Support eine wichtige Rolle. „Unsere Hotline- Mitarbeiter verfügen nicht nur über ausgezeichnete EDV-Kenntnisse, sondern auch fahrzeugtechnisch über hohe Kompetenz“, so Köllner-Gürsch. Schließ-
lich werden hier a usgebildete §57a-Trainer eingesetzt, die das komplette Spektrum abdecken können.
www.kfzgutachten.at Dieter KöllnerGürsch, Vecos
„Darüber hinaus haben wir in der Software einen direkten Link zu www.kfzgutachten.at gesetzt.“ Damit kann der Prüfer ältere Gutachten und eventuell frühere Mängel einsehen und km-Stände verifizieren. „Die Plattform schützt ermächtigte Betriebe vor dem Pickerl-Tourismus“, so Köllner-Gürsch. Weiters ist kfzgutachten.at ein wichtiges Werkzeug bei Anund Verkauf von Fahrzeugen. • (RED)
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GEWERBE (V. l.) Andreas Kralik, Leopold Gansterer, Alexandra Schmutzer
(V. l.) Alice Schipper-Hiti, Michael Freudenschuß, Roland Dworak, Alexandra Schmutzer, Andreas Kralik
Blick in die Zukunft gerichtet Bei der ersten Tagung der Auto-Teile-Partner seit 2019 berichten die Verantwortlichen von einer äußerst positiven und zukunftsorientierten Stimmung. Von Franz Verworner
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ir sind sehr froh, dass wir nach 2019 wieder eine solche Veranstaltung abhalten können“, sagt Marion Aichinger, Leitung Assistentin Vorstand. 16 Lieferanten waren bei der Veranstaltung im Hotel Kothmühle in Neuhofen an der Ybbs anwesend, mit denen man sehr gute Gespräche geführt habe, so Vorstand Andreas Kralik. Während Corona kaum ein Thema gewesen sei, sei der Blick der Teilnehmer vor allem in die Zukunft gerichtet. So möchte man künftig die Stärken der einzelnen Partner vermehrt für die Genossenschaft nutzen. „Jedes unserer Mitglieder hat eine Nische oder Spezialität, die wir gemeinsam forcieren möchten“, so Aichinger. Größte Herausforderung für die Mitglieder seien aktuell Personalprobleme, auch hier suche man innerhalb der ATP nach gemeinschaftlichen Lösungen.
„Jedes unserer Mitglieder hat eine Nische oder Spezialität, die wir forcieren möchten.“
auf 6,8 Mio. Euro gesteigert. Auch heuer rechnet ATP mit einer Umsatzsteigerung. Seit der letzten Veranstaltung habe man mit der Firma Kronlachner in Wiener Neustadt ein Vollmitglied verloren. „Er ist kleines Mitglied geblieben, aber kein Vollmitglied mehr“, so Schmutzer. Aktuell habe die Genossenschaft 13 Mitglieder mit insgesamt 22 Standorten, man sei aber ständig auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Das Profi-Service-Netz bestehe derzeit aus 36 Partnern, 2022 ist mit Mäx-Parts Die Ersatzteilprofis GmbH in Wörth ein neues Mitglied hinzugekommen. „Darüber freuen wir uns sehr. Neue Werkstätten sind immer willkommen“, so Schmutzer. Die nächste Profi-Service-Tagung soll im September dieses Jahres in der Steiermark stattfinden. Im Vorstand der ATP habe es keine Neuerungen gegeben. Im Aufsichtsrat wurde Michael Freudenschuß bei den turnusmäßigen Neuwahlen zum neuen Vorsitzenden gewählt, Stellvertreter ist Michael Feurle aus Dornbirn. Ebenfalls im Aufsichtsrat tätig sind Erwin Leitner und Roland Dworak. Bei den Lieferanten habe es mit Panther-Batterien GmbH einen Neuzugang gegeben.
Mitglieder ausgezeichnet
Im heurigen Jahr wurden statt der Lieferanten- Ehrungen einige Mitglieder der ATP ausgezeichnet. Als Ehrenmitglieder wurden Roland Dworak und Jahr 2021 mit Umsatzzuwachs Erwin Leitner ausgezeichnet. Über den Titel „SenkTrotz der Schwierigkeiten der vergangenen Jahre rechtstarter 2021“ (größte Umsatzsteigerung 2021) konnte die Einkaufsgenossenschaft Auto-Teile- durften sich Autoteile Kralik und AT-G KFZ ZubePartner das Jahr 2021 mit Umsatzzuwächsen abhör & Ersatzteile GmbH freuen. Als umsatzstärkste schließen, berichtet Alexandra Schmutzer, Managing Mitglieder 2021 wurden Schopper & Freudenschuß Director. Der Umsatz habe sich um rund 5 Prozent sowie Autobedarf Schmutzer ausgezeichnet. •
Marion Aichinger, Leitung Assistentin Vorstand ATP
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Foto: Adobe Stock
konzepten. Unterscheiden sollen sich plus Service und Auto Werkstatt künftig hauptsächlich in der Zielgruppe (größere oder kleinere Betriebe) und im Marketingangebot. Der Relaunch, der im Zuge der grundlegenden Umstrukturierung der SAG Austria vorbereitet wurde, stehe kurz bevor, man habe auch schon mit potenziellen neuen Partnern verhandelt.
Neues DMS in Entwicklung
Konzepte-Neustart Bei SAG Austria werden die beiden Werkstattkonzepte plusService und Auto Werkstatt neu aufgesetzt.
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erkstattkonzepte haben Zukunft, weil Werkstätten sie brauchen. So weit eine der klaren Aussagen von Arnold Stiebli, Konzeptbetreuer bei SAG Austria. Beide Werkstattkonzepte des international operierenden Teilegroßhändlers werden derzeit einer Erneuerung unterzogen. „Wir arbeiten daran, den Partnern im Endausbau bis zu 15 Module anzubieten – von Mietkleidung über Verleih von Spezialwerkzeugen bis hin zur Mobilitätsgarantie“, so Stiebli, der vorerst keine Zahlenziele für die beiden Konzepte nennen will. Derzeit arbeiten landesweit ca. 150 Betriebe mit SAG-Werkstatt-
„Einige Bausteine sind noch nicht fixiert, aber wir sind auf den letzten 100 Metern. Gleichzeitig arbeiten wir an einem Dealer-Management-System, das wir in Kooperation mit einem großen Anbieter selbst entwickeln“, kündigt Stiebli an. Auch Schulungen und technischer Support werden, neu aufgesetzt, weiter eine bedeutende Rolle im Angebot der Werkstattkonzepte spielen. Schulungen werden in allen aktiven Gebieten angeboten. „Ab Herbst werden wir starten. Es gibt schon einige fixe Termine“, so Stiebli. Die technische Hotline werde ebenfalls auf Gruppen ebene mit einer mächtigen Datenbank im Hintergrund als „gute Dienstleistung länderübergreifend“ arbeiten. • (KAT)
„Nach der Umstrukturierung kommen wir jetzt mit großen Schritten voran.“ Arnold Stiebli, SAG Austria
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Nachdem die Autopromotec im Jahr 2019 zuletzt statt gefunden hatte, herrschte heuer wieder internationales Flair in den Messehallen von Bologna. Von Franz Verworner
Andrea Aghemo, Operational Marketing Manager der After market Business Unit bei Brembo
Internationales
Flair M
it über 1.300 Ausstellern auf rund 141.000 m2 bot die 29. Ausgabe Autopromotec ein breites Spektrum an Informationen. 45 Länder waren laut Veranstalter vertreten, 31 Prozent der mitwirkenden Firmen waren international. Auch die 180 Delegierten aus 35 Ländern unterstrichen den internationalen Charakter. Über 75.141 Fachleute, davon 15 Prozent aus 116 verschiedenen Ländern, drängten sich laut Aussendung auf dem Messegelände in Bologna.
(V. l.) Patrick Eu finger, Nina Ahl mann, Gonzalo di Pierro Garcia; Falken
„Branche hat sich gut präsentiert“ Die Branche habe sich auf der Autopromotec gut präsentiert, sagt Mag. Ernst Kieslinger, Geschäftsführer Autobedarf Karl Kastner GmbH: „Wenn man
„Wenn man die Rahmenbedingungen betrachtet, war es ein Erfolg für alle Beteiligten.“ Mag. Ernst Kieslinger, Geschäftsführer Autobedarf Karl Kastner GmbH die Rahmenbedingungen betrachtet, war es ein Erfolg für alle Beteiligten.“ Die Stimmung ist laut Kieslinger in allen Hallen an allen Tagen sehr gut gewesen. Auch ist positiv, dass internationales Publikum in Bologna vor Ort gewesen ist. Auf der Messe hat
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es auch Neuheiten zu sehen gegeben, als Beispiel nennt Kieslinger ein Hybridkonzept für Lackieranlagen des Herstellers Blowtherm. Derartige Lösungen seien gerade im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen interessant. Als „vielleicht das Beste der ganzen Messe“ bezeichnet Kieslinger den Umstand, dass viele Hersteller wieder „back to the roots“ gingen und vermehrt regional produzierten. In der aktuellen Situation seien außerdem langjährige Partnerschaften wichtig, weil es Partner brauche, bei denen man auch nach Jahren noch Ersatzteile bekomme.
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Nicolas Spital, Area Sales Manager Inter national Sales bei Hazet-Werk Hermann Zerver GmbH & Co. KG
Werner Arpo gaus, Geschäfts führer Texa Deutschland GmbH
Mag. Ernst Kieslinger, Ge schäftsführer Autobedarf Karl Kastner GmbH
Ahmed Baker, Export Sales Manager Sata
Laut Arpogaus wird das Thema Kalibrierung durch vorgeschriebene Assistenzsysteme künftig auch in den freien Werkstätten an Bedeutung gewinnen. Neben dem Kalibriersystem präsentierte das Unternehmen viele weitere Produkte, wie beispielsweise ein Gerät für den Kühlmittelwechsel bei Elektrofahrzeugen, verschiedene Klimaservicegeräte, Geräte für die Abgasmessung oder Diagnosegeräte.
Helmut Häusser mann und Oliver Werner, Mahle Aftermarket Deutschland GmbH
Positive Stimmung Neben Kieslinger beschreibt auch Arpogaus die Stimmung unter Ausstellern und Besuchern als sehr positiv. Patrick Eufinger, Product Planner bei Falken Tyre Europe GmbH, freut sich, dass derartige Veranstaltungen nun wieder möglich sind: „Es ist ganz wichtig, wieder im Rahmen einer großen Messe persönlich mit Leuten in Kontakt treten zu können.“ Auch Nicolas Spital, Area Sales Manager International Sales bei Hazet-Werk Hermann Zerver Nicolas Spital, Area Sales Manager, Hazet GmbH & Co. KG, sieht bei den Kunden große Freude darüber, dass große Veranstaltungen wieder möglich sind: „Die Leute sind heiß drauf und auch kaufwillig.“ •
„Die Leute sind heiß drauf und auch kaufwillig.“
Kalibrierung als wichtiges Thema Ein großes Thema auf der Autopromotec war Kalibrierung, so auch auf dem Messestand von Texa. Texa präsentierte unter anderem die dritte Generation des Kalibriersystems des Unternehmens, RCCS 3. Ein besonderer Vorteil des Systems ist laut Werner Arpogaus, Geschäftsführer Texa Deutschland GmbH, dass das System digital funktioniert und man somit keine Targets mehr in der Werkstatt lagern muss.
Weitere Informationen und Berichte zur Auto promotec 2022 in Bologna lesen Sie auch auf www.autoundwirtschaft.at und in der „AUTO- Information“.
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Zwei Helfer für den Alltag Siems & Klein hat zwei neue Produkte von Butler im Angebot, die die Arbeit bei der Reifenmontage erleichtern.
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uch in der Reifenbranche sind gute Mitarbeiter Mangelware: Was tut man als Chef, um die Kollegen zu halten bzw. neue anzulocken? Eine gute Möglichkeit dafür sind Maschinen, die die Arbeit erleichtern. Der traditionelle Werkstattausrüster Siems & Klein hat nun zwei neue Produkte der Firma Butler im Angebot, mit denen dieses Vorhaben gelingen sollte. Da wäre zum einen die Reifenmontiermaschine Kendo.30 Light Pro für Pkws mit einem Felgendurchmesser von 10 bis 30 Zoll. Der Hersteller verspricht eine stressfreie Montage und Demontage von Reifen und Felgen, wobei die Geschwindigkeit vom Bediener beliebig geregelt werden kann. Der Reifen wird mittels zweier gegenüberliegender und synchron laufender Abdruckrollen schnell und sicher abgedrückt.
Die Reifenmontiermaschine (l.) und das Gerät zum Auswuchten (r.) Die besser ausgestattete Kendo.30 Light Premium verfügt auch über einen pneumatischen Wulst niederhalter und einen pneumatischen Radheber.
Auch gutes Wuchten ist wichtig Wichtig ist auch eine gute Wuchtmaschine: Hier verspricht die Librak360PWS Pro von Butler e inen automatischen Programmablauf und eine versteckte Platzierung der Gewichte, außerdem gibt es eine neu gestaltete Gewichtsablage, wo auch Platz für das wichtigste Werkzeug sein sollte, und einen 22-Zoll-Monitor. • (MUE)
Update für Diagnosegeräte
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it dem Software-Update gehen einige neue Funktionen einher. So lassen sich zum Beispiel Tests mit einer Liveanzeige der Fahrzeugbatteriespannung durchführen, die für alle intelligenten Fast-Track-Diagnoseplattformen verfügbar sind. Im Zuge des Updates wurden zudem über 77.500 neue Komponententests hinzugefügt. „Software-Updates sind das Um und Auf für den sinnvollen Einsatz eines Diagnosegerätes. Durch diese wird sichergestellt, dass sich das Gerät auf dem aktuellen Stand bezüglich Fahrzeuge und Fahrzeugkomponenten befindet. Somit sind die Betriebe auch bestens für Arbeiten an E-Autos und die Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen gerüstet“, hält Hannes Krell, Operation Manager Snap-on Equipment Austria, fest. Mit der PDL-Serie deckt Sun die Anforderungen der Kfz-Betriebe hinsichtlich Diagnose umfassend ab. Das am stärksten nachgefragte Modell ist das Standardge-
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Das PDL 4100 ist das meistverwendete Modell der Diagnosegeräte serie von Sun
Seit Kurzem ist die Softwareversion 22.2 für die PDL-Diagnosegeräteserie von Sun verfügbar und steht zum Abruf bereit. rät PDL 4100. Dieses fährt innerhalb von 5 Sekunden hoch, durch die automatische ID-Funktion wird das Fahrzeug rasch erkannt und der Diagnosevorgang kann starten. Ein farbiger 8-Zoll-Touchscreen samt Daumenwippe sorgt für schnelles Navigieren, bis zu acht Live-Datenparameter können auf dem Bildschirm digital angezeigt werden. Zudem lassen sich alle verfügbaren Live-Datenparameter aufzeichnen und vier beliebige Graphen gleichzeitig auf dem Monitor anzeigen.
Weitere Modelle Die nächste Stufe ist das PDL 5600, das zusätzlich zum 4100 mit einem 2-Kanal-Oszilloskop ausgestattet ist. Das Flaggschiff bildet das PDL 8000, das im Aufbau dem Modell 5600 folgt, jedoch über eine geführte Fehlersuche verfügt. Das spart Zeit und erhöht zugleich die Effizienz und Produktivität. • (GRA)
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Launch bietet eine umfassende Palette im Diagnosebereich: hier das X-431 EURO TAB III
Die Diagnose-Profis
Launch ist mittlerweile einer der führenden Werkstattausrüster weltweit. In Europa bietet Launch Europe unter anderem eine hochwertige Lösung, die sowohl zur lokalen wie auch zur Ferndiagnose eingesetzt werden kann.
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or 30 Jahren gegründet, seit 20 Jahren als Launch Europe in Europa aktiv: Das ist die kompakte Geschichte von Launch. Der Werkstattausrüster gehört mittlerweile zu den führenden Werkstatt ausrüstern weltweit. Das umfassende Portfolio des Herstellers beginnt bei einer großen Auswahl an He bebühnen, reicht über Produkte zum Reifenservice, der 3D-Achsvermessung sowie Klimaservicegeräten und spielt die gesamte Kompetenz im Bereich Fahr zeugdiagnose und ADAS aus. In Österreich ist Launch über mehrere Vertriebspart ner vertreten, für die direkte, technische Betreuung steht mit dem gelernten Kfz-Techniker und erfah renen Werkstattausrüstungs-Spezialisten Siegfried Fleischl ein eigener Ansprechpartner zur Verfügung.
Kombi-Diagnosegerät Eines der wichtigsten Produkte ist das Kfz-Diagnose gerät X-431 EURO TAB III. Das Kombi-Diagnose gerät ermöglicht sowohl die lokale wie auch Fern diagnose in einem Produkt.
„Das X-431 EURO TAB III ist das Alphatier unserer X-431 Serie und das neueste High-End Fahrzeugdi agnosegerät“, erklärt Fleischl: „Es nutzt Smartlink als Standard-VCI und hat dadurch Zugang zum Launch-Diagnose-Service über die Ferndiagno se.“ DoIP, PassThru und die Möglichkeit zur Lkw- Diagnose (optional) sind weitere Highlights von Smartlink. Als weitere Produktvorteile sind das di gitale Serviceheft über OEService oder EV-Service funktionen integriert. Mit der serienmäßigen Launch O2-1 Scopebox wird das X-431 EURO TAB III zu einem 4-Kanal-Oszil loskop. Anhand dieser Analyse können verschiedene Defekte, z. B. an Sensoren, Aktoren und Schaltkrei sen, aufgespürt, wertvolle Zeit bei der Diagnose und unnötige Kosten für neue Bauteile gespart werden. Weitere wichtige Produkte sind der BST-360 Batte rietester, der über Bluetooth funktioniert, sowie das VSP-600 USB Videoskop zur Erfassung von Videound Bildmaterial an schwer z ugänglichen Stellen im Fahrzeuge. • (GEW)
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Ein Geschäft mit Zukunft Dipl.-Ing. (FH) Helge Kiebach, KTI
Ing. Martin Freitag, Kfz-SV
Intelligente Assistenzsysteme (ADAS) bedeuten für Werkstätten, dass es mehr und mehr nötig wird, das Kalibrieren zu beherrschen. Der richtige Zeitpunkt, um sich damit zu befassen – so das Fazit des AUTO-&-Wirtschaft-Online Expertentalks in Kooperation mit Würth.
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b Juli 2022 (Typengenehmigung) bzw. 2024 (Neuzulassung) werden zahlreiche Assistenz systeme gesetzlich vorgeschrieben, darunter der in telligente Geschwindigkeitsassistent, der Notbrems assistent oder der Notfall-Spurassistent. Spätestens dann wird die Verbreitung dieser Systeme explosionsartig zunehmen. Bei den A&W- OnlineExpertentalks in Kooperation mit Würth wurden die Entwicklungen, Recht und Haftung sowie die Tech nik und die Umsetzung in der Praxis von kundigen Referenten umfassend beleuchtet.
Herstellervorgaben akribisch beachten
Florian Andrä, Würth
Johannes Resch, Würth
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„Das Kalibrieren wird in Zukunft deutlich an Bedeu tung gewinnen“, sagte Dipl.-Ing. (FH) Helge Kiebach, Geschäftsführer des Kraftfahrzeugtechnischen Insti tuts (KTI) in Lohfelden (D). Die Tätigkeit könne nach Veränderungen der Einbaulage, Ersatz des Sensors oder Änderungen am Fahrwerk erforderlich sein. Vor aussetzung sei dabei die Befolgung fahrzeugindividuel ler, tagesaktueller und originärer OEM-Vorgaben. Der Zugang zu diesen sei ebenso entscheidend wie geeig nete Geräte, um sie umzusetzen. Die rechtliche Komponente des Themenkomplexes umriss der Kfz-Sachverständige Ing. Martin Freitag und er warnte anhand von Praxisbeispielen, die Sache schleißig anzugehen. „Die Werkstätte hat sach- und fachgerechte Arbeit nach dem Stand der Technik zu er
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bringen“, betonte er. Dies müsse der Betrieb – auf Basis der Beweislastumkehr in der neuen Gewährleistung – bis zu einem Jahr nach der Reparatur beweisen. Dazu gehört eine entsprechende Dokumentation inklusive Arbeitsauftrag, Diagnose- und Messprotokollen.
Selber kalibrieren Dass Kalibrierarbeiten neben der Herausforderung und der Investition auch jede Menge Chancen bie ten, betonte Florian Andrä vom Werkstattausrüster Würth. „Setzen Sie sich zeitnah und zeitgemäß mit der Kalibrierung auseinander und führen Sie die Arbeiten im eigenen Betrieb durch, anstatt sie au ßer Haus zu geben“, riet er. So blieben Know-how und Kompetenz im Betrieb, Rechtssicherheit und erhöhte Rentabilität seien gegeben. „Kalibrierung ist auf jeden Fall eine Chance, im Aftersales mehr Stun den zu verkaufen.“ Die bei manchen Fahrzeugen mögliche dynamische Kalibrierung allein sei nicht ausreichend. Auch sein Kollege Johannes Resch, Key Accounter bei Würth, betonte: „Die Radar- und Kamerakalibrierung kann auch bei steigenden Ser viceintervallen und antriebsunabhängig für Auslas tung im Betrieb sorgen.“ Sein Tipp: Im Zweifelsfall nach jeder Tätigkeit überprüfen. • (RED)
Das Thema zum Nachlesen: www.autoundwirtschaft.at/kalibrieren
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Kastner beliefert Joszt seit 20 Jahren mit hochwertiger Werkstatttechnik
Unternehmer Walter Joszt mit Kastner- Gebietsleiter Rainer Korner
„Finger weg von der Marke!“ D
ass ich mich eines Tages selbstständig machen werde, war immer klar. Und ich habe nichts geerbt, sondern mir alles selbst aufgebaut“, sagt Walter Joszt, Gründer und Geschäftsführer seines Karosserie- und Kfz-Technik-Betriebs nahe Oberpullendorf im Burgenland.
Dass die freie Werkstatt Zukunft hat, davon kann man sich bei Joszt in Steinberg-Dörfl überzeugen. Seit gut 20 Jahren arbeitet der erfolgreiche Betrieb mit Kastner, dem führenden Spezialisten für Werkstättenausrüstung, zusammen.
Fokus auf Reparatur Als Karosseriebaumeister hat er um die Jahrtausendwende auf der grünen Wiese gebaut und damals einige Millionen Schilling investiert. Zur Grundidee einer Karosserie- und Lackwerkstatt kam rasch die Kfz-Technik dazu, die heute für ein Drittel des Umsatzes beiträgt. Der Betrieb ist und bleibt ohne Ambitionen im Verkauf und markenungebunden, wie Joszt betont: „Finger weg von der Marke!“ Eine weitere Konstante: Von Anfang an hat man als Werkstattausrüster auf Kastner gesetzt. Den Grundstein zu dieser Zusammenarbeit gelegt hat der mittlerweile pensionierte Rudolf Flatischler, in dessen
können alle Marken inklusive Achsvermessung und Kalibrierung serviciert werden. Auch die Herausforderungen von Klimawandel und Energiepreissteigerungen nimmt man an und hat auf dem Dach eine PV-Anlage mit 50 kWp installiert. „Was wir sagen, gilt“, umreißt Joszt die Handschlagqualität, welche die Partnerschaft mit Kastner auszeichnet. „Die Übergabe an den neuen Gebietsleiter hat reibungslos funktioniert. Und wenn es einmal schwierig wird, ist Rainer Korner da und kümmert sich!“ Selbst als Teilelieferant „ist Kastner mittlerweile sehr stark“, lobt Joszt.
„Das Geheimnis ist: Du darfst dich nicht verzetteln. Verkauf nicht, reparier!“ Walter Joszt Fußstapfen nunmehr Gebietsleiter Rainer Korner getreten ist. Korner hat den neuen Anbau des Betriebs im Jahr 2021 begleitet – kein leichter Job angesichts der unsicheren Nachschubsituation. Errichtet wurde ein komplett neuer Zubau, welcher für den Bereich der Kfz-Technik geschaffen und im August 2021 in Betrieb genommen wurde. Die qualitativ hochwertige Werkstatttechnik ist auf dem modernsten Stand: An vier Bühnen wird gearbeitet, natürlich
Leitbetrieb für die Lehrlingsausbildung Der Betrieb beschäftigt heute 30 Mitarbeiter. Joszt bekennt sich zur Lehre. „Das Wichtigste ist der Nachwuchs. Wir nehmen jedes Jahr Lehrlinge auf und richten bei der Suche unser Augenmerk auch auf HTL-Abbrecher oder Maturanten.“ Dass die Mitarbeiter bei Joszt hohen Stellenwert haben, davon zeugt der neue großzügige Sozialbereich. Dass sich seine Philosophie auszahlt, bestätigen die steigenden Umsätze und das stetige Wachstum auch in Krisenzeiten. „Als ich anfing, wurde ich belächelt“, erinnert sich Unternehmer Joszt lächelnd. „Heute werden wir kopiert.“ • (KAT)
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Branchenexperte seit Jahrzehnten: Dr. Friedrich Knöbl
Was gilt nun? Was nicht? 14 Seiten (deutscher) Text und 104 Seiten (englische) Erläuterungen (Guidelines) umfasst derzeit die neue „vertikale“ Gruppenfreistellungsverordnung (GVO): eine erste Analyse. Von Dr. Friedrich Knöbl
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ie Anfang Mai veröffentlichte „vertikale“ Gruppenfreistellungsverordnung legt generell für alle Branchen – und nicht nur für den Kfz-Sektor (!) – fest, was unter einer vertikalen Vertriebsbindung zu verstehen ist, also welche „vertikalen“ Vertriebsverträge darunterfallen und den freien Warenverkehr innerhalb der EU behindern könnten. Sie legt auch fest, unter welchen Voraussetzungen solche Behinderungen zulässig sind, die bei Berücksichtigung dieser Voraussetzungen nicht unter die EU-weiten wettbewerbsrechtlichen/kartellrechtlichen Beschränkungen fallen. Die Guidelines stellen klar, dass die Wettbewerbsbeschränkungen des Artikels 101 des EU-Vertrages nur für vertikale Vertriebsbindungen zwischen einem Produzenten und einem außenstehenden Handelsunternehmen gelten. Herstellereigene Vertriebsniederlassungen und Vertriebskanäle/IT-Vertriebsplattformen unterliegen daher keinen Beschränkungen. Ausdrücklich klargestellt wurde, dass Handelsagenten wie herstellereigene Vertriebsniederlassungen zu beurteilen sind. Also als Unternehmen, welche den Vertrieb der Vertragsware auf Kosten und auf das ausschließliche Risiko des Herstellers abwickeln. Gleichgültig, ob sie ihre Verkäufe dabei im eigenen Namen oder im Namen ihres „Prinzipals“ abschließen. Weiters wurde klargestellt, welche vertikalen Vertriebsregelungen von Haus aus nicht geeignet sind, den
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z wischenstaatlichen EU-Handel im relevanten Ausmaß zu beeinträchtigen. Das gilt für alle Hersteller, deren Marktanteil in einem bestimmten Marktsegment eine Marke von 5 Prozent nicht übersteigt und deren EU-weiter Umsatz mit diesen Produkten 40 Millionen Euro nicht übertrifft. Weiterhin gilt die schon 2014 veröffentlichte „De Minimis“-Regelung. Unter bestimmten Einschränkungen können für bestimmte Produkte vertikale Vertriebsbindungen zulässig sein, obwohl der gemeinsame Marktanteil von Hersteller und Händler über 5, aber noch unter 15 Prozent liegt. Verboten sind all jene Vertragsklauseln und Beschränkungen, die aus der Sicht des fairen Wettbewerbs nicht erforderlich sind. Vor allem, wenn der angestrebte – wettbewerbsrechtlich zulässige Effekt – auch mit fairen Maßnahmen erzielbar wäre. Ganz in dem Sinne, wie in Österreich der Oberste Gerichtshof die Peugeot- Wettbewerbsbeschränkungen beurteilt hat.
Vorerst keine Auswirkung auf Werkstätten Keine Probleme sieht die Kommission im dualen Vertriebssystem. Der Hersteller kann seine Produkte sowohl selbst im „direct-sale“ als auch über Konkurrenten seiner eigenen Vertriebspartner vermarkten. Er muss diesen nur jene (oder bessere) Konditionen einräumen, die er auch diesen außenstehenden Dritten gewährt. Faktisch wird damit das bisherige qualitativ-selektive Vertriebssystem zu Grabe getra gen, sofern die Hersteller den Händlern nicht die Kosten für diese qualitativen Standards ersetzen. Für Kfz-Werkstätten und den Ersatzteilvertrieb gelten bis 30. Mai 2023 weiterhin deren sektorspezifischen Regelungen. •
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Die Verbindung aus Tradition und fortschrittlicher Technologie ist das Erfolgsrezept von ecu.de
Zweite Chance für alte Teile Mit dem enorm ansteigenden Einsatz von elektronischen Komponenten im Kraftfahrzeug nimmt auch die Bedeutung von entsprechenden Service- und Reparaturleistungen zu.
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asierend auf einer über 100-jährigen Tradition der Firma Glaubitz (ecu.de) in der Automobilbranche (Firmengründung 1914), entstand 1998 eine eigenständige Abteilung, die sich mit der Reparaturmöglichkeit von Kfz-Elektronik beschäftigt. Das Konzept von ecu.de besteht aus einem Mix von Reparatur und Refabrikation. Nach erfolgter Fehler-
„Bei den Reparaturpreisen liegen wir maximal bei 20 bis 25 Prozent vom Neuteilpreis.“ Tobias Hauck, Leiter Produktmanagement & Vertrieb bei ecu.de feststellung werden die für den Ausfall verantwortlichen Bauteile ersetzt. Für maximale Ausfallsicherheit werden Komponenten, die häufig zum Ausfall eines Geräts führen, prophylaktisch erneuert. Einer der wichtigsten Verfahrensschritte einer hochwertigen Reparatur ist laut ecu.de die Fehlerdiagnose bzw. Prüfung. Daher werden alle Geräte einem ausführlichen Eingangs- und Ausgangstest unterzogen.
Einfach und schnell Das System von ecu.de funktioniert dabei denkbar einfach. Nach der Diagnose in der Werkstatt wird online oder über die Hotline des Unternehmens die Reparaturverfügbarkeit geprüft. Danach kann das sicher verpackte Gerät mit dem beigelegten Reparaturauftrag schon verschickt werden. Alternativ kann das Gerät auch durch ecu.de direkt vom
nternehmensstandort abgeholt werden, wenn der U Kunde das wünscht. Nach Eingangstest, Reparatur und anschließendem Ausgangstest wird das Gerät auch schon wieder auf den Weg zum Kunden geschickt. Danach steht nur noch der Einbau des Geräts auf dem Programm, der in der Regel „Plug-andplay“ funktioniert.
Preis als ausschlaggebender Faktor Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit sei vor allem der Preis ein wichtiges Argument für die Reparatur und gegen die Entsorgung, erklärt Tobias Hauck, Leiter Produktmanagement & Vertrieb bei ecu.de: „Es ist natürlich auch ein Kostenfaktor, weil wir mit den Reparaturpreisen bei maximal 20 bis 25 Prozent vom Neuteilpreis sind.“ Mittlerweile würden rund 30.000 Kunden aus 65 Ländern auf die Lösungen des Unternehmens vertrauen. Ein knapp 170- köpfiges Team aus Meistern, Ingenieuren, Logistikern, Service- und Elektrotechnikern und weiteren Fachkräften kümmert sich um jegliche Anliegen der Kunden. Nicht nur das Konzept „reparieren statt entsorgen“ sorgt für ein entsprechendes Maß an Nachhaltigkeit, das Unternehmen setzt auch verstärkt auf umweltfreundliche Materialien bei Werbematerialien und Geschäftspapieren oder Kompensation. Anfragen via Web oder Hotline werden bei Glaubitz papierlos elektronisch verarbeitet und eine hauseigene Photovoltaikanlage liefert nachhaltigen Strom. • (VER)
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Über das REPXPERT Portal, aber auch diverse weitere Kanäle unterstützt Schaeffler die Werkstätte in der täglichen Arbeit
Sven Olev Müller verantwortet bei Schaeffler die globalen Aftermarket Services unter der Marke REPXPERT und berichtet über aktuelle und kommende Herausforderungen in der Reparatur.
Veränderte Rolle der Werkstätten A
&W: Was sind die aktuellen H erausforderungen für die Kfz-Werkstätten? Sven Müller: Die größte Veränderung ist ganz klar die Elektrifizierung. Hybrid ist jetzt schon ein Thema in der Werkstätte. Im Bereich der reinen Elektrofahrzeuge hören wir oft: „Die Fahrzeuge kommen ja noch gar nicht zu uns in die freie Werkstätte.“ Ja, es wird noch dauern, bis die Fahrzeuge ankommen und ein relevanter Anteil im entsprechenden Fahrzeugpool vorhanden ist. Aber bis dahin haben sich auch die Tätigkeiten massiv geändert. So hat der Verbrennungsmotor viele Komponenten, die kaputt gehen und einzeln getauscht werden können. Beim E-Auto sind es komplette Module, beispielsweise eine E-Achse. Es werden also weniger einzelne Bauteile als ganze Module getauscht. Wir sind zuversichtlich, dass die freien Betriebe auch diesen Wandel schaffen werden. Das hat auch bei den großen technischen Veränderungen in den vergangenen 50 Jahren funktioniert. Wir haben schließlich viele Autos auf der Straße, die gewartet werden müssen. Auch Fuhrparks und Leasingunternehmen sind auf der Suche nach freien Werkstätten. Wenn die Betriebe das neue Potenzial erkennen und nutzen, wenn sie Mitarbeiter finden und ausbilden und wenn sie finanziell in der
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Lage sind, die notwendigen Investitionen zu tätigen, können sie sich zukunftsfähig aufstellen. Wie kann Schaeffler bei den neuen Heraus forderungen unterstützen? Müller: Für die Betriebe gibt es wesentliche Kriterien, die sie benötigen: effiziente Prozesse, Qualität und Verfügbarkeit. Wir haben die erforderlichen Teile für die Erstausrüstung und bieten unter den Marken LuK, INA und FAG die entsprechenden Produkte und Reparaturlösungen für den Aftermarket an. Wir versuchen also, alle für die Reparatur benötigten Komponenten in eine Reparaturlösung zu integrieren, perfekt aufeinander abgestimmt und in hoher Qualität. Darüber hinaus bieten wir mit unserer Servicemarke REPXPERT eine Vielzahl von Services für die Werkstätte, denn Profitabilität und Loyalität entsteht erst dann, wenn die ganze Reparatur glatt läuft. Wie muss die Reparatur durchgeführt werden? Worauf muss der Mechaniker achten? Wir bieten neben Spezialtrainings und Schulungen fahrzeugspezifische Einbauanleitungen samt Arbeitswerten und Anzugsdrehmomenten sowie die notwendigen Spezialwerkeuge, die Anwender beispielsweise über den REPXPERT- Bonusshop beziehen können. Treten dennoch Fragen oder Probleme auf, steht unsere Hotline zur Verfügung. Gelingt die Lösung des Problems dann immer noch nicht, kann unser Remote Support genutzt werden. Hier können wir dem Mechaniker praktisch über die Schulter schauen und ihn live bei der Reparatur unterstützen, etwa über Tablet oder Smartphone. Unser Anspruch ist, den Werkstätten eine weitestgehend problemlose Reparatur zu ermöglichen. Dazu gehören auch die Spezialtrainings und Schulungen. All diese Serviceleistungen bündeln wir unter unserer Marke REPXPERT • (GEW)
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Weiterbildung für alle Der Mobilitäts-Campus – das neue Ausbildungszentrum der Landesinnung Wien der Fahrzeugtechnik – wurde kürzlich im 22. Bezirk eröffnet.
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andesinnungsmeister Ing. Georg Ringseis begrüßte gemeinsam mit seinen Stellvertretern Günter Blümel und Marko Fischer sowie Landesinnungsgeschäftsführer Mag. Leopold Palden und dem Vizepräsidenten der Wiener Wirtschaftskammer Baurat h.c. Komm.-Rat Dipl.-Ing. Alexander Safferthal unter Moderation von Adi Niederkorn die Besucherinnen und Besucher. Danach sorgten die Band Wiener Wunder und der Kabarettist und S chauspieler Christoph Fälbl für Unterhaltung. Am Freihof 23 im 22. Wiener Gemeindebezirk entstand ein Ausbildungszentrum, das alle „Stückerln“ spielt. „Wir erwarten uns, dass der Campus von den Kollegen und Kolleginnen angenommen wird und wir Wissen weitervermitteln können“, so Ringseis: „Das Angebot richtet sich einerseits an Nachwuchskräfte, aber auch Mitarbeiter, die sich beruflich weiterbilden können, denn es bedarf in unserem Beruf permanenter Upgrades, um auf dem letzten Stand der Technik zu sein. Wir versuchen im Mobilitäts-Campus mit unseren Angeboten alles abzudecken, was rund um das Auto anfällt, das betrifft die Mechanik, die Elektrik, Elektronik und Diagnosetechnik, auch Assistenzsysteme, die immer häufiger in Fahrzeugen zu finden sind, müssen bearbeitet, gewartet und repariert werden.“ Gleichzeitig wolle man aber auch nicht die Vergangenheit vergessen. „Es gibt einen großen Fahrzeugbestand, viele Menschen interessieren sich für Young- und Oldtimer und die Kräfte, die diese warten und reparieren können, werden nicht mehr. Wir
Feierliche Eröffnung des Mobilitäts-Campus Wien
Campus steht für Nachhaltigkeit
„Wir erwarten uns, dass der Campus von den Kollegen und Kolleginnen angenommen wird und wir Wissen weitervermitteln können.“ Georg Ringseis müssen also die nächsten Generationen mit ins Boot holen und die alten Technologien und Ideen auch weitergeben. Wir gehen also zwei Wege, die parallel verlaufen müssen“, so Ringseis. Angeboten werden Campus-Veranstaltungen und Kurse über die Landesinnung der Wiener Fahrzeugtechnik. „Wir versuchen in diesem Zusammenhang, entsprechend attraktive und interessante Weiterbildungsangebote zusammenzustellen.“ Gleichzeitig werde auch erhoben,
für welche Thematiken aktuell Bedarf für Weiterbildungsangebote bestehe. „Darüber werden die Betriebe informiert, diesen bietet sich die Möglichkeit, Mitarbeiter für Kurse und Veranstaltungen anzumelden. Mit dem Campus haben wir nun eine Einrichtung geschaffen, die markenunabhängig Weiterbildung anbietet. Als Teil der Wiener Wirtschaftskammer arbeitet die Wiener Landesinnung mit dieser Institution nicht gewinnorientiert. Als Landesinnung haben wir die Aufgabe, speziell für die Fahrzeugtechnik da zu sein, und wir verstehen uns als Dienstleister für alle unsere Mitglieder.“ Der Campus stelle ein Serviceangebot dar, sei mit moderner, aber nicht ultramoderner Technik ausgestattet, „weil es uns ein Anliegen ist, dass auch verstanden wird, was man am Fahrzeug macht“.
„Die ganzen Werkstätten und die Einrichtung herzurichten, darf man als Megaprojekt bezeichnen“, berichtet Blümel. „Es hat über ein Jahr gedauert, bis wir den Standort samt dem richtigen Objekt gefunden haben, danach erfolgte die Einrichtung für die Berufe Kfz-Technik und Karosseriebau mit Lackiertechnik. Das Ziel war, dass wir ein Ausbildungszentrum für alle schaffen, das alle gleichzeitig nützen können. Das ist uns recht gut gelungen. Der Mobilitäts- Campus sei ein Punkt von ganz vielen, „die wir uns als Team vorgenommen haben“, unterstrich Fischer: „Wir haben unseren kompletten Auftritt und unsere Ausrichtung verändert und reden von Mobilität. Wir sind der Mobilitätspartner für alle, die in Wien unterwegs sind. Wir haben mit dem Campus auch eine Einrichtung, die für N achhaltigkeit steht, indem wir reparieren.“ • (DSC)
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Präsentation der Produkte von U-POL und RAPTOR im Schulungszentrum RTC von Axalta
Axalta setzt auf U-POL Im Herbst war die Übernahme von U-Pol durch den Lackhersteller Axalta bekanntgegeben worden, nun wurde mit dem Verkauf der Produkte in Österreich gestartet. Von Mag. Andreas Granzer-Schrödl
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roße Hoffnungen legen die Axalta- Verant wortlichen in das Teilsortiment Raptor und passend dazu wurde vor kurzer Zeit dem Vertriebsund Technikteam von Axalta Refinish Österreich die Produktrange von U-Pol und Raptor vorgestellt. Vor allem mit letztgenanntem Produkt will man spezialisierte Betriebe ansprechen, denn die robuste und tönbare Schutzlackierung ist in der Branche durchaus bekannt. Bis dato wurde Raptor hauptsächlich über das (V. l.) Von Axalta Internet und kaum über Händler vertrieben, das Refinish Österreich soll sich unter Axalta-Flagge nun ändern. Thomas MMSt. Gerhard Kensy, Sales und Technical Manager D-A-CH bei Steinbock, Technical und Training U-Pol, präsentierte dazu die Vorzüge im SchulungsManager, und zentrum RTC in Oeynhausen. Besonders interesMarco Windbüchler, sant ist die Möglichkeit, zertifizierte Kfz-PartnerDirect Business werkstätten in Österreich zu installieren. Manager, sowie Thomas Kensy, Das können Betriebe sein, die sich auf die Segmente Sales und Technical Pick-ups, Vans, Transporter und Wohnmobile speManager D-A-CH zialisieren wollen oder bereits spezialisiert haben. bei U-Pol „Der B2B-Markt für Raptor ist in Österreich zu 99 Prozent unbesetzt“, betonte Kensy. Das sieht Gerhard Steinbock, Technical und Training Manager bei Thomas Kensy, Sales und Technical Axalta Refinish Österreich, Manager D-A-CH bei U-Pol ähnlich: „Die Marke Raptor ist international ein Begriff und sowohl mit U-Pol als auch Raptor können wir nun ein qualitativ hochwertiges Produktangebot zu
„Der B2B-Markt ist zu 99 Prozent unbesetzt.“
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einem wettbewerbsfähigen Preis anbieten. Die Produkte von U-Pol sind sehr spezialisiert, somit gibt es kaum Überschneidungspunkte mit dem Premium-Portfolio von Axalta.“ In Österreich will Axalta U-Pol und Raptor hauptsächlich vertreiben, Technik-Unterstützung soll aufgrund der einfachen Anwendbarkeit kaum vonnöten sein.
Erste Anfragen zeigen Potenzial auf In Österreich werden von U-Pol (inklusive Raptor) vorerst rund 40 Produkte angeboten, der Vertrieb läuft direkt über Axalta in Guntramsdorf. Eine eigene Webseite für Raptor in Österreich innerhalb der Region D-A-CH ist Ende Mai „on air“ gegangen. Binnen kürzester Zeit hat es bereits einige Anfragen namhafter Kfz-Betriebe gegeben, die Raptor gerne für die Beschichtung von Pick-up-Ladeflächen, Trittflächen oder ähnlichem einsetzen möchten. „Obwohl das Angebot von U-Pol für Österreich natürlich noch weiter überarbeitet und erweitert wird, zeigt das große Interesse mögliche Zusatzgeschäfte für die Kfz-Branche auf“, wies Steinbock einmal mehr auf das große Marktpotenzial hin. •
Fotos: Gruppe C Photography (2)
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Schwarzes Gold in der Grünen Hölle: Am Nürburgring spielt der Reifen eine besonders große Rolle
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andemiebedingt wurden in den letzten Jahren auch Motorsportveranstaltungen ohne Zuschauer abgehalten, dementsprechend groß war der Andrang beim diesjährigen Rennen. Das Engagement von Falken Motorsport bei den 24 h am Nürburgring ist ein internationales Reifenprojekt, das gemeinsam mit dem Team von Schnabel Engineering durchgeführt wird. Die eingesetzten Rennreifen werden direkt im japanischen Headquarter entwickelt und beim Langstreckenklassiker in der Eifel erprobt.
Motorsport ist Teamsport Falken setzt auf zwei rund 550 PS starke Porsche 911 GT3R, die in der Klasse SP9 (höchste Kategorie) zum Einsatz kommen. Mit den Falken-Werksfahrern Klaus Bachler und Martin Ragginger wird einer der Porsche unter anderem auch von zwei Österreichern pilotiert. Das gesamte Falken-Team, das sich um die Boliden kümmert, umfasst 33 Personen, die sich neben der Leitung- und Team organisation um die Fahrzeuge kümmern. Für das Reifenmanagement selbst sind 10 Personen für den reibungslosen Einsatz zuständig. Neben der mechanischen Arbeit prüfen die Reifeningenieure die Pneus nach dem Wechsel penibel auf Beschädigungen, Abnützung und Temperatur, um wertvolle Daten zu sammeln und entsprechend der verfügbaren Reifenmischung und den äußeren Einflüssen wieder bestens gerüstet auf die Piste zu gehen. Für den Einsatz am Rennwochenende werden von Falken 500 Reifen in den unterschiedlichen Compounds angeliefert, jedem Fahrzeug stehen 29 Sets für Training, Qualifying und Rennen zur Verfü-
Materialschlacht in der Grünen Hölle Als einziger Reifenhersteller steht Falken mit einem eigenen Rennteam in der Top-Kategorie bei den prestigeträchtigen 24 h am Nürburgring am Start. Ein Blick hinter die Kulissen beim 50-jährigen Jubiläum des Klassikers. Von Xaver Ziggerhofer gung. Auch hier ist man von den Lieferschwierigkeiten betroffen und musste bei der Anlieferung flexibel und kreativ sein, um die Reifen noch rechtzeitig vor Ort zu haben.
Das schwarze Gold
Falken-Werksfahrer Klaus Bachler und Martin Ragginger
Gerade auf der bei Langstreckenrennen befahrenen 25,3 km langen Variante der Nordschleife ist das Reifenmanagement essenziell für einen erfolgreichen Rennverlauf. Gegenüber klassischen Rennstrecken, die zwischen 4 und 7 km lang sind, kann es in der Grünen Hölle an einer Stelle der Strecke wolkenbruchartig regnen, auf einem anderen Streckenabschnitt herrscht hingegen strahlender Sonnenschein. Somit liegt das Überleben auf der Strecke in den Händen des Piloten und in der richtigen Reifenwahl. Der Porsche mit Österreich-Beteiligung musste leider in der Nacht nach einer unverschuldeten Kollision aus dem Rennen genommen werden, das Schwesterauto kam als bester Porsche auf Platz 9 ins Ziel. Außerhalb des eigenen Werksteams rüstet Falken in kleineren Klassen die Teams Subaru Tecnica International und Max Kruse Racing mit Rennreifen aus. •
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Viele interessierte Zuhörer in Stuttgart
Mit ihren Aktionären und Lieferantenpartnern lud die Select AG Mitte Mai zum Congress in Stuttgart. Von Gerhard Lustig
Vision beim Congress G
emeinsam mit ihren aktuell 14 Aktionären und 58 Lieferantenpartnern stellte die 2000 gegründete und seit 2017 als Temot-International-Partner ausgewiesene Select AG aus Andernach (D) die digitale Zukunft der freien Werkstatt und des Teilehandels in den Mittelpunkt des von 1.800 Werkstattleuten besuchten Select Congress in Stuttgart. „Vor allem der digitale Austausch Werkstatt und Kunde rückt dominant in den Handlungsvordergrund“, betonte CEO Stephan Westbrock. Die Erweiterungen der bislang exklusiven Telematik- und Kommunikationslösung „vjumi“ für freie Werkstätten um „vjumi fleet“ und „vjumi-Dashboard“ fanden Interesse – besonders der Kontakt und proaktive Service über eine App. Demnächst soll diese von Telekom unterstützte App via Temot international ausgerollt werden und somit auch in
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rer Kunden. „vjumi“ ist für alle Partnerwerkstätten der Select-Großhandelspartner verfügbar. Die Verbindung funktioniert über von Select zu beziehende Adapter (99,99 Euro UVP), die die Werkstätten in die Kundenfahrzeuge einsetzen. Herstellerseitig 15 Millionen voll „konnektierte“ Smart Cars können auch ohne Adapter vernetzt werden. Die gesammelten Fahrzeugdaten liegen auf Servern der Deutschen Telekom ausschließlich in Europa.
In 2 Jahren in Europa Realität?
Entsprechend groß war das Interesse der Fachbesucher: Via App können Autofahrer telefonisch oder per Direktnachricht Kontakt zu ihrer Werkstatt aufnehmen, Termine abstimmen und bei Bedarf zum Werkstattstandort navigieren. Bei Pannen oder anderen Fahrzeugproblemen kann der Fahrer über den B-Call die Werkstatt verständigen. Über die „vjumi-App“ kann die Werkstatt etwaige Zusatzverkäufe (bei Reparaturen oder Inspektionen) lukrieren. Werkstatt(flotten)-Kunden können mit „vjumi“ ein digitales, revisionssicheres Fahrtenbuch führen. In die Zukunft gedacht, arbeitet Select an der AdapÖsterreich für Kfz-Betriebe anwendbar werden. tierung der Diagnose-Software, sodass das Fahrzeug Die „vjumi“-Telematiklösung mit Real-Time- dafür nicht unbedingt in die Werkstatt kommen Diagnostics-Technologie versorgt seit geraumer muss. Bezüglich des Datenschutzes werden internaZeit laut Timo Unkel, Vertrieb Select AG, freie tionale Zugangsregeln geprüft, somit könnte in zwei Werkstätten in Echtzeit mit den Fahrzeugdaten ihJahren diese Vision in Europa Realität werden. •
„,vjumi‘ ist für alle Partnerwerkstätten der Select-Großhandelspartner verfügbar.“ Timo Unkel, Select AG
Stephan Westbrock, Vorstandsvorsitzender Select AG
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Zahlreiche Unternehmer wurden für ihre langjährige Tätigkeit geehrt
Kfz-Tag in der Grünen Mark Im malerischen Schloss Vasoldsberg traf sich die Branche im Rahmen des „Tages der steirischen Kfz-Wirtschaft“.
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undes- und Landesgremialobmann Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Landesinnungsmeister Thomas Marichhofer und Landesinnungsmeister-Stv. Josef Niegelhell begrüßten rund 300 Besucherinnen und Besucher aus Fahrzeughandel und -technik. „Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man sieht, wie stark die steirische Kfz-Wirtschaft aufgestellt ist“, mit diesen Worten eröffnete Ing. Josef Herk, Präsident der WK-Steiermark, die Veranstaltung. Herk betonte, dass der Fachkräftemangel derzeit eine der größten Herausforderungen für die Branche darstelle. Gleichzeitig übte er Kritik an den hohen Spritpreisen: „Das ist eine Gefahr für unsere gesamte Branche, und das können wir uns einfach nicht gefallen lassen.“ Der Fachkräftemangel mache es für Betriebe notwendig, aktiv auf potenzielle Bewerber zuzugehen, betonte Marichhofer: „Es gibt Lehrlingsmessen, es gibt Veranstaltungen an Schulen oder wir laden Schulen auch ein, damit uns die Lehrlinge finden.“
Wieder aktiv auf die Kunden zugehen Laut Edelsbrunner ist die aktuell prekäre Liefersituation für viele Betriebe bedrohlich. Es ist daher wichtig, sich im Fahrzeughandel wieder auf die Basics zu konzentrieren. „Man muss wieder aktiv auf
Josef Niegelhell, Klaus Edelsbrunner, Josef Harb, Manfred Harb, Thomas Marichhofer und Josef Herk (v. l.) die Kunden zugehen. Ein Leasingausläufer ist ein typisches Beispiel. Ich muss jetzt schauen, welche Leasings im Oktober auslaufen, weil ich 6 Monate Lieferzeit habe. Dann muss ich den Kunden aktiv ansprechen“, so Edelsbrunner. Im Rahmen des Kfz-Tages wurden auch zahlreiche Unternehmen für ihre langjährige Tätigkeit (25, 30, 35,40, 45, 50, 55, 60, 65 Jahre) ausgezeichnet.
Teil der Investitionen zurückfordern Auf die Wichtigkeit des Investitionsersatzgesetzes verwies VÖK-Obmann Bernhard Kalcher in seinem Vortrag. „Wenn jemand gekündigt wird, der eine Marke hat und ihm vom Importeur Investitionen abverlangt wurden, kann man diese im Rahmen eines genauen Regelwerks – und das ist einzigartig in Europa – zu einem gewissen Teil wieder zurückfordern. Das sind Dinge, die wir bisher in dieser Form nicht gebraucht haben, weil man im Regelfall die Möglichkeit hatte, dass man sich einvernehmlich entweder getrennt oder in einem Gespräch Lösungen gefunden hat. Das wird es wahrscheinlich in Zukunft in dieser Form nicht mehr geben.“ Über die Rechtsfolgen der Vertragsaufkündigung von Händlern und Serviceverträgen berichtete Rechts anwalt Mag. Patrick Huttmann von der Kanzlei Weinrauch Rechtsanwälte (Graz) in seinem Vortrag. „Man muss zwischen der Auflösung des Vertragsverhältnisses und dem Fortbestand des Vertragsverhältnisses unterscheiden.“ • (DSC/VER)
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Niederquerschnitt oder Ultra High? Die Reifenmesse The Tire Cologne hat wieder live stattgefunden. Das Fazit der Veranstalter fällt positiv aus, die aktuelle Krisenlage lichtete die Hallen allerdings spürbar. Von Gerald Weiss und Mag. Bernhard Katzinger
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atürlich sind die Krisen spürbar, aber die Belegung ist gut“, zog Ingo Riedeberger, der für die Reifenmesse The Tire Cologne verantwortliche Director bei Koelnmesse GmbH, am ersten Tag der Messe eine frühe Bilanz. Man fokussiere auf eine qualitätsvolle Messe, auf der wertvolle Gespräche im Vordergrund stünden. Beim ersten Rundgang durch die 3 nicht gerade dicht gepackten Hallen mischt sich der eine oder andere enttäuschte Ton in die überwiegend positive Stimmung. „Vor vier Jahren sah das noch deutlich dichter aus“, so ein Standbetreuer. Aber über allem schwebt ein gewisser Grundoptimismus, und die Begrüßungen fallen im Schnitt ein wenig herzlicher aus als gewohnt. Und um einen Icebreaker am Beginn
„Die Reifenbranche hat die Möglichkeit zum persönlichen Austausch in vollen Zügen genutzt.“ Stephan Helm, BRV eines Standgesprächs ist auch niemand verlegen: „Gut, sich wieder persönlich zu treffen.“ Nach drei Tagen zieht der Veranstalter hoch positive Bilanz:
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12.000 Fachbesucher aus 100 Ländern habe man gezählt. Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH, will den Erfolg zum Anstoß nehmen, um die Messe 2024 auf ein ganz neues Niveau zu heben. Stephan Helm, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) ergänzt: „Die Branche hat den persönlichen Austausch so dringend gebraucht und in vollen Zügen genutzt.“ Die Stimmung beschrieb Helm als „euphorisch“.
Nachhaltigkeit, ökologisch und ökonomisch Das ausgegebene Leitthema der Nachhaltigkeit war omnipräsent, an den Ständen wurde es weniger ökologisch als wirtschaftlich betrachtet. Fragen des Nachschubs und galoppierende Energiekosten bedrängen die Branche akut mehr als jene des Klimawandels. „Wir sind global von der Lieferkettenund der Rohstoff-Problematik betroffen“, so Philipp Ostbomk, Vice President Sales B2B Europe North bei Michelin, „teilweise kommen die Rohstoffe per Luftfracht.“ Bei der Kostensteigerung in der Logistik sei noch keine Entspannung absehbar, die Rohstoffe
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Über allen Ständen die positive Grundstimmung: Gut, sich wieder einmal persönlich zu sehen
würden sich nach signifikanter Erhöhung auf hohem Niveau entspannen. „Ein sehr großes Thema“ sei der Mangel an Computer-Chips für die Anbieter von Reifendruckkontrollsystemen und dazugehörigen Anlerngeräten, war zu hören – nichtsdestotrotz wittert man das große Geschäft im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge und auch beim Zweirad.
Neue Player, neue Technologien Mit derzeit 9 Mitarbeitern in der europäischen Zentrale in Darmstadt will die chinesische Prinx Cheng shan Tire Europe GmbH mit vier Marken sowohl im Pkw- als auch im Nfz-Bereich weiter Marktanteile erobern. Dazu soll mit „Prinx“ im Herbst eine Premium-Pkw-Marke Prinx starten. Zur E-Mobilität sah man unterschiedlichste Zugänge. Während Pirelli gar eine „neue Reifen-Welt“ im Entstehen sieht, meint man bei Continental, die Anforderungen seien im Wesentlichen die Gleichen: Die Tragfähigkeit müsse auch bei großen SUVs gegeben sein, PS-starke Fahrzeuge seien auch nicht auf den EV-Sektor beschränkt, so Deutschland-Pressesprecher Klaus Engelhart. Dennoch finden sich viele „Elektroreifen“ an den Ständen, unter anderem auch bei Hankook, wo der für EV entwickelte iON an einem Audi e-tron GT zu bestaunen war.
Die Vielfalt als Herausforderung Die Komplexität durch die zunehmende Vielfalt beschäftigt Hersteller wie auch Händler: „Es gibt verschiedene Dimensionen der Komplexität“, erklärt Erik Vecchiet, Geschäftsführer Pirelli GmbH/Wien: „Da ist die Vervielfachung des Angebotes durch 3-Saison-Lösungen.“ Mit dem SUV-Trend entwickelt sich eine neue Palette, die Reifengrößen nehmen zu: „War 19 Zoll bislang eine Nische, wird es nun zu einem Segment. Die Modelle größer als 18 Zoll wer-
den bald ein Drittel des Marktes ausmachen.“
Digitale Lösungen Sowohl für die Planung wie auch für die Kundenbetreuung braucht es vermehrt digitale Lösungen: „Wir verzeichnen einen deutlichen Zugewinn bei Nutzern von Tiresoft 3“, berichtet etwa Bernhard Hoffmann, Retail Manager bei Goodyear Retail Systems GmbH (GRS), von der NutIngo Riedeberger, Koelnmesse GmbH zung des Warenwirtschaftssystems auf Basis von Microsoft Dynamics NAV: „Damit bieten wir einen hohen Nutzen und unterstützen Betriebe, die Zeit sparen und Effizienz steigern möchten.“
„Die Krisen sind spürbar, aber die Belegung ist gut.“
Engpässe für Herbst absehbar Dominique Perreau, Verkaufsleiter International und Leitung E-Commerce bei Interpneu Handels gmbH, rechnet betreffend die aktuelle Marktsituation mit Engpässen, insbesondere auf den Winter hin. Allerdings seien auch die Endkunden mehr und mehr kompromissbereit. Die Lösung der kommenden Herausforderungen ist in der Kommunikation zwischen Hersteller und Handel zu finden: „In erster Linie geht es uns auf der Tire Cologne auch darum, wieder den echten Kontakt zu Geschäftspartnern und Kunden zu haben“, erklärte Engelhart. Sämtliche Bilder von unserem Messebesuch auf The Tire Cologne können Sie auf www.autoundwirtschaft.at sehen! Einen ausführlichen Bericht über die vorgestellten Neuheiten veröffentlichen wir im nächsten REIFEN & Wirtschaft, das der Juli-Ausgabe von AUTO & Wirtschaft beigelegt sein wird.
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Die Mitglieder stimmten einer Beitragserhöhung zu
Im Vorfeld der The Tire Cologne hielt der BRV seine Mitgliederversammlung ab
Krisenerfahren in die Zukunft Corona, Russland, Affenpocken: Der BRV hat schwierige Zeiten vor und hinter sich. Von Gerhard Lustig
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er Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) hat schwierige Zeiten hinter und wohl auch noch vor sich. Der Verband, der mit dem ös terreichischen VRÖ ko operiert, traf sich im Vor feld der The Tire Cologne im Mai zur Mitglieder konferenz. „Jetzt gilt es, die Versorgungsschwierigkeiten und die Inflation in den Griff zu bekommen“, sagte Präsident Dipl.-Ing. Stephan Helm. Von den 300 Teilnehmern waren etwa 70 stimmberechtigte Mitglieder, wie BRV-Geschäftsführer Yorick Lowin feststellte. Die se stimmten bei steigenden Mitgliederzahlen, jedoch bedingt durch schmälernde Gruppenbeiträge einer rund 10-prozentigen Beitragserhöhung zu. Nach einem guten 1. Halbjahr 2022 rechnet der BRV mit einem schwierig verlaufenden Reifenhandelsund Werkstattgeschäft. Im Durchschnitt erzielten die Fachhändler 1,2 Prozent Umsatzrendite nach minus 1,7 Prozent im Vorjahr. Für den Erfolg im 2. Halbjahr spielen die Markt- und Preisentwicklung
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eine wesentliche Rolle. Die Reifenpreise sind seit 2021 um rund 20 Prozent gestiegen.
Kaufkraftschwund als Gefahr Bislang konnten die höheren Preise an die Kunden weitergegeben werden, allerdings leidet zunehmend deren Kaufkraft. Vorsicht sei also geboten, um die guten Ergebniszahlen fortschreiben zu können, so ein Tenor der Veranstaltung. Um ihr Geschäft stabil zu halten oder gar weiter wachsen zu können, müssen sich Händler neue Ge schäftsfelder erschließen. Was dazu führt, dass sich der Wettbewerb konzentriert und härter zu werden verspricht.
Messe macht happy
Der BRV-Stand auf der The Tire Cologne
Die Messe selbst löste dann Zufriedenheit aus. „Als ideeller Träger der Tire Cologne sind wir nach den ersten Eindrücken sehr happy“, so die erste Analyse zur Messe selbst von Lowin. „Dass wir seitens der Aussteller ein bisschen Federn lassen müssen, war klar.“ Es sei eine gelungene Netzwerkveranstaltung, so Lowin: „Vor allem die Neugierde trieb die Fach besucherInnen in die drei Messehallen.“ Auf den ersten Eindruck hin gab man sich ange sichts der früheren Leitmesse-Dimensionen leicht enttäuscht, auf den zweiten Blick stellte sich das Ausstellerszenario als respektierlich heraus.
„Jetzt gilt es für die Reifenbranche, die Versorgungsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen.“ Dipl.-Ing. Stephan Helm, BRV Nun will der BRV die kommenden 2 Jahre nut zen, um die richtigen Entscheidungen für eine er folgreiche Fortsetzung mit möglichst kompletter Lieferantenteilnahme zu treffen. •
ANSICHT Die Zeitenwende! U rsprünglich hatte ich vor, meine Leser an dieser Stelle über branchenrelevante Neuerungen aus Brüssel zu informieren. Allerdings lassen sich die nunmehr vorliegenden 14 Seiten der neuen sogenannten „Schirm-GVO“ mit ihren über hundert Seiten Erläuterungen kaum auf einer Seite kommentieren. Deshalb habe ich mich entschlossen, Ihnen die derzeitige Wirtschaftssituation mit der Brille eines Politikberaters zu erläutern. Wie sollte etwa die grüne Außenministerin Baerbock den Deutschen ihr neues Politdogma verkaufen? Ganz einfach: Der Ukraine-Überfall erfordert aus Solidarität ein Energieembargo. Weniger Energie – das beschleunigt die Energiewende! Im Sinne einer Verantwortung für das Gesamtwohl der Welt müssen wir daher den Krieg mit Russland mit schweren Waffen weiter befeuern. Damit können wir – dank des Krieges und des Embargos – zur Rettung des Weltklimas beitragen.
„Wie erkläre ich meinen Wählern die Gas-Krise und den Strompreis-Schock?“ Dr. Fritz Knöbl
Reden-Schreiber) meinen zahlenden Klienten: Wir müssen den neuen Umständen mit klarem Blick ins Auge sehen. Uns von herkömmlichen Denkschemata verabschieden. Wir werden Maßnahmen setzen, die mittel- und langfristige Effekte haben. Dann können wir gemeinsam die Zukunft meistern. Das klingt doch super! Solche Worte signalisieren Dynamik, erzeugen Zustimmung! Natürlich kann ich meiner Kundschaft noch eine Menge alternativer Erläuterungen und Prognosen anbieten. Auch mit Versprechungen und Ankündigungen brauche ich nicht zu geizen. Das kommt ganz darauf an, aus welcher politischen oder geopolitischen Ecke ich dazu den Auftrag bekomme. Als Politikberater bin ich da so situationselastisch wie ein Aufsichtsrat der Gazprom; oder wie Hunter Biden, der Sohn des US-Präsidenten bei seinen Gasgeschäften in der Ukraine. Denn ich weiß: Applaudieren werden all jene, die massive staatliche Unterstützungen erhalten. Das kostet natürlich Geld. Irgendjemand wird das bezahlen müssen. Denn der Staat selbst hat kein Geld – er verwaltet nur das seiner Steuerzahler. Oder er verteilt es, auch wenn keines mehr da ist. Aber dafür haben wir die EZB, die stets neues Geld aus dem Hut zaubert. Etwa zur Finanzierung eines Ukraine-Wiederaufbaufonds, mit dessen Milliarden oder Billionen dann jene Schäden behoben werden, die dank schwerer Waffen Tag für Tag größer und um ein paar Milliarden teurer werden.
Wie erkläre ich meinen Wählern die Gas-Krise und den Strompreis-Schock, wie die durch das Embargo steigenden Preise für Heizung und Mobilität? Schuld sind jene ewiggestrigen Konsumenten, die sich für dieses Embargo nicht erwärmen wollen. Welche die ferne Gefahr einer Erdüberhitzung weniger fürchten als die nahe Gefahr einer kalten, unbeheizten Stube. Die mit ihrem alten Stinker weiter in die Arbeit fahren, weil sie sich noch kein neues E-Auto gekauft haben. Die dadurch weiterhin fossile Ressourcen verschwenden. Schuld hat natürlich auch die Autoindustrie, weil sie keine billigeren E-Autos baut, stattdessen Milliardengewinne scheffelt. Damit untergräbt sie die mit dem Öl- und Gasembargo angestrebte Energiewende – zwingt uns weiterhin zu teuren Importen aus Russland. Das ermögliche dem neuen Zaren, den Krieg weiter zu finanzieren. Was machen wir mit all denen, die nicht für schwere Waffen sind? Die erklären wir zu unverantwortlichen Schürern sinnloser Ängste. Rückständige Pazifisten, Putin-Versteher! Die sollten endlich zur Kenntnis nehmen, dass es sich bei dieser inflationären Entwicklung laut EZB nur um „kurzzeitige Phänomene“ handelt. Angesichts des nahenden Wohlstandsverlustes empfehle ich als Politikberater (und routinierter
Dr. Fritz Knöbl
Meutern werden all jene, die bei der Finanzierung dieser Strategie auf der Strecke bleiben. Ich weiß: Das könnten natürlich auch Sie sein! Sie werden noch zahlen, wenn die dafür Verantwortlichen längst in der Rente sind. Aber das muss ich als Politikberater niemandem auf die Nase binden! •
Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist
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Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist
Mag. Bernhard Katzinger
Die im Dunkeln sieht man nicht
Widrigkeiten zum Trotz Ein Umsatzplus von 6 Prozent auf 286 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchte der oberösterreichische Batterienhersteller Banner im Geschäftsjahr 2021/2022 (bis 31. März 2022). Vor allem in Nordamerika und Asien liefen die Geschäfte gut, auf der iberischen Halbinsel und im Nahen Osten hat es sogar ein 2-stelliges Wachstum gegeben. Aufgrund der Lieferverzögerungen bei Neuwagen ist das Erstausrüstungs geschäft derzeit allerdings stark rückläufig und damit defizitär.
Kein Wonnemonat Keine Entspannung gibt es bei den Pkw- Neuzulassungszahlen. 17.166 Einheiten im Mai 2022 markierten einen Rückgang von 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (22.503 Stück). Auch Lkws der Klasse N1 fuhren mit 1.899 Einheiten ein sattes Minus (-64,1 %) ein.
e.wave X vorgestellt e.GO Mobile hat vor Kurzem in Aachen den Launch des e.wave X gefeiert. Für das neue Modell gibt es bereits knapp 2.000 Reservierungen. Der innovative Viersitzer ist auf Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit ausgelegt und in Deutschland ab 24.990 Euro erhältlich.
E-Mobilitäts-Offensive Der Motorenhersteller BRP-Rotax aus Gunskirchen (OÖ) verstärkt seine Bemühungen im E-Mobilitätssegment und will bis Ende 2026 in jeder Produktlinie auch ein Elektromodell anbieten. Zu diesem Zweck sollen in den kommenden Jahren 300 Mio. US-Dollar in Entwicklung und Produktion investiert werden. Mit dem Know-how will das Unternehmen „neue Standards im Bereich der nachhaltigen Freizeit- und Powersportfahrzeuge“ etablieren, betont Wolfgang Rapberger, General Manager BRP-Rotax.
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Hui, großer Stromausfall im zweiten Wiener Gemeindebezirk Anfang Juni. Länderspielteilnehmer und Zehntausende Besucher mussten warten, Wurstelpraterbesucher harrten, kopfüber hängend, des Eintreffens der Feuerwehr. Bei Stromausfällen liegt dieser Tage schnell das große Bangen vom existenzbedrohenden Blackout in der Luft, an dem natürlich die Elektrifizierung der Mobilität entscheidende Mitschuld trägt. War am Ende gar das E-Auto verantwortlich für „Lights out in Leopoldstadt“? Weiß man doch trotz mannigfaltiger Podiumsdiskussionen noch immer nicht, woher den vielen, vielen Strom nehmen, den die protzigen E-Karossen der Ökomobilisten gierig durch die armdicken Leitungen zuzeln! Halt, halt, halt, kommt da der Einwand im Internetforum meines Vertrauens, immer langsam: Scheinbar war ein defektes Kabelanschlussstück Schuld am Prater-Blackout. Sagen zumindest die Wiener Netze. Mir fiel angesichts der fast schmalzigen Bilder aus dem Happel-Stadion eine andere Nationalarena ein, und zwar jene im niederländischen Amsterdam. Die verfügt nämlich schon seit Jahren über einen 2,8 MWh großen Stromspeicher aus ausgedienten Akkus von Nissan- Elektroautos, gespeist von einer PV-Anlage mit über 4.000 Modulen. Nicht schlecht für eine Technologie, die „allerhöchstens vielleicht irgendwann einmal“ was bringen könnte, wenn die EU-Förderungen passen. In der Stadt Wien ist man noch nicht ganz so weit, fürchte ich. Pech für die Fußballfans, welche auf den Ausgang des Matches bis nach Mitternacht warten mussten. Die meisten Schlachtenbummler hatten zum Glück eh ein bissl Strom dabei, in den Akkus ihrer Handys. Gott sei Dank ist keines brennert worden …
WIRTSCHAFT
Stapler gesucht? Toyota Material Handling bietet Lösungen für Unternehmen.
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it Standorten in Wiener Neudorf und March trenk bietet Toyota Material Handling Austria ein umfangreiches Produkt- und Lösungsportfolio, das alle Bereiche der Intralogistik abdeckt. Dazu zäh len Flurförderzeuge sowie teil- und vollautomatisier te Logistiksysteme mit intelligenten Softwarelösun gen, die Arbeitsabläufe optimieren und Maschinen, Systeme sowie Prozesse miteinander vernetzen. Das Unternehmen ist auch Komplettanbieter, wenn es um die Bewegung im Lager und Lagerhal tung geht – egal ob großzügige oder platzsparende
ösungen für Schmalgangsysteme – oder ein Partner L für die Instandhaltung der Fahrzeuge benötigt wird.
Erfolgreiches Geschäftsjahr Niederlassung in Wiener Neudorf
Geschäftsführer Mag. Oskar Zettl (B. oben), der von Bosch zu Toyota Material Handling Austria gewech selt ist, registriert einen positiven Aufwärtstrend. Das dynamische Wachstum führt Zettl auf den stark wachsenden Markt, getrieben durch E-Commerce und Investitionsprämie, sowie den Wandel hin zu Elektrifizierung und Automatisierung etwa im Be reich der Gabelstapler, zurück. Hier sieht man auch eine Zukunft in kombinierten Antrieben mit wasser stoffbetriebener Brennstoffzellentechnik und Elekt ro-Antrieb, die Stapler weitgehend unabhängig etwa von drohenden Blackouts machen. • (FAR)
WIRTSCHAFT
Wann wird es wieder besser? +10,0 Prozent in Irland (wenn auch auf nicht einmal der Hälfte des Niveaus von Österreich): Das ist eine der wenigen positiven Zahlen aus der europäischen Neuzulassungsstatistik im April, denn sonst wirken sich die unterschiedlichsten Materialknappheiten und Lieferprobleme weiterhin extrem deutlich aus – und immer stärker auch auf die Gebrauchtwagen.
37.192 2.400 15.518 229.650 2.395 8.845 140.426 10.198 7.147 145.243 4.147 1.395 3.611 4.327 23.844 22.296 40.149 14.809 6.862 21.871 6.787 4.281 78.594 18.976 10.555 925 862.443 759.960 102.483 781 13.166 22.054 36.001 141.583 1.040.027 937.544
Daten für Malta nicht erhältlich 1 Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 2 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel
April 2022 April 2021
1 VW 2 Skoda 3 BMW 4 Audi 5 Mercedes-Benz 6 Ford 7 Seat 8 Toyota 9 KIA 10 Renault 11 Hyundai 12 Peugeot 13 Mazda 14 Dacia 15 Opel 16 Cupra 17 Tesla 18 Suzuki 19 Fiat 20 Citroën 21 Volvo 22 Mini 23 Mitsubishi 24 Nissan 25 Jeep 26 Porsche 27 Honda 28 Land Rover 29 MG 30 Alfa Romeo 31 Jaguar 32 Subaru 33 Polestar 34 Abarth 35 Lexus 36 DS Automobiles 37 Ferrari 38 smart 39 Renault-Alpine Sonstige Gesamt
483
-25,12 %
Kärnten
969
-22,36 %
Niederösterreich
3.130
-14,71 %
Oberösterreich
2.827
-28,03 %
Salzburg
1.410
-28,61 %
Steiermark
2.536
-23,06 %
Tirol
1.475
-37,29 %
Vorarlberg
563
-46,84 %
Wien
2.971
-27,94 %
AUTO & Wirtschaft 06/2022
Abweichung Stk. Jän.-April 21/22
Jän.-April 2022
Abweichung Stk. April 2021/2022 -1.695 -847 132 -172 -464 -137 -836 303 91 -258 90 -413 -177 35 -401 345 -18 -233 -677 -330 -15 -141 65 -88 -59 -25 35 -86 -13 17 -79 -3 46 -29 9 6 12 -1 4 75 -5.932
9.169 6.179 5.093 4.891 3.791 3.525 3.458 3.035 3.012 2.948 2.547 2.332 2.290 1.988 1.846 1.592 1.437 1.236 1.179 1.161 1.045 687 618 560 526 498 449 346 268 146 138 130 128 93 85 50 46 38 16 163 68.739
-4.927 -1.792 -102 315 -714 -1.050 -3.417 1.003 461 -958 -229 -426 -185 96 -1.523 1.087 -199 -791 -2.023 -725 -65 -126 -162 -320 -241 56 91 -244 75 4 -238 21 125 -81 28 7 12 -14 6 86 -17.079
16,43 9,29 6,05 5,33 5,25 5,33 8,01 2,37 2,97 4,55 3,23 3,21 2,88 2,20 3,93 0,59 1,91 2,36 3,73 2,20 1,29 0,95 0,91 1,03 0,89 0,52 0,42 0,69 0,22 0,17 0,44 0,13 0,20 0,20 0,07 0,05 0,04 0,06 0,01 0,09 100,00
-34,95 -22,48 -1,96 6,88 -15,85 -22,95 -49,70 49,36 18,07 -24,53 -8,25 -15,45 -7,47 5,07 -45,21 215,25 -12,16 -39,02 -63,18 -38,44 -5,86 -15,50 -20,77 -36,36 -31,42 12,67 25,42 -41,36 38,86 2,82 -63,30 19,27 4166,67 -46,55 49,12 16,28 35,29 -26,92 60,00 -3,70 -19,90
Top 5 E-Segment
Burgenland
62
2.204 1.389 1.500 1.228 1.018 947 865 778 839 769 733 278 460 435 380 454 16 219 173 178 213 139 183 86 117 114 132 100 51 47 49 29 47 20 19 14 25 10 7 99 16.364
5000
4000
3000
2000
1000
0
Neuzulassungen Bundesländer
April 2022
Abweichung 2021/2022 in % -23,60 -1,80 -29,00 -21,50 -25,80 -27,30 -22,60 -8,90 +10,00 -33,00 +2,70 -7,20 -34,90 -22,80 -7,40 -26,60 -13,10 -16,10 +23,40 +0,30 -10,70 -8,50 -12,10 -22,50 -13,90 -19,20 -20,60 -21,80 -12,30 +79,60 -26,10 -29,10 -25,60 -15,80 -20,20 -21,00
Abweichung % Jän.-April 21/22
28.402 2.357 11.015 180.264 1.778 6.431 108.724 9.289 7.863 97.339 4.258 1.294 2.349 3.341 22.087 16.364 34.882 12.420 8.469 21.942 6.058 3.918 69.111 14.714 9.090 747 684.506 594.592 89.914 1.403 9.725 15.646 26.774 119.167 830.447 740.533
Neuwagenzulassungen Österreich 04/2022 Marktanteil % Jän.-April 2022
Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Ungarn Zypern Europäische Union EU141 EU122 Island Norwegen Schweiz EFTA Großbritannien EU + EFTA + UK EU14 + EFTA + UK
April 2021
April 2022
Neuwagenzulassungen Europa 04/2022
Skoda Superb 175
153
BMW 5er-Reihe
Mercedes E-Klasse
108
72
109
93
April 2022 April 2021
Audi A6 65
116
Subaru Outback 10
5
Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax
-9,33 %
Die Gebrauchtwagenzahlen machen der Branche Sorgen, denn das Niveau liegt nach 4 Monaten fast um 10 Prozent niedriger als 2021.
SECHZEHN Tesla liefert immer quartalsweise, das haben wir mittlerweile schon bemerkt,
dementsprechend unterschiedlich sind die Zulassungszahlen in den einzelnen Monaten. Dass der US-Elektrohersteller im April österreichweit aber nur auf 16 Neuzulassungen kam, überrascht jetzt doch.
MAR K DES E MON ATS
+4
Jän.-April 2022 52.341 25.859 24.567 17.674 14.587 13.713 13.197 11.372 10.544 9.151 7.133 7.110 6.723 5.919 5.498 5.112 4.151 3.390 3.387 2.688 2.283 1.979 1.782 1.592 1.586 1.563 1.297 1.170 1.159 824 606 539 518 418 359 304 264 235 174 1.995 264.763
Abweichung % Jän.-April 21/22
-3.121 -1.292 -756 -728 -929 -1.026 -792 -991 -331 -411 -135 -140 -339 -111 -255 -115 -177 -106 -204 -55 -140 -155 -77 -43 -63 -159 -55 22 -28 -21 -33 -60 64 90 -21 -25 -5 45 -13 -3 -12.694
Marktanteil % Jän.-April 2022
12.829 6.356 6.279 4.486 3.405 3.261 3.143 2.675 2.639 2.231 1.790 1.615 1.618 1.512 1.340 1.192 1.045 808 751 624 563 469 588 422 396 427 324 291 261 220 165 125 147 131 88 73 61 69 47 719 65.185
Abweichung Stk. Jän.-April 21/22
1 VW 2 Audi 3 BMW 4 Mercedes-Benz 5 Skoda 6 Ford 7 Opel 8 Seat 9 Renault 10 Peugeot 11 Mazda 12 Hyundai 13 Fiat 14 Toyota 15 Citroën 16 KIA 17 Suzuki 18 Volvo 19 Nissan 20 Dacia 21 Mini 22 Mitsubishi 23 Porsche 24 Jeep 25 Honda 26 Alfa Romeo 27 Land Rover 28 Chevrolet 29 smart 30 Jaguar 31 Subaru 32 Chrysler 33 Tesla 34 Cupra 35 Lancia 36 Abarth 37 Lexus 38 MG 39 Saab Sonstige Gesamt
Abweichung Stk. April 2021/2022
April 2022
Gebrauchtwagenumschreibungen 04/2022
-8.579 -3.309 -1.737 -1.453 -1.831 -2.174 -1.461 -1.640 -530 -721 -230 126 -752 -50 -638 291 -440 -298 -449 -5 -179 -452 -27 -178 -259 -459 -161 73 2 35 -125 -64 154 306 -43 -6 -17 171 -23 -117 -27.249
19,77 9,77 9,28 6,68 5,51 5,18 4,98 4,30 3,98 3,46 2,69 2,69 2,54 2,24 2,08 1,93 1,57 1,28 1,28 1,02 0,86 0,75 0,67 0,60 0,60 0,59 0,49 0,44 0,44 0,31 0,23 0,20 0,20 0,16 0,14 0,11 0,10 0,09 0,07 0,75 100,00
-14,08 -11,34 -6,60 -7,60 -11,15 -13,68 -9,97 -12,60 -4,79 -7,30 -3,12 1,80 -10,06 -0,84 -10,40 6,04 -9,58 -8,08 -11,70 -0,19 -7,27 -18,59 -1,49 -10,06 -14,04 -22,70 -11,04 6,65 0,17 4,44 -17,10 -10,61 42,31 273,21 -10,70 -1,94 -6,05 267,19 -11,68 -7,27 -9,33
Alfa Romeo gibt im Vorfeld der Einführung des Tonale endlich wieder ein Lebenszeichen von sich, immerhin 146 Neuzulassungen binnen 4 Monaten.
+1,80 Prozent bei den Gebrauchtwagen: Als einzige Marke unter den Top 12 steht Hyundai positiv da.
L RI AP 022 2
BMW ist mit einem Rückgang von nur 1,96 Prozent nach 4 Monaten heuer deutlich besser unterwegs als der gesamte österreichische Neuwagenmarkt, der um 19,90 Prozent eingebrochen ist.
G
enau 5.093 neue BMW wurden in den ersten 4 Monaten dieses Jahres in Österreich zugelassen; im Vergleichszeitraum 2021 waren es um 102 Einheiten mehr gewesen. Das ist angesichts der weltweiten Lieferprobleme, mit denen die Branche weltweit konfrontiert ist, verkraftbar. Stark war vor allem der April, als für BMW exakt 1.500 Zulassungsscheine für neue Autos in Österreich ausgestellt wurden. Das waren sogar um 132 Einheiten mehr als im Vorjahres-April – umso bemerkenswerter, als der Gesamtmarkt bundesweit im April um 5.932 Einheiten gesunken ist. Wichtig für die monatlichen Reportings der Marke nach München: Durch den starken April hat BMW in Österreich wieder die Rolle als Nummer 1 unter den Premiummarken von Audi zurückerobert, wenngleich der Abstand (5.093 zu 4.891 Stück) recht klein ist.
Kopf-an-Kopf-Duell um die Führung Verantwortlich für die Stärke der Marke ist auch die beachtliche Modellpalette, in der sich der X3 und der X1 heuer nach 4 Monaten mit 755 bzw. 751 Einheiten ein Kopf-an-Kopf-Duell liefern. Dahinter folgen die 3er-Reihe und der X5 mit 573 bzw. 422 Einheiten, und der i3 darf sich über beachtliche 419 Neuzulassungen freuen. • (MUE)
Während bei Neuwagen ein Plus von 5,07 Prozent steht, sanken die GW-Ummeldungen leicht (-0,19 Prozent).
Mit 183 Neuzulassungen war der April gut, und zwar um 65 Einheiten besser als jener des Vorjahres.
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WIRTSCHAFT
Wer? Wie? Was? Was ist eigentlich ein Lead? Wenn wir 10 Personen in unserem Netzwerk fragen, bekommen wir vermutlich 10 unterschiedliche Antworten. In unserem aktuellen Fachbeitrag wollen wir dieses Reizwort im Automobilhandel näher behandeln. Von Wolfgang Gschaider, BA, und Mag. (FH) Michael Luipersbeck*
M
ittel- und langfristig erweitern erfolgreiche Betriebe mit effizienter Leadgenerierung und Leadmanagement laufend ihren Kundenstamm, forcieren das Up- und Cross Selling und erhöhen ihren Umsatz.
Woher kommen Leads? Früher wurden Leads auf Messen oder über Gewinnspiele gesammelt. Heute kommen die Leads vorwiegend aus digitalen Kanälen, wie z. B. Webseite, Newsletter oder Werbeanzeigen auf Social Media und Suchmaschinen. Neben den traditionellen und bewährten Methoden setzen immer mehr Autohäuser auf eigene Blogs. Diese Betriebe generieren Mag. (FH) Michael Luipersbeck ihre Leads eher über „Inhalte mit Mehrwert“ und weniger mit „preis-aggressiven“ Botschaften.
„Ein Lead ist eine Person, die Interesse an einem Produkt oder einer Dienstleistung zeigt. In der Leadgenerierung werden diese Daten gesammelt und im Leadmanagement verwaltet.“
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Was ist Leadgenerierung? Unter Leadgenerierung im Autohaus versteht man das Sammeln von Daten von potenziellen Kunden. Zu diesen Daten zählen sowohl • demographische Informationen (Name, Adresse, Alter usw.), • Informationen zum Modell, • Finanzierungsart (Bar, Abo, Leasing) und dem • Mobilitätsbedürfnis (E-Auto, Gewerbekunde, Familienauto, Gebrauchtwagen usw.) aber auch • das Nutzerverhalten im Internet wie Besuche auf der Autohaus-Webseite, Interaktionsrate mit Werbeanzeigen oder Social-Media-Kanälen. Über ein zentrales CRM-System verwaltet das Auto haus diese Daten für die weitere Verwendung im Marketing und dem Verkauf.
Warum ist die Leadgenerierung wichtig? Über die eigene Leadgenerierung im Autohaus werden Daten von potenziellen Kunden gesammelt, die für weitere zielgerichtete Marketingmaßnahmen eingesetzt werden. Hat ein potenzieller Kunde zuvor bereits von Ihrem Betrieb gehört oder hat sich für den Newsletter angemeldet, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er in besagtem Autohaus auch Kunde wird bzw. bleibt.
WIRTSCHAFT
Mithilfe der gesammelten Kundendaten können in der Kundendatenbank (CRM) spezifische Segmente, d. h. Käufergruppen erstellt werden. Klassiker sind z. B. Firmenkunden, Familien, Golfer, Vereine oder auslaufende Leasingverträge. Mit diesen Segmenten ist ein persönlicheres und vor allem zielgerichtetes Marketing möglich. Das führt dazu, dass sich die Interessenten konkret angesprochen fühlen – durch die richtigen Botschaften auf dem richtigen Kommunikationskanal.
„Eine zielgerichtete Ansprache ist im digitalen Marketing nur mit ausreichenden Kundendaten möglich, wodurch in Folge auch die Profitabilität und der Return on Ad Spend (ROAS) im Autohaus verbessert wird.“ Wolfgang Gschaider, BA generierung zu setzen, um ihren „Datenschatz“ zu pflegen und wachsen zu lassen. Gut gepflegte Daten erlauben die Optimierung von Werbemaßnahmen, indem Sie zusätzliche Informationen über die Zielgruppe erhalten und angepasste Werbeanzeigen speziell für diese gestalten und auf passenden Kanälen ausspielen. Darüber hinaus können mit den generierten Daten auch neue Zielgruppen für Werbeanzeigen erstellt werden, die sogenannten Lookalike-Audiences. Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur den Umsatz durch mehr Werkstatt-Termine und Probefahrts- Anfragen, sondern stärken die Kundenbindung ans Autohaus sowie die digitale Wahrnehmung der Händlermarke. •
Was bringen Leads im Marketing? Ein maßgeblicher Bestandteil von Digitalisierung ist die Vernetzung von bestehenden Systemen. Die Basis im digitalen Autohaus-Marketing ist ein gut gepflegtes CRM mit angebundenem Newsletter- System und einem Community Management Tool. So können die generierten Kundendaten effizient für das Autohaus-Marketing genutzt werden. Dadurch steigern die Betriebe Reichweite und digitale Sichtbarkeit – vor allem jedoch kommen die richtigen Botschaften bei der richtigen Zielgruppe an.
Für wen lohnt sich der hohe Aufwand?
Die Autoren sind Geschäftsführer von „Autohaus Digital“
Es lohnt sich für Autohäuser, auf eigene Lead
Neu bei CarGarantie Peter Bachmaier (l.) übergibt den Staffelstab an Herbert Michael Strasser (r.)
P
Der in der Branche allseits bekannte und vernetzte Peter Bachmaier, zuletzt Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen beim Garantieversicherer CarGarantie, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger heißt Herbert Strasser.
eter Bachmaier trat 1997 als Distriktleiter Österreich bei CarGarantie ein und stieg vier Jahre später zum Vertriebsleiter auf. 2003 wurde er zum Direktor Österreich ernannt, 2011 schließlich zum Direktor Vertrieb Importeure, Banken und Versicherungen Österreich. Nun übergibt er seine Agenden an Herbert Michael Strasser und tritt in den Ruhestand.
Langjährige Erfahrung Strasser, der seit 30 Jahren in der Automobilbranche tätig ist, arbeitete zunächst im Fahrzeugbau, ab 1996 dann im Vertrieb. Der neue Country Sales Manager von CarGarantie verfügt über 18 Jahre Erfahrung im Kfz-Importgeschäft. Den größten Teil dieser Zeit war er als Gebrauchtwagen-Verantwortlicher bei Volvo Cars Österreich tätig, wo er in Zusammenarbeit mit
CarGarantie erfolgreich die Gebrauchtwagenmarke „Volvo Selekt“ implementierte.
Über Stellantis zur Versicherung 2014 wechselte er als Selbstständiger in den Handelsbereich. Zuletzt war Strasser bei Stellantis als RAC & Used Car Manager Österreich für diverse Konzernmarken tätig, bevor er im März 2022 seine neue Position bei CarGarantie antrat, wo er besonderen Wert auf Beständigkeit, nachhaltige Geschäftsstrategien und umfassende Kundenbetreuung legt. Bachmaiers Zeit bei CarGarantie war vor allem durch seine hervorragenden Beziehungen zu den Vertragspartnern und sein tiefgreifendes Know-how geprägt. In der Automobilbranche, mit der er tief verwurzelt ist, wurde er hierfür hochgeschätzt. • (RED)
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WIRTSCHAFT
Betrieb in seiner Gesamtheit Mario Pichler, Geschäftsführer der Motiondata Vector Gruppe, erklärt im Interview, was Digitalisierung im Autohaus bedeutet und wo die Lösungen des DMS-Anbieters liegen.
A
&W: Was bedeutet Digitalisierung für den Chef des größten DMS-Anbieters Österreich? Mario Pichler: Digitalisierung beginnt aus meiner Sicht mit dem Bewusstsein, sich strukturiert mit seiner IT im Betrieb auseinandersetzen zu müssen: Warum ist die IT-Situation so wie sie ist, warum werden zahlreiche Systeme eingesetzt und wie ist das entstanden? All diese Lösungen hatten in der Regel den Anspruch, zur Digitalisierung im Unternehmen beizutragen. Für mich ist Digitalisierung also, den Betrieb in seiner Gesamtheit zu sehen und zu verstehen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wie viele Redundanzen gibt es? Meist sind es viel zu viele. Mit welchen Maßnahmen kann man diese Vielfalt reduzieren und damit Effizienz steigern.
„Wir wollen dem Autohändler helfen, echter Mobilitätsanbieter zu werden.“ Mario Pichler, Geschäftsführer Motiondata Vector Wie lautet Ihr Lösungsansatz? Pichler: Unser Ansatz ist, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Welche Touchpoints gibt es und wie verändern sich diese Kundenkontakte. Denn Fakt ist: Im Wesentlichen dreht sich alles um Kunden- und Fahrzeugdaten. Das DMS ist als Kernsystem auch die Basis für K unden- und Fahrzeugdaten. Der Kernpunkt der Digitalisierung ist, entweder die vielen Lösungen zu konsolidieren oder so zu belassen und effizient miteinander zu verbinden.
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Wie positioniert sich Motiondata Vector Group? Pichler: Wir sind ein starker Lösungsanbieter für Autohändler und sind wesentlich mehr als nur ein DMS-Anbieter. Wir haben uns in diesem Bereich extrem weiterentwickelt, haben über das DMS hinaus viele Lösungen, die dem Autohaus weiterhelfen. Dazu gehört auch das Thema Infrastruktur und Security, das wird gerne vergessen. Firewalls, Virenschutz oder Datensicherung sind elementare Bestandteile, um Applikationen sowie Schnittstellen abzuschirmen und sicher zu machen. Wir haben das KnowHow, um solche Programme zu implementieren und zu betreuen. Mit sogenannten „managed services“ bringen wir dieses Know-how zu den Händlern. Wie erfolgt die Integration von Drittlösungen? Pichler: Wir haben unsere DMS-Lösungen über standardisierte Kommunikationswege, sogenannten API`s, geöffnet und können dadurch einfach eine Integration von Drittsystemen anbieten. Entscheidend ist dabei, dass wir rechtzeitig in solche Überlegungen eingebunden werden, um beratend zur Seite stehen zu können. Es gibt bereits einige Drittlösungen, die diesen Weg umgesetzt haben. In Zukunft wollen wir dem Autohändler helfen, echter Mobilitätsanbieter zu werden. Über die Volaris-Gruppe haben wir hier Möglichkeiten und Zugänge, die uns dabei enorm unterstützen. Wir wollen hier den Handel bei den neuen Herausforderungen mit diversen Applikationen und integrierten Lösungen zur Seite stehen. • (GEW)
WIRTSCHAFT Am Vorabend des Kongresses kann man sich die Sammlung klassischer Autos und Motorräder ansehen
Roman Still, AVAG Holding
Abschied vom Käufer?
W
ird es den Autokäufer, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen, auch in Zukunft geben? Oder müssen wir uns nicht vielmehr darauf einstellen, dass vor allem junge Menschen nicht auf ein eigenes Auto setzen, sondern lieber andere Angebote nutzen, um mobil zu bleiben? Das ist die Hauptfrage, die sich derzeit viele stellen: Die Antworten darauf gibt der 18. puls Automobilkongress, der heuer am 8. September in Hersbruck bei Nürnberg abgehalten wird. Seit dem Start im Jahr 2005, als puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner zum ersten Kongress geladen hatte, wurden viele Themen behandelt. Stand anfangs zum Beispiel das Thema „Incentives als Herausforderungen der Automobilbranche“ im Fokus, werden diesmal „Neue Mobilitätsangebote für die Autonutzer/innen von Morgen“ behandelt.
Seit bald 20 Jahren findet der puls Automobilkongress in der Nähe von Nürnberg statt; zunehmend kommen auch Referenten und Besucher aus Österreich. Heuer findet die Veranstaltung am 8. September statt.
„Mit unserem Automobilkongress sind wir seit mittlerweile 17 Jahren am Puls der Zeit.“
Theresa Schirak, St. Pölten
Moderator Prof. Hannes Brachat
Doch was sagen die Experten dazu? Die Organisatoren haben eine illustre Schar an Vortragenden geladen: In Österreich gut bekannt (und mit zahlreichen Autohäusern aktiv) ist zum Beispiel Roman Still, Vorstandsvorsitzender der AVAG Holding SE. Über neue Mobilitätsangebote spricht auch Anthony Bandmann (Vertriebsvorstand der Volkswagen Financial Services AG): Seiner Meinung nach werden Kunden in Zukunft mit einer App bequem und schnell ihren jeweiligen Mobilitätsbedarf abdecken können.
Dr. Konrad Weßner, puls Marktforschung
Frauenpower und Oldtimer „Zunächst stellen wir in vielen Kundenbefragungen fest, dass das Auto nach wie vor für die meisten Menschen im Mittelpunkt der persönlichen Mobilität steht“, sagt Weßner: „Getrieben durch die Pandemie hat das eigene Auto als persönlicher Rückzugsraum sogar an Bedeutung gewonnen.“ Doch die Generation Z neigt immer mehr zu niederschwelligen Mobilitätsangeboten wie Auto-Abos, flexiblen Leasingverträgen oder Mietverträgen, die das Anschaffungsrisiko insbesondere der für viele noch ungewohnten Elektroautos reduzieren.
Aber natürlich gibt es auch noch andere Themen: So wird Theresa Schirak (Schirak Automobile, St. Pölten) gemeinsam mit Jenny Koch (Vorstand Koch Automobile AG, Berlin) zum Thema „Frauenpower im Automobilhandel“ referieren. Lohnenswert ist aber auch schon der Besuch der Vorabend-Veranstaltung am 7. September: Nach dem einleitenden Vortrag können sich die Besucher die rund 400 Oldtimer im „Dauphin Speed Event“ in Hersbruck anschauen. • (MUE) www.puls-marktforschung.de
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Eine Aktion von
Wie werden Sie zur Werkstatt des Vertrauens?
➜ Schritt 1: Bewerben Sie sich für die Auszeichnung. ➜ Schritt 2: Sammeln Sie die Stimmen Ihrer Kunden. ➜ Schritt 3: Erreichen Sie die benötigte Stimmenanzahl. Was bringt Ihnen Werkstatt des Vertrauens? • Das Gütesiegel überzeugt Neukunden von Ihrer Werkstatt. • Es beweist Stammkunden, dass Sie permanent besten Service bieten. • Mit der Auszeichnung werben Sie erfolgreich für Ihren guten Namen.
Die Partner
Werkstatt des Vertrauens in Österreich wird unterstützt von:
Der Ablauf ➜ Teilnahmeberechtigt sind österreichische Kfz-Fach- und Meisterbetriebe (Mitglieder der Innung der Fahrzeugtechnik). ➜ Nach erfolgter Anmeldung (Mail, Fax, Internet) erhalten die teilnehmenden Betriebe ein Starterpaket mit entsprechenden Werbematerialien und Teilnahmekarten. ➜ Die Aktion läuft von April bis Oktober. Ein Einstieg ist bis kurz vor Ende jederzeit möglich. ➜ Der Kunde muss nachweislich einen Werkstattaufenthalt absolviert haben (Dokumentation über die Rechnungsnummer). ➜ Nach Einsendung von 50 Teilnahmekarten ist der teilnehmende Betrieb nach Auswertung der Teilnahmekarten im November und entsprechender Bewertung berechtigt, den Titel „Werkstatt des Vertrauens“ zu verwenden. ➜ Das ganze Jahr 2023 darf der berechtigte Betrieb das Gütesiegel „Werkstatt des Vertrauens 2023“ nutzen und damit werben. ➜ Den berechtigten Betrieben wird dafür auch entsprechendes Werbematerial (Urkunde, Fahnen, Aufsteller, Aufkleber …) angeboten.
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Die Kunden gewinnen Im Rahmen der Schlussveranstaltung wird ein Kunde als Gewinner des Hauptpreises gezogen. Der Gewinner erhält den Betrag seiner Werkstattrechnung, die der Teilnahmekarte zugeordnet ist, (bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro) zurück.
Die Teilnahme Interessierte Betriebe können ab sofort ein Startpaket zum Preis von 50 Euro (exkl. MwSt. und Zustellung) bestellen. Im Startpaket sind Informations- und Werbematerialien sowie 300 Teilnahmekarten enthalten. Weiterführende Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit stehen auf der Internetseite www.werkstatt-des-vertrauens.at zur Verfügung. Ihre Anmeldung nehmen wir gerne über die E-Mail-Adresse wdv@awverlag.at entgegen. Für Fragen stehen wir per Telefon unter 02243 36840-532 oder ebenfalls über die angegebene E-Mail-Adresse zur Verfügung.
WIRTSCHAFT Mag. Heinz Steinbacher, Hauptbevollmächtigter der Garanta Versicherungs-AG in Österreich
Vielzahl von Kontaktpunkten Garanta-Hauptbevollmächtigter Mag. Heinz Steinbacher spricht im A&W-Interview über die Veränderungen bei der Garanta, über die Herausforderungen und Lösungen für die Händler.
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&W: Die Nürnberger Versicherung Deutschland hat den Bereich Lebensversicherung in Österreich an die Merkur Versicherung verkauft. Was ändert sich dadurch bei der Garanta? Mag. Heinz Steinbacher: Bislang hatten die Garanta und die Nürnberger Österreich eine enge Zusammenarbeit am Standort in Salzburg. Dies wurde nun organisatorisch getrennt: Kurt Molterer ist im Vorstand der Nürnberger geblieben. Ich bin ihm als Hauptbevollmächtigter der Garanta nachgefolgt, Mag. Stefan Traunmüller wurde in die Geschäftsführung aufgenommen, sonst ist alles gleich geblieben. Es ist ein wichtiges Zeichen des Eigentümers, die Geschäftsführung mit Kontinuität auszustatten, um damit den erfolgreichen Weg der Garanta entsprechend weiterzuführen.
Rechtschutz. Wir kennen die Anforderungen und Bedürfnisse der Kfz-Betriebe und haben hier maß geschneiderte Lösungen entwickelt.
Was sind die größten Herausforderungen? Steinbacher: Als größte Herausforderungen sehen wir das, was sich gerade im Autohaus ändert. Das ist zum Beispiel der Rückgang im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Vertrieb unserer Versicherungslösungen. Dennoch ist es uns letztes Jahr gelungen, im Neugeschäft zu wachsen. Für das Autohaus ist in diesen Zeiten umso wichtiger, jede Kontaktmöglichkeit zum Kunden zu nutzen: Das reicht von der Versicherungsvermittlung über die Zulassung eventuell mit Zulassungsstelle im Haus über die Abwicklung im Schadenfall. All das erWas ändert sich für den Händler? höht den Kontakt zum Kunden, und davon ist jeder Steinbacher: Für unsere Autohauspartner ändert sich einzelne wichtig. Denn die Möglichkeiten, Geschäfte durch den Verkauf der Nürnberger Versicherung Öszu machen, hat der Kfz-Betriebe nur über Kontaktterreich gar nichts. Kontinuität ist uns sehr wichtig. punkte. Das gilt umso mehr bei der Einführung neuWir nehmen aber diese organisatorische Trennung er Vertriebssysteme. Denn da stellt sich die Frage: zum Anlass, um unsere Prozesse weiter zu optimieKommt der Kunden ins Autohaus, beispielsweise zum ren, was auch den Händlern zugute kommen wird. Reifenwechsel oder zur Schadenabwicklung, wenn er Produktseitig haben wir mit dem Garanta- Spezialbis dahin keinen Bezug zu dem Unternehmen hat? Schutz kürzlich ein neues Angebot vorgestellt, das Wenn sich der Kunde aufgrund positiver Eindrücke alle Deckungen rund ums Autohaus und fürs Auto und Erfahrungen in der „cloud of comfort“ befindet, haus umfasst: von der Kfz-Haftpflichtschutz und wird er auch den Weg in sein Autohaus suchen. Jede dem Kfz-Vollkaskoschutz für eigene Fahrzeuge über Kontaktmöglichkeit ist dafür ein potenzieller BauAbdeckung von Betriebshaftpflichtrisiken und dem stein, so eben auch die Vermittlung des richtigen Komplettschutz für Sachwerte bis zum Händler- Versicherungsprodukts. • (GEW)
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Petronas 0W-20 bei Birner PETRONAS Lubricants Deutschland verlängert seine bereits seit 2015 bestehende Partnerschaft mit Teilehändler Birner. Nun wurde die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit um zusätzliche fünf Jahre bis 2027 erweitert. Birner vertreibt die Qualitätsschmierstoffe von PLI, besonderer Fokus liegt auf der Syntium-Produktpalette. Gemeinsam mit Birner konnte im Februar 2022 die neue Generation Petronas Syntium erfolgreich in Österreich implementiert werden. Im Portfolio bei Birner ist aktuell das Motoröl Petronas Syntium 7000 AV 0W-20, welches speziell für Pkws, SUVs und Transporter mit Turbo-Benzin- und Dieselmotoren mit Direkteinspritzung, wie z. B. Volkswagen, geeignet ist. Birner GmbH www.birner.at
Schutz und Glanz
Kastner mit Bosch SDA Das Einführen der verschiedenen Sicherheitskonzepte der Fahrzeughersteller hat Einfluss auf den Diagnoseprozess in der Werkstatt. Fahrzeugherstellerspezifische Anforderungen wie eine Registrierung beim Herstellerportal können auftreten. Ohne vorherige Autentifizierung oder ein Entsperren der Fahrzeuge sind aktive Diagnosen wie das Löschen und Anpassen von Werten bei vielen Herstellern nicht mehr möglich. Somit kann in Zukunft eine vollumfängliche Fahrzeugdiagnose oder das
Kalibrieren von Fahrerassistenzsystemen nur noch von autorisierten Mechanikern ausgeübt werden. Daher empfiehlt Thomas Berndl, Diagnosespezialist bei Kastner, die Nutzung eines Diagnosetesters der neuesten Bosch KTS Generation (KTS 560, KTS 590, KTS 350 oder KTS 250). Diese ermöglichen beispielsweise den Austausch von Online-Sicherheitszertifikaten und das Entsperren geschützter Diagnosefunktionen. Autobedarf Karl Kastner GmbH www.auto-kastner.at
Viamontis Spray Coating ist eine „Keramikversiegelung“ zum Aufsprühen, die dank ihrer speziellen Zusammensetzung Oberflächen aller Art vor Korrosion, Verschmutzung und anderen schädlichen Einflüssen schützt, indem sie ihre Fähigkeit, Schmutzpartikel und Wasser anhaften zu lassen, massiv reduziert. Die Sprühversiegelung versieht die frisch gereinigte, noch nasse und kühle Oberfläche durch Aufsprühen und Abspülen mit klarem Wasser mit einem unsichtbaren Schutzfilm. Viamontis GmbH www.viamontis.de
Für Gelände-Camper Die Suche nach der großen Freiheit ist ein Grundbedürfnis vieler Menschen. Jeder einzelne tut dies auf unterschiedlichste Art. Eine Gruppe sticht ob ihrer Fahrzeuge jedoch hervor: Offroad- Camper, die auch vor schwierigerem Terrain nicht zurückschrecken. Aus diesem Grund hat Dotz 4x4 die Modular-Reihe ausgebaut und um eine Variante mit mehr Traglast, speziell entwickelt für schwere Mercedes-Benz Sprinter der Reihen W906/W907 ergänzt. ALCAR Heringrad GmbH www.dotz-wheels.com
Herth+Buss Die LED-Handleuchte von Herth+Buss erzeugt ein tageslichtweißes Licht; mit einem Ausleuchtungswinkel von 120 Grad können breite Flächen hell ausgeleuchtet werden. Der Lichtstrom ist bei dieser Funktion in drei Stufen einstellbar und kann reduziert werden, wenn die Akkulaufzeit verlängert werden soll. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH+Co KG www.herthundbuss.com
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GVA: Vollmar folgt auf Röhl Thomas Vollmar (B.) übernimmt das Amt des Präsidenten beim deutschen Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) vom langjährigen Amtsinhaber Hartmut Röhl.
Neuer Obereder-Gebietsleiter Wolfgang Eberl hat mit Mai die Gebietsleitung Kfz und Industrie für die Steiermark und das südliche Burgenland bei Castrol-Vertriebspartner Obereder GmbH übernommen.
Porsche Hungaria: Geisler folgt auf Gstattner Seit 1. Juni ist Elmar Geisler in der Geschäftsführung der Porsche Hungaria Kereskedelmi Kft und der Porsche Immobilienverwaltung Kft vertreten. Der 47-Jährige löst Peter Gstattner ab, der nach Übergabe der Aktivitäten an seinen Nachfolger die Porsche Holding Gesellschaft mbH in beiderseitigem Einvernehmen verlassen wird. Geisler ist in Budapest gemeinsam mit Balázs Németh für die Großhandelsaktivitäten von Porsche Hungaria verantwortlich.
Brodthage folgt auf Jung Mirco Brodthage (44) steuert ab dem 1. September 2022 als Leiter Marketing und Vertrieb das Reifenersatzgeschäft von Continental Reifen Deutschland GmbH. In seiner Funktion berichtet er an Jürgen Marth, Leiter Key Account Kanal und Region Zentraleuropa. Brodthage verantwortete bislang das Reifenersatzgeschäft von Continental in der Region Südosteuropa. In seiner neuen Funktion folgt er auf Frank Jung (63), der sich nach über 34 Jahren bei Continental in den Ruhestand verabschiedet und seit 2010 das Reifenersatzgeschäft in Deutschland verantwortete.
Vorstandswechsel bei DAF Harry Wolters (l.) wird General Manager Global Powertrain & Electrification bei Paccar. Nachfolger bei Paccar und im DAF-Vorstand ist Harald Seidel (r.).
Andreas Granzer-Schrödl verstärkt A&W Seit 1. Juni ist Mag. Andreas Granzer-Schrödl neu im Redaktionsteam des A&W Verlags: Der 45-Jährige verfügt über langjährige journalistische Erfahrung in der Kfz-Branche.
Brandl neuer Leiter von Mini Deutschland Christian Brandl hat zum 1. Mai 2022 die Leitung von Mini Deutschland übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Ulrike von Mirbach an. Brandl verfügt über 30 Jahre Vertriebserfahrung in der BMW Group.
Neue Marketingleitung bei Eurolub Anja Hagn ist seit Februar 2022 neue Marketingleiterin bei Eurolub. Hagn ist zuständig für Marketing, E-Commerce und Vertrieb. Sie ist ebenfalls leitende Ausbilderin und bereits seit 2011 im Unternehmen.
ACEA: neue Generaldirektorin Sigrid de Vries übernimmt ab September 2022 die Position als General direktorin des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA). Der Verband vereint die 16 größten Pkw-, Lkw-, Transporter- und Bushersteller Europas auf EU-Ebene.
Bayer sucht neue Herausforderung Rudolf Bayer sieht sich für eine neue Herausforderung bereit. Dabei steht weniger der freie Teilehandel, sondern die Steuerung des Aftersales in z. B. einer Autohaus-Kette oder einem OE-Betrieb in seinem Fokus.
Ausgabe: 06/2022, 36. Jahrgang; Cover-Werbung: Uniqa Österreich Versicherungen AG; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840 593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; Verlagsleiter B2B und Chefredakteur: Prok. Gerald Weiss, DW 578, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chefredakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Redaktion: Andreas Granzer-Schrödl, M +43 664 88368584, E: andreas.granzer@awverlag.at; Petra Mühr, M: +43 664 4699598, E: petra.muehr@awverlag.at; Roland Scharf, M: +43 664 1007939, E: roland.scharf@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; Franz Verworner, M:+43 664 4558509, E: franz.verworner@awverlag.at Redaktionelle Mitarbeit: Franz Farkas; Wolfgang Gschaider, BA; Mag. Severin Karl; Dr. Fritz Knöbl; Michael Luipersbeck; Johannes Posch; Xaver Ziggerhofer Anzeigenmarketing: Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Winfried Rath, MSc, DW 534, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Xaver Ziggerhofer, DW 577, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie. lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 71,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 88,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.000 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Doppelnummer im Juli/August sowie gegebenenfalls Dezember/Jänner) mit Supplements laut Mediadaten 2022; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: u. a. AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET
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Marktplatz Know-how
autentio – Agentur & Verlag für Corporate Publishing Inkustraße 16 A-3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0 E: info@autentio.at I: www.autentio.at
Business School der FH Kufstein Tirol Andreas-Hofer-Straße 7 A-6330 Kufstein T: +43 5372 71819-201 E: business-school@fh-kufstein.ac.at I: www.fh-kufstein.ac.at/automotive
Ernst Stibl GesmbH Sonnengasse 17 A-3293 Lunz am See T: +43 7486 8176 E: sv-buero@stibl.at I: www.stibl.at
TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE GMBH Deutschstraße 10 A-1230 Wien T: +43 50454 1200 E: automotive@tuv.at I: www.tuv.at/automotiv
TÜV SÜD Landesges. Österreich GmbH Franz-Grill-Straße 1 A-1030 Wien T: +43 5 0528-2511 E: mobility.at@tuvsud.com I: www.tuvsud.com/at
Verein Österreichischer VW Audi SEAT Skoda Betriebe (VASS) Wiedner Hauptstraße 61/Top 5 A-1040 Wien T: +43 664 3916414 E: office@vass-verein.at I: www.vass-verein.at
willhaben Internet Service GmbH & Co KG Landstraßer Hauptstraße 97-101 A-1030 Wien T: +43 1 205500-440 E: motornetzwerk@willhaben.at I: www.willhaben.at
Autohandel
STROMBOX E-mobilitäts GmbH Erdbergstraße 189–193 A-1030 Wien T: +43 1 74020-4000 E: office@strombox.at I: www.strombox.at
Autorola GmbH Ignaz-Köck-Straße 10 A-1210 Wien T: +43 1 2700211-0 E: kundencenter@autorola.at I: www.autorola.at
IT - Dienstleistungen
Autorola GmbH Ignaz-Köck-Straße 10 A-1210 Wien T: +43 1 2700211-20 E: info@indicata.at I: www.indicata.at
AutoScout24 AS GmbH Ungargasse 37 A-1030 Wien T: +43 800 223355-3 E: kundenservice@autoscout24.at I: www.autoscout24.at
Imaweb GmbH Primoschgasse 3 A-9020 Klagenfurt T: +43 463 3875-100 E: info@imaweb.at I: www.imaweb.at
AutoScout24 AS GmbH Ungargasse 37 A-1030 Wien T: +43 800 223355-3 E: kundenservice@autoscout24.at I: www.autoscout24.at
willhaben Internet Service GmbH & Co KG Landstraßer Hauptstraße 97-101 A-1030 Wien T: +43 1 205500 E: motornetzwerk@willhaben.at I: www.willhaben.at I: www.willhaben.at Karosserie
CAR-REP-Profiteam Denk GmbH Bruck 5 A-4842 Zell am Pettenfirst T: +43 664 2031542 E: office@car-rep-profiteam.at I: www.car-rep-profiteam.at
Schmierstoffe
www.werkstatt-software.at
Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) Wiedner Hauptstraße 61, Top5 A-1040 Wien T: +43 1 51450-3452 E: info@voek-kfzverband.at I: www.voek-kfzverband.at
Werbas Österreich (RB-Power GmbH) Langackergasse 21/5 A-1190 Wien T: +43 1 8907400 E: info@rb-power.at I: www.werkstatt-software.at
Adamol Mineralölhandelsges.m.b.H. Warneckestraße 7 A-1110 Wien T: +43 1 8132525-0 E: office@adamol.at I: www.adamol.at
www.automotive-guide.at
Marktplatz Räder
Castrol Österreich Lubricants GmbH Am Belvedere 10 A-1100 Wien T: +43 2236 31810-1200 E: office@castrol.at I: www.castrol.at
FUCHS AUSTRIA Schmierstoffe GmbH Breitwies 22 A-5303 Thalgau T: +43 6235 50226 E: office@fuchs-austria.at I: www.fuchs.com/at
Liqui Moly GmbH Jerg-Wieland-Straße 4 D-89081 Ulm T: +49 731 1420-0 E: info@liqui-moly.de I: www.liqui-moly.de
Lubes Services GmbH & Co KG Ölhafen Lobau – Uferstraße 4 A-1220 Wien T: +43 1 285 1400 E: office@lsa.at I: www.lsa.at
Obereder GmbH Thalmannsbach 9 A-4771 Sigharting T: +43 7766 2424 E: office@obereder-gmbh.at I: www.obereder-gmbh.at
TotalEnergies Marketing Austria GmbH Modecenterstraße 17/Objekt 1/OG 2 A-1110 Wien T: +43 1 6164611-0 E: austria@totalenergies.com I: www.totalenergies.at
www.automotive-guide.at
Apollo Tyres (Austria) Gesellschaft m.b.H. Seybelgasse 10-12 A-1230 Wien T: +43 1 8693325-0 E: customer.at@apollovredestein.com I: www.apollovredestein.com
VRÖ – Verband der Reifenspezialisten Österreichs Sechsschimmelgasse 4 A-1090 Wien T: +43 1 9469423 E: vroe@aon.at I: www.vroe.at
Autopflege
WashTec Cleaning Technology GmbH Wehlistraße 27b A-1200 Wien T: +43 1 3343065-0 E: office@washtec.at I: www.washtec.at
Finanzdienstleistung
carplus Versicherungsvermittlungsagentur GmbH Schottenring 30 A-1010 Wien T: +43 50 350-77610 E: office@carplus.at I: www.carplus.at
mobile GARANTIE Deutschland GmbH Knibbeshof 10A D-30900 Wedemark T: +49 5130 97570-30 E: info@mobile-garantie.de I: www.mobile-garantie.de
Santander Consumer Bank GmbH Wagramer Straße 19 A-1220 Wien T: +43 50 203 E: autoservice@santanderconsumer.at I: www.www.autonline.at
Ersatzteile
Banner Batterien Österreich GmbH Banner Straße 1 A-4021 Linz T: +43 732 3888-0 I: www.bannerbatterien.com
Batterieprofi GmbH Eduard-Kittenberger-Gasse 95–97 A-1230 Wien T: +43 1 8651754 E: office23@batterieprofi.at I: www.batterieprofi.at
Forstinger Österreich GmbH Königstetter Straße 128–134 A-3430 Tulln T: +43 59 101-0 E: office@forstinger.com I: www.forstinger.com
MVG Metallverarbeitungsges.mbH An der Wasserwiese 1 D-52249 Eschweiler T: +43 1 25366-13 E: info@mvg-ahk.at I: www.mvg.group
NGK Spark Plug Europe GmbH Harkortstraße 41 D-40880 Ratingen T: +49 2102 974-000 E: webmaster@ngkntk.de I: www.ngkntk.com
Marktplatz
2021/22
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Wir informieren Sie gerne! Alexander Keiler Mobil: +43 664 8229487 E-Mail: alexander.keiler@awverlag.at Winfried Rath, MSc Mobil: +43 664 88368585 E-Mail: winfried.rath@awverlag.at Xaver Ziggerhofer Mobil: +43 664 2359051 E-Mail: xaver.ziggerhofer@awverlag.at
Ihr Eintrag erscheint: 1. In der Printausgabe „automotive GUIDE“ .at
www.automotive-guide
Der nächste automotive GUIDE erscheint im Dezember 2022
2. 1 Jahr lang auf www.automotive-guide.at 3. J etzt NEU: Zusätzlich erscheint Ihr Eintrag 3-mal jährlich im Fachmagazin AUTO & Wirtschaft – Rubrik automotive Guide Marktplatz in den Ausgaben März/Juni/September
www.automotive-guide.at Der automotive GUIDE ist DAS Nachschlagewerk für die österreichische Automobilwirtschaft und bietet in kompakter Form alle relevanten Informationen für Unternehmer, Geschäftsführer, Entscheidungsträger und Einkäufer. Hier sind alle namhaften Firmen aufgelistet, bei den Partnerfirmen des automotive GUIDES werden zusätzlich Informationen zum Unternehmen, zu Produkten und Dienstleistungen sowie detaillierte Kontaktdaten und Ansprechpartner veröffentlicht. Der automotive GUIDE hilft den Unternehmern der Kfz-Branche bei der Suche nach den richtigen Partnern und Lieferanten. In der Online-Version wird diese Suche noch deutlich vereinfacht. Alle Daten der Anbieter sowie einige Keywords sind in der Datenbank hinterlegt und führen zu einem raschen Ergebnis.
Wollen Sie mit dabei sein? Anfragen bitte an: amg@awverlag.at
www.automotive-guide.at