HANDEL
„Wie in einer guten Ehe“ Exklusivinterview mit Dr. Christian Weingärtner, D-A-CH-Chef von Ford: Wie ist der Zeitplan für den Agenturvertrieb? Und wie wird die Modellpalette in einigen Jahren aussehen? Von Mag. Heinz Müller
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&W: Seit einigen Wochen ist fix, dass Ford – auch in Österreich – auf den Agenturvertrieb umstellen wird. Wie sieht der genaue Zeitplan aus? Dr. Christian Weingärtner: Ich hatte Ende Februar, Anfang März eine Regionaltour und war auch in Ös terreich: In den 27 Veranstaltungen, die jeweils 4 Stun den gedauert haben, haben wir versucht, die Händ ler mit auf die Reise zu bekommen. Wir haben alles angekündigt und mit den Händlern d iskutiert. Für
„Wir haben bewusst nicht alle Antworten auf den Tisch gelegt und das ganze Netz gekündigt, wie andere Hersteller es machen.“ Dr. Christian Weingärtner, D-A-CH-Chef von Ford den Beginn des 2. Quartals haben wir eine Prozess erklärung versprochen und auf zwei A4-Seiten auch erklärt, wer mit wem reden wird. Der Fahrplan für die kommenden Jahre ist seit Ende März also bekannt. Sind in der Arbeitsgruppe, die alles Weitere aus arbeiten soll, auch Österreicher vertreten? Weingärtner: Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertre tern des Herstellers und der Händler, natürlich sind neben Händlern und Managern aus Deutschland
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AUTO & Wirtschaft 07–08/2022
auch Österreicher und Schweizer vertreten. Sie tref fen sich in regelmäßigen Abständen und besprechen die verschiedenen Aspekte des Agenturmodells. Es gibt ja viele Fragen zu klären. Aber wir sind in der D-A-CH-Region auch angebunden an das, was Ford in ganz Europa vorhat. Wir haben jede Woche ein in ternes Meeting, auch mit den Geschäftsführern, wo Österreich ja mit Andreas Oberascher vertreten ist. Das heißt, es gibt keine Vorgaben seitens Ford? Weingärtner: Wir haben bewusst nicht alle Antwor ten auf den Tisch gelegt und das ganze Netz gekün digt, wie andere Hersteller es machen. Wir haben eine langjährige enge Zusammenarbeit mit dem Handel und haben in dieser Zeit auch schwierige Verhand lungen gehabt. Aber am Ende sitzen wir alle im gleichen Boot und wollen die Verhandlungen jetzt gemeinsam machen. Gibt es einen ungefähren Zeitplan, bis wann Er gebnisse auf dem Tisch liegen sollen, die dann der Öffentlichkeit präsentiert werden? Weingärtner: Die gewählte Vorgangsweise hat Vorund Nachteile, aber bis Ende dieses Jahres wollen wir ein Dokument auf dem Tisch haben. Diesen „Letter of Intent“, also eine Absichtserklärung, werden wir dem