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Škoda
Ein bisserl schneller …
„Etwas entspannter als früher“ ist laut Škoda die Situation bei den Auslieferungen des Enyaq iV.
Text: Mag. Heinz Müller, Fotos: Mag. Heinz Müller, Škoda
Nach 30 Jahren an der Spitze des österreichischen ŠkodaImporteurs kann Max Egger nicht mehr viel erschüttern: Doch dass Kunden bis zu 15 Monate auf die Auslieferung ihres Enyaq iV warten mussten, hat dann auch den erfahrenen Manager überrascht. Daher zeigte er sich bei der Präsentation des Enyaq RS iV(der bisher schon als Coupé erhältlich war) erfreut, dass sich die Situation mittlerweile etwas entspannt hat.
Bei manchen Versionen nur drei bis sechs Monate Wartezeit
So schnell wie sich der neue Škoda Enyaq RS iV auf der Straße verhält, nämlich in 6,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, ist man bei den Auslieferungen natürlich noch nicht. „Bei speziell konfigurierten Autos dauert es schon noch bis knapp zum Jahr 2024. Aber wir haben auch schneller verfügbare Autos, wo es nur drei bis sechs Monate dauert“, sagt Egger, der in wenigen Monaten in die Pension wechseln wird. Laut Egger liegt der Anteil der Gewerbekunden beim Enyaq derzeit bei 80 Prozent, von den beiden Karosserieversionen steuert das Coupé etwa 20 Prozent bei. Bei Redaktionsschluss standen zwar noch nicht die endgültigen Zulassungszahlen des Enyaq für das Jahr 2022 fest, doch rund 3.000 Einheiten fanden in den vergangenen zwölf Monaten den Weg auf Österreichs Straßen. Etwa gleich hoch soll die Zahl auch 2023 sein. Egger: „Wir haben für Österreich etwa 3.000 Stück vom Enyaq im Orderprozess.“ Der Haken an der Sache – und die leider nicht so positive Nachricht für all jene Flotten, die um neue Enyaq aufgestockt werden sollen: Schon jetzt sind etwa zwei Drittel dieser Fahrzeuge fix einem Kunden zugeordnet, das sind die Nachwehen aus der bisherigen Lieferkrise. Im Vorjahr wurden übrigens fast alle Enyaq mit der großen Batterie verkauft. Dies habe man am Start des neuen Modells nicht so eingeschätzt, sagt Egger.
Dass die neuen Fahrzeuge – und nicht nur die Elektroautos – derzeit etwas später bei den Händlern (und damit auch bei den Endkunden) eintreffen, liegt auch daran, dass es Personalprobleme bei der Auslieferung gibt. Nicht nur Lkw-Fahrer sind Mangelware, sondern auch jene Leute, die die vom Werk gelieferten Autos vor der Auslieferung noch einmal checken und final aufbereiten, ehe diese ihre Reise zu den Kunden antreten. Natürlich kann Egger mit dieser Situation nicht restlos zufrieden sein, das weiß jeder, der den gebürtigen Oberösterreicher in den vergangenen Jahren begleitet hat. Und doch gibt er zu, dass er durchaus froh auf sein letztes volles Jahr als Geschäftsführer blickt: „Obwohl wir 20 Prozent weniger Autos ausliefern, verdienen wir heuer gleich gut, sodass wir mit dem Ergebnis zufrieden sind“, sagt er. Das betrifft vor allem die Werkstattauslastung, weil die Kunden, sowohl Firmen wie auch Private, mit ihren Fahrzeugen länger fahren. Egger sagt aber, dass diese Situation nicht lang dauern wird, auch weil seit dem Frühjahr 2020 weniger neue Autos ausgeliefert werden und daher mittelfristig in den Werkstätten fehlen werden.
Für 2023 haben wir beim Enyaq etwa 3.000 Stück im Orderprozess: Allerdings sind zwei Drittel fix einem Kunden zugeordnet.“
Der Enyaq RS iV in beiden Karosserievarianten: Das Coupé (l.) ist bereits seit einigen Wochen in Österreich erhältlich, der „normale“ Enyaq folgt laut Max Egger, dem Geschäftsführer des importeurs, ab Ende des 1. Quartals 2023
Kamiq und Karoq sind am besten lieferbar
Noch ein paar Worte zum Enyaq RS iV: Er ist sozusagen der sportliche Bruder des normalen Enyaq beziehungsweise die etwas praktischere Version des Coupés, das bereits seit einigen Wochen in Österreich verkauft wird (siehe Testbericht auf Seite 54 in dieser Ausgabe). Sein Kofferraum ist mit 585 Litern noch einmal um 15 Liter größer als jener des Coupés. Allerdings wird man noch bis zum Ende des 1. Quartals warten müssen, bis man das Fahrzeug auch in Österreich bestellen kann. Ausgerüstet ist der Enyaq RS iV mit einer 82-kWh-Batterie, angetrieben wird er von zwei E-Motoren, was eine Systemleistung von 220 kW ergibt. Die Ladeleistung liegt bei maximal 135 kW, was – bei idealen Bedingungen – eine Ladung von zehn auf 80 Prozent in 36 Minuten ermöglicht. Ein Preis für das neue Modell wurde noch nicht kommuniziert; zur Orientierung dient aber ein Blick auf das RS iV Coupé, das ab 64.540 Euro erhältlich ist. Noch ein Wort zu den Benzinmodellen von Škoda: Hier sind Kamiq und Karoq im Moment am besten lieferbar: „Das sind sehr wichtige Fahrzeuge im Privatkundenmarkt“, sagt Egger. Beim Octavia, dem am stärksten nachgefragten Fahrzeug im Flottenbereich, gibt es aber immer noch Wartezeiten. „Vor allem die zwei bis drei Jahre alten Octavias sind dann auch am Privatmarkt sehr gesucht.“ •