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Cupra Born
Spanische Alternative
Im Konzern-internen Vergleich kann der Spanier seinen Wolfsburger Plattformbruder durchaus gefährlich werden. Und auch sonst hat Cupra beim Born kaum was anbrennen lassen.
Text & Fotos: Johannes Posch
Anfang Dezember 2022 kündigte VW, nur drei Jahre nach seiner Markteinführung, ein umfangreiches Facelift für den ID.3 an. Der musste sich von Anfang an und immer wieder einiges an Kritik gefallen lassen. Einen der Gründe dafür sehen wir hier.
Same but Different
Ja, auch der Born hat einige Unvollkommenheiten seines Bruders geerbt: die unbeleuchtete und schlecht funktionierende Touch-Leiste für Lautstärke und Temperatureinstellung etwa. Oder die diversen, nach „Sparprogramm“ riechenden Maßnahmen wie das fast vollständige Fehlen echter Knöpfe und die Tatsache, dass die Fensterhebersteuerung mittels Touch-Fläche für vorn und hinten umgeschaltet werden muss und es nicht einfach vier Schalter dafür in der Fahrertür gibt. All das verzeiht man dem Spanier allerdings eher als seinem Bruder. Einfach, weil er zum einen schlicht günstiger ist, dabei aber gleichzeitig hochwertiger wirkt. In seinem hübsch anzusehenden Cockpit etwa wartet zwar auch da und dort Hartplastik, vor allem aber viel mit Ziernähten versehener Stoff, hochwertig unterschäumter Kunststoff und richtig feines Gestühl. Auch in Sachen Ausstattung kann er sich sehen lassen. Einzig Matrix-LEDLicht bleibt als Wunsch unerfüllt, sollte es auf der Shopping-List stehen. Sonst aber wird, obgleich oft gegen Aufpreis, alles geboten, das man von einem Kompakt-Stromer erwarten darf; von semi-autonomem Fahren über HUD und induktivem Handyladen bis zu Wärmepumpe und abschaltbarem ESP.
Apropos „abschaltbares ESP“
Das bringt uns zur offenkundig sportlichen Auslegung des Spaniers, hier in der Top-Version materialisiert durch „e-Boost“-Trim mit 170 kW und „Performance-Paket“ samt schicker 20-Zöller. „Hart“ ist der Born aber auch im straffsten Modus der auf Wunsch adaptiven Dämpfer ebenso wenig, wie er an der Ampel einen Taycan ärgern könnte. Für flottes Stadtgewurl und spaßige Überlandfahrten mit gelegentlichem, Grinser-induzierendem Schlupf in Kurven ist er aber bestens gewappnet. Schade nur, dass er in unserem Test in Sachen Ladespeed etwas enttäuschte. Statt der versprochenen, maximal 135 kW Ladeleistung war bei 110 kW Schluss. Auch der Testverbrauch von 17,3 kWh/100 km reicht nicht unbedingt, um damit anzugeben. •
Kofferraumgröße und Platzverhältnisse vorn wie hinten sind an sich O. K., beim großen Akku ist allerdings zu beachten, dass der Born dann nur für vier Personen zugelassen ist
Cupra Born Flotte-Tipp: 58/62
Testmodell: 77/82 e-Boost
Leistung | Drehmoment 204 PS (105 kW) | 310 Nm 231 PS (170 kW) | 310 Nm 0–100 km/h | Vmax 7,3 s | 160 km/h 7,0 s | 160 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad 1-Gang aut. | Hinterrad Reichweite (max.) 417 km (WLTP) 547 km (WLTP) Ø-Verbrauch 15,5 kWh/100 km 15,8 kWh/100 km Ladedauer AC | DC 6:15 h | 35 min 7:30 h | 35 min Kofferraum | Zuladung 385–1.267 l | 449 kg 385–1.267 l | 354 kg
Basispreis | NoVA 36.658 € (exkl.) | 0 % 39.742 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Preis/Leistung, Look, abschaltbares ESP Das vermissen wir: Matrix-LED und beim 77/82 fünf Sitzplätze Die Alternativen: MG 4, Renault Megane E-Tech, VW ID.3
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