3 minute read
Ford Ranger, Bronco und F-150 Lightning
Die neuen Speerspitzen
Ford peilt einen großen Imagewandel in Europa an und setzt stark auf E-Mobilität. Aber auch potente Sechszylinder-Benziner dürfen am oberen Ende der Modellpalette kräftig mitmischen.
Text: Stefan Schmudermaier, Bilder: Ford
Es ist die Antithese zur E-Mobilität, was Ford da beim Presseevent in Kitzbühel vorgestellt hat. Mit Bronco und Ranger Raptor macht man klar, dass die amerikanische Tradition auch ordentlich über den großen Teich schwappen darf. Image und Emotion stehen dabei an oberster Stelle, große Stückzahlen wird man hierzulande vermutlich nicht verbuchen, da macht die NoVA – mehr dazu später – einen ordentlichen Strich durch die Rechnung.
Pick-up mit Sportwagen-Genen
Beginnen wir mit dem Ranger. Der maßgeblich von Ford in Kooperation mit VW entwickelte Pick-up zeigt sich als potentes Topmodell Raptor nicht nur optisch von seiner besten Seite. Vor allem motorisch erschließt er neue Höhen, die Abgrenzung zum Vorgänger mit seinem 213-PS-Vierzylinder-Dieselmotor fällt deutlich aus. So kommt der neue Jahrgang mit sechs Zylindern, drei Liter Hubraum und satten 292 PS daher. Und die machen dem Raptor ordentlich Beine, in nur 7,9 Sekunden zeigt der Tacho Tempo 100, die Spitze liegt bei 180 km/h. Die Kraft wird dabei mittels 10-Gang-Automatik an alle vier Räder weitergeleitet, in einer Schottergrube durfte der Ranger dann beweisen, dass er von seiner Geländegängigkeit nichts eingebüßt hat. Klar ist aber auch, dass sich der Verbrauch mit 13,8 Liter nach WLTP in anderen Sphären bewegt. Das Ergebnis sind 32 Prozent NoVA und ein Preis von satten 96.667 Euro brutto.
Der US-Klassiker kommt zu uns
Ganz neu auf den europäischen Markt kommt der Geländewagen Bronco, der mit klarem Design und großer Variabilität punktet. So lassen sich mit wenigen Handgriffen die Dachflächen entnehmen und sogar die Türen lassen sich ausbauen, wenngleich man dann nicht mehr auf öffentlichen Straßen fahren darf. Der Innenraum ist amerikanisch-hemdsärmelig, passt aber gut zum Charakter des „Lego-Offroaders“. Selbiges gilt auch für das Triebwerk, das wir bei der ersten Ausfahrt testen durften. Der 2,7-Liter-Turbo-V6-Benziner leistet 335 PS, alternativ dazu steht ein 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 304 PS zur Wahl. Daten zu den Fahrleistungen gibt es zwar noch keine, ausreichend trifft es aber wohl ganz gut.
Der Bronco ist eine amerikanische Offroad-ikone, die 1966 erstmals auf den Markt kam; das neue Modell zeigt sich europatauglich und geländegängig
Der Ranger Raptor ist mit knapp 300 PS und V6-Turbobenziner schon fast mehr Sportwagen als Pick-up
Auf Knopfdruck kleiner Wendekreis
Erstaunlich ist das komfortable Fahrverhalten auf der Straße, erst recht, wo der Bronco offroad so richtig in seinem Element ist. Neben zahlreichen Allradmodi hat der Ami ein ganz besonderes Ass im Ärmel. Auf Knopfdruck wird etwa in engen Kehren das innenliegende Hinterrad abgebremst, wodurch sich der Wendekreis bis zu satten 40 Prozent verkleinert. Der Preis vergrößert sich in Österreich NoVA-bedingt auch beim Bronco dramatisch nach oben. Zwar steht die Preisliste noch nicht, es wird aber laut Importeur ein deutlich sechsstelliger Betrag sein, den der Ford-Händler Ihres Vertrauens über den Tresen wandern sehen will … •
Der F-150 wird elektrisch
Unglaublich, aber wahr, der Ford F-150 Pick-up ist eines der meistverkauften Autos in den USA. In den Vereinigten Staaten wird er jetzt als vollelektrischer F-150 Lightning angeboten. Wobei die Amis weniger aufs elektrische Fahren, sondern viel mehr auf die Tatsache stehen, dass sich dank 131 kWh großer Batterie ein Einfamilienhaus bis zu drei Tagen mit Elektrizität versorgen lässt. Eine kurze Testfahrt attestiert die unglaubliche Spritzigkeit des 3,5 Tonnen schweren Ungetüms, in unter fünf (!) Sekunden geht’s auf 100 km/h! Die Reichweite liegt je nach Batteriegröße zwischen 386 und 515 Kilometern. Laut letzten Meldungen kommt der F-150 Lightning nun doch nach Europa!