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WAS BLEIBT? VERKAUFSSCHLAGER NACH DER KRISE
Think inside the box
PRODUKTE NEU DENKEN
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Frühstück to go: Morgenbrot Brunchbox
Nach einem Jahr im „Ausnahmezustand“ ist dank der Coronaimpfung ein Ende in Sicht. Was bleibt? Man muss eine Krise nicht schönreden, doch kann man seine Lehren daraus ziehen und sich auf das Positive fokussieren. Der Zusammenhalt in unserer Backszene – frei nach dem Motto „Wir backen das“ – ist unvergleichlich. Unsere Mitarbeiter und Stammkunden sind Goldes wert. Wir haben gelernt, flexibel zu sein. Das Credo „Think outside the box“ hat uns einige außergewöhnliche neue Produkte beschert, die auch nach der Krise großes Verkaufspotenzial haben. „Think inside the box“ – heißt es wiederum bei den beliebten Frühstücksboxen vom Bäcker, die weggehen wie die warmen Semmeln. In außergewöhnlichen Situationen bedarf es außergewöhnlicher Ideen. Frei nach diesem Motto erweiterte die im Jahr 1786 gegründete Traditionskonditorei Demel am Wiener Kohlmarkt ihre Speisekarte kurzerhand um einen „Kaiserschmarrn to go“. Zur Freude vieler Naschkatzen und Spaziergänger kann man das süße Dessert seit kurzem auch zum Mitnehmen erwerben. Zubereitet wird er vor den Augen der Genussfreudigen, die durch das große Schaufenster dabei zusehen können. Kurzfristig gab es in einem weiteren Schaufenster ein weiteres Spektakel zu erleben: Das Backen frischer Krapfen. Echte Zuckerbäcker präsentieren hier live ihr Können, der Andrang ist groß. Praktisch abgepackt in zwei Portionsgrößen wird der flaumige Kaiserschmarrn dann zum Mitnehmen verkauft. Zahlreiche Mehlspeistiger hoffen darauf, dass es das süße Dessert auch nach der Krise noch to go geben wird. Und genau diese guten Nachrichten hat Demel-Inhaber Attila Dogudan (Do&Co): „Demel und Kaiserschmarrn waren schon immer gute Freunde. Wir wollten für unsere Wiener Gäste etwas Besonderes anbieten und haben begonnen, Wiener Kaiserschmarrn frisch vor den Gästen zuzubereiten; mit unglaublichem Erfolg. Die Wiener lieben den Demel Kaiserschmarrn. Und es wird sicher auch nach der Pandemie bleiben.“
Die Kaiserschmarrn-Show des Wiener Demel wurde zum Publikumsmagneten.
BRUNCHBOXEN BOOMEN
Ein gemütlicher Sonntag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück. Während der Coronakrise erkannten viele das Potenzial einer gut zusammengestellten Brunchbox. Zahlreiche Cafés und Bäckereien boten spezielle Packages für das fixfertig zusammengestellte Frühstück mit frischem Gebäck an. So auch das Café Morgenbrot aus Hall in Tirol: In der großen Brunchbox findet sich neben frischem Brot der Bäckerei Wachtler vom hausgemachten Müsli über diverse Aufstriche bis hin zum hart gekochten
mEi alles, was das Herz begehrt. „Die Idee der Brunchboxen kam uns während des ersten Lockdowns im März 2020. Viele unserer Gäste haben uns in dieser Zeit gefragt, ob wir nicht auch Take Away anbieten wollen. Im Sommer haben wir uns dann mehr mit dem Thema beschäftigt und konnten die Boxen ab Mitte November anbieten. Wir verwenden bei der Verpackung auch kein Plastik, sondern nur umweltfreundliche Materialien. Wir beziehen unsere Milchprodukte vom
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Weberhof in Mils (einem Bauernhof in der Nachbarschaft), das Brot kommt täglich frisch von der Bäckerei Wachtler und unseren Kaffee erhalten wir frisch geröstet von der Rösterei Coffeekult (Innsbruck)“, erzählt Morgenbrot-Geschäftsführerin Stefanie Atzinger, wie man aus der Not eine Tugend gemacht hat. Der Trend, Brunchboxen fürs Frühstück zuhause anzubieten, wird uns vermutlich auch nach Ende der Krise noch erfreuen. „Die Brunchboxen kommen bei unseren Kunden gut an und die Gäste freuten sich natürlich auch während des Lockdowns, ein Stück Morgenbrot erleben zu können. Viele sind vom Angebot und der Präsentation der Produkte begeistert. Wir planen die Boxen auch nach der Krise noch anzubieten und werden sehen, ob sie dann auch noch von unseren Gästen angenommen werden oder ob unsere Gäste dann doch lieber direkt zu uns frühstücken kommen“, freut sich Atzinger über den Erfolg des Konzepts. Seit Beginn des Jahres bietet auch die Hubertus Bäckerei aus Königswiesen liebevoll zusammengestellte Frühstücksboxen zum Mitnehmen an: „Da die Vorfreude auf die Wiederöffnung der Gastronomie kaum mehr zu übertreffen war, diese aber dann durch die Verlängerung des Lockdowns sehr schnell gedämpft wurde, haben wir uns überlegt, wie wir unsere Kunden in ihren eigenen vier Wänden verwöhnen könnten. Somit haben wir uns für die Abholung einer Frühstücksbox entschieden. Die Reaktionen auf unsere Boxen waren überwältigend, als wir diese online stellten, wurden wir mit überaus positivem Feedback und vielen Bestellungen überrascht. Zur Zeit arbeiten wir gerade an einem Erweiterungskonzept der Boxen und werden sie selbstverständlich auch nach der Krise weiterhin anbieten“, hat Martin Handlbauer, Geschäftsführer der Hubertus Bäckerei, gute Nachrichten für alle Fans der Frühstücksboxen. Auch die Törtchen- und Cupcakeboxen der Linzer Konditorei Tortenmehr sind ein wahres optisches und lukullisches Highlight, das vielen Naschkatzen den Lockdown zu versüßen vermochte.
Tortenbox (Tortenmehr) & Brunchbox v. Kulinario (l.), Hubertus (r.) & Tiktak (u.)
KAFFEE AUS DER EISTÜTE
Der Kaffee, der aus der Eistüte getrunken wird, war bereits im Jahr 2016 ein großer Trend auf Instagram. Durch die Ankurbelung des „To go“-Straßenverkaufs wurde dieser kreative Form des Kaffeeverkaufs neu entdeckt. Das Wiener Fenster
Café punktet nicht nur im Lockdown mit dem „Cornettoccino“. Dabei wird der Kaffee in einem Stanitzel serviert, das innen mit Schokolade bezogen ist. Das Fenster Café ist ein moderner “third wave Coffeeshop”, bei dem der Kaffee durch ein kleines Fenster serviert wird. „Rund 90 Minuten hat man für den Genuss des Cornettoccinos Zeit, bevor das Stanitzel weich wird. Das wurde sogar überprüft“, erzählt Sasha Iamkovyi vom Wiener Fenster Café. Neben dem Genuss der köstlichen Eistüte ist ein weiterer positiver Effekt, dass so Müll durch etwaige To go-Verpackungen vermieden wird.
Der Cornettocchino des Wiener Fenster Café eroberte Instagram.
NEUE GASTRO-IDEEN
Auch die Gastronomie-Branche trotzte der Krise mit kreativen Ideen, frei nach dem Motto „Think outside the box“. So sattelte das Wiener MAST Weinbistro in den krisenbedingten Lockdowns kurzum zur Döner Bude bzw. Burrito Bar um. Das Linzer Haubenlokal Rossbarth wiederum bot Premiumpizzen und selbstgemachtes Roggensauerteigbrot zur Selbstabholung an. Die „Cocktails to go“, die von einigen Bars in ganz Österreich angeboten wurden, mauserten sich zum Sommertrend 2020. Zahlreiche Gastronomen und Caterer boten darüber hinaus auch Genusspakete, Boxen für Mostkost, Oktoberfest oder Valentinstag und regionale Geschenke an. Kreative Geschenkideen, Frühstücks- oder Dessertboxen vom Bäcker oder Konditor für den Genuss zuhause und innovativer Gassenverkauf wurden in der Coronazeit „geboren“, haben allerdings reichlich Potenzial für die „Zeit danach“. Unsere Backszene ist lebendig, jedes neue Produkt bereichert.
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