BAHNmax 2 2020

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Cityjet Eco © ÖBB

Europäischer Green Deal Der europäische Green Deal ist Heute fest in den politischen Prioritäten der Kommissionspräsidentin von der Leyen verankert und Herzstück der neuen Wachstumsstrategie als Antwort auf COVID-19. Unter dem Aufbauinstrument #NextgenerationEU soll der Europäische Green Deal das Ziel, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt zu werden, ermöglichen. Knapp zwei Wochen nach Amtsantritt hat die Europäische Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen den europäischen Grünen Deal auf den Weg gebracht. Er legt dar, wie Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent gemacht werden kann und bietet einen Fahrplan, der die Wirtschaft in der EU nachhaltiger machen soll. Die klima- und umweltpolitischen Herausforderungen in allen Politikbereichen sollen in Chancen umgewandelt und der Übergang für alle gerecht und inklusiv gestaltet werden. Der europäische Grüne Deal umfasst einen Fahrplan mit Maßnahmen, um den effizienten Umgang mit Ressourcen zu fördern, indem zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft übergegangen, der Klimawandel aufgehalten, gegen den Verlust an Biodiversität vorgegangen und die Schadstoffbelastung reduziert wird. Der europäische Grüne Deal erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige – Verkehr, Energie, Landwirtschaft und Gebäude sowie die Stahl-, Zement-, IKT-, Textil- und Chemieindustrie. Um das politische Ziel, 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt zu sein, gesetzlich zu verankern, wird die Kommission innerhalb von 100 Tagen das erste „europäische Klimagesetz“ vorlegen. Um unsere Klima- und Umweltziele zu erreichen, wird die Kommission ferner die Biodiversitätsstrategie bis 2030, die neue Industriestrategie und den neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ für nachhaltige Lebensmittel und Vorschläge für ein schadstofffreies Europa vorlegen. Die Europäische Union hat ihre Treibhausgasemissionen bereits erfolgreich verringert und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum aufrechterhalten. Höchste Eisenbahn für den grünen Wiederaufbau Europas Die Europäische Kommission, die ÖBB und die Klimaschutzministerin haben eine Lok im neuen EU-Design eingeweiht - in Anwesenheit von Klimaschutzministerin Leonoere Gewessler, dem Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich Martin Selmayr, dem CEO der ÖBB Andreas Matthä, mehreren EU-Abgeordneten und zahlreichen Ehrengästen aus der Politik und dem diplomatischen Corps. Direkt nach der Taufe tritt die EU-Lok mit rund 10.000 PS ihren Dienst an. EU-Milliarden für den Ausbau der Bahn Die EU fördert den Ausbau und die Verbesserung der Bahnverbindungen quer durch Europa. Von 2014 bis 2019 wurden rund 23 Mrd. Euro aus der sogenannten Connecting Europe Facility in Verkehrsprojekte investiert. Rund 70% davon, 16 Mrd. Euro, ging in den Bahnsektor. Österreich erhielt 742 Mio. Euro an Förderungen für den Ausbau des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene. Unterstützt wurden beispielsweise die Koralmbahn als Teil der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse, der Brennerbasistunnel und die Nachrüstung von Güterwaggons mit sogenannten Flüsterbremsen zwecks Reduktion der Lärmbelästigung. Die Europäische Kommission regt zudem an, 25% der für 2021-2027 budgetierten EU-Mittel in den Kampf gegen den Klimawandel zu investieren. ec.europa.eu/germany/news/20191211-green-deal_de

Ausgabe 2/20

BAHN

Im Rahmen des von der ÖBB Holding AG initiierten Programms „Update Flottenstrategie 2035“ wird aktuell das Pilotprojekt Cityjet eco umgesetzt. Die ÖBB Personenverkehr AG und Siemens haben einen Akkutriebzug entwickelt, der künftig auf nicht-elektrifizierten Strecken als umweltfreundliche Alternative zu Dieselfahrzeugen eingesetzt werden kann. Der Zug wird aktuell umfassend im Regelbetrieb getestet. Knapp ein Viertel der Bahnstrecken in Österreich sind noch nicht elektrifiziert. Hier kann der Cityjet eco mit dem elektro-hybriden Batterieantrieb nahezu geräusch- und emissionslos zum Einsatz kommen. Ein bestehender ÖBB Cityjet Desiro ML wurde dafür auf Batteriebetrieb umgerüstet. Dadurch können die üblichen Liefer- und Fertigungszeiten eines Neufahrzeuges auf mehr als die Hälfte reduziert werden. Auf dem Dach des Zuges befindet sich ein Batteriesystem, das sich auf elektrifizierten Abschnitten über den Stromabnehmer auflädt. So kann der Zug nahtlos in nicht elektrifizierte Strecken einfahren. Seit September 2019 ist der Cityjet eco in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark probeweise im Fahrgastbetrieb unterwegs und wird im Winter- wie im Sommerbetrieb umfassend getestet.

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