Journal Architektur und Planung März 2023

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ARCHITEKTUR UND PLANUNG

Wir brauchen Sie!

Studie im Auftrag des Bundesbauministeriums

FANTASTISCHE ILLUMINATIONEN

LANDSTROMANLAGE PORT OF KIEL

März 2023 www.heinze.de
JOURNAL

Wir brauchen Sie!

Studie im Auftrag des Bundesbauministeriums

Um die KLIMAZIELE der Bundesregierung zu erreichen, benötigen die politischen Entscheidungsträger verlässliche Informationen zur energetischen Modernisierungstätigkeit in Deutschland!

Daher unsere Frage an Sie:

Haben Sie in letzter Zeit eines der folgenden Objekte saniert?

Wohnähnliche Betriebsgebäude

> Krankenhäuser, Kliniken, Arztpraxen

> Sozialgebäude wie Altenheime, Kindergärten, Heime für Behinderte

> Büro-/Verwaltungsgebäude

> Hotels, Gaststätten, Pensionen

> Gebäude für Bildung, Wissenschaft, Forschung

> Gebäude für Sport, Gemeinschaft, Erholung, Ferienheime

> Sonstige Gebäude und Mischgebäude

Industrielle Betriebsgebäude

> Fabrik- und Werkstattgebäude

> Handels- und Lagergebäude

> Verkehrsgebäude

> Sonstige Gebäude und Mischgebäude

Landwirtschaftliche Gebäude

Dann unterstützen Sie uns, indem Sie den beiliegenden Fragebogen ausfüllen!

Mit Ihrer Teilnahme erhalten Sie einen 25 Euro* Einkaufsgutschein von cadooz

* für jeden vollständig ausgefüllten Fragebogen (liegt dem Journal bei).

Veränderung

Nach gut drei Jahrzehnten hat sich Ulrich Schmidt-Kuhl, Head of Content and Media, Ende letzten Jahres in den Ruhestand verabschiedet. Durch seine Expertise genoss er in der Baubranche den Ruf eines versierten Machers, der Markttrends frühzeitig erkennt. Aktiv trieb er die Digitalisierung der Heinze GmbH voran und trug maßgeblich dazu bei, dass sich die Redaktion vom Hersteller klassischer Kataloge und Produktdatenblätter zu einem multimedialen Informationspartner für Bau- und Ausstattungsprodukte entwickeln konnte. Über Jahrzehnte war er als Chefredakteur verantwortlich für das Journal Architektur und Planung und hat in dieser Zeit mehrere Relaunches des Heftes umgesetzt. Inhalt und Struktur des Journals wurden maßgeblich von ihm mitgestaltet.

Die Aufgabe der Chefredaktion habe nun ich, Christina Baart, seit dem 1. Januar 2023 übernommen. Ich danke Ulrich Schmidt-Kuhl für seine Leistungen und verspreche, dass wir mit aktuellen und interessanten Berichten in jeder der viermal jährlich erscheinenden Ausgaben Sie, liebe Leserschaft, treffsicher erreichen werden. Unter meiner Leitung werden wir uns in Zukunft noch stärker dem Themenbereich Klimawandel und nachhaltige Architektur widmen. Die Herausforderungen, vor die uns der Klimawandel stellt, sind immens und erfordern dringendes Handeln. Architekten und Planer haben hierbei eine Schlüsselfunktion in der Gestaltung von Gebäuden und Städten, die nicht nur ästhetisch ansprechend sein sollen, sondern auch den Anforderungen einer nachhaltigen Zukunft gerecht werden müssen. In dieser Ausgabe präsentieren wir Beiträge von Experten aus der Branche und Objektberichte, die sich mit innovativen Lösungen für den Klimawandel auseinandersetzen, und zeigen, wie Architektur und Planung einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen leisten können.

Liebe Leserinnen und Leser, ich lade Sie ein, sich mit uns auf eine Reise zu begeben, um zu sehen, wie die Architektur- und Planungswelt sich verändert und sich an die Herausforderungen des Klimawandels anpasst. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Zukunft nachhaltig und lebenswert bleibt!

Mit herzlichen Grüßen, Ihre

3 editorial]

Landstromanlage Port of Kiel

Die Landstromanlage in Kiel ist in zweifacher Hinsicht eines der außergewöhnlichsten Gebäude der Stadt: Seit Juni 2021 werden Kreuzfahrer und Fährschiffe hier parallel mit klimaneutral erzeugtem Strom aus Wasserkraft versorgt. Kongenial dazu: die fantastischen Illuminationen der Metallfassade.

12 Plusenergiehaus in Braunsbach

18 Museum in der Schweiz 28 Bürogebäude in Frankreich

32 Rasenheizung mit Wärmepumpen

36 Energie- und Zukunftsspeicher Heidelberg

architektur]

40 Campus in Ruanda

48 Kantonalbank in der Schweiz 54 Ferienhaus in Bertikow 60 Ernst-Reuter-Platz in Berlin

architekturobjekte] 106 Wohnungsbauten

Braunsbach 12

inhalt] 4 24
6 news]
klima]
84
96
64 Weinkellerei in Spanien 70 Hotel in Südtirol 80 Sanierung eines Hofhauses von 1620
Mehrfamilienhaus in der Rhön 90 Kontorhaus in Bremen
Gästehaus der Textilakademie NRW 100 Nationalmuseum in Oslo
news 6
Plusenergiehaus in Ferienhaus in Bertikow 54
5 inside] 108 Richemont-Gebäude in Amsterdam 114 Humboldt Forum in Berlin 122 Gesamtschule in Köln trends] 128 MINI Recharged Lakwena 132 Armaturenkollektion Venezia 133 Raum-in-Raum-System Teambox aktuell] 134 Heinze Summit Südtirol 138 PKF hospitality group 140 Heinze ArchitekturAWARD 2023 141 BBSR-Projekt 142 Baunetz Wissen anhang] 144 Inserentenverzeichnis 146 Vorschau, Impressum Sanierung
eines Hofhauses von 1620 80
Humboldt Forum in Berlin 114 Heinze Summit Südtirol 134 MINI Recharged Lakwena 128

Höchste Windstabilität Windra Flachlamelle 80 WF

Verglaster Brandschutzabschluss Nordemann auf der BAU 2023

Die neue Windra Flachlamelle 80 WF von Warema ist die derzeit windstabilste Flachlamelle am Markt. Das Windra Sonnenschutzsystem mit Schienen- oder Seilführung wurde speziell für anspruchsvolle, windexponierte Fassaden entwickelt und hält Windgeschwindigkeiten bis zu 25 m/s stand. Außenliegende Sonnenschutzsysteme sind die effektivste Lösung, wenn es um ein wirtschaftliches Energiemanagement und thermischen Komfort geht. Der Wärmeeintrag der Sonne wird vor der Verglasung abgewehrt und die Innenräume werden wirkungsvoll vor Überhitzung geschützt. Raffstoren bieten darüber hinaus eine flexible Tageslichtnutzung bei gleichzeitigem Blendschutz, denn der Einfall des Sonnenlichts kann durch die verstellbaren Lamellenwinkel individuell gesteuert werden. In der Architektur haben sich Flachlamellen wegen ihrer filigranen und zurückhaltenden Optik bewährt. Durch vielfältige Systemvarianten lassen sich die schlanken Flachlamellenanlagen unkompliziert in jede Konstruktion integrieren und sind daher sowohl bei Planer:innen als auch bei Bauherr:innen sehr beliebt. Mit der Windra Flachlamelle 80 WF ist der Einsatz von außenliegenden Raffstorelösungen nun auch in höheren Gebäuden und an Fassaden mit starker Windbelastung möglich.

www.warema.de/windra

Zur BAU 2023 präsentiert die Rietberger Nordemann GmbH eine Verglasungswand, die Sicherheit und Transparenz ideal vereint. Abgestimmt auf Kundenvorgaben können innerhalb der einzelnen Bauteile Glasflächen von bis zu 1.600 Millimeter Breite und 3.500 Millimeter Höhe ausgeführt werden. Die Decken- und Wandbefestigung erfolgt wahlweise über eine Massivholzlösung oder durch Direktfixierung mit Edelstahlwinkeln. In der Praxis lässt sich die Raumtrennwand mit Blockzargen und insbesondere mit den Nordemann-Brandschutztüren kombinieren – zum Beispiel der Ganzglastür Meridian oder der Massivholzrahmentür Magellan. Beide Türproduktlinien verfügen über Brand- und Rauchschutz der Widerstandsklasse T30 RS. Während der BAU ist die Verglasungswand auf dem Nordemann-Stand zu sehen, Halle B4, Stand 123.

www.nordemann-gmbh.de

Bodengitter mit Sedum-Begrünung ECORASTER® Microgreen

Planende arbeiten mit Hochdruck an grünen Innenstädten. Nicht jede Begrünung verträgt die einwirkende Belastung schadlos, nicht jede begrünte Fläche ist belastbar. Anwendungen gibt es hingegen viele: Parkplätze, Ladestationen und Feuerwehrflächen. Ein Substrat aus Lava oder Ziegelbruch speichert Wasser und versorgt die Pflanzen, während das ECORASTER® Bodengitter die Last aufnimmt und verteilt. So entstehen belastbare Flächen, die insbesondere die Regenrückhaltefunktion beibehalten.

www.purus-plastics.de

news] 6
Die Windra Lamelle verbindet filigrane Eleganz mit außergewöhnlicher Stabilität. Foto] Warema Foto] Nordemann

Nachhaltig planen einfach wie nie Neuer Produktpass Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit hat sich längst zum zentralen Kriterium des zukunftsgerechten Bauens entwickelt. Vor diesem Hintergrund spielen auch Nachhaltigkeitssysteme bei Bauprojekten eine immer größere Rolle. Doch für Architekt:innen, Bauherr:innen oder auch Entscheider:innen der Öffentlichen Hand ist es häufig schwierig, im „Dschungel“ der Zertifizierungen den Durchblick zu behalten. Der von der TFI Aachen GmbH in Kooperation mit Gerflor – Spezialist für elastische Bodenbeläge –, Nadelvlies-Hersteller Findeisen sowie Teppichbodenhersteller Object Carpet entwickelte „Produktpass Nachhaltigkeit“ bietet nun eine intelligente, niederschwellige Lösung.

Oberfläche mit Tiefgang

Farbige Fensterprofile sind gefragt wie nie! VEKA SPECTRAL nimmt diesen Trend auf – und geht weit darüber hinaus: Mit einer innovativen Oberflächentechnologie, die in vielerlei Hinsicht einzigartig ist.

Samtiger Touch, robustes Finish, ein Material

Der neue Produktpass Nachhaltigkeit ordnet die Nachhaltigkeitsleistungen von Produkten den entsprechenden Nachhaltigkeitssystemen zu und bewertet diese. Standardmäßig wird der Produktpass in Deutsch und Englisch ohne Beschränkung der Gültigkeit ausgestellt.

Das übersichtliche Datenblatt ordnet die Nachhaltigkeitsleistungen von Produkten den entsprechenden Zertifizierungssystemen zu und bewertet diese. Resultat: Deutliche Zeit- und Kostenersparnis im Planungsprozess – und zwar sowohl bei den Planenden und Bauherren als auch bei den Unternehmen.

www.tfi-aachen.de/zertifizierung/

Gute Luft für gutes Lernen

Ein Bauteil, zwei Funktionen

Oft sind in neuen Gebäuden zwar Präsenzmelder zur Lichtsteuerung verbaut, die CO2-Messung jedoch nicht vorgesehen. Der Grund: Der nachträgliche Einbau von CO2-Meldern erfordert häufig einen Ausbau der KNX-Infrastruktur. Genau hier spielt thePrema P360 KNX Multi von Theben seine Stärke aus: Das Gerät kombiniert einen Präsenzmelder und einen CO2-Sensor in einem kompakten Gehäuse. So muss nur ein einzelnes Bauteil montiert werden. Dies verringert den Installationsaufwand erheblich und hält die Kosten für Nachrüstungen gering. Bereits installierte thePrema Präsenzmelder KNX sind einfach und wirtschaftlich nachrüstbar. Das kombinierte Gerät stellt zwei Busteilnehmer in einem Gehäuse.

www.theben.de

Wie entstehen haptisch und optisch einzigartige Oberflächen ohne Weichmacher und Acrylschicht für Kunststoff-Fensterprofile? Diese Frage stand am Anfang der Entwicklung von VEKA SPECTRAL. Die Antwort: ein Materialkonzept mit revolutionärem Zwei-SchichtAufbau. Er verleiht eine einzigartig samtige Oberfläche und „glänzt“ gleichzeitig durch einfache Verarbeitbarkeit und die unverändert gute Recyclingfähigkeit von kaschierten Kunststofffenstern.

Erstklassig trifft alltagstauglich

Mit seinem sehr niedrigen Glanzgrad verdient die VEKA SPECTRAL Oberfläche die Bezeichnung „echtes Ultramatt“ – und zwar mit zuverlässigem Anti-Fingerprint-Effekt und ohne die üblichen Empfindlichkeiten. Das Profil zeichnet sich durch dauerhafte unabhängig getestete chemische Beständigkeit aus: Weder Reinigungsprozesse noch Umwelteinflüsse gefährden die faszinierende Haptik.

Weitere Informationen über VEKA SPECTRAL finden Sie unter www.veka-spectral.de. Hier können Sie auch Ihr persönliches Materialmuster anfordern!

VEKA AG

Dieselstr. 8

48324 Sendenhorst

Tel. 02526 29-0 · Fax 02526 29-3710

architektenberatung@veka.com

architekten.veka.de

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floors@work und floors@home

Kollektions-Relaunch 2023

Neben bekannten Klassikern finden sich fortan elf neue Holztöne und die beliebtesten Eiche-Dekore der OAK Selection im Standardangebot. Es wurden hauptsächlich mittlere und helle Farbtöne in der Kollektion belassen bzw. ergänzt. „Der Dauerbrenner Beton und viele Grautöne bis hin zu Anthrazit werden gut angenommen, während Beige- und Brauntöne weniger nachgefragt und daher in der Neuauflage der Kollektion nicht mehr so zahlreich vertreten sein werden“, sagt Marketingleiter Marco Knop. Mit den zwölf neuen Fliesendekoren ziehen als Neuheit mit dem Relaunch zwei Marmordekore sowie Terrazzo-Nachbildungen in die Kollektion ein. Die floors@work verfügt zukünftig über 87 Dekore (60 Holz- und 27 Steinnachbildungen) zum vollflächigen Verkleben mit einer Nutzschicht von 0,55 mm, die für den Einsatz im Objektbereich prädestiniert sind. Die 80 Dekore (58 Holz- und 22 Steinnachbildungen) der speziell für den privaten Wohnbereich geeigneten floors@home Kollektion verfügen über eine Nutzschicht von 0,3 mm. 30 Holzdekore der Kollektion sind auch mit einer Nutzschicht von 0,2 mm erhältlich. Auch bei diesen Dekoren handelt es sich um Drybackware zum Verkleben.

GeoMic, das mikrofonische System von Heras, besteht aus einem Mikrofonsensorkabel und einem zugehörigen Analyser.

Heras, führender Komplettanbieter von permanenten und temporären Perimeterschutzlösungen, hat das neue mikrofonische Zaun-Detektionssystem GeoMic auf den Markt gebracht. Am Zaun montiert, erkennt es unbefugte Zugangsversuche und erhöht so die Perimetersicherheit eines Geländes oder Standorts. Das System lässt sich mit verschiedenen Arten von Zäunen und Drehflügeltoren nutzen und kann jederzeit an veränderte Anforderungen angepasst werden. Auch eine Nachrüstung bei bestehenden Zaunanlagen sowie die Montage an Wänden und Decken ist möglich.

www.heras.de

Insbesondere im Objektbereich werden oft kreative und elegante Bodengestaltungen gewünscht. Daher erfährt auch das Angebot der kleinen Planken für die Fischgrätverlegung ein Update. Die Dekore im Format 457 x 76 mm, die seit Jahren sehr gut angenommen werden, ergänzt der LVT-Hersteller um ein größeres Format (610 x 102 mm) für noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten und beeindruckende Wirkung insbesondere auf großer Fläche. PROJECT FLOORS wird seine Neuheiten auf der Leitmesse BAU in München im April vorstellen.

www.project-floors.com

Für den Wärmebildkamera-Hersteller HIKMICRO ist die M-Serie mit den Modellen M10 und M30 ein wichtiges Kameramodell für den Einstieg im industriellen Instandhaltungsbereich, aber auch für Anwendungen in der Bauthermografie und viele weitere Einsatzgebiete. Mit ihrer Auflösung von bis zu 384 x 288 (110.592) Pixeln überzeugt sie mit hervorragender Bildqualität. Auch Videoaufnahmen mit der vollen Bildfrequenz von 25 Hz sind auf der wechselbaren SD-Karte (bis zu 16 GB) möglich. Die vergleichsweise hohe Bildwiederholfrequenz von 25 Hz sorgt dabei stets für ein klares, ruckelfreies Bild.

www.hikmicrotech.com/en/thermography

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Größeres Fischgrätformat und neues Dekor PW1633/HBL
Neues Dekor ST 400 © PROJECT
Fotos] FLOORS
Mikrofonisches Detektionssystem der neuen Generation
Foto] Heras Deutschland GmbH Leistungsstarke Wärmebildkameras HIKMICRO M-Serie

Women in Architecture Berlin Facetten weiblicher Baukultur

n-ails e.V. (Hrsg.) 2022, 176 Seiten, 21 × 26 cm, Broschur zahlreiche farb. und s/w-Abb. Print 978-3-86859-763-9

E-Book 978-3-98612-010-8

35,00 Euro JOVIS Verlag

Frauen in der Architektur sichtund hörbar zu machen, ihnen eine Bühne zu geben, ihre Leistungen zu zeigen – das war das Anliegen des Women in Architecture Berlin Festivals 2021. Institutionen, Verbände

und Initiativen im Bereich der Baukultur waren aufgefordert, teilzunehmen. 70 Jahre nach dem Tod von Emilie Winkelmann, der ersten erfolgreichen deutschen Architektin, sollte Bilanz gezogen werden: Wer sind die starken Frauen von heute? Werden sie wahrgenommen? Wie steht es um die Gleichstellung in der Baukultur und den Umbau des Berufsbildes? Die Publikation zeigt auf, was Institutionen aus Politik, Lehre und Wirtschaft, was Chef:innen und Mitarbeiter:innen, Hochschulleiter:innen und Professor:innen tun können oder schon getan haben, damit es vorangeht auf der Baustelle Gleichstellung. www.jovis.de

bau-muenchen.com TicketJetztsichern! bau-muenchen.com/ticket BAU23_Anz_180x130,5_D_Heinze-Journal.indd 1 15.11.22 11:04
Foto] jovis

Wärmestrahlung Alternative zur Wärmepumpe

Klassischer Industrielook Schlanke Glastrennwände

Lichtdurchflutete Glasflächen sind beliebt als Raumgliederung für Büros, denn sie dämmen den Schall und ermöglichen entspanntes, effizientes Arbeiten, wobei ein großzügiges Raumgefühl erhalten bleibt. Individuelle, flexible und hochmoderne Lösungen stellen die Raumgliederungselemente aus dem Hause PAN + ARMBRUSTER dar, die hochwertige Ästhetik mit vielen weiteren funktionalen und qualitativen Vorteilen verbinden. Schlanke Glastrennwände der PANlight-Serie stehen im wahrsten Sinne des Wortes für grenzenlos transparente Optik und ermöglichen eine ganzflächige Verglasung von bis zu 3.300 Millimeter Raumhöhe.

Was ist Wärmestrahlung und wie funktioniert sie? Welche Möglichkeiten bietet sie, effizient zu heizen oder zu kühlen? Über diese und andere Fragen informierten sich Architekt:innen und Planer:innen im November 2022 auf dem Heinze Klimafestival in Düsseldorf. Im V4heat-Workshop wurden in drei Impulsvorträgen Flächenheizungssysteme vorgestellt, ihre Funktionen erläutert und unter die Lupe genommen. Im Anschluss wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert. In dem ersten Vortrag „#EINFACHBAUEN“ erläuterte Prof. Thomas Giel die Prinzipien kalter Nahwärmenetze und Flächenheizungen. Er erklärte, wie diese in vorhandene Systeme von Bestandsbauten greifen und welche wichtigen Einsparungs- und Umsetzungsmöglichkeiten sie für die Baubranche bieten. Im Vordergrund stand die Behaglichkeit des Menschen und die Frage danach, weshalb wir genau jetzt „einfach bauen!“ müssen. Daraufhin stellte Axel Grimm die „all electric house“-Studie vor und veranschaulichte, wie ein Haus selbst zum „Kraftwerk“ werden kann und warum das Heizen und Kühlen über Wand und Decke positive Effekte auf die Energiebilanz eines Bauwerks haben. Anschließend stellte Ludger Rummel das Heizsystem V4heat anhand eines Musters vor, das Wärme- bzw. Infrarotstrahlung erzeugt und damit Hüllflächen – Wände und Decken – erwärmt. Die kritischen Fragen der Teilnehmenden zum elektrischen Stromverbrauch feuerten die anschließende Diskussion an. Fazit: Heizungssysteme dieser Art können als Alternative zur Wärmepumpe oder jeder anderen vollwertigen Heizung in Haus, Wohnung, Wohnanlage eingesetzt werden, um Individualfälle bedienen zu können.

www.vitrulan.com

Erweitert wird die beliebte Serie nun um eine hochmoderne, stylische Variante. „PANlight Industrielook“ trägt einem angesagten Design-Trend für Offices und Wohnräume Rechnung. Großzügige Glasflächen mit farblich abgesetzten Flachprofilen, etwa aus Aluminium, sorgen für den ultimativen Industrielook. Die 40 Millimeter breiten Sprossenelemente sind abnehmbar und können variabel gestaltet werden, um einfach und schnell eine neue Optik entstehen zu lassen. Die filigranen Glashalteprofile sind so schlank und platzsparend, dass zur Anbringung keine zusätzliche Raumfläche eingeplant werden muss, was neben dem hochwertigen Industrielook auch für ein ausgesprochen wirtschaftliches Kosten-Nutzen-Verhältnis sorgt.

Als Farbvarianten für die Sprossenelemente sind die Trendfarben Alu Natur, Anthrazit und Weiß sowie alle anderen RAL Farben erhältlich und können jederzeit ausgetauscht werden.

www.pan-armbruster.de

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Ludger Rummel von Vitrulan referiert auf dem Klimafestival zum Thema Wärme- bzw. Infrarotstrahlung. Foto] ©Marcus Jacobs PANlight Industrielook setzt ein Statement – mit großen, lichtdurchfluteten Glasflächen, durchbrochen von farblich abgesetzten Sprossenelementen. Foto] PAN + ARMBRUSTER/Julia Reschucha

Aufrollbare Sonnensegel

In 3D-Geometrie bis zu 100 m²

Einfach ausschreiben – erfolgreiche

AVA-Software seit über 15 Jahren

Seit über 15 Jahren entwickelt AVAPLAN erfolgreich die bekannte und mit mehreren Tausend Lizenzen weit verbreitete AVA-Software für alle Bauplaner und Bauplanerinnen.

Vom klassischen Architektur- und Bauplanungsbüro bis zu den Bauverwaltungen von Städten und Gemeinden wird AVAPLAN bundesweit eingesetzt.

Kreisförmige Vierfachanlage Foto] www.sonnensegel-nach-mass.de

Großflächige, manuell oder elektrisch rollbare Sonnensegelsysteme, die sich über die diagonale Welle auf- und abrollen, stehen im Fokus bei der Textile Sonnenschutz-Technik. Attraktiv für öffentliche Einrichtungen durch Variabilität im Aufbau als Einzel-, Kreis- oder Reihenaufbau und funktional durch abschließbare Bedienelemente. Wasserdichte Segeltücher in elegantem Radialsegelschnitt mit hohem Sonnenschutz und Windstabilität zeichnen diese Anlagen aus. Weitere Vorteile sind die Wartungsfreiheit und einfache Demontage.

www.sonnensegel-nach-mass.de

Mobilfunkglas – Extreme Verbesserung des Mobilfunkempfangs

Wo metallische Beschichtungen auf der Glasoberfläche für hochwertige Optik und niedrige Wärmedurchlässigkeit sorgen, entsteht häufig eine ungewollte und dramatische Einschränkung des Funkwellenempfangs. isoCall+ sind Funktionsgläser, bei denen kleinste Bereiche der Beschichtung mittels Laser abgetragen wurden. Hierbei entstehen für das menschliche Auge fast unsichtbare Muster, die eine gute Durchlässigkeit für Funkwellen z. B. von Mobiltelefonen ermöglichen. In Gebäuden mit Fassaden, wo sonst kein oder nur stark reduzierter Mobilfunkempfang möglich wäre, wird ein Empfang nahezu wie im Außenbereich erreicht.

www.isophonglas.de

Die Software enthält alles, was für den Prozess von Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung und Projektkostenverfolgung nötig ist. Das Programm ist schlank, intuitiv und einfach zu bedienen. Dadurch wird schnelles und effizientes Arbeiten ermöglicht. Für einen reibungslosen Einstieg sorgen ein Handbuch und kostenfreie Quickstart-Videos, die teure Schulungen überflüssig machen. Zur Unterstützung steht zudem das erfahrene und geschulte AVAPLANSupport-Team zur Seite, das bei Fragen kontaktiert werden kann.

Vom Leistungsverzeichnis bis zur Rechnungsprüfung und von der Projektkostenverwaltung bis zur Verarbeitung von GAEB- und BIM-Daten bietet AVAPLAN alles, um Bauprojekte erfolgreich abzuwickeln.

Die kostenfreie Edition AVAPLAN Base lässt sich einfach herunterladen. Damit lassen sich bereits vollständige Leistungsverzeichnisse erstellen und viele Funktionen ohne zeitliches Limit testen. Der spätere Umstieg auf eine der Pro-Editionen mit zusätzlichen Funktionen ist jederzeit nahtlos möglich.

Download AVAPLAN Base unter www.avaplan.de

AVAPLAN Software GmbH

Bölschestr. 76

12587 Berlin

Tel. 030 644 944 17-0

kontakt@avaplan.de www.avaplan.de

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Einfach ausschreiben mit AVAPLAN Foto] © franckito/123RF.com

Nachwachsende Wohn(t)räume

Plusenergiehaus in Braunsbach

Das große Grundstück im Gewerbemischgebiet liegt landschaftlich reizvoll am Ortsrand von Braunsbach in unmittelbarer Nähe zur Kocher. Die 275 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche des eingeschossigen Gebäudes umfassen die Wohnräume der 5-köpfigen Familie, eine Einliegerwohnung, die bei Bedarf in Büroflächen umgewandelt werden kann und –mit einem separaten Zugang – den Bürobereich mit Ausstellungsraum der Firma Energetic.

Dipl.-Ing.
klima] Plusenergiehaus in Braunsbach

an der Kocher

Westterrasse mit Panoramablick auf die Kocher Foto] © Michael Ankenbrand – spectrum fotostudio

Architekturbüro SHAKTI HAUS

Susanne Körner und Tilman Schäberle haben an der TU in Darmstadt Architektur studiert. Seit über 20 Jahren beschäftigen sie sich mit nachhaltigen, gesunden und umweltverträglichen Bauformen. Sie sind Vorreiter in der Entwicklung nachhaltiger Gebäude, die sich durch die Verwendung von klimaschonenden, ressourcen- und energiesparenden Baumaterialien auszeichnen. 2005 entwickelte das Architekturbüro das erste Gebäude in Deutschland, in dem der nachwachsende Rohstoff Bambus als Tragkonstruktion eingesetzt wurde. In den kommenden Jahren entstanden weitere Vorreiterprojekte. Durch die konsequente Verwendung ökologischer Baumaterialien wie Bambus, Stroh, Schafwolle, Lehm und Holz und durch energiesparende Gebäudetechnologien entstehen Gebäude, die unsere Erde langfristig schonen und ein gesundes Wohnen ermöglichen.

www.shaktihaus.de

Hinter dem Wohn- und Bürohaus, das als Plusenergiehaus mit vorwiegend nachwachsenden Rohstoffen ausgeführt wurde, befindet sich die Gewerbehalle. Foto] © Michael Ankenbrand – spectrum fotostudio

Um die Schönheit der umgebenden Natur maximal erlebbar zu machen und die gewerbliche Nachbarbebauung in den Hintergrund treten zu lassen, wurden die Orientierung und die Formgebung des Gebäudes zum Schlüssel für die gelungene Umsetzung. Im Wohn- und Geschäftsgebäude sind auf intelligente Weise die privaten und geschäftlichen Bereiche voneinander getrennt bzw. miteinander verbunden. Durch diese optimierte Raumorganisation konnte der Platzbedarf erheblich minimiert werden, was ein wichtiger Faktor zur Reduzierung von Energie und CO2-Emissionen ist und natürlich auch Kosten einspart. Durch die flexible Kombination der einzelnen Raumbereiche ist eine langfristige Nutzung durch die Familie und den Betrieb sichergestellt. Die besondere Gebäudeform wurde auch im Hinblick auf die Außenräume entwickelt, sodass die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen optimal abgedeckt werden können: Der „Arbeitshof“ zwischen Haupthaus und Gewerbehalle wird für den Betrieb der Firma genutzt, im Süden befindet sich der private Obst- und Gemüsegarten und im Westen öffnet sich das Grundstück mit einer großzügigen Terrasse vor dem zentralen Ess-/Wohnraum zu den Flussauen der Kocher. Im Osten liegt die Gewerbehalle als Schall- und Sichtschutzriegel zwischen Haupthaus und Straße.

Tilman Schäberle, Susanne Körner Foto] Shaktihaus

Nachhaltige und wohngesunde Baumaterialien

Rund 1.200 Strohballen wurden für die Dämmung der Außenwände und des Daches eingebaut. Für das gesamte Gebäude wurden ausschließlich nachhaltige und wohngesunde Materialien eingesetzt: Lehmbauplatten und Lehmputz für die innenseitige Bekleidung der Wände, Gipsfaserplatten (Fermacell) für die Decken, Eichendielenböden für die Wohn- und Schlafräumen und für die Fassade sowohl Kalkputz als auch eine lasierte Holzverschalung.

Das Plusenergiehaus in Braunsbach zeichnet sich durch die nachhaltige Holzkonstruktion, das Gründach und die steil geneigte Solarthermie aus. Fotos] © Michael Ankenbrand – spectrum fotostudio
Naturmaterialien auch im Bad
Die Wandoberflächen im Bereich Wohn-/Esszimmer mit Küche wurden mit einem Lehmfeinputz bekleidet.

Klimaschutz inklusive

Das Gebäude wurde als Plusenergiehaus ausgeführt. Eine Pelletheizung mit solarthermischer Unterstützung versorgt sowohl das Haupthaus als auch Teile der Gewerbehalle. Eine Lüftungsanlage mit Erdwärmetauscher mindert die Wärmeverluste durch Lüften und erbringt im Sommer eine zusätzliche Kühlleistung. Die Besonderheit der solarthermischen Anlage mit 22 Quadratmeter Flachkollektoren besteht darin, dass durch die steile Neigung von 70 Grad ein hoher Ausnutzungsgrad von circa 30 Prozent für die Heizungsunterstützung im Frühjahr und im Herbst erreicht wird. Gleichzeitig verhindert die steile Neigung einen zu großen Warmwasserüberschuss im Sommer. Zusammen mit einem Kombispeicher von 1.500 Litern mit Sphärentauscher erfordert das Gebäude keine nicht erneuerbaren Energien bzw. produziert durch die 25 kWpPhotovoltaikanlage auf der Gewerbehalle mit Akkuspeicher sogar einen Energieüberschuss. Die Holzrahmen-Strohballen-Bauweise spart kostbare Energieressourcen und erreicht eine negative CO2Bilanz. Das GWP (global warming potential) für die Herstellung und Instandhaltung liegt weit unter vergleichbaren Bauweisen. Klimaschutz, Funktionalität, Langlebigkeit, Rückbaubarkeit und Energieeffizienz werden in diesem Gebäude erreicht durch die optimale Kombination von nachwachsenden Baustoffen, guter Raumorganisation und sinnvoll ausgewählter Haustechnik.

Architekturobjekt auf www.heinze.de

Strohfenster Foto] © Michael Ankenbrand – spectrum fotostudio Circa 1.200 Strohballen wurden als Dämmung in die Holzständerkonstruktion der Außenwände und für das Sparrendach eingebaut. Foto] Shaktihaus
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Panta rhei – alles ist im Fluss Museum in zirkulärer Bauweise, Basel

klima] Museum in der Schweiz 18
Ansicht von Norden

Panta rhei, alles fließt: So wie wir niemals in denselben Fluss steigen, ist auch die Stofflichkeit der Welt ein fortwährender Prozess. Und so wie der Strom fließt, kann auch das Bauen als ständiger Wechsel begriffen werden – zumindest, wenn man es im Sinne einer Kreislaufwirtschaft praktiziert. Wenn nun ein Energielieferant, der sich für Nachhaltigkeit engagiert, ein Wissensvermittlungs-Center plant, womit das Bewusstsein für Energiewende und Klimaneutralität geschärft wird, ist es nur konsequent, das Gebäude selbst vorwiegend zirkulär zu erbauen. So geschehen in Münchenstein bei Basel: Hier haben die Architekten der Rapp AG aus Basel für Primeo Energie das Science- und Erlebniscenter „Primeo Energie Kosmos“ geplant und erstellt.

In früheren Zeiten war es eine durchaus übliche Praxis, Baumaterialien von Ruinen und Abbruchhäusern für Neubauten als Spolien einzusetzen. Erst mit fortschreitender Technisierung, der leichteren Gewinnung von Rohstoffen und Herstellung von (Verbund-)Materialien haben wir verlernt, mit Baustoffen sparsam und ökologisch umzugehen, indem wir sie mehrfach verwenden. Inzwischen befinden wir uns wieder in eine Umbruchphase zurückgesetzt: Angesichts des Klimawandels und des hohen CO2-Ausstoßes, an dem nicht zuletzt die Bauwirtschaft wesentlich beteiligt ist, findet eine Umbesinnung statt. Einige Architekturbüros befassen sich bereits intensiv mit Recycling und Re-Use von Bauteilen und haben auf ihrem Weg zurück in die Zukunft erste Erfahrungen gesammelt, so auch Rapp. Doch die Spolien von heute sind keine Marmorblöcke oder Säulenschäfte, sondern – wie in diesem Fall – ausgediente Hochspannungsmasten, ehemalige Bootshausdielen oder ausrangierte Waschbecken.

Das bestehende Elektrizitätsmuseum wurde saniert und modernisiert.

Primeo Energie Kosmos ist ein Science- und Erlebniscenter für Bildung und Wissensvermittlung, in dem alle Interessierten und insbesondere Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen die Themen Klima und Energie interaktiv erleben können. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der EBM (Genossenschaft Elektra Birseck Münchenstein) wurde das bereits bestehende Elektrizitätsmuseum saniert, mit dem Neubau ergänzt und der gesamte Komplex Primeo Energie Kosmos im Oktober 2022 eröffnet. Sowohl im sanierten und modernisierten Altbau wie im Neubau ist erlebbar, was der Klimawandel bedeutet und wie die Energiewende geschafft werden kann. Neben einer rund 45-minütigen Erlebnisshow im ehemaligen Elektrizitätsmuseum stehen im Neubau auf zwei Stockwerken ausgewählte Experimentierstationen rund um Phänomene zu Klima- und Energiethemen zur Verfügung. Auch das Gebäude selbst macht die Themen Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit erlebbar: Mehr als zwei Drittel seiner Bauteile sind wiederverwendet, recycelt oder aus nachwachsenden Rohstoffen und stammen, wann immer möglich, aus der Region, um graue Energie zu vermeiden. Wenn Re-Use aus statischen, juristischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich war, so sollte das neue Material selbst wiederverwertbar sein, damit es in der Zukunft dem Kreislauf zugeführt werden kann – also hochwertig und von dauerhafter Qualität, sortenrein und unbehandelt. Ein rezykliertes Gebäude, das selbst wie-

der rezyklierbar sein wird, war das erklärte Ziel. Das dreigeschossige Hauptvolumen ist ein reiner Holz-Skelettbau mit großen Spannweiten von rund sieben Metern. Die Konstruktion des roh belassenen und unverkleideten Massivholzes aus der Region ist im Innern sichtbar. Im zweigeschossigen Luftraum ragt eine Spindeltreppe aus Stahl empor. Für den Treppenbelag wurde das Holz, das von der eigenen provisorischen Bautreppe übrig war, wiederverwendet. Die Holzdielen in den Obergeschossen stammen zur Hälfte aus einem Bootshaus von 1911 in Kaiseraugst. Andere alte Bauteile im Innenausbau kommen aus der Bauteilbörse in Klybeck (Basel), darunter eine komplette Küche. Alle Nasszellen sind fast ausschließlich mit ausrangierten Elementen wie Waschbecken, Trennwänden oder Armaturen eingerichtet, und die gefliesten Oberflächen stammen aus Restposten bzw. aus aussortierten Produktionen. Das gesamte Beleuchtungskonzept basiert auf Leuchten aus Abrissobjekten.

Dafür wurden die Leuchten teilweise repariert und mit modernen LED-Leuchtmitteln bestückt.

Auch bei der Fassadenverkleidung des Holzbaus konnte auf Restmaterial einer anderen Baustelle, einer großen Wohnsiedlung im Raum Luzern, zurückgegriffen werden. Der günstige Verschnitt aus Kompaktlaminat bestand aus unterschiedlich kleinen Teilen, was einen Mehraufwand bei der Planung und Montage sowie ästhetische Kompromisse erforderte.

Obergeschoss

Eine zentrale Rolle spielen die 60 Jahre alten Hochspannungs-Gittermasten, die als Schrottmaterial dem Netzbetreiber Swissgrid abgekauft wurden. Anstatt eingeschmolzen zu werden, ummanteln sie jetzt die Laubengänge, die eine ebenfalls stählerne Gitterstruktur rund um den hölzernen Kubus bilden. Ursprünglich sollten die gebrauchten Masten tragend eingesetzt werden, doch da die außenliegenden Gänge auch als Fluchtweg dienen, ließen die Baubestimmungen dies nicht zu. So bilden die ehemaligen Strommasten jetzt ein Rankgerüst für Kletterpflanzen, was wiederum der Verschattung und damit dem (Raum-) Klima dient. Zudem sind die Laubengänge eine nicht zu beheizende Erschließungszone, sodass das Innenvolumen reduziert werden kann. Innen kehrt das Mastenmotiv an den Brüstungen wieder.

Um all die vielen unterschiedlichen Bauteile und Materialien koordinieren zu können und bei Bedarf zu variieren, arbeiteten auch die Architekt:innen der Partnerbaustellen mit detailliert ausgearbeiteten digitalen Modellen, sodass die Mengen und Geometrien des Restmaterials, wie etwa der Fassadenplatten, frühzeitig planbar waren. Denn der Planungsprozess wird bei dieser Bauweise gewissermaßen

Die Küche kommt aus der Bauteilbörse in Klybeck (Basel). Obergeschoss: Das Rohmaterial der Treppe ist sichtbar. Für die Stufen wurde das Holz der provisorischen Bautreppe verwendet. Fotos] © Beat Ernst, Basel

Der Geschäftsbereich Architektur der Rapp AG (bis 30.6.22 Rapp Architekten AG) mit circa 80 Mitarbeitenden erarbeitet als Architektur- und Generalplanerunternehmen Lösungen für Neubauten, Sanierungen und Umbauten. Im Zentrum der Leistungen stehen die sorgfältige Analyse von Bedürfnissen, die Suche nach überzeugenden Entwürfen sowie die professionelle Realisierung und Pflege aller erforderlichen Details. Die Rapp AG gehört zu den führenden Planungs- und Beratungsunternehmen für die nachhaltige Entwicklung unserer Lebensräume. Mit rund 430 qualifizierten Ingenieur:innen, Architekt:innen und Fachspezialist:innen bietet Rapp umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Gebäude, Infrastruktur, Energie und Mobilität an.

www.rapp.ch

umgekehrt: Er muss sich an den vorhandenen Bauteilen orientieren und sich entsprechend anpassen.

Spätestens an dieser Stelle wird deutlich, dass das Planen und Bauen der Zukunft als Prozess verstanden werden muss, denn von allen Akteuren erfordert es viel Flexibilität, Bereitschaft zum Umdenken und zu Kompromissen. Die Mehrkosten für die Planung und die notwendige qualifizierte handwerkliche Arbeit werden durch die geringeren Materialkosten wieder ausgeglichen. Es findet also, obwohl die Baukosten unter dem Strich mit einem konventionellen Neubau vergleichbar sind, eine Verlagerung der Wertschöpfung statt: hin zum Handwerk und zu einer neuen Rolle der Architektin bzw. des Architekten – und zur Digitalisierung. Denn das eigentlich traditionelle zirkuläre Bauen kann durch digitale Prozesse einfacher und effizienter werden. So können möglichst viele Teile im Kreislauf bleiben und der Heraklit zugeschriebene Gedanke, dass alles fließt, findet hier seine architektonische Entsprechung.

Das Bauprojekt ist Teil einer Studie des Schweizer Bundesamts für Energie (BFE). Dieses analysiert, wie groß die wirtschaftlichen und nachhaltigen Auswirkungen einer Kreislaufwirtschaft auf den gesamten Lebenszyklus von Bauprojekten tatsächlich sind.

1 Photovoltaikanlage aus alten und neuen Paneelen 2 Holzdecken aus regionalem Holz; Dachbelag, Bodenbeläge und Platten aus zweiter Hand 3 Platten, Lavabos und weitere Element aus Restpostenbeständen 4 Bodenplatte und Fundamente aus Recyclingbeton 5 Wände aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz 6 Fassadenverkleidung aus Abschnitten und Restposten eines anderen Projekts, die sonst als Abfall entsorgt würden 7 Stahlhülle aus ehemaligen Strommasten Explosionsaxonometrie] © Rapp AG

Rapp AG

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© 2023 James Hardie Europe GmbH. ™ und ® bezeichnen registrierte und eingetragene Marken der James Hardie Technology Limited und James Hardie Europe GmbH.

Fantastische Illuminationen Landstromanlage Port

Zukunftsorientierte Illumination, die die klimaneutrale Schiffsversorgung entsprechend visualisiert

of Kiel

Die Landstromanlage in Kiel ist in zweifacher Hinsicht eines der außergewöhnlichsten Gebäude der Stadt: Seit Juni 2021 werden Kreuzfahrer und Fährschiffe hier parallel mit klimaneutral erzeugtem Strom aus Wasserkraft versorgt. Kongenial dazu: die fantastischen Illuminationen der Metallfassade.

Am Ostseekai ist Deutschlands klimaneutrale Stromversorgung bereits in der Gegenwart angekommen. 16 Megawatt Wasserstoff werden im Betriebsgebäude der Landstromanlage für den Port of Kiel für die Schiffsbetankung produziert. Den geschlossenen Bau realisierten BSP Architekten BDA in rund zwei Jahren. Er konnte im Juni 2021 eingeweiht werden – technisch wie optisch ein Vor-

zeigeprojekt der Energiewende im Hafenmanagement: Zum einen wird der Schadstoff- und CO2-Ausstoß der zu betankenden Schiffe immens reduziert, da keine Dieselmotoren laufen müssen. Zum anderen beeindruckt das Bauwerk an der Schnittstelle von Innenstadt und Wasserkante der Kiellinie mit einer der aufsehenerregendsten Fassaden der Stadt.

klima]
Landstromanlage Port of Kiel Jeder Lichtpunkt des Mediascreens lässt sich in Farbe und Helligkeit exakt per Lichtmanagement regulieren.

Stimmiges Ensemble für Grüne Energie

Architektonisch bildet der rund 600 Meter lange Gebäudekörper mit Landgang und dem Erweiterungsgebäude des Kreuzfahrtterminals ein stimmiges Ensemble – Form und abgerundete Ecken nehmen die Designsprache der Kaianlage auf.

Die Landstromanlage selbst, eine der leistungsfähigsten in Europa, umhüllt die stromerzeugenden Transformatoren für verschiedene Schiffstypen. Mit Kabel und Mega-Steckern werden die Schiffe aufgeladen.

Die Zukunft klimaneutraler Stromversorgung visualisiert

Die exponierte Lage der Landstromanlage nutzten die Architekten und Lichtplaner von team licht Hamburg für eine zukunftsorientierte Illumination, die die klimaneutrale Schiffsversorgung entsprechend visualisiert. Die mit zahlreichen Lochungen versehene Metallfassade wurde mit einer Lichtinstallation von 12.000 LED-Punkten hinterlegt – ein

Projekt von Trilux in Kooperation mit der Carl Stahl ARC GmbH, das sich sehen lassen kann: Schon tagsüber beleben die Lochungen und Reflektoren die Fassade durch das Spiel des Tageslichts. Sobald abends die LEDs eingeschaltet werden, wird das Trafohaus der Landstromanlage zur Multimediafläche und lichtkreativen Glanzleistung.

Das Bauwerk an der Schnittstelle von Innenstadt und Wasserkante der Kiellinie beeindruckt mit einer der aufsehenerregendsten Fassaden der Stadt.

Kooperation für DMX-LED-Systeme der Fassadenbeleuchtung

Selbst an einem so exponierten, Wind und Wasser ausgesetzten Standort wie dem Port of Kiel funktioniert das System aus steuerungsfähigen Lichtpunkten zuverlässig. Jeder Lichtpunkt des Mediascreens lässt sich in Farbe und Helligkeit exakt per Lichtmanagement regulieren. Damit sind nicht nur dynamische Farbflächen möglich, sondern auch die lichttechnische Darstellung von animierten Schriften, Bildern oder interaktiven Szenen. Vorbildlich auch der Stromverbrauch der Lichtinstallation: Er wird über eine Photovoltaikanlage gedeckt. Trilux geht mit dieser Pilotlösung

eines Outdoor-Screens aus vernetzten DMX-LED-Kacheln in der Fassadenbeleuchtung einen neuen, vielversprechenden Weg. Die hypermoderne LED-Fassade wurde im September 2021 in München mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis in der Kategorie „Projekte mit künstlerischem Hintergrund“ gewürdigt.

www.trilux.com/de

Architekturobjekt auf www.heinze.de

Hamburg info@teamlicht.de www.teamlicht.de Architekten und Lichtplaner team licht Kiel zentrale@b-s-p.net www.b-s-p.net Architekten BSP Architekten BDA
16 Megawatt Wasserstoff werden im Betriebsgebäude der Landstromanlage für den Port of Kiel für die Schiffsbetankung produziert. Fotos] Markus Bollen

Für all diese Anforderungen hat die Kingspan GmbH mit ihren vielfältigen Wandpaneelen die ideale Lösung parat. Besonders die innovativen QuadCore-Paneele des Unternehmens eignen sich bestens für den Einsatz in Logistikgebäuden mit erhöhten Ansprüchen an Wärmedämmung, Temperierung und Effizienz.

Kingspan stattet größten Gemüsehandel Europas mit energieeffizienten QuadCore-Paneelen aus

Beste Qualität bei Lebensmitteln und in der Fassade

28.000 Quadratmeter Fläche, modernste Kühltechnik, ansprechendes Design – das ist das neue Logistikzentrum der Pfalzmarkt-Genossenschaft in Mutterstadt. Das Bündnis aus 120 lokalen Betrieben hat sich auf die Produktion und die Lagerung sowie den Transport, Vertrieb und Verkauf von frischem sowie nachhaltig erzeugtem Obst und Gemüse spezialisiert.

28.000 Quadratmeter Fläche, modernste Kühltechnik, ansprechendes Design – das ist das neue Logistikzentrum der PfalzmarktGenossenschaft in Mutterstadt. Das Bündnis aus 120 lokalen Betrieben hat sich auf die Produktion und die Lagerung sowie den Transport, Vertrieb und Verkauf von frischem sowie nachhaltig erzeugtem Obst und Gemüse spezialisiert. Der Gebäudekomplex für die Zwischenlagerung der Waren musste entsprechend höchste Standards erfüllen – insbesondere in Sachen Dämmung, Energieeffizienz und Wärmeschutz. Aber auch das Design des Baus sollte die Ansprüche des Projekts widerspiegeln.

Beim Bau der Logistikhalle kamen das KS1150 NF-Sandwichpaneel mit QuadCore-Dämmkern sowie das KS1150 FR-Sandwichpaneel zum Einsatz. Das QuadCore-Sandwichpaneel verfügt nicht nur über gute Dämmeigenschaften, sondern ist auch langlebig und weist ein geringes Eigengewicht auf. Die Fugengeometrie eignet sich bestens für den Kühlhausbereich und kann sowohl horizontal als vertikal angeordnet werden. Es ist also perfekt für die Anforderungen eines Frischelagers wie in Mutterstadt geeignet, da die

Der Gebäudekomplex für die Zwischenlagerung der Waren musste entsprechend höchste Standards erfüllen – insbesondere in Sachen Dämmung, Energieeffizienz und Wärmeschutz. Aber auch das Design des Baus sollte die Ansprüche des Projekts widerspiegeln.

Fotos] Simon Wegener/Kingspan GmbH

ausgezeichnete Energieeffizienz für eine konstante Temperatur im Innenraum sorgt und so dabei hilft, die Betriebskosten zu senken. Das KS1150 FR-Sandwichpaneel mit Mineralwolldämmkern überzeugt derweil mit einer hohen Feuerwiderstandsdauer und einer Brandschutzklasse von A2-s1,d0 gemäß EN 13501-1 durch hervorragende Brandschutzeigenschaften.

Farbenfrohes und kontrastreiches Design

Dass Kingspan-Paneele in verschiedenen Farben gestaltet werden können, kam dem Projekt ebenfalls zugute. Zum besonderen Hingucker wird das Gebäude durch das auffallende Farbenspiel an seiner Fassade. Verschiedene Grüntöne im Kontrast zur Komplementärfarbe Rot, angeordnet in einem leicht erkennbaren und kreativen Barcode-Muster, geben dem Komplex einen einzigartigen Look und spiegeln das Corporate Design der Genossenschaft wider. Die Gestaltung erinnert außerdem an die Farbpalette der Obst- und Gemüsesorten, die von den teilnehmenden Betrieben produziert werden.

27 Anzeige Kingspan GmbH Am Schornacker 2 46485 Wesel Tel. 0281 952500 · Fax 0281 9525050 architektenberatung@kingspan.com www.paneele.kingspan.de

Bioklimatische Architektur

Multifunktionales Bürogebäude in Lille, Frankreich

„The Biotope“ nach dem Entwurf von Henning Larsen Architects aus Kopenhagen und dem in Lille ansässigen Büro KeurK architecture ist vollständig in BIM entworfen und gebaut und erfüllt als energieeffizientes Gebäude anspruchsvolle Umweltstandards.

Als neues städtisches Symbol zwischen dem historisch bewegten Grand Palais und dem institutionell geprägten Regionalrat in der nordfranzösischen Stadt Lille entstand nach Plänen von Henning Larsen Architects und KeurK architecture ein multifunktionales Bürogebäude, ursprünglich für die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), in dem nun die Métropole Européenne de Lille ihre Regierungsbüros bezogen hat. Inmitten des bedeutenden europäischen Geschäftsviertels Euralille gelegen, prägt „The Biotope“ mit seiner Silhouette die Stadtlandschaft.

In ständiger Wechselbeziehung zur benachbarten Umwelt ist ein Biotop als geografisch abgegrenzter Lebensraum definiert, in dem die ökologischen Bedingungen perfekt den Bedürfnissen der Lebewesen entsprechen. Diese Definition legten Henning Larsen Architects aus Kopenhagen und das ortsansässige Büro KeurK architecture ihrem Entwurf zugrunde.

klima] Bürogebäude in Frankreich
Foto] Javier Callejas Sevilla, Paris, FR Foto] Jonathan Alexandre, Lille, FR

Die Fassadenhülle orientiert sich am natürlichen Sonnenverlauf

Entstanden ist ein modernes Bürogebäude, dessen Hülle von der dualen Natur des Standorts sowohl mineralisch und pflanzlich als auch urban und menschlich geprägt ist. Die Rahmenblöcke der Fassade orientieren sich am Sonnenverlauf, sorgen für eine Vielzahl von Reflexionen und unterstützen die Wärmeregulierung des Gebäudes. Einschnitte im Norden und Süden verleihen dem Gebäude eine überwiegende Ost-West-Ausrichtung. Nach oben hin wird die Grundrissfläche des achtstöckigen Baus zweimal reduziert, um das Tageslicht optimal auszunutzen. Auf diese Weise wird zudem die Monotonie einer traditionell durchgehenden Bürofassade gebrochen. Gleichzeitig schaffen die Einschnitte ein Mikroklima, das die Vegetation auf den vor Westwinden geschützten Balkonen begünstigt. Für eine höhere Energieeffizienz wurden die unterschiedlichen Balkonkonstruktionen mit verschiedenen Typen des Schöck Rutherma thermisch getrennt. Das Wärmedämmelement Rutherma ist die effektive Lösung, um Wärmebrücken zu reduzieren. Rutherma ist im deutschsprachigen Raum als Schöck Isokorb bekannt.

Funktionalität auf 30.000 Quadratmeter Fläche

Im Inneren erwarten sowohl Nutzer als auch Besucher eine Vielzahl von Funktionen. Finden sich im Erdgeschoss die große Empfangshalle, ein Auditorium mit 300 Sitzplätzen, eine Cafeteria, ein zweisprachiger Kindergarten sowie ein Fahrradraum, dominieren

im ersten Stock Sitzungs- und Konferenzräume. Die Büroräume mit Team- und Besprechungszonen liegen im zweiten bis sechsten Stock, in der siebten Etage befindet sich ein Restaurant. Die Technikräume sind im achten Stock untergebracht.

Innen ist alles auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter ausgerichtet

Herzstück des Gebäudes ist das lichtdurchflutete Atrium mit imposanter Wendeltreppe, die sich in weitläufigem Schwung nach oben erhebt. Zahlreiche dem Atrium zugewandte offene Gänge fördern die Begegnung und Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Etagen. Die fünf Bürogeschosse sind in ihren Grundrissen etwas kleiner als die darunterliegenden Etagen, bilden dafür aber weitläufig bepflanzte Terrassen aus, die den Mitarbeitern als Rückzugsort dienen. Geschlossene Brücken auf verschiedenen Etagen spannen sich über einen der Freiräume des annähernd S-förmigen Grundrisses und unterstützen die Wegeführung. Die Raumhöhe, das zugrundeliegende Gestaltungsraster und die Decken, die die notwendige Technik aufnehmen, ermöglichen eine große Modularität und Flexibilität bei der Nutzung und Unterteilung der Bereiche. Die Schreibtischplätze liegen in der offen gestalteten Bürostruktur an den Fensterfronten, wodurch sie optimal mit Tageslicht versorgt sind und einen ungestörten Blick in die Umgebung gewähren. Für Teammeetings oder ruhiges Arbeiten stehen zu Clustern gruppierte Besprechungs- beziehungsweise Arbeitsräume über die Stockwerke verteilt zur Verfügung. Die Teeküchen und Pausenräume liegen jeweils zwischen den Arbeitsbereichen und sind einerseits Entspannungszone, andererseits verbindendes Element über die gesamte Etage. Wie die daruntergelegenen Geschosse verfügt das

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Schnittzeichnungen der Süd- und Nordbalkone (von links) Zeichnungen] Henning Larsen Architects/KeurK architecture

Panoramarestaurant im siebten Stock über Terrassen, Gärten und Balkone, was sich auf das Ambiente, aber auch auf den thermischen Komfort auswirkt. Ein Café-Bar-Bereich wird um die Gartenterrasse erweitert, der Massivholzboden verstärkt die Verbindung zur Natur. Im obersten Stock, in dem sich die Technikräume befinden, tritt der Biotopgedanke noch einmal in den Vordergrund: Wie ein eigener Garten sind hier Pflanzen, Wege und Ruhezonen angelegt.

Wärmebrücken minimieren und sichere Verbindungen schaffen

Mit „The Biotope“ hatten die Architekten den Anspruch, ein Gebäude zu schaffen, das die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer fördert und gleichzeitig eine positive Energiebilanz und ein gesundes Raumklima aufweist. Ein wichtiger Punkt in der Umsetzung war die Minimierung von unliebsamen Wärmebrücken. Um diese gerade auch an den Balkonen in den Griff zu bekommen, wurde das tragende Wärmedämmelement Schöck Rutherma verwendet. Es trennt die Bauteile thermisch voneinander und ist gleichzeitig Teil der Statik. Für die Gestaltungsfreiheit der Architekten stellte Schöck Rutherma keine Einschränkung dar, denn sowohl

geschwungene Formen als auch Balkone mit Höhenversatz oder gestützte Balkonvarianten lassen sich mit diesem Produkt effektiv dämmen. Eine Besonderheit war außerdem die Erdbebensicherheit, die an speziellen Einbaupunkten gewährleistet werden musste. Auch das konnte mit Schöck Rutherma sichergestellt werden. Auf eine energieeffiziente Bauweise wurde auch bei den Außenwänden geachtet: „The Biotope“ zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Betonfertigteilen aus, im Erdgeschoss beispielsweise finden sich kerngedämmte Doppelwände. Dort wurde der Schöck Isolink als Abstandhalter- und Verbindungselement genutzt, wodurch die einzelnen Bauteile an diesen Stellen thermisch zuverlässig voneinander getrennt und Wärmebrücken auf ein Minimum reduziert werden. In den oberen Etagen wurde zur horizontalen Aussteifung der nicht tragenden Innenwände der Schöck Dorn (Typ LD) verbaut. Er dient als sichere Querkraftverbindung zwischen Betonbauteilen. Dadurch können die im Bereich der Dehnungsfugen entstehenden Querkräfte problemlos übertragen werden. Gestalterisch konnte durch Verzicht auf zusätzliche Stützkonstruktionen die nutzbare Gebäudefläche vergrößert werden.

Wichtige Zertifizierungen für ein zukunftsweisendes Gebäude

Bautafel

Fertigstellung: 2020

Größe: 30.000 Quadratmeter

Bauherr: Métropole Européenne de Lille

Architekten: Henning Larsen Architects, Kopenhagen, DK, KeurK architecture, Lille, FR

Ingenieure: Setec, Paris, FR; VS-A, Lille, FR; Groupe Projex, Villeneuve-d’Ascq, FR

Bauunternehmen: Bouygues Bâtiment Nord-Est, Villeneuve-d’Ascq, FR

Schöck-Produkte: Schöck Rutherma T (Typ K, Typ K-BH, Typ Q+Q, Typ ESI), Schöck Querkraftdorn (Typ LD), Schöck Isolink (Typ C-EH)

„The Biotope“ ist vollständig in BIM entworfen und gebaut. Außerdem erfüllt das energieeffiziente Gebäude anspruchsvolle Umweltstandards, weshalb es mit zahlreichen (Umwelt-)Zertifizierungen und Labeln ausgezeichnet wurde: BREEAM (für ökologische und soziokulturelle Aspekte der Nachhaltigkeit), WELL (für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer), BiodiverCity (für die Erhaltung der Biodiversität in städtischen Gebieten), E+C(für eine positive Energiebilanz und eine Kohlenstoffreduzierung) und WiredScore (als Bewertung der Konnektivität). Insgesamt haben die Architekten mit „The Biotope“ ein nachhaltiges Gebäude geschaffen, das durch helle, funktionale und flexible Räume, geschickte Blickbeziehungen, eine gelungene Verbindung von innen und außen sowie eine klare Struktur und ein optimal integriertes Klimakonzept überzeugt.

www.schoeck.com/de

Inmitten des bedeutenden europäischen Geschäftsviertels Euralille gelegen, prägt „The Biotope“ mit seiner Silhouette die Stadtlandschaft von Lille. Mit der Terrasse tritt der Biotopgedanke noch einmal in den Vordergrund: Wie ein eigener Garten sind hier Pflanzen, Wege und Ruhezonen angelegt. Foto links] Javier Callejas Sevilla, Paris, FR; Foto rechts] Jonathan Alexandre, Lille, FR

KLIMA FESTIVAL FÜR DIE BAU WENDE

Alle Baubeteiligten. Im Dialog zur Bauwende. An einem Ort.

Gemeinsam schaffen wir die Bauwende. Das Klimafestival gibt Raum für Interaktionen, neue Wege und Lösungen. Es inspiriert und lädt zum Mitmachen ein. Bleiben Sie informiert mit dem Bauwende-Newsletter!

heinze.de/klimafestival

23 . /24 . 11 . BERLIN, STATION JETZT VORMERKEN

klima] Rasenheizung mit Wärmepumpen

Rasenheizung mit Wärmepumpen

Energiewende für Borussia Dortmund

Borussia Dortmund will künftig nicht nur mit Spielstärke, sondern auch mit der Nachhaltigkeit seiner Bauten punkten.

Borussia Dortmund will künftig nicht nur mit Spielstärke, sondern auch mit der Nachhaltigkeit seiner Bauten punkten. Zum einen gab die Politik das Ziel aus, dass in Deutschland ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollen. Doch auch der Deutsche Fußball-Bund DFB und die UEFA setzen Zeichen für eine nachhaltige Infrastruktur des Fußballs. 2020 verpflichtete sich der DFB mit der Unterzeichnung des Sports for Climate Action Framework der Vereinten Nationen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. 2022 hat auch die UEFA Richtlinien für eine nachhaltige Infrastruktur des Fußballs vorgestellt, die an der Einhaltung von ESG-Regeln – Environment, Social, Governance (Umwelt, Soziales, Aufsichtsstrukturen) – ausgerichtet ist und direkten Bezug auf Zweck, Standort, Planung, Gestaltung sowie Konstruktion von Gebäuden und Landschaften nimmt.

Für den BVB – der Gründungsname im Jahr 1909 lautete Ballspielverein Borussia – bleibt nun einiges zu tun. Das legendäre Westfalenstadion etwa, in Fertigteilbauweise zur Weltmeisterschaft 1974 fertiggestellt, wurde ursprünglich mit Gaskesseln ausgestattet. Seitdem gab es zwar mehrere Umbauphasen: Die vier an den Ecken unverbundenen Tribünen wuchsen zusammen und nach oben, das außenliegende Tragwerk mit den prägnanten Stahlpylonen in Borussiagelb wurde ergänzt und die Anzahl der Zuschauerplätze erhöhte sich von ursprünglich um die 54.000 auf knapp 80.000. Nur die Gaskessel blieben bestehen.

Das soll sich nun ändern. Aktuell wächst zwar der Bedarf an Wärmepumpen in Deutschland schneller als die Produktion und wer jetzt bestellt, muss mit monatelangen Wartezeiten rechnen. Doch der BVB hat Glück. Seit dem Sommer 2022 sind das Unternehmen Stiebel Eltron und der BVB in einer Nachhaltigkeitspartnerschaft verbunden. Schon 1976 begann Stiebel Eltron mit der Entwicklung und Produktion der ersten Wärmepumpen und gehört heute zu den Markt- und Technologieführern für nachhaltige Technologien in der Haustechnik.

2020 verpflichtete sich der DFB mit der Unterzeichnung des Sports for Climate Action Framework der Vereinten Nationen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. 2022 hat auch die UEFA Richtlinien für eine nachhaltige Infrastruktur des Fußballs vorgestellt. Fotos] Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Rheinlanddamm 207-209, 44137 Dortmund

Es gibt bereits Planungsansätze, wie die Liegenschaften des BVB in der Wärmeversorgung mithilfe von Wärmepumpen als Heizungsanlagen dekarbonisiert werden sollen. Die Techniker von Stiebel Eltron tüfteln derzeit an einem ganzheitlichen Konzept und der technischen Ausstattung für die einzelnen Gebäude. Außer dem Stadion gehören dazu noch die Fußballakademie, das August-Lenz-Haus, die Fan-Welt und die BVB-Geschäftsstelle in Dortmund und das Trainingsgelände Brackel. Ab dem Jahr 2023 sollen die bestehenden Wärme- und Kühlungsanlagen sukzessive durch LuftWasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Pufferspeichern ersetzt werden, die sowohl Heizen als auch Kühlen ermöglichen.

Gerade noch rechtzeitig: Nachhaltigkeitsaspekte sollen bereits beim Wettbewerbsreglement und den Anforderungen an die Europameisterschaft 2024 in Deutschland berücksichtigt werden, so beschreibt es der DFB etwas kryptisch. Denn die kommende EM, so lautet der Anspruch, soll die bislang nachhaltigste Endrunde werden und die ökologische Entwicklung im deutschen und europäischen Fußball vorantreiben. Ein Signal mit Strahlkraft für den Klimaschutz!

www.stiebel-eltron.de

Zum Beitrag: www.baunetzwissen.de

Das legendäre Westfalenstadion, in Fertigteilbauweise zur Weltmeisterschaft 1974 fertiggestellt, wurde ursprünglich mit Gaskesseln ausgestattet. Foto] Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Rheinlanddamm 207–209, 44137 Dortmund Seit dem Sommer 2022 sind das Unternehmen Stiebel Eltron und der BVB in einer Nachhaltigkeitspartnerschaft verbunden. Im Bild: derzeitige Heizungsanlage des Westfalenstadions Foto] Michaela Busenkell

In Zusammenarbeit mit der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft GmbH und der Ingenieursplanungsgesellschaft mbH Wohlrab, Landeck & Cie wurde ein Projekt à la Urban Mining umgesetzt. Die Industriehallen der ehemaligen Wolldeckenfabrik „Vor dem Wassertor“ sind mit nachhaltigen und kreislauffähigen Baumaterialien saniert und entstanden sind moderne und energieautarke Wohnungen. Bei der Außengestaltung der Fassade und der Balkonterrassen kam der schadstofffreie, materialgesunde und Cradle to Cradle Certified® Gold zertifizierte Holzwerkstoff GCC von megawood® zum Einsatz. Umgesetzt wurde das Projekt im Rahmen des Nutzungsvertrags. Die megawood® Produkte werden somit nach Ende der vereinbarten Nutzungsdauer nicht einfach entsorgt, sondern wieder in den stofflichen Kreislauf zurückgeführt.

Jetzt mehr erfahren unter www.megawood.com/nutzungsvertrag

klima] Energie- und Zukunftsspeicher Heidelberg

Der Energie- und Zukunftsspeicher misst eine Höhe von 55 Metern und einen Durchmesser von 25 Metern.

Energie- und Zukunftsspeicher

Neues Wahrzeichen für Heidelberg

Die zwei kreisrunden Plattformen wurden mit dem leicht verarbeitbaren Beton Easycrete F realisiert. Der Wärmespeicher funktioniert wie eine überdimensionale Thermoskanne und lagert Wasser aus dem Fernwärmenetz ein, welches bei Bedarf wieder ins Netz eingespeist wird.

Die Stadtwerke Heidelberg sorgen mit dem neuen Energie- und Zukunftsspeicher für ein flexibleres Energiesystem mit mehr erneuerbaren Energien. Wasser aus dem Fernwärmenetz wird eingelagert und bei Bedarf wieder eingespeist. Das 55 Meter hohe Bauwerk im Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund ist allerdings mehr als ein funktionaler Energiespeicher. Auf schwindelerregender Höhe entsteht eine Gastronomie mit einer Aussichtsterrasse, die einen weiten Blick über die Rheinebene und in den kleinen Odenwald bietet. Die zwei kreisrunden Plattformen, getragen durch eine beeindruckende Stahlkonstruktion, wurden mit dem leicht verarbeitbaren Beton Easycrete F von Heidelberger Beton realisiert. Bei der Betonage gab es eine Herausforderung: den Beton auf 55 Meter Höhe zu pumpen.

Platz für 200 Personen auf 55 Meter Höhe

Der Speicher in der Farbe Fernblau, schon von Weitem zu sehen, imponiert neben der Größe auch durch seine Architektur und schickt sich dabei an – neben Schloss sowie Alter Brücke – ein weiteres Wahrzeichen von Heidelberg zu werden. In nächster Zeit entsteht noch die filigrane Gebäudehülle über dem Speichergebäude: Ein Netz aus vielen kleinen Plättchen, die sich nach Wind und Sonne ausrichten und damit zum Symbol für Flexibilität und Energiefluss werden.

Das Highlight für die Besucher werden die zuoberst aufgesetzten Plattformen sein. Eine auskragende Metallkonstruktion trägt zwei Ebenen mit einem Durchmesser von circa 25 Metern. Die untere Ebene bietet Raum für ein öffentliches Bistro sowie eine Eventloca-

20 Meter Schlauch notwendig, sodass sich insgesamt eine Förderlänge von etwa 75 Metern ergab. Durch das reibungslose Zusammenspiel von Betonlogistik und Förderung in außergewöhnlicher Höhe – sowie der professionellen Fachhandwerker konnte die Betonage erfolgreich ausgeführt werden.

Eine Riesen-Thermoskanne für Wärme auf Vorrat

Der Wärmespeicher funktioniert wie eine überdimensionale Thermoskanne und lagert Wasser aus dem Fernwärmenetz ein, welches bei Bedarf wieder ins Netz eingespeist wird. Damit werden Lastspitzen abgefangen. Als Speichertechnik wird ein atmosphärischer Zweizonenspeicher eingesetzt: In der unteren Zone, mit einem Vo-

Auf schwindelerregender Höhe entsteht eine Gastronomie mit einer Aussichtsterrasse.

tion für bis zu 200 Personen, die obere Plattform wird die Aussichtsterrasse. Erreichen kann man die Plattformen über zwei Aufzüge. Während später die horizontalen Ansichten der Plattformen ein Wechselspiel von Konstruktion und Transparenz aus den Werkstoffen Metall und Glas sein werden, wurde die Herstellung der beiden Deckenplatten mit Beton geplant.

Betonage über eine Förderlänge von 75 Metern mit Easycrete F

Für diese Betonage mit entsprechender Pumpleistung fiel die Wahl auf den leicht verarbeitbaren Easycrete F in einer objektspezifischen Rezeptur, sodass das Überwinden der Höhe gemeistert werden konnte. Für das Betonieren auf der Decke waren weitere circa

in

lumen von 12.800 Kubikmetern, wird heißes Wasser bis maximal 115 Grad gespeichert. Der obere Teil des Speichers ist mit etwas kälterem Wasser befüllt. So entsteht der nötige Druck, damit sich das Heizwasser auch bei über 100 Grad einlagern lässt – anstelle zu verdampfen. Es dauert 17 Stunden, bis der Energie- und Zukunftsspeicher vollkommen geleert ist und wiederum 17 Stunden bis zur maximalen Füllung.

Der Energie- und Zukunftsspeicher ging zur Heizperiode 2021/2022 in Betrieb und wird mit der Eröffnung der Event-Location Ende des ersten Halbjahres 2023 fertiggestellt sein. Er rundet die „Energiekonzeption 2030“ der Stadtwerke Heidelberg ab und bringt sie ihrem Ziel näher, bis 2030 weitgehend grüne, CO2-freie Wärme zu erzeugen.

Weitere Informationen: www.heidelberger-beton.de/easycrete

Zur Heizperiode 2021/2022 ging der Energie- und Zukunftsspeicher Betrieb. Fotos] HeidelbergCement AG/Christian Buck

Pluggit GmbH

81829 München

Tel. 089 411125-0

marketing@pluggit.com

www.pluggit.com

Einheitszentrales Lüftungssystem für den Geschosswohnungsbau

Neues Rundrohrsystem für den flexiblen Einsatz im Neubau

Im Zuge der Errichtung von Neubauten lassen sich die Rohrleitungen für das Gebäudelüftungssystem platzsparend in die Betondecke integrieren. Durch das neue Rundrohrsystem von Pluggit gelingt dies nun noch flexibler und einfacher. Es ergänzt das Betonverlegesystem der mehrfach ausgezeichneten Produktreihe PluggPlan und punktet mit einer minimalen Aufbauhöhe von 53 mm. Damit ist es das Betonsystem mit der niedrigsten Aufbauhöhe am Markt. Das Rundrohr überzeugt durch beste Flexibilität und Stabilität dank neuer Polymerzusammensetzung. Der optimierte Durchmesser des Systems bietet einfache Verlegemöglichkeiten in der Filigran-

decke und erlaubt die Platzierung des Rohres neben dem Bewehrungsstahl. Eine Deckenabhängung ist nicht notwendig – dadurch ergibt sich eine entsprechende Kostenersparnis beim Bau und höherer Komfort in der späteren Wohnsituation. Im Betrieb der Anlage punkten die Rundrohre durch einen niedrigen Druckverlust sowie günstiges Strömungsverhalten.

Ergänzend bietet Pluggit variable Einzelkomponenten an, wie beispielsweise die Montageplatte und das Anschlussbogen-Paket. Es ist durch zwei unterschiedliche Montagehöhen individuell einsetzbar. Verschiedene Zu- und Abluftstutzen sowie eine Luftauslassverlängerung schaffen größtmögliche Flexibilität beim Einbau. Ein strömungsoptimierter Abluftfilter mit sehr geringem Druckverlust komplettiert das Gesamtpaket.

Für die Montage der Lüftungsleitungen und sämtlicher anderer Komponenten gilt die bewährte „plugg-it“-Technologie – werkzeuglose Montage dank spezieller Befestigungstechnik.

PluggPlan ist ein extrem flaches Wohnraumlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und eignet sich perfekt für Geschosswohnungsbauten mit kleineren und mittleren Wohneinheiten. Eingesetzt werden kann es sowohl in Neubauten als auch in der Sanierung und ist voll umlagefähig nach § 559 BGB und förderfähig. Zudem überzeugt PluggPlan durch einen geringen Wartungsaufwand und dauerhaft niedrige Kosten für die Instandhaltung.

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Erfahren Sie jetzt mehr über PluggPlan.
Besuchen Sie uns auf einer der folgenden Messen und erfahren Sie mehr über unsere Neuheiten: Energiesparmesse Wels – Halle 20, Stand C50 +++ ISH Frankfurt – Halle 8.0, Stand D68 +++ Bau München – Halle B2, Stand 336
Schauen Sie sich das Produktvideo an.

DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund

Ein Geschenk an die Natur Ellen

Der neu gebaute Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund im Nordwesten Ruandas ist ein Meisterstück gebauter Nachhaltigkeit: Eingebettet in eine grandiose Landschaft, spiegelt das Areal bis ins Detail das Engagement der Stiftung für einen modernen Gorillaschutz in der Region wider. Maßgeblich zur gestalterischen Wirkung der Gebäude tragen die innovativen Fassaden-, Fenster- und Türlösungen von Schüco bei.

Seit der Eröffnung im Februar 2022 vergeht keine Woche, in der nicht mindestens eine Schulklasse den neu gebauten Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund besucht. Das knapp fünf Hektar große Areal liegt unmittelbar am Volcanoes Nationalpark, gut 100 Kilometer nordwestlich von Ruandas Hauptstadt Kigali entfernt, und ist für seine wildlebenden Berggorillas weltbekannt. Neben Einheimischen nutzen naturschutzinteressierte Touristen das einzigartige Angebot der Einrichtung.

Die Neugierigen erwartet ein rund 4.500 Quadratmeter umfassender Gebäudekomplex mit diversen Ausstellungen und interaktiven Erlebnissen, die faszinierende Einblicke in die Lebenswelt der vom Aussterben bedrohten Menschenaffen ermöglichen. Verstärkt wird der Besucherzustrom durch afrikanische Wissenschaftler:innen und Studierende, die hier beste Arbeitsbedingungen vorfinden, sodass aus ihnen die nächste Generation wegweisender Gorillaforschender hervorgehen kann.

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architektur] Campus in Ruanda

Ein Land im Aufbruch

Gut ausgebildete Talente braucht Ruanda allemal, geht es künftig noch mehr darum, Gorilla- und Naturschutz mit Wirtschaftswachstum und Wohlstand durch Ökotourismus in Einklang zu bringen. Zwar hat sich die Zahl der „sanften Riesen“, wie Berggorillas liebevoll genannt werden, seit Mitte der 1980er-Jahre infolge strikter Maßnahmen von 250 auf etwa 600 Tiere in den Virunga-Bergen mehr als verdoppelt. Ihr Lebensraum wird jedoch zunehmend kleiner, weshalb weitere Initiative nötig ist, um Konflikte zwischen den einzelnen Berggorilla-Gruppen untereinander und mit der wachsenden lokalen Bevölkerung zu vermeiden. Denn Ökotourismus ist ein wichtiger Wirtschaftssektor, der dem ostafrikanischen Land in 2019 Einnahmen von beinahe 500 Millionen US-Dollar einbrachte. Überdies gehört Ruanda zu den wenigen Ländern Afrikas, die die Milleniumsziele der Vereinten Nationen größtenteils erreicht haben und eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Agenda 2030 und des Pariser Klimaabkommens

einnehmen. Plastiktüten etwa sind in Ruanda seit 2006 verboten, Mülltrennung gibt es in Kigali seit 2009. Auch für die starke Waldrodung in Schutzgebieten zur Feuerholzgewinnung für Kochstellen scheint eine Lösung gefunden. So verringern effiziente Öfen den Holzbedarf zum Kochen um bis zu 80 Prozent, womit sich der Alltag der Menschen verbessert und ihnen Geld für andere Dinge wie bessere Nahrung und Bildung bleibt. Hinzu kommt, dass 40 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt sind. Jobs und Perspektiven für die jungen Menschen zu schaffen, ist nicht nur zur Armutsbekämpfung wichtig, sondern elementar für gesellschaftlichen Frieden, Sicherheit und Stabilität im Land. Der Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund eröffnet also zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er bietet den Menschen in der Region einen leichten Zugang zu Naturschutzthemen. Zugleich fungiert er als Impulsgeber, gerade für junge Leute, sich mit Berggorillas und dem fragilen Ökosystem, in dem diese leben, zu beschäftigen.

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Touristen und Einheimische erleben auf rund 4.500 Quadratmetern in mehreren Gebäuden diverse Ausstellungen und faszinierende Einblicke in die Lebenswelt der Gorillas.

Architektur, die Positives bewirkt

Das visionäre Architektur- und Gestaltungskonzept des Gebäudeensembles stammt von der für ihre kontextbasierte Herangehensweise an Bauwerke vielfach prämierten MASS Design Group. Jüngst erhielt das Netzwerk den „Architect Firm Award“, den das American Institute of Architects jedes Jahr an herausragende Architekturbüros mit Sitz in den USA vergibt. Die Mission von MASS (ein Akronym für „Model of Architecture Serving Society“) ist, Gebäude zu bauen, die Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Heilung fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, inkludiert das 2008 gegründete, gemeinwohlorientiert arbeitende Kollektiv neben ökologischen und ökonomischen Aspekten auch soziale Belange und Bildungsthemen in seine Planung. Rund 250 Architekten, Ingenieure, Designer, Wissenschaftler und Künstler gehören dem in Boston beheimateten Netzwerk an, das weltweit mit Regierungen und Gemeindeorganisationen zusammenarbeitet, um durch Architektur Positives für die Menschen vor Ort zu bewirken. Zu den bisher umgesetzten circa 80 Projekten, darunter für die Clinton Global Initiative in Afrika und die Gesundheitsorganisation GHESKIO in Haiti, gehören Schulen, Krankenhäuser und Kulturstätten. In Ruanda, wo MASS eine Dependance unterhält, realisierte das Kollektiv bereits mehrere Gebäude, zum Beispiel das Kigali House, ein Zentrum für ruandische Start-ups der schwedischen Norrsken Stiftung, und die Ruhehe Primery School der M² Foundation.

Wer Menschen hilft, rettet Gorillas

Die Kooperation von MASS mit dem Dian Fossey Gorilla Fund beginnt im Jahr 2015. Der Wunsch der Stiftung, im Bezirk Musanze, möglichst nahe am Volcanoes Nationalpark, ein größeres Gebäude zu errichten, das Platz für die vielen Aktivitäten der Organisation bietet, führt die beiden zusammen. Der Dian Fossey Gorilla Fund ist die weltweit älteste und größte Stiftung, die sich für den Schutz von Berggorillas einsetzt. Ihre Arbeit kombiniert Schutzmaßnahmen und das Studium einzelner Tiere mit bürgernahen Programmen, die darauf abzielen, lokale Naturschützende auszubilden und die Existenzgrundlage der Menschen, die unweit der Berg-

MASS Design Group

kigali@massdesigngroup.org

www.massdesigngroup.org

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Für die Trennwände und Türkonstruktionen im Innen- und Außenbereich kommt ein ungedämmtes Aluminium-Türsystem ADS 50.NI von Schüco zum Einsatz.

gorillas leben, zu verbessern. Zunächst wird gemeinsam ein umfassendes Designkonzept erarbeitet, das sowohl die Wünsche der Stiftung berücksichtigt als auch den komplexen Bedingungen vor Ort Rechnung trägt. Für die Landschaftsplanung kommen Experten von TEN x TEN aus Minneapolis ins Team. Die umwelttechnischen Lösungen entwickeln Ingenieur:innen von Transsolar. Entstehen soll ein ressourcenschonender Gebäudekomplex mit Flächen für die Präsentation des Lebenswerks der legendären US-amerikanischen Gorillaforscherin und Stiftungsgründerin Dian Fossey und mit ausreichendem Platz für die Einrichtung eines Forschungs- und Bildungszentrums. Außerdem soll er ein Anziehungspunkt für Öko-Touristen sein.

Ein Campus zum Forschen, Lehren und Lernen

Durch die großzügige finanzielle Zuwendung des „Ellen Fund“, eine von der US-amerikanischen Moderatorin und Schauspielerin Ellen DeGeneres zum Schutz bedrohter Tiere initiierte Stiftung, lässt sich der Plan auf einer einstigen Agrarfläche mit Blick auf die Virunga Berge verwirklichen. Die identifizierten Bereiche Forschen, Lehren und Lernen erhalten je ein eigenes Gebäude: In der Cindy Broder Conservation Gallery informiert eine Ausstellung anhand bislang unveröffentlichter Artefakte über die Arbeit Dian Fosseys. Fast zwei Jahrzehnte lebte die Wissenschaftlerin unweit des Areals in einem Zelt, um das Verhalten der Berggorillas aus nächster Nähe zu studieren. Überdies werden die Zusammenhänge zwischen einem aktiven Gorilla- und Naturschutz anschaulich erklärt. Ferner befinden sich hier Meeting- und Konferenzräume sowie ein Café. Ein besonderes Highlight ist die Beobachtungsbühne mit einem 360-Grad-Panorama, auf der Berggorillas hautnah zu erleben sind.

Im Sandy and Harold Price Research Center ist ein modernes Forschungszentrum für Gorilla-Genetik, -Physiologie und -Paläontologie untergebracht, dessen Laborkapazitäten um das Fünffache erweitert werden können. Jährlich rechnet die Stiftung mit Hunderten Wissenschaftler:innen und Studierenden, die hier teilweise für längere Zeit forschen und arbeiten und für deren Unterbringung 30 Plätze in einigen kleineren Nebengebäuden zur Verfügung stehen. Auf die Lernbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ist das Rob und Melani Walton Education Center ausgerichtet. Neben Klassenräumen laden ein Computerraum und eine Bibliothek zur Beschäftigung mit Berggorillas ein. Bei einer Tablet-Führung durch den angrenzenden botanischen Lehrgarten mit über 250.000 lokalen Pflanzen kann das Wissen über die örtliche Fauna und Flora spielerisch vertieft werden.

Inspiriert von Landschaft und Material

Eine Inspirationsquelle für die Architektur ist den Planer:innen das Zelt, in dem Dian Fossey lebte, als sie anfing, Berggorillas wissenschaftlich zu studieren. Unauffälligkeit, um die Tiere nicht zu stören, war für die Unterkunft ebenso geboten wie Zweckmäßigkeit, um arbeiten zu können. Dank ovaler Kubatur, Dachbegrünung und der Verwendung lokaler Materialien, beispielsweise Vulkangestein zur Fassadenverkleidung, fügen sich die Gebäude, wie einst Dian Fosseys Zelt, sanft in die hügelige Landschaft ein. Für fließende Übergänge in den Gebäuden sorgen überdachte Patios. Die maximale Tageslichtnutzung garantieren Oberlichter und Lochfenster, die den Einsatz von künstlichem Licht weitestgehend überflüssig machen, auch in den Ausstellungsräumen zur Beleuchtung der Exponate. Die Lösung ist nicht nur energiesparend, sondern ermöglicht von beinahe jedem Standpunkt in den Gebäuden einen freien Blick auf die bis zu 4.500 Meter aufragenden Vulkanberge. Vorausschauend ist die Verwendung von nachwachsendem Kiefernholz für die Deckenverkleidung. Erstens erzeugt die in der Region vorkommende Holzart ein angenehmes Raumklima, zweitens muss das Material nicht auf langem Weg zur Baustelle transportiert werden. Darüber hinaus machen sich die Planer:innen die thermochemische Eigenschaft von Vulkangestein, Wärme zu speichern, zunutze. So setzen sie die zu großflächigen Fliesen verarbeiteten Brocken als Bodenbelag in den Innenräumen ein, die wie eine Fußbodenheizung funkti-

onieren und die Tages- und Nachttemperaturen ausgleichen. Auch die Belüftung erfolgt auf natürliche Weise, indem über nach außen öffnende Klappfenster bedarfsweise Frischluft in die Räume geführt wird. Dachüberstände dienen als Blend- und Sonnenschutz.

Fassadendesign kombiniert Kreativität mit Funktionalität

Als Basis für das kreative Fassadendesign und die gelungene Lichtdachkonstruktion dient den Planer:innen das vielfach bewährte Fassadensystem „FWS 50“ von Schüco. Die Pfosten-Riegel-Fassade aus Aluminium mit 50 Millimeter Ansichtsbreite bietet große Gestaltungsfreiheiten bei gleichzeitig hoher Funktionalität. Entscheidend für die Wahl der Architekt:innen war insbesondere die Qualität und Langlebigkeit des bewährten Systems, die die Wertbeständigkeit und Nachhaltigkeit der Anlage steigern. Ausschlaggebend war außerdem, dass aufgrund vorgefertigter Systemkomponenten die Elemente unkompliziert lokal gefertigt sowie leicht und schnell montiert werden konnten. Optisch reizvoll und praktisch zugleich sind die mit Sitzgelegenheiten ausgestatteten Lichthöfe, die zum Verweilen einladen. Die über den Lichthöfen liegende Lichtdachkonstruktion schützt vor Witterungseinflüssen und versorgt die Lichthöfe mit Tageslicht. Auch die in die Fassade integrierten Lochfenster lassen viel natürliches Licht in das Gebäude, sodass künstliche Lichtquellen auf ein Minimum reduziert werden können.

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Die über den Lichthöfen liegende Lichtdachkonstruktion von Schüco spendet Tageslicht und schützt dabei vor Witterungseinflüssen.

Hervorragend geeignet ist das Fenstersystem überdies aufgrund seines Cradleto-Cradle-Zertifikats in der Kategorie Silber, die ihm beste Werte hinsichtlich der Verwendung sicherer und gesunder Materialien und Rohstoffe, dem Umgang

mit Wasser und Energie, der Rohstoffwiedergewinnung und sozialer Verantwortung attestiert. Für die Trennwände und Türkonstruktionen im Außen- und Innenbereich kommt das ungedämmte Aluminium-Türsystem ADS 50.NI von Schüco

Regenwassersystem setzt Maßstäbe

Einzigartig in Ruanda ist das auf dem Campus installierte Regenwassersystem, das ermöglicht, den auf den Gründachflächen gewonnenen Niederschlag erst für die Toilettenspülung zu nutzen, um das Abwasser anschließend durch ein extra auf dem Gelände angelegtes Feuchtbiotop zu leiten, in dem es gefiltert wird, bevor es schließlich im Boden versickert. Das System basiert auf Schwerkraft und trägt so zu einem reduzierten Energiebedarf bei. Das Konzept adressiert ein ernstes Problem. Denn während der großen Regen-

zum Einsatz, das aufgrund seiner stabilen Bauweise überzeugt, durch die raumhohe Elemente sicher realisierbar sind. Mit ihm gelingt ein filigranes Innendesign, das dennoch der hohen täglichen Beanspruchung standhält.

zeit zwischen Februar und Mai fällt in der Region bis zu 40 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge. Ein Phänomen, das sich in Verbindung mit dem Klimawandel verstärken dürfte und voraussichtlich zu vermehrten Hochwasserereignissen führen wird, schätzen Experten.

Bereits jetzt ist der Bezirk Musanze von Erdrutschen infolge von Starkregen betroffen, sodass Straßen zerstört und nicht selten wochenlang unpassierbar sind.

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Der Gebäudekomplex beherbergt Platz für Wissenschaftler:innen und Studierende, die hier beste Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen für die Gorillaforschung vorfinden.

Beteiligung stiftet Identifikation

Nicht nur architektonisch und konzeptionell ist das Areal beispielgebend. Auch die Integration der Bevölkerung vor Ort in den Bauprozess ist vorbildlich. In Kooperation mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und dem Integrated Polytechnic Regional College Musanze erlernen mehr als 2.400 Menschen –etwa 30 Prozent davon Frauen – einen handwerklichen Beruf durch die praktische Beteiligung an der Gebäudeerstellung. Sie erwerben unter anderem Fähigkeiten in den Bereichen Elektrik, Sanitär, Stahlund Metallbau sowie Holzverarbeitung und Möbelbau. Überdies eignen sie sich Kenntnisse in der Montage begrünter Dachflächen

an und erhalten Schulungen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz auf Baustellen. Über 1.600 Gegenstände werden lokal gefertigt, die qualitativ ebenso hochwertig und nachhaltig sind wie die übrigen eingesetzten Bauprodukte.

So ist der Ellen DeGeneres Campus des Dian Fossey Gorilla Fund nicht nur ein Geschenk an die Natur, sondern zugleich ein Sinnbild für die Menschen in der Region, im Einklang mit der Umwelt selbst etwas für sich schaffen zu können.

www.schueco.de

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Die in die Fassade integrierten Fenster der Serie Schüco AWS 50.NI erlauben einen Panoramablick auf das weiträumige Gelände. Fotos] Schüco International KG/Iwan Baan

#smartertogether

Busch-SmartTouch® 10“

Design wird zum Erlebnis_

Noch nie war Raumsteuerung ein schöneres Erlebnis. Mit zurückhaltenden Eleganz besticht das neue Busch-SmartTouch ® 10” in jedem Ambiente. Das leistungsstarke 10-Zoll-Panel wird akzentuiert von einem extrem schmalen Rahmen, der in vier attraktiven Farben erhältlich ist: Gold, Roségold, Graphit, Edelstahl. Kombiniert mit schwarzem oder weißem Glas, fügt sich das Busch-SmartTouch® 10” harmonisch in jedes Einrichtungskonzept ein. busch-jager.de

2022

Nachhaltigkeit als Teil der Identität

Basler Kantonalbank

am Brunngässlein

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architektur] Kantonalbank in der Schweiz

Das komplett sanierte Gebäude der Basler Kantonalbank am Brunngässlein hat für die Bank und in der Region Vorzeigecharakter. Als erst zweites Verwaltungsgebäude im Kanton Basel-Stadt erfüllt es nach der Sanierung den Minergie-P-Standard. Das Planungs- und Strategiebüro Mint Architecture hat das siebengeschossige Geschäftshaus nachhaltig saniert und zu einer modernen Arbeitswelt für rund 200 Mitarbeitende umgebaut.

Das Geschäftshaus mit den beiden Gebäuden Aeschenvorstadt und Brunngässlein wurde in den 70er-Jahren gebaut, wobei die Aeschenvorstadt bereits vor zehn Jahren saniert wurde. Als Gebäudekomplex bilden die beiden

Häuser den Hauptsitz der Basler Kantonalbank mit Büros und Kundenfiliale sowie Private-Banking-Abteilung, die im Zuge der Brunngässlein-Sanierung in die Aeschenvorstadt umgezogen ist.

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Auch im Erdgeschoss befinden sich die Arbeitsplätze entlang der Fensterfronten und bieten in der Mitte eine offene Begegnungszone.

Minergie-Höchstwert erstmals umgesetzt

Mit der Sanierung des Brunngässleins hat die Basler Kantonalbank ein erstes Mal ihr Vorhaben umgesetzt, ihre Immobilien nach und nach gemäß dem MinergieP-Standard zu sanieren. Um die Anforderungen des für Bestandsimmobilien höchsten Standards zu erfüllen, wurde die gesamte Gebäudetechnik (HLKS/E HeizungLüftung-Klima, Sanitär und Elektro) zurück- und neu aufgebaut, wodurch der Energiebedarf für Heizung und Kühlung um rund 50 Prozent gesenkt werden kann. Auf dem Flachdach und dem die beiden Gebäude verbindenden Turm wurde eine leistungsfähige Photovoltaikanlage installiert sowie das Dach und der Innenhof nach den Auflagen der Stadt Basel begrünt. Eine besondere Bedeutung kam bei der Sanierung der straßenseitig ausgerichteten Fassade zu, die statisch und bezüglich Erdbebensicherheit nicht mehr den Vorschriften entsprach. Um diese zu erfüllen, wurde die alte Fassade vom Gebäude entkoppelt, das Gebäude neu gestützt und eine vorgehängte energieeffiziente Gebäudehülle realisiert.

In der Materialisierung finden sich auch in der neuen Private Banking Abteilung kontrastreiche Schwarz-Weiß-Kombinationen und eine durch Glaswände geschaffene Transparenz.

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Fassade schafft architektonische Einheit

Prägendes Element der neuen Fassade ist die Rasterung, die sich an das vordere Gebäude anlehnt. Die verglasten Lamellen der Aeschenvorstadt werden mit 30 Zentimeter langen schwertähnlichen Lamellen von Mint Architecture neu interpretiert. Sie dienen den Innenräumen des Brunngässleins als Sonnen- und Blendenschutz und bestehen aus eloxiertem Aluminium, dessen Wirkung und Anmutung sich je nach Lichteinfall ändert.

GREEN MOTION

NACHHALTIGES PREMIUM

FU ß MATTENSYSTEM

Alle Komponenten zu 100 % recyclebar. Kostenlose Rücknahme zur Wiederverwertung.

„Die Fassade spielt in der Identifikation eines Gebäudes eine zentrale Rolle“, sagt Gesamtprojektleiterin Sonja Haag-Walthert von Mint Architecture. „Beim Brunngässlein ist es uns gelungen, durch die Rasterung der neuen Gebäudehülle die Firmenidentität neu zu interpretieren und aus dem Bestand heraus weiterzuentwickeln.“ fuma.com/bim

Die Büroflächen sind als Open Space konzipiert und mittig durch eine Begegnungszone mit Teeküche, Sitzungszimmer und Besprechungsmöglichkeiten mit Glas und offenen Durchgängen unterteilt.

Moderne Arbeitsumgebung unterstützt hybrides Arbeiten

Basierend auf den ökologischen Verbesserungen bezüglich Beschattung, Beleuchtung und Raumklima wurde das Brunngässlein in eine innovative und kollaborative Arbeitswelt nach dem tätigkeitsorientierten ActivityBased-Working-Ansatz umgebaut. Neu integrierte Typologien bieten den Mitarbeitenden die Möglichkeit von Begegnung, Austausch und Rückzug und bilden die Voraussetzung, um New Work zu leben und zu erleben.

Die sieben Geschosse sind einheitlich als Open Space mit jeweils fensterseitig frei wählbaren Arbeitsplätzen konzipiert. Sie werden mittig durch eine Begegnungszone mit Teeküche, Sitzungszimmer und Besprechungsmöglichkeiten unterteilt, die jeweils beidseitig zugänglich sind. Das durch die großzügigen Fensterfronten und die verglasten Sitzungszimmer helle Ambiente kombiniert mit starken Schwarz-Weiß-Kombinationen spiegeln die Corporate Identity der Basler Kantonalbank wider. Die Außenseiten von Teeküche und Sitzungszimmer sind mit Holz und sichtbaren verchromten Leitungen umrahmt und auf jedem Stockwerk wurde eine dominierende zweite Wandfarbe eingesetzt. Die straßenseitig angebrachten Vorhänge unterstützen die Akustik,

schützen vor Lichteinfall und tragen zusätzlich zu einem Ambiente bei, in dem sich die Mitarbeitenden aufgehoben fühlen und angeregt werden.

Bauen im Bestand: im Einklang von Nachhaltigkeit, Design und Nutzung

Mint Architecture setzte sich im Wettbewerb um die Sanierung des Brunngässleins mit ihrem gesamtheitlichen Ansatz durch. Das Büro zeichnete bei Architektur- und Workplaceprojekt für die Entwürfe und Konzepte sowie die Ausführungsplanung verantwortlich. Nach rund zweijähriger Bauzeit setzt das kernsanierte Brunngässlein für die Basler Kantonalbank bezüglich Nachhaltigkeit einen neuen Standard und bietet den Mitarbeitenden eine moderne Arbeitsumgebung für hybrides Arbeiten.

www.mint-architecture.ch

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Das Brunngässlein wurde basierend auf den ökologischen Verbesserungen zu einer innovativen und nachhaltigen Arbeitswelt umgebaut. Fotos] © Mint Architecture

LET’S SHAPE SUSTAINABLE CITIES TOGETHER

Unsere Welt verändert sich rasant. Auf der einen Seite wird der Klimawandel immer extremer, auf der anderen Seite gibt es Bevölkerungswachstum in unseren bereits überfüllten Städten. Genutzte Dächer bieten eine Antwort auf viele der Herausforderungen, denen sich unsere wachsenden Städte stellen müssen. Mit den nachhaltigen FOAMGLAS® Dämmlösungen können Sie einen wichtigen Beitrag zur Nutzung neuer und bestehender Dachflächen leisten, den Auswirkungen des Klimawandels begegnen und zu einem bewussteren Leben jetzt und in Zukunft beitragen. Erfahren Sie mehr von unseren Experten.

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Schiefergrau inmitten von Grün

Ferienhaus in Bertikow

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Ferienhaus in Bertikow
Das Ferienhaus greift mit seiner Architektur die Form traditioneller Scheunen in der Umgebung auf.

Das kleine, rund 180 Einwohner zählende brandenburgische Dorf Bertikow wird geprägt durch die naturnahe Landschaft der nördlichen Uckermark. Auf einem 3.500 Quadratmeter großen Grundstück in direkter Nähe zu einem kleinen Badesee wurde hier zuletzt ein ungewöhnliches Ferienhaus fertiggestellt. Ausgehend von der Form traditioneller Scheunen in der Umgebung haben der Diplom-Designer Marius Bell und seine Partnerin, die Szenenbildnerin Kasia Swiezak, einen nachhaltig konzipierten Neubau mit dunkelgrauer Holzfassade und Schieferdach geschaffen. Das eingesetzte System von Rathscheck Schiefer betont dabei den modernen Charakter der Architektur.

Kennzeichnend für den Neubau ist die Vorliebe für Naturbaustoffe, für handwerkliche Präzision und für zeitgemäße Architektur. Dabei kam dem Bauherrenpaar entgegen, dass Marius Bell vor seinem Designstudium eine Ausbildung zum Zimmermann absolviert und Kasia Swiezak gleichzeitig ein ausgeprägtes Gespür für Innenraumgestaltung hat. In weitgehender Eigenleistung haben die beiden ein individuell gestaltetes Haus in archaisch-reduzierter Architektursprache geschaffen, das sich trotz seiner Modernität harmonisch in die umgebende Bebauung einfügt.

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Die natürlichen Materialien Schiefer und Holz überzeugen nicht nur optisch, sondern fügen sich auch optimal in das angestrebte Nachhaltigkeitskonzept ein.

Im Zusammenspiel von zwei versetzt angeordneten, mittig miteinander verbundenen Baukörpern ist ein abwechslungsreich strukturierter Innenraum mit großzügigem Wohn- und Essbereich, offener Galerie und zwei Schlafzimmern entstanden. Auf einer Fläche von 150 Quadratmetern findet sich hier ausreichend Platz für eine entspannte Auszeit mit der Familie, mit Freunden oder mit Kollegen. Die zentral im Übergang zwischen beiden Volumen platzierte dreiseitig verglaste Wohnküche mit frei stehendem Tresen und offenem Kamin ermöglicht dabei freie Ausblicke in die idyllische Landschaft und sorgt für einen fließenden Übergang zwischen innen und außen.

Ganz wichtig war dem Bauherrenpaar eine nachhaltige Architektur mit reduziertem Energieverbrauch. Ein zentraler Baustein dazu ist die integrierte Wärmepumpe. Ebenfalls aus Gründen der Nachhaltigkeit hatten Marius Bell und Kasia Swiezak außerdem schon frühzeitig entschieden, neben der dunkelgrauen Holzfassade auch Schiefer als Material für die insgesamt 220 Quadratmeter großen, jeweils um 45 Grad geneigten Dachflächen zu verwenden: „Denn Schiefer ist ein natürlicher Werkstoff, der gleichzeitig durch eine hohe Langlebigkeit und durch seine ansprechende Optik überzeugt“, wie die beiden erklären.

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Mit seiner archaisch-reduzierten Architektursprache fügt sich das Haus trotz seiner Modernität harmonisch in die umgebende Bebauung.

Stilsichere WPC-Dielen für Dachterrasse, Balkon und Outdoor

Pflegleicht & nachhaltig: Mit Twinson kann der Frühling kommen

Holz-Terrassen brauchen regelmäßige Pflege und können fleckempfindlich sein. Abhilfe versprechen die Twinson Terrassendielen Character Massive und Majestic Massive Pro: Sie bestehen aus einem äußerst hochwertigen WPC-Werkstoff.

Fleckenabweisend und barfußfreundlich

Die Dielen zeichnen sich durch besonders einfache Pflege aus, das Streichen entfällt und die Reinigung beschränkt sich auf eine jährliche Behandlung mit dem Hochdruckreiniger. Majestic Massive Pro ist zusätzlich mit einer 360°-Kunststoffummantelung ausgestattet und damit besonders UV-resistent und unempfindlich gegen Flecken. Beide Systeme sind nicht nur widerstandsfähig, splittern und faulen nicht, sie sind harzfrei und sehr rutschfest. Zudem lassen sie sich ebenso leicht und präzise zuschneiden wie Holz, ohne auf die Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit verzichten zu müssen. Somit eignen sie sich auch für geschwungene Formen, beispielsweise am Pool.

Sorgenfrei nachhaltig

Twinson Produkte sind ressourcenschonend, umweltfreundlich und eine echte Alternative zu Terrassen aus Harthölzern aus den Tropen. So stammt das Holz aus PEFC-zertifizierten Wäldern, und der Kunststoffanteil des Ökokerns der in Europa produzierten Dielen besteht zu 100 Prozent aus recyceltem PVC.

Umsetzung des Schieferdaches

Die beiden Dachstühle des Hauses wurden mit 20 Zentimeter dicken Sparren errichtet, direkt darüber wurden eine Mineralwolldämmung, eine vier Zentimeter dicke Weichfaserplatte, eine vier Zentimeter dicke Konterlattung sowie eine Schalung aufgebracht. Die anschließende Schieferdeckung erfolgte durch den Dachdeckerbetrieb Gehrke aus dem nahe gelegenen Prenzlau. Die Verwendung der Systemdeckung von Rathscheck Schiefer stand dabei bereits im Vorfeld fest.

Mehr Informationen: deceuninck.de/terrassen

Ausschreibungstexte: ausschreiben.de/catalog/deceuninck

Deceuninck Germany GmbH

Bayerwaldstr. 18 · 94327 Bogen

Tel. 09422 821-108

twinson@deceuninck.com

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Die Dachflächen

Verband angeordnet.

Die neue Systemdeckung des Herstellers setzt sich zusammen aus Tragprofilen und wasserführenden Verbindungselementen, die eine Rechteckdeckung mit Schiefer effizienter, einfacher und kostengünstiger machen. Das Ergebnis: Obwohl die Handwerker aus Prenzlau bislang noch nicht mit dem Werkstoff Schiefer gearbeitet hatten, konnten die beiden Dächer des Scheunenhauses in Bertikow in kurzer Zeit eingedeckt werden. Denn nach der Montage des Schienensystems mit Tragprofilen und wasserführenden Verbindern brauchten die rechteckigen, jeweils 40 mal 40 Zentimeter großen Schiefersteine nur noch mit zwei Edelstahlhaken sturmfest fixiert zu werden. Anfallendes Wasser wird dabei ganz einfach abgeleitet, sodass seitliche Überdeckungen der Steine nicht mehr nötig sind. Im Rahmen der Umsetzung wurden die rechteckigen Decksteine der Rathscheck-Marke InterSIN im halben Verband angeordnet. Zusätzlich betont wird der geradlinige Eindruck durch die anthrazitfarbenen Profile im Übergang zu den Giebeln. Spezielle Detailarbeiten waren außerdem im Bereich der insgesamt acht Dachluken erforderlich. Oberhalb der Fenster mussten die Schiefersteine speziell zugeschnitten werden, für einen optimierten Schutz gegen Feuchtigkeit wurde außerdem rings um die Fenster eine zweilagige Bitumenabdichtung umgesetzt.

Im Zusammenspiel ist eine hochwertige Dacheindeckung gelungen, die mit ihrem klaren Fugenbild auf den ersten Blick den modern-reduzierten Charakter der Architektur unterstreicht und die sich damit perfekt in das Gestaltungskonzept des Bauherrenpaares einfügt: „Das Schieferdach passt mit seinem modernen linearen Design perfekt zur Architektur des Hauses, alles ist sehr harmonisch, die optische Wertigkeit wird extrem gesteigert“, fassen Ma-

rius Bell und Kasia Swiezak das Ergebnis zusammen. „Und wenn wir wollen, dann lassen sich auch noch im Nachhinein leistungsfähige Photovoltaikelemente bündig und ohne großen Aufwand integrieren. Dazu müssen dann einfach nur einzelne Schiefersteine durch 120 Zentimeter lange und 40 Zentimeter breite Solarpaneele ersetzt werden.“

www.rathscheck.de

Die Dacheindeckung unterstreicht mit ihrem klaren Fugenbild den modern-reduzierten Charakter der Architektur und fügt sich damit perfekt in das Gestaltungskonzept des Bauherrenpaares ein. Fotos] © Rathscheck

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wurden mit 40 mal 40 Zentimeter großen Schiefersteinen der Rathscheck-Marke InterSIN entsprechend der gewählten RechteckDoppeldeckung im halben
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Revitalisierung, Aufstockung und Teilneubau

Ernst-Reuter-Platz in Berlin

architektur] Ernst-Reuter-Platz in Berlin 60

Das Bürohochhaus am Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin-Charlottenburg wurde von 1973 bis 1974 nach einem Entwurf des Architekten Bernhard Binder als Neubau des Hauptpostamtes 2 in Stahlskelettbauweise errichtet.

Mit den übrigen Gebäuden am Verkehrsknotenpunkt Ernst-Reuter-Platz bildet das skulpturale, kubische Hochhaus ein für Berlin bedeutendes denkmalgeschütztes städtebauliches Ensemble, ist jedoch selbst nicht als Einzeldenkmal klassifiziert. Somit hätte das Gebäude theoretisch ein ganz neues Erscheinungsbild erhalten können. Die Architekten haben sich jedoch bewusst dafür entschieden, die für Berlin besonders an diesem Ort so wichtige Architektursprache der 1970er-Jahre zu bewahren. Im Rahmen der Maßnahmen erfolgte eine vollständige bauliche und technische Entkernung des Bestandsgebäudes, eine tiefgreifende Schadstoffsanierung, ein Rückbau der schadstoffbelasteten Fassade sowie ein Rückbau des zweigeschossigen Anbaus im Hof. Das Gebäude wurde unter Ausnutzung der planungsrechtlichen und statischen Möglichkeiten um ein Geschoss aufgestockt. Die sich aus der kubischen Staffelung des Baukörpers ergebenden Dachterrassen werden künftig als nutzbare Außenfläche erschlossen und dienen, teils intensiv begrünt, außerdem zur Regenrückhaltung.

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Aufgrund der Kontamination musste die Fassade komplett ersetzt werden. Die Neuausführung orientiert sich eng an der Gestaltung des Bestandes. Auch künftig wird die Gliederung des Gebäudes primär über die kubisch verschachtelten Auskragungen geprägt, sekundär durch minimal erhabene Fensterbänder in dunkler Farbgebung, alternierend mit planebenen Brüstungsbändern.

Nach der Revitalisierung wird das Gebäude mit baulich und technisch innovativen Mietflächen den Anforderungen zukünftiger Nutzerinnen und Nutzer gerecht, insbesondere im Hinblick auf Barrierefreiheit, Baubiologie und Schallschutz.

Zentral für die Architekten war jedoch nicht nur eine bauliche, sondern auch eine gestalterische Nachhaltigkeit. Das Gebäude kann nun, präzise und klar herausgearbeitet, wieder seine städtebaulich wichtige Rolle im Gesamtensemble Ernst-Reuter-Platz übernehmen und bildet gemeinsam mit dem nördlich gegenüberliegenden ehemaligen Telefunken-Hochhaus den Auftakt zur nach Westen führenden Bismarckstraße.

www.tchobanvoss.de

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Fotos] © Klemens Renner

Mit dem neuen Küberit Randfugenprofil Profiltyp 985 G und dem Dehnfugenprofil 985 S lassen sich bei allen vollflächig verklebten Bodenbelägen Brandschutzfugen sicher und dauerhaft überbrücken. Durch die geschlossene Doppel-K Stanzung am äußeren Rand können sie mit einem ausreichenden Abstand zur Brandschutzfuge montiert werden. Der ungestanzte Bereich der Profile ist dabei so dimensioniert, dass selbst breite Fugen bis zu 20 mm optimal verdeckt werden.

Was Leisten leisten: die perfekte Abdeckung von besonders breiten Fugen

Küberit Rand- und Dehnfugenprofil beim Brandschutz

Breite Randfugen sind per se eine Herausforderung für den Bodenleger. Beim Absichern von Brandschutzfugen sehen die Bestimmungen beispielsweise breite Dämmstreifen aus Mineralwolle oder Mineralfaser vor. Für Bodenleger kann das zu einer Herausforderung werden, denn auf diesen Streifen kann weder Spachtel noch Klebstoff aufgebracht werden. Dadurch hat der Bodenbelag keinen Halt und sinkt im Fugenbereich nach unten ab. Die Folge: Die Fuge zwischen Wand und Bodenbelag wird automatisch größer. Mit den neuen Küberit Randfugenprofilen Profiltyp 985 G – 988 G und den Dehnfugenprofilen 985 S – 988 S lassen sich bei vollflächig verklebten Bodenbelägen solche breiten Brandschutzfugen bis 20 mm sicher und dauerhaft überbrücken.

Decken 20 mm breite Fugen ab

Ganz gleich, für welchen Bodenbelag sich der Bauherr entscheidet – keramisch, elastisch, textil oder hart –, die Fugenprofile für bis zu 2,5 mm, 3,0 mm, 4,5 mm und 6,0 mm Belagshöhe passen zu allen vollflächig zu verklebenden Bodenbelagsarten. Und da Küberit eine smarte Verarbeitungsmethode sehr wichtig ist, haben sie wie alle Produkte des Profilespezialisten ein paar besondere Eigenschaften: Zum einen erleichtern Montagelöcher eine passgenaue Justierung des Profils am Boden. Zum anderen können sie durch die geschlossene Doppel-K Stanzung am äußeren Rand in ausreichendem Abstand zur Brandschutzfuge verklebt oder eingespachtelt werden. Der ungestanzte Bereich ist dabei so dimensioniert, dass selbst breite Fugen bis zu 20 mm optimal verdeckt werden, ohne dass das

Profil im Dämmmaterial einsinkt. Die Profillänge von drei Metern hat ebenfalls Vorteile: Selbst größere Räume lassen sich zügig und mit weniger Stoßkanten verlegen. Die Randfugenprofile wirken mit einer Sichtfläche von 2,5 mm noch eleganter und bieten zudem ein Add-on: Sie können alternativ als Aufputzsockelleisten mit Bodeneinlagen montiert werden.

Nicht nur praktisch und sicher, sondern auch schön Auch für breite Fugen im Raum bietet Küberit mit der Ausführung als Dehnfugenprofil eine Lösung. Mit ihnen können Bodenbelagsfugen bis 40 mm überdeckt werden. Dagegen ist die sichtbare Breite des Profils mit nur 13 mm ausgesprochen zierlich. Seine Silikonfuge ist standardmäßig entweder grau oder schwarz erhältlich. Weitere Farben sind auf Anfrage realisierbar. Da auch an Bodenprofile ein immer höherer Designanspruch gestellt wird, hat Küberit das Erscheinungsbild beider Profile aufeinander abgestimmt und in drei Designvarianten ins Sortiment aufgenommen: Natur, Silber und in der Trendfarbe Schwarz pulverbeschichtet.

63 Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG Römerweg 9 58513 Lüdenscheid Tel. 02351 9507-0 · Fax 02351 9507-49 kueberit@kueberit.com www.kueberit.com/de
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architektur] Weinkellerei in Spanien

Exklusiv ist nicht nur

Tonnendachbegrünung einer

Weinkellerei

Die traditionsreiche und gleichwohl innovative Weinkellerei Ramón Bilbao in Haro liegt im uralten Weinbaugebiet Rioja Alta im Nordosten Spaniens und bietet neben seinen erlesenen und weltbekannten Weinen ein ebenso exklusives Gründach. Das rund 2.000 Quadratmeter große und bis zu 35 Grad gewölbte Tonnendach der neuen Weinkellerei erhielt von flach bis steil eine exakt passende Dachbegrünung durch den Einsatz von drei verschiedenen Systemen. Lagesicher und dauerhaft etablierte sich eine blühende mediterrane Bepflanzung und integriert das repräsentative Gebäude auf diese Weise malerisch in die umgebende Landschaft.

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Fabian Kaiser

spanischer Wein

Die Geschichte der Bodegas Ramón Bilbao (bodega, spanische Bezeichnung für Weinkellerei) begann 1924 in Haro mit einem kleinen Stück Land an der Straße nach Casalarreina, wo Ramón Bilbao mit dem Weinbau begann. Heute umfasst das Weingut 240 Hektar eigene Weinberge im fruchtbaren Ebrobecken in einzigartiger Höhenlage von 400 bis 700 Metern in den Ausläufern des Iberischen Gebirges. Darüber hinaus werden weitere 900 Hektar Weinberge bewirtschaftet, zu deren Besitzern sehr enge Beziehungen bestehen. Seit 1999 vertreibt die Bodegas Ramón Bilbao ihre erlesenen Weine

unter dem Dach der Zamora Company, einem international tätigen Familienunternehmen ebenfalls spanischer Herkunft, in sage und schreibe 80 Ländern auf der ganzen Welt. 2017 ermöglichte der Erfolg der Bodegas Ramón Bilbao eine Erweiterung der Weinkellerei von vormals 4.500 Quadratmeter Betriebsfläche auf 21.000 Quadratmeter, in deren Zuge das neue Weinkellereigebäude entstanden ist. Dieses dient auch der Entwicklung eines neuen Weinherstellungsprojekts namens Lalomba, das sich der Herstellung hochwertiger Einzellagenweine widmet.

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Die Bodegas Ramón Bilbao im spanischen Weinbaugebiet Rioja Alta empfängt Besucher in ihrem einzigartig begrünten Gebäude.

Landschaftliche Einbindung

Die Gebäudearchitektur trägt einen entscheidenden Teil dazu bei, dass sich der Neubau sachte in die Landschaft einfügt. Neben der Dachbegrünung sind es vor allem die geringe Gebäudehöhe sowie die Tonnendachform, die hier eine Rolle spielen. Auf den Gebäudeseiten erlauben Glasfassaden offene Einblicke. Die Dachwölbung führt auf einer Dachseite fast bis zur

ebenen Erde, wo große Dacheinschnitte sogar Platz für den Anbau von Weinreben lassen. So entsteht eine sehr enge Verbindung zwischen der angrenzenden Weinbaufläche und dem Gebäude. Das bedeutsamste Verbindungselement zur umliegenden Landschaft ist natürlich die Dachbegrünung selbst. Diese wirkt nicht nur optisch wie ein schützender Hut, sie

schützt tatsächlich. Die Dachbegrünung filtert Staub, mindert Lärm und wirkt temperaturausgleichend – also wärmedämmend im Winter und kühlend im Sommer. Das verlängert auch die Lebensdauer der Dachabdichtung. Diese Nachhaltigkeit gehört übrigens explizit zum Unternehmensleitbild der Bodegas Ramón Bilbao und Zamora Company.

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Die neue Weinkellerei liegt wunderbar eingebettet inmitten von Weinreben und Olivenbäumen. Die Glasfassade lässt das Dach noch leichter wirken. Die Dachbegrünung wirkt wie ein schützender Hut und gleicht Temperaturschwankungen aus.

Solide Schubsicherung

Für die Realisierung der Tonnendachbegrünung fiel die Wahl schnell auf die ZinCo-Systemaufbauten „Begrüntes Schrägdach bzw. Steildach“, weil diese Systeme genau angepasst auf die vorliegende Dachneigung am effektivsten für Schubsicherung und Erosionsschutz sorgen. Während das Tonnendach im Firstbereich nahezu flach ist, erreicht es auf einer Gefälleseite etwa 20 Grad und auf der gegenüberliegenden Gefälleseite, wo das Dach fast zur ebenen Erde abfällt, etwa 35 Grad. Mit zunehmender Dachneigung steigen natürlich die auftretenden Schubkräfte, welche über stabile Wider-

lager sicher in die Dachkonstruktion abzuleiten sind. Zu diesem Zweck wurde der Dachrand ausreichend hoch und stabil ausgebildet und außerdem zusätzliche Schubschwellen innerhalb der Dachfläche verankert. Diese Schubschwellen sind genau dimensioniert, von 10 Zentimeter Höhe im oberen Dachbereich bis zu 30 Zentimeter Höhe im unteren Dachbereich, und fachgerecht in die vorliegende EPDM-Kunststoffabdichtung eingedichtet. Um den Ablauf von Überschusswasser zu gewährleisten, sind die Schubschwellen in der Breite in regelmäßigen Abständen unterbrochen.

Architekt:

Anre Arquitectos SLP

Cartagena, Murcia, Spanien

anre@anrearquitectos.com www.anrearquitectos.com

Landschaftsarchitekten:

Jesús Lozano

Logroño La Rioja, Spanien

Luis Craviotto Vallejo

Fuenmayor La Rioja, Spanien

Passgenaue Begrünungssysteme

Für die Lagesicherung der Begrünung ist aber nicht nur diese stabile Unterkonstruktion verantwortlich, sondern ebenso der verwendete Begrünungsaufbau in der Fläche. Im unteren steilen Dachbereich bis 35 Grad setzte man daher den Systemaufbau „Begrüntes Steildach“ mit Georaster-Elementen ein (auf etwa 140 Quadratmetern). Diese zusammensteckbaren, 54 mal 54 Zentimeter großen und 10 Zentimeter hohen Rasterelemente aus Recyclingkunststoff bewirken sofort einen stabilen, flächigen Verbund, der Schubkräfte bis circa 800 kg/lfm aufnehmen kann und die Substratschicht sichert. Dank ihres geringen Eigenvolumens verbleibt ein vergleichsweise großer durchwurzelbarer Raum. Die Erosionsgefahr ist nämlich umso geringer, je besser die spätere Bepflanzung durchwurzeln kann. Unter den Georaster-Elementen liegt übrigens die Bewässerungs- und Schutzmatte BSM 64, um hier eine besonders hohe Wasserspeicherung zu erzielen.

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Die niedrige Gebäudehöhe und Tonnendachform lassen die Architektur mit der Umgebung verschmelzen.

In allen Dachbereichen bis 25 Grad (auf rund 730 Quadratmetern) verwendete man den ZinCo-Systemaufbau „Begrüntes Schrägdach“ mit Floraset FS 75. Diese oberseitig profilierten Dränelemente aus EPS-Hartschaum dienen im flächigen Verbund ebenfalls zur Aufnahme und Ableitung der Schubkräfte aus der Substratauflage. Das Substrat kann sich sehr gut in den großen Wasserspeichermulden der rund 75 Millimeter hohen Elemente verzahnen. Im gesamten Firstbereich des Tonnendaches (auf rund 1.280 Quadratmetern) schließen sich nun Floradrain FD 40-Elemente an. Genau richtig für wenig bis kein Gefälle, da diese 40 Millimeter hohen Kunststoffelemente bis zu 5 l/m² Wasser speichern können. Unter diesen Elementen liegt hier die Schutz- und Speichermatte SSM 45.

Mediterrane Bepflanzung

Der beste Schutz vor Erosion ist eine geschlossene Vegetation mit guter Durchwurzelung. Wichtig sind daher die richtige Substratund Pflanzenauswahl, die Art der Ausbringung und auch die Anwachsphase bis Flächendeckung erzielt ist. Auch die Windexposition spielt eine Rolle. Angepasst an die klimatischen Bedingungen

wählte man trockenheitsverträgliche heimische Pflanzen wie zum Beispiel Weiße Zistrose (Cistus albidus), Lavendel (Lavandula angustifolia), Filziges Hornkraut (Cerastium tomentosum), Salbei (Salvia officinalis) und Kriechenden Rosmarin (Rosmarinus officinalis “Prostratus”). Diese wurden als Kleinballenpflanzen in Gruppen und in entsprechend hoher Pflanzdichte in die bis zu 30 Zentimeter hohe Substratschicht gepflanzt und das Substrat mit weißem Kies abgedeckt. Der Kies ist bewusst gewähltes Gestaltungselement und schützt obendrein das Substrat vor zu starker Austrocknung. Aufgrund der hellen Farbe wird Lichtstrahlung reflektiert und die Oberfläche bleibt kühler.

Die gleichmäßige Wasserversorgung der Pflanzen während ihrer Anwachsphase und darüber hinaus sichert die installlierte Tröpfchenbewässerung. So etablierte sich die Bepflanzung dauerhaft und zeichnet ein wechselnd blühendes und sehr lebendiges Bild. Diese malerische Dachbegrünung der Bodegas Ramón Bilbao ist wahrlich ein optisches Highlight für alle Besucher. Die Gebäudearchitektur inmitten von Weinreben und Olivenbäumen bereichert die wundervolle Landschaft.

www.zinco.de und www.zinco-greenroof.com

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Je nach Blütezeit bringen die Pflanzen besondere Farbtupfer auf das Dach. Fotos] © ZinCo

Besuchen Sie uns auf der BAU 2023

17.–21. April

Halle A4/Stand 502

Keramikfassaden. Entdecke die Möglichkeiten.

Keramik-Fassaden offerieren zahlreiche funktionale und ästhetische Vorzüge. Ein wesentlicher sind raffinierte Licht-Schatten-Effekte anhand von dreidimensionalen Oberflächen zu realisieren – und zwar dauerhaft, denn dieses Material ist absolut farb- und lichtecht, sodass unerwünschte optische Veränderungen kein ema sind. Agrob Buchtal erweitert nun das Angebot an dreidimensionaler Fassadenkeramik um die zwei neuen Spielarten Canyon und Kaijo. Sie entstanden in enger Kooperation mit dem Produktdesigner Markus Bischof (Jahrgang 1980, studierte Integriertes Produktdesign, arbeitete im New Yorker Studio des Designers Karim Rashid, seit 2010 eigenes Atelier).

Canyon ist eine keramische Interpretation der jahrmillionenalten Sediment-Ablagerungen, die sich im Grand Canyon in Arizona finden. Die Inspiration zu Kaijo waren Analogien zu einer Wasseroberfläche, zu Regen und zum Schattenspiel von Blättern. Um eine gestalterisch reizvolle Bandbreite zu offerieren, sind die zwei Varianten formal unterschiedlich, bieten aber ähnliche Effekte. Je nach Tageszeit, Sonnenstand und Standpunkt ergeben sich variierende Impressionen, das Wechselspiel von Licht und Schatten wird zum selbstverständlichen architektonischen Stilmittel und bietet ästhetischen Mehrwert: Die Gebäudehülle wird dauerhaft aufgewertet durch diese natürliche optische Belebung und entspricht so dem Credo von Agrob Buchtal und Markus Bischof: „Aus der Ferne macht eine Fassade gewissermaßen ein Versprechen, das aus der Nähe eingelöst werden sollte“.

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architektur] Hotel in Südtirol 70

Mit vielen Facetten

Viel Erholungswert im Schgaguler Hotel in Kastelruth, Südtirol, Italien

Im Südtiroler Ort Kastelruth bietet das Hotel Schgaguler mehr, als die 4-Sterne-Superior-Kategorie erwarten lässt. Das Boutiquehotel beeindruckt im Ortskern seit der Sanierung 2018 mit schlichtem, reduziertem und zeitlosem Design.

Eva Mittner
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Schon von Weitem erkennt man die prägnanten Giebelbauten im Ortskern, die an die berühmte Südtiroler Bergkette der drei Zinnen erinnern sollen. Das ortstypische Satteldach mit der entsprechenden Neigung wurde ebenfalls realisiert.

Das Hotel Schgaguler wurde 1986 im landestypischen Südtiroler Stil erbaut. Es besteht aus drei zueinander versetzten Häusern, die während der Sanierungsphase um ein Stockwerk erhöht und durch eine ganzheitliche Umgestaltung mit neuer Architektur und einem besonderen Konzept zu ruhiger Unaufgeregtheit geführt wurden.

Nach einer knapp zwölf Wochen kurzen Umbauphase wurde das umfassend renovierte Bestandsgebäude mit völlig neuem Look im Juli 2018 wiedereröffnet. Holz, Stein und viel Glas dominieren bei den Bauten, Akzente in Weiß, Grau und ruhigen Naturtönen machen das Ensemble außen und innen zu einem Hingucker.

Martin Schgaguler hat maßgeblich am Design des heutigen Schgaguler Hotels mitgewirkt. Seine Fotografien aus der Kollektion SAXUM zieren die Wände im Haus. Tochter Sandra leitet das Restaurant mit und als gelernte Sommelière steht sie mit vielen Winzern und Produzenten aus der Region persönlich in Kontakt. Tobias und Peter Schgaguler kümmern sich um das harmonische Zusammenspiel aller Bereiche und leiten das Hotel.

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Gastgeberfamilie Schgaguler

Elisabeth und Gottfried Schgaguler gründeten 1986 das Hotel als Residenz mit Appartements. Schon 2002 wurde das Haus um weitere Zimmer und um den großzügig angelegten Wellnessbereich erweitert. 16 Jahre später übernahm die nächste Generation den Betrieb und sanierte das Haus von Grund auf. Jetzt sind neben den Eltern auch die vier Kinder Martin, Sandra, Tobias und Peter im Betrieb aktiv. Als Wanderführer nimmt Gottfried Schgaguler die Gäste Sommer wie Winter mit in die Berglandschaft der Dolomiten. Elisabeth Schgaguler begrüßt gern ankommende Besucher persönlich an der Rezeption.

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Jetzt mal ganz ruhig – Reduzierter Baustil statt rustikaler Optik

„Das Haus war viele Jahre als Appartement-Residenz geführt worden, daher hatten wir keine Gemeinschaftsräume, viele kleine Küchen und insgesamt zu wenig Atmosphäre“, berichtet Peter Schgaguler, der heute mit seinen Geschwistern zusammen das Hotel in zweiter Generation führt. Mit viel Energie und Intuition haben sie zusammen ihren Gästen einen Rückzug aus dem hektischen Alltag geschaffen. Familie Schgaguler führt das Haus mit herzlicher Gastfreundschaft und einer Prise Lässigkeit. Der Mailänder Architekt Peter Pichler plante in Zusammenarbeit mit Martin Schgaguler die Neugestaltung im Zuge der Sanierung. Zunächst wurden die drei vierstöckigen Baukörper aus Ziegel entkernt, einer davon fast gänzlich abgebrochen. Das vierte Stockwerk ließ man in jedem der drei Häuser zurückbauen und neu in Leichtbeton- und Holzbauweise errichten, ein fünftes Stockwerk kam ebenfalls in der Kombination on Top.

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Rezeption Lobby

Bei der Umgestaltung in den drei Stammbauten wurden lediglich die Grundmauern als Basis nach der Entkernung behalten. Fenster, Türen, Böden, Bäder, Möbel und Stoffe dagegen hat man neu durchdacht und detailliert ausgestaltet. Ein auch für Profis nicht immer einfaches Unterfangen. Stahlstützen, Stahlträger und Leimbinder mussten in den aufgebauten Stockwerken eingezogen werden, um die Kräfte entsprechend neu abzuleiten. Die Zimmerer errichteten neue Holzwände im vierten und fünften Obergeschoss, Elektriker und Installateure arbeiteten zeitgleich am Innenausbau in den weiteren Geschossen. Die Hausseite Richtung Dolomiten wurde in Kreuzlagenholz-Konstruktion für die großen Balkone erweitert und regelrecht an das Gebäude gehängt, auch zur Straßenseite hin arbeitete man mit KLH-Anbauten.

Die Gänge und Treppenhäuser zur Straßenseite wurden geschlossen und somit das Gebäudeensemble zu einer optischen Einheit zusammengefasst.

Dezent fügt sich jetzt die helle Fassade mit grauweißem kreidehaltigem Strukturputz in die umliegende Häuserreihe ein. Bodentiefe Fensterflächen bringen viel Licht in das Ensemble und bieten von überall aus einen wunderbaren Ausblick in die Dolomiten. Im aufgestockten fünften Geschoss gibt es jetzt mehrere faszinierende Suiten.

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Transparenz und Leichtigkeit in der Ausstattung Die Böden aus zwölfschichtigem Kunstharz sind grau. Eine Regendusche und ein frei stehendes Waschbecken aus Corian gehören ebenso zur Grundausstattung wie Balkon beziehungsweise kleine Terrasse, alle mit südlicher Ausrichtung und freiem Blick auf die Dolomiten.

Die Farben neu angemischt

Beim Betreten des Hotels werden Gäste von der geschmackvollen Kombination aus warmer Holzvertäfelung und massivem Stein – dem Granit Beola Grigia – am Empfangstresen begrüßt. Herzstück des

Hauses ist die Hotelbar, die zugleich Café, Kaminzimmer und nach draußen erweitert die Hotelterrasse beinhaltet. Sonderangefertigte Loungesessel und Couchelemente in Lodenstoffen, der offene Kamin

und freier Blick auf das Schlernmassiv schaffen effektvolles Flair. Angrenzend an die Bar befindet sich das Restaurant, das in kleine Sitzecken aus schlichten, hellen Holzmöbeln unterteilt ist.

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Insgesamt gibt es 36 Doppelzimmer und 6 Suiten. Im Hotel verteilen sich die Zimmer auf den fünf Etagen und bieten Platz für zwei bis vier Personen. Überall Kastanienholz als Protagonist. Formschön: Die weiße, freistehende Badewanne in den offen gestalteten Doppelzimmern.

„Wir haben auch die Farben im Haus völlig neu angemischt“ sagt Hotelchef Peter Schgaguler. „Die Palette wechselt zwischen Ocker, Sand- und Erdtönen – ergänzt durch edles Beige und Weiß. Schön gemaserte Holzarten – aber auch klare Linien – beruhigen das Auge. Und besonders wichtig: Helligkeit und Wärme sind vorrangig. In allen Zimmern und Suiten gehen durch die Materialkreationen Schlafzimmer, Wohnbereich und Badezimmer fließend ineinander über.

Herausforderung: Schmale Räume

„Die Wände zwischen den früheren Wohneinheiten blieben stehen“, berichtet Peter Schgaguler. „Das war an sich eine gute Entscheidung, allerdings waren die Räume sehr lang und schmal. Zum Glück hat sich das Architektenteam eine attraktive Lösung für dieses Thema einfallen lassen: Die Räume wurden durch frei stehende Gipswände optisch ansprechend unterteilt, dort ließen sich zudem viele Technikeinbauten verstecken.“

Diese Wände und auch die Böden wurden aus zwölfschichtigem Kunstepoxidharz von Hand verspachtelt und bilden eine attraktive Einheit, die durchgehend bis zum Ende der großen Balkone realisiert wurde. Die Designböden sind unempfindlich und wasserfest und fühlen sich dennoch warm an.

Die Fensterflächen rücken den Gast in allen Räumen nahe an die Bergwelt heran. Heimisches Holz, dunkelgraue dezente Fliesen in den ebenerdigen Regenduschen, geschwungene frei stehende Waschtische und Badewannen – alles fügt sich harmonisch zusammen. Es gibt begehbare Kleiderschränke, eine kleine feine Bio-Teebar und große Relax-Balkone.

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Mailand, Italien info@peterpichler.eu www.peterpichler.eu PETER PICHLER ARCHITECTURE s.r.l.
Die lang gestreckten Räume sind nun optisch perfekt unterteilt.

Als besonderes Highlight spielt in allen 42 Zimmern ein regionales Holz die Hauptrolle: die heimische Kastanie. Die Schgagulers legen Wert auf moderne, aber traditionellhandwerkliche Ausstattung. Die handgefertigten Stücke, zum Beispiel Stühle mit Leder oder Flechtwerk machen neben ihren eigentlichen Aufgaben überall auch optisch eine gute Figur. Naturtöne unterstreichen die ruhige Atmosphäre, alle Materialien treten in Beige, Weiß oder hellem Grau optisch zurück, ohne ihren Wohlfühlcharakter aufzugeben.

Auch in den Familiensuiten dominieren klare Formen, natürliche Texturen, dazu Erdtöne. Sie zeichnen sich zudem durch die sehr großzügigen Bereiche aus, sie verfügen über zwei getrennte Schlafzimmer – jeweils mit eigenem Badezimmer, mit ausziehbarem Sofa und eignen sich daher besonders für Familien.

Abschalten und Aufladen

Inzwischen mehrfach erweitert wurde der Spabereich. Beim Ausspannen unterstützen die vielen kleinen und großen Relaxangebote: verschiedene Pools innen und außen – teilweise mit Gegenstromanlage und Whirlpool unter freiem Himmel auf der gemütlichen Holzterrasse. Saunaareal mit Bio- und Kelo-Sauna, Dampfbad, Schlammbad, Melmarium, Eisraum und ein vergrößerter Ruhebereich, der echte Zurückgezogenheit möglich macht. In vier Behandlungsräumen gibt es Kosmetik- und Massageangebote.

Die Zimmerei Ludwig Rabanser wurde 1996 in Seis am Schlern gegründet und vereint althergebrachtes Wissen und modernes Know-how: Technisch ausgereifte Planungsinstrumente, innovative Werkstoffe und zeitgemäße Maschinen stehen im Dienste des traditionellen Zimmermannshandwerks. Das Team mit 12 qualifizierten Mitarbeitern deckt die gesamte Palette der Zimmereiarbeiten wie Holzhäuser, komplette Dächer, Gauben, Balkone, Altbausanierungen, Holzrahmenbau, Terrassenüberdachungen ab. Besonders spezialisiert sind die Experten auf den Treppenbau. 2004 konnte die Zimmerei in der „Handwerkerzone Seis“ das neue Betriebsgebäude mit neuester technologischer Ausstattung in Betrieb nehmen. In geräumigen und hellen Betriebshallen erfüllt man Kundenwünsche mithilfe von CAD-Projektierung, CNC-Bearbeitung und genauen Vermessungstechniken sorgfältig und pünktlich.

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Das Hotel ist mit dem EU-Umweltzeichen EcoLabel ausgezeichnet, der Zertifizierung für nachhaltiges und umweltbewusstes Management.

Das herausragende Beispiel des Vitalpina® Boutique-Hotels S chgaguler zeigt, dass Charme, Design und Herz mit besonderer Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit einhergehen können.

www.schgaguler.com

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Holzbau – Zimmerei Ludwig Rabanser Schwimmbad Fotos] Martin Schgaguler

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Architektur als Kunstwerk

Sanierung eines Hofhauses von 1620

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architektur]
Sanierung eines Hofhauses von 1620

Der Grundgedanke des Hauses ist eine ökologische und nachhaltige Bauweise, die eine lange Beständigkeit gewährleistet.

Die Kombination aus Beton und Freskotechnik mit einzelnen Stahlelementen dominiert das Innendesign. Das Haus hat insgesamt 170 Quadratmeter Fläche mit zwei Stockwerken auf der Nordseite und drei auf der Südseite. Der Treppenaufgang und eine Galerie gewähren Zugang zu den einzelnen Ebenen. Die Aufteilung des

Hauses bietet auf der einen Seite mit Erd- und Dachgeschoss hohe Räume und viel Platz zum Entfalten, Wohnen und Kochen. Auf der anderen Seite befinden sich auf drei Stockwerken zwei kleinere Zimmer zum Schlafen sowie ein großes Zimmer im Dachgeschoss und ein großes Badezimmer im ersten Stock. Das Haus ist

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mit Fußboden- und Wandheizung ausgestattet. Außerdem dienen Betonheizkörper unter den Fenstern als Wärmespeicher. Durch die Putze und die darauf aufgetragene Freskotechnik bleiben die Wände diffusionsoffen und geben somit ein optimales Raumklima. Die vorgesetzte 35 Zentimeter starke Leichtbetonwand, die auf einem eigenen Fundament steht, hat eine dämmende und optische Funktion. Sie besteht aus Glasschaum in verschiedenen Körnungen und hat eine Rohdichte von circa 500 kg/m2. Die sichtbaren weißen Streifen wurden mit der Freskotechnik versehen, die grauen Streifen wurden gekalkt. Um die Fassade vor Wettereinflüssen zu schützen, ist sie mit Carnauba-Bienenwachssalbe überzogen und poliert. Die

Fassade ist selbsttragend und nur an Leibungsöffnungen armiert. Die Dachdämmung besteht aus Holzfaserdämmplatte und im Zwischenspan Papierfaser. Alle nicht aus Beton bestehenden Decken wurden mit Schilfrohrmatten verkleidet, die darauf aufgetragenen Putze weisen eine Stärke von 30 Millimetern auf. Ganze zehn Jahre widmete sich Timothy D. Hanghofer dem Entwurf, dem Ausbau und der Veredelung einer alten Scheune mit Heuboden. Aktuell wird das Haus auf Sotheby’s International Realty präsentiert.

www.hanghofer.art www.peters-fotodesign.com

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Fotos] Michael Christian Peters

PERFEKTION ENTSTEHT IM DETAIL

Moderne Architektur muss sich im Spannungsfeld von Entwurf, Technik und Ökonomie bewähren. Für Fenster und Türen eröffnen Kunststoffprofile von VEKA hier Perspektiven – in kompromissloser Qualität und Ästhetik.

architekten.veka.de

schlasse.de
schlasse.de

Vom unbegehrten Baugrund zum schicken Hingucker

Mehrfamilienhaus in Heustreu in der Rhön

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Ansgar Büttner
architektur] Mehrfamilienhaus in der Rhön
Der Bebauungsplan der Gemeinde ließ durchaus Spielraum für eine attraktive Bauweise.
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Die Fassade wird an der Längsseite von den Dächern der Carports sowie durch die Müllhäuschen unterbrochen. An den vorgeständerten Balkonen wurde Streckmetall als Füllung verwendet.

Völlig uninteressant. Schwer zu bebauen. Dazu zu klein, um etwas Vernünftiges entstehen zu lassen. Trotz hoher Nachfrage nach Baugrund wollte niemand die letzten beiden Baugrundstücke im Baugebiet „Am Tannig“ in Heustreu in der Rhön haben. Durch die Nord-West-Ausrichtung, die Größe von 630 Quadratmetern und die Hanglange schien es unrentabel selbst für ein Einfamilienhaus. Architekturdesigner André Vorndran ließ sich von den Voraussetzungen in der Nachbargemeinde nicht abschrecken, nahm die Herausforderung an und begann die Planungen für zwei 6-Familien-Häuser. Was zuvor niemand auf dem Schirm hatte: Der Bebauungsplan der Gemeinde ließ durchaus Spielraum für eine attraktive Bauweise. So gelang es Planer Vorndran, die zwei Häuser mit je 422 Quadratmeter vermietbarer Fläche zu konzipieren – und zu realisieren.

Das kürzlich nach KfW-55-Norm fertiggestellte Bauprojekt lässt sich sehen und zeigt, wie man aus der Not auch eine Tugend macht. Denn die beiden Zwillingshäuser sind das Ergebnis von viel Arbeit und Liebe im Detail. Jeder noch so kleine Winkel und alle Flächen wurden in der Planung berücksichtigt, viele Lösungen sind maßgeschneidert und individuell an die Gegebenheiten angepasst. Wenngleich die Häuser größer sind als die umliegenden Einfamilienwohnhäuser im Wohngebiet, fügen sie sich städtebaumäßig ein und entsprechen den Vorgaben des Bebauungsplans. Um das Erscheinungsbild aufzulockern, wurde die Fassade an der Längsseite von den Dächern

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Hollstadt
www.vorndran-design.com vorndran-design
Das Treppenhaus dient als aussteifender Kern.
info@vorndran-design.com

der Carports sowie durch die Müllhäuschen unterbrochen. Durch die Hanglage sind die Wohnungen im Erdgeschoss barrierefrei zu erreichen, die Wohnungen im Untergeschoss barrierearm.

Industriecharme trifft auf Wohnlichkeit

Ganz bewusst hat Vorndran in allen Bereichen des Projekts Beton nicht zur als Baustoff, sondern auch im Inneren als Stilelement eingesetzt. Im Treppenhaus dient er als aussteifender Kern sowie gleichzeitig als Wärmeund Kältespeicher im Sommer. Die statischen Betonwände in den Küchen und Bädern liegen nebeneinander und in allen Stockwerken übereinander. So ließen sich kurze Leitungen für Wasser und Lüftungen realisieren – Arbeitszeit und Materialien konnten in erheblichem Maße eingespart werden. Die Betonwände wurden nicht überstrichen, sondern bewusst sichtig gelassen. Die Handwerkskunst der Betonbauer sollte in allen Bereichen zu sehen sein.

Sakrale Architektur wird zu modernem Wohnraum

Ganzglas-System GEALAN-KUBUS® bringt Licht in historisches

Gemäuer

Mehr als 60 Jahre lang hat die Vredeskerk in Tilburg als Kirche gedient. Heute ist sie zum Wohngebäude umgewidmet und zeigt, wie aus sakraler Architektur modernes Wohnen entstehen kann. Großen Anteil an der gelungenen Verschmelzung von Tradition und Moderne hat das Ganzglas-System GEALAN-KUBUS®. Die neuen Fenster bringen viel Licht ins Innere und nehmen sich in GEALAN-acrylcolor® Quarzgrau optisch zurück – zugunsten des sakralen Raumgefühls. omas Bedaux vom ausführenden Architekturbüro: „Wir haben die Fenster hinter Mauerwerk gesetzt, man sieht überhaupt keinen Rahmen. Deshalb haben wir uns für die GEALAN-Fensterprofile entschieden.“

Das Profil-System GEALAN-KUBUS® sorgt durch seine minimalen Profilansichten innen wie außen für einen maximalen Glasanteil bei Fenstern und Balkontüren. Der von außen unsichtbare Flügel ermöglicht außergewöhnlich viel Licht in den Räumen und hat eine moderne Optik, ohne das historische Bauwerk zu überladen.

Objekt: Vredeskerk (Friedenskirche)

Ort /Land: Tilburg/Niederlande

Baujahr: 1953

Jahr der Renovierung: 2022

System: GEALAN-KUBUS®

Farbe: GEALAN-acrylcolor® RAL 7039

Architekt: Bedaux de Brouwer Architekten

Verarbeiter: Wijnsma Kozijnen B.V., Alkulux B.V.

GEALAN Fenster-Systeme GmbH

Hofer Str. 80

95145 Oberkotzau

Tel. 09286 770 · Fax 09286 772222

info@gealan.de

www.gealan.de

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Statische Betonwand in der Küche
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Raumspartreppen aus gezundertem Metall

In den Galeriewohnungen sind die Raumspartreppen aus gezundertem Metall als Skulptur ein echter Hingucker. Die Kombination mit den Betonwänden bietet einen modernen und zeitlosen Charakter. Die Fläche unter der Dachhaut wurde komplett als Wohnraum und Galerie ausgenutzt. Das sorgt für ein Gefühl der Großzügigkeit und Weite – die Wohnungen sind rau und chic zugleich. Im Treppenhaus, an den vorgeständerten Balkonen und bei der Galerie in den Dachwohnungen bringt das verwendete Streckmetall viele Vorteile mit sich, z. B. als Sichtschutz von unten bei gleichzeitiger Lichtdurchlässigkeit bei einem parallelen Blickwinkel. Dazu erweist sich das Material als wartungsfrei.

Durch die Verwendung einer Wärmepumpe wurde nur ein kleiner Technikraum in den Gebäuden benötigt, was wiederum den Wohnflächen zugutekam. In den Wohnungen selbst wird das Warmwasser dezentral durch Booster erwärmt.

Dank cleverer Verwendung von Baustoffen, der maßgeschneiderten Planung und der optimalen Ausnutzung der räumlichen Gegebenheiten sind auf dem ehemals unbegehrten Grundstück 12 Wohnungen entstanden, die individuell, energieeffizient, aber dennoch preiswert realisiert werden konnten.

Architekturobjekt auf www.heinze.de

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Viele Lösungen sind maßgeschneidert. Fotos] Markus Büttner mgo-media.de In den Galeriewohnungen sind die Raumspartreppen aus gezundertem Metall als Skulptur ein echter Hingucker. Die Fläche unter der Dachhaut wird komplett als Wohnraum und Galerie genutzt.

Leben mit den Elementen

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architektur] Kontorhaus in Bremen

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Die Straße „Am Wall“ stellt eine historische Wohn- und Geschäftshausstraße in Bremen dar.

Die einzelnen Ebenen werden durch eine horizontale Bänderung aus einer dunkleren Ziegelsortierung kenntlich gemacht. Eine für alle Bewohnerinnen und Bewohner zugängliche Dachterrasse ist ein Treffpunkt mit Blick u. a. in die grünen denkmalgeschützten Wallanlagen.

Exponiert, extravagant und doch selbstverständlich

Neubau eines Kontorhauses am Wall in Bremen

Die Straße „Am Wall“ stellt eine historische Wohn- und Geschäftshausstraße in Bremen dar. Einseitig bebaut, führt diese vornehmlich in West-Ost-Richtung um die Altstadt am Park der Bremer Wallanlagen entlang, aus dem sich nicht nur der Name der Straße ergibt, sondern auch der des jüngst fertiggestellten Kontorhauses am Wall. Für den Entwurf des geklinkerten Neubaus, in das die Serviced Living Kette „Stayery“ eingezogen ist, zeichnet Westphal Architekten BDA aus Bremen verantwortlich.

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Die großzügig belichteten Zimmer mit individuell gestaltetem Bad verfügen teilweise über einen privaten Austritt ins Freie.

WESTPHAL ARCHITEKTEN BDA

Westphal Architekten BDA aus Bremen erbringen die Entwicklung und Planung aller raumbildenden, architektonischen und städtebaulichen Aufgaben. Das Büro bearbeitet alle Leistungsphasen, vom ersten beratenden Gespräch über die Planung bis zur Überwachung und Übergabe. Dabei stehen für das Team von Westphal Architekten Qualität und Innovation eines Entwurfes im gleichen hohen Anspruch wie die termin- und kostengerechte Übergabe eines Projektes. Das Büro weist zahlreiche Auszeichnungen vom Bremer Wohnbaupreis über den Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung bis hin zum BDA-Architekturpreis Nike vor.

www.westphalarchitekten.de

Schnittzeichnung Zeichnung] Westphal Architekten BDA

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Treppenhaus

Das Kontorhaus ist auf einem Grundstück mit bewegter Geschichte in exponierter Lage am Wall entstanden. Lange Zeit befand sich auf der Fläche ein ungenutztes Gebäude, das die städtische Parkhausgesellschaft Brepark erworben hatte, um eine neue Unternehmenszentrale zu errichten, verkaufte das Grundstück aber doch weiter. Der neue Käufer ließ das Bestandsgebäude zurückbauen, archäologische Funde stoppten zunächst das Neubauvorhaben. Überreste aus Bremens Stadthistorie, genauer gesagt, des Abbentors, das im mittelalterlichen Bremen einen Zugang aus den Wallanlagen in die Altstadt markierte, mussten zunächst geborgen werden. Die Architekt:innen von Westphal nahmen diesen Umstand in ihrem Entwurf auf und entwickelten eine kraftvolle Bebauung, die analog zum Abbentor der Öffentlichkeit einen neu interpretierten Durchgang vom Wall zur Altstadt ermöglicht.

Das neue Kontorhaus stellt respektvoll Bezüge zur vorhandenen Bebauung am Wall her, setzt zugleich aber auch einen markanten Akzent in der Reihe der Zeitzeugen des Wiederaufbaus aus der Nachkriegszeit. Als allseitig grenzständige Eckbebauung markiert das siebengeschossige Gebäude mit Staffelgeschossen nicht nur prominent den besonderen Standort, sondern reagiert in besonderer Art auf die städtebauliche Raumsituation. Der ehemals an dieser Stelle stehende Turmbau des Abbentors wird zitiert durch die figürliche Überhöhung des Gebäudes zu seiner Nachbarbebauung.

Nicht nur durch die kraftvolle Bebauung am Wall wird das Abbentor in das Konzept der Architekt:innen integriert, sondern auch die öffentliche Durchwegung des Gebäudes zwischen Altbau und Neubau nimmt das Thema des Durchtretens wieder auf. Durch den „Am Wall“ gelegenen Haupteingang des Neubaus führt ein öffentlicher Durchgang in den rückwärtig tieferliegenden „Schwanengatt“. Die Ausformung dieser Passage integriert und organisiert Fußverkehrswege neu, generiert engmaschige Wege und ermöglicht eine barrierefreie Erschließung des Gebäudes.

LAMILUX auf der BAU 2023

Mehr Licht. Mehr Luft. Mehr Klimaschutz.

Auf einem rund 350 m2 großen, zweistöckigen Messestand präsentiert LAMILUX auf der BAU 2023 unter dem Motto „Mehr Licht. Mehr Luft. Mehr Klimaschutz.“ das umfassende Produktportfolio des Tageslichtsystemherstellers sowie der Tochterunternehmen roda Licht- und Lufttechnik GmbH und MIROTEC Glas- und Metallbau GmbH.

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– Drei bisher noch nicht am Markt veröffentlichte Produktneuheiten Das ultimative Plus für Messebesucher: Kostenlose LAMILUX Academy Fachvorträge zu relevanten Themen aus der Baubranche sowie die LAMILUX World mit Augmented Reality Darstellung der LAMILUX Aufsatzkranzprodukte.

Gemeinsam für eine hellere Welt

LAMILUX hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit auf Langlebigkeit konzipierten Oberlichtern und Glasdächern die Welt heller, gesünder und nachhaltiger zu gestalten. Auf der Leitmesse BAU 2023 stellt LAMILUX diesen Anspruch auf deren neuen innovativen Messestand „Mehr Licht. Mehr Luft. Mehr Klimaschutz“ eindrucksvoll unter Beweis.

Sie finden LAMILUX in Halle C2 auf Stand 321.

LAMILUX Heinrich Strunz GmbH

Zehstr. 2 · 95111 Rehau

Tel. 09283 5950

Fax 09283 595290

information@lamilux.de www.lamilux.de

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Im Newton München sorgt das LAMILUX Glasdach PR60 für optimalen Lichteinfall. Foto] LAMILUX

Gestalterische Ausprägung

Um zwischen der Bestandsbebauung zu vermitteln, reduziert sich der Baukörper durch unregelmäßig angelegte Staffelgeschosse und reagiert auf die verschiedenen Höhen. Für den norddeutschen Raum typisch, kommt eine Ziegelfassade zum Einsatz, die mit ihrer hellen Farbigkeit Bezug auf die umliegende Putz- und Natursteinfassaden nimmt. Der profilierte Wasserstrichziegel moduliert im Sockel eine plastische Basis und bringt den Baukörper tektonisch zum Stehen. In den Sockel integriert, befindet sich die Zufahrt zur natürlich durchlüfteten Tiefgarage mit PKW- und Fahrrad-Stellplätzen. Der Sockel umspielt zusätzlich die das Gebäude umlaufenden variierenden Geländehöhen. Die einzelnen Ebenen werden durch eine horizontale Bänderung aus einer dunkleren Sortierung kenntlich gemacht. Aus dieser Ebene erstrecken sich großformatige Fenster, die mit ihren anthrazitfarbenen Rahmen das ausdrucksstarke Erscheinungsbild der Fassade unterstreichen. Diese großformatigen Öffnungen sorgen für ausreichend Tageslicht in den 85 Wohneinheiten und formen im Erdgeschoss einen öffentlichen Charakter. Einen oberen Abschluss findet der siebengeschossige Baukörper durch ein getrepptes Gesims.

Neben dem Eingangsbereich sind weitere Räume als Begegnungsstätte für Bewohnerinnen und Bewohner auf Erdgeschossniveau angesiedelt. Wartebereiche, Sitzgelegenheiten und eine Living Kitchen fördern den Gemeinschaftssinn. Zusätzlich bieten großzügig belichtete Aufenthaltsräume, die individuell und flexibel nutzbar sind, das Bedürfnis nach Kommunikation. Neben diesen Bereichen stellt auch eine für alle Bewohnerinnen und Bewohner zugängliche Dachterrasse einen Treffpunkt mit Blick in die grünen, denkmalgeschützten Wallanlagen, zu den Turmspitzen des St.-Petri-Doms zu Bremen oder zu den ehemaligen Hafenrevieren der Überseestadt dar. Diesen Ausblick kann man nicht nur von der Dachterrasse genießen, sondern auch von den für ein bis zwei Personen ausgelegten Räumlichkeiten. Auf 22 bis 40 Quadratmetern verfügen die großzügig belichteten Zimmer mit individuell gestaltetem Bad teilweise über einen privaten Austritt ins Freie. Eine zeitlos moderne Innenausstattung prägt den Charakter dieses neuen Appartementgebäudes in Bremen.

Architekturobjekt auf www.heinze.de

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Anthrazitfarbene Fenster- und Türrahmen unterstreichen das ausdrucksstarke Erscheinungsbild der Fassade. Fotos] Olaf Mahlstedt Die Auswahl der Farben und Materialien erfolgte bewusst, innen wie außen aufeinander abgestimmt, mit dem Ziel einer hohen Durchlässigkeit des Entwurfs. Hier zu sehen anhand des Empfangsbereichs.

Architektur AWARD ’ 23

Gesamtpreisgeld

40.000 €

Teilnahmeschluss

15. Juni 2023

Beste Nichtwohngebäude in den Kategorien

Cradle to Cradle | Design |

Holz(hybrid)bau | Innovation |

Interior Design | Transformation

+ Publikumspreise

+ Nachwuchspreise

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heinze.de/award
Preisträger 2021, © Georg Aerni Preisträger 2017, © Steffen Spitzner Preisträger 2011,
Heinrich 04444 jo157 an 01 Preisträger 2017, © Eibe Sönnecken
© Michael

Farbspektakel vor schlichter Lochfassade

Gästehaus der Textilakademie NRW

Das Gästehaus der Textilakademie NRW befindet sich direkt gegenüber dem mit Textil umspannten Lehrgebäude und bietet Auszubildenden und Weiterbildungsteilnehmenden Übernachtungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem Campus der Hochschule Niederrhein.

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architektur] Gästehaus der Textilakademie NRW

Im Gegensatz zu seinem auffälligen Nachbarn präsentiert sich das Gästehaus bewusst zurückhaltend mit einer schlichten Lochfassade in mattem Anthrazit. Trotzdem treten die unterirdisch miteinander verbundenen, zunächst ungleich wirkenden Gebäude – beide von sop architeken – in einen stimmungsvollen Dialog und bilden ein harmonisches Ensemble.

Die beiden kubischen, frei gestellten Baukörper gleichen sich nicht nur in ihren Proportionen. Auch die Anordnung der geschlossenen und transparenten Flächen und die Aussparungen im Erdgeschoss entlang des Foyers und Bistros sind verdreht zueinander angeordnet.

Die Fenster fügen sich fast rahmenlos in die Fassade aus Textilbeton ein, die mit diesem speziellen Verbundwerkstoff ebenfalls einen Bezug zu den Lehrinhalten der Akademie herstellt und den vielfältigen Einsatz von Textilien auf ganz andere Weise als das Lehrgebäude erfahrbar macht. Zusammen mit den zwischen ihnen liegenden Außenflächen, die auch für die Gastronomie des Bistros genutzt werden, erzeugen die beiden Akademiegebäude einen einladenden „kleinen Campus im Campus“, der auch von den Studierenden der Hochschule genutzt werden kann.

Im Gästehaus stehen 59 teils zusammenschaltbare Zimmer für mehr als 100 Personen zur Verfügung. Ein Bistro, Gemeinschaftsküchen und eine Bar, wandelbare Aufenthaltsflächen mit Spielangeboten, Fitness-, Ruheraum und weitere Lernräume schaffen unterschiedlichste Möglichkeiten zur Begegnung und Zusammenarbeit.

Wie im Inneren der Textilakademie dominieren auch im Gästehaus Sichtbeton und kontrastierende Möbel aus Eiche oder mattem HPL in dunklen Farbnuancen. Alle festen Einbauten hat das Innenarchitekturteam von sop architekten eigens für die unterschiedlichsten Anforderungen der Nutzer entworfen.

So auch das mobile, akustisch wirksame Sitzmöbel, das aus fünf flexiblen Modulen mit Stauflächen, herausnehmbaren würfelförmigen Hockern, Pinnwänden und White-

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boards besteht. Die einzelnen beweglichen Elemente können variabel zusammengeschoben und je nach Bedarf als Sitzstufen, Raumtrenner, Arbeits- oder Staumöbel verwendet werden. Inmitten des zurückgenommenen Interieurs sorgen nicht nur die azurblauen Hochglanzfliesen im Bistro für einen kräftigen Farbakzent. Eine regelrechte Bühne wird der rund elf Meter hohen Farbinstallation im zentralen Atrium des Gebäudes bereitet, die sop architekten in Kooperation mit dem Künstler Heinz Mack realisiert hat.

Zwölf Paneele reichen von knalligem Pink über helles Grün bis zu tiefem Orange und verleihen den zum Atrium hin ausgerichteten Räumen in jeder Etage ein sehenswertes Farbspektakel. Die akustisch wirksamen Paneele sind mit den gleichen Stoffen des 2017 entstandenen Mack-Farbturms bezogen und holen seine leuchtende Farbigkeit ins Innere der Akademie. Der Farbturm, der im Rahmen einer Ausstellung zunächst in Düsseldorf stand, befindet sich seit Ende 2018 vor dem Lehrgebäude der Textilakademie. Das Gästehaus wurde 2021 eröffnet.

www.sop-architekten.de

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Fotos] © sop architekten, Andreas Wiese
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Klimatechnik in Norwegens neuem Nationalmuseum architektur] Nationalmuseum in Oslo Vor allem bei Nacht strahlt die Alabasterhalle mit beinahe magischem Schein.
Oslos neues Highlight Moderne

Norwegen – Land der Fjorde und Gletscher. Auch die Hauptstadt Oslo mit knapp 700.000 Einwohnern ist von Fjorden umgeben. Doch nicht nur die Natur ist in und um Oslo schön anzusehen. Die Stadt besitzt jetzt neben der Holmenkollen Sprungschanze und dem Neuen Opernhaus ein weiteres architektonisches Highlight direkt am Hafen: Das Neue Nationalmuseum vom Architekten Klaus Schuwerk zeigt sich als außergewöhnliches Manifest für die Kunst.

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Foto] Nasjonalmuseet/Frode Larsen

Die Architekten und Planer entschieden sich für die filigranen INDUL Schlitzdurchlässe von Kiefer Klimatechnik, welche die ästhetische Deckengestaltung nicht beeinträchtigt.

Fotos] Nasjonalmuseet/Annar Bjørgli

„Das größte Kulturzentrum der nordischen Region“, „eines der führenden Häuser seiner Art in Europa“ – dem neuen Nationalmuseum Oslo eilten große Versprechungen voraus. Nach dem Architekturwettbewerb 2009 und der folgenden Planungs- und Bauzeit wurde der beeindruckende Neubau im Juni 2022 eröffnet. Insgesamt über 5.000 Werke beheimatet das Museum: Die Kunstsammlungen der

Nationalgalerie, des Museums für Zeitgenössische Kunst und des Kunstgewerbemuseums wurden aus den bisherigen verschiedenen Standorten zusammengelegt. Auf einer Bruttogesamtfläche von knapp 55.000 Quadratmetern auf zwei Ebenen sind Kunstwerke von der Antike bis zur heutigen Zeit zu sehen – unter anderem von Künstlern wie Munch, van Gogh oder Rembrandt.

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Die Fassade der Alabasterhalle besteht aus einer dünnen Schicht Marmor zwischen Glasscheiben, was den gleichen durchscheinenden Effekt hat wie Alabaster.

Das mächtige Bauwerk besteht aus zwei Ebenen mit norwegischer Schieferfassade sowie der aufgesetzten Alabasterhalle als besonderes Highlight. Foto] Nasjonalmuseet/Ina Wesenberg

Design trifft Funktion im Industrie- und Gewerbebau

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern an zwei Standorten in Deutschland. Unser Hauptsitz befindet sich in Bönnigheim zwischen Heilbronn und Stuttgart und unsere Zweigniederlassung in Pegau bei Leipzig.

Seit über 30 Jahren realisiert IBB Projekte im Bereich des Stahlbaus/ Stahlhochbaus, beginnend mit der Planung über die Fertigung bis hin zur kompletten Montage sowie Übergabe des Bauwerkes an den Kunden. Ein hochmoderner Maschinenpark in der Fertigung garantiert höchste Qualität und Kontinuität.

Auf über 14.000 m2 Produktionsfläche fertigt IBB ca. 8.000–10.000 Tonnen Stahlbau im Jahr. Wir sind Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband und zertifiziert nach ISO 9001 sowie DIN EN 1090. Ein geprüftes Arbeitsschutzsystem bildet die Grundlage für Prävention, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sowie Qualität und Effizienz im Betrieb.

Klaus Schuwerk plante mit der Perspektive, in dem neuen Gebäude Kunstwerke für Jahrhunderte zu beherbergen. Aus diesem Grund kamen hochwertige, robuste und langlebige Produkte zum Einsatz. Materialien wie Eiche, Bronze oder Muschelkalk zieren teilweise die Böden und Wände im Inneren. Die Außenfassade besteht aus norwegischem Schiefer, der extra für die Verarbeitung nach Deutschland und wieder zurück transportiert wurde. Das Gebäude erstreckt sich auf zwei Ebenen, in denen sich neben den Ausstellungsflächen noch ein Restaurant, Museumsshop, Auditorium, Bibliothek, Labore, Ateliers, Werkstätten, Büro und Archiv- sowie Lagerräume befinden. Die Anordnung der Räume ist rund um einen Innenhof mit Terrasse und vertieften Gärten gewählt. Das absolute Highlight und das Symbol des neuen Museums ist jedoch die Alabasterhalle auf dem Dach, die zugleich eine dritte Ebene darstellt und wie auf das Gebäude aufgesetzt wirkt. Mit ihrem besonderen Licht ist sie ein spektakulärer Ort für Wechselausstellungen. Vor allem bei Nacht strahlt die Alabasterhalle mit beinahe magischem Schein.

individuell abgestimmte Stahlbau-Lösungen als Einzelgewerk Stahlbau in Verbindung mit weiteren Komponenten als geschlossene Hülle

oder auf Wunsch den schlüsselfertigen Komplettbau

IBB Industriebau Bönnigheim GmbH + Co. KG

Industriestr. 18 · 74357 Bönnigheim

Telefon 07143 274-0

· Telefax 07143 274-290

info@ibb-boennigheim.de · www.ibb-boennigheim.de

Wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015

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Der Neubau: geschaffen, um zu bleiben
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Solide Tragwerke aus Stahl für Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau Sandwichfassade mikroliniert in Edelstahl Spiegelglanz

Lüftungs- und Klimatechnik setzt architektonische Wünsche perfekt um

Bei der Luft- und Klimatechnik galt es, die technischen Anforderungen mit den architektonischen Ansprüchen zu vereinen. Die Ingenieur:innen von Kiefer Klimatechnik aus Stuttgart suchten gemeinsam mit den Architekt:innen und Planer:innen nach dem idealen Mittelweg, um allen Vorgaben gerecht zu werden. Zum Einsatz kamen schließlich die filigranen Indul Schlitzdurchlässe, welche man in die 20 Zentimeter breiten offenen Spalten der gespannten Textildecken eingebaut hat. Dabei wurden die Luftdurchlässe in einem Sondermaß leicht nach oben rückversetzt angebracht, der perfekte Kompromiss für alle Anforderungen: Die Räume werden gut durchströmt, die Luft kann sich gleichmäßig verteilen, der benötigte Abstand zur Stoffdecke wird eingehalten und die Luftdurchlässe sind kaum sichtbar. Die ästhetische Deckengestaltung wird also nicht beeinträchtigt, was eine wichtige Vorgabe der Architekten war. Durch die spezielle Freistrahlcharakteristik verhindern die schmalen Schlitzdurchlässe Schmutzablagerungen entlang des Luftdurchlasses. Dadurch bleiben die gespannten Textildecken in den Innenräumen länger staubfrei. Der Forderungskatalog über die möglichst gleichwertigen Klimabedingungen in Museen wird mit dem Kiefer System ebenfalls erfüllt. So gilt es Zugerscheinungen zu vermeiden und insgesamt eine angenehme Atmosphäre in den klimatisierten Räumen sicherzustellen, bei der die Ausstellungsobjekte nicht beeinträchtigt werden. Dies erreicht man, indem die Zuluft in feine alternierende Freistrahlen aufgeteilt wird, wodurch die Induktion der Raumluft intensiviert wird. Im 45-Grad-Winkel

strömt die Zuluft abwechselnd rechts und links in den Raum, was eine besonders gleichmäßige Luftverteilung ohne spürbaren Luftzug garantiert. Insgesamt 940 Luftauslässe wurden für dieses außergewöhnliche Projekt nach Oslo geliefert. Nach der Eröffnung konnten sich die Besucher von der angenehmen Wohlfühlatmosphäre im neuen Nationalmuseum überzeugen.

www.kieferklima.de

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Berlin berlin@kleihues.com https://kleihues.com/ Kleihues + Kleihues Oslo, Norwegen oslo@schwuwerk.com www.schuwerk.com Klaus
Schuwerk Architects
Die Alabasterhalle ist ein außergewöhnlicher und zugleich herausfordernder Ausstellungsraum im Museum. Foto] Nasjonalmuseet/ Annar Bjørgli

Kreative Vielfalt einfach machen.

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Wer gerne kreative Akzente setzt, ist mit dem Schalterprogramm Gira Esprit bestens beraten. Die kantige Designlinie ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Für noch mehr Gestaltungsfreiheit sind die bekannten Farben des Gira System 55 neu ins Programm aufgenommen worden. Lackiert auf hochwertigem Aluminium passt Gira Esprit nun sowohl in der Formsprache als auch farblich zum Gira Tastsensor 4. Über 300 Funktionen von der Steckdose bis zu Tastsensoren für die Smart-Home-Steuerung lassen sich durch ein einheitliches Design harmonisch verbinden. Entdecken Sie mit Gira Esprit passend zum Interior-Design vielfältige kreative Lösungen, die Komplexes einfach machen.

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Wohnanlage

Deutschland, Marburg

Von der Ziegelei zum Wohnquartier

Die Universitätsstadt Marburg ist bekannt durch ihre malerische Lage an der Lahn und die steil aufsteigende Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen. Etwa 2 Kilometer weiter westlich davon liegt die Ockershäuser Allee, wo sich um 1900 eine Ziegelei angesiedelt hatte. Seit Ende der 1960er-Jahre wurde das Grundstück eine Zeit lang von der Firma Sprengstoff und Kunststoff GmbH genutzt. Mittlerweile hat das Unternehmen hier als Bauherr nach Jahren des Leerstandes das Wohnquartier „Alte Ziegelei“ realisiert. Die Wohnanlage wurde zwischen 2013 und 2022 in drei Bauabschnitten umgesetzt – nach Plänen des vor Ort ansässigen Bauingenieurs Stefan Rover, dem Inhaber des Architekturbüros integrale planung. Die Anlage umfasst acht frei stehende Häuser mit insgesamt 57 Wohnungen sowie 4 Büroeinheiten. Komplettiert wird das Ensemble durch 2 Tiefgaragen. Sämtliche Häuser sind als minimalistische Flachdachvolumen mit jeweils drei Vollgeschossen plus

zusätzlichem Staffelgeschoss ausgeführt. Die markante Fassadengestaltung mit unterschiedlichen Klinkern in verschiedenen Farbtönen nimmt in ihrer Materialität und Optik direkten Bezug zu der Historie der alten Ziegelei.

Abwechslungsreich gestaltete Flachdächer Als weitere Besonderheit beeindruckt die abwechslungsreiche Gestaltung sämtlicher Flachdachflächen, die wahlweise begrünt, als Retentionsgründach oder als begehbare Dachterrasse ausgeführt wurden. Um das Projekt als Effizienzhaus 55 umzusetzen, wurden zudem geneigte Photovoltaik- und Solarthermie-Module integriert. Die Flachdächer der Häuser 2 bis 6 wurden oberhalb der Stahlbetondecke zunächst mit einem Kaltbitumenvoranstrich und einer Bitumendampfsperre versehen. Direkt darüber erfolgte eine Gefällewärmedämmung aus Polyurethan-Hartschaum. Im nächsten

106 architekturobjekte] Wohnungsbauten
Die auf Haus 6 und auf Haus 8 aufgestellten PV- und Solarthermie-Anlagen ermöglichen eine günstige und CO2-freie Versorgung der Wohneinheiten mit Strom und Wärme. © integrale planung

Schritt wurde eine durchwurzelungsfeste Abdichtungsbahn aus Kunststoff verarbeitet. Abschließend konnte darauf die extensive Dachbegrünung ausgeführt werden. Ein Teil der Flächen wurde alternativ als begehbare Dachterrasse umgesetzt, auf Haus 6 sind PVund Solarthermie-Anlagen installiert.

Dachaufbau im Rahmen des dritten Bauabschnitts

Einen davon abweichenden Dachaufbau zeigen die Häuser 7 und 8. Hier sorgt oberhalb der Wärmedämmung eine zweilagige Bitumenabdichtung für dauerhaften Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit. Für die untere Lage wählten die Baubeteiligten eine Elastomerbitumen-Schweißbahn mit einer Trägereinlage aus Glasgewebe, als Oberlagsbahn wurde eine durchwurzelungsfeste PolymerbitumenSchweißbahn mit einer Polyesterverbundträgereinlage verlegt.

Im nächsten Schritt erfolgte eine extensive Dachbegrünung mit Regenwasserrückhaltung. Über einem Trenn-, Schutz- und Speichervlies wurde zusätzlich eine 30 Millimeter dicke Mäanderplatte als Wasserrückhalteelement verlegt. Diese Elemente ermöglichen ein sicheres und gezieltes Ableiten von Überschusswasser und schützen so nachhaltig vor Starkregenschäden. Abschließend wurden ein Filtervlies sowie ein Extensivsubstrat aufgebracht. Auf Haus 8 ist zudem eine weitere PV-Anlage integriert. Den attraktiven Mittelpunkt der Wohnanlage bildet das nach dem gleichen Prinzip umgesetzte, jedoch ohne Wärmedämmung ausgeführte Gründach oberhalb der Tiefgaragen. Im Zusammenspiel der unterschiedlichen Elemente ist eine nachhaltig konzipierte Wohnanlage gelungen, die nicht nur architektonisch überzeugt, sondern die mit ihrer Klinkerbauweise auch die Geschichtsträchtigkeit des Ortes sehr gelungen widerspiegelt.

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Mit ihren vielfältig gestalteten Klinkerfassaden verweist die Wohnanlage auf die ehemalige Nutzung des Grundstücks als Standort einer Ziegelei. © integrale planung Je nach Perspektive trifft der Blick wechselweise auf durchgehend verklinkerte, auf schachbrettartig gestaltete oder auf horizontal untergliederte Klinkerflächen. © integrale planung Die Flachdachflächen der Häuser wurden wahlweise begrünt, als Retentionsgründach oder als begehbare Dachterrasse ausgeführt. © integrale planung Ein Teil der Dachflächen wurde als extensive Dachbegrünung mit Regenwasserrückhaltung ausgeführt. © integrale planung Fotos] Christian Lademann/lademann.media

Handwerkskunst auf höchstem Niveau

Möblierung für das luxuriöse Interieur der Richemont-Gebäude in Amsterdam

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inside] Richemont-Gebäude in Amsterdam
Der zeitlose Tisch Versa macht auch in den historischen Räumen eine gute Figur und bietet für jede Raumgröße und Teilnehmerzahl die passende Lösung. Gedeckte Beige- und Brauntöne finden sich bereits in den Räumen aus dem 18. Jahrhundert und gaben die Farbgestaltung der neuen Innenarchitektur vor.

Drei imposante Grachtenhäuser in der Amsterdamer Herengracht beherbergen seit dem Jahr 2000 den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont, der Schmuck, Uhren, Mode und Accessoires herstellt und vertreibt. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens zählen Cartier, Piaget, Montblanc, Dunhill und Ralph Lauren. In enger Zusammenarbeit mit Richemont haben die niederländischen Innenarchitekten M+R die zwei geschichtsträchtigen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert liebevoll restauriert. Zudem entwickelten sie für das angrenzende Bürogebäude aus den 1950er-Jahren ein modernes Arbeitsumfeld. Die eingesetzten Möbel passen sowohl zu den stilvoll restaurierten Grachtenhäusern als auch in das zukunftsweisend gestaltete Büroambiente.

Das Bürogebäude von 1953 hat insgesamt sieben Stockwerke, von denen das oberste zu einer Konferenz- und Restaurantlounge mit herrlichem Blick auf die Altstadt von Amsterdam umgebaut wurde. Die Einrichtung basiert auf natürlichen, warmen Beigetönen und die hochwertigen Möbel wurden aus nachhaltigem Holz, Messing und Marmor gefertigt. Das neue Interieur steht im Einklang mit der Maxime von Richemont: Qualität zeichnet sich durch sorgfältige Details und gediegene Handwerkskunst aus.

Für das Projekt ließ M+R eine historische Farbrecherche durchführen, die als Ausgangspunkt für die Restaurierung der imposanten Grachtenhäuser und die sorgfältig gewählte Zusammenstellung der Materialien und der Farbpalette diente. An den Wänden wurden passend zu der eindrucksvollen Holzvertäfelung besonders langlebige und hochwertige Leinentapeten angebracht. Das gesamte Interieur strahlt nach dem Umbau und der Renovierung Ruhe und Behaglichkeit aus und ist so zeitlos gestaltet, dass es über Jahrzehnte hinweg Bestand haben kann – entsprechend der Vision von M+R für nachhaltige Projekte.

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Die Formensprache der Möbel und Leuchten in den Aufenthaltszonen der Büroetagen soll zum kommunikativen Austausch inspirieren.

Gelungene Verbindung von Tradition und Innovation

Bei der Innenausstattung bestand die größte Herausforderung darin, eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Einrichtung zu entwerfen, die zu den weltbekannten Richemont-Marken passt – ein Interieur, das die Markenwerte un-

terstreicht, aber sich gleichzeitig nicht zu sehr in den Vordergrund drängt. Demnach musste das Interieur einerseits zu den prächtigen Gebäuden im Stil Ludwigs XIV. passen, andererseits aber auch modern und innovativ erscheinen. Die

Innenarchitekt:innen haben daher nach Produkten und Materialien gesucht, die sich durch Qualität, elegantes Design und sorgfältige Handwerkskunst auszeichnen und sich ganz natürlich in die herrschaftlichen Räume einfügen.

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Der Bürostuhl AT Mesh ermöglicht gesundes Sitzen in drei Dimensionen. Bei der Innenausstattung des Bürogebäudes setzte das Team von M+R auf hochwertige Holzvertäfelungen.

Im ertüchtigten und neu ausgebauten Bürogebäude gibt es auf jeder Etage einen Aufenthaltsraum mit verschiedenen Sitzgelegenheiten und eine voll ausgestattete Teeküche mit Bar, die als kommunikatives Zentrum und zum Empfang von Besucher:innen dient. Besonderes Augenmerk wurde auf eine ruhige Ausstrahlung und eine abschirmende Akustik der Arbeitsplätze gelegt, die konzentriertes und ungestörtes Arbeiten ermöglichen sollen. Die neutrale Farbgebung wird hier durch Messingakzente ergänzt, etwa bei den Hängeleuchten über den Arbeitsplätzen.

Speziell gestaltete Schränke mit abgerundeten Kanten, Pflanzen und Raumteiler sorgen für ein ruhiges, inspirierendes und komfortables Arbeitsumfeld. Auch bei der Gestaltung der Wegweiser und der Ikonografie zeigt sich die Liebe der Innenausstatter zum Detail. Sie wurden von M+R speziell für Richemont entworfen.

Ein variables Tischsystem für jeden Anlass

Sowohl die Altbauten als auch die Arbeitsbereiche im Gebäude aus den 50er-Jahren wurden teilweise mit Tischen und Bürostühlen von Wilkhahn ausgestattet.

Der von Wolfgang C. R. Mezger entworfene modulare Konferenztisch Versa entspricht den Anforderungen einer modernen Arbeitswelt, in der es vor allem um Flexibilität und Kommunikation geht.

Die Fußgestelle aus Aluminiumdruckguss lassen sich in wenigen Minuten durch Bajonettverschlüsse mit Tischplatten in verschiedenen Formaten verbinden – ganz ohne Werkzeug. Indem sich das innovative Tischsystem jederzeit erweitern oder verkleinern lässt, kann es je nach Setting maßgeschneidert konfiguriert werden.

Design und Funktion vereint

1m²-Treppe für mehr Platz zum Wohnen

Die platzsparende Treppe von Kenngott vereint Design und Funktion. Sie bietet eine komfortable Begehbarkeit bei einem minimalen Platzbedarf.

Die mit dem „red dot design award“ prämierte Treppe gehört aufgrund der geometrischen Bedingungen zum Bereich der Leitertreppen. Auf einer geringen Grundfläche ab einem Quadratmeter bleiben die Aufwärts- und Abwärtsbewegung durch die Einhaltung der Schrittmaßregel bequem. Die Treppe ist eine sicherere Alternative zu herkömmlichen Raumspar-, Samba- oder Bodentreppen.

Das besondere Designmerkmal ist ihr spiralförmig gewundener Edelstahl-Mittelhandlauf. Die fest verbaute Treppe ist mit ein- bzw. zweiseitigem Wandanschluss oder ohne Wandanbindung mit Stufenaufhängungen und Abstützungen realisierbar.

Designvielfalt: Stufen aus Massivholz, Naturstein oder Longlife mit Rutschhemmung R9; verschiedene Ausführungen der Beschläge zur individuellen Gestaltung

Grundfläche Maße: von 1,00 x 1,00 m bis 1,40 x 1,40 m

Wir sind Ihr Partner rund um Treppen für Neubau und Modernisierung/Sanierung. Nutzen Sie unsere 125-jährige Erfahrung, wir beraten Sie gerne.

KENNGOTT-TREPPEN Servicezentrale

Neulandstr. 31 · 74889 Sinsheim

Tel. 07261 94982-0

Fax 07261 94982-111

info@kenngott.de

www.kenngott.de

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Video: Vorteile der Raumgewinntreppe

Dreidimensionales Sitzen in Bewegung

Zeitloses Design, Nachhaltigkeit und gesundes Sitzen: Dafür steht der Bürostuhl AT Mesh von Wilkhahn. Die eleganten Drehstühle kommen sowohl in den historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert als auch im modernen Bürohaus zum Einsatz und fügen sich in beide Stile perfekt ein. Die Ästhetik dieses Bürostuhls überzeugt mit einem Gestell, dessen Übergänge so fein modelliert sind, dass es wirkt, als wäre es aus einem Stück gefertigt. Aus der großen Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten wurde für Richemont eine Ausführung mit weißem Gestell und hellgrauer Sitzfläche gewählt. Die Bespannung des Rückenrahmens besteht zu 80 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Neben seinem attraktiven Design überzeugt der Bürostuhl jedoch vor allem mit seiner patentierten dreidimensionalen Ergonomie für bewegliches Sitzen.

www.wilkhahn.com/de

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Eindhoven, Niederlande
info@mplusr.nl www.mplusr.nl
M+R interior architecture Fotos] Herman de Winter

Intelligente Flächenheizung sorgt unabhängig von Öl oder Gas für angenehme Temperaturen

Komfortable Wärme bei geringem Energieverbrauch

Nicht zuletzt aufgrund steigender Preise für fossile Energieträger möchten viele private und gewerbliche Bauherren und Renovierer den Energieverbrauch, der auf das Heizen von Gebäuden zurückgeht, so gering wie möglich halten. Das lässt sich mit einer intelligenten Fußbodenheizung realisieren, die zudem unabhängig von Öl oder Gas betrieben werden kann.

Schlüter-Systems bietet mit dem Keramik-Klimaboden SchlüterBEKOTEC-THERM seit mittlerweile 20 Jahren eine besonders dünnschichtige und energiesparende Fußbodenheizung an, die schnell eingebaut ist: Sowohl die lange Wartezeit auf das Trocknen des E strichs als auch das aufwendige Belegreifheizen entfallen. Dafür sorgt der patentierte Konstruktionsaufbau des Systems. Architekten und Planer können auf diese Weise mit einer Bauphasenverkürzung von mehreren Wochen kalkulieren. Der intelligente Aufbau sorgt in

Kombination mit der hervorragenden Wärmeleit- und Speicherfähigkeit dafür, dass die milde Strahlungswärme schnell und gleichmäßig an der Oberfläche ankommt. Das ermöglicht einen Betrieb mit niedrigen Vorlauftemperaturen von ca. 30 °C und spart somit Energie und bares Geld. Gerade ein intermittierender Heizbetrieb, also die zwischenzeitliche planmäßige Absenkung der Heiztemperaturen, ist mit dem dünnschichtigen System besonders effektiv.

Sparsames und vielseitiges System

Eine Studie des renommierten Instituts für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) in Dresden hat gezeigt, dass BEKOTEC-THERM bei intermittierendem Betrieb im Vergleich zu konventionellen Fußbodenheizungen bis zu 9,5 % weniger Energie verbraucht. Sowohl ökonomisch als auch ökologisch ist das eine gewichtige Einsparung. Mit einer Wärmepumpe kann der Betrieb der Fußbodenheizung außerdem unabhängig von Öl oder Gas erfolgen – das ist nicht nur aufgrund der momentanen Preissituation, sondern auch aus ökologischer Sicht ein beachtlicher Vorteil. Aufgrund seiner geringen Vorlauftemperaturen und des daraus resultierenden niedrigen Verbrauchs eignet sich das System auch für den Betrieb mit anderen regenerativen Energiequellen. Verschiedene Systemaufbauten machen es Architekten und Planern möglich, sowohl für Neubauten als auch Renovierungsobjekte mit einer intelligenten Fußbodenheizung zu planen, die allen Anforderungen an ein modernes, energieeffizientes Heizungssystem erfüllt und für den Betrieb mit regenerativen Energiequellen geeignet ist. Alle Informationen bietet die Website www.bekotec-therm.de.

113 Schlüter-Systems KG Schmölestr. 7 58640 Iserlohn Tel. 02371 9710 · Fax 02371 971111 info@schlueter.de www.schlueter.de
Der Keramik-Klimaboden Schlüter-BEKOTEC-THERM ist ein energieeffizientes, dünnschichtiges Fußbodenheizungssystem, das sich optimal für die Verwendung mit einer Wärmepumpe eignet.
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Das System beinhaltet alle Komponenten für den Bau einer reaktionsschnellen und energiesparenden Fußbodenheizung, die sowohl in Neubauten als auch bei Renovierungen schnell eingebaut werden kann.

Angenehme Luftführung Humboldt Forum

Intelligente Lüftungssysteme für das Berliner Schloss

Was lange währt, wird endlich gut: Über das teilrekonstruierte Berliner Schloss wurde viel diskutiert – jetzt ist das Bauwerk fertiggestellt und erweitert die Architektur-Highlights der Hauptstadt um ein spektakuläres Objekt. Der italienische Architekt Franco Stella rekonstruierte das frühere Berliner Schloss und integrierte geschickt moderne Elemente zu einem neuen Gebäude mit prachtvoller Fassade. Ein effizientes Energiekonzept berücksichtigten die Planer:innen ebenfalls. Unter anderem garantieren ein innovatives BTA-Lüftungssystem sowie verschiedene hochinduktive Luftdurchlässe eine angenehme Wohlfühlatmosphäre im Inneren.

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inside]
in Berlin
Humboldt Forum
Das neue Berliner Schloss kombiniert moderne Architektur mit Barockelementen.

im neuen Berliner

2008 gewann der Entwurf von Architekt Franco Stella den internationalen Wettbewerb zu Neubau und Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses. Fotos] © Alexander Schippel

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Der Ostflügel zur Spree präsentiert sich mit einer modern gestalteten Fassade des Architekten Franco Stella.
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Mit dem Berliner Schloss ist die Hauptstadt um eine weitere architektonische Sehenswürdigkeit reicher. Im Norden, Süden und Westen sind die Barockfassaden originalgetreu rekonstruiert. Im neuen Gebäude berücksichtigten die Planer ein effizientes Energiekonzept, unter anderem sehr gut gedämmte Fenster und Wände. Fotos] © Alexander Schippel

info@francostella.eu

www.francostella.eu

Der Schlossplatz auf der Museumsinsel ist ein einzigartiger geschichtsträchtiger Ort: Bereits 1443 legte man hier den Grundstein für die damalige Residenz „Zwing Cölln“. Nach einigen Aus- und Umbauten entstand ab 1701 das Schloss als Königsresidenz mit einer barocken Fassade von Andreas Schlüter. Damals galt das Berliner Schloss als eines der bedeutendsten profanen Barockarchitekturen nördlich der Alpen. Im zweiten Weltkrieg wurde es stark beschädigt, woraufhin man es dann 1950 in der DDR sprengen ließ und den Ort als Fest- und Aufmarschplatz nutzte. Ab 1976 befand sich auf einem Teil des Platzes der Palast der Republik, welcher wegen starker Asbestbelastung 1990 geschlossen und später abgerissen wurde. Nach langen Diskussionen um die Zukunft des Platzes gewann 2008 schließlich der Entwurf von Franco Stella den internationalen Architekturwettbewerb zu Neubau und Teilrekonstruktion des Humboldt Forums im Berliner Schloss.

Barock und Moderne stimmig verbunden

Das neue Gebäude ist eine vierflügelige Anlage mit vier Hauptgeschossen und einer Kuppel. Im Norden, Süden und Westen sind die Barockfassaden originalgetreu rekonstruiert, der moderne Ostflügel passt sich harmonisch daran an. Vervollständigt wird das Ensemble durch imposante Hofportale, Portaldurchgänge, Innenhöfe sowie eine Passage, die eine Durchquerung des Schlosses vom Lustgarten bis zum Schlossplatz ermöglicht. Im neuen Bauwerk befindet sich das Humboldt Forum mit Räumen für Veranstaltungen, Sonderund Dauerausstellungen, kulturelle Bildung sowie Museumsshops, Cafés und Restaurants. Sammlungen vom Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst sind ebenfalls untergebracht. Insgesamt wird auf rund 30.000 Quadratmeter Fläche und über fünf Etagen ein einzigartiges kulturelles Programm angeboten. In Teilen des Untergeschosses kann der Schlosskeller mit einer Ausstellung archäologischer Funde besichtigt werden. Rund um die freigelegten Grundmauern des ursprünglichen Schlosses hat man hier als sogenanntes Archäologisches Fenster eine Ausstellung angelegt. Genau dort befindet sich eine Besonderheit der technischen Gebäudeausstattung von Kiefer Klimatechnik.

Moderne und multifunktionale Räume aus Containern

Für Architekten bieten Räume und Gebäude aus ELA Containern eine hohe Gestaltungsfreiheit. Das modulare ELA-System ermöglicht flexible Raumaufteilungen und die Realisierung von Anlagen bis zu vier Etagen. Ob als Zwischenlösung oder für die dauerhafte Nutzung – Sie profitieren von der individuellen Planbarkeit und schnellen Einsetzbarkeit der ELA Container. www.container.de/architekten

Berlin
FRANCO STELLA ARCHITETTO

Betonkerntemperierung als „unsichtbare Luftführung“ im Schlosskeller

Für Ausstellungsbereiche wird üblicherweise eine Luftführung über abgehängte Decken oder Brüstungsbereiche umgesetzt. In diesem Fall waren diese Ansätze aus baulichen Gründen nicht möglich. Zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Luftzuführung wurde das BTA-System CONCRETCOOL als „nicht sichtbares“ Luftführungssystem in die 350 bis 450 Millimeter starke Sichtbetondecke über dem Schlosskeller einbetoniert. Insgesamt 30 Einheiten decken den Frischluftbedarf von 2.500 m³/h für die Ausstellungsfläche ab. Über einbetonierte Luftverteilkästen und Frontblenden zur Zuluftverteilung wird die Luft gleichmäßig in den Raum ausgeblasen. Wird das Lüftungssystem in der normalen Nutzung verwendet, erfolgt das Ausblasen der Zuluft radial entlang der Deckenflächen. Durch den hier vorhandenen Feuchteintrag über Boden und Fundamente wurden die Frontblenden mit speziellen Luftführungselementen ausgestattet. Die Zuluft wird so bewusst nach unten gerichtet eingeblasen, um eine bessere Durchmischung mit Aufnahme der baulichen Feuchtelasten zu ermöglichen.

Für TGA-Technikfans befindet sich im Schlosskeller auch eine Kostbarkeit als Ausstellungsstück: Bei den Ausgrabungen entdeckte man einen alten Ventilator. Dieser war Teil einer Niederdampfdruckheizung, die der technikbegeisterte Kaiser Wilhelm 1894 für den berühmten Weißen Saal einbauen ließ. Das moderne Heizsystem sorgte bereits damals nicht nur für Wärme, sondern mithilfe von Ventilatoren auch für Frischluft.

Auf dem Dachgeschoss befindet sich das Restaurant und Café Baret mit grandioser Aussicht über Berlin.

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Im Schlosskeller kam das BTA-Lüftungssystem CONCRETCOOL von Kiefer Klimatechnik zum Einsatz. Über Sonderfrontblenden wird die Zuluft bewusst nach unten in die Ausstellungsräume eingeblasen.

Bei den Ausgrabungen entdeckte man einen alten Ventilator, der bereits um 1894 für frische Luft im damaligen Schloss sorgte und als „Mutter aller Ventilatoren“ bezeichnet wurde. Dieser Ventilator war Teil einer Niederdampfdruckheizung, welche der technikbegeisterte Kaiser Wilhelm 1894 für den berühmten Weißen Saal einbauen ließ. Fotos] © David von Becker

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Insgesamt 30 Einheiten decken den Frischluftbedarf von 2.500 m³/h für die Ausstellungsfläche ab.

Im Gegensatz zur barocken Schlossfassade sind die Neubaubereiche für die Verwaltung schlicht und zurückhaltend gehalten. In diesen Büroräumen der Museumsverwaltung sorgen die Wanddurchlässe Indulsnap mit integriertem Telefonieschalldämpfer für eine zugfreie Luftverteilung und verschwinden dabei optisch komplett in der Trockenbauwand. Parallel dazu wurden kompakte und akus-

tisch hochwirksame Überströmelemente eingebaut. Die Indusilent Elemente ermöglichen eine freie Überströmung der Luft und erfüllen alle Anforderungen an eine hohe Schallabsorption bei ebenfalls platzneutralem Einbau in der Trockenbauwand.

Dachrestaurant mit spektakulärer Aussicht

Von der Dachterrasse in rund 30 Meter Höhe hat man einen einmaligen Ausblick auf Berlin mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Über einen Aufzug erreicht man die barrierefreie 1.800 Quadratmeter große Terrasse. Dort befindet sich auch ein flacher, filigraner Aufbau aus Glas und Beton, welcher das Restaurant und Café Baret beherbergt. Die Innengestaltung ist großzügig, offen und zugleich puristisch mit hellen und dunklen Akzenten gewählt. Daher galt es bei der Auswahl der Luftdurchlässe die architektonischen Ansprüche zu berücksichtigen. Die Schlitzdurchlässe Indul sind äußerst schmal und fügen sich unauffällig seitlich in die gestalterischen Unterzüge an der Decke ein. Die Zuluft wird horizontal ausgeblasen und strömt entlang der Deckenflächen ohne spürbaren Luftzug im Raum. Bei dieser Wohlfühlatmosphäre ist ein Besuch im neuen Humboldt Forum ein entspannter Zeitvertreib.

Eine spezielle Freistrahlcharakteristik ermöglicht eine besonders gleichmäßige Luftverteilung bei optimaler diffuser Raumluftströmung und das ohne spürbaren Luftzug. So lässt es sich entspannt dinieren. Foto] © Baret

www.kieferklima.de

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Die Schlitzluftdurchlässe INDUL von Kiefer Klimatechnik fügen sich optisch unauffällig seitlich in die gestalterischen Deckenunterzüge ein. Foto] © Kitty Kleist-Heinrich/Der Tagesspiegel

Italienische Autoaufzüge von IdealPark

Das Unternehmen IdealPark baut mit Leidenschaft einzigartige und maßgeschneiderte Produkte.

Die meisten Städte wurden nicht für Autos entworfen. Daher müssen Lösungen für die Umgestaltung von Flächen gefunden werden, wobei die Integrität der architektonischen Traditionen und die Schönheit der natürlichen Landschaften erhalten bleiben müssen. Bei jeder Gebäudesanierung, jedem Umbau, jeder Renovierung oder jedem Neubau muss das richtige Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen eines praktischen, oft hektischen Lebensstils und dem Respekt für Orte, Geschichte und Natur gefunden werden.

Autoaufzüge haben mehrere Funktionen, je nach dem Ort, an dem sie installiert werden:

Funktionalität

Es wird eine vertikale Verbindung geschaffen, wo es aus Platzgründen nicht möglich ist eine Rampe zu bauen. So wird der Aufzug zu einem unverzichtbaren Transportmittel, das auf elegante Weise verschiedene und ansonsten unzugängliche Parkebenen miteinander verbindet.

Die Optimierung der Fläche ermöglicht es, eine größere Anzahl von Parkplätzen zu erhalten, die auch bei Schnee oder Regen zugänglich sind.

Ästhetik

Der Aufzug vereint Funktionalität und Ästhetik und bewahrt gleichzeitig den gesamten Außenbereich für Gärten oder Höfe. Dank einer großen Auswahl an Farben, Beleuchtungen und Oberflächen kann das System individuell gestaltet werden, um ein einzigartiges Ergebnis zu erzielen, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Systeme mit Dach sind zudem von außen völlig unsichtbar.

Schutz

Um Ihre Autos oder Sammlungen vor schlechtem Wetter oder Diebstahl zu schützen, wird der Aufzug zu einem Sicherheitssystem an den Orten, an denen Sie eine Garage tarnen möchten. Die Fahrzeuge sind somit in einer unterirdischen Umgebung „versteckt“.

Der Anwendungsbereich reicht von privaten Villen und Eigentumswohnungen bis hin zu Resorts, Produktionsstätten und Autohäusern.

121 Anzeige SICOM Automotive GmbH Exklusive D-A-CH Vertretung von IdealPark Orber Str. 4A · 60386 Frankfurt a. M. Telefon 069 66 966 841 vertrieb@pkwaufzug.com www.idealparkautoaufzug.de

Lernerfolg auf natürlichem Boden

Kölner Gesamtschule mit nachhaltigem Linoleumbelag ausgestattet

Im Frühjahr 2022 wurde nach nur zwölf Monaten Bauzeit der Erweiterungsbau der Kölner Gesamtschule Dellbrücker Mauspfad eröffnet. Das moderne Gebäude ergänzt die bisherigen Schulbauten auf dem Areal und überzeugt durch eine zukunftsgerechte Bauweise sowie eine moderne Innenarchitektur – nicht zuletzt dank der überaus strapazierfähigen und natürlichen Linoleum-Bodenlösung von Gerflor.

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inside] Gesamtschule in Köln
Der Linoleumbelag Marmorette Neocare im Farbton Lime Green geht von den Fluren nahtlos in die Klassenräume über.

Effizientes Bauen in öffentlich-privater Partnerschaft

Um die integrative Gesamtschule im grünen und naturnahen Stadtteil Dellbrück für die Zukunft zu rüsten und den mehr als 630 Schüler:innen und Lehrkräften optimale Lern- und Arbeitsbedingungen zu bieten, entschied sich die Stadt Köln für umfangreiche Sanierungsarbeiten am in die Jahre gekommenen Bestandsbau. Zudem sollte in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP) mit der Hochtief PPP Schulpartner Köln P1 GmbH & Co. KG ein neuer Erweiterungsbau für rund 120 zusätzliche Schüler:innen entstehen. Für den frei stehenden Neubau musste zunächst ein existierender und nicht mehr zeitgemäßer Pavillon weichen. Nach dem Abriss ist (nach Plänen von Architekt Dipl.-Ing. Stefan Ziep) an gleicher Stelle ein moderner Neubau in Massivbauweise ent-

standen – nachhaltig realisiert in Anlehnung an den Passivhausstandard. Architektonisch passt sich das neue Gebäude mit seiner grauen Putzfassade an die bereits vorhandenen Schulbauten an. Abgerundet wird das Gebäudekonzept durch eine auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage – diese trägt zur nachhaltigen Stromgewinnung bei. Im zweigeschossigen Bereich des Neubaus sind die Unterrichtsbereiche für die Sekundarstufe II angesiedelt, während der eingeschossige Teil den Ganztagsbereich beherbergt. Dabei besticht die Innenarchitektur durch eine helle und freundliche Atmosphäre und eine harmonische Kombination von Sichtbetonwänden, viel Holz- und Glasflächen sowie modernen und farblich akzentuierten Möbeln.

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Der neue Bodenbelag trägt zum ansprechenden und lernfördernden Ambiente im neuen Erweiterungsbau der Gesamtschule Dellbrücker Mauspfad bei.

Nachhaltiger und strapazierfähiger Objektbodenbelag aus Linoleum

Nicht zuletzt trägt auch der gewählte Bodenbelag entscheidend zum ansprechenden und lernfördernden Ambiente bei. Gefragt war hier eine besonders strapazierfähige und langlebige sowie auch nachhaltige Lösung. So fiel die Wahl auf den DLW Linoleumbelag Marmorette Neocare – passend zur Inneneinrichtung in den frischen und lebendigen Farbtönen Lime Green und Melon Orange. Der natürliche Linoleumbelag setzt sich aus bis zu 98 Prozent organischen und mineralischen Rohstoffen wie Leinöl, Holz, Kalkstein, Jute und Harz zusammen und wurde aufgrund seiner vorteilhaften Umwelteigenschaften mit „Cradle to Cradle“ in Silber zertifiziert. Die niedrigen TVOC-Emissionen von < 10 μg/m3 nach 28 Tagen stellen eine hervorragende Luftqualität in den Räumen sicher. Wei-

teres wichtiges Plus: Der Objektbodenbelag verfügt über die extrem widerstandsfähige Oberflächenvergütung Neocare. Der durch Laser-UV-Technologie dreifach vernetzte Hochleistungsschutz ist lösemittelfrei, beständig gegen Desinfektions- und Reinigungsmittel und zeigt sich überaus unempfindlich gegenüber Schmutz und Flecken. Das stellt auch bei hoher Frequentierung im täglichen Schulbetrieb eine lange Nutzungsdauer und eine einfache sowie wirtschaftliche Reinigung sicher. Zudem ist er zu 100 Prozent antibakteriell (EN ISO 22196) und antiviral (ISO 21702). Durch das marmorierte Design bietet der Bodenbelag eine einheitliche und übergangslose Optik zwischen Klassenräumen und Fluren – für ein stimmiges Gesamtbild.

Einfache Verarbeitung begeistert

Architekt Dipl.-Ing. Stefan Ziep

Krefeld

s.ziep@t-online.de

Insgesamt circa 1.300 Quadratmeter DLW Linoleumbeläge haben Verlegeprofi Thomas Strauch und sein Team von Malerbetrieb Strauch GmbH aus Wuppertal im Erweiterungsbau der Schule in Bahnen eingebaut. Thomas Strauch erklärt: „Wir haben erstmals Linoleum von Gerflor verlegt und sind sehr zufrieden. Das Material lässt sich einfach und zeitsparend zuschneiden, verkleben und verarbeiten. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste gemeinsame Projekt.“

www.gerflor.de

Architekturobjekt auf www.heinze.de

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Der Objektbodenbelag ist dank der Neocare Oberflächenvergütung sehr widerstandsfähig und somit für die Alltagsbelastungen in der Schule optimal geeignet. Fotos] © Gerflor

Wahre Schönheit...

Die Raumgestaltungssysteme von Schüco bereichern als Regale, Türen, Tische und Raumteiler optisch sowie funktional jeden Lebensraum – ob Wohn- oder Essbereich, Küche oder O ce. Nutzen Sie die grenzenlose Gestaltungsfreiheit für mehr O enheit, Leichtigkeit und Flexibilität.

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...kommt
von innen

trends] MINI Recharged Lakwena

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Im Rahmen des vielfältigen Sportevents European Championships präsentierte MINI den MINI Recharged Lakwena erstmalig am 11. August 2022 auf dem Königsplatz in München.

Das Design des MINI Recharged Lakwena zelebriert mit bunt angelegten Mustern und Farben die vielfältigen Reisen und Wege unterschiedlicher Menschen.

Elektrifiziertes Kunstwerk

MINI Recharged Lakwena auf den European Championships 2022 in München

Mit dem MINI Recharged Lakwena hat die Londoner Künstlerin Lakwena ein Kunstwerk voller Farbe, Freude und BIG LOVE geschaffen. Passend dazu zelebrierte MINI vergangenen Sommer Diversität als offizieller Premium Partner der European Championships 2022.

Bunt, laut und leuchtend – der MINI Recharged Lakwena ist ein elektrifiziertes Kunstwerk, das vor Farben und Mustern förmlich sprüht. Die Londoner Künstlerin Lakwena Maciver hat das von MINI nach ihrem Geburtsjahr ausgewählte Fahrzeug von 1986 neu gestaltet und den Classic Mini in einen Botschafter für das MINI Recharged Projekt verwandelt, bei dem der vorhandene Motor vom MINI Partner Recharge Heritage Ltd. gegen einen neuen Elektroantrieb ausgetauscht wurde. Es ist nach dem Modell des britischen Modedesigners Paul Smith bereits das zweite Kunstwerk, das zusammen mit dem nachhaltigen Upcyclingprojekt entstanden ist.

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Couragierte Statements und leuchtende Farben stehen im Mittelpunkt von Lakwenas Arbeiten. Sie malt vor allem im öffentlichen Raum und bringt auf diese Weise Kunst zu Menschen, die sonst vielleicht keinen Zugang dazu hätten. Mit dieser Herangehensweise begann vor mehr als zwei Jahren die Kooperation mit MINI. Zuletzt bemalte sie während der IAA Mobility 2021 eine vormals graue Hochhausfassade in München und brachte mit ihrem Mural „BIG LOVE“ Lebensfreude und das

zentrale Motto von MINI zum Ausdruck. Für die in London geborene Künstlerin ist die britische Kultur sehr stark vom Austausch durch weite Reisen beeinflusst, die viele Menschen auf sich genommen haben. Das Design des MINI Recharged Lakwena zelebriert mit bunt angelegten Mustern und Farben die vielfältigen Reisen und Wege unterschiedlicher Menschen.

„Ich hoffe, dass dieser MINI Recharged den Menschen ein gutes Gefühl gibt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Dieser MINI

ist ein Farbenfest der Kulturen“, erklärt die Künstlerin. Damit passte das Kunstwerk ideal zu den im August 2022 stattgefundenen European Championships, die über ganz München verteilt ausgetragen wurden. Die Wettkämpfe, bei denen Sportler in neun verschiedenen Disziplinen antraten, stehen für gegenseitigen Respekt, Toleranz und Diversität. www.bmwgroup.com

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Für die in London geborene Künstlerin ist die britische Kultur sehr stark vom Austausch durch weite Reisen beeinflusst. Fotos] BMW Group/Dan Wilton

Nachhaltiges Design für Generationen

tungsvoll mit unserer wertvollsten Ressource Wasser um. Bei den Armaturen und Mischbatterien von VOLA lassen sich die Durchflussregler leicht austauschen, um die Wassermenge zu begrenzen. So viel Flexibilität sorgt bereits in privaten Haushalten für Denkanstößen und schont das Budget in beträchtlichem Maß.

Reparaturfähigkeit

Von Anfang an ist bei VOLA die Langlebigkeit seiner Produkte die oberste Prämisse. Denn nur Produkte, die sehr lange im Einsatz sind, verringern unseren Bedarf an natürlichen Ressourcen und schonen unsere Umwelt. Um diese Langlebigkeit zu garantieren, ist jede VOLA Armatur so konstruiert, dass unabhängig vom Alter der Armatur die Innenteile repariert und ersetzt werden können.

Verantwortungsvolle Produktion

Nur ein sehr bewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen garantiert eine Produktion von morgen. Aus diesem Grund bestehen alle VOLA Armaturen aus massivem hochwertigem Messing oder Edelstahl. Nur durch den Einsatz von ausschließlich reinstem Edelstahl oder Messing ist es möglich, dass 100 % der anfallenden Produktionsabfälle recycelt werden können.

CO2-Neutralität

VOLA steht für perfekte und nachhaltige skandinavische Handwerkskunst aus hochwertigsten Materialien und setzt Nachhaltigkeit vor Trends. Es bringt nur dann ein neues Produkt auf den Markt, wenn es einen realen Bedarf dafür gibt und wenn jedes Detail passt – zu einem zeitlosen Design, das innen und außen wirklich langlebig ist.

Seit Produktionsbeginn im Jahr 1968 verfolgt VOLA einen langfristigen, nachhaltigen Ansatz. Seine Produktion war von Anfang an nachhaltig und auch seine Produkte gehen im Einsatz verantwor-

VOLA bezieht seinen Strom seit 2020 nur noch von regenerativen Energiequellen und hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 CO2-neutral zu sein.

131 VOLA GmbH Schwanthalerstr. 75a 80336 München Tel. 089 599959-0 · Fax 089 599959-90 vola@vola.de www.vola.de
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Ein Baukastensystem garantiert eine ressourcenschonende Produktion. VOLA verwendet nur die besten Materialien. In der VOLA Manufaktur entstehen langlebige Designklassiker Waschtisch- und Küchenarmatur KV1 aus gebürstetem Edelstahl Von Anfang an geplant: Jedes Innenteil einer Armatur kann ersetzt werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser ist VOLA sehr wichtig. Alle Edelstahlarmaturen bestehen aus massivem Edelstahl, welches gebürstet wird. Fotos] © VOLA A/S

Erwarte das Unerwartete

Matteo Thun und Antonipo Rodriguez würdigen die Modernität italienischen Handwerks

Die Kollektion Venezia knüpft an frühere Kollaborationen mit dem Armaturenhersteller Fantini an und zielt darauf ab, zeitgenössisches Ambiente mit exzellenter italienischer Handwerkskunst zu bereichern. Venezia vereint zwei legendäre Institutionen des italienischen Designs: Fantini und Venini.

Die neue Serie der Armaturenkollektion Venezia von Fantini, die 2007 von Matteo Thun und Antonio Rodriguez entworfen wurde, wird durch Elemente des Muranoglas-Handwerks bereichert. Venezia verbindet die Hightech-Innovation von Fantini mit dem Erbe der Murano-Glaskunsthandwerker von Venini in Murano. Die neue Ergänzung von Venezia verschönert den Alltag mit Modernität und Ideenreichtum der Geschichte, die das Design made in Italy auszeichnet.

Jeder Griff wurde in mundgeblasenem Glas handgefertigt und ist somit ein absolutes Unikat. Mit einer Palette von warmen Farben verwandelt die Kollektion traditionelle und moderne Waschbecken in einprägsame Interaktionspunkte.

„Gemeinsam haben diese beiden Unternehmen einzigartige Objekte geschaffen“, sagt Antonio Rodriguez. „Dank ihres spezifischen Know-hows wurde ein ebenso innovatives wie elegantes Produkt entwickelt, das die handwerkliche und technische Besonderheit von italienischem Design einmal mehr unterstreicht“.

Ausführungen: filigran oder zweifarbig

Filigran: weiß, schwarz oder blau

Abmessungen: Durchmesser 60 cm, Höhe 50 cm

Zweifarbig: grün oder blau oder Bernstein und Amethyst

Abmessungen: Durchmesser 50 cm, Höhe 70 cm www.marreothun.com

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Armaturenkollektion Venezia
Foto] © MTP

Teambox

Raum-in-Raum-Systeme weitergedacht

Mit der Teambox bringt Strähle ein Ready-to-use-Produkt auf den Markt: in kurzer Zeit lieferbar, perfekt vorkonfiguriert und im Nu aufgebaut. Ob Start-up oder Großunternehmen – wo immer Raum-in-Raum-Systeme schnell und unkompliziert in bestehende oder Pop-up-Büroflächen integriert werden sollen, überzeugt die Teambox als hochfunktionelle und ästhetische Lösung.

Die Teambox besteht aus zwei gegenüberliegenden Voll- und zwei entsprechenden Glaswänden, Boden und Decke. Die StructuralGlazing-Verglasung mit flächenbündig integrierter Glastür verleiht ihr Eleganz und Leichtigkeit.

Durch das Zusammenspiel mit den homogenen Vollwandflächen außen – wahlweise aus pulverbeschichtetem Stahlblech oder rückseitig lackiertem Glas in Schwarz oder Weiß – fügt sie sich nahtlos in jedes Umfeld ein. Ganz nebenbei unterstützt die Teambox

agile Arbeitsformen: Sie ist als Ganzes verschiebbar, die Stahlblechflächen lassen sich als magnetisches Whiteboard nutzen und die Glasflächen sind beschreibbar.

Strähle stellt die Teambox in zwei Größen bereit: TB.1 für Telefonate und fokussiertes Arbeiten und TB.2 für Besprechungen oder Brainstormings von bis zu vier Personen.

www.straehle.de

trends] Raum-in-Raum-System
Teambox
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Die hohe Flexibilität in der Nutzung und der Einsatz recycelbarer Materialien machen die Teambox zu einem modernen und nachhaltigen Büroelement. Foto] Strähle/© Huber Fotodesign

How to Holiday – Aspekte & Potenziale für die Urlaubsgesellschaft von morgen

Ein Bericht über den Heinze Summit „Future Hospitality“ in Südtirol

Wenn man in unseren Breiten mit Expertinnen und Experten über die Zukunft der Hotel- und Beherbergungsbranche sprechen möchte, liegt es nahe, dies in einem Land, an einem Ort zu tun, den man durchaus als die Wiege des deutschen Tourismus der Nachkriegszeit bezeichnen könnte. Die Rede ist natürlich von Italien, genauer von Südtirol. Unweit von Brixen befindet sich seit kurzem ein kleiner Hotelneubau mit nur 30 Zimmern, der wegen diverser pandemiebedingter Schließungen noch nicht allzu viele Gäste gesehen hat. Geplant und realisiert wurde das Hotel mit dem melodisch klingenden Namen Milla Montis vom Mailänder Architekturbüro Peter Pichler Architecture. Franziska und Roland Oberhofer leiten das Haus authentisch und mit professioneller Leichtigkeit. 2019 haben sie für ihr Vorhaben einen kleinen Architekturwettbewerb ausgelobt. Nach dem Zuschlag an Pichler brauchte das Projekt vom ersten Strich bis zur Fertigstellung und Eröffnung im Oktober 2020 nur achteinhalb Monate, sechs Wochen Corona-Baustopp inklusive.

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Heinze Summit Südtirol
Hotel Milla Montis in Meransen, Südtirol

Wir haben das komplette Haus exklusiv für unseren Summit gemietet. Erstmals richtete sich daher die Anzahl der Teilnehmenden nach der Anzahl der zur Verfügung stehenden Zimmer. Neben der Planungs- und Herstellerbranche waren auch Gäste aus den Bereichen Projektentwicklung, Hotelbetrieb und -beratung eingeladen, sodass wir mit ganzheitlichem Blick die Zukunft der Branche in den Fokus nehmen konnten. Simon Winker ist Berater bei der PKF hospitality group und ein ausgewiesener Experte für die Entwick-

lung neuer Hospitality-Konzepte und -Standorte. In seinem Einführungsvortrag beleuchtete er die Geschichte des modernen Tourismus ab der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Mit dem enormen Anstieg der Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik zwischen 1960 und 1970 entdeckten die Deutschen das Reisen für sich und befeuerten so den Südtiroler Unternehmergeist. Die Übernachtungszahlen stiegen so von unter 1 Mio. in den 1950er-Jahren auf weit über 33 Mio. bis 2019.

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Gruppenfoto am Kalterer See auf der Terrasse des Seehotel Ambach Einführungsvortrag von Simon Winker, PKF hospitality group Partnergespräch mit Andreas Wahsner von Metallart Treppen

Global betrachtet entwickelt sich der Tourismus seit den 1970erJahren zum Massenprodukt. Egal ob Schnäppchenjagende oder Luxusreisende, es gilt das persönliche Bedürfnis zu befriedigen. Aspekte und Facetten von sich immer weiter individualisierenden, vornehmlich westlich geprägten Lebensformen, sorgen in jüngerer Vergangenheit für ein multiples Angebot. Im klassischen Urlaubsgeschäft lassen Themen- und Erlebnisangebote immer neue Nischen entstehen. Gleichzeitig lassen Langzeitangebote im Bereich der gewerblichen Beherbergung die Grenzen von privatem Wohnen und Urlaub immer mehr verschmelzen. Wo also endet das Wohnen und wo genau beginnt der Urlaub? Anfang der 1990erJahre lautete die Antwort so:

tragen Namen wie „Serviced Apartments“ für Berufstätige, „Micro Apartments“ oder „Student Accomodation“ für Studierende, „CoLiving“ für Wohngemeinschaften auf Zeit, meist in Verbindung mit einem Co-Working-Angebot, „Senior & Assisted Living“ für betreutes Wohnen im Alter. „Branded Residences“ für komplett ausgestattete Luxuswohnungen inklusive angeschlossenem Service für Vermögende. Natürlich gibt es auch noch die bekannten „Boarding Apartments“ und „Aparthotels“, also Apartments, die einem direkten Hotelservice angeschlossen sind. In Post-Corona-Zeiten und durch den damit verbundenen eklatanten Mangel an Servicekräften stellt auch das „Staff Housing“ im Sinne einer attraktiven Unterbringung des Hotelpersonals einen Zukunftsmarkt dar.

Neue Bedürfnisse, neue Märkte, neue Zielgruppen, neue Produkte – Die Aktionsfelder der Branche sind vielfältig und immer neue Themen und Begriffe machen die Runde. Hier eine kleine Auswahl:

„…Tourismus ist die Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher noch dauernder Wohn- noch Arbeitsort ist.“ Quelle: Die Tourismuslehre im Grundriss, Claude Kaspar, 1991 Dass diese Definition aus einem Standardwerk des Tourismus heute nicht mehr ganz so scharfkantig formuliert werden kann, ist jedem von uns bewusst. In einer singlegeprägten Dienstleistungsgesellschaft wie Deutschland kann Wohnen und Arbeiten mittlerweile überall sein, solange die Internetanbindung stabil ist. Nicht erst seit Corona bieten Homeoffice und mobile Arbeitsverträge für viele Berufstätige völlig neue Perspektiven.

In diesem Zusammenhang ist das „Serviced Living“ als Schnittmenge zwischen Hospitality und Residential seit mehr als einem Jahrzehnt ein extrem boomender Markt in der Beherbergungsbranche. Ausgerichtet auf Langzeitaufenthalte, zielt es auf die Bedürfnisse bestimmter Personengruppen und ihre jeweiligen Lebenssituationen ab. Die facettenreichen Produkte dieser Kategorie

Glamping – Ein Wortspiel – Glamourös und Camping beschreibt die Form des Luxus-Campings.

Workation – beschreibt die Kombination von Arbeiten und Urlaub am Urlaubsort.

Future Health – ist die Entwicklung vom klassischen Wellness zu Selfness. Es handelt sich dabei um Angebote für die gesundheitsbewusste Klientel, die von Soft Health, Mental Fitness über Radical Fitness bis hin zu Medical Wellness reichen.

Regiofair – beschreibt Angebote in naturnaher Umgebung. Der Gast möchte die Region schmecken und erleben.

Staycation – ist ein Begriff für den Urlaub zu Hause oder in unmittelbarer Nähe des eigenen Lebensmittelpunktes, bedingt durch wirtschaftliche Einschränkungen oder auch veranlasst durch ein gesteigertes Umweltbewusstsein.

Welchem thematischen Fokus widmet sich eine Gruppe von Hotelexpertinnen und -experten, die nun in einem dreitägigen Workshop aufeinandertreffen, um Visionen für die Zukunft der Branche zu entwickeln? Das haben wir in einem Open-Space-Workshop tatsäch-

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Im Mittelpunkt steht wie immer der Mensch!
Links: Johannes Hanf von Nieto Sobejano Arquitectos Rechts: Simon Winker, PKF hospitality group im Bootcamp Wolfgang Gallas von monoplan über Hospitality Sehnsüchte & Konzepte der Zukunft im Workshop

lich gemeinsam definiert. Ausgehend von den Begriffen: HEIMAT, TECHNOLOGIE, MENSCH, SEHNSUCHT, KONZEPT, KULTUR & VERANTWORTUNG, wurden Stichworte gesammelt und jeweils erläutert. Dabei ist klar geworden, dass es natürlich immer um Wechselbeziehungen geht. Wir haben also Wortpaare gebildet, Fragen formuliert, diese in Kleingruppen bearbeitet und zusammengefasst:

Thema 1: Heimat & Kultur – Sind Tradition und Herkunft Potenzial oder Ballast für die Branche?

Von Marion Uhl – Designer‘s House; Janna Störmer – Elbstrand & Mannschaft; Henning Rothfuss – Novum Hospitality; Michaela Voß-Bergsieker – hotelident; René Risom – Unidrain; Dominikus Seisenberger – Arnold/Werner Architekten

Die authentische Erlebbarkeit von Kultur und Tradition ist ein wichtiger Bestandteil im Tourismus, der ein Grundbedürfnis der Reisenden bedient: die Neugierde nach dem Fremden, nach unbekannten Eindrücken und Erfahrungen. Natürlich hat die Kommerzialisierung des Reisens kulturelle Aspekte in vielerlei Hinsicht überstrapaziert, gleichzeitig hat diese Kommerzialisierung die Kultur zugunsten einer Fokussierung auf den Erholungsfaktor geradezu eliminiert. Tradition wird in dem einen wie in dem anderen Fall zwangsläufig zum Ballast. Heimat und Kultur sollte für die Zukunft immer ein Bestandteil des Reisens sein, denn kulturelle Vielfalt schafft Identität in einer globalisierten Welt.

Sehnsucht & Konzept – Welches sind die Bedürfnisse, Bedarfe & Bedingungen für die Märkte von morgen?

Von Gerhard Gerstenmayer – Hirt Swiss Descending Windows; Hendrik Wirths –Chapman Taylor; Hanna Seiwald – Snow Architektur; Eric Svirachev – josep; Daniel Matis – SMAP Architektur; Wolfgang Gallas – monoplan; Anna Sebeczek – Jung

Sehnsüchte sind Basis und essenzieller Bestandteil der HospitalityKonzepte von morgen, egal ob es um Staycation, Workation, CoLiving oder einfach nur um den nächsten Familienurlaub geht. Die Bedingungen, zu denen die Bedürfnisse in Zukunft befriedigt werden können, sind klar. Wir müssen ökologische Verantwortung übernehmen und nachhaltige touristische Konzepte etablieren. Es geht um soziale Gerechtigkeit und um Gleichberechtigung. Die Sehnsucht nach der Ferne kennt vermutlich jeder Mensch auf diesem Planeten, jedoch ist die Nutzung der Angebote ein Luxus, der nur wenigen Menschen vorbehalten ist. Es muss daher zukünftig auch clevere Angebote zu erschwinglichen Preisen geben, um die Erfüllung aller Sehnsüchte zu ermöglichen.

Mensch & Verantwortung – Was sind Prinzipien für einen Tourismus im Einklang mit Natur und Umwelt?

Jutta Reidl – Jutta Reidl Interior Design; Simon Winker – PKF hospitality group; Ralf Kotowsky – SG-Leuchten; Andreas Wahsner – MetallArt Treppen; Stefan Skorupa – TSSB architekten; Markus Mehwald – cruu architecture

Der Tourismus stellt für viele Länder die Haupteinnahmequelle dar. Gleichzeitig schadet er Natur und Umwelt in erheblichem Maße. Wie also können wir der zuvor angesprochenen Sehnsucht nach der Ferne frönen, ohne einen größeren ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Dies erfordert nicht nur eine Änderung der Denkweisen, es erfordert auch eine Neuausrichtung des Systems. Denn solange ein klimaneutrales Reisen an naturkonforme Orte nicht möglich ist, kann es einen ökologisch nachhaltigen Tourismus nicht geben. Die einzig umweltverträgliche Antwort aus heutiger Sicht lautet also „Staycation“. Nun mal ganz ehrlich – der Ablasshandel mittels CO2-Kompensationen ist vielleicht beruhigend, aber sicher nicht die Lösung!

Technologie & Mensch – Benefit oder Blödsinn? Bedeutung, Einfluss und Nutzen neuer Technologien

Timo Sachse – Finstral; Nikola MedrowBürk – GBP Architekten; Katharina Beatriz Varga – Jung; Johannes Hanf – Nieto Sobejano Arquitectos; Peter Irmscher – Zaha Hadid Architects; Maike Arndt –Althoff Hotels

Natürlich wäre unsere Welt analog nicht mehr denkbar. Auch nicht in der Hotelund Beherbergungsbranche. Der Nutzen für die Branche ist natürlich immens und wird in Zukunft noch weitaus größeren Einfluss nehmen. Die Reise beginnt digital mit der Suche nach der passenden Unterkunft per Sprachsteuerung, im Web, mit der richtigen BuchungsApp oder auch via Empfehlung einer Social-Media-Plattform. Vor Ort checken wir selbstverständlich kontaktlos ein. Unser Lieblingshotel kennt und erkennt uns. Es wählt die präferierte Lichtstimmung, bringt das Zimmer auf unsere Wunschtemperatur und natürlich läuft zur Begrüßung der persönliche Lieblingssong. Wir nutzen die Hotel-App auf dem hauseigenen Endgerät für Bestellungen, Weck- und Reinigungsdienst, touristische Empfehlungen und so weiter. Der Nutzen von Technologie aufgrund von Sichtbarkeit und Services ist für die Branche gigantisch. Wer es einmal anders mag, kann alternativ natürlich auch im online gebuchten OfflineHotel absteigen und frei von Technik mal so richtig abschalten.

durch:

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Der Heinze Summit Südtirol wurde ermöglicht
JA HR E
Begriffssammlung der Teilnehmenden Fotos] Klaus G. Füner

Co-Living – die neue Immobiliengeneration

Mit der andauernden Urbanisierung, der einhergehenden Wohnungsknappheit speziell in Ballungsräumen sowie durch den veränderten Lebensstil insbesondere der jungen Generationen X und Z (mehr Flexibilität, weniger Gebundenheit an einen bestimmten Wohnort) konnte sich Co-Living in den vergangenen Jahren immer mehr auf dem Immobilienmarkt integrieren. Co-Living kann als Mischkonzept aus Hotel und festem Wohnsitz für unterschiedliche Zielgruppen definiert werden. Der Fokus dieser Konzepte liegt hierbei auf der attraktiven Gestaltung der öffentlichen Bereiche. Digitale Nomaden und Young Professionals, die ortsunabhängig arbeiten können, verweilen in der Regel für einige Monate in einer bestimmten Stadt, bevor sie weiterziehen und von einem anderen Ort aus arbeiten. Zudem sind die Konzepte gut geeignet für Berufstätige, die für einige Monate, beispielsweise für eine Projektarbeit, bleiben oder neu in die Stadt gezogen sind und das Co-Living-Konzept als (temporären) Wohnsitz nutzen. Maklergebühren, Kosten für die Einrichtung sowie die oft große Herausforderung, schnell bezahlbaren Wohnraum zu finden, fallen in diesem Fall weg. Die Größe der voll möblierten Co-Living-Einheiten zur Einzelnutzung liegt in der Regel zwischen 17 und 40 Quadratmetern. Daher ist es von Bedeutung, die Studios so effizient wie möglich zu gestalten und einzurichten, wobei die Endnutzer bei der Gestaltung selbstverständlich stets im Fokus stehen sollten. Natürliches Tageslicht mit möglichst großen Fenstern und helle Farben der Möbel helfen hierbei, die Studios optisch zu vergrößern. Die Maße der Arbeitsflächen standardisierter Kitchenettes betragen in der Regel circa 1,60 mal 0,6 Meter. Kitchenettes bestehen meist aus zwei Herdplatten, einer Mikrowelle, einem Kühlschrank und Stauraum. Während Gemeinschaftsküchen zwar eine gute Alternative darstellen, sind Kitchenettes in den Einheiten für die Bewohner wichtig, um – insbesondere während Langzeitaufenthalten – ein gewisses Maß an Flexibilität und Unabhängigkeit zu wahren. Gemeinschaftsküchen sind daher oft vielmehr als Ergänzung der individuellen Kitchenettes zu verstehen.

Während Betten einerseits eine gewisse Größe (meist Queen-Size) und Komfort gewährleisten müssen, nehmen diese in den kleinen Einheiten viel Platz in Anspruch. Zoku, ein Aparthotel/Co-LivingBetreiber aus den Niederlanden, hat hierzu eine effektive Lösung gefunden und die Position des Bettes in die Höhe verlagert. Die Treppe, welche zum Bett führt, kann eingefahren werden, um zusätzlich Platz zu sparen. Zudem ist das Bett sichtgeschützt, wodurch gewissermaßen ein separates Schlafzimmer entsteht und zusätzlich Privatsphäre gewährleistet werden kann. Eine Deckenhöhe von Minimum 2,60 Metern ist hierbei Voraussetzung.

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Tobias Siegel, Consultant bei der PKF hospitality group

Eine weitere Möglichkeit, limitierten Platz effizient zu nutzen, wurde in den Einheiten von Stay KooooK realisiert. Das Konzept fällt zwar unter die Rubrik der Serviced Apartments, die Größe und Ausstattung der Studios ist jedoch mit jenen der Co-Living-Einheiten vergleichbar. Mithilfe einer mobilen Wand kann die Größe des Schlaf- bzw. Küchenbereiches individuell und je nach aktuellem Bedarf angepasst werden. Bei der Ausgestaltung der Einheiten sollte natürlich ebenfalls auf ausreichend Stauraum geachtet werden. Dieser ist vorranging unter dem Bett bzw. unter der Decke und auf Schränken vorgesehen. Viele Co-Living-Konzepte bieten zudem die Möglichkeit, Stauraum im Keller anzumieten. Mit einer Größe zwischen 3 und 4 Quadratmetern (inklusive Toilette, Waschbecken und Walk-in-Dusche) sind Badezimmer äußerst kompakt gehalten. Aufgrund des oft schlauchartigen Layouts der Einheiten gibt es in den Badezimmern meist kein Tageslicht, wodurch ein entsprechendes Belüftungssystem essenziell ist.

Zudem ist die attraktive Gestaltung der öffentlichen Bereiche –welche in der Regel 15 bis 20 Prozent der Bruttogeschossfläche ausmachen – entscheidend für den Erfolg von Co-Living-Konzepten. Die Idee hinter Co-Living ist, dass sich Bewohner größtenteils in den Gemeinschaftsbereichen aufhalten. Co-Working, Dachterrassen, Fitnessstudios, Gemeinschaftsküchen, kleine Kinos und Veranstaltungsräume sind nur einige Beispiele hierfür. Für eine regelmäßige Bespielung der Flächen ist es daher wichtig, dass Bewohner untereinander – beispielsweise mit einer App – im Austausch sind, um sich für gemeinsame Aktivitäten verabreden zu können. Veranstaltungen, wie beispielsweise Yogakurse oder Vorlesungen, können über diese App kommuniziert werden und den Bewohnern die Möglichkeit geben, sich zu registrieren. Die App verhilft außerdem insbesondere neuen Bewohnern, andere Menschen mit gleichen Interessen leichter kennenzulernen.

Da Co-Living bereits durch das Teilen unterschiedlicher Ressourcen (z. B. Waschmaschinen, Haushaltsgeräte etc.) einen Fokus auf Nachhaltigkeit legt, spielt das Thema natürlich auch in Planung und im Bau eine entscheidende Rolle. Dies kann ebenfalls durch die geschickte Integration von Technologien unterstützt werden. So wurden beispielsweise während einer Testphase in den Duschen des The Social Hubs (ehemals The Student Hotel) kleine Displays, welche die Wassertemperatur und den allgemeinen Energie- und Wasserverbrauch anzeigen, installiert. Zudem ist auf dem Display ein Eisbär auf Polareis zu sehen, welches jedoch mit anhaltender Duschdauer schmilzt. Durch diesen spielerischen Effekt gelang es, den Warmwasserverbrauch in den Einheiten um 17 Prozent zu verringern.

Die Kombination aus Technologien und Nachhaltigkeit, eine attraktive Gestaltung der öffentlichen Bereiche und eine effiziente Planung und Einrichtung der Studios sind somit elementare Bestandteile erfolgreicher Co-Living-Konzepte.

Als Teil der PKF hospitality group beschäftigt sich PKF livingexperts seit Jahren intensiv mit Serviced-Living-Konzepten (u. a. Co-Living, Student Accommodation, Senior Living etc.). Hierzu veranstaltet die PKF hospitality group am 12. Juni 2023 in Wien das 196+ spotlight serviced living, bei welchem Themen wie die Architektur, Design und Digitalisierung im Fokus stehen werden. Zudem findet vom 16. bis 17. April 2023 das 196+ forum Milan – Italiens BenchmarkVeranstaltung für das Thema Architektur und Design in der Hospitality – statt.

Das 196+ forum Milan ist eine internationale Netzwerkplattform, auf der Branchenteilnehmer zusammenkommen und Ideen austauschen. Es umfasst eine ganztägige Konferenz mit Expertendiskussionen, interaktiven Formaten und Networking-Möglichkeiten.

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Fotos] © Mila Zytka/Annex Productions

ArchitekturAWARD 2023: Heinze sucht die Besten!

Bis zum 15. Juni 2023 haben Architektur- und Planungsbüros mit Sitz in Deutschland und erstmals auch in Österreich die Gelegenheit, ihre besten und innovativsten Nichtwohnbauten auf der Plattform heinze.de einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und einen der begehrten Heinze ArchitekturAWARDs 2023 zu gewinnen. Die Bühne für die Verleihung der Auszeichnungen bildet Ende des Jahres das zweite Heinze Klimafestival, zu dem der Spezialist für Fachinformationen in der Baubranche erneut alle am Bau beteiligten Gruppen versammeln wird, um handfeste Lösungen zur Klimaneutralität im Bausektor anzustoßen. „Obwohl die Baubranche ein großer Hebel zur Erreichung der Klimaziele ist, sind nachhaltige Bauwerke weltweit bisher eher wenig vertreten“, erklärt Tanja Roth, Projektverantwortliche für den Heinze ArchitekturAWARD. „Der ArchitekturAWARD 2023 wird sich mit den unterschiedlichen Facetten von Nachhaltigkeit auseinandersetzen und anhand der eingereichten Projekte im Diskurs die besten Arbeiten bewerten.“

Teilnahmevoraussetzungen und Kategorien

Zugelassen sind alle Nichtwohnbauten, die innerhalb der letzten fünf Jahre errichtet wurden. Dazu gehören zum Beispiel Wirtschafts-, Industrie- und Gewerbebauten, Kultur-, Veranstaltungsund Sportbauten, Bauten im Sozial- und Gesundheitswesen, Büround Verwaltungsbauten, Bildungsbauten und Sonderbauten. Eine Jury zeichnet die besten Nichtwohngebäude aus und vergibt jeweils

einen Preis innerhalb der Kategorien Bestes Cradle to Cradle, Bestes Design, Bester Holz(hybrid)bau, Beste Innovation, Bestes Interior Design und Beste Transformation. Der Sieger beziehungsweise die Siegerin einer Kategorie erhält ein Preisgeld von 4.000 Euro. Aus allen sechs Kategorien wird darüber hinaus ein Gesamtsiegerobjekt ermittelt, das mit einem Preisgeld von 8.000 Euro belohnt wird.

Prämiert werden die herausragendsten Nichtwohngebäude der letzten fünf Jahre – besonderes Augenmerk liegt auf Nachhaltigkeit.

Publikums- und Nachwuchspreise

Alle zum Heinze ArchitekturAWARD 2023 auf heinze.de eingereichten Projekte nehmen automatisch an der Publikumsbewertung teil. Hier zählt allein die Anzahl der vergebenen Likes. Die Objekte mit den meisten Bewertungen gewinnen einen von drei ausgelobten Publikumspreisen. Der Nachwuchspreis wird für herausragende

Konzepte und Entwürfe an Studierende der Architekturfakultäten verliehen. Die drei besten Nachwuchsarbeiten werden mit einem Preisgeld von je 2.000 Euro prämiert.

Bis zum 15. Juni 2023 können Architekturund Planungsbüros sowie Studierende ihre Objekte beziehungsweise Konzepte im

Rahmen des Heinze ArchitekturAWARDs 2023 auf heinze.de einstellen. Nähere Informationen rund um den Wettbewerb und die Teilnahmemöglichkeit finden sich unter heinze.de/award

Der Wettbewerb wird in diesem Jahr von den Sponsoren James Hardie Europe, LUNOS und SALTO Systems unterstützt.

140 aktuell] Heinze ArchitekurAWARD 2023

Wir brauchen Sie! Studie im Auftrag des

Bundesbauministeriums

Darum geht es

Im Auftrag des Bundesbauministeriums (siehe unten) untersucht Heinze zum fünften Mal infolge die Maßnahmen im Bestand für den Wohnbau und den Nichtwohnbau. Dabei werden nicht nur Architekten befragt. Parallel befragen wir private Haushalte, große Wohnungsunternehmen und auch viele Verarbeitergruppen, da ein großer Anteil der Sanierungen ohne Beteiligung eines Architekten durchgeführt wird. Politische Entscheidungsträger benötigen verlässliche Informationen zur aktuellen Sanierungstätigkeit in Deutschland. Einerseits um den Erfolg bereits beschlossener Maßnahmen zu überprüfen, andererseits um neue wirksame Impulse zur Verbesserung der ökologischen und ökonomischen Lage zu setzen.

Die Mission

Wir ermitteln für das Bundesbauministerium, was wo und wie, in welchen Gebäuden, in welchem Umfang modernisiert wird und wie viel Geld in diese Sanierung geflossen ist.

Darum brauchen wir Sie

Um den schwierigen Nichtwohnbaubereich zu berechnen, benötigen wir verlässliche Informationen zu den in Deutschland sanierten Gebäuden. Wenn Sie ein Nichtwohngebäude saniert haben, bitten wir Sie, den beiliegenden Fragebogen auszufüllen (Zeitaufwand ca. 10–15 Minuten). Als Dankeschön erhalten Sie für jeden vollständigen Fragebogen einen CadoozGutschein im Wert von 25 Euro.

Auftraggeber der Studie

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Der wis-

senschaftliche Bereich ist zu einem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im BBR zusammengefasst worden. Das Bundesinstitut berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und des Bauwesens.

Darum hat Heinze die Aufgabe übernommen

Die Heinze GmbH unterstützt seit über 50 Jahren deutschlandweit mehr als 45.000 Architektur- und Planungsbüros mit redaktionell aufbereiteten Produktinformationen der Industrie (über 400.000 Produktinformationen, 110.000 CAD-Details, 335.000 Ausschreibungstexte, 8.100 Herstelleradressen, 10.500 Referenzobjekte, Veranstaltungen/Fortbildungen etc.).

Was viele Architekten vielleicht nicht wissen ist, dass Heinze auch über eine eigene Marktforschung mit 10 Mitarbeitern verfügt. Seit 1970 hat Heinze den Bereich Baumarktforschung konsequent ausgebaut. Eine entscheidende Kernkompetenz ist die Erstellung von Neubauprognosen für die Gebäudearten im Hochbau. Die Heinze Marktforschung ist zudem Spezialist für Befragungen von Zielgruppen aus dem gesamten Baubereich. Eine Besonderheit der Heinze Marktforschung gegenüber anderen Instituten oder Agenturen ist die Möglichkeit, in allen Projektphasen baufachlichen Rat von Architekten und Fachplanern im eigenen Haus einzuholen. Die Heinze Marktforschung ist Mitglied im Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e. V. Kurzum: Seit Jahrzehnten arbeiten Heinze und Architekten partnerschaftlich zusammen. Das haben auch die politischen Entscheider schon lange erkannt!

Die Ergebnisse kann jeder nutzen

Der komplette Forschungsbericht wird übrigens für jeden Interessenten kostenfrei zugänglich sein. Gerne senden wir Ihnen den Bericht gleich nach Verö entlichung in Form eines PDFs zu. Den letzten Forschungsbericht „Bestandsinvestitionen 2020“ finden Sie auf der Seite des BBSR unter bbsr. bund.de und über den folgenden QR-Code:

141
aktuell] BBSR-Projekt

Baunetz Wissen Boden

Ohne sie würden wir wortwörtlich den Boden unter den Füßen verlieren. Ob im Innen- oder Außenraum, zu Hause oder auf Reisen, in Schulen, Büros oder Sporthallen – Bodenbeläge müssen zahlreiche Anforderungen erfüllen und sind so vielseitig wie ihre Materialien und Einsatzorte. Neben Keramik, Stein oder Holz hat sich mit der Entwicklung neuer Herstellungsverfahren und hoch belastbarer Beschichtungssysteme das Spektrum an Möglichkeiten für die Bodengestaltung und -nutzung deutlich erweitert.

Über die besonderen Eigenschaften und vielfältigen Varianten dieses elementaren Bauteils informiert umfassend das Onlineportal Baunetz Wissen Boden. Angefangen mit Definitionen aller gängigen Bodenbeläge gibt es Auskunft über konstruktive, bauphysikalische und sicherheitstechnische Zusammenhänge und ganz konkrete Hinweise zu Materialien, Qualitätssicherung und Ökobilanz. Berichte über realisierte Projekte aus aller Welt sowie neue Produkte und Trends dienen als Inspirationsquelle; im Glossar sind die wichtigsten Fachbegriffe kurz und bündig erklärt.

Ziel von Baunetz Wissen Boden ist es, grundlegendes Wissen zu vermitteln und die architektonischen Möglichkeiten dieses Bauteils aufzuzeigen, um verantwortungsvoll – sprich nachhaltig – zu planen und zu bauen. Geschrieben und aktualisiert wird es von Fachautor:innen in enger Zusammenarbeit mit der Baunetz Wissen Redaktion. Ein Newsletter informiert einmal im Monat über Neuigkeiten, unterstützt wird es von Object Carpet und Viacor.

www.baunetzwissen.de/boden

142
aktuell]
Baunetz Wissen Flachgewebe in Purpur Foto] Object Carpet, Denkendorf Parkflächen müssen vor allem belastbar, rutschhemmend und flüssigkeitsdicht beschichtet sein. Foto] Viacor Polymer, Rottenburg ©Fotodesign Hauber Rutschfest in jeder Situation: Bodenbeschichtungen müssen zahlreiche Kriterien erfüllen. Foto] Viacor Polymer, Rottenburg © Sandra Hauber
144 Inserentenverzeichnis Sundolitt 125 Tremco 79 VEKA 7, 83 VOLA 89, 131 WÖHR Autoparksysteme 143 AGROB BUCHTAL 69 AVAPLAN Software 11 BauNetz 43 Busch-Jaeger Elektro 47 Deceuninck 57 Der dichte Bau 106, 107 Deutsche FOAMGLAS® 53 ELA-CONTAINER 117 ERLAU 59 FOPPE Direkt Versand 145 fuma Hauszubehör 51 GEALAN Fenster-Systeme 87 Gira 105 James Hardie 23 Hydewa 73 IBB Industriebau Bönnigheim 103 IdealPark 121 KENNGOTT-TREPPEN 111 Kingspan 27 Küberit Profile Systems 63 LAMILUX 93 Messe München 9 NOVO-TECH 35 Pluggit 39 Schlüter-Systems 113 Schüco Interior Systems 126, 127
anhang]

FOPPE Direkt Versand GmbH

Foppenkamp 14–16

49838 Lengerich

Tel. 05904 939397 · Fax 05904 939349

vertrieb.systeme@foppe.de www.foppe.de/clearopag-systeme

FOPPE Direkt Versand wird

Vertriebspartner von DuPont™

FOPPE + FOPPE wird direkter Vertriebspartner des Chemiekonzerns DuPont™ in Deutschland und den angrenzenden Ländermärkten. Das Unternehmen aus Lengerich übernimmt den Vertrieb der Produkte ClearoPAG 167 plus und DuPont™ Froth-Pak™ HC Mini von der ClearoPAG GmbH.

Ein neuer Coup von FOPPE Direkt Versand: Nach intensiven Verhandlungen mit Helmut Klein, dem Gründer und technischen Kopf der ClearoPAG GmbH, übernimmt FOPPE die Vertriebsrechte an zwei bewährten Montageprodukten im Fenster- und Innenausbau. ClearoPAG 167 plus und Froth-Pak™ HC Mini CP2 segeln ab sofort unter der Flagge des Lengericher Unternehmens, das somit direkter Vertriebspartner des Chemiekonzerns DuPont™ ist, eines international tätigen Spezialisten u. a. für technische Schäume. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren sowohl für Helmut Klein als auch für DuPont™ die große Nähe von FOPPE + FOPPE zum Handwerk. Johannes Foppe hat die Transaktion eingefädelt: „Wir sprechen die Sprache der Fensterbauer und Tischler, wir kennen ihre Arbeitsabläufe und können sie bei den Montageschäumen bestens beraten.“

FOPPE Direkt Versand wird ab sofort das bestehende Händlernetz der ClearoPAG GmbH mit beiden Produkten beliefern. Für die Kunden von ClearoPAG im Handwerk ändert sich nichts, außer

Nach intensiven Verhandlungen: FOPPE Direkt Versand übernimmt die Vertriebsrechte an zwei bewährten Montageprodukten im Fenster- und Innenausbau von der ClearoPAG GmbH. V.l.n.r.: Helmut Klein (ClearoPAG GmbH), Johannes Foppe (FOPPE + FOPPE)

der Adresse von FOPPE Direkt Versand auf der Verpackung. Produkt und Design bleiben identisch und Prüfzeugnisse behalten ihre Gültigkeit.

Das gilt ebenfalls für Froth-Pak™ HC Mini CP2, hier ändert sich lediglich die Größe der Kartusche. Statt 500 ml und 750 ml hat sie nun einen Inhalt von 600 ml.

Auch für das 2K PU System Froth-Pak™ HC Mini liegen die Vertriebsrechte künftig bei FOPPE Direkt Versand. Fotos] ©FOPPE+FOPPE

„Wir freuen uns sehr, dass wir die beiden Qualitätsprodukte nun bundesweit und in den angrenzenden Ländermärkten vertreiben können. Wichtig ist uns, dass wir gerade in Zeiten von Versorgungsunsicherheit als verlässlicher Partner in puncto Lieferfähigkeit wahrgenommen werden“, so Johannes Foppe.

Helmut Klein hat sich aus Altersgründen für den Verkauf der Markenrechte entschieden, er wird FOPPE + FOPPE aber weiterhin beratend zur Seite stehen.

145 Anzeige
ClearoPAG 167 plus wird künftig von FOPPE Direkt Versand vertrieben.

Im nächsten Heft

Kreativer Austausch in den Baumkronen

Nach einem Entwurf von Tchoban Voss Architekten entstand der größte Holzhybridbau in Berlin. Das innovative Büroensemble EDGE Südkreuz beherbergt die Hauptverwaltung des Energiekonzerns Vattenfall. Die anspruchsvollen Nachhaltigkeitsziele der Planung spiegeln sich wider in der CO2-reduzierten Bauweise und einem smarten Energiekonzept. In dem spektakulären Atrium des Carré-Gebäudes sind die frei schwebenden Treppen durch baumartige Stützen verbunden, deren Holzverkleidung Blumer-Lehmann verantwortete.

www.blumer-lehmann.ch

Gebäudeintegrierte

Photovoltaik in neuen Dimensionen

Im westlichen Münsterland erzeugt die Fassade des neuen Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke Gronau umweltfreundlichen Solarstrom. Die von ASCA – einem Unternehmen der ARMOR Group und Weltmarktführer für organische Photovoltaik (OPV) – im kundenspezifischen Design hergestellten Solarmodule wurden von BGT Bischoff Glastechnik GmbH in das Fassadenglas integriert.

www.asca.com

Impressum

Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. an Infopro Digital company

KUNDENSERVICE

Tel. 05141 5055

Fax 05141 5056

E-Mail kundenservice@heinze.de www.heinze.de

GESCHÄFTSFÜHRER

Andreas Göppel, Sven Hohmann

REDAKTIONSLEITUNG Christina Baart

REDAKTION

Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing.

SATZ + GESTALTUNG Katrin Polzin

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH

TITELBILD Landstromanlage Port of Kiel

Foto: Markus Bollen

AUSGABE März 2023

ISSN 1866-8917

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf nur zum persönlichen Gebrauch (§ 53 UrhG) genutzt werden. Nachdruck, elektronische Speicherung (auch durch Scannen), Vervielfältigung, Ermöglichung des Down-

loads durch Dritte, z. B. durch Aufnahme in eine Website, in Bulletins etc., und das elektronische Versenden über die Netze sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Heinze GmbH unter Quellenangabe zulässig.

© Copyright 2023

Heinze GmbH, Celle

BEILAGENHINWEIS

Diese Ausgabe enthält einen Fragebogen, eine Teilnahmekarte und einen frankierten Rückumschlag für die Teilnahme an der BBSR-Studie sowie eine Beilage der Heinze GmbH.

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Foto] © Mario Brand Werbefotografie Foto] EDGE Technologies

DER PODCAST RUND UM ARCHITEKTUR, BAUKULTUR UND DAS BAUEN

◾ STARS DER ARCHITEKTURSZENE & NEWCOMER DER BRANCHE IM INTERVIEW

◾ VISIONÄRE KONZEPTE & BAULICHE INNOVATIONEN

◾ WÖCHENTLICH NEU

Kerstin Kuhnekath ist die Stimme des ARCHITEKTURFUNK Podcasts, hier im Gespräch mit Prof. Amandus Samsøe Sattler von Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH. © Marcus Jacobs
04444 jo157 an 08 EINE VERANSTALTUNGSREIHE VON
29.08. HAMBURG – Fischauktionshalle 31.08. BERLIN – Rathenau-Hallen 05.09. BIELEFELD – LENKWERK 07.09. DÜSSELDORF – THE FRAME 12.09. STUTTGART – WAGENHALLEN 14.09. FREIBURG – Konzerthaus 17.10. FRANKFURT – VILCO 19.10. LEIPZIG – KONGRESSHALLE am Zoo 24.10. WIEN – METAHall 26.10. MÜNCHEN – Zenith
NETWORKEVENT DER BAUBRANCHE Produktneuheiten Hochkarätige Vorträge Ausstellung
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