BAZ Nr. 13 vom 04/07/2020

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Poste Italiane SpA – Versand im Postabbonement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma1, CNS Bozen Contiene IP

Nr. 13∙ 4. Juli 2020 ∙ 14-täglich ∙ Jahrgang 26

Vielfalt des Lebens

Zur Natur im Burggrafenamt


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THEMA

Was ist schon normal ?

04 | Vielfalt des Lebens

STRASSENGESCHICHTEN 4

Kommentar von Walter J. Werth

Wann können wir endlich wieder zur „Normalität“ zurück? Diese Frage beschäftigt uns derzeitig wohl am meisten. Weltweit. Und dabei sollten wir uns einmal überlegen, was eigentlich „normal“ ist. Der Aufschrei einer Volksseele brachte es in einem Graffiti in Katalonien auf den Punkt: „No podem tornar a la normalitat, perqué la normalitat era el problema“. Über alle Medien hat sich dieser Satz verbreitet. „Wir können nicht zur Normalität zurückkehren, denn die Normalität war ja das Problem.“ Warum soll sich unser Wirtschaften wieder „normalisieren“, wenn genau dies zu immer mehr unlösbaren Problemen führt, wie Energieverschwendung und dadurch verursachte Klimaveränderungen. Wie könnte unsere Gesellschaft diese Krise für einen tiefgreifenden Umdenkprozess nutzen? Wenn nur das Corona-Problem bedacht wird, können wir zum Vorher zurückkehren, sobald es einen Impfstoff gibt. Diese „normale“ Welt steht aber leider nicht mit der Realität im Einklang! Die Normalität muss neu gedacht werden. Albert Einstein formulierte es so: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Welche alternative Denkweise wäre denn nun sinnvoll? Die Polit-Ökonomin Maja Göbel begründet in ihrem unlängst erschienenen Buch „Unsere Welt neu denken – Eine Einladung“ das Muss einer Veränderung: „Weitermachen wie bisher ist keine Option, weil es zu radikalen und wenig einladenden Konsequenzen führt.“ Für radikale Neuerungen, wozu auch ein ernsthaftes Überlegen für ein (machbares) Grundeinkommen für alle gehört, braucht es nicht nur Mut und Risikobereitschaft, sondern auch das Vertrauen in Gesellschaft, politische Führungen und Unternehmen. Schön wäre es, wenn wir alle gemeinsam den Mut aufbrächten, den Problemen ins Auge zu schauen und das Unnormale zu denken. Die aktuelle Corona-Krise macht dies nicht nur sichtbar, sie lädt geradezu dazu ein, das Normale hinter uns zu lassen.

11 | Das stille Multitalent

SCHAUFENSTER 16 | Was ist Gesundheit?

STANDORT 18 | Schenna besinnt sich

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DORFGESCHEHEN 25 | Lebensräume für Familien schaffen...

WANDERN

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28 | Zum Wasserfall an der Grenze

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28 Impressum – Burggräfler Zeitschrift . 39011 Lana . Industriestr. 1/5 Tel. 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . www.diebaz.com . redaktion@diebaz.com Herausgeber, Eigentümer und Redaktionsanschrift: Bezirksmedien GmbH . Telefon 0473 23 30 24 . Fax 0473 23 57 09 . E-Mail: redaktion@diebaz.com Ermächtigung des Landesgerichts Nr. 19/93 . Eintragung im ROC Nr. 3226/1994 Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner Koordination: Claudia Kaufmann, claudia@diebaz.com Redaktionsleitung: Josef Prantl, Tel. 340 2306888, josef.prantl@fastwebnet.it Mitarbeiter: Josef Prantl, Claudia Kaufmann, Christl Fink, Philipp Genetti, Wilfried Mayr, Michael Andres, Martin Geier, Jörg Bauer, Jasmin Maringgele, Maria Sanoll, Walter Werth Werbeverkauf: Claudia Kaufmann, Tel. 347 974 42 70 . claudia@diebaz.com Sonja Trogmann, Tel. 335 839 94 00 . sonja@diebaz.com Irene Niederl, Tel. 347 895 84 69 . irene.niederl@gmail.com Grafik und digitale Druckvorstufe: Fotolitho Lana Service, info@fll.it Druck: Athesia Druck GmbH . Weinbergweg 7 . 39100 Bozen

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Vielfalt des Lebens Corona beherrscht uns. Schwierige politische Themen sind aus dem gesellschaftlichen Blickwinkel gefallen. Selektive Wahrnehmung nennt man das. Dabei sind die globalen Probleme wie Migration, Klimaerwärmung, Umweltzerstörung, soziale Ungleichheit nicht von der Bildfläche verschwunden. Täglich verhungern Kinder, sterben Menschen in Kriegen, schreitet die Umweltzerstörung voran. von Josef Prantl

Eine der großen Herausforderungen der Zukunft ist es, die biologische Vielfalt, also die Vielfalt von Leben auf unserem Planeten zu bewahren. Der Fachbegriff dafür lautet Biodiversität. Damit sind drei große Bereiche gemeint, die eng miteinander verzahnt sind: die vielfältigen Ökosysteme, also Lebensräume wie Wasser, Wald, alpiner Raum; die vielen Arten wie Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und die genetische Vielfalt innerhalb der Ar-

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ten wie etwa Rassen oder Sorten. Sie alle sind schon lange gefährdet. Biodiversität ist die Grundlage guten Lebens

Es ist eine Tatsache: Die Artenvielfalt nimmt weltweit ab und geht verloren. Doch sind nicht nur Arten gefährdet, sondern ganze Lebensräume, welche die Biosphäre der Erde erhalten,

wie etwa die tropischen Regenwälder. Regenwälder und die Nadelwälder der Nordhemisphäre sind nämlich die großen Sauerstoffproduzenten der Erde, die grünen Lungen der Erde und sie nehmen CO2 auf. Der Regenwald ist darüber hinaus bekannt für seinen Artenreichtum, er ist ein Hotspot der globalen Artenvielfalt. Natürliche tropische Regenwälder in Südostasien und Südamerika wurden jedoch zu Soja- und Palmölplantagen


Biodiversität bedeutet den Lebensraum Wiese nicht nur zur Erzeugung von Heu bzw. Mit Ultraschall-Aufnahmegeräten, den sogenannten Batloggern, werden die Rufe als Grasfläche für Tiere zu nutzen

oder Rinderweiden, und riesige natürliche Urwaldflächen wurden in den vergangenen Jahrzehnten gerodet. Ebenso dramatisch ist die Situation der Weltmeere, welche leergefischt wurden und mit Plastik zugemüllt werden. Korallenriffe der Tropen sind neben den tropischen Regenwäldern die artenreichsten Ökosysteme (allein 25 % aller bekannten Fischarten kommen in Korallenriffen vor). Die weltweiten Korallenriffe sind allerdings durch den Klimawandel bedroht. Ursachen für den Biodiversitätsverlust

Wird ein Lebensraum durch menschliche Eingriffe, beispielsweise durch Waldrodung, Bebauung oder Änderung bzw. Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung verkleinert oder verändert, verliert er seinen Artenbestand ganz oder teilweise. Übernutzung, wie durch Überweidung, Überfischung und Bejagen oder Sammeln, verschlechtert Ökosysteme, was mit einem Verlust an Arten einhergeht (z.B. Übernutzung von Wiesen durch Intensivierung). Verschmutzungen belasten die Ökosysteme (Luft, Wasser, Boden). Pestizide aus der Landwirtschaft, der Eintrag von Stickstoff und Phosphor der Dünger in die Gewässer, von Nährstoffen in naheliegende Lebensräume mit Arten, welche auf nährstoffarme Umweltverhältnisse angewiesen sind, spielen für den Artenverlust eine entscheidende Rolle. Viele der ausgestorbenen bzw. gefährdeten Pflanzenarten sind auf nährstoffarme Standorte angewiesen. Invasive gebietsfremde Arten treten mit den natürlich vorkommenden Arten in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen. Sie können dadurch andere Arten oder ganze Artengemeinschaften verdrängen und Ökosysteme verändern.

der Fledermäuse aufgenommen und anschließend einzelnen Arten zugeordnet

Naturschutz und das Gesetz

Auf europäischer Ebene bilden die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie das Grundgerüst der heutigen Naturschutzpolitik. Im Jahr 2010 hat Südtirol mit dem Naturschutzgesetz die EU-Richtlinien übernommen und sich für einen nachhaltigen Schutz artenreicher Lebensräume sowie seltener Pflanzen- und Tierarten ausgesprochen. Der Verlust der Artenvielfalt in Südtirols Tier- und Pflanzenwelt wird in sogenannten „Roten Listen“ dokumentiert. Diese Listen sind aber mittlerweile 25 Jahre alt. Im heurigen Mai hat die Europäische Kommission die Biodiversitäts-Strategie 2030 vorgestellt. Inhaltlich gibt es ein klares Bekenntnis für die Ausweitung von Schutzgebieten und für einen wirksameren Schutz von artenreichen Lebensräumen. Für die Umsetzung der Ziele möchte die Kommission jährlich 20 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. In Südtirol würde dies zu einer Vervielfachung des zurzeit mehr als bescheidenen Naturschutzbudgets führen. Was kann jeder von uns tun?

Eigentlich wissen wir es genau: Natürliche Ressourcen (Wasser, Boden, Luft, Rohstoffe, Artenvielfalt) sind die Lebensgrundlage auf unserem Planeten. Der wachsende Konsum und damit Verbrauch dieser Ressourcen bringen die Erde jedoch an den Rand ihrer Tragfähigkeit. In den entwickelten Ländern leben wir über unsere Verhältnisse. Wir sollten und können daher unser Konsum- und auch Freizeitverhalten überdenken. Lieber mit dem Fahrrad oder zu Fuß kurze Strecken zurücklegen und lange Strecken wie Langstreckenflüge vermeiden. Biologische und saisonale

Produkte kaufen und kochen. Generell lieber weniger essen als zu viel. Tropische Regenwälder werden gerodet und zu Soja- oder Palmölplantagen, welche die Lebensmittelindustrie mit Rohstoffen versorgt. Die Tiere der Bauern Europas werden mit Kraftfutter aus anderen Kontinenten gemästet und landen als Billigfleisch im Einzelhandel. Der Verzicht auf Fleisch, die vegetarische Ernährung ist daher ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Die industrialisierte, konventionelle Landwirtschaft ist der Hauptverursacher für den Biodiversitätsverlust in Kulturlandschaften Europas. Ob Pestizide, die in Gewässer gelangen oder die Verseuchung von Grundwasser durch Nitrat: die negativen Einflüsse sind gravierend. Die biologische Landwirtschaft setzt nicht massiv Pestizide ein und nimmt Rücksicht auf die natürlichen Lebensgrundlagen. Beim Einkauf sollte daher biologisch angebauten Lebensmitteln der Vorzug gegeben werden. Einen direkten Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt kann jeder auch leisten, indem er in seinem Garten der Natur Raum gibt: gewöhnliche Wiesenpflanzen wie Wiesensalbei, Kleearten, Wiesenmargariten usw. bieten vielen Insekten Nahrung und Lebensraum. Nicht mit exotischen Pflanzen, sondern mit einheimischen Arten, auch solche, welche sich spontan entwickeln und oft als Unkraut bezeichnet werden, kann man der Natur helfen. Der eigene Garten oder der Balkon können Lebensraum für natürlich vorkommende Tier- und Pflanzenarten sein. „Da alle Geschöpfe miteinander verbunden sind, muss jedes mit Liebe und Bewunderung gewürdigt werden, und alle sind wir aufeinander angewiesen“, erinnert uns Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika (2015) mit dem Titel „Laudato si“. BAZ 13/20

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THEMA

Unverwechselbares Burggrafenamt 2019 startete Eurac Research das Projekt „Biodiversitäts-Monitoring Südtirol“. Dabei werden über einen Zeitraum von fünf Jahren die Flora und Fauna von 320 Standorten in Südtirol untersucht.

Über 5 Jahre wird im gesamten Land das sogenannte Inventar unserer Natur erhoben. Die flächendeckende Bestandsaufnahme ist sehr aufwendig, rund 10 Experten aus dem In- und Ausland sind für das Monitoring in Südtirol unterwegs, darunter Insektenforscher, Fledermausexperten, Bodenökologen und Spezialisten für Moospflanzen. Heuer liegt der Schwerpunkt auf dem Burggrafenamt. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der Bestandsaufnahme von 6 großen Lebensraumkategorien dient nicht nur der Forschung, sondern soll auch die Grundlage für politische Entscheidungen zur Raumplanung, Landwirtschaft und zum Naturschutz liefern. 2019 wurden bereits 64 Standorte untersucht. Die BAZ sprach mit den engagierten Eurac-Mitarbeitern Andreas Hilpold und Julia Strobl über ihre Arbeit im Burggrafenamt und die ersten Ergebnisse der Erhebungen im Meraner Raum. BAZ: Corona bestimmt das heurige Jahr. Welchen Einfluss hat das Virus aber auf die Tier- und Pflanzenwelt?

Andreas Hilpold: Der direkte Einfluss ist relativ gering – die

wie etwa Tagfalter. Die untersuchten Gruppen reagieren allesamt sensibel auf ihre Umgebung, sind daher gute Indikatoren für Veränderungen in unserer Umwelt und deren Auswirkungen. Erklären Sie uns doch bitte einmal das Wort „Biodiversität“ und warum sie für uns Menschen so wichtig ist? Julia Strobl arbeitet beim Biodiversitäts- Projektkoordinator Andreas Hilpold bei Monitoring Südtirol aktiv mit

meisten Tier- und Pflanzenarten reagieren auf längerfristige Änderungen, etwa in der landwirtschaftlichen Nutzung oder auf Veränderungen des Klimas. Für manche Arten war der Lockdown aber wohl eine Verschnaufpause, etwa für Frösche, die nun ungestört die Straßen queren konnten, oder für verschiedene Hühnervögel, die ihre schwachen Energiereserven im Winter nicht für die Flucht vor Schneeschuhwanderern anzapfen mussten. Wird 2020 also ein außergewöhnliches Jahr für die Natur?

Julia Strobl: 2020 ist vor allem ein außergewöhnliches Jahr für uns Menschen. Gezwungenermaßen hatten wir sehr viel Zeit zu beobachten, was vor unseren Fenstern

einer botanischen Erhebung

so lebt. Ob es auch in Punkto Biodiversität ein außergewöhnliches Jahr war, werden die langjährigen Erhebungen zeigen. Vor einem Jahr startete die EURAC in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol und der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung das Projekt „Biodiversitätsmonitoring Südtirol“. Worum geht es bei dieser groß angelegten Studie?

Julia Strobl: Beim Biodiversitätsmonitoring werden über einen Zeitraum von fünf Jahren 320 Standorte in ganz Südtirol und in vielen verschiedenen Lebensräumen untersucht. An all diesen Standorten untersuchen wir Pflanzen, Fledermäuse, Vögel und verschiedene Insektengruppen,

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Was sind die Ergebnisse der ersten Erhebungssession?

Viel mehr. Für wenig mehr.

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Andreas Hilpold: Biodiversität umfasst die Vielfalt von Arten und Lebensräumen sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Wichtig ist Biodiversität zuallererst, weil sie unsere Umgebung, unsere Landschaften bunt und lebenswert macht. Wohl keiner von uns möchte das Vogelkonzert im Frühjahr, den Teich mit Ringelnatter und Gelbbauchunke oder blumenbedeckte Bergwiesen missen. Daneben gibt es auch handfestere Argumente. Biodiversität ist ein genetischer Reichtum für uns und zukünftige Generationen, sie sichert das Funktionieren von Ökosystemen und macht unsere Umwelt stabiler.

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Saison gelungen ist, schon einen beträchtlichen Teil der bekannten heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu erfassen – weit über 1.000 Arten insgesamt und über die Hälfte der Südtiroler Tagfalter-, Vogel-, Fledermaus- und Heuschreckenarten. Auch einige Neufunde konnten wir vermerken, wie eine für das Trentino-Südtirol neue Moosart. Andreas Hilpold: Daneben sind bereits im ersten Jahr Muster klar geworden. Es wurde nochmals deutlich, wie wichtig Feuchtlebensräume für die Artenvielfalt sind, seien sie auch noch so klein. Auch hat sich gezeigt, wie artenreich extensiv bewirtschaftete Landwirtschaftsflächen sind, etwa Magerwiesen oder Weiden oder aber auch Reblandschaften. Wir sitzen aber auf einem großen Datenschatz, und die Auswertung hat gerade erst begonnen. Zurzeit erheben Sie im Burggrafenamt das Naturinventar. Was fällt hier so Besonderes auf?

Andreas Hilpold: Im Burggrafenamt fällt zuallererst auf, dass es viele mediterrane Elemente gibt. Meran ist nicht nur für die Menschen das Tor zum Süden. Die Wälder rund um die Stadt sind durchsetzt mit Pflanzenarten, die in weiten Teilen der Alpen fehlen, angefangen von der Hopfenbuche bis hin zum Diptam. Bei der Tierwelt ist es genauso: vom Zürgelbaumfalter über die Provence-Schönschrecke bis hin zum

Der Entomologe Elia Guariento auf der Suche nach Tagfaltern

Pirol, einer leuchtend gelb gefärbten Singvogelart. Außerdem gibt es im Burggrafenamt einen unglaublich starken Kontrast zwischen den Wärmeinseln im Tal und einer alpin geprägten Bergwelt der Texelgruppe. Dieser markante Gradient ist für Südtirol einzigartig. Mit dem Projekt würde keiner Art und keinem Ökosystem geholfen: Was entgegnen Sie dieser Kritik?

Andreas Hilpold: Wir sind eine kleine Gruppe von Forschern, deren direkter Einfluss auf die Biodiversität sehr begrenzt ist. Wirklichen Einfluss darauf hat die Gesellschaft als Gesamtes, besonders Landwirte und Wirtschaftstreibende und ganz besonders

Politiker, die für die Gesellschaft Änderungen umsetzen. Unsere Aufgabe ist es Grundlagen zu liefern, sodass zukünftige Entscheidungen zu Raumplanung, Landwirtschaft und Naturschutz möglichst so getroffen werden, dass die Biodiversität erhalten oder gar gefördert wird. Es ist auch ein großes Anliegen, die Sensibilität für Biodiversität zu erhöhen – vom Volksschüler bis zum naturbegeisterten Senior. Mittlerweile ist das Interesse an der Natur sehr groß, das sieht man am Erfolg der Internetplattform iNaturalist oder an der City-Nature-Challenge, bei der die Bürger aufgefordert wurden, Tiere und Pflanzen in ihrer direkten Umgebung übers Smartphone zu erfassen.

„Die Natur und ihr lebenswichtiger Beitrag für den Menschen verschlechtert sich weltweit. Die Biodiversität nimmt schneller ab als jemals in der Geschichte der Menschheit zuvor“, so der Weltbiodiversitätsrat. Trifft das auch bei uns zu?

Andreas Hilpold: Auch in Südtirol verschwinden Arten. Ich habe selbst miterlebt, wie eine Heuschreckenart im Vinschgau verschwunden ist, weil eine Trockenaue nicht rechtzeitig unter Schutz gestellt wurde. Wenn man einen Blick in die Roten Listen unserer bedrohten Arten wirft, ist die Situation alarmierend. Natürlich ist die Dimension hier eine andere. Viele Dinge, die andernorts aktuell passieren,

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THEMA

Ich bin dabei! FÜR DICH. FÜR MICH. FÜR UNS.

Im Projekt werden Südtirols Lebensraumtypen erforscht, von landwirtschaftlichen Flächen bis zu naturnahen Standorten

sind bei uns schon vor Jahrhunderten passiert, etwa die Umwidmung der Auen und Sümpfe unserer Talsohlen in landwirtschaftliche Gründe und in Siedlungsland. Auch dabei sind zahlreiche Arten verschwunden.

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Verlust dieses Potenzials dar, zukünftige Herausforderungen zu meistern.

Neben dem Klimawandel soll der Verlust der Artenvielfalt die größte Bedrohung für den Menschen sein. Wie lässt sich das erklären?

„Die Menschen pflegen zur Natur oft eine sehr einseitige Beziehung: Ohne zu zögern, nehmen sie sich, was sie brauchen“, kritisieren Lukas Egarter Vigl und Ulrike Tappeiner im Südtiroler Klimareport 2018. Ist Ihnen im Meraner Raum dazu was aufgefallen?

Julia Strobl: Die Antwort auf diese Frage würde allein einen ganzen Artikel füllen. Einerseits kann nur eine intakte, artenreiche Natur uns die sogenannten Ökosystemleistungen, wie die Bestäubung durch Insekten, bereitstellen. Solche Leistungen sind für den Menschen unverzichtbar. Konkret ist die Artenvielfalt für die Medizin und die Landwirtschaft sehr wichtig. Unzählige Pflanzenarten bilden eine Grundlage für Arzneien und jedes Jahr werden neue Pflanzenstoffe mit medizinischem Nutzen entdeckt. In der Landwirtschaft sind die Wildformen unserer Kulturpflanzen oft resistenter gegenüber Umwelteinflüssen, wie Trockenheit oder Krankheiten und können uns als genetische Ressource dienen. Der Verlust der Artenvielfalt stellt somit auch einen

Andreas Hilpold: Als Beispiel möchte ich die Landwirtschaft anführen. Sehr viele Südtiroler haben einen bäuerlichen Hintergrund. Über Jahrtausende war es das Täglich-Brot der Bauernschaft, der Natur ein Überleben abzutrotzen. Die Mittel waren dabei über lange Zeit bescheiden. Für einen Wegebau standen Muskelkraft und maximal ein paar Ochsen zur Verfügung. Auf den Feldern wuchs nur das, was sich vor Ort auch ernähren konnte, aus dem verfügbaren Sonnenlicht und aus einem oftmals kargen Boden. Das hat sich in den letzten hundert Jahren radikal geändert. Mit einem Bagger ist ein Weg schnell errichtet, eine Wiese geebnet, mit Düngern aus der chemischen Industrie werden auch karge Böden fruchtbar gemacht und mit importierten Futtermitteln können mehr Tiere ernährt

werden, als der Boden hergibt. All diese Muster finden wir auch im Meraner Raum. Ich denke, jeder Leser findet hier genug Beispiele vor der Haustüre. Besonders in Tourismus und Freizeitnutzung ließen sich hier ähnliche Beispiele anführen. Menschliche Aktivitäten sorgen dafür, dass heute mehr Arten vom Aussterben bedroht sind als jemals zuvor. Haben Sie solche Beobachtungen auch im Burggrafenamt gemacht?

Julia Strobl: Gerade in der Stadt ist Verbauung ein zentraler Faktor. Diese passiert schrittweise und wird daher oft nicht so dramatisch wahrgenommen. Einmal wird hier die Straße verbreitert, einmal dort ein Gasthaus erweitert. Wenn man aber alte Luftbilder anschaut, sieht man, dass sich die Landschaft dramatisch verändert hat und sich vielerorts, wo einst naturnahe Lebensräume oder Kulturflächen zu finden waren, heute typische Vorortlandschaften befinden. Entgegenwirken kann man diesem Trend nur durch eine gute und durchdachte Raumordnungspolitik. Ansonsten schreitet das Sterben der Arten, die auf naturnahe Standorte angewiesen sind, weiter voran.


Besonders betroffen vom genetischen Verlust sei die Landwirtschaft. Warum ist dies so schlimm?

Andreas Hilpold: Wenn wir von Landwirtschaft reden, gilt es klar zu unterscheiden zwischen dem direkten Einfluss in der genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen und der Nutztiere und dem indirekten Einfluss, den die Landwirtschaft auf die Vielfalt und Qualität von Lebensräumen hat. Dass mittlerweile südtirolweit über weite Flächen nur noch sehr wenige Kulturpflanzen angebaut werden, ist den Gesetzen des Marktes und einer effizienten Herstellung geschuldet. Letztlich hat hier der Konsument das Zepter in der Hand. Worin liegen also bei uns die Ursachen für den Verlust der Biodiversität?

Andreas Hilpold: Die Ursachen sind vielschichtig und bei jeder

Tier- und Pflanzengruppe unterschiedlich. Allerdings ist der Verlust von Lebensräumen eine Ursache, die für fast alle Gruppen wesentlich ist. Für wasserbewohnende Tiere sind etwa die Verbauung und Nutzung der Flüsse ein wichtiges Thema. Viele Vogelarten sind beinahe ganz verschwunden, weil Wiesen, die sehr intensiv bewirtschaftet werden, zu früh gemäht werden. Pflanzenarten leiden ebenfalls darunter, wenn Wiesen zu stark gedüngt und zu oft gemäht werden. Für die Natur ist es auch problematisch, wenn wir zwischen Meran und Bozen außer ein paar Spargelfeldern nur noch Apfelanlagen finden. Eine hohe Biodiversität entsteht auf der Landschaftsebene vor allem durch eine hohe Vielfalt an Lebensräumen. Wenn es hingegen nur noch ein einziges Habitat gibt, ist die Artenvielfalt überschaubar.

Was kann jeder Einzelne zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz der Ökosysteme leisten?

Julia Strobl: Die Frage ist gut formuliert, denn im Grunde ist es wirklich so, dass jede einzelne Person zum Erhalt unserer Artenvielfalt beitragen kann. Bereits Maßnahmen, wie der Erhalt einer Blumenwiese, anstelle des englischen Rasens im Garten, das Pflanzen einer Hecke oder eines Baumes, fördern die botanische Biodiversität, welche ihrerseits Nistplätze und Futtergrundlagen für Insekten und andere Tiere bereitstellt. Hat man einen Balkon oder Fenstersims zur Verfügung, können auch dort insektenfreundliche Blumen gepflanzt werden, die ganz nebenbei unseren eigenen Lebensraum verschönern. Wenn man sogar die Möglichkeit hat, einen Gemüsegarten anzubauen, können auch dort alte Sorten ausgebracht und weitergezogen

werden, dadurch schützen wir alte Kultursorten vor dem Verschwinden. Daneben muss uns allen bewusst sein, dass wir durch unser Konsumverhalten Biodiversität gefährden können, indem wir Produkte kaufen, welche die Umweltzerstörung vorantreiben, sei es hier vor Ort, sei es auch in entfernten Anbaugebieten. Wenn ich Billigfleischprodukte kaufe, muss mir klar sein, dass die Tiere mit Futtermitteln gefüttert wurden, für die riesige Waldflächen zerstört wurden. Andererseits ist es nicht zielführend die Verantwortung nur beim Verbraucher zu sehen. Die Politik sollte Rahmenbedingungen, die diese Art von Produktion erlauben, nicht zulassen. Wir leben in einer Demokratie und haben dadurch Möglichkeiten eine umweltfreundliche Politik einzufordern – nicht zuletzt über unser Stimmverhalten an der Wahlurne.

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THEMA

Eisvogel, Mohrenfalter und Wiedehopf Besonderheiten im Burggrafenamt von Julia Strobl

meist Generalisten, die sich leicht an die vom Menschen geschaffenen Lebensräume anpassen, oder sich diese gar zunutze machen können. So können die Lichtquellen von Straßenlaternen, die Insekten anziehen, nützliche Partner in der Nahrungsfindung für einige Fledermausarten sein. Andere Fledermausarten hingegen meiden die Laternen komplett. „Raritäten und Spezialisten, die heute oft bedroht sind, finden wir hingegen primär in naturbelassenen Gebieten“, fährt die Expertin fort. Auch im aktuellen Erhebungsjahr haben die Experten bereits einige Besonderheiten gesichtet. Unter anderem untersuchen die Experten 2020 zwei Obstanlagen, eine bei Schenna und eine bei Tscherms, eine Heuwiese und eine Weide im Passeiertal, weiters einen Weinberg bei Dorf Tirol und eine Auwaldfläche bei Lana. Dort konnte der Ornithologe Anderle den seltenen Eisvogel, der dort einen wertvollen Rückzugsort gefunden hat, beobachten. Daneben konnte er auch je einen seltenen Vertreter der Neuntöter und der Orpheusspötter vermerken. Ob es sich bei

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Bereits 2019 untersuchten die Forscher einige Erhebungsstandorte im Burggrafenamt. Darunter fand sich die Industriezone Untermais, die als Lebensraum „Siedlungsgebiet“ untersucht wurde. „Wie erwartet haben wir dort einige für Siedlungsgebiete typische Arten, wie den Italiensperling, die Amsel, den Gartenrotschwanz oder die Wacholderdrossel erhoben“, erklärt der Eurac-Ornithologe Matteo Anderle. Insgesamt konnte er immerhin 12 Vogelarten in dem Gebiet vermerken. Die für eine Industriezone vielen Arten erklärt der Experte mit dem hohen Anteil an Grünflächen und Gärten in dem Gebiet. Auch die Ergebnisse der Fledermaus-Expertin Chiara Paniccia können sich sehen lassen: sie konnte mithilfe von Ultraschallaufnahmegeräten, den sogenannten „Batloggern“, insgesamt 10 Arten in der Industriezone identifizieren. „In Städten finden wir oft eine hohe Anzahl an Fledermausarten, besonders in kleinen Städten wie Meran, die viele Grünflächen aufweisen“, erklärt Paniccia. Doch seien die Arten, die hier vorkommen,

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Amseln sind in Siedlungsgebieten häufig

naturnahe, offene Flächen angewiesen

vorkommende Vögel

Die Singdrossel ist häufig in den

Der Eisvogel lebt an langsam fließenden

Südtiroler Talböden zu sehen

oder stehenden, klaren Gewässern

letzterem um einen durchziehenden Vogel handelte, oder um einen der letzten in Südtirol brütenden, ist nicht klar. Außerdem konnten die Experten bei ihren Erhebungen im Burggrafenamt einen Wiedehopf beobachten, ein selten gewordener Vogel in unserem Land. Der Entomologe und Wahlmeraner Elia Guariento un-

tersucht hingegen die Tagfalterfauna der Monitoring-Flächen im Burggrafenamt. Als besonders artenreich erwies sich bislang eine Trockenweide bei Saltaus: bereits nach zwei der vier Erhebungstermine konnte er 10 verschiedene Arten beobachten, darunter den nicht häufigen Rundaugen-Mohrenfalter.

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STRASSENGESCHICHTEN

Das stille Multitalent Erfindergeist und wirtschaftliches Geschick treten nicht immer gemeinsam auf. Viele begabte Tüftler wurden mit ihren Erfindungen alles andere als reich. Dafür gibt es allein in unserem Land genügend Beispiele. Nach einigen wurden immerhin Schulen oder Straßen benannt: zum Beispiel in Marling.

Johann Joseph Kravogl, so der vollständige Name, wurde am 24. Mai 1823 um 10 Uhr vormittags in Lana als Sohn des Gerichtsbeamten Joseph Kravogl und seiner Frau Maria Tafratzer geboren. Nachzulesen ist dies im Taufbuch von Lana, festgehalten vom damaligen Kooperator Matthias Reiterer. Bis hierher nicht ungewöhnlich. Viel interessanter sind jedoch die Hinweise, die ein unbekannter Schreiber viel später mit Bleistift unter den Namen notiert hat: „Erfinder des 1. Elektromotors“ und „von Siemens-Halske Berlin erworben“. Genie allein ist zu wenig

Kravogl verlor seine Eltern früh. Obwohl er nur eine mangelhafte Schulbildung erhalten hatte, eignete er sich ein umfangreiches Wissen im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich an. Zunächst erlernte er bei Verwandten in Imst das Schlosserhandwerk und ging als Geselle auf Wanderschaft. Als er mit 21 Jahren in Zams ar-

beitete, baute er eine Pressluftlokomotive, seine erste Erfindung. Vermarkten wollte er sie nicht. Viele Jahre später wurden nach seinen Plänen Bergwerkslokomotiven konstruiert. Auch eine Orgel mit zwei Manualen, auf der er spielte, ohne jemals Noten gelernt zu haben, entsprang seinem Erfindergeist. Egal, wo er sich aufhielt, in München, Wien oder Tirol, er versuchte stets, seine physikalischen Kenntnisse zu erweitern. Als er eine Vakuum-Pumpe entwickelte, die besser als alle bis dahin bekannten Modelle war, wurde er zum k.k. Universitätsmechaniker ernannt, ein Titel, mit dem – wie konnte es bei einem Genie anders sein – keinerlei Einkünfte verbunden waren. Seine wohl bedeutendste Idee war das „elektrische Kraftrad“, ein nach neuen Prinzipien konstruierter Elektromotor, der alle anderen mit seinem Wirkungsgrad in den Schatten stellte. Als er seine Erfindungen 1867 auf der Pariser Weltausstellung präsentierte, erhielt er allseits große Anerkennung und eine Silbermedaille. Ein nachhaltiger finanzieller

Erfolg blieb jedoch aus, da er sich nicht entscheiden konnte, auf gemachte Angebote einzugehen. Die letzten Jahre

Wie vielseitig Johann Kravogl war, beweist die Liste seiner weiteren Erfindungen. Darauf befinden sich ein Schnellfeuergewehr und eine Präzisionswaage genauso wie eine lithographische Presse und eine elektrische Glocke. Einige Jahre vor seinem Tod übersiedelte er nach Brixen, wo er eine kleine Werkstatt einrichtete und einen Mitarbeiter beschäftigte. Am Neujahrstag des Jahres 1889 starb er ledig und kinderlos an Lungentuberkulose. Er lebte für seine Ideen und Erfindungen. Seine Cousine, die Schriftstellerin Paula Kravogl, beschreibt ihn im Werk „Jungmädchenjahre“: „Wer ihn sah in seinem blauen Arbeitskittel, an den Füßen mächtige Fleckerlpantoffeln, das gute, freundliche Gesicht und seine gesellschaftliche Schüchternheit, beinahe Unbeholfenheit, der ahnte wohl nicht, was für ein Denker und Forscher vor

Johann Kravogl erfand den ersten Elektromotor

ihm stand. Seine Sprache war ruhig und gelassen, ich sah ihn nie zornig oder aufgebracht; er war beständig in Angst, nicht höflich genug zu sein – wenn er aber auf sein Fach oder die Naturforschung zu sprechen kam, da war er ein anderer Mensch.“

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Die weise Eule Die Eule lebt im tiefen Wald, sie ist sehr weise und sehr alt, Sie weiĂ&#x; sehr viel, doch sie spricht fast nie. Wären wir nur so klug wie sie !

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Was ist Gesundheit? Unsere Gesundheit gilt derzeit einmal mehr als das höchste Gut. Prävention und ein intaktes Gesundheitssystem sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar. von Jasmin Maringgele

Gesundes Essen gemeinsam zubereiten hält uns gesund und macht Spaß

Was ist Gesundheit? Wenn diese vermeintlich einfache Frage gestellt wird, bekommt man sicherlich sehr unterschiedliche Antworten. Das, was als Gesundheit betrachtet wird, hat immer auch einen subjektiven Anteil. Zudem ist der Begriff einem ständigen Wandel unterworfen. Vorstellungen und Deutungen werden durch die jeweiligen historischen, kulturellen, ökonomischen und politischen Kontexte bestimmt. Von der Wortbedeutung her bedeutet Gesundheit ursprünglich „stark, kräftig“ und „Unverletztheit“ – also die Abwesenheit von Krankheit und

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Gebrechen. Heute wird der Begriff weiter gefasst und meint auch das geistige und soziale Wohlergehen. Die wohl bekannteste Definition stammt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Das Zusammenspiel körperlicher, geistiger und sozialer Aspekte von Gesundheit ist maßgeblich. So können wir beispielsweise körperlich voll funktionsfähig sein, aber durch psychische Probleme eingeschränkt oder so-

ten ist unser oberstes Gebot. Die Gesundheit deiner Zähne steht bei uns im Mittelpunkt. Die kontinuierliche Innovation von Mirò führt jedes Jahr dazu das Angebot an Dienstleistungen und Behandlungen zu erweitern. Der digitale Zahnabdruck und die Sedierung sind die wohl größten technologischen Erneuerungen, um den Komfort des Patienten zu steigern. Dank Mirò können heute Tausende wieder strahlend lächeln. Überzeuge auch du dich von der Zahnklinik Mirò. Piavestr. 6 I 39012 Meran I Tel. 0473 691785 I info@miromerano.it Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 9 – 19 Uhr I Sanitätsdirektor: Dr. Orgent Pino

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zial isoliert sein. Körperliche Gebrechen wirken sich oftmals stark auf die geistige Verfassung aus und umgekehrt. Daher steht Gesundheit stets in einer Wechselbeziehung. Meiner Gesundheit tut gut…

Nahezu alle Lebensumstände wirken sich direkt oder indirekt auf unsere Gesundheit aus. Viele Faktoren lassen sich beeinflussen, andere wirken von außen auf uns ein. Eine gesunde Lebensweise trägt zweifelsohne zur Erhaltung der Gesundheit bei. Ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung und soziale Kontakte gelten als tragende Säulen, die in der Selbstverantwortung jedes Einzelnen liegen. Umwelteinflüsse – wie etwa Luft-, Boden- und Wasserqualität – oder wirtschaftliche und sozialökonomische Bedingungen fallen zumeist in die Verantwortung anderer. So liegt es grundsätz-

lich im Interesse der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, um der Bevölkerung ein Höchstmaß an Gesundheit zu ermöglichen. Der Erhalt der Gesundheit sollte auf jeden Fall ein vorrangiges politisches Ziel sein – in welchem auch nicht gespart werden darf. Der immense Stellenwert eines intakten Gesundheitssystems hat sich in den letzten Monaten hinsichtlich der weltweiten Corona-Pandemie erneut gezeigt. Gesundheitsförderung

Verhalten an. Betriebliche Gesundheitsförderungen zielen auf eine positive Veränderung der Arbeitsumgebung ab. Kindergärten, Schulen, Seniorenwohnheime und andere Stätten treffen ebenfalls Maßnahmen, um die jeweilige Lebenswelt gesundheitsfördernd zu gestalten. Prävention und Gesundheitsförderung erhalten und stärken die Gesundheit von Menschen. Die Lebensqualität der Bürger soll verbessert und Krankheitskosten auf längere Sicht verringert werden. Ein Sprichwort bringt es auf den Punkt: „Vorsorge

ist besser als Nachsorge“ – vor allem dann, wenn es unsere Gesundheit betrifft. Etwas für die Gesundheit zu tun, meint nicht zwangsläufig lange Sporteinheiten im Fitnessstudio oder aufwändige Salate. Viele kleine Veränderungen in die tägliche Routine einzubauen, hilft einem schon gesünder zu leben. Nach dem Lesen dieses Artikels könnte man ein großes Glas Wasser trinken, jemandem eine nette Nachricht schreiben und im Garten oder auf dem Balkon in einen knackigen heimischen Apfel beißen. So einfach.

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STANDORT

Schenna besinnt sich Die Covid-19-Testreihen in Schenna, Dorf Tirol, Kuens und Riffian ergaben, dass nur 1 % der getesteten Personen mit dem Virus in Kontakt waren. Die Auswirkungen der Corona-Krise haben auch Schenna schwer getroffen. Ein Gespräch mit Bürgermeister Luis Kröll. von Philipp Genetti

Herr Bürgermeister, der Tourismus gehört zu den Branchen, die am massivsten unter der Corona-Krise leiden. Wie stark hat die Coronakrise Schenna getroffen?

Der Tourismus ist in Schenna einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Dementsprechend sind auch die Auswirkungen des Lock-downs groß. Die Beherbergungs- und

Gastronomiebetriebe sind am meisten davon betroffen, damit verbunden aber auch alle jene Arbeitnehmer, die in den Hotels und Restaurants beschäftigt sind.

Wie haben die Tourismustreibenden in Schenna darauf reagiert?

Im ersten Moment war man – als das Ganze im März losging – der Meinung, dass dieser Spuk relativ

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nen Betriebe wieder öffnen können und wie die heurige Saison verlaufen wird.

nahme von Covid-19-Infektionen an bestimmten Hotspots viele Gäste verunsichern.

Covid-19-Tests verschieden zuverlässig sind. Welche Tests wurden in Schenna durchgeführt und wie war die Bürgerbeteiligung?

Als Sensibilisierungskampagne startete Schenna zusammen mit Dorf Tirol, Schenna, Riffian und Kuens im Juni eine großflächige Covid-19-Testreihe. Was war das Ziel dieser Aktion?

Luis Kröll, Bürgermeister von Schenna

Ein großes Problem für den Tourismus war das Einreiseverbot. Nun sind die Grenzen wieder geöffnet, die Gäste bleiben trotzdem weitgehend aus und viele Betriebe geschlossen. Wie ist die Lage diesbezüglich in Schenna?

schnell wieder vorbei sein würde und dass man bereits zu Ostern zur Normalität zurückkehren wird. Doch wir sind dann leider eines Besseren belehrt worden. Inzwischen blicken viele mit großen Bedenken und großer Sorge auf den völlig misslungenen Saisonauftakt und es stellte sich die Frage, wann die einzel-

Aktuell haben in Schenna ungefähr 60 % der Beherbergungsbetriebe wieder geöffnet und die restlichen werden in den kommenden Wochen mehr oder weniger folgen. Die Buchungslage ist allerdings sehr verhalten und es gibt sehr viele Stornierungen. Das liegt vor allem daran, dass die weltweite Entwicklung der Corona-Pandemie und die Zu-

Der medizinische Leiter dieser Aktion war Dr. med. Eugen Sleiter von Dorf Tirol. Die Tests – so habe ich es mir von den Medizinern sagen lassen – hatten eine Zuverlässigkeit von 99,7 %, dementsprechend sind sie hochwertig. Zudem wurde die Testreihe von einem medizinischen Fachpersonal durchgeführt. Die Bürgerbeteiligung war leider sehr gering. Die meisten Bürger ließen sich in der Gemeinde Dorf Tirol testen. In Schenna war die Beteiligung ehrlich gesagt zu niedrig. Abgesehen von älteren Bürgern oder Kindern unter zehn Jahren, hätte ich mir erwartet, dass mehr

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Es handelte sich dabei um sogenannte Antikörpertests. Ziel der Aktion war ganz einfach festzustellen, wie viele Menschen in den Gemeinden bereits über Antikörper verfügen und wie viele schon in Kontakt mit dem Corona-Virus gekommen waren. Von einigen Bürgern wurde diese Aktion etwas kritisch gesehen, nachdem die unterschiedlichen

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STANDORT erhalten, wie lange die AntikĂśrper auch effektiv halten. Wie kommen Handel, Handwerk, Landwirtschaft oder auch Gewerbe mit der aktuellen Lage zurecht?

Menschen die Testreihen nutzen, um Gewissheit zu erlangen, ob sie bereits in Kontakt mit Corona waren. Nachdem man im Vorfeld von vielen Leuten sagen hÜrte, sie hätten dieses Virus schon gehabt, weil sie Symptome wie hohes Fieber, Geschmacksverlust usw. hatten, fielen die Testergebnisse dann doch negativ aus. Zu welchem Ergebnis kam man bei den Tests?

Wir haben gesehen, dass gerade einmal 1 % der BevĂślkerung AntikĂśrper aufgebaut hat und 99 % Ăźberhaupt noch nie in Kontakt mit dem Virus waren. Insgesamt haben sich in Schenna 1032 Personen testen lassen. Darunter waren 12 Personen, bei denen sich bereits

seit einigen Wochen AntikĂśrper gebildet hatten. Der Test ergab auch, dass unter den Testpersonen aktuell niemand infiziert ist. Nun ist bekannt, dass es bei Corona zwischen 2 bis 14 Tage dauern kann, bis die ersten Symptome auftreten. Sind weitere Tests in der Gemeinde geplant?

Grundsätzlich handelt es sich bei dieser Aktion um ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der EURAC gestartet wurde. Dabei waren die Tests ein erster Teil dieses Projekts. Im Weiteren werden die Personen, welche AntikĂśrper aufwiesen – auf freiwilliger Basis – in einigen Monaten noch einmal untersucht, mit dem Ziel, ein Forschungsergebnis darĂźber zu

Neben dem Tourismus leidet auch der Handel stark unter dieser Krise, weil mit den fehlenden Gästen bislang eine wichtige Kundenschicht ausblieb. Die Landwirtschaft konnte Gott sei Dank die ganze Zeit ßber weiterarbeiten und spßrte bisher nur wenige Auswirkungen der Krise. Aber die Lage in der Weinwirtschaft ist in diesem Jahr allgemein sehr schwierig. Im Gewerbe bzw. Handwerk haben wir zurzeit noch eine Vollbeschäftigung, aber auch hier bestehen die Befßrchtungen, dass die Auswirkungen dieser Krise erst noch spßrbar werden. Auch die fßr Mai dieses Jahres angesetzten Gemeinderatswahlen mussten verschoben werden. Nach drei Regierungsperioden ist fßr Sie die maximal erreichbare Zahl an Jahren als Bßrgermeister erreicht. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurßck?

Die Zeit als BĂźrgermeister war fĂźr mich eine sehr groĂ&#x;e Lebenserfahrung und ich muss sagen, dass ich vom ersten Tag bis jetzt an eine groĂ&#x;e Verantwortung fĂźr die BevĂślkerung und fĂźr die Menschen im Dorf gespĂźrt habe, der ich stets mit einer gewissen Gelassenheit und doch notwendiger

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In dieser Zeit konnten wir als Verwaltung relativ viele Projekte realisieren. Hervorzuheben ist der Neubau der Grundschule und des Kindergartens in Verdins. Wir haben sehr viel in die Ortsgestaltung durch Sanierung der StraĂ&#x;en, Erweiterung von Gehsteigen und Infrastrukturen im Allgemeinen investiert. AuĂ&#x;erdem laufen zurzeit die Arbeiten am neuen Kindergarten und der Kita. Das sind die wichtigsten Projekte, die wir im Dorf gemacht haben. Welche Wahlversprechen konnten Sie nicht einlĂśsen?

Die Probleme in Schenna liegen nach wie vor noch in der Mobilität, besonders im Personenverkehr, weil wir im Moment nicht im Stande sind, die Leute mit den Bussen benutzergerecht zu befĂśrdern. Die straĂ&#x;enunabhängige Verbindung zu Schenna zwischen Meran und Dorf Tirol war ein Ziel. Dieses Projekt ist auch nach wie vor aktuell. Leider verzĂśgert sich alles immer wieder und ich bedaure sehr, dass wir damit nicht schneller vorangekommen sind. Ăœber das Projekt Standseilbahn wurde oft im Zusammenhang mit

Ausstellung Meran Obermais am Brunnenplatz

"

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Welche Projekte konnten Sie umsetzen?

n Ihr Fachman fĂźr den gesamten Innenausbau

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Ernsthaftigkeit begegnet bin. FĂźr mich war und ist es eine sehr lehrreiche Zeit, die ich nicht missen mĂśchte.


dem Küchelbergtunnel diskutiert. Dort scheint es grünes Licht für den weiteren Ausbau der Nord-West-Umfahrung zu geben. Welche Auswirkungen hat dies auf das Projekt Standseilbahn?

Über die neuesten Entwicklungen beim Küchelbergtunnel freue ich mich, denn die Nord-West-Umfahrung wird der Gemeinde Meran, Dorf Tirol und den Gemeinden im Passeiertal sehr zu Gute kommen, allerdings haben die Entwicklungen auf das Projekt der straßenunabhängigen Verbindung im öffentlichen Nahverkehr, sprich der Standseilbahn, keine Auswirkungen. Es handelt sich hier um ein unabhängiges Projekt.

sieht den Start in der Galileistraße in Meran vor, wo sich derzeit die Talstation des Sesselliftes Tirol befindet. Von dort aus sollte die Bahn durch einen unabhängigen Tunnel durch den Küchelberg zur ersten Zwischenstation bei der Handwerkerzone Zenoberg fahren. Eine zweite Zwischenstation wäre beim Ofenbauer geplant. Diese ist für Schenna deshalb so wichtig, da die Zone „Ofenbauer-Leiterweg“ zurzeit mit dem öffentlichen Verkehr noch nicht erschlossen ist und dadurch eine Anbindung sowohl nach Meran als auch nach Schenna gewährleistet werden könnte. Was ist der Stand der Dinge?

Wie muss man sich den Streckenverlauf der angedachten Standseilbahn vorstellen?

Die auf den verschiedenen Landesstellen vorliegende Machbarkeitsstudie der Standseilbahn

Wie erwähnt, liegt die Machbarkeitsstudie zurzeit beim Land auf. Die Projektvorleger waren Leitner und Doppelmayr und Partner, da die Kosten aber auch mittels öffentlichen Mitteln fi-

nanziert werden sollen, muss das Land seine Zustimmung geben. Dann erst kann eine konkrete Ausschreibung folgen und in der Projektierungsphase auch die Verfügbarkeit der Grundflächen geklärt werden. Im Detail kann man momentan also nicht viel sagen. Es gibt eine technische Studie, die dem Land vorliegt und schon seit geraumer Zeit überprüft wird. Bleibt zu hoffen, dass wir so bald als möglich Klarheit darüber bekommen. Nachdem man im Tourismus in den vergangenen Jahren hohe Erträge erzielt hat, wurde sehr viel erweitert und investiert. Wie schätzen Sie diese rege Bautätigkeit am Ende Ihrer Laufbahn ein?

Tatsächlich muss man sagen, dass in Schenna in den letzten Jahren zu viel gebaut worden ist. Als Gemeinde hatten wir deshalb eine Tourismuszone ausgewiesen. Bei

der Bautätigkeit handelte es sich um Erweiterungen, die innerhalb des gesetzlichen Rahmens einfach möglich waren und es ist verständlich, dass es für jeden Beherbergungsbetrieb eine Herausforderung ist, sich gut aufzustellen und den Standardanforderungen der Gäste gerecht zu werden. Allerdings wurde die Bautätigkeit letzthin zunehmend auch zur Belastung für die Bevölkerung. Es hätte so nicht weitergehen können. Dass der Rückgang aber nun durch einen so radikalen Einschnitt zustande kommen würde, hätte sich niemand gedacht. Ich hoffe nur, dass es im Tourismus auch bald wieder eine „Zeit nach Corona“, d. h. zurück zur Normalität geben wird. Einer Normalität allerdings, in der es wieder zu einer bedächtigeren Entwicklung kommt, und nicht eine, die wieder so rasant verläuft, wie wir sie in den letzten zehn Jahren hatten.

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JUGENDSEITE In Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Lana-Tisens Auf https://www.getbadnews.de/#intro könnt ihr das Bad News Spiel im Internet üben. Kinder und Jugendliche können sich dran ausprobieren, um zu erkennen, welche Nachricht stimmt und welche nicht.

Schon gewusst…!? Es gibt keine typischen Anhänger von Verschwörungstheorien, auch wenn es tendenziell mehr Männer als Frauen sind. Geburtsort und Alter haben keinen Einfluss darauf. Verschwörungstheorien können sowohl aus dem rechten als auch dem linken politischen Spektrum kommen. Faktoren, die den Glauben an Verschwörungstheorien verstärken, sind zum Beispiel das Gefühl der Machtlosigkeit und des Kontrollverlusts einer bestimmten Situation gegenüber. Dies erzeugt Stress, der wiederum erst recht dazu führt, dass die Menschen die Kontrolle über die Situation wiedererlangen wollen.

Verschwörungstheorien

Langsam scheint sich die Situation bezüglich Coronavirus zu entspannen und es erfolgen erste Lockerungen. Trotzdem ist noch keinem von uns klar, wie es weitergehen wird. Verschwindet der Virus? Wird es im Herbst eine zweite Welle geben? Auf all diese Fragen gibt es keine eindeutigen Antworten, und doch sehnen wir Menschen uns danach. Aufgrund der fehlenden Klarheit entsteht Unsicherheit. Mit dieser gehen wir alle anders um: Einige können sie leichter ertragen, während andere darunter leiden. Fast immer gilt: Je weniger wir über ein Thema wissen, desto leichter lassen wir uns verunsichern. Zur Unsicherheit kommt noch die Angst dazu – und diese spielt eine große Rolle bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien. Wir wollen verständliche Erklärungen und einfache Antworten auf komplexe Fragen, um in der Vielzahl der Meinungen ein Muster zu finden und um damit unsere Angst zu bekämpfen. Genau solche Antworten liefern uns Verschwörungstheorien. In diesen Theorien ist ganz klar, wer an was die Schuld trägt und was Auslöser für die Situation ist. Meist sind es mächtige Menschen, die angeblich heimliche Absprachen treffen, um sich selbst zu Vorteilen zu verhelfen. Verschwörungstheoretiker*innen fühlen sich oft besonders, da sie eine Meinung haben, die sie von den Anderen abhebt. Sie fühlen sich bestärkt im Glauben, dass nur sie wissen, was eigentlich passiert. Was ist so gefährlich an den Verschwörungstheorien? Schließlich wird uns stets ans Herz gelegt, selbst kritisch zu denken. Doch wer glaubt, alle mächtigen Menschen seien in ein Komplott verwickelt, glaubt an eine „Vorurteilsstruktur“ und ist selbst geblendet. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, kritisch in alle Richtungen zu denken. Wir verlernen zu differenzieren und sehnen uns zu viel nach einfachen Informationen, nach einer klaren Trennung in „Hell und Dunkel“. Oft sind Verschwörungstheorien mit falschen Informationen untermauert, die entweder unabsichtlich oder absichtlich verbreitet werden. Mit den falschen Belegen untermauert

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AKTUELLES Am Montag, 15. 6. 2020, fing für uns der Sommer an! Wir werden an fünf Tagen in der Woche in verschiedenen Gemeinden unterwegs sein. Wann wir mit wem wo sind, seht ihr in der Tabelle unten. Meldet euch beim jeweiligen Jugendarbeiter*in, um mehr über das Programm zu erfahren!

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Montag

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Dienstag

Burgstall

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Mittwoch

Tscherms

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Mittwoch

St. Pankraz Johannes 335 1835075

Donnerstag Ulten

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Freitag

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Wissen Wie entsteht eine Fata Morgana? Die Fata Morgana ist schon lange als sogenannte Luftspiegelung enttarnt: Die Bilder entstehen dort, wo kalte und warme Luftschichten aufeinandertreffen. An der Grenze der Schichten wirkt die Luft wie eine Art Spiegel und wirft Lichtstrahlen zurück. So reflektiert sie Gebilde, etwa Berge oder hohe Gebäude, die sich in Wirklichkeit an einer ganz anderen Stelle befinden. Je nachdem, in welcher Höhe die Luftschichten aufeinandertreffen, erscheinen die Spiegelungen auf dem Kopf oder aufrecht, manche scheinen sogar zu schweben. Eine Fata Morgana kann auf diese Weise selbst mehrere Hundert Kilometer weit entfernte Dinge spiegeln. https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/18935-rtkl-luftspiegelung-wie-entsteht-eine-fata-morgana

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BERICHT AUS ROM

„Rilancio“-Dekret für die Wirtschaft und neues Wahlgesetz Die Grenzen sind wieder offen und in Rom kehrt endlich etwas Normalität ein. Deutsche, Engländer und Franzosen sind wieder da. Das historische Zentrum erwacht und die Leute genießen die lauen Frühsommerabende. Das ist auch ansteckend für die Römer, die sich nun auch wieder auf den Straßen zeigen und ihre Wohnungen verlassen. Jetzt sind wir Parlamentarier nicht mehr die Einzigen, die um die Häuserecken „schleichen“. Auch im Parlament herrscht wieder Hochsaison. Mit dem Gesetzesdekret „Rilancio“ sind gerade 55 Milliarden Euro zu verteilen, um die Wirtschaft nach dem Co-

vid-19-Stillstand wieder in Schwung zu bringen und den krisengeschädigten Betrieben und Familien eine Hilfestellung zu geben. Jetzt wird in der Kommission ordentlich gefeilscht. Mit der Opposition wird meist nur scheinverhandelt, um diese weniger aggressiv zu machen. Zugeständnisse werden erst im letzten Moment gemacht. Die Arbeiten werden sich wohl über drei Wochen hinziehen. Ergebnisse gibt es erst dann. In der Zwischenzeit wird auch beim Wahlgesetz wieder gebastelt. Bei den nächsten Wahlen zur Abgeordnetenkammer wird es in Südtirol nur mehr zwei Wahlkreise geben (Bozen und Brixen) und nicht wie bisher

drei mit Burggrafenamt/Vinschgau. Der Vinschgau und die Seitentäler des Burggrafenamtes kommen zum Bezirk Pustertal-Eisacktal-Wipptal. Meran, die Nachbargemeinden und das ganze Etschtal kommen zum Bezirk Bozen. So waren die Wahlbezirke auch schon bis 1967 eingeteilt. Angegangen von der Regierung werden auch die Sicherheitsdekrete von Ex-Minister Salvini. Somit besteht Hoffnung, dass die leidige Sache mit den ausländischen Kennzeichen endlich geklärt wird und die Gemeinden werden auch erfahren, wie es mit dem SPRAR- Programm und der dezentralen Flüchtlingsbetreuung weitergeht.

Albrecht Plangger Kammerabgeordneter

RATGEBER

110%-Bonus: gratis energetisch sanieren! Damit die italienische Bauwirtschaft weitere Impulse erhält, hat der Gesetzgeber im Zuge des Dekrets zur Wiederbelebung der Wirtschaft kürzlich einen Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110% für energetische Baumaßnahmen eingeführt. Ein Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110 % bedeutet in Zahlen ausgedrückt, dass angesichts von Umbaumaßnahmen in Höhe von 100.000 € der Steuerzahler Steuerabsetzbeträge von insgesamt 110.000 € verwenden darf, also mehr, als der Umbau effektiv gekostet hat. In anderen Worten ausgedrückt zahlt der Staat einem die Umbaumaßnahmen zur Gänze und noch 10% drauf – ein sehr starker Impuls und ein großzügiges Steuergeschenk! In den Anwendungsbereich des neuen Absetzbetrages von 110 24

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% fallen die folgenden Arbeiten: Wärmedämmungsmaßnahmen an der Fassade und an den Dächern, sofern die entsprechenden Arbeiten eine Oberfläche von mehr als 25 % der Außenhülle betreffen. Der Steuerabsetzbetrag steht bis zu einem Maximalbetrag von 60.000 € pro Baueinheit zu. Maßnahmen für den Austausch der Heizanlage mit neuen Brennwertkesseln mit Energieklasse A, Wärmepump- und Geothermieanlagen sowie Mikro-Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen. Der Steuerabsetzbetrag steht bis zu einem Maximalbetrag von 30.000 Euro pro Baueinheit zu. Zusätzlich fallen alle anderen energetischen Sanierungsmaßnahmen, welche im Normalfall den Steuerabsetzbetrag zwischen 50 % und 65% erhalten haben, in den Anwen-

dungsbereich des erhöhten Steuerabsetzbetrages in Höhe von 110 %, sofern die baulichen Maßnahmen zusammen mit einer der beiden vorab erwähnten Baumaßnahmen durchgeführt werden. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Steuerbegünstigung ist, dass durch die energetische Sanierung eine Verbesserung der Energieklasse von mindestens zwei Stufen erreicht wird oder alternativ die höchste Energieklasse. Anwenden dürfen den Bonus Kondominien und Privatpersonen – Unternehmer und Freiberufler leider nicht. Die Umbaumaßnahmen müssen vom 1. 7. 2020 bis 31. 12. 2021 abgeschlossen werden. Der Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110 % muss innerhalb von fünf Jahren mit gleichbleibenden Raten aufgeteilt werden. Es ist auch eine Abtretung des Absetzbetrages

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an den Lieferanten oder auch sogar an Banken möglich. Die entsprechenden Durchführungsbestimmungen müssen noch veröffentlicht werden.


DORFGESCHEHEN

Lebensräume für Familien schaffen und die Vielfalt fördern Eltern-Kind-Zentren im Dialog zum Thema Inklusion.

Ein Eltern-Kind-Zentrum (Elki) für alle! Das ist die Vision der Elkis in Südtirol. Erreichen Elkis die Familien in ihrer Vielfalt? Oder gibt es für manche Familien doch Zugangshürden, an denen sie scheitern? Wie kann die angestrebte Vielfalt gefördert werden? Um das herauszufinden und den Blick für verschiedene Familienbilder zu schärfen, lud das Netzwerk der Eltern-Kind-Zentren am 12. Juni zum Austausch am virtuellen runden Tisch ein. Unter der Moderation von Sabina Frei wagte die Runde, bestehend aus Mitarbeitern, Fachleuten und Partnerorganisationen, einen mutigen und kritischen Blick auf die ElternKind-Zentren in Südtirol. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Elkis Familien in ihrer Vielfalt Raum beziehungsweise Räume geben können und wie den unterschiedlichen Bedürfnissen begegnet werden kann. Einleitend zeigte Sara

Passler vom Netzwerk der Elkis die Ergebnisse einer Online Umfrage, welche in den letzten Monaten erhoben wurde mit dem Ziel, Zugangshürden zu den Elkis zu identifizieren. Sprache, fehlende Information, zeitliche Unvereinbarkeit sowie soziale, inhaltlich-pädagogische und räumliche Gründe wurden in den knapp über 400 landesweit ausgefüllten Fragebögen als mögliche Hürden genannt. „Wenn wir ein Elki für alle sein wollen, dann müssen wir unser Blickfeld erweitern, unser Tun kritisch hinterfragen und uns gemeinsam auf den Weg in Richtung inklusive Gesellschaft machen“, so die Präsidentin des Netzwerkes der Eltern-Kind-Zentren Sandra Moszner. Die UNESCO beschreibt Inklusion sinngemäß als Prozess, bei dem auf die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen einge-

gangen und deren aktive Teilhabe ermöglicht wird. Somit ist Vielfalt die Normalität und das Fundament einer Gesellschaft, die Unterschiedlichkeit zulässt und die Verschiedenheit als Bereicherung und Ressource nutzt. „Inklusion müsse auf allen Ebenen stattfinden und in der Haltung der Menschen verankert sein. Es nütze nichts, sie von oben zu erzwingen“, betonte Fouzia Kinjanyui, schwarze Feministin und Aktivistin bei Human Rights International.

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Sponsorenlauf für die Jugendarbeit von Tirol Um Spenden für die Jugendarbeit im Land Tirol einzuwerben, haben sich auch die beiden evangelischen Pfarrer von Südtirol mit Gemeindemitgliedern auf den Weg gemacht.

Evangelischer Pfarrer Martin Krautwurst mit Ehefrau Ulrike

In Meran ging Pfarrer Martin Krautwurst mit seiner Frau Ulrike entlang der Passer auf Entdeckungstour. Flussauf- und dann flussabwärts begegneten den beiden viele historische Gestalten von einst. Neben der Gräfin von Tirol, Margarete, der Habsburger Kaiserin Elisabeth (Sissi) und dem Reformator Martin Luther, der im Jahr 2017 zum Reformationsjubiläum seinen Platz in der Passerstadt bekommen hat, gab es viele Zeitzeugen entlang der Passer. Am

Ende standen stolze 11,2 km auf der Anzeige, für jeden gelaufenen Meter gab es eine Münze auf das Spendenkonto. „Wir freuen uns, dass wir als derzeitige Südtiroler etwas von dem zurückgeben können, was die Tiroler in den letzten Jahren für unsere Jugend geleistet haben. Ausbildungen und Seminare, in denen die Jugendlichen zu qualifizierten Mitarbeitern in der Gemeinde geschult worden sind...“, sagte Pfarrer Martin Krautwurst.

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„Night of light“ – Südtirols Lichtdesigner sehen rot

Oskar Stricker

Die Veranstaltungsbranche hat es in der Coronakrise besonders stark getroffen. Dramatisch sieht die Lage vor allem für die Akteure hinter der Bühne aus. Um auf ihre Notlage aufmerksam zu

machen, wurde in Deutschland die Initiative „night of light“ ins Leben gerufen. Auch zahlreiche Südtiroler Eventdienstleister beteiligten sich im Juni an dieser Aktion und beleuchteten Fir-

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mengebäude und verschiedene Veranstaltungsorte ROT. Im Burggrafenamt beteiligten sich u. a. Oskar Stricker (by Oskar-Light), Julian Marmsoler (Crealight) und Christian Pippi (Kunterbunt) an der Initiative. Beleuchtet wurde in Meran das Kurhaus, die St.-Valentins-Kirche oberhalb von Schloss Trauttmansdorff, das Merano-City-Hotel und das Meraner Stadtmuseum. In Tisens war es die St.-Hippolyt-Kirche, in Graun der Kirchturm im Reschensee, in Prad die Burgruine Lichtenberg, in St. Leonhard die Jaufenburg, in Bozen das Walterhaus, der Bozner Dom und das Theater Carambolage, in Bruneck das Kulturzentrum Ufo und in Schlanders das Kulturzentrum Basis.

Insgesamt waren es aber noch viele weitere Firmengebäude, Kirchen, Objekte, Fassaden oder Kulturstätten über ganz Südtirol verteilt, die am Montag in rotem Licht auf die prekäre Lage der Eventdienstleister aufmerksam machten. „Wir haben in diesem Jahr nicht 70 % oder 80 % Einbußen im Vergleich zum Vorjahr, sondern seit März de facto überhaupt keine Einnahmen“, klärt Oskar Stricker. Stricker ist Vizepräsident der Fachgruppe für Eventdienstleister im hds. Auf die Frage, wie lange seine Branche das durchhält, meint er: „Vielleicht wird es uns auch in 200 Tagen noch geben, doch damit ist es nicht getan. Wir können auf die Dauer nicht aus-

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Julian Marmsoler

schließlich von den Landesbeihilfen leben.“ Dieser Meinung ist auch Julian Marmsoler, der als Veranstaltungstechniker für die Rittner Sommerspiele und seit Sommer 2018 auch bei den Meraner Festspielen mitwirkt. Zusammen mit Oskar Stricker, Christian Pippi und weiteren Südtiroler Eventdienstleistern schloss auch er sich der Initiative „night of light“ an. Im Gespräch mit der BAZ kam seine tiefe Betroffenheit zum Ausdruck. Er sagte: „Wir Techniker halten uns in der Regel im

Hintergrund. Das ist auch jetzt nicht anders. Mit der Aktion ,night of light‘ wollen wir nur darauf aufmerksam machen, dass es ohne unsere Arbeit langfristig sehr still und dunkel werden kann.“ Aufgrund der Verordnung des Landeshauptmannes vom 13. April 2020 sind Großveranstaltungen in Südtirol bis zum 30. Juli nicht erlaubt. Zahlreiche Veranstaltungen wurden deshalb auf nächstes Jahr verschoben. Dennoch hoffen Oskar Stricker, Julian Marmsoler und Christian Pippi, dass vielleicht zumindest um die Weihnachtszeit wieder

möglich sein wird, mit Licht zu arbeiten und als professionelle Lichtdesigner, die davon leben, damit auch wieder etwas zu verdienen. Bleibt nur zu hoffen, dass es keine nächste Infektionswelle im Herbst gibt und dass die Erkrankung bald behandelbar wird.

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WANDERN

Zum Wasserfall an der Grenze Diese Kurzwanderung führt zu einem eindrucksvollen Wasserfall an einer doppelten Grenze: an der Grenze des Burggrafenamtes zu Tret, dem ersten italienischen Dorf am Nonsberg, und an der Landesgrenze zur Provinz Trient. von Christl Fink

Wir fahren mit dem öffentlichen Bus (Linie 246 von Meran aus) oder dem Privatauto nach Sankt Felix am Nonsberg. Hier kann man auch gut parken. Am Beginn: Asphalt

Unterhalb der kleinen, schmucken Kirche, deren Patron dem Dorf an der Landesgrenze seinen Namen gegeben hat, finden wir gleich die Hinweisschilder. Wir folgen dem Wasserfallweg. An einem Bildstock vorbei kommen wir zum Buschenschank Köfele. Weiter geht es durch Wald und am Sportplatz vorbei abwärts, bis wir das Ende des Asphaltwegs er28

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reichen. Am unteren Rand einer Wiese erblicken wir ein Haus mit den Behältern für Recycling. Gleich zur Linken, bei vor sich hinträumenden Anhängern, entdecken wir etwas versteckt wieder den richtigen Wegweiser. Endlich ein Waldsteig!

Nun nichts wie hinein in den Wald, beim wegweisenden Pfeil scharf in die entgegengesetzte Richtung nach rechts und bis zum absperrenden roten Band. Nun geht es wieder nach links, es wird steiler, aber der Pfad ist vorbildlich mit Stufen und einem Geländer

versehen, so, dass er auch mit kleineren Kindern gut machbar ist. Und dann stehen wir auch schon am tiefsten Punkt. Einer mächtigen Felswand entlang müssen wir jetzt wieder aufwärts. Das Rauschen schwillt von Schritt zu Schritt an, die interessante Schluchtenflora begleitet uns. Üppig blüht die Tollkirsche (Belladonna), auch Akeleien, Disteln, der Wolfseisenhut und der Waldgeisbart erfreuen unser Auge. Tosende Wasser

Und dann sehen wir ihn auch schon, den mächtigen Wasserfall, der erst in freiem Fall,


Wege, wie wir sie lieben

Tiefster Punkt, nun geht es wieder aufwärts

Schon sieht man den Wasserfall!

Schauen und staunen: der Felixer Wasserfall

Unter der Rundbrücke ein sanfter kleiner Bach

Blick von oben auf die Rundbrücke

dann in kleinen Kaskaden durch die so genannte „Koflertalschlucht“ hinunterstürzt. Noch im Gemeindegebiet von St. Felix, aber knapp an der Grenze! Nur schwer lösen wir uns von diesem beeindruckenden Bild, überschreiten das Bächlein auf einer Rundbrücke und wandern auf der anderen Seite noch zur oberen Aussichtsplattform. Kurz geht es wieder zum Weg zurück und dann weiter, einer hohen Felswand entlang.

Wir kommen auf den Wanderweg, den wir in dieselbe Richtung weitergehen. Nach einer kleinen Brücke zweigt nochmals links ein schmaler Steig ab. Auf diesem gelangen wir zum oberen Ende des Wasserfalls. Tief unter uns erblicken wir die Rundbrücke, über die wir selbst noch vor kurzem geschritten sind.

Zum Beginn des Wasserfalls!

Wir gehen zum Ende des Steigs und dann nach rechts aufwärts, wiederum zu einer Aussichtsbank, und weiter zum Forstweg. Diesem folgen wir nun nach links, über eine Holzbrücke, und dann schließt sich auch schon der Kreis. Wer will, kann beim Buschenschank Köfele noch zu einem erfrischenden Getränk und einer der ausgezeichneten Mehlspeisen einkehren, dann erreichen wir froh und gestärkt wieder das Zen-

Nochmals müssen wir über Stufen aufwärts, dann lädt uns eine Rastbank zu kurzem Verweilen. Nun wandern wir gemütlich alten, moosbewachsenen Mauern entlang bis zu einer Abzweigung mit den Wegweisern des CAI. Ein ebener, nicht markierter Pfad führt scharf nach links. Genau diesen wählen wir und genießen den Schatten!

Zurück zum Ausgangspunkt

trum von Sankt Felix und damit das Ende unserer heutigen Wanderung. Wer möchte, kann auf dem Jakobsweg auch noch weiter bis Unsere liebe Frau im Walde wandern und dort in den Bus einsteigen.

info Ausgangspunkt: St. Felix: 1255 m Ziel: Kofler oder Felixer Wasserfall Karte: Deutschnonsberg mapgrafik 05 Gehzeit: insgesamt gemütlich rund 2 Stunden. St. Felix > unteres Ende des Wasserfalls: 45 Min. > oberes Ende: ¾ Std. > St. Felix: 30 Min. Beste Zeit: Frühling, Sommer, Herbst bis zum ersten Schnee BAZ 13/20

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