WIR 08 vom 08/08/2022

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DIE BEZIRKSZEITUNG IM ÜBERETSCH & UNTERLANDPLUS07/luglionr.mensilealSupplemento DIE BEZIRKSZEITUNG IM ÜBERETSCH & UNTERLAND Lesen Sie uns auch wwww.bezirksmedien.itonline: Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen Eppan, Bahnhofstr. 69, Tel. 0471 664 298, 8.00 -12.30 Uhr Kaltern, Bahnhofstr. 38, Tel. 0471 964 300, 8.00 -12.30 Uhr „Seit 1831 ist Generali PartnerkompetenteralsweltweitfürseineKundenda.“ Kundenberater Maier Manfred Im Pflegefall reichen Rente und Pflegegeld meist nicht aus, um die Kosten für Altersheim oder Pflegepersonal zu bezahlen. Wer bezahlt die Differenz? Die Familie. Entlasten Sie Ihre Familie und sichern Sie sich mit einer Pflegeversicherung ab. Mit 96 Euro monatlich erhalten Sie im Pflegefall eine Jahresrente von 18.000 Euro, solange Sie leben (Einzahlung 20 Jahre, Alter bei Versicherungsbeginn in diesem Beispiel: 41 Jahre) Die Private Pflegeversicherung

Wie läuft eine Ernährungsberatung im Gesundheitszentrum im ST. JOSEF Meran ab? In erster Linie ist eine genaue Anamnese von übergeordneter Bedeutung. Dabei wird der aktuelle Status des Patienten mittels einer Körperstrukturanalyse und eines Ernährungsgesprächs erhoben. Das heißt wir schauen auch auf die ‚Inneren Werte‘ und versuchen mittels eines persönlichen Gesprächs das Ernährungsverhalten zu evaluieren. Im Anschluss erfolgt eine Ernährungsberatung. Wie würden Sie ‚Gesundes Abnehmen‘ beschreiben? Wir unterscheiden klar zwischen qualitativem und quantitativem Gewichtsverlust. Gesundes Abnehmen beschreibt dabei einen Weg, wie man durch Beibehaltung einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung, mit der adäquaten Energiemenge und mit der richtigen Geschwindigkeit bis zum Wunschgewicht abnimmt. Dabei sollte viel Speicherfett und möglichst wenig Muskel- und Magermasse verloren gehen. Das funktioniert dauerhaft nur durch die Anpassung des Lebensstils, sowie durch eine multiprofessionelle Begleitung. im Gesundheitszentrum ST. JOSEF Meran Gert Königsrainer, M.Sc ST.GesundheitszentrumJOSEFMeran Twww.stjosef.it0473864333

Gesundheitszentrum ST. JOSEF Meran Gesund bleiben, gesund werden. Im Gesundheitszentrum ST. JOSEF Meran liegt der Fokus auf der Gesundheit. Sie zu erhalten, ist das Ziel. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt: der ganze Mensch und jeder in seiner Einzigartigkeit.

2 PR-INFO Gert Königsrainer ist Ernährungsberater und Physiotherapeut im Gesundheitszentrum ST. JOSEF Meran. Er verfügt über ausgeprägte Fachkenntnisse und eine langjährige Berufserfahrung im Bereich der klinischen mitWir(UniversitätsklinikumErnährungstherapieTübingen).sprachenHerrnKönigsrainer: Wo liegen Ihre Schwerpunkte im Bereich der Ernährung im Gesundheitszentrum ST. JOSEF Meran? Es freut mich, meine Erfahrungen im Bereich der multiprofessionellen Therapie von Übergewicht bis hin zur morbiden Adipositas einbringen zu können. Jedoch durfte ich in Tübingen auch viele Erfahrungen in anderen beikungentherapiemen‘,denklassischeFrageheitszentrumumfassendesBereichenernährungsmedizinischensammeln,welchefüreinAngebotimGesund-ST.JOSEFMeraninkommen.DarunterfälltdieErnährungsberatunginBereichen‚GesundesAbneh-Sporternährung,Ernährungs-beiStoffwechselerkran-(DiabetesTyp2)sowiemangelernährtenPatienten.

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3 Nr. 08 - August - 2022 Sport Seite 28-29 INHALT Titelitel-ThemaThema Seiten 4 5 4–5 Kunst & Kultur Seiten 18-19 TITEL-THEMA Arbeitsmarkt in Südtirol Seiten 4–5 LOKALES 7-13 BÄUERINNEN 14 PORTRAIT 15 WIRTSCHAFT 17 KUNST & KULTUR 18-19 SPORT 20-21 JUGEND 22 KLEINANZEIGER 23

Liebe Leserinnen, liebe Leser, am 30. Juli vor 7 Jahren schrieb das Landespresseamt um 10.49 Uhr folgendes: „Der Juli 2015 geht nicht nur als heißester Juli in die Wettergeschichte ein, sondern war der wärmste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Bozen wurde eine Mitteltemperatur von 27 Grad gemessen, die Temperatur des bisherigen Rekordmonats August 2003 von 26 Grad wurde damit deutlich übertroffen. Fast täglich wurde die 30-Grad-Marke überschritten, an 15 Tagen war es sogar heißer als 35 Grad. Im Juli 2015 wurde zwar kein neuer Tageshöchstwert erreicht - unangefochten bleiben die 40,1 Grad vom 11. August 2003 - bemerkenswert waren aber die lange Dauer der Hitzewellen“. Nun, warum habe ich das „aufgewärmt“? Ich möchte damit nur leise daran erinnern, dass wir uns nicht dauernd von Klima-Horror-Warnungen beängstigen lassen sollten. Nichts gegen alle Bemühungen von Staat, Gemeinden und jedem einzelnen Bürger, möglichst umweltbewusst zu leben, „nachhaltig“ vor allem. Wobei nachhaltig hauptsächlich ein Modewort geworden ist, das immer dann benutzt wird, um etwas zu beschönigen, vertuschen oder zu verteuern. Im bereits fernen Jahr 1973 stöhnte die Welt unter der Energiekriese. Hauptsächlich hervorgerufen durch geldpolitische Machenschaften der erdölproduzierenden Länder. Fahrverbote. Gerade Tage nur Fahrzeuge mit geraden KennzeichenEnd-Ziffern, in Österreich musste jeder einen Wochentag nach Wahl aufs Auto verzichten und dies mit einem Kleber am Wagen kundtun. Tempolimits und dergleichen mehr. Großes Waldsterben wurde verkündet. Meiner Frau und mir wurde Unverantwortlichkeit vorgeworfen, als ich vom Glück der Geburt unseres ersten Kindes berichtete. „Wie kann man in solchen Zeiten noch Kinder in die Welt setzen, wenn der Untergang naht...“ Heute, nach einem halben Jahrhundert, leben wir immer noch. Und bis heute, wie es scheint, haben wir aber auch nichts dazugeSchreibenlernt. Sie uns, was Sie schon immer gerne sagen wollten, was Sie in Ihrer Umgebung stört, aber auch, was Ihnen besonders gut gefällt. Verbringen Sie eine gute Zeit und freuen Sie sich des Lebens. Es ist es wert, meint am 3. August Ihr Walter J. Werth wjw@bezirksmedien.it ... des weiteren verkaufen wir: wohn art immobilien immobiliare Wohnart Immobilien Bahnhofstraße 39044 Neumarkt | Tel. 0471 813545 | M 339 7193728 www.wohnart-immobilien.net

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TITEL

Positiv: Südtirols Arbeitnehmer/Innen gehen davon aus, dass sich die Südtiroler Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten tendenziell positiv entwickeln wird (Index: +9). Noch vor 3 Monaten waren die Einschätzungen vor dem Eindruck der russischen Invasion in die Ukraine spürbar eingebrochen (Indexwert: -19). Die Zahl an Arbeitslosen dürften sich nach Einschätzung der Befragten in Südtirol ein weiters Mal zurückbilden. Das Risiko, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, ist gering. Eine besonders eindrucksvolle Entwicklung zeigt die Einschätzung der potenziellen Schwierigkeiten im Jobwechsel: noch nie war es für Arbeitnehmer so leicht, eine andere gleichwertige Arbeitsstelle zu finden (der Index klettert auf +22). Negativ: Vor dem Hintergrund einer Inflationsrate von nahezu 10% hat sich die Fähigkeit der Arbeitnehmer, mit dem Einkommen ein Auskommen zu finden, ein weiters Mal etwas verschlechtert. Auch die Indikatoren, welche die finanzielle Situation der eigenen Familie bzw. die Sparmöglichkeiten abbilden, bleiben bestenfalls stabil. DIE MillionenKÜNDIGUNGSWELLEGROSSEvonAmerikanern haben seit 2021 ihren Job geschmissen. Soziologen bezeichnen das Phänomen als „The Great Resignation“ bzw. „The Big Quit“. Nun kommt es auch in Südtirol an. Beobachtet wurde die Entwicklung erstmals in den USA. Seit Ausbruch der Pandemie kommt es dort nämlich vermehrt vor, dass Personen sichere Jobs aufgeben und einfach kündigen – ohne dass eine Aussicht auf einen besseren Job gegeben wäre. Die Erwartungen an die eigene berufliche Zukunft und Gestaltungswünsche des eigenen Lebens lassen sich nicht mehr vereinbaren, driften immer stärker auseinander. Das Phänomen betrifft insbesondere 26-35-Jährige, die in Bürojobs tätig sind. Auch in Südtirol zeigen sich seit Ausbruch der Pandemie (1. Quartal 2020) und den letzten verfügbaren Zahlen (1. Quartal 2022) Entwicklungstendenzen, die aufmerksam verfolgt werden Zunächstsollten. eine steigende Zahl an Nichterwerbspersonen: Als solche werden Personen im erwerbsfähigen Alter bezeichnet, die nicht einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, die aber auch nicht auf Arbeitssuche sind – also Personen, die aus freier Entscheidung dem Arbeitsmarkt fernbleiben. Drei zahlenmäßig relevante Personengruppen machen Hausfrauen, Mütter und Studenten aus. Während die Zahl der Erwerbstätigen zwischen dem jeweils 1. Quartal 2020 und 2022 nahezu unverändert bei 260.000 Personen geblieben ist und jene der Arbeitslosen sogar abgenommen hat (von 8.700 auf 7.900), hat jene der Nichterwerbspersonen zugenommen, und zwar von 79.900 auf 84.700, also um gut 4.800 Einheiten. 4.800 Nichterwerbstätige zusätzlich entspricht mehr als der Hälfte der Personen mit Arbeitslo-

Die Trends, die sich bereits im Frühjahrs-Barometer des AFI - Arbeitsförderungsinstitut abgezeichnet hatten, bestätigen sich nun auch in der Sommer-Welle und verstärken sich sogar noch, nämlich: Die Indikatoren, welche die Perspektiven am Arbeitsmarkt beschreiben, zeigen nach oben. Jene, welche die wirtschaftliche Situation der Familien abbilden, nach unten.

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Stimmung am Arbeitsmarkt: Zweigeteilte Situation hält an senstatus. Der zweite Trend, der sich für Südtirol beobachten lässt, ist die steigende Zahl der freiwilligen Kündigungen. Diese sind in Südtirol um 27% angestiegen - heißt es von offizieller Stelle. Im Unterschied zum Trend, der sich in den USA und in Italien beobachtet lässt, betrifft er allerdings in Südtirol eher die Kategorien im mittleren Alter (45 – 55 Jahre), hauptsächlich aus den Branchen Gesundheit, Soziales und öffentliche Verwaltung – und daher stärker Frauen. Die Ursachen für die „freiwillige Kündigungswelle“ in Südtirol können vielfältig sein. Da hätten wir zunächst die „Gelangweilten“: Das sind jene, die sich einfach nach einer neuen Arbeitserfahrung sehnen. Nach der überstandenen Pandemie wollen sie einen Schnitt zwischen altem und neuem beruflichem Leben ziehen. Andere möchten kürzertreten. Sie sind auf der Suche nach der idealen Work-Life-Balance. Durch die Über-

ihre Arbeit verlieren – ganze Branchen würden ausradiert. So weit sind wir aktuell noch nicht: Zunächst geht es darum, den in allen Branchen wahrgenommenen Mangel an Arbeitskräften zu begegnen. Die Abteilung Arbeitsmarktservice (so heißt die Landes-Abteilung Arbeit seit dem 24. Juni) will nun auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik umschwenken. Im Prinzip bedeutet das, nicht lediglich Arbeitslosengeld auszuzahlen, sondern verstärkt zu vermitteln, Arbeitskräfte zu suchen, Reserven zu mobilisieren und Personen zu begleiten, zu schulen bzw. umschulen. Der Haken an der Sache: Recht viel vom heimischen Arbeitskräftepotential lässt sich aktuell nicht mobilisieren. Man kann Mütter noch früher von der Babypause zurückholen, angehende Pensionisten noch etwas im Arbeitsmarkt halten, die eine oder andere Hausfrau für den Arbeitsmarkt gewinnen. Oder, bereits arbeitende Menschen davon überzeugen, nicht 50 oder 75% zu arbeiten, sondern Vollzeit – doch der Zeitgeist geht diametral in die entgegengesetzte Richtung (siehe Will4-Tage-Woche)!heißen,man wird doch die Energien darauf konzentrieren, landesfremde Arbeitskräfte nach Südtirol zu holen. Hier steht Südtirol in Konkurrenz mit anderen europäischen Ländern, insbesondere mit den mitteleuropäischen. Wer die attraktivsten Arbeitsbedingungen bieten kann, wird sich diese sichern. Genau dies wird der ausschlaggebende Punkt sein, und nicht die 6 Mio. € aus dem Recovery Fund bzw. die 70 neuen Beamten im Dienst des EinArbeitsservice.Kommentar von Stefan Perini (im Bild) Stefan Perini ist seit 2012 Direktor des AFI - Arbeitsförderungsinstituts des Landes Südtirol. Zuvor war der in Klausen lebende Volkswirt jahrelang Direktor im Bereich Wirtschaftsinformationen der Handelskammer Bozen.

-6 3 -1 -8 9 13 13 14 13 10 14 9 16 10 16 17 15 11 8 4 6 4 2 3 -255 -20 -11 -24 -19 24 16 -2 -19 9-50-40-30-20-1001020304050 2014.03 2014.06 2014.09 2014.12 2015.03 2015.06 2015.09 2015.12 2016.03 2016.06 2016.09 2016.12 2017.03 2017.06 2017.09 2017.12 2018.03 2018.06 2018.09 2018.12 2019.03 2019.06 2019.09 2019.12 2020.03 2020.06 2020.09 2020.12 2021.03 2021.06 2021.09 2021.12 2022.03 2022.06 Erwartete Entwicklung der wirtschaftlichen Situation Südtirols Vertrauensindex (max: +100; min: -100) © AFI 2022Quelle: AFI-Barometer -45 -38 -41 -43 -41 -36 -30 -27 -27 -22 -23 -31 -222 -18 -22 -14 -24 -7 -11 -4 -1 0 0 -3 -6 -26 -16 -20 -23 -11 -10 -6 -4 22-60-50-40-30-20-10010203040 2014.03 2014.06 2014.09 2014.12 2015.03 2015.06 2015.09 2015.12 2016.03 2016.06 2016.09 2016.12 2017.03 2017.06 2017.09 2017.12 2018.03 2018.06 2018.09 2018.12 2019.03 2019.06 2019.09 2019.12 2020.03 2020.06 2020.09 2020.12 2021.03 2021.06 2021.09 2021.12 2022.03 2022.06 Erwartete Schwierigkeiten bei der Suche nach gleichwertigem Job Vertrauensindex (max: +100; min: -100) © AFI 2022Quelle: AFI-Barometer Steigt der Indikator, verbessert sich die Situation. Sinkt der Indikator, verschlechtert sie sich. Quelle: AFI-Barometer, 2022.06

5 TITEL bewertung des Berufs war in der Vergangenheit deren Privatleben zu kurz gekommen. In Zukunft will man es besser machen, ist dafür bereit, auch Lohneinbußen in Kauf zu nehmen. Noch drei weitere Gruppen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Pandemie. Da wären zunächst die Impfskeptiker. Sie begehren gegen die Impfpflicht auf und sind bereit, sich nicht nur suspendieren zu lassen, sondern auch ihren fixen Job aufzugeben, um sich nicht WeitersnachvollziehenunterordnenGesetzesbestimmungenzumüssen,diesienichtkönnen.

die „Ausgebrannten“. Bei diesen haben die körperlichen und psychischen Belastungen in Zeiten der Pandemie ein derart hohes Niveau erreicht, dass sie die Notbremse ziehen und kündigen. Schließlich Personen, die sich mangels Betreuungsangeboten für Kinder oder Senioren nicht mehr in der Lage sehen, ihren derzeitigen Beruf weiterhin auszuüben. Schließlich gibt es auch solche, die sich in der jüngst entstandenen Komfortzone eingenistet haben. Lohnabhängigen in schlechtbezahlten Berufen winkt das Bürgereinkommen als Alternative zum Abrackern. Mit zuzüglich etwas Schwarzarbeit lässt sich so sogar mehr verdienen als im unterbezahlten Job. (Quelle: Stefan Perini) Aktivieren, was nicht da ist Südtirol will auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik umschwenken. Klingt gut. Das Problem: Momentan gibt es am heimischen Arbeitsmarkt nicht viel zu aktivieren. Wie jeder Markt besteht der Arbeitsmarkt aus einer Angebots- und einer Nachfrageseite. Je besser die beiden Seiten aufeinander abgestimmt sind, desto besser funktioniert er. Die Angebotsseite ist bestimmt von der Anzahl an Personen, die ihre Arbeitskraft anbieten. Geburtenstarke Jahrgänge, die pensionsbedingt aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden, treffen auf geburtenschwache Jahrgänge, die in den Arbeitsmarkt eintreten. Diese Tendenz ist seit Jahren bekannt. Staatliche Maßnahmen wie die „Quote 100“ (die Möglichkeit des Renteneintritts, wenn die Summe von Lebensalter und RentenBeitragsjahre mindestens 100 ergibt) und der „brain drain“ (die Flucht der klugen Köpfe ins Ausland) haben die Arbeitskräftelücke in Südtirol weiter geöffnet. Darüber hinaus ist es nicht mehr so einfach wie früher, Personen aus dem Ausland für Südtirol zu begeistern. Die Einkommensschere (abzüglich Wohn- und Lebenshaltungskosten) zwischen Südtirol und klassischen Herkunftsländern wie Ungarn, Slowakei, oder die Tschechei sind heute nicht mehr so breit wie noch vor 20 Jahren. Auch wegen des Bürgereinkommens fehlen Arbeitskräfte aus anderen italienischen Provinzen. Auf der Nachfrageseite steht der Bedarf von Unternehmen und Organisationen nach Arbeitskräften. Dieser ist derzeit besonders hoch. Seien wir froh darum! Die Wirtschaft befindet sich, trotz nicht ausgestandener Pandemie und Ukraine-Krieg, im Aufschwung. Dass händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird, ist alles andere als selbstverständlich. Vor fünf Jahre hätte man noch nicht darauf gewettet. Die Sorge, die digitale Transformation würde ganze Berufssparten wegradieren, war meinungsprägend. Eine bekannt gewordene Studie von Frey & Osbourne sprach davon, dass in den nächsten 20 Jahren 53% der US-Amerikaner ihren Beruf verlieren würde. Heute kann man festhalten, dass die Rationalisierung von menschlicher Arbeit durch Technik langsamer voranschreitet als die Rationalisierung des Arbeitskräfteangebots durch die demografische Entwicklung. Und doch: Disruptive Innovationen wie das autonome Fahren könnten das Szenario auf einen Schlag verändern. Lkw-, Bus- und Taxifahrer würden

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Die Südtiroler Ritterspiele leben dann vom Jubel beim grandiosen Ritterturnier in der Arena, vom Mitfiebern bei den verschiedenen Wettkämpfen, vom Getöse auf dem Schlachtfeld, vom farbenfrohen Markttreiben, von der ganz besonderen Atmosphäre und von der Musik vergangener Epochen. Musiker, Gaukler und Artisten bieten den ganzen Tag Unterhaltung auf drei Aktionsbühnen. Die jungen Besucher wirbeln auf handgetriebenen Karussells im Kreis, versuchen sich als Schmied oder Bogenschütze unt reiten auf Eseln und Kamelen. Alle Attraktionen sind kostenlos und im Eintrittspreis enthalten. Zahlreiche Neuerungen erwarten die Besucher auch in diesem Jahr. Highlights der Veranstaltung sind: Das große Ritterturnier in der Arena: „Der Kampf um die Churburg“, die bewegende Nachtreitshow „Historica“, das spektakuläre römische

Die 15. Ausgabe der

Südtiroler Ritterspiele Vom 19. bis 21. August 2022 übernehmen wieder Ritter und Landsknechte die Herrschaft im Vinschgauam Fuße der Churburg zu Schluderns. Wagenrennen, die Calvenschlacht 1499, der Falkner, Konzerte, Gaukler, Artisten und Vieles mehr. Verpassen Sie nicht das umfangreichste Programm seiner Art im gesamten Alpenraum. Erleben Sie Abenteuer, Faszination und Geschichte Sichernhautnah.Siesich rechtzeitig die reduzierten Eintrittskarten im Vorverkauf. Die Südtiroler Ritterspiele am Fuße der Churburg zu Schluderns 19. – 21. August 2022 Tel.: +39 0473 www.ritterspiele.it831190 SCHLUDERNSWWW.RITTERSPIELE.ITSLUDERNO 51 . A u s g a be15° edi z ione 19.-21.08.221.500Darstelleraus11Ländern1.500rievocatorida11nazioni Meine Bank La mia banca

Seliger Heinrich zieht auf Schloss Runkelstein

Bei der Ausstellungs-Eröffnung auf Schloss Runkelstein: Anna Bernardo (von links), Alberto Pasquali, Florian Hofer, Johanna Ramoser, Gino Bombonato, Burgi Volgger und Luis Walcher. Ausstellungskatalog und Depliant über den seligen Heinrich von Bozen. Eine der zahlreichen Darstellungen des Heinrich von Bozen.

Eine große Ausstellung wird dem eher noch unbekannten Stadtpatron Heinrich von Bozen gewidmet – Die Ausstellung bleibt bis zum 8. Jänner 2023 zugänglich aus, denn durch sein Fasten war er sehr geschwächt. Als Kopfkissen benutzte er ein Holzstück, außerdem trug er einen Büßergürtel. Als Heinrich dann am 10. Juni 1315 starb, läuteten ohne Zutun von Menschenhand – der Legende nach – die Glocken der Kathedrale von Treviso. Viele Stadtbewohner strömten herbei, der Leichnam Heinrichs wurde von ihnen zur Kirche gebracht, manche wollten sogar eine Reliquie des Verstorbenen. Heinrich wurde in der Kathedrale 8 Tage lang aufgebahrt, ohne dass sein Leichnam verwesen ist. Unmittelbar darauf konnten verschiedenartige Heilungen bei zahlreichen Menschen festgestellt werden, was dazu führte, dass immer mehr Gläubige nach Treviso kamen. Im Jahr 1750 wurde schließlich Heinrich vom damaligen Papst Benedikt XIV. seliggesprochen und Bozen erhielt einige Jahre später Reliquien zugesprochen. Was gibt es aber in der Ausstellung alles zu sehen? Die frühesten Werke über den seligen Heinrich entstanden schon Anfang des 14. Jahrhunderts, wie beispielsweise eine Malerei in der Kirche der heiligen Justina in Palazzolo/Verona oder auch ein Bildnis im Dom von Treviso. Aber erst aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen die bekanntesten Werke, in denen Heinrich als einfacher Pilger dargestellt wird. Auf Schloss Runkelstein sind jedenfalls mehrere eindrucksvolle Bilder und zahlreiche Dokumente zu sehen, die vom Leben und Wirken des Stadtpatrons zeugen. Erwähnt sei hier ein „Stich mit Darstellung des seligen Heinrich und den Tugenden seines Lebens zu Ehren der Stadt Bozen als seinen Geburtsort“ aus dem 18. Jahrhundert (Besitz Georg Oberrauch) oder eine „Stadtansicht von Bozen mit thronender Madonna und dem seligen Heinrich von Bozen mit Stadtwappen“, datiert 1760/1770 (Besitz Stadtmuseum Bozen). Die Ausstellung „Wer glaubt, wird selig!“ auf Schloss Runkelstein ist noch bis zum 8. Jänner 2023 zugänglich.

BOZEN- (pka) Sein Leben und sein Werdegang ist vielen, auch alteingesessenen Boznern, wohl nur bruchstückhaft in Erinnerung. Um diese „kulturelle und geschichtliche Lücke“ zu schließen, läuft derzeit eine Ausstellung unter dem Titel „Wer glaubt, wird selig!“ auf Schloss Runkelstein. Ziel ist es, den Bozner Stadtpatron, den seligen Heinrich, einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, damit sein Tun und seine Lebensweise verdeutlicht wird und man sich damit auch auseinandersetzen kann. Wer war aber eigentlich der selige Heinrich von Bozen? Sein Geburtsort ist vermutlich Bozen, auch sein genaues Geburtsjahr ist nicht bekannt, wird aber auf die Mitte des 13. Jahrhunderts geschätzt. Auch von seinen Jugendjahren weiß man nicht allzu viel, nur, dass er sich wie viele andere seinerzeit nach Treviso aufmachte, um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu bestreiten. Als seine Frau verstarb, führte er ein äußerst asketisches Leben: Gebet, Buße und die Sorge um die Armen seiner Wahlheimat bestimmten sein weiteres Tun. Er wandte sich mit einfühlenden Worten an die Mitmenschen und sammelte tagtäglich Almosen, die er den Bedürftigen verteilte. Heinrich selbst wohnte in einer schlichten Kammer, einer Klosterzelle ähnlich. Er hatte dort 3 unterschiedlicher Lagerstätten: eine war aus Rebzweigen geflochten, eine mit Eisendraht und Seilen, die dritte bestand aus Stroh. Seine jeweilige Schlafstätte wählte er stets aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes

7 LOKALES

Architektonisch

BOZEN/GRÖDEN/GHERDËINA(pka) Als krönender Abschluss der Jahresveranstaltungsreihe stand beim Heimatschutzverein Bozen Südtirol (HSV) ein Besuch von einigen Bauernhöfen in Gröden auf dem Programm. Dabei handelt es sich aus architektonischer Sicht um besonders wertvolle Gehöfte, Mejes genannt, die im 12. bzw. 13. Jahrhundert erbaut worden sind. Für die fachkundige Begleitung konnte HSV-Obmann Helmut Rizzolli den bekannten Architekten Wolfgang von Klebelsberg gewinnen, der sich mit diesen ortstypischen Bauten schon seit Längerem befasst. Von Klebelsberg erklärte dann auch, dass diese Gehöfte sehr der Natur und deren Umfeld angepasst wurden und dementsprechend auch die zur Errichtung benötigten Materialien (beispielsweise Stein, Kalk oder Holz) aus der näheren Umgebung herbeigeschafft wurden. „Wichtig war aber auch ein gemütliches Zuhause, in dem man sich geborgen fühlen konnte.“ In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde jedoch der wirtschaftliche Gedanke in den Vordergrund gestellt, mit der Folge einer Vernachlässigung der Authentizität zahlreicher Hofstellen in der Talsohle wie in höheren Lagen. Die Umwelt und soziale Belange wurden dabei hintangestellt. „Das ‚historische Gedächtnis‘ wird dadurch langsam verschwinden und im gesellschaftlich-sozialen Bereich sehen wir einer Entwurzelung entgegen. Deshalb ist es dringend erforderlich, zu erhalten und zu schützen, was kulturell geboten ist“, unterstreicht BeiRizzolli.derHöfe-Begehung wurde der Stadel Valantin in Sëlva/Wolkenstein besucht, die Einrichtung datiert auf die Jahre 1442/1443. Im Bauernhof „Mesc da Paratoni“, erbaut im 13. Jahrhundert in S. Cristina/St. Christina, fand das Mittagsmahl mit typischen ladinischen Gerichten statt. Auch hier sind Einrichtung und Ausstattung authentisch geblieben.

LUNGJAHRESHAUPTVERSAMM-IMBAUERNHOF „Trotz der Corona-Pandemie konnten wir unser Jahresprogramm weitgehend durchführen, ebenso die geplanten Fahrten“, begann Obmann Helmut Rizzolli seine Ausführungen anlässlich der Jahreshauptversammlung im erwähnten Bauernhof „Mesc da Paratoni“. Das erste Ziel war eine 3-Tagesreise nach Halle an der Saale (SachsenAnhalt) im Oktober des Vorjahres zur „Himmelsscheibe von Nebra“, die als älteste Himmelsdarstellung in der Menschheitsgeschichte gilt. Eine weitere Besichtigung galt der Dachlandschaft in der Bozner Altstadt. Höchst interessant war der Besuch eines mittelalterlichen Turms in Bozen-Dorf und mehrerer neuzeitlicher Villen. Eine weitere Auslandsfahrt brachte die Mitreisenden nach Graubünden (Rhätische Bahn). In Pinzon im Unterland wurden die meistzurGrödner,überDer(Ansitzunbekannte(Kirchendach)BiberschwanzziegelunddasweitgehendTürmchenmitFreskenTiefenthalerhof)erläutert.ObmannreferierteanschließenddiebäuerlicheKleidungdervonderenEntstehungbisheutigenZeit.ZuerstseienessehreinfacheKleidungsstücke besucht „Mejes“ in Gröden Bauernhöfe haben ihre Ursprünglichkeit meist erhalten können – Bei Jahreshauptversammlung wurden zwei neue Vorstand gewählt und neue Gehöfte harmonisch vereint.Im ein Beispiel eines ursprünglichen Grödner Bauernhofes. wertvolle Grödner Bauernhöfe.

Heimatschutzverein

Bild

Mitglieder in den

Alte

Die

8 LOKALES gewesen, später dann entwickelten sich daraus durch Verwendung feiner Materialien aus dem Fernhandel festliche Trachten. Im heurigen Jahr standen auch Neuwahlen auf dem Programm der Jahreshauptversammlung. Es stellten sich 2 bisherige Vorstandsmitglieder, nämlich Florian Hofer und Roland Prünster, nicht mehr der Wahl. So wurden folgende Mitglieder in den Vorstand berufen: Klaus Ausserhofer (neu), Walter Cazzanelli, Diego Delmonego, Juliane Dizdari, Filomena Ebner, Angelika Huber, Annamarie Huber (neu), Peter Plattner und Helmut Rizzolli. Als Rechnungsprüfer wurde Philipp Waldthaler in seinem Amt bestätigt.

GRIES/BOZEN - (pka) Die Corona-Pandemie hat auch vor den Toren des Blindenzentrums St. Raphael in Gries nicht Halt gemacht. Dadurch konnten in den beiden Vorjahren die Mitgliederversammlungen nur beschränkt über die Bühne gebracht werden. Heuer jedoch waren die Mitglieder wieder herzlich willkommen, die Versammlung fand aber aus Sicherheitsgründen im Freien statt. In einer Gedenkminute wurde bei Versammlungsbeginn dem erst jüngst verstorbenen Blindenseelsorger Kaplan August Prugger gedacht. Prugger war bereits beim Bau des Blindenzentrums in den späten 70er Jahren aktiv mit dabei und blieb dem Hause jahrzehntelang als Priester verbunden. Nach der Begrüßung durch Präsident Nikolaus Fischnaller und dem Dank an alle Mitarbeitenden für die große Mithilfe bei der Bewältigung der coronabedingten Herausforderungen, berichtete Verwaltungsdirektorin Monika Gramm ausführlich über die Inhalte der Sozialbilanz 2021. Vorstandsmitglied Peter Gliera erinnerte einleitend an die Auflagen und Bestimmungen des Dritten Sektors, die eine nicht zu unterschätzende Belastung für viele Vereine im Lande darstellen würden. Daraufhin erläuterte er den Jahresabschluss mit den Aktiva und Passiva sowie die Gewinn- und Verlustrechnung 2021, die von den Mitgliedern einstimmig gutgeheißen wurden.

NEUER VORSTAND Präsident Fischnaller sagte einleitend: „Wir werden künftig noch größere Aufgaben zu meistern haben, die uns stark fordern dürften. Weiters stehen wir vor einem Generationenwechsel, dem wir auch Rechnung tragen müssen. Demzufolge sollte der neu zu wählende Vorstand von bisher 5 auf 7 Mitglieder aufgestockt werden.“ Dieser Vorschlag fand uneingeschränkte Zustimmung und so setzt sich der neue Vorstand wie folgt zusammen: Nikolaus Fischnaller, Peter Gliera, Anna Elfriede Kirmaier (neu), Karl Psenner, Eva Rabanser (neu), Riccardo Tomasini und Armin Zingerle (neu). Die beiden Rechnungsprüfer Dieter Plaschke und Teodorica Tonini Unterholzner wurden in ihren Ämtern bestätigt. Mit mehreren Dankesworten an Vorstand und Mitarbeitern der anwesenden Mitglieder endete die diesjährige Vollversammlung.

Der neue Vorstand des Blindenzentrums St. Raphael: Armin Zingerle (von links), Eva Rabanser, Peter Gliera, Nikolaus Fischnaller, Anna Elfriede Kirmaier, Riccardo Tomasini und Karl Psenner. Magdalena Hofer (Zweite von rechts) wirkt in beratender Funktion mit.

LOKALES 9

Verjüngter Vorstand im Blindenzentrum Vollversammlung genehmigt Jahresabrechnung 2021 – 3 neue Mitglieder in den Vorstand berufen

BOZEN - (pka) Sie sind wieder aktiv, zeigen uneingeschränkten Einsatz, vor allem aber viel Spielfreude. Es sind die etwas an Jahren älteren Damen und Herren der Theatergruppe, die zur Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung zählen. Nach den zwei Corona-Pandemie-Jahren, wo zwangsweise pausiert werden musste, hat Seniorenbetreuer und Spielleiter Denis Mader „seine“ Truppe wieder zusammengetrommelt und so konnte kürzlich ein neues Theaterstück vorgestellt Bekanntlichwerden.waren die bisherigen zwei Aufführungen, nämlich „Die 8 Bozner Seligkeiten“ und „König Laurins Rosentraum in Bozen“, von Erfolg gekrönt. Auch dieses Mal dürfte den Laienschauspielern der Beifall gesichert sein – es werden Altbozner Wirtshausgeschichten zum Besten gegeben. Nun, allzu viel wollte Regisseur Mader anlässlich der Präsentation noch nicht verraten, auch, um die Spannung und das Interesse zu erhöhen. Aber trotzdem konnte dem Spielleiter das eine oder andere entlockt werden. „Wir werden einige humorige Episoden und Anekdoten über alteingesessene Bozner Wirtshäuser, wobei manche davon inzwischen leider von der Bildfläche verschwunden sind, auf die Bühne bringen. Vorgesehen haben wir das ‚Batzenhäusl‘ in der AndreasHofer-Straße, das ‚Weiße Rössl‘ und den ‚Pfau‘ in der Bindergasse. Auch der Altbozner Wirtshausgeschichten leben wieder auf Gastbetrieb ‚Sonne‘ am Obstmarkt, der ‚Kofler Buschen‘ in der Museumstraße (vormals Fleischergasse) und das ‚Vögele‘ (Gasthof Roter Adler) kommen zum Zug. Abschließen werden wir mit dem ‚Garbislander‘ in der Gerbergasse beziehungsweise mit der ‚Löwengrube‘, die in der Zollstange beheimatet ist“, erklärt Mader. Dabei werden, wie berichtet, mehr oder weniger bekannte „wahre“ Geschichten auf den Brettern, die die Welt bedeuten, wiedergegeben. Übrigens, das Libretto dazu hat kein Geringerer als Hansi Marini, weitum bekannter Meraner Schauspieler der alten Garde aus dem „Marini-Reservoir“, verfasst.

Dorothea Weis vom Theaterverband richtete einige Grußworte an die Versammlung und meinte: „Das Theaterspielen beginnt ja bereits im Kindergarten und geht über das Jugendtheater und die Aufführungen in den Dorfbühnen bis hin zu euch Senioren. Ich finde es gut, dass ihr dieses Thema der Altbozner Wirtshausgeschichten aufgreift, denn viele junge Leute kennen diese Traditionen nicht mehr und sie stellen eine Bereicherung für alle dar.“ Mader überreicht anschließend der Dorothea Weis bei ihrer Ansprache. Einige Mitglieder des Senioren-Theaters mit Spielleiter Denis Mader (stehend). Die Senioren-Theatergruppe der Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung zeigt ein neues Stück – Regisseur Denis Mader kann auf bewährte Laien zurückgreifen früheren Vize-Obfrau des SeniorenTheaters, Renate Seppi, als Dank und Anerkennung für ihre Verdienste ein Buch und bittet sie gleichzeitig, auch für diese Theaterproduktion eine, wenn auch kleinere Rolle zu übernehmen, wobei Seppi augenzwinkernd Beizustimmte.derWahl des Ausschusses wurden alle bisherigen Mitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Die Theateraufführungen finden im Herbst im Pfarrheim Bozen statt –genaue Termine und Uhrzeiten werden noch bekanntgegeben.

SENIOREN-THEATERVOLLVERSAMMLUNG

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Anlässlich der Vorstellung des neuen Theaterstücks wurde auch die JahresVollversammlung abgehalten, bei der Schriftführerin Helga Stockreiter die wichtigsten Tätigkeitspunkte erläuterte. Denis Mader erinnerte noch daran, dass die Initiative zum Seniorentheater auf den inzwischen verstorbenen Gründer der Arbeitsgemeinschaft, Heinrich Oberrauch, zurückzuführen sei: „Es sollte etwas ‚Boznerisches‘ auf die Bühne gebracht werden, auf das legte Oberrauch großen Wert.“ Die Vizepräsidentin der Arbeitsgemeinschaft, Karin Degle, bemerkte, dass es wichtig sei, den gleichgesinnten Senioren etwas zu bieten, „aber auch uns selbst tut dies gut. Ist einmal die Hürde geschafft, sich auf einer Bühne

Der Ausschuss des Senioren-Theaters: Kassier Giorgio Peroni (von links), Schriftführerin Helga Stockreiter, Vize-Obfrau Elfriede Tanner, Obmann Denis Mader, Renate Seppi (frühere Vize-Obfrau) und Vize-Präsidentin der Arge Senioren Bozen und Umgebung Karin Degle. Denis Mader bekniet ganz theatralisch Renate Seppi. vor großem Publikum zu präsentieren, kommt Genugtuung und Freude auf.“

• Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein

• Fließende Deutsch- und gute Italienischkenntnisse

Begabungs- und Begabtenförderung: Dieses Ziel verfolgt die Sommerakademie „Sapientia ludens“, die nach einer Corona-Zwangspause heuer wieder stattfinden konnte. Je eine Woche lang tüftelten, knobelten und experimentierten Grund-, Mittel- und Oberschüler in den Workshops auf Schloss Rechtenthal in Tramin, an der Fachschule Salern in Vahrn und an der Laimburg. „Mit unserem Angebot für begabte und motivierte Schüler wollen wir vermitteln, dass gute Anlagen alleine nicht reichen. Es muss auch seriös gearbeitet werden, damit sich die Talente auch entfalten“, sagte Siglinde Doblander, die Koordinatorin der Sommerakademie. Entfalten konnten sich die Talente – im kreativen Umgang mit Sprache und Musik, im Labor beim Experimentieren mit Blink- und Lauflichtern oder in der Nähwerkstatt, wo mit Stoffen und Fäden Geschichten erzählt wurden.

• Ein individuelles Einschulungsprogramm Bewirb dich online auf www.drschaer.com, per Telefon unter 0473 293 345 oder per Mail an heidemarie.plangger@drschaer.com

Die Sommerakademie sei ein Baustein in der Begabungs- und Begabtenförderung, bei der Kompetenzen in einem Spezialgebiet gefördert und mit anderen geteilt werden könnten.

Insgesamt 205 Schüler arbeiteten in den insgesamt 15 Lernwerkstätten und stellten am Ende der Woche die Ergebnisse vor: die Teebeutelrakete, das Traumhaus-Modell oder das Musikvideo.

LOKALES Ein Baustein der Begabtenförderung 0471 66 28 07 WarmwasserbereitungHeizungssystemewww.mc-thermo.comundmitZukunftBesuchenSieunserenShowroomin Eppan - Sillnegg 2, wir beraten Sie gerne. WÄRMEPUMPEN HYBRIDANLAGEN GAS-BRENNWERTKESSEL Dr. Schär AG/SPA - Winkelau 9 - 39014 Burgstall/Postal Ansprechperson: Heidemarie Plangger Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir für unseren Produktionsstandort in Burgstall eine/n Mitarbeiter/in Lager (m/w) in DeineTagschichtAufgaben: • Be- und Entladen von LKWs • Befüllen der Rohstoffe in die Silo-Anlage mit Verbuchung • Durchführen von Eingangs- und Ausgangskontrollen von Rohstoffen, Verpackungsmaterial und Fertigprodukten • Buchen des Wareneingangs im Betriebssystem • Erstellen von Versanddokumenten für die Frächter (Logistikpartner) • Abfertigen der gesamten Paketdienste sowie verteilen der Produkte und Wareneingangspapiere an

WocheFreundschaftenschenVerdorfer,hinausschauen“,wollenSchülergruppeWürzburg,Friedrich-Koenig-Gymnasiumdiewiederummiteinervertretenwaren.„WirüberdeneigenenTellerrandbetonteGertruddieDirektorinderPädagogi-Abteilung.SoentstündenauchüberdieAkademie-hinaus. interne Schnittstellen

DIE KÖPFE RAUCHTEN „Wenn bei fast 40 Grad auch noch die Köpfe rauchen und trotzdem niemand nach einer Pause ruft, dann ist das Begeisterung pur“, sagte Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner.

Ob mit Teebeutel- oder Brausetablette: Felix und Nathan ließen Raketen steigen. Sina und Lilly stellten das Textil-Buch vor, das die Oberschüler gemeinsam schrieben bzw. nähten.

• Einen modernen und fortschrittlichen Arbeitsplatz

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Dein Profil: • Berufserfahrung als Lagerist/Magazineur von Vorteil Staplerschein, gute Office-Kenntnisse

TRAMIN/VAHRN/PFATTEN - (br).

Die Sommerakademie wurde vor 20 Jahren auf Schloss Rechtenthal ins Leben gerufen. Später kam die Fachschule Salern dazu und heuer auch die Fachschule Laimburg. Tradition hat die Zusammenarbeit mit dem Deutschhaus-Gymnasium und dem

• Kommissionieren der Fertigprodukte

• Überwachen des Lagerbestandes und durchführen von Inventuren im Lager

• Disponieren der Lieferungen Wir bieten: Eine sichere, langfristige Anstellung in einer interessanten Branche

UNDHEXENFLUGSCHADZAUBER Was wird im Rohrerhaus gezeigt? Die Pachlerzottl sitzt – im Werktagsbairischen – vor einem Haufen getrockneter Kräuter. „Sie war vermutlich eine kräuterkundige Frau; da war dann der Schritt zur Hexe nicht weit“, sagt Kröss. Im Keller des Pächlerhofs seien jedenfalls allerlei Kräuter, Salben und Tinkturen gefunden worden. Mit einem schwebenden Bänklein und einem Besen ist der Hexenflug dargestellt. Das „Stielel mit 4 Stäffl“ hat die Pächlerin – so steht es im Malefizgeständnis – vom Teufel bekommen samt einer schwarzen Salbe, mit der das „Stielel“ eingerieben wurde. Den Kindesverzehr, wie er der Pächlerin zur Last gelegt wurde, zeigt die leere Wiege. Mit Holzscheiten, Pülverchen und Salben ist der Krankheitszauber an Mensch und Tier dargestellt. Wie es im Geständnis der angeblichen Hexe heißt, soll auch ein schwarzes Pulver, gewonnen aus verkohlten Mäusen, dabei gewesen sein – Gift, das sie ihrer Nebenbuhlerin Änndl verabreichen wollte. Um Mäuse und anderes Ungeziefer ging es auch beim Schadzauber. Beschrieben ist, wie „sy der Muetter zum offtermalen in des Teiffls Namen unnd durch sein Gspennst fil Meyss aus Kolern geholfen zaubern“ hat. Dass den Nachbarn nicht zu viel Ernte verderben würde, behielten sie einige Mäuse zu Hause. Eine Schöpfkelle deutet auf den Wetterzauber hin. Oft soll die Pächlerin beim Brunnen oder am Bach gehockt sein und plantschend und schöpfend die ärgsten Unwetter heraufbeschworen haben. Ein Werk der Hexe war angeblich auch der Milchzauber. Aus den Verschlüssen der Strumpfgürtel und dem Stil eines Beils molk sie Milch, die dann in den Ställen der Nachbarn fehlte.

Kuratorin Maria Kröss erläutert die Stationen der Ausstellung. Ein schwebendes „Stielel“ und Besen stellen den Hexenflug dar.

„Dabei vermischten sich historische Wahrheit und Mythos, und aus der verurteilten Pächlerbäuerin von Windlahn wurde eine Sagengestalt – die Pachlerzottl“, sagt Maria Kröss, die Kuratorin der Ausstellung im Sarner Rohrerhaus, die dieser bekannten „Hexe“ gewidmet ist. Gleich mehrfach steht die Pachlerzottl zurzeit im Vordergrund: Der Filmemacher Christoph Wieser dreht einen Dokumentarfilm über die historische Figur, Kathrin Gschleier und Michaela Moser haben den Familienwanderführer „Unterwegs im Sarntal mit der Pachlerzottl“ mit Illustrationen von Evi Gasser herausgebracht, und Stephan Trojer hat ein Kindermusical über die „Stoanernen Mandlar“ und die Hexen geschrieben. So griff auch der Verein Rohrerhaus das Thema auf und widmet seine neue Ausstellung der Pachlerzottl.

Die Pachlerzottl, wie sie die Ausstellung im Rohrerhaus zeigt Der Milchzauber mit Milchkannen und Butterfass. Aus Strumpfgürtel und Beil wurde Milch gemolken.

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SARNTHEIN - Jahrhundertelang hatten die Sarner die „Hexe“, die sie verbrannt hatten, aus der Erinnerung gestrichen. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde ihr trauriges Schicksal von Forschern und Geschichtenschreibern aus der Vergessenheit geholt.

ES SÜNDENBÖCKEBRAUCHTE

Der Pachlerhof in Windlahn war der Heimathof von Chunz, Barbaras Manns. Barbara war nicht, wie es oft hieß, kinderlos. In alten Verfachbüchern sind 6 Kinder belegt: 3 Mädchen und 3 Buben. Chunz heiratete nach Barbaras Tod die Magd Änndl. Das erste Kind, das dieser Ehe entstammte, nannte das Paar Barbara.

Die „Pachlerzottl“ – zwischen Wahrheit und Mythos Wie derlei Zauber abgewehrt werden kann, ist im Nebenraum dargestellt, etwa mit einem Benediktuspfennig, Brevele (kleinen Brief) oder Skapulier unter dem Gewand. „Vade retro satana“: So hieß es. AUS DEN DOKUMENTEN Der Name Pachlerzottl kommt in keinem historischen Dokument vor. Erst im frühen 20. Jahrhundert tauchte er Barbaraauf. Pächlerin stammte aus Villanders und kam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Angel auf den Stöckelehof in Auen. In den Dokumenten gibt es keine Kunde vom Vater.

Was steckt hinter dieser faszinierenden Figur? Die Volkskundlerin Maria Kröss ging in ihren Recherchen dieser Frage nach. Der Anfang des 16. Jahrhunderts war eine schwere Zeit für die Bauern in Tirol, „dann sy wärn dahaim netig gewesen …“, sie litten Not. Es gab Missernten durch Unwetter und in der Folge eine Versorgungskrise. Dazu kamen noch Kriege, Seuchen, Säuglings- und Viehsterben. „All das schürte die Angst vor übernatürlichen Kräften und dem Weltuntergang und verstärkte die Suche nach Sündenböcken“, betont Kröss. Ein furchtbarer Hexenwahn breitete sich unter der Bevölkerung aus, der zu zahlreichen Hexenprozessen und Hinrichtungen Imführte.Sommer des Jahres 1540 wurde Barbara Pächlerin wegen des Verdachtes, eine Hexe zu sein, ins Gefängnis von Schloss Reinegg gebracht. Wahrscheinlich erfolgte die Inhaftierung aufgrund einer Denunzierung. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. „Aus dem Geständnisprotokoll erfahren wir, dass sie noch 3 bis 4 Wochen vorher ein Unwetter gezaubert hatte. Daraus ergibt sich eine Gefangennahme Anfang August“, erklärt Kröss.

STEAKS PILZ-PFEFFERRAHMMIT

Manuel (links) und Alex Eccel Trappolin vor ihrem Café-Konditorei.

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UND EIN GUTER RAT ZUM SCHLUSS: Lassen Sie sich fachkundig beraten. Beim Metzgermeister Oskar Stampfl finden Sie die besten Zutaten für alle Arten von Fleischgerichten und viele leckere Beilagen. Wer es beim Kochen besonders eilige hat, findet auch verschiedene bereits koch- oder essfertig vorbereitete Spezialitäten. Bozen, Piavestraße 30, Tel. 0471 977193

1. Zwiebeln fein würfeln. Paprika halbieren, entkernen, in feine Streifen schneiden. Pilze putzen, in nicht zu dünne Scheiben schneiden. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Brokkoli putzen, in feine Röschen teilen. Spätzle in kochendem Salzwasser garen. In den letzten 2 Minuten Brokkoli zugeben und mitgaren.

2. Einen Esslöffel Öl in der Pfanne erhitzen. Steaks salzen, pfeffern, in der Pfanne von beiden Seiten scharf anbraten. Herausnehmen, ruhen lassen. Restliches Öl in die Pfanne geben, bei mittlerer Hitze Zwiebeln, Paprika und Pilze darin anbraten. Mit Paprikapulver bestäuben, mit Fond ablöschen. Mit Sahne auffüllen. Sauce offen 5 Minuten sämig einkochen. Pfefferkörner zugeben, salzen, mit in wenig kaltem Wasser gelöster Stärke leicht binden. Fleisch einlegen, 5 Minuten bei milder Hitze gar ziehen lassen. Spätzle und Brokkoli abgießen, in den Topf geben, Butter einrühren, mit Muskat würzen. Steaks, Sauce, Spätzle, Brokkoli auf Tellern anrichten. Mit Schnittlauch bestreut servieren.

Ein saftiges Steak, eine würzige Pilz-Pfefferrahm-Sauce mit knackigem Gemüse und Spätzle - das ist nicht nur im Nu zubereitet, sondern schmeckt auch köstlich.

BOZEN - Die beiden Brüder Alex (28) und Manuel (21) Eccel Trappolin sind seit Kurzem Inhaber des bekannten Café-Konditorei „Klaus“ am MariaDelago-Platz in der Bozner Altstadt. Alex ist gelernter Konditor und hat bereits in mehreren Konditoreien seine Kenntnisse vertiefen und erweitern können. Sein jüngerer Bruder Manuel besuchte die Hotelfachschule Savoy und hat als Servierfachkraft in Hotels in Kaltern und in Bozen seine Lehrjahre absolviert. „Der frühere Besitzer, Christian Abfalterer, hat seine Rente angetreten und wir haben uns dazu entschlossen, dieses renommierte Kaffeehaus gemeinsam zu führen“, erklären die beiden engaNeue Inhaber Alex und Manuel Eccel Trappolin führen nun das Café-Konditorei „Klaus“

gierten Jungunternehmer. Sie haben auch schon ein großes Ziel vor Augen – sie möchten die allseits bekannte Güte des Cafés weiter steigern, die Qualität und den Service weiter verbessern. „Wenn es uns gelingt, auch jüngere Leute mit unserem Angebot zu überzeugen, sind wir auf einem guten Weg. Wir möchten jedenfalls, dass unsere Gäste von unserem Lokal begeistert sind und es dann auch weiterempfehlen.“

HolstenUlrike©Foto:

ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN 100 g Zwiebeln, 1 rote Spitzpaprikaschote, 200 g braune Champignons, etwas Schnittlauch, 100 g Brokkoli., 200 g Spätzle, 2 El Öl, 2 Rinderhüftsteaks (à ca 160 g), Salz und Pfeffer, 1 Tl Paprikapulver (edelsüß), 300 ml Rinderfond (oder Würfelbrühe), 250 ml Schlagsahne, 2 Tl grüne Pfefferkörner, 1 Tl Speisestärke, 20 g Butter,Etwas Muskat ZUBEREITUNG

FLEISCHGERICHTDESMONATS

koochhc oodder Spezialität

Manuel (links) und Alex Eccel Trappolin hinter der Theke Alex (links) und Manuel Eccel Trappolin mit einigen ihrer Erzeugnisse.

Kathrin Kaufmann Oberrauch (links im Bild) ist seit acht Jahren im Ortsbäuerinnenrat Auer tätig.

Die Gemeinschaft im Ort bedeutet für mich: eine Möglichkeit sich Rat einzuholen, Weiterbildung, Brauchtumspflege aber auch viele wertvolle Freundschaften. Wie wichtig ist Ihnen der Austausch der Bäuerinnen und der Frauen im Dorf? Darüber habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht, da bei uns im Dorf der Austausch mehr als gegeben ist. Hoffentlich bleibt das so. Neuwahlen stehen an: Ihre Botschaft? Jede einzelne Bäuerin bereichert den Ortsbäuerinnenrat, denn die Aufgaben sind vielseitig. Nur gemeinsam kann man etwas erreichen. Was wünschen Sie sich für Ihre SBO-Ortsgruppe? Für uns wünsche ich mir auch in Zukunft viele engagierte Bäuerinnen, die bereit sind, im Ausschuss mitzuarbeiten.

Sonja Rabensteiner mit den Ortsbäuerinnenratsmitgliedern der SBO-Ortsgruppe Kurtinig

Kathrin Kaufmann Oberrauch ist seit 2014 im Ortsbäuerinnenrat Auer tätig, weil sie damit zur guten Gemeinschaft im Dorf beitragen möchte. Kathrin Kaufmann Oberrauch lebt mit ihrem Mann Luis Oberrauch und ihren drei Kindern in Auer. Die 36jährige Oberschullehrerin bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann die Weinmanufaktur Luis Oberrauch. Sie ist überzeugt, dass es die SBOOrtsgruppe braucht, weil sie viele Traditionen pflegt und das Dorfleben bereichert. Und dafür engagiert sich Kathrin Kaufmann ehrenamtlich und hofft, dass auch bei den anstehenden SBO-Wahlen im Herbst genügend Bäuerinnen sich bereit erklären, mitzuarbeiten. Was bewegt Sie als Ortsbäuerinnenratsmitglied? Da bereits meine Mutter über mehrere Legislaturen im Ortsbäuerinnenrat von Auer als Ausschussmitglied und später als Ortsbäuerin tätig war, habe ich schon als Kind viele schöne Momente und Veranstaltungen erleben dürfen. Als man mich um eine Kandidatur gebeten hat, war ich sofort bereit, mitzuarbeiten. Vor allem die handwerklichen Tätigkeiten bereiten mir große Freude. Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich tätig? Eigentlich schon seit dem Volksschulalter. Ich habe viele Jahre lang ministriert und später die Ministranten betreut. Außerdem war ich lange Zeit Marketenderin der Schützenkompanie Auer. Was ist für Sie das Wichtigste an Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit? Einen kleinen Beitrag für ein funktionierendes Zusammenleben im Dorf und in der Gemeinschaft zu leisten. Ehrenamt ist einfach wichtig, weil es das Zusammenleben unendlich bereichert und für unsere Gesellschaft unentbehrlich ist Was motiviert Sie? Es sind viele kleine Momente, die mich motivieren: zufriedene Kursteilnehmer, ein gutbesuchter Vortrag, die schön geschmückten Seitenaltäre zu Erntedank, der Spaß am gemeinsamen Zubereiten von Krapfen, Marillenknödeln und anderen Gerichten, für die wir bekannt sind, aber vor allem die Anerkennung der Dorfbewohner.

Ehrenamt ist unentbehrlich

DEN BÄUERINNEN DAS WORT In Zusammenarbeit mit DEN BÄUERINNEN DAS WORT

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Durch die Pandemie war in den letzten zwei Jahren oft vieles nicht mehr möglich. Ich wünsche mir, dass wir mit viel Freude und Energie in die nächste Amtszeit starten, vieles umsetzen können und dass sich weitere Frauen überwinden - so wie ich - mitzumachen und ihre Stärken und Fähigkeiten einzubringen, um neue Erfahrungen zu sammeln und interessante Menschen kennenzulernen. Ihr Motto? Wenn viele sich bemühen, einen Beitrag zu leisten, können wir in unserer Ortsgruppe viel zusammen schaffen.

Gemeinsam können wir viel schaffen Das Ehrenamt bereichert das Dorfleben in viele Bereichen. Für Sonja Rabensteiner ist die Mitarbeit im Ortsbäuerinnenrat Kurtinig deshalb unentbehrlich. Sonja Rabensteiner ist von Beruf Kindergärtnerin und Bäuerin. Die 42jährige Bäuerin lebt mit ihrem Lebensgefährten auf dem Leitenhof in Kurtinig. Seit Jänner 2019 ist sie im Ortsbäuerinnenrat der SBO-Ortsgruppe Kurtinig und hat gute und schöne Erfahrungen gemacht. Sie möchte andere Frauen ermutigen, bei den anstehenden Wahlen der Ortsbäuerinnenräte mitzumachen, einfach weil es sie braucht. Seit wann sind Sie im Ortsbäuerinnenrat tätig? Dies ist das erste Mal, dass ich eine ehrenamtliche Tätigkeit mache. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich immer vor ehrenamtlichen Tätigkeiten gedrückt, da ich der Meinung war, ich habe dafür einfach keine Zeit. Ich war auch so gut wie gar nicht im Dorf präsent. Was bewegt Sie jetzt in ihrem Ehrenamt? Seit ich im Ausschuss bin, merke ich, wie sich der Ortsbäuerinnenrat bemüht, Traditionen zu pflegen, Andachten in der Kirche mitzugestalten, sich immer wieder überlegt neue Kurse anzubieten, Ausflüge plant ... Mir war vorher nicht bewusst, welche wertvollen Beiträge dies für das Dorf sind. Es sind großartige Aktionen, eine Bereicherung für die Gemeinschaft, das Dorfleben und eine Gelegenheit, um mit den anderen Bäuerinnen und Frauen in Kontakt zu kommen. Ehrenamt ist wichtig, weil?... Ehrenamt ist eine wichtige und wertvolle Arbeit die unbezahlbar für die Gesellschaft ist, da sonst viele Tätigkeiten und Traditionen im Dorf sicher nicht mehr gepflegt und umgesetzt würden. Oft wird diese Tätigkeit nicht richtig gewürdigt, da man den Wert nicht sofort erkennt. Mitglied zu sein im Ortsbäuerinnenrat bedeutet für mich deshalb, so meinen Beitrag für Kurtinig zu leisten. So kann ich meine Stärken und Kompetenzen einbringen und im Dorf mitgestalten. Was wünschen sie sich für Ihre Ortsgruppe?

Wenn eine Institution eine „helfende Hand“ benötigt, ist Christoph Buratti meist bereit einzuspringen und sich mit Rat und Tat einzubringen. Beruflich darf er als Oberschullehrer ab 1986 bis heute Schülerinnen und Schüler einen Teil ihres Lebensweges begleiten. Er war und ist zudem immer noch sportlich unterwegs.

Christoph Buratti

Gemeinsames Singen – das macht Freude! Im Bild mit Hans Töll (links) und Enzo Pedrotti (rechts), Mitglieder des MGV Gries.

In seiner Studienzeit brachte er sich ehrenamtlich 2 Jahre lang als SHVorsitzender in Innsbruck ein und erinnert sich noch heute gerne an die Gespräche mit der unvergessenen Viktoria Stadlmayer vom Referat S, aber insbesondere auch an die guten und fruchtbringenden Debatten in der Hochschülerschaft. Der Sport und da insbesondere die Sportarten Ski Alpin, Eishockey und Fußball begleiten Buratti sein ganzes Leben. In der Kinder- und Jugendzeit noch intensiv mit dem Skifahren beschäftigt, begann er ab der Mitte der 70er Jahre mit dem Eishockey beim HC Latemar und beim Hockeyclub Rentsch, dem er – neben einigen Saisonen beim HC Jugendclub und beim HC Welschnofen – insgesamt 35 Jahre lang treu blieb, zuerst als Spieler, dann als Funktionär. Zwi-

PORTRAIT

schen 1980 und 2000 spielte er beim Haslacher Sportverein in der 3. und 2. Amateurliga und war bald auch für die Sektion Fußball verantwortlich. Sein zweites fußballerisches Standbein war ab 1981 der Freizeitclub FC Rentsch, bei dem er bis vor wenigen Jahren spielte und dem er seit der Vereinsgründung als Vorstandsmitglied und seit Mitte der 90er Jahre bis heute als Präsident dient. Ein großer Wunsch war stets für Buratti, seine Berufsgruppe vertreten und fördern zu können. Dabei setzte er sich ab Mitte der 90er Jahre zuerst als Fachgruppenvertreter, später als Beirat, stellvertretender Vorsitzender und nunmehr seit bereits sieben Jahren als Verbandsvorsitzender des Arbeitskreises Südtiroler Mittel-, Ober- und Berufsschullehrer (ASM) für die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer im ganzen Land ein. „Diese nicht leichte Aufgabe stellt für mich eine große Genugtuung dar, darf ich doch im Namen unserer weit über zweitausend Mitglieder sprechen und unsere Meinung einDiebringen.“Erfahrungen als langjähriger Schriftführer im Vorstand der Ortsgruppe Bozen im Südtiroler Kriegsund Frontkämpferverband (SKFV), der mittlerweile nicht mehr aktiv ist, war „eine interessante Aufgabe, die mir die Augen für die Bedürfnisse und Wünsche der Kriegsgeneration öffnete und mich viel lehrte.“ Seit einigen Jahren arbeitet Buratti in der Ortsgruppe Gries des KVW (Katholischer Verband der Werktätigen) mit, ebenso im Landesausschuss. Große Freude bereitet ihm seit vielen Jahren – immer um den 6. Dezember – als Nikolaus Familien mit kleinen und größeren Kindern zu besuchen und im Vorstand des Blindenapostolates seinen Beitrag zu Mitleisten.denWahlen im Jahre 1995 begann sein politisches Engagement für seine Heimatstadt Bozen: Seitdem steht Buratti als Gemeinderat und eine Amtsperiode lang als Vorsitzender des Stadtviertelrates Gries zur Verfügung und ist seit 2020 Fraktionssprecher seiner Partei und Vorsitzender der Kommission für Soziales und Sport. Angesprochen auf den Zeitaufwand, „finde ich, dass im Bozner Gemeinderat neben den Kommissionssitzungen insgesamt einfach zu viele Gemeinderatssitzungen, es sind etwa siebzig jährlich, stattfinden, die oftmals auch zermürben können.“ Einen Ausgleich zu all diesen ehrenamtlichen Funktionen verschafft sich Buratti als „freudvoller Sänger“ beim Männergesangverein Gries, dem er seit einigen Jahren angehört, aber auch bei sportlichen Aktivitäten, die er am liebsten mit seiner Familie teilt. „Mit meinen ehrenamtlichen und auch institutionellen Tätigkeiten möchte ich zum einen der Gesellschaft etwas zurückgeben, zum Zweiten aber auch andere dazu bewegen, einen Teil ihrer Freizeit in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre unser Land nämlich um Vieles ärmer.“

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Auch Eishockey ist eine große Leidenschaft von Christoph.

Der Ehrenamtliche GRIES - (pka) Geboren ist der Wahlgrieser am 15. September 1961 in der Marienklinik und wuchs in Rentsch auf, wo er auch die Grundschule – sein Vater Erich war dort Volksschullehrer – besuchte. Nach der Mittel- und Oberschulzeit bei den Franziskanern begann er ein Wirtschaftsstudium in Verona, wechselte dann nach Innsbruck und beendete es mit der Sponsion in Betriebswirtschaftslehre. Ein paar Semester lang belegte Buratti zusätzlich auch das Studium der Politikwissenschaften.

In der Ortsgruppe Gries des KVW fühlt sich Christoph Buratti wohl (Erster von links).

Auf Drängen von Staatspräsident Mattarella hat er zwar noch einer parlamentarischen Klärung zugestimmt, in seinen Mitteilungen an den Senat jedoch keinen Zweifel daran gelassen, dass für ihn nur entweder eine kompakte und dem nationalen Interesse verpflichtete, große Mehrheit oder die Bestätigung seines Rücktritts in Frage komme.

Italien hat entschieden, meines Erachtens schlecht, und Draghi ist befreit von der Last, eine Horde undisziplinierter Parteistrategen um einen Tisch zu scharen. Die Wut, die ihn zu dieser Klarheit und Klärung getrieben hat, ist verständlich, sie wäre auch meine gewesen.

Neues erwartet uns, ob es besser wird, ist mehr als fraglich, am 31. Juli 2022 Manfred Schullian Kammerabgeordneter

Normalerweise ist der Sommer für die schreibende Zunft Saure-Gurken-Zeit. Da ist nix los, und die Schlagzeilen werden regelmäßig vom größten Kürbis oder der längsten Gurke beherrscht. Aber heuer haben wir endlich wieder mal eine handfeste Regierungskrise! Tandaradei, da brauchen wir keine Angst mehr zu haben vor dem nachrichtentechnischen Sommerloch. Und außerdem, seien wir ehrlich: Italien in der Regierungskrise, das ist doch endlich wieder ein sicheres Zeichen dafür, dass wir zur Normalität zurückkehren. Allerdings wäre es wünschenswerter gewesen, wenn man statt im Herbst doch erst im Frühjahr 2023 zu den Urnen geschritten wäre – in einem halben Jahr ganz ohne Regierung hätte sich das Land vielleicht endlich ein bissl erholen können… Aber Spaß beiseite; die Regierung Draghi ist Geschichte, und gemessen an den Kommentaren der politischen Zentrumsgruppierungen scheint Italien damit seinen politischen Heilsbringer verloren zu haben. Aber betrachten wir das Erbe dieser Regierung einmal ganz nüchtern: Mario Draghis genießt sicherlich weltweit großes Prestige und Ansehen, was wiederum Stabilität der Finanzmärkte und die internationale Kreditwürdigkeit Italiens garantiert. Andererseits hinterlässt diese Regierung aber eine zutiefst gespaltene Gesellschaft und eine Bevölkerung, in der immer breitere Schichten ihren bescheidenen Wohlstand dahinschmelzen sehen oder sich gar fragen müssen, wie viel Monat am Ende vom Gehalt noch übrigbleibt. Die Ursachen dafür mögen vielfältiger Natur sein, aber das ändert das Resultat nicht. Alles in allem also eine durchwachsene Bilanz für die Regierung Draghi, wie schon für viele andere Regierungen vor ihm. Weit entfernt aber sicherlich von einer Situation, in der man behaupten könnte, der gesamten Bevölkerung vom einfachen Arbeiter bis zum Superreichen ging es noch nie besser. Dass manch politische Gruppierung also dermaßen erschüttert war vom Abgang des Herrn Draghi zeigt nur überdeutlich, wo das Hauptaugenmerk dieser Parteien liegt…

Brief aus dem Landtag in der letzten Juli-Woche reihte sich ein Sitzungstag an den nächsten. Gestartet wurde mit der Diskussion eines Sammelgesetzes mit dem vieldiskutierten Bettenstopp. Es folgte der Nachtragshaushalt des Landes, mit dem über 400 Mio. Euro verteilt worden sind. Gerade zum Haushalt haben wir zahlreiche Anträge und Vorschläge präsentiert: die Einführung einer Ehrenamtskarte wie in Bayern, mit der jene Menschen, die sich für die Allgemeinheit einsetzen, mit Vergünstigungen belohnt werden sollen (abgelehnt), Auszahlung des schon lange versprochenen Strombonus an die Südtiroler Familien (abgelehnt), Geldmittel zur Sanierung des Trinkwassernetzes, das in Südtirol 33 % (!) des Wassers unterwegs verliert (abgelehnt), Geldmittel zum Erhalt der Hallenbäder in den Gemeinden (abgelehnt), Vorstreckung der Abfertigung an öffentliche Bedienstete durch das Land, die sonst jahrelang auf den Staat warten müssen (abgelehnt), Einführung der mehrsprachigen Anerkannten Europäischen Schule in Südtirol, die ein mehrsprachiges Ausbildungsmodell vom Kindergarten bis zur Matura anbietet (abgelehnt), Südtirol, quo vadis?! Geschätzte Leser, Keine Angst vorm Sommerloch?

16 POLITIK von Robert Adami Spaß beiseite!

Brief aus Rom mit Dekret des Staatspräsidenten Nr. 96 vom 21. Juli 2022 wurde das Parlament aufgelöst, die vorgezogenen Neuwahlen stehen fest. Es ist also das geschehen, was absehbar war, aber von niemandem als tatsächlich möglich angenommenen wurde. Conte, der bislang wohl eher glücklose Führer der Fünf-Sterne-Bewegung, hat mit dem Feuer gespielt, vermutlich ohne zu ahnen, in welche Situation er sich dadurch begeben würde. Während die Grillini in der Abgeordnetenkammer aufgrund der dort geltenden Abstimmungsregeln noch zwischen Vertrauensvotum und Endabstimmung zum Hilfsdekret differenzieren konnten und der Regierung, der sie ja selbst angehören, das Vertrauen ausgesprochen haben, war diese subtile Unterscheidung im Senat nicht möglich, da Vertrauen und Endgenehmigung einheitlich abgestimmt werden. Daher die Entscheidung, sich im Senat zu enthalten, was man als salomonisches und letztendlich konstruktives Verhalten zu verkaufen versuchte.

Klare Worte, gestochen scharf die Schlussfolgerungen und eindeutig die Forderung nach einer ebenso eindeutigen Positionierung der Parteien bzw. Bewegungen, die die bisherige Mehrheit bildeten. Die Entscheidung Contes, an dieser Abstimmung nicht teilzunehmen, brachte das Fass zum Überlaufen und die Situation geriet außer Kontrolle.

Der Wahlkampf ist eröffnet, die Fronten klären sich, Allianzen werden geschmiedet, Unstimmigkeiten kommen an die Oberfläche und führen dazu, dass einige Größen von Forza Italia Berlusconi den Rücken kehren. Auch bei den Grillini ist noch nicht alles gegessen, denn die Aufrechterhaltung der Beschränkung auf zwei Mandate bedeutet das Ende vieler Parlamentarier der Fünf-Sterne-Bewegung.

Dies ist nicht gelungen, für Draghi war dies eine nicht akzeptable Form, die (eigene) Regierungsarbeit in Frage zu stellen und seine Reaktion war die Rücktrittserklärung.

Salvini hat Lunte gerochen, dass dies die Chance sein könnte, durch vorgezogene Wahlen seinen Niedergang zu stoppen und kritischen Stimmen in den eigenen Reihen Einhalt zu gebieten. Die Oppositionspartei der Fratelli d’Italia um Giorgia Meloni drängt ja seit Monaten schon auf Neuwahlen, weshalb aus dieser Flanke kein Widerstand im Mitte-Rechts-Lager zu erwarten war. Ziemlich überraschend war die Entscheidung von Forza Italia mit Silvio Berlusconi, sich ebenfalls wie die Lega nicht an der Vertrauensabstimmung zu beteiligen. So geschah, was geschehen musste. Der Senat sprach der Regierung Draghi zwar sein Vertrauen aus, doch dies war nicht mehr wesentlich, da der Großteil der Mehrheit nicht dabei war. Die Würfel sind gefallen, Draghi hat in seiner Replik vor der Abstimmung zur Vertrauensfrage mit den politischen Akteuren und deren Doppelspiel abgerechnet und alle Taue verzweifelter Rettungsdiplomatie gekappt. Es war ein Versagen der Politik oder, besser formuliert, es hat sich die Politik der kurzsichtigen Wahlstrategen durchgesetzt. Da mochte der PD mit Enrico Letta die nationale Einheit noch so sehr beschwören, mit seiner Forderung, eine weitere Regierungsarbeit von Draghi könne nur gemeinsam mit der Fünf-Sterne-Bewegung erfolgen, hat er den Gegnern zugespielt und somit das Ende dieser für Italien positiven Erfahrung ebenso zu verantworten.

DAS

Abschaffung der Ortstaxe für Menschen mit Behinderung und deren Begleitpersonen, wie in vielen europäischen Tourismusorten schon praktiziert (abgelehnt), Hausmeister oder Hausmeisterin für die Musikschulen des Landes (abgelehnt). Das ist das tägliche Brot der Opposition im Südtiroler Landtag. Das ist auch die Dialogkultur der SVP-LEGA-Mehrheit. Der Landtag ist dazu verkommen, die SVP Gesetze durchzuwinken. Die Vorschläge der Opposition werden abgeschmettert. Dieselbe Partei, die SVP, tritt nun an uns heran mit der Bitte, man möge doch bestenfalls auf eine Kandidatur für die anstehenden Parlamentswahlen verzichten, um die Wahl eines deutschsprachigen SVP Kandidaten in Bozen nicht zu gefährden. Das sagt dieselbe Partei, die kaum einmal Dialogbereitschaft uns gegenüber zeigt und die bei den letzten Parlamentswahlen ihren Wählern eine Frau Boschi vorgesetzt hat, die kein Wort Deutsch konnte und seither in Südtirol nie mehr gesehen wurde. Dieselbe Partei, die heute noch meint, die Autonomie sei ihre hausinterne Parteisache. Die Wahrheit ist hingegen, dass es in Südtirol, im Landtag ebenso wie in Rom endlich einen demokratischen Wechsel braucht. Es braucht frischen Wind und neue Gesichter im Landtag, in der Landesregierung und auch in Rom. Damit würde die Südtiroler Autonomie auf stabileren Füßen stehen als mit dem aktuellen politischen Monopol, das alle seine Grenzen aufzeigt und Südtirol im Stillstand eingegipst hat.Beste Grüße aus dem Landtag Paul Köllensperger

Andauernde Verluste bei Unternehmen lösen keine Besteuerung mehr aus Erst kürzlich hat die italienische Regierung das sogenannte Vereinfachungsdekret verabschiedet, mit dem eine Reihe von steuerlichen Vereinfachungen und für den Steuerzahler vorteilhafte Bestimmungen eingeführt wurden. Eine der Neuheiten ist die sofortige Abschaffung der Regelung zu den Gesellschaften mit systematischen bzw. fortdauernden Verlusten, welche seit dem Jahr 2011 Unternehmen,bestand.diebis dato in fünf aufeinanderfolgenden Jahren Steuererklärungen mit Verlusten oder im genannten fünfjährigen Überwachungszeitraum vier Steuererklärungen mit Verlusten und eine mit geringen Einkünften eingereicht hatten, galten als nichtoperative Gesellschaften. Diese Qualifizierung hatte schmerzhafte Folgen: die effektiv erzielten Verluste wurden steuerlich nicht anerkannt, sondern es war ein Mindesteinkommen zu versteuern, welches anhand der gehaltenen Vermögenswerte der Gesellschaft ermittelt wurde. Zudem gab es eine Erhöhung des Körperschaftsteuersatzes um 10,5% und Einschränkungen bei der Verrechnung von Steuerguthaben sowie bei der Verwendung von steuerlichen Verlusten.DerGesetzgeber wollte mit der Einführung der Regelung zu den Gesellschaften mit systematischen Verlusten gegen die Gründung von Gesellschaften vorgehen, deren Hauptzweck darin bestand, steuerliche Verluste zu erwirtschaften und anzuhäufen, wodurch dem Fiskus faktisch steuerpflichtige Einnahmen entzogen werden. Im Laufe der Jahre haben diese Vorschriften jedoch an Wirksamkeit verloren, da sie häufig Unternehmen trafen, die zwar voll operativ waren, aber keine ausreichende Rentabilität erwirtschaften konnten, was sicher auch auf die anhaltenden Auswirkungen der Wirtschaftskrise zurückzuführen war. Die Einführung von Ausschlussund Ablehnungsgründen sowie die Möglichkeit, in einem Auskunftsverfahren von der Regelung ausgenommen zu werden, haben das Problem nur teilweise gelöst – es war für den Steuerzahler immer teuer, aufwendig und mit Unsicherheit verbunden, gegen diese Qualifizierung anzukämpfen. Deshalb ist es absolut zu begrüßen, dass die Regelung nun vollständig abgeschafft wurde – eine gute Nachricht für die Steuerzahler! Kanzlei Gasser Springer Perathoner Eder & Oliva Bozen - Lanagasser@gspeo.comNaturns Neue Klärungen zu Superbonus Es grenzt an Verhöhnung des Steuerzahlers – knapp zwei Jahre nach der Einführung des sog. 110%-Bonus für Energiesparmaßnahmen an Wohngebäuden, zu einem Zeitpunkt, wo mangels Abnehmer des Steuerguthabens vielen geplante Arbeiten verschoben oder abgeblasen werden, erlässt die Agentur der Einnahmen ein ausführliches, 130 (!) Seiten langes Rundschreiben mit operativen Anleitungen. Das Rundschreiben war aufgrund der zahlreichen Neuerungen, die in den letzten Monaten in diesem Zusammenhang erlassen wurde, bereits sehnsüchtig erwartet werden. Das Rundschreiben beschäftigt ausführlich mit den begünstigten Subjekten und Arbeiten, wobei die Antworten allgemein eher restriktiv ausfallen (ein allgemeiner Trend in letzter Zeit), v.a. betreffend Umbauarbeiten durch den Mieter bei Wohngebäuden die Handelsgesellschaften gehören. Besonders interessant sind aber die Antworten im Zusammenhang mit der Abtretung des Steuerbonus. Beim 110%-Bonus handelt es sich in einem ersten Moment um einen Abzug von der Einkommenssteuer, den der Begünstigte in seiner Steuererklärung geltend machen kann. Der Bauherr selbst kann den Steuervorteil also nur von seiner Einkommenssteuer abziehen – hat er nicht genügend Steuergrundlage, kann er diesen nicht nutzen. Es besteht aber die Möglichkeit, den theoretischen Steuerabzug an Dritte zu verkaufen. Für diesen dritten Erwerber wiederum verwandelt sich der Steuerabzug in ein Steuerguthaben, das er im Zahlungsvorduck Mod. F24 mit den geschuldeten Steuern verrechnen kann – also nicht nur Einkommensteuer, sondern auch Mehrwertsteuer, Lohnsteuern usw. Während bisher die Banken die verschiedenen Steuerguthaben zu (für den Bauherrn) recht günstigen Konditionen übernommen haben (die effektiven Zinsen haben zwischen 1,6% und 2% p.a. betragen), ist dieser Markt nun fast zum Erliegen gekommen. Damit ergibt sich auch für Dritte die Möglichkeit, Steuerguthaben zu erwerben, zu wesentlich interessanteren Verzinsungen. Ein Problem ist die Haftung: wer ist verantwortlich, wen die Agentur der Einnahmen im Rahmen einer Kontrolle das Guthaben aberkennt? Grundsätzlich haftet der Bauherr für die Korrektheit des Steuerbonus und der begünstigten Ausgaben. Die Agentur der Einnahmen stellt nun aber klar, dass auch vom Erwerber eine besondere, erhöhte Sorgfalt verlangt wird – sonst haftet er mit. Eine professionelle Begleitung des Erwerbers durch einen Fachmann ist also unumgänglich.

17 WIRTSCHAFT DEM WIRTSCHAFTS-EXPERTEN

WORT

Die ehemalige landesfürstliche Burg, als Kloster, aber – im Jahre 1765 – noch ohne die neue Pfarrkirche, und die gegenüber liegenden Häuser, erinnern an die geballte, stadtähnliche Siedlung, wie sie im Mittelalter geplant worden war.

UNTER MEINHARD II. WIRD GRIES ZUM STÜTZPUNKT GEGEN DAS BISCHÖFLICHE BOZEN Mit zwei Schlössern „belagerte“ Meinhard II. Bozen, die Stadt des Bischofs von Trient. Neben der Burg von Gries war Schloss Wendelstein (heute Kapuzinerkloster) zum Stützpunkt der Tiroler Grafen – die als bischöfliche Vögte eigentlich die weltliche Schutzmacht des Bischofs waren – gegen den Trienter Fürstbischof geworden.

IV., war Meinhard II. Mitglied des hohenstaufischen Kaisergeschlechts und Stiefvater des letzten Staufers Konradin (1268 in Neapel enthauptet) geworden. Bergwerke und Münzstätte machte er dem schwachen Trienter Bischof aus dem Hause Eppan (12471273) streitig, und als dessen Nachfolger Bischof Heinrich (1273-1289) auf die Wahrung der alten Rechte pochte, belagerte Meinhard kurzerhand Bozen und nahm die bischöfliche Stadt ein, wobei die landesfürstlichen Schlösser Gries und Wendelstein die befestigte Aufmarschbasis bildeten. Eine wichtige Rolle spielte in der Expansionspolitik Meinhards und seines Bruders Albert gegen die Bischöfe von Trient und Brixen die Erfahrung18

KUNST & KULTUR GRIES AM WICHTIGERSCHNITTPUNKTWEGE

1180 wird die geologische Lage am Rande des Talferschuttkegels als „im Gries“ (1186 „Grize“, 1200 „in Arena“) gekennzeichnet. Von Meran kommend konnte man über Maurach dem unsicheren Talferbett in Richtung Bozen entgehen, bzw. über Rafenstein ins Sarntal und übers Penser Joch ins Sterzinger Becken gelangen. Die Brücke über die Talfer war das Tor zur gerade erst gegründeten bischöflichen Plansiedlung Bozen mit ihren Fernhandelsmärkten (Ersterwähnung Es1202).war naheliegend, im ertragreichen dörflichen Gries einen befestigten Sitz für das Urbaramt und gleichzeitigen Gries, die verhinderte Stadt Gerichtssitz zu planen. So entstand in der Ebene eine Burg, von Mauern und Gräben umgeben, mit einem mächtigen Wehrturm (heute Kloster Muri-Gries).

War es die Erinnerung an die Geiselhaft Meinhards II. mit seinem Bruder in der salzburgischen Festung Hohenwerfen gewesen, die sie als 14-jährige Kinder hinnehmen mussten, oder war es einfach der neue Zeitgeist unter dem Kaiser Friedrich II. aus dem Hause der Hohenstaufen, der den FürstBischöfen nur mehr die „spiritualia“ (das Seelenheil der Gläubigen) und nicht die „temporalia“ (die weltlichen Einkünfte) beimaß? Die Bedeutung der Bestechungsgelder, die zu seiner erfolgreichen Flucht aus salzburgischer Gefangenschaft geführt hatten, war Meinhard ein Leben lang in Erinnerung geblieben. Durch die Heirat mit Elisabeth von Wittelsbach, der Witwe König Konrads

Der älteste Teil des seit 1924 in Bozen eingemeindeten Weindorfes liegt um die alte Marienkirche, wo sich der berühmte Michael-Pacher-Altar befindet, den sich nur gut dotierte Weinbauern leisten konnten. Die Ortsbezeichnung von 1148 „Chellare“ (= Keller) weist auf den Mittelpunkt des Weingartenbesitzes hin, über den die bischöfliche Kirche Freising (bei München) verfügte, und den sie wahrscheinlich von den baierischen Herzögen erhalten hatte. Zu diesem kirchlichen Besitz gehörten die neu gerodeten Weinberge auf dem Guntschnaberg (um 1150: „in monte qui dicitur Campsnage“. Zusammen mit St. Georgen, St. Jakob im Sand sowie Severs (Fagen). In diesen ausgezeichneten Lagen gedieh der weltberühmte „Bozenaere“, den bereits die Minnesänger als vorzüglich priesen.

KUNST & KULTUR

Diese Zeichnung vom 7. Oktober 1870 (unbekannter Künstler) zeigt das beschauliche Weindorf Gries am Anfang seiner Kurortzeit. Nur wenige Bauwerke haben städtischen Charakter. Gries auf der Bozner Stadtvedute von 1648 von Matthäus Merian. Auf dem Areal der gut ersichtlichen Grieser Burg dürften sich die florentinische Pfandleihbank und der Fondaco der Frescobaldi befunden haben, deren Räume von den Florentinern gepachtet worden waren.

EIN EINDEUTIGES TESTAMENT BEDINGT DEN NEUEN AUFSTIEG VON GRIES Am Totenbett verfügte Meinhard II., um dem Kirchenbann zu entgehen, dass seine Söhne Otto, Ludwig und Heinrich alles unrecht erworbene Gut des Bischofs von Trient zurückzustellen hatten. Dazu gehörte auch die Stadt Bozen. Das landesfürstlich gebliebene Gries mit seinem Schloss sollte nunmehr eine vorher ungeahnte Bedeutung erlangen. Die FrescobaldiGesellschaft pachtete die dort im Schutz des Schlosses errichtete Pfandleihbank und den „fundicus seu domus mercacionis“, also den Fondaco, d.h. das Kaufhaus, wo vor allem südliche Luxuswaren wie Seiden, Brokate und Gewürze vertrieben wurden. Gries war auf dem besten Weg, ein „oppidum“ mit einem eigenen Fernhandelsmarkt (Andreasmarkt, ab 30. November zwei Wochen lang) zu werden. Sogar eine Ringmauer war 1304geplant.wird„Vaennen“ (Vanni Frescobaldi, Gesellschafter) als „wuchraer“ (Bankier) von Gries genannt, der dem Trojensteiner (Gescheibter Turm) bewusst nur für kurze Zeit Geld lieh, um über die kirchlich gestatteten Verzugszinsen (125%!) zu einem überhöhten Zinsertrag zu kommen.

KEIN FERNHANDELSORT –GRIES BLEIBT WEITERHIN DAS WEINDORF Obrigkeitliche Eingriffe können bekanntlich natürliche Marktmechanismen nicht endgültig beeinflussen. Die Lage Bozens an der Nord-Süd-Achse Brenner-Verona war einfach bedeutender als die von Gries an der alten römischen Claudia-Augusta-Straße zwischen Reschen und Meran. Die Blüte der zwei herrschenden Fernhandelsmärkte in Bozen, drei Wochen vor Ostern und im Sommer (25. August), war nicht aufzuhalten. Herzog Otto, der große Förderer von Gries, verstarb bereits 1310, und sein Bruder Heinrich, kurze Zeit König von Böhmen, festigte die gräfliche Macht gegen die Trienter Bischöfe. Ob er die 1298 „ad murum circuitus (in Griez)“ erwähnte Ringmauer, die in einer Abrechnung vom 12. Februar 1300 aufscheint, fertig gebaut hat, könnten nur archäologisch Untersuchungen erklären. Als 1357 der Grieser Andreasmarkt nach Bozen verlegt wurde, war der Stadt-Traum von Gries einer neuen Realität gewichen. Auch die Burg verlor ihre weltliche Bedeutung. 1406/07 zogen die Mönche von der Au in ihre Mauern ein. Das Weindorf wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wegen der Milde des Klimas und der Geruhsamkeit des Ortes internationaler Kurort. Nach 1918 wurde Gries in den Bozner Wohnkreis einbezogen und nur die Münzbank (Silberstange) und die zum Kloster gewordene Burg sowie einige Häuser erinnern an gloriose mittelalterliche Zeiten.

Bildausschnitt der Darstellung der Schlacht von Jenesien (April 1797), wahrscheinlich von F. Altmutter. Der Blick auf Gries mit der alten Pfarrkirche und dem Kloster zeigt ein in Rebanlagen eingebettetes Dorf, das keinen stadtähnlichen Charakter aufweist.

19

Diesen Beitrag hat Univ.-H. Prof. Doz. DDr. Helmut Rizzolli, Obmann des Heimatschutzvereins Bozen/Südtirol, für Sie verfasst. der Florentiner Gesellschaften im Bank- und Geldwesen. Dazu gehörte die gekonnte rechtliche Umgehung des kirchlichen Zinsverbots und die ausgezeichnete Führung der Tiroler Münzstätte in Meran, die über die „Silberstange“ (Zwangsumwechslung der Silberbarren der oberdeutschen Weinimporteure) immer über genügend Münzsilber verfügte. Aus den nahezu lückenlos erhaltenen Raitbüchern, den gräflichen Kammerrechnungen zwischen 1292 und 1305 geht hervor, dass die Florentiner Gesellschaft des Lambertuccio Frescobaldi – die in England Aufstieg und Ende erleben sollte – bereits vor dem Tode Meinhards II. (1295) in Geschäftsverbindung mit den Tiroler Görzern war.

ZEIG WAS IN DIR www.bergrettung.orgwww.soccorsoalpino.orgWerdeSTECKTBergretterIn.helios.bz

20 BOZEN - (ma) Ein Sterzinger und eine Deutsche trumpfen auf.

Dieser „Giro“ hatte es in sich. Holten die Ränge 3 und 4: Edi Rizzi und Raphael Tiziani.

Giro delle Dolomiti ging dann schließlich mit einem Mannschaftszeitfahren zu Ende. Auf dem acht Kilometer langen zeitgestoppten Abschnitt der insgesamt 25 Kilometer langen Etappe mit 64 Höhenmetern zwischen Trient und Aldeno hat sich am Ende die hochkarätig besetzte beiRadler9.05,37GoñimenauchckeMicheleRaphaelmasDolosprint-MannschaftMannschaftmitTho-Gschnitzer,AntonioDonado,Tiziani,EduardRizziundLisidurchgesetzt.DieStre-dersechstenEtappekonnteeinzelninAngriffgenom-werden.DerSpanierIraitzDiazwarmiteinerZeitvonMinutenderschnellstedesHerrenfelds,währenddenDamendieDeutscheUrsula

SPORT Sie sind die „Giro“-Könige Keine Frage, sie ist mittlerweile Kult: Die 45. Ausgabe der Dolomiten-Radrundfahrt, der „Giro delle Dolomiti“, hatte es in sich. Radlerinnen und Radler aus mehr als 20 Nationen waren mit dabei. Von Sonntag, 24. Juli, bis Samstag, 30. Juli, galt es insgesamt 641 Kilometer und 9700 Höhenmeter zu bewältigen. Dabei standen sechs Etappen an sieben Tagen an, lediglich am Mittwoch war Ruhetag. Schlussendlich wurde es insbesondere bei den Herren ein Kopfan-Kopf-Rennen. Der Sterzinger Thomas Gschnitzer und der Kolumbianer Antonio Donado lieferten sich von Beginn bis zum Schluss ein spannendes Duell. Den begehrten Gesamtsieg holte schließlich Gschnitzer. Er hielt seinen Gegner auch bei der letzten Etappe in Schach und ließ ihn nie entkommen. Schlussendlich gewann zwar der Südamerikaner die Etappe, knappe 26 Hundertstel vor Gschnitzer, letzterer holte aber den Gesamtsieg mit einem Vorsprung von rund sechs Sekunden. „Ich habe mein Ziel mit der Titelverteidigung mehr als erreicht und bin natürlich überglücklich, dass es damit funktioniert hat. Es war in den vergangenen zwei, drei Tagen brutal nervenaufreibend“, gab Gschnitzer nach dem „Giro“ zu Protokoll. Der Spanier Iraitz Goñi Diaz holte in der Gesamtwertung den dritten Platz vor dem Bozner Raphael Tiziani und dem Sarner Edi Rizzi. Bei den Frauen gab es hingegen einen souveränen Gesamtsieg. Die 43-jährige Janine Meyer aus Köln setzte sich zwölf Minuten vor Julia Jedelhauser aus Marktoberdorf im Allgäu durch. Insgesamt erzielte Meyer in der Gesamtwertung, inklusive Herren, damit die neuntbeste Zeit. „Über den Gesamtsieg freue ich mich natürlich sehr“, betonte DerMeyer.45.

21 SPORT Fotos: hkmedia Mozzarella von Brimi. 100% Milch aus Südtirol, hergestellt in Südtirol.

„Der ist ein Südtiroler!“echter w13-designkultur.com Südtirol Es ist in unserer Natur Armbruster in 10.09,03 Minuten die beste Zeit erzielte. Bei der Siegerehrung zeigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Organisation begeisGlückliche Gesamtsieger: Thomas Gschnitzer (links) und Janine Meyer. tert, die Rennen konnten einmal mehr ohne Zwischenfälle oder Unterbrechungen durchgezogen werden. „Wir sind mit diesem Giro delle Dolomiti hochzufrieden. Keiner hat sich verletzt und auch die Wetterbedingungen waren stets auf unserer Seite. Die Teilnehmer haben gemeinsam großartige Momente erlebt, das Klima unter ihnen war stets hervorragend. Diese Ausgabe war ein voller Erfolg, auch dank unserer Sponsoren und Partner, die uns die Austragung dieses Events überhaupt ermöglicht haben“, so eine zufrieden OK-Chefin Bettina Ravanelli zum Abschluss.

Das Manifest der Bewegung Climate Action South Tyrol auf climateaction.bz.it wurde von über 30 Organisationen im Netzwerk für Nachhaltigkeit unterschrieben. Woher kommt diese starke Unterstützung und was soll damit bewirkt werden?

Immer mehr Menschen – vor allem den Jüngeren – fällt es wie Schuppen von den Augen: die Entscheidungen, die wir gesellschaftlich und politisch treffen, sind schizophren: Wir produzieren und kaufen Dinge, die keiner braucht, mit eingebauten Fehlern, um sie bald wegzuwerfen, verpacken sie in Müll, vertuschen die Transportkosten, vergrößern die Straßen und pochen auf Konsum und Renditen, statt diesem Wahnsinn endlich ein Ende zu setzen. Damit heizen wir die Erde auf - und rudern wissentlich auf einen Abgrund zu. Albert Einsteins Zitat ist unmissverständlich: „Die Definition von Wahnsinn ist immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Genau das machen wir. WAS TUN Was kann der Einzelne tun: Im Kleinen umdenken. Keine Online-Käufe mehr, Finger weg von Massenfleisch und Flügen, lokales Gemüse kaufen und selbst kochen. Das ist das eine. Das Zweite, ebenso wichtige, ist eine klares Ja zu denen, die versuchen politischen Druck zu machen, beginnend hier in Südtirol. Unterschreiben wir heute noch auf climateaction.bz und bitten drei Leute, das ebenfalls zu tun: wenn wir auf 10.000 Unterschriften kommen, muss unsere Landespolitik diese Bewegung ernst nehmen und in ihre Entscheidungen miteinbeziehen. So werden neue Kräfte aufgebaut.

DER TÄGLICHE WAHNSINN

SÜDTIROLER NETZWERK FÜR NACHHALTIGKEIT BERICHTET

Nehmen wir am 6. September mit Freund:innen an der Demo von Fridays for Future teil! Infos zum Ablauf verschickt Climate Action über ihren Newsletter. Auch eine Mitgliedschaft im Dachverband für Umwelt und Natur zeigt, wie stark der Wunsch nach einem Umdenken ist. Jugendliche bis 26 Jahre zahlen 5 Euro pro Jahr statt der 20 Euro für Privatpersonen. Jede Stimme zählt. Die Beitrittserklärung findet sich auf umwelt.bz.it unter Unterstützung. Selbst AKTIV WERDEN Wer selbst aktiv werden will, kann mit drei Gleichgesinnten kostenfrei und unverbindlich auf future.bz.it einen Klimakreis gründen. Diese Kreise sind miteinander verbunden und setzen im eigenen Dorf kleine Schritte in Richtung Umdenken. LEICHTER MIT HUMOR Es lassen sich alte Strukturen ebenso schwerfällig umlenken wie ein großes Segelboot. Umso wichtiger ist es, auf die Segel hinzuweisen, die uns mit vollem Rückenwind in den Sturm führen. Die persönliche und wirtschaftliche Gier ist mit Sicherheit eines der größten dieser Segel. Die Blindheit, mit der wir in alten Strukturen verhaftet sind, ebenso. Die Zeichnerin Eleonora Bovo setzt für Climate Action unseren täglichen Wahnsinn in humorvollen Zeichnungen um. Wir können sie in Umlauf bringen, um die Gegenbewegung zu unserem täglichen Wahnsinn zu stärken. Südtirols Netzwerk für Nachhaltigkeit wird sie auf ihren Social-Media-Kanälen teilen. Bitte kräftig verbreiten!

ausRAUSdem WAHNSINN!

23 IndustriestraßeBezirkszeitung1/5 - 39011 Lana Tel.:www.bezirksmedien.itwir@bezirksmedien.it0473051010-Fax: 0473 235 709 Eigentümer und Herausgeber: Bezirksmedien GmbH; Ermächtigung des Landesgerichtes Nr. 19/2008 Eintragung im ROC Nr. 10516/2004 Bürozeiten: Montag bis Freitag | 09 – 12 Uhr | 14 – 17 Uhr Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Josef Laner Redaktion: Walter J. Werth | wjw@bezirksmedien.it Mitarbeiter Redaktion: Flora Brugger (br), Florian Mair (fm), Robert Adami, Anna Anderlan (aa), Michael Andres (ma), Georg Andergassen (ga), Sabine Demetz (sd), Karl Psenner (pka) Werbung: Alexander Del Rosso adr@bezirksmedien.it - Tel. 329/6532248 Fotos: Redaktionsmitarbeiter/innen (wenn nicht anders angegeben) Grafik und digitale Druckvorstufe: Fotolitho Lana Service | info@fll.it Druck: Athesia Druck GmbH – Bozen IMPRESSUM SUCHEN & FINDEN Pflege im eigenen Hause? Deutschsprachige, erfahrene Pflegekräfte aus der Slowakei bieten Seniorenbetreuung mit Haushaltsführung an. Tel. 00421 907953712 www. agenturgrant.com flegeAgentur GRANT P 24-Stunden-Pflegedienst 339 10 70 www.zahnarzt-ungarn-heviz.de714• seit über 15 Jahren erfolgreich in Südtirol • ganzjährig geöffnete Partnerpraxis für Vor- und Nachbehandlungen in VINTL • eine der größten Kliniken Ungarns mit 45-jähriger Erfahrung • bestens ausgestattete Räumlichkeiten und 21 hochqualifi zierte Zahnärzte • Top-Qualität und beste Behandlungsmöglichkeiten • wöchentlicher Transfer im Dental-Taxi • Professionalität und Herzlichkeit sprechen für uns Junger fleißiger einheimischer Maler bietet Malerarbeiten zu fairen Fixpreis an. Malerbetrieb Risser Lukas 329 9340044 dieserANZEIGENSCHLUSSfürdieSeptemberaausgabeBezirkszeitungistder26.August22,Telefon0473051010,Mailadr@bezirksmedien.it WIR STELLEN EIN: Projektmanager (m/w/d) Geometer/IngenieurAngebotswesen (m/w/d) Lehrling MAURER (m/w) LKW Fahrer (m/w) Baggerfahrer (m/w) Senden Sie dazu Bewerbungsunterlagen,Ihre samt Anschreiben und Lebenslauf an 0471jobs@bernardbau.com819626 sucht dringend Mitarbeiter Anforderungen: •FreudeamBeruf •Verlässlicheundverantwortungsbewusste Arbeitsweise •FührerscheinB Wirbieten: •SelbstständigesArbeiten •SicherenArbeitsplatz •LeistungsgerechteEntlohnung WirfreuenunsaufIhreBewerbung! info@suedtirolkamin.com-Tel.0471/678204 Jene Anwender von Traktoren und Hebebühnen, die den GrundBurg (Nähe Sterzing) sucht für ab dem Frühjahr 2023 verantwortungsvolle Person / Familie zur Pflege und Betreuung der Burganlage. Günstiges Wohnen in eigenständigem, gemütlichem Haus innerhalb der Burgmauern – ruhig und naturnah. Pelletheizung, Gemüsegarten, Hund und Katze willkommen. Saisonaler Nebenverdienst vor Ort Bewerbungenmöglich. / E-Mail bitte ab sofort an: burg.kastellan@gmail.com

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