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Haus & Garten
Jahrgang 32 · April 2021
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
Der Brixner Einzelhandel in der Pandemie
Corona als Sündenbock? POLITIK & GESELLSCHAFT: Leserdialog mit LH Arno Kompatscher MENSCHEN & MEINUNGEN: Giacomo Fornari im Portrait KUNST & KULTUR: Atelierbesuch bei Christian Falk FREIZEIT & SPORT: Neues Freizeitareal für Brixen
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | LESERDIALOG MIT DEM LH: „Miteinander reden“ 14 | Helfende Hände: „Wir werden gebraucht“ 16 | Hans Egarter: Der polarisierende „Dableiber“ Menschen & Meinungen 24 | PORTRAIT: Giacomo Fornari 29 | Pro & Contra: Nur getestet ins Restaurant? 31 | Umfrage: Was tun nach Corona?
>>> 24
Kunst & Kultur 32 | ATELIERBESUCHE: Christian Falk
>>> 32
Freizeit & Sport 42 | NEUES FREIZEITAREAL: Einzigartige Oase 46 | Aaron March: „Habe mein großes Ziel erreicht“
>>> 42
Wirtschaft & Umwelt >>> 52 52 | BESTANDSAUFNAHME: Einzelhandel nach Corona 56 | Betriebsportrait: Kleine Praxis mit großer Leistung 58 | Exklusiv: Amazon landet in Brixen 59 | Neue Seilbahn-Trasse für Mühlbach 60 | Weihnachtsmarkt: „Großes Wohnzimmer für Brixen“ 64 | Betriebsportrait: Mehr IT-Sicherheit mit Konzept Extra 74 | Haus & Garten
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>>> 74
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Der „Brixner“ als kostenlose App:
Zuversicht Eigentlich hatte ich mir ausgerechnet, dass meine Altersklasse erst Ende Mai drankommen würde – doch dann ging alles viel schneller, und letzten Samstag wurde auch ich gegen Corona geimpft. Dass es mit den Impfungen nun schneller geht als erwartet, ist ein sehr gutes Zeichen. Am selben Nachmittag habe ich übrigens zufällig meine Handyvideos aus den Jahren 2017 bis 2019 durchforstet und dabei auch ziemlich viele Konzerte in meiner Erinnerung wiederbelebt. Seit die Bilder und Videos am Handy automatisch nach Datum sortiert werden, ist das Handy ja fast so etwas wie ein Tagebuch, mit dem jeder von uns jederzeit nachblättern kann, wann und wo er war. Beim Überfliegen der kurzen Videos überkam mich als Frischgeimpfter ein seltsames Gefühl der Zuversicht: Je mehr Leute sich impfen lassen können, desto mehr dürfen wir alle uns vorsichtig wieder auf die erste Post-Corona-Saison freuen. Nicht nur wir Konzert- und Theaterjunkies im Publikum stecken voller Vorfreude, sondern auch jene dürfen nun mit Zuversicht in die nächsten Monate blicken, die auf der Bühne ihrer Leidenschaft frönen. Überhaupt ist Zuversicht jener Gemütszustand, der mir in diesen Tagen immer wieder entgegenschwappt, und auch dieser „Brixner“ enthält eine ganze Reihe positiver Signale. Zum Beispiel, dass – im Vergleich zu anderen Orten und entgegen unserer Erwartung – der Einzelhandel in Brixen die Pandemie halbwegs gut zu meistern scheint, was wir aus der Recherche zu unserem Titelthema erfahren durften. Oder unser „Leserdialog“ mit Arno Kompatscher, wo aus den Wortmeldungen der Leser und auch aus den Antworten des Landeshauptmanns eine positive Grundstimmung herauszuhören ist. Und wenn wir schließlich auch die Anzahl unserer Inserenten als Gradmesser des Gemütszustandes der Wirtschaft ansehen wollen, dann bestätigt dies meine Wahrnehmung: Es geht aufwärts!
Der „Brixner“ im Internet www.brixner.info Sowohl in der App als auch im Web finden Sie den aktuellsten „Brixner“ und alle Archivausgaben seit 1990 (!)
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Politik & Gesellschaft GELUNGENES EXPERIMENT: Beim „Brixner“Leserdialog unterhielt sich Landeshauptmann Arno Kompatscher mit unseren Lesern
DER „BRIXNER“-LESERDIALOG MIT LH ARNO KOMPATSCHER
„Miteinander reden“ Etwa 90 Minuten lang diskutierten am 31. März zahlreiche Leserinnen und Leser mit Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Fragen und Antworten des „Brixner“-Leserdialogs finden Sie hier zum Nachlesen. 4
Fotos: Oskar Zingerle
LH ARNO KOMPATSCHER: Danke für die Einladung und für die Organisation dieses interessanten Versuchs. Gerade in dieser Zeit der Pandemie hat sich klar herausgestellt, wie wichtig es ist oder wäre, dass man einander versteht. Das setzt voraus, dass wir miteinander reden, einander zuhören. Dieser Leserdialog soll hoffentlich dazu dienen, dass Ihre Leserschaft Informationen aus erster Hand aufnehmen kann und dass auch ich Einiges mitnehmen kann – das ist mein egoistischer Ansatz bei diesem Dialog, denn auch kritische oder unerwartete Fragen stellen für mich einen Gewinn dar, weil sie ein Indiz dafür sind, dass es zu den entsprechenden Themen möglicherweise Nachdenk- oder Änderungsbedarf,
zumindest aber Erklärungsbedarf gibt. Wir befinden uns seit einem Jahr in einer Ausnahmesituation. Im Moment erscheint die Lage in Südtirol etwas entspannter; die Anzahl der Corona-Patienten in den Intensivstationen sinkt langsam, dasselbe gilt für die normalen Krankenstationen. Die SiebenTage-Inzidenz ist, das wissen wir alle, eine relative Zahl, weil sie von der Testhäufigkeit abhängt, und Südtirol testet sehr viel. Die Öffnungsschritte der vergangenen Wochen brachten natürlich mehr Bewegung im Land, was automatisch dazu führt, dass das Sinken der positiven Fälle etwas abgebremst wurde. Wir sind uns dessen bewusst, dass jede Öffnung unweigerlich zur Folge hat, dass die Zahlen wieder ansteigen. Das ist leider so: Mehr Bewegung sorgt für mehr soziale Kontakte, was wiederum bedeutet, dass die Zahlen ansteigen – es sei denn, man unternimmt etwas. Unsere Strategie war immer, sehr viel zu testen, so schnell wie möglich die Bevölkerung zu impfen und, wenn notwendig, durch Verordnungen die sozialen Kontakte einzuschränken. Beim Impfen sind wir gut aufgestellt: Jenen Impfstoff, den wir erhalten, können wir sehr zeitnah auch verimpfen. Sollten zusätzliche Lieferungen an Impfstoff eintreffen, werden wir ebenfalls in der Lage sein, diese in sehr kurzen Zeiträumen zu nutzen. Es gibt aber einen Wettlauf gegen die Virusmutanten. Diesen Wettlauf müssen wir durch Herdenimmunität gewinnen. Bis es soweit ist, müssen wir die Testungen intensivieren: zweimal wöchentlich in den Schulen, zweimal wöchentlich im Berufsleben. Damit wollen wir zwei Mal wöchentlich 200.000 Menschen testen – das ist europaweit ein rekordverdächtiges Projekt, das auch von der italienischen Regierung aufmerksam verfolgt, unterstützt und begleitet wird. Das ist kein Allheilmittel, aber es wird uns dabei helfen, dass wir nicht wieder schnell steigende Zahlen registrieren müssen. Wenn es uns dann noch gelingt, die restliche Bevölkerung zu überzeugen, sich freiwillig mit zur Verfügung gestellten Tests oder über die Teststationen regelmäßig testen zu lassen, dann können wir gemeinsam mit der Impfstrategie einen weiteren Lockdown vermeiden. Was die Hilfestellungen angeht, hängen diese direkt mit dem Landeshaushalt zusammen, und da bin ich ständig in Verhandlung mit dem Finanzministerium in
Rom, den Beitrag Südtirols für die Sanierung des italienischen Staates für drei Jahre aufschieben zu können. Das würde uns neben dem Recovery Fund großen Spielraum geben. Stichwort Recovery Fund: Da geht es ja um nachhaltige Projekte, und ich finde es sehr schade, dass man ausgerechnet Speicherbecken herauszieht, die genau 0,3 Prozent der Summe ausmachen, und gleichzeitig wichtige Umweltprojekte im Rahmen von mehreren hundert Millionen Euro verschweigt. Das größte Projekt dieser Legislaturperiode ist aber der Nachhaltigkeitspakt Südtirol. Wir haben festgestellt, dass es auch in Südtirol Handlungsbedarf gibt, weshalb wir mit dem Entwurf zum Nachhaltigkeitspakt in einen Dialog mit der Bevölkerung gehen wollen, aus dem gemeinsame Ziele erarbeitet werden – und zwar nicht für 2050, sondern für 2023, 2025, 2028 und 2030. Damit übernehmen wir auch die Verantwortung, denn es ist sehr billig, was Regierungen derzeit weltweit machen: Ziele für 2050 wird keiner der heutigen Politiker verantworten müssen. Wir aber setzen uns kurzfristige und auch langfristige Ziele. Das ist für mich das große Zukunftsprojekt für die Zeit nach dieser Pandemie. THOMAS KOFLER: Ich habe keine Frage, möchte aber ein Statement abgeben: Verantwortungsträger haben es in dieser Pandemie wirklich nicht leicht, und ich finde es schade, dass meist nur über das Negative gesprochen wird, das Positive hingegen wird unter den Tisch gekehrt. Wir müssen verstehen, dass wir in dieser Pandemie zusammenhalten müssen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass bald genügend Impfstoff zur Verfügung stehen wird; dementsprechend können wir positiv in die Zukunft blicken. Ich möchte in diesem Sinne dem Landeshauptmann und der Landesregierung ein großes Lob aussprechen. Arno Kompatscher: Vielen Dank, Herr Kofler! IRENE DEJACO: Wir alle müssen uns bei Ihnen bedanken, Herr Kompatscher. Was Sie in dieser Zeit leisten, ist großartig. Niemand von uns möchte in Ihrer Haut stecken! Meine Frage: Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass man nicht in ein Auto steigen und irgendwo in der Natur wandern darf, denn die Natur ist für mich ein Ort, bei dem ich mich am sichersten vor Ansteckung fühle.
Arno Kompatscher: Diese Feststellung haben viele Südtiroler an uns geäußert, und auch die Argumentation war immer dieselbe: Ich würde ja nur allein ins Auto steigen und irgendwo allein wandern gehen – wo gibt es hier ein epidemiologisches Problem? Die Erfahrung, die wir machen mussten, war aber leider eine andere: Der Mensch ist größtenteils ein Herdentier, und er sucht andere Menschen. Trotz geschlossener Gastronomie mussten wir feststellen, dass es in den touristischen Hotspots Volksfestcharakter gegeben hat, meist schon auf dem Parkplatz. Am Parkplatz hat man sich vom Kofferraum gegenseitig die Getränke gereicht – es war gesellschaftlich wunderschön, aber epidemiologisch eine Katastrophe. Die Bewegungsfreiheit ist jetzt wieder gegeben – immer in der Hoffnung, dass die Menschen verstehen, dass sie bitte Abstand halten und die Maske tragen sollen – ganz unter dem Motto: Wir zeigen, dass wir uns nahe sind, indem wir auf Distanz bleiben. HANNAH MAHLKNECHT: Ich bin eine Oberschülerin und respektiere die Entscheidungen der Politiker; auch ich möchte derzeit nicht in Ihrer Haut stecken. Allerdings fühlen wir Jugendliche uns von der Politik alleingelassen. Bei jedem Lockdown werden die Schulen geschlossen, wofür wir grundsätzlich Verständnis haben. Was ich nicht verstehe, ist, warum wir Oberschüler immer die ersten sind, die daheimbleiben müssen, und die letzten, die wieder Präsenzunterricht haben können. Arno Kompatscher: Es stimmt, in der Vergangenheit gab es manchmal Inkongruenzen – zum Beispiel, dass die Oberschulen geschlossen blieben, während man wieder zwischen den Gemeinden unterwegs sein durfte. Zuletzt war es nicht mehr so: Auch der Verkehr zwischen den Gemeinden blieb untersagt. Die Oberschulen sind aber in der Tat, und das ist wissenschaftlich festgestellt worden, epidemiologisch etwas problematisch: Die Oberschüler kommen aus allen Landesteilen, wobei schon der Transfer im öffentlichen Personennahverkehr problematisch sein kann. Auch das Verhalten von Oberschülern unterscheidet sich von jenem der Grundschüler. Das Problem besteht weniger in den Schulklassen, sondern vor und nach dem Unterricht: Transfer, Pausen. Das Infektionsgeschehen in den 5
CHRISTA ÜBERBACHER: Ich pendle jeden Tag zwischen Brixen und Innsbruck. Der tägliche Weg zur Arbeit ist für uns Grenzpendler sehr schwierig geworden, und ich habe das Gefühl, dass es im
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Oberschulen ist etwa dreimal so hoch wie in den Grundschulen. Dass die Oberschulen also leider anders behandelt werden, hat einen wissenschaftlichen Hintergrund. Die Jugend wurde im Zuge dieser Pandemie besonders hart getroffen, denn: Diese Pandemie hat uns allen ein Jahr „gestohlen“, aber als 50-Jähriger empfinde ich das weniger schlimm als ein 16-Jähriger. Als Jugendlicher ein Jahr zu verlieren wiegt besonders schwer, weil er gerade zu genießen begonnen hatte, sein Leben autonomer zu gestalten. Das ist nachvollziehbar, und diese Empfindung muss auch jedem Politiker bewusst sein. Es ist also alles richtig, was Sie sagen, nur eine Aussage muss ich berichtigen: Die Politik hat die Jugendlichen nicht vergessen! Uns war die Problematik die ganze Zeit bewusst – und trotzdem konnten wir leider nicht anders entscheiden. Das ist das Traurige daran.
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LH Arno Kompatscher: „Die Probleme der Jugend in dieser Pandemie waren uns immer bewusst“ Frühjahr 2020 mehr Verständnis für die Grenzpendler gab als 2021. Heuer vermisse ich praxisnahe Lösungen für Pendler. Sind hier Verbesserungen in Sicht? Arno Kompatscher: Tirol hat im letzten Pandemiejahr ein Wechselbad der Gefühle erlebt: Zuerst war das Thema Ischgl in aller Munde, später dann die südafrikanische Mutation. Deshalb ist Tirol innerhalb Österreichs in einer besonderen Situation: Wien hat entschieden, Tirol zu isolieren. Gleichzeitig hat Bayern dieselbe Maßnahme getroffen, weshalb auch am Brenner kontrolliert werden musste. Italien musste also mit einer Regelung nachziehen. Ich bin in ständigem WhatsAppKontakt mit Gesundheitsminister Roberto Speranza; auf meinen Wunsch hin hat er die Ausnahmen eingeführt, dass Grenzpendler und Studenten nicht bei jedem Grenzüberschritt für 15 Tage in Quarantäne gehen müssen. Das hat man im letzten Moment abgeändert; ich habe ihm an einem Sonntag Nachmittag telefonisch den entsprechenden Text vorgeschlagen; kurze Zeit später war der Text im Amtsblatt. Mit Tirols Landeshauptmann Günther Platter bin ich ebenfalls ständig im Austausch. Seit Anfang April gibt es eine Verordnung der italienischen Regierung, die besagt, dass jemand, der vom Ausland kommt, fünf Tage Pflichtquarantäne und Testungen auf sich nehmen muss. Das ist eine Folge der Kritik an der Regierung Draghi, dass einerseits innerhalb der Regionen kein Verkehr möglich ist und die Gastronomie geschlossen bleibt, andererseits Auslandsreisen aber uneingeschränkt möglich waren.
Auch in diesem Fall habe ich Speranza um eine Ausnahmeregelung für Pendler gebeten, worauf er erklärt hat, dass diese Regelung eh nur bis zum 7. April gilt. Für danach soll es wieder eine vernünftige Regelung geben mit Ausnahmen für die Südtiroler Pendler und Studenten (Anm. d. Red.: Stand dieser Aussage: 31. März). Was Österreich macht, weiß ich heute noch nicht; da kann ich nur immer wieder beim Kollegen Platter intervenieren. Ich hoffe, ich habe verständlich erklärt, wie komplex die Situation leider ist. Ich habe sowohl bei Roberto Speranza, bei Günther Platter und auch bei Sebastian Kurz immer wieder versucht, für die Südtiroler zumindest kleine Erleichterungen zu erreichen – im Bewusstsein, dass die komplexe Lage nie Rahmenbedingungen schaffen kann, die für alle Betroffenen praktisch sind. Das Grundproblem ist aber immer wieder die Einstufung von Tirol als Risikofaktor; das macht es dann schwierig, Ausnahmeregelungen für Südtirol zu bekommen. Christa Überbacher: Ich habe viel Verständnis für die Komplexität der Situation; trotzdem möchte ich auf den Weg geben, dass wir Grenzpendler lediglich zur Arbeit fahren müssen. Arno Kompatscher: Darf ich nachhaken? Ich habe mehrmals einen Pendlerausweis vorgeschlagen, der an der Windschutzscheibe gut sichtbar angebracht werden könnte, damit die Grenzpendler klar identifizierbar werden und um diese Identifikation auch den Behörden zu erleichtern. Bis jetzt bin ich nicht durchge-
drungen, aber ich hoffe, dass mit dem europäischen Impfpass für Geimpfte, Getestete und Genesene Grenzkontrollen überflüssig würden – das ist das nächste Ziel. KARIM DHOUIBI: Mir liegt das Thema Jugend sehr am Herzen. Kürzlich besuchte ich eine Messe, und die Kirche war voller Leute, die meisten Besucher hatten bereits ein bestimmtes Alter erreicht. Gleichzeitig müssen Jugendliche mit der Polizei Katz und Maus spielen, damit sie im Freien skaten dürfen. Wie passt das zusammen? Arno Kompatscher: Ich muss zugeben, Sie haben sehr gute Argumente. Es ist für mich schwierig zu verteidigen, dass die Kirchen gewisse Sonderregeln haben, die andere Veranstaltungen nicht haben. Aus einer laizistischen Sicht ist dieser Unterschied nicht nachvollziehbar. Dass es für Kirchen eine Sonderregelung gibt, liegt auch an der Geschichte Italiens und an den Lateranverträgen: Kirchen gelten als extraterritoriale Orte, in denen das Kirchenrecht gilt. Die Regierung hat mit der italienischen Bischofskonferenz eine Vereinbarung erzielt, die definiert, zu welchen Regeln eine Messe stattfinden kann. Diese Regeln sind ziemlich streng. Und trotzdem muss ich Ihnen Recht geben: Ich war kürzlich selbst bei einer Messe, bei der ich das ungute Gefühl hatte, dass zu viele Leute in einer Altersgruppe, die als Risikogruppe gilt, anwesend waren. Und auf der anderen Seite stellt man Jugendlichen, die im Freien skaten, Strafen aus. Stimmt, das passt nicht zusammen, ertappt! Es gibt Widersprüche im Regelwerk.
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steckt die Überlegung, dass es zunächst darum gehen muss, jene zu schützen, die durch eine Infektion am ehesten ihr Leben riskieren würden. Epidemiologen haben aber auch argumentiert, dass wir das Infektionsgeschehen schneller in den Griff bekommen, wenn wir die „Mobilen“ zuerst impfen. Das sind die zwei Argumentationslinien, und für beide gibt es gute Argumente. Ich wiederhole aber: Diese Entscheidung liegt beim Staat.
Etwa 70 Leserinnen und Leser nahmen über Videokonferenz am „Brixner“-Leserdialog teil Die Problematik liegt darin, dass wir das menschliche Leben der gesamten Bevölkerung mit ein paar Seiten Verordnung regeln müssen. Die täglichen Abläufe der Menschen sind aber extrem vielfältig, und so ist es unmöglich, für alles vernünftige Regeln zu erstellen, und das hat dann zur Folge, dass Ordnungskräfte hin und wieder überfordert sind. Manchmal verliert man dann auch das Augenmaß. Wir haben mehrmals nachgebessert, was der Politik dann als „Hin und Her“ vorgeworfen wird. Andererseits mussten wir aber auch immer wieder feststellen, dass es auch die Schlauen gibt, die in jeder Verordnung die Lücke suchen. Unser Appell an die Leute, vernünftig mit dieser Pandemie umzugehen und nicht jede Lücke auszunutzen, fällt leider nicht immer auf fruchtbaren Boden. Karim Dhouibi: Das sind aber meist nicht Jugendliche ... Arno Kompatscher: Na ja, es gibt auch Jugendliche, die im Keller
oder in der Garage Partys feiern, wofür ich ja grundsätzlich Verständnis habe, weil ich die Bedürfnisse der Jugendlichen natürlich verstehe. Epidemiologisch ist es aber eben nicht vernünftig. Skaten ist hingegen ein Individualsport im Freien und wäre eigentlich im Sinne der Verordnung erlaubt. Wenn man dann aber ohne Maske beim Skatepark zusammensitzt und a Ratscherle macht, dann ist dies eine Menschenansammlung, die weder vernünftig noch erlaubt ist. Eine detaillierte Erklärung zum Skaten gibt es in der Verordnung aber nicht, weil wir sonst für jede Sportart eine entsprechende Verordnung definieren müssten. Im von Ihnen geschilderten Fall müsste man genau nachschauen, wie die Situation sich dargestellt hat: Vielleicht gab es von den Ordnungskräften eine falsche Interpretation der Verordnung, vielleicht gab es aber auch Menschenansammlungen, und die Strafe war demzufolge richtig. Grundsätzlich ist es aber leider so: Diese Verordnungen sind unzulänglich, aus den genannten
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Gründen. Das Wichtigste, was wir bräuchten, ist Eigenverantwortung, und da sind die Jungen sicher nicht schlechter als die Älteren! Mit mehr Eigenverantwortung bräuchten wir weniger FAQs, Zusatzverordnungen, Ergänzungsnoten, Erklärungen, Strafen. Die Leute sollten einfache Regeln immer im Kopf haben: Abstand, Maske, Hygiene der Hände, keine Menschenansammlungen. Karim Dhouibi: Außerdem frage ich mich, warum man nicht auch die Jugendlichen jetzt schon impfen kann – einfach auch als Zeichen an die Jugend, dass auch für sie eine Befreiung aus dieser Pandemie in Sicht ist. Arno Kompatscher: Auf die Impfreihenfolge haben wir als Landesregierung keinen Einfluss – das legt der Staat fest. Die Debatte aber gibt es – in Italien und auch in anderen Ländern. Diese Diskussion ist noch nicht ausgestanden, wobei sich alle europäischen Länder geeinigt haben, bei den Älteren zu beginnen. Dahinter
MIRIAM KIRCHLER: Ich besuche die Maturaklasse am Realgymnasium in Brixen. Wir verzichten derzeit wirklich auf sehr viel: Es gab keinen Maturaball, keine Maturareise, bei uns in der Schule gibt es normalerweise immer eine tolle Faschingsfeier, die von den Studenten organisiert wird. Ich habe Verständnis dafür, dass dies alles nicht stattfinden kann, aber wir würden viel dafür geben, um wieder in Präsenzunterricht zu kommen. Wir würden uns auch jeden Tag testen lassen – Hauptsache, wir dürfen wieder in die Schule. Was uns Jugendlichen außerdem fehlt, sind Freizeitaktivitäten: Erwachsene haben viel mehr Freiheiten, sie dürfen auch zur Arbeit gehen. Wir Jugendliche fühlen uns ziemlich alleingelassen. Arno Kompatscher: Klare Botschaft. Um nicht zu wiederholen, dass ich natürlich volles Verständnis habe für Ihre Situation, wollen wir nach vorne blicken, und das machen wir am besten gemeinsam. Am 7. April tritt die neue Verordnung in Kraft, die den Präsenzunterricht in den Oberschulen wieder vorsieht – zwar nur bis zu 75 Prozent, aber immerhin. Natürlich müssen wir das begleiten mit dem Testen – das ist das „Opfer“, das wir abverlangen, und ich sehe, dass dies von den Studenten nicht als Opfer
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gesehen wird. Zu den Freizeitaktivitäten: Die Tests in den Schulen sind auch für die Vereinstätigkeit, also auch für die Sportvereine gültig – das ist der Benefit, den die Studenten aus den schulischen Nasentests mitnehmen. Bei den Kontakt- und Mannschaftssportarten braucht es aber trotzdem noch einige Einschränkungen: Beim Fußballtraining muss man sich inzwischen beschränken auf individuelle Übungen mit dem Ball, Stretching, Konditionstraining. Wir wollen aber bald den „Green Pass“ einführen: Wer geimpft, getestet oder genesen ist und Antikörper nachweist, kann schrittweise immer mehr Dinge tun. Diese Perspektive gibt es. Miriam Kirchler: Ein zweites Thema, das für uns Jugendliche immer wieder schwierig ist: Ich bin 19 und habe einen Freund. Darf ich mich mit ihm treffen, ihn in seiner Wohnung besuchen? Arno Kompatscher: Wir haben die Regelung des Besuchs des Lebenspartners oder der Partnerin immer wieder eingeführt, und leider hat es eine Zeitlang von gewissen Ordnungskräften eine
willkürliche Qualifizierung gegeben: Wer ein gewisses Alter nicht erreicht hat, kann auch nicht ein „Lebenspartner“ sein. Entschuldigung, aber was soll das? Wer erlaubt sich zu sagen, dass ich mit 16 nicht der Lebenspartner von jemandem sein kann? Die Stabilität einer Partnerschaft von 16-Jährigen kann viel stabiler und langlebiger sein als eine von 30-Jährigen – ich selbst habe ja meine Kindergartenfreundin geheiratet. Wir haben das inzwischen mit den Ordnungskräften geklärt. Aber wir wissen natürlich, wo der Haken an dieser Verordnung liegt: Jeder könnte eine Partnerin „erfinden“, um die Regel zu umgehen. Wenn man das private Leben der Bevölkerung regeln muss, braucht man immer auch die Ehrlichkeit der Leute. Die meisten sind auch sehr ehrlich, aber eben nicht alle. Und das ist dann schade für alle. MARLENE KRANEBITTER: Ich leite eine Schule und bin wirklich froh um diesen Nasenflügeltest und dass damit 75 Prozent des Präsenzunterrichts wieder gewährleistet werden kann. Wir haben heute in der Schule über den Protestspaziergang in Bruneck
diskutiert, und in unserer Runde ist ziemlich kritisiert worden, dass die Ordnungskräfte nicht eingreifen und die Leute nicht bestrafen, wenn sie ohne Maske und Abstand durch die Stadt wandern. Die Landesverwaltung setzt natürlich auf Eigenverantwortung und Vernunft, aber in manchen Fällen ist das ein bisschen wenig. Arno Kompatscher: Die Antwort ist eigentlich bereits in der Frage enthalten. Wir setzen in solchen Fällen schon auf Kontrollen und Strafen. Es gab von meiner Seite viele Sitzungen mit Ordnungskräften, auch mit den Bürgermeistern. Ich bin fuchsteufelswild über die Geschichte, die in Bruneck passiert ist, denn das ist das falsche Signal. Das Eine ist gesellschaftlicher Dialog, Debatte, Meinungsfreiheit – ein von der Verfassung zu Recht in westlichen Demokratien garantiertes und geschütztes Recht. Das ist auch der Grund, warum es zwar Versammlungsverbot gibt, Versammlungen mit politischen Meinungsäußerungen aber von diesem Verbot ausgenommen sind. Das Recht der politischen Meinungsäußerung ist eine Errungenschaft aus
dem letzten Jahrhundert mit zwei Diktaturen, Faschismus und Nationalsozialismus. Das entbindet uns alle aber nicht, dass man sich bei der freien Meinungsäußerung an die sonstigen Regeln halten muss. Ich darf also dieses Recht ausüben, aber nicht, wenn ich damit andere Regeln verletze – zum Beispiel die derzeit gültige Maskenpflicht. Regeln gelten also auch für Menschen, die anderer Meinung sind. Solange wir in einem demokratischen Land leben und die Regeln von demokratisch durch Mehrheiten legitimierten Personen erstellt werden, gelten sie für alle – das ist das Wesen der Demokratie. Wenn ich anderer Meinung bin, kann ich diese äußern und kann versuchen, die Mehrheit davon zu überzeugen, die Regeln zu ändern – so funktioniert Demokratie. Das müssen wir klarstellen, und ich bin furchtbar erzürnt darüber gewesen, dass dies in Bruneck nicht stattgefunden hat, denn die schweigende Mehrheit der Menschen hält sich an die Regeln und trägt diese Regeln mit – das belegen alle Umfragen. Trotz der Tatsache, dass jeder von uns mit Recht einige Details
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von Verordnungen kritisch sieht, ist die Mehrheit der Südtiroler Bevölkerung grundsätzlich mit den Schutzregeln einverstanden und damit der Meinung, dass es natürlich vernünftig ist, was die Landesregierung von ihnen verlangt. Und dann gibt es eine Gruppe, die sich aus dieser Solidarität herausnimmt und die damit die Gesundheit aller gefährdet. Dass wir darauf nicht reagieren, ist inakzeptabel. Ich gebe Ihnen also hundertprozentig recht: Das darf nicht mehr passieren! Ich wiederhole: Damit wird nicht die Meinungsfreiheit unterbunden, sondern lediglich verlangt, dass die Regeln zu respektieren sind. Morgen 1. April soll es in Brixen eine ähnliche Veranstaltung geben ... Arno Kompatscher: Ja, ich weiß. Ich habe mit Bürgermeister Peter Brunner bereits darüber gesprochen; er ist derselben Auffassung wie ich. Die Sicherheitskräfte haben die Aufgabe, darauf zu achten, dass die Regeln eingehalten werden, zu kontrollieren und gegebenenfalls auch Strafen auszustellen. Es geht dabei nicht
darum, ein Exempel zu statuieren, sondern die Durchsetzung von Recht und Ordnung, wie sie für alle gilt. Sonst kapituliert der Rechtsstaat. Ich darf noch hinzufügen: Wir erleben immer öfter, dass alles als Meinungsfreiheit deklariert wird, was mit Meinungsfreiheit nichts zu tun hat. Mit Verlaub: In einer Demokratie ist es natürlich auch erlaubt, Blödsinn zu sagen. Was ich aber nicht toleriere, ist, wenn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Leute ihren Blödsinn verbreiten dürfen. Wenn Leute, die im Prinzip so tun, als wäre die Erde eine Scheibe, im Rundfunk auf dieselbe Ebene gestellt werden wie anerkannte Wissenschaftler und Virologen, dann verwirrt das die Menschen. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, aber nicht jede Meinung ist gleich fundiert. Was ich sage, klingt vielleicht politisch unkorrekt, aber wir müssen das durchsetzen. Wenn wir heute eine Lebenserwartung von über 80 Jahren haben, dann ist das in erster Linie auf das Impfen und auf die Antibiotika zurückzuführen. Und dann gibt es Leute, die dies in Frage stellen – da sind wir dort, wo wir vor 100 Jahren waren, als die Menschen mit 35 gestorben
sind. Als Zivilgesellschaft und als schweigende Mehrheit müssen wir aufzeigen, was Sache ist. WILHELM ZELGER: Herzlichen Dank, dass man die Meinung in einer solchen Runde äußern kann. Mir geht es um die Gastronomie und um das Handwerk: Ab nächster Woche soll mittags die Verköstigung von Arbeitern mit Werksvertrag wieder möglich sein, aber ein Werksvertrag gilt nur für Unternehmen, die mit dem jeweiligen Restaurant einen solchen Vertrag abschließen. Arbeitnehmer mit Essensgutscheinen sind aber ausgeschlossen. Gibt es hierzu keine Möglichkeiten? (Anm. d. Red.: Stand 31. März) Arno Kompatscher: In aller Kürze: Bei den Essensgutscheinen haben wir das Problem, dass es sehr viele sind, weshalb wir es heute noch bevorzugen, dass sie sich das Essen abholen und im eigenen Büro die Mittagspause machen. Ich werde mich darüber noch einmal mit den Kollegen des Gesundheitsbetriebes auseinandersetzen, ob wir noch einen Zwischenschritt einfügen, bevor die Restaurants untertags und zu-
mindest im Außenbereich grundsätzlich wieder öffnen können. Eigentlich ist es das Ziel, diese Situation relativ rasch wieder zu erreichen. Mit heutigem Stand gelten laut italienischer Regierung bis Ende April die Regeln der orangen Zonen, aber für jene Regionen und Provinzen, die bereits Zahlen der gelben Zone aufweisen, sind Ausnahmen möglich. Man hat also dieses Fenster geschaffen, und Südtirol möchte dieses Fenster nutzen. Dafür müssen wir eine gute Teststrategie organisieren. Dann können wir endlich die Gastronomie wieder ermöglichen. Wir müssen aber diese Schritte mit den Verantwortlichen des Gesundheitsbetriebs absprechen, weil die natürlich ständig mit der Angst leben, dass Erleichterungen zu mehr Patienten führen können. Es ist also ein täglicher Kampf im Diskutieren und Abwägen von Argumenten. Wilhelm Zelger: Um zum Handwerk noch eine Stellungnahme abzugeben: Wer heute auf einer Baustelle arbeitet, muss von Zuhause ein Brot mitnehmen – das ist dann sein Mittagessen. Ich finde das nicht richtig.
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Arno Kompatscher: Ja, das ist in der Tat ein Problem. Das Ziel ist, die Restauration insgesamt wieder öffnen zu können, dann haben wir dieses Problem gelöst. Die Problematik ist mir bekannt – auch, weil ich ja aus einer Handwerkerfamilie komme, und Sie können mir glauben, dass meine Brüder, die auch seit Wochen auf den Baustellen essen, mir ganz schön die Leviten gelesen haben. FRANZ JÖCHLER: Bravo für diese Veranstaltung, herzlichen Gruß an den Landeshauptmann. Ich hätte eine Frage und eine Bitte: Diese Pandemie hat zu einer Zweiteilung der Unternehmen geführt: Die einen haben von der Krise nichts oder fast nichts gespürt, andere hingegen sind vom Lockdown stark betroffen. Herr Landeshauptmann, ich bitte Sie, dass die Beihilfen an die richtigen Betriebe ausbezahlt werden. Breite Teile der Bevölkerung haben überhaupt keine Ahnung, in welcher dramatischen Lage sich heute viele kleine Betriebe aus der Gastronomie und aus dem Handel befinden: Da werden Existenzen zerstört, viele haben sich verschuldet und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Zudem muss man betonen: Die Beihilfen bleiben ja nicht beim Unternehmen, sondern werden dazu verwendet, Lieferanten oder Mitarbeiterlöhne zu bezahlen. Arno Kompatscher: Schauen Sie, wir haben 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, aber das ist immer noch wenig. Südtirol hat normalerweise eine Wirtschaftsleistung von 26 Milliarden Euro, und wir gehen davon aus, dass es einen Einbruch von mindestens zehn Prozent gegeben hat – das sind 2,6 Milliarden. Natürlich gab und gibt es auch Staatshilfen, aber auch das ist zu wenig. Italien hat pro Einwohner 1.900 Euro an Hilfsleistungen ausgegeben; jene europäischen Staaten, die am meisten ausgeben, liegen bei etwa 3.400 Euro – also ziemlich genau doppelt so viel wie Italien. Mit „unseren“ 500 Millionen geben wir im Prinzip durchschnittlich pro Einwohner zu den 1.900 Euro noch einmal 1.000 Euro dazu. Damit nähern wir uns den Besten in Europa und sind nicht mehr weit von Österreich und Deutschland entfernt. Oft werden auch Äpfel mit Birnen verglichen: Als Unternehmen in Österreich bekomme ich zwar wesentlich mehr, aber die Lohnausgleichszahlungen müssen meist zum
Teil von den Unternehmen selbst finanziert werden. Wir werden uns bemühen, die Beihilfen vor allem jenen Kategorien zukommen zu lassen, die am stärksten betroffen sind. Die Industrie hat weitgehend gearbeitet, Exporte haben gut funktioniert, die Landwirtschaft hat ebenfalls keine großen Probleme. Alles, was mit Tourismus zusammenhängt und auch beim Einzelhändler sehen wir die größten Probleme. Ziel ist es, dass Banken Liquiditätsengpässe überbrücken und Kredite stunden und wir in der Zwischenzeit definieren, wer wieviel bekommen soll. Wir wissen natürlich genau, dass mit unseren Beihilfen Rechnungen bezahlt werden – es ist nicht so, dass jemand mit diesen Geldern in Urlaub fahren wird. Wir müssen verhindern, dass die Menschen ihre Bücher zum Landesgericht bringen müssen. Es geht also um Existenzsicherung. Das wird nicht ausnahmslos gelingen, aber es ist das Ziel, Konkurse zu verhindern. Menschen haben ihr Leben investiert mit viel Herzblut einen eigenen Betrieb geführt und stehen jetzt vor dem Aus. Es gibt Menschen, die darüber verzweifeln, und es gibt viele, die darüber bereits verzweifelt sind. Das ist die tragische Seite dieser Pandemie und scheint in der Statistik, die wir jeden Tag in der Zeitung lesen, nicht auf. Gerade deshalb ist es nicht akzeptabel, dass es Leute gibt, die die Infektion wieder nach oben treiben, weil sie sich einen Dreck um die Regeln scheren. Es ist jenen gegenüber ein Hohn, die gerade hoffen, dass die Zahlen bald wieder passen, damit sie endlich wieder arbeiten können. Die wichtigste Hilfe für alle Unternehmen ist es, sie arbeiten zu lassen; die Unterstützungen sind am zweitwichtigsten. Eine halbe Milliarde! – eine Wirtschaftshilfe in diesem Ausmaß hat es in der Geschichte Südtirols noch nie gegeben. Und trotzdem ist uns bewusst, dass es zu wenig ist. Ich darf noch ergänzen, dass es nicht leicht war, diese halbe Milliarde bereitzustellen. Viele haben gezweifelt, dass das überhaupt möglich sein wird. Ich habe dafür die Unterschrift hingesetzt und gesagt, dass wir das tun müssen. Am Ende haben wir diesen Beschluss gefasst, und jetzt müssen wir schauen, dass dieses Geld auch an den richtigen Stellen ankommt. Ich hoffe, dass wir das relativ schnell hinbekommen. Wir suchen eine gerechte Lösung, aber Gerechtigkeit schafft immer auch
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Bürokratie. Die Erfassung der richtigen Betriebe braucht etwas Zeit; ich bitte dafür um Verständnis. Wenn wir genug Geld hätten, könnten wir allen etwas geben; weil wir aber zu wenig haben, müssen wir genau analysieren, wer das Geld am dringendsten braucht. Und dazu brauchen wir eben etwas Zeit.
Daniel Profanter: Vor einigen Jahren habe ich mit einem Kollegen ein Internetradio geführt, aber eine Konkurrenz zu den derzeitigen Sendern aufzubauen wird durch entsprechende Rahmenbedingungen extrem erschwert.
Thomas Kofler: Ich habe das Gefühl, dass heute die Politik keine langfristigen Planungen vornimmt. Herr Landeshauptmann, gibt es für Südtirol eine langfristige Strategie? Arno Kompatscher: Es hat nicht nur die langfristige Perspektive gefehlt, sondern auch die mittelfristige. Wenn eine Verordnung sich alle zwei Wochen ändert oder manchmal sogar nach wenigen Tagen wieder korrigiert wird, dann ist es kein Wunder, wenn sich viele nicht mehr auskennen. Das Problem war dieses Virus, das sich an keinen Plan gehalten hat und es uns extrem schwer macht. Auch die Erkenntnisse waren nicht immer so, dass die entsprechenden Verordnungen dann immer funktioniert haben – also musste man wieder korri-
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ders zu berichten hätten. Das steht mir nämlich richtigerweise nicht zu. Meinen Unmut äußern darf ich aber.
LH Arno Kompatscher: „Nach der Pandemie können wir nicht einfach versuchen, das Hamsterrad noch schneller drehen zu lassen“ gieren. Und trotzdem gibt es aber eine langfristige Perspektive, und ich bedanke mich bei Ihnen, dass ich sie in diesem Rahmen in aller Kürze erwähnen kann: Mit einer klaren Teststrategie wollen wir so schnell wie möglich schrittweise öffnen. Und wir wollen so viel Impfstoff wie möglich bekommen und die Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen – auch jene, die heute noch nicht davon überzeugt sind. Dadurch erreichen wir einen Herdenschutz. Und danach nutzen wir die Standortvorteile von Südtirol: Ich bin mit jenen Wirtschaftsexperten in Kontakt, die die italienische und die deutsche Regierung beraten – einer davon ist übrigens ein Südtiroler, den ich regelmäßig höre –, und alle sagen sie, dass die Trends nach dieser Pandemie ganz klar für Südtirol sprechen. Fernreisen werden für eine gewisse Zeit für viele Leute nicht mehr so attraktiv sein wie vor Corona. Die Tatsache, mit dem eigenen Auto jederzeit wieder nach Hause zu kommen, wird ein wichtiger Entscheidungsfaktor werden, und für Südtirol ist das ein enormer Vorteil. Die Gäste, die uns in den letzten Jahren verlorengegangen sind, gewinnen wir dadurch wieder zurück. Auch durch die Themen Regionalität und Sicherheit haben wir die Voraussetzungen, sehr schnell wieder als Volkswirtschaft erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Wende zur Nachhaltigkeit zu schaffen, weil Corona den vernünftigen Teil unserer Gesellschaft hoffentlich zum Nachdenken gebracht hat: Nach der Pandemie können wir nicht einfach versuchen, das
Hamsterrad noch schneller drehen zu lassen. Wir müssen zu neuen Ufern aufbrechen. Ich habe den Nachhaltigkeitspakt schon erwähnt: Das ist für mich wirklich DAS Projekt dieser Regierung, mein persönliches politisches Vermächtnis, das ich diesem Land hinterlassen möchte. Dieses Vermächtnis besteht nicht aus Zement, sondern aus Ideen. DANIEL PROFANTER: Ich bin seit Jahren im privaten Hörfunk tätig. Sie haben vorhin gesagt, dass der öffentliche Rundfunk manchmal falsche Informationen bringt. Da stellt sich für mich die Frage, warum die RAI jedes Jahr 60 Millionen Euro bekommt, teilweise von der Landesregierung. Arno Kompatscher: Die RAI bekommt von Südtirol 20 Millionen Euro – und das auch nur theoretisch, denn in Wirklichkeit sind es 15 bis 16 Millionen pro Jahr, die über das Mailänder Abkommen finanziert werden. Das heißt, dass das Land jenes Geld, das bisher vom Staat an die RAI geflossen ist, bezahlen muss, aber dafür muss Südtirol entsprechend weniger an den Staat bezahlen. Für uns ist es deshalb ein Nullsummenspiel. Und ... ja, ich bin manchmal nicht glücklich, in welcher Form im öffentlich-rechtlichen Rundfunk berichtet wird, aber es kann nicht sein, dass die Landesregierung sich in die Redaktion einmischt, nur weil das Land diese Gelder überweist. Ich erlaube mir deshalb, meinen Unmut auszudrücken, vermeide aber gleichzeitig explizit, Redakteure anzurufen und ihnen zu sagen, dass sie an-
Arno Kompatscher: Nun, durch die Medienförderung müssen wir versuchen, auch junge und neue Medien zu ermöglichen – die Medienförderung zielt im Prinzip darauf ab, dass neuer Wettbewerb entsteht. Wir haben sie jetzt noch einmal überarbeitet und festgelegt, dass der Sockelbeitrag nur einmal gegeben werden kann, damit zusammengehörende Unternehmen nicht doppelt und dreifach profitieren. Medienkonglomerate, die eine marktdominierende Stellung haben könnten, wollen wir nicht noch einmal extra fördern. EVELYN STEINER: Vielen Dank für diesen Leserdialog, der uns ermöglicht, mit dem Landeshauptmann vis-à-vis zu sprechen. Ich möchte zunächst ein Riesenkompliment aussprechen an Sie persönlich und an alle Entscheidungsträger – auch ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken. Richard David Precht hat kürzlich gesagt, dass die heutige Gesellschaft den Staat als Selbstbedienungsladen ansehen. Durch die Pandemie wird diese Denkweise noch verstärkt. Wie sehen Sie das? Arno Kompatscher: Ich stelle das auch fest. Aber schauen Sie, die Politik ist an dieser Denkweise der Gesellschaft nicht ganz unschuldig. Wir sind alle schuld daran, denn wir haben immer wieder dieses Heilsversprechen abgegeben. Ich selbst neige manchmal dazu, so zu tun, als ob Politik alle Probleme der Bevölkerung lösen könne. Politik kann längst nicht alle Probleme der Menschen lösen, aber wir haben ihnen das lange vorgegaukelt. Das führt dann dazu, dass Leute, denen es aus irgendeinem Grund schlecht geht, auf die Sch...-Landesregierung schimpfen. Jetzt ist dieser Kompatscher seit sieben Jahren Landeshauptmann, und mein Nachbar ist immer noch unsympathisch, weshalb ich schlecht schlafe. Dieses Problem, das natürlich stellvertretend beispielhaft genannt wird, kann die Politik aber nicht lösen. Gerade in einer freien Gesellschaft
gibt es eine Eigenverantwortung. Wir Politiker müssen es schaffen, das Kombinat zwischen Freiheit und Verantwortung wieder in das Bewusstsein unserer Gesellschaft hineinzubringen. Die Freiheit jedes Einzelnen geht so weit, bis es die Freiheit eines anderen trifft. Auch die Kraft des Prinzips der Solidarität müssen wir wieder vermitteln. Es gibt Menschen, die bei einer Infektion ihr Leben riskieren, also ist es eben nicht in Ordnung, wenn jemand behauptet, er sei ein freier Mensch und tue, was er will. Evelyn Steiner: Lieber Landeshauptmann, bitte vergessen Sie nicht die Fitnessstudios: Ich bin beeinträchtigt und brauche unbedingt die Fitnessstudios. Arno Kompatscher: Wir haben vorgestern einen eigenen Beschluss zur Unterstützung der Fitnessstudios gemacht, weil sie zu den stärksten betroffenen Kategorien zählen. Diese Beihilfen helfen Ihnen als Kundin jetzt nicht, aber die Öffnung der Fitnessstudios hängt mit unserer Teststrategie zusammen: Wenn alle, die sporteln, kurz vor ihrem Besuch des Studios getestet werden, kann die Tätigkeit der Fitnessstudios auch wieder aufgenommen werden. GÜNTHER PEER: Meine Frage unterscheidet sich von den bisherigen: Herr Landeshauptmann, warum lassen Sie es zu, dass Ihre Landsleute geimpft werden, wenngleich es ja noch keine Gewissheit über die Zusammensetzung und die Nebenwirkungen der Impfstoffe gibt? Würden Sie zudem einen europäischen Impfpass begrüßen, der stark diskriminierende Auswirkungen hätte und uns wieder in Zeiten zurückführen würde, die wir eigentlich nicht mehr erleben wollen? Eine Impfpflicht wäre zudem verfassungswidrig. Arno Kompatscher: Zunächst zum Impfpass: Ein Impfpass wäre in der Tat diskriminierend, solange nicht alle die Möglichkeit zur Impfung haben. Das Projekt geht aber in eine andere Richtung: Wer geimpft, getestet oder mit Antikörper genesen ist, bekommt einen Nachweis, dass er andere nicht infizieren kann. Ich bin kein Befürworter einer generellen Impfpflicht, aber eine Impfpflicht wäre nicht verfassungswidrig – da muss ich Ihnen also widersprechen. Und trotzdem gibt es sogar bei Corona keine Impfpflicht, aber es muss schon legitim sein, dass man jene durch besondere
Freiheiten honoriert, die sich impfen lassen (Anm. d. Redaktion: Stand 31. März). An dieser Stelle darf ich aber an die Diskussionen bei der Einführung des Sicherheitsgurtes erinnern: Damals hat es von vielen Leuten geheißen, dass der Sicherheitsgurt ein viel höheres Risiko darstellt, weil ich bei einem Sturz in den Eisack den Gurt nicht schnell genug öffnen kann und wahrscheinlich ertrinke. Damals haben die Wissenschaftler erklärt, dass der Gurt mindestens 50 Mal mehr Leute retten als gefährden wird. Inzwischen wissen wir, dass es sogar 500 Mal mehr Leute sind, die durch den Gurt gerettet werden, als jene, die durch den Gurt einen Nachteil erfahren. Beim Impfen ist es dasselbe, und ein Blick in die Vergangenheit reicht, um Ihre Theorie zu berichtigen: Die Pockenimpfung hat die Lebenserwartung der Menschen sprunghaft ansteigen lassen. Ich kann Ihnen auch ein weiteres Beispiel nennen: Als die Kinderlähmung noch ein großes Problem war, hat man aus politischen Gründen in Deutschland einen russischen Impfstoff nicht zugelassen, weil man den Russen im Kalten Krieg nicht vertraut hatte. Das ist der Grund, warum Sie heute noch in Deutschland viele Menschen mit Beeinträchtigung antreffen: Deutschland hat die Impfung zur Kinderlähmung mit zehn Jahren Verspätung eingeführt. Das ist Medizingeschichte. Und ... schauen Sie, die Impfstoffe gegen das Coronavirus haben in seltenen Fällen Nebenwirkungen, ja, wie eben jedes Medikament. Die Impfbehörden beobachten sehr genau diese Nebenwirkungen und heben manchmal auch die Nutzung des Impfstoffs aus. Das ist ein sehr ehrlicher und transparenter Umgang – genau das verlangt man ja. Ich darf aber betonen: Inzwischen sind zig Millionen Menschen geimpft worden. Die Zwischenfälle, die es gegeben hat, liegen in jenem Bereich, der aus medizinischer Sicht akzeptiert wird. Wenn ich aber diese eine Person von zehn Millionen bin, die tatsächlich das Pech einer fatalen Nebenwirkung erleidet, hilft mir dieses Argument nichts. Das ist aber dasselbe wie das vorher genannte Beispiel des Sicherheitsgurtes, der jedes Jahr zehntausende Menschen rettet.
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„Wir werden gebraucht“ Es begann mit einem Südtiroler Fertighaus, das auf zwei Sattelschlepper gepackt und in Rumänien wieder aufgebaut wurde. Seitdem ist viel passiert, für Bedürftige in Südtirol und weit darüber hinaus – dem Brixner Verein „Helfende Hände“ sei Dank.
G
eorg Schondorf und Hubert Messner sind zu Recht zufrieden, als sie in Gedanken zurückblicken und von den Anfängen ihres Vereins „Helfende Hände“ aus Brixen berichten. Der Verein unterstützt Menschen in Not einfach und unbürokratisch mit Sachspenden – vor allem mit funktionstüchtigen Möbeln und Küchengeräten. Ein harter Kern von Helfenden sammelt Möbel in ganz Südtirol ein und gibt sie an Bedürftige innerhalb des Landes weiter.
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sammen stehen Schränke, Kücheneinrichtungen, Tische und Stühle im Lager von Brixen. Aber nur für kurze Zeit, denn: Die
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Nachfrage ist gestiegen. „In den letzten zwei Jahren“, so erzählt Georg Schondorf, „kamen immer wieder Anfragen von Sozialämtern oder von Frauenhäusern, die auf der Suche nach Mobiliar waren. Viele Möbel bringen wir zu Menschen, die in Sozialwohnungen leben; daneben richtet sich unser Angebot auch an Menschen mit Migrationshintergrund.“ Inzwischen sind die Helfer in ganz Südtirol unterwegs – um gespendete Möbel und noch funktionierende Elektrogeräte wie Herde, Kühlschränke oder Wasch-
dernder Aspekt der Vereinsarbeit. „Nächste Woche“, erzählt Hubert Messner, „bauen wir sieben Küchen ein. Zwei kommen ins Passeiertal, eine nach Brixen, zwei sind für Wohnungen in Milland bestimmt, eine kommt nach Gossensaß und eine nach Bozen.“
nie ans Aufhören gedacht. „Wir erleben tagtäglich, dass wir gebraucht werden. Unsere Tätigkeit ist für viele Menschen eine große Hilfe. Daraus schöpfen wir Kraft, und es ist uns Motivation genug zum Weitermachen“, meint Georg Schondorf. Man hört deutlich heraus: Möbel, Einrichtungsgegenstände und funktionierende Elektrogeräte sind für manche eben keine Selbstverständlichkeit, sondern schlicht Notwendigkeit für ein geordnetes Leben. Da wird Georg Schondorf nachdenklich und erzählt von
„Wir werden gebraucht.“ Was
im Jahr 2017 als kleiner Verein angefangen hat, hat sich inzwischen zu einem ehrenamtlichen Vollzeitjob für die Helfer entwickelt. Georg Schondorf und Hubert Messner sind momentan
„Wir erleben tagtäglich, dass wir gebraucht werden; unsere Tätigkeit ist für viele Menschen eine große Hilfe“_ Georg Schondorf vom Verein „Helfende Hände“ maschinen abzuholen, aber auch, um sie in einem zweiten Schritt zu bedürftigen Menschen zu bringen. Oft stammen Möbel aus privaten Wohnungsauflösungen, oft nehmen Menschen bei einem Umzug nicht alles mit. Doch auch Unternehmen spenden ihr Mobiliar an die tatkräftigen Helfenden: Küchen aus Ferienwohnungen, Stühle und Tische aus einer Mensa oder auch Möbel und Geschirr aus der Gastronomie befinden sich im Inventar des Vereins. Viel Organisationsarbeit hängt am Verein, zugleich ist es eine fordernde Tätigkeit für die Helfer – körperlich wie psychisch. Schließlich werden die Möbel vor Ort von Hand zerlegt, verladen und ins Lager nach Brixen gebracht. Dort wird alles fachgerecht verpackt und beschriftet, denn die Helfenden müssen sich im vollen Lager zurechtfinden und bei Bedarf sofort wissen, wo sich welches Stück befindet und welche Möbelstücke für wen in Frage kommen. Werden sie gebraucht, folgt erneut der Transport und der Aufbau. Empfänger der Sachspenden sind Menschen in existentiellen Nöten – auch das ein herausfor-
ständig unterwegs. „Nach langen Arbeitstagen spüren wir die körperliche Belastung“, gibt Messner unumwunden zu, „dann freue ich mich abends auf ein entspannendes Bad.“ Zumal ihre frühere berufliche Tätigkeit mit sozialer oder handwerklicher Arbeit nichts zu tun hatte: Georg Schondorf führte einen Weinhandel, Hubert Fotos: Oskar Zingerle
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BRIXEN
Georg Schondorf Messner war Modevertreter. Einige Helferinnen und Helfer sind ebenso Quereinsteiger, andere wiederum bringen als pensionierte Elektriker, Tischler und Installateure ihr Fachwissen mit ein. Obwohl sie derzeit „am Anschlag“ arbeiten, haben sie noch
einer Familie mit einer Tochter im Teenageralter. Die Eltern sind arbeitslos, verbraucht und gezeichnet vom Alkoholkonsum. „Solche Bilder prägen sich ein und lassen einen nicht so schnell wieder los.“ Armut in Südtirol hat viele Facetten. „Oft ist sie nach außen nicht so stark sichtbar“, weiß Schondorf, „denn viele Menschen haben beispielsweise noch ihr Auto, ihr Tablet oder ihr Handy. Wir sehen jedoch immer wieder, wie fragil das Leben ist. Auch hier in Südtirol kann man sehr schnell in die Armut abrutschen, gerade jetzt.“
Ein Haus zieht um. Auslöser für seine Tätigkeit war für Schondorf schon vor vielen Jahren ein ganz praktischer: Sein Elternhaus in Brixen sollte verkauft werden, aber die Käufer waren nicht am Haus, sondern vielmehr am Grundstück interessiert. „Für mich war dieses Haus mit so vielen schönen Erinnerungen verbunden, dass ich seine Zerstörung verhindern wollte. Dabei fiel mir ein Satz meiner Mutter ein: Unser Haus kann man abbauen und überall in der Welt wieder aufbauen. Und das habe ich in die Tat
Helfende Hände gesucht. Das
Die Vereinstätigen holen die Möbel ab, verladen sie und bringen sie in ihr Lager nach Brixen umgesetzt“, schmunzelt er. Sein Elternhaus – ein Fertighaus aus den Sechzigerjahren – wurde im Rahmen eines Schülerprojektes der Berufsschule Bruneck abgebaut, auf zwei Sattelschlepper verladen und in einem armen Dorf in Nordostrumänien als Sozialhaus wieder aufgebaut. „Die Armut in Rumänien“, wissen beide zu berichten, „hat mit unserer Armut hier nichts zu tun. Das ist noch einmal ein Unterschied wie Tag und Nacht. Gerade in den Dörfern im Nordosten von Rumänien müssen Menschen mit nichts auskommen – zumindest aus unserer westlichen Sicht. Sie bauen einfachste Häuser aus Lehm, ohne Bad und ohne fließendes Wasser. Auf engstem Raum leben Großfamilien miteinander. Es gibt sehr viel häusliche Gewalt.“
Von einem Einsatz in Rumänien komme man jedes Mal sehr geerdet wieder zurück, erzählt Georg Schondorf nachdenklich. Der Verein „Helfende Hände“, den er zusammen mit Hubert Messner und anderen 2017 gegründet hat, hilft nach wie vor auch in Rumänien. Im Lager in Brixen stapeln sich Kartone voller Kleiderspenden. „Für den Transport auf dem Sattelschlepper packen wir alles in Bananenkisten um“, erklärt Messner. „Vieles, was wir hier in Südtirol wegwerfen, ist in Rumänien ein wertvolles Gut und wird dort dankend angenommen.“ Auch deswegen denkt der Verein nach wie vor an die Ärmsten in einem Land, das seit 2007 Teil der EU ist und doch so weit entfernt von unserem Lebensstandard. Kleidung und Geschirr,
Möbel und Matratzen, Bauholz und Duschkabinen – viele Güter sind in Begleitung der Helfer in ihr Bestimmungsland gebracht worden. Hilfe zur Selbsthilfe steht dabei auch in Rumänien im Vordergrund. „Es klingt in unseren Ohren merkwürdig, doch wir haben den Menschen schon in Kursen gezeigt, wie sie Marmelade oder Holundersaft machen können. Wenn alles klappt, können wir bald in Zusammenarbeit mit einem großzügigen Spender eine Bepflanzung mit Apfelbäumen realisieren und den Menschen zeigen, wie sie die Bäume schneiden und pflegen, damit sie mit einer guten Ernte rechnen können.“ Man sieht Hubert Messner an, dass er dieses Land mit seinen Naturschönheiten und den freundlichen und dankbaren Menschen ins Herz geschlossen hat.
Hauptaugenmerk des Vereins liegt jedoch in Südtirol. Rund 150 Mitglieder unterstützen den Verein mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 10 Euro. Trotz der beeindruckenden Entwicklung stehen die Initiatoren vor erheblichen Herausforderungen: Es gibt viel zu tun, ihre Arbeit zieht immer größere Kreise, und so verbinden sie dies auch mit einem dringenden Appell: „Es werden weiterhin Unterstützer gesucht, die uns finanziell unter die Arme greifen, aber auch Handwerker, die gerne anpacken und beim Ab- und Aufbau der Möbel und Elektrogeräte helfen.“ Aktiv sind momentan nämlich „keine zehn Leute“ dabei – diese aber dafür mit viel Engagement und Herzblut, schnell und unbürokratisch, überall dort, wo „helfende Hände“ gebraucht werden. johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
info „Helfende Hände“ Der Verein ist eine ehrenamtlich tätige Organisation mit Sitz in Brixen. Der Vorstand freut sich über Geld- und Sachspenden. Menschen, die aktiv mithelfen wollen, sind ebenfalls herzlich willkommen. Auskünfte geben Georg Schondorf (Tel. 349 4905474) und Hubert Messner (Tel. 348 9938007); E-Mail: helfende.haende@rolmail.net.
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Der polarisierende „Dableiber“ In Brixen erinnert eine Gedenktafel an ihn, er ist im Brixner Friedhof beigesetzt, und am 20. April findet eine Gedenkfeier zu seinen Ehren statt. Die Rede ist von Hans Egarter, der 17 Jahre seines Lebens in Brixen verbrachte. Aber: Wer war dieser Mann? Der „Brixner“ liefert Einblicke in das bewegte Leben des Widerstandkämpfers. „Die einen sehen in ihm einen Helden des Widerstandes, die anderen – und das war und ist die Mehrheit – einen Nestbeschmutzer und Vaterlandsverräter“, weiß Hubert Mock, Stadtarchivar in Brixen, „er dürfte ein ziemlich schwieriger Charakter gewesen sein.“ Geboren wurde Hans Egarter am 20. April 1909 als Bauernsohn in Niederdorf. Nach der Grundschule kam er ans Vinzentinum nach Brixen, wo es ihm jedoch nicht gelang, an seine guten schulischen Leistungen anzuknüpfen. 1923 musste er das Gymnasium ohne Abschluss verlassen und seinen Berufswunsch Priester aufgeben.
rufungen zur Wehrmacht wuchs. Die „Dableiber-Treffen“, die der Andreas-Hofer-Bund im ganzen Land organisierte, wurden nun auch von Optanten besucht. Allerdings beobachtete die Arbeitsgemeinschaft der Optanten (AdO), die legale Nachfolgeorganisation des Völkischen Kampfrings, den Obmann Friedl Volgger und die Mitglieder des Bundes ganz genau. Dass dabei die zentrale Rolle von Hans Egarter nicht richtig erkannt wurde, sollte ihn später vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten bewahren.
Ein Gegner des italienischen Faschismus. Zugleich setzte in
September 1943 die Wehrmacht in Italien einmarschierte, sahen viele darin die Befreiung vom italienischen Faschismus. Südtirol war wieder „deutsch“, doch die einheimischen Nationalsozialisten übernahmen die Macht im Land und verfolgten jede Opposition. Friedl Volgger wurde ins KZ Dachau gebracht. Andere Mitglieder des Andreas-Hofer-Bundes, wie Kanonikus Michael Gamper, flohen und tauchten unter. So übernahm im Herbst 1943 Egarter die Leitung des Bundes. Seine Aufgabe sah er im Widerstand gegenüber Faschismus und Nationalsozialismus. Damit stellte er sich klar gegen viele seiner Landsleute. „Der Bund wandelte sich nun“, wie Hubert Mock betont, „zu einer Widerstandsorganisation militärischen Charakters gegen den Nationalsozialismus.“ Egarter koordinierte den Widerstand: Polizeiregimenter wurden unterwandert, Deserteure wurden unterstützt, Kontakte zu alliierten Geheimdiensten in der Schweiz wurden aufgebaut. Dass es in Südtirol nicht nur Nazis gab, das wollte Egarter den Alliierten zeigen. Sein Ziel war die Rückkehr Südtirols zu einem selbstständigen Österreich.
diesem Jahr die strikte Politik Benito Mussolinis ein, die in Südtirol unter anderem den deutschsprachigen Schulunterricht und die Verwendung der deutschen Ortsnamen verbot, die Gemeinden ihrer Autonomie beraubte sowie Vereine und Parteien (außer der faschistischen) auflöste. In diesen Jahren ist Egarters Leben nur schlecht dokumentiert. Er arbeitete zunächst auf dem elterlichen Bauernhof mit, leistete 1929 in Rom Militärdienst, war als Mesner im Kapuzinerkloster Schlanders, als Verkäufer, Vertreter und Angestellter tätig und wechselte häufig seinen Wohnsitz zwischen Schlanders und Niederdorf. Schon früh dürfte er mit der katholischen Jugendbewegung in Kontakt gekommen sein, die sich sowohl im deutschsprachigen Teil der Diözese Trient als auch in der Diözese Brixen von Faschismus und Nationalsozialismus distanzierte, und er fand hier, wie Hubert Mock es formuliert, „ein Stück weit Heimat. Egarter war ein überaus frommer, nahezu bigotter Mensch, fest verankert im katholischen Glauben, der ihm als wichtigste geistige Lebensgrund16
Egarter und der Nationalsozialismus in Südtirol. Als am 8.
Die Überzeugung, Täter der NS-Zeit zu bestrafen, manövrierte Hans Egarter schrittweise ins politische Abseits lage galt.“ In seiner Funktion als Diözesansekretär der katholischen Jungmänner in Brixen lernte er wichtige Persönlichkeiten kennen, zum Beispiel Josef Mayr-Nusser oder Josef Ferrari. Neben diesem antifaschistischen Widerstand entstanden in Südtirol jedoch auch nationalvölkische Jugendgruppen, die sich 1933 zum illegalen Völkischen Kampfring Südtirols (VKS) zusammenschlossen und zunehmend am „Dritten Reich“ orientierten. Sie sollten später den Kern der Südtiroler NS-Bewegung bilden.
1939: Die„Option“ und der Andreas-Hofer-Bund. Ende Juni 1939
beschlossen Vertreter des „Dritten Reichs“ und des faschistischen Italiens die Umsiedlung deutschsprachiger Südtiroler ins „Reich“:
Bis zum Jahresende sollten sich die Südtiroler für den Verbleib in ihrer Heimat oder für das Auswandern entscheiden. Während der Völkische Kampfring Südtirols die Menschen dazu aufforderte, „geschlossen hinaus“ zu gehen, trat Hans Egarter ganz bestimmt fürs „Dableiben“ ein. Zusammen mit Friedl Volgger und anderen „Dableibern“ gründete er am 20. November 1939 in Bozen den Andreas-Hofer-Bund, der vor der Auswanderung ins Deutsche Reich warnte. Bei den Menschen verbreitete sich Unsicherheit; ganze Familien spaltete die Frage: Dableiben oder Auswandern? Nur 15 Prozent der Südtiroler sprachen sich anfangs fürs „Dableiben“ aus. Doch mit der Zeit schwand der Glaube an den Sieg Deutschlands, und der Unmut über die Einbe-
Kriegsende am 8. Mai die Südtiroler Volkspartei gegründet wurde, zählte Hans Egarter zu den Gründungsmitgliedern. Vier Tage später genehmigte die alliierte Militärregierung die neue Partei. „Wie rasch die SVP ohne Egarter die Anerkennung durch die Amerikaner bekommen hätte, weiß niemand, aber es hätte mit Sicherheit länger gedauert“, unterstreicht Hubert Mock die Bedeutung, die Egarters antinazistischer Haltung in diesem Zusammenhang zukommen muss. Bis zur Auflösung des Andreas-Hofer-Bundes im Herbst 1945 spürten Egarter und andere Mitglieder ausländische und einheimische NS-Täter auf und übergaben sie der Besatzungsmacht. Egarter war der Überzeugung, dass ein dauerhafter Frieden nur durch Gerechtigkeit, eine Bestrafung der Täter und eine Entnazifizierung zu erreichen sei. Mit dieser Überzeugung manövrierte er sich jedoch schrittweise ins Abseits. In Südtirol sollte es nunmehr nicht Opfer oder Täter, sondern eine geschlossene Reihe deutschsprachiger und ladini-
scher Südtiroler geben. Widerstandskämpfer und Deserteure wurden als „Drückeberger“ beschimpft. „Der Logik des ethnischen Schulterschlusses unter Einschluss der NS-Belasteten, wie sie von der Volkspartei von Beginn an praktiziert wurde, hat sich Egarter konsequent verweigert“, erklärt Hubert Mock, „er hat es wohl nicht verstanden, dass sein Ruf ‚Gerechtigkeit und Gericht‘ inkompatibel war mit einer Rolle innerhalb der Partei.“ Als das Gruber-Degasperi-Abkommen vom September 1946 den Verbleib Südtirols bei Italien festschrieb, stand Egarter mit seiner politischen Position – einer Rückkehr Südtirols zu Österreich – gänzlich im Abseits.
Die letzten Jahre in Brixen. An-
fang 1949 zog Egarter von Meran nach Brixen, wo er ein Zimmer in der Trattengasse bewohnte. Er arbeitete als Journalist für die Lokalredaktion der „Dolomiten“ und verfasste heimatkundliche Texte. Hans Egarter zog sich schließlich ganz zurück, verfiel dem Alkohol und erkrankte schwer. Angefeindet und vereinsamt verstarb er am
Foto: Oskar Zingerle
Am Zenit seiner politischen Karriere. Als unmittelbar nach
Die Gedenktafel im Brixner Friedhof 20. Juni 1966 an Herzversagen und wurde auf dem städtischen Friedhof beigesetzt. Dort erinnert seit 2009 eine vom Verein „heimat Brixen“ und der Gemeinde Brixen angebrachte Gedenktafel an diese polarisierende Persönlichkeit.
Dessen Mitglieder erinnern an Hans Egarter in diesem Jahr gemeinsam mit ANPI (Associazione Nazionale Partigiani Italiani) im Rahmen einer Gedenkfeier am 20. April um 17 Uhr an seinem Grab auf dem Friedhof Brixen. „Heimatsuche war das beherrschende Lebensthema für Hans Egarter“, resümiert Hubert Mock. Und weiter: „Interessant an Egarter sind nicht nur seine Person und seine Geschichte, sondern genauso die Reaktionen auf ihn und der gesellschaftliche Umgang mit ‚Abweichlern‘, also mit Leuten, die eine andere Position vertraten.“ Egarter steht für jene Südtiroler, die sich weder von Faschismus noch Nationalsozialismus vereinnahmen ließen. Dass er für seine Überzeugungen einstand, ist heute unbestritten. Damit zeigte er den Alliierten, dass nicht alle Südtiroler Nazis waren. Er führte jedoch auch den Südtirolern vor Augen, dass nicht alle von ihnen Opfer, sondern einige – aus welchen Gründen auch immer – ebenso Täter waren – eine Tatsache, die jahrzehntelang nicht gerne gesehen wurde. johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Zwei Möglichkeiten für die GIS z Die Einzahlungsfristen der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) wurden in Brixen auch in diesem Jahr von Juni auf 16. Dezember verschoben. Anders als im Vorjahr verschickt die Stadtverwaltung jedoch die Zahlungsformulare, wie sonst üblich, bereits Ende Mai. „Im Vorjahr hatten sich einige Bürger über die Einzelrate im Dezember beschwert, weil sie es vorgezogen hätten, die Zahlung je nach ihren finanziellen Möglichkeiten in zwei Raten zu begleichen“,
sagt Siro Dalla Ricca vom Brixner Steueramt. Wer die Zahlung in zwei Raten zahlen möchte, soll bis zum 16. Juni oder spätestens bis September die erste Zahlung tätigen. Im November erfolgt dann das zweite Zahlungsformular mit der Rate vom Dezember. Wer hingegen eine einzige Rate im Dezember bevorzugt, soll das Formular mit der Einzelrate im Dezember abwarten. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass kontrolliert werden solle, ob
die Berechnung korrekt ist – für einige Objekte seien die Mietverträge oder die Ersatzerklärungen nicht geliefert worden. In diesen Fällen sei noch bis zum 30. Juni Zeit, die Unterlagen abzugeben, ohne das Recht auf Ermäßigungen zu verlieren. av
P&G
Politik & Gesellschaft BRIXEN
Palmbesen to go z Immer beliebter wurde in den letzten Jahren das Palmbesenbinden im Pfarrheim Brixen. 2020 musste der katholische Familienverband (kfs) Brixen/Milland diese Initiative kurzfristig absagen, doch für 2021 fanden findige Köpfe einen Corona-tauglichen Ausweg: „Palmbesen to go“ – dies ist wohl eine treffende Bezeichnung für die heurige Aktion, bei der 200 Taschen mit allen notwendigen Utensilien – vom Krepppapier bis hin zu Ölzweigen und einer Anleitung zum Binden von Palmbesen – verteilt wurden. Das Angebot fand trotz Anmeldungspflicht
kurz
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großen Anklang, und es hätten wohl noch weitere 100 Säckchen begeisterte Abnehmer gefunden. Doch nicht nur Palmbesen brachten am Palmsonntag Leben und Farbe auf den Domplatz; für das Osterfest lud der kfs Groß und Klein ein, ab Gründonnerstag selbstbemalte Eier mitzubringen und sie mitten in der Stadt auf die dafür von der Gemeinde aufgestellten Korkenzieherweiden zu hängen. Bürgermeister Peter Brunner und die Stadträtin für Soziales, Bettina Kerer, freuten sich über diese schlichte Initiative, die mit Kreativität, Gemeinschaftssinn
Zwei öffentliche Toiletten sind im Stadtzentrum derzeit geöffnet: eine nahe der Tourismus-Genossenschaft und eine weitere in der Bäckergasse. Sobald coronabedingte Lockerungen möglich sind, werden laut Stadträtin Bettina Kerer auch weitere Toiletten geöffnet.
und Farbe vielen Bürgern und Spaziergängern Freude bereitet hat. Für die Zukunft wird man den Ostereier-Lieferanten jedoch größere Bäume liefern oder die
Korkenzieherweiden fleißig gießen und düngen müssen, denn der Fleiß der Brixner ist überraschend groß. sd
Der Antrag der Grünen Bürgerliste, dass in den kommenden fünf Jahren alle neuen Straßen und Plätze ausschließlich nach Frauen benannt werden soll, wurde im Brixner Gemeinderat abgelehnt. Trotzdem soll in Zukunft eine lokal verankerte weibliche Persönlichkeit den Vorzug erhalten.
Das Land Südtirol beteiligt sich mit fast drei Millionen Euro am Betrieb der öffentlichen Kindergärten. Brixen kann mit 135.000 Euro rechnen. Bei der Aufteilung der Mittel wird je zur Hälfte der Anzahl der betreuten Kinder sowie der bestehenden Kindergartensektionen Rechnung getragen.
NACHGEFRAGT
„Fest nein, Lotterie ja“ BENJAMIN PROFANTER, Präsident des Trägervereins des Millander Dorffestes, über die frühzeitige Absage der heurigen Ausgabe - und wie man die Vereine trotzdem unterstützen kann. Ein Fest im kleinen Rahmen war keine Option? Nein. Wir wollen ein Millander Dorffest feiern, wie wir es gewohnt sind, wie es sich die Gäste und Besucher vorstellen – und das ist heuer mit Sicherheit nicht möglich. Zudem ist es eine fast unmögliche Herausforderung, um nicht zu sagen ein Absurdum, ein Fest unter strikten Sicherheitsvorkehrungen und mit Social-Distancing zu organisieren. Das ist nicht der Sinn des Festes. Dann freuen wir uns doch lieber auf 2023. Die traditionelle Dorffest-Lotterie findet aber trotzdem statt?
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Ja, zur Unterstützung der Vereine. So haben sie eine interessante Finanzierungsmöglichkeit auch ohne Dorffest. Die Lotterie wurde aufgewertet, um den Verkauf in dieser Krisenzeit zu erleichtern. Den Vereinen wird der komplette Reinerlös des Losverkaufs abzüglich Druckkosten und Kosten für Preise ausbezahlt. Verkauft wird über die Vereinsmitglieder von 13 Millander Vereinen bis zum ersten Augustwochenende. Die Verlosung findet am 8. August statt und wird in einem Live-Video auf Facebook übertragen.
Jetzt
Herr Profanter, nach der Absage des Brixner Altstadtfestes folgt nun auch die Absage des Millander Dorffestes. Wird es nachgeholt? Nein, die Ausgabe von 2021 wurde ersatzlos gestrichen. Die derzeitigen Auflagen lassen ein Fest in dieser Größenordnung einfach nicht zu. Abzuwarten und kurzfristig zu entscheiden war keine Option, da die Vereine eine Vorlaufzeit von mehreren Monaten benötigen, um das Fest auf die Beine zu stellen. Es war jetzt notwendig, rechtzeitig diese Entscheidung zu treffen, da die Vereine Gewissheit über die Austragung benötigen.
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
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MÜHLBACH
Gefahrenzonenplan genehmigt z Der Gemeinderat von Mühlbach hat in seiner März-Sitzung den definitiven Gefahrenzonenplan genehmigt, der somit in Kraft ist. Marco Molon, unter dessen Koordination der Plan von drei Fachplanern ausgearbeitet worden war, stellte die wichtigsten Erkenntnisse den Gemeinderäten vor. Die gute Nachricht vorweg ist, dass es in der Gemeinde nur sehr wenige Bereiche gibt, in denen sich Gefahrenzonen mit Siedlungsgebieten überschneiden. Am relevantesten sind die Gefahren durch Wasser, Massenbewegungen und Lawinen im hinteren Valler Tal im Bereich der Talstation und dem Fußballplatz. Die Gemeinde hat ihrerseits für diese Zone bereits die Ausarbeitung von Schutzmaßnahmen in Auftrag gegeben. Die potenziell
gefährdeten Straßen nach Meransen und Vals sind durch Verbauungen bereits entsprechend geschützt. Hinsichtlich Massenbewegungen gibt es Gefahrenzonen am Valler Weg in Mühlbach sowie im Bereich der Kurzkofelhütte in Vals, während die Fraktionen Meransen und Spinges praktisch frei von Gefahrenpotenzial aus Massenbewegungen sind. Auch Wasser- und Lawinengefahren sind für das Siedlungsgebiet der beiden Orte praktisch nicht oder nur in geringem Maß vorhanden. Mühlbach gehört zu den rund 50 Prozent jener Südtiroler Gemeinden mit genehmigtem Gefahrenzonenplan. Untersucht wurden Gefahren mit einer statistischen Wiederkehrzeit von 300 Jahren.
z Das Hochwasser Ende August und die enormen Schneemengen im Dezember machten das Jahr 2020 zu einem besonders arbeitsintensiven Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Brixen: Insgesamt 472 Mal musste sie im Vorjahr ausrücken. Während der Lockdowns kam es zwar zu auffällig wenigen Einsätzen; durch die Desinfektionsmaßnahmen, dem Verteilen von Schutzmasken und der Aktion „Südtirol testet“ kamen allerdings einige Stunden hinzu. Insgesamt wurden von den freiwilligen Mitgliedern zwischen Einsätzen, Weiterbildung, zu Brandschutz-, Ordnungs- und Bereitschaftsdiensten im vergangenen Jahr rund 10.000 Stunden geleistet.
Dies erklärte die Freiwillige Feuerwehr im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung, die coronabedingt online stattfinden musste. Im vergangenen Jahr wurden fünf neue Mitglieder in die Jugendgruppe und vier in die aktive Mannschaft der freiwilligen Feuerwehr aufgenommen: Nikolaj Bielov, Simone Costanzo, Martin Eisenstecken und Jonas Huber. Zugskommandant Josef Kerer sowie Bezirksfeuerwehrarzt Walther Dietl haben die Altersgrenze als aktive Wehrmänner erreicht; sie werden aber weiterhin als unterstützende Mitglieder in der Freiwilligen Feuerwehr Brixen tätig sein. av
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Kletter-Elefant 2.0 z Er ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein beliebtes Kraxelgerät: der riesige Holzelefant auf dem Rosslauf-Spielplatz. Vor 20 Jahren wurde der Elefant von Schülern der Mittelschule Wolkenstein gemeinsam mit ihrem damaligen Techniklehrer Wolfang Meraner erbaut. Nun hätte er weichen müssen: „Das Holz war morsch, eine Reparatur hätte sich nicht gelohnt. Die Gefahr, dass sich Kinder daran verletzen, war zu groß“, sagt Tobias Prosch von der Gemeinde Brixen. Wolfgang Meraner wollte das Ableben „seines“ Elefanten aber nicht hinnehmen und ergriff die Initiative. Er koordinierte kurzerhand den Neubau des beliebten Dickhäuters und suchte sich Partner, die diesen gemeinsam mit ihm und der Gemeinde Brixen realisieren wollen. „Wir haben das Holz dank Holz Pichler günstig eingekauft, die Firma Barth hat es gratis zu-
Foto: Oskar Zingerle
BRIXEN
geschnitten, und die Kletterhalle ‚Vertikale‘ hat uns ausgemusterte Griffe zur Verfügung gestellt“, so Meraner. Um das tierische Klettergerüst besser vor Wind und Wetter zu schützen, wurde bei der Edition 2.0 zusätzlich ein Dach montiert. Nun steht er in
neuem Glanz auf dem beliebten Spielplatz im Rosslauf – wie gewohnt mit Fallschutz und buntem Kletter-Fell. Die Kinder der anliegenden Wohnzone, aber auch jene, die dort Kindergarten und Grundschule besuchen, erfreuen sich am neuen Klettergerüst, das
nach wie vor großen Anklang findet. Die Eltern dieser Kinder möchten sich bei der Gemeinde, dem Koordinator Wolfgang Meraner und den mitwirkenden Partnerunternehmen herzlich für das neu erbaute Spielgerät bedanken. eh
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Foto: Oskar Zingerle
Neue Vertreter für Menschen mit Behinderung
z Der Brixner Stadtrat hat die Arbeitsgruppe für Menschen mit Behinderung neu ernannt. Ihr gehören die folgenden 20 Mitglieder an: Cristiana Cattoi Colombi, Maurizio Dallepiatte, Christof Dander, Elmar Dejaco, Hansjörg Ellemund, Renate
Heissl Daporta, Michaela Kofler Pichler, Irmela Kostner, Carmen Messner, Maria Theresia Noflatscher, Jutta Obertegger, Andreas Passler, Gina Petruzzo, Monika Plattner, Ida Psaier Rabensteiner, Angelika Stampfl, Gabriel Tancredi, Joachim Tauscher und Kassian
Thöny. Vorsitzende ist weiterhin Stadträtin Monika Leitner. Die Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel, durch die Zusammenarbeit zwischen Gemeindeverwaltung und Menschen mit besonderen Bedürfnissen das Bewusstsein für deren Belange zu fördern
und die möglichst frühzeitige Einbeziehung ihrer Interessen in relevante Entscheidungen sicherzustellen. So wurde sie in Vergangenheit regelmäßig zu Lokalaugenscheinen und zu Beratungsgesprächen geladen; zum Beispiel beim Auswählen der geeigneten Pflasterung für die Altstadt. Vorschläge für die Verbesserung des Dienstleistungsangebotes in der Stadt kamen von der Arbeitsgruppe – etwa, was die Ausstattung und das Leitsystem der neuen Stadtbibliothek betrifft, ebenso wie Stellungnahmen zu öffentlichen Bauprojekten. Aber auch Sensibilisierungsprojekte, wie ein Film über die Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderung, stammt aus der Initiative der Arbeitsgruppe, sowie der erste Inklusive Spielplatz, der in Brixen errichtet wurde (im av Bild).
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Kostenlose Nasenflügeltests gebnis geschickt wird. Außerdem steht ein Ablese-Datenblatt auf der Website der Gemeinde Brixen zum Download zur Verfügung, das im Vorfeld ausgedruckt und ausgefüllt werden soll – diese Formulare liegen jedoch auch an den Teststationen auf. Die
verwendeten Tests haben eine Sensibilitäts- und Spezifitätseigenschaft von mehr als 90 bzw. 97 Prozent und gelten als prädiagnostisch. Laut Gemeindeverwaltung werden positive Ergebnisse immer anhand eines PCR-Tests verifiziert; das enge Umfeld einer
positiv getesteten Person wird erst dann unter vorbeugende Quarantäne gestellt, wenn das positive PCR-Testergebnis vorliegt. Weitere Informationen sowie die Links zur Anmeldung befinden sich auf der Website der Gemeinde: www. brixen.it. av Foto: Oskar Zingerle
z Am 19. April ist die landesweite Aktion „Wir testen“ angelaufen. Sie ergänzt die weiterhin geltenden Anti-Corona-Regeln „Maske, Abstand und Hygiene“ und soll mehr Öffnungen im Land zulassen. Brixen stellt für die Aktion zwei Teststationen zur Verfügung: Im Foyer der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität in der Regensburger Allee sowie in der Landesberufsschule „Christian Josef Tschuggmall“ am Fischzuchtweg werden kostenlos Nasenflügeltests angeboten. Am Universitätssitz kann man sich von Montag bis Samstag zwischen 7:30 Uhr und 17:30 Uhr testen lassen, an der Landesberufsschule jeden Tag zwischen 06:30 Uhr und 18:45 Uhr. Wer sich testen lassen will, muss sich im Vorfeld online anmelden und die Gesundheitskarte und den Personalausweis mitbringen; ähnlich wie bei den Antigen- und PCR-Tests wird die Handynummer und die E-Mail-Adresse gebraucht, an die das Tester-
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Menschen & Meinungen DIE VISION DES GIACOMO FORNARI: Eine Opernaufführung im Innenhof der Brixner Hofburg
PORTRAIT
All about Mozart Der Musikwissenschaftler GIACOMO FORNARI ist seit 2017 Direktor des Konservatoriums Monteverdi, Präsident des Vereins Pro Cultura, Gastprofessor an zahlreichen Universitäten – aber vor allem weiß er alles über Mozart.
S
chon bei der ersten Kontaktaufnahme ist klar, wo der Interessensschwerpunkt des Musikexperten liegt. Wo andere einen Berg, ein Haustier oder ein Selfie hineinstellen, leuchtet einem bei Giacomo Fornaris WhatsApp-Profil Wolfgang Amadeus Mozart entgegen, im Portrait von Johann Nepomuk della Croce. In der Tat würde der Mozartfan am liebsten in die Haut vom Salzburger Musikgenie schlüpfen, wenn es denn ginge. Schon als Studierender in Cremona und Pavia hat der in Brescia Geborene bald verstanden, dass die Annäherung zu seinem erklärten Liebling unter den Komponisten über den Weg der Sprache führt. Um Mozart studieren zu können, muss man der deutschen Sprache mächtig sein, bläute ihm schon sein Doktorvater ein. Das kam dem frisch Promovierten gerade recht, hatte er doch längst das Gefühl, dass ihm die italienischen Kleinstädte zu eng waren. „Ich brauchte eine erweiterte Perspektive, die Top-Wissenschaftler“, erzählt er im perfekten Hochdeutsch, „und die habe ich in Wien, aber vor allem in Heidelberg und Tübingen gefunden.“ Fornari fühlt sich angekommen in Deutschland. Er widerlegt das Vorurteil des unpünktlichen und unzuverlässigen Italieners, der im Gegenzug erstaunt entdeckt, dass die Deutschen ganz vernarrt sind in die italienische Sprache und Kultur. Er macht Übersetzungen für den Philosophen Hans-Georg Gadamer und ist Assistent an der Uni Essen-Duisburg. Die geistige Regsamkeit in den Universitäten beflügelt ihn; er schließt das Studium 2004 ab mit der Dissertation „Instrumentalmusik in der Nation chantante; Theorie und Kritik eines Repertoires im Zerfall“. Er hält Referate über Mozart in aller Herren Länder, von Japan bis Kanada. In Japan erlebte er Abenteuerliches: Er reiste mit einem akribisch in Englisch vorbereiteten Vortrag
an und bekam zu hören: Englisch?! Das versteht hier kaum jemand. Deutsch muss es sein! Herzlich lachen musste der Referent über die Anekdote, dass man in Österreich aus lauter Mozartverehrung sogar bei Tisch „Mozart“ rief. Er fand die sprachliche Verwirrung so lustig, dass er die japanischen Freunde nicht aufklärte, dass eigentlich „Mahlzeit“ gewünscht wird.
schung am Mozarteum ihn mit großem Stolz erfüllt. „Alles, was nicht mit Mozart zu tun hat, ist gewissermaßen Zeitverschwendung“, lacht der 58-Jährige. „Mozart ist ein inklusiver Komponist;
nehmen das Angebot kaum an.“ Er möchte das Publikum, vor allem das jüngere, bilden, dass es die Scheu vor der Klassik verliert. Nur klassische Musik erfüllt für ihn das essenzielle Kriterium der Ästhetik,
Der Liebe wegen. Es stellt sich
die Frage, wieso ein solch gefragter Wissenschaftler in Brixen hängen bleibt, genauer gesagt in Albeins?! Aus dem ältesten Grund der Welt: der Liebe wegen! Seine Liebe heißt Emma Mitterrutzner und war Musikstudentin in Cremona, wo sich die beiden kennen und lieben gelernt haben. 2000 wurde geheiratet, und auch wenn Giacomo mit leichtem Bedauern Abschied vom geliebten Deutschland nahm, haben die Frischvermählten Südtirol als Lebensmittelpunkt gewählt. „Ich fühle mich in Albeins in zweifacher Hinsicht wie ein Tourist“, schwärmt der Experte, „wegen der schönen Landschaft, und weil meine Arbeit Spaß macht.“
Das berühmte Mozart-Portrait von Johann Nepomuk della Croce ist Fornaris Whatsapp-Profilbild er wirkt einfach, für alle zugänglich, aber, wie Maurizio Pollani einmal sagte: è un compositore della seconda semplicità. Soll heißen, auf einer zweiten Ebene ist seine Musik sehr komplex.“
„Alles, was nicht mit Mozart zu tun hat, ist gewissermaßen Zeitverschwendung“_ Giacomo Fornari Erstaunlich, dass Arbeit bei diesem Pensum noch Freude macht! Kaum niedergelassen, wurde er auch schon Professor für Musiktheater, ab 2017 dann Direktor des Musikkonservatoriums Claudio Monteverdi. Publikationen zur Mozartforschung, Gastvorträge, Operneinführungen und RAISendungen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Er ist Mitglied in mehreren Stiftungen im In- und Ausland, wobei die Mitgliedschaft auf Lebenszeit in der Akademie für Mozartfor-
Fornari liebt als ausgewiesener Opernliebhaber die Aufführungen und Konzerte an den großen Opernhäusern, wobei er mit Genugtuung verrät, dass er 33-mal „Die Zauberflöte“ gesehen hat.
Ästhetische Klassik. Als Präsident
von „Pro Cultura“ nach der legendären Ära Castiglioni hat er die Vision von einer Verquickung der ethnischen Gruppen im Bereich Musik. „Musik und Kirche organisiert großartige Konzerte“, lobt der Professor, „aber die Italiener
im Gegensatz zur modernen Musik, die funktional angelegt ist. In Brixen Opern auf hohem Niveau aufzuführen wäre sein größter Traum: „Ein barockes Frühwerk von Mozart in der Hofburg mit Südtiroler Interpreten“ wünscht sich der Opernfan. Heute sind seine Kinder Maximilian und Anne Sophie fast erwachsen, beide besuchen das Sozialwissenschaftliche Gymnasium und studieren Gesang, seine Frau unterrichtet Musikerziehung. „Ich bin überglücklich mit meinem Leben, ausgefüllt mit einer wunderbaren Familie und der geliebten Musik“, freut sich der Mozartkenner und gesteht am Ende doch, dass er ein kleines, nicht musikalisches Hobby hat. Er kocht gerne und sammelt gute Weine – beides wird selbstverständlich ästhetisch ansprechend präsentiert.
irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 25
Menschen & Meinungen
Foto: Oskar Zingerle
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Neue Kommission für Chancengleichheit z Für die laufende Amtsperiode wurden Sarah Frener, Franziska Larcher, Federico Dalia, Elisabetta Rella, Giada Del Marco und Margareta Ploner vom Brixner Gemeinderat in die Kommission für Chancengleichheit gewählt; Stadträtin Monika Leitner bleibt weiterhin Vorsitzende. Ab heuer neu in der Kommission ist eine Vertretung für das Netzwerk
„Ready“ zur Verhinderung von geschlechtsbedingter Diskriminierung, für das Francesca Delise als Expertin berufen wird. Die Kommission für Chancengleichheit setzt in Brixen seit langem frauenorientierte Akzente: Alljährlich Ende April organisieren die Mitglieder zum Beispiel den „Equal Pay Day“, um auf die geschlechtsspezifische Lohndiffe-
renz zwischen Frau und Mann hinzuweisen. Die Kommission hat laut Gemeinde den Auftrag, Initiativen und Maßnahmen für die Gleichstellung von Frau und Mann in allen gesellschaftlichen Bereichen voranzutreiben und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts aufzuzeigen. av
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Neue Spitze der Stadtpolizei z Seit 1. April hat die Brixner Ortspolizei eine neue Kommandantin: Jessica Ruffinatto hat sich beim Wettbewerb Anfang März durchgesetzt und die Kommission überzeugt. Die gebürtige Turinerin lebt seit 2015 in Brixen und war seit 2016 hier am Zollamt tätig; zuvor hat sie in Turin und Domodossola ähnliche Tätigkeiten ausgeübt. Die ersten Wochen waren für sie „herausfordernd, aber sehr spannend – die Zeit vergeht wie im Flug“, sagt Ruffinatto dem „Brixner“, „als Leitung der Ortspolizei übernimmt man ein sehr breites Tätigkeitsfeld,
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in das ich mich nun Schritt für Schritt einarbeite. Das Team hat mich mit offenen Armen aufgenommen, was den Start natürlich unheimlich erleichtert hat.” Für die Zukunft wünscht sich die neue Kommandantin, dass die Brixner Ortspolizei bürgernah bleibt. „Ich habe gemerkt, dass die Brixner Ortspolizei bereits sehr nah an der Bevölkerung arbeitet und gut mit ihr im Dialog steht. Das möchte ich auch in Zukunft so beibehalten; die Ortspolizei soll für alle ein Ort sein, an den sie sich jederzeit wenden können“, erklärt sie. Die entsprechenden Dienste sollen
Tamara Thaler aus Raas, ehemalige Bezirksobfrau, und Vorstandsmitglied Marie Theres Zingerle aus Mühlbach stellten sich nicht mehr der Wahl für den Bezirksausschuss des Südtiroler Theaterverbandes. Zum neuen Bezirksobmann wurde Rene Mair aus Klausen per Videokonferenz gewählt.
deshalb noch weiter optimiert werden. Seit der Pensionierung des inzwischen verstorbenen Pietro de Zolt im Jahr 2016 war
dessen Vize Gernot Wieland interimistisch als Kommandant für die Stadtpolizei im Dienst. av
Die Brixner Handballerin Anika Niederwieser muss aufgrund einer Herzprellung, die sie sich beim Training zugezogen hat, zwei Wochen pausieren. Auf die Verletzung aufmerksam wurde sie erst Tage später, als sie sich während einer Autofahrt unwohl fühlte.
Zwei Barmherzige Schwestern wurden im Priesterseminar verabschiedet; sie ziehen ins Mutterhaus nach Bozen: Schwester Maria Pietà Dorfmann, Schwester Oberin, hatte 57 Jahre im Haus gewirkt. Schwester Ruth Maria Gogl kümmerte sich um die Seniorenpriester und um die Mesnerei.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
Foto: Brandnamic
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mein Hoppala
Oliver Schenk, Vize-Präsident der „Falcons“
„Split happens!“ An einem sommerlichen Samstag vertrat ich meine Eltern in unserem „Cafè Porticus“. Ich war allein im Dienst, als ein deutscher Tourist ein „Bananensplit“ bestellte. Die Zubereitung wollte dabei einfach nicht klappen: Zuviel Sahne ließ die Eiskugeln zur Seite kippen, und auch die Sahne auf dem Keks wollte nicht halten. Am Ende sah es weniger nach einem „Bananensplit“, sondern vielmehr nach einem gekenterten Segelschiff mit gebrochenem Masten aus. Ich servierte den Eisbecher trotzdem und setzte mit voller Überzeugung auf den guten Geschmack – und auch darauf, dass die Augen des Gastes nicht besonders anspruchsvoll sein würden. Entgegen meiner Erwartung belohnte mich der deutsche Gast sogar mit Trinkgeld, und ich dachte mir, dass ich wohl doch gute Arbeit geleistet hatte. Prompt kam die nächste „Bananensplit“-Bestellung. Genervt ging ich an das Projekt heran. Als ich nach der Banane griff, lief es mir kalt über den Rücken hinunter: Der Grund für das Kippen der Kugeln des vorigen Eisbechers war die Banane – ich hatte nämlich glatt vergessen, sie in den Becher zu legen.
Leser kochen für Leser
mmh!
Marmorkuchen – Bananenbrot > Zutaten 160 g weiche Butter 120 g brauner Zucker 3 Eier 350 g Weizenmehl 1 EL Backpulver 3 sehr reife Bananen 1 Banane als Deko 200 ml Milch 25 g Kakaopulver Vanillearoma
> Zubereitung Die drei Bananen mit einer Gabel zerdrücken und alle Zutaten bis auf das Kakaopulver und die Deko-Banane
mit Hilfe eines Stabmixers zu einem homogenen Teig vermixen. Etwa 2/3 des Teiges entnehmen, zum restlichen Drittel das Kakaopulver untermischen. Die beiden Teige abwechselnd in die Form geben, sodass das bekannte Marmor-Muster entsteht. Die Deko-Banane einmal der Länge nach halbieren und auf das Bananenbrot geben. Etwa 60 bis 65 Minuten lang auf mittlerer Schiene des Backofens backen. Stäbchentest machen: Wenn kein Teig mehr am Stäbchen hängen bleibt, rausholen und abkühlen lassen.
Nadia Auer hat vor Kurzem ihre Lehre zur Konditorin in Brixen erfolgreich absolviert. Auf ihrem Instagram-Account „time. out.cakery“ kann man noch mehr ihrer leckeren Kreationen begutachten. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Zurück zur Vernunft „Mit einem Test- oder Impfnachweis ins Cafè? Das ist doch Faschismus!“, sagt der Franz, während er an seinem Cappuccino schlürft. Nun, sag ich, eigentlich ist es vernünftig, so viel und so sicher wie möglich zu öffnen, damit wir nicht noch einmal tiefrot werden. Und wer ins Restaurant will, braucht sich ja nur alle zwei Tage testen lassen, das dauert wenige Minuten. „Dieses Corona ist doch nur eine Grippe mit guter PR, und jetzt will man uns über diesen Umweg zur Impfung zwingen“, sagt der Franz grinsend. Langsam bezweifle ich, ob er es wirklich ernst meint mit diesen abstrusen Aussagen. Na ja, sag ich, die Intensivstationen sprechen eine klare Sprache; versuch mal, jeden der drei Millionen Todesopfer mit einem Namen, einer Familie, einen Freundeskreis zu verknüpfen. Franz grinst jetzt noch breiter: „Gib zu – einen Augenblick lang hast du gedacht, ich wär jetzt auch einer dieser Verschwörungstheoretiker!“ Hm, sag ich, ausschließen kann man heutzutage gar nichts, und überhaupt: Soziologisch ist es ja hochgradig interessant, wie es in einer Gesellschaft überhaupt dazu kommen kann, dass absurde Theorien von eigentlich recht vernünftigen Leuten geglaubt werden. „Leute, die mit ihrem Dasein aus irgendeinem Grund nicht zurechtkommen, bauen sich ihre eigene alternative Realität“, sagt Frieda, „weil ihr gesundes Misstrauen total aus dem Ruder gelaufen ist.“ Stimmt, sag ich, und da ist es auch schwierig, sie mit Fakten zur Räson zu bringen. Schon Bertold Brecht wusste: Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft.
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Prestigeträchtiges Ereignis z Wer kennt sie nicht, die „Vogue“ – eine international verbreitete Zeitschrift, die aus der Welt der Mode nicht mehr wegzudenken ist. Stil, Klasse und Moderne zählen seit jeher zu den Charakteristiken, die diese Zeitschrift ausmachen und die sie lebt. Seit einigen Jahren konzentriert sich die „Vogue“ nicht mehr nur auf ihre Printausgabe, sondern breitet ihre Arme in weitere Bereiche aus; etwa in jenen der Fotografie. Um auch Fotografen eine Plattform zu bieten, wurde die „PhotoVogue“ ins Leben gerufen – eine Internetplattform, auf der von den Fotoredakteuren der „Vogue Italia“ Bilder ausgewählt werden, die
in das Konzept des Modemagazins passen. Auch das Foto eines Brixner Hobbyfotografen wurde vor kurzem den ästhetischen Ansprüchen der Redakteure gerecht: Philipp Oberhuber, Ingenieur und Bandmitglied von „4twenty“, hat die Fotografie vor einigen Jahren für sich entdeckt. Beim Videodreh zu einem neuen Song der Band hat er seine diskutierenden Bandkollegen festgehalten. Sie befanden sich dabei in zwei Holzbooten mitten im Pragser Wildsee. Oberhuber hat das Bild bei „PhotoVogue“ eingereicht und prompt die Bestätigung der Veröffentlichung erhalten. Der Brixner hat nun sein eigenes Portfolio
Foto: Philipp Oberhuber
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Glückliche Geburtstagskinder
z Gleich zwei Brixner Bürgerinnen durften sich im März über einen besonderen Geburtstag freuen. Tertiarschwester Carla wurde am 29. März 101 Jahre alt. Maria Giovanna Palla, so ihr lediger Name, wurde
1920 in Livinallongo del Col di Lana geboren und kam am 5. November 1938 zu den Tertiarschwestern nach Brixen. Anschließend studierte sie Sprachen an der Universität Venedig und unterrichtete am Herz-Jesu-Institut
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Gemeindeimmobiliensteuer L.G. Nr. 3 vom 23.04.2014
FÄLLIGKEIT AKONTOZAHLUNG
16. DEZEMBER 2021 In jedem Fall ist es möglich, die Einzahlung vor der neuen Frist vorzunehmen. Aus diesem Grund wird die GIS-Vorausberechnung per Post versandt. 28
in Mühlbach Italienisch und Englisch. Ihre Lehrtätigkeit übte sie später auch in Meran, Bozen und Sterzing aus, bevor sie wieder nach Brixen zurückkehrte, um dort Archivarbeit zu leisten. Einen runden Geburtstag feierte hinge-
gen Elena Delfino Borgatti: Am 18. März wurde sie 100 Jahre alt. Frau Borgatti verbrachte mehr als ihr halbes Leben in Brixen: Gebürtig aus Genua, kam sie gemeinsam mit ihrem Mann 1951 nach Brixen, wo sie sich Jahre später auch definitiv niederlassen sollten. Mit Don Giuseppe Franco, Canonicus des Doms, hat sie verschiedene Tätigkeiten der Solidarität und das Hilfswerk Don Bosco unterstützt. Frau Borgatti hat zudem kürzlich eine CoronaErkrankung überstanden. Die Gemeindeverwaltung überbrachte den beiden „Geburtstagskindern“ ihre Glückwünsche persönlich mit einem Blumenstrauß. av
Wir bitten alle Steuerpflichtigen, die es noch nicht gemacht haben, die notwendigen Dokumente wie Mietverträge, Nutzungsleihe oder Ersatzerklärungen bei uns abzugeben. Diese Unterlagen sind vorzuweisen (innerhalb 30. Juni), andernfalls verfällt der Anspruch auf Herabsetzung der Steuersätze. Im Falle von Neubau, Wiederaufbau oder Erweiterung einer Immobilie muss die GIS auf den Marktwert des Baugrundes berechnet werden. Für eine korrekte Berechnung muss die Kubaturberechnung vorgelegt werden. Bitte kontaktieren Sie uns per Telefon 0472 - 062040/062043/062045 oder per E-Mail siro.dallaricca@brixen.it
Pro& Contra Nur getestet ins Restaurant? Der Hintergrund:
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Am 26. April dürfen in Italien gelbe Zonen weitere Öffnungen vornehmen – und damit auch Südtirol. Die Landesregierung hat angekündigt, dass Öffnungen in der Gastronomie und anderen Bereichen mit einem negativen Corona-Test und einem digitalen Südtiroler „Green Pass“ verknüpft werden, der über einen QR-Code mit dem Testergebnis zugesandt wird.
ARNOLD SCHULER, Landesrat für Zivilschutz: „Öffnungen sollen langfristig bestehen bleiben“
Ja Wir haben uns über die letzten Monate hinweg mit großen Mühen eine Situation erarbeitet, die zumindest akzeptabel genug ist, dass wir nun weitere Öffnungen vornehmen können. Jede Öffnung bringt aber neue Bewegungen und Kontakte und somit auch ein höheres Infektionsrisiko mit sich. Ein Blick nach Sardinien reicht, um zu sehen, wie schnell es gehen kann: Bis vor kurzem war die Insel „weiße“ Zone, kurz nach den Öffnungen hat sich das Infektionsgeschehen aber rapide verschlechtert – mittlerweile ist Sardinien wieder „rote“ Zone. Deshalb müssen wir Öffnungen mit zusätzlichen Sicherheitsauflagen verknüpfen. Wir wollen nämlich, dass die Öffnungen langfristig bestehen können – nicht nur in Restaurants, sondern auch im Bereich der Kultur und anderem. Wir haben dafür die Teststrategie noch einmal verstärkt und testen massiv, um die Situation im Griff zu halten. Die Idee ist dieselbe wie beim Grünen Pass, auf den man sich auf europäischer Ebene geeinigt hat: Menschen, die durch eine überstandene Infektion oder eine Impfung immun sind oder negativ getestet, werden bestimmte Freiheiten haben. Getestete bekommen mit ihrem negativen Resultat einen QR-Code, der von den Restaurantbetreibenden einfach gescannt werden kann. Mit diesen Sicherheitsmaßnahmen sind wir zuversichtlich, dass wir auch mehr öffnen können als vom Staat vorgesehen. Wir haben die Chance, dieses System lokal bereits zu nutzen – und wir können sicherstellen, dass der Tourismus unter relativer Sicherheit funktionieren kann. z
ANDREAS LEITER REBER, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen: „Gastronomie braucht Normalbetrieb“
Nein Wir müssen auf einen vernünftigen Normalbetrieb umschalten, auch in der Gastronomie. Führende Virologen bestätigen, dass das Infektionsgeschehen im Sommer wieder stark zurückgehen wird und die Ansteckungsgefahr im Freien vernachlässigbar ist, was die bisherigen Verbote der Gastronomie im Freien mehr als in Frage stellt. Im Gegensatz zum letzten Sommer werden heuer Südtirols Risikogruppen überwiegend geimpft sein. Hinzu kommt der Faktor der natürlichen Immunität, also jene Personen, die erkrankt sind und Antikörper gebildet haben. Unsere hohen Infektionszahlen in den Wintermonaten haben den positiven Nebeneffekt, dass sehr viele Südtiroler bereits über Antikörper verfügen. Die Dunkelziffer wird um einiges höher sein, da sehr viele jüngere Menschen sich infiziert haben, ohne erkrankt oder in Kenntnis darüber zu sein. Im Gegensatz zur Landesregierung, die noch im Februar unsere Forderung nach Berücksichtigung der natürlichen Immunität im Landtag abgelehnt hat, stellt die EU genesene Personen mit geimpften oder getesteten Personen gleich. Für alle, die über einen digitalen Grünen Pass verfügen, sollen die Einschränkungen der Reisefreiheit zwischen den Staaten nicht mehr gelten. Dass Südtirol für die Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes zusätzlich zu den Abstands- und Maskenregeln auch noch den Test-, Impf- und Immunitätsnachweis für den Besuch von Restaurants will, ist keine Befreiung für die Gastronomie, sondern eine Verschärfung der Regeln und eine weitere Einschränkung der Bewegungsfreiheit für Einheimische und Gäste. z
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Menschen & Meinungen
Freunde und Gönner Manfred Rabanser, Dora Öttl, Irmgard Piger, Andreas und Jutta Schatzer, Sergio Sommavilla, Fredy Posch, Barbara Torggler, Karlheinz und Ute Damiani, Georg Pallua, Valentina Trocker, Margit Fössinger, Thomas Prossliner, Stefania Thurner, Johann Gebhard, Bäckerei Mutschlechner Gmbh, Christoph Gostner, Ingeborg Fink, Martin und Ilse Ogriseg, Walter Fissneider, Arthur Trentini, Birgit Taschler, Serafin Troi, Paolo Trotter, Walter Kasseroler, Rosa Maria Saxl, Friedrich Schäfer, Hannelore Hilpold, Hildegard Ostheimer, Konrad Hofer, Florian Bodner, Roland Aufderklamm, Renato D´Alberto, Andrea Hauser, Gregor Johannes Maurer, Siegfried Huber, Rosa Frener, Zita Klammer, Ivo Barth, Verena Barbieri, Josef und Regina Palfrader, Francesco Kuen, Filomena Winkler, Luis Morin, Alexander Goller, Walter Windisch, Hubert Kaser, Edeltraud Oberhauser, Martha Graf, Franz und Annelies Messner, Paula Mayr, Alois Palfrader, Adolf Balzarek, Anna Volgger, Kathrin Prantner, Barbara Rabensteiner, Walter
Mitterrutzner, Brunhilde Tasser, Judith Seebacher, Mauro Dellantonio, Karl Wiedenhofer, Alexander Pedevilla, Barbara Natter, Arno Magliori, Monika Mühlögger, Ermanno Prosch, Anna Gasser, Antonia Weissteiner, Franz Erschbaumer, Renata Gheno, Claudio Doro, Christina Foppa, Hermann Complojer, Rita Auer, Cristina Boccolari, Karin Amort, Robert Micheler, Albin Sigmund, Alfred Passler, Dolores Tauber, Alfredo Tisot, Raffaela Zanella, Erminia Ortli, Helmut Terragnolo, Günther Kircher, Rosa Klammer, Miriam Torggler, Helga Kircher, Christine Sigmund, Beatrix Obrist, Roswitha von Pretz, Johann Frena, Paula Gruber Hofer, Karl Kornprobst, Angela Moling, Rosa Trocker, Josef Mulser, Michaela Mur, Rosa Marmsoler, Melanie Kritzinger, Klara Obexer, Raimund Prosch, Rosi Lageder, Comboni Missionare, Arcangelo Rossetti, Alois Hofer, Claudio Agostinis, Irmgard Stockner, Josef Winkler, Luise Hofer, Maria Bergmann, Christa Oberrauch, Luise Hofer, Olga Reichegger, Gertraud Mair, Herbert Klammer, Michaela Schwienbacher, Maria Grünfelder, Martina Oberhuber,
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Brixner Bauernmarkt am Hartmannplatz von 7.30 – 13 Uhr Ganzjährig jeden Mittwoch und Samstag
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Josef Perkmann, Margot Öhler, Erika Kerschbaumer, Ewald Schmidtke, Christof Niederstätter, Heinrich Thaler, Irma Thaler, Ernesta Parisi, Norbert Obexer, Hildegard und Bernhard Falk, Rosa Oberhofer, Albert Rainer, Erika und Gottfried Braun, Martin Kofler, Helene Habicher, Verena Baur, Alois Strickner, Ingrid Feichter, Julius Kompatscher, Karin Zwischenbrugger, Hans Oberhuber, Huberta Leitner, Dorit Kessel, Adolf Meraner, Dorothea Margarete Müller, Paul und Regina Noflatscher, Elisabeth Baumgartner, Irmgard Dorfmann, Sabina und Ferdinand Unterthiner, Hofer Bau Gmbh, Sonja Tonegatti, Bioenergie Green Gmbh, Georg Waldner, Olympia Toniolli, Werner Strobl, Martina Gasser, Luciano del Bello, Georg und Michaela von Mörl, Margit Leitgeb, Gerd Kohlhage, Anton und Elisabeth Profanter, Paul Seidner, Margit und Michael Jocher, Christoph Klapfer, Johann und Rosmarie Kerschbaumer, Gertraud Steinmair, Agnes Prosch, Helga Demetz, Thea Huber, Othmar Stedile, Meinrad und Helga Eisenstecken, Martin und Daniela Schatzer, Beate Krapf, Robert und Rosamunde Braun, Georg Unterkofler, Anton und Bernadette Klement, Genovefa Rastner, Peter Stockner, Ulrich Fistill, Norbert Verginer, Charlotte Gargitter, Oswald Meraner, Christine Thaler, Elisabeth Stampfl, Michaela Dalla Torre, Maria Anna Erler, Ilda March, Johann und Anna Hofer, Ingeborg Unterkichrer, Manuela Sasso, Wilhelm Tarsia, Harald Knoflach, Kurt Unterweger, Anna Delli Priscoli, Josef Weissteiner, Irmgard Larcher, Marion Santer, Alexander Rauch, Jugendhaus Kassianeum, Helmut & Irmgard Stockner, Gottfried Frener, Astrid Egger, Margareth Neuhauser, Michael Pallhuber, Albin Flenger, Helene Habicher, Erich Mayr, Ursula Aidelsburger, Giuseppe Huber, Helene und Johann Prader, Alois Mitterer, Gertraud Weissteiner, Hermann Priller, Manuela Demetz Tröbinger, Xenia Sottara, Gertraud Kammerer, Peter Zingerle, Martin Schrott, Verena Rofner, Bergmeister Gmbh, Alfons Oberhofer, Gerlinde Zipress, Verena Zöschg, Hermann Fink, Rudolf Longariva, Emma Eisenstecken, Siglinde Planinscheck, Ferdinand Heidegger, Elisabeth Pollo, Karl Lintner, Rita Michaeler, Brigitte Plunger, Astrid Wolfsgruber, Erhard Markart, Walter Brida, Elisabeth Michaeler, Elfriede Fischnal-
ler, Walter Innerebner, Norbert Krapf, Reinhard Plaikner, Manuel Pastore, Ingrid Obrist, Carsten Ladiges, Rosa Gargitter, Waltraud Tauber, Christina Rabensteiner, Fabian Tirler, Klaus Runggaldier, Erica Überbacher, Hansjörg Stampfer, Maria Karin Sader, Martha Forer, Irene Zanol, Richard Kantioler, Erika Clara, Ingrid Fischnaller, Margareth Fischnaller, Herbert Gebhard, Luis Plunger, Veronika Stafler, Nadia Pider, Wilhelm Weissteiner, Irene Eller, Herbert Gamper, Marlene Eva Hellrigl, Anna Maria Dalla Torre, Verena Stockner, Moreno Baldessari, Wilhelm Burger, Sandra Gebhard, Helga Graus, Inge Hilpold, Josef Fischnaller, Carmen Dubois, Martin Holzer, Annelies Pichler, August Rogen, Philipp Erschbaumer, Robert Pitscheider, Karin Hafner, Paul Brunner, Elisabeth Kiebacher, Peter Paul Dejakum, Walter und Irmgard Santer, Heinz Santifaller, Walter Ploner, Anton Prosch, Gottfried Volgger, Markus Haller, Luise Gasser, Elisabeth Kahl, Andreas Costadedoi, Hubert Estgfäller, Helmut Pedratscher, Klaus Prentki, Herbert Hinteregger, Philip Froschmayr, Astrid Stock, Hannelore Bernhard, Karl und Liane Hornof, Franziska Braun, Christa Eisenstecken, Engelbert Gatterer, Teresa Schatzer, Gertrud Grünfelder, Margareth Kusstatscher, Josef Kirchler, Christine Langgartner, Anton Mitterrutzner, Robert und Anna Sigmund
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Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 10. März 2021 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.
Sie wollen „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift werden? Südtiroler Volksbank:
IBAN IT76 X 05856 58220 070570164004
Raiffeisenkasse Eisacktal: IBAN IT57 A 08307 58221 000300005452
Südtiroler Sparkasse:
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BancoPosta:
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UMFRAGE
Was tun nach Corona? Fotos: Oskar Zingerle
Wir können es kaum erwarten, unser normales Leben zurückzubekommen. Aber was tun die Brixner, sobald es endlich keine Einschränkungen mehr geben wird? Worauf freuen sie sich am meisten? Der „Brixner“ hat sich in der Altstadt umgehört.
Auf den ersten Restaurantbesuch freut sich Richard Schenk: „Sobald es möglich sein wird, werde ich das auch sofort tun. Die Geselligkeit geht mir ab, das Zusammensitzen und einfach nur ratschen – in einer Bar, Enothek oder eben in einem Restaurant. In meinen sportlichen Freizeitaktivitäten fühle ich mich nicht eingeschränkt, in den kulturellen jedoch schon. Auf einen Kinobesuch freue mich auch.“
„Reisen!“, sagt Andrea Putzer. „Das Wegfahren fehlt mir ganz besonders. Auch weil ich in der Reisebranche arbeite, schränken mich die derzeitigen Maßnahmen sehr ein. Ich freue mich generell darauf, mich wieder frei bewegen zu können. Feste feiern, ausgehen – das soziale Leben eben. Und wenn wir dann endlich keine Masken mehr aufsetzen müssen, vor allem die FFP2-Masken, werde ich auch erleichtert sein.“
„Ich freue mich darauf, endlich wieder Freunde und Verwandte zu treffen – und das ohne Einschränkungen!“, sagt Sandra Goller. „Das fehlt mir schon sehr. Auch auf Festivals zu fahren geht mir sehr ab, und grundsätzlich einfach alles, was man derzeit nicht tun kann.“
„Ich kann es kaum erwarten, dass ich endlich wieder arbeiten gehen kann“, sagt Christian Unterhuber. „Ich bin im Gastgewerbe tätig und kann seit acht Monaten nicht arbeiten. Mir fehlt meine Arbeit umso mehr, weil ich sie sehr gern ausübe. Wenn ich an meine Freizeit denke, freue ich mich insbesondere auf das Reisen.“
Auf einen Schwimmbadbesuch mit den Kindern freut sich Michael Campestrini: „Oder mit den Kindern in den Zoo zu fahren und einfach überall hinzufahren, wo man möchte – nicht nur in Brixen bleiben. Auch auf unseren Urlaub im Juni freuen wir uns sehr. Wir haben auch schon gebucht. Es wäre super, wenn bis dahin alles öffnen würde.“
Anna Federspieler vermisst es sehr, in den Urlaub fahren zu können: „Ich weiß zwar noch nicht, wohin, aber ich freue mich darauf, einfach spontan entscheiden zu können, irgendwohin zu fahren. Ich war es gewohnt, mit meinen Freundinnen oft etwas zu unternehmen, etwas essen zu gehen – diese Spontanität hätte ich gerne wieder zurück. Ich schätze aber, dass es noch etwas dauern wird, bis wir unser normales Leben wieder leben können.“
„Auch ich bin im Gastgewerbe tätig und freue mich schon, endlich wieder als Kellner mit Menschen in Kontakt treten zu können“, sagt Julian Unterhuber. „Die Gespräche gehen mir ab, ebenso wie der soziale Kontakt. Es ist schon eine sehr außergewöhnliche Situation derzeit. Auch auf kulturelle Reisen freue ich mich, ebenso wie darauf, einfach ins Auto zu steigen und loszufahren.“
„Meine Töchter wohnen nicht in Südtirol – eine lebt in Norwegen und eine im Oman. Ich freue mich, sie bald wieder zu sehen, und ich hoffe, dass es mit dem Grünen Pass bald möglich sein wird, dass wir zu ihnen reisen“, sagt Paul Straub. 31
NEUE SERIE: ATELIERBESUCHE
Kunst & Kultur
Der Reiz des Zufalls
Selbst in diesen düsteren Zeiten haben die meisten Künstler die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft zu frönen. Der „Brixner“ nimmt den Stillstand zum Anlass, Kunstschaffenden in ihren Ateliers über die Schulter zu schauen – und startet mit Christian Falk.
M
ein erster Atelierbesuch gilt der Werkstatt von Christian Falk, dem Brixner Keramikkünstler par excellence. Ein romantischer Waldweg führt zum Atelier in der Plosestraße 102. Dort liegt es verborgen vor fremden Blicken hinter dem Schloss Ratzötz. „Dass ich nicht
wenn deine Leidenschaft auch zum Brotberuf wird“, ist sich Christian bewusst.
Wandelnde Unvollkommenheit. Eigentlich hätte der in Vahrn
Aufgewachsene Kunstschmied werden sollen, aber wie der Zufall so spielt, landete der 17-Jährige
Basis oder beim Kunstkreis St. Erhard, und nimmt an Wettbewerben und Ausstellungen teil. Er liefert seine Kunst an etablierte Galerien wie die Hofburggalerie in Brixen oder die Galerie Mair in Bruneck. Seit er 1997 nach Brixen zurückgekehrt ist, werkelt Christian Falk nun in diesem
„Mir war es ein Anliegen, die Keramikkunst in Südtirol bekannt zu machen, denn außer Kuntner- und Thun-Erzeugnissen gab es keine nennenswerte Keramik“_ Christian Falk, Keramikkünstler
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im renommierten Keramikbetrieb „Kuntner“ in Bruneck. Zuständig für die Glasur und die Öfen, entdeckte der künstlerisch Begabte hier sein Talent für das Handwerk, das ihn so vereinnahmt, dass er 20 Jahre lang blieb. Die lang andauernde Ausbildung bescherte ihm meisterliche Kunstfertigkeit im Keramikbereich, und so war es für Christian an der Zeit, den Weg in die Selbständigkeit zu wagen. Elf Jahre lang verkaufte er seine Objekte am Brixner Weihnachtsmarkt, 2002 eröffnete er mit seiner Frau Karin einen Keramikladen in der Altenmarktgasse. Er nennt ihn „Wabi-Sabi“ und outet sich damit als Fan der japanischen Philosophie. „WabiSabi“ ist ein ästhetisches Konzept von Schönheit, beeinflusst vom Zen-Buddhismus. Nicht die vollendete Perfektion ist das Höchste, sondern die im steten Fluss sich wandelnde Unvollkommenheit. Seit jeher hält Christian Falk Raku-Workshops, auf privater
großzügigen Ambiente, wo sämtliche Gerätschaften und Formen, Farb- und Glasurbehälter in Reih und Glied in den Regalen stehen. Arbeitstische, zwei Töpferscheiben und Brennöfen komplettieren das Bild einer funktio-
Fotos: Oskar Zingerle
leicht zu finden bin, hat schon Sternekoch Norbert Niederkofler festgestellt“, schmunzelt der Künstler und nuckelt an seiner Zigarre. Der Stargastronom lässt seit zwei Jahren das komplette Speiseservice von ihm fertigen – Steinzeug in Erdtönen, das im Elektroofen fast zehn Stunden gebrannt wird, zwei Tage lang abkühlen muss und nach der Glasierung noch mal in den Ofen kommt. Ein aufwändiger Vorgang, um leckere Köstlichkeiten in den edlen Keramikschalen im Restaurant „AlpiNN“ am Kronplatz servieren zu können. Dieses abgeschiedene Leben à la „Hieronymus im Gehäus“ passt punktgenau auf Christian Falk, der grundsätzlich bescheiden und zurückgezogen lebt, fern von jeglichem mondänen Gedöns. Wo er richtiggehend aufblüht und ins Schwärmen gerät, ist seine Keramikkunst: eine Passion, der er sich seit nunmehr 45 Jahren widmet. „Es ist ein großes Glück,
nalen Werkstatt, wo eine Sitzecke und ein Esstisch eine heimelige Wohlfühloase evozieren. An den Wänden entlang und auf Stelen prangen seine Objekte, die von großer künstlerischer Ader zeugen. Wippende Kegel sind für Christian Symbole für das Leben, das ohne Stabilität schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann. Ein kreisrundes, tiefdunkles Kunstwerk erinnert an die jahrtausendealte Himmelsscheibe von Nebra. Hier geht es wohl um Verewigung der Menschheitsgeschichte, um die Verbundenheit zwischen Mensch, Natur und Kunst. „Leider kann ich mich nur selten mit meinen kreativen Ideen befassen“, bedauert Christian, „schließlich bezahlt sich die Miete für das geräumige Atelier nicht von selbst.“ Den verordneten Stillstand genießt er auf eine gewisse Weise, denn er lässt ihm Freiraum, seine eigenen Vorstellungen von Keramikkunst zu verwirklichen
Die kreisrunden Scheiben symbolisieren die Verbundenheit zwischen Mensch, Natur und Kunst
EXPERTE IN SEINEM ELEMENT: Christian Falk blüht auf in seiner geliebten Keramikkunst
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Kunst & Kultur
Die geschickten Hände drehen, schleifen und klopfen die Formen, die ihre Vollendung im Feuer der „Räucherkammer“ finden und an seinem Projekt „Die drei Mädchen“ weiterzuarbeiten.
Rabenschwarze Dolomitendohlen. „Mir war es immer ein
Anliegen, die Keramikkunst in Südtirol bekannt zu machen“, betont Christian, „denn außer Kuntner- und Thun-Erzeugnissen gab es keine nennenswerte Keramik.“ Diesen Auftrag nimmt er ernst, er gewinnt Preise für Bonsai-Schalen, schlanke Frauenfiguren gehören zu seinem Œuvre, genauso wie exquisite Schalen und Vasen in Raku-Technik.
Nicht von ungefähr hat sich Christian Falk mit Leib und Seele der japanischen Brenntechnik Raku verschrieben. Der Ursprung der Technik findet sich in der japanischen Teezeremonie im 16. Jahrhundert. Beim höfischen Teemeister fanden die niedrig gebrannten Teeschalen des Töpfers Tanaka Chõjirõ höchste Anerkennung. Dem Töpfer wurde ein goldenes Siegel mit der Inschrift „Raku“ verliehen, was soviel wie Wohlgefühl, Glück bedeutet. Zwei Jahrhunderte später schwappte die Technik aus den USA nach
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Europa über und fasziniert seit den Siebzigerjahren durch die natürliche Einfachheit und den Reiz des Zufalls. Wie die geschickten Hände des Keramikers ein Raku-Objekt zaubern, zeigt er uns am Beispiel der „Dolomitendohle“, einer kleinen Krähe. Aufgereiht auf einem Regal steht eine ganze Armee von Rohlingen, die er regelmäßig für die Galerien fertigstellt. Der Tonbatzen wird auf die Drehscheibe geklatscht, und die geschickten Finger von Christian formen bei beachtlicher Geschwindigkeit ein
bauchiges Etwas, das sich oben verjüngt. Jetzt wird die Form umgekehrt in eine hohle Spule gesteckt und mit einer Modellierschlinge abgerundet, bis der Körper den Ansprüchen des Meisters genügt. Kleine Tonkügelchen werden als Augen in den Kopf gedrückt, Schnabel und Füße mit Schlicker angeklebt. Letztere werden orangefarben glasiert, und nun kommen die roh gebrannten Dohlen in einem Unterstand im Freien in den selbstgebauten Gasofen bei rund tausend Grad. Nach ein paar Stunden sind die
Blickfang im geräumigen Atelier sind die extravaganten Raku-Gefäße
Das Steinzeug harrt seiner Verwendung bei Starkoch Norbert Niederkofler
Vögelchen fertig, und Christian vermummt sich wie ein Feuerwehrmann, um mit langen Zangen die glühenden Tierchen herauszuholen und sie sofort in eine Tonne mit Sägemehl zu deponieren. Zeitungspapier und Deckel drauf – und ab geht’s in die qualmende Räucherkammer! Raus kommen sie vollkommen schwarz bis auf die glasierten Schnäbel und Füße, die nach dem Wasserbad erst richtig zur Geltung kommen. Das ist also das Geheimnis des Raku-Wunders: Unter Luftabschluss wird Reduktion erzielt, also Entzug von Sauerstoff, der bei Vasen und
Schalen diese einzigartigen Effekte hervorbringt. Durch die plötzliche Abkühlung entsteht ein feines Rissnetz in der Glasur, es färbt sich schwarz durch den eingelagerten Kohlenstoff. Kein Wunder, dass Christian unzählige überglückliche Kursteilnehmerinnen entlässt, die stolz ihre Einzelstücke nach Hause nehmen dürfen. Manch eine ist mittlerweile selbst zur Keramikexpertin geworden.
irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
Programm startet Mitte Mai z „Der Beginn unserer Veranstaltungen verzögert sich leider auch in diesem Jahr“, heißt es in einer Presseaussendung des Vereins Musik & Kirche. Aufgeschoben heißt aber bekanntlich nicht aufgehoben: Die Verantwortlichen werden nach aktuellem Planungsstand mit Mitte Mai ihr Programm beginnen. Das Vokalensemble „amarcord“ und das
„Klenke Quartett“ verknüpfen dabei Joseph Haydns „Sieben letzte Worte“ mit frühbarocker Musik von Johann Hermann Schein. Das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn ist in der Karwoche 2011 im Brixner Dom aufgeführt worden; der Mitschnitt dieser Aufführung kann über YouTube oder in der „Brixner“-App nachgehört werden. Musik konsumieren
Foto: Konrad Eichbichler
MUSIK
können Interessierte in diesen Zeiten der Abstinenz auch über den YouTube-Kanal „Südtirol in concert“. Weitere Informationen zu den geplanten Konzerten auf der Homepage www.musik-kirche.it. eh
K&K Kunst & Kultur
Foto: Oskar Zingerle
EVENT
Kein Water-Light-Festival im Mai z Bereits im Vorjahr fiel das Wasser-Licht-Festival der CoronaPandemie zum Opfer. Die Veranstaltung wurde auf das heurige Frühjahr verschoben; nun erfolgte aber auch für diesen Termin eine Absage. Obwohl die Veranstalter, allen voran die Brixen Tourismus Genossenschaft, auf eine Ausrichtung hofften, lassen die aktuelle Situation und die Ausblicke auf den kommenden Monat keine andere Entscheidung als die Absage zu. „Wir haben lange an dieser Veranstaltung ge-
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arbeitet und bedauern, sie noch nicht durchführen zu können“, so Stefanie Prieth, Kuratorin des Festivals. „Das Festival hat sich mittlerweile zu einer Veranstaltung entwickelt, die verschiedene Institutionen und Einrichtungen miteinander vernetzt. Neben den Kunstschaffenden, die bereits an ihren Werken gearbeitet haben, hätte auch heuer ein einladendes Kulturprogramm das Festival bereichert.“ Alles andere als leicht fiel die Entscheidung auch Markus Huber, dem Präsidenten
Die Harfenistin Isabel Goller und die Sängerin und Komponistin Elisa Godino haben nach ihrem erfolgreichen Debüt auf der größten Meditations-App „Inside Timer“ nun den neuen Zyklus „Gratitude“ präsentiert, der alle drei Landessprachen enthält, um ganz Südtirol zu erreichen.
der Brixen Tourismus Genossenschaft. Die kommenden Monate werden vom Organisationsteam nun genutzt, um neue Ideen zu
entwickeln, die im nächsten Jahr im Rahmen des Festivals 2022 umgesetzt werden können. eh
Zum 70-jährigen Bestehen schreibt der Südtiroler Theaterverband einen Autorenwettbewerb aus. Eingereicht werden muss bis zum 31. Mai ein unveröffentlichter, abendfüllender Theatertext in deutscher Sprache. Genre und Thema sind frei und können sich mit allen Bereichen im Theater befassen.
Die neu gegründete Südtirol Filarmonica muss aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und insbesondere für die An- und Rückreisemöglichkeiten der Musizierenden die Debüt-Konzertreihe vom Mai auf den 24., 25. und 26. September verlegen.
NACHGEFRAGT
„Ich schreibe gern Geschichten“ JAKOB DELLAGO, Filmstudent, Musiker und Autor, über seine Liebe zu Kunst und Kultur und seine Teilnahme an der Poetry-Slam-Landesmeisterschaft 2021. Herr Dellago, Sie haben kürzlich eine sehr spannende Kameraführung beim OnlineTheaterstück „Slowgirl“ hingelegt … Das war eine tolle Erfahrung! Mich fasziniert alles, was mit kulturellen Ausdrucksmöglichkeiten zu tun hat. Eigentlich habe ich eine Zeitlang als Programmierer gearbeitet, konnte mir aber sehr bald nicht mehr vorstellen, in zehn Jahren immer noch denselben Job zu machen. Beim Filmen zum Beispiel trifft man auf Menschen und kann auch in die Natur gehen; das kommt mir sehr gelegen als soziales Wesen.
Kaum war die DekadenzProduktion abgedreht, waren Sie schon bei der Poetry-SlamLandesmeisterschaft dabei. Wie ist es dazu gekommen? Meine Eltern haben in mir die Liebe zur Literatur geweckt. Ich schreibe gern Geschichten und konnte bei meinem ersten Wettbewerb im „Ost West Club“ in Meran den 3. Platz belegen. Mit dem gewonnenen Selbstvertrauen habe ich in Brixen mit ein paar Freunden vier Ausgaben von „Poetry Jam“ organisiert; zuerst im Garten zuhause, dann im Astra und schließlich in der Hofburg, wo 700 Leute teilgenommen haben. Die vierte Ausgabe war nur
online möglich, aber es hat trotzdem allen Spaß gemacht. Ihre Texte sind sprachlich versiert und gesellschaftskritisch. Konnten Sie bei der Landesmeisterschaft gut abschneiden? Da das Publikum votet, hängt das Ergebnis davon ab, wie gut man die Werbetrommel rührt. Ich bin von 40 Teilnehmenden in die Runde der letzten zwölf gekommen. Sehr gut finde ich die Texte von Hannes Huber und Vale, aber gewonnen hat schließlich Moritz Anrater mit dem poetischen Rap „Was hinter uns liegt“. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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KULTUR
z Auf die Bühne dürfen sie immer noch nicht, unsere Performing Artists. Aber seit es den Verein „Perfas“ gibt, wird einiges unternommen, damit sie in unseren Köpfen präsent bleiben. Unter der Schirmherrschaft der Vereinigung für darstellende Künstler startete das Kollektiv „Fabrik Azzurro“ mit Torsten Schilling als Initiator am 13. April eine breit angelegte Plakataktion, um das Ende der kulturellen Durststrecke einzuleiten. Die Bühnenkünstler treten mit dem Genre- und sprachenübergreifenden Projekt an die Öffentlichkeit und nutzen den symbolischen Charakter der Brücken als Schauplätze für die temporäre Ausstellung. Der Brückenschlag ist prägnantes Merkmal der Kultur, die Welten, Zeiten, Kulturen, Sprachen, Ideologien, Gegensätze und Gemeinsamkeiten verbindet. Die Aktion will die Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte dieser
Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
Gesichter der Kultur
Krise richten, auf neue Chancen und Werteorientierung. In Brixen sind die strahlenden „Kulturge-
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sichter“ an der Adlerbrücke angebracht – bis zum 6. Mai. ird
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MUSIK
Philipp auf Solopfaden z Der Brixner Frei.Wild-Sänger Philipp Burger überrascht seine Fangemeinde mit einem Soloprojekt: Unter dem Titel „Kontrollierte Anarchie“ wird er ein Solo-Album veröffentlichen, mit dem er seine bewegte Lebensgeschichte verarbeiten möchte: „Jetzt, wo livetechnisch alles stillsteht, sah ich die Zeit gekommen, mein Leben musikalisch zu verarbeiten. Ich dachte erst über ein Buch nach, dann über eine Art Bilderstrecke … doch geworden ist es, welch ein Wunder, dann doch ein fettes Rock-Album.“ Mit den Liedern hält sich Burger selbst den Spiegel vor: „Das ist manchmal schmerzhaft, immer aufbauend, aber vor allem auch selbstkritisch und ehrlich.“ Die Lieder erzählen laut Burger von seinen Schwächen, von seinen Höhen und Tiefen, von Erfolgen, Niederlagen, Irrwegen, Enttäuschungen, daraus gezogenen wertvollen Lehren – „und von meinen wilden Zeiten als rechter Skinhead, meinem Ausstieg und auch meinen
zielgerichteten Gedanken in Richtung Zukunft.“ Burger hat für dieses Projekt eine eigene Band zusammengestellt: Mattia Mariotti aus Bozen spielt Gitarre, Kurt Oberhollenzer Schlagzeug und Alex Lysjakow Bass. Fans müssen sich allerdings in Geduld üben, denn das Album erscheint erst am 24. Dezember 2021. Inzwischen gibt es – in der „Brixner“App – zumindest das Video zum Titelsong. wv
NEU IM REGAL Lovis ermittelt wieder Ein Jahr nach dem ersten BrixenKrimi folgt nun die selbsternannte Bewährungsprobe für Lorenz Lovis: Auch diesmal versucht der sympathische Privatdetektiv, seine Arbeit auf dem Bauernhof mit den Ermittlungen unter einen Hut zu bringen. Ausgerechnet im eigenen Weinberg wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die sich zuvor mit Knecht Paul Auseinandersetzungen geliefert hatte. Paul, der blöderweise zur Tatzeit mehrere über den Durst getrunken hatte, kann sich an nichts erinnern und gerät prompt in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Lovis muss alles daransetzen, die Unschuld seines Knechts zu beweisen und den wahren Mörder ausfindig zu machen. Gleichzeitig muss er sich noch mit mehr oder weniger anstrengenden Gästen aus Deutschland und Italien herumschlagen, um seinen Hof aus den
Heidi Troi: Bewährungsprobe Lorenz Lovis ermittelt. Servus Verlag, 2021
Schulden zu retten. Und dann wäre da noch das Rätsel um die Pferde auf dem Perwanger Hof, von denen eines nach dem anderen vergiftet wird … Der zweite Teil von Heidi Trois Brixen-Krimi ist mitreißend und nimmt so manche lokale Eigenheit des Brixner Talkessels und dessen Bewohner aufs Korn. Ein Muss für Brixner Krimi-Fans!
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Ein Zentrum musikalischen Schaffens Die neue Musikschule Brixen hat vor kurzem ihre Tore eröffnet und bietet nunmehr ideale Voraussetzungen, um zu einem der bedeutendsten Musikzentren Südtirols zu werden. Etwa 30 Unterrichts- und Probenräume wurden optimal auf die speziellen Erfordernisse der verschiedenen Musikschulangebote ausgerichtet; sie stehen für Instrumentalpädagogik, Gesang und Tanz im Einzelunterricht sowie für Gruppen und Ensembles zur Verfügung. Großzügige Freiflächen und breite Flure schaffen Freiräume für kreative Pausen und fördern den Austausch unter Gleichgesinnten. Zwei Veranstaltungssäle ermöglichen künftig professionelle Aufführungen – ein Highlight, auf das sich besonders viele freuen! In der Musikschule Brixen werden über 1.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet; im Einzugsgebiet der Direktionsleitung, dem auch die Musikschulen Vintl und Mühlbach angehören, werden knapp 1.400 Schülerinnen und Schüler von 65 Lehrpersonen betreut.
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NEUES SPORT- UND FREIZEITAREAL IM NORDEN DER STADT
Freizeit & Sport
Einzigartige Freizeit-Oase
Im Norden von Brixen, oberhalb der Zone Landwirt bei der so genannten Wasserschöpfe, soll ein Freizeitareal für die Brixner Bevölkerung entstehen. Das Projekt wird in diesen Tagen in den politischen Gremien besprochen und soll alsbald genehmigt werden. Freuen werden sich vor allem die Skater, die hier ein neues Zuhause finden könnten.
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igentlich hätte dieser Bericht den Status quo der Brixner Skaterszene darlegen sollen, die seit einigen Jahren auf einen neuen Skatepark warten. Im Laufe der Recherche aber, in der auch Sport-Stadtrat Andreas Jungmann befragt wurde, ließ er eine viel größere Bombe platzen: Die Skater sollen nämlich schon bald ein neues Zuhause bekommen – und nicht nur sie.
Der Reihe nach … Vor ziem-
lich genau drei Jahren mussten die Brixner Skater das Dach des Fernheizwerkes in der Mozartallee räumen, da es die Stadtwerke für eigene Zwecke benötigten. Der
das Skaten außerhalb der eigenen Gemeinde war nicht mehr zu denken. Die Möglichkeiten zum Ausüben des Sports wurden immer weniger: Es blieb nur der Platz vor der eigenen Haustür. „Wir suchten uns in ganz Brixen passende Hindernisse, Bänke, Stiegen. Letztens haben wir uns auf dem Priel-Parkplatz oder besser gesagt auf dem angrenzenden Dach der neuen Räumlichkeiten der Bürgerkapelle eingenistet“, erzählt Ian Dejaco, der Sprecher der Skater.
Coole Clique. Ihn treffe ich an einem sonnigen Frühlingsnach-
Dach untersagt. Glücklicherweise öffnete fast zeitgleich der Bozner Skaterpark wieder seine Tore. Ian Dejaco ist der Kopf der Brixner Skater, das Sprachrohr zwischen Politik und Skaterszene. Eine solche Person braucht es derzeit auch, immerhin geht es um die Zukunft der rund 50 Brixner Skater – Tendenz steigend. Die Altersspanne ist mit Skatern zwischen 10 und 25 Jahren eine recht große. Verschiedene Weltanschauungen, unterschiedliche Einstellungen und Lebenserfahrungen prallen hier aufeinander. „Hobby haben wir aber alle dasselbe: Skaten und gemeinsam abhängen“, so Dejaco.
„Es wäre sehr cool, wenn das auch hier so gemacht würde“, so Dejaco. Dass die Skater derzeit händeringend eine neue Bleibe suchen, ist auch den zuständigen Politikern nicht entgangen. Sie nahmen sich bereits vor drei Jahren, als die Skater ihre „Heimat“ verlassen mussten, den Jugendlichen an. Gemeinsam besichtigte damals Sport-Stadtrat Andreas Jungmann mit den Skatern die Skater-Rampe in Bozen, die als Aushängeschild gilt. „Wenn schon“, sagte er damals im „Brixner“-Interview, „machen wir eine Anlage mit Kopf und Fuß.“ Gedacht hatte Jungmann dabei an einen modernen,
„Wenn alles gut läuft, können wir für das Areal der Sportplätze vorsichtig an einen Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2022 denken“_Andreas Jungmann, Sport-Stadtrat von Brixen Unmut war groß: Die Brixner Skaterszene war plötzlich strukturlos. In nächster Nähe gibt es einzig in Vahrn einen kleinen Skaterpark, wohin die Jugendlichen in der Zwischenzeit ausweichen konnten – der große Andrang aber bringt den überschaubaren Park an seine Grenzen. Wie lange diese Alternative die einzige Option zum Skaten sein sollte, wussten die Jugendlichen bis dahin nicht. Auch auf die Rampen in Bozen oder Innsbruck wichen die Brixner Skater aus – bis ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung machte. An 42
mittag an dem besagten neuen Skater-Treffpunkt. Das ebene Dach ist mit Steinplatten abgedeckt, die zwischendurch von gläsernen Dachfenstern ersetzt werden. Unter dieser Decke, die einem Schachbrett gleicht, befinden sich die neuen Räumlichkeiten der Bürgerkapelle. „Wie lange wir hier skaten dürfen, wissen wir nicht. Bis jetzt hat uns noch niemand von hier weggeschickt. Es ist derzeit die einzige wirkliche Alternative“, sagt Dejaco. Seine Sorge war effektiv berechtigt: Den Skatern wurde kurz nach unserem Interview das Skaten auf dem
Das Schachbrett-Dach ist nicht optimal: Zum einen gibt es keine Hindernisse wie Bänke, Neigungen oder gar Hüpfer. Zum anderen wäre eine Betondecke geeigneter als die hier verlegten Platten mit dicken Fugen. Der 20-Jährige erklärt mir, dass in Innsbruck beim Bau von öffentlichen Gebäuden bereits für die Skater mitgedacht wird – sie werden in die Planungsphase involviert. Beispielsweise wird viel mit dem für Skater geeigneten Industriebeton gearbeitet, oder es werden Betonbänke aufgestellt, auf denen man „sliden“, also gleiten kann.
effizienten und vor allem langlebigen Skaterpark. Den geeignetsten Platz dafür sah er auf dem Dach der neuen Tiefgarage in der Zone Priel – diese muss allerdings noch gebaut und zuvor die Tennisplätze verlegt werden. „Das wäre zwar eine tolle Lösung, die Realisierung könnte aber noch einige Jahre dauern“, so Jungmann. So lange möchten die Brixner Skater aber nicht warten …
Anders als gedacht. Müssen sie auch nicht, denn vor einigen Monaten hat sich für die Stadtverwaltung eine ganz neue Möglichkeit
Foto: Oskar Zingerle
STRUKTURLOSE SKATER: Seit drei Jahren ist die Brixner Skaterszene auf der Suche nach einer neuen Bleibe – nun ist die Lösung in Greifweite 43
Freizeit & Sport Die Machbarkeitsstudie sieht mehrere Sportplätze, einen Skatepark, eine Versorgungsstruktur und einen Kinderspielplatz vor – Details stehen noch keine fest. A VOLO D'UCCELLO OVEST aufgetan. Der technische
Dienst der Gemeinde Brixen wurde beauftragt, nach möglichen Standorten für die neue Skater-Rampe Ausschau zu halten und stieß dabei auf die Freizeitzone in der Nähe der so genannten WasserCAMPI schöpfe SPORTIVI im Norden der Stadt. Die Gemeindeverwaltung suchte das Gespräch mit dem Besitzer – dem 15/04/2021 Vinzentinum. Der Verwaltungs-
wurden. Auf eigene Kosten möchte der Verwaltungsrat in besagter Zone einen besonders attraktiven Kinderspielplatz mit hochwertigen Spielgeräten erbauen, auch für Kinder mit Beeinträchtigung – samt Versorgungsstruktur mit WCs. Angrenzend an diesen Spielplatz möchte die Gemeinde dann das Sportareal mit Skater-Rampe, Bolz- und Beachvolleyballplatz so-
weitere Freizeit-Anlagen eignen“, sagt Andreas Jungmann. Das 2.500 Quadratmeter große Grundstück könnte von der Stadt Brixen kostenlos angemietet werden. „Im Gegenzug erhält das Vinzentinum Kubatur für die Realisierung der Versorgungsstruktur“, so Jungmann. Die ist nämlich für das ganze Areal wichtig, da deren Pächter
den. Bisher gibt es nur eine Machbarkeitsstudie. Die Details sind noch zu klären“, sagt Jungmann. Der Sport-Stadtrat, aber auch Jugend-Stadtrat Peter Natter legen in der Planungsphase großen Wert auf die Einbindung aller Nutzergruppen – so wie es sich auch die Skater wünschen würden. „Wir sind auf die Expertise der Nutzergruppen angewiesen, um
„Dieses Projekt schenkt den Jugendlichen – besonders nach dieser Coronazeit – einen Platz für Bewegung, Freizeit und für soziale Kontakte“_Peter Natter, Stadtrat für Jugend rat desselben war von der Idee sehr angetan, einen Freizeitpark für die Brixner Bevölkerung und vor allem den Brixner Kindern und Jugendlichen zu errichten. Mit dieser Initiative möchte das Vinzentinum der Bevölkerung etwas zurückgeben, da in den letzten Jahren viele ihrer Gründe in Wohnbauzonen umgewandelt
wie Calisthenics-Park realisieren. Dieses angrenzende Grundstück gehört ebenso dem Vinzentinum, ist allerdings – im Gegensatz zum Kinderspielplatz-Areal – noch nicht als Freizeitzone im Bauleitplan eingetragen. „Die Lage sowie die platztechnischen Möglichkeiten an diesem Standort würden sich optimal für
die Sportplätze sowie den Spielplatz überwacht, instandhält und auch abschließen könnte. Auf diesem zusätzlichen Areal könnte die Gemeinde Brixen dann einen Bolzplatz, einen Beachvolleyballplatz, einen Skaterpark und einen Calisthenics-Park realisieren. „Was genau kommt und in welcher Form, muss noch definiert wer-
ein optimales Projekt umzusetzen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt Peter Natter. Eventuell wird, so Jungmann, hier sogar ein Eislaufplatz entstehen – sofern es den finanziellen Rahmen nicht sprengt. Der erste Schritt in Richtung Realisierung ist zunächst die Änderung des Bauleitplans des an den Spielplatz an-
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grenzenden Grundstückes – was zwischen sechs und acht Monate in Anspruch nehmen kann. „Wenn alles gut läuft, können wir für das Areal der Sportplätze vorsichtig an einen Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2022 denken. Der Spielplatz sowie die Versorgungsstruktur könnten bereits vorher fertig sein“, so Jungmann. Er weist zudem darauf hin, dass nicht alle Infrastrukturen zugleich realisiert werden können – und dass auch die Standorte innerhalb des Areals noch variieren können. Die Gemeinde Brixen muss für die Finanzierung des Areals aufkommen, Spielplatz und die Versorgungsstruktur ausgenommen. Die Finanzierung ist derzeit im Haushaltsplan noch nicht enthalten. Die Kosten werden
Natur, es werden keine Anwohner gestört, und zudem ist er optimal mit dem Fahrrad erreichbar.“ Das Areal wird sich vor allem dem Freizeitsport widmen, während die Sportzone Süd sowie das Sportareal in Milland eher dem Profisport entgegenkommt. „Was Freizeitsport angeht, haben wir in Brixen Nachholbedarf. Dieses Projekt schenkt den Jugendlichen – besonders nach dieser Coronazeit – einen Platz für Bewegung, Freizeit und für soziale Kontakte“, so Natter. Die neue Freizeitoase fügt sich zudem perfekt in das Projekt „Stadt-Land-Fluss“ ein, da die Naherholungszone rund um den Eisack aufgewertet wird. Nun gilt es, die Rahmenbedingungen abzustecken und die
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Rund 4500 Quadratmeter groß wird das neue Freizeitareal bei der sogenannten Wasserschöpfe sich schätzungsweise auf rund eine Million Euro belaufen: rund 600.000 Euro für den Skaterpark, 200.000 für den Bolzplatz, 100.000 für den Beachvolleyballplatz und rund 30.000 für den CalisthenicsPark.
Optimale Lage. Stadtrat Peter
Natter befindet die Lage des neuen Freizeitareals als optimal und unterstreicht die „unglaubliche Wichtigkeit“ dieses Projektes: „Der neue Sportplatz wäre inmitten der
notwendigen urbanistischen Beschlüsse zu fassen. Dann steht der Realisierung des neuen Freizeitparks nichts mehr im Wege. Sowohl für die Brixner Freizeitsportler als auch für die Jugendlichen und die Familien könnte dies eine einzigartige Oase im Nahbereich der Stadt bilden.
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INTERVIEW
Freizeit & Sport
„Habe mein großes Ziel erreicht“ Die erfolgreichste Saison seiner Karriere hat der Snowboarder AARON MARCH vor kurzem beendet: Der Gesamtweltcup sowie die Slalom-Disziplinenwertung gehen auf sein Konto – errungen durch konstante Leistungen. Im Interview mit dem „Brixner“ spricht der Schabmer über Druck, Emotionen und Erfolge. Herr March, 2020/21 war statistisch gesehen die erfolgreichste Saison Ihrer Karriere. War es auch die emotionalste? AARON MARCH: Sagen wir es so: Sie wurde zur emotionalsten. Ich bin locker in die Saison gestartet, aber die Vorbereitung war aufgrund des Lockdowns nicht so, wie wir es gewohnt waren. Das ganze Team wusste nicht, was uns in einer Corona-Saison erwarten würde. Ebenso wusste man nicht, ob überhaupt alle Rennen stattfinden können. Erst vor den letzten Rennen der Saison wurde mir bewusst, dass eine kleine Chance auf den Gesamtweltcupsieg besteht – und dann fing auch die Rechnerei an. Bis zum letzten Rennen war noch alles offen. Es gab nicht weniger als fünf Anwärter auf den Titel. Kann man den Druck und die Rechnerei in so einem Moment einfach ausknipsen? Das ist schwierig. Ich habe versucht, mich nur auf das Rennen zu konzentrieren, aber irgendwo fährt die Hoffnung auf den Sieg doch immer mit. Ich muss zugeben, dass der Druck schon sehr
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hoch war – insbesondere, weil es so knapp herging. Dass ich die Chance auf beide Kugeln habe, war erst im letzten Rennen klar. Damit stieg der Druck noch mehr. Ich versuchte dabei einfach, gute Rennen zu fahren. Sie konnten das letzte Rennen in Berchtesgaden knapp für sich entscheiden. Wie viel Last fiel mit dem Sieg ab? Ich war stolz, erleichtert und überglücklich. Das Hundertstelglück lag auf meiner Seite. Das ist im Sport nun mal so: Manchmal hat man Glück, manchmal Pech. Wenn man gut drauf ist und eine konstant gute Saison fährt, dann kommt das Hundertstelglück auch irgendwann zurück. Empfinden Sie es als schade, dass Sie genau in einer Saison so erfolgreich waren, in der keine Zuseher live mitfiebern konnten? Ja, im Nachhinein schon. Im Ziel ist niemand, der mitfiebert, der gratuliert. Man hatte heuer teilweise das Gefühl, dass man ein Vereinsrennen fährt. Am reinen Ablauf der Rennen hat sich nicht viel geändert, aber das Rundher-
um war leer und traurig. Auch die Feiern nach der Saison können heuer nicht stattfinden, was aber die Leistung keineswegs schmälert. Dieser Erfolg ist der Lohn für jahrelange harte Arbeit. Sie haben in Vergangenheit, insbesondere bei Großereignissen, immer wieder knappe Niederlagen hinnehmen müssen. Hat die heurige Saison diese Enttäuschungen wieder wettgemacht? Teilweise schon. Ich bin unendlich froh, dass es heuer mit dem Gesamtweltcupsieg geklappt hat. Das war mein großes Ziel! Die Enttäuschungen, die besonders knappen Entscheidungen gehören zwar zum Sport dazu, sind aber dennoch immer bitter. Der vierte Platz bei der Olympiade in Sotschi hat mich hart getroffen. Großereignisse haben mir bisher leider kein Glück gebracht. An diesem einen Tag muss einfach alles zusammenpassen. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr bei den Olympischen Spielen in China? Ich bin davon überzeugt, dass man als Gesamtweltcupsieger
hochmotiviert in die neue Saison startet. Es bleibt aber zu hoffen, dass an diesem einen Tag effektiv alles zusammenpasst. Vorerst aber muss ich mich erst einmal für die Olympiade qualifizieren: Wir haben sechs Läufer in der Nationalmannschaft, es gibt aber nur vier Plätze. Man muss sich den Platz erkämpfen und gut fahren. Mit Ihrem Mannschaftskollegen Roland Fischnaller ist bei Großereignissen meist zu rechnen. Auch Edwin Coratti ist stark unterwegs – das italienische Snowboardteam ist gut aufgestellt. Ist das von Vorteil, oder gibt es interne Konkurrenzkämpfe? Gute Leute in der Mannschaft zu haben ist immer von Vorteil. Es gibt Anstoß zur Höchstleistung, man motiviert sich gegenseitig und versucht auch bei den Trainings, das Beste aus sich herauszuholen. Wenn man der einzig Gute im Team ist, ist es viel schwieriger, sich anzuspornen. Man ist zwar beim Rennen selbst dann auf sich alleine gestellt, aber dennoch will man auch als Team erfolgreich sein. Während man im Training andauernd gegeneinander fährt, ist es dennoch etwas Besonde-
res, wenn man beim Rennen auf seinen Teamkollegen trifft. Ich persönlich mag das nicht so gern; es heißt dann automatisch, dass ein Italiener weniger in die nächste Runde aufsteigt. Man leidet auch mit, wenn ein Teamkollege ausscheidet. Auch denke ich an das Mannschaftsergebnis – wenn es gut ist, profitieren alle davon: von der Medienpräsenz bis hin zum größeren Budget, das der italienische Wintersportverband FISI für unsere Sportart zur Verfügung stellen kann. Vor kurzem haben die Snowboard-Italienmeisterschaften in Villnöss stattgefunden – jene der allgemeinen Klasse und auch für jene des Nachwuchses. Ist der professionelle Snowboardsport immer noch beliebt bei den Kids? Bei dieser Gelegenheit möchte ich ein Kompliment an das Organisationsteam in Villnöss aussprechen: Sie sind kurzfristig eingesprungen, da sich in Coronazeiten niemand wirklich um die Organisation dieser Veranstaltung gerissen hat. Hinter diesen Events steckt sehr viel Arbeit für wenig Geld. Es war ein Highlight für uns – aber auch für die Jugend. Zudem bin ich sozusagen auf meiner Kindheits-Piste gefahren; beim Villnösser Snowboardclub bin ich groß geworden. Dort gab es die ersten Snowboarder, die damals professionell trainierten. Heuer konnte ich dort Menschen treffen, ehemalige Trainer, mit denen man wieder einmal einen „Ratscher“ machen konnte. Es war ein würdiger Abschluss dieser Saison. Auch das Niveau war sehr hoch: Im Finale standen Edwin Coratti und ich – fast wie im Weltcup. Dabei konnten uns die Nachwuchsathleten über die Schulter schauen, und wir konnten uns ein Bild über den starken
info Aaron March ist am 14. Mai 1986 in Brixen geboren und in Schabs aufgewachsen. Mit neun Jahren begann er beim Snowboardclub Villnöss mit dem Snowboardfahren. Im März 2004 debütierte er im Weltcup. Drei Weltcupsiege und 12 Podiums gehen auf sein Konto, ebenso wie der Slalom-Weltcup 2017 und 2021 und der Gesamtweltcup 2021. March wohnt mit seiner Frau und der fünfjährigen Tochter in Völs.
Es war die erfolgreichste Saison seiner Karriere: Aaron March gewann den Gesamtweltcup und die Slalom-Wertung Nachwuchs machen, der in unsere Fußstapfen treten wird. Wie lange werden Sie Ihre Snowboard-Fußstapfen noch in den Schnee treten? Ans Aufhören denke ich jetzt, am Höhepunkt meiner Karriere, noch nicht. Ich fahre so lange, wie mir der Sport Freude bereitet und mein Körper mitspielt. Auch eine Teilnahme an der Olympiade 2026 schließe ich nicht aus, sofern ich mich qualifizieren kann. Als Sportler denkt man von Saison zu
Saison. Ich bin ja „erst“ 35 Jahre alt, da gibt es schon noch ältere in unserem Kader … Mit denen Sie sich auch gut verstehen? Ja, wir sind wirklich eine tolle Gruppe. Es herrscht ein angenehmes Klima, einige von uns sind älter und einige jünger, die ordentlich Gas geben. Wenn man das ganze Jahr über mit denselben Personen verbringt, ist es wichtig, dass man sich gut versteht. Solange man jung ist, steckt man einiges weg. In einem gewissen Alter muss das Rundherum auch passen, sonst vergeht einem die Lust. Sie betreiben selbst in Völs am Schlern, wo Sie mit Ihrer Familie wohnen, ein Fitnessstudio. Coronabedingt ist es seit einiger Zeit geschlossen. Wie haben Sie das Coronajahr privat erlebt? Ich kann mich nicht beklagen. Wir haben eine ganze Saison lang unseren Beruf ausüben können, waren für Trainings und für Rennen unterwegs, während sich andere zu Hause im Lockdown befunden haben. Natürlich war das
Rundherum heuer nicht so wie sonst, aber immerhin sind wir Rennen gefahren. Das war ein Privileg! Natürlich tut es mir leid, wenn mein Fitnessstudio für so lange Zeit seine Tore geschlossen halten muss. Ich bin aber in der glücklichen Situation, dass ich meinen Brotberuf dennoch ausüben konnte. Leid tut es mir für meine Kollegen, die diesen Job hauptberuflich ausüben – diese Branche wurde extrem hart getroffen. Es ist jetzt wirklich höchste Zeit, dass die Fitnessstudios wieder öffnen dürfen – natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen. Ist die Saison nun offiziell beendet? Bis Ende April werden wir noch Materialtests machen, die im letzten Jahr ja nicht möglich waren. Dann ist die Saison vorbei. Den Sommer über widme ich mich dem athletischen Training, das ich großteils von zu Hause aus ausübe. Im Herbst geht es dann wieder auf den Schnee – wenn alles normal läuft. evi.hilpold@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 47
Freizeit & Sport
HOCKEY
Endstation Viertelfinale z Das letzte Spiel war entscheidend: In der „Best-of-five“-Serie gegen die Kalterer Hechte mussten die Brixner Falcons ihren Gegnern den Vortritt ins Halbfinale lassen. Trotz der Niederlage blicken die Brixner auf eine erfolgreiche Saison in der Italian Hockey League zurück: „Es war zwar eine durchwachsene Saison, an Motivation und Kampfgeist fehlte es
uns aber nie. Dem entsprechend blicken wir zuversichtlich auf die kommende Saison“, so FalconsVizepräsident Oliver Schenk. Die Mannschaft hofft, dann endlich wieder vor Publikum spielen zu können: „Dieses Salz in der Suppe hat schmerzlich gefehlt“, so Schenk. Ein Trostpflaster stellten die Liveübertragungen der Heimspiele via YouTube sowie
der halbstündige „Bandenratscher mit Woldo & Olli“ dar, der großen Anklang fand und die Zusehenden digital auf das Spiel einstimmte – mit Gesprächen über Taktik, Technik, Klatsch und Tratsch aus
F&S
der Hockeywelt. Dieses Format möchten die Falcons auch in der kommenden Saison beibehalten; bis dahin ruhen die Stöcke im Keller. eh
Freizeit & Sport
FITNESS
Sportliche Challenge z Körperliche Grenzen auskosten und diese überwinden ist vor allem eine mentale Herausforderung: Wenn der Körper noch kann, der Kopf aber nicht mehr will, ist man nicht mehr in der Lage, sein Ziel zu erreichen. Mit mentaler Unterstützung aber kann es funktionieren. Eine Gelegenheit, das auszuprobieren, gibt es bei der vierten Ausgabe der „The Challenge Südtirol“, die am 17. Juli vom Brixner Tanz- und Fitnessverein „ats Dimos“ organisiert wird – auf dem Sportplatz von Garn bei Feldthurns. Auf einem vier Kilometer langen Hindernis-
kurz
notiert
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lauf werden Autoreifen umgeworfen, Gleichgewichtsübungen gemacht, es wird über Wassergräben gesprungen oder unter Hindernissen hindurchgekrochen. Die Teilnehmenden gehen aber nur so weit, wie sie wollen. Bevor der Startschuss zur Challenge am Nachmittag erfolgt, gibt es ein professionelles Mentaltraining. „Zehn Mentalcoachs motivieren dann auch entlang der Strecke, damit die Teilnehmer ihr selbst gestecktes Ziel auch erreichen“, sagt Organisator Benjamin Flora. Auf eine Siegerehrung und den Wettkampfgedanken wird bewusst
verzichtet: „Es wird nur gegen sich selbst gekämpft – und gegen den inneren Schweinehund.“ Voraussetzung für die Teilnahme ist eine große Portion Motivation – mehr braucht es nicht. Die Challenge ist eine Kombination aus Hindernislauf, Bootcamp und Mentaltraining und richtet sich an Neulinge und Fortgeschrittene. „Alle gehen so weit, wie sie gehen wollen. Es können auch Hindernisse ausgelassen werden“, so Flora. Maximal 100 Menschen können am Lauf teilnehmen – natürlich unter Einhaltung der CoronaRegeln. Anmeldung und Infos
Aufgrund der jährlich notwendigen Instandhaltungsarbeiten am Sportbecken musste die Acquarena nach Ostern ihre Tore schließen. Das Training der Brixner Schwimmvereine war deshalb für mehrere Wochen ausgesetzt.
Der USD Bressanone organisiert mit dem ASD Lovesoccer und dem AC Milan zum ersten Mal ein „Milan Junior Camp“ in Brixen. Das Sommer-Fußballcamp für 6- bis 15-Jährige findet von 28. Juni bis 2. Juli auf der Sportanlage der USD Brixen in Milland statt. Infos unter www.lovesoccer.it
gibt es auf www.thechallengesuedtirol.it. eh
Am 3. Juli wird Brixen wieder zur Berglauf-Hauptstadt: Der Brixen-Dolomiten-Marathon geht über die Bühne. Die Anmeldefrist mit reduzierten Nenngeldern wurde vom 31. März auf den 31. Mai verlängert. Anmeldungen unter www.brixenmarathon.com
NACHGEFRAGT
„Ohne Test kein Sport“ Herr Leitner, welche Erleichterungen bringen die in den Schulen durchgeführten Nasenflügeltests für die sportliche Tätigkeit von Kindern und Jugendlichen? Endlich kann wieder gesportelt und ein sport-soziales Leben geführt werden! Wichtig ist, dass die Kinder ihren Bewegungsrhythmus wieder finden. Es ist teilweise eine gewisse Bequemlichkeit eingetreten. Die Kinder müssen von Eltern und Vereinen wieder zum Sport animiert werden. Die Tests müssen zweimal wöchentlich in der Schule
durchgeführt werden, damit die ganze Woche über trainiert werden kann. Ist das korrekt? Ja, die Ergebnisse werden von den Trainern kontrolliert und dürfen nicht älter als 72 Stunden sein. Es ist eine große organisatorische Herausforderung, auch weil zwischen deutschen und italienischen Schulen unterschiedliche Regelungen gelten. Unverständlich ist für mich, dass in Musikschulen eine Eigenerklärung reicht, und noch mehr, dass einige Schulen nur einmal pro Woche testen – insbesondere große Schulen im Brixner Stadtgebiet. Damit wird diese neu eingeführte Regel ad absurdum geführt.
Was passiert, wenn nur ein Test pro Woche in der Schule durchgeführt wird? Dann muss das Kind auf eigene Kosten ein zweites Mal testen – oder es bleibt zu Hause. Der Verein hat derzeit keine Möglichkeiten. Wir haben allein in der Sektion Fußball fast 300 Eingeschriebene. Außerdem ist es unsinnig, da die Schulen bereits die Möglichkeit dazu haben. Es wurde nun lange um die Anerkennung dieser Nasenflügeltests gekämpft; nun ist sie da. Diese Tests sind für die Kinder, aber auch für die Gesellschaft ein enormer Vorteil.
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STEFAN LEITNER, Präsident des SSV Brixen, über die schulischen Nasenflügeltests als Prämisse, dass die Kinder nun endlich wieder Sport betreiben dürfen.
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Sportnachrichten zu sorgen – nicht in der Printausgabe des „Brixner“, sondern über die Homepage www.brixner.info und die kostenlose „Brixner“App. Die Verantwortlichen der ersten Mannschaften stehen mit unserer Sportredaktion in engem Austausch und liefern notwendige Informationen. Auf der Homepage und über die App wird wenige Minuten vor Spielbeginn eine Newsmeldung online gestellt, in der – sofern vorhanden – der Link zum Live-Stream veröffentlicht wird, damit man das Spiel von zu Hause aus live mitverfolgen kann. Sobald wieder Zuseher in den Hallen zugelassen werden, informiert der „Brixner“ bereits im Vorfeld über das anstehende Spiel. Interessierte haben dann die Möglichkeit, sich in die Halle zu begeben, um das Spiel hautnah mitzuverfolgen und die Brixner Mannschaften anzufeuern. Nach Spielende werden online die Ergebnisse des Matches veröffentlicht. Sportinteressierte aus Brixen und Umgebung bleiben somit immer auf dem neuesten Stand. Veröffentlicht werden derzeit Spiele und Ergebnisse der folgenden Teams: SSV Brixen Fußball Damen und Herren, SSV Brixen Handball Damen und Herren, SSV Brixen Basket, SSV Brixen Volleyball und „Falcons“-Hockey. eh
z Als Fitnesscoach beim FC Bayern München ist der Mühlbacher Simon Martinello für die Erfolge des berühmtesten deutschen Fußballclubs mitverantwortlich. Derzeit arbeitet er am Comeback des Torgaranten im Verein schlechthin: Robert Lewandowski. Der Weltfußballer hatte sich eine Innenbandverletzung zugezogen, und Simon Martinello begleitet ihn nun im Rehatraining sozusagen von der Liege zurück zur Mannschaft auf den Fußballplatz. „Das Innenband wird bei einem Pass zum Beispiel erheblich beansprucht. Damit so ein Pass nach der Verletzung wieder funktioniert, muss der Bewegungsablauf akribisch Schritt für Schritt aufgebaut wer-
den“, lässt Simon in seine Arbeit einblicken. Von der Aufgabenstellung her ist die Behandlung von Lewandowskis Innenbandverletzung für den Fitnesscoach nichts Außergewöhnliches, sehr wohl ist aber die mediale Aufmerksamkeit, die der Sportler auf sich zieht, für den Mühlbacher nicht ganz alltäglich. „Es darf natürlich nichts passieren, und es sollte möglichst schnell gehen“, sagt Simon. Zum Zeitpunkt des Gesprächs mit dem „Brixner“ ist er guter Dinge, dass Lewandowski im Spiel gegen Mainz bereits wieder auf dem Platz stehen wird. Wieder eine Herausforderung gemeistert … oz
Foto: Marco Donato
Freizeit & Sport z Handball, Fußball, Volleyball, Basketball und Hockey – in diesen Sportarten spielen Brixner Vereine in den obersten Ligen Italiens mit. Als Monatszeitschrift schafft es der „Brixner“ allerdings nicht, tagesaktuell über die entsprechenden sportlichen Leistungen zu berichten. Das wollen wir nun ändern: Die „Brixner“-Sportredaktion hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, für brandaktuelle
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Endlich wieder Training z Dass sie wieder ihre Trainingstermine wahrnehmen dürfen, ist für Kinder und Jugendliche eine besondere Freude. Zwar stellt die Kontrolle der Tests die Vereine vor eine organisatorische Herausforderung, aber die in den Schulen durchgeführten Nasenflügeltests gelten auch für die sportliche Tätigkeit. Die Leichtathleten des SSV Brixen und der Sportgemeinschaft bevölkern seit März wieder die Sportzone Süd; seit Ostern dürfen auch die jüngeren Athleten zurück auf die Bahn. Brixens MastersSchwimmer trainieren seit Mitte März, die SSV-Trainingsgruppen sind seit Ende März wieder im geliebten Nass, die Wettkampfgruppen des Schwimmclubs Brixen bereits seit längerem. Wieder am Ball sind nun auch die Handballer des Jugendzentrums Eisacktal und die Fußballspieler ab der U8-Kategorie – mit Abstand auf dem Feld und ohne Nutzung der Umkleidekabinen. Nur die JüngsBrixner x 139 ten stehen192 noch auf der Warteliste. Für sie wurden die Regeln 15.2. Bauen & Renovieren
noch nicht klar genug definiert, so Markus Tauber, Sektionsleiter der Brixner Fußballherren. Auch die Tänzer des SSV Brixen hängen noch in der Luft: „Wir zählen nicht zum nationalen Interesse und sind nicht als professionelle Tanzschule
eingestuft, deshalb stehen wir still“, sagt Sektionsleiterin Carmen Niederkofler, „wir führen aber Onlinekurse durch. Es ist nicht dasselbe, aber das Einzige, was wir derzeit anbieten können.” 20 tesserierte Turnerinnen können
derzeit ihr Training absolvieren und an nationalen Wettkämpfen teilnehmen – mit Vorlage von negativen Tests. Die Buben und die kleinsten Turner unter acht Jahren müssen sich noch gedulden. sd
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Wirtschaft & Umwelt
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Viereinhalb Monate lang war der Handel in Brixen zwischen März 2020 und März 2021 geschlossen. Wenngleich die Einnahmen auch ausblieben, mussten die Fixkosten dennoch bezahlt werden – eine Gratwanderung für die Brixner Kaufleute. Ob Corona vermehrt zu Schließungen führte? Das hat sich der „Brixner“ gefragt und sich um eine Bestandsaufnahme bemüht.
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enn man Gerüchten glaubt, die in der Stadt kursieren, werden gleich mehrere Kaufleute ihre Tore nach dem zweiten Lockdown nicht mehr aufsperren. Ob das der Wahrheit entspricht und ob auch wirklich „Corona“ daran schuld wäre, möchte der „Brixner“ herausfinden. Dazu muss man sich in Brixen umhören, Kaufleute befragen, Listen im Lizenzamt anfordern. Vor allem aber sollte man mit offenen Augen durch die Altstadt spazieren. Die Dienststellenleiterin des Lizenzamtes der Gemeinde Brixen, Marika Cola, ist meine erste Ansprechpartnerin. Beim Schalter für gewerbliche Tätigkeiten sind seit März 2020, also seit Beginn der
stätigen auf den ersten Blick das in Brixen kursierende Gerücht, aber da Betriebsschließungen erst seit 2019 der Gemeinde gemeldet werden müssen, fehlt für eine fundierte Aussage, ob Corona zu einer vermehrten Schließung von Handelsbetrieben führen wird, der Langzeitvergleich. Der Schließungsgrund eines Unternehmens muss der Gemeinde nicht mitgeteilt werden. Es fällt den Zuständigen aber auf, wenn auf eine Schließung fast zeitgleich eine Wiederöffnung gemeldet wird – dies fällt dann nicht unter definitive Schließung, sondern unter Umschreibung – wie beispielsweise jene des Spezialitäten- und Weinhandels „Franzelli“ in der Regensburger Allee, der im
Maria-Hueber-Platz und Altenmarktgasse, die Kindermodekette „Blue Kids“. Letztere Ladenkette hat ihren Sitz in Rom und führt italienweit über 200 Geschäfte. Das Lokal gehört der Familie Andreas von Mörl. Grund für die Geschäftsauflösung ist laut Vermieter effektiv die Corona-Krise: „Im Kündigungsschreiben war als Grund ‚motivi commerciali‘ angegeben“, sagt der Vermieter, „die Rechnung ist vermutlich einfach nicht mehr aufgegangen – und das, obwohl wir die Miete vom ersten Monat der Krise an reduziert hatten.“ Etwa drei Jahre lang war das Geschäft in Brixen geöffnet. Nur zehn Tage nach seiner Schließung war das entsprechende Lokal wieder vermietet – und
aber viel mehr von Diversität und Kreativität, die in der Regel vor allem durch Familienunternehmen gewährleistet wird – etwas, was sich Brixen nicht nehmen lassen will: „Im Gegenteil: Wir arbeiten daran, dieses Flair zu intensivieren. Deshalb ist auch ein gutes Leerstandsmanagement wichtig“, sagt Kerer. Dazu aber später mehr.
Corona als Sündenbock? Beim
weiterführenden Spaziergang durch die Altstadt stoße ich in der Weißenturmgasse auf das ehemalige „Gaudí“, ebenso ein Modegeschäft. Recherchen zufolge hat dieser Laden aber bereits vor der Pandemie geschlossen. In den prestigeträchtigen Großen Lauben sind die Läden interessan-
„Wer sich ein Sicherheitspolster zulegen konnte, konnte das Krisenjahr gut stemmen“_ Markus Öhler, Kaufmann Corona-Pandemie, 27 Schließungen der Kategorie „Detailhandel“ eingegangen – das sind Handelsbetriebe, die keine Lebensmittel verkaufen. Elf davon sind aber Umschreibungen, 16 hingegen definitive Schließungen; davon befinden sich sechs in der Altstadt. Zu diesen Schließungen kommen noch zwei weitere von Bars, von zwei Friseuren und von fünf Zimmervermietungen hinzu. Die Übermittlung der Betriebsnamen an die Presse ist Frau Cola gemäß der Europäischen Datenschutzgrundverordnung nicht erlaubt. Die nackten Zahlen be52
Vorjahr Besitzer wechselte. Nur wenige Tage nach der „Schließung“ wurde das Geschäft wieder eröffnet. Um herauszufinden, wer definitiv seine Tore geschlossen hat, mache ich mich auf zu einem Spaziergang durch die Altstadt.
„Ketten“-Reaktionen. Weit muss
ich nicht gehen: Allein in der Altenmarktgasse stoße ich bereits auf drei geschlossene Ladentüren von Einzelhandelsbetrieben: das ehemalige Bekleidungsgeschäft „Prachtstube“, das Buchgeschäft „Robin Book“ sowie, an der Ecke
das trotz Krise. „Es liegt in einer Top-Lage, in der man die Krise anscheinend nicht so sehr spürt“, sagt von Mörl, „es ist also eine gewisse Begehrlichkeit da.“ Für diese Ketten sei Rentabilität das einzige Argument, erklärt Stadträtin und Kauffrau Bettina Kerer: „Die Geschäftsführung dieser Ketten kalkuliert knallhart: Entweder es rechnet sich, das Geschäft offen zu lassen, oder es rechnet sich eben nicht. Dann gibt es nur eine Reaktion: die Schließung“, so Kerer. Eine Stadt, vor allem eine kleine und romantische Altstadt wie Brixen, lebe
terweise recht standhaft – trotz hoher Mieten. Laut Markus Öhler sind die Familienbetriebe, die dort ihre Waren verkaufen, gut aufgestellt: „Es hängt natürlich davon ab, wie gut ein Betrieb vor der Pandemie gearbeitet hatte. Wer sich ein Sicherheitspolster zulegen konnte, konnte das Krisenjahr gut stemmen. Jetzt sind wir aber an einem Punkt, wo es wieder richtig losgehen sollte, sonst könnte es für einige Betriebe kritisch werden“, so Öhler. Er selbst hat bereits im ersten Lockdown schnell reagiert: Einkäufe und Kosten reduzie-
Fotos: Oskar Zingerle
KEIN ALLEINIGER SÜNDENBOCK: Nicht alle Schließungen sind Corona geschuldet, einige Geschäfte hätten auch ohne Pandemie ihre Tore geschlossen
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Wirtschaft & Umwelt Ein gutes Leerstandsmanagement ist wichtig, damit die Altstadt nicht an Attraktivität verliert ren, Mietverhandlungen führen. „Es findet derzeit effektiv eine Selektion statt“, meint er. Meist träfe es die Ketten schlimmer als die Familienbetriebe. „Wir haben versucht, mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben – nicht nur online. Trotzdem mussten wir natürlich einen Umsatzrückgang hinnehmen.“ Keinen Ausweg gab es für das Modegeschäft „Caramel Trend“
unter den Lauben: Das Geschäft ist geschlossen. „Corona trägt hier effektiv eine kleine Mitschuld: Wir hatten vor der Krise geplant, das Geschäft aufzulassen. Es hätte jedoch von einem neuen Pächter übernommen werden sollen, der uns – weil Corona in die Quere kam – abgesagt hat. Uns blieb also nur noch die Kündigung des Lokals“, erklärt Inhaber Norbert Irsara.
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Noch geöffnet, aber bald geschlossen wird die Drogerie „Beautyshop“ in der Regensburger Allee. Aus diesem Grund scheint die Schließung im Lizenzamt heute auch noch nicht auf. „Wir befinden uns derzeit im TotalAusverkauf. Corona hat an der Auflösung unserer Tätigkeit aber absolut keine Schuld“, erklärt der Geschäftsinhaber Alois Geier, „wir müssen zum einen das Lokal frei machen, da es der Vermieter nicht mehr weiter zur Verfügung stellt.“ Laut Geier werden einige der Geschäftslokale zu Wohnungen umgebaut. „Da ich bereits in Pension bin und meine Frau es in Kürze sein wird, haben wir beschlossen, das Geschäft zu schließen“, sagt Geier. Er wird den Abverkauf noch einige Wochen weiterführen und dann, „vermutlich Ende Mai“, zusperren. Ein wahrliches Traditionsgeschäft ist das Sportgeschäft von Dieter Acherer am Großen Graben; auch er soll Gerüchten zufolge die Tätigkeit beenden. „Das stimmt nicht!“, dementiert Dieter Acherer. „Wir arbeiten derzeit besonders gut. Vor und nach Ostern haben wir mehr Umsatz erwirtschaftet, als wenn Touristen hier wären. Besonders Freizeitbekleidung verkaufte sich wie warme Semmeln“, so Acherer. Auf die Schließung angesprochen, gibt der Kaufmann aber zu, dass er
mich beruflich umzuorientieren und die Bar zu schließen.“ Die Vermieterin habe 2020 bereits Mieterlässe gewährt und sich sehr verständnisvoll gezeigt: „Sie bestand auch nicht auf die Kündigungsfrist von einem Jahr, was mir sehr entgegenkam“, so Schenk. Eine weitere Bar, die zwar nicht nur, aber mitunter wegen Corona geschlossen hatte – und das bereits Ende 2020 – ist das Cafè Porticus. Karl Schenk erzählte uns bereits im „Brixner“ Nr. 371, dass Corona ihn und seine Frau Sabina in ihrer Entscheidung bestärkt habe, die Bar zu schließen. Von einem kulanten Vermieter sprach das Ehepaar auch, der ohne Nachfragen von Seiten der Mieter auf eine Monatsmiete vollständig verzichtet hatte.
Wie viel Kulanz ist richtig? Es hängt davon ab, mit wem man über entgegenkommende Vermieter in Krisenzeiten spricht. Während sich die Vermieter selbst bereits mit dem Nachlass einer Miete als verständnisvoll bezeichnen, ist dies für die Mieter selbst oft nicht kulant genug. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Darüber sprechen wir mit Herbert Wieland, dem Verwalter der kirchlichen Immobilien in Brixen. Für 18 Geschäftseinheiten in der Brixner Altstadt ist Wieland zuständig, die entweder dem Domkapitel oder
„Die Geschäftsführung der Modeketten kalkuliert knallhart: Entweder es rechnet sich, das Geschäft offen zu lassen, oder es rechnet sich eben nicht“_ Bettina Kerer, Kauffrau und Stadträtin irgendwann über eine Auflassung der Tätigkeit nachdenken werde. „Wann das sein wird, steht aber noch in den Sternen – und mit Sicherheit wird daran dann nicht Corona schuld sein.“ Für die Schließung verantwortlich ist das Virus aber in diesem Falle: Nach 22 Jahren schließt die Bar „Art Caffè“ am Großen Graben. Die Pächterin Carmen Schenk hatte sich nach dem ersten Lockdown Gedanken über ihre persönliche Zukunft und jene der Bar gemacht. „Mir fehlte die Planungssicherheit in der Gastronomie. Durch das ständige Auf und Zu habe ich entschlossen,
der Diözese gehören. Etwa die Hälfte seiner Mieter habe sich bei ihm im letzten Jahr gemeldet – es wurde um Mieterlass, Mietreduzierung oder Stundung angefragt. Zu Wielands Schäfchen gehören die Läden rund um die Hofburg: das Fischgeschäft De Nardo beispielsweise, das Restaurant Kutscherhof, das Geschirrgeschäft Kerer, das Sportmodegeschäft „Kleon Style“ und viele mehr. „Wir haben abgewogen, wen es hart getroffen hat, wie etwa Gastronomiebetriebe oder Modegeschäfte. Da und dort haben wir die Anfrage dann auch genehmigt und Mieten ausgesetzt oder reduziert“, sagt Wieland.
„Unsere Mietpreise sind sowieso nicht mit jenen unter den Lauben vergleichbar: Wir haben Mieter, die weniger als 1.000 Euro im Monat bezahlen.“ Nicht nur die Kurie vermietet in Brixen, sondern auch zahlreiche private Vermieter. Die von mir kontaktierten Vermieter möchten namentlich nicht genannt werden – auch, weil nicht alle Mieter von ihnen gleich behandelt werden konnten. Generell zeigten die privaten Vermieter im Gespräch Verständnis für die Krisensituation und sind den Mietern laut Aussa-
Von Mieterseite hört man aber auch ganz andere Vorgehensweisen – auch hier halten sich die Betroffenen aber sehr bedeckt. Ein Mieter erzählt sogar von NullToleranz und von Aussagen wie „wir sitzen doch alle im selben Boot“. Einige Mieter, die in diesem Boot sitzen, konnten im Jahr 2020 von drei Monatsmieten 60 Prozent mit der Steuer verrechnen. Was für die Kaufleute eine willkommene Erleichterung war, wurde von vielen Vermietern gerne als Argument verwendet, um sich vor einer Mietreduzierung zu drücken.
Generell halten Vermieter an der Strategie fest, lieber den Mietern entgegen zu kommen als sich in Krisenzeiten neue Mieter suchen zu müssen ge mit Mieterlässen von einigen Monatsmieten oder einer langfristigen Mietreduzierung entgegengekommen. Es wurde fallweise abgewogen, hieß es: Betriebe, die auch im Lockdown geöffnet bleiben durften, kamen weniger in den Genuss dieser Erleichterungen als Geschäfte, die länger nicht arbeiten konnten. Besagte Vermieter hielten an der Strategie fest, das Lokal lieber langfristig zu vermieten und deshalb kurzfristig auf Einnahmen zu verzichten, als sich in Krisenzeiten neue Mieter suchen zu müssen.
More to come. Mietreduzierun-
gen hin oder her: Dass es noch zu weiteren Schließungen in den nächsten Jahren kommen kann, vermutet Bernhard Hilpold. Der Direktor des Handels- und Dienstleistungsverbandes sieht den Handel vor einer großen Herausforderung. Die Kaufleute müssen sich mit der Digitalisierung ihres Geschäftes auseinandersetzen, aktiv auf ihre Kunden zugehen und über die neuen Kommunikationskanäle mit ihnen in Kontakt treten. „Corona ist mit Sicherheit ein Beschleuniger verschiedener
Prozesse und hat auch Mitschuld an diversen Schließungen, ist aber nicht der alleinige Sündenbock“, sagt Hilpold. Diese Krise verstärke jene Thematik, die die Kaufleute bereits seit Jahren vor sich herschieben: die Digitalisierung. „Betriebe, die sich damit in nächster Zukunft nicht beschäftigen, werden Schwierigkeiten haben“, sagt Hilpold, „die Kunden erwarten sich, dass der Einzelhandel aktiv auf sie zukommt. Man muss sich nun mehr um die Kunden bemühen als vor der Pandemie.“ Konfrontiert mit der in der Einführung genannten Schließung von 16 Betrieben, zeigt sich Hilpold überrascht. „Das ist für Brixen viel!“ Sofern die geschlossenen Lokale bald wieder nachbesetzt werden, werde die Altstadt keinen Schaden davontragen. „Wenn ein Lokal aber länger als sechs Monate leer steht, sinkt zum einen der Mietpreis, zum anderen ziehen Leerstände weitere Leerstände mit sich“, sagt Hilpold. Er weist in diesem Zuge auf die Wichtigkeit eines guten Leerstandsmanagements hin: „Wenn zu viele Geschäfte in der Altstadt unbesetzt bleiben, verliert sie an Attraktivität. Ein guter Mix aus Handel, Gastronomie und Dienstleistung erhöht die Frequenz und somit die Attraktivität einer Stadt.“
Kreative Lösungen. Brixens Alt-
stadt scheint in dieser Hinsicht recht stabil zu sein. Dass die Vermietung durchaus rasch und gut funktioniert, zeigt oben genanntes Beispiel des Geschäftslokales von Andreas von Mörl, das binnen weniger Tage einen neuen Mieter gefunden hat. Stefanie Prieth ist die Verantwortliche des Brixner Stadtmarketings und somit auch für das Leerstandsmanagement zuständig. Sie bekräftigt, dass der Leerstand in Brixen derzeit nicht höher ist als vor Corona. „Es gibt
geografische Verlagerungen, aber prozentuell hat der Leerstand in Brixen nicht zugenommen.“ Auch sie ist der Meinung, es sei enorm wichtig, einen guten Branchenmix in der Altstadt zu finden; dazu gehören auch öffentliche Einrichtungen sozialer und kultureller Natur, die ins Zentrum verlagert werden sollen. „Dann präsentiert sich die Stadt mit einem schönen gesunden Gesicht und bringt die richtige Frequenz an Publikum“, so Prieth. Zudem sei Kreativität in Krisenzeiten das Gebot der Stunde: „Kleine Lokale vermieten sich schlechter als große. Auch hier ist es wichtig, dass Vermieter und Mieter kreativ sind und gemeinsam gute Lösungen finden.“ Prieth pocht auch auf die Sensibilisierung der Besitzer von Geschäftslokalen, die lokal und langfristig denken sollen. „Eine Stadt benötigt starke Betriebe an wichtigen Knotenpunkten sowie viele einheimische Betriebe, um mehr Wertschöpfung zu generieren. Menschen ziehen Menschen an, und davon profitieren auch kleine Betriebe. Corona hat uns gezeigt, dass alles zusammenhängt: Hotellerie, Gastronomie, Handel, Arbeitsplätze – das müssen wir uns vor Augen halten.“ Damit der Wirtschaftskreislauf auch in Zukunft funktioniert und nicht noch mehr Läden zusperren müssen, braucht es deshalb in erster Linie die Hilfe der einheimischen Bevölkerung. Im Grunde sind wir alle aufeinander angewiesen – der Wirtschaftskreislauf funktioniert nämlich nur, wenn die Bürger die hiesigen Unternehmen unterstützen.
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BETRIEBSPORTRAIT
Wirtschaft & Umwelt
Kleine Praxis mit großer Leistung Für die Zahngesundheit nur das Beste – so lässt sich die Philosophie von Mirò wohl am treffendsten beschreiben. Dass das Konzept des visionären Bozner Unternehmers Dietrich Gallmetzer aufgeht, beweist die Erfolgsgeschichte von Mirò: Das Zahnarztzentrum hat in 14 Jahren ebenso viele Niederlassungen eröffnet. Seit Mitte März findet man den jüngsten Neuzugang in Brixen.
A
uf den ersten Blick scheint es sich bei der neuen Zahnarztpraxis in der Kreuzgasse 10 in Brixen um eine Praxis wie viele andere zu handeln. Doch der Schein trügt: „Was uns von anderen Zahnarztpraxen unterscheidet, ist vor allem die 360-Grad-Behandlung, die wir bei Mirò bieten“, sagt Gerda Prackwieser, eine von vier Koordinatorinnen für die zahlreichen Niederlassungen von Mirò. Prackwieser ist während der Startphase die verantwortliche Leiterin der Niederlassung in Brixen: „Mirò ist alles andere als eine gewöhnliche Zahnarztpraxis. So decken wir in jeder Mirò-Niederlassung das gesamte Leistungsspektrum ab – von der klassischen zahnärztlichen Behandlung über den Einsatz von kieferorthopädischen Zahnspangen bis hin zum chirurgischen Eingriff.“
Eine Südtiroler Erfolgsgeschichte. Gerda Prackwieser hat die
Erfolgsgeschichte von Mirò von Anfang an miterlebt. Sie ist seit der Gründung des ersten Zahnarztzentrums in Bozen im Jahr 2007 mit dabei – zunächst als Zahnarztassistentin, später als Koordinatorin der weiteren Niederlassungen von Mirò, die sich inzwischen von Meran bis nach Turin und Rimini erstrecken. Mitte März kam mit Brixen ein 14. Standort hinzu. Begeistert erzählt Prackwieser vom durchschlagenden Erfolg von Mirò, den sie vor allem einer Person zuschreibt: Gründer Dietrich Gallmetzer. „Hinter Mirò steckt ein Visionär, der mit stetem Blick nach vorn immer nur das Beste für die Patienten im Sinn hat“, erklärt sie. Dann erzählt sie, wie sich Dietrich Gallmetzer vom einfachen Angestellten zum Unternehmer hochgearbeitet hat und heute als 56
Die verantwortliche Leiterin während der Startphase, Gerda Prackwieser, der leitende Zahnartz Dott. Casimiro Di Mezza, Zahnarztassistentin Heidi Fischböck und die Rezeptionistin Vera Barth Inhaber der Gallmetzer Holding eine Unternehmensgruppe mit einer Vielzahl von erfolgreichen Unternehmen führt, darunter eben auch Mirò. Seinen Karriereweg begann Dietrich Gallmetzer im Jahr 1987 bei einem Bozner Vertriebsunternehmen für Dentalprodukte, dessen Geschäftsführung er wenige Jahre später übernahm. Es folgten Ankäufe und Beteiligungen an weiteren Unternehmen, die alle in die Gallmetzer Holding einflossen, der heute 40 Unternehmen angehören. Ein Großteil der Unternehmen ist im zahnmedizinischen Bereich tätig, weshalb die Erweiterung der Tätigkeitsfelder auf Zahnarztpraxen nur ein logischer Schritt war. Mit der Gründung der ersten Zahnarztpraxis Mirò im Jahr 2007
in Bozen legte Dietrich Gallmetzer den Grundstein für ein weiteres erfolgreiches Standbein der Unternehmensgruppe. Gleichzeitig revolutionierte er das bis dahin vorherrschende Geschäftsmodell von Zahnarztpraxen: Gallmetzer war der festen Überzeugung, dass es im zahnmedizinischen Bereich ähnlich wie in Kliniken des Zusammenspiels von Spezialisten aller relevanten Fachgebiete bedarf, da kein Arzt imstande sein könne, sich ständig in allen relevanten Fachgebieten auf dem neuesten Stand zu halten. Er orientierte sich an diesem Klinikkonzept und setzte auch bei Mirò auf die Zusammenarbeit von Spezialisten, von der Kieferorthopädie über Chirurgie bis hin zur Anästhesie, die der Zahnarztleitung an vorprogrammierten Tagen zur Seite
stehen sollten. Diese Form der Zusammenarbeit zieht sich seither wie ein roter Faden durch alle Standorte von Mirò – vom ersten Zahnarztzentrum bis hin zur jüngsten Niederlassung in Brixen. Der Ablauf ist dabei überall derselbe: Die Zahnarztleitung der Niederlassung erstellt für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan und begleitet die Patienten über die gesamte Behandlungszeit hinweg, wobei für spezielle Behandlungen auf die jeweilige ärztliche Fachkraft zurückgegriffen werden kann.
Digital einen Schritt voraus. Da es gerade im medizinischen Bereich wichtig ist, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, werden bei Gallmetzer Holding die zahnärztlichen Ent-
Die umfassende Beratung bildet das Kernstück von Mirós Rundumbetreuung wicklungen laufend mitverfolgt. Damit wird sichergestellt, dass die Ausstattung und Arbeitsweisen von Mirò stets zeitgemäß sind. So werden beispielsweise Zahnabbildungen bei Mirò bereits seit Längerem digital visualisiert: Die Zahnärzteteams bedienen sich hierzu einer speziellen Software mit Mini-Lesegerät, das an einem Kabel montiert im Mund bewegt wird und dabei Tausende von Aufnahmen macht, die sich zu einem digitalen Gesamtbild zusammenfügen und eine reale 3D-Visualisierung wiedergeben. Die Visualisierung dient sowohl für eine Zustandserfassung und Nachher-Simulation als auch als Grundlage für die Herstellung von passgenauen Kronen und Prothesen, die in einem der beiden firmeneigenen Zahntechniklabors in Bozen oder Cremona angefertigt werden. „Es sind gerade all diese vielen Spezifitäten, aber auch die vielen Synergien aus der Unternehmensgruppe, mit denen wir vom Kleinkind bis zum Senior eine Rundumbehandlung in Topqualität bieten können – und das zu ausgesprochen fairen Preisen und mit kundenorientierten Finanzierungslösungen“, so Gerda Prackwieser. Auf die Frage, warum die Niederlassung in Brixen
gerade jetzt eröffnet wurde, noch während der Corona-Pandemie, erklärt sie: „Wir denken bei Mirò in die Zukunft und lassen uns von kurzfristigen Krisen nicht aus der Bahn werfen. Letztlich hat das vergangene Jahr, das außerordentlich gut für uns verlaufen ist, gezeigt, dass unser Konzept äußerst krisensicher ist. Wir führen dies aber auch darauf zurück, dass coronabedingt mehr denn je auf die eigene Gesundheit geachtet wird, und dazu zählt eben auch der Besuch beim Zahnarzt.“ Zuletzt kamen über 500 Patienten der Praxis in Bozen allein aus dem Eisacktal, Pusteral und Wipptal – das habe zur Entscheidung beigetragen, in Brixen eine eigene Niederlassung zu eröffnen. „Es war an der Zeit, uns in die Nähe dieser Patienten zu bewegen. Als sich uns die Gelegenheit bot, die voll ausgestatteten Räumlichkeiten, die wir in Brixen gefunden hatten, sofort zu beziehen, haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt“, sagt Prackwieser. Mit Dott. Casimiro Di Mezza, dem medizinischen Leiter der Niederlassung, habe man außerdem einen hervorragenden Zahnarzt gewonnen. Der gebürtige Neapolitaner hat bereits einige Jahre in Bruneck praktiziert und sich dort auch
Die Niederlassung in Brixen liegt zentral und ist komfortabel per Bus, Bahn und Auto erreichbar
gute deutsche Sprachkenntnisse angeeignet. Ihm stehen zwei äußerst kompetente Zahnarztassistentinnen zur Seite, ebenso wie eine sehr fähige Verwaltungsmitarbeiterin an der Rezeption. „Die Zahnarztpraxis in Brixen ist zwar in etwas kleinerer Dimension gehalten als wir es bei anderen Niederlassungen von Mirò gewohnt sind, doch mit zwei Behandlungszimmern, einem Besprechungsraum und einem einladenden Rezeptionsbereich sowie dem professionellen Team um Dott. Di Mezza und der Präsenz von Fachspezialisten an vorprogrammierten Tagen können wir auch hier das volle Leistungsprogramm in gewohnter Mirò-Manier entfalten.“
Zukunftsträchtige Visionen. Mirò hat noch viel vor und will in den nächsten Jahren weiter wachsen – sowohl in Südtirol als auch in Italien. Aber auch an der Zukunft der Gallmetzer Holding selbst schmiedet bereits die nächste Generation der Gallmetzers. Begeistert erzählt Gerda Prackwieser vom Start-Up-Unternehmen Promis, mit dem Dietrichs Kinder Nora und Jochen gemeinsam mit einem dritten Jungunternehmer vor kurzem gestartet sind und das sich nahtlos in die Tätigkeiten der Gallmetzer Holding einfügt. Promis – der Name leitet sich vom italienischen Wort „promettere“ ab – will ein Versprechen für eine lebenswerte Zukunft sein: mit einer Zahnbürste, die zur Gänze aus Bioplastik hergestellt
wurde, sowie einer Zahnpasta und einem Zahngel, beide zu 99 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen und in Zuckerrohr-Tuben abgefüllt, die bis zu 70 Prozent der Plaque-Bakterien auf natürliche Weise entfernen. Promis will damit sowohl der Zahngesundheit als auch einer nachhaltigen Wirtschaftsweise Rechnung tragen. Die Produkte von Promis sind bereits in allen Mirò-Niederlassungen erhältlich und in Kürze auch im Fachhandel zu finden.
Steckbrief Mirò Kreuzgasse 10, 1. Stock 39042 Brixen Tel. 0472 518921 info.brixen@miro.bz www.miro.bz Medizinische Leitung: Dott. Casimiro Di Mezza Hauptsitz: Kampill Center Innsbruck-Straße 29 39100 Bozen Anzahl Niederlassungen: 14 unter der Flagge Mirò Anzahl Mitarbeiter einschließlich freiberuflicher Fachspezialisten: 500 Gründungsjahr: 2007 57
Amazon landet in Brixen Der Onlinehändler Amazon hat in Brixen eine 6.000 Quadratmeter große Industriehalle gemietet. Was genau in Brixen entstehen wird und wie sich dies auf Verkehr und Einzelhandel auswirken wird, darf allerdings inzwischen nur vermutet werden.
D
er Miteigentümer der Immobilie gibt sich sehr zugeknöpft und wirkt bei unserem Anruf etwas verschnupft: „Amazon? Woher haben Sie diese Information?“ Dass er für seine Halle in Brixens Süden einen prominenten Mieter gefunden hat, will er weder dementieren noch bestätigen: „Es ist noch zu früh, etwas darüber zu sagen.“ Ob er uns denn einen Kontakt zu Amazon vermitteln könnte, damit wir aus erster Hand erfahren, was hier wirklich entstehen wird? „Nein.“
mit. Das Image des Internetriesen ist zwiespältig, weil Bezos in regelmäßigen Abständen Marktmachtmissbrauch und schlechte Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter vorgeworfen wird. Vor allem aber kritisieren viele die Tatsache, dass Amazon für den lokalen Einzelhandel fatale Auswirkungen habe. Jeff Bezos kontert mit dem Argument, dass Millionen Miniunternehmer über seine Plattform weltweit Kunden finden.
mitarbeiter Kundenbestellungen mithilfe von Robotern zusammenstellen und verpacken, über Sortierzentren, wo die Pakete sortiert und auf LKWs verteilt werden, bis hin zu etwa 50.000 Quadratmeter großen „Receive“Zentren, die als Zwischenlager für Produkte mit hoher Nachfrage gelten und durch die kapillare Verteilung die Transportzeiten zum Kunden extrem verkürzen. Die Händler können dabei selbst
Aus Kundensicht ist Amazon vor allem praktisch, weil man mit wenigen Mausklicks einen Gesamtüberblick über das gewünschte Produkt erhält, die Preise oft tiefer sind als im Shop und die Ware in kurzer Zeit direkt nach Hause geliefert wird. „Traditionelle“ Kaufleute, die diese Dreier-Kombination an generiertem Benefit eines Onlineshops erkannt haben, bieten inzwischen zusätzlich zum persönlichen Verkauf im Laden auch online ihre Waren an – oft mit ausgezeichnetem Erfolg. Auch im Eisacktal gibt es sehr positive Beispiele.
entscheiden, ob sie ihre Waren in den „Receive“-Zentren – natürlich gegen Gebühr – zwischenlagern möchten. Oft zahlen sie gern Mietgebühren, weil die dadurch noch schnellere Lieferung für viele Kunden ein Kaufargument ist. In Brixen hat Amazon aber lediglich 6.000 Quadratmeter angemietet, weshalb damit zu rechnen ist, dass hier „nur“ ein „Verteilzentrum“ („deposito di smistamento“) entstehen wird. In der Praxis könnte es so sein, dass jede Nacht mehrere Fernlaster in Brixen eintrudeln, die Ware in der Halle sortiert und am nächsten Morgen auf Dutzende Kleintransporter umgeladen wird. Danach geht es direkt zum Kunden. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden die Kleinlaster von Brixen aus ins Pustertal, nach Gröden und ins Wipptal fahren. Am Nachmittag dürfte das Lager wieder leer sein – bis die nächsten Fernlaster kommen.
Foto: Christoph Scholz
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Was durchgesickert ist ... Dann
müssen wir eben jene Informationen verwerten, die bis jetzt durchgesickert sind – mit der Prämisse, dass diese mit Vorsicht zu genießen sind, denn offizielle Verlautbarungen gibt es noch keine. Ein halbes Jahr lang soll Amazon oder ein zur Firmengruppe gehörendes Vertriebsunternehmen mit den Brixnern verhandelt haben, bis vor einigen Wochen die Unterschriften unter den Mietvertrag gesetzt wurden. In Kraft getreten soll der Vertrag Anfang April sein – das heißt, dass Amazon die Immobilie bereits zur Verfügung hat. Bei der Immobilie handelt es sich um den früheren Sitz des Unternehmens duka am Erlenweg. Genau gesagt geht es aber nur um einen Teil der Immobilie: Mietgegenstand soll laut unseren Informationen das etwa 6.000 Quadratmeter große Erdgeschoss der „alten“ duka-Halle sein; das heißt, dass die zum Komplex gehörenden drei Stockwerke Büroräume mit jeweils 600 Quadratmeter und die zweite Etage der Halle nicht betroffen sind. Der börsennotierte Onlineversandhändler Amazon ist Weltmarktführer. Die Geschäftsidee des US-amerikanischen Unternehmers Jeff Bezos ist aus heutiger Sicht ziemlich genial, aber Mitte der Neunzigerjahre, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, war sie geradezu visionär: Amazon stellt seine Plattform Händlern zur Verfügung und kassiert bei jedem Verkauf 58
Was entsteht in Brixen? Wenn
Amazon nach Brixen kommt, stellt sich natürlich jeder die Frage, ob und wie sich dies auf Brixen auswirken könnte. Das hängt grundsätzlich davon ab, was der Onlinehändler in Brixen vorhat, denn im Logistiknetzwerk von Amazon gibt es verschiedene Gebäudetypen. Das geht von mindestens 70.000 Quadratmeter großen „Sortable“-Logistikzentren, in denen bis zu 1.500 Vollzeit-
Die Auswirkungen. Welche Aus-
wirkungen hat dies auf den Verkehr in Brixen? Es könnte sein,
dass der zusätzliche Verkehr nicht besonders auffallen wird, denn schon zu jenen Zeiten, als duka noch hier produziert hat, haben jeden Tag ein halbes Dutzend Fernlaster Rohmaterial angeliefert. Ob die Dutzenden Kleinlaster spürbar sein werden, ist ebenfalls zweifelhaft, denn die absolute Zahl der in Brixen kursierenden Autos wird sich dadurch nur marginal verändern. Amazon wird – auch das ist lediglich eine Supposition – Arbeitsplätze schaffen. Bei ähnlichen Verteilzentren in Deutschland spricht man von etwa 20 Mitarbeitern. Die Fahrer der Kleinlaster sind dabei nicht mitgerechnet, aber es ist eher wahrscheinlich, dass Amazon auf die heute schon aktiven Logistikunternehmer zurückgreifen wird. Wird dieses Verteilzentrum sich negativ auf den Einzelhandel in Brixen auswirken? Eigentlich dürfte sich die Attraktivität des Online-Riesen für Brixner Kunden dadurch nicht weiter erhöhen, denn die Transportwege und damit auch die entsprechenden Zeiten dürften sich nicht maßgeblich ändern – weil es aufgrund der begrenzten Dimension unmöglich ist, dass in Brixen ein „Receive“Zentrum mit zwischengelagerten Waren entstehen wird.
Weltweite Expansion. Die Initi-
ative, in Brixen ein Verteilzentrum zu errichten, passt haargenau zur Expansionspolitik von Amazon. Im Moment entstehen auf der ganzen Welt hundertfach die verschiedenen Gebäudetypen des Logistiknetzwerks – immer mit dem übergeordneten Ziel, die Ware schneller und günstiger zum Kunden zu bringen. Beim Verteilzentrum in Brixen wird es übrigens nicht bleiben: Laut unseren Informationen ist Amazon auch in Bozen auf der Suche nach einer 10.000 Quadratmeter großen Halle, mit der man dann den Großraum Meran und Bozen sowie das Unterland beliefern will. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
AUTONOME PROVINZ BOZEN - GEMEINDE MÜHLBACH PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - COMUNE DI RIO DI PUSTERIA
15192
DÖRFERVERBINDUNGSBAHN MÜHLBACH - MERANSEN VORPROJEKT 2020
MÜHLBACH
INHALT / CONTENUTO
neue Bergstation
VORPROJEKT
Neue Trasse für neue Seilbahn
Jan 2021
- LAGEPLAN - DETAIL-LAGEPLAN TALSTATION
DB
Dez 2020
DB
Datum data
bearb. elab.
Anlage
MP MP
gepr. esam.
Allegato
1.0
- 3D-RENDERING AUFTRAGGEBER / COMMITTENTE
GITSCHBERG JOCHTAL AG - S.p.A
Jochtalstrasse - via Jochtal 1 39037 Mühlbach/Vals - Rio di Pusteria/Valles
KOORDINATOR / COORDINATORE
iPM
Ingenieurbüro - Studio di ingegneria Dr. Ing. Markus Pescollderungg Dr. Ing. Udo Mall I-39031 Bruneck/Brunico, Gilmplatz/piazza Gilm 2 t. 0474/050005 f. 0474/050006 info@ipm.bz
ARCHITEKTUR UND RENDERING / ARCHITETTURA E RENDERING
BEHÖRDE / AMMINISTRAZIONE
Diese Zeichnung darf ohne unsere Genehmigung weder vervielfältigt noch Dritten zugänglich gemacht werden. É vietata la riproduzione nonché la trasmissione a terzi di questo documento senza la nostra autorizzazione.
Bereits im vergangenen Herbst wurde bekannt, dass die Gitschberg Jochtal AG die Talstation der neuen Seilbahn Mühlbach–Meransen in Mühlbach vom heutigen Maria-Hilf-Platz auf den Bahnhof verlegen möchte. In das Vorhaben ist in den letzten Wochen wieder Bewegung gekommen. Der Gemeindeausschuss hat die entsprechende Bauleitplanänderung bereits genehmigt.
3d-RENDERING - BERGSTATION
Wohnbauzone
unterirdischer Tunnel mit Mittelstation
D
ie Pläne der Gitschberg Jochtal AG, die Talstation der Seilbahn auf den Mühlbacher Bahnhof zu verlegen, hatten schon im Sommer und Herbst des letzten Jahres die Runde gemacht. Mit detaillierteren Informationen ging die antragstellende Gesellschaft aber sparsam um, und selbst die direkt betroffenen Grundbesitzer sind kaum informiert worden. Bürgermeister Heinrich Seppi sah sich daher veranlasst, den aktuellen Stand des Vorhabens in einer Gemeinderatssitzung vorstellen zu lassen. Im Grunde geht es zum jetzigen Zeitpunkt „nur“ um den Verlauf der neuen Trasse: In Mühlbach wird die Bahn nicht mehr am MariaHilf-Platz, sondern unmittelbar am Bahnhof starten und zunächst parallel zu den Bahngleisen Richtung Nord-Nordost verlaufen, zu einer Umlenkstation in einer Wiese unterhalb der Meransner Straße auf Höhe der Einfahrt in die Sonnleitenstraße. Von hier verläuft die Trasse Richtung Meransen, wo sie unterhalb der Kirche, aber noch außerhalb des Friedhofsbanngebiets zur unterirdischen
3d-RENDERING - TALSTATION
DETAIL-LAGEPLAN TALSTATION
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Mittelstation in den Berg verläuft. Vom Stadel des Beikircherhofes, unter dem die Trasse hindurch verläuft, weiß man bereits heute, dass er abgetragen und nicht mehr neu errichtet wird. Im Bereich der Mittelstation schwenkt die Bahn – immer unterirdisch – Richtung Parkplatz an der heutigen Talstation der Umlaufbahn auf den Gitschberg. Zum Austritt der Bahn aus der Mittelstation wird noch intensiv mit einem der Anrainer verhandelt, der auf die zu befürchtende Lär mbelästigung hinweist. Bürgermeister Heinrich Seppi hält eine Verlängerung des Tunnels für machbar, wenn auch nur bis zu einem gewissen Punkt, denn das Tragseil muss irgendwann auch wieder an Höhe gewinnen. Damit die unter der Bahn befindlichen Wiesen mit landwirtschaftlichen Geräten bearbeitet werden können, muss die Bahn nämlich in mindestens vier Metern Höhe verlaufen. Insofern ist der Länge eines eventuellen Lärmschutztunnels eine natürliche Grenze gesetzt. Umlenkstation
neue Talstation
Allplan 2021 2020
Ein Mobilitätszentrum für Mühlbach? Die neue Talstation
am Mühlbacher Bahnhof soll in einem Gebäude an der Positi-
on der heutigen Aufzüge zu den Bahngeleisen untergebracht werden – direkt neben dem alten, denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude. Mit den Aufzügen gelangt man zum Einstieg zu den Gondeln der Umlaufbahn im Obergeschoss der Talstation auf einer Höhe von etwa sechs Metern. Der Parkraum am Bahnhof soll erheblich ausgebaut werden. Angedacht ist ein mehrgeschossiges Parkhaus. Die Gemeindeverwaltung hat sich ihrerseits auch mit der Möglichkeit auseinandergesetzt, den Bahnhof zu einem Mobilitätszentrum auszubauen und zur zentralen Haltestelle für alle Linienbusse zu machen. Eine detaillierte Abstimmung dieses Vorhabens mit dem Projekt der Seilbahn ist allerdings noch ausständig. Der für Mobilität zuständige Gemeindereferent Oskar Zingerle möchte daher das Mobilitätskonzept, wie es im Zuge der Umsetzung des neuen Raumordnungsgesetzes ohnehin vorgesehen ist, zeitnah realisieren, um die Erkenntnisse daraus bereits in dieses zentrale Mobilitätsprojekt einfließen lassen zu können. Zusätzlicher Parkraum ist auch an der Bergstation am heutigen Parkplatz der Umlaufstation geplant; die Kapazität soll in etwa verdoppelt werden. Gemeinderätin Susanne Rieder stellte die Notwendigkeit des zusätzlichen Parkraums in Frage, wo doch die Bahn das zentrale Verkehrsmittel auf den Berg sein sollte und nicht das Auto. „Man muss bedenken, dass die Autos heute an Tagen mit guter Auslastung auf mehreren hundert Metern entlang der Straße parken“, erwiderte dazu Stefan Gruber, Geschäftsführer der Gitschberg Jochtal AG, „das neue Parkhaus ist nötig, um den aktuellen Bedarf zu bedienen.
Außerdem gehen wir als Skigebiet schon davon aus, in Zukunft mindestens gleich gut weiterzuarbeiten wie heute, gegebenenfalls auch noch etwas mehr Auslastung zu erreichen.“
Gute Überflugsituation. Zum
Trassenverlauf selbst gab es vom Gemeinderat keine Bedenken. Bis auf die Lagerhalle der Firma Lanz und den Recyclinghof in Meransen würde nämlich kein bestehendes Gebäude überflogen. Kurz vor der Umlenkstation in Mühlbach nähert sich die Trasse auf wenige Meter der Meransner Straße und somit den westlich davon gelegenen Gebäuden. „Um die Beeinträchtigung so gering wie möglich zu gestalten, sollen die Gondeln talseitig der Straße ziemlich tief verlaufen – in etwa auf Straßenniveau“, erklärt Ingenieur Markus Pescollderungg, der die Unterlagen für die Bauleitplanänderung im Auftrag der Gitschberg Jochtal AG ausgearbeitet hat. „Die Gemeinde hat ihrerseits einen entsprechenden Querschnitt für diesen Bereich angefordert, um sicherzustellen, dass die Beeinträchtigung hier auch geringgehalten wird“, ergänzt Bürgermeister Seppi. Trotz der guten Überflugsituation der neuen Trasse haben einige überflogene Grundbesitzer und Anrainer Rekurse zum Projekt eingereicht, mit denen sich der Gemeindeausschuss demnächst befassen wird. „Wir werden auf alle Fälle versuchen, uns mit den Rekursstellern, soweit möglich, gütlich zu einigen“, sagt Bürgermeister Seppi. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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INTERVIEW
Wirtschaft & Umwelt
„Ein großes Wohnzimmer für Brixen“ Wie wird der neue Weihnachtsmarkt in Brixen aussehen? MARKUS HUBER, Obmann, und WERNER ZANOTTI, Geschäftsführer der Brixen Tourismus Genossenschaft, zur Frage, warum beim Weihnachtsmarkt ein Umdenken dringend nötig war und was sie sich vom neuen Konzept versprechen.
Foto: Oskar Zingerle
Herr Huber, vor wenigen Wochen wurde über eine Pressemitteilung angekündigt, dass der Brixner Weihnachtsmarkt in diesem Jahr unter einem neuen Konzept stattfinden soll. Haben Sie schon erste Rückmeldungen erhalten? MARKUS HUBER: Ja! Insgesamt war die Resonanz sehr positiv, was wir in diesem Ausmaß nicht zu erhoffen gewagt hatten. Es wäre allerdings auch sehr schwer geworden, das Projekt zu tragen, wenn die Resonanz nicht so groß wäre: Das neue Konzept umzusetzen wird ein langer Weg. Uns steht noch viel bevor. WERNER ZANOTTI: Vor allem das politische Einverständnis war nach vielen Sitzungen am Ende einstimmig; die Gemeinde hat uns die Konzession erteilt, um den neuen Brixner Weihnachtsmarkt zu organisieren. Es war uns ein Anliegen, auch bei den ehemaligen Ausstellenden in Einzelgesprächen das neue Konzept zu besprechen. Von Manchen kamen dabei kritische Äußerungen: Das neue Konzept sei nicht umsetzbar oder zu kompliziert. Wir sind deshalb sehr demütig und wissen, dass das neue Konzept ein Prozess ist, der nicht von einem Jahr auf das nächste fertiggestellt sein wird. Wie kann man sich das neue Konzept vorstellen? Markus Huber: Dafür müssen wir einen Schritt zurückgehen und uns fragen, wieso es diese neue Philosophie eigentlich gebraucht hat. Wir haben im letzten Jahr eine neue Tourismusstrategie ausgearbeitet, um zu definieren, in welche Richtung Brixen sich touristisch entwickeln will (Anm. d. Red: Eine genaue Analyse des neuen Tourismuskonzeptes gibt es 60
Werner Zanotti und Markus Huber im Gespräch mit dem „Brixner“ über das mutige neue Konzept für den Weihnachtsmarkt im „Brixner“ Nr. 371). Das neue Konzept sieht vor, mutig und selbstbewusst aufzutreten und Qualität vor Quantität zu setzen. Uns wurde bewusst, dass sich einige Dinge in Brixen ändern müssen, und es wurden Entscheidungen notwendig, die manchmal
seit 30 Jahren. Irgendwann ist das Gesamtkonzept nicht mehr stimmig. Wir predigen einerseits Nachhaltigkeit, Qualität und eine ressourcenschonende Produktion, aber ... seien wir ehrlich: Der derzeitige Weihnachtsmarkt erfüllt diese Bedingungen nicht.
markt als Alleinstellungsmerkmal. Mittlerweile gibt es jedoch eine Vielzahl an Weihnachtsmärkten in ganz Italien, an denen Südtiroler Produkte angeboten werden. Teilweise werden sogar ganze Südtiroler Weihnachtsmärkte außerhalb der Region organisiert! Wir müs-
„Die Einheimischen müssen sich mit dem Weihnachtsmarkt wieder identifizieren können“_ Markus Huber, Obmann Brixen Tourismus Genossenschaft den Finger in die Wunde legen. Gewisse Veranstaltungen passen einfach nicht mehr zu unseren neu definierten Eigenschaften – der Weihnachtsmarkt war so ein Fall. Der Brixner Weihnachtsmarkt war also nicht mehr zeitgemäß? Markus Huber: Schauen Sie, diese Veranstaltung gibt es jetzt
Werner Zanotti: Wir haben uns in den letzten Jahren zu viel mit der Wirtschaftlichkeit und zu wenig damit beschäftigt, ob der Weihnachtsmarkt in der bisherigen Art noch gut für die Stadt ist. Vor 30 Jahren versuchten die damaligen Gründer, die Veranstaltung von Deutschland nach Südtirol zu bringen – und das jahrelang mit großem Erfolg, ein Weihnachts-
sen deshalb jetzt in eine nächste Phase gehen, ansonsten werden wir obsolet und austauschbar. Ein neuer Schritt ist unausweichlich. Will man mit dem neuen Konzept versuchen, auch die Brixner Bevölkerung mehr zu erreichen? Markus Huber: Jedes Produkt ist gut, solange es von Gast und
TOP
hinter sich haben. Ethisch ist es heutzutage einfach nicht mehr vertretbar, so etwas anzubieten. Deshalb ist es höchste Zeit, dass sich hier etwas ändert.
Werner Zanotti: Wir wollen nicht mehr zwischen Gast und Einheimische unterscheiden, sondern Lebensräume und Menschen ansprechen. Der Weihnachtsmarkt hat insgesamt drei Funktionen zu erfüllen: Er soll die Altstadt für einen sehr langen Zeitraum befruchten, und er ist ein Alleinstellungsmerkmal für 40 Tage und damit Frequenz- und Nächtigungsbringer. Als dritte Funktion sollte der Weihnachtsmarkt sich im Idealfall selbst wirtschaftlich tragen. Das Wesentliche am Weihnachtsmarkt soll aber genau das sein – der Markt. Dieser lebt, wenn er von den Einheimischen wahrgenommen, akzeptiert und gelebt wird. Diese Akzeptanz ist über die Jahre abhandengekommen, und deshalb hatte auch der Markt auf die Bevölkerung nicht mehr diese Wirkung als Begegnungsort.
Werner Zanotti: Der Speck aus Südtirol ist möglich, ebenso die Marmelade, auch wenn das Glas selbst nicht aus Südtirol stammt. Die handbemalte Kugel aus Glas ist ebenso möglich, auch wenn das Glas von außerhalb stammt – solange sie hier bearbeitet wurde. Die Weihnachtskugel aus Polen oder Ostdeutschland oder das Spiel aus Osttirol ist hingegen nicht mehr zulässig. Wir haben erkannt, dass wir bei der Umsetzung dieser Regeln radikal sein müssen. Wir müssen konsequent bleiben und dürfen keine Ausnahmen zulassen.
Wie wird der neue Weihnachtsmarkt also aussehen? Werner Zanotti: Eins vorweg: Es gab in Vergangenheit viele Stände mit hochwertigen Südtiroler Produkten, die sich sehr bemüht haben. In der Wahrnehmung der Brixner Bevölkerung blieben aber vor allem die Negativbeispiele haften. Wir haben oft die Bedürfnisse der Gäste erfüllt, indem wir Produkte günstig angeboten haben, die im Grunde nichts mit der Südtiroler Weihnachtstradition zu tun hatten. An manchen Ständen wurden hauptsächlich importierte Billigprodukte verkauft. Aus diesen Extrembeispielen wollen wir ausbrechen. Die Typizität von Südtirol – mit Nachhaltigkeit und Lokalität – muss jetzt vorne angestellt werden. Markus Huber: Man muss bei diesen billigen Produkten auch darüber nachdenken, unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden und welchen Weg sie
Werner Zanotti: Das neue Konzept lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es sind nur Produkte zulässig, die entweder ausschließlich in Südtirol hergestellt worden sind oder dort ihre vorwiegende Be- oder Verarbeitung erfahren haben.
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Sie haben angesprochen, dass einige Ausstellende über die neuen Rahmenbedingungen nicht glücklich waren. Werner Zanotti: Eine Schwierigkeit war genau diese Radikalität. Natürlich hätte das eine oder andere Produkt, das in Osttirol lokal hergestellt wird, auch in dieses Raster fallen können; das hat teilweise auch zu langen Diskussionen geführt. Das Konzept steht und fällt jedoch mit der Typizität der lokalen Produkte; Ausnahmen sind schädlich. Uns ist bewusst, dass das kein leichter Weg sein wird – immerhin sind wir derzeit die einzigen in Südtirol, die versuchen, diesen Weg zu gehen. Markus Huber: Das neue Konzept bedeutet für viele eine große Umstellung. Natürlich ist es ein Wermutstropfen, wenn wir den einen oder anderen Ausstellenden verlieren, der seit Jahrzenten am Weihnachtsmarkt beteiligt war. Wir sind aber davon überzeugt, dass unser neues Konzept für den Weihnachtsmarkt eine Revolution darstellen wird, und das weit über Brixen hinaus! Wie schätzen Sie das Risiko ein, dass viele Stände in Zukunft nicht mehr teilnehmen können,
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Einheimischen gleichermaßen getragen wird. Wir haben festgestellt, dass die Begeisterung bei den Einheimischen immer mehr nachgelassen hat. Wir wollen aber, dass der Weihnachtsmarkt auch für sie ein Treffpunkt ist – ein Ort, wo man nach Feierabend oder am Wochenende zusammenkommen kann. Die Einheimischen müssen sich mit dem Weihnachtsmarkt wieder identifizieren können. Wenn dem nicht so ist, verliert eine Veranstaltung wie diese langfristig auch für die Gäste ihre Attraktivität.
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Wirtschaft & Umwelt
Ausstellenden, von denen wir hoffen, dass sie sich bewerben werden. Wir sind zuversichtlich, aber natürlich ist am Ende entscheidend, wie viele schriftliche Bewerbungen am 30. April vorliegen werden.
Markus Huber: „Natürlich ist es ein Wermutstropfen, wenn wir den einen oder anderen Ausstellenden verlieren“ weil sie die Anforderungen nicht erfüllen? Markus Huber: Der neue Weihnachtsmarkt wird vielleicht etwas kleiner sein. Es ist möglich, dass insbesondere im ersten Jahr noch nicht alles genau so laufen wird, wie wir es uns wünschen, und dass wir zunächst etwas kleinere Brötchen backen. Das Wichtigste ist nicht den Profit in den Vordergrund zu stellen, sondern eine Veranstaltung für die gesamte Bevölkerung anzubieten. Aber: Das neue Konzept ist ein Prozess, der über die nächsten Jahre stetig verbessert werden kann. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns hier in einer Marktnische befinden, die wir gerne ausnutzen würden. Werner Zanotti: Ein Rückgang an Ausstellenden von bis zu 20 Prozent wäre unserer Meinung nach noch verkraftbar – damit wäre der Markt trotzdem groß genug, um Abwechslung zu bieten. Wir versuchen aber, den Interessenten entgegenzukommen, so weit es geht. Als Tourismusgenossenschaft könnten wir gegebenenfalls ein paar Stände selbst führen. Das wäre sinnvoll, falls jemand
nur einzelne Produkte anbieten möchte, aber nicht allein verkaufen könnte – wir können diese Produkte sammeln und in einem übergeordneten Stand anbieten. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit von rotierenden Ständen: Gewisse Stände könnten also nur für einen gewissen Zeitraum vergeben werden, falls Händler nicht
Theoretisch könnte man als Ausstellender trotzdem Ware importieren, solange sie auf den ersten Blick lokal aussieht. Welche Kontrollen sollen durchgeführt werden, damit diese neuen Regeln eingehalten werden? Werner Zanotti: In der Bewerbungsphase werden wir uns jeden einzelnen Bewerber genau ansehen, um deren Verlässlichkeit zu überprüfen. Außerdem werden wir Eigenerklärungen verlangen, die die Regelungen des neuen Konzeptes noch einmal Schwarz auf Weiß auflisten. Gerade im ersten Jahr werden alle Augen auf die Ausstellenden gerichtet sein; man wird zwei Mal hinsehen, ob die
Brixen wird also wieder Vorreiter sein und als erster Weihnachtsmarkt in Südtirol diesen neuen Weg beschreiten. Soll damit auch eine neue Zielgruppe erreicht werden? Werner Zanotti: Die Vision, die vor kurzem alle fünf Weihnachtsmärkte in Südtirol unterschrieben haben, ist auch die strategische Leitlinie für Brixen. Die anderen Märkte haben sich aber mehr Zeit gegeben, um diese Strategie in die Tat umzusetzen – wir wollten aber schneller konkret werden. Andere Gemeinden werden zeitnah folgen, auch weil sie durch die Pionierrolle aus Brixen schnell nachziehen müssen. Markus Huber: Wenn an einem Sonntag 15 Busse voller Tagestouristen weniger kommen werden, wird sie kaum jemand vermissen. Natürlich wollen wir dafür andere Besucher ansprechen, auch Einheimische, aber insgesamt darf es ruhig etwas weniger sein.
„Die Typizität von Südtirol – mit Nachhaltigkeit und Lokalität – muss jetzt vorne angestellt werden“_ Werner Zanotti, Geschäftsführer Brixen Tourismus Genossenschaft genügend Ware für 40 Tage zur Verfügung stellen können oder sie nicht die Kraft haben, die Stände die gesamte Zeit über zu führen. Mit diesen Maßnahmen sind wir gut gerüstet. Die Ausschreibungen sind bereits angelaufen, noch bis Ende April können Interessierte ansuchen. Wie läuft es bisher? Werner Zanotti: Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten – auch von einigen neuen
lokale Herkunft der Produkte auch gegeben ist. Am Ende appellieren wir aber vor allem an die Vernunft der Bewerber.
Effektiv war es so, dass dieser „Bus-Tourismus“ am Ende für Brixen nicht besonders bereichernd war.
Markus Huber: Auch der Kunde wird letztendlich ganz genau kontrollieren und im Zweifelsfall Feedback geben. Wir wollen aber vermeiden, dass eine Dynamik der gegenseitigen Kontrolle entsteht. Letztendlich sitzen wir schließlich alle im selben Boot und wollen die Menschen mit unserer Philosophie abholen.
Markus Huber: Natürlich bleibt trotzdem die eine oder andere Wertschöpfung, aber gemessen an der Anzahl an Touristen waren die Vorteile für Brixen in der Tat vernachlässigbar. Für die Ausstellenden des Weihnachtsmarktes hingegen war es eines der Hauptgeschäfte. Sie haben das angeboten, was diese Kundschaft
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Werner Zanotti: „Wir müssen jetzt in eine nächste Phase gehen, ansonsten wird der Weihnachtsmarkt obsolet“ wollte: ein Produkt, das durchschnittlich nicht mehr als zehn Euro kostet. Werner Zanotti: Südtirol muss die Kraft haben, seine eigenen Produkte zu verkaufen. Bisher hat man sich in der Definition der Waren des Weihnachtsmarktes an den Gast angepasst. Wir müssen aber das Selbstvertrauen und den Mut haben, unser Produkt unverfälscht anzubieten. Dann werden wir jene Gäste erreichen, die uns effektiv zu schätzen wissen und auch bereit sind, einen gewissen Preis dafür zu bezahlen. Südtirol wird nie ein Land der Billigprodukte sein können – dafür sind wir zu kleinteilig. Handarbeit darf aber zum Beispiel mehr kosten als Massenproduktion. Natürlich wird es am Ende Gäste geben, die sich in unserem Angebot nicht mehr wiederfinden, aber dafür werden anderen kommen, die sich genau mit diesem Produkt identifizieren können.
Das Marketing der Südtiroler Weihnachtsmärkte wird zum Großteil von IDM übernommen. Will Brixen sich hier in Zukunft besonders hervorheben? Werner Zanotti: IDM vermarktet den Verband aller fünf originalen Weihnachtsmärkte in Südtirol. Wir haben durch die Lichtshow in der Hofburg ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das uns in den letzten Jahren mehr Kraft gegeben hat. Dieses neue Konzept wird uns erneut viel mediale Aufmerksamkeit verschaffen – bereits 2019 hatte die relativ kleine Tatsache, dass Brixen als erster Weihnachtsmarkt auf Einwegplastik verzichtet, für nationale Aufmerksamkeit gesorgt. Nachhaltigkeit und Regionalität ist derzeit ein sehr sensibles Thema. Markus Huber: Es geht uns nicht nur um den Weihnachtsmarkt an sich, sondern an die größere Philosophie, die dahintersteckt: Wie
wollen wir uns als Stadt Brixen in Zukunft vermarkten? Wir haben eine wunderschöne Altstadt und können kulturell wahnsinnig viel bieten. Auch die lokale Hotellerie geht in eine bestimmte Richtung. Warum sollten wir also nicht mutig nach vorne blicken und uns so positionieren? Vor 15 Jahren galt Brixen noch als Ort, an dem nichts los war – heute wird diese Ruhe uns zum Vorteil. Ich würde nicht mit Tourismushochburgen tauschen – weniger ist mehr, solange wir konsequent sind. Die Bestehenden sollten versuchen, sich in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln – Qualität kann auf jeder Preisebene stattfinden. Wir dürfen keine Angst haben, sondern müssen die Gelegenheit jetzt beim Schopf packen und investieren. Werner Zanotti: Der Weihnachtsmarkt ist deshalb so wichtig, weil er sich als Programm wie kein anderes Event positioniert: Einerseits, weil er 40 Tage lang dauert und weil er mit der lokalen Weihnachtstradition eng verbunden ist. Gleichzeitig ist Weihnachten und das Jahresende ein hochemotionaler Zeitraum. Markus Huber: Es ärgert mich, dass auch bei anderen Veranstaltungen nicht mehr auf die Qualität gesetzt wird. Viele Produkte entstehen schlampig, ohne Liebe zum Detail, mit dem Ziel, so viel Geld zu verdienen wie möglich. Auch diese Veranstaltungen werden über kurz oder lang an das übergreifende Konzept angepasst werden müssen: Die Qualität muss auch im Kleinen passen. Das ist zwar eine
Herausforderung, die sich am Ende aber lohnen wird. Was sind die nächsten Schritte für den Weihnachtsmarkt? Werner Zanotti: Wir hoffen, dass wir ein tolles und attraktives Angebot zusammenstellen können. Gleichzeitig arbeiten wir auch am „Look & Feel“ des Weihnachtsmarktes: Hier möchten wir die Hütten beibehalten, weil sie ein prägendes Merkmal für unseren Weihnachtsmarkt sind. Insgesamt wollen wir den Weihnachtsmarkt wohnzimmertauglicher machen; der Domplatz soll ein großes Wohnzimmer des Lebensraums Brixen werden. Markus Huber: Unsere mittelfristige Vision ist es, zu dieser Zeit im Tschumpus einen hochwertigen Treffpunkt zwischen Kultur und Gastronomie zu schaffen – dieses Projekt soll gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung in den nächsten Jahren konkretisiert werden. Wenn wir jetzt in die Zukunft blicken: Was müsste im kommenden Dezember und Jänner passieren, damit man von einem Erfolg des neuen Konzeptes sprechen kann? Markus Huber: Wenn wir am Ende sagen können: „Es gibt noch viel zu tun, aber die Richtung stimmt!“ – das wäre für mich ein Erfolgserlebnis. Vor allem, wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung da ist. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Tourismus betrifft uns alle. 63
BETRIEBSPORTRAIT
Wirtschaft & Umwelt
Mehr IT-Sicherheit mit Konzept Nach Bekanntwerden einer Sicherheitslücke bei Microsoft Exchange sind in den letzten Wochen zehntausende E-Mail-Server Opfer von Hackerattacken geworden. Microsoft hat zwar schnell mit einem Sicherheitsupdate reagiert, jedoch wurde das Ausmaß der Lücke von vielen System-Administratoren unterschätzt. In vielen Unternehmen und Organisationen, die ihren Exchange-Server selbst betreuen, herrscht nach wie vor dringender Handlungsbedarf, machen die IT-Experten der Konzept GmbH aufmerksam.
K
ürzlich überschlugen sich die Meldungen über eine Sicherheitslücke im Exchange-Server von Microsoft. Dieser wird von vielen Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen als E-Mail-Plattform genutzt. Am 3. März stellte Microsoft ein Sicherheitsupdate für die Versionen 2013, 2016 und 2019 bereit, mit dem vier Schwachstellen beseitigt werden sollten, die in den Wochen zuvor von einigen Hackergruppierungen aktiv ausgenutzt wurden. Nach Bekanntwerden der Sicherheitslücken nahmen die Angriffe weltweit noch einmal drastisch zu: Viele Hacker nutzten die Übergangszeit, in denen das Sicherheitsupdate noch nicht installiert war, für Angriffe und Datendiebstähle. In den USA wurden über 30.000 kompromittierte E-Mail-Systeme gemeldet, in Deutschland an die 10.000 – doch die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Am 5. März empfahl das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dringend das Einspielen der von Microsoft bereitgestellten Sicherheitsupdates ebenso wie anfällige ExchangeServer auf Auffälligkeiten hin zu prüfen.
Thomas und Michael Rainer, die zwei Geschäftsführer der Konzept GmbH lich sollten EDV-Systeme nur dann lokal betrieben werden, wenn intern die Voraussetzungen für eine problemlose Betriebsführung
gegeben sind“, erklärt Michael Rainer, Geschäftsführer der Konzept GmbH. „Erforderlich sind eine ausreichend redundante
Hardware, geeignete Räumlichkeiten, Zutrittskontrollen, Klimatisierung, eine durchgehende Stromversorgung und nicht zuletzt qualifizierte Mitarbeiter.“ Vor allem die Schwierigkeit, qualifizierte IT-Mitarbeiter zu finden, veranlasst Unternehmen zunehmend, den Betrieb der eigenen IT-Infrastruktur auszulagern – man spricht in diesem Zusammenhang auch von IT-Dienstleistungsoutsourcing. Konzept GmbH, ein IT-Unternehmen mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen, Innsbruck und Wien, betreut seit über 20 Jahren Betriebe und Organisationen in Südtirol und Österreich in allen IT-Belangen. „Viele unserer Geschäftspartner konnten von den Vorteilen des IT-Outsourcings überzeugt werden – ob es sich dabei um die
Insourcing versus Outsourcing.
Die im internationalen Vergleich hohe Schadenszahl im deutschsprachigen Raum führen IT-Experten auch darauf zurück, dass vielfach noch eine gewisse Skepsis gegenüber der Datenspeicherung außerhalb der eigenen Serverräume vorherrscht. Auch wird vielerorts noch eine mangelnde Internetverbindung mit zu geringer Bandbreite als Haupthinderungsgrund beklagt, um gewisse Dienste auszulagern. „Grundsätz64
Bereits seit 2001 bietet Konzept maßgeschneiderte IT-Lösungen für Geschäftskunden und Private; mit Standorten in Sterzing, Brixen, Innsbruck und Wien ist sie in komfortabler Nähe zu ihren zahlreichen Kunden (im Bild die Niederlassung in Brixen)
Nutzung von Cloud-Services, die externe Datensicherung oder um ein Komplett-Outsourcing handelte“, so Michael Rainer. Doch auch jene Unternehmen, die ihre Infrastruktur weiterhin in den eigenen Räumlichkeiten betreiben, schätzen mit Konzept GmbH einen verlässlichen ITPartner an ihrer Seite. Die begleitende Betreuung durch einen IT-Experten gibt ihnen Gewissheit, dass die eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen stets an die sich ständig ändernden Gegebenheiten angepasst und mögliche Schwachstellen umgehend geschlossen werden. „Klassische Antivirus-Produkte auf den Endgeräten und Firewalls reichen nicht aus, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren“, erläutert Rainer. „Es bedarf eines Sicherheitskonzeptes, das die Netzwerkaktivitäten vollumfänglich erfasst und Auffälligkeiten im System rechtzeitig erkennt. Kleinere Unternehmen verfügen meist nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um geeignete und zumeist teure Sicherheitslösungen für das eigene System anzuschaffen. In vielen Fällen ist es daher sinnvoll, gewisse Leistungen als Service von Anbietern zu mieten.“ Mit solchen Zusatzmaßnahmen kann das Risiko des Datenverlustes minimiert werden – einen hundertprozentigen Schutz bieten sie jedoch nicht. Deshalb sollte auch dem Backup-Konzept besondere Beachtung geschenkt werden, allen voran einer vom IT-System örtlich getrennten, sicheren Verwahrung der täglichen Sicherungskopie. Erfolgt die Aufbewahrung innerhalb des eigenen IT-Netzwerkes, ist die Gefahr groß, dass im Falle von Virenattacken auch das Backup unbrauchbar wird. Alternativ zur klassischen und teuren Sicherung auf Band besteht die Möglichkeit, eine verschlüsselte Kopie aller wichtigen Daten automatisiert extern in einem sicheren Rechenzentrum abzulegen.
IT-Outsourcing, aber richtig. Die unzähligen Möglichkeiten am Markt machen es für IT-Entscheider häufig schwer, sich für eine Lösung zu entscheiden. Ein nachträglicher Wechsel auf andere Anbieter stellt sich zuweilen als kosten- und zeitintensiv heraus. Daher sollten im Vorfeld Mindestanforderungen definiert werden – vom Grad der Auslagerung bis hin zu Qualitätsanforderungen an den externen IT-Partner.
„Der Grad der Auslagerung kann beliebig bestimmt werden und vom Beziehen einzelner Dienste bis hin zum Betreiben sämtlicher Services im Rechenzentrum reichen“, erläutert Michael Rainer. „Bei der Wahl des externen IT-Dienstleisters sollten neben Professionalität und Vertrauenswürdigkeit immer auch die rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden“, rät er, „dies, da in Europa weitaus strengere Regelungen gelten als in vielen anderen Ländern. Daher sollte man sich immer auch danach erkundigen, wo sich die jeweiligen Server und Rechenzentren befinden.“ Das Speichern von Daten außerhalb der europäischen Union könne zuweilen Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung und des Datenschutzgesetzes verletzen, sagt Rainer. „Wir von Konzept betreiben unsere Rechenzentren ausschließlich in Österreich und gewährleisten damit die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen gemäß den geltenden europäischen Normen.“
IT-Services für Unternehmen und Privatkunden. Das Angebot
der Konzept GmbH richtet sich nicht ausschließlich an Geschäftskunden – auch Privatkunden können sich mit ihren IT-Belangen an jede der vier Niederlassungen wenden, um sich dort mit der neuesten Hard- und Software auszustatten oder Beratungs-, War-
tungs- und Reparaturleistungen in Anspruch zu nehmen. Zudem bietet Konzept schnelles Internet für Private und Geschäftskunden in Form von Glasfaser-Anschlüssen, wobei zwischen asymmetrischen und symmetrischen Bandbreiten gewählt werden kann. Schnelles Internet macht auch VoIP-Telefonie für Unternehmen und Organisationen interessant, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass der ISDN-Standard in Kürze eingestellt werden wird. Im Bereich der Internettelefonie bietet Konzept professionelle VoIP-Telefonie von VoipVoice, dem führenden italienischen VoIPAnbieter für Businesslösungen. Neben VoipVoice ist Konzept zertifizierter Partner von vielen weiteren führenden Herstellern von Informationstechnologien. Damit gewährleistet der IT-Spezialist professionelle Lösungen für Unternehmen und Organisationen, die sie in ihren operativen Tätigkeiten effizient unterstützen und sie bei ihrer organisatorischen Weiterentwicklung hin zu neuen Formen der vernetzten Zusammenarbeit optimal begleiten. Von der Planung, Realisierung und Wartung von IT-Netzwerken bis hin zur Umsetzung von IT-Sicherheitskonzepten und unterschiedlichsten Outsourcing-Lösungen reicht das Leistungsspektrum des IT-Unternehmens Konzept, das mittlerweile 20 Jahre Erfahrung vorweisen kann und heute über
500 Firmenkunden in Südtirol und Österreich betreut.
Steckbrief Konzept GmbH Standorte: Sterzing, Am Moosfeld 4 Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Innsbruck, Grabenweg 68 SOHO II Wien, Kirchenplatz 6/8/1 Kontakt in Brixen: info@konzept.it Tel. 0472 676000 Geschäftsfelder: · Server/Storage/IT-Outsourcing · Clients · IT-Security · Cloud-Lösungen · Telefonie · Glasfaser-Internet Partner führender Softwareund Hardwareunternehmen: · Microsoft Gold Certified Partner · Kaspersky Certified Partner · VMWare Professional Partner · Veeam Silver Pro Partner · Fujitsu Select Expert Partner · Hewlett Packard Partner · DATEV System Partner · Sonicwall Secure First Silver Partner · VoipVoice Weitere Informationen: www.konzept.it 65
Beschäftigung trotz Corona z Trotz der pandemiebedingt eschwerten Rahmenbedingungen konnte die Bezirksgemeinschaft Eisacktal ihre Arbeitsprojekte für Menschen mit Beeinträchtigung durchführen. Im Jahr 2020 wurden 57 Personen im Rahmen des Programms betreut – 41 in Brixen, 16 in Klausen. Knapp die Hälfte der Stellen wurde dabei von privaten Arbeitgebern zur Verfügung ge-
stellt. Im Zentrum dieser Projekte stehen Menschen, die aufgrund einer Beeinträchtigung zeitweise oder dauerhaft arbeitsunfähig sind. „Trotz der verschiedenen Einschränkungen im Lockdown ist uns in dieser schwierigen Zeit kein Projekt verloren gegangen. Darüber sind wir sehr glücklich“, betont Birgit Latzen, die zuständige Mitarbeiterin im Sozialsprengel in
Foto: Arnold Ritter
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Brixen. Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal führt seit 2017 verschiedene Projekte im Bereich der Arbeitsbeschäftigung für Menschen
W&U
mit Beeinträchtigungen durch. Derzeit sind bereits 47 Projekte für das Jahr 2021 angelaufen. av
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Wärme aus erneuerbaren Quellen z Die Stadtwerke Brixen haben in den vergangenen Monaten 130 neue Anschlusspunkte für Fernwärme in der Brixner Industriezone sowie in Albeins verzeichnet. In Albeins sind davon 47, in der Industriezone 18 Anschlüsse bereits im Betrieb. Die neuen Anschlüsse laufen über eine sogenannte Verbundlösung: Die beiden Zonen werden mit Verbindungsleitungen versorgt, was es ermöglicht, auf den Bau von neuen Heizzentralen zu verzichten. Möglich machen das vier
kurz
notiert
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in der Industriezone angesiedelte Firmen, die ihre Energie in das Fernwärmenetz einspeisen: Die Firma Rubner Holzbau verwertet den vor Ort vorhandenen Rohstoff Holz und speist die Wärme in das Brixner Fernwärmenetz ein. Die Betriebe Lignoalp/Damiani und Palfrader führen ebenfalls Wärme aus Biomasse zu und steigern damit die Effizienz der Wärmelieferung. In den nächsten Wochen wird auch die Firma Barth thermische Energie in das Fernwärmenetz einspeisen. Laut
In Tötschling wird die Brücke über den Bärenbach abgerissen und neu aufgebaut. Die Baukosten betragen knapp 200.000 Euro, jene für das Gesamtprojekt 341.000 Euro.
Franz Berretta, technischer Leiter der Stadtwerke, „bedeutet das jährlich weitere 16.000.000 kWh Energie aus Biomasse. Es ist ein wichtiger Schritt, um den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen.“ Die Stadt-
werke Brixen wollen noch in diesem Jahr 30 Prozent der für Fernwärme gebrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Bisher lag der Anteil bei 22 Prozent. av
Jeweils 2.000 Euro erhalten die Brixner Zivilschutz-Vereine von der Gemeinde Brixen für ihre Jahrestätigkeit: die Bergrettung Brixen im AVS, die Sektion Brixen der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung CNSAS und die Wasserrettung Eisacktal.
Der Brixner Stadtrat genehmigte die Anfrage um Reduzierung der Parkzeitguthaben für die Stadtwerke Brixen, die jährlich für die Besucher der Acquarena Parkstunden um rund 130.000 Euro erwerben. Wegen der zeitweisen Schließung des Hallenbades wurde der vereinbarte Betrag auf etwa 62.000 Euro reduziert.
STADTGEHEIMNISSE
BRIXEN
Weg frei für die Elektrostation Albeins
Was ist das Hennenhaus? Foto: Oskar Zingerle
Die im Süden der Stadt gelegene Runggadgasse, aus dem romanischen Wort „roncare“ – roden abgeleitet, war vor allem durch zahlreiche BenefiziatenHäuser geprägt. Darunter versteht man Häuser von Priestern, die eine Kapelle im Dom zu betreuen hatten. Den Unterhalt bezogen sie in unterschiedlicher Höhe aus Grundzinsen verschiedener Höfe: Getreide, Most, Wein, Geflügel, Eier, etwas Geld. Eine besonders interessante Geschichte in diesem Zusammenhang ist aus dem Eintrag eines alten Urbars über das Haus des 1321 gestifteten St.Agnes-Benefiziums überliefert, heute Runggadgasse Nr. 14A (derzeit übrigens fälschlich als 14B deklariert!): Herr Peter Walther musste für einen Stall unterhalb des Wirtshauses zum Roten Ochsen (heute Grauer Bär) neben 24 Kreuzern eine Henne zinsen. Diese wurde auf einen Leiterwagen geladen und von sechs Pferden durch die Stadt in die Runggadgasse geführt. Dort wurde die Henne dankbar vom Benefiziaten in Empfang genommen. Das ehemalige BenefiziatenHaus mit den zwei polygonalen Erkern wurde 1916 von der Stadt Brixen mit dem benachbarten Leo-Waisenhaus zu dessen Vergrößerung vereinigt. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude vom WOBI restauriert und soll demnächst einer neuerlichen Restaurierung unterzogen werden.
z Die Landesregierung hat vor Kurzem grünes Licht für die Eintragung der neuen Elektrostation „Albeins“ und der Anschlussleitung in den Bauleitplan von Brixen gegeben. Die Bauleitplanänderung sieht vor, die neue Elektrostation „Albeins“ einzutragen sowie zwei neue unterirdische 132-kV-Elektroleitungen zu verlegen, um die neue Station mit der bestehenden in Brixen zu verbinden. Außerdem soll eine weitere unterirdische Verbindung zur bestehenden Freileitung Brixen–Kardaun verlegt sowie eine unterirdische Anschlussleitung an das geplante Umspannwerk in Sarns durchgeführt werden. Schließlich betrifft die Abänderung den Abbruch eines Abschnitts von etwa 3,1 Kilometer der Freileitung Brixen–Barbian und den Abbruch eines Mastes sowie eines etwa
4,3 Kilometer langen Abschnitts der Freileitung Brixen–Kardaun. Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer äußerte sich positiv über die Bauleitplanänderung: „Die beiden neuen Infrastrukturen, die Elektrostation Albeins und das Umspannwerk Sarns, werden zwischen den beiden Ortschaften fernab von Häusern errichtet. Die heutige Bauleitplanänderung ist ein wichtiger Teil in der Neuorganisation der Stromversorgung im Eisacktal, die sich positiv auf die Raumentwicklung im gesamten Gebiet auswirken wird.“ Der staatliche Stromnetzbetreiber Terna und die Stadtwerke Brixen hatten um die Abänderung angesucht. Der vollständige Beschluss ist noch bis Ende April an der Amtstafel der Gemeinde Brixen veröffentlicht. av
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BRIXEN
Brücke für Kabelleitungen z Seit Kurzem spannt sich neben der Unterdrittelbrücke eine Brückenkonstruktion über den Eisack. Sie soll ein vorübergehendes Zuhause für die 20-kVund 400-V-Stromkabelleitungen bieten, während die Arbeiten an der neuen Unterdrittelbrücke durchgeführt werden. Die Unterdrittelbrücke ist nämlich nicht nur wichtiger Verbindungsweg für den Verkehr, sondern beherbergt gleichzeitig mehrere Kabelstränge für die Stromversorgung. Mitte Juni 2021 werden die Mitarbeiter der Stadtwerke Brixen deshalb die Kabelschutzrohre und die Stromkabel zur
provisorischen Konstruktion verlegen. „Wir werden dabei so vorgehen, dass die Stromversorgung auch während der Arbeiten immer gewährleistet bleibt“, sagt Alfred Rottonara, der technische Leiter der Stadtwerke Brixen. Die heutige Unterdrittelbrücke geht zurück auf das Jahr 1974 und wurde 2008 zuletzt saniert. Ihr Alter und das erhöhte Hochwasserrisiko machen den Bau einer neuen Infrastruktur nötig – die Arbeiten sollen diesen Herbst beginnen (wir berichteten im „Brixner“ Nr. 370). av
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
Karin Hofer Bewegungs- und Ernährungsberatung Plosestraße 40/c 39042 Brixen Tel. 340 5269321 Termine auf Vormerkung www.karinhofer.it info@karinhofer.it Die diplomierte Ernährungstherapeutin und Bewegungstrainerin Karin Hofer hat vor Kurzem ihre Praxis für ganzheitliches Wohlbefinden in Brixen eröffnet. Mit detaillierten Ernährungs- und Bewegungs-
plänen begleitet sie Interessierte auf dem Weg zu einem ausgewogenen Lebensstil, um die individuelle Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden nachhaltig zu steigern.
Veröffentlichung von Neustarts auf Anfrage: starthilfe@brixner.info 68
NACHGEFRAGT
„470 Anfragen für 90 Räder“ 15 auf den Pfeffersberg; der Rest nach Brixen Stadt. Wer war anfrageberechtigt, und wie funktionierte die Zuteilung? Anfragen konnten alle, die das E-Bike anstelle ihres Autos nutzen möchten. Diese Maßnahme, die das Land mitfinanziert, ist Teil des nachhaltigen Mobilitätsplanes. Wer anfragte, musste angeben, wo er arbeitet, wo er wohnt und ob er auch die Kinder mit dem Fahrrad zur Schule oder in den Kindergarten bringt. Andere Gemeinden losen aus, wer die Räder bekommt; wir hingegen haben Kriterien für die Zuteilung erarbeitet, wie etwa Höhenun-
Camilla Nylund Piotr Beczała Albrecht Mayer BrixenClassics Festival Orchestra Pop-Up Konzerte Altstadt Brixen
13. bis 20. Juni 2021 brixenclassics.com
terschied oder Distanz zwischen Arbeitsplatz und Wohnung – dann wurde eine Rangliste erstellt. Wird die Nutzung auch kontrolliert? Ja. Das Fahrrad sollte mindestens dreimal wöchentlich für den angegebenen Weg genutzt werden. Auf jedem E-Bike wurde ein GPSSystem installiert, wodurch wir die Bewegungen auswerten. Die Mietenden zahlen pro Jahr 200 Euro für die Wartung der Räder und müssen zudem selbst eine Diebstahlversicherung abschließen. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
brandnamic.com | Foto: Brixen Cultur (Archiv)
Herr Schraffl, um den Individualverkehr in Brixen an den Stoßzeiten zu reduzieren, stellte die Gemeinde Brixen 2019 und nun erneut mehrere E-Bikes zur Verfügung. Wie wurde das Projekt von der Bevölkerung angenommen? Sehr gut! Bereits 2019 hatten wir 270 Anfragen für 100 EBikes, dieses Mal waren es sogar 470 Anfragen für 90 Räder. Es waren auch deshalb mehr, weil wir heuer ein fixes Kontingent für die Fraktionen eingeplant haben, die bei der letzten Ausschreibung zu kurz kamen: 17 Räder gingen nach Elvas, 18 nach St. Andrä und
Foto: Oskar Zingerle
THOMAS SCHRAFFL, Brixner Stadtrat für Mobilität, über die zweite Ausgabe des Projektes „E-Bike2Work“.
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Der Hersteller HIAG Balkonbau realisiert Balkone, Zäune, Glasüberdachungen, Carports, Sichtschutzlösungen, Treppen und Treppengeländer, Terrassenböden, Fassaden und vieles mehr – aus Aluminium und vielen anderen Materialien.
Aluminiumbalkone liegen im Trend: Sie sind wetterfest, zu 100 Prozent wartungsfrei und sowohl in täuschend echter Holzoptik als auch in allen RAL-Farbtönen erhältlich. Im Gegensatz zu Holz überzeugen Produkte aus Aluminium durch den großen Vorteil, dass sie nie wieder nachzustreichen sind und über Jahrzehnte hinweg unverändert schön bleiben. Ein führender Hersteller von Aluminiumbalkonen ist die Firma HIAG Balkonbau. Aber auch Balkone aus Edelstahl, Glas, Holz oder mit HPL-Exterior-Platten finden sich in deren Sortiment und werden auf Maß gefertigt. Die Firma Blasbichler in Brixen ist der in Südtirol exklusive Vertriebspartner für die bewährten Produkte der Firma HIAG Balkonbau.
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Mitten in einer Pandemie und noch während des letzten Lockdowns wagen Stefan Priller und Angelika Wimmer den Schritt in die Selbstständigkeit und blicken allen Widrigkeiten zum Trotz zuversichtlich in die Zukunft.
Im November haben sie ihr Unternehmen gegründet, Anfang April sind sie in der Ignaz-Seidner-Straße in Brixen mit ihrem gemeinsamen Fliesen- und Bodenfachgeschäft gestartet: Stefan Priller und Angelika Wimmer. Zum Schritt in die Selbstständigkeit hat sie ihre Überzeugung bewogen, dass es keinen wichtigeren Lebensraum gibt als die eigenen vier Wände, die deshalb eine besonders schöne Gestaltung verdienen. Dies gilt in Krisenzeiten umso mehr, wo man sich zuhause sicher und behaglich fühlen will.
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Der Firmensitz in der Ignaz-Seidner-Straße
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STAMPFL STUDIO
Neu: Outdoor & more! Das Einrichtungsstudio Stampfl begeistert neuerdings auch mit Outdoor-Lösungen für Private, Gastronomie und Hotellerie.
Bei Stampfl Studio herrscht derzeit besonders emsige Betriebstätigkeit: In diesen Tagen eröffnet Stampfl Küche Wohnen ein Studio, das ganz dem Outdoorbereich gewidmet sein wird. Die Räumlichkeiten des neuen Outdoorstudios befinden sich im selben Gebäude wie Stampfl Studio, nur wenige Schritte vom Hauptgeschäft entfernt.
Wohnliches für draußen. Um den
neuen Outdoorbereich wird sich Manfreds 24-jähriger Sohn Aron Stampfl kümmern, der bereits seit einigen Jahren den Bereich Sitzmöbel im Einrichtungsstudio betreut. Da der Übergang von Indoor zu Outdoor oftmals ein fließender ist, war Arons Interesse bald auch für Outdoormöbel geweckt: „Im
Stampfl Studio übernehmen wir in zunehmendem Maße Gesamteinrichtungsprojekte, bei denen nur mehr der Außenbereich gefehlt hatte“, erklärt Aron Stampfl. „Diese Lücke schließen wir nun mit unserem neuen Outdoorstudio. Der Wunsch nach schönem Wohnen macht nicht an den Außenwänden Halt, sondern schließt auch den Balkon, die Terrasse oder den Garten mit ein. Komfortable Gartensessel, Sonnenliegen und Loungebereiche schaffen einladende Aufenthaltsorte im Freien.“ Im neuen Geschäftsfeld wird Aron, der aufgrund einer Muskelkrankheit an den Rollstuhl gefesselt ist, von seinem jüngeren Bruder Maximilian unterstützt, der derzeit in Verona Innenarchitektur studiert und nebenher auch schon
im Einrichtungsstudio mitarbeitet. Mit dem neuen Outdoorbereich möchte Aron nicht nur Private bedienen, sondern verstärkt auch die Gastronomie und Hotellerie ansprechen. „In den letzten Jahren konnten wir bereits einige Projekte in diesem Kundensegment realisieren“, erläutert er. „Die Einsatzfelder sind vielfältig: Von Lounge- und Wellnessbereichen bis hin zu Terrassen und Gastgärten können wir alles abdecken.“
Neues Outdoorstudio. Für den
neuen Outdoorbereich hat Aron Stampfl einiges vor. So soll die Ausstellung Interessierten auch dann offenstehen, wenn das Studio mal nicht besetzt ist: Per Klingelknopf kann dann das Verkaufspersonal aus dem Hauptgeschäft
Aron und Maximilian Stampfl gerufen werden. Zu sehen sein werden sowohl hochwertige Sitzmöbel, Liegen und Sets mit Tischen als auch Leuchten für den Outdoorbereich, im Winter auch Sitzmöbel für den Indoorbereich, sowie auch Bekleidung des Modelabels Laziveni, das von Aron gemeinsam mit seinem Freund Kevin Profanter kreiert wurde.
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GASSER NATURSTEIN
Steinbrunnen haben in Südtirol eine lange Tradition: Man findet sie auf Dorfplätzen ebenso wie auf Bauernhöfen und in vielen Privatgärten. Ursprünglich eine wichtige Trinkstelle, sind sie heute vor allem eines: eine Quelle der Freude.
Ein Brunnen im Garten ist eine Bereicherung für Mensch und Natur: Während Erwachsene beim beruhigenden Plätschern des Wassers entspannen, eröffnet sich Kindern am Brunnen eine faszinierende Abenteuerwelt rund ums
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Haus & Garten
Quelle der Freude Wasser. Aber auch Tiere werden vom wertvollen Nass angezogen und nutzen die Wasserstelle als Trinkquelle. Besonders naturnah fügen sich seit jeher Steinbrunnen in das Südtiroler Landschaftsbild.
Mehr als nur eine Zierde: ein Steinbrunnen im Garten
Ein Südtiroler Natursteinbrunnen – ein Schmuckstück für jeden Garten. Ihr Spezialist für Natursteinbrunnen, Waschbecken, Wasserhähne, Außenduschen, Außen- und Innenküchen und vieles mehr. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8–12 und 13–18 Uhr, im April und Mai auch samstags von 9–12 und 13–18 Uhr
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Südtiroler Steinbrunnen. Gas-
ser Naturstein in Barbian hat sich auf Brunnen aus Südtiroler Gestein spezialisiert. Der Steinmetzbetrieb fertigt sie aus Granit, Gneis, Quarzphyllit, Porphyr, Tonalit und Basalt in allen Formen und Größen und auf Wunsch mit Frischwasserzufuhr oder als Umlaufpumpensystem. Auf dem knapp 2.000 Quadratmeter großen Ausstellungsareal kann man sich der Faszination der vielen Steinerzeugnissen kaum entziehen – von den unzähligen Steinbrunnen über Waschbecken bis hin zu Küchenblöcken aus Stein, die mit den jeweiligen Küchengeräten integriert innen und außen ihren Einsatzort finden.
Thomas Gasser, Firmeninhaber
„Für mich beinhalten Steine die Magie jahrtausendealter Kräfte. Unsere Steine leben, und sie haben viel zu erzählen. Jeder von ihnen ist einzigartig, und diese Einzigartigkeit wollen wir mit unseren Kreationen zum Ausdruck bringen.”
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Größter Farbenfachhändler in Norditalien Der Farbenhändler Amonn Profi Color setzt neben einem Riesensortiment auf umfassenden Service – mit großem Erfolg!
Seit 2018 ist Amonn Profi Color der größte Farbenhändler in Norditalien. Das Südtiroler Handelsunternehmen bietet Handwerkern wie Malern, Tischlern, Verputzern, Schlossern und Trockenbauern ein vielfältiges Sortiment an Farben und Lacken. „Was uns von anderen unterscheidet, ist vor allem unser Service: So bieten unsere spezialisierten Techniker und Berater Lösungskonzepte für jeden Anwendungsfall – ein Service, den unsere Kunden gerne in Anspruch nehmen“, erklärt Geschäftsführer Andreas Plank. „Es ist damit vor allem unseren 100 engagierten
Mitarbeitern in den zwölf Filialen und am Verwaltungssitz in Bruneck zu verdanken, dass wir seit Jahren auf Erfolgskurs sind.“
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Nicht nur Handwerker, sondern auch Privatkunden sind in den Filialen von Amonn Profi Color willkommen. Kompetente Mitarbeiter beraten gerne bei der Wahl der geeigneten Farben und Lacke, damit das jeweilige Heimwerkerprojekt voll gelingt. Große Auswahl an Farben und Lacken für Bau- und Heimwerkerprojekte
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Haus & Garten
BAUSPENGLEREI STAMPFL
werksbetrieb kann eine 45-jährige Tradition vorweisen. Doch die große Stärke des Unternehmens offenbart sich vor allem in der Realisierung von individuellen Dach- und Fassadenlösungen, bei denen Ästhetik und Design mit den technischen Anforderungen zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen.
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Ausführung der Spenglerarbeiten beim neuen Zubau des Klosters Neustift
serem Know-how und unserer langjährigen Erfahrung sowie einem Netzwerk von professionellen Handwerkern realisieren wir Dächer, die allen noch so
Ausführung der Abdichtungs- und Spenglerarbeiten beim Hotel Milla Montis in Meransen komplexen Anforderungen gerecht werden“, erklärt Firmenchef Andreas Stampfl. „Ob Spenglerarbeiten an Dach oder Fassade, Realisierung, Isolierung und Ins-
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tallation von Photovoltaikanlagen bis hin zur regelmäßigen Reinigung von Dachflächen und Regenrinnen: Wir überzeugen durch professionelle Ausführung.“
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2010 führt die Gärtnerei die zertifizierten Kräuter-, Gemüse- und Jungpflanzen BioPlant® im Sortiment. Die Pflanzen werden rein biologisch und ohne Zusatz von künstlichen Düngern oder chemisch-synthetischen Spritzmitteln in Brixen produziert.
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den biologischen Pflanzenschutz werden im gesamten Gartenbaubetrieb sogenannte Nützlinge als natürliche Gegner der Schädlinge sowie zur Pflanzenstärkung Effektive Mikroorganismen (EM) eingesetzt. Die Bio-Pflanzen werden kontinuierlich von der ÖkoKontrollstelle „Abcert“ kontrolliert und erfüllen die Richtlinien der Zertifikate „EU-Bio“ und „Bioland“. BioPlant® steht damit für 100 Prozent Südtirol.
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Blumenpracht für den Balkon.
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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Johanna Bampi (job) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Ernst Delmonego (ed) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Stephanie Risse (sr) Michelle Schladebach (mis) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Mai 2021 Nächster Redaktionsschluss: 07. Mai 2021 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Der „Brixner“ ist Partner von:
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FrühschoppenKonzert
April 1921
Hoher Besuch Mittwoch, 13. April 1921 Vergangene Woche hatte Brixen die Ehre, einen der größten deutschen Dichter der Gegenwart in seinen Mauern zu beherbergen, nämlich Gerhart Hauptmann. Allerdings war der Aufenthalt ein unfreiwilliger. Wie so viele andere Reisende mußte auch Herr Hauptmann wegen Paßschwierigkeiten am Brenner umkehren. Er versicherte aber mehrmals, er
sei dem Geschick sehr dankbar, das ihn in unsere Stadt geführt habe. Unter Führung des Herrn Hoteliers Wolfgang Heiß besichtigte er Dom, Kreuzgang und Johanneskirche, unter Führung von Msgr. Raffl die Hofburg. Die geschauten Objekte gefielen ihm sehr gut. Abends unterhielt er sich in Gesellschaft seiner Frau mit einem Brixener Herrn. Donnerstag früh hatten sich einige Literaturfreunde zum Abschied auf dem Bahnhof versammelt. Herr Hauptmann versprach auf das bestimmteste, Brixen wieder zu besuchen.
Die heurigen Sommerschulferien Samstag, 2.April 1921 Da verschiedene Gerüchte über Änderungen der Sommerferien im Umlaufe sind, teilt uns der Deutsche Verband mit, daß in dieser Angelegenheit kürzlich bei Herrn Generalkommissär Erz. Credaro vorgesprochen wurde, welcher aber der Abordnung die Versicherung gab, daß in dieser
Angelegenheit keine Änderung beabsichtigt sei, da keine Veranlassung bestehe, die eingebürgerten Gewohnheiten aufzuheben.
Zum Abschied Mittwoch, 6. April 1921 Morgen, Mittwoch, nimmt eine der markantesten Persönlichkeiten wieder dauernd von Brixen Abschied. Dr. Paul v. Guggenberg übersiedelt mit seiner ganzen Familie nach Deutschböhmen, wohin er einem Rufe als Leiter eines großen Sanatoriums folgt. Mit Dr. Paul von Guggenberg verliert die Stadt Brixen nicht nur einen bewährten und tüchtigen Arzt, sondern auch einen der glänzendsten Redner der christlichsozialen Partei. Welche Lücke der Scheidende in das gesellschaftliche Leben der Stadt reißen wird, mag man daraus ermessen, daß Dr. Paul jahrelang das Herz und die treibende Kraft vieler gesellschaftlicher Veranstaltungen in Brixen gewesen ist. Dem Scheidenden werden wir stets eine freundliche Erinnerung bewahren. Möge auch er seiner Heimatstadt immer liebevoll gedenken! Vielleicht – wer mag es wissen – wiederholt sich bei Dr. Paul das Schicksal Papa Ottos v. Guggenberg! Auch der verließ
Samstag, 9. April 1921 Nach der Kassianprozession veranstaltet die St. Andräer Musikkapelle in Nationaltracht im prächtigen Garten des Hotels „zum gold. Stern“ ein Frühschoppen-Konzert. Nachmittags spielt die Kapelle im gleichen Garten.
Frühjahrsübung Mittwoch, 13. April 1921 Die freiwillige Feuerwehr Brixen hat gestern, Donnerstag, mit der ersten Frühjahrsübung begonnen. Diese Übungen werden nun wie alljährlich jeden Donnerstag, abends 8 Uhr, wieder stattfinden. Es ist zu hoffen, daß die Beteiligung der Mitglieder wieder eine sehr rege sein werde, da im Feuerwehrwesen immer neue Fortschritte und Handgriffe zu verzeichnen sind und man nie ausgelernt hat. Mit gutem Beispiel in diesem Eifer geht der rührige Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, Herr Mallepell, voran, der keine Mühe und Zeit scheut, wenn es gilt, die Interessen der Feuerwehr zu fördern.
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
Wir schließen nicht leichten Herzens, aber doch mit Vorfreude auf den verdienten Ruhestand.
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