Wie ein wilder Ozean Der bewegende Appell einer großen Feministin: In Was wir Frauen wollen hält die Erfolgsautorin Isabel Allende Rückschau auf ihr beeindruckendes Leben Ihr Buch sei eine Kombination aus Geschichtenerzählen, persönlichem Memoir und Reflexion darüber, was es bedeutet, heute eine Frau in ihrem Alter zu sein, sagt die 78-jährige Schriftstellerin. Damit ist das besondere Konzept von Was wir Frauen wollen perfekt umrissen. Isabel Allende wächst in den 1940er/-50er-Jahren in der konservativen katholischen Gesellschaft Chiles auf. Da eine Frau dort nichts zu sagen hat, beschließt sie von klein auf, sich ein Leben wie das ihres Großvaters oder Onkels aufzubauen. Keinesfalls will sie wie ihre alleinerziehende Mutter Panchita „ohne Mittel oder Stimme“ dastehen – koste es, was es wolle.
„Ich war schon als Fünfjährige eine Feministin, lange bevor es dieses Wort in Chile überhaupt gab.“
Foto: © Lori Barra | Text: Tina Rausch
Isabel Allende
Prompt wird das entsprechend wilde Mädchen mit sechs Jahren von deutschen Nonnen wegen Aufsässigkeit von der Schule verwiesen. In den späten Sechzigern ist Isabel in der Frauenbewegung aktiv. Umgeben von gleichgesinnten Journalistinnen schreibt sie „mit einem Messer zwischen den Zähnen“ und fühlt sich erstmals wohl in ihrer Haut. In drei Ehen erlebt sie, wie sie als Frau in Beziehungen wachsen kann, wie man scheitert und wieder auf die Beine kommt und dass man sich der eigenen sexuellen Wünsche selbst annehmen muss.
Isabel Allende zählt zu den weltweit beliebtesten und erfolgreichsten Autorinnen. Ihre in mehr als 40 Sprachen übersetzten Bücher wurden über 57 Millionen Mal verkauft. 2018 wurde die 1942 im peruanischen Lima geborene Schriftstellerin als erste Person aus der spanischsprachigen Welt mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American Letters für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Isabel A l lende Was w ir Frauen wol len SuhrkAmp
Isabel Allende Was wir Frauen wollen 184 S., 18,00 € eBook 15,99 € Suhrkamp
Was wollen Frauen heute? Liebe, Respekt und vor allem auch Kontrolle über Leben und Körper und Unabhängigkeit. In diesen Hinsichten aber gibt es noch sehr viel zu tun, sagt Isabel Allende. Provokant, inspirierend und voller Leidenschaft setzt sie sich mit diesem wunderbaren Buch einmal mehr für ihr Lebensthema ein – und bestätigt ihren wohlverdienten Status als Ikone und Vorbild vieler Menschen auf der ganzen Welt. „Das Patriarchat ist aus Stein, der Feminismus dagegen ein bewegter Ozean, mächtig, tief und so unendlich vielschichtig wie das Leben selbst“, schreibt sie in Was wir Frauen wollen. „Wie der Ozean gibt auch der Feminismus niemals Ruhe.“
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