Was wäre gewesen, wenn … fragt die erfolgreiche Schweizer Schriftstellerin in ihrem neuen Roman und erzählt davon, wie wegweisende Entscheidungen den Lauf des Lebens verändern können Jeder kennt Situationen, in denen er sich entscheiden muss. Und die Frage: Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn ich mich anders entschieden hätte? So ergeht es auch Helen, allerdings ermöglicht es Milena Moser ihrer Protagonistin, Mehr als ein Leben zu leben.
Milena Moser
Foto: © Barak Shrama | Text: Martina Darga
Helens Kindheit verläuft keineswegs unbeschwert. Die Trennung von Helens Vater Luc verarbeitet die Mutter vornehmlich mit Alkohol. Luc kümmert sich zwar hin und wieder um seine Tochter, doch überwiegend ist er auf seinen Job und seine Freundinnen konzentriert. So lernt Helen schon früh, sich allein für den Kindergarten fertig zu machen und die Ausbrüche der Mutter vor den Nachbarn zu vertuschen. Glücklicherweise findet sie im Nachbarsjungen Frank einen Freund, der ihre Hand hält und sein Lunchpaket mit ihr teilt.
„Später würde sie oft darüber nachdenken. Was, wenn. Was, wenn sie etwas später nachhause gekommen wäre, oder etwas früher.“
Milena Moser
Als Luc eines Tages das Sorgerecht für sich beansprucht, wird das zehnjährige Mädchen vor eine tiefgreifende Entscheidung zwischen Vater und Mutter gestellt. Wie wird diese Entscheidung den weiteren Verlauf ihres Lebens bestimmen? Wird sie in Europa bleiben oder nach Amerika gehen? Wird sie die Verantwortung oder die Freiheit wählen?
Romantik
Komik
Die 1963 in Zürich geborene Milena Moser gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen der Schweiz. Sie hat zahlreiche Bücher, Essays, Hörspiele und Beiträge in Anthologien veröffentlicht. Moser lebte in der Schweiz und den USA und zog 2019 nach San Francisco. Das Glück sieht immer anders aus und Hinter diesen blauen Bergen über ihr Leben in den USA wurden Bestseller.
Milena Moser Mehr als ein Leben 560 S., 27,00 € eBook 20,99 € Kein & Aber
Die Autorin erzählt zwei mögliche Versionen von Helens Leben. Als Elaine heiratet Helen ihre Sandkastenliebe Frank und bekommt Kinder mit ihm. Jedoch ist sie mit einer Schuld belastet, die das Familienglück trübt. Als Luna will Helen einfach nur weg, frei und unabhängig sein, sich erproben – und geht als Au-pair in die USA. Auf beiden Wegen wird sie mit den Ecken und Kanten des Lebens konfrontiert. Mosers tiefgehender Roman wirft auch die Frage nach Identität auf und danach, inwieweit wir angesichts unserer Prägungen unser Glück tatsächlich in die Hand nehmen können. Eine spezifische Botschaft möchte die Autorin nicht vermitteln: „Ich erzähle eine Geschichte und hoffe, dass sie berührt und verzaubert.“ Das tut sie!
Weisheit
Gänsehaut
Unterhaltung
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