Natur+Umwelt 2-2022

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Natur +Umwelt 2 | 22

Foto: BN

Auch der BUND Naturschutz möchte einen Beitrag leisten, um Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, beizustehen. Das BN-Jugend- und Bildungszentrum in Wartaweil (im Bild) hat angeboten, ukrainische Flüchtlinge für einen begrenzten Zeitraum aufzunehmen. Außerdem möch­ te das Team in Wartaweil kleine Aktionstage für Geflüchtete gestalten. Dar­ über hinaus wird dieses Thema auch beim »Lust auf Zukunft«-Nachhaltigkeitsfest am Sonntag, 24. Juli, Raum bekommen.

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Foto: Jürgen Fische

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Meldungen 41

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LIEBE MITGLIEDER, als die Themen für dieses Heft bereits geplant waren, geschah das ­Unvorstellbare. Es gibt wieder einen Krieg in Europa. Auch wenn leider in vielen Teilen der Welt kriegerische Auseinandersetzungen geführt werden, auch und gerade um Ressourcen, macht uns der Angriffskrieg in der Ukraine, dieser Rückfall in überwunden geglaubte Barbarei, sprachlos und traurig. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den betroffenen Menschen. Ein »weiter wie bisher« kann es angesichts der schreck­lichen Neuigkeiten, die uns täglich erreichen, nicht geben, auch nicht für einen Naturschutzverband. Die Auswirkungen dieses Krieges betreffen auch Kernthemen des BN. So ist zum Beispiel eine unsägliche und unsachliche Diskussion um ­ die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken entbrannt. Die massive Abhängigkeit der bayerischen Energieversorgung von Gas, Öl, Kohle und Uran ist das Ergebnis falscher politischer Entscheidungen in der Vergangenheit. Viele unserer Mitglieder erinnern sich noch an die Nachrichten von vor 36 Jahren: Der GAU in Tschernobyl brachte damals Tod, Krankheit und verstrahlte Erde. Dieser Reaktor, ­ der auch heute ohne permanente Kühlung nicht sicher ist, wurde vom russischen Militär besetzt. Und auch die laufenden vier Atomkraftwerke ­ in der Ukraine sind von Kriegshandlungen bedroht.

Ausgerechnet in dieser Situation fordert der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, die Atomkraftwerke in Deutschland »drei, vier oder fünf Jahre länger« laufen zu lassen. Er behauptet allen Ernstes, Atom­energie sei »billig, sicher und absolut klimafreundlich«. Wir sind erschüttert, wie populistisch, geschichtsvergessen und umweltpolitisch desaströs hier Stimmung gemacht wird. Die Blockade von effizienten Energiesparmaßnahmen und dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren hat die Bayerische Staatsregierung und die CSU auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene zu verantworten.

Foto: Toni Mader

ANGEBOTE FÜR FLÜCHTLINGE AUS DER UKRAINE

Doch wir sind nicht machtlos, jede und jeder Einzelne kann Energie einsparen und sich am naturschutzfachlich sinnvollen Ausbau der Erneuer­ baren beteiligen. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe als BUND Naturschutz, von der Orts- über die Kreisbis zur Landes- und Bundesebene die sozial-ökologische Energiewende ­politisch voranzubringen.

Doris Tropper

Richard Mergner

Beate Rutkowski

stv. Vorsitzende

Landesvorsitzender

stv. Vorsitzende


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